Bernd Abeln Staatssekretär im Hessischen Ministerium

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Bernd Abeln
Staatssekretär
im Hessischen Ministerium der Finanzen
Immobilienstandort Frankfurt a.M.
Seminar der Wirtschaftsförderung Frankfurt / Main
Weiterentwicklung der Frankfurter Universitätsstandorte
Es gilt das gesprochene Wort
Frankfurt hat sich als internationaler Finanzplatz und als wirtschaftlicher Kristallisationspunkt
des Rhein Main-Gebietes etabliert.
Zentrale Faktoren gerade eines solchen Standortes zur Bewältigung der Gegenwart und zur
Sicherung seiner Entwicklung, seiner Zukunft, sind die Hände und Köpfe der Menschen. In
die Zukunft zu investieren heißt also für die Landesregierung Hessen, in die Ausbildung hier:
den Universitätsstandort zu investieren. Moderne Arbeits- und Lernbedingungen sind für die
Leistungs—und Wettbewerbsfähigkeit einer Region unerlässlich, heute und für die Zukunft.
Damit sind die Anforderungen an die städtebauliche Entwicklung definiert, sie sind durchaus
anspruchsvoll.
Die Johann Wolfgang Goethe-Universität ist mit 36.000 Studierenden die größte Hochschule
in Hessen und eine der zehn größten Hochschulen Deutschlands. Sie ist damit nicht nur
inhaltlich, sondern auch baulich vom Umfang und von der Qualität ein wichtiges Asset von
Frankfurt.
Die Landesregierung begreift diese Tatsache als Herausforderung, die sie annimmt. Der
Johann Wolfgang Goethe-Universität soll mit einer kompletten städtebaulichen und
architektonischen Neuorientierung ein herausgehobener Platz in der Universitätslandschaft
der Zukunft geboten werden. Das Gewicht der Johann Wolfgang Goethe-Universität in und
für Frankfurt wird damit deutlich gestärkt.
Die Defizite des alten Standortes der Universität in ihrem Kerngebiet in Bockenheim sind
klar. Die Gebäude sind den Anforderungen eines zukunftsorientierten Universitätsbetriebes
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nicht mehr gewachsen. Grundstücke zum notwendigen Ausbau des Standortes sind auf den
tradierten Standorten nicht vorhanden.
Wir schaffen derzeit gemeinsam mit der Stadt Frankfurt die Voraussetzungen, die Universität
zu entwickeln. Das jetzige Kerngebiet der Johann Wolfgang Goethe-Universität in
Bockenheim wird aufgegeben und die universitäre Nutzung schrittweise auf drei neue
Standorte verlagert.
Gelände I.G.-Farben:
Dazu erwarb das Land das Gelände, das nach dem Krieg als Standort der U.S. Armee
gedient hatte. Hier werden die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften im „Campus
Westend“, die Naturwissenschaften werden auf dem „Campus Riedberg“ konzentriert. Dazu
kommt die Humanmedizin, die im Universitätsklinikum südlich des Mains ihren
angemessenen Standort findet.
Die Entwicklung der Frankfurter Universität wird sich an diesen drei Standorten neu
orientieren: (Folie 1)
–
dem Klinikum
–
dem Campus Riedberg
–
dem Campus Westend
Damit konzentriert sich Ihr Augenmerk naturgemäß und aus der Immobilienorientierung auf
den vierten Standort – den traditionellen heutigen Standort Bockenheim.
Ich will Ihnen vermitteln: das Land ist nicht nur als Eigentümer und damit Verkäufer von
Liegenschaften interessiert, sondern wir werden mit unseren Investitionen strukturell und
damit positiv wirksam für die Entwicklung in der Region.
Klinikum
Zum Beispiel im Klinikum der Universität: (Folie 2)
Wir bauen und sanieren die Gebäude des Klinikums seit Jahren praktisch ständig.
Das zentrale Gebäude der Universitätsklinik in Frankfurt bauen wir seit dem Jahr 2000 nicht
nur um, sondern wir verändern dabei seine Struktur. Neueste Entwicklungen in der
medizinischen Versorgung orientieren die Diagnostik und Behandlung auf einen kürzeren
und intensiveren Weg des Patienten durch eine Klinik. Daraus folgt ein größerer Bedarf an
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ambulanten Einrichtungen, die durch Kombination verschiedener Fachrichtungen eine
umfassendere Diagnostik ermöglichen. Der Umbau des Bettenhauses, besonders der
unteren Geschosse, reagiert hierauf. So wird der diagnostische Bereich völlig neu organisiert
und diesen Forderungen angepasst.
Durch die Verbindung mit einem neuen Hörsaalgebäude werden die Voraussetzungen für
die Lehre für die angehenden Mediziner verbessert. Der Bau eines Forschungsgebäudes in
enger Beziehung zu den Funktionen der Diagnostik, Versorgung und Lehre ergänzt dieses
Konzept. Junge Forscher erhalten auf Zeit Flächen für ihre Arbeit. Rund 240 Mio. EURO
investiert das Land mit Förderung des Bundes über das Hochschulbauförderungsgesetz
gegenwärtig in das Klinikum. Dieser Bau ist zur Zeit die größte Baustelle des Landes.
