Layout 2 - Charité – Universitätsmedizin Berlin

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UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN
Augenklinik
Ausgabe 2017
EINBLICK - AUSBLICK
Fachpublikation
Augenklinik
INHALTSVERZEICHNIS
Femtosekundenlaser-assistierte Kataraktchirurgie Ambulantes OP-Zentrum Charité, Campus Virchow-Klinikum
C. von Sonnleithner, N. Torun, E. Bertelmann ........................................................................................................................................................................................... Seite 010-11
Entzündungen an der Augenoberfläche: Einblick und Ausblick - vom Labor zur Klinik
S. Mergler, U. Pleyer ................................................................................................................................................................................................................................... Seite 13-15
Katarakt-Operation mit Multifokallinsen
T. Brockmann, C. von Sonnleithner, N. Torun, E. Bertelmann ........................................................................................................................................................................ Seite 16-18
Lamelläre Hornhauttransplantation (DMEK) in komplizierten Ausgangssituationen
N. Torun ............................................................................................................................................................................................................................................................ Seite 19
VISICORT – ein Europäisches Verbundprojekt
N. Steinhorst, D. Pohlmann, E. Bertelmann, N. Torun, U. Pleyer .................................................................................................................................................................... Seite 21-22
Minimal invasive Glaukomchirurgie bei Glaukomerkrankungen
A.-K. Maier-Wenzel, A.-M. Davids, S. Winterhalter, N. Torun, E. Bertelmann ................................................................................................................................................... Seite 23-24
DOPPELBILDER NACH KATARAKTOPERATION UND IHRE THERAPIE
Abteilung Orthoptik, Kinderophthalmologie und Neuroophthalmologie der Charité
D. J. Salchow, R. Bergholz, M. Rossel, S. Schönfeld........................................................................................................................................................................................ Seite 26-27
Sarkoidose
E. Gundlach, D. Pohlmann, U. Pleyer, S. Winterhalter .......................................................................................................................................................................................... Seite 29
Neue Perspektiven in der retinalen Bildgebung mittels OCT-Angiographie bei Birdshot-Chorioretinopathie,
punktförmige innere Choriopathie & Chorioretinitis serpingiosa
D. Pohlmann, S. Macedo, S. Winterhalter...................................................................................................................................................................................................... Seite 30-31
UVEITIS Studienzentrum CVK ....................................................................................................................................................................................................... Seite 33-35
Akute Retinanekrose
S. Winterhalter, D. Pohlmann, E. Gundlach, U. Pleyer .................................................................................................................................................................................. Seite 36-38
Okuläre Graft-versus-host Disease (GVHD) nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation
T. Dietrich-Ntoukas, S. Winterhalter .............................................................................................................................................................................................................. Seite 40-41
Die OCT-Angiographie (OCT-A)
D. Pohlmann, C. Busch, J. Löwen, S. Winterhalter, A. M. Joussen........................................................................................................................................................................... Seite 42
Wir bieten eine neue Lasertechnik an: Navilas® 577s – der navigierte Netzhautlaser
A.-M. Davids, J. Tatsios, B. Müller, A. M. Joussen ................................................................................................................................................................................................. Seite 44
Navigierte zentrale Laserkoagulation als Therapiealternative bei Patienten mit chronischer CRCS
B. Müller, S. Jacob, J. Tatsios, J. Klonner, A. M. Joussen ................................................................................................................................................................................ Seite 45-46
Genotypisierung von Patienten mit altersabhängiger Makuladegeneration
C. Busch, S. Winterhalter, B. Müller, A. Joussen ................................................................................................................................................................................................... Seite 49
Elektive Makulachirurgie mit nahtfreier Kleinschnitttechnik
B. Müller, T. Dietrich-Ntoukas, A. M. Joussen................................................................................................................................................................................................. Seite 50-51
Maximalchirurgie: Rekonstruktion schwerer Bulbusverletzungen – Jedes Auge verdient einen Versuch
A. M. Joussen, T. Dietrich-Ntoukas, S. Winterhalter, I. Seibel, A. Hager, B. Müller ........................................................................................................................................... Seite 52-54
Die Grubenpapille – Optic Pit
J. Lüblinghoff, A. M. Joussen........................................................................................................................................................................................................................ Seite 55-56
Fundusautofluoreszenz in der Diagnostik der Chloroquin-Makulopathie und erblicher Netzhauterkrankungen.
R. Bergholz, B. Müller, A. M. Joussen, M. Rossel, D. J. Salchow ...................................................................................................................................................................... Seite 57-58
Okuläre Hypotonie – was tun, wenn das Auge keinen Druck mehr hat.
A. M. Joussen, S. Winterhalter, T. Dietrich-Ntoukas, O. Strauß, B. Müller ....................................................................................................................................................... Seite 59-62
Die chirurgische adjuvante Nachbehandlung eines bestrahlten Aderhautmelanoms/Aderhautziliarkörpermelanoms.
I. Seibel, A. Riechardt, A. M. Joussen ................................................................................................................................................................................................................... Seite 63
Erste Erfahrungen in der intraarteriellen Chemotherapie des fortgeschrittenen Retinoblastoms
B. Müller, A. M. Joussen, G. Bohner.............................................................................................................................................................................................................. Seite 64-65
Translationale Forschung an der Augenklinik.
O. Strauß, S. Crespo-Garcia, N. Kociok, N. Reichhart, A. M. Joussen............................................................................................................................................................... Seite 66-68
Publikationen in Fachjournalen........................................................................................................................................................................................................Seite 71-75
Augenklinikteam .................................................................................................................................................................................................................................. Seite 76-77
Telefonverzeichnis...................................................................................................................................................................................................................................... Seite 78
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Augenklinik
Liebe Patientinnen und Patienten,
Foto: Wiebke Peitz I Charité
liebe Kollegen,
wir freuen uns, Ihnen die nunmehr dritte Ausgabe von Einblicke-Ausblicke
der Charité Augenklinik vorlegen zu können.
Wie zuvor haben die Mitarbeiter Ihnen mit kurzen Beiträgen zu
aktuellen Themen aus Klinik und Forschung versucht, einen Überblick
über unsere Tätigkeit zu geben.
Hierbei haben wir Ihnen ein buntes Potpourri aus allen Bereichen
unserer Klinik zusammengestellt – von der Hornhaut durch alle Bereiche
und Fachrichtungen der Augenheilkunde bis zum Schwerpunkt okuläre
Onkologie mit der Protonentherapie des Auges.
In der Rubrik Zahlen und Fakten stellen wir Ihnen die Eckpunkte unserer
Tätigkeit vor. Die Klinik ist eines der größten universitären Zentren für
Augenheilkunde. Wiederum konnten wir in den vergangenen Jahren
unser Spektrum auf fast allen Gebieten erweitern und ausbauen.
Damit wird dann auch eine Verbesserung der räumlichen Situation der
beiden Klinikstandorte erforderlich, und Patienten über Überweiser
kennen nur zu gut unsere vollen Flure während der Spezialsprechstunden.
CVK ist dann kurze Zeit später schon geplant. Die neu sanierten Flächen
werden Ambulanz und OP Bereiche besser integrieren, so dass einige
Abläufe sicher verbessert werden.
Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre.
Sollten Sie Fragen und Anregungen zu den Beiträgen oder anderen
Themen die unsere Patientenversorgung, Forschung und Lehre betreffen
haben, so wenden Sie sich jederzeit an mich oder meine Mitarbeiter.
Mit bestem Gruß
Ihre
Im kommenden Jahr wird zunächst der Standort CBF in neu sanierte
Räumlichkeiten umziehen können. Der Umzug nach Mitte aus dem
Univ.-Prof. Dr. med. Antonia M. Joussen
Direktorin der Klinik
IMPRESSUM
Verlag und Anzeigenverwaltung
IPV-Informations-Presse-Verlags Gesellschaft mbH
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Telefon 02173 10 95 - 100
Fax
02173 10 95 - 111
E-Mail [email protected]
Web
www.ipv-medien.de
„EINBLICK – AUSBLICK“ Fachpublikation
Herausgeber:
Humboldt Universität
Augenklinik Charité
Universitäts Medizin Berlin
Redaktion:
Prof. Dr. med. A. Joussen, FEBO
Prof. Dr. med. U. Pleyer, FEBO
Augenklinik Charité
Universitäts Medizin Berlin
Augustenburger Platz 1 · 13353 Berlin
Web www.charite.de
Druck
Strube Druck & Medien OHG
Stimmerswiesen 3 · 34587 Felsberg
Telefon 0 56 62 / 94 87 - 0 · www.ploch-strube.de
Auflage: 2.000
Ausgabe: August 2017
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Augenklinik
Einwerbung von Drittmitteln:
In der Zeit von 2013-2016 hat die Augenklinik ca. 2,3 Mio. Euro Drittmittel zur Finanzierung wissenschaftlicher Projekte eingeworben. In Abhängigkeit von den eingeworbenen Drittmitteln und den wissenschaftlichen Publikationen erfolgt eine Zuwendung von ca. 60.000 Euro
jährlich im Rahmen der leistungsorientierten Mittelvergabe für die Forschungsprojekte der Augenklinik.
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Hornhauttransplantationen:
Seit 2013 führen wir einen großen Teil der Hornhauttransplantationen
als lamelläre Transplantationen durch. Hierbei ist der Anteil der
lamellären Keratoplastiken von 56% im Jahre 2013 auf 86% im
Jahre 2016 gestiegen (2013 56%, 2014 64%, 2015 71%, 2016
86%)
Anzahl Hornhauttransplantationen
2011
2012
2013
2014
2015
2016
133
177
336
331
415
408
2016
10.607 1 55.794 1 257.980 1 220.685 1 675.321 1 466.290 1 905.566 1
Schwerpunkt Glaukom:
Im Bereich Glaukomchirurgie hat sich das Spektrum zusätzlich zur klassischen Trabekulektomie durch die minimalinvasiven Chirurgie (Shunts,
Trabekelchirurgie) erweitert. Für spezielle Fälle stehen darüber hinaus
Drainageimplantate zur Verfügung. An beiden Standorten erfolgt die
Versorgung der Patienten in spezialisierten Sprechstunden.
Glaukom
OPs
Klinik in Zahlen:
Gesamtumsatz
Umsatz
(Mio 1 )
2011
2012
2013
2014
2015
2016
19,50
20,6
21,7
22,5
24
25,5
2011
2012
2013
2014
2015
2016
724
761
1077
996
802
863
Intravitreale Injektionen:
Während sich die Möglichkeiten der pharmakologischen Therapie
durch neue Medikamente sowie eine Erweiterung des Indikationsspektrums erweitern, ändert sich die politischen Rahmenbedingungen leider
zum Teil zu Lasten einer optimalen Patientenversorgung. Wir sind allerdings zuversichtlich, auch in Zukunft den Patienten eine optimale
Therapie bei vaskulären Erkrankungen bieten zu können und durch
unsere Forschungsaktivitäten weiterhin aktiv an einer Verbesserung
dieser Therapieverfahren mitzuwirken.
IVOMs
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2305
3284
4341
3898
3246
3513
3067
CMP
CMP
gesamt
2011
2012
2013
2014
2015
2016
4170
4358
4696
4838
5149
5402
Ambulante und stationäre Fälle
2011
Anzahl stationärer Fälle
Anzahl ambulante Besuche
2015
2016
6.159 6.455 6.642 6.843 7.231
2012
2013
2014
7.509
55.583 55.943 61.503 62.846 65.213 67.760
OP Kennzahlen:
OPs Gesamt
Stationär
Teilstationär
Ambulant
6
2014
6.038
2015
6.391
2016
6.718
4
17
35
7.485
7.691
6.604
Vitreoretinale Chirurgie:
Während das Spektrum der vitreoretinalen Chirurgie sich durch die medikamentösen Therapien geändert hat und weniger proliferative Retinopathien behandelt werden müssen, versorgen wir weiterhin einen
großen Anteil an Netzhautablösungen.
Die elektive Makulachirurgie mit trokargeführten Systemen (23-25
gauge) hat in den vergangenen Jahren die herkömmlichen Verfahren bei
Stabilität der Fallzahlen ersetzt.
Buckelchirurgie
(OPS 5-152)
Vitrektomie
(OPS 5-158)
2011
2012
2013
2014
2015
2016
412
321
428
416
432
484
1.169 1.084 1.263 1.094 1.161 1.239
Augenklinik
Augentumorschwerpunkt:
In den vergangenen Jahren wurde der Augentumorschwerpunkt des
Campus Benjamin Franklin weiter ausgebaut. Während die Protonentherapie seit 2009 für den regulären Patientenbetrieb verfügbar war,
Jahr
Patienten pro Jahr
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Aderhautmelanome unter 6mm Prominenz werden weiterhin mit Rutheniumapplikatoren bestrahlt.
Patienten Kumulativ
30
75
61
68
83
120
99
141
152
185
213
210
224
198
225
228
214
225
225
30
105
166
234
317
437
536
677
829
1014
1227
1437
1661
1859
2084
2312
2526
2751
2976
Ruthenium
Applikatoren
Katarakte:
Mit einem spezialisierten ambulanten OP Bereich an beiden Standorten
2011
2012
2013
2014
sind die Bestrahlungszahlen seit 2010 recht konstant und es haben mittlerweile über 3000 Patienten eine Protonentherapie, hauptsächlich in
den Indikationen Aderhautmelanom oder Ziliarkörpermelanom erhalten.
2015
2011
2012
2013
2014
2015
2016
bis
5/2017
66
60
19
18
30
45
22
führen wir jährlich bis zu 2000 Kataraktoperationen durch.
2016
Anzahl Katarakt OPs
(ambulant)
1.937 1.788 1.919 2.019 1.999 1.853
Anzahl Katarakt OPs
(stationär)
1.401 1.083 1.464 1.746 1.695 1.753
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Augenklinik
Neubau und Umbau:
Um unsere Patienten noch besser versorgen zu können, bauen wir um!
Am CBF werden wir Anfang 2018 die neuen Räumlichkeiten beziehen
können.
Aktuell befindet sich die Augenklinik in der 3. Etage, der ambulante
OP wird gemeinsam mit anderen Fachdisziplinen auf der ersten Etage
genutzt.
8
Für die Augenklinik wird ein Bereich auf der 5. Ebene mit einem eigenen
ambulanten OP innerhalb der Augenklinik saniert. Der Grundriss mag
eine erste Übersicht über die neu-renovierten Räumlichkeiten geben.
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Augenklinik
Femtosekundenlaser-assistierte Kataraktchirurgie
Ambulantes OP-Zentrum Charité, Campus Virchow-Klinikum
Dr. med. C. von Sonnleithner, Priv.-Doz. Dr. med. N. Torun, Prof. Dr. med E. Bertelmann
In den letzten Jahren ist die Femtosekundenlaserassistierte Kataraktchirurgie in den Focus der Augenoperateure gelangt.
Seit Herbst 2015 nutzen wir in unserem ambulanten OP-Zentrum den
Femtosekundenlaser LenSx® der Firma Alcon. Diese Laserplattform ist
nicht nur bei der Kataraktchirurgie einsetzbar, sondern auch im Bereich
der refraktiven Chirurgie. Hier ist es möglich, den Flap bei der Femtolaser-Lasik mit dem LenSx® zu präparieren. Desweiteren führen wir zur
Zeit Studien durch, um die Effektivität des LenSx bei der Präparation des
DMEK-Flaps (Descemet membrane endothelial Keratoplasty) zu prüfen.
Da der Patient das Zentrum des PI fixieren muss, erfolgt hier nur eine
Betäubung mit Augentropfen. Als Kontraindikationen für die laserassistierte Kataraktchirurgie gelten z.B. Hornhautnarben, mature Katarakt
oder eine enge Pupille. Der LenSx® verfügt über ein integriertes OCT
(optische Kohärenztomographie) und ein Echtzeit-Videomikroskop, um
eine optimale Kontrolle zur Planung der einzelnen Schritte zu gewährleisten.
LenSx® Laser, © Novartis
Das Andocken erfolgt über ein sogenanntes Patienteninterface (PI). Auf
der Innenseite des PI befindet sich eine weiche Kontaktlinse, die dazu
dient ein möglich schonendes Andocken zu gewährleisten.
Folgende Schritte werden durch den Laser durchgeführt:
• Parazenthesen
• Tunnelinzision
• Arkuate Keratotomien
• Kapsulotomie
• Kernfragmentierung
Bezüglich der Kernfragmentierung kann der Operateur je nach
Kernhärte ein zylindrisches oder kreuzförmiges Muster bzw. einer Kombination von beiden Mustern nutzen.
LenSx® Laser, © Novartis
10
Nach der Anwendung des LenSx erfolgt die Absaugung der Linse mit
dem Phako-Handstück und die Implantation der IOL. Die arkuaten
Keratotomien dienen der Reduktion eines cornealen Astigmatismus und
werden am Ende der OP mit einem Spatel eröffnet. Sie können als
geeignete Alternative zur Implantation einer torischen Intraokularlinse
angesehen werden.1
Augenklinik
Takács et al. verglich die Hornhautdicke und die Endothelzelldichte
nach laserassistierter Kataraktchirurgie mit manueller Katarktchirurgie.
Er konnte in der frühen postoperativen Phase eine Überlegenheit der Laser-Katarktchirurgie zeigen.2
Nagy et al. demonstrierte eine 43%ige Reduktion in der kumulativen
Energie und eine 51%ige Reduktion der Phakoemulsifikationszeit nach
Laser-Kataraktchirurgie im Vergleich zur Standard-Kataraktchirurgie.3
Mittels LenSx kann eine regelmäßigere und besser zentrierte anteriore
Kapsulotomie durchgeführt werden. Dies wirkt sich positiv auf die Kapsel/
IOL-Überlappung aus und somit auf eine Zentrierung der IOL.4,5
Zusammenfassung
Insgesamt scheint sich die Femtolaser-assistierte Kataraktchirurgie positiv
auf die Sicherheit und Präzision auszuwirken. Besonders bei der Implantation von Premium-IOLs sind diese Faktoren von besonderer Relevanz.
Literatur
1. Yoo A, Yun S, Kim JY, Kim MJ, Tchah H. Femtosecond Laser-assisted Arcuate Keratotomy Versus Toric IOL Implantation for
Correcting Astigmatism. J Refract Surg. 2015 Sep;31(9):574-8.
2. Takács AI, Kovacs I, Mihaltz K, Filkorn T, Knorz MC, Nagy ZZ. Central corneal volume and endothelial cell count following
femtosecond laser-assisted refractive cataract surgery compared to conventional phacoemulsification. J Refract Surg.
2012;28(6):387–91.
3. Nagy Z, Takacs A, Filkorn T, Sarayba M. Initial clinical evaluation of an intraocular femtosecond laser in cataract surgery. J
Refract Surg. 2009;25(12):1053–60.
4. Nagy ZZ, Kranitz K, Takacs AI, Mihaltz K, Kovacs I, Knorz MC. Comparison of intraocular lens decentration parameters after
femtosecond and manual capsulotomies. J Refract Surg. 2011;27(8):564–9.
5. Kranitz K, Takacs A, Mihaltz K, Kovacs I, Knorz MC, Nagy ZZ. Femtosecond laser capsulotomy and manual continuous
curvilinear capsulorrhexis parameters and their effects on intraocular lens centration. J Refract Surg. 2011;27(8):558–63.
