Portfolio Insight Das Magazin für den institutionellen Anleger Regularien Pension Management Reporting Investmentsteuerreform betrifft auch Spezialfonds Nicht-versicherungsförmiger Pensionsfonds bietet Flexibilität „Nichtfinanzielle Erklärung“ wird Standard www.metzler.com Alternative Investments Neue Facetten der Diversifizierung 2. Ausgabe 2017 Sehr geehrte Damen und Herren, ein Portfolio zum Glänzen zu bringen wie einen Edelstein, erfordert Können und Erfahrung. Glanz und Wert eines Edelsteins liegen nicht zuletzt am Schliff – an den vielen Facetten, die den Stein zum Funkeln bringen. Und auch ein Portfolio kann sein ganzes „Renditefeuer“ nur dann ent­ fachen, wenn es umsichtig und breit genug aufgestellt ist. Diversifizierung ist mehr denn je gefragt und nötig. Noch aber sind die Zinsen von Staatsanleihen niedrig, wenn nicht gar negativ. Deshalb rücken Alternative Investments stärker in den Fokus der Anleger – Anlagen, deren Risikostruktur nicht von der Entwicklung der Aktien- oder Rentenmärkte abhängt. Da nach unserer Erfahrung Alternative Investments jedoch oft falsche Erwartungen wecken, plädieren die Auto­ ren im Schwerpunktthema dieses Heftes für ein Umdenken, und zwar vom Denken in Anlageklassen-Kategorien hin zu einem Denken in Risikoprämien. Gerhard Wiesheu, Mitglied des Partnerkreises B. Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG Umdenken ist derzeit auch von vielen Unternehmen in puncto betrieblicher Altersvorsorge (bAV) gefragt. Die niedrigen Zinsen wirken sich inzwischen immer stärker auf Unternehmen aus, die nach HGB bilanzieren – deren Bilanzen werden durch immer höhere Pensionsrückstellungen belastet. Hier lohnt es sich, über die Auslagerung der Verpflichtungen in einen Pensionsfonds nachzudenken. Neue Anforderungen an das ESG-Reporting und die Reform der Investmentbesteuerung bieten Unter­ nehmen und Anlegern weitere Anregungen zum Abwägen. Was kommt mit der ab 2018 geltenden Pflicht zur „nichtfinanziellen“ Erklärung auf die Unternehmen zu? Und was ist beim neuen Investmentsteuer­ gesetz zu beachten? Denn nicht immer führt ein neuer Schliff zu einem glänzenderen Ergebnis. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Gerhard Wiesheu 2 Metzler Portfolio Insight Inhalt Alternative Investments 4Alternative Investments: Neue Facetten der Diversifizierung 7 12A Long Story (Very) Short: Bund Future Risikoprämien, Marktineffizienzen und Smart Beta Pension Management 16Auslagerung von Pensionsverpflichtungen: Der Pensionsfonds als effizientes Vehikel in der betrieblichen Altersversorgung 20ESG-Reporting – eine Antwort auf das CSR-RichtlinieUmsetzungsgesetz Regularien 22Reform der Investmentbesteuerung 2018: 25Strategie Metzler Sovereign Select ist „LCR-fähig“ Gut gemeint, aber auch gut gemacht? 4 Reporting 26 Event SGB-Tagung 2017: Aktienanlage im Fokus 12 22 25 Metzler Portfolio Insight 3 Alternative Investments Alternative Investments Neue Facetten der Diversifizierung Von Dr. Marco Schulmerich, Geschäftsführer Metzler Asset Management GmbH Die negativen Renditen von Staats­anleihen veranlassen viele Anleger dazu, höhere Risiken einzugehen – also die Aktienquote zu erhöhen oder verstärkt in Anleihen mit niedrigerer Bonität oder längerer Laufzeit zu investieren. Doch oft beschränken regulatorische Vorgaben oder das verfügbare Risikobudget den Handlungsspielraum institutioneller Anleger. Deshalb sind alternative Anlagen auf dem ­Vormarsch – Anlagen, deren Risikostruktur nicht von der Entwicklung der Aktien- oder ­Rentenmärkte abhängt. Das macht sie zu einer sinnvollen Ergänzung klassisch ­diversifizierter Portfolios. „Lower for Longer“ bei Staatsanleihen … Der langfristige Ertrag von Investitionen in Staatsanleihen stammt zum großen Teil aus Zinseinnahmen und deren Wiederanlage. In den vergangenen zehn Jahren brachten deutsche Staatsanleihen einen durchschnittlichen Ertrag von mehr als 4 % pro Jahr; mehr als die Hälfte davon stammten aus Zinseinnahmen und deren Wiederanlage. In der jün­ geren Vergangenheit wurden die niedrigen Zinserträge von Anleihen zunehmend durch Kursgewinne aufgebessert. Diese Wertentwicklung wird sich aber kaum fortsetzen, da die Renditen von Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu acht Jahren im Minus liegen und die Kurse damit kaum noch Potenzial nach oben haben. Die aktuellen Äußerungen der EZB-Notenbanker und die gesamtwirtschaftliche Entwick­ lung in der Eurozone sprechen eher für ein „Lower for Longer“-Umfeld bei Staatsanleihen. 4 Metzler Portfolio Insight Alternative Investments ist sehr wahrscheinlich, dass Anlei­ hen guter Bonität keinen nennens­ werten Performancebeitrag mehr lie­ fern werden und dass die Korrelation von Aktien und Renten nicht mehr stabil negativ sein wird. Insofern ist die Suche nach alternativen Anlage­ möglichkeiten nachvollziehbar. Tatsächlich haben als „alternativ“ klassifizierte Fonds seit der Finanzkrise 2008 ihr Volumen weltweit vervielfacht, und der durchschnittliche … und relativ hohe Volatilität bei Aktien Auch bei Aktien kommt langfristig ein Teil der Erträge aus der Reinvestition der Dividenden und von Wiederanlageef­ fekten. Der deutsche Aktienindex DAX erzielte in den ver­ gangenen zehn Jahren eine Gesamtrendite von mehr als 5 % Anteil alternativer Investments an den gesamten Fondsanla­ gen hat sich verdoppelt. Dennoch: Mit knapp 5 % ist dieser Anteil noch sehr gering gegenüber Investments in klassi­schen Aktien-, Anleihe-, Geldmarkt- und Multi-Asset-Fonds.1 pro Jahr, wozu Dividenden und deren Wiederanlage eben­ Doch was steckt hinter diesen Strategien, die inzwischen denrendite deutscher Aktien im DAX mit ungefähr 2,6 % genständige Produkte anbieten? Der zahlenmäßig rasante falls mehr als die Hälfte beitrugen. Aktuell ist die Dividen­ deutlich höher als die Rendite deutscher Staatsanleihen. Die­ sem höheren Ertrag stehen aber auch deutlich höhere Kurs­ schwankungen gegenüber. Aktien bleiben attraktiv, doch immer mehr Szenarien deuten auf kurz- bis mittelfristige, heftige Rückschläge hin. viele Asset-Manager als Beimischung zu Fonds oder als ei­ Zuwachs an solchen Angeboten erleichtert nicht gerade den Überblick, zumal viele Begriffe unscharf verwendet werden. Als alternative Investments werden fast alle Investitionen bezeichnet, deren Risiken sich deutlich von reinen Aktienund Zinsrisiken unterscheiden. Multi-Asset-Strategien – Mögliche Unterscheidungskriterien und die Suche nach Alternativen Ein mögliches Kriterium, „Alternatives“ zu unterscheiden, Die für Anleger sehr erfreuliche Kombination – sinkende Zinsen und steigende Aktienkurse – beflügelte lange Zeit Investitionen in sogenannte Multi-Asset-Strategien. Diese Strategien ähneln klassischen Balanced-Mandaten, also ei­ ner Kombination von Aktien und Renten, teils mit einer Bei­ mischung von Rohstoffen. Die negative Korrelation von Ak­ tien und Staatsanleihen in den vergangenen 20 Jahren hatte bei solchen Mandaten eine deutliche Risikodiversifikation zur Folge, was diese Multi-Asset-Strategien auch risikoad­ justiert gut dastehen ließ. In den kommenden Jahren wird sich das Kapitalmarktum­ feld vermutlich deutlich von dem unterscheiden, was wir ge­ wohnt sind und vielleicht inzwischen für normal halten. Es ist die Liquidität der gehandelten Basisinstrumente. Liquid Alternatives beziehen sich hauptsächlich auf Aktien, Renten und Währungen; sie erweitern das Spektrum der klassi­ schen Risikoprämien beispielsweise um Volati­ lität und Carry, gepaart mit breiter regionaler Diversifikation. Illiquide Alternatives sind beispielsweise Immobilien und Loans, die den Mehrertrag teilweise durch die Übernahme von Liquiditätsrisiken erzie­ len. Zur ersten Kategorie zählen unsere Strategien, die wir in den beiden folgenden Artikeln vorstellen. Zur zweiten Kategorie 1 Quelle: Morningstar, www.morningstar.com, Berechnungen Metzler. Metzler Portfolio Insight 5 Alternative Investments ge­hört ein Administrationsthema unserer Master-KVG, näm­ Die Diversifikationseigenschaften von Anleihen stehen den illiquiden Alternatives. Darum wird es unter anderem ten Diversifikationspotenzial zu attraktiveren Konditio­ lich der Einbezug von Private Debt, einer Asset-Klasse unter im nächsten Portfolio Insight gehen. Ein weiteres Kriterium ist das primäre Ziel der Strategien. Viele haben einen Absolute-Return-Anspruch und wollen in allen Marktphasen positive Renditen erzielen können. Dies nen als Staatanleihen. Mit alternativen Investments lassen sich auch in Markt­ phasen Gewinne erzielen, in denen klassische Anlagen Verluste erleiden. muss bei Liquid Alternatives