Wir leisten - notabene – in diesem Zusammenhang einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung
und Neugestaltung des Mainufers. Nicht umsonst haben wir für diese prominente Aufgabe
einen Architektenwettbewerb ausgelobt, in dem die Neugestaltung des Vorbereiches des
Klinikums eine bedeutsame Aufgabe war. Nickel und Partner aus München haben diese
Aufgabe gut gelöst: ein Platz entsteht vor der breiten Wand des Bettenhauses. Er hat im
Erdgeschoss den neuen, repräsentativen gläsernen Eingang zum Klinikum, den Neubau des
Hörsaals und als neuen Akzent für den gesamten Komplex den Turm der Forscher an der
Wasserfront des Mains. In der Gliederung des Mainufers bildet die Klinik so ein
unverkennbares, eigenes Profil.
Campus Riedberg
Die Entwicklung an diesem Standort begann schon in den 80er Jahren mit der Verlagerung
der Chemie in einen Neubau am Niederurseler Hang. Es folgte in den Neunzigern der
Neubau der Biowissenschaften. Aber die Entwicklung blieb unvollständig. Verschiedene
Konzepte zur Entwicklung eines neuen Stadtteils in diesem Gebiet führten dann über einen
Entwicklungsplan der Architekten Trojan zu einem Bebauungsplan der Stadt, der das
gesamte Gebiet neu ordnet. Er berücksichtigt städtische Interessen, aber auch die
Interessen des Landes und der Universität, in dem er zwei Standorte in diesem Gebiet für
die Nutzung durch Forschung und Lehre aber auch für daraus folgende Entwicklungen
ausweist.
Der Campus Riedberg wird das Zentrum der Naturwissenschaften sowie der Mathematik und
Informatik im Universitätstableau in Frankfurt. Seine Entwicklungsfläche liegt mit 225.000 qm
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im Süden des Entwicklungsgebietes, in welchem bis zum Jahre 2011 außerdem 6.000
Wohnungen entstehen sollen.
Um die bestehenden Gebäude des Biozentrums und der Chemie herum werden die aus dem
Kerngebiet auszusiedelnden Fachbereiche der Physik, der Biologie, der Geowissenschaften,
der Informatik und der Mathematik angesiedelt. Ca. 41.000 qm Hauptnutzflächen sollen hier
entstehen. Dazu kommen ca. 14.000 qm Hauptnutzflächen für gemeinsame universitäre
Einrichtungen wie Zentrales Hörsaalgebäude, Bereichsbibliothek, Mensa, technische
Werkstätten und Verwaltung.
Ziel ist dabei, die isolierte Lage des Campus aus den siebziger Jahren Zug um Zug in den
neuen Stadtteil Riedberg zu integrieren. Mittelfristig wird ein eigenständiger und in seinen
Funktionen integrierter Standort entstehen, der langfristig mit dem hier wachsenden Stadtteil
verflochten wird und dessen Entwicklung ergänzt. Dabei werden z.B. Wohnungen, u.a. für
internationale Gastwissenschaftler, für Bedienstete der Universität sowie Flächen für Sport,
Spiel und Freizeit das universitäre Angebot komplettieren. Schließlich sind auch
Reserveflächen für die zukünftige Entwicklung vorzuhalten und ein Bereich entlang der
Autobahn auszubilden, der Flächen für Gründerzentren und „spin-off“-Einrichtungen
aufweisen soll. Für die Immobilienwirtschaft ist das ggfs. auch ein interessantes
Betätigungsfeld.
(Folie 3)
Das Land hat auf der Grundlage - und unter Einhaltung - des städtischen Bebauungsplanes
eine Masterplanung für den Campus Riedberg entwickelt. Sie soll sicherstellen, dass sich
der Campus über einen größeren Zeitraum planmäßig und geordnet entwickelt. Dabei wird
auf die Verzahnung mit der Gesamtwicklung des Riedbergs großer Wert gelegt.
Die Planung weist 4 Entwicklungsflächen unterschiedlicher Größenordnung und
unterschiedlicher Funktionen aus. Den Schwerpunkt bildet dabei die Fläche im Zentrum des
Gebietes. Ausgehend vom Gebäudebestand werden die Fachbereiche der Chemie im
Zentrum sowie der bestehende Komplex des Biozentrums durch die Fachbereiche erweitert,
die aus dem Kerngebiet (Bockenheim) umzusiedeln sind. Die Form der Quartiere und das
Netz der Infrastruktur sind dabei durch die Straßenflächen des Bebauungsplanes
vorgegeben.