Refraktive Sprechstunde am Campus Virchow-Klinikum
Montags, mittwochs und donnerstags
Terminvereinbarung über Frau Röther: 030 450 654 217
Ambulanter Augen-OP am Campus Virchow-Klinikum
Montags bis freitags
Terminvereinbarung: 030 450 554 404
Privatpatienten: 030 450 554 002
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Augenklinik
Entzündungen an der Augenoberfläche:
Einblick und Ausblick - vom Labor zur Klinik
Priv.-Doz. Dr. S. Mergler, Prof. Dr. U. Pleyer
Aufbau und Funktion der Augenoberfläche
Die Augenoberfläche besteht aus der Hornhaut, der Bindehaut (Konjunktiva), dem Limbus (am Übergang zwischen Horn- und Bindehaut) sowie
den Tränendrüsen und Augenlidern. Die Hornhaut wiederum besteht aus
Stroma (Bindegewebe) und den Grenzschichten Epithelium und Endothelium (Abb. 1). Die Interaktion und die Erhaltung dieser komplexen und
verschiedenen Zellsysteme ermöglichen eine glatte, durchsichtige Hornhaut sowie eine reizfreie Bindehaut. Dabei ist ein stabiler Tränenfilm
enorm wichtig und sichert die Funktionalität der Horn- und Bindehaut.
Unter diversen Umgebungsbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit
u.ä.) kann sich die Sehqualität ändern. Hier spielt die Funktionalität der
Augenoberfläche und die Tränenflüssigkeit eine wichtige Rolle.
Erkrankungen der Augenoberfläche
Abb. 2: Pterygium conjunctivae (Foto Charité Augenklinik).
Abb. 1: Schichten der humanen Cornea. Ihr Hydratationsgrad ist hier von besonderer Bedeutung.
Die Hornhaut bleibt transparent wenn sich das Stroma in einem hypertonen Zustand befindet (höherer
osmotischer Druck im Bindegewebe), der über den Einstrom von Wasser über die Grenzschichten (Epithel
und Endothel) reguliert wird. Dabei ist das Hornhautendothel mehr als 3-mal durchlässiger für Wasser
als das Epithel. Es ist auch für höher molekulare Substanzen durchlässig. (http://cdna.allaboutvision.com)
Entzündungen
Entzündliche Erkrankungen der Augenoberfläche können die Hornhaut
(Keratitis) und die Bindehaut (Konjunktivitis), aber auch das Augeninnere
(Uveitis) betreffen. Die Konjunktivitis sicca oder das Trockene Auge
(Syndrom des trockenen Auges) (Abb. 3) ist eine der häufigsten Erkrankungen in der augenärztlichen Praxis. Typische Symptome des
trockenen
Auges
sind
Rötung,
Brennen,
Stechen
und
Fremdkörpergefühl, die allgemein durch eine Störung des Tränenfilms
verursacht werden. Mehr als 80% des trockenen Auges zeigen auch
gleichzeitig Entzündungsreaktionen (1).
Erkrankungen der Augenoberfläche sind sehr mannigfaltig. Zahlreiche
Ursachen wie z.B. mechanische, thermische oder chemische Verletzungen, vernarbende Erkrankungen, trophische Störungen und Infektionen
können zu Erkrankungen führen. Auch Tumore können die Augenoberfläche betreffen. Ein häufiger, gutartiger Tumor ist das Pterygium
conjunctivae, eine gefäßhaltige Zellwucherung der Bindehaut, die auf
die Hornhaut übergreifen kann (Abb. 2) und Entzündungsreaktionen
zeigen kann.
13
Augenklinik
Derzeit ist eine antientzündliche Therapie mit topischer (örtlicher) Anwendung von Kortikosteroiden oder Cy-closporin-A Augentropfen als Langzeittherapie beim moderaten bis schweren trockenen Auge etabliert (3).
Da die Hyperosmolarität (erhöhte Menge gelöster Salze pro ml) des Tränenfilms beim trockenen Auge für die Entwicklung einer Entzündung der
Augenoberfläche, der Tränendrüse und des Tränenfilms relevant ist (4,
5), werden auch Osmoprotektiva angewandt (5). Sie können die Oberflächenschädigung durch einen hyperosmolaren Tränenfilm theoretisch
vermeiden (5).
Abb. 3: Konjunktivitis sicca (Foto Charité Augenklinik)
Pathogenese des „Trockenen Auges“
Neben der Instabilität des Tränenfilms und dem Tränenflüssigkeitsmangel mit Anstieg der Osmolarität (erhöhte Menge gelöster Salze pro ml)
ist die Entzündung der Augenoberfläche ein entscheidender Faktor
(Abb. 4). Dieser Faktor begünstigt eine autoreaktive Entzündungsreaktion (2). Außerdem hindern Entzündungsprozesse eine normale
neuronale Tränensekretion. Daher ist die Unterdrückung der
Entzündung der Augenoberfläche bei der Behandlung des trockenen
Auges wesentlich.
Forschungsansatz
Die Ergebnisse aus Untersuchungen in den letzten Jahren in der experimentellen Ophthalmologie an unserer Klinik in Kooperation mit Dr. Peter
S. Reinach (School of Ophthalmology and Optometry, Wenzhou
Medical University, China) und Prof. Friedrich Paulsen / Dr. Fabian
Garreis (Institut für Anatomie, Universität Erlangen-Nürnberg) haben das
Wissen um die Rolle und Funktion von TRP-Kanälen (Transient Rezeptor
Potenzial Ionenkanäle) in Bezug auf die Ca2+ (Calcium)-Regulation
speziell in Schichten der Horn- und Bindehaut erweitert. Neben Studien
von TRP-Kanälen in Augentumoren wie dem Retinoblastom (6), dem
uvealen Melanom (7) und dem Pterygium conjunctivae (8) sind dies
initial weltweit die ersten Studien, die überhaupt die funktionelle Expression dieser Kanäle in Horn- und Bindehautzellen nachgewiesen haben
(9). Dabei wurde u.a. die planare Patch-Clamp Technik verwendet, mit
der winzige Ionenströme durch einzelne Ionenkanäle in der Zelle
gemessen werden können (Abb. 5).
Abb. 5: Die Augenklinik verfügt über ein hochsensitives Messsystem, dem sog. planaren Patch-Clamping,
das von S. Mergler aufgebaut wurde (Foto Wiebke Peitz; CHARITÉ am Puls vom Mai 2014)
Abb. 4: Vereinfachte Darstellung eines komplexen Krankheitsmechanismus. Pathogenese des trockenen
Auges mit drei entscheidenden Faktoren des zugrundeliegenden Circulus vitiosus (schwarz), mit exogenen
(von außen wirkenden) Faktoren (blau und rot). Die Frage ist, ob es einen Rezeptor (Membranprotein für
Signalprozesse) oder Ionenkanal (Membranprotein für die Steuerung von Ionen durch die Zellmembran)
gibt, der bei der Entzündung der Augenoberfläche eine entsprechende Rolle spielen könnte (Modifiziert
nach Steven and Cursiefen (2)).
14
Capsaicin-Rezeptor
Einer dieser TRP-Kanäle passte genau auf das gesuchte Profil beim
trockenen Auge (Abb. 4) und zwar der am meisten untersuchte (und bekannteste) TRP-Kanal, der Capsaicin-Rezeptor (TRP Vanilloid Rezeptor 1;
TRPV1; Capsaicin ist z.B. in Chili enthalten). Dieser TRPV1-Kanal ist in
Zellen der Augenoberfläche exprimiert und kann u.a. durch hyperosmolare Bedingungen, wie sie auch in der Tränenflüssigkeit beim trockenen
Auge vorkommen, aktiviert werden. Die erhöhte Expression des TRP1-
Augenklinik
Kanals kann auch entzündliche Prozesse auslösen. Die Expression von
TRP-Kanälen ist insbesondere in Tumorzellen des Auges im Vergleich zu
gesunden Augenzellen verändert (6-8). Speziell konnten wir erstmals
zeigen, dass die TRPV1-Kanalaktivität in Zellen von Patienten mit Pterygium (Abb. 2) gegenüber gesunden Bindehautzellen deutlich erhöht ist
(8). Mit diesem Befund lässt sich ein Zusammenhang der CapsaicinRezeptor-Aktivität sowohl bei dem Befund des trockenen Auges als auch
bei Patienten mit Pterygium conjunctiva erklären (10). Ziel ist die Entwicklung einer differenzierten Stufenplanbehandlung des trockenen Auges bei der bestimmte Substanzen selektiv eingesetzt werden können.
Diese sollen die Aktivität des TRPV1-Kanals bzw. die Zytokinfreisetzung
reduzieren und damit auch zu einer Hemmung der entzündlichen
Prozesse wie beim Trockenen Auge führen (Abb. 6).
minen könnten neue Therapieansätze für die Behandlung des trockenen
Auges entwickelt werden, um damit die Oberflächenschädigung durch
einen hyperosmolaren Tränenfilm und entzündliche Vorgänge auf der
Augenoberfläche zu reduzieren. Durch die selektive Unterdrückung des
TRPV1-Ionenkanals könnten darüber hinaus auch Nebenwirkungen verringert werden, die bei der Anwendung von entzündungshemmenden
Medikamenten (z.B. Kortikosteroide bei der Behandlung von moderaten
bis schweren trockenen Augen) entstehen können.
Gefördert durch die DFG ME 1706/13-1, DFG ME 1706/18-1.
Kontakt
PD Dr. phil. nat. Stefan Mergler (Projektleiter)
[email protected] · Telefon 030/ 450-559648
Prof. Dr. med. Uwe Pleyer, FEBO (Oberarzt)
[email protected] · Telefon 030/ 450-654202
Nina Ljubojevic (MSc) (Mitarbeiterin)
[email protected] · Telefon 030/ 450-554072
Campus Virchow-Klinikum
Experimentelle Ophthalmologie
Augustenburger Platz 1 ·13353 Berlin
Abb. 6: Vereinfachte Darstellung für die Entwicklung einer adjuvanten Therapie des trockenen Auges
(Zeichnung S. Mergler).
Entzündungsinhibition
Insgesamt konnten drei Wirkmechanismen gefunden werden, die alle
auf verschiedenen Wegen zu einer Unterdrückung der TRPV1-Kanalaktiviät und zu einer Reduzierung der Zytokinfreisetzung (IL- 6 und IL-8) führten. Dies kann zu einer Unterdrückung von Entzündungen in Horn- und
Bindehautzellen führen:
1.Applikation von L-Carnitin, das Bestandteil von Osmoprotektiva ist (11).
2.Aktivierung von Cannabinoid Rezeptor 1 (CB1) als G-Proteingekoppelter Rezeptor (GPCR) (12).
3.Applikation mit Thyronaminen (3-T1AM) (Kooperation mit Prof. Josef
Köhrle, Experimentelle Endokrinologie, Charité Campus VirchowKlinikum) (13, 14).
Klinische Relevanz
Mit den Erkenntnissen aus der Pathogenese des trockenen Auges konnte
erstmals nicht nur der lindernde Effekt von einer in Osmoprotektiva
befindlichen Substanz wie dem L-Carnitin in Verbindung mit dem TRPV1Kanal erklärt werden. Auch mit Hilfe der neuen Erkenntnisse der Wirkmechanismen über den Cannabinoid Rezeptor 1 und den Thyrona-
Referenzen
1. Baudouin C. The pathology of dry eye. Surv Ophthalmol. 2001;45 Suppl 2:S211-20.
2. Steven P, Cursiefen C. [Anti-inflammatory treatment in dry eye disease]. Klin Monbl Augenheilkd. 2012;229(5):500-5.
3. Messmer EM. The pathophysiology, diagnosis, and treatment of dry eye disease. Dtsch Arztebl Int. 2015;112(5):7181; quiz 2.
4. Baudouin C, Aragona P, Messmer EM, Tomlinson A, Calonge M, Boboridis KG, et al. Role of hyperosmolarity in the
pathogenesis and management of dry eye disease: proceedings of the OCEAN group meeting. OculSurf. 2013;11(4):24658.
5. Messmer EM. [Osmoprotection as a new therapeutic principle]. Ophthalmologe. 2007;104(11):987-90.
6. Mergler S, Cheng Y, Skosyrsky S, Garreis F, Pietrzak P, Kociok N, et al. Altered calcium regulation by thermo-sensitive
transient receptor potential channels in etoposide-resistant WERI-Rb1 retinoblastoma cells. ExpEye Res. 2012;94:157-73.
7. Mergler S, Derckx R, Reinach PS, Garreis F, Bohm A, Schmelzer L, et al. Calcium regulation by temperature-sensitive
transient receptor potential channels in human uveal melanoma cells. Cell Signal. 2014;26(1):56-69.
8. Garreis F, Schroder A, Reinach PS, Zoll S, Khajavi N, Dhandapani P, et al. Upregulation of Transient Receptor Potential
Vanilloid Type-1 Channel Activity and Ca2+ Influx Dysfunction in Human Pterygial Cells. Invest Ophthalmol Vis Sci.
2016;57(6):2564-77.
9. Mergler S, Valtink M, Takayoshi S, Okada Y, Miyajima M, Saika S, et al. Temperature-sensitive transient receptor potential
channels in corneal tissue layers and cells. Ophthalmic Res. 2014;52(3):151-9.
10. Hashemi H, Khabazkhoob M, Kheirkhah A, Emamian MH, Mehravaran S, Shariati M, et al. Prevalence of dry eye
syndrome in an adult population. Clin Experiment Ophthalmol. 2014;42(3):242-8.
11. Khajavi N, Reinach PS, Skrzypski M, Lude A, Mergler S. L-Carnitine Reduces in Human Conjunctival Epithelial Cells Hypertonic-Induced Shrinkage through Interacting with TRPV1 Channels. Cell Physiol Biochem. 2014;34(3):790-803.
12. Yang Y, Yang H, Wang Z, Varadaraj K, Kumari SS, Mergler S, et al. Cannabinoid receptor 1 suppresses transient receptor
potential vanilloid 1-induced inflammatory responses to corneal injury. Cell Signal. 2013;25(2):501-11.
13. Lucius A, Khajavi N, Reinach PS, Kohrle J, Dhandapani P, Huimann P, et al. 3-Iodothyronamine increases transient receptor
potential melastatin channel 8 (TRPM8) activity in immortalized human corneal epithelial cells. Cell Signal.
2015;28(3):136-47.
14. Khajavi N, Reinach PS, Slavi N, Skrzypski M, Lucius A, Strauss O, et al. Thyronamine induces TRPM8 channel activation
in human conjunctival epithelial cells. Cell Signal. 2015;27(2):315-25.
15
Augenklinik
Katarakt-Operation mit Multifokallinsen
Dr. med. T. Brockmann, Dr. med. C. von Sonnleithner,
Priv.-Doz. Dr. med. N. Torun, Prof. Dr. med. E. Bertelmann
Das heutige, multimediale Leben erfordert den
ständiges Wechsel zwischen Aufgaben in der
Nähe, wie dem Lesen in der Zeitung, oder auf
dem Smartphone; im mittleren Abstand z.B.
während der Computerarbeit (60 cm bis 120
cm) und in der Ferne, wie beim Autofahren. Darüber hinaus bleibt eine Vielzahl der Menschen
bis ins hohe Alter gesund und gestaltet ihren
Alltag aktiv selbst.
Aufgrund dieser Bedürfnisse ist die Katarakt-Operation, welche meist
zwischen dem 60. und 75. Lebensjahr notwendig wird, nicht nur eine
Behandlung zu Wiederherstellung der Sehkraft; sondern vielmehr ein
Eingriff mit dem Ziel, eine vollständige ‚restitutio ad integrum’, unter
Einbeziehung individueller Wünsche, zu erreichen.
Optische Systeme
Um diese Erwartungen zu erfüllen, wurden intraokulare Kunstlinsen
entwickelt, die in zwei (oder mehr) Abstandsebenen ein scharfes Bild
erzeugen können.1 Aktuell werden drei optische Prinzipien verwendet
um diese ‚Multifokalität’ zu erreichen: refraktive, diffraktive und
hybride (refraktiv-diffraktive) Optiken. Während refraktive Linsen eine
Segmentoptik mit einem Nahteil und diffraktive Linsen eine „FresnelOptik“ mit Ringstruktur besitzen, ist die Hybridoptik eine Komposition
aus beiden optischen Designs.2-5
In den letzten Jahren konnten sich zunehmend ‚trifokale’
Multifokallinsen etablieren, die das Licht mittels einer diffraktiven Optik
auf einen Fern- und einen Nahpunkt aufteilen und dabei das Streulicht
gezielt in einem dritten Fokuspunkt (zwischen Fern- und Nahpunkt)
sammeln. Mit diesen Linsen kann der Nahsehbereich erweitert und die
Sehschärfe im mittleren Abstand verbessert werden.
Wir konnten auch in eigenen Untersuchungen zeigen, dass die Abbildungsschärfe und die Patientenzufriedenheit allgemein mit Multifokallinsen sehr hoch ist; allerdings berichten insbesondere Patienten mit
diffraktiven Optiken über Blendungsphänomene, Strahlenkränze um
Lichtquellen und optische Missempfindungen unter reduzierten Lichtbedingungen.7-12 Während die Sehschärfe bereits kurz nach der
Operation ansteigt, erfolgt die Phase der ‚Neuroadaptation’ über
Monate. Aus diesem Grund kann es sein, dass der Patient zunächst
von den optischen Phänomenen irritiert ist, während diese Effekte z.B.
drei Monate nach der Operation kaum mehr wahrgenommen
werden.
Dennoch sollte sich der Patient vor der Operation über diese Begleiterscheinungen bewusst sein und diese auch akzeptieren können.
Insbesondere blendempfindliche Patienten und Patienten mit außergewöhnlichen Erwartungen sollten vor der Operation eingehend
aufgeklärt und zu allen ‚Nebenwirkungen’ und Alternativen beraten
werden.
16
Als eine Alternative zu ‚trifokalen’ Multifokallinsen kann der Nahsehbereich auch durch eine Kombination von ‚bifokalen’ Multifokallinsen
mit unterschiedlichem Nahpunktabstand in beiden Augen erweitert
werden. Darüberhinaus können hierfür refraktive oder hybride Optiken
verwendet werden, die weniger optische Phänomene aufweisen, um
somit das Sehen, auch unter schwierigen Lichtbedingungen zu
verbessern. Letztlich kann damit eine Brillenunabhängigkeit, auch bei
reduzierter Umgebungsbeleuchtung, erreicht werden.
Klinische Erfahrungen
Die Leistungsfähigkeit und Unterschiede der verschiedenen Multifokallinsen mit refraktiver, diffraktiver und hybrider Optiken soll im
Folgenden auf Grundlage eigener klinischer Daten und Erfahrungen,
kurz dargestellt werden.
Sehschärfe
Mit allen drei optischen Systemen werden mit und ohne Korrektur mittlere Fernsehschärfen von 100% und besser erreicht (≥1,0 Dezimalvisus), ebenso betrug die Sehschärfe im mittleren Bereich mindestens
60% (≥0,6 Dezimalvisus). Die unkorrigierten Sehschärfen in der Ferne
im mittleren Abstand und in der Nähe zeigten zwischen den verschiedenen Multifokallinsen-Systemen keine wesentlichen Unterschiede.
