Band 3: Klimawandel in Österreich: Vermeidung und Anpassung AAR14 a) Temperatur Abweichung der mittleren globalen Oberflächentemperatur (°C) 6 5 IPCC SRES A1Fl 4 RCP 8,5 IPCC SRES A1B IPCC AR5 430-480 ppm CO2-Äq.-Bereich 3 RCP 6,0 RCP 4,5 2 GEA RCP 2,6 1 0 -1 1900 Historische Entwicklung H 1950 2000 2050 2100 !"#$%&#'()**)+,-, THG-Emissionen (Gt CO2-Äq.) 140 IPCC SRES A1Fl 120 100 IPCC SRES A1B 80 60 40 20 0 IPCC AR5 430-480 ppm CO2-Äq.-Bereich Historische Entwicklung - 20 1900 1950 2000 2050 um unter einem Temperaturanstieg von 2 °C zu bleiben (Weiterführung der Durban-Plattform) (UNFCCC, 2012c). Entwicklungspfade der globalen Emissionsminderungsmaßnahmen Bisher ist die globale Mitteltemperatur, ausgehend vom vorindustriellen Niveau um etwa 0,9 °C gestiegen (vgl. Band 1, Kapitel 3). Die Notwendigkeit unverzüglicher und weitgehender Reduktion der THG-Emissionen, um eine Stabilisierung des Klimas (bei jeglichem Niveau) zu erreichen ist seit Jahrzehnten bekannt. Dennoch sind die globalen Emissionen seither fortlaufend gestiegen und folgen einem Business-as-Usual-Pfad der, wenn sich dieser Trend fortsetzt, bis zur Mitte des Jahrhunderts zu einer Verdoppelung der Emissionen führt (GEA, 2012; IEA, 2012). Die Entwicklung der globalen THG über die letzten zwei Jahrzehnte zeigte eine starke Übereinstimmung mit dem IPCC SRES A1FI Szenario (Nakicenovic et al., 2000; IPCC 2007e, 712 GEA 2100 Abbildung 1.1 a Mittlere globale Oberflächentemperatur ( °C), historische Entwicklung und zwei IPCC SRES Szenarien ohne Emissionsminderung (A1B und A1F1; Nakicenovic et al., 2000) die bei etwa 5 °C und knapp über 3 °C Temperaturanstieg im Jahr 2100 liegen (im Vergleich zum Durchschnitt der ersten Dekade des 20. Jhdt.), vier neue RCP Emissionsminderungsszenarien welche für den Fünften Sachstandsbericht (AR5) des IPCC entwickelt wurden (8,5; 6,0; 4,5 und 2,6; IPCC, 2014), 42 Global Energy Assessment (GEA) Emissionsminderungsszenarien und der Bereich der IPCC AR5 Szenarien die alle die Temperaturveränderung bis 2100 auf 2 °C stabilisieren Figure 1.1 a Global mean temperature ( °C), historical development and two IPCC SRES scenarios without emissions mitigation (A1B and A1F1; Nakicenovic et al., 2000) leading to about 5 °C and just above 3 °C temperature increase by 2100 (in comparison to the average of the first decade of the 20th century), four new RCP emissions mitigation scenarios developed for the IPCC Fifth Assessment Report (AR5) (8.5, 6.0, 4.5 and 2.6; IPCC, 2014), 42 Global Energy Assessment (GEA) emissions mitigation scenarios and the range of IPCC AR5 scenarios that all stabilize temperature change at 2 °C by 2100 Abbildung 1.1 b Entwicklung der Primärenergie in einem der GEA-Emissionsminderungspfade (mit dem Auslaufen von Kernenergie), der zu einer Stabilisierung der durchschnittlichen globalen Temperatur von 2 °C über vorindustriellem Niveau führt. Quelle: GEA (2012) Figure 1.1 b Development of primary energy in one of the GEA-mitigation pathways (with a nuclear phaseout) that leads to the stabilization of global mean temperature at 2 °C mean global temperature increase above the pre-industrial levels. Source: GEA (2012) siehe Abbildung 1.1a, vgl. Box 1.1), was zu einem Temperaturanstieg von 5 °C bis Ende des Jahrhunderts führt (verglichen zum Durchschnitt der ersten Dekade des 20. Jhdt.). Eine vollständige Umsetzung der in Cancun und im Rahmen des Copenhagen Accords gesetzten freiwilligen Emissionsminderungsziele, korrespondiert mit dem IPCC SRES A1B Szenario, das zu einer globalen Erwärmung von über 4 °C bis Ende des Jahrhunderts führt (vgl. IBRD, 2012) und ist somit nicht ausreichend, um den Temperaturanstieg mit 2 °C zu limitieren. Um eine Stabilisierung der globalen Jahresmitteltemperatur auf 2 °C (verglichen zum Durchschnitt der ersten Dekade des 20. Jhdt.) bis zum Ende des Jahrhunderts zu erreichen, muss bis 2050 eine Reduktion der globalen THG-Emissionen um zumindest rund 30–70 % im Vergleich zu den Emissionen 2010 erreicht werden (IPCC, 2014; siehe Abbildung 1.1b). Der „IPCC Bereich“ in Abbildung 1.1.b umfasst THG-Emissionen aller Szenarien in der Literatur, welche die Konzentrationen zwischen 430 und 480 ppm CO2-Äq., und infolge dessen den Temperaturanstieg auf 2 °C, stabilisieren, wobei die