Eine weitere Vorgabe des B-Planes hat die Struktur der zu bebauenden Flächen ebenfalls
stark beeinflusst:
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Die Stadt verlangt eine Ausbildung von Blockrändern. Dies setzt der Masterplan durch
Kombination mit den anzusiedelnden Flächen der Fachbereiche und den besonderen
Funktionen in ein schlüssiges Konzept um. Südlich der neu zu bauenden Max-von-LaueStraße liegen die Fachbereiche Chemie, Biologie, Geowissenschaften, nördlich davon
Mathematik und Informatik, die eine starke Verflechtung mit allen hier untergebrachten
Fachbereichen haben, in logischer Nachbarschaft zum Rechenzentrum; ebenfalls nördlich
die besonderen, zentralen Funktionen Hörsaalgebäude, Mensa, Verwaltung, ergänzt um
Reserveflächen und einen Teil „Wohnen“. Den nördlichen Abschluss dieses Quartiers bildet
die neu zu schaffende „Riedberg-Allee“, die zwei Elemente an dieser Stelle hat, welche
starken Einfluss auf die innere Ordnung des Masterplanes ausgeübt haben.
Die Stadt plant hier eine Straßenbahnhaltestelle. Zukünftig werden die Studenten, die den
öffentlichen Nahverkehr in starkem Maße nutzen, zentral ankommen. Es ist logisch, dass an
dieser Stelle sowohl die Mensa wie auch das Hörsaalgebäude liegen sollen. Ein großzügig
erweiterter Bereich, eine zentrale Zone führt an den zentralen Funktionen vorbei in das
Quartier der Fachbereiche.
So entsteht eine folgerichtige Gliederung mit städtischer Prägung. Diese nimmt den Bezug
zum nördlich der Allee gelegenen Platz auf, der im Konzept des B-Planes die Funktion einer
Ortsmitte hat. So kann eine Integration von Universitätsnutzungen in einen neu zu planenden
Stadtteil gelingen. Der Bereich zwischen dem Riedberger Stadtplatz an der zukünftigen
Straßenbahnhaltestelle Riedberg-Mitte und dem jetzt errichteten Universitätsstandort bietet
zahlreiche Möglichkeiten der Verknüpfung zwischen Universität und Forschung, Wohnen,
Einzelhandel und Gewerbe. Der Wissenschaftsstandort trägt so zur Entwicklung einer
Stadtstruktur mit bei, ergänzt und erweitert sie. In hellblau dargestellt ist das, was bereits
Bestand ist oder sich bereits im Bau befindet. Die Entwicklung am Standort der
Naturwissenschaften ist also keine ferne Zukunft, sondern wächst bereits in die Realität.
Der Neubau des Fachbereiches Physik an der nördlichen Grenze wird dann die
Straßenkante des neuen Quartiers bilden, gemeinsam mit seinem Nachbarn: dem MaxPlanck-Institut für Biophysik. Dieses Institut der renommierten wissenschaftlichen
Gesellschaft verknüpft mit seinem Aufgabengebiet wie auch baulich die hier anzusiedelnden
Fachgebiete. Die Ansiedlung eines weiteren Institutes ist geplant.
Nördlich davon entsteht das FIZ, das Forschungs- und Innovations-Zentrum, eine
Einrichtung, die in sinnvoller Weise jungen Forschern und Entwicklern die Möglichkeit bietet,
wissenschaftliche Ergebnisse in praktische Produkte umzusetzen.
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Der Neubau der Physik hat dabei einen unmittelbaren und auf den ersten Blick nicht
sichtbaren Bezug zur Frankfurter Stadtentwicklung an ganz anderer Stelle. Er nimmt nicht
nur einen Teil der im Kerngebiet in Bockenheim aus zu gliedernden Fachbereiche auf,
sondern auch die Kernphysik.
Er ermöglicht damit, das gleichnamige Institut auf dem Rebstockgelände in Frankfurt
aufzugeben. Das Land erfüllt damit einen Teil des Kulturvertrages mit der Stadt Frankfurt von
1999.
Mit der Aufgabe des Instituts auf dem Rebstockgelände ist der Weg für die Stadt frei, in
dieser innerstädtischen Lage ein umfassendes Entwicklungskonzept zu realisieren.
Der Entwurf für den Neubau der Physik war ebenfalls Ergebnis eines Wettbewerbs, den die
Architektengemeinschaft Borghammer, Jana, Wohlleber, Harter und Kanzler für sich
gewinnen konnte. (Folie 4)
Er erfüllt die Bedingungen des städtischen B-Plans, indem er die Randbebauung der
Quartiere mit 4 Geschossen realisiert und die Entwicklung weitestgehend geschlossener
Blöcke einleitet.
Dieses Quartier wird durch eine hohe bauliche Dichte gekennzeichnet sein gemäß den
Festsetzungen des B-Planes. Der Gebäudekomplex öffnet sich nach Süden und lässt über
die in den Hang eingegrabenen Flächen der Versuchshallen den Weg frei. Über den Hang ist
so der Blick auf die „Sky-line“ der Mainmetropole möglich, eine Perspektive, die diesem Ort
ein eigenes Gepräge gibt.
Im Nordosten wird der Fachbereich Biologie die zweite Raumkante des Quartiers bilden.
Wachsende Attraktivität der „Wissenschaften vom Leben“ werden diesen Standort wachsen
lassen und ihn zusätzlich attraktiv machen. Im Südosten soll der Fachbereich
Geowissenschaften angesiedelt werden, der durch den Bezug zu den zentralen Hallen der
Physik und den zentralen Werkstätten hier eine sinnvolle funktionale Zuordnung findet.
