02/14 DiabetesAktiv Die Zeitschrift für Menschen mit Diabetes von Bayer Diabetes Care Diabetes und Tauchen «Mein Blutzucker und ich bleiben über Wasser» Nächtliche Hypoglykämien: Eindrückliche Erkenntnisse Typ-2-Diabetes: SelbstManagement lohnt sich! InselzellTransplantation: Prof. Lehmann im Gespräch 2 IMPRESSUM INHALTSVERZEICHNIS 3 EDITORIAL Was gibt es Neues? Liebe Leserinnen, Liebe Leser Herausgeber Das Team von Bayer Diabetes Care Redaktionsleitung Simon Weinmann Typ-1-Diabetes Lieblingsposition: Stürmer Redaktionsteam Nächtliche Hypoglykämien Neue Erkenntnisse am Universitäts-Kinderspital Basel 6 Excellence Across Borders Bayer unterstützt Diabetes-Programm in Saudi-Arabien 8 Karin Ligorio, Julia Gebhard, Andreas Rittinghaus, Simon Weinmann 4 Administration Karin Ligorio, Julia Gebhard Diabetes und Tauchen Mein Blutzucker und ich bleiben über Wasser 10 Sascha Sielaff (HHGlobal.com) Contour NEXT USB Einfach & Mehr 13 Druck Typ-2-Diabetes Gutes Selbstmanagement lohnt sich 14 www.diabetes.bayer.ch Bewährter Service unter neuer Adresse 16 Meine Geschichte Die bitter-süsse Krankheit 18 Inselzelltransplantation Prof. Dr. med. Roger Lehmann im Gespräch 20 Fussballturnier Kids Cup 2014 Auf den Spuren von Neymar 24 Layout Stämpfli Publikationen AG, Bern (gedruckt in der Schweiz) Titelbild: Jane Bigler am Tauchen Bayer (Schweiz) AG BHC Medical Care Diabetes Care Grubenstrasse 6 CH-8045 Zürich E-Mail: [email protected] Hotline: 044 465 83 55 Fax: 044 465 82 82 Internet: www.diabetes.bayer.ch Ketten-Rätsel Gewinnen Sie 10 x 2 Kinogutscheine 27 Rezepte Aus dem Kochbuch von Johann Lafer 28 Sie haben gefragt... Von den Spezialisten beantwortet 30 ······ www.diabetes.bayer.ch ······ «Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei…» So lauten die ersten Zeilen eines vom Schriftsteller Hermann Adam von Kamp 1818 geschriebenen, berühmten Gedichts. Was aber hat das mit dieser Herbstausgabe von Diabetes Aktiv zu tun? Nun, wir zeigen im aktuellen Heft wieder neue, motivierend-erfrischende Geschichten aus dem Leben von Menschen mit Diabetes. Neu sind auch die Studienergebnisse vom Universitäts-Kinderspital Basel über nächtliche Hypoglykämien. Dabei wurden unter anderem Risikofaktoren für das Auftreten für solche Unterzuckerungen evaluiert. Was gibt es Neues über die Inselzelltransplantation zu berichten? Hierzu bieten wir Ihnen spannende Einsichten von und mit Prof. Dr. med. Roger Lehmann vom Universitätsspital Zürich an. Und zu guter Letzt eine persönliche Information: In der nächsten Ausgabe von Diabetes Aktiv wird Sie auf dieser Seite ein neues Gesicht begrüssen und die Gestaltung des Diabetes Aktiv führend übernehmen. Wir wünschen Ihnen eine erfrischende Lektüre! Für das Schweizer Bayer Diabetes Care Team, Simon Weinmann Für alle Feinschmecker unter Ihnen präsentieren wir zwei neue, leichte Rezepte aus dem Kochbuch von Johann Lafer. Eine kleine Neuerung gibt es auch zu unserer Internetseite zu verkünden. Sie finden Informationen über unsere Produkte, Veranstaltungen oder Services neu unter www.diabetes.bayer.ch Haben Sie eine EMail-Adresse? Dann interessiert Sie ja vielleicht auch unser E-Newsletter? Melden Sie sich an unter: www.diabetes.bay er.ch/de/ newsletter ······ www.diabetes.bayer.ch ······ Simon Weinmann, Marketing Manager Bayer Diabetes Care 4 TYP-1-DIABETES Lieblingsposition: Stürmer Timo Gerber (Jg. 2004) aus dem Emmental spielt leidenschaftlich gerne Fussball. Am liebsten im Sturm. Wenn er mit seinem starken rechten Fuss zum Schuss ansetzen kann, gehen manche Goalies lieber in Deckung. Neben den Liga-Spielen und diversen Turnieren trainiert er 2-mal pro Woche mit seinem Team, den E-Junioren des FC Biglen. Es ist Sonntag der 22. Juni 2014. Wir treffen den talentierten Nachwuchskicker im Berner Neufeld-Stadion beim diesjährigen Kids Cup. Ein Fussballturnier für Kinder und Jugendliche mit Diabetes. Auch Timo hat seit er sechs ist einen Typ-1-Diabetes. «Die Trainer im Fussballclub Biglen haben sich das Wissen über Diabetes angeeignet. Sie helfen Timo wo sie können und ermöglichen ihm so auch die Teilnahme an Trainings und Matches. Auch in der Schule wissen die besten Gspänli Bescheid und die Lehrer, die mit Timo zu tun haben unterstützen ihn bestens» sagt uns Timos Mami, Nadia Gerber. Es ist nicht immer einfach und manchmal stinkt es ihm natürlich schon, z.B. wenn er mehr als andere darauf achten muss, was er gerade isst. Nach mehr als 3 Jahren Erfahrung weiss er bereits sehr gut, wie viele Kohlenhydrate in welchen Lebensmitteln enthalten sind. Das Schätzen der Kohlenhydrate-Mengen funktioniert dank der reichlichen Erfahrung mittlerweile gut, bestätigt uns auch Timo selbst. Seit etwas mehr als einem Monat trägt der bald 10-jährige eine Insulinpumpe. Das Interesse war schon lange da, das Tragen einer Testpumpe hat ihn dann vollends überzeugt. «Was mich am Diabetes bisher am meisten gestört hat waren die zahlreichen Insulinspritzen, die ich bei speziellen Blutzuckerwerten und vor jedem Essen machen musste.» Meist funktioniert es nun ganz einfach, per Knopfdruck, prak- tisch. «Seit er die Minimed-Pumpe trägt hat sich auch für uns als Familie die Situation verbessert», ergänzt Frau Gerber. Zum Beispiel sind nächtliche Hypos in unserem Fall seltener geworden, «weil die Insulin-Basisrate reduziert werden kann.» In erster Linie ist Timo aber ein ganz normaler Junge, der vieles ähnlich oder gleich tun kann wie seine Kameraden. Etwas kann er aber besser als der Durchschnitt, nämlich Fussballspielen. Und Tore erzielen! Das hat er am Kids Cup 2014 eindrücklich bewiesen. Sein Team Italien erreichte in der Kategorie A den 2. Platz. Bravo! Timo zeigt uns, wo das Insulin via Pumpe in seinen Körper zugefügt wird ······ www.diabetes.bayer.ch ······ 6 7 AKTUELL Studie zu nächtlichen Hypoglykämien am Universitätskinderspital beider Basel Nächtliche Hypoglykämien sind nicht zu unterschätzen. Gerade bei Kindern treten sie häufig auf. Was beeinflusst die Unterzuckerungen während dem Schlaf? Wie lange dauern sie an und was lässt sich dagegen unternehmen? Bei Menschen mit einem Typ-1-Diabetes wird bereits bei Blutzuckerwerten von unter 3.8 mmol/L von einer Unter­zuckerung (Hypoglykämie) gesprochen. Dabei unterscheidet man unterschiedliche Schweregrade. Grad 1 oder leichte Hypoglykämien – die sich mit Symptomen wie Hungerattacken, Zittern oder Schwitzen bemerkbar machen – werden vom Diabetiker selbst erkannt und können mit entsprechender Kohlenhydrate-Aufnahme korrigiert werden. Bei Grad 2 der Unterzuckerungen ist man bereits auf fremde Hilfe angewiesen, da der Patient oft schon verwirrt ist. Grad 3 oder schwere Hypoglykämien bringen meist eine Bewusstlosigkeit des Betroffenen mit sich. Besonders nächtliche Unterzuckerungen sind unangenehm. Sie können gefährlich werden, da aus einem leichten «Hypo» ein schwerergradiges resultieren kann, weil ein rechtzeitiges zu sich nehmen von Kohlenhydraten verpasst wird. Interview zur aktuellen Studie* mit Frau Dr. med. Sara Bachmann Frau Dr. Bachmann, welche Risikofaktoren gibt es für nächtliche Hypoglykämien? Allgemeine Faktoren sind die körperliche Aktivität über den Tag, eine hohe Insulindosis, eine normnahe Blutzucker-Einstellung (niedriger HbA1c) sowie ein junges Alter an sich. Letzteres hat sich jedoch in unserer aktuellen Untersuchung nicht manifestiert. Das heisst, ein klarer Zusammenhang, je jünger, desto mehr nächtliche Hypoglykämien, konnte mit unseren Daten nicht belegt werden. Welche Symptome lassen auf eine nächtliche Unterzuckerung schliessen? Meistens gibt es keine Symptome. Eine Grosszahl der nächtlichen Hypoglykämien bleiben unerkannt, verlaufen also asymp­ Mittels CGM Kurven lassen sich die Auffälligkeiten während der Nacht und zwischen verschiedenen Wochentagen bestens visualisieren einzige Möglichkeit zur Erkennung. Zudem geben uns die kontinuierlich aufgezeichneten Daten wichtige Informationen über Dauer und Schweregrad der Hypoglykämie. Zu Ihrer neusten Studie – Evaluation of nocturnal hypoglycemia in children and adolescents with type 1 diabetes by continuous glucose monitoring: A descriptive prospective study* – Was war das Hauptziel der Untersuchung? Das Hauptziel war in erster Linie das Erfassen der Häufigkeit und Dauer nächtlicher Hypoglykämien bei «unseren Patienten» im Universitäts-Kinderspital beider Basel. Ein