mit der Möglichkeit einherge­ Die größte Herausforderung besteht darin, den Überblick zugehen. Andere Konzepte stellen die Wertsicherung oder Strategie im Detail zu verstehen und ihre Wechselwirkungen hen, auch Short-Positionen im Aktien- und Rentenmarkt ein­ eine geringe Korrelationen zu den klassischen Märkten in den Vordergrund. Zu Letzteren gehören Immobilieninvest­ ments und Volatilitätsstrategien. Es gilt, den Überblick zu behalten und Risiken richtig einzuschätzen Alternative Investments können helfen, das Klumpenrisiko in Portfolios oder der Gesamtanlage zu reduzieren. Jedoch bergen sie selbst Risiken, was Investoren unbedingt im Blick behalten sollten – gerade weil die Investitionen noch weitge­ hend Neuland sind, die Erfahrung fehlt und die Risi­ken des­ halb unterschätzt werden. Generell sollten Investoren auf­ grund der unterschiedlichen Eigenschaften auch innerhalb der alternativen Anlagestrategien diversifizieren. Die opti­ male Zusammensetzung alternativer Strategien zu be­stim­ men ist dabei eben wegen ihrer besonderen Charakteri­ stika nicht trivial. Eins scheint auf jeden Fall wichtig: Alternative Strategien sind sorgfältig auszuwählen und vorzugs­weise mit einem vertrau­ens­vollen Part­ ner umzusetzen, der hinreichend Praxiserfahrung in diesen Strategien vorweisen kann. Wenn die Risiken richtig eingeschätzt werden, bietet eine angemessene Beimischung alterna­ti­ ver Investments gute Diversifikationseffekte und – besonders auf dem aktuellen Zinsniveau – ein attraktives Renditepotenzial. So hat die Beimi­ schung von alternativen Investments in ein klas­ sisch orientiertes Portfolio mehrere Vorteile: Im aktuellen Marktumfeld sind traditionelle Risikoprämien niedrig. Alternative Investments können das Ertragspotenzial steigern. 6 aktuell auf dem Prüfstand. Alternative Investments bie­ Metzler Portfolio Insight über das vielfältige Angebot zu behalten. Eine alternative mit anderen Anlagen im Portfolio richtig einzuschätzen er­ fordert viel Sachkenntnis. Denn oft sind die Risiken alter­ nativer Investments nicht unmittelbar zu erkennen. Doch wenn es gelingt, die Risiken richtig einzuschätzen, bietet eine angemessene Investition in alternative Investments starke Diversifikationseffekte und – besonders auf dem ak­ tuellen Zinsniveau – zusätzliches Renditepotenzial. Alternative Investments Risikoprämien, Marktineffizienzen und Smart Beta Alternative Investments erfreuen sich aus gutem Grund wachsender Beliebtheit. Die Finanz­industrie reagiert mit einem schnell wach- senden Angebot an entsprechenden Produkten. Insbesondere Smart-Beta-Ansätze stoßen auf großes Interesse. Dabei werden viele Begriffe durcheinandergebracht, wodurch falsche Erwartungen entstehen können. Alternative Investments beruhen auf alternativen Risikoprämien Um alternative Investments besser zu verstehen, hilft es, sich von der Einteilung nach Anlage­ klassen zu lösen und in Risikoprämien zu den­ ken. Eine Risikoprämie bringt die Interessen von Kapitalgebern und -nehmern in Einklang: auch eine Kompensation für die schlechtere sofern sie dafür von den Kapitalnehmern eine prämien durch den Kauf klassischer Anlage­ Kapitalgeber sind bereit, Risiken einzugehen, Prämie erhalten; Kapitalnehmer sind bereit, für die Umverteilung ihrer Risiken einen gewissen Preis zu zahlen – nämlich die Risikoprämie. Risikoprämien sind demnach natürliche Ren­ ditequellen in dem Sinne, dass sie selbst in voll­ kommen informationseffizienten Märkten vor­ handen wären. Risikoprämien schwanken im Zeitablauf, und manchmal müssen Risiken auch eintreten, damit eine Prämie weiterhin gerecht­ fertigt ist. Liquidität dieser Titel. Da sich diese Risiko­ instrumente verdienen lassen, werden sie in der Regel als traditionelle Risikoprämien bezeich­ net. Alternativen Investments sollten dagegen alternative Risikoprämien zugrunde liegen. Im Folgenden geht es um liquide alternative Invest­ ments, oft abgebildet durch aktive Strategien, in denen regelmäßig Derivate, Short-Positionen und Leverage eingesetzt werden. Risikoprämien sind in Krisenzeiten korreliert Bei einer Aufteilung nach Anlageklassen werden Eines haben alle echten Risikoprämien gemein: Zum Beispiel dient die erwartete Rendite einer sion. Deshalb tendieren sie bei globalen Krisen theoretisch „reine“ Risikoprämien vermischt. Investition in Anleihen der Kompensation für Laufzeit-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken, und die erwartete Rendite von Aktien kleiner Unter­ nehmen enthält neben der Aktienrisikoprämie Sie basieren auf der menschlichen Risikoaver­ leider dazu, gleichzeitig unter Druck zu geraten, da Kapitalgeber höhere Risikoprämien fordern oder gar nicht mehr bereit sind, Risiken einzu­ gehen. Besonders Liquiditätsrisiken können dann Metzler Portfolio Insight 7 Alternative Investments zum Problem werden, da sie in vielen traditionellen und alternati­ ven Anlageklassen enthalten sind und meist nur in Krisen erkennbar werden. Das führt zu dem bekann­ ineffizienz ist vermutlich relationen in Krisenzeiten, was die die als Basis für Trend­ die Momentum-Anomalie, ten Phänomen zunehmender Kor­ folge-Strategien dient. Die erwarteten Diversifikationseffekte spürbar schmälert. Natürlich ist der Grundidee dieser Strate­ Charakter von Risikoprämien teilweise unter­ gien ist, dass neue Informationen erst verzögert Geschwindigkeit von Verlusten oder die Zeit schließlich auch zu Übertreibungen führen kön­ schiedlich, beispielsweise was die Höhe und bis zur Erholung betrifft. Aber grundsätzlich sind die Diversifikationseigenschaften von ech­ ten Risikoprämien in Krisenszenarien eher ent­ täuschend. in den Marktpreisen berücksichtigt werden und nen. Diese Dynamik lässt sich sowohl bei stei­ genden als auch bei fal­lenden Kursen beobach­ ten und kann verhaltens­ ökonomisch erklärt werden. Das ist auch ein Problem für viele alternative Marktineffizienzen wie die Momentum-Ano­ zu traditionellen Anlageklassen nachgesagt wird. menschlichen Natur, sondern auf nicht perfek­ Investments, denen oft eine geringe Korrelation Denn alternative Investments, die auf alternati­ ven Risikoprämien beruhen, sind im Krisenfall genauso von der steigenden Risikoaversion be­ troffen wie traditionelle Investments. Die Aus­ sage über die geringe Korrelation alternativer Investments ist deshalb etwas zu präzisieren. In malie beruhen also nicht auf der risikoaversen ten Märkten und irrationalem Anlegerverhal­ ten, das gerade in Krisenzeiten besonders aus­ geprägt ist. Aus dem Begriff lässt sich bereits ableiten, dass es Marktineffizienzen in voll­ kommen informationseffizienten Märkten nicht geben würde. Das ist ein wesentlicher Unter­ der Regel ist gemeint, dass über einen längeren schied zu Risikoprämien. Dagegen bieten Markt­ mance traditioneller Anlageklassen keine Rolle fikationspotenzial. Denn neben den grundlegend Zeitraum von ein bis drei Jahren die Perfor­ für den Erfolg alternativer Investments spielen sollte. ineffizienzen in Krisenzeiten höheres Diversi­ anderen Erklärungsansätzen unterscheiden sich Risikoprämien und Marktineffizienzen auch im Performancecharakter (s. Abb. 1). Gegenpol zu Risikoprämien: Marktineffizienzen Unterschiede im Performance­ Um in Krisenzeiten Diversifikationseffekte zu charakter als Basis für Diversifikation Optionen gekauft werden, oder man investiert längere Perioden positiver Erträge, die durch erreichen, können Versicherungen in Form von Ein Kennzeichen von Risikoprämien sind in Anlageklassen, die sich als krisensicher be­ kürzere und heftige Korrekturen unterbrochen währt haben, wie Gold oder Staatsanleihen. Doch Optionen sind teuer, Gold ist sehr volatil, und die Diversifikationseigenschaften von Staats­ an­leihen stehen aktuell auf dem Prüfstand. Eine weitere Möglichkeit ist es, Marktineffi­zienzen zu nutzen. Sie bilden den Gegenpol zu Risiko­ prämien. Das bekannteste Beispiel einer Markt­ 8 Metzler Portfolio Insight werden. Dies trifft beispielsweise für Aktien-, Bonitäts-, Liquiditäts- und Volatilitätsrisiko­ prämien zu, wobei sich die Schwankungen die­ ser Risikoprämien um den dargestellten Pfad­ verlauf deutlich unterscheiden können. Markt­ ineffizienzen sind dagegen deutlich zyklischer; sie werfen nur phasenweise sehr hohe Erträge Alternative Investments ab. Die Zyklen können unterschiedlich lang sein. wiegend schlechter abgeschnitten als Aktien Marktineffizienz gerade in Mode ist oder nicht. dagegen waren Small Caps bis 2011 deutlich großer Unternehmen (a). In diesem Jahrtausend Oft spielt auch eine Rolle, ob das Nutzen einer überlegen (b), und ihre Kurse