Akute Verwirrtheit

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Für Angehörige –
Wichtiges und Wissenswertes über
Akute Verwirrtheit.
Was ist eine akute Verwirrtheit?
Eine akute Verwirrtheit zeigt sich als plötzlich auftretendes auffälliges Verhalten eines
Patienten. Bewusstsein, Denken und Handeln sind während weniger Stunden bis mehrere Tage verändert. Dieser Zustand ist vorübergehend. Ein Patient mit einer akuten
Verwirrtheit kann folgende Merkmale zeigen:
–– Der Patient ist unaufmerksam und leicht abzulenken.
–– Er vergisst kürzlich erfolgte Ereignisse und gibt unpassende Antworten auf
Fragen.
–– Der Patient kann nicht verstehen, wo er ist und was mit ihm geschieht.
–– Er wechselt zwischen einem klaren und einem verwirrten Zustand.
–– Der Patient ist unruhig, ärgerlich, aggressiv oder auch teilnahmslos.
–– Er kann Dinge sehen, hören oder riechen, die nicht da sind (Halluzinationen).
–– Der Patient ist überaktiv oder in einem Dämmerzustand.
–– Er kann am Tag schlafen und in der Nacht wach liegen.
Wer ist davon betroffen?
Eine akute Verwirrtheit tritt vor allem bei älteren akut erkrankten Menschen auf.
Patienten mit einer Demenz sind besonders gefährdet. Eine akute Verwirrtheit kann jedoch auch bei jungen Patienten, die besonders schwer erkranken, auftreten.
0018332 – 10/2014
Helfen Sie uns, ein Umfeld zu
schaffen, in dem sich der Patient
wieder zurechtfindet.
Was kann eine akute Verwirrtheit verursachen?
–– Entzündungen und Infektionen
–– Verletzungen oder Operationen
–– Akute oder chronische Krankheiten (z.B. eine eingeschränkte Nierenfunktion)
–– Schlechte Verträglichkeit von Medikamenten
–– Nahrungs- und Flüssigkeitsmangel
–– Stress (zum Beispiel durch die unvertraute Umgebung des Spitals)
–– Schmerzen
–– Reizüberflutung (z.B. der ungewohnte Tagesablauf im Spital)
–– Verständigungsprobleme (z.B. wenn der Patient seine Brille oder sein Hörgerät
nicht trägt)
–– Entzug von Alkohol oder regelmässig eingenommenen Schlafmitteln
Die oben genannten Ursachen können den Gehirnstoffwechsel so beeinflussen, dass
es zu Veränderungen des Bewusstseins, des Denkens und des Handelns kommen kann.
Wie behandelt man eine akute Verwirrtheit?
Bei einer akuten Verwirrtheit sucht und behandelt man die auslösenden Ursachen, z.B.
eine Entzündung oder einen Mangel an Flüssigkeit. Begleitende Massnahmen zur
Verminderung äusserer Reize sind besonders wichtig. Zudem können Medikamente
eingesetzt werden, die helfen, das Gleichgewicht des Gehirnstoffwechsels wiederherzustellen.
Was können Sie als Angehörige tun?
Unterstützen Sie uns in dem Bemühen, ein ruhiges und vertrautes Umfeld zu schaffen,
in dem sich der Patient wieder zurechtfindet.
–– Treten Sie Ihrem Angehörigen ruhig gegenüber.
–– Sprechen Sie deutlich und in einfachen Sätzen.
–– Nehmen Sie Beleidigungen oder unsinnige Äusserungen nicht persönlich.
–– Stellen Sie eine gut lesbare Uhr und einen Kalender auf.
–– Bringen Sie persönliche Gegenstände mit, wie z.B. Fotos.
–– Planen Sie regelmässige, eher kurze Besuche von wenigen Bezugspersonen.
–– Sprechen Sie mit unserem Team über Ihre Beobachtungen.
Die akute Verwirrtheit eines Angehörigen kann sehr belastend sein. Gönnen Sie sich
Erholungspausen und haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nicht täglich einen Besuch abstatten. Wenn Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, die zuständige Pflegefachperson oder den Arzt/die Ärztin um ein Gespräch zu bitten.
Quellennachweis: Diese Texte stützen sich mit freundlicher Genehmigung auf
Broschüren des Lindenhof Spitals Bern sowie der Klinik Nord-Heidberg.
Spital Uster, Brunnenstrasse 42, Postfach, 8610 Uster, Tel. +41 (0)44 911 11 11, Fax +41 (0)44 911 11 00, [email protected], www.spitaluster.ch
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