www.osram.de/ledset 09/2014 Technischer Anwendungsleitfaden Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) Licht ist OSRAM Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | Inhalt Inhalt 1 Einleitung 03 3 LEDset-Anwendungen 10 1.1 Features und Vorteile 03 3.1 Stromeinstellung durch externen Widerstand 10 1.2 Unterschiede zwischen LEDset Gen1 und Gen2: Was ist neu an LEDset Gen2? 03 2 Technische Einzelheiten zu LEDset 04 2.1 Allgemeiner Überblick 04 2.2 Eigenschaften von LEDset 04 2.2.1 Allgemeine Beschreibung 04 2.2.2 Einsatz von LEDset im SSL-System von OSRAM 05 2.3 Technische Details 05 3.2 Übertemperaturschutz 11 3.2.1 Anwendungsbeispiel 1 11 3.2.2 Anwendungsbeispiel 2 12 3.2.3 Anwendungsbeispiel 3 14 2.3.1 Wie man den richtigen Rset-Wert ermittelt, um den gewünschten Iout zu erhalten 06 2.3.2 Anschluss mehrerer LED-Module 07 2.3.3 Übertemperaturschutz für LED-Module 07 2.3.4 Anschlüsse 08 2.3.5 Genauigkeit des Ausgangsstroms und Widerstand der Signalrückführung 2.3.6 Isolierung 08 09 2.3.7 Kabellänge 09 2.3.8 Kennzeichnung 09 2.3.9 Fehlerhafte Verdrahtung 09 Bitte beachten Sie: Alle Information in dieser Broschüre wurden mit größter Sorgfalt erstellt. OSRAM übernimmt jedoch für mögliche Irrtümer, Änderungen und/oder Auslassungen keine Haftung. Bitte überprüfen Sie auf www.osram.de/ledset, ob eine aktualisierte Version dieser Broschüre erhältlich ist oder wenden Sie sich hierfür an Ihren Vertriebspartner. 2 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | Einleitung 1 Einleitung Im Bereich Allgemeinbeleuchtung sorgt die LED-Technologie für viele Veränderungen. Beim Leuchtenbau können die vielfältigen Vorteile von LEDs, z. B. ihr hohes Maß an Flexibilität für den Leuchtenbetrieb, jedoch nur mit perfekt darauf abgestimmten LED-Treibern voll ausgeschöpft werden. Diese Situation wird noch erschwert durch die schnelle Verbesserung der der LED-Technologien in Bezug auf Effizienz und Stromtragfähigkeit, was eine noch höhere Anpassungsfähigkeit der entsprechenden LED-Treiber erfordert. OPTOTRONIC ® LED-Treiber mit LEDset-Schnittstellen erfüllen die Forderung nach höherer Anpassungsfähigkeit durch die Unterstützung eines breiten Leistungs- und Strombereichs sowie durch ihre zukunftssichere Bauweise, die sie auf die kommenden LED-Generationen vorbereitet. Zum Ziel dieses Anwendungsleitfadens: Der Zweck dieses Anwendungsleitfadens ist es, den Lesern grundlegende technische Informationen zur LEDset-Schnittstelle Generation 2 zu liefern, wobei das Hauptaugenmerk auf Anwendungslösungen liegt, die die besonderen Funktionen dieser neuen Schnittstelle aufzeigen und erläutern, wie diese genutzt werden können. Die Anwendungslösungen zeigen, dass die LEDset-Schnittstelle Gen2 viele Vorteile bietet, mit deren Hilfe Sie ihre LED-basierte Leuchte an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können: Die einfache Handhabung und Flexibilität von LEDset lässt ihnen viel Gestaltungsspielraum, um neue Leuchtensystem-Funktionalitäten zu entwickeln. 1.2 Unterschiede zwischen LEDset Gen1 und Gen2: Was ist neu an LEDset Gen2? LEDset Gen2 ist die weiterentwickelte Schnittstelle zwischen OPTOTRONIC ® LED-Treibern und LED-Modulen (wie z. B. OSRAM PrevaLED ®). Sie kann über den Produktnamen des LED-Treibers identifiziert werden, wobei LEDset Gen2 die Buchstaben „LT2“ enthält (während LEDset Gen1 nur mit den Buchstaben „LT“ endet). Das Verhalten der LEDset-Schnittstelle wurde geändert, um die folgenden Vorteile zu erzielen: — Zusätzlicher Betrieb parallel geschalteter Module, vor allem für lineare und flächige SSL-Systeme, bei gleichzeitiger Optimierung des Betriebsfensters für Spot- und Downlight-Systeme — Vereinfachte Montage (nur ein zusätzliches Kabel statt wie zuvor drei) Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verbesserungen der LEDset Gen2 gegenüber der Vorgängerversion: Tabelle 1: Was hat sich bei LEDset Gen2 verändert? LEDset Gen1 LEDset Gen2 Methode der Stromeinstellung Rset-Widerstand R set-Widerstand mit neuer Codierung Stromeinstellung Relativ (in % Absolut (innerhalb des des maximalen Bereichs von 0.1 A bis 5 A) Ausgangsstroms des LED-Treibers) Typische Anzahl der LED-Module im System 1 1–x (Reihen- und Parallelschaltung möglich) Anzahl der Kabel für LEDset 3 1 Verbreitung im Markt Nein (Einsatz nur durch OSRAM) Implementierung der Schnittstelle bei mehreren Anbietern 1.1 Features und Vorteile LEDset unterstützt Sie dabei, wichtige Marktvorgaben zu erfüllen: — Zukunftssichere Lösungen in Bezug auf den Lichtstrom — Langlebiger Betrieb — Anpassung der Leuchte an individuelle Wünsche — Energie- und Kosteneinsparung In Kombination mit OSRAM LED-Treibern bietet die LEDsetSchnittstelle Gen2 umfassende Flexibilität und ein zukunftssicheres System mit den folgenden Möglichkeiten und Vorteilen: — Einfache Verdrahtung zur simplen Stromeinstellung, passend zum abgeschlossenen LED-Modul — Vielfältige Anschlussmöglichkeiten für mehrere in Reihe oder parallel geschaltete LED-Module (auch gemischte Schaltungen möglich) — Übertemperaturschutz für LED-Module Hinweis: Die erste und die zweite Generation von LEDset sind nicht miteinander kompatibel und können nicht gegeneinander