weiteres Ziel bestand in der Identifikation von Risikofaktoren. Frau Dr. med. Sara Bachmann, FMH Endokrinologie/Diabetologie, Kinder- und Jugend­ medizin, Oberärztin am Universitätskinderspital beider Basel to­ matisch. Wenn es Symptome gibt, dann sind es die tiefen Blutzuckerwerte am nächsten Morgen. In seltenen Fällen können aber auch hohe Blutzuckerwerte infolge der Gegenregulation auftreten. Eventuell lassen auch Träume oder ein unruhiger Schlaf auf eine Unterzuckerung in der Nacht schliessen. Welche Rolle spielt die regelmässige Blutzuckermessung vor dem Schlafen gehen? Sie ist und bleibt essentiell. Ein Blutzuckerwert von unter 6 mmol/L vor dem Schlafengehen ist bei einem Kind mit Typ-1-Diabetes ein entscheidender Risikofaktor für nächtliche Hypos. Das Risiko nachts in eine Unterzuckerung zu fallen war in unserer Studie bei bed-time-Werten < 6 mmol/L rund 2,5 Mal grösser als bei höheren Werten. ······ www.diabetes.bayer.ch ······ Gibt es Unterschiede in der Häufigkeit von nächtlichen Hypos zwischen jüngeren und erwachsenen Patienten? Ja, sie kommen grundsätzlich häufiger im Kindes- als im Erwachsenenalter vor. Bei Kindern unter 6 Jahren im Speziellen. In der bekannten DCCT Studie fand man heraus, dass bei Adoleszenten nächtliche Hypos 3x häufiger auftreten. Dies hat insbesondere mit dem Risikoverhalten und einer generell instabileren Stoffwechseleinstellung im Pubertäts-/ Jungerwachsenenalter zu tun. Welchen Stellenwert hat die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) in der Beurteilung von nächtlichen Unterzuckerungen? Eine sehr wichtige. Sie ist praktisch die Was sind für Sie die neuen, vielleicht auch überraschenden Erkenntnisse? Zum einen, dass fast alle nächtlichen Hypoglykämien asymptomatisch waren (120 von 128). Die Dauer der aufgezeichneten Hypos war ebenfalls eindrücklich. Etwa 1/3 aller Unterzuckerungen hielt mehr als 3 Sunden an. Die längste Episode dauerte sogar 11 Stunden. Dann sicherlich auch der Einfluss der Aktivität/Bewegung. Auch kurzzeitige, intensive körperliche Aktivität führt oft – ohne entsprechende Gegenmassnahmen – zu Späthypoglykämien. Und die Häufigkeit der Hypoglykämien war recht erschreckend. Sie entspricht aber in etwa den Daten aus der Literatur (CGM bei Kindern 25-35%). Welchen Tipp können Sie Familien mit Kindern mit Diabetes aber auch erwachsenen insulinpflichtigen Menschen im Zusammenhang mit nächtlichen Hypoglykämien mitgeben? Späthypoglykämien nach körperlicher Aktivität dürfen nicht unterschätzt werden. Die Reduktion des abendlichen Basal­ insulin nach intensiver Aktivität am Tag (auch schon am Vormittag) kann eine mögliche Massnahme zur Vermeidung einer nächtlichen Unterzuckerung sein. Ohne die Möglichkeiten eines CGM Systems empfehle ich zumindest eine nächtliche Blutzuckerkontrolle. Und die regelmässige je nach Alter des Kindes gemeinsame Blutzuckerkontrolle vor der Bettruhe. Ein Wert unter 6 mmol/L soll vermieden bzw. mit Einnahme von zusätzlichen Kohlenhydraten korrigiert werden. *Evaluation of nocturnal hypoglycemia in children and adolescents with type 1 diabetes by continuous glucose monitoring: A descriptive prospective study Studiendesign: 60 Kinder zwischen 2 und 18 Jahren mit einem mindestens 6 Monate bestehenden Typ-1-Diabetes wurden in die Studie eingeschlossen. Über einen Zeitraum von 6 Tagen wurde eine kontinuierliche Glukosemessung (iPro, Medtronic) durchgeführt und parallel dazu die Bewegung mittels Beschleunigungssensor (Akzelerometer) gemessen. Die Teilnehmer führten Tagebuch über Blutzuckerwerte, Insulin- und Kohlenhydratmengen und Schlafenszeiten. Es wurde analysiert, wieviele nächtliche Hypoglykämien (d.h. BLutzuckerabfall < 3.7mmol/L in der Nacht) auftraten und wie lange diese dauerten. Ausserdem wurde ein Zusammenhang zwischen nächtlicher Hypoglykämie und Bewegung, sowie anderen Einflussfaktoren (Alter, Insulintherapie und -Dosis, HbA1c, Bedtime-Glucose) geprüft. Die Studie wurde am diesejährigen Schweizerischen Kinderärztekongress (fPmh 2014 in Basel) vorgestellt, eine Präsentation am ESPE Kongress in Dublin ist vorgesehen. ······ www.diabetes.bayer.ch ······ 8 9 EXCELLENCE ACROSS BORDERS Bayer HealthCare unterstützt Diabetes-Programm in Saudi-Arabien Mit dem «Excellence across Borders»-Programm unterstützt Bayer HealthCare lokale Projekte zur besseren Versorgung von Menschen mit Diabetes. Dieses Programm von Bayer HealthCare fördert aktiv Strategien in Ländern des Nahen Ostens und Nordafrika, in denen das Bewusstsein für Diabetes in weiten Teilen der Bevölkerung noch gering ist, durch den Austausch von Wissen und Erfahrung in einem Expertennetzwerk. Zu diesen Projekten zählt eine neue breit angelegte Diabetes-Initiative an Schulen, die jetzt gestartet wurde. Das Programm soll über Diabetes aufklären und das Diabetes-Management verbessern, um die Zahl der gefährdeten Menschen zu senken. Es wird von der Organisation «Diabetic Patient Friends» in Jeddah und der Initiative «Excellence across Borders» von Bayer HealthCare unterstützt. Mit diesem lokalen Ansatz soll in der Region über aktuelle Möglichkeiten der Diagnose, Therapie und Prävention von Diabetes informiert werden. Saudi-Arabien hat die zweithöchste vergleichbare Prävalenzrate für Diabetes in der Region Naher Osten und Nordafrika (MENA). Die schnelle Urbanisierung des Landes hat den Lebensstil und die Ernäh- rung der Menschen in den letzten drei Jahrzehnten geprägt; mittlerweile sind rund 23 Prozent der Erwachsenen von Diabetes mellitus betroffen. «Das ,Excellence across Borders‘ Programm fördert die regionale Zusammenarbeit auf allen Ebenen des Diabetes-Managements. Es hilft uns, den Bedürfnissen unserer Patienten besser gerecht zu werden», erläuterte Professor Hassan Hussein Fatani, beratender Endokrinologe an der King Abdulaziz Universität in Jeddah und am Efan Hospital sowie Präsident der Gesellschaft Diabetic Patient Friends in Jeddah, Saudi-Arabien. «Unser Projekt erfasst das Ausmass der Probleme mit Diabetes bei Jugendlichen in Saudi-Arabien. Mit den Ergebnissen erarbeiten wir Empfehlungen, um den Lebensstil der Jugend zu verbessern und die Zahl der gefährdeten Menschen zu senken.» Das Diabetes-Schulprogramm wird in der Region Djiddah ausgerollt, es ist auf die jüngere Generation zugeschnitten, die rund 70 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Medizinisches Fachpersonal besucht die Schulen, um die aktuellen Prävalenzraten bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes zu ermitteln und Daten zu Adipositas und Glucose-Intoleranz (einer Vorstufe von Diabetes) bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren zu sammeln. Alle Klassen und Schüler werden über unterschiedliche pädagogische Ansätze in das Aufklärungsprogramm einbezogen. 10 bis 14 Schulen, die repräsentativ für den sozioökonomischen Hintergrund sind, nehmen an der Studie teil. In ei- Prof. Hassan Hussein Fatani (in der Mitte), Präsident der «Association of Diabetic Patients Friends» leitet in Jeddah das Programm mit seinem medizinischen Team mit Lehrern für Naturwissenschaften und medizinischem Fachpersonal werden die Schüler aufgeklärt, wie sie ihren persönlichen Lebensstil verbessern können. Mit einer Diabetes-Prävelenz von 23,9% weltweit eines der am meisten betroffenen Länder (Quelle: IDF 2013) nem ersten Schritt werden Fragebögen in allen Klassen ausgefüllt. Zusätzlich wird bei 20 bis 30 Prozent der Jugendlichen stichprobenartig ein Blutzuckertest mit Kapillarblut durchgeführt. Liegt der Wert über 130 mg/dl (entspricht 7.2 mmol/L), werden zur Abklärung weitere Untersuchungen durchgeführt. Mit Vorträgen, audiovisuellen Medien und Schulprojekten Die weltweite Entwicklung von Diabetes zeigt, wie notwendig Initiativen wie das Aufklärungsprogramm in Schulen sind. Schätzungen der Internationalen Diabetes Gesellschaft (IDF) gehen von aktuell 371 Millionen Diabetikern weltweit und von einer Dunkelziffer von weiteren 187 Millionen aus. Vier von fünf Patienten leben in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Diabetes hat sich zu einer grossen ökonomischen und politischen Belastung entwickelt. Das Programm «Excellence across Borders» von Bayer HealthCare fördert aktiv Strategien, die das Diabetesmanagement in Ländern des Nahen Ostens, Afrikas und Europas verbessern. Das Programm richtet sich an Experten, Politiker und