DE - Ascensia Diabetes Care Switzerland AG

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02/14
DiabetesAktiv
Die Zeitschrift für Menschen mit Diabetes von Bayer Diabetes Care
Diabetes und Tauchen
«Mein Blutzucker und ich
bleiben über Wasser»
Nächtliche
Hypoglykämien:
Eindrückliche
Erkenntnisse
Typ-2-Diabetes:
SelbstManagement
lohnt sich!
InselzellTransplantation:
Prof. Lehmann
im Gespräch
2
IMPRESSUM
INHALTSVERZEICHNIS
3
EDITORIAL
Was gibt es Neues?
Liebe Leserinnen, Liebe Leser
Herausgeber
Das Team von Bayer Diabetes Care
Redaktionsleitung
Simon Weinmann
Typ-1-Diabetes
Lieblingsposition: Stürmer
Redaktionsteam
Nächtliche Hypoglykämien
Neue Erkenntnisse am Universitäts-Kinderspital Basel
6
Excellence Across Borders
Bayer unterstützt Diabetes-Programm in Saudi-Arabien
8
Karin Ligorio, Julia Gebhard,
Andreas Rittinghaus,
Simon Weinmann
4
Administration
Karin Ligorio, Julia Gebhard
Diabetes und Tauchen
Mein Blutzucker und ich bleiben über Wasser
10
Sascha Sielaff (HHGlobal.com)
Contour NEXT USB
Einfach & Mehr
13
Druck
Typ-2-Diabetes
Gutes Selbstmanagement lohnt sich
14
www.diabetes.bayer.ch
Bewährter Service unter neuer Adresse
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Meine Geschichte
Die bitter-süsse Krankheit
18
Inselzelltransplantation
Prof. Dr. med. Roger Lehmann im Gespräch
20
Fussballturnier Kids Cup 2014
Auf den Spuren von Neymar
24
Layout
Stämpfli Publikationen AG, Bern
(gedruckt in der Schweiz)
Titelbild:
Jane Bigler am Tauchen
Bayer (Schweiz) AG
BHC Medical Care
Diabetes Care
Grubenstrasse 6
CH-8045 Zürich
E-Mail: [email protected]
Hotline: 044 465 83 55
Fax: 044 465 82 82
Internet: www.diabetes.bayer.ch
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27
Rezepte
Aus dem Kochbuch von Johann Lafer 28
Sie haben gefragt...
Von den Spezialisten beantwortet
30
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«Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei…» So lauten die ersten
Zeilen eines vom Schriftsteller Hermann
Adam von Kamp 1818 geschriebenen, berühmten Gedichts. Was aber hat das mit
dieser Herbstausgabe von Diabetes Aktiv
zu tun?
Nun, wir zeigen im aktuellen Heft wieder
neue, motivierend-erfrischende Geschichten aus dem Leben von Menschen mit Diabetes. Neu sind auch die Studienergebnisse vom Universitäts-Kinderspital Basel
über nächtliche Hypoglykämien. Dabei
wurden unter anderem Risikofaktoren für
das Auftreten für solche Unterzuckerungen evaluiert. Was gibt es Neues über die
Inselzelltransplantation zu berichten? Hierzu bieten wir Ihnen spannende Einsichten
von und mit Prof. Dr. med. Roger Lehmann
vom Universitätsspital Zürich an.
Und zu guter Letzt eine persönliche Information: In der nächsten Ausgabe von
Diabetes Aktiv wird Sie auf dieser Seite ein
neues Gesicht begrüssen und die Gestaltung des Diabetes Aktiv führend übernehmen.
Wir wünschen Ihnen eine erfrischende
Lektüre!
Für das Schweizer Bayer Diabetes Care
Team, Simon Weinmann
Für alle Feinschmecker unter Ihnen präsentieren wir zwei neue, leichte Rezepte
aus dem Kochbuch von Johann Lafer.
Eine kleine Neuerung gibt es auch zu unserer Internetseite zu verkünden. Sie finden Informationen über unsere Produkte,
Veranstaltungen oder Services neu unter
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Haben Sie eine EMail-Adresse?
Dann interessiert
Sie
ja vielleicht auch
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Simon Weinmann, Marketing Manager
Bayer Diabetes Care
4
TYP-1-DIABETES
Lieblingsposition: Stürmer
Timo Gerber (Jg. 2004) aus dem Emmental spielt leidenschaftlich gerne Fussball. Am liebsten im Sturm.
Wenn er mit seinem starken rechten Fuss zum Schuss
ansetzen kann, gehen manche Goalies lieber in
Deckung. Neben den Liga-Spielen und diversen
Turnieren trainiert er 2-mal pro Woche mit seinem
Team, den E-Junioren des FC Biglen.
Es ist Sonntag der 22. Juni 2014. Wir treffen den talentierten Nachwuchskicker im
Berner Neufeld-Stadion beim diesjährigen
Kids Cup. Ein Fussballturnier für Kinder
und Jugendliche mit Diabetes. Auch Timo
hat seit er sechs ist einen Typ-1-Diabetes.
«Die Trainer im Fussballclub
Biglen haben sich das Wissen
über Diabetes angeeignet. Sie
helfen Timo wo sie können und
ermöglichen ihm so auch die
Teilnahme an Trainings und
Matches. Auch in der Schule
wissen die besten Gspänli Bescheid und die Lehrer, die mit
Timo zu tun haben unterstützen ihn bestens» sagt uns Timos Mami, Nadia Gerber.
Es ist nicht immer einfach und manchmal
stinkt es ihm natürlich schon, z.B. wenn er
mehr als andere darauf achten muss, was
er gerade isst. Nach mehr als 3 Jahren
Erfahrung weiss er bereits sehr gut, wie
viele Kohlenhydrate in welchen Lebensmitteln enthalten sind. Das Schätzen der
Kohlenhydrate-Mengen funktioniert dank
der reichlichen Erfahrung mittlerweile gut,
bestätigt uns auch Timo selbst.
Seit etwas mehr als einem Monat trägt der
bald 10-jährige eine Insulinpumpe. Das
Interesse war schon lange da, das Tragen
einer Testpumpe hat ihn dann vollends
überzeugt. «Was mich am Diabetes bisher
am meisten gestört hat waren die zahlreichen Insulinspritzen, die ich bei speziellen
Blutzuckerwerten und vor jedem Essen
machen musste.» Meist funktioniert es
nun ganz einfach, per Knopfdruck, prak-
tisch. «Seit er die Minimed-Pumpe trägt
hat sich auch für uns als Familie die Situation verbessert», ergänzt Frau Gerber.
Zum Beispiel sind nächtliche Hypos in
unserem Fall seltener geworden, «weil die
Insulin-Basisrate reduziert werden kann.»
In erster Linie ist Timo aber ein ganz
normaler Junge, der vieles ähnlich oder
gleich tun kann wie seine Kameraden.
Etwas kann er aber besser als der Durchschnitt, nämlich Fussballspielen. Und
Tore erzielen! Das hat er am Kids Cup
2014 eindrücklich bewiesen. Sein Team
Italien erreichte in der Kategorie A den 2.
Platz. Bravo!
Timo zeigt uns, wo das Insulin via Pumpe in seinen Körper zugefügt wird
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AKTUELL
Studie zu nächtlichen Hypoglykämien
am Universitätskinderspital beider Basel
Nächtliche Hypoglykämien sind nicht zu unterschätzen. Gerade bei Kindern treten sie
häufig auf. Was beeinflusst die Unterzuckerungen während dem Schlaf? Wie lange dauern
sie an und was lässt sich dagegen unternehmen?
Bei Menschen mit einem Typ-1-Diabetes
wird bereits bei Blutzuckerwerten von unter 3.8 mmol/L von einer Unter­zuckerung
(Hypoglykämie) gesprochen. Dabei unterscheidet man unterschiedliche Schweregrade. Grad 1 oder leichte Hypoglykämien
– die sich mit Symptomen wie Hungerattacken, Zittern oder Schwitzen bemerkbar
machen – werden vom Diabetiker selbst
erkannt und können mit entsprechender
Kohlenhydrate-Aufnahme korrigiert werden. Bei Grad 2 der Unterzuckerungen ist
man bereits auf fremde Hilfe angewiesen,
da der Patient oft schon verwirrt ist. Grad
3 oder schwere Hypoglykämien bringen
meist eine Bewusstlosigkeit des Betroffenen mit sich.
Besonders nächtliche Unterzuckerungen
sind unangenehm. Sie können gefährlich
werden, da aus einem leichten «Hypo»
ein schwerergradiges resultieren kann,
weil ein rechtzeitiges zu sich nehmen von
Kohlenhydraten verpasst wird.
Interview zur aktuellen Studie* mit
Frau Dr. med. Sara Bachmann
Frau Dr. Bachmann, welche Risikofaktoren
gibt es für nächtliche Hypoglykämien?
Allgemeine Faktoren sind die körperliche
Aktivität über den Tag, eine hohe Insulindosis, eine normnahe Blutzucker-Einstellung (niedriger HbA1c) sowie ein junges Alter an sich. Letzteres hat sich jedoch
in unserer aktuellen Untersuchung nicht
manifestiert. Das heisst, ein klarer Zusammenhang, je jünger, desto mehr nächtliche Hypoglykämien, konnte mit unseren
Daten nicht belegt werden.
Welche Symptome lassen auf eine nächtliche Unterzuckerung schliessen?
Meistens gibt es keine Symptome. Eine
Grosszahl der nächtlichen Hypoglykämien
bleiben unerkannt, verlaufen also asymp­
Mittels CGM Kurven lassen sich die
Auffälligkeiten während der Nacht und
zwischen verschiedenen Wochentagen
bestens visualisieren
einzige Möglichkeit zur Erkennung. Zudem geben uns die kontinuierlich aufgezeichneten Daten wichtige Informationen
über Dauer und Schweregrad der Hypoglykämie.