Das Quartier hat im Süden eine weite freizuhaltende Zone, so dass die eben angedeutete
Perspektive auf Frankfurt erhalten bleiben wird.
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Campus Westend
Das Land hat in Abstimmung mit der Stadt Frankfurt in 2002 einen zweiphasigen
Wettbewerb europaweit ausgelobt, der als offener städtebaulicher Realisierungswettbewerb
das Ziel hatte, die Grundlagen für einen realisierbaren Bebauungsplanentwurf zu erlangen.
Über den Zwischenschritt eines städtebaulichen Rahmenplans soll dann ein B-Plan durch
die Stadt erstellt und verabschiedet werden, der Raum für die Umsetzung des Aufbaus des
universitären Standortes lässt. Dieser Aufbau wird sich in Abschnitten vollziehen. Die
Vorbereitungen für den ersten Abschnitt laufen bereits.
Der Wettbewerb für die Rahmenplanung wurde im März dieses Jahres entschieden. Der
Rahmenplan ist in gemeinsamer Arbeit zwischen Stadt und Land, Universität und Planer
mittlerweile zur Entscheidungsreife gebracht und soll in die städtischen Beratungen
eingebracht werden.
Ausgangspunkt der Standortentwicklung war die Möglichkeit, auf dem
Areal des I.G. Farben-Komplexes eine völlige Neuorganisation der Universität realisieren zu
können.
Leitbild ist dabei die Idee des „Campus“. Wesentliche Elemente dieser Idee sind die
gegliederte Baumassen- und Nutzungsverteilung im Gebiet, die hohe Qualitäten für Arbeit
und Aufenthalt, Anstrengung und Ruhe, bei gleichzeitiger Verzahnung von Außen- und
Innenraum bietet.
(Folie 5)
Der neue Campus Westend umfasst das ehemals von der I.G. Farben als Konzernzentrale
genutzte, am nordwestlichen Innenstadtrand gelegene Gesamtareal. Es wird von der Bremer
Straße/Hansaallee im Osten, der Fürstenbergerstraße im Süden, dem Gründeburgpark mit
anschließendem Botanischen Garten im Westen sowie der Miquelallee im Norden begrenzt.
Zur Arrondierung werden weitere Flächen östlich der Hansaallee, entlang der Miquelallee
und der Eschersheimer Landstraße ins Wettbewerbsgebiet einbezogen.
Die im südlichen Bereich liegenden Gebäude des ehemaligen Verwaltungssitzes der
I.G. Farben wurden 1928 bis 1930 nach den Plänen von Hans Poelzig errichtet. Sie zählen
zu den bedeutendsten Werken expressionistischer Architektur in Deutschland und sind ein
Denkmal der Weltarchitektur. Sie stehen zusammen mit der umgebenden Parkanlage unter
Denkmalschutz.
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Die im Krieg unbeschädigt gebliebene Verwaltungszentrale diente von 1945 fünfzig Jahre
der US Army als Hauptquartier. 1955 hatte die Bundesregierung das Areal erworben und
gleichzeitig den amerikanischen Streitkräften ein unbefristetes Nutzungsrecht eingeräumt.
Mit dem Auszug der Amerikaner wurde die Liegenschaft 1996 vom Land für Ausbauzwecke
der Universität angekauft.
Zu Beginn des Sommersemesters 2001 ist der Lehr- und Forschungsbetrieb mit ca. 8.000
Studenten auf ca. 67.000 qm BGF aufgenommen worden.
Zur Entwicklung des Standortes zu einem universitären Campus ist ein städtebauliches
Gesamtkonzept erforderlich. Dieses Konzept muss dem Anspruch genügen, im Wettbewerb
mit führenden nationalen und internationalen Universitäten optimale Arbeitsbedingungen für
exzellente wissenschaftliche Leistungen zu schaffen und der Einrichtung eine angemessene
bauliche Erscheinung zu geben. Das Areal soll akademische Lebens- und Lernkultur
repräsentieren und ein ganzheitliches Konzept der Gestaltung ausbilden. Dabei ist die
Verzahnung mit den Charakteristika des Ortes zu erreichen: der Grüneburgpark im Westen
und die Stadtquartiere im Osten sowie der Umgang mit dem denkmalgeschützten Areal im
Süden und dem, das Gesamtbild prägenden Bau des I.-G.-Farben Hochhauses von Hans
Poelzig darin.
Die beste Möglichkeit eine angemessene Lösung für die Vielfalt der Ansprüche und
Anforderungen zu finden, die Gestaltung und Kultur, Funktion und Nutzung vermittelt und in
realisierbare Planung überführt ist der Wettstreit der Ideen: der Architekten-Wettbewerb. 197
Architekten haben in der ersten Phase eine Vielzahl von Konzeptionen dargestellt. Das
Preisgericht, in dem die vielfältigen Ansprüche an das Gebiet durch Preisrichter und
Sachverständige vertreten waren, hat während einer intensiven Diskussion die
unterschiedlichen Konzepte abgewogen und für die zweite Phase 25 Arbeiten ausgewählt,
um die Entwicklungsmöglichkeiten vertieft herausarbeiten zu lassen. Die Gruppe der
Preisträger und Ankäufe repräsentiert dabei den Stand der Diskussion.