Repräsentanten der Gesundheitssysteme, die in Netzwerken ihr Wissen weitergeben und sich über den Stand der Diagnosemöglichkeiten, Therapie und Prävention von Diabetes in anderen Ländern austauschen. Fragen an Tanya Gellert, Projekt-Leiterin von Excellence Across Borders Frau Gellert, Sie haben das Excellence Accross Borders Projekt aktiv mitbetreut. Was waren die grössten Herausforderungen, für einen erfolgreichen Start dieser Kampagne? Obwohl es weltweit schon sehr viele Bemühungen und Initiativen gibt, die Diabetes-Prävalenz zu verringern, ist diese Krankheit heutzutage eine der Hauptverantwortlichen von Morbidität und Mortalität generell. Ich glaube die grösste Herausforderung war zu entscheiden mit welchen 5 Ländern* diese Initiative gestartet werden kann. 3 von den 5 Ländern die an diesem Projekt teilnehmen gehören zu denjenigen mit der grössten Diabetes-Prävalenz weltweit. Wir wollten, dass die Teilnehmer nicht aus der gleichen Region stammen, damit sie Diabetes aus einer komplett anderen Perspektive betrachten können und so neue Ideen und Denkansätze gewinnen. Die Motivation, sowie das Engagement der Diabetes-Experten und des Bayer Projektteams bei dieser Initiative ist faszinierend und packend. Jede Herausforderung ist daher ein Weg zu neuem Wissen und neuer Erfahrung. Gibt es Erkenntnisse aus dem bisherigem Programm in Saudi-Arabien, die auch bei uns in der Schweiz nützlich sein könnten? Während der 3. Konferenz «Excellence across Borders» in Kopenhagen, haben Diabetes Experten betont, dass ungesunde Lebensgewohnheiten in der Kindheit beginnen, deshalb ist es wichtig sich auf das Bewusstsein für gesunde Ernährung und körperliche Aktivitäten bei jungen Menschen zu fokussieren, in jedem Land. Social Networking spielt heutzutage eine wichtige Rolle im Leben der Jugendlichen. Sie teilen in den sozialen Plattformen gerne Informationen über Leistungen, neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Das erzeugt auf diese Weise einen Schneeball-effekt, der das Bewusstsein für Diabetes schärft. Die Möglichkeit ihre Familien, Freunde und Schulkameraden für Diabetes und Diabetes-Komplikationen sensibilisieren zu können, ist eine sehr starke Motivation für die Jugendlichen. Es ermutigt sie selbst Diabetes-Trainer zu werden und somit auch gleichzeitig ein Vorbild für die Sensibilisierung über diese Krankheit und ihre Komplikationen zu werden. Der erfolgreiche Start des Programms in Saudi-Arabien und die ersten Ergebnisse der Pilotstudie – im Durchschnitt 18 Prozent Verbesserung des Wissens von Studenten nach der Schulung – könnten eine gute Motivation für andere Länder sein ein ähnliches Programm zu initiieren. *Algerien, Ägypten, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Russland ······ www.diabetes.bayer.ch ······ Unter anderem mit Vorträgen wurde das Wissen an die Schüler vermittelt ······ www.diabetes.bayer.ch ······ 10 11 DIABETES UND TAUCHEN Mein Blutzucker und ich bleiben über Wasser! Jane Rona Bigler (41) lebt seit ihrem 18. Lebensjahr mit einem Typ-1-Diabetes. Wie und warum sie sich trotz ihrer Krankheit niemals vom Tauchen hat abbringen lassen, davon hat sie uns erzählt: ter, bin ich nach einer kurzen Arbeitspause wieder in den Berufsalltag eingestiegen. Ich durfte jahrelang Patienten mit Diabetes im Umgang mit Insulinpumpen schulen und unterstützen und diese damit ein kleines Stück weit in eine neue Normalität begleiten. Dies hat mir grosse Freude bereitet und es war eine tolle Erfahrung, mein eigenes Wissen und Erleben teilen zu können. Neben meiner beruflichen Beschäftigung habe ich auch stets mein Hobby – das Tauchen – verfolgt. Wie hat sich der Diabetes in Ihrem Leben integriert? Vor 23 Jahren wurde bei Jane Rona Bigler ein Typ-1-Diabetes diagnostiziert. Die ersten Symptome wie übermässiger Durst und ein starke Einschränkung der Sehfähigkeit wurden von ihr und ihrer Familie nicht erkannt. Ihr damaliger Hausarzt hatte während einer Grippe zwar einen «leicht erhöhten Zuckerwert im Urin» festgestellt, doch er war überzeugt, dass sich dieser nach dem Auskurieren der Grippe wieder normalisieren würde. Doch es kam anders. «Mit 18 Jahren war es schwierig, die Krankheit zu akzeptieren», so Jane Bigler «Warum gerade ich?» fragte ich mich im Spital immer wieder. Ich wollte die Krankheit zunächst nicht akzeptieren. Geholfen hat mir die Vorstellung, dass im gleichen Spital andere Patienten lägen, die anders als ich, vielleicht die Nacht nicht überleben würden. Das hat mir sehr geholfen, meine veränderte Lebenssituation annehmen zu können und ich dachte, vergleichsweise geht es mir ja eigentlich gar nicht so schlecht. Schon einige Zeit später habe ich auch meinen heutigen Ehemann kennengelernt. Für ihn war meine Erkrankung nie ein Thema. Seine Einstellung und die dadurch erlebte Normalität ist mir bis heute eine grosse Hilfe. Das Thema Diabetes hat mich aber auch durch meinen beruflichen Alltag begleitet. Als Mutter einer heute 16-jährigen Toch- Wie sind Sie dazu gekommen am Tauchen – trotz Krankheit und wahrscheinlich auch trotz Abratens der Ärzte – festzuhalten? Für mich war und ist es weiter wichtig, dass ich trotz meines Diabetes keine grossen Einschränkungen erlebe. Mein Willen und meine Disziplin haben mir dabei immer sehr geholfen. Ich musste natürlich vor Antritt der Tauchausbildung nebst einem ärztlichen Attest auch mit meinem Diabetologen die besondere Situation besprechen und auch dessen Einwilligung für die Tauchschule erhalten. Mein Diabetologe, der mich nun schon lange kannte, wusste wie sicher ich meinen Diabetes im Griff hatte. Aus diesem Grund hat er seine Einwilligung gern gegeben. Die enge Abstimmung mit ihm hat mir während meiner Tauchausbildung sehr geholfen. Natürlich gibt es bei dieser Art Hobby kleinere Einschränkungen durch den Diabetes. Jane Rona Bigler bei einem Tauchgang im Samaranger See in Österreich (Wassertemperatur 7 Grad) ······ www.diabetes.bayer.ch ······ Was sind das für Einschränkungen? Zum Beispiel bin ich darauf angewiesen, mich vor dem Tauchgang anders vorzubereiten als ein Nicht-Diabetiker. Man muss wissen, dass ich eine Insulinpumpe trage. Vor dem Tauchgang starte ich schon ca. 1 Stunde vorher mit der ersten vorbereitenden Messung. Damit ich weiss, in welche Richtung mein Blutzucker sich bewegt, mache ich so insgesamt 4-6 Messungen vor und bis zu 4 Messungen nach dem Tauchgang. Unmittelbar vor dem Tauchgang mache ich eine letzte Messung und lege dann meine Pumpe ab. Man kann sich vorstellen, dass man in Tauchferien mit 4-5 Tauchgängen pro Tag Tauchgang im Pazifik in Mexiko - die aussergewöhnliche Begegnung mit dem weissen Hai konnte dem Blutzucker-Wert nichts anhaben um die 20 Messungen machen muss. Die Teststreifen dafür zahle ich auch aus der eigenen Tasche, da ich natürlich einen überdurchschnittlich hohen Verbrauch habe und die Krankenkasse dies nicht bezahlen würde. Was noch dazukommt ist, dass ein Tauchgang im Meer andere Herausforderungen mit sich bringt als ein Tauchgang in einem See. Während man beim Seetauchgang ziemlich gut den «Verbrauch» schätzen kann, kann es im Meer unvorhersehbare Strömungen geben, welche viel Kraft erfordern und den Blutzucker rasant fallen lassen. Mein Mann führt darum während den Tauchgängen immer Flüssigtraubenzucker mit sich, den er mir geben könnte, wenn es mal nötig wäre. Wie war es, das erste Mal nach der Tauchprüfung zu tauchen? Beim ersten Tauchgang war ich richtig stolz! Das Gefühl der Schwerelosigkeit, ······ www.diabetes.bayer.ch ······ dass ich dieses Gefühl trotz der Krankheit erleben konnte, das machte mich stolz. Was es sicher einfach gemacht hat, ist die tolle Zusammenarbeit mit meinem Diabetologen, gute Tauchkollegen und einen Partner, der das Hobby mit mir teilt und an meiner Seite ist. Was waren die grössten Herausforderungen, um diesem speziellen Hobby nachzugehen? Die grösste Herausforderung war, dass ich die Reaktion meines Körpers neu kennenlernen musste. Das Umgehen mit Hypos (Unterzuckerung) und einer Überzuckerung habe ich während der Ausbildung im Pool getestet. Man nimmt ein Hypo unter Wasser anders wahr als an Land. Im Wasser merke ich das Hypo v.a. an einem lauen Gefühl im Magen. Es wäre schwierig, eine solche Situation irgendwo im offenen Meer zu bewältigen – zum Glück kam es noch nie so weit. 12 DIABETES UND TAUCHEN 13 FEEDBACK COUNTOUR