Zu Ihrer neusten Studie – Evaluation of
nocturnal hypoglycemia in children and
adolescents with type 1 diabetes by continuous glucose monitoring: A descriptive
prospective study* – Was war das Hauptziel der Untersuchung?
Das Hauptziel war in erster Linie das Erfassen der Häufigkeit und Dauer nächtlicher
Hypoglykämien bei «unseren Patienten»
im Universitäts-Kinderspital beider Basel.
Ein weiteres Ziel bestand in der Identifikation von Risikofaktoren.
Frau Dr. med. Sara Bachmann, FMH Endokrinologie/Diabetologie, Kinder- und Jugend­
medizin, Oberärztin am Universitätskinderspital beider Basel
to­
matisch. Wenn es Symptome gibt,
dann sind es die tiefen Blutzuckerwerte
am nächsten Morgen. In seltenen Fällen
können aber auch hohe Blutzuckerwerte infolge der Gegenregulation auftreten.
Eventuell lassen auch Träume oder ein
unruhiger Schlaf auf eine Unterzuckerung
in der Nacht schliessen.
Welche Rolle spielt die regelmässige Blutzuckermessung vor dem Schlafen gehen?
Sie ist und bleibt essentiell. Ein Blutzuckerwert von unter 6 mmol/L vor dem
Schlafengehen ist bei einem Kind mit
Typ-1-Diabetes ein entscheidender Risikofaktor für nächtliche Hypos. Das Risiko
nachts in eine Unterzuckerung zu fallen
war in unserer Studie bei bed-time-Werten
< 6 mmol/L rund 2,5 Mal grösser als bei
höheren Werten.
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Gibt es Unterschiede in der Häufigkeit von
nächtlichen Hypos zwischen jüngeren und
erwachsenen Patienten?
Ja, sie kommen grundsätzlich häufiger
im Kindes- als im Erwachsenenalter vor.
Bei Kindern unter 6 Jahren im Speziellen. In der bekannten DCCT Studie fand
man heraus, dass bei Adoleszenten
nächtliche Hypos 3x häufiger auftreten.
Dies hat insbesondere mit dem Risikoverhalten und einer generell instabileren
Stoffwechseleinstellung im Pubertäts-/
Jungerwachsenenalter zu tun.
Welchen Stellenwert hat die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) in der Beurteilung von nächtlichen Unterzuckerungen?
Eine sehr wichtige. Sie ist praktisch die
Was sind für Sie die neuen, vielleicht auch
überraschenden Erkenntnisse?
Zum einen, dass fast alle nächtlichen Hypoglykämien asymptomatisch waren (120
von 128). Die Dauer der aufgezeichneten
Hypos war ebenfalls eindrücklich. Etwa
1/3 aller Unterzuckerungen hielt mehr als
3 Sunden an. Die längste Episode dauerte
sogar 11 Stunden.
Dann sicherlich auch der Einfluss der Aktivität/Bewegung. Auch kurzzeitige, intensive körperliche Aktivität führt oft – ohne
entsprechende Gegenmassnahmen – zu
Späthypoglykämien.
Und die Häufigkeit der Hypoglykämien
war recht erschreckend. Sie entspricht
aber in etwa den Daten aus der Literatur
(CGM bei Kindern 25-35%).
Welchen Tipp können Sie Familien mit Kindern mit Diabetes aber auch erwachsenen
insulinpflichtigen Menschen im Zusammenhang mit nächtlichen Hypoglykämien
mitgeben?
Späthypoglykämien nach körperlicher Aktivität dürfen nicht unterschätzt werden.
Die Reduktion des abendlichen Basal­
insulin nach intensiver Aktivität am Tag
(auch schon am Vormittag) kann eine
mögliche Massnahme zur Vermeidung
einer nächtlichen Unterzuckerung sein.
Ohne die Möglichkeiten eines CGM Systems empfehle ich zumindest eine nächtliche Blutzuckerkontrolle.
Und die regelmässige je nach Alter des Kindes gemeinsame Blutzuckerkontrolle vor
der Bettruhe. Ein Wert unter 6 mmol/L soll
vermieden bzw. mit Einnahme von zusätzlichen Kohlenhydraten korrigiert werden.
*Evaluation of nocturnal hypoglycemia in children and adolescents with type 1 diabetes by continuous glucose monitoring:
A descriptive prospective study
Studiendesign: 60 Kinder zwischen 2 und 18 Jahren mit einem mindestens 6 Monate bestehenden Typ-1-Diabetes wurden in
die Studie eingeschlossen. Über einen Zeitraum von 6 Tagen wurde eine kontinuierliche Glukosemessung (iPro, Medtronic)
durchgeführt und parallel dazu die Bewegung mittels Beschleunigungssensor (Akzelerometer) gemessen. Die Teilnehmer
führten Tagebuch über Blutzuckerwerte, Insulin- und Kohlenhydratmengen und Schlafenszeiten. Es wurde analysiert, wieviele nächtliche Hypoglykämien (d.h. BLutzuckerabfall < 3.7mmol/L in der Nacht) auftraten und wie lange diese dauerten.
Ausserdem wurde ein Zusammenhang zwischen nächtlicher Hypoglykämie und Bewegung, sowie anderen Einflussfaktoren
(Alter, Insulintherapie und -Dosis, HbA1c, Bedtime-Glucose) geprüft.
Die Studie wurde am diesejährigen Schweizerischen Kinderärztekongress (fPmh 2014 in Basel) vorgestellt, eine Präsentation
am ESPE Kongress in Dublin ist vorgesehen.
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EXCELLENCE ACROSS BORDERS
Bayer HealthCare unterstützt Diabetes-Programm
in Saudi-Arabien
Mit dem «Excellence across Borders»-Programm unterstützt Bayer HealthCare lokale Projekte zur besseren Versorgung von Menschen mit Diabetes. Dieses Programm von Bayer
HealthCare fördert aktiv Strategien in Ländern des Nahen Ostens und Nordafrika, in denen
das Bewusstsein für Diabetes in weiten Teilen der Bevölkerung noch gering ist, durch den
Austausch von Wissen und Erfahrung in einem Expertennetzwerk.
Zu diesen Projekten zählt eine neue breit
angelegte Diabetes-Initiative an Schulen,
die jetzt gestartet wurde. Das Programm
soll über Diabetes aufklären und das Diabetes-Management verbessern, um die
Zahl der gefährdeten Menschen zu senken. Es wird von der Organisation «Diabetic Patient Friends» in Jeddah und der
Initiative «Excellence across Borders» von
Bayer HealthCare unterstützt. Mit diesem
lokalen Ansatz soll in der Region über aktuelle Möglichkeiten der Diagnose, Therapie und Prävention von Diabetes informiert werden.
Saudi-Arabien hat die zweithöchste vergleichbare Prävalenzrate für Diabetes in
der Region Naher Osten und Nordafrika
(MENA). Die schnelle Urbanisierung des
Landes hat den Lebensstil und die Ernäh-
rung der Menschen in den letzten drei
Jahrzehnten geprägt; mittlerweile sind
rund 23 Prozent der Erwachsenen von Diabetes mellitus betroffen.
«Das ,Excellence across Borders‘ Programm fördert die regionale Zusammenarbeit auf allen Ebenen des Diabetes-Managements. Es hilft uns, den Bedürfnissen
unserer Patienten besser gerecht zu werden», erläuterte Professor Hassan Hussein Fatani, beratender Endokrinologe an
der King Abdulaziz Universität in Jeddah
und am Efan Hospital sowie Präsident
der Gesellschaft Diabetic Patient Friends
in Jeddah, Saudi-Arabien. «Unser Projekt
erfasst das Ausmass der Probleme mit Diabetes bei Jugendlichen in Saudi-Arabien.
Mit den Ergebnissen erarbeiten wir Empfehlungen, um den Lebensstil der Jugend
zu verbessern und die Zahl der gefährdeten Menschen zu senken.»
Das Diabetes-Schulprogramm wird in der
Region Djiddah ausgerollt, es ist auf die
jüngere Generation zugeschnitten, die
rund 70 Prozent der Gesamtbevölkerung
ausmacht. Medizinisches Fachpersonal
besucht die Schulen, um die aktuellen
Prävalenzraten bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes zu ermitteln und Daten zu Adipositas und Glucose-Intoleranz (einer Vorstufe von Diabetes) bei Jugendlichen im
Alter von 12 bis 18 Jahren zu sammeln.
Alle Klassen und Schüler werden über
unterschiedliche pädagogische Ansätze
in das Aufklärungsprogramm einbezogen. 10 bis 14 Schulen, die repräsentativ
für den sozioökonomischen Hintergrund
sind, nehmen an der Studie teil. In ei-
Prof. Hassan Hussein Fatani (in der Mitte), Präsident der «Association of Diabetic
Patients Friends» leitet in Jeddah das Programm mit seinem medizinischen Team
mit Lehrern für Naturwissenschaften und
medizinischem Fachpersonal werden die
Schüler aufgeklärt, wie sie ihren persönlichen Lebensstil verbessern können.
Mit einer Diabetes-Prävelenz von
23,9% weltweit eines der am meisten
betroffenen Länder (Quelle: IDF 2013)
nem ersten Schritt werden Fragebögen in
allen Klassen ausgefüllt. Zusätzlich wird
bei 20 bis 30 Prozent der Jugendlichen
stichprobenartig ein Blutzuckertest mit
Kapillarblut durchgeführt. Liegt der Wert
über 130 mg/dl (entspricht 7.2 mmol/L),
werden zur Abklärung weitere Untersuchungen durchgeführt. Mit Vorträgen, audiovisuellen Medien und Schulprojekten
Die weltweite Entwicklung von Diabetes
zeigt, wie notwendig Initiativen wie das
Aufklärungsprogramm in Schulen sind.