Der Entwicklungsplanung liegt ein Programm von 304.000 qm BGF zusätzlich zum
I.G. Hochhaus mit 67.000 qm BGF zugrunde.
Der erste Preis und im Anschluss daran der Auftrag zur Erstellung der Rahmenplanung
wurde an den Architekten Ferdinand Heide aus Frankfurt vergeben. Besonders freut mich,
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dass es hier einem jungen Büro gelungen ist, eine überzeugende Konzeption zu entwickeln,
die sich auch in dieser großen Konkurrenz durchsetzen konnte.
Sie hat es vermutlich deshalb geschafft, weil sie so eindeutig auf den Ausgangspunkt der
Entwicklung, den Bau von Hans Poelzig Bezug nimmt und die räumlichen Ansätze
konsequent fortentwickelt. So entsteht eine große städtebauliche Qualität und es wird eine
Struktur entwickelt, die sich auch über Jahrzehnte als tragfähig erweisen wird.
(Folie 6)
Ich zeige Ihnen die Weiterentwicklung und den Entwurf des Rahmenplans, der gegenüber
dem Wettbewerbsentwurf die Fortentwicklung wie auch die Kontinuität der Konzeption
erkennen lässt.
Die Baukörper bilden klare Raumkanten zur Miquel- und Hansaallee und öffnen sich zu
einem Universitätscampus, der als Landschaft im Innern des Quartiers sich bildet.
Gliederndes Element sind die zwei - von Süd nach Nord verlaufenden – Parkachsen, die den
Park um das I.G. Gebäude logisch fortführen. Der Übergang zum Grüneburgpark gelingt
über eine Terrassentreppe, die den Geländesprung aufnimmt und auf den zentralen Platz
führt.
An diesem sind die zentralen Funktionen Hörsaal und Mensa angeordnet. So entstehenden
Bänder für die Fachbereiche zum Grüneburgpark und zur Hansaallee hin. Kontrovers
diskutiert wurde die zentrale Anordnung einer „Scheibe“, in der die Verwaltung konzentriert
werden sollte. Die Überarbeitung hat es möglich gemacht, im Konsens der Beteiligten die
Verwaltung auf die Grundstücke an der Eschersheimer Landstraße zu verlegen und
studentisches Wohnen sowie Gemeinschaftseinrichtungen in der Mittelachse zu
konzentrieren. So konnten auch die Offiziershäuser entlastet werden, die als privates
Wohnen im Campus auf unbestimmte Zeit erhalten bleiben werden. Das
Erschließungskonzept sieht eine größtmögliche Entlastung des inneren Bereiches des
Quartiers von Fahrzeugverkehr vor. Eine Ringerschließung und die Festlegung der
Haupteinfahrt an der bestehenden Zufahrt an der Hansaallee wird dies lösen. Für die
Zwischenstadien werden weitere Zufahrten notwendig sein. So bleibt die Philipp HolzmannSchule bewusst aus der Entwicklung ausgespart. Das Areal wird nicht beansprucht mit
Ausnahme einer Kleinfläche im südlichen Grundstücksteil in Verlängerung der Westlichen
Entwicklungsachse.
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Die Schule muss jedoch - genauso wie die Wohnungen – auf Dauer erreichbar gehalten
werden, so dass eine Gebietszufahrt von der Miquelallee aus aufrecht erhalten werden
muss.
Die Größe der Quartiere wurde an die in Aussicht genommenen Abschnitte der Realisierung
und die Zuweisung der Funktionen angepasst.
Im ersten Bauabschnitt sollen die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften mit
39.000 qm BGF sowie das „House of Finance“ mit 10.000 qm BGF und damit die
Gebäudeachse entlang des Grüneburgparks realisiert werden. Mit einer maximal 6geschossigen Bebauung entsteht so eine klare Kante zur Parklandschaft und ein deutliches
Signal des Beginns des Stadtquartiers. Dazu werden ein Teilausbau der Mensa sowie ein
erster Abschnitt des Hörsaalgebäudes vorbereitet. Es ist beabsichtigt, noch in 2004 den
Realisierungswettbewerb für den Hochbau auszuloben. Parallel wird gegenwärtig die
Räumung des Geländes geplant, die sukzessive und auf die Abschnitte abgestimmt
ebenfalls 2004 beginnen soll.
Bockenheim
ist natürlich für die Immobilienwirtschaft der interessante Standort und eminent wichtig für die
Realisierung der 2 neuen künftigen Standorte.
Die Stadt Frankfurt und das Land haben gemeinsam einen offenen städtebaulichen
Realisierungswettbewerb international ausgeschrieben, um die Grundlagen für einen
Bebauungsplan in diesem Quartier zu erhalten. Über den Zwischenschritt eines
städtebaulichen Rahmenplanes soll dann das Planungsrecht der weiteren Entwicklung in
diesem Gebiet gefunden werden.