NEXT USB – Einfach & Mehr Gab es sonst schwierige Situationen? Zum Glück habe ich nie eine aussergewöhnliche Situation in Zusammenhang mit meinem Diabetes und meiner Leidenschaft dem Tauchen erlebt. Da man für das Auftauchen wegen der Dekompression ca. 15 Minuten benötigt, muss natürlich schon unter Wasser gehandelt werden. Aus diesem Grund hat mein Partner ja immer den flüssigen Traubenzucker mit dabei. Was war das Schönste, was Sie in dieser Zeit erleben konnten? Ich konnte während den vielen Tauchgängen unglaublich viele schöne Eindrücke sammeln. Am meisten begeistert hat mich der Tauchgang in Mexiko und die Begegnung mit dem weissen Hai. Mein Blutzucker hat sich von dem Hai nicht beeindrucken lassen. Blutzucker im Griff - über und unter Wasser Diese Frage ist für mich noch schwierig zu beantworten. Tauchen ist ein aussergewöhnliches Hobby und auf keinen Fall jedermanns Sache. Das sollte es auch nicht sein. Für mich ist es einfach wichtig den Patienten auf den Weg zu geben, dass eine gute Vorbereitung und eine gute Zusammenarbeit mit einem betreuenden Arzt das A und O jeder Diabeteseinstellung ist. Unabhängig vom Tauchen: das Thema Disziplin spielt beim Diabetes aus meiner Sicht eine wichtige Rolle. Mit viel Disziplin ist (fast) alles möglich. Wir sollten nach dem Motto leben: Ich habe den Diabetes im Griff – nicht er mich! Und mit einem guten HbA1c-Wert ist die Welt für Patienten und Arzt in Ordnung. Im Frühling 2014 haben wir mittels einer Umfrage zahlreiche neue Besitzer des Contour NEXT USB Blutzuckermessgerätes nach ihren ersten Erfahrung gefragt. Hier ein Auszug der Antworten, was am meisten geschätzt wird «Klein und handlich, sieht nicht wie ein typisches Messgerät aus. Und die kurze Anwendungszeit ist praktisch» «Sehr genaue Messwerte, fast keine Fehlmessungen, klein und handlich.» «Die SensorNachfülloption ist einer der Hauptvorteile mit dem Gerät» «Akku aufladbar über USB - funktioniert tadellos :) » Sie arbeiten aktuell in einer diabetologischen Praxis in Bern und haben die Möglichkeit, Ihre Erfahrungen täglich den «Gleichgesinnten» weiterzugeben. Was ist für Sie hier wichtig? Das sagt der Experte – Herr Dr. med. Bruno Müller, Facharzt FMH Innere Medizin, spezialisiert auf Endokrinologie und Diabetologie aus Bern: Herr Dr. Müller, sehen Sie Einschränkungen in der Wahl von Sportarten für Diabetiker? Viele Einschränkungen sind angesichts neuer Therapien und Blutzuckerkontroll-Technologien hinfällig geworden. Einzig für Extremsportarten (Tiefseetauchen, Bungeejumping, Extremklettern oder ähnliches) gibt es noch Einschränkungen. Es muss eine sehr hohe Kompetenz seitens des Diabetikers/der Diabetikerin vorliegen, des Weiteren ein sehr gutes Arzt-Patient-Vertrauensverhältnis und ausreichend Zeit und Sachkompetenz seitens Arzt und PatientIn, um entsprechende Gefahrensituationen vorbereiten und vorbesprechen zu können. Würden Sie eine gewisse Sportart für Menschen mit Diabetes empfehlen? Für «muskelschwache» (sog. sarkopene) übergewichtige Typ-2Diabetiker primäre Muskelkräftigung, in aller Regel unterstützt durch entsprechende Geräte in einem qualifizierten Zentrum. Des Weiteren ein Kreislauftraining, ideal ist Crosswalking, da es sämtliche Extremitäten und damit eine viel höhere Muskelmasse in die Bewegung einbezieht. Bei Typ-1-Diabetikern spielt die Muskelkräftigung eine untergeordnete Rolle, auch Kreislauftraining ist nicht von extrem hoher Priorität, so dass für Typ-1-Diabetiker nahezu alle Sportarten empfohlen werden können. Was muss ein Diabetiker konkret bei einer Sportart wie dem Tauchen beachten? Tauchen darf nur unter sehr grossen Einschränkungen für Diabetiker empfohlen werden. Dabei bedarf es einer vorgängigen tauchmedizinischen Untersuchung, eines Trainings, welche an grössere Tauchtiefen behutsam heranführt und zahlreicher kleiner Tauchexperimente, welche zwischen Arzt und Patient dann ausgewertet werden. Zusammenfassend ist Tauchen für die breite Masse von Diabetes-Betroffenen nicht geeignet. ······ www.diabetes.bayer.ch ······ «Es kann überall mitgenommen werden» «Eingabe von Kohlenhydraten und Insulin. Das war mir bisher neu bei BZGeräten!» «Zusätzliche, individuelle Eingabe von Bemerkungen oder alternativ, erweiterte Standard­ bemerkungen.» «Es sollte sich besser, vielleicht farblich von dem Vorgänger unterscheiden. Sonst gibt es eigentlich nichts zu verbessern.» Hinweis der Redaktion: Sie können Ihrem Contour NEXT USB mit einer Auswahl an verschiedenen Sticker-Motiven Farbe verleihen. Einfach im Member-Bereich auf www.diabetes.bayer.ch anmelden und kostenlos bestellen. ······ www.diabetes.bayer.ch ······ 14 15 TYP-2-DIABETES Gutes Selbstmanagement lohnt sich Den Blutzucker messen, Sport treiben, auf das Gewicht achten und aufpassen, was man isst: Der Alltag mit Typ-2-Diabetes ist nicht immer einfach und erfordert manchmal einiges an Disziplin und Engagement von Seiten des Patienten. Die Mühen scheinen sich aber zu lohnen. Das legt eine Studie von Diabetesforschern am Helmholtz Zentrum in München nahe, die in der internationalen Fachzeitschrift Diabetes Care erschien. Menschen mit Typ-2-Diabetes, die über ein gutes Selbstmanagement verfügen, haben ein verringertes Mortalitätsrisiko. Dies haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München nun in einer bevölkerungsbasierten Studie herausgefunden und untermauern damit den grossen Stellenwert von Patientenverhalten im Behandlungsprozess bei Diabetes. Die Wissenschaftler vom Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen (IGM) und vom Institut für Epidemiologie II (EPI II) am Helmholtz Zentrum München (HMGU) untersuchten gemeinsam mit Kollegen des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) in Düsseldorf den Zusammenhang des Selbstmanagements mit der Mortalität bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Hoher Selbstmanagement-Index – niedrige Mortalität 340 Studienteilnehmer mit Typ-2-Diabetes wurden bezüglich ihres Patientenverhaltens befragt. Das Selbstmanagement erfassten die Forscher mit Hilfe von sechs verschiedenen Kategorien: Sport, Fusspflege, ein Ernährungsplan, Blutzuckermessungen, Gewichtskontrollen und das Führen eines Diabetes-Tagebuchs. Daraus wurde ein Selbstmanagement-Index ermittelt. Diesen Index setzte das Team um Professor Dr. Rolf Holle und Michael Laxy in Zusammenhang mit der Sterblichkeit der Personen, die über einen Zeitraum von 12 Jahren erfasst wurde. Die Analyse ergab, dass Patienten mit einem guten Diabetes-Selbstmanagement, d.h. mit einem hohen Selbstmanagement-Index, ein deutlich geringeres Mortalitätsrisiko aufweisen, als Patienten mit einem niedrigen Selbstmanagement-Index. Dieser Zusammenhang besteht unabhängig von anderen Faktoren, die die Mortalität beeinflussen können, wie etwa Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen oder medikamentöse Therapien. Aktive Therapiebeteiligung der Patienten wichtig «Die Ergebnisse zeigen, dass neben einer leitliniengerechten ärztlichen Behandlung auch das Patientenverhalten eine grosse Bedeutung für den Krankheitsverlauf sowie den Behandlungserfolg hat», erklärt Holle, Leiter der Arbeitsgruppe Ökonomische Evaluation am IGM. «Patientenzentrierte Angebote, wie Diabetesschulungen und Informationsangebote, leisten daher einen wertvollen Beitrag für eine gute Patientenversorgung und sollten künftig weiter ausgebaut werden.» Grundlage der analysierten Daten ist die KORA*-A Studie, die sich aus Teilnehmern von zwei früheren bevölkerungsbasierten Gesundheitsstudien und aus Patienten des KORA-Herzinfarktregisters aus dem Raum Augsburg zusammensetzt. Von Diabetes sind in Deutschland fast zehn Prozent der Bevölkerung betroffen. Ziel des Helmholtz Zentrums München ist es, neue Ansätze für Diagnose, Therapie und Prävention der grossen Volkskrankheiten zu entwickeln. Quelle: Helmholtz Zentrum München ISO WEBSITE INFO 2013: Bewährter Service jetzt unter neuer Adresse: www.diabetes.bayer.ch Wollen Sie stets über unsere neusten Serviceartikel informiert sein? Suchen Sie nach der Kurzbedienungsanleitung eines Blutzuckermessgerätes? Oder möchten Sie das Diabetes Aktiv Magazin online lesen? All das und noch vieles mehr ist möglich mit einem Klick auf www.diabetes.bayer.ch NEU! Blutzuckermesssysteme der CONTOUR® NEXT Generation erfüllen seit ihrer Markteinführung 2012 die strengeren Mindestanforderungen an die Systemgenauigkeit der neuen ISO-Norm 15197:2013 i, ii, iii, iv * Einfach. Mehr . CONTOUR® NEXT USB - klein, kompakt, präzise! www.diabetes.bayer.ch Das Blutzuckermessgerät für Vieltester! Kohlenhydrate- und Insulineinheiten direkt im Gerät eintragen und mittels integrierter Datenmanagement Software einfach am Computer oder MAC auswerten**! Blutzuckermessgerät Direkt im E-Shop bestellen? www.diabetes.bayer.ch …und falls Sie ein Anliegen oder eine Frage haben, die Sie uns gerne direkt stellen wollen, sind wir selbstverständlich weiterhin gerne persönlich für Sie da! Via E-Mail an: [email protected] Per Telefon: 044 465 83 55 (Mo.