Schätzungen der Internationalen Diabetes Gesellschaft (IDF) gehen von aktuell 371 Millionen Diabetikern weltweit
und von einer Dunkelziffer von weiteren
187 Millionen aus. Vier von fünf Patienten leben in Ländern mit niedrigem oder
mittlerem Einkommen. Diabetes hat sich
zu einer grossen ökonomischen und politischen Belastung entwickelt. Das Programm «Excellence across Borders» von
Bayer HealthCare fördert aktiv Strategien,
die das Diabetesmanagement in Ländern
des Nahen Ostens, Afrikas und Europas
verbessern. Das Programm richtet sich an
Experten, Politiker und Repräsentanten
der Gesundheitssysteme, die in Netzwerken ihr Wissen weitergeben und sich über
den Stand der Diagnosemöglichkeiten,
Therapie und Prävention von Diabetes
in anderen Ländern
austauschen.
Fragen an Tanya Gellert, Projekt-Leiterin von Excellence Across Borders
Frau Gellert, Sie haben das Excellence Accross Borders Projekt
aktiv mitbetreut. Was waren die grössten Herausforderungen,
für einen erfolgreichen Start dieser Kampagne?
Obwohl es weltweit schon sehr viele Bemühungen und Initiativen gibt, die Diabetes-Prävalenz zu verringern, ist diese
Krankheit heutzutage eine der Hauptverantwortlichen von
Morbidität und Mortalität generell. Ich glaube die grösste Herausforderung war zu entscheiden mit welchen 5 Ländern*
diese Initiative gestartet werden kann. 3 von den 5 Ländern
die an diesem Projekt teilnehmen gehören zu denjenigen mit
der grössten Diabetes-Prävalenz weltweit. Wir wollten, dass
die Teilnehmer nicht aus der gleichen Region stammen, damit
sie Diabetes aus einer komplett anderen Perspektive betrachten können und so neue Ideen und Denkansätze gewinnen.
Die Motivation, sowie das Engagement der Diabetes-Experten
und des Bayer Projektteams bei dieser Initiative ist faszinierend und packend. Jede Herausforderung ist daher ein Weg
zu neuem Wissen und neuer Erfahrung.
Gibt es Erkenntnisse aus dem bisherigem Programm in
Saudi-Arabien, die auch bei uns in der Schweiz nützlich sein
könnten?
Während der 3. Konferenz «Excellence
across Borders» in Kopenhagen, haben Diabetes Experten betont, dass ungesunde Lebensgewohnheiten
in der Kindheit beginnen, deshalb ist es wichtig sich auf das
Bewusstsein für gesunde Ernährung und körperliche Aktivitäten bei jungen Menschen zu fokussieren, in jedem Land.
Social Networking spielt heutzutage eine wichtige Rolle im
Leben der Jugendlichen. Sie teilen in den sozialen Plattformen gerne Informationen über Leistungen, neue Erkenntnisse
und Erfahrungen. Das erzeugt auf diese Weise einen Schneeball-effekt, der das Bewusstsein für Diabetes schärft.
Die Möglichkeit ihre Familien, Freunde und Schulkameraden
für Diabetes und Diabetes-Komplikationen sensibilisieren zu
können, ist eine sehr starke Motivation für die Jugendlichen.
Es ermutigt sie selbst Diabetes-Trainer zu werden und somit
auch gleichzeitig ein Vorbild für die Sensibilisierung über diese Krankheit und ihre Komplikationen zu werden.
Der erfolgreiche Start des Programms in Saudi-Arabien und
die ersten Ergebnisse der Pilotstudie – im Durchschnitt 18
Prozent Verbesserung des Wissens von Studenten nach der
Schulung – könnten eine gute Motivation für andere Länder
sein ein ähnliches Programm zu initiieren.
*Algerien, Ägypten, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Russland
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Unter anderem mit Vorträgen wurde
das Wissen an die Schüler vermittelt
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DIABETES UND TAUCHEN
Mein Blutzucker und ich bleiben über Wasser!
Jane Rona Bigler (41) lebt
seit ihrem 18. Lebensjahr mit
einem Typ-1-Diabetes. Wie
und warum sie sich trotz ihrer
Krankheit niemals vom Tauchen hat abbringen lassen,
davon hat sie uns erzählt:
ter, bin ich nach einer kurzen Arbeitspause wieder in den Berufsalltag eingestiegen.
Ich durfte jahrelang Patienten mit Diabetes
im Umgang mit Insulinpumpen schulen
und unterstützen und diese damit ein kleines Stück weit in eine neue Normalität begleiten. Dies hat mir grosse Freude bereitet
und es war eine tolle Erfahrung, mein eigenes Wissen und Erleben teilen zu können.
Neben meiner beruflichen Beschäftigung
habe ich auch stets mein Hobby – das
Tauchen – verfolgt.
Wie hat sich der Diabetes in Ihrem Leben
integriert?
Vor 23 Jahren wurde bei Jane Rona Bigler
ein Typ-1-Diabetes diagnostiziert.
Die ersten Symptome wie übermässiger
Durst und ein starke Einschränkung der
Sehfähigkeit wurden von ihr und ihrer Familie nicht erkannt. Ihr damaliger Hausarzt
hatte während einer Grippe zwar einen
«leicht erhöhten Zuckerwert im Urin» festgestellt, doch er war überzeugt, dass sich
dieser nach dem Auskurieren der Grippe
wieder normalisieren würde. Doch es kam
anders.
«Mit 18 Jahren war es schwierig, die
Krankheit zu akzeptieren», so Jane Bigler
«Warum gerade ich?» fragte ich mich im
Spital immer wieder. Ich wollte die Krankheit zunächst nicht akzeptieren. Geholfen
hat mir die Vorstellung, dass im gleichen
Spital andere Patienten lägen, die anders
als ich, vielleicht die Nacht nicht überleben würden. Das hat mir sehr geholfen,
meine veränderte Lebenssituation annehmen zu können und ich dachte, vergleichsweise geht es mir ja eigentlich gar
nicht so schlecht.
Schon einige Zeit später habe ich auch
meinen heutigen Ehemann kennengelernt. Für ihn war meine Erkrankung nie
ein Thema. Seine Einstellung und die dadurch erlebte Normalität ist mir bis heute
eine grosse Hilfe.
Das Thema Diabetes hat mich aber auch
durch meinen beruflichen Alltag begleitet.
Als Mutter einer heute 16-jährigen Toch-
Wie sind Sie dazu gekommen am Tauchen
– trotz Krankheit und wahrscheinlich auch
trotz Abratens der Ärzte – festzuhalten?
Für mich war und ist es weiter wichtig,
dass ich trotz meines Diabetes keine grossen Einschränkungen erlebe. Mein Willen und meine Disziplin haben mir dabei
immer sehr geholfen. Ich musste natürlich
vor Antritt der Tauchausbildung nebst einem ärztlichen Attest auch mit meinem
Diabetologen die besondere Situation besprechen und auch dessen Einwilligung
für die Tauchschule erhalten. Mein Diabetologe, der mich nun schon lange kannte,
wusste wie sicher ich meinen Diabetes im
Griff hatte. Aus diesem Grund hat er seine
Einwilligung gern gegeben. Die enge Abstimmung mit ihm hat mir während meiner Tauchausbildung sehr geholfen.
Natürlich gibt es bei dieser Art Hobby kleinere Einschränkungen durch den Diabetes.
Jane Rona Bigler bei einem Tauchgang im Samaranger See in
Österreich (Wassertemperatur 7 Grad)
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Was sind das für Einschränkungen?
Zum Beispiel bin ich darauf angewiesen,
mich vor dem Tauchgang anders vorzubereiten als ein Nicht-Diabetiker. Man muss
wissen, dass ich eine Insulinpumpe trage.
Vor dem Tauchgang starte ich schon ca. 1
Stunde vorher mit der ersten vorbereitenden Messung. Damit ich weiss, in welche
Richtung mein Blutzucker sich bewegt,
mache ich so insgesamt 4-6 Messungen
vor und bis zu 4 Messungen nach dem
Tauchgang. Unmittelbar vor dem Tauchgang mache ich eine letzte Messung und
lege dann meine Pumpe ab.
Man kann sich vorstellen, dass man in
Tauchferien mit 4-5 Tauchgängen pro Tag
Tauchgang im Pazifik in Mexiko - die aussergewöhnliche Begegnung mit dem weissen
Hai konnte dem Blutzucker-Wert nichts anhaben
um die 20 Messungen machen muss. Die
Teststreifen dafür zahle ich auch aus der
eigenen Tasche, da ich natürlich einen
überdurchschnittlich hohen Verbrauch
habe und die Krankenkasse dies nicht bezahlen würde.
Was noch dazukommt ist, dass ein Tauchgang im Meer andere Herausforderungen
mit sich bringt als ein Tauchgang in einem
See. Während man beim Seetauchgang
ziemlich gut den «Verbrauch» schätzen
kann, kann es im Meer unvorhersehbare
Strömungen geben, welche viel Kraft erfordern und den Blutzucker rasant fallen
lassen. Mein Mann führt darum während
den Tauchgängen immer Flüssigtraubenzucker mit sich, den er mir geben könnte,
wenn es mal nötig wäre.
Wie war es, das erste Mal nach der Tauchprüfung zu tauchen?