Dabei verfolgt das Land zwei grundsätzliche Ziele:
–
in enger Verflechtung mit den anderen Standorten die optimalen infrastrukturellen
Bedingungen zum Umzug der Universität zu schaffen, und
–
in Abhängigkeit von der Freimachung von Nutzungen die einzelnen Areale optimal zu
verwerten, um so den monetären Ausgleich für die Standortentwicklung der Universität
zu schaffen.
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Diese Verlagerung versetzt das Land in die Lage, die Grundstücke des alten Kerngebietes in
Bockenheim zu veräußern und mit den Einnahmen die Neustrukturierung der Universität zu
einem beachtlichen Teil zu finanzieren. So beschreitet das Land neue Wege, um in einer Zeit
finanzieller Probleme in die Zukunft investieren können. Die Rahmenplanung soll dabei die
wirtschaftliche Verwertbarkeit der Liegenschaften sichern. Sie bietet gleichzeitig die Chance,
ein großes innenstadtnahes Gebiet gestalterisch aufzuwerten.
(Folie 7)
Die Rahmenplanung zum Kerngebiet Bockenheim ist die Grundlage für die Entwicklung des
monofunktional genutzten Bereiches zu einem integralen Stadtquartier mit einer Mischung
von Gewerbe und Wohnen, Infrastruktur und qualitätvollen öffentlichen Räumen. Der
Maßstab der Entwicklung orientiert sich an der vorhandenen Bebauung, an den
benachbarten Quartieren und soll vielfältige Nutzungsmischungen und Baustrukturen
ermöglichen. Mit der Rahmenplanung muss eine wirtschaftliche Verwertung der
Liegenschaften gesichert werden, da sie einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der
Verlagerung der universitären Einrichtungen bilden soll.
Es war ein Schwerpunkt der städtebaulichen Aufgabe, den Bereich um die Bockenheimer
Landstraße zwischen Carlo-Schmid-Platz und Senckenberganlage in der städtebaulichen
Gestaltung und den zukünftigen Nutzungen zu einem neuen Stadtteilmittelpunkt für Westend
und Bockenheim zu entwickeln.
Das Wettbewerbsgebiet liegt im Zentrum der Stadt nördlich des Messegeländes an der
Stadtteilgrenze Bockenheims zu Westend. Es umfasst ein ca. 16,7 ha großes Gebiet
zwischen der Senckenberganlage und Zeppelinallee im Osten, der Gräfstraße im Westen,
der Sophienstraße im Norden und der Georg-Voigt-Straße im Süden.
Die Fläche wird durch drei in West-Ost-Richtung verlaufende Straßen in vier Teilflächen
aufgeteilt. Diese sind von Nord nach Süd:
Bereich 1: Fläche zwischen Sophienstraße, Zeppelinallee, Bockenheimer Landstraße und
Gräfstraße mit dem ehemaligen Straßenbahndepot und der Stadt- und Universitätsbibliothek.
Zwischen diesem Bereich und dem südlich anschließenden Stadtblock liegt der öffentliche
Raum um die Bockenheimer Warte, der Bockenheimer Landstraße und dem Carlo-SchmidPlatz.
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Bereich 2: Fläche zwischen Bockenheimer Landstraße, Senckenberganlage, Mertonstraße
und Gräfstraße mit Mensa I und II, Juridicum mit Seminarbibliothek, Philosophicum,
Studierendenhaus, Studentenwohnheim und dem Gebäude der Akademie der Arbeit sowie
einer unter der Mertonstraße und dem Platz im Blockinneren liegenden Tiefgarage.
Bereich 3: Fläche zwischen Mertonstraße, Senckenberganlage, Robert-Mayer-Straße und
Gräfstraße mit Altem Hauptgebäude, Hörsaalgebäude, Senckenbergmuseum, MathematikGebäude, Physikalischem Verein sowie dem Fernheizwerk der Universität.
Bereich 4: Fläche zwischen Robert-Mayer-Straße, Senckenberganlage, Georg-Voigt-Straße
und Emil-Sulzbach Straße mit AfE-Turm, AfE-Randgebäude, Informatikgebäude,
Naturwissenschaftlichem Institut (ehemalige Pharmazie und Lebensmittelchemie) und den
Villen entlang der Georg-Voigt-Straße.
Das Wettbewerbsgebiet umfasst die beschriebenen Bereiche 1 bis 4 und die einbezogenen
öffentlichen Straßenräume. Teile des Gebäudebestands stehen unter Denkmalschutz.
Als Orientierungswert enthielt die Aufgabe die Anforderung, rd. 350.000 qm BGF zu
realisieren. Zu beachten war ferner, dass ca. 39.000 qm BGF als historischer Bestand
(Warte, Depot, Hauptgebäude der Uni, Museum und Physikalischer Verein) zu integrieren
waren.
Ferner war abzuwägen, wie 41.900 qm aus den verschiedenen Entwicklungsperioden der
Universität (Bauten von Ferdinand Kramer) im Konzept berücksichtigt werden können sowie
140.300 qm BGF alter Baubestand, der ggf. umzunutzen war.
(Folie 8)
Das Freiburger Büro Borgards und Piribauer ging aus 217 Büros als Sieger hervor.