-Fr.) Auf dem Postweg: Bayer (Schweiz) AG BHC Medical Care Diabetes Care Grubenstrasse 6 8045 Zürich ······ www.diabetes.bayer.ch ······ Verwenden Sie CONTOUR® NEXT USB mit den neuen CONTOUR® NEXT - Sensoren i. Bailey T et al. Posterpräsentation ADA, 24.– 28. Juni 2011, San Diego, USA. ii. Simmons DA et al. Posterpräsentation IDF, 4.– 8. Dezember 2011, Dubai, UAE. iii. Harrison B et al. Posterpräsentation DDG, 16.– 19. Mai 2012, Stuttgart. iv. Baum J et al. Posterpräsentation DDG, 16.– 19. Mai 2012, Stuttgart. * Verglichen mit CONTOUR® USB. ** Für Systemvoraussetzungen konsultieren Sie bitte unsere Website: www.diabetes.bayer.ch >Software DA 10/2014 16 18 19 MEINE GESCHICHTE Möchten Sie die ganze Geschichte von Marlène Rupp lesen? Die bitter-süsse Krankheit Ein glückliches, unbeschwertes Kind ist Marlène, als sie mit zwölf Jahren die Diagnose erhält, die von da an ihr Leben prägt: Diabetes mellitus Typ-1. Der Erfahrungsbericht einer Frau, die mit Zuversicht und bewundernswerter Energie seit mehr als 40 Jahren mit der bitter-süssen Krankheit lebt. Leider habe ich über die Jahre schwere Spätschäden wie eine Polyneuropathie (Nervenschädigung) unschöner Abstand davongetragen. Ich gehe deshalb an einem Stock und trage Beinschienen. Ich habe Gleichgewichts-Störungen und kein Gefühl bis rauf zu den Knien. Doch ich bleibe eine lebens­lustige Frau, die niemals aufgibt und sich zu disziplinieren weiss. Dankbar bin ich, dass ich trotzdem weiter selbstständig bleiben kann. Ich sehe noch gut und meine Nieren arbeiten tadellos. Das wohl auch deshalb, weil ich häufig zur ärztlichen Kontrolle gehe und inzwischen natürlich genau weiss, wie ich in welcher Situation zu reagieren habe. Ich habe mich auch entschieden eine Diabetiker Selbsthilfe-Gruppe zu gründen, um Nun, mein Diabetes kam im Jahre 1971 zum Ausbruch, damals war ich gerade mal 12 Jahre alt. Ich habe also lange Erfahrungen mit dem Diabetes mellitus Typ-1 sammeln können. Vieles an dieser Krankheit, ist leider nicht schön zu reden. Als ich Diabetes bekam, gab es die modernen Geräte wie z.B. Insulin-Pens und -Pumpen noch nicht. Als Kind konnte ich nicht begreifen, warum meine Schulfreunde ein «Nutella-Brot» zum Znüni dabei hatten und ich nur einen ‚gesunden‘ Apfel! Ich habe damals in den Pausen gehandelt und ab und zu konnte ich den Apfel tauschen. Es war wirklich sehr, sehr hart für mich. Ausgerechnet ich, die so gerne Süsses hatte! Ich war jedes Jahr mindestens ein Mal im Krankenhaus. Es gab noch kein Basis-Bolus System und keine modernen Blutzuckermessgeräte. Damals habe ich mit Glasspritzen hantiert, die mir meine Mutter auskochen musste, um sie zu sterilisieren. Den Zucker im Urin musste ich in einem Reagenzglas mit ätzenden Tabletten testen, genannt «Benedikt». Die ganzen Zuckerbestimmungen und Einstellungen waren sehr viel schwerer und deutlich aufwendiger als heutzutage. Marlène Rupp mit ihrem Hund Gismo. «Er bringt mich immer wieder zum Lachen!» ······ www.diabetes.bayer.ch ······ Fotos: Daniel Koller ······ www.diabetes.bayer.ch ······ Sie können das Buch «Mein bewegtes Leben mit der bitter-süssen Krankheit» unter der folgenden Adresse bestellen. Kosten: Fr. 19.90 (Einzahlungsschein, inkl. Porto und Verpackung). Frau Marlène Rupp, Grundweg 4 9527 Niederhelfenschwil meine Erfahrungen weiterzugeben. Denn wer könnte besser berichten wie es früher gewesen ist und was für Fortschritte in punkto Diabetes bereits gemacht worden sind. Zudem habe ich fast Alles zum Thema gelesen und möchte Zuversicht vermitteln. Vor ein paar Jahren habe ich schon ein Buch über mein Leben mit dem Diabetes geschrieben. Es sei spannend, sagen die, die es gelesen haben. Es ist meine Geschichte, die alle Hochs und Tiefs schildert. Ich kann nach meiner eigenen Einschätzung sagen, dass ich Pech hatte, so früh Diabetes zu bekommen. Damals wusste man noch gar nicht genau was das eigentlich bedeutet. Es ist eine nicht zu unterschätzende Krankheit mit zahlreichen Facetten. Doch bin ich inzwischen einfach glücklich, überhaupt noch so aktiv und fröhlich sein zu können. Das liegt zum Teil wohl schon in meinem Naturell und hilft mir immer wieder über manchen Kummer hinweg. Nebst einem guten HbA1c Wert sind gute Freunde, Humor und eine positive Einstellung zum Ganzen das A und O für mich. 20 21 INSELZELLTRANSPLANTATION Inselzelltransplantation – Wann und für wen sollte man sie überhaupt in Betracht ziehen? Ist Typ-1-Diabetes heilbar? Ein Thema, das immer wieder mit dieser Frage in Verbindung gebracht wird ist die Inseltransplantation. Bei diesem Therapieverfahren zur Behandlung des Diabetes mellitus werden dem Patienten die sogenannten Langerhansschen Inseln aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) eines Organspenders implantiert. Solche Inseln sind ca. 0.1-0.3 mm gross und bestehen aus ca. 500-3000 Zellen und sind Mikroorgane mit einer eigenen Gefäss- und Nervenversorgung. Verläuft eine solche Inseltransplantation erfolgreich, würde das dem Menschen mit Diabetes nicht nur die zahlreichen Blutzuckerkontrollen und Insulininjektionen ersparen, sondern auch einen Schutz vor möglichen diabetischen Spätkomplikationen bieten. Doch funktioniert das alles so einfach? Für wen kommt ein solcher Eingriff überhaupt in Frage? Wo steht die Forschung heute und wie sehen die Perspektiven der Zukunft aus? Ein Gespräch mit Prof. Dr. Roger Lehmann gibt uns Antworten auf diese und weitere Fragen. Bericht aus dem Interview mit Prof. Dr. med. Roger Lehmann In der Schweiz gibt es mit den Universitätsspitälern in Zürich und Genf zwei spezialisierte Zentren, die Inseltransplantationen durchführen. An sich eine sehr komfortable Situation in der kleinen Schweiz, vergleicht man die Zentren-Dichte weltweit mit anderen Ländern und Regionen. Und mit der Entscheidung des Bundesamtes für Gesundheit im Jahre 2012, alle möglichen Formen der Insel- wie auch Bauchspeicheldrüsentransplantation als obligatorische Krankenkassenleistung bei Typ1- Diabetes zu erklären, hat die Fragestellung Schematische Darstellung des Ablaufs einer Inselzelltransplantation ‹bei welchem Patienten und unter welchen Bedingungen?› einen ganz anderen Stellenwert bekommen. «Es gibt heute gute Ansätze eines künstlichen Pankreas und auf der anderen Seite nie genug Spender-Organe» Zuallererst sind jedoch zwei Fakten zu berücksichtigen, bevor man überhaupt an eine mögliche Transplantation denkt. Erstens, gibt es heutzutage mit dem kontinuierlich messenden Glukose-Sensor (CGM), der mit einem Transmitter verbunden ist und die Glukosewerte per Funk an einen Monitor resp. Insulinpumpe überträgt einen sehr fortschrittlichen Ansatz, der dem Closed Loop Gedanken bzw. dem künstlichen Pankreas recht nahe kommt. Die zweite grosse Einschränkung ist, dass wir für mehrere hundert Transplantationen gar nie genug Organspenden hätten, bzw. haben. Somit reduziert sich die Zielgruppe der in Betracht kommenden Perso- ······ www.diabetes.bayer.ch ······ nen für eine Inseltransplantation auf ca. 10-20 Patienten mit Typ-1-Diabetes pro Jahr. Die wesentlichste Indikation ist die immer wiederkehrende und lebensgefährliche Hypoglykämie, die nicht durch eine Kombination von CGMs und Insulinpumpe therapierbar ist. Das Hauptziel für diese Patienten ist nicht mehr wie noch vor ein paar Jahren die Insulinunabhängigkeit, sondern vielmehr ein vertretbares HbA1c (Langzeitzucker) und eine gute Blutzuckerkontrolle unter Vermeidung von schweren Hypoglykämien. Wenn man von Hauptzielgruppen einer Inseltransplantation spricht, kommen mit der oben genannten Indikation insbesondere Patienten mit Typ-1-Diabetes und dialysepflichtiger, terminaler Niereninsuffizienz und/oder nach einer Nierentransplantation