ausgetauscht werden. Aus Gründen der Einfachheit wird die Bezeichnung „LEDset“ im gesamten Dokument anstelle von „LEDset Gen2“ verwendet werden. LEDset bezieht sich implizit immer auf die aktuelle LEDset-Version. Abbildung 1: Anwendungsfeatures von LEDset Gen2 LED-Treiber LED-Module LEDset Gen2 3 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | Technische Einzelheiten zu LEDset 2 Technische Einzelheiten zu LEDset 2.1 Allgemeiner Überblick LEDset ist eine kostengünstige analoge Schnittstelle, die mit drei Kabeln zwischen LED-Treiber und LED Modul auskommt. Um Informationen von dem/den LED-Modul/en zum LED-Treiber zu übermitteln, wird – neben den beiden LED-Stromversorgungskabeln (LED+, LED-) – nur ein zusätzliches Kabel benötigt. Diese Schnittstelle wurde so entwickelt, dass sie die Kommunikation zwischen dem LED-Modul und dem LED-Treiber ermöglicht, mit derer Hilfe der passende LED-Betriebsstrom eingestellt und ein Übertemperaturschutz realisiert werden kann. Das Verhältnis von Iout zu Rset wird durch die folgende Formel definiert: (1) Iout[A] = 5V x 1000 Rset[Ω] Abbildung 3: LEDset-Schnittstellenverdrahtung LED-Modul LED+ l out Die Schnittstelle unterstützt die folgenden Funktionalitäten: — Einstellung des absoluten Ausgangsstroms des Konstantstrom-LED-Treibers (selbstständige Erkennung des LED-Moduls) — Möglichkeit der Parallel-/Reihenschaltung von LED-Modulen — Übertemperaturschutz des LED-Moduls LEDset LEDTreiber R set 1 Zu den typischen Anwendungen dieser Schnittstelle gehören einzelne, parallel oder in Reihe geschaltete LEDModule, wodurch sich erweiterte Kombinationsmöglichkeiten und ein kostengünstiger Übertemperaturschutz realisieren lassen. Wenn mehrere Module angeschlossen werden, müssen alle angeschlossenen Module identisch sein (gleiche/r Betriebsstrom/-spannung der LED-Module). Abbildung 2: LEDset-Schnittstellenverdrahtung (Blockschaltplan) 5V Iset LED- Das grundlegende Funktionsprinzip der LEDset-Schnittstelle ist es, den Strom Iset zu messen, der von einem LEDset-Anschluss zu einem oder mehreren Rset-Einstellwiderständen fließt, die auf dem/den angeschlossenen LEDModul/en platziert sind. LED-Treiber LED-Modul LED+ LEDset Stromeinstellung (Rset-Verbindung) Übertemperaturschutz LED- 2.2 Eigenschaften von LEDset 2.2.1 Allgemeine Beschreibung Der Betrieb der LEDset-Schnittstelle basiert auf dem ohmschen Gesetz. Es ist möglich, den Ausgangsstrom des LED-Treibers durch die Wahl des Rset-Widerstandwertes wunschgerecht anzupassen. LED-Treiber mit LEDset-Schnittstelle besitzen die Fähigkeit, den Strom Iset zu messen und den Ausgangsstrom ILED des LED-Treibers gemäß folgender Gleichung einzustellen: (2) Iout[A] = Iset[A] x 1000 Der Rset-Widerstand kann auf dem LED-Modul platziert werden und mit Hilfe eines zusätzlichen Kabels mit dem LEDset-Anschluss verbunden werden. Alternativ kann der Widerstand als eigenständiges Bauteil direkt mit den Klemmen des LED-Treibers verbunden werden. Hinweis: Die LEDset-Schnittstelle ist nicht dazu gedacht, als Steuerungsschnittstelle (zum Beispiel 1…10 V) verwendet zu werden. Wird dies nicht beachtet, so kann dies sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Sicherheitsanforderungen der Anlage beeinträchtigen. 4 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | Technische Einzelheiten zu LEDset 2.2.2 Einsatz von LEDset im SSL-System von OSRAM OSRAM bietet ein komplettes Portfolio von LED-Modulen (z. B. PrevaLED®) und OPTOTRONIC® LED-Treibern an, die über LEDset-Schnittstellen miteinander verbunden sind und sowohl für die Anwendung im Innen- als auch im Außenbereich geeignet sind. Abbildung 4: OSRAM SSL-Komponenten mit LEDset OPTOTRONIC ® LED-Treiber LED-Module Der Ausgangsstrom Iout, der über den Rset-Widerstand innerhalb des gültigen LEDset-Bereichs ausgewählt wird, muss zum benötigten Betriebsstrom der angeschlossenen LEDs passen und sich im gültigen Nominalstrombereich des LEDTreibers befinden. Der maximale Nominalbetriebsstrom des LED-Treibers Iout_max wird durch den minimalen Rset-Widerstandswert (Rset_min = 5 V/Imax x 1000) eingestellt. Umgekehrt hierzu wird der minimale Nominalbetriebsstrom durch den maximalen Rset-Widerstandswert (Rset_max = 5 V/Imin x 1000) eingestellt. Das Verhalten der Schnittstelle entspricht der folgenden Tabelle: Innenbereich Tabelle 2: Schnittstellenverhalten R set-Auswahl I out R set < R set_min (A) Iout-Verhalten wird durch die Produkteigenschaften defi niert. R set_min < Rset < R set_max (B) Iout[A] = Außenbereich R set > R set_max (C) 5 V x 1000 R set[Ω] Iout-Verhalten wird durch die Produkteigenschaften defi niert. Weitere Details und gegebenenfalls Abweichungen von diesen Grundlageninformationen finden Sie auf dem Datenblatt und in der Anleitung des entsprechenden LED-Treibers. 