Gefäßerkrankungen des Nervensystems

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Neurochirurgie
Gefäßerkrankungen des Nervensystems
Der klinische Schwerpunkt „Vaskuläre Neurochirurgie“ befasst sich mit der Behandlung von
Patienten mit Gefäßerkrankungen des Gehirns und Rückenmarks, wie insbesondere Aneurysmen,
Angiomen, Kavernomen, arteriovenösen Fisteln und intrazerebralen Blutungen.
Wenn es zu akuten neurologischen Symptomen, zum Beispiel nach einer Blutung, gekommen ist,
werden Patienten mit diesen Erkrankungen in der Regel über die zentrale Notaufnahme der
Uniklinik Köln auf der Neurochirurgischen Intensivstation aufgenommen. Die Kontaktaufnahme
erfolgt meistens über das erstbehandelnde Krankenhaus. Auf der Intensivstation erfolgt die
Überwachung der Patienten, die allgemeine Intensivtherapie und die weiterführende Diagnostik
mit dem Ziel der spezifischen Behandlung der Blutungsursache.
Für Patienten mit neurovaskulären Krankheitsbildern, bei denen keine akuten Störungen
vorliegen und zunächst eine ambulante Beratung erfolgen soll, stehen in der Neurovaskulären
Sprechstunde erfahrene und spezialisierte Mitarbeiter zur Verfügung. Zunehmend häufig stellen
sich in einer aus anderem Anlass durchgeführten Kernspintomographie Gefäßmissbildungen als
„Zufallsdiagnose“ dar, die dann als „inzidentell“ beziehungsweise „asymptomatisch“ bezeichnet
werden. In der Sprechstunde werden anstehende Fragen – insbesondere ob und wie eine
Gefäßmissbildung behandelt werden sollte – geklärt und dann das weitere Vorgehen zusammen
mit dem Patienten geplant.
Therapeutisch sind, abhängig von Art und Lokalisation der Erkrankung, konservativintensivmedizinische, operative oder neuroradiologisch-interventionelle (Kathetereingriffe wie
beispielsweise „Coiling“, das heißt das Ausfüllen der Aussackung mit Metallspiralen über einen
Katheter im Hirngefäß) Verfahren möglich. In unserer wöchentlichen interdisziplinären
Fallkonferenz, dem neurovaskulären Board, wird gemeinsam mit den Neuroradiologen und
Neurologen die optimale Behandlungsstrategie erarbeitet.
Dr. Gerrit Brinker
Neurovaskuläre Sprechstunde
Donnerstag 09:00 Uhr bis 14:00 Uhr sowie nach Vereinbarung
im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der Uniklinik Köln
Standort Zeppelinstr. 1 (Neumarkt), 50667 Köln
Telefon
+49 221 2776-310 oder -311
Neben der allgemeinen Intensivtherapie bei schweren Krankheitsbildern ist die operative
Behandlung eine der wichtigsten Aufgaben der Neurochirurgie. Voraussetzung für
Gefäßoperationen am Gehirn, die mit zu den anspruchvollsten Eingriffen in der Neurochirurgie
zählen, ist der Einsatz eines Operationsmikroskopes, das das Operationsfeld vergrößert und
Intraoperatives Bild eines Aneurysmas mittels ICG-Videoangiographie und Flow800-Darstellung
(rot-Arterien, blau-Venen) vor und nach Klippung. Die Gefäße bleiben erhalten, das Aneurysma
ist verschlossen.
beleuchtet, um somit Eingriffe am Gehirn über kleine und gewebeschonende Zugänge zu
erlauben. Die Neurochirurgie der Uniklinik Köln ist mit den modernsten Geräten dieser Art
ausgestattet, die neben den genannten Grundfunktionen auch eine fluoreszenzgestützte
intraoperative Gefäßdarstellung ermöglichen und damit das Operationsergebnis hinsichtlich der
Patientensicherheit verbessern.
Intraoperatives Bild eines Aneurysmas mittels ICG-Videoangiographie und Flow800-Darstellung
(rot-Arterien, blau-Venen) vor und nach Klippung. Die Gefäße bleiben erhalten, das Aneurysma
ist verschlossen.
Falls neuroradiologisch-interventionelle (endovaskuläre) Verfahren eine Alternative oder
Ergänzung darstellen, wird das Vorgehen bereits unmittelbar nach Diagnosestellung von einem
Team von Neurochirurgen und Neuroradiologen gemeinsam besprochen und von der
Neuroradiologischen Abteilung durchgeführt.
In bestimmten Situationen ist bei Angiomen auch eine Bestrahlungsbehandlung möglich. Hier
kommt mittlerweile gehäuft das hochpräzise Cyber Knife zum Einsatz. Dahingehend besteht eine
enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Stereotaxie und funktionelle Neurochirurgie (Direktorin
Prof. Dr. Veerle Visser-Vandewalle), sodass auch diese Behandlungsoption in Köln angeboten
werden kann. In ausgewählten Situationen können Behandlungen auch kombiniert werden.
Die Nachbehandlung kann neben dem Aufenthalt in der Akutklinik der Neurochirurgie auch
Rehabilitationsmaßnahmen enthalten. Die eventuell erforderlichen ambulanten
Kontrolluntersuchungen und die Nachbetreuung von Patienten werden ebenfalls über die
Neurovaskuläre Sprechstunde geleistet, sodass eine kontinuierliche Betreuung der Patienten
auch nach der initialen Behandlung gewährleistet ist.
Interdisziplinäres Neurovaskuläres Board
Im Rahmen des Cologne Stroke Centers (CSC) findet in unserer Klinik unter Beteiligung der
Kolleginnen und Kollegen der Abteilung für Neuroradiologie und der Klinik für Neurologie einmal
wöchentlich die interdisziplinäre Fallbesprechung "NVB - Neurovaskuläres Board" statt. Hier
werden für unsere Patientinnen und Patienten mit Gefäßmissbildungen und Gefäßerkrankungen
des Gehirns interdisziplinäre Therapiekonzepte erarbeitet. Dies erfolgt auf der Basis
langjähriger, gemeinsamer Erfahrung sowie dem aktuellen Stand von Wissenschaft und
Forschung. Somit werden höchste Standards für die Behandlung gewährleistet. Im Notfall, also
einer akuten Erkrankung (Gehirnblutung, Aneurysmablutung) werden umgehend erforderliche
Entscheidungen rund um die Uhr von den Ärztinnen und Ärzten im interdisziplinären Austausch
getroffen, damit die beste Behandlung für unsere Patienten sofort beginnen kann.
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