Die Verteilungen der Abbildungsschärfen zwischen dem Fern und
Nahpunkt sind mittels ‚Defokuskurven’ in den Abbildungen 1 bis 3 dargestellt. Hierbei lässt sich auch erkennen, dass die Kombination von
Multifokallinsen mit unterschiedlichen Nahpunktabständen in beiden
Augen einen synergistischen Effekt zur Erweiterung des
Nahsehbereichs hat.
Kontrastsehschärfe
Hinsichtlich der Fernsehschärfe unter Dämmerungslicht mit hohem und
niedrigem Kontrast (z.B. vergleichbar mit dem Autofahren in der
Abenddämmerung) weisen die optischen Systeme keine Unterschiede
auf. Allerdings sind diffraktive und hybride Optiken unter gleichen
Bedingungen unter Gegenlichtblendung (z.B. bei entgegenkommendem Verkehr) überlegen.
Augenklinik
Abb. 1: Defokuskurven von refraktiven Multifokallinsen; dargestellt ist die Sehschärfe der einzelnen Augen nach Implantation der Linsentypen: LS-313MF20 und LS-313MF30 der Firma Oculentis und des beidäugigen
Sehens mit der Kombination der beiden Linsen. Der Dezimalvisus (y-Achse) von 1,0 entspricht einer Sehschärfe von 100%. Der Fokusabstand ist auf der x-Achse aufgetragen: 0,0 Dioptrien (Dpt.) entspricht der Ferne,
-1,0 Dpt. entspricht einem mittleren Abstand von 100 cm und -2,5 Dpt. entspricht einem Leseabstand von 40 cm.
Abb. 2: Defokuskurven von diffraktiven Multifokallinsen; dargestellt ist die Sehschärfe der einzelnen Augen nach Implantation der Linsentypen: ZKB00 und ZLB00 der Firma AMO und des beidäugigen Sehens mit
der Kombination der beiden Linsen. Die Lesart der Diagramme entspricht der Abbildung 1.
Abb. 3: Defokuskurven von hybriden (refraktiv-diffraktiv) Multifokallinsen; dargestellt ist die Sehschärfe der einzelnen Augen nach Implantation der Linsentypen: SV25 und SN6A der Firma Alcon und des beidäugigen
Sehens mit der Kombination der beiden Linsen. Die Lesart der Diagramme entspricht der Abbildung 1.
17
Augenklinik
Kontrastempfindlichkeit
Die Kontrastempfindlichkeit ist insbesondere für das schnelle Erfassen
von Objekten unter eingeschränkten Lichtbedingungen notwendig, z.B.
bei Erkennen von Wildtieren oder Passanten am Straßenrand in der
Dämmerung oder bei Nacht. Messungen der Kontrastempfindlichkeit
unter Dämmerungslicht zeigen eine Überlegenheit der Hybridoptik und
Messungen bei Dämmerung unter Gegenlichtblendung, sowie bei
Nacht, zeigen überlegene Ergebnisse der diffraktiven und hybriden
Optik.
Zusammenfassung
Alle Multifokallinsen-Systeme erzielen exzellente Sehschärfen in der
Ferne, im mittleren Abstand und in der Nähe. Diese Ergebnisse zeigen
sich auch im postoperativen Verlauf stabil, und eine
Brillenunabhängigkeit kann erreicht werden. Unterschiede zwischen
den einzelnen optischen Systemen offenbaren sich unter erschwerten
Lichtbedingungen, insbesondere in der Dämmerung und bei Nacht,
sowie bei Gegenlichtblendung. Schlussfolgend können wir sagen, dass
die Kombination von Multifokallinsen mit unterschiedlicher Nahaddition
gut akzeptiert wird und das Sehen im Nahbereich verbessert. Darüber
hinaus gewährleistet die Verwendung von Hybridoptiken ein gutes
Kontrastsehen. Nichtsdestotrotz ist eine ausführliche Beratung vor der
Operation unerlässlich, um die Auswahl der Kunstlinsen auf die individuellen Patientenbedürfnisse abzustimmen.
Literatur
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2. Eppig T, Scholz K, Langenbucher A. Assessing the optical performance of multifocal (diffractive) intraocular lenses. Ophthalmic
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trifocal intraocular lens. J Cataract Refract Surg 2013;39(3):343-9.
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Lens Removal. Am J Ophthalmol 2016;161:71-7.e1.
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implantation: results from the "happy patient study". J Refract Surg 2014;30(10):674-8.
12. Pieh S, Weghaupt H, Skorpik C. Contrast sensitivity and glare disability with diffractive and refractive multifocal intraocular
lenses. J Cataract Refract Surg 1998;24(5):659-62.
18
Ambulanter Augen-OP am Campus Virchow-Klinikum
Montags bis freitags
Terminvereinbarung: 030 450 554 404
Privatpatienten: 030 450 554 002
Refraktive Sprechstunde am Campus Virchow-Klinikum
Montags, mittwochs und donnerstags
Terminvereinbarung über Frau Röther: 030 450 654 217
Augenklinik
Lamelläre Hornhauttransplantation (DMEK)
in komplizierten Ausgangssituationen
Priv.-Doz. Dr. med. N. Torun
In den letzten zehn Jahren haben lamelläre Transplantationsverfahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei handelt es sich um Operationsmethoden, bei denen nicht die gesamte Hornhaut, sondern
lediglich die erkrankten Hornhautschichten ersetzt werden.
Das am häufigsten durchgeführte Verfahren ist die „Descemet
membrane endothelial keratoplasty (DMEK)“, welches zur Behandlung
von Hornhautendothelerkrankungen durchgeführt wird. Hierbei wird nur
die erkrankte innerste Hornhautschicht, die nicht mehr in der Lage ist den
Wasserhaushalt der Hornhaut ausreichend zu regulieren, entfernt und
durch ein 15 µm dünnes Transplantat ersetzt.
Im Vergleicht zu anderen Transplantationsverfahren bietet die DMEK
eine Reihe von Vorteilen. So ermöglicht sie eine wesentlich kürzere Heilungsdauer, eine nahezu normale postoperative Sehschärfe und eine
deutlich reduzierte Abstoßungsrate.
Die Operation ist im Vergleich zu anderen Transplantationsverfahren technisch anspruchsvoller. Der Eingriff erfolgt minimal invasiv und nahtfrei
durch einen ca. 2 mm großen Schnitt. Die Besonderheit der DMEK ist,
dass sich das Transplantat zu einer Rolle formt. Diese muss möglichst atraumatisch mit Hilfe von verschiedenen Manövern richtig herum orientiert,
entfaltet und zentriert werden (Abb 1a – 1d). Abhängig von den Eigenschaften des Empfängerauges kann dies eine Herausforderung darstellen.
Sprechstunde
für Hornhauterkrankungen
PD Dr. Necip Torun
PD Dr. Anna-Karina Maier-Wenzel
PD Dr. Tina Dietrich-Ntoukas
PD Dr. Eckart Bertelmann
Sprechstunde:
dienstags 8.00 – 15.00
Telefon: 030 450554180
Privatsprechstunde:
mittwochs 8.00 – 14.00
Telefon: 030 450554002
Abb. 2a: 25-jähriger Patient mit Hornhautdekom-
Abb. 2b: Befund 6 Monate postoperativ mit einem
pensation nach perforierender Verletzung und Ver-
Visusanstieg von 0,02 auf 0,5
sorgung mit künstlicher Iris und Vorderkammerlinse
Abb. 3a: 25-jähriger Patient mit Hornhauteintrü-
Abb. 3b: Befund 3 Monate postoperativ mit einem
bung bei ICE- Syndrom
Visusanstieg von 0,1 auf 0,7
Abb. 4a: 74-jähriger Patient mit bullöser Kera-
Abb. 4b: 3 Monate postoperativ ist die Hornhaut
topathie und Aphakie
deutlich aufgeklart
Abb. 1a - 1d: Nachdem die pathologisch veränderte Empfänger-Descemetmembran entfernt wurde,
wird die Spender-Descemetrolle in die Augenvorderkammer injiziert (1a). Durch Manövrieren mit einer
kleinen Luftblase wird das Transplantat entfaltet (1b-1c) und anschließend mittels Luftinsufflation gegen
das Empfängerstroma gedrückt (1d).
Mit über 1500 DMEK – Eingriffen gehört die Universitätsaugenklinik
Charité zu den Zentren mit der größten chirurgischen Erfahrung. So dass
der Eingriff auch in komplizierten Situationen, wie beispielsweise bei
Kindern, bei aphaken Patienten, in Kombination mit dem Austausch
von Intraokularlinsen, nach Netzhautoperationen, nach traumatischen
Augenverletzungen, bei Vorhandensein von Glaukomimplantaten,
erfolgreich durchgeführt wird (Abb. 2.- 5.)
19
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Gegründet 2004, Hauptsitz in Liestal, Schweiz
An der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange notiert
Mitochondriale Erkrankungen
Bei mindestens einer von 200 Personen
liegt eine potenziell pathogene mitochondriale
DNA-Mutation vor
Bei einer von 5.000 Personen liegt eine
schwere mitochondriale Erkrankung vor
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Santhera Pharmaceuticals (Santhera) ist ein
spezialisiertes Schweizer Pharmaunternehmen,
das sich verpflichtet hat, die Lebensqualität
von Patienten mit Mitochondriopathien oder
anderen seltenen Erkrankungen zu verbessern.
20
Das erste und einzige zugelassene Arzneimittel
zur Behandlung einer Mitochondriopathie
Das erste und einzige zugelassene Arzneimittel
bei LHON
Augenklinik
VISICORT – ein Europäisches Verbundprojekt
Dr. med. N. Steinhorst, Dr. med. D. Pohlmann, Prof. Dr. med. E. Bertelmann,
Priv.-Doz. Dr. med. N. Torun, Prof. Dr. med. U. Pleyer
Auf der Suche nach neuen diagnostischen und prognostischen Faktoren zur Immunreaktion nach Hornhauttransplantation
Neue Operationsverfahren, modernste Technik und die Weiterentwicklung von immunmodulierenden Maßnahmen (Typisierung, Medikamente)
konnten die Ergebnisse bei Organ Transplantationen deutlich
verbessern. Ähnlich vehement haben sich operations- technische Verbesserungen bei der Hornhauttransplantation (Keratoplastik/KPL) entwickelt
(s.a. Beitrag Torun et al. in diesem Heft). Kennzeichen der lamellären
Hornhauttransplantate sind herausragende funktionelle Ergebnisse bei
gleichzeitig geringerem Risiko immunologischer Reaktionen. Bei ca.
40% unserer Patienten läßt sich diese Technik allerdings nicht
durchführen und eine perforierende KPL ist indiziert. Bezüglich der
Nachbehandlung und Immunbiologie sind bei der pKPL allerdings deutliche Lücken unseres Wissen verblieben. Dies liegt im Wesentlichen an
der Sonderrolle, die der Hornhaut zugesprochen wird. „Immunprivileg“,
das Fehlen von Blutgefäßen und die geringe Antigenität der Kornea werden als wesentliche Argumente für eine gute Prognose bei vielen KPL
Patienten angeführt. Dies kann nicht darüber hinweg täuschen, dass
bei einem erheblichen Teil von „Risikopatienten“ die Problematik der
Abstoßung hoch einzuschätzen ist. Dies ist der Anlass für die Initiierung
dieses Gemeinschaftsprojektes.
Was ist VISICORT?
VISICORT- ist ein internationales Forschungsprojekt, welches seit 2014
von der EU im Rahmen des 7. Förderprogramms mit ca. 6 Mio. €
gefördert wird. In diesem interdisziplinären Wissenschafts-Verbund mit
Expertise aus Ophthalmologie, Immunologie und weiteren Biowissenschaften werden erstmals umfassend und systematisch Bio-Marker von
Patienten mit Hornhauttransplantation prospektiv untersucht. Ziel ist es,
klinische Daten und Bio-Marker von ca. 700 Patienten an 5 führenden
Transplantationszentren aus Dänemark, Deutschland, Frankreich,
Großbritannien und Irland zusammenzuführen und zu analysieren.
Inzwischen wurden bereits mehr als 20.000 Proben von Patienten, die
eine Keratoplastik erhalten haben, asserviert und werden momentan
analysiert. Die nach klinischen Kriterien differenzierten Teilgruppen werden untereinander bezüglich ihrer Bio-Marker (u.a. Immunphänotypsierung von Zellsubpopulationen, T-Zell Rezeptor Repertoire Analysis,
Transcriptomics, Proteomics) verglichen.
Das multizentrische Projekt gliedert sich in mehrere Teile und umfasst sowohl bereits transplantierte Patienten im Rahmen einer „Cross Sectional“
Studie, als auch in einer „prospektiven Studie“, mit neu zu rekrutierenden
Transplantatempfänger.
• Für den cross-sectional Teil der Studie wurden Patienten mit akuter
Abstoßung, stabilem Transplantat mit Langzeitakzeptanz (>3 Jahre
abstoßungsfrei) sowie chronischem Transplantatversagen (Transplantat
Dekompensation) untersucht.
• In den prospektiven Teil der Studie wurden die Patienten vor einer
Hornhauttransplantation eingeschlossen. Hier konnten sowohl Patienten mit einer perforierenden als auch lamellären KPL (DMEK) teilnehmen. Beide Teile des Projektes sind bereits abgeschlossen und die
gewonnenen Daten werden momentan ausgewertet.
Neue Wege in der Immunmodulation nach Keratoplastik
Aktuell werden die Möglichkeiten zur Prävention einer Abstoßungsreaktion nach pKPL sehr unterschiedlich bewertet. Während für einige Indikationen das Risiko als rel. gering eingeschätzt wird und topische Steroide als ausreichend gelten, sind andere Patienten eher untertherapiert.
Sie weisen im Langzeitverlauf Abstoßungen bis zu 60% auf und sind damit deutlich ungünstiger einzustufen als z.B. Empfänger einer Nierentransplantation. Typischerweise kommen lokale und systemische Kortikosteroide oder „konventionelle“ Immunsuppressiva (z.B. Cyclosporin A)
zum Einsatz. Diese Therapien sind jedoch oft nicht ausreichend effektiv
und zeigen deutliche Nebenwirkungen.
Im Rahmen des VISCORT-Projektes wird ein völlig neuer Ansatz verfolgt
und weltweit erstmalig der Einsatz mesenchymaler Stammzellen (MSC)
zur Prävention von Abstoßungsreaktionen nach Risikokeratoplastik untersucht. Ergebnisse aus experimenteller pKPL, die ebenfalls im Rahmen
des Verbundprojektes erarbeitet wurden, und klinische Beobachtungen
aus anderen humanmedizinischen Bereichen, konnten einen hochsignifikanten präventiven Effekt belegen. Die antientzündlichen und immunmodulatorischen Eigenschaften mesenchymaler Stammzellen (MSC)
bieten offenbar ein großes Potential zur Immunmodulation und
Prävention der Transplantatabstoßung.
21
Augenklinik
In Zusammenarbeit mit CRO (Clinical Research Organisation) der
Charité planen wir daher bei Patienten mit Risikokeratoplastik, die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit dieser Therapie mit allogenen
MSC zu untersuchen.
Wer kann teilnehmen?
• Der Beginn für die klinische Phase 1b- Studie zur Untersuchung der
klinischen Effekte einer Therapie mit MSC wird voraussichtlich
Anfang 2018 sein. Wir planen Risikopatienten einzuschließen, bei
denen eine Re-Keratoplastik nach erfolgter Abstoßung notwendig
wird.
Wo können Patienten angemeldet werden?
Für die Teilnahme an einem der noch offenen Programme von VISICORT
können sich geeignete Patienten an unser Studienzentrum wenden (s.a.
Beitrag: „Unser Studienteam“). Sie können sich gerne telefonisch in unserem Studienbüro melden, um sich über die Studie und die Teilnahmevoraussetzungen zu informieren.
Anfragen an:
Fr. Sabrina Thees
Studienbüro der Augenklinik
Campus Virchow-Klinikum
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
Tel.: 030/ 540 654 138
Email: [email protected]
Weitere beteiligte klinische
Einrichtungen und Labore sind:
National University of Ireland, Galway (NUIG); University of Bristol, UK;
Aarhus University Hospital, DK; Royal College of Surgeons of Ireland
(RCSI); Institut de Transplantation Urologie, Néphrologie, Nantes, FR;
Biostór Ireland Ltd.(BIOS); Fios Genomics Ltd., UK; SynthSys, University
of Edinburgh, UK.
Literatur
Bertelmann E, Torun N, Pleyer U. Present state of the art in topical and systemic immunosuppression after keratoplasty. Klin
Monbl Augenheilkd; 230:505-11; 2013.
Eye Bank Association of America Statistical Report, www.restoresight.org.
Treacy, O., O’Flynn, L., Ryan, A.E., Morcos, M., Lohan, P., Schu, S., Wilk, M., Fahy, G., Griffin, M.D., Nosov, M., Ritter, T. Mesenchymal stem cell therapy promotes corneal allograft survival in rats by local and systemic immunomodulation. Am. J. Transplant;14:2023-36; (2014)
Pleyer U, Maier AK. Prevention and treatment of transplant rejection in keratoplasty. In: Pleyer U., Alio J., Barisani-Asenbauer
T., Hoang P., Rao N. Immune modulation and anti-inflammatory therapy in ocular disorders. IOIS guidelines. Springer, Berlin.
Pp 95-117; 2014.
Ritter T, Pleyer U. Novel gene therapeutic strategies for the induction of tolerance in cornea transplantation. Expert Rev Clin
Immunol; 5: 749-764, 2009.
22
Abb.1: Übersicht zur Organisationsstruktur von „VISICORT“.
Abb. 2 : Schematische Darstellung der immunmodulatorische Wirkung von mesenchymalen Stammzellen
(Abb. aus Ritter T. et al)
Augenklinik
Minimal invasive Glaukomchirurgie bei Glaukomerkrankungen
Priv.-Doz. Dr. med. A.-K. Maier-Wenzel, Dr. med. A.-M. Davids,
Dr. med. S. Winterhalter, Priv.-Doz. Dr. med. N. Torun, Prof. Dr. med. E. Bertelmann
Das Glaukom, umgangssprachlich auch Grüner Star genannt, ist eine
neurodegenerative Erkrankung, die durch den Untergang von Nervengewebe charakterisiert ist, vor allem im Bereich der Papille. Hier treten
die Nervenfasern gebündelt in das Auge ein. Die Papille ist somit die
Prädilektionsstelle gerade für Druckschwankungen im Auge.
Auch wenn die eigentliche Pathogenese des Glaukoms noch erforscht
wird, ist ein erhöhter Augeninnendruck der Hauptrisikofaktor für die
Entstehung sowie das Fortschreiten der Erkrankung. Es gibt verschiedene
Ursachen für einen erhöhten Augeninnendruck, die alle zu einem
Ungleichgewicht zwischen Kammerwasserproduktion und -abfluss führen.
Ziel ist es, ein Glaukom frühstmöglich zu diagnostizieren und zu behandeln, um ein Fortschreiten der Erkrankung und damit eine Erblindung zu
vermeiden[1-4].
Wir bieten ein breites Spektrum an verschiedenen Untersuchungsmethoden an, um eine Glaukomerkrankung zu diagnostizieren und im Verlauf
zur kontrollieren.