Beim ersten Tauchgang war ich richtig
stolz! Das Gefühl der Schwerelosigkeit,
······ www.diabetes.bayer.ch ······
dass ich dieses Gefühl trotz der Krankheit
erleben konnte, das machte mich stolz.
Was es sicher einfach gemacht hat, ist die
tolle Zusammenarbeit mit meinem Diabetologen, gute Tauchkollegen und einen
Partner, der das Hobby mit mir teilt und
an meiner Seite ist.
Was waren die grössten Herausforderungen, um diesem speziellen Hobby nachzugehen?
Die grösste Herausforderung war, dass ich
die Reaktion meines Körpers neu kennenlernen musste. Das Umgehen mit Hypos
(Unterzuckerung) und einer Überzuckerung habe ich während der Ausbildung im
Pool getestet. Man nimmt ein Hypo unter
Wasser anders wahr als an Land. Im Wasser merke ich das Hypo v.a. an einem lauen Gefühl im Magen. Es wäre schwierig,
eine solche Situation irgendwo im offenen
Meer zu bewältigen – zum Glück kam es
noch nie so weit.
12
DIABETES UND TAUCHEN
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FEEDBACK
COUNTOUR NEXT USB – Einfach & Mehr
Gab es sonst schwierige Situationen?
Zum Glück habe ich nie eine aussergewöhnliche Situation in Zusammenhang
mit meinem Diabetes und meiner Leidenschaft dem Tauchen erlebt. Da man
für das Auftauchen wegen der Dekompression ca. 15 Minuten benötigt, muss
natürlich schon unter Wasser gehandelt
werden. Aus diesem Grund hat mein
Partner ja immer den flüssigen Traubenzucker mit dabei.
Was war das Schönste, was Sie in dieser
Zeit erleben konnten?
Ich konnte während den vielen Tauchgängen unglaublich viele schöne Eindrücke
sammeln. Am meisten begeistert hat mich
der Tauchgang in Mexiko und die Begegnung mit dem weissen Hai. Mein Blutzucker hat sich von dem Hai nicht beeindrucken lassen.
Blutzucker im Griff - über und unter
Wasser
Diese Frage ist für mich noch schwierig
zu beantworten. Tauchen ist ein aussergewöhnliches Hobby und auf keinen Fall
jedermanns Sache. Das sollte es auch
nicht sein.
Für mich ist es einfach wichtig den Patienten auf den Weg zu geben, dass eine gute
Vorbereitung und eine gute Zusammenarbeit mit einem betreuenden Arzt das A
und O jeder Diabeteseinstellung ist. Unabhängig vom Tauchen: das Thema Disziplin
spielt beim Diabetes aus meiner Sicht eine
wichtige Rolle.
Mit viel Disziplin ist (fast) alles möglich. Wir
sollten nach dem Motto leben: Ich habe
den Diabetes im Griff – nicht er mich! Und
mit einem guten HbA1c-Wert ist die Welt
für Patienten und Arzt in Ordnung.
Im Frühling 2014 haben wir mittels einer Umfrage zahlreiche neue Besitzer des
Contour NEXT USB Blutzuckermessgerätes nach ihren ersten Erfahrung gefragt.
Hier ein Auszug der Antworten, was am meisten geschätzt wird
«Klein und handlich, sieht nicht wie
ein typisches Messgerät aus. Und die
kurze Anwendungszeit ist praktisch»
«Sehr genaue Messwerte,
fast keine Fehlmessungen,
klein und handlich.»
«Die SensorNachfülloption ist einer
der Hauptvorteile
mit dem Gerät»
«Akku
aufladbar über
USB - funktioniert
tadellos :) »
Sie arbeiten aktuell in einer diabetologischen
Praxis in Bern und haben die Möglichkeit, Ihre
Erfahrungen täglich den «Gleichgesinnten»
weiterzugeben. Was ist für Sie hier wichtig?
Das sagt der Experte – Herr Dr. med. Bruno Müller, Facharzt FMH Innere
Medizin, spezialisiert auf Endokrinologie und Diabetologie aus Bern:
Herr Dr. Müller, sehen Sie Einschränkungen in der Wahl von
Sportarten für Diabetiker?
Viele Einschränkungen sind angesichts neuer Therapien und
Blutzuckerkontroll-Technologien hinfällig geworden. Einzig für
Extremsportarten (Tiefseetauchen, Bungeejumping, Extremklettern oder ähnliches) gibt es noch Einschränkungen. Es
muss eine sehr hohe Kompetenz seitens des Diabetikers/der
Diabetikerin vorliegen, des Weiteren ein sehr gutes Arzt-Patient-Vertrauensverhältnis und ausreichend Zeit und Sachkompetenz seitens Arzt und PatientIn, um entsprechende Gefahrensituationen vorbereiten und vorbesprechen zu können.
Würden Sie eine gewisse Sportart für Menschen mit Diabetes empfehlen?
Für «muskelschwache» (sog. sarkopene) übergewichtige Typ-2Diabetiker primäre Muskelkräftigung, in aller Regel unterstützt
durch entsprechende Geräte in einem qualifizierten Zentrum.
Des Weiteren ein Kreislauftraining, ideal ist Crosswalking, da es
sämtliche Extremitäten und damit eine viel höhere Muskelmasse in die Bewegung einbezieht. Bei Typ-1-Diabetikern spielt die
Muskelkräftigung eine untergeordnete Rolle, auch Kreislauftraining ist nicht von extrem hoher Priorität, so dass für Typ-1-Diabetiker nahezu alle Sportarten empfohlen werden können.
Was muss ein Diabetiker konkret bei einer Sportart wie dem Tauchen beachten?
Tauchen darf nur unter sehr grossen Einschränkungen für Diabetiker empfohlen werden. Dabei bedarf es einer vorgängigen
tauchmedizinischen Untersuchung, eines Trainings, welche
an grössere Tauchtiefen behutsam heranführt und zahlreicher
kleiner Tauchexperimente, welche zwischen Arzt und Patient
dann ausgewertet werden. Zusammenfassend ist Tauchen für
die breite Masse von Diabetes-Betroffenen nicht geeignet.
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«Es kann überall
mitgenommen
werden»
«Eingabe von
Kohlenhydraten und
Insulin. Das war mir
bisher neu bei BZGeräten!»
«Zusätzliche,
individuelle Eingabe von
Bemerkungen oder alternativ,
erweiterte Standard­
bemerkungen.»
«Es sollte sich besser,
vielleicht farblich von dem
Vorgänger unterscheiden. Sonst gibt
es eigentlich nichts zu verbessern.»
Hinweis der Redaktion: Sie können Ihrem Contour
NEXT USB mit einer Auswahl an verschiedenen
Sticker-Motiven Farbe verleihen. Einfach im Member-Bereich auf www.diabetes.bayer.ch anmelden
und kostenlos bestellen.
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TYP-2-DIABETES
Gutes Selbstmanagement lohnt sich
Den Blutzucker messen, Sport treiben, auf das Gewicht achten und aufpassen, was man
isst: Der Alltag mit Typ-2-Diabetes ist nicht immer einfach und erfordert manchmal einiges an Disziplin und Engagement von Seiten des Patienten. Die Mühen scheinen sich aber
zu lohnen. Das legt eine Studie von Diabetesforschern am Helmholtz Zentrum in München
nahe, die in der internationalen Fachzeitschrift Diabetes Care erschien.
Menschen mit Typ-2-Diabetes, die über
ein gutes Selbstmanagement verfügen,
haben ein verringertes Mortalitätsrisiko.
Dies haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München nun in einer
bevölkerungsbasierten Studie herausgefunden und untermauern damit den grossen Stellenwert von Patientenverhalten
im Behandlungsprozess bei Diabetes. Die
Wissenschaftler vom Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen (IGM) und vom Institut
für Epidemiologie II (EPI II) am Helmholtz
Zentrum München (HMGU) untersuchten
gemeinsam mit Kollegen des Deutschen
Diabetes-Zentrums (DDZ) in Düsseldorf
den Zusammenhang des Selbstmanagements mit der Mortalität bei Patienten mit
Typ-2-Diabetes.
Hoher Selbstmanagement-Index –
niedrige Mortalität
340 Studienteilnehmer mit Typ-2-Diabetes wurden bezüglich ihres Patientenverhaltens befragt. Das Selbstmanagement
erfassten die Forscher mit Hilfe von sechs
verschiedenen Kategorien: Sport, Fusspflege, ein Ernährungsplan, Blutzuckermessungen, Gewichtskontrollen und das
Führen eines Diabetes-Tagebuchs. Daraus wurde ein Selbstmanagement-Index
ermittelt. Diesen Index setzte das Team
um Professor Dr. Rolf Holle und Michael
Laxy in Zusammenhang mit der Sterblichkeit der Personen, die über einen Zeitraum von 12 Jahren erfasst wurde. Die
Analyse ergab, dass Patienten mit einem
guten Diabetes-Selbstmanagement, d.h.
mit einem hohen Selbstmanagement-Index, ein deutlich geringeres Mortalitätsrisiko aufweisen, als Patienten mit einem
niedrigen Selbstmanagement-Index. Dieser Zusammenhang besteht unabhängig
von anderen Faktoren, die die Mortalität
beeinflussen können, wie etwa Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen oder medikamentöse Therapien.
Aktive Therapiebeteiligung der
Patienten wichtig
«Die Ergebnisse zeigen, dass neben einer
leitliniengerechten ärztlichen Behandlung
auch das Patientenverhalten eine grosse
Bedeutung für den Krankheitsverlauf sowie den Behandlungserfolg hat», erklärt
Holle, Leiter der Arbeitsgruppe Ökonomische Evaluation am IGM. «Patientenzentrierte Angebote, wie Diabetesschulungen
und Informationsangebote, leisten daher
einen wertvollen Beitrag für eine gute Patientenversorgung und sollten künftig weiter ausgebaut werden.»