bewegen sich seit­ Denn wenn viele Marktteilnehmer ver­suchen, dem mehr oder weniger parallel zu Aktien gro­ von einer Ineffizienz zu profitieren, verschwin­ ßer Unternehmen (c). det sie in der Regel. Irgendwann verlieren die Anleger dann das Interesse, und der entspre­ chende Markt wird wieder ineffizient. Diese In diesem Zusammenhang hat sich der Begriff Unterscheiden von Risikoprämie und Marktin­ Beispiele für Faktorprämien sind beispiels­ der Faktorprämien etabliert. Weitere bekannte Zyklen können mehrere Jahre dauern, was ein weise Value, Quality und Low Volatility, die effizienz zuweilen erschwert. Entscheidend ist aus unserer Sicht jedoch eher den Charakter die ökonomische Grundlage der Performance: von Marktineffizienzen haben. Echte Risikoprämien gäbe es selbst auf infor­ mationseffizienten Märkten; sie beruhen im­ mer auf der risikoaversen Natur des Menschen. Marktineffizienzen sind dagegen durch irratio­ nales menschliches Verhalten begründet; per definitionem gibt es auf einem informations­ effizienten Markt keine Ineffizienz. Faktorprämien sind oft Ineffizienzen Ein weiteres bekanntes Beispiel für eine Markt­ ineffizienz oder Kapitalmarktanomalie ist der Abb. 1: Performance von Risikoprämien und Markt­ ineffizienzen – Konzeptionell 120 115 110 Small-Firm-Effekt, nach dem Aktien kleinerer 105 Aktien großer Unternehmen. Zur Veranschau­ 100 Unternehmen einen höheren Ertrag abwerfen als lichung betrachten wir die relative Performance US-amerikanischer Small Caps zu Large Caps Risikoprämien Marktineffizienzen 95 1 5 10 15 20 seit 1978 (s. Abb. 2). Quelle: Metzler Die Zyklizität ist hier sehr deutlich zu erkennen. Abb. 2: Der Small-Firm-Effekt 25 30 35 t So haben Small Caps von 1983 bis 1999 über­ 10.000 US Large Caps (log) US Small Caps (log) relative Performance 200 c) a) 1.000 150 b) 100 0 1979 100 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 50 Quelle: Bloomberg, Dezember 1978 bis Februar 2017, Russell 2000 für Small Caps und S&P 500 für Large Caps, Berechnungen Metzler Metzler Portfolio Insight 9 Alternative Investments Smart-Beta-Ansätze nutzen Faktorprämien Auf diesen Faktorprämien basiert die Idee des Factor-Investings – primär bei Aktienport­ folios. Dabei werden jene Risikofaktoren iden­ tifiziert, die in der Vergangenheit mit einem attraktiven Teil der Aktienrisikoprämie asso­ ziiert waren, denn natürlich können sich Be­ wertung und Wachstum eines Unternehmens auf die Höhe der zu erwartenden Risikoprämie auswirken. Portfolios werden dann nach Faktor­ sensitivitäten zusammengestellt und sollen so traditionell marktkapi­ talisierungsgewichtete subjektiven Entscheidungen zu treffen. Denn dieser Grenzwert kann absolut sein, zum Bei­ spiel 2 Mrd. EUR, oder man wählt ein niedriges Perzentil aus dem entsprechenden Anlageuniver­ sum. Deutlich komplexer wird es beim Value- Faktor, denn nicht in allen Branchen lassen sich die gleichen Bewertungskennziffern sinnvoll ansetzen. Außerdem sind einige Branchen meist höher bewertet als andere, zum Beispiel Technologie gegenüber Versorgern. So kann eine reine Value-Auswahl zu einer starken Branchenkonzentration führen. Indizes outperformen. Die Auswahl der Bewertungskennziffern und Investing also darum, also auch hier das Ergebnis stark beeinflussen. Es geht beim Factoreinen möglichst sta­ bilen und attraktiven Teil der traditionellen Aktien- und Liquidi­ tätsrisikoprämien zu extrahieren. Während beim Factor-Investing grundsätzlich Long-/Short-Varianten angeboten werden, ist mit Smart Beta oft die Long-Only- Variante gemeint. Diese Long-Only-SmartBeta-Strategien sind wesentlich durch den glo­ balen Aktienmarktfaktor (Beta) getrieben und keineswegs marktneutral. Sie weisen lediglich einen sogenannten Faktor-Tilt auf. Im Grunde sind diese Ansätze nichts anderes als quantitative Anlagestrategien. Und obwohl quantitative Strategien nicht jedermanns Sache der Umgang mit Branchenabweichungen kann Besonders interessant wird es beim Momen­ tum-Faktor, denn es gibt unzählige Modelle und Indikatoren, um Trends zu bestimmen, und keine universell gültige Definition von Momen­ tum. Diese Faktoren individuell auszugestalten ist ein großer Unsicherheitsfaktor. Auch müs­ sen Investoren bedenken, dass die Auswahl und Gewichtung von Aktien nach alternativen Fak­ toren zu häufigen Anpassungstransaktionen und damit zu höheren Handelskosten führen kann. Und bei aller berechtigten Kritik ist die Gewich­ tung nach Marktkapitalisierung am effizientes­ ten im Hinblick auf die Transaktionskosten, denn ein Rebalancing ist nur bei Indexanpas­ sungen nötig. Kombination von Risikoprämien mit Marktineffizienzen – mit welchem sind, können sich mit „Smart Beta“ anschei­ Risiko? Faktoren bekanntlich starken Zyklen unterlie­ und empfehlen, Marktineffizienzen zur Diver­ nend viele Investoren anfreunden, obwohl die Wir sehen die aktuelle Entwicklung eher kritisch gen. Doch auch wenn Smart Beta den Eindruck sifikation zu nutzen, aber keine übermäßigen erweckt, objektiv und gewissermaßen „natür­ lich“ zu sein, gibt es zum Teil deutliche Unter­ schiede in der Umsetzung. Beim Size-Faktor ist die Auswahl noch relativ eindeutig, es ist ledig­ lich ein Grenzwert für die Marktkapitalisierung 10 zu definieren. Doch schon da sind die ersten Metzler Portfolio Insight Ertragserwartungen zu hegen. Wer Ertrags­ quellen sucht, ist mit echten Risikoprämien langfristig besser bedient. Diese sind aller­dings nicht leicht zu finden und in Krisenzeiten oft miteinander korreliert. Interessanterweise bieten Alternative Investments Marktineffizienzen aufgrund ihrer unterschied­ Alternative Strategien – lichen Fundierung gute Diversifikationseigen­ umgesetzt in Publikumsfonds mien wiederum sehr attraktiv macht. tungen und politischer Unsicherheiten sind die schaften, was ihre Kombination mit Risikoprä­ Eine weitere grundsätzliche Schwierigkeit bei alternativen Investments ist, ihr Risiko zu beur­ teilen, denn sie verhalten sich oft anders als die bekannten traditionellen Risikoprämien. Zum Beispiel die Volatilitätsrisikoprämie: Hier kön­ nen schwere Fehleinschätzungen die Folge sein, wenn das Risiko nur anhand der historischen Wertschwankungen beurteilt wird. Das tatsäch­ liche Risiko ist zunächst oft nicht zu erkennen, und wenn es eintritt, kann die Volatilitätsrisiko­ prämie auf den ersten Blick sogar unattraktiv wirken. Doch die charakteristischen, im Sinne der Normalverteilung fast unvorstellbar hohen Drawdowns sind bei vielen Volatilitätsstrategien normal. Anstatt die Drawdowns im Verhältnis zum an­ sonsten regulären Pfadverlauf für übermäßig groß zu halten, sollte man sich bewusst machen, dass die Wertschwankungen in ruhi­gen Markt­ phasen die potenzielle Volatilität deutlich unter­ repräsentieren. Die Renditen der Volatilitäts­ Angesichts niedriger Renditen, hoher Bewer­ aktuellen Bedingungen für eine Investition in Aktien oder Anleihen im langfristigen Ver­ gleich eher ungünstig. Die Renditeperspektiven vieler alternativer Anlagen müssen aber nicht zwangsläufig beeinträchtigt sein. Dabei sind zwei grundsätzliche Ansätze zu unterscheiden. Echte Risikoprämien bieten grundsätzlich ein zuverlässigeres Ertragspotenzial als Marktin­ effizienzen, sind aber in Krisenzeiten meistens negativ und miteinander korreliert. Im Metzler Asset Management haben wir langjährige Er­ fahrung in der Entwicklung und im Manage­ ment alternativer Strategien. Der Publikums­ fonds Nordea 1 – Heracles Long/Short (Anteils­ klasse AI: LU034392153) bietet bereits seit 2008 gute Diversifikationseigenschaften durch das Ausnutzen der Momentum-Anomalie; der 2012 aufgelegte Metzler Alpha Strategies (Anteils­ klasse A: IE00B8KKJW05) hat sich mit einem Absolute-Return-Ansatz bewährt – einer ausge­ wogenen Kombination aus alternativen Risiko­ prämien und Marktineffizienzen. risikoprämie sind eben nicht normalverteilt, und Wertschwankungen treten nicht gleichmäßig verteilt, sondern zeitlich konzentriert und ver­ stärkt auf. Diese auch von Aktien bekannte Ei­ genschaft ist bei alternativen Risikoprämien oft deutlich stärker ausgeprägt. Deshalb müssen Positionsgrößen sorgfältig gewählt werden, da­ mit sich Risikobudgets einhalten lassen. Dafür lassen sich Verluste – anders als bei Aktien – oft relativ schnell aufholen. Der Verlauf von Bonitäts- und Liquiditätsrisikoprämien ähnelt diesem Bild. Diese Besonderheiten klingen zu­ nächst unvorteilhaft. Doch wenn sie bekannt sind und bewusst in die Investitionsentscheidung einbezogen werden, können sie die Risiken auf Portfolioebene sogar reduzieren und das Ren­ ditepotenzial erhöhen. Christoph