Ausschlaggebend war der Vorschlag, die in ihrer Nutzung und Ausnutzbarkeit doch stark
unterschiedlichen vier Gebiete unter Rückgriff auf eine historische Figur, die Bockenheimer
Landwehr, zu verbinden. So entsteht ein Band , das mehrere Lösungen ermöglicht:
–
Warte und Depot werden klar herausgehoben
–
der Stadtteil Bockenheim erhält eine neue klare Fuge zur Stadt, indem das Wohnen dem
Stadtteil, die öffentlichen und gewerblichen Nutzungen der Allee zugeordnet werden.
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–
die Endpunkte des Quartiers erhalten Hochpunkte bei ansonsten gleichmäßiger
Höhenentwicklung
Dabei bildet der flexibel auszugestaltende Hochhauspulk im Bereich 4 einen guten
Anschluss zu den benachbarten Hochhäusern der angrenzenden Quartiere.
Die Straßen werden in ihrer Entwicklung verstärkt: der „Carlo-Schmid-Platz“
herausgearbeitet, die „Bockenheimer“ betont, die „Gräfstraße“ zur Wohnstraße im Quartier
entwickelt. Dabei ist hier die Anordnung von Gewerbe in der EG-Zone kritisch zu betrachten.
(Folie 9)
Die einzelnen Bereiche sind jeweils spezifisch mit eigenem Charakter gelöst:
Im Bereich 1 wird eine gemischte Nutzung vorgesehen mit dem Schwerpunkt auf Wohnen
und der gewerblichen Nutzung unter Einbezug des Depots.
Der Bereich 2 wird mit dem Schwerpunkt Handel und Dienstleistung ausgestattet. Hier
könnte auch großflächiger Einzelhandel angesiedelt sein, mit rd. 104.000 qm BGF ein
Schwerpunkt der Entwicklung.
Der Bereich 3 gibt dem Senckenbergmuseum die Chance, die Rückseite zur zweiten Front
zu entwickeln und somit den Bezug zum Wohnquartier Bockenheim aufzunehmen. Die
Einrichtung eines Kindergartens verstärkt noch den Charakter dieses Bereiches.
Der Bereich 4 konzentriert die rund. 100.000 qm BGF gewerblicher Fläche in Punkthäusern
und lässt dem Wohnen ausreichend Raum.
Zwischen den Quartieren werden gute und brauchbare Freiräume mit Bezügen zu den
benachbarten Nutzungen entwickelt. In Teilbereichen wird noch eine Überarbeitung
notwendig sein. So bedarf die Unterbringung des ruhenden Verkehrs besonders bei Entfall
der gegenwärtig noch bestehenden ebenerdigen Stellplätze einer grundsätzlichen Lösung.
Aber insgesamt halten wir den Entwurf tragfähig für die Entwicklung des Stadtteils. Die Stadt
hat die Chance zur Mitgestaltung in allen Phasen der Diskussion intensiv genutzt. Denn
wann bekommt man eine solche Möglichkeit, ein innerstädtisches Quartier langfristig
umzunutzen und zu entwickeln?
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So hat sich die Stadt an der Auslobung beteiligt und wird auch im Prozess der Entwicklung
des Rahmenplans, der gegenwärtig läuft, mitentscheidend beteiligt sein.
Der Entwurf ist in Abschnitten realisierbar. Die Strukturen unterstützen hier die Absichten des
Landes und lassen sich gut mit der Aussiedlung von universitären Fachbereichen verbinden.
(Folie 10)
Und damit wäre ich beim immobilienwirtschaftlichen Umfeld der Entwicklung dieses
Quartiers in Bockenheim.
Unterzieht man das alte Kerngebiet einer Standortanalyse, erkennt man das bedeutende
Potenzial. Grob gesagt würde es die Büroadressen Bockenheimer Landstraße und FriedrichEbert-Anlage in einer konsequenten Verbindung zu einem logischen Abschluss führen.
Mit einem 12tel der gesamten Frankfurter Wohnbevölkerung und einem
überdurchschnittlichen sowie positivem Image bis leicht überdurchschnittlicher Kaufkraft
stellt der Bereich Bockenheim-Westend ein Gebiet mit gutem Entwicklungspotential dar.
Genau auf der Grenzlinie beider Stadtquartiere gelegen, hat eine Nutzungsdifferenzierung
wie sie der Wettbewerbsentwurf vorschlägt, realistische Entwicklungschancen. Aber die
Entwicklung ist langfristig zu sehen. Das Areal bietet mit seinen differenzierten Möglichkeiten
von der innerstädtischen Randlage bis zur konzentrierten Großnutzung im Hochhaus sehr
flexible Realisierungschancen.
–
Nähe zu den Bereichen City, Messe, Palmengarten
–
Nachbarschaft zu Westend und Konsulatviertel
–
optimale Anbindung für öffentlichen Individualverkehr
–
eine Vielzahl markanter, identitätsstiftender Gebäude mit hohem Wiederkennungswert
sind wertvolle Randbedingungen der Immobilienentwicklung.