2.3 Technische Details Mit Hilfe eines passenden Rset-Widerstands kann der absolute Ausgangsstrom des LED-Treibers eingestellt werden. Der Ausgangsstrom kann gemäß der Formel (siehe Abbildung 5, unten) in einem Bereich von 0,1 A bis 5 A eingestellt werden. Der entsprechende Widerstandsbereich liegt zwischen 50 kΩ und 1 kΩ. Abbildung 6: lout vs. Rset lout vs. Rset (B) Iout [mA] 5000 4500 4000 3500 Abbildung 5: LEDset-Eigenschaften 3000 (A) (B) (C) 2500 lout vs. Rset Iout [mA] 5000 2000 1500 4500 1000 4000 500 3500 3000 1000 2500 Rset min Rset max 100000 Rset [Ω] 2000 1500 1000 500 1000 10000 100000 Rset [Ω] 5 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | Technische Einzelheiten zu LEDset 2.3.1 Wie man den richtigen Rset-Wert ermittelt, um den gewünschten Iout zu erhalten LEDset ermöglicht eine stufenlose Einstellung des Ausgangsstroms durch die einfache Auswahl des richtigen Rset-Widerstandswertes durch den Anschluss eines Potentiometers oder eines festinstallierten Standardwiderstandes über den LEDset-Anschluss. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Ausgangsstromwerte im gesamten gültigen LEDset-Bereich bei Verwendung eines Standardwiderstandes der E24-Reihe. Tabelle 3: Ausgangsstromwerte bei Verwendung von Standardwiderstandswerten der Reihe E24 R set E24 [Ω] Ausgangsstrom [mA] R set E24 [Ω] Ausgangsstrom [mA] R set E24 [Ω] Ausgangsstrom [mA] R set E24 [Ω] 51 000 100 22 000 227 9 100 549 3 900 1 282 1 600 3 125 47 000 106 20 000 250 8 200 610 3 600 1 389 1 500 3 333 43 000 116 18 000 278 7 500 667 3 300 1 515 1 300 3 846 39 000 128 16 000 313 6 800 735 3 000 1 667 1 200 4 167 36 000 138 15 000 333 6 200 806 2 700 1 852 1 100 4 545 33 000 151 13 000 385 5 600 893 2 400 2 083 1 000 5 000 30 000 166 12 000 417 5 100 980 2 200 2 273 27 000 185 11 000 455 4 700 1 064 2 000 2 500 24 000 208 10 000 500 4 300 1 163 1 800 2 778 Ausgangsstrom [mA] R set E24 [Ω] Ausgangsstrom [mA] Eine höhere Einstellgenauigkeit des Ausgangsstroms kann durch Verwendung von zwei parallel geschalteten Einstellwiderständen (Rset1 und Rset2) erreicht werden. Für die typischen LED-Betriebsströme zeigt die nachfolgende Tabelle die passenden Widerstandswerte bei Parallelschaltung zweier Widerstände und die daraus resultierenden Abweichungen vom gewünschten Stromwert. Tabelle 4: Ausgangsstromwerte bei Verwendung von zwei parallel geschalteten Einstellwiderständen (Rset1 und Rset2), Standardwiderstandswerte der Reihe E24 I out [mA] R set1 E24 [Ω] R set2 E24 [Ω] R set gesamt [Ω] = R set1 // R set2 Ausgangsstromfehler [%] 100 100 000 100 000 50 000 0 150 43 000 150 000 33 420 -0,252 200 30 000 150 000 25 000 0,004 350 15 000 300 000 14 268 0 500 10 000 – 10 000 0 700 8 200 56 000 7 153 -0,136 1 050 9 100 10 000 4 764 -0,052 1 400 3 900 43 000 3 576 -0,119 1 750 3 000 62 000 2 861 -0,134 2 100 2 700 20 000 2 379 0,088 6 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | Technische Einzelheiten zu LEDset 2.3.2 Anschluss mehrerer LED-Module Dieses einfache Funktionsprinzip der LEDset-Kommunikation erlaubt den Anschluss mehrerer LED-Module an dieselbe Schnittstellenleitung. Der Strom, der vom LEDTreiber geliefert wird, wird in diesem Fall durch den Widerstandswert eingestellt, der an der LEDset-Leitung angeschlossen ist. Parallelschaltung von LED-Modulen Wird mehr als ein LED-Modul des gleichen Typs an demselben LED-Treiber parallelgeschaltet (siehe Abbildung 7, unten), dann ist der vom LED-Treiber gelieferte Strom gleich der Summe der Ströme, die von den einzelnen Modulen benötigt werden. (3) Iout = ( R5 V set1 + 5 V +...+ 5 V Rset2 Rsetn ) x 1000 LED-Modul 2 Abbildung 9: LED-Modul mit Übertemperaturschutz LED-Modul LED+ Über temperaturschutzschaltung Abbildung 7: Typischer Aufbau für die Parallelschaltung mehrerer Module LED-Modul n 2.3.3 Übertemperaturschutz für LED-Module Dank leicht zu verstehender und flexibler Eigenschaften ermöglicht es LEDset den Nutzern auch, durch einfaches Hinzufügen einer Schaltung auf dem LED-Modul einen Übertemperaturschutz zu realisieren (siehe Abbildung 9). In diesem Fall verringert der LED-Treiber im Falle einer ungewünscht hohen Temperatur den Betriebsstrom des LED-Moduls oder schaltet den Ausgang komplett ab. Mehrere LED-Module von OSRAM besitzen diesen Schutz. LED-Modul 1 LEDset LED+ 5V Iset LEDTreiber LEDset R set LEDTreiber R set 1 R set 2 R set n Iset LEDLED- Reihenschaltung von LED-Modulen Die LEDset-Schnittstelle unterstützt auch in Reihe geschaltete LED-Module (siehe Abbildung 8, unten). Bei dieser Anordnung ist nur ein Modul an die LEDset-Leitung des LED-Treibers angeschlossen, weshalb nur die Widerstandswerte der Stromeinstell- und Übertemperaturschutzfunktion dieses Moduls erkannt werden. Hierbei darf nur dasjenige LED-Modul an den LEDset-Anschluss angeschlossen werden, das zugleich am Anschluss LED- des LED-Treibers angeschlossen ist. Mehr zum Thema fehlende Verdrahtung finden Sie im Abschnitt „Fehlerhafte Verdrahtung“. (4) Iout[A] = 5 V x 1000 Rset1 Die LEDset-Schnittstelle erlaubt es Nutzern, das Temperaturverhalten ihres Moduls gezielt zu definieren und ermöglicht es ihnen so, ihre eigene Lösung mit zuverlässiger Genauigkeit zu realisieren. Um die Kompatibilität zwischen dem LED-Treiber und dem LED-Modul zu gewährleisten, müssen eigene Lösungen die absoluten Grenzwerte einhalten, die in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet sind: Tabelle 5: Absolute Grenzwerte für das LED-Modul LED-Modul Min. Spannung Max. Spannung Entwurfswert Maximale Ausgangsspannung, die das LED-Modul im Fall von V LEDset Übertemperatur/Stromreduzierung durch