Grundlage der analysierten Daten ist die KORA*-A Studie, die sich aus Teilnehmern von zwei früheren bevölkerungsbasierten Gesundheitsstudien und aus Patienten des KORA-Herzinfarktregisters aus dem Raum Augsburg zusammensetzt.
Von Diabetes sind in Deutschland fast zehn Prozent der Bevölkerung betroffen.
Ziel des Helmholtz Zentrums München ist es, neue Ansätze für Diagnose, Therapie und Prävention der grossen Volkskrankheiten zu entwickeln.
Quelle: Helmholtz Zentrum München
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DA 10/2014
16
18
19
MEINE GESCHICHTE
Möchten Sie die ganze
Geschichte von Marlène
Rupp lesen?
Die bitter-süsse Krankheit
Ein glückliches, unbeschwertes Kind ist Marlène,
als sie mit zwölf Jahren die
Diagnose erhält, die von da
an ihr Leben prägt: Diabetes
mellitus Typ-1. Der Erfahrungsbericht einer Frau, die
mit Zuversicht und bewundernswerter Energie seit
mehr als 40 Jahren mit der
bitter-süssen Krankheit lebt.
Leider habe ich über die Jahre schwere
Spätschäden wie eine Polyneuropathie
(Nervenschädigung) unschöner Abstand
davongetragen. Ich gehe deshalb an einem Stock und trage Beinschienen. Ich
habe Gleichgewichts-Störungen und kein
Gefühl bis rauf zu den Knien. Doch ich
bleibe eine lebens­lustige Frau, die niemals
aufgibt und sich zu disziplinieren weiss.
Dankbar bin ich, dass ich trotzdem weiter
selbstständig bleiben kann. Ich sehe noch
gut und meine Nieren arbeiten tadellos.
Das wohl auch deshalb, weil ich häufig
zur ärztlichen Kontrolle gehe und inzwischen natürlich genau weiss, wie ich in
welcher Situation zu reagieren habe. Ich
habe mich auch entschieden eine Diabetiker Selbsthilfe-Gruppe zu gründen, um
Nun, mein Diabetes kam im Jahre 1971
zum Ausbruch, damals war ich gerade mal 12 Jahre alt. Ich habe also lange
Erfahrungen mit dem Diabetes mellitus
Typ-1 sammeln können. Vieles an dieser
Krankheit, ist leider nicht schön zu reden.
Als ich Diabetes bekam, gab es die modernen Geräte wie z.B. Insulin-Pens und
-Pumpen noch nicht.
Als Kind konnte ich nicht begreifen, warum meine Schulfreunde ein «Nutella-Brot» zum Znüni dabei hatten und
ich nur einen ‚gesunden‘ Apfel! Ich habe
damals in den Pausen gehandelt und ab
und zu konnte ich den Apfel tauschen.
Es war wirklich sehr, sehr hart für mich.
Ausgerechnet ich, die so gerne Süsses
hatte! Ich war jedes Jahr mindestens ein
Mal im Krankenhaus. Es gab noch kein
Basis-Bolus System und keine modernen
Blutzuckermessgeräte. Damals habe ich
mit Glasspritzen hantiert, die mir meine Mutter auskochen musste, um sie zu
sterilisieren. Den Zucker im Urin musste
ich in einem Reagenzglas mit ätzenden
Tabletten testen, genannt «Benedikt». Die
ganzen Zuckerbestimmungen und Einstellungen waren sehr viel schwerer und
deutlich aufwendiger als heutzutage.
Marlène Rupp mit ihrem Hund Gismo. «Er bringt mich immer
wieder zum Lachen!»
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Fotos: Daniel Koller
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Verpackung).
Frau Marlène Rupp, Grundweg 4
9527 Niederhelfenschwil
meine Erfahrungen weiterzugeben. Denn
wer könnte besser berichten wie es früher gewesen ist und was für Fortschritte
in punkto Diabetes bereits gemacht worden sind. Zudem habe ich fast Alles zum
Thema gelesen und möchte Zuversicht
vermitteln.
Vor ein paar Jahren habe ich schon ein
Buch über mein Leben mit dem Diabetes geschrieben. Es sei spannend, sagen
die, die es gelesen haben. Es ist meine Geschichte, die alle Hochs und Tiefs
schildert. Ich kann nach meiner eigenen
Einschätzung sagen, dass ich Pech hatte,
so früh Diabetes zu bekommen. Damals
wusste man noch gar nicht genau was
das eigentlich bedeutet. Es ist eine nicht
zu unterschätzende Krankheit mit zahlreichen Facetten. Doch bin ich inzwischen
einfach glücklich, überhaupt noch so aktiv und fröhlich sein zu können. Das liegt
zum Teil wohl schon in meinem Naturell
und hilft mir immer wieder über manchen
Kummer hinweg. Nebst einem guten
HbA1c Wert sind gute Freunde, Humor
und eine positive Einstellung zum Ganzen
das A und O für mich.
20
21
INSELZELLTRANSPLANTATION
Inselzelltransplantation – Wann und für wen sollte
man sie überhaupt in Betracht ziehen?
Ist Typ-1-Diabetes heilbar? Ein Thema, das immer wieder mit dieser Frage in Verbindung
gebracht wird ist die Inseltransplantation. Bei diesem Therapieverfahren zur Behandlung
des Diabetes mellitus werden dem Patienten die sogenannten Langerhansschen Inseln
aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) eines Organspenders implantiert.
Solche Inseln sind ca. 0.1-0.3 mm gross
und bestehen aus ca. 500-3000 Zellen
und sind Mikroorgane mit einer eigenen
Gefäss- und Nervenversorgung. Verläuft
eine solche Inseltransplantation erfolgreich, würde das dem Menschen mit
Diabetes nicht nur die zahlreichen Blutzuckerkontrollen und Insulininjektionen
ersparen, sondern auch einen Schutz vor
möglichen diabetischen Spätkomplikationen bieten. Doch funktioniert das alles
so einfach? Für wen kommt ein solcher
Eingriff überhaupt in Frage? Wo steht die
Forschung heute und wie sehen die Perspektiven der Zukunft aus? Ein Gespräch
mit Prof. Dr. Roger Lehmann gibt uns Antworten auf diese und weitere Fragen.
Bericht aus dem
Interview mit Prof.
Dr. med. Roger
Lehmann
In der Schweiz gibt
es mit den Universitätsspitälern in Zürich
und Genf zwei spezialisierte Zentren, die
Inseltransplantationen durchführen. An
sich eine sehr komfortable Situation in
der kleinen Schweiz,
vergleicht man die
Zentren-Dichte weltweit mit anderen
Ländern und Regionen. Und mit der
Entscheidung des Bundesamtes für Gesundheit im Jahre 2012, alle möglichen
Formen der Insel- wie auch Bauchspeicheldrüsentransplantation als obligatorische Krankenkassenleistung bei Typ1- Diabetes zu erklären, hat die Fragestellung
Schematische Darstellung des Ablaufs einer Inselzelltransplantation
‹bei welchem Patienten und unter welchen Bedingungen?› einen ganz anderen
Stellenwert bekommen.
«Es gibt heute gute Ansätze
eines künstlichen Pankreas und auf
der anderen Seite nie genug
Spender-Organe»
Zuallererst sind jedoch zwei Fakten zu
berücksichtigen, bevor man überhaupt
an eine mögliche Transplantation denkt.
Erstens, gibt es heutzutage mit dem kontinuierlich messenden Glukose-Sensor
(CGM), der mit einem Transmitter verbunden ist und die Glukosewerte per Funk an
einen Monitor resp. Insulinpumpe überträgt einen sehr fortschrittlichen Ansatz,
der dem Closed Loop Gedanken bzw. dem
künstlichen Pankreas recht nahe kommt.
Die zweite grosse Einschränkung ist, dass
wir für mehrere hundert Transplantationen
gar nie genug Organspenden hätten, bzw.
haben. Somit reduziert sich die Zielgruppe der in Betracht kommenden Perso-
······ www.diabetes.bayer.ch ······
nen für eine Inseltransplantation auf ca.
10-20 Patienten mit Typ-1-Diabetes pro
Jahr. Die wesentlichste Indikation ist die
immer wiederkehrende und lebensgefährliche Hypoglykämie, die nicht durch
eine Kombination von CGMs und Insulinpumpe therapierbar ist. Das Hauptziel für
diese Patienten ist nicht mehr wie noch
vor ein paar Jahren die Insulinunabhängigkeit, sondern vielmehr ein vertretbares
HbA1c (Langzeitzucker) und eine gute
Blutzuckerkontrolle unter Vermeidung von
schweren Hypoglykämien.
Wenn man von Hauptzielgruppen einer Inseltransplantation spricht, kommen mit der
oben genannten Indikation insbesondere
Patienten mit Typ-1-Diabetes und dialysepflichtiger, terminaler Niereninsuffizienz
und/oder nach einer Nierentransplantation
für diesen Eingriff in Frage. Idealerweise
sollte eine Nierentransplantation vor Beginn der Dialyse stattfinden. Aufgrund der
fehlenden Spenderorgane werden immer
mehr Nieren von Lebendspendern trans-
plantiert gefolgt von einer Transplantation
von Inseln oder ganzem Pankreas von einem Leichenspender. Betrachtet man die
Inseltransplantation isoliert, bietet diese
im Vergleich zur Pankreas-Transplantation zwei wesentliche Vorteile. Einerseits ist
das Vorgehen minimal invasiv. Das heisst,
die Methode kann und wird in der Regel
ambulant durchgeführt und das Risiko
bestimmter Operationsrisiken ist deutlich
geringer. Beispielsweise müssen keine
zusätzlichen Blutgefässe zwischen Körper
und dem neuen Organ verbunden werden und die Gefahr von Thrombosen oder
Lecks des transplantierten Pankreas besteht nicht. Der zweite Vorteil ist, dass bei
der Insel­transplantation im Gegensatz zu
zur ganzheitlichen Pankreas-Transplantation nur das nicht-mehr funktionierende
Gewebe ersetzt wird. Bei beiden Ersatzverfahren jedoch ist der Erfolg von einer
optimalen Organentnahme abhängig.