für diesen Eingriff in Frage. Idealerweise sollte eine Nierentransplantation vor Beginn der Dialyse stattfinden. Aufgrund der fehlenden Spenderorgane werden immer mehr Nieren von Lebendspendern trans- plantiert gefolgt von einer Transplantation von Inseln oder ganzem Pankreas von einem Leichenspender. Betrachtet man die Inseltransplantation isoliert, bietet diese im Vergleich zur Pankreas-Transplantation zwei wesentliche Vorteile. Einerseits ist das Vorgehen minimal invasiv. Das heisst, die Methode kann und wird in der Regel ambulant durchgeführt und das Risiko bestimmter Operationsrisiken ist deutlich geringer. Beispielsweise müssen keine zusätzlichen Blutgefässe zwischen Körper und dem neuen Organ verbunden werden und die Gefahr von Thrombosen oder Lecks des transplantierten Pankreas besteht nicht. Der zweite Vorteil ist, dass bei der Insel­transplantation im Gegensatz zu zur ganzheitlichen Pankreas-Transplantation nur das nicht-mehr funktionierende Gewebe ersetzt wird. Bei beiden Ersatzverfahren jedoch ist der Erfolg von einer optimalen Organentnahme abhängig. Ob eine Insel- oder Pankreastransplantation in Frage kommt, hängt vom Ausmass der Begleiterkrankungen, v.a. kardiovaskulärer Art, ab. Patienten welche für eine Inseltransplantation in Frage kommen, müssen vor Aufnahme auf die Transplantationsliste bereit sein, regelmässig Blutzuckermessungen durchzuführen und eine Insulinpumpe zu tragen. Patienten, welche eine kombinierte Insel-Nieren (oder Pankreas-Nieren) Transplantation erhalten haben, sollten neben den obligatorischen nephrologischen Kontrollen in regelmässigen Abständen von einem Diabetologen betreut werden. Dies geschieht von Vorteil im Transplantationszentrum selbst. Insel-Isolation im Labor mit geschwächt und dadurch mittel- bis langfristig vermehrt anfällig auf Infektionen. Weitere gefährliche Aspekte dieser Medikamente sind u.a. die mögliche Beeinträchtigung der Wirkung des Insulins oder aber auch die Schädigung der Niere durch diese Immunsuppressiva. NEBENWIRKUNGEN UND ZUKUNFTSAUSBLICK Wir werden in den kommenden Jahren weiterhin mit diversen Herausforderungen konfrontiert sein. Im Zusammenhang mit der Transplantation ist dies – abgesehen vom Organmangel – auf der einen Seite die Autoimmunität des Patienten selbst, auf der anderen Seite die Immunität des Fremdspenders. Wie bei allen Organtransplantationen darf auch bei der Inseltransplantation eines nicht vergessen werden. Gegen das körperfremde Gewebe gibt es eine Abstossungs-Reaktion. Diese muss mit spezifischen Medikamenten, sogenannten Immunsuppressiva unterdrückt werden. Die Immunantwort des Körpers wird da- Es gibt verschiedene Forschungsansätze wie etwa die genetische Manipulation zur schlussendlichen Beeinflussung der hochkomplexen Betazellen, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind. Transplantationen von Körper-Stammzellen werden wohl erst in Frage kommen, ······ www.diabetes.bayer.ch ······ wenn die Auto-Immunität des Patienten geheilt werden kann. Etwas anders sieht es bei Schweine-Inseln aus. Forschungsergebnissen zufolge könnten diese Schweineinseln entweder verkapselt werden, so dass sie nicht abgestossen werden oder Schweineorgane werden derart verändert werden, dass sie als Spenderorgane nicht mehr hyperakut vom menschlichen Immunsystem abgestossen würden. Ein Gebiet auf dem man ebenfalls verstärkt forscht, ist der Transplantationsort selbst, in welchen die Inselzellen transplantiert werden. Die Leber bzw. Portalgefässsystem ist ein einfacher Ort, um die Inseln zu transplantieren, ist aber nicht der ideale Ort, da in der Leber die Sauerstoffversorgung der Inseln supoptimal ist und die Inseln sehr hohen Medikamentespiegeln exponiert sind. Vielleicht wird hier in Zukunft die Darmschleimhaut eine zentrale Rolle als mögliches Zielgewebe für transplantierte Inselzellen einnehmen. INSELZELLTRANSPLANTATION Kurz- bis mittelfristig jedoch wird die eingangs genannte medizintechnische Lösung einer künstlichen Bauchspeicheldrüse, die schnellste und medizinisch gesehen nebenwirkungsärmste sein, weil Insulinpumpen immer mehr perfektioniert werden und mit einer kontinuierlichen Glukosemessung gekoppelt werden können. Der Nachteil hier ist, dass das Insulin unter die Haut injiziert wird und nicht direkt über die Pfortader zuerst in die Leber gelangt und dass die Glukose nicht direkt im Blut gemessen wird, was zu einer Verzögerung führt. Zusammenfassend ist die Inseltransplantation eine interessante biologische Option, um wieder eine eigene Insulinproduktion zu haben. Allerdings stehen nicht genügend menschliche Organe zur Verfügung, um diese Therapieform sehr vielen Patienten mit Typ-1-Diabetes anbieten zu können. Die Herstellung von genmanipulierten Schweineinseln oder menschlichen Stammzellen (wenn die Autoimmunität geheilt werden könnte), würde das Angebot viel grösser machen. Das künstliche Pankreas, bestehend aus Insulinpumpe und kontinuierlicher Glukosemessung, würde ohne Immunsuppression auskommen und könnte praktisch allen Patienten mit Typ-1-Diabetes angeboten werden. 2 innovative Produkte = 1 einfache Lösung Der intelligente Weg um mehr aus Ihrer Insulinpumpe herauszuholen Prof. Lehmann mit Dr. Gerber, nach der Reinigung der Inselzellen Das Contour® Next Link* sendet die Ergebnisse der Blutzuckermessung drahtlos direkt an den BolusExpert® Ihrer Medtronic MiniMed Pumpe. Einfacher zu zweit. Für nähere Informationen zum Contour® Next Link Blutzuckermessgerät besuchen Sie die Website: www.diabetes.bayer.ch oder kontaktieren Sie die Bayer Diabetes Care Hotline unter 044 465 83 55 Für nähere Informationen zur Medtronic Insulinpumpe besuchen Sie die Website: www.medtronic-diabetes.ch oder kontaktieren Sie den Medtronic Kundendienst unter 0800 633 333 ······ www.diabetes.bayer.ch ······ * Das Contour® Next LINK ist mit der Insulinpumpe MiniMed Veo™, der MiniMed Paradigm® REAL-Time Insulinpumpe mit System zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) sowie dem Guardian® REAL-Time CGM-System kompatibel. Contour® Next Link ist nur mit den neuen Contour® Next Sensoren kompatibel. DA 10/14 22 24 10 Jahre KIDS CUP FUSSBALLTURNIER KIDS CUP 2014 Auf den Spuren von Neymar Die Sonne strahlt, der Ball rollt und das Glacé schmeckt: Die Rede ist natürlich vom Bayer Diabetes Kids Cup 2014. Vor dem Hintergrund der Weltmeisterschaft gingen über 100 Kids im Berner Neufeld-Stadion auf Punktejagd. Messi, Neymar und Co. in Ehren, aber was gibt es besseres als selbst zu «tschutten»? Der Meinung waren auch die Kids Cup-Teilnehmer, die mit ihren Familien am 22. Juni nach Bern pilgerten. In mehreren Alterskategorien wurde gekickt, gedribbelt, geschrien und gejubelt. Das Publikum war zufrieden: Spannende Partien, spektakuläre Tore und glückliche Kids sorgten einmal mehr dafür, dass der Diabetes für einen Tag in den Hintergrund rücken konnte. Die Aufregung machts Bei soviel Action ist etwas Lampenfieber ganz normal. Das war einigen der kleinen (und grösseren) Kicker anzumerken, denn beim Blutzucker-Messstand wurden zum Teil abenteuerliche Werte gemessen. «Das ist die Aufregung» konstatierte einer nüchtern – und hatte damit wohl recht. Mit Ausnahme einzelner hoher Zuckerwerte Taktische Besprechung, ganz wie bei den Profis. Los geht’s! Im Turniermodus kämpfen die Kids in mehreren Kategorien um den Sieg. gab es aber keine Zwischenfälle, was erfreulicherweise auch für das Spielfeld gilt. Es wurde zwar um jeden Ball gekämpft, aber mit fairen Mitteln, und so blieben die Samariter praktisch arbeitslos. Das Bayer-Team dankt allen Helfern und Teilnehmern für einen tollen Tag – und lässt die Bilder für sich sprechen! Die Medaillen-Übergabe für alle Kids. Die SiegerTeams wurden mit einer goldenen Medaille gewürdigt! Wissen, wo man steht: Der BlutzuckerMessstand wurde rege besucht. Fotos und Text: Simon Lutstorf (webyours.ch) rsame jungen Kicker ve Di ? am Te in me t Wo is aches. fiff mit ihren Co tp ar St m de r vo meln sich Goal od er nich t? Ein sich mit Spieler einem T duellie orhüter rt . Professor Mullis vom Inse lspital Bern begrüsst die Teilnehmer und wüns cht viel Erfolg! Die Kids Cup-Teilnehmer beim Gruppenfoto mit Fussball-Profi Artian Kastrati von den Young Boys. Wer etwas leistet, hat auch Hunger: Nachwuchs-Talente be i der Verpflegung. Interview mit Prof. Dr. Primus-E. Mullis, Pädiatrische