Diagnostisches Spektrum
• Diagnostik sowie medikamentöse und chirurgische Therapie aller primären und sekundären Glaukomformen
• Augeninnendruckmessung: mit bekannten und innovativen Verfahren
zur Evaluation des Augeninnendrucks: PASCAL®-Tonometer, Rebound-Tonometer (IOPen®, iCare®), Goldmann-Tonometer, SchiötzTonometer
• Biomorphometrie des Sehnervenkopfes mittels HRT 3 (Heidelberg Retina Tomograph), Spectralis OCT (Optische Kohärenztomographie)
und Kowa nonmyd WX3D Funduskamera: zur Dokumentation von
Veränderungen das Sehnervenkopfes
• Gesichtsfelduntersuchung: statische Perimetrie (Octopus, Haag-Streit),
kinetische Perimetrie (Goldmann), Mikroperimetrie (MAIA, Centervue)
• Hornhautdickenmessung (Pachymetrie), Hornhauttopographie
• Tages-Tensioprofil: Augeninnendruckmessungen bei Glaukom oder
Glaukomverdacht mit Nachtmessungen
Prostaglandinanaloga, beta-Blocker, alpha-Blocker, Carboanhydrasehemmer) können wir eine Lasertherapie (SLT, ALT) anbieten.
Ist die Augeninnendrucksenkung jedoch nicht ausreichend bzw. diese
Behandlung aufgrund von Unverträglichkeiten nicht möglich, muss
ein operatives Verfahren zur Verbesserung des Kammerwasserabflusses
in Erwägung gezogen werden. Auf dem Gebiet der Glaukomchirurgie
gab es in den letzten Jahren spannende Entwicklungen. Gegenüber den
klassischen Filtrationsoperationen mit den bekannten Komplikationsraten entstanden immer mehr minimal invasive Operationsmethoden,
die im Bereich des Kammerwinkels ansetzen: die minimal invasive
Glaukomchirurgie („minimally invasive glaucoma surgery“ = MIGS).
iStent®Inject und Trabectome®
Für den erhöhten Augeninnendruck z.B. beim primären Offenwinkelglaukom, dem häufigsten Glaukomtyp, wird eine Abflussbarriere im
Trabekelmaschenwerk verantwortlich gemacht. Der hinter dem juxtakanalikulären Trabekelmaschenwerk liegende Schlemm-Kanal ist eine
anatomisch definierte Struktur mit Kollektorkanälen, welche die Kommunikation zum episkleralen Gefäßsystem schaffen. Minimalinvasive
Glaukomchirurgie mit dem iStent®Inject und dem Trabectome® hat das
Ziel, den pathologischen Abflusswiderstand des glaukomtypisch veränderten Trabekelwerks zu überwinden. Diese Techniken haben den
Vorteil, in einem intra- und postoperativ geschlossenen System zu wirken
und somit eine Reihe potentiell schwerwiegender Nebenwirkungen der
Filtrationschirurgie zu umgehen [5].
Kanaloplastik ab interno
Mit der Kanaloplastik ab interno (MEyeTech GmbH, Alsdorf, Deutschland) bieten wir nun ein neues minimalinvasives Verfahren an. Bei dieser
Operation handelt es sich letztlich um eine Weiterentwicklung der klassischen bekannten Kanaloplastik. Hierbei wird der Schlemmkanal mit
einem feinen Mikrokatheter über einen Skleradeckel von außen (daher
Kanaloplastik ab externo) sondiert und durch einen im Kanal verbleibenden Faden aufgedehnt. Der Augeninnendruck kann dadurch um 20% gesenkt werden bei einer moderaten Komplikationsrate von 10-20% [6, 7]
Die Senkung des Augeninnendrucks als Hauptrisikofaktor ist bei allen
Glaukomerkrankungen die Therapie der Wahl, um eine Erblindung zu
vermeiden. Neben der konservativen Therapie mit Augentropfen (v.a.
23
Augenklinik
Bei dem ab interno, d.h. dem minimalinvasiven Zugang wird der
Schlemmkanal ebenfalls mit einem Mikrokatheter sondiert, jedoch über
einen „Clear-cornea-Zugang“ ohne Eröffnen der Bindehaut. Es muss
kein Skleradeckel präpariert werden. Die Komplikationsrate sinkt
dadurch deutlich.
In einer unabhängigen Studie unserer Klinik zeigte sich ebenfalls eine
signifikante Reduktion des Augeninnendrucks um 20%. Dies bedeutet,
dass die ab interno Kanaloplastik das gleiche Augeninnendrucksenkenden Ergebnis wie die klassischen Kanaloplastik erzielen kann, ohne
jedoch deren Komplikationsrate.
XEN GEL Implant
Darüber hinaus möchten wir ein weiteres neues Verfahren anbieten.
Das XEN Implantat (AqueSys Inc., Aliso Viejo, CA, USA) besteht aus
einem biologischen Kollagenschlauch und wird über einen „Clearcornea-Zugang“, d.h. minimal invasiv, in den Kammerwinkel eingebracht. Das Kammerwasser wird hierbei nach außen in das Venensystem der Bindehaut abgeleitet und von dort abtransportiert. Im
Gegensatz zu den anderen minimal invasiven Verfahren ist eine
Augendrucksenkung bis unter den Gegendruck des episkleralen,
venösen Gefäßsystems möglich. Der erreichbarer Zieldruck liegt
daher bei unter 15 mmHg [8].
Unabhängig von den neuen minimal invasiven Verfahren stehen die Verfahren der klassischen Glaukomchirurgie zu Behandlung des Glaukoms
zu Verfügung, wie zum Beispiel die Trabekulektomie oder auch ein
Glaukom Drainage Implantat (Baerveldt und Ahmed-Valve), die beim
fortgeschrittenen Glaukom zum Einsatz kommen. Im Folgenden werden
die derzeit klinisch wichtigsten und in unserer Klinik durchgeführten
Eingriffe der klassischen Glaukomchirurgie dargestellt.
Angebot klassischer Glaukomchirurgie:
• Kanaloplastik (iTrack-250A, iScience Interventional, USA)
• Trabekulektomie + Mitomycin C
• Glaukom Drainage Implantate (Baerveldt und Ahmed-Valve)
• Cyclodestruktive Verfahren
Fazit:
Das Ziel der modernen Glaukomtherapie ist eine patientenzentrierte
Behandlung. Neben einer umfassenden Diagnostik mit den modernsten
technischen Geräten kann durch die Möglichkeit der verschiedenen,
speziellen Operationsverfahren an unserem Zentrum ein individuelles
Behandlungskonzept erstellt werden. Gemeinsam mit den betreuenden
niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen in Vor- und Nachsorge
können wir unsere Patienten somit umfassend beraten und stadiengerecht behandeln.
Literatur
1. Allingham RR, Liu Y, Rhee DJ (2009) The genetics of primary open-angle glaucoma: a review. Experimental eye research 88:
837-844 DOI 10.1016/j.exer.2008.11.003
2. Alm A, Nilsson SF (2009) Uveoscleral outflow--a review. Experimental eye research 88: 760-768 DOI
10.1016/j.exer.2008.12.012
3. Tezel G, Kass MA, Kolker AE, Wax MB (1996) Comparative optic disc analysis in normal pressure glaucoma, primary openangle glaucoma, and ocular hypertension. Ophthalmology 103: 2105-2113
4. Cvenkel B, Kontestabile AS (2011) Correlation between nerve fibre layer thickness measured with spectral domain OCT and
visual field in patients with different stages of glaucoma. Graefe's archive for clinical and experimental ophthalmology =
Albrecht von Graefes Archiv fur klinische und experimentelle Ophthalmologie 249: 575-584 DOI 10.1007/s00417-0101538-z
5. Jordan JF (2012) [Minimally invasive iridocorneal angle surgery]. Der Ophthalmologe : Zeitschrift der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft 109: 713-723; quiz 724 DOI 10.1007/s00347-012-2625-9
6. Harvey BJ, Khaimi MA (2011) A review of canaloplasty. Saudi journal of ophthalmology : official journal of the Saudi Ophthalmological Society 25: 329-336 DOI 10.1016/j.sjopt.2011.08.003
7. Cagini C, Peruzzi C, Fiore T, Spadea L, Lippera M, Lippera S (2016) Canaloplasty: Current Value in the Management of
Glaucoma. Journal of ophthalmology 2016: 7080475 DOI 10.1155/2016/7080475
8. Manasses DT, Au L (2016) The New Era of Glaucoma Micro-stent Surgery. Ophthalmology and therapy 5: 135-146 DOI
10.1007/s40123-016-0054-6
24
Glaukom-Sprechstunde CVK/CBF
CVK
Montag 8:00 - 16:00 Uhr
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Donnerstag: 8:00 – 16:00 Uhr
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E-Mail: [email protected]
www.istent.de
Innovationen in der Micro-Invasive Glaucoma Surgery
Das Prinzip
Wirksamkeit in Studien belegt
iStent inject erlaubt die
einfache micro-invasive
Implantation von zwei
vorgeladenen trabekulären
1 Jahr
stabile
IOD-Senkung3
den Schlemmschen Kanal:
iStent-/Kataraktoperation, beobachtet über
beim Menschen
einen Zeitraum von vier Jahren, zeigten
4 Jahre
dauerhafte
IOD-Senkung 4
Die Patientenselektion
Referenzen
1. Brubaker RF. The flow of aqueous humor in the human eye. Trans Am Ophthalmol Soc.
1982;80:391–474. 2. iStent inject ® Trabecular Micro-Bypass System: Directions for Use,
Laguna Hills, Calif: Glaukos Corporation. 3. Voskanyan L, Garcia-Feijoo J, Belda J, et al.
Prospective, Unmasked Evaluation of the iStent Inject System for Open-Angle Glaucoma: Synergy Trial.
Adv Ther 2014;31:189–201. 4. Neuhann T (2015) Präsentiert anlässlich der Jahrestagung der
ESCRS in Barcelona. 5. Arriola-Villalobos P, Martinez-de-la-Casa J, Diaz-Valle D, et al. Combined
iStent trabecular micro-bypass stent implantation and phacoemulsification for coexistent open-angle
glaucoma and cataract: a long-term study. Br J Ophthalmol 2012;96:645–649.
© 2017 Glaukos Corporation. iStent inject und Glaukos sind eingetragene Warenzeichen der
Glaukos Corporation. Glaukos Germany GmbH, Gustav-Stresemann-Ring 1, 65189 Wiesbaden
410-0314-2016-GER Rev. 0
Die Anzahl IOD-senkender Medikamente
Glaukom-Medikation
Pseudoexfoliationsglaukom oder Pigmentglaukom
• Postoperativer Zieldruck bis 15 mmHg
über dem Ausgangswert.
fast 60 % der Patienten benötigten keine
bis moderatem primären Offenwinkelglaukom,
• IOD bis 30 mmHg unter Medikation
danach eine IOD-Senkung um 33 % gegen-
konnte um 78 % reduziert werden und
• Phake oder pseudophake Patienten mit mildem
• Cup / Disc-Ratio 0.5 – 0.8
66 % der Augen hatten einen dauerhaft ge-
Die Daten von 36 Patienten mit kombinierter
• Kleinstes bekanntes Medizinprodukt zur Implantation
nellen Abfluss dauerhaft wiederherzustellen 1,2
zwei iStent inject über ein Jahr beobachtet.
senkten IOD von ≤ 18 mmHg ohne Medikation
Mikro-Bypass Stents in
• Das gezielte Platzieren der Stents hilft, den konventio-
99 Patienten wurden nach Implantation von
Bei 19 Patienten wurde im Rahmen einer
5 Jahre
kontinuierliche
IOD-Senkung 5
Kataraktoperation ein iStent implantiert .
42 % der Patienten benötigten auch nach
fünf Jahren noch keine drucksenkenden
Medikamente
Augenklinik
DOPPELBILDER NACH KATARAKTOPERATION UND IHRE THERAPIE
Abteilung Orthoptik, Kinderophthalmologie und Neuroophthalmologie
der Charité
Prof. Dr. D. J. Salchow, Dr. med. R. Bergholz, M. Rossel, Dr. S. Schönfeld
Hintergrund
Die Operation zur Behandlung des grauen Stars
(Cataract) ist eine der am häufigsten durchgeführten Operationen in der gesamten Medizin.
Allein im Jahr 2009 wurden in Deutschland
etwa 650.000 Kataraktoperationen durchgeführt. Eine seltene aber enorm störende Komplikation
nach
Kataraktoperation
sind
Doppelbilder (Diplopie), sie tritt in bis zu 2% aller
Patienten nach Kataraktoperation auf. Die Diplopie kann durch eine Fehlstellung der Augen (Schielen) verursacht sein.
Patienten, die über Doppelbilder nach Kataraktoperation klagen, sollten
daher orthoptisch untersucht werden.
In einer von Frau Mirjam Rossel (Fachärztin an unserer Klinik) durchgeführten Studie an Patienten, die wegen Diplopie nach Kataraktoperation
in unsere Klinik überwiesen wurden, untersuchten wir die Ursachen und
die Therapien für die Doppelbilder.
Es ist bemerkenswert, dass bei keinem Patienten der nach wegen
Diplopie nach Kataraktoperation zu uns überwiesen wurde, die Operation in Tropfanästhesie durchgeführt wurde. In den meisten Fällen
fand sich eine eingeschränkte Hebung des betroffenen Auges
(Abbildung 2).
Schielen nach Kataraktoperation
Doppelbilder nach Kataraktoperation treten früh auf – sie wurden von
92,5% der Patienten sofort nach der Operation, von 7,5% innerhalb einer Woche bemerkt. Zumeist (74% der Patienten) war eine Operation
am linken Auge der Diplopie vorangegangen. In über 90% der Fälle
wurde ein vertikaler Strabismus (Höhenschielen) gefunden.
Der größte Risikofaktor für Doppelbilder nach Kataraktoperation war
eine Lokalanästhesie (Peri- oder Retrobulbäranästhesie). Diese Form der
Betäubung hatten 92% aller Patienten erhalten (Abbildung 1).
Abb. 2: Typisches Muster der Augenmotilität bei Patient mit Doppelbildern nach
Kataraktoperation.
Es
fällt
ein
Tieferstand (Hypotropie) des linken
Auges im Geradeausblick (Mitte) auf. Die
Hebung des linken Auges ist eingeschränkt, die Senkung verstärkt.
Der Grund für die Fehlstellung der Augen nach peri-/und retrobulbärer
Anästhesie liegt in der Myotoxizität des Lokalanästhetikums vom Typ der
Natriumkanal-Blocker. Gelangt dieses in einen Augenmuskel wird
dieser zunächst gelähmt und dadurch in seiner Funktion schwächer. Aus
Studien wissen wir, dass durch Umbauvorgänge innerhalb der
folgenden 3-6 Wochen eine Hypertrophie (Vergrößerung) des Augenmuskels resultiert, der mit einer Zunahme der Kraft dieses Muskels einhergeht. Dies führt zu einer Abweichung des betroffenen Auges in Wirkrichtung des geschädigten Muskels, vergesellschaftet mit einer
Restriktion der Augenmotilität weg von dem betroffenen Muskel (zumeist
Hebung).
Abb. 1: Anteil der lokalen Anästhesieformen an Patienten, die nach einer Kataraktoperation wegen
Doppelbildern an die Charité überwiesen wurden. In 92,5% aller Patienten war eine peribulbäre oder
retrobulbäre Injektion vorgenommen worden.
26
Therapie von Doppelbildern nach Kataraktoperation
In 88% behandelten wir die Diplopie mit Prismen behandelt, bei 68%
war dies ausreichend. Bei 38% der Patienten nahmen wir eine Augen
Augenklinik
muskeloperation zur Korrektur des Schielwinkels vor. Bei den meisten Patienten genügte eine Operation, in seltenen Fällen waren mehrere Operationen zur Korrektur des Schielwinkels notwendig, um die Patienten
von ihren Doppelbildern zu befreien.
Zusammenfassung:
• Doppelbilder nach Kataraktoperation treten früh auf
• In den meisten Fällen findet sich ein vertikales Schielen
• Wichtigster Risikofaktor für Doppelbilder nach Kataraktoperation ist
eine peri- oder retrobulbäre Anästhesie
• Durch Tropfanästhesie oder Vollnarkose lässt sich das Risiko für Doppelbilder nach Kataraktoperation signifikant senken
• Lokalanästhetika (Natriumkanal-Blocker) schädigen den Augenmuskel
und verursachen im Verlauf eine Hypertrophie des Muskels
• Prismen können zumeist die Doppelbilder beseitigen
• Eine Augenmuskeloperation wird notwendig, wenn konservativ keine
zufriedenstellende Therapie der Diplopie möglich ist
Sprechstunde Sehschule, Neuroophthalmologie/Elektrophysiologie
CVK
Täglich von 08:00 – 16:00 Uhr
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28
Augenklinik
Sarkoidose
Dr. med. E. Gundlach, Dr. med. D. Pohlmann, Prof. Dr. med. U. Pleyer, Dr. med. S. Winterhalter
Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung
unklarer Genese, die Prävalenz liegt bei etwas
1/100.000 in Deutschland. Betroffen sind
meist Patienten zwischen dem 20-40. Lebensjahr. Frauen sind im Vergleich zu Männern etwas
häufiger betroffen. Eine Sarkoidose lässt sich in
den meisten Fällen gut behandeln, so dass die
Übersterblichkeit nur sehr gering ist.
Erste Symptome zeigen sich häufig in Form von
Reizhusten oder Atemnot. Da sich die Sarkoidose prinzipiell in jedem
Gewebe manifestieren kann, sind die ersten Anzeichen jedoch
oftmals unspezifisch und die Erkrankung daher schwierig zu erkennen.
Daher vergeht häufig viel Zeit vom Beginn der Symptome bis zur endgültigen Diagnosestellung. In über 90% alle Patienten kommt es zu
einer Lungenbeteiligung, aber auch eine Leber-und Milzbeteiligung
sind häufig.
Bis zu 80% aller Patienten mit einer Sarkoidose entwickeln im Laufe ihrer
Erkrankung eine Manifestation am Auge, weshalb eine regelmäßige
ophthalmologische Betreuung dieser Patienten sinnvoll ist. In etwa einem
Viertel aller Fälle ist die Augenbeteiligung auch die Erstmanifestation dieser Erkrankung überhaupt. Hier wird der Augenarzt eine vollständige internistische Abklärung empfehlen, die neben einem Röntgen oder CT
Thorax auch eine Vorstellung beim Hausarzt bzw. Pneumologen beinhaltet.
Auch am Auge kann nahezu jede Struktur betroffen sein. Im Bereich der
Adnexe ist eine Beteiligung der Tränendrüse am häufigsten, die zu einer
ausgesprochenen Keratokonjunktivitis sicca führen kann. Alle Uveitisformen können bei einer Sarkoidose vorkommen, wobei die häufigste
Form mit ca. 75% die Uveitis anterior ist. Patienten bemerken meist eine
ein- oder beidseitige Rötung der Augen, die häufig mit einer Herabsetzung der Sehschärfe und Schmerzen einhergehen kann. Typischerweise
finden sich hier neben den klassischen Befunden der Uveitis anterior
granulomatöse Endothelbeschläge der Hornhaut und Granu-lome im
Bereich der Iris (sogenannte Busacca oder Koeppe Knötchen). Etwas
seltener zeigt sich die Uveitis posterior mit 28%. Auch hier zeigen sich
die für die Erkrankung so typische Granulome, die sich insbesondere
in einer Farbstoffuntersuchung (ICG Angiographie) gut darstellen lassen.