Sporer, Portfoliomanager Absolute Return, Metzler Asset Management GmbH Metzler Portfolio Insight 11 Alternative Investments A Long Story (Very)1 Short Bund-Future Liquid Alternatives erweitern das Spektrum der klassischen Risikoprämien. Im Rahmen unserer Fixed-Income-Strategie nutzen wir den Bund-Future, dessen Performance auch die Risikoprämie „Carry“ enthält. Mithilfe von Replikationsstrategien erschließen wir diese Ertragskomponente. Der Basiswert des Eurex-Bund-Future ist eine fiktive 10-jäh­ Annahmen im KF sorgen dafür, dass die Lieferung einer be­ rige Bundesanleihe mit einem Kupon von 6 % p. a. Bei einer stimmten Anleihe vorteilhafter ist als die der anderen, wenn 160 EUR. Dies führt gelegentlich zu der Annahme, dass Diese CTD liefert bei jedem gegebenen Futurepreis für den flachen Zinsstrukturkurve bei 0 % notiert diese Anleihe zu 160 der Maximalpreis des Bund-Future ist – oder der Preis, zu dem der Future bei einer Rendite 10-jähriger Anleihen das tatsächliche Renditeniveau vom theoretischen abweicht. zum Liefern verpflichteten Futureverkäufer (Short-Position) die höchste Verzinsung bei einem Cash-and-Carry-Geschäft von null notiert. Diese Annahme aber ist falsch. Wir haben – also die höchste Implied Repo Rate (IRR – s. weiter unten) Umsetzung von Fixed-Income-Strategien mittels Futures Generell minimiert die CTD also die Basis, das heißt die untersucht, wie sich der Preis bestimmt und was bei einer berücksichtigt werden muss. und somit die beste Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV). Differenz aus Lieferpreis und tatsächlichem Anleihepreis. Der theoretische Futurepreis … Der theoretische Preis („Fair-Value-Preis“) des Eurex-Bund- Basis =Ct – F t * KF Future (F) bestimmt sich durch den Clean Price (C) der Cheapest-to-Deliver-Anleihe (CTD) zuzüglich Cost of Carry (CoC), dividiert durch den Konvertierungsfaktor (KF): Die CTD wird dann auch zur Bestimmung des Futurepreises herangezogen, sodass normalerweise keine Arbitragemög­ lichkeit besteht. Die Annahme im KF bewirkt außerdem, F t = 1/KF * (Ct + CoCt) = 1/KF * (Ct + Finanzierungskostent – Erträget) Der KF wird am Liefertag zur Berechnung des Lieferpreises herangezogen und macht die lieferbaren Anleihen vergleich­ bar, indem er das Verhältnis des Preises der Anleihe je 1 EUR Nominalwert der standardisierten 6-%-Anleihe herstellt. Die 12 Metzler Portfolio Insight dass die Futurerendite nicht durch Einsetzen des Future­ preises als Anleihepreis in einer Renditeformel bestimmt werden kann. Das heißt dann auch, dass die Verbindung Bund-Future bei 160 = Rendite von null nicht stimmt – 160 ist weder der höchstmögliche Preis noch der, der einer Rendite 10-jähriger Anleihen von null entspricht. 1 ine ausführliche Version des Artikels ist als Metzler Asset Management E research:insight im August 2016 erschienen. Alternative Investments Abb. 1: Total Return CTD und Future in % 220 200 Total Return CTD Future Future + IRR-Investment 180 160 140 120 100 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Quelle: Bloomberg, Berechnungen Metzler 2016 Stand: März 2017 Abb. 2: Stetig sinkender Carry liegt durch Roll-down immer noch bei etwa 1,6 % p. a. Carry p. a. Bond in % Pure Carry Roll-down Carry 10 … ist unter bestimmten Annahmen höher als 8 160 EUR 6 Da der Bund-Future-Preis dem Preis der CTD-Anleihe folgt und durch den KF angepasst wird, muss man diese beiden 4 Stellschrauben betrachten, um auf einen Maximalpreis bei 2 Rendite unterhalb der nominalen 6 % ist die CTD eine 0 gegebenem Renditeniveau schließen zu können. Bei einer 8,5 – 9-jährige Anleihe, wobei der Futurepreis ceteris pari­ bus bei maximaler Restlaufzeit maximiert wird. -2 1993 1997 2001 2005 2009 2011 Quelle: Bloomberg, Berechnungen Metzler 2015 Stand: März 2017 Wenn wir davon ausgehen, dass weiterhin halbjährlich 10-jährige Anleihen emittiert werden, die CTD mit längst­ Abb. 3: Die reine Risikoprämie (Carry) über ARR liegt aktuell möglicher lieferbarer Restlaufzeit von neun Jahren eine nur knapp unter 2 % ist der CTD-Preis 100 EUR. Mit dem vereinfachten KF und 10 Nullkuponanleihe ist und das Zinsniveau 0 % beträgt, dann Finanzierungskosten von ≤ 0 % ergibt sich ein Futurepreis von 168,95 EUR. Wenn die Rendite der CTD unter 0 % fällt, steigt ihr Preis auf über 100 EUR. Dies lässt je nach Kupon, Restlaufzeit etc. Carry p. a. (unfunded Future) in % 8 6 4 und somit je nach KF den Bund-Future-Preis über 168,95 EUR 2 weise eine Nullkuponanleihe mit Restlaufzeit von neun Jah­ 0 steigen, ohne technische Begrenzung. Ist die CTD beispiels­ Pure Carry – ARR Roll-down Carry – ARR ren am Verfallstag bei einer Rendite von 9-jährigen Anlei­ -2 184,95 EUR (wiederum für Finanzierungskosten ≤ 0 %). Quelle: Bloomberg, Berechnungen Metzler hen von -1 % p. a., beträgt der maximale Bund-Future-Preis 1993 1997 2001 2005 2009 2011 2015 Stand: März 2017 Metzler Portfolio Insight 13 Alternative Investments Implied Repo Rate sprechend der kürzeren Restlaufzeit bewertet wird. Bei nor­ Die tatsächliche Repo Rate („Actual Repo Rate“, ARR) fließt maler Zinsstrukturkurve fällt die Rendite mit abnehmender den theoretischen Futurepreis mit. Weicht der tatsächliche down des Future sind identisch mit Pure Carry und Roll-down in den Finanzierungskostenteil der CoC ein und bestimmt so Futurepreis vom theoretischen ab, weicht auch die implizit eingepreiste Zinsrate („Implied Repo Rate“, IRR) von der ARR ab. Ein Abweichen von IRR zur ARR bedeutet jedoch nicht automatisch eine Arbitragemöglichkeit, sondern kann Restlaufzeit, und der Ertrag ist positiv. Pure Carry und Rollder CTD, abzüglich ARR-Verzinsung. Daher werden Signale für über Futures umgesetzte Fixed-Income-Strategien basie­ rend auf den Marktdaten der CTD berechnet. Der Ex-ante1-Jahres-Return (Carry) beim Halten einer 9-jährigen Bun­ auch durch die im Future enthaltene Optionalität der zu desanleihe ging in den vergangenen Jahren konstant zurück. Biases zustande kommen. Der Total Return der CTD ent­ 1,6 % p. a. (s. Abb. 2 auf S. 13). Wenn man den Carry eines liefernden Anleihe und darüber hinaus durch Cashmarketspricht dem Ertrag des Fully-Funded Future bei Anlage des nicht gebundenen Kapitals zur IRR. In der Realität ist nur eine Anlage zur ARR möglich (s. Abb. 1 auf S. 13). Durch Roll-down beträgt der Carry jedoch noch immer ca. unfunded Bund-Future betrachtet, also die reine Risiko­ prämie über ARR, liegt dieser mit derzeit 1,9 % p. a. nur knapp unter dem historischen Mittel von 2 %, da auch die ARR-Verzinsung historisch niedrig ist (s. Abb. 3 auf S. 13). Carry eines Future Grundsätzlich wird zur Bewertung eines Investments in eine Bund-Future: Zerlegung der Performance – Anleihe die Yield-to-Maturity, also die Rendite angewandt. Gewinn-und-Verlust-Rechnung mittels Rollen des Future umgesetzt wird, ist der Carry rele­ turn der CTD und der Entwicklung der CoC. Entsprechend Wenn statt physischer Lieferung der Anleihe die Strategie Der Total Return des Future richtet sich nach dem Total Re­ vanter. Carry ist der erwartete Return eines Finanzinstru­ lässt er sich mittels folgender Bestandteile replizieren: ments unter der Annahme konstanter Preise. Wegen der Ände­ rung der Duration über die Zeit ist die Annahme konstanter Preise bei Anleihen jedoch nicht sinnvoll; hier wird Carry als erwarteter Ertrag bei unveränderter Zinsstrukturkurve definiert. Dieser setzt sich aus Pure Carry und Roll-down zusammen. Der Pure Carry entspricht der Rendite über die Haltedauer. Der Roll-down ist der Ertrag, der entsteht, wenn die Anleihe zu einem späteren Zeitpunkt mit der Rendite ent­ Carry, bestehend aus – Pure Carry = Rendite. Diese wird dem Halter der Anleihe in Form von Kupon gezahlt. Falls Kupon ≠ Rendite, ändert sich zudem auch der Preis der Anleihe – Roll-down Zinsänderungen Finanzierungskosten (beim unfunded Futuregeschäft). Die Zerlegung zeigt, dass in der betrachteten Periode von Mitte 2004 bis Anfang 2017 67 % der jährlichen Performance durch Pure Carry und Roll-down (3,2 % von 4,8 % p. a.) so­ Abb. 4: Zerlegung der jährlichen Performance des BundFuture anhand der CTD- und Cost-of-Carry-Entwicklung wie 54 % (2,6 % von 4,8 %) durch Zinsänderung zustande kamen (s. Abb. 4). Die Finanzierungskosten glichen mit einem Anteil von -21 % (-1,0 %) aus. Der Carry nach Finanzierungs­ 4,8 % kosten betrug 2,2 % p. a. Da in der betrachteten Periode die Zinsen fielen, lag die Rendite meist unter den Kupons, wes­ 2,8 % halb der Ertrag durch Kupons („Carry-Kupon“) etwas durch 2,6 % Preisverluste („Carry-Preis“) ausgeglichen werden musste. 