Hintergrundtext Fachpresse Impella®-Mikroaxialpumpen – effektive Unterstützung bei Hochrisiko-PCI Kreislaufunterstützende Pumpensysteme wie die Impella®-Mikroaxialpumpensysteme können die perkutane Koronarintervention (PCI) bei Hochrisikopatienten sicherer und effektiver machen. Durch den Einsatz der Herzpumpe, z.B. der Impella® 2.5 ,kann eine PCI auch bei Patienten mit Mehrgefäßerkrankungen, bei hämodynamisch kompromittierten Patienten, bei Patienten mit Komorbiditäten oder bei bislang als nicht operabel geltenden Patienten eingesetzt werden. Mit zunehmender Lebenserwartung der Bevölkerung steigt auch die Zahl älterer Herzpatienten, bei denen eine PCI angezeigt ist [1]. Komorbiditäten wie Diabetes mellitus, Nierenfunktionseinschränkungen und Gebrechlichkeit nehmen zu. Zudem werden ältere Koronarpatienten aufgrund schwieriger anatomischer Gegebenheiten oder wegen einer verminderten linksventrikulären Funktion als inoperabel eingestuft. Für Hochrisiko-Patienten ist zwar der Nutzen einer Operation oder Koronarintervention (PCI) hoch, das Risiko jedoch auch, so dass häufig kein Eingriff durchgeführt wird [2]. Im Vergleich zu Behandelten haben Patienten ohne Intervention jedoch eine deutlich schlechtere Prognose [3]. Mit Hilfe einer Impella-Mikroaxialpumpe besteht die Möglichkeit, bei Hochrisiko-Patienten den Eingriff als so genannte „Protected PCI“ durchzuführen, bei der das Risiko des Eingriffs für den Patienten gesenkt und die Prognose der Patienten verbessert werden kann. Protected PCI mit Impella Impella-Mikroaxialpumpen sind unter anderem zur Unterstützung während perkutaner Koronarinterventionen (PCI) bei Hochrisikopatienten sowie zur Entlastung des linken Ventrikels nach einer perkutanen Koronarintervention (Post-PCI) indiziert. Die Impella 2.5 ist die kleinste und am wenigsten invasive perkutane Herzpumpe, die den linken Ventrikel unterstützt. In den USA wird das System seit Beginn der PROTECT-I-Studie im Jahr 2006 zur Unterstützung bei Hochrisiko-PCI eingesetzt. 2015 erfolgte die Zulassung für die Behandlung von hämodynamisch stabilen Patienten mit schwerer koronarer Herzerkrankung und verminderter linksventrikulärer Auswurffraktion, bei denen elektiv oder akut eine PCI durchgeführt wird. Wie wirkt die Herzpumpe? Die Impella-Pumpe wird durch eine Katheterintervention perkutan und meistens über die Femoralarterie eingeführt. Sie wird dann über die Aorta und die Aortenklappe bis in den linken Ventrikel vorgeschoben. Sie saugt das Blut aus dem linken Ventrikel und fördert pro Minute bis zu 2,5 l Blut durch die Kanüle zur aufsteigenden Aorta. Dies geschieht kontinuierlich und unabhängig vom Herzschlag, so dass auch während der Ruhephase des Ventrikels Blut in die Aorta gepumpt wird. Diese Unterstützung der linken Herzkammer hat mehrere günstige physiologische Effekte: Enddiastolisches Volumen und enddiastolischer Druck im linken Ventrikel sowie pulmonalkapillarer Druck werden durch die kontinuierliche Funktion gesenkt. IMP-1413-16 Das Myokard muss aufgrund der verringerten Wandspannung weniger mechanische Arbeit leisten, so dass sein Sauerstoffbedarf sinkt. Der mittlere arterielle Druck steigt durch die erhöhte Leistung des linken Herzens, wodurch die Durchblutung der Koronargefäße verbessert wird. Die Impella®-Pumpe bietet mehrfach Sicherheit: Sie schützt den Patienten während der PCI vor hämodynamischer Instabilität, welche durch wiederholte reversible Myokardischämien aufgrund von vorübergehenden Koronargefäßokklusionen entsteht. Sie verringert den Sauerstoffbedarf des Herzens bei einer gleichzeitig verbesserten Sauerstoffversorgung. Dies bedingt insgesamt auch einen Schutz des Myokards [4]. Aufgrund der verringerten Arbeitsbelastung des Ventrikels und der verbesserten Sauerstoffversorgung des Herzmuskels kann sich das Herz erholen und seine myokardiale Pumpfunktion soweit wie möglich wieder herstellen. Nicht zuletzt wirkt sie während der Protected PCI als „psychologisches Backup“ für den Behandler und gibt die Gewissheit, unter möglichst risikoarmen, sicheren Bedingungen arbeiten zu können. Erleichtert vollständige Revaskularisation Ein weiteres Kriterium für die Anwendung ist das Ziel des Behandlers, eine möglichst vollständige Revaskularisierung zu erreichen. Damit kann die Infarktgröße minimiert und die Lebensqualität der Patienten weiter verbessert werden [6]. Bei einer „Protected PCI“ gibt die Pumpe dem Behandler ausreichend Zeit, um alle Gefäße vollständig zu öffnen und damit eine umfassende Revaskularisation zu erreichen [8]. Welche Patienten profitieren