In etwas 8% liegt eine Uveitis intermedia vor, wobei sich neben den sogenannten „Schneebällen“, die Konglomerate von Entzündungszellen
darstellen, eine Entzündung der Gefäße findet. Bis zu einem Drittel der
Patienten entwickeln eine Panuveitis, eine Beteiligung aller Kompartimente.
Die Diagnose einer okularen Sarkoidose wird meist in der Zusammenschau des klinischen Bildes, der Laborparameter (insbesondere der
lösliche Interleukin-2 Rezeptor und ACE Wert) und der Bildgebung
(Röntgen oder CT Thorax) gestellt. Aber auch hier gilt, die Diagnose
kann aufgrund des sehr heterogenen Bildes herausfordernd sein.
Die okulare Form der Sarkoidose lässt sich in der Regel gut behandeln,
allerdings kann es im Verlauf der Erkrankung zu Komplikationen
kommen, die zu einem dauerhaft herabgesetzten Sehvermögen und in
schweren Fällen auch zur Erblindung führen können. Insbesondere das
Makulaödem und das Sekundärglaukom sind häufige Komplikationen
und bedürfen einer intensiven Therapie durch eine darauf spezialisierte
Abteilung.
Therapeutisch kommt besonders den Steroiden eine zentrale Rolle zu.
Abhängig von der befallenen Struktur am Auge als Augentropfen,
subkonjunktivaler oder parabulbärer Injektion, als intravitreale Gabe
oder auch systemisch, meist in Form von Tabletten. Bei einigen Patienten
wird auch eine dauerhafte immunsuppressive Therapie mit Methotrexat
oder Azathioprin in sehr seltenen Fällen durch TNF alpha Blockern
notwendig. Insbesondere bei diesen Patienten ist eine intensive Zusammenarbeit mit den behandelnden Internisten notwendig, um eine
optimale Behandlung unserer Patienten zu gewährleisten. Hier
profitieren unsere Patienten insbesondere von der guten interdiziplinären
Zusammenarbeit der einzelnen Fachdisziplinen an der Charité.
Uveitis-Sprechstunde CVK/CBF
CVK:
Donnerstag: 08:00 – 16:00 Uhr
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29
Augenklinik
Neue Perspektiven in der retinalen Bildgebung mittels OCT-Angiographie
bei Birdshot-Chorioretinopathie, punktförmige innere Choriopathie &
Chorioretinitis serpingiosa
Dr. med. D. Pohlmann, S. Macedo, Dr. med. S. Winterhalter
Birdshot-Chorioretinopathie (BSCR)
Die Birdshot-Chorioretinopathie ist eine seltene, chronische und beide
Augen betreffende Autoimmunerkrankung. In nahezu 90% ist die Uveitis
posterior mit HLA-29 assoziiert und zählt zu den White-Dot-Syndromen.
Die genaue Ätiologie ist unbekannt. Die Erkrankung tritt zwischen dem
30. und 70. Lebensjahr auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer
(3:2). Die Erkrankung spielt sich einerseits auf dem Niveau der retinalen
Gefäße ab. Andererseits kommt es zu reiskornähnlichen Läsionen in der
Aderhaut (Choroidea), die der Erkrankung das charakteristische Aussehen verleihen und ursächlich für die Namensgebung „Schrottschuss“
war. Meistens beginnt die Erkrankung mit retinalen Gefäßentzündungen
und einer Glaskörpertrübung. Es besteht ein deutlich erhöhtes Risiko ein
zystoides Makulaödem auszubilden. Weitere Komplikationen sind
choroidale Neovaskularisationen, Nachtsehstörungen, Gesichtsfeldausfälle und Papillitis. Patienten mit Birdshot-Chorioretinopathie
benötigen in nahezu 100% der Fälle eine systemische immunsuppressive
Therapie, damit es im Verlauf zu keiner Erblindung kommt.
eine tuberkulöse Ätiologie gedacht werden. Es existieren drei Formen
der Chorioretinitis serpiginosa: 1. Klassische Form (diese beginnt peripapillär und führt zu einer späten Beteiligung der Makula/Stelle des
schärfsten Sehens), 2. Makuläre Form (Beginn im Bereich der Makula/
Stelle des schärfsten Sehens mit frühzeitigem Erblindungsrisiko), 3.
atypische Form (mit peripherem, teils multifokalem Beginn und spätem
Erblindungsrisiko). Die Visusprognose ist eher schlecht und hängt vor
allem vom Makulabefall ab. Die Therapieoption wäre auch hier die
systemische Immunsuppression.
Abb. 1 Birdshot-Chorioretinopathie. a) Fundusfoto mit typischen Birdshot-Läsionen, b) Fluoreszenzangiographie mit Gefäßleckagen, c) Indocyaningrünangiographie mit charakteristischen „dark dots“.
Abb. 2: Chorioretinitis serpingiosa. a) Fudusfoto mit makulärer Form, b) Autofluoreszenzfoto
Punktförmige innere Choriopathie (PIC)
Die punktförmige innere Choriopathie ist charakterisiert durch fokale
Degeneration im retinalen Pigmentepithel und Choroidea. Auch diese
Erkrankung zählt zu den White-Dot-Syndromen und tritt meistens in
beiden Augen auf. Häufig sind junge, kurzsichtige (myope) Frauen im
Alter zwischen 18 und 40 Jahren betroffen. Es wird eine autoimmune
Pathogenese angenommen. Am hinteren Pol und gelegentlich in der mittleren Peripherie zeigen sich gelbliche Läsionen, die schlecht abgrenzbar
sind und teils konfluieren können. Vereinzelt kann sich subretinale
Flüssigkeit um die Herde ansammeln. Eine choroidale Neovaskularisation
als Komplikation muss daher ausgeschlossen werden.
Chorioretinitis serpingiosa
Die Chorioretinitis serpingiosa ist eine beidseitige, rezidivierende, progressiv verlaufende Erkrankung der Choriokapillaris, der Aderhaut und
des retinalen Pigmentepithels. Die Erkrankung verläuft in Schüben und
hinterlässt funktionsarme Atrophieareale und Narben. Die genaue
Ätiologie ist unbekannt. Jedoch gibt es Hinweise für eine Autoimmunerkrankung aufgrund des guten Ansprechens auf Steroide und Immun
suppressiva. Differentialdiagnostisch muss bei einer atypischen Form an
30
Ziel unserer Studie
Bei diesen Erkrankungen handelt sich um eine Manifestation, die im
Wesentlichen die Choriokapillaris der Aderhaut sowie sekundär die
Netzhaut betreffen. Im Krankheitsverlauf sind regelmäßige Farbstoffuntersuchungen (Fluoreszein- und Indocyaningrünuntersuchungen) erforderlich, die als invasive Verfahren auch immer das Nebenwirkungsrisiko
von allergischen Reaktionen beinhalten. Aktuell ist jedoch ein neues Darstellungsverfahren auf dem Markt: die nichtinvasive OCT-Angiographie
(optical coherence tomography), die auf dem Dopplerverfahren basiert
und den Blutfluss als Signal darstellt.
Mit diesem Verfahren können die vaskulären Strukturen der Netzhaut
und Aderhaut drei-dimensional dargestellt werden. Das Verfahren bietet
erstmals die Möglichkeit mit geringerem Aufwand, als es bis jetzt die
angiographischen Methoden erlaubten, auch kleinste vaskuläre retinale
und chorioretinale Veränderungen tiefenselektiv darzustellen. Weitere
Vorteile sind, dass keine Mydriasis oder eine intravenöse Fluoreszenzfarbstoffverabreichung bedarf.
Augenklinik
Gerade bei den o.g. Krankheitsbildern spielen Gefäßveränderungen eine
Rolle sowie Progredienz von choroidalen und retinalen Veränderungen.
So kann das neue bildgebende Verfahren weitere Informationen zum
Krankheitsmechanismus und zur Krankheitsprogredienz liefern, die
richtungsweisend für die weitere Entwicklung von Therapieoptionen
sein könnten. Mit einem Vergleich der beiden Untersuchungsmethoden
kann ggf. im klinischen Alltag mehr auf die nicht invasive Methode
zugegriffen werden. Hierzu sind jedoch noch weitergehende Erfahrungen
mit der OCT- Angiographie erforderlich.
Abb. 4: Punktförmige innere Choriopathie (PIC), a) Läsion in der Choriokapillaris, b) B-Scan zur
Darstellung der Segmentierung.
Abb. 3: Birdshot-Chorioretinopathie. a) Füllungsdefekte mit Choriocapillaris, b) B-Scan zur
Abb. 5: Chorioretinitis serpingiosa, a) Atrophie des RPE und der Choriokapillaris (Sternchen), b) B-
Darstellung der Segmentierung.
Scan zur Darstellung der Segmentierung
31
Augenklinik
UVEITIS Studienzentrum CVK, NETZHAUT Studienzentrum CBF
Als universitäre Einrichtung ist die Charité Augenklinik aktiv an klinischen
und experimentellen Studien beteiligt. Das Studienzentrum der Klinik
für Augenheilkunde der Charité Berlin arbeitet nach höchsten nationalen
und internationalen Standards. Unser festes Studienteam (Ärzte, SC/
Orthoptistin und MLA/Chemikerin) ist nach den Richtlinien der „Good
Clinical Practice“ zertifiziert und ist bestrebt neue diagnostische und
therapeutische Ansätze (auch nach Medizinproduktegesetz MPG und
Arzneimittelgesetz AMG) zu erforschen und anzuwenden.
In Kooperation mit der CRO:
Sjögren-Syndrom (CVAY736X2201)
NOVARTIS (VAY736)
EudraCT-Nummer: 2013-000250-22 — Phase 2a
Eine Einzeldosis, doppelblinde, placebokontrollierte Parallelstudie
um die Pharmakodynamik und Pharmakokinetik zu beurteilen, sowie die
Sicherheit und Wirksamkeit von VAY736 bei Patienten mit einem primären Sjögren-Syndrom zu prüfen.
Am Studienzentrum CVK wird zur Zeit für die
folgenden klinischen Studien rekrutiert:
In Kooperation mit der Rheumatologie:
HAUPTSTUDIEN
Uveitis PP-001
PANTOPTES PHARMA GmbH
EudraCT-Nummer: 2016-000412-15 — Phase 1
Eine Sicherheitsstudie zur intravitrealen Verabreichung von PP-001 bei
Patienten mit nicht infektiöser Uveitis mit chronischer Entzündung
LHON PASS
Santhera (SNT-IV-003) — Phase 4
Eine Anwendungsbeobachtung zur Durchführbarkeit und Sicherheit von
RAXONE bei Patienten mit leberschen hereditären Optikusneuropathie
IKERVIS PASS
Santen — Phase 4
Eine Anwendungsbeobachtung zur Wirksamkeit, Durchführbarkeit und
Sicherheit von IKERVIS (1mg/ml Ciclosporin eye drop emulsion) zur Behandlung von Patienten mit schwerer Keratitis, bei denen Tränenersatzmittel keine Wirksamkeit zeigten
KONSILSTUDIEN:
In Kooperation mit der Dermatologie:
OLE (NCT01949311)
Regeneron Pharmaceuticals, Inc.: R668-AD-1225
EudraCT-Nummer: 2013-001449-15 — Phase 3
Eine unverblindete Studie mit Dupilumab bei Patienten mit atopischer
Dermatitis, die bereits an einer vorherigen Studie mit Dupilumab teilgenommen haben
COLUMBUS (CMEK 162B2301)
NOVARTIS (MEK 162)
EudraCT-Nummer: 2013-001176-38 — Phase 3
Eine randomisierte, unverblindete, multizentrische drei-armige Studie,
zur Beurteilung der Wirksamkeit von LGX818 plus MEK162 und der
Monotherapie mit LGX818 im Vergleich zu Vemurafenib bei Patienten
mit inoperablen oder metastasierenden BRAF V600 mutiertem
Melanom
NEMO (CMEK 162A2301)
NOVARTIS (MEK 162)
EudraCT-Nummer: 2012-003593-51 — Phase 3
Eine randomisierte, unverblindete, multizentrische zwei-armige Studie,
zur Beurteilung der Wirksamkeit von MEK162 im Vergleich zu Dacarbazin bei Patienten mit voraussichtlich inoperablen oder metastasierenden NRAS mutations-positiven Melanomen
Behcet BCT-002
Celgene Corperation; CC-10004-BCT-002
EudraCT-Nummer: 2014-002108-25 — Phase 3
Eine multizentrisch, randomisierte, doppelblind, placebokontrollierte
Parallelgruppen Studie zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit
von Apremilast (CC-10004) bei Patienten mit einer aktiven Behcet-Erkrankung
In Kooperation mit der Hämatologie/Onkologie:
ARIAD -203
ARIAD Pharmaceuticals, Inc.
EudraCT-Nummer: 2014-001617-12 — Phase 2
Eine randomisierte, unverblindete Studie zur Beurteilung der Wirksamkeit
und Sicherheit sowie Dosisfindung von Ponatinib bei Patienten mit einer
chronischen Phase der chronischen myeloischen Leukämie (CML)
ARIAD -303
ARIAD Pharmaceuticals, Inc.
EudraCT-Nummer: 2015-001318-92 — Phase 3
Eine randomisierte, unverblindete Studie mit Ponatinib gegen Nilotinib
bei Patienten mit chronisicher myeloischen Leukämie (CML) und
anschließender Resistenz gegenüber Imatinib
ASTELLAS-AML
Astellas Pharma Global Development, Inc.
EudraCT-Nummer: 2015-001790-41 — Phase 2/3
Eine multizentrische, unverblindete, dreiarmige doppelt randomisierte
Studie mit ASP2215 (Gilteritinib), sowie die Kombination von
ASP2215 + Azacitidin und Azacitidin als alleinige Therapie bei Patienten mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie, die nicht für
eine intensive Chemotherapie in Frage kommt
Bei geeigneten Patienten bitte melden bei:
Studienkoordination:
Fr. Sabrina Thees
E-Mail: [email protected]
Tel.: (030) 450 -654 138 oder -554 134 (Mo-Mi)
FAX:(030) 450 554 934
(Bitte mit jeweiligen Vermerk des Studientitels)
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Augenklinik
Unser Studienteam am CVK:
Dr. med. Sibyle Winterhalter
Oberärztin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
CVK: Campus Virchow-Klinikum
CC 16: Audiologie / Phoniatrie,
Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
Sabrina Thees
Studienschwester/-koordination Orthoptistin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
CVK: Campus Virchow-Klinikum
CC 16: Audiologie / Phoniatrie,
Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
Dirk Scharf
Ophthalmo-Fotograf
Charité - Universitätsmedizin Berlin
CVK: Campus Virchow-Klinikum
CC 16: Audiologie / Phoniatrie,
Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
Postadresse: Augustenburger Platz 1 · 13353 Berlin
Campus- bzw. interne Geländeadresse: Mittelallee 4
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Sylvia Metzner
Prof. Dr. med. Uwe Pleyer
Dr. med. univ. Nina-Isabel
Steinhorst
Laborassistenz/Dipl. Chem. Ing.
Charité - Universitätsmedizin Berlin
CVK: Campus Virchow-Klinikum
CC 16: Audiologie / Phoniatrie,
Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
Oberarzt
Charité - Universitätsmedizin Berlin
CVK: Campus Virchow-Klinikum
CC 16: Audiologie / Phoniatrie,
Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
Studienärztin/Assitenzärztin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
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Sapna Richter
Ophthalmo-Fotografin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
CVK:: Campus Virchow-Klinikum
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Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
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An unserem Studienzentrum am CBF ist die
Rekrutierung für die folgenden klinischen Studien
aktiv bzw. in Planung:
HAUPTSTUDIEN
DORO/ Diabetisches Makulaödem
Charité Berlin in Kooperation mit Novartis Pharma GmbH
EudraCT-Nummer: 2012-003943-32 — Phase 4
Einfluss eines Diabetes-Managements auf die Behandlung des diabetischen Makulaödems mit Ranibizumab.
AZURE/ feuchte altersbedingte Makuladegeneration
Bayer AG - EudraCT-Nummer: 2013-000120-33 — Phase 3b
Eine offene, randomisierte, wirkstoffkontrollierte Phase-3b-Parallelgruppenstudie, zur Untersuchung der Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit zweier unterschiedlicher Behandlungsschemata mit 2 mg Aflibercept, verabreicht per intravitrealer Injektion, an Patienten mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD)
SAPPHIRE/ retinale Venenverschlüsse
Clearside Biomedical, Inc.
EudraCT-Nummer: 2016-004648-12 — Phase 3
Eine randomisierte, maskierte, kontrollierte Studie zur Untersuchung der
Wirksamkeit und Sicherheit von CLS-TA (Triamcinolon), subrachoroidal
verabreicht, in Kombination mit intravitreal verabreichten Aflibercept bei
Patienten mit retinalen Venenverschlüssen.
SB11-G31-AMD/ feuchte altersbedingte Makuladegeneration
Samsung Bioepis
EudraCT-Nummer: 2017-000422-36 — Phase 3
Eine randomisierte, doppelt-maskierte, multizentrische Parallelgruppen34
studie der Phase 3 zur Untersuchung der Wirksamkeit, Sicherheit, Pharmakokinetik und Immunogenität zwischen SB11 (geplanter Biosimilar zu
Ranibizumab) und Lucentis® bei Patienten mit feuchter altersbedingter
Makuladegeneration.
IKERVIS PASS/ schwere Keratitis
Santen — Phase 4
Eine Anwendungsbeobachtung zur Wirksamkeit, Durchführbarkeit und
Sicherheit von IKERVIS (1mg/ml Ciclosporin eye drop emulsion) zur Behandlung von Patienten mit schwerer Keratitis, bei denen Tränenersatzmittel keine Wirksamkeit zeigten
KONSILSTUDIEN:
In Kooperation mit der Neurologie und Psychiatrie:
Die-AMARANTH-Studie (D5010C00009)
Eli Lilly – EudraCT-Nummer: 2014-002601-38 — Phase 2/3
Eine 24-monatige multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte
Parallelgruppenstudie
zur
Untersuchung
der
Wirksamkeit, Sicherheit, Verträglichkeit, der Biomarker sowie der Pharmakokinetik von AZD3293 bei Alzheimer-Erkrankung im Frühstadium.
In Kooperation mit der Hepatologie/Gastroenterologie:
Colitis ulcerosa (APD334-003)
Arena Pharmaceuticals, Inc.
EudraCT-Nummer: 2015-001942-28 — Phase 2
Eine randomisierte, placebokontrollierte, multizentrische, Doppelblind-,
Parallelgruppen-Studie der Phase 2 zur Untersuchung der Sicherheit und
Wirksamkeit von APD334 bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer
aktiver Colitis ulcerosa.