0,8 % Bei steigenden Zinsen ist der Durationsbeitrag negativ. Die -0,4 % Carry- Kupon Carry- Preis Roll- down Quellen: Bloomberg, Berechnungen Metzler Zins­ änderung -1,0 % Fin.- Kosten Beiträge aus Pure Carry und Roll-down sind davon zunächst Summe Stand: März 2017 unabhängig. Bei positiven Renditen und normaler Zinsstruk­ turkurve lassen sich mit Anleihen bzw. korrespondierenden Futures demnach auch bei einem Zinsanstieg positive Er­ träge erzielen. 14 Metzler Portfolio Insight Alternative Investments Fabian Leicht, Applied Research, Metzler Asset Management GmbH Beispiel: Risikoprämie „Carry“ in der Asset-Klasse Fixed Income Bei Metzler Asset Management erschließen wir die Risiko­prämie Carry Abb. 5: Carry p. a. (unfunded Future) im Vergleich – die Vergütung für das Halten eines Finanzinstruments – in verschie- in % p. a. denen Asset-Klassen. Wie jede Risikoprämie kann man Carry „outright“ 2,0 Roll-down Pure Carry – ARR Carry – ARR oder als „Spread“ verdienen. Während beim Outright die einzelnen Assets für sich betrachtet werden, werden beim Spread jeweils Long- 1,5 Short-Paare gebildet. 1,0 Das Fixed-Income (FI)-Carry-Inter-Market-Modell verdient den Carry, 0,5 der sich bei Anleihen und deren Futures aus Pure Carry und Roll-down 0 zu­sammensetzt, als Spread. Das Modelluniversum umfasst sechs inter­ nationale Bond-Futures. Aus drei möglichen Paaren investieren wir in die zwei mit dem höchsten Spread. Dabei gehen wir den Bond-Future -0,5 JAP AUS CAN DEU UK Quellen: Bloomberg, Berechnungen Metzler USA Stand: März 2017 mit dem höchsten Carry long und den mit dem niedrigsten short, ebenso für den zweithöchsten und zweitniedrigsten. Die beiden Paare setzen wir durationsneutral auf. Abb. 6: FI-Carry 10 Year Inter-Market Backtest Durch die Bildung von Long-Short-Paaren wird der Einfluss eines globa- 110 Backtest mit 1 % Volatilität len Zinsschocks gemildert, da man auf dem einen Leg verliert, während man auf dem anderen gewinnt. Daher bauen wir explizit Exposure zu 108 weiteren Risiken – und deren Prämien – auf, hier zum Carry. Der Carry 106 wird als Risikoprämie berechnet, also nach Abzug der jeweiligen RepoRate. Im Beispiel wären Australien und Japan das erste Long-Short- 104 Paar, USA und Kanada das zweite (s. Abb. 5). Australien und USA lie- 102 Seit Oktober 2012 ist das Modell Teil des Metzler Alpha Strategies fern den höchsten Carry, Kanada und vor allem Japan den niedrigsten. In Japan, Kanada und Deutschland trägt der Roll-down mehr als 50 % zum gesamten Carry (abzüglich ARR) bei. Im Mittel verdient dieses Portfolio den höheren Carry, während der 100 98 2003 2005 2007 2009 2011 2013 Quellen: Bloomberg, Berechnungen Metzler 2015 2017 Stand: März 2017 niedrigere gezahlt wird. Trotz Durationsneutralität verliert das Modell zwischen Juni und Oktober 2008 (s. Abb. 6) und zeigt somit einen typischen Verlauf einer Risikoprämie. Seit Oktober 2012 ist das Modell Teil des Fonds Metzler Alpha Strategies. Metzler Portfolio Insight 15 Pension Management Auslagerung von Pensionsverpflichtungen Der Pensionsfonds als effi­zientes Vehikel in der be­trieblichen Altersversorgung Christian Remke Metzler Pensionsfonds AG Christian Pauly Metzler Pensionsfonds AG Immer mehr Unternehmen überarbeiten ihre betrieb- HGB-Zinsschmelze zwingt zu höheren liche Altersversorgung (bAV). Die anhaltend niedrigen Pensionsrückstellungen Zinsen führen dazu, dass die Pensionsrück­stellungen in der Bilanz stetig steigen. Die Verpflichtungen in einen Pensionsfonds auszulagern ist zwar herausfordernd, bringt aber viele Vorteile und ist eine für Unternehmen und Versorgungsempfänger attraktive Lösung. Die anhaltend niedrigen Zinsen belasten die Vorsorgesysteme von Unternehmen zunehmend. Denn um ihre Pensionsver­ pflichtungen im Rahmen der bAV langfristig decken zu kön­ nen, müssen Unternehmen mehr Vermögen für die künftigen Pensionslasten reservieren: Je niedriger der Rechnungszins für die Handelsbilanz (HGB), desto höher ist der Barwert der Pensionsverpflichtungen. Durch die niedrigen Zinsen sinkt auch der Ausfinanzierungsgrad der Planvermögen, also das Verhältnis von Pensionsverpflichtungen zu Finanzmitteln, die dafür zurückgestellt werden. Bei den DAX-Konzernen, die nach internationaler Rech­ nungslegung (IFRS) bilanzieren, schlägt sich die Zinsent­ wicklung unmittelbar in den Bilanzen nieder. Der HGBRechnungszins ist dagegen eine Durchschnittsgröße, die aus den Renditen erstrangiger Unternehmensanleihen der vergan­ genen zehn Jahre ermittelt wird; entsprechend „schleichend“ ist also der Prozess zum Beispiel für kleinere und mittelstän­ dische Unternehmen, die nach deutschem Recht bilanzieren. 16 Metzler Portfolio Insight Pension Management Für 2017 wird eine weitere Reduktion des HGB-Rechnungs­ der Unternehmenswert steigern und die Attraktivität für po­ zwungen, mehr Vermögen für künftige Belastungen in der sidiärhaftung des Arbeitgebers bleibt allerdings von einem zinses erwartet (s. Abb. 1). Die Unternehmen sehen sich ge­ Bilanz zu reservieren. Wenn die Rückstellungen als Fremd­ kapital eingestuft werden, können sie zudem aufgrund der Mit einer Ausfinanzierung stellt sich für das Unternehmen Lücken zwischen Pensionsvermögen und -verpflichtungen pflichtungen ausreichend gedeckt sind. Die Verpflichtungen haften die Unternehmen letztlich mit ihrem Eigenkapital. nicht mehr jedes Jahr erneut die Frage, ob die Pensionsver­ werden auf eine wirtschaftlich nachhaltige Basis gestellt, und das Unternehmen kann negative Auswirkungen auf das operative Geschäft begrenzen. Ziel ist es, die Auslagerung Unternehmen stellen ihre bAV auf eine neue Basis Auch ohne diese Entwicklung erfordert die Bildung von Pensionsrückstellungen generell eine ausreichende Kapital­ deckung, die wiederum für Unternehmen ein ernstzuneh­ möglichst liquiditätsschonend auszuführen und dafür zu sor­ gen, dass das Kapital vollständig und langfristig gedeckt ist. Wechsel in einen nicht-versicherungsförmigen mendes Rentabilitäts- und Liquiditätsrisiko sein kann. Die Pensionsfonds lohnt sich sehr nachdrücklich dazu, ihre bAV zu überarbeiten und die förmige Pensionsfonds an, eine kapitalunterlegte Vorsorge­ sen, da sonst das Risiko für eine nicht ausreichende Deckung Durchführungsweg 2001 eingeführt, der sich nahtlos in die anhaltend niedrigen Zinsen zwingen die Unternehmen nun Finanzierungsstrategie an das Kapitalmarktumfeld anzupas­ in der Bilanz zu hoch wird. Für Unternehmen wird es des­ halb immer attraktiver, die Pensionsverpflichtungen auszu­ lagern und abseits der Bilanz abzubilden. Dadurch lässt sich Bei einer Auslagerung bietet sich der nicht-versicherungs­ lösung. In Deutschland wurde der Pensionsfonds als fünfter bestehende bAV-Landschaft einfügt und zudem für Unter­ nehmen neue und flexiblere Möglichkeiten der Auslagerung schafft. Im Zuge der HGB-Zinsschmelze rückt dieses Aus­ finanzierungsinstrument nun mehr und mehr in den Fokus. Wenn die Rückstellungen in einen Pensionsfonds ausgelagert Abb. 1: Für die nächsten Jahre ist mit einer deutlichen werden, wirkt sich das auf die Beiträge aus, mit denen die „HGB-Zinsschmelze“ zu rechnen Pensionsverpflichtungen finanziert werden müssen: Nicht in % der HGB-Rechnungszins wird als Maßstab genutzt, sondern 6 der Einmalbeitrag, mit dem der jeweilige Pensionsfonds kal­ 5,25 5 4,31 4 2 Wechsel des Durchführungsweges unberührt. Anforderungen von Basel II und Basel III die Kreditkondi­ tionen des Unternehmens negativ beeinflussen. Für etwaige 3 tenzielle Investoren erhöhen. Die Verpflichtung aus der Sub­ 4,01 kuliert. Damit die HGB-Rückstellungen aufgelöst werden können, muss dieser Wert mindestens dem HGB-Erfüllungs­ 3,67 betrag entsprechen. Aufgrund der eigenen Berechnungs­ 2,46 Rechnungszins gem. § 253 Abs. 2 HGB Prognose der Heubeck AG (10-Jahres-Schnitt) sowie abhängig vom zu übernehmenden Kollektiv, dürfte der Rechnungszins für die Kapitalanlage bei einem nicht- 1 0 2009 grundlagen und größeren Freiheiten bei der Kapitalanlage versicherungsförmigen Pensionsfonds bei bis zu 3 % liegen. Da der HGB-Rechnungszins zukünftig deutlich niedriger sein 2010 2011 2012 Quellen: Berechnungen Metzler, Heubeck AG 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Stand: März 2017 dürfte, wäre der Finanzierungsbeitrag beim Pensionsfonds geringer als die zukünftigen HGB-Rückstellungen – damit würde sich der Wechsel zum Pensionsfonds zusätzlich lohnen. Metzler Portfolio Insight 17 Pension Management Der Metzler Pensionsfonds: Maximale Flexibilität Beim nicht-versicherungsförmigen Pensionsfonds von Metz­ ler spielen größtmögliche Flexibilität und transparente Ver­ tragsstrukturen für unsere Kunden die zentrale Rolle. Beste­ hende Versorgungsordnungen lassen sich vollständig über­ nehmen, und die Beteiligten können auf ein gesondertes Genehmigungsverfahren beim Durchführungswechsel ver­ zichten. Individuelle Anforderungen lassen sich mit einem modularen Aufbau berücksichtigen – zum Beispiel kann ein Unternehmen die Bestandsverwaltung im eigenen Personal­ bereich fortführen. Metzler legt besonderen Wert auf lang­ fristige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen, wobei der Fokus auf maßgeschneiderten Projekten liegt, die gemein­ sam mit dem jeweiligen Kunden realisiert werden. Wichtig bei der Kapitalunterlegung ist es, eine stetige Wert­ entwicklung oberhalb des Rechnungszinses zu erzielen und potenzielle Verluste in schwachen Märkten mit den pas­ senden Vehikeln abzufedern. Die Rendite sollte deshalb los­ gelöst von der Kapitalmarktentwicklung sein, um das Nach­ schussrisiko des Unternehmens zu minimieren. Metzler empfiehlt hier ein strenges reglementiertes Risikomanage­ ment. Eine ungesicherte Anlagestrategie könnte sonst die Deckungsmasse schmelzen lassen und damit den Vorteil höherer Renditen zunichtemachen. Ausgewogene Mischung bei Je nach Ausgestaltung erhöht die Auslagerung in einen Pen­ der Kapitalunterlegung HGB- und Steuerbilanz entfällt dadurch die Bildung von zu erwirtschaften sowie Liquiditäts- oder Nachschussrisiken sionsfonds die Flexibilität des Unternehmens deutlich. In der Die Kapitalunterlegung zielt darauf ab, eine stetige Rendite Pensionsverpflichtungen – die Posten Planvermögen und in Schach zu halten. In der Asset-Allokation, die auf den Er­ Verpflichtungen werden dann nach internationalen Rech­ gebnissen einer Asset-Liability-Studie beruht, werden zu­ Wechsel in einen Pensionsfonds erhält der Arbeitnehmer ei­ Diese sind zwar nicht risikolos, aber auch nicht unmittelbar nungslegungsstandards (IFRS/US-GAAP) saldiert. Mit dem nen zusätzlichen direkten Rechtsanspruch gegenüber dem nehmend alternative Anlagemöglichkeiten berücksichtigt. korreliert mit der Entwicklung der Kapitalmärkte. Daher er­ externen Versorgungsträger Pensionsfonds. Das investierte gänzen sie sinnvoll die klassischen Anlageklassen Aktien auf die Kapitalanlage auswirkt. Zudem kann das Unternehmen nerhalb der strategischen Asset-Allokation setzen wir meist Kapital lässt sich steuerfrei akkumulieren, was sich positiv bei einem nicht-versicherungsförmigen Pensionsfonds – ent­ sprechend den individuellen Bedürfnissen – Einfluss auf die Kapitalanlage nehmen. Grundlage für die Kapitalanlage ist und Renten (Total Return). Für den Total-Return-Anteil in­ auf Wertsicherungsstrategien – zum Beispiel mit einer Wert­ untergrenze* von 93 %. die Pensionsfonds-Aufsichtsverordnung (PFAV). Damit ist eine an den Versorgungsverpflichtungen orientierte langfris­ tige Investition in globale Aktien und Renten möglich. 18 Metzler Portfolio Insight * Es kann weder garantiert noch zugesichert oder gewährleistet werden, dass die Wertuntergrenze gehalten oder die Zielrendite erreicht wird. Pension Management Für die Kapitalunterlegung nutzen wir mehrere Komponen­ ten und kombinieren die Ertragsquellen aus klassischen An­ lageklassen und alternativen Risikoprämien. Die strategische Metzler Pensionsfonds – Ziele der Kapitalanlagestruktur Beimischung von alternativen Investments in einem klas­ sisch orientierten Portfolio hat einige Vorteile: Damit ist das Portfolio weniger anfällig für Zinsänderungen oder Markt­ korrekturen. Durch den Einsatz alternativer Risikoprämien H ohe Stetigkeit beim Erreichen der Zielrendite* bei angemessenem Risiko und die Ausnutzung von Marktineffizienzen lassen sich neue R eduktion der Nachschussrisiken B reite Diversifikation über die sehr geringe Korrelation zu traditionellen Anlagen. E ffizient und kostengünstig umgesetzte Ertragsquellen erschließen. Zudem besteht langfristig eine Performancequellen strategische Asset-Allokation (SAA) Bei der Anlage des Deckungsvermögens können wir mithilfe solcher Strategien die festgelegten Ziele – eine individuell abgestimmte Zielrendite und den Erhalt des Risikobudgets – gemeinsam mit den Trägerunternehmen erreichen. Mit einem nicht-versicherungsförmigen Pensionsfonds, der einer indi­ viduell abgestimmten Anlagestrategie folgt, schützt sich das Trägerunternehmen nicht nur vor sinkenden Durch­ schnittszinsen. Es erzielt damit auch langfristig deutliche * Es kann weder garantiert noch zugesichert oder ge­ währleistet werden, dass die Wertuntergrenze gehalten oder die Zielrendite erreicht wird. Vorteile für seine Bilanz. Abb. 2: Vorteile der Auslagerung von Pensionsverpflichtungen in einen Pensionsfonds Bilanz Nicht-versicherungsförmiger Pensionsfonds Steuerfrei akkumuliertes Kapital Aktiva Passiva Einflussnahme auf Kapitalanlage möglich Auslagerung von Pensions­ verpflichtungen Zusätzlicher Rechtsanspruch der Arbeitnehmer gegenüber dem Pensionsfonds Fortbestand der Subsidiärhaftung des Arbeitgebers Vorteile Verbesserung der Bilanzstruktur/Entlastung der Bilanz Zunahme von Unternehmenswert und Kreditwürdigkeit möglich aufgrund verbesserter Finanzkennzahlen Auslagerung betriebsfremder Risiken Systematische Finanzierung der Pensionsverpflichtungen Kein direkter Einfluss der Pensionszusagen auf operatives Geschäft Längerfristig Bildung von mehr Liquidität und höhere operative Flexibilität Mehr Transparenz und subjektiv empfundene größere Sicherheit für Versorgungsempfänger Entkopplung von HGB-Rechnungszins bei einer Ausfinanzierung über den Durchführungsweg Pensionsfonds möglich Quelle: Metzler Metzler Portfolio Insight 19 Reporting ESG-Reporting eine Antwort auf das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz Bei über 10 Bio. USD an Vermögenswerten findet weltweit bereits ESG1-Integration statt, um die Finanzperformance zu steigern. Und laut CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz2 müssen Unternehmen ab 2018 in ihre Lageberichte für 2017 eine „nichtfinanzielle“ Erklärung für solche Nachhaltigkeitsaspekte integrieren, die für die Geschäftsentwicklung wesentlich sind. Metzler Asset Management bietet seinen Kunden daher ein für Deutschland fortschrittliches ESG-Reporting für ihre Investments an, das wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte beinhaltet. Wachsende ESG-Investments treiben Nachfrage nach ESG-Reporting Bislang ging es im konventionellen Investmentreporting vor allem um den Ausweis finanzieller Kennzahlen. Allerdings vollzieht sich bei vielen Anlegern gerade ein Paradigmenwechsel – von der rein finanziellen Be­ anstrebt. „Engagement“, also Dialoge mit bzw. Stimmrechtsausübungen bei Unternehmen, werden bei 8,4 Bio. USD angewandt. Diese Volumina sind Motor der Kundennachfrage nach ESG-Reporting. CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz verlangt trachtung der Investments hin zu einer umfassenderen Sicht. Umfassender „nichtfinanzielle“ Erklärung zielle“ Indikatoren berücksichtigen, die Auskunft darüber geben sollen, die Regulierung der ESG-Berichterstattung. Am 18. April 2017 wurde das in dem Sinne, dass Investoren zunehmend auch sogenannte „nichtfinan­ Ein weiterer Treiber für mehr Kundennachfrage nach ESG-Reporting ist wie Unternehmen ökologische, soziale und Governance-Indikatoren CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. (Environment, Social, Governance; ESG) beachten. Der langfristige Er­ folg von Investments kann auch davon abhängen, wie ein Unternehmen mit ESG-Chancen und -Risiken umgeht. Für immer mehr Investoren ge­ hören deshalb entsprechende Kennzahlen ins Reporting. Abbildung 1 zeigt die Weltmarktvolumina von ESG-Strategien Ende 2016 und die Umsetzung bei Metzler Asset Management. Am stärksten verbrei­ tet sind Ausschlusskriterien mit 15 Bio. USD, gefolgt von der ESG-Inte­ gration mit 10,4 Bio. USD, die eine Optimierung der Finanzperformance 20 Metzler Portfolio Insight Ab dem kommenden Jahr müssen Unternehmen in ihre Lageberichte – erstmals für 2017 – eine „nichtfinanzielle“ Erklärung für solche Nachhaltig­ keitsaspekte integrieren, die für die Geschäftsentwicklung wesentlich sind. 1 ESG steht für Environment, Social and Governance, also für Umwelt, Soziales und Unter­ nehmensführung. 