Ob eine Insel- oder Pankreastransplantation in Frage kommt, hängt vom Ausmass
der Begleiterkrankungen, v.a. kardiovaskulärer Art, ab. Patienten welche für eine
Inseltransplantation in Frage kommen,
müssen vor Aufnahme auf die Transplantationsliste bereit sein, regelmässig Blutzuckermessungen durchzuführen und
eine Insulinpumpe zu tragen. Patienten,
welche eine kombinierte Insel-Nieren
(oder Pankreas-Nieren) Transplantation
erhalten haben, sollten neben den obligatorischen nephrologischen Kontrollen in
regelmässigen Abständen von einem Diabetologen betreut werden. Dies geschieht
von Vorteil im Transplantationszentrum
selbst.
Insel-Isolation im Labor
mit geschwächt und dadurch mittel- bis
langfristig vermehrt anfällig auf Infektionen. Weitere gefährliche Aspekte dieser
Medikamente sind u.a. die mögliche Beeinträchtigung der Wirkung des Insulins
oder aber auch die Schädigung der Niere
durch diese Immunsuppressiva.
NEBENWIRKUNGEN UND ZUKUNFTSAUSBLICK
Wir werden in den kommenden Jahren
weiterhin mit diversen Herausforderungen
konfrontiert sein. Im Zusammenhang mit
der Transplantation ist dies – abgesehen
vom Organmangel – auf der einen Seite
die Autoimmunität des Patienten selbst,
auf der anderen Seite die Immunität des
Fremdspenders.
Wie bei allen Organtransplantationen
darf auch bei der Inseltransplantation eines nicht vergessen werden. Gegen das
körperfremde Gewebe gibt es eine Abstossungs-Reaktion. Diese muss mit spezifischen Medikamenten, sogenannten
Immunsuppressiva unterdrückt werden.
Die Immunantwort des Körpers wird da-
Es gibt verschiedene Forschungsansätze wie etwa die genetische Manipulation
zur schlussendlichen Beeinflussung der
hochkomplexen Betazellen, die für die
Insulinproduktion verantwortlich sind.
Transplantationen von Körper-Stammzellen werden wohl erst in Frage kommen,
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wenn die Auto-Immunität des Patienten
geheilt werden kann. Etwas anders sieht
es bei Schweine-Inseln aus. Forschungsergebnissen zufolge könnten diese
Schweineinseln entweder verkapselt werden, so dass sie nicht abgestossen werden oder Schweineorgane werden derart
verändert werden, dass sie als Spenderorgane nicht mehr hyperakut vom menschlichen Immunsystem abgestossen würden.
Ein Gebiet auf dem man ebenfalls verstärkt forscht, ist der Transplantationsort
selbst, in welchen die Inselzellen transplantiert werden. Die Leber bzw. Portalgefässsystem ist ein einfacher Ort, um die
Inseln zu transplantieren, ist aber nicht
der ideale Ort, da in der Leber die Sauerstoffversorgung der Inseln supoptimal ist
und die Inseln sehr hohen Medikamentespiegeln exponiert sind. Vielleicht wird
hier in Zukunft die Darmschleimhaut eine
zentrale Rolle als mögliches Zielgewebe
für transplantierte Inselzellen einnehmen.
INSELZELLTRANSPLANTATION
Kurz- bis mittelfristig jedoch wird die eingangs genannte medizintechnische Lösung einer künstlichen Bauchspeicheldrüse, die schnellste und medizinisch
gesehen nebenwirkungsärmste sein, weil
Insulinpumpen immer mehr perfektioniert
werden und mit einer kontinuierlichen
Glukosemessung gekoppelt werden können. Der Nachteil hier ist, dass das Insulin
unter die Haut injiziert wird und nicht direkt über die Pfortader zuerst in die Leber
gelangt und dass die Glukose nicht direkt
im Blut gemessen wird, was zu einer Verzögerung führt.
Zusammenfassend ist die Inseltransplantation eine interessante biologische Option, um wieder eine eigene Insulinproduktion zu haben. Allerdings stehen nicht
genügend menschliche Organe zur Verfügung, um diese Therapieform sehr vielen
Patienten mit Typ-1-Diabetes anbieten zu
können. Die Herstellung von genmanipulierten Schweineinseln oder menschlichen
Stammzellen (wenn die Autoimmunität
geheilt werden könnte), würde das Angebot viel grösser machen. Das künstliche
Pankreas, bestehend aus Insulinpumpe
und kontinuierlicher Glukosemessung,
würde ohne Immunsuppression auskommen und könnte praktisch allen Patienten
mit Typ-1-Diabetes angeboten werden.
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22
24
10
Jahre
KIDS CUP
FUSSBALLTURNIER KIDS CUP 2014
Auf den Spuren von Neymar
Die Sonne strahlt, der Ball rollt und das Glacé schmeckt: Die Rede ist natürlich vom
Bayer Diabetes Kids Cup 2014. Vor dem Hintergrund der Weltmeisterschaft gingen über
100 Kids im Berner Neufeld-Stadion auf Punktejagd.
Messi, Neymar und Co. in Ehren, aber
was gibt es besseres als selbst zu «tschutten»? Der Meinung waren auch die Kids
Cup-Teilnehmer, die mit ihren Familien
am 22. Juni nach Bern pilgerten. In mehreren Alterskategorien wurde gekickt, gedribbelt, geschrien und gejubelt. Das Publikum war zufrieden: Spannende Partien,
spektakuläre Tore und glückliche Kids
sorgten einmal mehr dafür, dass der Diabetes für einen Tag in den Hintergrund
rücken konnte.
Die Aufregung machts
Bei soviel Action ist etwas Lampenfieber
ganz normal. Das war einigen der kleinen (und grösseren) Kicker anzumerken,
denn beim Blutzucker-Messstand wurden
zum Teil abenteuerliche Werte gemessen.
«Das ist die Aufregung» konstatierte einer
nüchtern – und hatte damit wohl recht. Mit
Ausnahme einzelner hoher Zuckerwerte
Taktische Besprechung, ganz wie
bei den Profis.
Los geht’s! Im Turniermodus kämpfen die
Kids in mehreren Kategorien um den Sieg.
gab es aber keine Zwischenfälle, was erfreulicherweise auch für das Spielfeld gilt.
Es wurde zwar um jeden Ball gekämpft,
aber mit fairen Mitteln, und so blieben die
Samariter praktisch arbeitslos.
Das Bayer-Team dankt allen Helfern und
Teilnehmern für einen tollen Tag – und
lässt die Bilder für sich sprechen!
Die Medaillen-Übergabe für alle Kids. Die SiegerTeams wurden mit einer goldenen Medaille gewürdigt!
Wissen, wo man steht: Der BlutzuckerMessstand wurde rege besucht.
Fotos und Text: Simon Lutstorf (webyours.ch)
rsame jungen Kicker ve
Di
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Professor Mullis vom Inse
lspital Bern begrüsst
die Teilnehmer und wüns
cht viel Erfolg!
Die Kids Cup-Teilnehmer beim Gruppenfoto mit Fussball-Profi Artian Kastrati
von den Young Boys.
Wer etwas leistet, hat
auch Hunger:
Nachwuchs-Talente be
i der Verpflegung.
Interview mit Prof. Dr. Primus-E. Mullis, Pädiatrische Endokrinologie,
Diabetologie und Metabolismus, Universitäts-Kinderspital, Bern
Sportler mit Typ-1-Diabetes sind erfahrungsgemäss höchst motivierte
Menschen. Was motivierte Sie, die medizinische Schirmherrschaft
zum 11. Kids Cup zu übernehmen?
Ich bin und war immer schon sehr mit dem Sport verbunden. Dies
begann schon während meiner Kindheit. So ist auch heute die körperliche Betätigung ein wesentlicher Bestandteil in meinem doch
oft sehr intensiven Alltag. Daher ist es mir ein konstantes Anliegen,
Kinder und Jugendliche für den Sport zu begeistern und auf sie einen Teil meiner Begeisterung zu übertragen. Kommt noch Diabetes
dazu, dann macht es doppelt Sinn auch den Körper zu trainieren
und die Bewegung zu fördern. So nutze ich gerne jede Gelegenheit
dieser Begeisterung und Freunde Ausdruck zu verleihen und dies
den Kindern und vor allem den Jugendlichen mitzugeben.
Durch die sportliche Aktivität werden mehr Kohlenhydrate in den
Muskeln verbrannt als sonst. Auf was sollte man vor, während und
nach dem Sport achten?
Ich denke, dass man sich immer im Klaren sein muss, was der Körper insbesondere bei körperlichen Anstrengungen braucht. Dies ist
vorerst mal «Zucker». Damit dieser «Zucker» auch in die Zelle auf-
genommen werden kann ist Insulin notwendig. Ohne Insulin geht
NICHTS! Also ist der Blutzucker (BZ) vor einer sportlichen Betätigung zu hoch, kommt dies einem relativen Insulinmangel gleich.