den Übertemperaturschutz generieren kann. - 11 V 6V - Abbildung 8: Typischer Aufbau für die Reihenschaltung mehrerer Module LED-Modul n LED-Modul 2 LED-Modul 1 LED+ LEDset Rset 1 R set 2 R set n I set 5V LEDTreiber Minimale Eingangsspannung, der das LED-Modul bei normalen Betriebsbedingungen standhalten muss. LED- 7 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | Technische Einzelheiten zu LEDset 2.3.4 Anschlüsse Abbildung 12: Anschlussbeispiel eines isolierten Widerstands (automatische Bestückung möglich) Zum Anschluss der LEDs werden die beiden Anschlussklemmen LED+ und LED- verwendet. LEDset ist eine eindrahtige Schnittstelle und nutzt die Leitung LED- als Bezugspotential. Die Schnittstelle soll einen einkanaligen Konstantstrom-LED-Treiber mit einer oder mehreren angeschlossenen LED-Strings steuern. Abbildung 10 und Abbildung 13 zeigen die empfohlenen Farben der Anschlussklemmen und deren Anordnung. Kabel LED+ LED- Kabel LED- LEDset Abbildung 13: Anordnung und Farbcode der Anschlussklemmen am LED-Modul, Ansicht von oben Kabel LED+ LED+ Kabel LED- LED- Kabel LEDset LEDset Anschlüsse am LED-Modul LED+ Kabel LEDset LED(optional) — LED+ ist die Anschlussklemme für die positive Sekundärleitung des LED-Treibers (Farbe: Rot). — LED- ist die Anschlussklemme für die negative Sekundärleitung des LED-Treibers sowie das Bezugspotential für die Schnittstellenlogik (Farbe: Schwarz). — LEDset ist die Anschlussklemme des LED-Treibers für das LEDset-Steuerungskabel (Farbe: Weiß). — LED- (optional) ist die Anschlussklemme des LEDTreibers und direkt mit der Anschlussklemme LEDverbunden (äquipotential; Farbe: Schwarz). Diese Anschlussklemme kann für einen zusätzlichen Widerstand verwendet oder als zusätzliches Bezugspotential eingesetzt werden, wodurch die Genauigkeit des Systems verbessert werden kann. LED(optional) (Empfehlung für Anordnung und Farben) LED-Treiber Ausgangsanschlüsse am Abbildung 10: Anschlussklemmen eines LEDTreibers (Anordnung und Farbe), Ansicht von oben 2.3.5 Genauigkeit des Ausgangsstroms und Widerstand der Signalrückführung Die Genauigkeit des LEDset-Systems wird durch den Spannungsabfall an der Signalrückführleitung beeinflusst: Abbildung 14: Widerstände der Signalrückführleitung LED-Treiber Abbildung 11: Anschlussbeispiel eines externen Widerstands mit Hilfe der Anschlussklemme LED- (optional) LED-Modul LED+ Iout LEDset Iset LED- Anschlussklemmenwiderstand Kabelwiderstand LED+ LED Anschlussklemmenwiderstand R set – Spannungsabfall über Bezugspotential + Iout Der gesamte Rückführungswiderstand Rgpr (Anschluss- und Kabelwiderstände) verringert die effektive Spannung über den Rset-Widerstand und folglich auch den Strom Iset. Diese Eigenschaft reduziert den Ausgangsstrom, der zuvor durch Rset ausgewählt wurde, wodurch eine Abweichung des Ausgangsstroms herbeigeführt wird. Der echte Ausgangsstrom kann unter Verwendung der folgenden Formel erneut berechnet werden: (5) Iout_real = (R set 5V + (1000 x Rgpr) ) x 1000 8 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | Technische Einzelheiten zu LEDset Um die Genauigkeit der LEDset-Schnittstelle zu erhalten, müssen die Kabel und Anschlussklemmen richtig ausgewählt werden, damit sie den Spannungsabfall über den Weg der Signalrückführung unter 40 mA halten. Dies muss auch beim maximalen Strom des LED-Treibers sichergestellt sein (etwa 50 mΩ bei 700 mA Ausgangsstrom). Hinweis: Wenn – unter Verwendung der optionalen Anschlussklemme LED- für die Rset-Verbindung – das zweite Bezugspotential eingesetzt wird, so wird die Genauigkeit durch den LED-Betriebsstrom nicht beeinträchtigt und der reale Ausgangsstrom kann mittels der folgenden Formel berechnet werden: (6) Iout_real = (R 5V set + R gpr ) 2.3.9 Fehlerhafte Verdrahtung Fehlendes LEDset-Steuerkabel LEDset ist eine Schnittstelle, die für die Stromeinstellung und die Temperaturüberwachung eines LED-Moduls bestimmt ist. Wenn die LEDset-Leitung nicht am LEDsetSchaltkreis des LED-Moduls angeschlossen ist, funktioniert die Temperaturüberwachung des Moduls nicht und der Betriebsstrom der LEDs wird sich nicht richtig einstellen. In diesem fehlerhaften Zustand könnte eine Überhitzung des Moduls unentdeckt bleiben. Um das LED-Modul in diesem Zustand zu schützen, wird das Fehlen des Steuersignals erkannt und der LED-Treiber verhält sich wie im jeweiligen Datenblatt spezifiziert. x 1000 2.3.6 Isolierung Die LEDset-Schnittstelle des LED-Treibers hat gegenüber der Netzspannung denselben Isolationsgrad wie der Ausgangschaltkreis und besitzt, soweit dies in den technischen Angaben zum jeweiligen Produkt nicht anders vermerkt ist, keinen speziellen Schutz vor elektrostatischen Entladungen (electrostatic discharge = ESD). Daher sollte jede Schaltung, die mit der LEDset-Schnittstelle verbunden ist, eine entsprechende Isolierung zu berührbaren Teilen aufweisen. 2.3.7 Kabellänge Das LEDset-Kabel kann so lang sein wie die Versorgungsleitungen zu den LED-Modulen. Sonstige Beschränkungen bezüglich der Kabellänge können im Allgemeinen von der elektromagnetischen Störaussendung oder Immunität oder direkt aus den Details der technischen Angaben zum jeweiligen Produkt abgeleitet werden. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie auf dem Datenblatt oder in der Anleitung des entsprechenden LED-Treibers. 2.3.8 Kennzeichnung LED-Treiber und LED-Module, die mit LEDset ausgestattet sind und den LEDset-Spezifikationen entsprechen, sind mit dem folgenden Logo gekennzeichnet: LEDset-Kurzschluss Im Falle eines Kurzschlusses (< 900 Ω) von LEDset (LEDset und LED- verbunden) erkennt die Schnittstelle den Fehlerzustand und stellt den LED-Ausgangsstrom gemäß den Produktspezifikationen ein. Fehlerhafte Verdrahtung von LED+, LED-, LEDset Die Schnittstelle ist gegen fehlerhafte Verdrahtung der drei Pole LED+, LED- und LEDset beim Einschalten geschützt. Die Erfüllung dieser Anforderung ist für LED-Treiber vorgeschrieben. Für LED-Module ist dies nicht vorgeschrieben, wird aber empfohlen. Fehlerhafte Verdrahtung (Verdrahtungsfehler im Betrieb), die von der LED-Schnittstelle abgedeckt wird: Werden beim Anschluss mehrerer LED-Module eines oder mehrere der Kabel LED+ vom LED-Treiber getrennt, während alle Rset-Widerstände am LED-Treiber angeschlossen bleiben, so werden die verbleibenden angeschlossenen Module mit einem höheren Strom betrieben. In diesem Fall können die LED-Module überhitzen, wenn diese nicht über einen Übertemperaturschutz verfügen. Das LEDset-Logo Abbildung 15: Kritischer, nicht von der LEDset-Schnittstelle abgedeckter Zustand LEDset LED-Modul 1 LEDset LED-Modul 2 LEDset LED-Modul 3 Rset ohne Übertemperaturschutz R set ohne Übertemperaturschutz Rset ohne Übertemperaturschutz LED+ LED-Treiber LEDset Mit LEDset-Schnittstelle LED- 9 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | LEDset-Anwendungen 3 LEDset-Anwendungen 3.1 Stromeinstellung durch externen Widerstand Benötigt die Anwendung einen bestimmten, festen Ausgangsstrom, so lässt sich dies am einfachsten bewerkstelligen, indem man einen Widerstand zwischen den Anschlüssen LEDset und LED- anbringt. Die LEDset-Schnittstelle ist in der Lage, eine konstante Spannung (Vset = 5 V) zu generieren und erlaubt daher die Verwendung von „passiven“ Schaltkreisen (d.h. Widerständen), um den gewünschten Strom (Iset) zu erreichen. Abbildung 16: Stromeinstellung durch Anschluss eines externen Widerstandes an den Anschlussklemmen des LED-Treibers (links) und durch Installation eines externen Widerstandes auf dem LED-Modul (rechts) LED-Treiber LED-Treiber LED-Modul LED-Modul LED+ LED+ LEDset Rset Rset LEDset LED(optional) LED- LED- Der Widerstand kann entweder an den Anschlussklemmen des LED-Treibers oder auf dem LED-Modul platziert werden (siehe Abbildung 16). Wird die erste Lösung angewendet (Widerstand wird direkt an den LED-Treiber angeschlossen), dann muss der zusätzliche Anschluss LED- zum Anschluss des Widerstandes verwendet werden. Der Betriebsstrom kann, als Absolutwert und im richtigen LEDset-Bereich (Rset_min < Rset < Rset_max), einfach eingestellt werden, wobei der korrekte Widerstandswert über die folgende Formel ermittelt werden kann: (7) ILED = 5V x 1000 Rset Hinweis: Mehr über Widerstandswerte, die außerhalb des Bereichs Rset_min bis Rset_max liegen, finden Sie auf dem Produktdatenblatt, in der Anleitung oder im zusätzlichen Anwendungsleitfaden. 10 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | LEDset-Anwendungen 3.2 Übertemperaturschutz Abbildung 18: PTC-Widerstand über PTC-Temperatur 3.2.1 Anwendungsbeispiel 1 Die einfachste und günstigere Methode, um einen Übertemperaturschutz auf dem LED-Modul zu realisieren, besteht darin, eine Serienschaltung aus PTC- und RsetWiderstand mit dem LEDset-Anschluss zu verbinden. Abbildung 17 (unten) zeigt diesen einfachen Schaltkreis. RPTC vs. TPTC RPTC 105 Ω 104 5 Abbildung 17: Übertemperaturschutz mit Hilfe eines PTC-Widerstands 103 5 LED-Treiber LED-Modul 102 LED+ -20 0 20 40 60 80 100 120 140 LEDset PTC Rset TPTC Der typische LED-Betriebstrom bei Umgebungstemperatur kann unter Verwendung des typischen PTC-Widerstandswertes RR = 470 Ω wie folgt berechnet werden: LED- (9) Der LED-Strom kann unter Verwendung der folgenden Formel berechnet werden: (8) ILED = 5V x 1000 Rset + RPTC Da der PTC-Widerstandswert RPTC, nachdem seine Referenztemperatur überschritten wurde, steil ansteigt, sinkt der LED-Strom, wenn die Temperatur des LED-Moduls den gewählten Temperaturgrenzwert Tth überschreitet. Der Schaltkreis in Abbildung 17 wurde unter Verwendung der folgenden Komponenten simuliert: — PTC EPCOS B59421A0095A062 (SMD_0402, RR = 470 Ω, tsense = 95 °C) — Rset = 6800 Ω 5V x 1000 = 687 mA 6800 + 470 Ω Unter Verwendung der PTC-Eigenschaften aus dem EPCOS-Datenblatt (siehe Abbildung 18, oben), kann der LEDStrom als Funktion der PTC-Temperatur berechnet werden. Das nachfolgende Diagramm (Abbildung 19) zeigt den LED-Strom über die PTC-Temperatur; dabei ist der reale LED-Strom eine Kurve innerhalb des Minimums und des Maximums des berechneten LED-Stroms. Abbildung 19: LED-Strom über PTC-Temperatur RPTC Beispiel 1: ILED typ = Min. LED-Strom Max. LED-Strom 800 750 700 650 600 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 PTC-Temperatur [°C] 11 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | LEDset-Anwendungen Das nachfolgende Diagramm (Abbildung 20) zeigt die