Endokrinologie, Diabetologie und Metabolismus, Universitäts-Kinderspital, Bern Sportler mit Typ-1-Diabetes sind erfahrungsgemäss höchst motivierte Menschen. Was motivierte Sie, die medizinische Schirmherrschaft zum 11. Kids Cup zu übernehmen? Ich bin und war immer schon sehr mit dem Sport verbunden. Dies begann schon während meiner Kindheit. So ist auch heute die körperliche Betätigung ein wesentlicher Bestandteil in meinem doch oft sehr intensiven Alltag. Daher ist es mir ein konstantes Anliegen, Kinder und Jugendliche für den Sport zu begeistern und auf sie einen Teil meiner Begeisterung zu übertragen. Kommt noch Diabetes dazu, dann macht es doppelt Sinn auch den Körper zu trainieren und die Bewegung zu fördern. So nutze ich gerne jede Gelegenheit dieser Begeisterung und Freunde Ausdruck zu verleihen und dies den Kindern und vor allem den Jugendlichen mitzugeben. Durch die sportliche Aktivität werden mehr Kohlenhydrate in den Muskeln verbrannt als sonst. Auf was sollte man vor, während und nach dem Sport achten? Ich denke, dass man sich immer im Klaren sein muss, was der Körper insbesondere bei körperlichen Anstrengungen braucht. Dies ist vorerst mal «Zucker». Damit dieser «Zucker» auch in die Zelle auf- genommen werden kann ist Insulin notwendig. Ohne Insulin geht NICHTS! Also ist der Blutzucker (BZ) vor einer sportlichen Betätigung zu hoch, kommt dies einem relativen Insulinmangel gleich. Was ist nun also wichtig? Erstens muss der BZ gemessen werden, ist dieser zu hoch (muss individuell in Erfahrung gebracht werden; Faustregel > 10mmol/L) braucht der Körper eine gewisse Menge zusätzliches Insulin! Im Verlauf und nach der sportlichen Aktivität ist konstant auf den BZ zu achten und entsprechend Kohlenhydrate zu essen / trinken. Zusammenfassend: Insulindosen anpassen und die regelmässige Kalorienzufuhr nicht vergessen. Regelmässige BZ-Messungen sind NOTWENDIG. Was schätzen Sie an diesem Turnier besonders? Toll ist doch, dass sich Kinder und Jugendliche mit Diabetes sportlich messen können und dies in einer Umgebung, die zeigt, dass Familie, Freunde da sind und sie unterstützend begleiten. Vor allem aber bieten solche Anlässe auch Gelegenheit, dass die Kinder und Jugendlichen sehen, dass sie erstens gut eingestellt voll leistungsfähig und zweitens ganz und gar nicht alleine mit dieser Krankheit sind. ······ www.diabetes.bayer.ch ······ 25 27 RÄTSEL Kettenrätsel: Gewinnen Sie 10 x 2 Kinogutscheine Lanzetten kann man nicht spitzen, aber wechseln! 14 2 1 NEUE LANZETTE EINMAL VERWENDET Bringen Sie Farbe in Ihren Alltag und tauschen Sie die Lanzetten regelmässig aus. MIcroLet® 2 bietet eine sanfte Blutgewinnung durch silikonbeschichtete Lanzetten! 8 1 13 16 2 3 12 6 VIERMAL VERWENDET 15 4 ZEHNMAL VERWENDET Lanzetten wechseln lohnt sich! 3 4 10 9 5 5 11 6 Lösungswort: 7 Schicken Sie das richtige Lösungswort bis zum 31.01.2015 per E-Mail an: [email protected] oder per Post an: Bayer (Schweiz) AG, Diabetes Care, Stichwort: Kettenrätsel, Grubenstrasse 6, 8045 Zürich. DA 10/2014 Bei mehr als zehn richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. 1 Waagerecht: 1 bietet Zimmer zum Übernachten 5 legen Eier 6gleichfalls 7 zum Lesen 10achtlos 11Benzinausgabestelle 12durchnässt 13Feingebäck 16Edelsteine ······ www.diabetes.bayer.ch ······ 2 3 4 5 6 Senkrecht: 2 braucht man zum Waschen 3wenn der Magen knurrt, ist man oft... 4 Ertrag in der Landwirtschaft 8 die Oberste Etage eines Hauses 9abwesend 14Wurfscheibe 15beschatten 28 29 REZEPTE Aus dem Kochbuch von Johann Lafer Raffinierte Gerichte, die hervorragend schmecken: Wir zeigen Ihnen wie es geht. Die heutigen Rezepte stammen aus dem aktuellen Buch des bekannten deutschen Fernsehkochs Johann Lafer. En Guete! MIT TANDOORI MARSALA MARINIERTE ROASTBEEF-SATE-SPIESSE, PINIENKERN-COUSCOUS UND KORIANDER-KIRSCHTOMATEN Zutaten für 4 Personen Nährwert pro Portion ca. 269 kcal Energie 0,0 BE Broteinheiten entspricht 0g KH GEGRILLTER RATATOUILLE-SALAT MIT MINI-MOZARELLA Zutaten für 4 Personen 1 Aubergine (300 g) 1 Zucchini (150 g) 1 Paprika*, rot (150 g) 1 Paprika*, gelb (150 g) 3 EL Olivenöl (30 g) 20 Kirschtomaten, halbiert (200 g) 4 Stangen Frühlingslauch (40 g), in feine Ringe geschnitten 2 rote Zwiebeln (120 g), in Streifen geschnitten 2 Knoblauchzehen, fein gehackt abgezupfte Blättchen von 1 Thymianzweig 15-20 Basilikumblätter, gezupft Salz, Pfeffer Saft von 1 Limette (30–40 ml) 4 EL Olivenöl con Limone (30 g) 40 ml weisser Balsamico 40 ml kräftiger Geflügelfond 100 g Mini-Mozzarellakugeln Basilikumblättchen für die Garnitur * mit Paprika ist in der Schweiz Peperoni gemeint Zubereitung en schneiden. › Aubergine halbieren und wie die Zucchini in ca. 1–2 cm dicke Scheib › Die Paprikaschoten vierteln und entkernen. eln. Das Gemüse von beiden Seiten uberginen, Zucchini und Paprika mit Olivenöl auf beiden Seiten einpins › A auf einem Grill rösten, bis sich ein Grillmuster abzeichnet. Nährwert pro Portion ca. 473 kcal Energie 1,8 BE Broteinheiten entspricht ca. 20-22g KH ROASTBEEF 8 Sate-Spiesse 500 g Roastbeef, ohne Fett und Sehnen 2 EL Olivenöl (20 g) 1 EL Tandoori Marsala (indische Gewürzmischung) 1EL Honig (10 g) 1 EL helle Sojasauce 1 EL Rapsöl (10 g) Salz, Pfeffer Zubereitung › Sate-Spiesse ca. 5-10 Minuten in kaltem Wasser einweichen. › D as Roastbeef in 2 cm breite und ca. 10-15 cm lange Streifen schneiden. › Alle übrigen Zutaten zu einer Marinade verrühren, die Roastbeef­ streifen damit einreiben und mindestens 30 Minuten ziehen lassen. PINlENKERN-COUSCOUS 200 ml Geflügelfond 100 g Couscous 40 g Pinienkerne 20 g Rosinen Salz, Pfeffer 1 Prise Zucker 1 TL Olivenöl (5 g) Saft von 1 Limette (30–40 ml) KORIANDER·KIRSCHTOMATEN 8 Kirschtomaten (80 g) 1 Thymianzweig 1 Knoblauchzehe, geschält und angedrückt 5 Korianderkörner 1 Prise grobes Salz 1 EL Rapsöl (1Og) 3 EL frischer Koriander, fein gehackt › A nschliessend die Scheiben ziehharmonikaartig aufspiessen, in einer heissen Pfanne mit Rapsöl ca. 2-3 Minuten von jeder Seite braten und zum Schluss mit Salz und Pfeffer würzen. › Geflüge lfond aufkochen und auf den Couscous giessen. Pinienkerne rösten und anschliessend mit den Rosinen kleinhacken. Das Ganze zu dem Couscous geben und mit etwas Salz, Pfeffer, eine Prise Zucker, Olivenöl und Limettensaft abschmecken. › K irschtomaten waschen und den Stielansatz entfernen. Zusammen mit Thymian, Knoblauchzehe, Koriander­ körnern und Salz in einen heissen Topf mit Rapsöl geben und so lange garen, bis sich die Schale zu lösen beginnt. Anschliessend weitere 5 Minuten mit den Aromazutaten ziehen lassen. Die fertigen Tomaten herausnehmen und mit frischem Koriander bestreuen. Den Pinienkern-Couscous mittig platzieren, Sate-Spiesse anlehnen und die Koriander-Kirschtomaten dazulegen. n Gemüse vermischen. › Kirschtomaten, rote Zwiebeln und Frühlingslauch mit dem gegrillte › Knoblauch, Thymian und Basilikum beigeben. Limone, weissem Balsamico und Ge en Salat mit Salz, Pfeffer und Limettensaft würzen, mit Olivenöl con › D flügelfond vermengen und lauwarm auf Teller anrichten. en. › Mit den Mozzarellakugeln und einigen Basilikumblättchen garnier ······ www.diabetes.bayer.ch ······ Information: Quelle: Johann Lafer, Mit Lafer leicht genießen, © Kirchheim-Verlag Preis: 17,90 EUR ISBN 978-3-87409-530-3 Bestellmöglichkeit (nur auf deutsch!): Telefon 0049 711/6672-1483 (Deutschland) Fax 0049 711/6672-1974 (Deutschland) E-Mail: [email protected] ······ www.diabetes.bayer.ch ······ 30 FRAGEN 31 FRAGEN Sie haben gefragt… 5.6 mmol/L Millimol – Was wird da eigentlich angezeigt? Rund um den Diabetes gibt es viele Fragen. Aber auch zu anderen Themen erhalten wir von Ihnen interessante Zuschriften, die hier allen Lesern von Diabetes Aktiv von 4 ausgewiesenen Experten beantwortet werden Die kürzest mögliche Antwort: Die Anzahl der Glukose-Teilchen in einem Liter Ihres Blutes wird angezeigt. Vor einigen Jahren wurden die Messwerte noch als mg/dl (Milligramm pro Deziliter) angegeben. Mit anderen Worten, es wurde das Gewicht der Glukosemenge in einem Liter Ihres Blutes angegeben, was für Viele anschaulicher war. Grüezi. Ich möchte auch einmal 100 Gramm Erdbeeren essen. Nun möchte ich fragen, um wieviel der Blutzucker ansteigen würde, wenn ich 100 Gramm Erdbeeren esse. Rejane Guedes Hossli Dipl. Ernährungsberaterin HF UniverstitätsKinderspital, Zürich; freipraktizierend: Erdbeeren haben einen tiefen Glykämischen Index und lassen den Blutzucker eher langsam ansteigen. Wichtig ist zu wissen, dass 100 Gramm Erdbeeren ca. 7 Gramm Kohlenhydraten (KH) enthalten und damit können Sie die Erdbeeren in ihrer Mahlzeit gut einplanen. Eine KH-Austauschtabelle hilft, die KH-Menge zu bestimmen. Der Blutzuckeranstieg lässt sich nicht so genau vorhersagen. Der wird nicht nur durch die Menge bestimmt, sondern auch durch weitere Faktoren wie Verarbeitung oder Zubereitung beeinflusst. Zudem spielt auch eine Rolle, ob die Erdbeeren in Kombination mit anderen Nährstoffen wie Fett und Eiweiss konsumiert werden. Was kann man tun, wenn die Blutzuckerwerte über mehrere Tage lang einfach zu hoch sind? Wann muss ich zum Arzt? Dr. med. Andreas Rohrer, Endokrinologe/Diabetologe, Chur: Liebes Diabetes Team, wenn man per Zug nach Basel reist, fährt man an einem Gebäude mit grossem Bayer Logo vorbei. Dachte, Euer Firmensitz in der Schweiz ist in Zürich? Barbara Zimmermann, Andreas Rittinghaus, Kommunikations­leiterin Bayer (Schweiz) AG: Leiter Bayer Diabetes Care Tatsächlich ist Bayer in der Schweiz an fünf verschiedenen Standorten – in Zürich, Basel, Muttenz, Zollikofen und Fribourg – mit über 1000 Mitarbeitenden vertreten. An diesen Standorten decken wir das gesamte Leistungsspektrum von Bayer in den Bereichen Gesundheit, Ernährungssicherung und hochwertige Materialien ab. Der Hauptsitz der Bayer (Schweiz) AG befindet sich in Zürich. Von dort aus betreuen wir zum Beispiel auch unsere Schweizer Kundschaft im Diabetes-Bereich. Schweiz: Bald möchte ich auf das Contour XT Blutzuckermessgerät wechseln. Kann ich mit diesem Gerät auch meine bisherigen Contour Teststreifen verwenden? Ich habe noch etwa 15 Stück vorrätig. Antonella Maggiore, Qualitätsverantwortliche Bayer Diabetes Care Schweiz Prinzipiell müssen die Therapieziele individuell definiert werden. Falls eine optimale Einstellung angestrebt wird, sollte der Diabetiker mit regelmässigen Kontrollen und allenfalls Korrekturen einen Blutzucker von unter 7 mmol/L vor und unter 10 mmol/L 2h nach dem Essen anstreben. Aber in Abhängigkeit von Alter, Diabetesdauer und allgemeinem Zustand können individuell auch strengere oder aber weniger anspruchsvolle Ziele definiert und toleriert werden. Man geht hier im Vergleich zu vor einigen Jahren viel mehr auf die individuellen Wünsche und Möglichkeiten ein. Aber man muss eigentlich immer die für die betroffenen Diabetiker bestmöglichen Werte anstreben. Für das Blutzuckermessgerät Bayer Contour XT können Sie ausschliesslich die Contour NEXT Sensoren verwenden. Sie können Ihre restlichen Sensoren mit dem bisherigen Contour Gerät noch aufbrauchen und dann mit dem neuen Contour XT mit den dazugehörigen Contour NEXT Sensoren starten. Haben auch Sie eine Frage zum Thema Diabetes oder Blut­ zuckermessen? Schreiben Sie uns per Post an: Bayer (Schweiz) AG, BHC Medical Care, Diabetes Care, Grubenstrasse 6, 8045 Zürich oder per E-Mail: [email protected] Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme! ······ www.diabetes.bayer.ch ······ Während die Angabe in mg/dl (Milligramm pro Deziliter) bis vor wenigen Jahren noch eine anschauliche Idee von der «Höhe» des Blutzuckers geliefert hat, ging diese Anschaulichkeit mit dem Wechsel auf die Angabe mmol/L (Millimol pro Liter) leider ein Stück weit verloren. Milligramm pro Deziliter bezeichnete eine einfache Gewichtseinheit per Volumen. Der Umgang mit dem Gramm und seinen Vielfachen (Kilogramm) oder Teilen davon (Milligramm) ist den meisten Menschen aus anderen Bereichen vertraut und man kann sich mindestens etwas Ungefähres darunter vorstellen. Das Mol hingegen wird wahrscheinlich nur denen vertraut sein, die mit dem Labor oder der Chemie im weitesten Sinne zu tun haben. Das Mol gibt kein Gewicht an, sondern eine Teilchenzahl. Etwa so, wie ein Dutzend immer 12 von einer Sache meint. Ein Dutzend Glukoseteilchen wäre schnell gezählt, wenn diese nicht so unsagbar klein wären. Wenn Sie allerdings jemand bittet ein 1 Mol Glukoseteilchen abzuzählen, sollten Sie ablehnen: Es wären rund 602.214.129.000.000.035.749.888 Teilchen zu zählen und damit erheblich mehr als nur ein Dutzend. Der Chemiker interessiert sich für diese Mengen, z.B. dann, wenn er zwei Stoffe miteinander reagieren lassen möchte. Sollen z.B. Natrium (Na) und Chlor (Cl) zu Natriumchlorid (Kochsalz) reagieren, dann könnte er genau 1 Mol Natrium­ atome mit 1 Mol Chloratomen zusammenkommen lassen (eine sehr theoretische Reaktion, weil sich Salz «fertig» und viel ungefährlicher gewinnen lässt). Damit würde der Chemiker sicherstellen, das jedes Natrium-Atom ein entsprechendes Chlor-Atom findet und am Ende der Synthese jedes Atom einen Partner hat und keines allein dasteht. Weil nun niemand so viele Teilchen abzählen kann, machen wir uns eine physikalische Eigenschaft aller Teilchen zu Nutze: Für jedes lässt sich mit Hilfe des Periodensystems der Elemente ein jeweils spezifische Molgewicht errechnen. Das heisst, ich kann die benötigten Teilchen zwar nicht abzählen, aber im Endeffekt sehr genau abwägen. Ein Mol Natrium wiegt z.B. rund 22.99 Gramm, das Mol Chlor rund 35.45 Gramm. Deswegen erhalte ich nach Abschluss meiner angedachten Reaktion von Natrium und Chlor zu NaCl ein Mol Kochsalz (NaCl), welches rund 58,44 Gramm wiegt (1 Mol Natrium zu 22.99 Gramm + ein Mol Chlor zu 35.45 Gramm). Ein Mol Glukose wiegt übrigens rund 180 Gramm. Im Blut sollten sich jedoch in unserem Beispiel nur um die 5.6 Um warm und aktiv bleiben zu können, benötigt eine fiktive Person 1700 Kilokalorien pro Tag (Grundumsatz). 100 Gramm Zucker enthalten 405 Kilokalorien. In Zucker pro Tag umgerechnet entsprächen 1700 Kilokalorien einem täglichen Verbrauch von rund 420 Gramm Zucker, oder dem Zucker, der in 32,5 mittelgrossen Aepfeln enthalten ist. Bei intensiver Bewegung bräuchte unsere Person schnell anderthalb mal so viele Aepfel, * mit dem Contour NEXT Sensor Benötigtes Blutvolumen zur Bestimmung des Blutzuckers*: 0,6 µl, was 0,0000006 Liter entspricht. Bei einem Messwert von 5.6 mmol/L enthält 1 Liter Ihres Blutes ca. 1 Gramm Glukose. Millimol pro Liter Glukose befinden, also 5.6 mal der tausendste Teil eines ganzen Mols. Und Sie werden nun kaum mehr überrascht sein, wenn Sie erfahren wie schwer diese 5.6 mmol Glukose wiegen: Teilen Sie einmal 180 Gramm die das ganze Mol wiegt durch Tausend, um den tausendsten Teil des Molgewichtes zu erhalten. Dann multiplizieren Sie den so erhaltenen Wert mit den angegebenen 5.6. Wieviel Gramm Glukose befände sich damit in einem Liter Ihres Blutes? Und vergleichen Sie Ihr Ergebnis ruhig mit der alten Angabe von 100mg pro Deziliter (was einem Gramm pro Liter entspricht). Wie einst im Handel das Dutzend, ist heute in der Chemie das Mol eine unverzichtbare Mengenangabe geworden. um den dann steigenden Energiebedarf zu decken. Nebenbei bemerkt: Eine Dorfgemeinschaft aus ähnlichen, apfelessenden Personen, benötigte leicht eine ganze Apfel-Plantage zur Deckung ihres fortlaufenden Energiebedarfes und zusätzlich eine gute Vorratshaltung, um bis zur nächsten Ernte zu kommen.*1 *1 Die Berechnungen und Grundannahmen sind gerundet und des besseren Verständnisses wegen vereinfacht dargestellt. ······ www.diabetes.bayer.ch ······ ISO 2013: Blutzuckermesssysteme der CONTOUR® NEXT Generation erfüllen seit ihrer Markteinführung die strengeren Mindestanforderungen an die Systemgenauigkeit der neuen ISO-Norm 15197:2013 i, ii, iii, iv Messen Sie schon mit einem Blutzucker-Messgerät der Bayer CONTOUR® NEXT Generation?* Blutzuckermessgerät Blutzucker-Messgeräte der Bayer CONTOUR® NEXT Generation funktionieren ausschliesslich mit den dazugehörigen CONTOUR® NEXT Sensoren. Falls nicht, kontaktieren Sie uns für einen Umtausch Ihres alten Blutzucker-Messgerätes. E-Mail: [email protected] Internet: www.diabetes.bayer.ch Hotline: 044 465 83 55 Fax: 044 465 82 82 Bayer (Schweiz) AG, BHC Medical Care, Diabetes Care, Grubenstrasse 6, 8045 Zürich * verglichen mit CONTOUR® und CONTOUR® USB i. Bailey T et al. Posterpräsentation ADA, 24.– 28. Juni 2011, San Diego, USA. ii. Simmons DA et al. Posterpräsentation IDF, 4.– 8. Dezember 2011, Dubai, UAE. iii. Harrison B et al. Posterpräsentation DDG, 16.– 19. Mai 2012, Stuttgart. iv. Baum J et al. Posterpräsentation DDG, 16.– 19. Mai 2012, Stuttgart.