von Impella? Eine hämodynamische Unterstützung der PCI durch eine Impella-Pumpe (Protected PCI) sollte insbesondere bei Patienten mit komplexen Koronarerkrankungen, z. B. Mehrgefäßerkrankung, mit schwerer linksventrikulärer Dysfunktion, instabiler Angina und hohem Risiko für temporäre Ischämien eingesetzt werden. Sinnvoll ist der Einsatz von Impella auch bei Patienten im höheren Lebensalter sowie mit Komorbiditäten wie Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz, eingeschränkter Lungenfunktion, Herzinsuffizienz, Übergewicht und Gebrechlichkeit. Zur Entlastung des linken Ventrikels kann Impella auch nach einer perkutanen Koronarintervention (Post-PCI) angewendet werden. Studien belegen Vorteile durch Impella® 2.5 Wirksamkeit und Sicherheit der Protected PCI mit Impella® 2.5 wurden in verschiedenen Studien mit über 1.600 Patienten nachgewiesen. In der prospektiven PROTECT-I-Studie mit 20 Patienten konnte gezeigt werden, dass Impella leicht handhabbar und sicher ist sowie eine ausgezeichnete hämodynamische Unterstützung ermöglicht [5]. In der PROTECT-II-Studie wurde die linksventrikuläre Unterstützung mit der Impella 2.5 im Vergleich zur intraaortalen Ballonpumpe (IABP) bei Hochrisikopatienten untersucht, die sich einer elektiven, komplexen PCI unterzogen. Die kombinierten Endpunkte „Major Adverse Events“ (MAE) und „Major Adverse Cardiovascular and Cerebral Events“ (MACCE) waren nach 90 Tagen in der IMP-1413-16 Impella® 2.5-Gruppe im Vergleich zur IABP signifikant seltener, die MAE nahmen von 51 auf 40 % (p=0,023), die MACCE von 31 auf 22 % (p=0,033) ab, was einer Reduktion der MACCE-Inzidenz um 29 % entsprach [7]. Impella 2.5 senkte zudem das Risiko für eine erneute Revaskularisierung gegenüber IABP innerhalb von 90 Tagen um 52 % (6 vs. 13 %; p=0,024) und verkürzte den Klinikaufenthalt um zwei Tage (7 vs. 9 Tage; p=0,008). 58 % der Patienten in der Impella-Gruppe verbesserten sich aus den NYHA-Klassen III und IV in eine günstigere Funktionsklasse (p<0,001). Auch unter Real-World-Bedingungen bewährt Darüber hinaus belegen Daten aus dem U.S.Impella Register (das mittlerweile als globales cVADRegister weitergeführt wird), dass die Anwendung von Impella 2.5 unter Real-World-Bedingungen, also im Klinikalltag sicher und machbar ist. Bei 99 % der Patienten war die Revaskularisation erfolgreich mit einer Verbesserung der Auswurffraktion von 31 auf 36 % (p < 0,0001). Bei 51 % der Patienten verbesserte sich der Status um mehr als eine NYHA-Klasse (p < 0,001). Nach 30 Tagen lag die MACE-Rate bei 8 % und das Überleben bei 96 % [9]. Quellen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Rajani R, et al. Evolving trends in percutaneous coronary intervention. Br J Cardiol. 2011;18:73–76. Yan AT, et al. Management patterns in relation to risk stratification among patients with non-ST elevation acute coronary syndromes. Arch Intern Med. 2007;167:1009–16. Waldo SW, et al. Surgical ineligibility and mortality among patients with unprotected left main or multivessel coronary artery disease undergoing percutaneous coronary intervention. Circulation. 2014;130:2295–301. Burzotta F, et al. Impella ventricular support in clinical practice: Collaborative viewpoint from a European expert user group. International Journal of Cardiology. 2015;201:684–91. Dixon SR, et al. A prospective feasibility trial investigating the use of the Impella 2.5 system in patients undergoing high-risk percutaneous coronary intervention (The PROTECT I Trial): initial U.S. experience. JACC Cardiovasc Interv. 2009;2:91–96. Gershlick AH, et al. Randomized Trial of Complete Versus Lesion-Only Revascularization in Patients Undergoing Primary Percutaneous Coronary Intervention for STEMI and Multivessel Disease: The CvLPRIT Trial. J Am Coll Cardiol. 2015;65:963–72. O'Neill WW, et al. A prospective, randomized clinical trial of hemodynamic support with Impella 2.5 versus intra-aortic balloon pump in patients undergoing high-risk percutaneous coronary intervention: the PROTECT II study. Circulation. 2012;126:1717–27. Kovacic JC, et al. Patients with 3-vessel coronary artery disease and impaired ventricular function undergoing PCI with Impella 2.5 hemodynamic support have improved 90-day outcomes compared to intra-aortic balloon pump: a sub-study of the PROTECT II trial. J Interv Cardiol. 2015;28:32–40. Maini B, et al. Real-world use of the Impella 2.5 circulatory support system in complex high-risk percutaneous coronary intervention: the USpella Registry. Catheter Cardiovasc Interv. 2012;80:717– 25. IMP-1413-16