2 Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung der Unternehmen in ihren Lageund Konzernlageberichten (CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz); CSR steht für Corporate Social Responsibility. Reporting orien­tiert man sich hierbei auch an branchenspezifischen Standards für wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte, zum Beispiel am „Sustainability Accounting Standards Board“ (SASB) oder dem SD-KPI-Standard 2016 – 2021. Dort wird jeweils die ESG-Integration bei Kapitalanlagen als wesentlich für Versicherungen angesehen. Für Banken und Versicherun­ gen ist der Handlungsbedarf also offensichtlich. Dr. Axel Hesse, ESG-Integration, Metzler Asset Management GmbH Fortschrittliches ESG-Reporting von Metzler Asset Management Per saldo stellen wir steigende ESG-Reporting-Anforderungen unserer Anleger fest. Daher bietet Metzler Asset Management seinen Kunden ein ESG-Reporting an, das für Deutschland als fortschrittlich gelten kann (s. Abb. 2). ESG-Auswertungen können auf Ebene der Master-KVG erfol­ gen sowie für Spezialfonds und Publikumsfonds. In ESG-Factsheets für Aktien, Unternehmensanleihen und Staatsanleihen finden Kunden Aus­ wertungen auf Basis von bedeutsamsten Schlüsselindikatoren (KPIs) und breiteren Nachhaltigkeitsansätzen. Außerdem enthalten die ESG-Fact­ Einige Banken und deren konzerngebundene Fondsgesellschaften sowie sheets Portfoliobewertungen beispielsweise zum Thema Treibhausgas­ Versicherungen und Corporate-Pensions-Manager sind im Rahmen ihrer emissionen, Auswertungen zu „Controversies“ und Berichte über erfolgte Wesentlichkeitsanalyse zu dem Ergebnis gekommen, dass sie zukünftig „Engagements“ (Dialoge und Stimmrechtsausübung) mit Unternehmen, auch ein ESG-Reporting zu ihren Investments erstellen wollen. Teils die in den Portfolios unserer Kunden vertreten sind. Abb. 1: Weltmarktvolumina von ESG-Strategien und Umsetzung bei Abb. 2: Innovatives ESG-Reporting Metzler Asset Management von Metzer Asset Management ESG-Strategien Umsetzung durch Metzler Asset Management 2014 2016 (in Mrd. USD) (in Mrd. USD) Normenbasiertes Screening Wachstum (in %) Auf Kundenwunsch Für alle Aktien- & Unternehmens­ anleihefonds Auswertungen basierend auf den bedeutsamsten KPIs (z. B. von MSCI ESG Research) Auswertungen nach breiteren Nachhaltigkeits­ ansätzen (z. B. von oekom research) Auswertungen zum Carbon-Footprint des Port­ folios (schon seit 1999) (seit 2016) „Controversies“-Auswertungen verschiedener ESG-Datenanbieter – Engagement-Auswertungen (Dialoge und Votings, z. B. von BMO) – 4.385 6.210 42 12.046 15.023 25 890 1.030 16 7.527 10.369 38 – Themenorientierte Investments 137 331 140 – – Master-KVG Impact Investing 101 248 146 – – Spezialfonds 5.919 8.365 41 Ausschlusskriterien Positiv/Best-in-Class-Ansätze ESG-Integration Engagement Quelle: Global Sustainable Investment Alliance 2016, Global Sustainable Investment Review, S. 9 (schon seit 1999) (schon seit 1999) (seit 2015) (seit 2016) (seit 2016) Umsetzung mit ESG-Reporting-Factsheets für Aktien, Unternehmensanleihen, Staatsanleihen Publikumsfonds Stand: Ende 2016 Metzler Portfolio Insight 21 Regularien Reform der Investment­besteuerung 2018 Gut gemeint, aber auch gut gemacht? Funda Aydin-Schlüter, Leitung Steuern & Jahresberichte, Metzler Asset Management GmbH Am 1. Januar 2018 tritt die im Juli 2016 verabschiedete Investmentsteuerreform in Kraft. Sie bringt wesentliche Änderungen in der Besteuerung von (Publikums)-Investmentfonds mit sich – aber auch Spezialfonds bleiben von der Reform nicht unberührt. Vorrangiges Ziel der Reform war eine europarechtskonforme Investmentbesteuerung Warum hat der Gesetzgeber die Investment­ besteuerung so grundlegend geändert? Diese Frage drängte sich im Zuge des Reformpro­ zesses förmlich auf – zumal das Ziel der voran­ gegangenen Reformen, die Besteuerung von in- und ausländischen Investmentfonds insge­ samt transparenter zu gestalten und jeden Er­ trag seiner Herkunft nach zu besteuern, zum Teil wieder aus den Augen verloren wurde. Mit der Investmentsteuerreform verfolgte der Gesetzgeber vor allem ein Ziel: Er wollte sicher­ stellen, dass die Investmentbesteuerung mit eu­ ropäischem Recht konform ist. Nach aktueller Gesetzeslage werden ausländische und inländi­ gebers – sozusagen ein positiver Nebeneffekt. satz beträgt 15 % – inklusive Solidaritätszu­ nicht ganz gelungen. Die Steuerreform stellt liegen künftig ebenfalls einer Besteuerung von Das ist, nüchtern betrachtet, unseres Erachtens An­leger von Investmentfonds und Kapitalver­ waltungsgesellschaften abermals vor komplexe neue Regelungen und vor schwerwiegende, teil­ weise unwiderrufliche Entscheidungen. Auch ist der Gesetzgeber gefordert, baldmöglichst zu einem intransparenten Besteuerungsregime un­ Während (Publikums)-Investmentfonds ab 2018 den Eingaben und Fragen der diversen Fachver­ terliegen, gilt für Spezialfonds weiterhin die bände Stellung zu beziehen. Denn der Count­ down läuft. Im Folgenden informieren wir Sie über die wichtigsten Neuerungen. Steuerabzug bereits bei Zufluss dischen Fonds steuerlich schlechter gestellt als künfte bereits bei Zufluss in den Fonds einem Künftig unterliegen bestimmte inländische Ein­ in deutschen Fonds. Dies verstößt gegen das Steuerabzug. Das bedeutet, dass ab dem 1. Ja­ war offenbar erst das zweite Ziel des Gesetz­ 22 Metzler Portfolio Insight Spezialfonds: Semi-Transparenz plus Transparenzoption von Erträgen in Investmentfonds form einfacher und verständlicher zu machen, ritätszuschlag von 5,5 % hinzu. Besteuerung von Spezial-Investmentfonds. Hier sind beispielsweise deutsche Erträge in auslän­ also handeln. Das Steuersystem im Zuge der Re­ 15 %, hier kommt allerdings noch der Solida­ sind viele Fragen noch offen, insbesondere zur sche Fonds noch unterschiedlich behandelt. So Europarecht; der deutsche Gesetzgeber musste schlag. Inländische Immobilienerträge unter­ nuar 2018 auf Einnahmen aus inländischen Be­ teiligungen, sobald sie dem Fonds zufließen, eine definitive, also nicht erstattungsfähige Steuer (Körperschaftsteuer) anfällt. Der Steuer­ semi-transparente Besteuerung. Künftig kann die Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) für Spezial-Investmentfonds aber auch eine Trans­ parenzoption ausüben. Damit wären „inlän­ dische Beteiligungseinnahmen“ (§ 31 Invest­ mentsteuergesetz neue Fassung, InvStG n.F.) zwar nicht körperschaftsteuerpflichtig, jedoch würden die Erträge dem Anleger direkt zuge­ rechnet – und bei der Besteuerung würde des­ sen Steuerstatus zugrunde gelegt. Ob die Trans­ parenzoption ausgeübt wird oder nicht, muss die KVG der Verwahrstelle anzeigen. Sofern für den Fonds die Transparenzoption gewählt wurde, stellt die Verwahrstelle den Anlegern eine ent­ sprechende Steuerbescheinigung aus. Damit der Regularien Anleger inländische Dividendenerträge steuer­ frei vereinnahmen kann, müssen zudem die Voraussetzungen der Regelungen nach § 36a Einkommensteuergesetz (EStG) erfüllt sein (siehe „Exkurs“). Entscheidet sich der Spezialfonds gegen die Transparenzoption, werden die inländischen Be­ teiligungseinnahmen definitiv mit einer Körper­ schaftsteuer von 15 % belastet (inkl. Solidaritäts­ zuschlag). Eine Erstattung dieser Steuer ist nicht möglich. Auch die Regelungen des § 36a EStG werden in diesem Fall nicht angewendet. Anlageuniversum stark eingeschränkt Ab 2018 muss der Spezialfonds – wie schon im gegenwärtigen Recht – viele Anforderungen er­ füllen, um steuerlich als Spezialfonds qualifiziert zu werden. Damit ist der (Publikums)-Invest­ mentfonds im Vorteil, da für die Qualifikation als Publikumsfonds keine Anlagebedingungen Exkurs: Die 45-Tage-Regel § 36a EStG-E (sog. „Cum-Cum-Geschäfte“) Mit der Investmentsteuerreform wurde auch die 45-Tage-Regel verabschiedet, und zwar rückwirkend zum 1. Januar 2016. Ob die Dividenden deutscher Aktiengesellschaften voll angerechnet werden, knüpft der Gesetzgeber gemäß dieser Regel an mehrere Voraussetzungen: Der Steuerpflichtige, hier der Investmentfonds, muss während der Mindesthaltedauer ununterbrochen wirtschaftlicher Eigentümer der inländischen Aktien sein. Die Mindesthaltedauer umfasst 45 Tage und muss innerhalb eines Zeitraums von 45 Tagen vor und 45 Tagen nach dem Dividendenstichtag liegen. Der Steuerpflichtige trägt während der Mindesthaltedauer ununterbrochen das Mindestwertänderungsrisiko (Absicherung nur unschädlich bis maximal 30 %). Metzler Portfolio Insight 23 Regularien zu erfüllen sind. So hat der Gesetzgeber insbe­ erworben wurden. Hier ist dringend zu prüfen, mentfonds nur die aufsichtsrechtlichen Anlage­ Investmentfonds investieren darf, weiter stark strukturen oder geplante Investments besteht. breiter. Die Analyse des Portfolios kann er­ sondere diejenigen Vehikel, in die ein Spezialeingeschränkt (§ 26 InvStG n.F.). Zudem hat er ob Handlungsbedarf für bestehende Portfolio­ den Wertpapierbegriff enger gefasst. Wertpapiere Das neue Gesetz