Zur Entwicklung als Wohnstandort bietet das Gebiet ebenfalls gute Bedingungen:
Die Anbindung an ein gewachsenes Viertel wie Bockenheim ist ein Pluspunkt,
Nahversorgung und soziale Infrastruktur sind vorhanden, das Gebiet lässt weitere
Ergänzungen des Angebots zu. So hat das Gebiet bereits eine bekannte Adresse und ein
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tendenziell positives Image. Besonders wertvoll ist die in fußläufiger Nähererreichbare
Innenstadt sowie der Platz in der Perlenkette der Frankfurter Parkanlagen und des
Palmengartens. Eine derartige Nähe zum Kern, zur City, weist kaum ein Wohnstandort auf.
Es wird aber darauf ankommen, an dieser Stelle einen unverwechselbaren Standort –
Stadtteile - zu entwickeln, der den bestehenden städtebaulichen Kontext nutzt und durch
charakteristische typische Bauten die besondere Qualität der Lage herausarbeitet.
Das Gebiet ist auch in ganz unterschiedlichen Grundstücksgrößen zu vermarkten, was der
Verwertung sicher gut sein kann.
Ein schrittweises und gestuftes Vorgehen ist dabei sicher marktgerecht und kann mit dem
Ausbau der Universitätsstandorte korrespondieren.
Im Hinblick auf die immobilienwirtschaftlich relevanten Standortparameter sind dem
citynahen Uni-Gelände in Bockenheim sehr günstige Eckdaten zu attestieren. Es ist
vorzüglich erreichbar, liegt in einem gewachsenen Stadtteilumfeld, liegt in direkter
Nachbarschaft zur Messe und Westend.
Dagegen stellen sich allerdings leider die Rahmenbedingungen des Büroimmobilienmarktes
derzeit weniger positiv dar. Der avisierte Umsetzungsbeginn für die Standortverlagerung der
Uni fällt in eine Schwächephase des Büromarktes, die u.a. aus der abgeflachten Nachfrage
des Banken- und Finanzleistungssektors resultiert. Mit einem deutlicheren Abbau der
heutigen Flächenüberhänge und einer wieder leicht anziehenden Büroraumnachfrage ist
voraussichtlich erst ab 2005 zu rechnen. Erste positive Anzeichen ahnt man.
Wir gehen davon aus, dass neben anderen Flächen im Bereich der City gerade die
Flächenpotentiale in Bockenheim für den Finanzsektor als Nachfragegruppe wieder
interessant werden. Es wird dann durchaus ein Vorteil sein können, rechtzeitig ein Angebot
an verfügbaren Flächen zu haben.
Selbstverständlich steht das Entwicklungsgebiet in Bockenheim im Wettbewerb mit allen
Marktsegmenten. Deshalb ist es notwendig, attraktive nachfragegerechte und
unverwechselbare Angebot auf dem Gelände Bockenheim zu placieren, um sich von den
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vielfältigen, meist ebenfalls innenstadtnahen Projekten möglichst positiv abzuheben, eine
gute Adresse zu schaffen.
Es sollen auch nicht alle 4 Quartiere auf einmal auf den Markt kommen. Bei der Vermarktung
in Bockenheim ist nach unserer Einschätzung ein abgestuftes Vorgehen erforderlich. Hierfür
sprechen zum einen die aktuellen Marktbedingungen, da die Aufnahme der insgesamt
vorgesehenen Büroflächen nur über einen längeren Zeitraum vorstellbar ist. Zum anderen
sind sinnvollerweise einzelne Vermarktungszonen für das ehemalige Campus-Gelände
abzugrenzen, die jeweils spezifische Konzepte erfordern.
(Folie 11)
Diese Gliederung des Gebietes in verschiedene Nutzungsbereiche ist im Wesentlichen auch
vom Siegerentwurf des Wettbewerbs aufgenommen worden.
Wir werden uns durch enge Abstimmung mit der Stadtplanung Frankfurt um eine vernünftige
und realistische Umsetzung dieser Vorstellungen im Rahmen der Bebauungsplanung
bemühen, damit für die anschließende Vermarktung der Teilflächen optimale Bedingungen
vorhanden sind.
Insgesamt sehen wir unter den vorgenannten Voraussetzungen für das Areal in Bockenheim
die schrittweise Entwicklung eines urbanen neuen Stadtquartiers, welches auch den
quantitativen und qualitativen Ansprüchen an marktfähige Immobilienprodukte genügen
kann, als möglich und realistisch an.
Das Hessische Immobilienmanagement – HI – erarbeitet derzeit ein Vermarktungskonzept
und bereitet mit Unterstützung der Staatsbauverwaltung die Grundstücks- und
Gebäudedaten auf als Vorbereitung für die spätere Vermarktung der einzelnen Teilflächen.
Die sich aus der Gliederung des Gebietes in immobilienwirtschaftlich sinnvolle Teilflächen
ergebenden vermarktungsfähigen Grundstücksflächen können je nach Gegebenheiten
einzelnen oder in größeren Einheiten verwertet werden. Bei der Verwertung wird das Land –
gegebenenfalls mit privater Unterstützung – grundsätzlich nach dem haushaltsrechtlich
einwandfreien Verfahren vorgehen.
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