Was ist nun also wichtig? Erstens muss der BZ gemessen werden,
ist dieser zu hoch (muss individuell in Erfahrung gebracht werden;
Faustregel > 10mmol/L) braucht der Körper eine gewisse Menge
zusätzliches Insulin! Im Verlauf und nach der sportlichen Aktivität
ist konstant auf den BZ zu achten und entsprechend Kohlenhydrate zu essen / trinken. Zusammenfassend: Insulindosen anpassen
und die regelmässige Kalorienzufuhr nicht vergessen. Regelmässige BZ-Messungen sind NOTWENDIG.
Was schätzen Sie an diesem Turnier besonders?
Toll ist doch, dass sich Kinder und Jugendliche mit Diabetes sportlich messen können und dies in einer Umgebung, die zeigt, dass
Familie, Freunde da sind und sie unterstützend begleiten. Vor allem aber bieten solche Anlässe auch Gelegenheit, dass die Kinder und Jugendlichen sehen, dass sie erstens gut eingestellt voll
leistungsfähig und zweitens ganz und gar nicht alleine mit dieser
Krankheit sind.
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RÄTSEL
Kettenrätsel: Gewinnen Sie
10 x 2 Kinogutscheine
Lanzetten kann man nicht
spitzen, aber wechseln!
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2
1
NEUE LANZETTE
EINMAL VERWENDET
Bringen Sie Farbe in Ihren
Alltag und tauschen Sie
die Lanzetten regelmässig
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durch silikonbeschichtete
Lanzetten!
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1
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VIERMAL VERWENDET
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ZEHNMAL VERWENDET
Lanzetten wechseln lohnt sich!
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6
Lösungswort:
7
Schicken Sie das richtige Lösungswort bis
zum 31.01.2015 per E-Mail an:
[email protected] oder per Post an:
Bayer (Schweiz) AG, Diabetes Care,
Stichwort: Kettenrätsel, Grubenstrasse 6,
8045 Zürich.
DA 10/2014
Bei mehr als zehn richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg
ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb
wird keine Korrespondenz geführt.
1
Waagerecht:
1 bietet Zimmer zum Übernachten
5 legen Eier
6gleichfalls
7 zum Lesen
10achtlos
11Benzinausgabestelle
12durchnässt
13Feingebäck
16Edelsteine
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2
3
4
5
6
Senkrecht:
2 braucht man zum Waschen
3wenn der Magen knurrt, ist man oft...
4 Ertrag in der Landwirtschaft
8 die Oberste Etage eines Hauses
9abwesend
14Wurfscheibe
15beschatten
28
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REZEPTE
Aus dem Kochbuch von Johann Lafer
Raffinierte Gerichte, die hervorragend schmecken: Wir zeigen Ihnen wie es geht. Die heutigen Rezepte stammen aus dem aktuellen Buch des bekannten deutschen Fernsehkochs
Johann Lafer. En Guete!
MIT TANDOORI MARSALA MARINIERTE
ROASTBEEF-SATE-SPIESSE,
PINIENKERN-COUSCOUS UND KORIANDER-KIRSCHTOMATEN
Zutaten für 4 Personen
Nährwert pro Portion
ca. 269 kcal Energie
0,0 BE Broteinheiten
entspricht 0g KH
GEGRILLTER RATATOUILLE-SALAT
MIT MINI-MOZARELLA
Zutaten für 4 Personen
1 Aubergine (300 g)
1 Zucchini (150 g)
1 Paprika*, rot (150 g)
1 Paprika*, gelb (150 g)
3 EL Olivenöl (30 g)
20 Kirschtomaten, halbiert (200 g)
4 Stangen Frühlingslauch (40 g), in feine Ringe geschnitten
2 rote Zwiebeln (120 g), in Streifen geschnitten
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
abgezupfte Blättchen von 1 Thymianzweig
15-20 Basilikumblätter, gezupft
Salz, Pfeffer
Saft von 1 Limette (30–40 ml)
4 EL Olivenöl con Limone (30 g)
40 ml weisser Balsamico
40 ml kräftiger Geflügelfond
100 g Mini-Mozzarellakugeln
Basilikumblättchen für die Garnitur
* mit Paprika ist in der Schweiz Peperoni gemeint
Zubereitung
en schneiden.
› Aubergine halbieren und wie die Zucchini in ca. 1–2 cm dicke Scheib
› Die Paprikaschoten vierteln und entkernen.
eln. Das Gemüse von beiden Seiten
uberginen, Zucchini und Paprika mit Olivenöl auf beiden Seiten einpins
› A
auf einem Grill rösten, bis sich ein Grillmuster abzeichnet.
Nährwert pro Portion
ca. 473 kcal Energie
1,8 BE Broteinheiten
entspricht ca. 20-22g KH
ROASTBEEF
8 Sate-Spiesse
500 g Roastbeef,
ohne Fett und Sehnen
2 EL Olivenöl (20 g)
1 EL Tandoori Marsala
(indische Gewürzmischung)
1EL Honig (10 g)
1 EL helle Sojasauce
1 EL Rapsöl (10 g)
Salz, Pfeffer
Zubereitung
› Sate-Spiesse ca. 5-10 Minuten in kaltem Wasser einweichen.
› D
as Roastbeef in 2 cm breite und ca. 10-15 cm lange Streifen
schneiden.
› Alle übrigen Zutaten zu einer Marinade verrühren, die Roastbeef­
streifen damit einreiben und mindestens 30 Minuten ziehen lassen.
PINlENKERN-COUSCOUS
200 ml Geflügelfond
100 g Couscous
40 g Pinienkerne
20 g Rosinen
Salz, Pfeffer
1 Prise Zucker
1 TL Olivenöl (5 g)
Saft von 1 Limette (30–40 ml)
KORIANDER·KIRSCHTOMATEN
8 Kirschtomaten (80 g)
1 Thymianzweig
1 Knoblauchzehe,
geschält und angedrückt
5 Korianderkörner
1 Prise grobes Salz
1 EL Rapsöl (1Og)
3 EL frischer Koriander, fein gehackt
› A
nschliessend die Scheiben ziehharmonikaartig aufspiessen, in einer
heissen Pfanne mit Rapsöl ca. 2-3 Minuten von jeder Seite braten und zum Schluss mit Salz und Pfeffer
würzen.
› Geflüge
lfond aufkochen und auf den Couscous giessen. Pinienkerne rösten
und anschliessend mit den Rosinen
kleinhacken. Das Ganze zu dem Couscous geben und mit etwas Salz,
Pfeffer, eine Prise Zucker, Olivenöl und Limettensaft abschmecken.
› K
irschtomaten waschen und den Stielansatz entfernen. Zusammen mit
Thymian, Knoblauchzehe, Koriander­
körnern und Salz in einen heissen Topf mit Rapsöl geben und so lange
garen, bis sich die Schale zu lösen beginnt. Anschliessend weitere 5 Minuten mit den Aromazutaten ziehen
lassen. Die fertigen Tomaten herausnehmen und mit frischem Koriander bestreuen. Den Pinienkern-Couscous
mittig platzieren, Sate-Spiesse anlehnen
und die Koriander-Kirschtomaten dazulegen.
n Gemüse vermischen.
› Kirschtomaten, rote Zwiebeln und Frühlingslauch mit dem gegrillte
› Knoblauch, Thymian und Basilikum beigeben.
Limone, weissem Balsamico und Ge en Salat mit Salz, Pfeffer und Limettensaft würzen, mit Olivenöl con
› D
flügelfond vermengen und lauwarm auf Teller anrichten.
en.
› Mit den Mozzarellakugeln und einigen Basilikumblättchen garnier
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(Deutschland)
Fax 0049 711/6672-1974 (Deutschland)
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30
FRAGEN
31
FRAGEN
Sie haben gefragt…
5.6 mmol/L
Millimol – Was wird da eigentlich angezeigt?
Rund um den Diabetes gibt es viele Fragen. Aber auch
zu anderen Themen erhalten wir von Ihnen interessante Zuschriften, die hier allen Lesern von Diabetes Aktiv
von 4 ausgewiesenen Experten beantwortet werden
Die kürzest mögliche Antwort: Die Anzahl der Glukose-Teilchen in einem Liter Ihres
Blutes wird angezeigt. Vor einigen Jahren wurden die Messwerte noch als mg/dl
(Milligramm pro Deziliter) angegeben. Mit anderen Worten, es wurde das Gewicht der
Glukosemenge in einem Liter Ihres Blutes angegeben, was für Viele anschaulicher war.
Grüezi. Ich möchte auch einmal 100 Gramm Erdbeeren essen. Nun
möchte ich fragen, um wieviel der Blutzucker ansteigen würde, wenn
ich 100 Gramm Erdbeeren esse.
Rejane Guedes Hossli
Dipl. Ernährungsberaterin HF UniverstitätsKinderspital, Zürich; freipraktizierend:
Erdbeeren haben einen tiefen Glykämischen Index und lassen den Blutzucker eher langsam ansteigen. Wichtig ist zu
wissen, dass 100 Gramm Erdbeeren ca. 7 Gramm Kohlenhydraten (KH) enthalten und damit können Sie die Erdbeeren
in ihrer Mahlzeit gut einplanen. Eine KH-Austauschtabelle
hilft, die KH-Menge zu bestimmen.
Der Blutzuckeranstieg lässt sich nicht so genau vorhersagen.
Der wird nicht nur durch die Menge bestimmt, sondern auch
durch weitere Faktoren wie Verarbeitung oder Zubereitung beeinflusst.
Zudem spielt auch eine Rolle, ob die Erdbeeren in Kombination mit
anderen Nährstoffen wie Fett und Eiweiss konsumiert werden.
Was kann man tun, wenn die Blutzuckerwerte über
mehrere Tage lang einfach zu hoch sind? Wann muss
ich zum Arzt?