Abweichung des LED-Stroms in Hinblick auf den typischen Nominalwert von 687 mA. Wenn, wie in Abbildung 21 gezeigt, zwei parallelgeschaltete PTCs verwendet werden, kann der LED-Strom unter Verwendung der folgenden Formel berechnet werden: Abbildung 20: LED-Stromabweichung über PTCTemperatur (10) LED-Stromabweichung [%] Min. LED-Stromabweichung Max. LED-Stromabweichung 10 ILED = 5V x 1000 R Rset + PTC 2 Beispiel 2: Der Schaltkreis in Abbildung 21 wurde unter Verwendung der folgenden Komponenten (die gleichen Komponenten wie in Beispiel 1) simuliert: 0 -10 -20 — PTC EPCOS B59421A0095A062 (SMD_0402, RR = 470 Ω, tsense = 95 °C) — Rset = 6800 Ω -30 -40 -50 Der typische LED-Betriebsstrom bei Umgebungstemperatur kann unter Verwendung des typischen PTC-Widerstandswertes RR = 470 Ω wie folgt berechnet werden: -60 -70 -80 -90 (11) -100 ILED typ [A] = 5V 6800 + -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 x 1000 = 710 mA 470 2 PTC-Temperatur [°C] 3.2.2 Anwendungsbeispiel 2 Die Genauigkeit der in Abschnitt 3.2.1 präsentierten Übertemperaturschutzlösung kann erhöht werden, indem man einfach zwei parallelgeschaltete PTCs verwendet (siehe Abbildung 21, unten). Tatsächlich wird in diesem Fall, da die PTCs parallel geschaltet werden, die Widerstandstoleranz aufgrund der PTC-Komponenten verringert; wenn zwei identische PTCs verwendet werden, wird diese halbiert. Abbildung 21: Übertemperaturschutz durch zwei PTC-Widerstände LED-Treiber LED-Modul LED+ PTC PTC Rset LEDset LED- 12 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | LEDset-Anwendungen Unter Verwendung der PTC-Eigenschaften aus dem EPCOS-Datenblatt (siehe Abbildung 18 auf Seite 11), kann der LED-Strom als Funktion der PTC-Temperatur berechnet werden. Das nachfolgende Diagramm (Abbildung 22) zeigt den LED-Strom über die PTC-Temperatur; dabei ist der reale LED-Strom eine Kurve innerhalb des Minimums und des Maximums des berechneten LED-Stroms. Das nachfolgende Diagramm (Abbildung 23) zeigt die Abweichung des LED-Stroms in Hinblick auf den typischen Nominalwert von 710 mA. Abbildung 22: LED-Strom über PTC-Temperatur Abbildung 23: LED-Stromabweichung über PTC-Temperatur LED-Strom [mA] Min. LED-Strom Max. LED-Strom LED-Stromabweichung [%] 800 750 700 650 600 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Min. LED-Stromabweichung Max. LED-Stromabweichung 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 -60 -70 -80 -90 -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 PTC-Temperatur [°C] -100 -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 PTC-Temperatur [°C] 13 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | LEDset-Anwendungen 3.2.3 Anwendungsbeispiel 3 Abbildung 24 zeigt den Standard-Temperaturüberwachungsund Stromeinstellschaltkreis des LED-Moduls. Er besteht aus dem Rset-Widerstand (in diesem Beispiel werden zwei Widerstände verwendet, um eine genauere Stromeinstellung zu erzielen) und der Schaltung für den Übertemperaturschutz. Dieses Beispiel bezieht sich auf ein LED-Modul mit 50 V (±8 %) Betriebsspannung und einer maximalen Betriebstemperatur von 76 °C. Abbildung 24: Beispiel eines Schaltkreises zur Temperaturüberwachung – auf der Seite des LED-Moduls (V LED = 50 V ±8 %) LED+ D6 R1 27 k R4 Vref 3k9 D2 R3 LED-Modul D1 D3 11 V LED-Treiber R5 4k7 C2 3k9 Optional Optional NTC 47 k D4 Q1 Vb BC846BW C1 D5 220 p R2 Rtg 10k5 Ve Vset C3 Rset Übertemperaturschutz LEDset Optional (oder offen) 47 Rset1 Optional LED- Die Widerstände R1 und R4 wurden so gewählt, dass damit genügend Strom für die Übertemperaturschutzschaltung zur Verfügung gestellt werden kann (siehe Abbildung 24). Um die Verlustleistung zu verringern, können R1 und R4 an eine Spannungsquelle mit niedrigerer Spannung angeschlossen werden (zum Beispiel eine Zwischenstelle in der LED Serienschaltung), vorausgesetzt, dass die minimale Zwischenspannung höher ist als die Spannung der D1-Zenerdiode (vgl. die folgenden Anmerkungen hierzu). C2 und C3 sind optionale Kondensatoren zur EMV-Filterung, die in der finalen Anwendung feineingestellt werden können. 14 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | LEDset-Anwendungen Rset1 ist ein optionaler Widerstand, der zur Feineinstellung des LED-Stroms verfügbar ist. R5 ist ebenfalls ein optionaler Widerstand, der dazu verwendet werden kann, die Verlustleistung des Widerstandes R4 während der Übertemperatur zu verringern (im Beispiel 24 auf Seite 14 ist der Widerstand R5 notwendig, um R4 in der Bauform 1206 nutzen zu können). R 3 -Berechnung Um die Temperaturempfindlichkeit des Systems zu bewahren, muss ein Wert für R3 gewählt werden, der bei der Tth-Temperatur niedriger ist als der RNTC_th-Wert. Dieser Widerstand wird verwendet, um die Empfindlichkeit der Stromrückregelung einzustellen, wie in Abbildung 26 gezeigt. R 2-Berechnung Abbildung 25: Simulation der Stromrückregelung – Iout [mA] vs. LED-Modultemperatur [°C]* (15) R2 = Vset + V be_BC846W_th x (RNTC_th + R3) Vref_th – Vset – V be_BC846BW_th wobei Vset = 5 V LED-Strom vs. LED-Temperatur LED-Strom [mA] Abbildung 26: Simulation der Stromrückregelung – Iout [mA] vs. LED-Modultemperatur [°C] – mit verschiedenen R 3 - und R 2-Wert-Kombinationen* 