Augenklinik
Morbus Crohn (MT-1303-E13)
Mitsubishi Tanabe Pharma Corporation
EudraCT-Nummer: 2014-002556-77 — Phase 2
Eine multizentrische, randomisierte, placebokontrollierte, Doppelblind-,
Parallelgruppenstudie der Phase 2 zur Beurteilung der Sicherheit, Wirksamkeit und Verträglichkeit von MT-1303 bei Patienten mit moderater
bis schwerer aktiver Morbus Crohn Erkrankung.
Morbus Crohn (D5170C00002)
MedImmune Limited – EudraCT-Nummer: 2015-000609-38 — Phase 2b
Eine doppelblinde, mehrfach-dosierte, placebokontrollierte Phese 2b Studie
zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit von MEDI2017 bei
Patienten mit moderater bis schwerer Morbus Crohn Erkrankung, bei denen
eine Anti-tumor Necrosis Factor-alpha Therapie nicht angeschlagen hat.
Colitis ulcerosa (RPC01-3101)
Celgene International II Sárl
EudraCT-Nummer: 2015-000319-41 — Phase 3
Eine multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte
Phase 3 Studie mit oral verabreichten RPC1063 als Induktions-und Erhaltungstherapie bei moderater bis schwerer Colitis ulcerosa.
Colitis ulcerosa (RPC01-3102)
Celgene International II Sárl
EudraCT-Nummer: 2015-001600-64 — Phase 3
Eine multizentrische, open-label Extensionsstudie der Phase 3 mit oral
verabreichten RPC1063 als Therapie bei moderater bis schwerer
Colitis ulcerosa.
In Kooperation mit der Hämatologie/Onkologie:
Akute myeloische Leukämie (KCP-330-008)
Karyopharm Therapeutics, Inc.
EudraCT-Nummer: 2014-000920-26 — Phase 2
Eine randomisierte, open-label Phase 2 Studie mit dem selektiven Kernexport-Inhibitor (SINE) Selinexor (KPT-330) im Vergleich zur ärztlichen
Therapieentscheidung bei Patienten ≥ 60 Jahren mit wiederkehrender/
renitenter akuter myeloischer Leukämie (AML), die für eine intensive Chemotherapie und/ oder Transplantation nicht in Frage kommen.
Akute myeloische Leukämie (KCP-330-009)
Karyopharm Therapeutics, Inc.
EudraCT-Nummer: 2014-001977-15 — Phase 2b
Eine Open-Label Studie der Phase 2b zu Selinexor (KPT-330) bei Patienten mit rezidiviertem/refraktärem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom
(Diffuse Large B-Cell Lymphoma, DLBCL).
Bei geeigneten Patienten bitte melden bei:
Studienkoordination:
Daniela Kristin Vollhardt
E-Mail: [email protected]
Tel.: (030) 8445 2334 · FAX:(030) 8445 2334
(Bitte mit jeweiligen Vermerk des Studientitels)
Unser Studienteam am CBF:
Prof. Dr. med.
Antonia Joussen
Dr. med. Ira Seibel
Janina Tatsios
Klinikleiterin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
CBF: Campus Benjamin Franklin
CC 16: Audiologie / Phoniatrie,
Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
Oberärztin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
CBF: Campus Benjamin Franklin
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Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
Fachärztin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
CBF: Campus Benjamin Franklin
CC 16: Audiologie / Phoniatrie,
Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
Postadresse: Hindenburgdamm 30 · 12203 Berlin
t: +49 30 8445 2331 · f: +49 30 8445 4450
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Dr. med. Aline Riechardt
Daniela Kristin Vollhardt
Fachärztin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
CBF: Campus Benjamin Franklin
CC 16: Audiologie / Phoniatrie,
Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
Studienschwester/-koordination
Charité - Universitätsmedizin Berlin
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Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
Optometristin/EurOptom,
Ophthalmo-Fotografin
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Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
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Karin Ehrenberg
Julia Löwen
Elke Cropp
Ophthalmo-Fotografin
Charité - Universitätsmedizin Berlin
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Augen und HNO-Heilkunde
Klinik für Augenheilkunde
Ophthalmo-Fotografin
Medizinisch-technische Assistentin
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Augen und HNO-Heilkunde
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35
Augenklinik
Akute Retinanekrose
Dr. med. S. Winterhalter, Dr. med. D. Pohlmann, Dr. med. E. Gundlach, Prof. Dr. med. U. Pleyer
Einleitung
Die akute Retinanekrose (ARN) ist ein seltenes
Erkrankungsbild, das für den Ophthalmologen
spannend und für den Patienten häufig verheerend verläuft. Erstmalig wurde die ARN 1971
durch Urayama als Kirisawa Uveitis beschrieben.
Culbertson gelang 1982 der entscheidende
Schritt in der Klärung der Pathogenese, indem
er in allen Netzhautschichten enukleierter Augen
von Patienten mit ARN Herpesviren nachweisen
konnte.
Von dem Syndrom der ARN wird die progressive äußere Retinanekrose
(PORN) abgegrenzt, die 1990 (Forster et al 1990) erstmalig beschrieben wurde. Wie der Name bereits beinhaltet, verursacht die PORN
neben weiteren Unterscheidungskriterien einen noch schnelleren Steppenbrand als die ARN. Seit den Erstbeschreibungen von ARN und
PORN wurde eine Vielzahl von Einzelfallberichten und auch größeren
Fallserien publiziert. Diese helfen bei der besseren Vergegenwärtigung
des Krankheitsbildes, um durch eine zügige Diagnosestellung die richtigen therapeutischen Entscheidungen treffen zu können. Eine fehlerhafte
Anbehandlung mit systemischen Steroiden, die den natürlichen Verlauf
stark beschleunigen können, soll dadurch vermieden werden.
Pathogenese
Ursächlich für ARN und PORN sind meistens die α- Herpesviren: VZV,
HSV1 und HSV2, seltener das β- Herpesvirus CMV. Das γ- Herpesvirus
EBV scheint keine ARN auszulösen, da es immer zeitgleich mit VZV
detektiert wurde und in Leukozyten nachgewiesen werden konnte. Bei
EBV handelt es sich vermutlich eher um eine Bystander Immunreaktion.
Eine genetische Prädisposition scheint bei den HLA- Phänotypen HLADQw7, Bw62, DR4, Aw33, B44, DRw6 und DR9 vorzuliegen, wobei
Abb. 1: Opticusneuritis und retinale Infiltrate eines 27 jährigen Patienten mit ARN
36
der HLA- DR9 – Phänotyp mit einer besonders aggressiven Verlaufsform
der ARN vergesellschaftet zu sein scheint (Holland et al 1989, Matsuo
et al 1991). In der Literatur wird eine charakteristische Altersverteilung
beschrieben, mit einem gehäuften Auftreten von HSV1 sowie VZV bei
älteren Patienten und HSV2 bei jungen Patienten (van Gelder et al 2001).
Diagnosekriterien und Differentialdiagnose
Um die Diagnose, wie auch die Kommunikation, im Rahmen der ARN
zu vereinfachen, wurden hierfür 1994 (Holland et al 1994) Diagnosekriterien von der amerikanischen Uveitisgesellschaft veröffentlicht. Diese
umfassen im Wesentlichen die Trias Retinitis, Arteriitis und Vitritis (Abb.
1 und 2). Die Diagnosekriterien der PORN grenzen sich von der ARN
durch einen primären Netzhautaußenschichtbefall, eine primär nicht
vorhandene Vaskulitis, multifokale Retinitis mit späterer Konfluierungstendenz, geringer Vitritis und einer extremen Progressionsgeschwindigkeit
ab. Es hat sich jedoch gezeigt, dass in ca. 30% bei primär vermuteter
nekrotisierender Retinitis die letztendliche Diagnose durch die Differentialdiagnose gestellt wird. Hier ist an 1. Stelle die Toxoplasmose-Retinochoroiditis (Balansard et al 2005) zu nennen. Weitere Differentialdiagnosen sind der Morbus Behçet, die Syphilis aber auch das primäre
intraokulare Lymphom bei älteren Patienten. In jedem Fall sollten bei
Vorliegen von ARN und PORN das Vorliegen einer HIV-Infektion und
anderweitige Immundefekte ausgeschlossen werden.
Diagnostik
Die Standarddiagnosekriterien der amerikanischen Uveitisgesellschaft
helfen bei der Stellung der Verdachtsdiagnose (Holland et al 1994).
Es sollte jedoch ein Virusnachweis angestrebt werden, einerseits zur
Diagnosesicherung und andererseits um eine gezielte antivirale Therapie
durchführen zu können. Dabei sind PCR und AK- Bestimmungen aus
Vorderkammer- und Glaskörperpunktat sowie aus Proben, die bei der
diagnostischen Vitrektomie gewonnen wurden, sinnvoll. Die alleinige
Serologie ist für die Diagnosestellung nicht ausreichend, da okuläre
Erkrankungen nicht notwendigerweise zu einer Serum- AK- Titer- Erhöhung
führen und hohe Serum- AK- Titer nicht unbedingt auf eine intraokuläre
Infektion hindeuten. Die PCR dagegen ist eine direkte virale DNADetektionsmethode und eignet sich insbesondere für die Diagnosestellung
im Akutstadium der Erkrankung. Für die PCR sind 50µl Vorderkammer
oder Glaskörperpunktat ausreichend. Die sich in den letzten Jahren
Augenklinik
Falls keine Stabilisierung erreicht werden kann, sollte eine Therapieumstellung auf Foscarnet oder Cidovovir überlegt werden, da vermehrt
Aciclovirresistenzen beschrieben werden. Aciclovirresistenzen treten insbesondere bei Immunsupprimierten durch Mutation im viralen Thymidinkinase- Gen auf.
Ganciclovir ist 10 - 15 fach wirksamer gegen CMV als Aciclovir bei
vergleichbarer Wirksamkeit gegen HSV und VZV. Für Ganciclovir muss
jedoch eine strenge Indikationsstellung erfolgen, da mutagene, karzinogene, fraglich teratogene und hämatotoxische Nebenwirkungen
auftreten können. Auch bei Ganciclovir müssen Resistenzen beachtet
werden. Mutationen der UL97- Kinase und UL54- Kinase des CMVVirus können hierzu führen (Pleyer et al 2009). Foscarnet und Cidovovir
bieten ebenfalls Alternativen.
Abb. 2: typische periphere retinale Infiltrate und Blutungen des 27 jährigen Patienten mit ARN Abb. 1
zunehmend verbreitende „real time PCR-Technologie“ ermöglicht hierbei
eine Virusmengenquantifizierung in Viruskopien/ml Vorderkammerpunktat. Ca. 2 Wochen nach Erkrankungsbeginn lässt die Sensitivität der
PCR nach. Dafür gewinnen jedoch die AK- Bestimmungsmethoden mit
Bildung des Goldmann- Witmer- Koeffizienten an diagnostischer Sicherheit. Dieses erscheint logisch, da AK nach dem ersten Viruskontakt erst
gebildet werden müssen. Bei der Bildung des Goldmann- WitmerKoeffizienten wird die intraokulare AK- Aktivität in das Verhältnis zur
Serumgesamtaktivität gesetzt. Hierbei spricht ein Wert von ≥ 3 für eine
intraokulare AK- Produktion.
Eine Fragebogenaktion von der DOG- Sektion Uveitis unter den
deutschen Ophthalmologen im Jahr 2009 ergab eine sehr niedrige Rate
an durchgeführten Vorderkammerpunktionen (37% der Teilnehmer) zur
Diagnosestellung. Ein Wandel hin zur Vorderkammerpunktion wäre
wünschenswert, da die Vorderkammerpunktion bei geringem Risiko und
meist hohem Aussagewert leicht durchgeführt werden kann.
Foscarnet zeigt eine gute Wirksamkeit gegen alle Herpesviren sowie
gegen einige Retroviren wie HIV. Da Foscarnet sehr nephrotoxisch ist,
sind häufige Kreatininkontrollen sowie gegebenenfalls eine Dosisanpassung an die renale Funktion erforderlich. Alternativ zur intravenösen
Therapie mit Aciclovir, Ganciclovir und Foscarnet können orale Prodrugs
wie Valaciclovir, Valganciclovir oder Famciclovir verwendet werden.
Falls unter einer Monotherapie keine ausreichende Befundregression zu
sehen ist, sollte eine antivirale Kombinationstherapie durchgeführt werden.
Generell empfiehlt es sich, mit einer intravenösen Therapie für ca. 7-10
Tagen zu beginnen und dann auf eine orale Anschlusstherapie umzustellen. Die orale Anschlusstherapie ist nicht nur wichtig, damit der
Befund ausreichend abklingen kann. Sie ist ebenso wichtig, um eine
Bilateralisation des 2. Auges zu verhindern. Da 80% der Bilateralisationen (Palay et al 1991) in der Literatur innerhalb von 4 Monaten gesehen
wurden, sollte dieser Zeitraum in jedem Fall durch eine orale Anschlussbehandlung abgedeckt werden.
Therapie:
Die Therapie sollte sofort bei Stellung der Verdachtsdiagnose begonnen
werden. Aufgrund der teils extremen Progressionsgeschwingkeit und
der schlechten Visusprognose kann mit dem Therapiebeginn nicht bis
zur Diagnosesicherung gewartet werden. Ein Therapiebeginn mit intravenös verabreichtem Aciclovir entspricht einem befundorientierten
Vorgehen bis zur Diagnosesicherung. Aciclovir ist das Medikament der
1. Wahl bei HSV und VZV. Gegen CMV weist Aciclovir eine
schlechtere Wirksamkeit auf.
Wenn eine ausreichende antivirale Aktivität des Aciclovirs besteht, sollte
die Regel nach Blumenkranz eingehalten werden (Blumenkranz 1986).
Diese Regel besagt, dass unter der Aciclovirtherapie ab dem 2. Tag
keine neuen Läsionen zu sehen sein dürfen. Eine Regression sollte
am 4. Tag auftreten und eine vollständige Remission ab dem 32. Tag
zu sehen sein.
Abb. 3 : Periphere Gefäßokklusionen und peripherer Laserriegel des 27 jährigen Patienten mit ARN
Abb. 1 und 2
37
Augenklinik
Intravitreale Injektionen
Die antivirale Systemtherapie lässt sich sehr gut durch intraokulare
Injektionen, insbesondere mit Ganciclovir oder Foscarnet, ergänzen.
Der Vorteil ist darin zu sehen, dass hohe intraokulare Spiegel bei
geringer systemischer Belastung erreicht werden können. Zu Beginn der
intravitrealen Therapie sollte für ca. 2 Wochen etwa jeden 2. Tag eine
Injektion verabreicht werden. Nachfolgend sind 1- bis 2-malige
wöchentliche Injektionen bis zur Retinitisstabilisierung ausreichend (Scott
et al 2002). Trotz guter Erfolge intravitrealer Injektionen sollte nie auf
eine systemische Therapie verzichtet werden, da gleichzeitig zur Retinanekrose eine herpetische Encephalitis oder Meningitis vorliegen kann.
Weitere therapeutische Maßnahmen
Die antivirale Theapie bleibt ohne Wirkung auf die Vitritis,
Opticusneuritis und Vaskulitis. Eine additive Therapie mit systemischen
Steroiden und ASS können je nach Befundlage sinnvoll sein.
Systemische Steroide sollten nur unter antiviralem Schutz gegeben werden, damit hierdurch keine Befundexazerbation induziert wird. Bei HIVPatienten und Immunsupprimierten empfiehlt es sich ggf auf systemische
Steroide zu verzichten, um die bereits bestehende Immunsuppression
nicht zu verstärken.
Die Vaskulitis führt neben einer gesteigerten Thrombozytenaggregation
zu einer Vasookklusion. Zur Verbesserung der rheologischen Eigenschaften kann eine ASS- Gabe erfolgen. Hierunter sind jedoch Glaskörperblutungen möglich.
Sobald es die Vitritis erlaubt, empfiehlt es sich, bei der ARN einen
3-4 kettigen Laserriegel (Abb. 3) zentral der Infiltrationsareale zur
Amotioprophylaxe durchzuführen. Bei rapidem Fortschreiten der
Erkrankung ist es ggf. sinnvoll, den Laserriegel an den temporalen
Gefäßbögen durchzuführen, damit mehr Zeit bis zur Vernarbung der
Laserherde verbleibt. Die PORN scheint im Gegensatz zur ARN wenig
von einem Laserriegel zu profitieren.
Typische Komplikationen von ARN und PORN sind Amotio, zystoides
Makulaödem, Macula Pucker, Vaskulitis mit Gefäßverschlüssen,
Opticusneuritis bis zur Opticusatrophie, Hypotonie bis zur Phthisis bulbi,
Rubeosis iridis und ein Sekundärglaukom sowie die Erblindung.
Die Amotiorate zeigt in der Literatur eine erhebliche Schwankungsbreite
zwischen 17,4- 78%, wobei Raten von 60-80% wesentlich häufiger
genannt werden. Durch den Zerfall der Netzhaut kann es zu multipelsten
Foramina der nekrotischen und angrenzenden Areale kommen, die
dann zur Amotio mit hohem PVR- Risiko führen. Auch wenn gute anatomische Ergebnisse durch Cerclage, Pars Plana Vitrektomie, Silikonöl,
Endolaser und ggf. Retinektomie erreicht werden können, bleibt die
Visusprognose häufig sehr schlecht. Dieses ist auf die okklusive Vaskulitis
zurückzuführen, die unter anderem zur Opticusatrophie (Hillenkamp
et al 2009) und, im Extremfall, zum kombinierten Zentralarterien- und
Zentralvenenverschluss führen kann.
38
Fazit
ARN und PORN sind sehr schwerwiegende ophthalmologische Erkrankungsbilder mit einem hohen Erblindungsrisiko. Eine zügige Diagnosestellung und Sicherung, z.B. durch eine Vorderkammerpunktion, sind
wichtig, damit der Patient so schnell wie möglich der richtigen Therapie
zugeführt werden kann. Bei Patienten mit herpetischer Uveitis anterior
oder einer Infektion mit dem Herpes Zoster Virus im 1. Trigeminusast
– mit und ohne Zoster ophthalmicus – sollte in regelmäßigen Abständen
eine Fundoskopie in Mydriasis erfolgen, damit das eventuelle Auftreten
von ARN und PORN nicht übersehen wird. Die Therapie muss ausreichend aggressiv und lange betrieben werden, um eine möglichst
zügige Befundregression zu erreichen und eine Bilateralisation zu
vermeiden.
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39
Augenklinik
Okuläre Graft-versus-host Disease (GVHD) nach allogener
hämatopoetischer Stammzelltransplantation
Priv.-Doz. Dr. T. Dietrich-Ntoukas, Dr. med. S. Winterhalter
Die Graft-versus-host-disease („Spender gegen Empfänger-Reaktion“,
GVHD) ist eine Multisystemerkrankung, die nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT) auftritt und verschiedene
Organsysteme inkl. der Augen und ihrer Adnexe betreffen kann
(Ferrara et al., 2009; Baird und Pavletic, 2006). Die GVHD ist durch
eine immunologische Reaktion von Spenderlymphozyten gegen
Gewebe des Empfängers bedingt und neben einer Gewebeschädigung durch Immundefizienz und Immundysregulation gekennzeichnet.
Prinzipiell unterscheidet man die akute Form der GVHD (klassische
akute GVHD während der ersten 100 Tage nach HSCT oder danach
als sog. späte akute GVHD) von einer chronischen Form, die typischerweise nach drei bis 24 Monaten auftritt.