eröffnet dem Anleger die erwerbbaren Vermögensgegenständen, wenn sie zwischen zwei Besteuerungsregimes zu ent­ zählen ab 1. Januar 2018 nur noch dann zu den dem Wertpapierbegriff nach § 193 oder § 198 Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) genügen. Der „unbestimmte“ Wertpapierbegriff nach § 284 Abs. 2 Nr. 2a KAGB lässt sich unter Steuer­ Möglichkeit, sich bei Spezial-Investmentfonds scheiden – dem intransparenten und dem semitransparenten. Der Spezial-Investmentfonds kann demnach aufsichtsrechtlich (nach dem Kapitalanlagegesetzbuch) ein Spezial-AIF sein, aspekten nicht mehr heranziehen. Diese Ein­ der Anleger des Spezialfonds kann sich aber mentfonds von Bedeutung sein, da eventuell in (Publikums)-Investmentfonds entscheiden. schränkung kann für bestehende Spezial-Invest­ der Vergangenheit Investments mit vertragli­ chen Zusagen entsprechend der Definition des bisherigen Wertpapierbegriffs (§ 284 KAGB) für das intransparente Besteuerungsregime der grenzen – somit ist die Investitionsauswahl geben, dass das intransparente Besteuerungs­ regime im Hinblick auf die Investitionen des Fonds attraktiver wäre. Unbedingt zu beachten ist jedoch, dass vom „intransparenten“ Besteue­ rungsregime kein Weg mehr zurück zur semitransparenten Besteuerung führt. Folglich sollte die Entscheidung für eines der beiden Besteue­ rungsregime sehr gut überlegt und analysiert sein. Natürlich spielt auch der jeweilige persön­ liche Steuerstatus des Anlegers hierbei eine Rolle. In welchem Fall wäre das sinnvoll? Wie bereits erwähnt, greifen für den (Publikums)-Invest­ Weitere wichtige Fakten zu künftigen Modifikationen in der Besteuerung von Spezialfonds W egfall des Thesaurierungsprivilegs Nicht ausgeschüttete Veräußerungsgewinne fließen dem Anleger nach Ablauf von 15 Jahren zu, die er dann – je nach Steuerstatus – versteuern muss. Wegfall des Ertragsausgleichs Für die Besteuerung des Fonds werden künftig die Erträge des Fonds besitzzeitanteilig ermittelt und dem Anleger gemäß seiner Be­teiligungsdauer zugerechnet. An einen Anleger lassen sich nur Erträge ausschütten, die auf einen Zeitraum entfallen, in denen der Anleger am Spezialfonds beteiligt war. Beibehaltung, aber Modifikation täglicher Steuerkennzahlen –Der Aktiengewinn wird nur noch für Anleger ausgewiesen, die nach dem Körperschaftsteuergesetz veranlagt werden, nicht aber mehr für Anleger, die dem Einkommensteuergesetz unterliegen. Der Aktiengewinn wird zudem künftig gemindert durch Verluste aus Finanzderivaten, wenn im Rahmen einer konzeptionellen Gestaltung in gleicher oder ähnlicher Höhe Aktiengewinne erzielt werden (sog. „Kopplungsgeschäfte“). –Immobiliengewinn – künftige Bezeichnung: Abkommensgewinn Der Abkommensgewinn ist der Teil des Wertes eines Spezial-Investmentanteils, der auf die Erträge/Wertveränderungen/Ver­ äußerungsergebnisse entfällt, die aufgrund eines Abkommens zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von der Besteuerung befreit sind (§ 43 Abs. 1 InvStG n.F.). –Neu ist die Kennzahl zum Teilfreistellungsgewinn – sie umfasst teilweise steuerfrei gestellte Erträge (Ausschüttungen, Vorab­ pauschalen) und unrealisierte Ergebnisse aus Anteilen an (Publikums-)Investmentfonds. Veräußerungsgewinne aus Finanzinnovationen zählen ab 2018 nicht mehr zu den ausschüttungsgleichen Erträgen, das heißt, die Veräußerungsgewinne werden nicht mehr wie Zinserträge behandelt. Erträge aus Swaps zählen künftig zu den ausschüttungsgleichen Erträgen, sofern die geleisteten Zahlungsströme Zinssurrogate sind. 24 Metzler Portfolio Insight Regularien Strategie Metzler Sovereign Select ist „LCR-fähig“ Mit der Anlagestrategie Metzler Sovereign Select bietet Metzler Asset Management nun auch eine LCR-konforme Allokation in Staatsanleihen. Für den entsprechenden UCITS-konformen Publikumsfonds haben wir im vergangenen Jahr das zulässige Anlageuniversum auf LCR-konforme Anlageinstrumente eingegrenzt. Seit der Genehmigung dieser Änderungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde im Februar 2017 führt der Fonds den Namenszusatz „LCR“. Staatsanleihen: Investoren zwischen Niedrigzins, Bonitätsrisiken und Regulatorik Staatsanleihen sind unverzichtbar für eine ausgewogene Asset-Allokation. Allerdings ist eine breite globale Streuung wichtig – nicht zuletzt angesichts zunehmender politischer Unsicherheiten und einer hohen Staatsverschuldung. Hinzu Besonders interessant für Kreditinstitute Der Publikumsfonds Metzler Sovereign Select LCR (ISIN: IE00BYY02F28) bietet Anlegern die Möglichkeit, diversi­ fizierte Zinserträge zu vereinnahmen und gleichzeitig den LCR-Erfordernissen zu entsprechen. Insbesondere für Kre­ kommen schärfere Regulierungen. Damit stehen Investoren vor der Aufgabe, eine angemessene Verzinsung, Bonitäts­ risiken und regulatorische Anforderungen in Einklang zu bringen. ditinstitute ist dies eine Chance, die erforderliche Liquidi­ Eine Lösung ist der Metzler Sovereign Select LCR. Der erfüllen. Die Voraussetzung für eine LCR-konforme Um­ Seine Strategie basiert auf dem seit mehr als fünf Jahren (HQLA – High Quality Liquid Assets), erfüllt der Fonds mandaten umgesetzten Ansatz zur Auswahl von Bonds. Mit tätsreserve (LCR – Liquidity Coverage Ratio) profitabel zu setzung, nämlich das Vorhalten erstklassiger liquider Aktiva durch seine benchmarkfreie Strategie mit integriertem Wäh­ rungs- und Risikomanagement sowie ökonomisch fundier­tem Gewichtungsprozess. UCITS-konforme Publikumsfonds wurde 2015 aufgelegt. von Metzler Asset Management erfolgreich in Spezialfonds­ der Anlagestrategie Metzler Sovereign Select ist auch im Rahmen von Spezialfonds eine LCR-konforme Allokation in Staatsanleihen möglich. Metzler Portfolio Insight 25 Events SGB-Tagung 2017 Aktienanlage im Fokus Mittlerweile hat es Tradition, im Rahmen der der Frankfurt School of Finance & Manage­ um die spezifischen Bedürfnisse und Rahmen­ aus speziellen Blickwinkeln – ebenso wie die Metzler SGB-Tagungen aktuelle Themen rund bedingungen der Sozialversicherungsträger mit namhaften Experten zu diskutieren. Die dies­ ment, brachen eine Lanze für die Aktie jeweils Metzler-internen Fachleute. jährige Tagung stand ganz im Zeichen des neuen Der rege Austausch zwischen Teilnehmern und malig die Option eröffnet wird, das Deckungs­ Metzler SGB-Tagung als Branchentreff etab­liert 6. SGB-IV-Änderungsgesetzes, mit dem erst­ kapital für die Altersrückstellungen zumindest teilweise in Aktien zu investieren. Referenten zeigte wieder einmal, dass sich die hat und als Plattform auch für Gespräche unter Fachkollegen sehr geschätzt wird. Die Auslegung der neuen gesetzlichen Möglich­ Die Tagungsunterlagen stellen wir Ihnen gerne des Referats von Marko Müller vom Bundes­ treuer mit, wenn Sie daran Interesse haben. keiten zur Anlage von Aktien war das Thema versicherungsamt. Die weiteren Gastreferenten, Dr. Franz-Josef Leven vom Deutschen Aktien­ institut und Professor Dr. Martin Hellmich von 26 Metzler Portfolio Insight zur Verfügung. Bitte teilen Sie Ihrem Kundenbe­ Events Bestens, wenn der Preis zur Leistung passt. Wir freuen uns über den Preis „Currency Manager of the Year“ 2017 bei den European Pensions Awards. Ein schöner Beweis, dass wir mit unserem kundenorientierten Currency Management nicht nur er­folgreich für institutionelle Anleger und Unternehmen arbeiten, sondern laut Jury auch professionelle Standards setzen. Wie wir für Sie Währungsrisiken individuell managen können? Informieren Sie sich unter www.metzler.com oder sprechen Sie direkt mit unseren Experten unter der Telefonnummer (0 69) 21 04 - 44 51. Impressum Impressum Herausgeber Metzler Asset Management GmbH Untermainanlage 1 60329 Frankfurt am Main Telefon (0 69) 21 04 - 5 32 Telefax (0 69) 21 04 - 11 79 [email protected] www.metzler.com Verantwortlich Nicole Arend Dr. Christiane Heitmeyer Dr. Kerstin Nolte Gestaltung Ilonka Ritter Ulf Rößling Illustrationen Laura Baginski, Judith Ritter Fotografien Stefan Effner, fotolia, Metzler Erscheinungsort Frankfurt am Main Redaktionsschluss: 30. Juni 2017 Werbeinformation der Metzler Asset Management GmbH. Information für professionelle Kunden – keine Weitergabe an Privatkunden. Rechtliche Hinweise | Diese Unterlage der Metzler Asset Management GmbH (nachfolgend zusammen mit den verbundenen Unternehmen im Sinne von §§ 15 ff. AktG „Metzler“ genannt) enthält Informationen, die aus öffentlichen Quellen stammen, die wir für verlässlich halten. Metzler übernimmt jedoch keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Informationen. 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