Dr. med. Andreas Rohrer,
Endokrinologe/Diabetologe, Chur:
Liebes Diabetes Team, wenn man per Zug
nach Basel reist, fährt man an einem Gebäude mit grossem Bayer Logo vorbei.
Dachte, Euer Firmensitz in der Schweiz ist
in Zürich?
Barbara Zimmermann,
Andreas Rittinghaus,
Kommunikations­leiterin Bayer (Schweiz) AG:
Leiter Bayer Diabetes Care
Tatsächlich ist Bayer in der
Schweiz an fünf verschiedenen
Standorten – in Zürich, Basel,
Muttenz, Zollikofen und Fribourg – mit über 1000 Mitarbeitenden vertreten. An diesen
Standorten decken wir das gesamte Leistungsspektrum von
Bayer in den Bereichen Gesundheit, Ernährungssicherung und hochwertige Materialien ab. Der Hauptsitz der Bayer
(Schweiz) AG befindet sich in Zürich. Von
dort aus betreuen wir zum Beispiel auch
unsere Schweizer Kundschaft im Diabetes-Bereich.
Schweiz:
Bald möchte ich auf das Contour XT Blutzuckermessgerät wechseln. Kann ich mit diesem Gerät auch meine bisherigen Contour
Teststreifen verwenden? Ich habe noch etwa 15 Stück vorrätig.
Antonella Maggiore, Qualitätsverantwortliche Bayer Diabetes Care Schweiz
Prinzipiell müssen die Therapieziele
individuell definiert werden. Falls eine
optimale Einstellung angestrebt wird,
sollte der Diabetiker mit regelmässigen
Kontrollen und allenfalls Korrekturen
einen Blutzucker von unter 7 mmol/L
vor und unter 10 mmol/L 2h nach dem
Essen anstreben. Aber in Abhängigkeit von
Alter, Diabetesdauer und allgemeinem Zustand können individuell auch strengere oder aber weniger anspruchsvolle Ziele definiert und toleriert werden. Man
geht hier im Vergleich zu vor einigen Jahren viel mehr
auf die individuellen Wünsche und Möglichkeiten
ein. Aber man muss eigentlich immer die für die betroffenen Diabetiker bestmöglichen Werte anstreben.
Für das Blutzuckermessgerät Bayer Contour XT können Sie ausschliesslich die Contour NEXT Sensoren
verwenden. Sie können Ihre restlichen Sensoren
mit dem bisherigen Contour Gerät noch aufbrauchen und dann mit dem neuen Contour XT mit den
dazugehörigen Contour NEXT Sensoren starten.
Haben auch Sie eine Frage zum Thema Diabetes oder Blut­
zuckermessen?
Schreiben Sie uns per Post an: Bayer (Schweiz) AG,
BHC Medical Care, Diabetes Care, Grubenstrasse 6, 8045 Zürich
oder per E-Mail: [email protected]
Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!
······ www.diabetes.bayer.ch ······
Während die Angabe
in mg/dl (Milligramm
pro Deziliter) bis vor
wenigen Jahren noch
eine
anschauliche
Idee von der «Höhe» des Blutzuckers geliefert hat, ging diese Anschaulichkeit mit
dem Wechsel auf die Angabe mmol/L (Millimol pro Liter) leider ein Stück weit verloren. Milligramm pro Deziliter bezeichnete
eine einfache Gewichtseinheit per Volumen. Der Umgang mit dem Gramm und
seinen Vielfachen (Kilogramm) oder Teilen
davon (Milligramm) ist den meisten Menschen aus anderen Bereichen vertraut
und man kann sich mindestens etwas Ungefähres darunter vorstellen.
Das Mol hingegen wird wahrscheinlich nur
denen vertraut sein, die mit dem Labor
oder der Chemie im weitesten Sinne zu tun
haben. Das Mol gibt kein Gewicht an, sondern eine Teilchenzahl. Etwa so, wie ein
Dutzend immer 12 von einer Sache meint.
Ein Dutzend Glukoseteilchen wäre schnell
gezählt, wenn diese nicht so unsagbar
klein wären. Wenn Sie allerdings jemand
bittet ein 1 Mol Glukoseteilchen abzuzählen, sollten Sie ablehnen: Es wären rund
602.214.129.000.000.035.749.888 Teilchen zu zählen und damit erheblich mehr
als nur ein Dutzend.
Der Chemiker interessiert sich für diese
Mengen, z.B. dann, wenn er zwei Stoffe miteinander reagieren lassen möchte.
Sollen z.B. Natrium (Na) und Chlor (Cl)
zu Natriumchlorid (Kochsalz) reagieren,
dann könnte er genau 1 Mol Natrium­
atome mit 1 Mol Chloratomen zusammenkommen lassen (eine sehr theoretische
Reaktion, weil sich Salz «fertig» und viel
ungefährlicher gewinnen lässt). Damit
würde der Chemiker sicherstellen, das
jedes Natrium-Atom ein entsprechendes
Chlor-Atom findet und am Ende der Synthese jedes Atom einen Partner hat und
keines allein dasteht.
Weil nun niemand so viele Teilchen abzählen kann, machen wir uns eine physikalische Eigenschaft aller Teilchen zu
Nutze: Für jedes lässt sich mit Hilfe des
Periodensystems der Elemente ein jeweils
spezifische Molgewicht errechnen. Das
heisst, ich kann die benötigten Teilchen
zwar nicht abzählen, aber im Endeffekt
sehr genau abwägen. Ein Mol Natrium
wiegt z.B. rund 22.99 Gramm, das Mol
Chlor rund 35.45 Gramm. Deswegen erhalte ich nach Abschluss meiner angedachten Reaktion von Natrium und Chlor
zu NaCl ein Mol Kochsalz (NaCl), welches
rund 58,44 Gramm wiegt (1 Mol Natrium
zu 22.99 Gramm + ein Mol Chlor zu 35.45
Gramm). Ein Mol Glukose wiegt übrigens
rund 180 Gramm. Im Blut sollten sich jedoch in unserem Beispiel nur um die 5.6
Um warm und aktiv bleiben zu können, benötigt eine fiktive
Person 1700 Kilokalorien pro Tag (Grundumsatz). 100 Gramm
Zucker enthalten 405 Kilokalorien. In Zucker pro Tag umgerechnet entsprächen 1700 Kilokalorien einem täglichen Verbrauch
von rund 420 Gramm Zucker, oder dem Zucker, der in 32,5
mittelgrossen Aepfeln enthalten ist. Bei intensiver Bewegung
bräuchte unsere Person schnell anderthalb mal so viele Aepfel,
* mit dem Contour NEXT Sensor
Benötigtes Blutvolumen
zur Bestimmung
des Blutzuckers*:
0,6 µl, was
0,0000006 Liter
entspricht. Bei
einem Messwert
von 5.6 mmol/L
enthält 1 Liter
Ihres Blutes
ca. 1 Gramm
Glukose.
Millimol pro Liter Glukose befinden, also
5.6 mal der tausendste Teil eines ganzen
Mols. Und Sie werden nun kaum mehr
überrascht sein, wenn Sie erfahren wie
schwer diese 5.6 mmol Glukose wiegen:
Teilen Sie einmal 180 Gramm die das
ganze Mol wiegt durch Tausend, um den
tausendsten Teil des Molgewichtes zu erhalten. Dann multiplizieren Sie den so erhaltenen Wert mit den angegebenen 5.6.
Wieviel Gramm Glukose befände sich damit in einem Liter Ihres Blutes?
Und vergleichen Sie Ihr Ergebnis ruhig mit
der alten Angabe von 100mg pro Deziliter
(was einem Gramm pro Liter entspricht).
Wie einst im Handel das Dutzend, ist heute in der Chemie das Mol eine unverzichtbare Mengenangabe geworden.
um den dann steigenden Energiebedarf zu decken. Nebenbei
bemerkt: Eine Dorfgemeinschaft aus ähnlichen, apfelessenden
Personen, benötigte leicht eine ganze Apfel-Plantage zur Deckung ihres fortlaufenden Energiebedarfes und zusätzlich eine
gute Vorratshaltung, um bis zur nächsten Ernte zu kommen.*1
*1 Die Berechnungen und Grundannahmen sind gerundet und des besseren
Verständnisses wegen vereinfacht dargestellt.
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ISO
2013:
Blutzuckermesssysteme der
CONTOUR® NEXT Generation
erfüllen seit ihrer Markteinführung
die strengeren Mindestanforderungen
an die Systemgenauigkeit der neuen
ISO-Norm 15197:2013 i, ii, iii, iv
Messen Sie schon mit einem
Blutzucker-Messgerät der Bayer
CONTOUR® NEXT Generation?*
Blutzuckermessgerät
Blutzucker-Messgeräte der Bayer
CONTOUR® NEXT Generation funktionieren
ausschliesslich mit den dazugehörigen
CONTOUR® NEXT Sensoren.
Falls nicht, kontaktieren Sie uns für einen
Umtausch Ihres alten Blutzucker-Messgerätes.
E-Mail: [email protected] Internet: www.diabetes.bayer.ch
Hotline: 044 465 83 55 Fax: 044 465 82 82
Bayer (Schweiz) AG, BHC Medical Care, Diabetes Care, Grubenstrasse 6, 8045 Zürich
* verglichen mit CONTOUR® und CONTOUR® USB
i. Bailey T et al. Posterpräsentation ADA, 24.– 28. Juni 2011, San Diego, USA.
ii. Simmons DA et al. Posterpräsentation IDF, 4.– 8. Dezember 2011, Dubai, UAE.
iii. Harrison B et al. Posterpräsentation DDG, 16.– 19. Mai 2012, Stuttgart.
iv. Baum J et al. Posterpräsentation DDG, 16.– 19. Mai 2012, Stuttgart.
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