Die chronische GVHD tritt bei bis zu 60% der Patienten nach HSCT
auf und ist die Hauptursache für Morbidität und eine spätere Letalität
nach HSCT (Ferrara et al., 2009). Die Inzidenz der GVHD nimmt
insgesamt zu, was auf mehrere Faktoren (höheres Alter der Patienten,
vermehrter Einsatz von Blutstammzellen aus dem peripheren Blut und
von nicht verwandten Spendern) zurückzuführen ist (Lee et al., 2003).
Die Prävalenz liegt in Deutschland bei derzeit etwa 10.000 Patienten
(Wolff et al., 2011). Bei Patienten mit hohem Rezidivrisiko der Grunderkrankung ist von hämato-onkologischer Seite eine milde Graft-versusHost-Reaktion gewünscht, da die Prognose bzgl. der Rezidivfreiheit
und des Überlebens bei Patienten mit milder GVHD durch den assoziierten sog. „graft versus leukemia“ Effekt besser ist. Da sich die Überlebensprognose nach allogener HSCT - auch bei Vorliegen einer
Literatur
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experts from Germany, Austria and Switzerland. Dtsch Ärztebl Int; 108:732-40
40
GVHD – in den letzten Jahren verbessert
hat, steigt die Zahl
der Patienten mit
GVHD insgesamt an
(Wolff et al., 2011).
Die Augen und ihre
Adnexe sind bei 50
bis 80% der GVHDPatienten betroffen und damit einer der häufigsten Manifestationsorte
der GVHD. Eine alleinige okuläre Manifestation der GVHD ist selten
(Filipovich et al., 2005; Kim et al., 2009). In einer eigenen retrospektiven Analyse lag bei 95% der Patienten mit okulärer chronischer
GVHD eine GVHD anderer Organsysteme vor, insbesondere der Haut
(62%) und der Mundschleimhaut (62%) (Blecha et al., 2016)
Bei der okulären chronischen GVHD handelt es sich um eine schwere
Augenoberflächenerkrankung mit Keratokonjunktivitis sicca (Ogawa
und Kuwana, 2003; Kim et al., 2009), die bei einem großen Teil
der Patienten mit persistierender inflammatorischer Aktivität einhergeht
(Hessen und Akpek, 2012; Blecha et al, 2016). Typische Befunde
sind chronische (teilweisende vernarbende und pseudomembranöse)
Konjunktivitis, (persistierende) Hyperämie der Bindehaut, Hornhautstippung, filiforme Keratopathie, (persistierende) Hornhautepitheldefekte
und Hornhautulzera, korneale Verdünnung und Vernarbung,
Blepharitis mit Teleangiektasien der Lidkante und Veränderungen der
Lidhaut (Hypo- und Hyperpigmentierungen, Pseudoptosis) (Kim,
2006; Kim et al., 2009, Hessen und Akpek, 2012; Anderson und
Regillo, 2004). In vielen Fällen sind alle drei Phasen des Tränenfilms
gestört, wobei 1. die Hyposekretion der Tränendrüse, 2. die verminderte Mukusbildung aufgrund der reduzierten Becherzellzahl und 3.
die Störung der Lipidschicht bei Meibomdrüsendysfunktion eine ausgeprägte Benetzungsstörung der Augenoberfläche zur Folge haben.
Die okuläre chronische GVHD führt nicht nur zu einer reduzierten Lebensqualität aufgrund der ausgeprägten subjektiven Beschwerden,
sondern kann in vielen Fällen die Sehfähigkeit stark herabsetzen und
in schweren Fällen auch zur Erblindung führen. Ein großes Problem
stellt das Auftreten von Hornhautkomplikationen in Form von nicht heilenden bzw. rezidivierenden Epitheldefekten und Ulzera dar, die zu
bilateralen Hornhautperforationen führen können. Die perforierende
Keratoplastik hat bei Vorliegen einer chronischen GVHD eine sehr
schlechte Prognose und ist daher nur sehr eingeschränkt zur Visusrehabilitation bzw. Wiederherstellung der Hornhautintegrität einsetzbar.
Die schwere Augenoberflächenerkrankung von Patienten mit chronischer okulärer GVHD ist aufgrund der ausgeprägten Benetzungsstörung und der häufig persistierenden Entzündungsaktivität oft
therapierefraktär. Eine multimodale und interdisziplinäre Therapie –
insbesondere unter Einbeziehung der behandelnden Kollegen der
Augenklinik
Hämato-Onkologie – ist daher für die Behandlung von GVHDPatienten essentiell. Ein besonderer Stellenwert kommt hierbei auch
der antiinflammatorischen Therapie (Robinson et al. 2004, Wang
et al., 2008, Dastjerdi et al., 2009) sowie der Vermeidung und
Behandlung von Komplikationen zu (Couriel et al., 2006; DietrichNtoukas et al., 2012). Am Campus CVK findet in enger Kooperation
mit den Kollegen der Hämato-Onkologie eine Spezialsprechstunde für
Patienten mit okulärer GVHD statt.
Abb. 1: Okuläre Manifestationen der chronischen GVHD im Bereich der Lider, der Bindehaut und der
Hornhaut: a) Pseudoptosis, Teleangiektasien des Lides und posteriore Blepharitis, b) Hyperämie (Pfeil) als
Zeichen der inflammatorischen Aktivität und Fibrose (Pfeil) der subtarsalen Bindehaut, c) persistierende
Erosio corneae (nach Anfärbung mit Fluoreszein und Blaulicht-Beleuchtung), d) perforiertes areaktives
Hornhautulkus.
Adresse
GVHD-Sprechstunde
Campus CVK
Dienstags, nach Vereinbarung
Priv.-Doz. Dr. med. Tina Dietrich-Ntoukas
Augenklinik – Charité Universitätsmedizin Berlin
Campus Virchow-Klinikum
E-Mail: [email protected]
41
Augenklinik
Die OCT-Angiographie (OCT-A)
Dr. med. D. Pohlmann, Dr. med. C. Busch, J. Löwen,
Dr. med. S. Winterhalter, Prof. Dr. med. A. M. Joussen
Bei der OCT Angiographie handelt es sich um
eine vielversprechende
neue klinische Untersuchungsmethode, die eine dreidimensionale
nich-tinvasive Darstellung der vaskulären
Strukturen der zentralen
Netzhaut (Retina) und
Aderhaut (Choroidea) ermöglicht. Die OCT-A ist eine technische Weiterentwicklung der zweidimensionalen optischen Kohärenztomographie
(OCT), die ähnlich nach dem Prinzip der Ultraschalldiagnostik funktioniert. Für die Visualisierung der retinalen und choroidalen Perfusion war
bislang die Durchführung einer Fluoreszenz- (FAG) und Indocyaningrünangiographie (ICG) notwendig. Dabei wird intravenös ein Farbstoff
appliziert, welcher generell gut tolerierbar ist, jedoch in
einigen Fällen zu anaphylaktischen Schock und Tod führen kann.
Die innovative OCT-A ermöglicht nun eine Darstellung des zentralen
Augenhintergrundes ohne intravenösen Applikation oder einer Weitstellung der Pupille. Zur Aufnahme von retinalen und chorioidalen
Gefäßen in verschiedenen anatomischen Schichten werden über
70.000 A-Scans („amplitude-mode-scan“) pro Sekunde, sowie 261
B-Scans („brightness-mode scan“) aufgenommen, aus welchen die dreidimensionalen Volumenaufnahmen errechnet werden. Das Prinzip der
OCT-A basiert auf die Detektion der Blutflussregistrierung, so dass wie
bei der FAG, nur perfundierte Gefäße sichtbar werden. Anders als die
konventionelle FAG erlaubt die OCT-A eine Darstellung und Unterscheidung des inneren und äußeren retinalen Gefäßplexus, der Choriocapil-
laris und der Choroidea (Sattler’s Schicht und Haller’s Schicht). Leckageund Poolingphänomene sind durch die OCT-A jedoch nicht detektierbar
und bleiben weiterhin Dömane der FAG.
Fazit
• Neue Untersuchungsmethode mit einer dreidimensionalen Darstellung
der Netzhaut.
• Darstellung kleinster vaskulärer Veränderungen in verschiedenen
anatomischen Schichten.
• keine Applikation von Fluoreszenzfarbstoff notwendig
• Jedoch keine Detektion von Leckagen oder Pooling
• Beschränkung auf zentrale Netz- und Aderhaut
Abb. 2: OCT-Angiografie (AngioPlex®, Zeiss) mit Darstellung einer CNV bei AMD. Obere Reihe rechts:
Abb. 1: OCT-Angiographie (SPECTRALIS®, Heidelberg Engineering) am gesunden Patienten: a) mehrere
farbkodiertes Bild über die gesamte Tiefe. Oberflächliche Gefäße erscheinen orange, tiefere Gefäße grün.
B-scans zur Darstellung der Segmentierung, b) Visualisierung der Mikrozirkulation des inneren (oberfläch-
Blau dargestellt sind pathologische Gefäße im Bereich der avaskulären Schicht. Obere Reihe Mitte und
lichen) und äußeren (tieferen) Gefäßplexus, sowie die Choriokapillaris, Sattler´s Schicht und Haller´s
links: superfizieller und tiefer retinaler Gefäßplexus. Untere Reihe rechts: avaskuläre Schicht. Untere
Schicht (von links nach rechts).
Reihe Mitte und links: Choriokapillaris und mittlere Choroidea mit Darstellung der großen CNV.
42
Augenklinik
Wir bieten eine neue Lasertechnik an:
Navilas® 577s – der navigierte Netzhautlaser
Dr. med. A.-M. Davids, J. Tatsios, Dr. med. B. Müller, Prof. Dr. med. A. M. Joussen
Das Navilas® Laser System 577s des Herstellers
OD-OS GmbH besteht aus einem optisch
gepumpten Halbleiterlaser der Klasse 4 und
arbeitet im Bereich der gelben Laserwellenlänge
(577nm). Zielstrahl: Diodenlaser, 635nm,
<1mW, Klasse 2.
Es bietet erstmals einen digital integrierten
Behandlungsablauf und ermöglicht dadurch
eine präzise und vollständige Ausführung durch
den behandelnden Augenarzt bzw. die behandelnde Augenärztin.
Vorteile für die Patienten und
behandelnden Ärzte/-innen:
• verbesserter Patientenkomfort durch weniger Blendung bei der digitalen Behandlungsdokumentation durch Infrarotlicht
• weniger schmerzhaft
• bei der fokalen Laserbehandlung ist kein Kontaktglas nötig
• symmetrische Platzierung der Laserherde bzw. Standardisierung der
Laserbehandlung
Navilas® 577s der navigierte
Netzhautlaser
Erstellung eines digitalen Behandlungsplans
Zunächst erfolgt eine Farbaufnahme des Netzhautareals in welchem die
Laserkoagulation durchgeführt werden soll. Anschließend wird durch
Markierung der Sicherheitszonen einer unabsichtlichen Laserung von u.a.
Fovea, Papille oder vorherigen Laserarealen vorgebeugt. Dann werden
die Laserherde bzw. Planpunkte eingezeichnet (Abbildungen 1 und 2).
Häufige Indikationen für die fokale Laserbehandlung:
• Retinopathia centralis serosa
• Diabetisches Makulaödem
• Venenastverschluss
periphere Laserbehandlung:
• proliferative diabetische Retinopathie
• okuläres Ischämisyndrom
• Zentralvenenverschluss
Um die Planung zu erleichtern bzw. eine exakte indikationsgerechte
Behandlungsplanung zu erzielen, besteht die Möglichkeit eine OCTDickenaufnahme der Makula und/oder eine Fluoreszenzangiographie in
die Aufnahme einzuarbeiten (Abbildung 2). Dies ermöglicht gerade bei
fokalen Laserungen eine zielgerichtete Behandlung von Quellpunkten.
Durchführung der Behandlung
Navilas® überlagert die Planelemente auf das Live-Infrarotbild der Netzhaut und steuert digital unterstützt alle Planpunkte nacheinander an.
Abb. 1: Periphere panretinale Laserkoagulation a) Behandlungsplan; b) Aufnahme nach Lasertherapie
Eine aktive Laserbehandlung ist nur dann möglich wenn der Patient oder
die Patientin die Blickrichtung hält und die aktuelle Aufnahme mit der des
Behandlungsplans übereinstimmt. Zu Beginn erfolgt eine optimale Einstellung der Parameter mittels einer Titration. Durch wiederholte Farbaufnahmen kann das Ergebnis der Laserkoagulation dokumentiert bzw.
kontrolliert werden. Sollte die Erstellung eines Behandlungsplans
aufgrund eines reduzierten Einblicks oder erschwerter Haltung der Blickrichtung nicht möglich sein, können die Herde einzeln oder in Form
verschiedener Grid-Muster bzw. Patterns platziert werden.
44
Abb. 2: Zentrale Laserkoagulation bei Retinopathia centralis serosa a) Integrierte FAG-Aufnahme;
b) Behandlungsplan; c) Aufnahme nach Lasertherapie
Augenklinik
Navigierte zentrale Laserkoagulation als Therapiealternative
bei Patienten mit chronischer CRCS
Dr. med. B. Müller, Dr. med. S. Jacob, J. Tatsios,
Dr. med. J. Klonner, Prof. Dr. med. A. M. Joussen
Einleitung
Die Chronische Chorioretinopathia Centralis Serosa (CRCS) ist charakterisiert durch subretinale Flüssigkeitsansammlungen mit Abhebung der
neurosensorischen Retinaschichten1, bei der oftmals ein oder mehrere
charakteristische Quellpunkte gefunden werden können. Im entsprechenden Areal bei Involvierung der Makula zentral kommt es zu
Sehverschlechterungen. Die genauen Ursachen sind bisher nicht
bekannt. Einige mögliche Ursachen wie zum Beispiel ein erhöhter
Cortison-Spiegel durch vermehrten Stress werden diskutiert. Aufgrund
einer hohen Spontanheilungsrate und der hohen Rückbildungsrate der
Beschwerden ist die primäre Therapie oft das Abwarten, eine Lifestyle
Änderung, sowie die systemische Gabe von Azetazolamid oder Spironolacton.
Patienten mit länger andauernder Abhebung der neurosensorischen
Retina mit persitierender Leckage können jedoch von einer Photorezeptoratrophie und gestörten Phagozytose durch das RPE2 dauerhaft visuseingeschränkt sein.
Bei gut definierbaren Quellpunkten in der Fluoreszenzangiographie
kommt als Therapiemöglichkeit eine Laser-Photokoagulation dieser in
Betracht. Jedoch ist die konventionelle Laserung bei juxta- oder perifoveal
gelegenen Quellpunkten immer mit einem Risiko der Verletzung fovealer
Strukturen bei Bewegung des Patienten während der Behandlung
verbunden. In unserer Klinik werden deshalb juxta-und perifoveale
Quellpunkte mit navigierter Laserung behandelt. Dieses Verfahren mit
Navilas® bietet eine Möglichkeit der planbaren und computergestützten
bewegungsadaptierten Laserung auch zentraler Quellpunkte nahe der
foveal-avaskulären Zone.
Ziel dieser Studie ist es das Outcome der Patienten hinsichtlich bestkorrigiertem Visus, sowie Veränderungen der subretinalen Flüssigkeit zu
beschreiben und die Sicherheit zentraler Laserungen zu evaluieren.
Methoden
Eine chronische Chorioretinopathia Centralis Serosa wird definiert
durch eine Mindestdauer der Beschwerden von 6 Monaten mit persistierender Leckage bei Therapie-refraktären Patienten. Alle Patienten
in unserer Studie erhalten zunächst als Erstlinientherapie systemisch
Diamox oder Spironolacton, oder hatten diese bereits in der Anamnese.
Alle Patienten zeigten trotz medikamentöser Therapie ein Rezidiv der
subretinalen Flüssigkeit oder schon primär kein signifikantes Ansprechen.
Zwei Patienten mussten die sytemische Therapie aufgrund von Nebenwirkungen der Medikamente abbrechen.
Einschlusskriterien in die Studie sind, neben der Chronizität der Erkrankung, singuläre Quellpunkte im juxtafoveolären oder perifoveolären
Bereich. Definiert wurden diese Bereiche nach EDTRS-Grid mit
juxtafoveal 3 mm Durchmesser von der Fovea ausgehend, sowie perifoveal im 6 mm Durchmesser.
Ausgeschlossen werden Patienten, deren Quellpunkte einer Laserbehandlung nicht zugänglich sind. Dies ist zum Beispiel bei Quellpunkten direkt an der Fovea zentralis oder bei flächig vielen nebeneinander
liegenden Quellpunkten der Fall. Hier besprechen wir mit den Patienten
eine PDT als Alternativbehandlung.
Alle eingeschlossenen Patienten werden vor dem Eingriff sowie einen
Monat postinterventionell einer Spaltlampenuntersuchung sowie der
Bestimmung des best-korrigierten Visus (BCVA) unterzogen. Zudem
erfolgt im gleichen Zeitrahmen die Aufnahme eines SD-OCTs sowie
im Anschluss die Bestimmung der mittleren zentralen Netzhautdicke
(mean-CRT) mittels Heidelberg-Explorer. Die Netzhautdicke wurde definiert als Distanz von der inneren Ganglienzellschicht der Retina bis zur
inneren Grenze des RPE.
Die Laserung mittels Navilas® wird von nur einem, in das System eingewiesenen Arzt in unserer Klinik ausgeführt. Zunächst wird mittels
Navilas® ein Live-Fundusbild erstellt, welches mit einem FA-Bild, auf
welchem der/die Quellpunkt(e) eindeutig zu erkennen sind, in Deckung
gebracht wird. Anschließend erfolgen 1-2 Test-Laserherde zur Bestim-
1 Gass JD et al American Journal of Ophthalmology 1967
2 Wang M et al American Journal of Ophthalmology 2002
45
Augenklinik
mung der notwendigen Energie. Die Laserung erfolgt bis der Laserherd
gerade sichtbar ist. Im Mittel wurden bisher 3-5 Herde, mit einer Energie
von 79mW und einer Größe von 97µm, pro Quellpunkt appliziert.
Bildgebung
Präoperativ erfolgt bei allen Patienten routinemäßig eine Fluoreszenzangiographie mit intravenöser Applikation von 2,5ml Natrium Fluorescin
zur Bestimmung der Quellpunkte. Die Aufnahmen erfolgen sowohl in der
arteriellen Frühphase, bis in die venöse Spätphase von 6 min. Jeweils
ein geeignetes Bild mit sichtbarem Quellpunkt wird für die Einspielung
in das Navilas® System (OD-OS GMBH, Teltow, Deutschland) verwendet. Die OCT-Aufnahmen erfolgen mittels Spectral-Domain OCT (Heidelberg Engineering©, Heidelberg, Deutschland).
Statistische Berechnungen
Ein vergleichender Wilcoxon Rank Test für abhängige Variablen wird
für den prä- und postoperativen Vergleich von BCVA und mean-CRT
verwendet.