750 700 650 600 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 R3 = 1 kΩ R2 = 7,15 kΩ LED-Strom [mA] ΔT = 4 °C T1 = 74,5 °C T2 = 78,5 °C 72,5 73 73,5 74 74,5 75 75,5 76 76,5 77 77,5 78 78,5 79 79,5 LED-Modultemperatur [°C] * Basierend auf dem Schaltkreis, den Abbildung 14 auf Seite 8 zeigt Entwurfsschritt 1 – Berechnung der temperaturabhängigen Parameter: Nachdem der Temperaturgrenzwert Tth ausgewählt wurde, können alle temperaturabhängigen Parameter berechnet werden: R3 = 4,7 kΩ R2 = 10,5 kΩ R3 = 6,8 kΩ R2 = 12,5 kΩ 750 700 650 600 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 72,5 73 73,5 74 74,5 75 75,5 76 76,5 77 77,5 78 78,5 79 79,5 LED-Modultemperatur [°C] * Basierend auf dem Schaltkreis, den Abbildung 26 zeigt – fester Temperaturgrenzwertpunkt – R NTC = 6844 Ω bei 75 °C RNTC-Wert bei T th: (12) RNTC_th = 47 k x e Bx ( 273,151 + T – th 1 298,15 ) V be_BC846BW-Wert bei T th: (13) V be_BC846BW_th = 0,55 – 2,3 mV/°C x (Tth – 25 °C) 1) Vref-Wert (unter Verwendung von BZX384-B11) bei Tth: (14) Vref_th = 11 + 7,4 mV/°C x (Tth – 25 °C) 2) wobei Tth = Ansprechtemperatur des Übertemperaturschutzes, B = NTC-B-Parameter (B = 4000 für NTC EPCOS B57423V2473H062). Am Temperaturgrenzwert ist der Strom durch R tg sehr niedrig, daher kann der Spannungsabfall vernachlässigt werden. 1) -2,3 mV/°C ist der typische Temperaturkoeffizient des Basis-EmitterÜbergangs des BC846BW-Transistors – 0,55 V bestimmt unter Verwendung der Ebers-Moll-Gleichung im Betriebspunkt Tamb = 25 °C bei Ic = 30 μA 2) 7,4 mV/°C ist der typische Temperaturkoeffizient des Bauteils BZX384-B11. 15 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | LEDset-Anwendungen R tg-Berechnung Um den Widerstandswert R tg auszuwählen, ist es notwendig, den äquivalenten Ersatzwiderstand R tot zu berechnen: Abbildung 27: Ersatzschaltkreis-Analyse – basierend auf dem Schaltkreis aus Abbildung 24 R3 LED-Modul Vref LED-Modul Req LEDset + – Veq Q1 BC846B Rtg Rset Veq und Req sind die Modellparameter aus Sicht der Basis von Q1, welche wie folgt berechnet werden: (17) Veq = (R3 + RNTC_th) x R2 R3 + RNTC_th + R2 Vref x R2 R3 + RNTC_th + R2 R total kann wie folgt berechnet werden: (18) R total = R tg + Req 1 + hFE_min Q1 BC846B LEDset + – Veq Rtotal Vset Q1 BC846B Rtg Vset R2 (16) Req = LED-Modul RNTC Vset + – Rset LEDset Rset Abbildung 28 (unten) zeigt das Übertemperaturverhalten mit verschiedenen R tg-Werten; die Empfindlichkeit der Rückregelung ist bei höheren R tg-Werten niedriger. Ein Nachteil bei der Verwendung von hohen R tg-Werten ist der Einfluss dieses Parameters auf die finale Abschalttemperatur T2. Werden hohe R tg-Werte verwendet, dann steigt die Empfindlichkeit der Rückregelung, wenn der Rset-Wert verkleinert wird. Aus diesem Grund wird empfohlen, den niedrigsten R tg-Wert zu wählen, der die Stabilität des Übertemperaturschutzes gewährleistet (muss in der entsprechenden Anwendung überprüft werden). Nachfolgend eine Faustregel für die R tg-Auswahl: R tg > Req (1 + hFE_min) wobei hFE_min die minimale statische Stromverstärkung des Transistors Q1 ist. (19) Um das Übertemperaturverhalten im Falle der Parallelschaltung mehrerer Module oder bei einem niedrigen RsetWert beizubehalten, muss für R total ein Wert unter 100 Ω gewählt werden. Abbildung 28: Simulation der Stromrückregelung – Iout [mA] vs. LED-Modultemperatur [°C] bei verschiedenen R tg-Werten* LED-Strom [mA] Rtg = 10 Ω Rtg = 47 Ω Rtg = 68 Ω 750 700 650 600 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 72,5 73 73,5 74 74,5 75 75,5 76 76,5 77 77,5 78 78,5 79 79,5 LED-Modultemperatur [°C] * Basierend auf dem Schaltkreis, den Abbildung 14 auf Seite 8 zeigt (mit festem R 2 und R 3) 16 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | LEDset-Anwendungen Die nachfolgende vereinfachte Tabelle dient dazu, die Auswahl von R2 und R3 zu erleichtern: Andere feste Daten Minimaler Strom der Zener-Diode (Ibias_z): 0,5 mA Maximaler Schnittstellenstrom (Iinterface_max): 5 mA bei Iout = 5 A Q1 - BC846BW min. statische 200 bei Ic = 2 mA Stromverstärkung (hFE_min = Ic/ib): Tabelle 6: R 2 , R 3 und R tg_max-Werte gemäß T th-Temperaturgrenzwert* T th [°C] R NTC_th [Ω] R 3 [Ω] R 2 [Ω] R tg_max [Ω] 45 20 222 13 975 33 349 16 50 16 647 11 505 27 163 31 55 13 786 9 527 22 257 43 60 11 481 7 973 18 342 53 65 9 613 6 644 15 199 61 70 8 091 5 592 12 660 67 75 6 844 4 730 10 599 72 77 80 5 817 4 020 8 916 85 4 966 3 432 7 535 80 90 4 258 2 943 6 395 83 95 3 666 2 534 5 452 86 100 3 170 2 191 4 666 88 105 2 751 1 901 4 009 89 110 2 396 1 656 3 458 91 115 2 095 1 448 2 993 92 120 1 837 1 270 2 600 93 125 1 617 1 117 2 266 94 R1-Berechnung Durch Anwendung der Gleichungen (20) und (21) kann man die Minimal- und die Maximalspannung der Zener-Diode (Vref_max, Vref_min) ermitteln: (20) Vref_max = V Zener_nom + V Zener_nom x tol % + Ktemp x (Tmax – 25 °C) (21) Vref_min = V Zener_nom – V Zener_nom x tol % + Ktemp x (Tmax – 25 °C) Maximale Spannung der Zener-Diode (BZX384-B11): Vref_max = 11 V + 11 V*2 % + 9 mV/K * (80 °C-25 °C) = 11,715 V Minimale Spannung der Zener-Diode (BZX384-B11): Vref_min = 11 V - 11 V*2 % + 9 mV/K * (80 °C-25 °C) = 11,275 V Nun ist es notwendig, den Strom IR1 (24) als Summe dreier Ströme zu berechnen: BC846BW-Basisstrom (22), maximaler Strom durch den NTC (23) und der minimale Strom der Zener-Diode Ibias_z. * Tabelle basierend auf dem Schaltkreis, den Abbildung 14 auf Seite 8 zeigt Entwurfsschritt 2 – Auswahl von R1: R1 muss so gewählt werden, dass der minimal benötigte Strom des Schaltkreises bei gleichzeitiger Minimierung seiner Leistungsverluste bereitgestellt wird. Iinterface_max hFE_min (22) Ib_max_BC846BW = (23) INTC_max = (24) IR1_min = Ib_max_BC846BW + INTC_max + Ibias_z Vref_max R2 + R3 Entwurfsbeispiel: Eingangsdaten Maximale Modultemperatur (Tmax): Maximale LED-Modulspannung (VLED+_max ) 3): Minimale LED-Modulspannung (VLED+_min): Minimale LEDset-Spannung (Vset_min): Maximale LEDset-Spannung (Vset_max): Nominalspannung der Zener-Diode 11 V (V Zener_nom): Spannungstoleranz der Zener-Diode (tol%): 2% Temperatur-Koeffizient Zener-Diode 9 mV/K max. (Ktemp): Maximale Verlustleistung der 300 mW Zener-Diode (PD1_Zener_max): 80 °C 54 V 4) 46 V 5) 4,75 V 5,25 V Maximaler BC846BW-Basisstrom (Ib_max_BC846BW ): Maximaler NTC-Strom (INTC_max): IR1min ≈ 25 μA 746 μA 1,3 mA (BZX384-B11) (BZX384-B11) (BZX384-B11) (BZX384-B11) 3) V LED+ ist die Spannung zwischen den Polen LED+ und LED-. 4) Im Fall eines Anschlusses innerhalb der LED-Reihe verwenden Sie bitte ihren Maximalwert. 5) Im Fall eines Anschlusses innerhalb der LED-Reihe verwenden Sie bitte ihren Minimalwert. 17 Die LEDset-Schnittstelle (Gen2) | LEDset-Anwendungen Unter der Bedingung, dass VLED+_min > Vref_max: (25) VLED+_min – Vref_max IR R1_max = 1_min R1 muss so gewählt werden, dass die beiden Bedingungen (26) und (27) erfüllt werden; um Verlustleistung einzusparen, muss R1 so nahe wie möglich am Wert R1_max gewählt werden: (26) R1 < R1_max (27) P R1 = (VLED+_max – Vref_min)2 < PR1_max R1 wobei PR1_max die maximal erlaubte Verlustleistung ist, die durch die Bauform des ausgewählten Widerstands R1 (vgl. Datenblatt des Widerstands) vorgegeben ist; PR1 ist seine maximal berechnete Leistung. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt werden können, wählen Sie bitte eine größere Bauform von R1, um den Wert PR1_max zu erhöhen. Nach der Auswahl von R1 ist es notwendig, die erlaubte Verlustleistung der Zener-Diode zu überprüfen (28): (28) PD1_Zener = (VLED+_max – Vref_min) x Vref ≤ PD1_Zener_max R1 wobei PD1_Zener_max die durch D1 maximal erlaubte Verlustleistung darstellt. Der Nutzer muss die maximale Verlustleistung unter Verwendung von Gleichung (28) gemäß der maximal erlaubten Verlustleistung (vgl. Datenblatt der Zener-Diode) überprüfen. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt wird, wählen Sie bitte eine größere Bauform von D1, um den Wert PD1_Zener_max zu erhöhen. Req muss so gewählt werden, dass die beiden Bedingungen (31) und (32) erfüllt werden: Um Verlustleistung einzusparen, muss Req so nahe wie möglich am Wert Req_max gewählt werden: (31) Req < Req_max (32) PReq = (VLED+_max – VCEsat_BC846BW – Vref_min)2 ≤ PReq_max Req PReq ist die gesamte berechnete Verlustleistung von R4 + R5 und PReq_max ist die gesamte für die beiden Widerstände erlaubte Verlustleistung. Um Komponenten einzusparen, ist es möglich, für R5 = 0 Ω anzunehmen und somit PReq_max = PR4_max zu setzen. Die Bauform von R4 muss so gewählt werden, dass Bedingung (32) erfüllt wird. Wenn diese Bedingung nicht erfüllt wird, wählen Sie bitte eine größere Bauform von R4, um den Wert PR4_max zu erhöhen oder verwenden Sie eine Serienschaltung mit dem Widerstand R5, um die Verlustleistung aufzuteilen (wobei Sie R5 und R4 gemäß der Gleichung (29) auswählen, wie im nachfolgenden Beispiel gezeigt). Beispiel: Entwurfsbeispiel eines Übertemperaturschutzes Tth = 75 °C RNTC@75 °C = 6844 Ω V be_BC846BW@75 °C = 0,435 V Vref_nom@75 °C = 11,37 V VCEsat_BC846BW = 90 mV R1 = 27 kΩ – SMD-Bauform: 0805 – Pmax = 125 mW 6) R2 = 10,5 kΩ – SMD-Bauform: 0805 – Pmax = 125 mW R3 = 4,7 kΩ – SMD-Bauform: 0805 – Pmax = 125 mW R4 = 3,9 kΩ – SMD-Bauform: 1206 – Pmax = 250 mW R5 = 3,9 kΩ – SMD-Bauform: 1206 – Pmax = 250 mW Entwurfsschritt 3 – Auswahl von R4 und R 5 Unter Beachtung der Gleichung: (29) Req = R4 + R5 muss Req so gewählt werden, dass der maximale Schnittstellenstrom (Iinterface_max = 5 mA) mit der Spannung VLED+_min, der BC846BW-Kollektor-Emitter-Sättigungsspannung VCEsat_BC846BW und dem R tg-Spannungsabfall eingehalten wird. Der maximale Req-Widerstandswert muss wie in Gleichung (30) angegeben berechnet werden: (30) Req_max = VLED+_min – Vset_max – VCEsat_BC846BW – R tg x Iinterface_max Iinterface_max 6) Pmax ist die maximal durch den Widerstand erlaubte Verlustleistung bezogen auf seinen Übertemperaturschutz. 18 09/14 OSRAM CRM MK AB Technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten. www.osram.de/ledset Weitere produktspezifische Informationen finden Sie unter: — OPTOTRONIC ®: www.osram.de/optotronic — Lichtmanagementsysteme: www.osram.de/lms — PrevaLED®: www.osram.de/prevaled OSRAM GmbH Hauptverwaltung: Kunden-Service-Center (KSC) Deutschland: Marcel-Breuer-Straße 6 80807 München Parkring 33 Fon +49 89 6213-0 85748 Garching Fax +49 89 6213-2020 Fon +49 89 6213-6000 www.osram.com Fax +49 89 6213-6001