Zwergige Gasterien

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I N K U LT U R B E O B A C H T E T
Bauchige Blüten
Zwergige Gasterien
von Rudolf Schmied
Reihe von Varietäten anerkannt. Beschränkt
man sich auf die Zwerge dieser Gattung,
kann man an Gasteria viel Freude haben,
zumal sie recht genügsam sind.
Der Name Gasteria ist von den bauchigen Blüten abgeleitet (Abb. 2, 3 & 7), die
bei uns zuverlässig im März und April
erscheinen und recht ausdauernd sind.
Auch im nichtblühenden Zustand sind die
Pflanzen mit ihren grünen, sukkulenten
Blättern, die oft dicht mit weißen Warzen
besetzt sind, recht ansehnlich. Junge Pflanzen bilden zweizeilige Rosetten. Diese
Rosetten können bei alten Pflanzen in einen
spiralförmigen Wuchs übergehen. Das gilt
aber nicht für alle Arten. Die Warzen bewir-
Abb. 1:
Eine blühende
Gasteria
glomerata.
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Z
u den kleineren Pflanzen in der
Familie Aloaceae zählen die Arten
der Gattung Gasteria. Die Pflanzen
sind in Namibia und im Kapgebiet von
Südafrika zu Hause. Nach der Neubearbeitung der Gattung durch E. VAN JAARSVELD
(in EGGLI 2001) sind 17 Arten und eine
Abb. 2: Blüten von Gasteria glomerata.
© Kakteen und andere Sukkulenten 66 (2) 2014
ken eine recht eigenartige Lichtbrechung,
die beim Fotografieren immer eine gewisse
Unschärfe vortäuscht, die bei exakter
Fokussierung gar nicht vorhanden ist. Von
den gezeigten Arten fehlen Gasteria glomerata die weißen Punkte beinahe (Abb. 1).
Sie verträgt weniger Sonne und verbrennt
viel leichter, während sich Gasteria baylissiana (Abb. 4 & 5) und G. nitida var.
armstrongii (Abb. 6) unter exakt den gleichen Bedingungen nur vorübergehend verfärben. Gasteria nitida var. armstrongii
wächst sehr langsam.
Kultur
Gasterien kann man am Fenster oder im
Gewächshaus kultivieren. Je mehr Licht sie
bekommen, umso kompakter bleiben sie.
Die angebliche Eignung für ein Nordfenster
sollte man nicht zu wörtlich nehmen, da an
einem lichtarmen Platz die Schönheit der
Pflanzen doch verloren geht. Im Kleingewächshaus ist während der Sommermonate eine leichte Schattierung angebracht.
Gasterien sind selbststeril, kreuzen sich
aber sehr leicht mit allen nahe verwandten
Abb. 4: Gasteria baylissiana mit Blütenstand.
Abb. 3: Blüte von Gasteria baylissiana.
© Kakteen und andere Sukkulenten 66 (2) 2014
Abb. 5: Die Blätter von Gasteria baylissiana sind mit weißen Warzen übersät.
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Abb. 6:
Zweizeilige
Blattanordnung
bei Gasteria
nitida var.
armstrongii.
im Winter bei sonnigem Wetter gelegentlich
gegossen werden. Die Überwinterungstemperatur ist unkritisch, solange die Pflanzen nicht feucht stehen. 5° C reichen aus.
15° C, wie im Gewächshaus des Verfassers, sind auch kein Problem. Die Pflanzen
blühen dabei schon im März.
Für Schädlinge sind Gasterien nicht sehr
empfänglich. Man sollte aber auf Wollläuse
achten.
Gasterien sind eine Bereicherung für
jede Sammlung. Wenn man gezielt zwergige Arten wählt, ist auch der Platzbedarf für
eine kleine Sammlung gering und die Pflanzen erfordern wenig Aufwand. Der Reiz
einer Sammlung sollte auch nicht nur darin
bestehen, dass man sich mit Arten umgibt,
die sich nur mit größter Mühe einige Zeit
am Leben erhalten lassen.
Abb. 7:
Die Blüte von
Gasteria nitida
var. armstrongii.
Gattungen wie Aloe und Haworthia. Deshalb vermehrt man die Pflanzen am besten
durch abgetrennte Sprosse. Natürlich kann
man so keine großen Mengen vermehren
und das dürfte der Grund sein, warum
Gasterien nicht ganz billig sind. Vermehrung durch tief gesteckte Blattstecklinge
soll ebenfalls möglich sein.
Als Kultursubstrat eignet sich Kakteenerde. Ähnlich wie Aloen sollten Gasterien
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Literatur:
EGGLI U. (Hrsg.) 2001: Sukkulentenlexikon 1: Einkeimblättrige Pflanzen (Monocotyledonen). – E. Ulmer,
Stuttgart.
Rudolf Schmied
Ulrich-Geh-Straße 2
86420 Diedorf
Deutschland
© Kakteen und andere Sukkulenten 66 (2) 2014
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