Planung einer Laserung mit FAG- und Fundusfoto
Patientenbeispiel vor- und 4 Wochen postinterventionell
Netzhautsprechstunde CVK/CBF
CVK
Donnerstag 8:00 - 16:00 Uhr
Terminvereinbarung: Telefon +49 30 450 554 018
E-Mail: [email protected]
CBF
Mittwoch: 8:00 – 16:00 Uhr
Terminvereinbarung: Telefon +49 30 8445 2369
E-Mail: [email protected]
46
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Eine neue Ära in der Retinadiagnostik
Die neue, glasklare 3D-Darstellung des Mikrogefäßsystems durch die nicht invasive OCTAngiografie eignet sich dank extrem kurzer Aufnahmezeiten für den routinemäßigen Einsatz in der
Praxis. ZEISS AngioPlex OCT-Angiografie ist das erste Verfahren seiner Art mit FDA-Zulassung.
Mit der OCT-Angiografie von ZEISS kann die Durchblutung
von Netzhaut und Aderhaut ohne Kontrastmittelinjektion
erfasst und als tiefenaufgelöstes Bild des Mikrogefäßsystems
dargestellt werden. Die Detektion der Gefäße erfolgt dabei
über Flussregistrierung sich bewegender Erythrozyten. Dazu
wird jeder B-Scan eines Volumenscans an der exakt gleichen
Stelle mehrfach hintereinander wiederholt und anschließend
werden die Kontraste dieser zeitlich aufeinanderfolgenden
B-Scans eines Ortes mittels spezieller Algorithmen verglichen.
Orte, an denen zeitliche Kontrastunterschiede auftreten,
können einem Blutfluss (d.h. Gefäßen) zugeordnet werden.
Um zuverlässige OCTA Aufnahmen zu erhalten, sollten die
Auswertungen auf leistungsfähigen Algorithmen basieren und
Artefakte durch Augenbewegungen vermieden werden, da
diese zu Diskontinuitäten in der Gefäßdarstellung führen und
die Befundung erschweren. In verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten* wurde die präzisere Darstellung der Gefäße
im räumlichen Verlauf bestätigt, da die zugrunde gelegten
Algorithmen sowohl Amplituden- als auch Phasensignale der
B-Scans vergleichen und so zeitliche Kontrastunterschiede
eines Ortes (d. h. Blutfluss) sehr präzise erfassen. Darüber hinaus wurde die hohe Zuverlässigkeit und exzellente Wiederholbarkeit und damit die Möglichkeit des Monitoring sowie
sehr gute Ergebnisse in der Visualisierung des retinalen, mikrovaskulären Gefäßsystems bestätigt.
In Bezug auf AMD wird der OCT-Angiografie von ZEISS ein
großes Potenzial hinsichtlich Diagnose, Monitoring, Erfassung
von Rezidiven und rechtzeitiger Therapie zugeschrieben.
Auch bei der Diabetischen Retinopathie bietet AngioPlex laut
Experten Vorteile für die frühzeitige Diagnose und Verlaufskontrolle von Patienten. Neue Studienergebnisse* belegen die
Veränderung der Gefäßdichte bei Fortschritt der Erkrankung.
Dieser Parameter kann mittels der vollautomatischen AngioPlex Analysefunktionen hervorragend überwacht werden.
Bei retinalen Venenverschlüssen wird die Kombination von
OCT mit Angiografie in Kombination mit SD-OCT als mindestens so zuverlässig wie FAG hinsichtlich der Diagnose von
makulären Veränderungen bei retinalen Venenenverschlüssen
angesehen.
Für periphere Areale wird derzeit aufgrund des begrenzten
Scanausschnittes weiterhindie FAG benötigt.
*Daten verfügbar
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Klinische Fallbeispiele
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Darstellung einer choroidalen Neovaskularisation auf der Ebene der
Aderhaut mittels OCT-Angiografie
Diabetische Retinopathie (DR)
Deutliche Erkennbarkeit von Mikroaneurysmen und ischämischen Arealen
Rot: Gefäßsystem der oberflächlichen Netzhautschicht
Grün: Gefäßsystem der tiefen Netzhautschicht
Blau: Avaskuläre Netzhautschicht
Retinaler Venenastverschluss (retinaler VAV)
Deutlich erkennbare Areale verminderter Gefäßperfusion
47
1
Der Moment, in dem revolutionäre Einsichten
zur täglichen Routine in der Behandlung werden.
Die ZEISS AngioPlex OCT-Angiografie.
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Folgeuntersuchungen dank Echtzeit-Tracking mit FastTrac™
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Augenklinik
Genotypisierung von Patienten mit altersabhängiger
Makuladegeneration
Dr. med. C. Busch, Dr. med. S. Winterhalter, Dr. med. B. Müller, Prof. Dr. med. A. Joussen
Die altersabhängige Makuladegeneration
(AMD) ist eine erbliche, progressive, neurodegenerative Erkrankung, die durch den Untergang von Photorezeptoren zum Verlust des
zentralen Sehens führt. In Industrieländern stellt
die AMD bei den >65Jährigen die führende
Ursache für Erblindung dar. 2
Klinisch unterscheidet man zwei Formen der
AMD: eine ,,trockene‘‘ und eine ,,feuchte‘‘
(neovaskuläre) Form. Abgesehen von der Einnahme von VitaminPräparaten nach der AREDS-Formulierung für einige Unterformen der
trockenen AMD, bestehen für diese Form der Erkrankung im Moment
noch keine zugelassenen therapeutischen Möglichkeiten. Im Gegensatz dazu, stellt die intravitreale Gabe von Anti-VEGF Medikamenten
seit vielen Jahren die Therapie der Wahl der neovaskulären AMD dar.
Handlungsspielraum im Rahmen der intravitrealen Therapie beschränken sich zurzeit auf die Auswahl zwischen verschiedenen applizierbaren anti-VEGF Substanzen (Bevacizumab, Ranibizumab, Aflibercept)
sowie auf Applikations- und Follow-Up-Schemata (PRN-Regimen, Treat
and Extend, fixes Applikationsschema). Eine Personalisierung, d.h.
eine Anpassung der Therapie auf das individuelle Risiko des Patienten,
wie es bereits in vielen anderen Fachbereichen erfolgt, spielt bei der
Behandlung der AMD bisher noch keine Rolle. Neben Umweltfaktoren
wie zunehmendes Alter, Rauchen und Übergewicht spielen auch
genetische Faktoren eine entscheidende Rolle bei der Krankheitsentstehung.1,3,4 Verschiedene Ausprägungsmerkmale (Polymorphismen) im Complement Faktor H (CFH)- und Age-related Maculopathy
Susceptibilty 2 (ARMS2)- Gen korrelieren signifikant mit einem
erhöhtem AMD-Erkrankungsrisiko.1,5 Ob diese Polymorphismen im
CFH- und ARMS2-Gen mit einem veränderten funktionellen und
phänotypischen Ansprechen auf die intravitreale anti-VEGF Therapie
einhergeht, ist bisher nur unzureichend untersucht. Bisher
1. Fritsche LG, Chen W, Schu M, Yaspan BL, Yu Y, Thorleifsson G, et al. Seven new loci associated with age-related macular
degeneration. Nature genetics. 2013;45(4):433-9, 9e1-2. doi: 10.1038/ng.2578.
2. Friedman DS, et al. Prevalence of age-related macular degeneration in the United States. Archives of Ophthalmology.
2004; 122:564–72.
3. Joachim N, Colijn JM, Kifley A, Lee KE, Buitendijk GH, Klein BE, Myers CE, Meuer SM, Tan AG, Holliday EG, Attia J, Liew
G, Iyengar SK, de Jong PT, Hofman A, Vingerling JR, Mitchell P, Klaver CC, Klein R, Wang JJ. Five-year progression of
unilateral age-related macular degeneration to bilateral involvement: the Three Continent AMD Consortium report. Br J
Ophthalmol. 2017 Jan 20. pii: bjophthalmol-2016-309729. doi: 10.1136/bjophthalmol-2016-309729.
4. Zhang QY, Tie LJ, Wu SS, Lv PL, Huang HW, Wang WQ, Wang H, Ma L. Overweight, Obesity, and Risk of Age-Related
Macular Degeneration. Invest Ophthalmol Vis Sci. 2016 Mar;57(3):1276-83. doi: 10.1167/iovs.15-18637.
5. Sobrin L, Ripke S, Yu Y, Fagerness J, Bhangale TR, Tan PL, et al. Heritability and genome-wide association study to assess
genetic differences between advanced age-related macular degeneration subtypes. Ophthalmology. 2012;119(9):187485. doi: 10.1016/j.ophtha.2012.03.014.
6. Maguire MG, Ying GS, Jaffe GJ, Toth CA, Daniel E, Grunwald J, et al. Single-Nucleotide Polymorphisms Associated With
Age-Related Macular Degeneration and Lesion Phenotypes in the Comparison of Age-Related Macular Degeneration
Treatments Trials. JAMA ophthalmology. 2016;134(6):674-81. doi: 10.1001/jamaophthalmol.2016.0669.
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8. Hagstrom SA, Ying GS, Pauer GJ, Sturgill-Short GM, Huang J, Callanan DG, et al. Pharmacogenetics for genes associated
with age-related macular degeneration in the Comparison of AMD Treatments Trials (CATT). Ophthalmology.
2013;120(3):593-9. doi: 10.1016/j.ophtha.2012.11.037.
durchgeführte Studien beschränken sich häufig auf den Zeitpunkt der
Erstvorstellung oder auf exsudative Veränderung im Allgemeinen ohne
weitere Differenzierung. 6-8
In Kooperation mit dem Leibnitz-Institut für Naturstoff-Forschung und
Infektionsbiologie in Jena bestimmen wir den CFH- und ARMS2Genstatus in Patienten mit neu diagnostizierter, exsudativer AMD und
analysieren eine mögliche Genotyp-Phänotyp-Korrelation zu verschiedenen Zeitpunkten der intravitrealen Therapie. Erste vorläufige Ergebnisse zeigen in der Tat ein schlechteres phänotypisches Ergebnis nach
12 Monaten der intravitrealen Therapie bei Patienten mit einem erhöhten genetischen Risiko. In Folgeuntersuchungen soll nun festgestellt
werden, ob es eine Abhängigkeit zwischen dem applizierten
Wirkstoff (Bevacizumab, Ranibizumab, Aflibercept), dem phänotypisches Outcome und dem individuellen genetischen Risikoprofil
gibt.
Netzhautsprechstunde CVK/CBF
CVK
Donnerstag 8:00 - 16:00 Uhr
Terminvereinbarung: Telefon +49 30 450 554 018
E-Mail: [email protected]
CBF
Mittwoch: 8:00 – 16:00 Uhr
Terminvereinbarung: Telefon +49 30 8445 2369
E-Mail: [email protected]
49
Augenklinik
Elektive Makulachirurgie mit nahtfreier Kleinschnitttechnik
Dr.med. B. Müller, Priv.-Doz. Dr. med. T. Dietrich-Ntoukas, Prof. Dr. med. A. M. Joussen
Immer kleiner, immer besser? In den letzten Jahren hat sich die transkonjunktivale Kleinschnittchirurgie insbesondere in der elektiven Makulachirurgie etabliert. Die nahtlose transkonjunktivale Technik resultiert in
einem sehr geringen OP-Trauma und soll damit eine schnellere postoperative Regenerationsphase ermöglichen.
So weit so gut.
Das äußere Trauma nach 25-Gauge-Vitrektomie ist in der Tat sehr viel
geringer. Nach der 25-Gauge-Vitrektomie sind reizfreie Augen der
Standard.
Herr H., U. geb. 03.09.1952
Präop 15.09.2016 RA
cc 0,6
ND +2,5 = 0,5
Postop 5.10.2016
cc 1,0
ND +2,5 = 0,8
Herr B., W. geb. 16.11.1955
Präop 02.11.2016 RA
cc =0,4
ND +3 = 0,4
Postop 05.12.2016
cc = 0,5
ND +2,5 = 0,6
Postop 15.02.2017
cc= 0,8
Resobtion der subretinalen
Flüssigkeit
Abb. 1: Peeling der Gliose und ILM. Obwohl die Foveale Senke sich nicht wieder
ausbildet, kommt es zu einer vollständigen Rückbildung der Metamorphopsien und
einem sehr raschen und vollständigen Visusanstieg.
Abb. 2: Epiretinale Gliose und ILM wurden gepeelt, Visusanstieg erst nach
Resorbtion der subfovealen Flüssigkeit. Das finale Ergebnis ist ca. 6-8 Monate nach
der OP erreicht.
Das neue verbesserte Instrumentarium macht es hierbei auch bei
den sehr dünnen 25-Gauge-Instrumenten möglich, sehr feine
epiretinale Veränderungen zu entfernen. Im Vergleich zur herkömmlichen 20-Gauge-Vitrektomie, bei der die Instrumente einen Außendurchmesser von 0,9mm haben, haben die 23-Gauge-Instrumente
einen Durchmesser von 0.6mm, die 35-Gauge-Instrumente nur
0,5mm. Die Minimierung des Instrumentendurchmessers und das
damit kleinere Lumen der Vitrektomieinstrumente könnte sich negativ
auf die Funktionalität und Effizienz auswirken. Nach dem Hagen
Poiseulle´schen Gesetz ist der Durchfluss durch ein Rohr proportional
zur 4. Potenz des Radius, das heißt die Infusionsraten und Aspirationsraten sind deutlich kleiner beim 25-Gauge-System im Vergleich zum
herkömmlichen 20-Gauge-System (die Infusionsrate ist um den Faktor
6,9 reduziert, die Aspirationsrate um den Faktor 6,6). Die
verfügbaren Saugschneide-Instrumente (Cutter) und Beleuchtungssysteme haben sich jedoch in den letzten Jahren so weiterentwickelt,
dass ein vergleichbar effektives Arbeiten möglich ist. In der Regel
würden wir mit einer Aspiration von bis zu 500mmHg arbeiten, um
für die niedrigere Flussrate zu kompensieren.
Obwohl das verfügbare Spektrum der chirurgischen Instrumente für
die 23-Gauge-Vitrektomie aktuell noch die der 25-Gauge-Vitrektomie
überschreitet, ist das verfügbare Instrumentarium für die 25-GaugeVitrektomie ausreichend, um die Makulachirurgie sicher und gut durchführen zu können (Tano-Pinzette, Staubsauger). Es stehen zudem
beleuchtete Lasersonden zur Verfügung, um etwaige retinale Läsionen
zu versorgen.
50
Wir verwenden wenn möglich das 25-Gauge-System, dass nach
unserer Erfahrung dem 23-Gauge-System überlegen ist insbesondere im
Hinblick auf die Dichtigkeit der Sklerotomien bei gleicher Effizienz der
Operation. Die in der Literatur beschriebenen Raten für eine
postoperative Netzhautablösung (1%) und Glaskörperblutungen (4,3%)
werden aus unserer Sicht noch unterschritten (Mango et al. 2005,
Scartozzi et al. 2007). Während in den Publikationen rezidivierende
Pucker, die denovo Entstehung neuer Pucker oder rezidivierende Makulaforamina diskutiert werden, läßt sich dies mit einer sorgfältigen Präparation des Puckers und anschließend der ILM vermeiden. Nach einer
vollständig denidieren ILM kann keine erneute Puckerbildung erfolgen.
Augenklinik
Frau P., U. geb. 02.06.1941
R/L POWG, Z.n. SLT
LA Z.n. ppV+Peeling+Luft in
ITN 27.10.16 bei epiretinaler Gliose
Z.n. Cat-OP 12.5.16
Z.n. Triamcinolon 4.7.16
Präop 26.10.2016 LA
Cc 0,4p
ND +3 = 0,4
Postop 14.11.2016
Cc 0,6
Abb. 3: Knapp drei Wochen nach Peeling der Epiretinalen Gliose und der ILM hat
sich die foveale Senke wieder ausgebildet. Die zystische Struktur der inneren Netzhautschichten bildet sich in den Folgemonaten langsam zurück mit einer weiteren
Visuserholung.
einen Zeitraum von bis zu einem Jahr. Hierbei muss in der
Nachsorgezeit das Verhalten der Makula genau beobachtet werden
und ggf. die Entstehung von zystoiden Ödemen ausgeschlossen
werden. Die Entstehung eines Makulaödems ist eher unwahrscheinlich
nach einer reinen Vitrektomie und steht eher im Zusammenhang mit
einer assoziierten Vorderabschnittschirurgie (Phakoemulsifikation). In den
meisten Fällen reichen lokale Nicht-steroidale Antiphlogistika, in Ausnahmefällen können intravitreale Steroide appliziert werden.
Anhand von drei Patientenbeispielen zeigen wir prä- und postoperative
Befunde.
Die direkte Anmeldung zur elektiven Makulachirurgie kann per E-mail
mit OCT Bildern erfolgen an:
Die oft etwas schwierigere Präparation mit den dünnen 25-GaugeInstrumenten muss dennoch bis in die Gefäßstraße erfolgen, um eine
vollständige Entlastung aller Traktionen zu erreichen.
Natürlich ist es wie vielfach berichtet kein Problem, eine trokargeführte
Vitrektomie mit der Kataraktoperation zu kombinieren. Allerdings muss
das chirurgische Vorgehen individuell entschieden werden. Patienten mit
einer bestehenden epiretinalen Gliose haben ein höheres Risiko für die
Entstehung eines zystoides Makulaödems nach Kataraktchirurgie. Bei
diesen Patienten halten wir es für wichtig, ggf. das chirurgische
Vorgehen anzupassen. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass hier
die Ausbildung eines signifikanten Ödems verhindert werden kann,
wenn zunächst unter Schutz eines lokalen Nicht-Steroidalen Antiphlogistikums die Katarakt operiert wird und ca. 5-6 Wochen im Anschluss
die Gliose die besten Ergebnisse erzielt werden.
Ziel der Chirurgie der epiretinalen Gliose ist heute nicht mehr nur
eine Reduktion der Metamorophopsien, sondern auch die Visusverbesserung.
Netzhautsprechstunde CVK/CBF
Betrachtet man die Gruppe der Patienten, die am meisten profitieren,
so sind das neben Patienten mit frischen durchgreifenden Makulaforamina die Patienten, die gerade beginnen, einen Visusverlust durch eine
Gliose zu erleiden. Der Ausgangsvisus dieser Patienten liegt etwa bei
0,6 und die beklagen Metamorphopsien. Bei diesen Patienten ist eine
Visusrehabilitation auf 0.8-1.0 in den Wochen nach der OP möglich.
Bei allen Makulachirurgien ist es bezüglich der Erwartungshaltung von
Patient und Chirurg wichtig, sich auf eine sehr lange Rehabilitationsphase einzustellen. Mindestens über einen Zeitraum von 6 Monaten
wird der Visus noch ansteigen können, in einigen Fällen sogar über
CVK
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51
Augenklinik
Maximalchirurgie: Rekonstruktion schwerer Bulbusverletzungen
Jedes Auge verdient einen Versuch
Prof. Dr. med. A. M. Joussen, Priv.-Doz. Dr. med. T. Dietrich-Ntoukas,
Dr. med. S. Winterhalter, Dr. med. I. Seibel, Priv.-Doz. Dr. med. A. Hager, Dr. med. B. Müller
Schwerste Augenverletzungen sind ein einschneidendes Ereignis für den
Patienten und erfordern eine sofortige Expertenversorgung.
In Deutschland gibt es jährlich ca. 300.000 Augenverletzungen, davon
5 % mit schweren Auswirkungen. Dazu gehören ca. 3.200 augapfeleröffnende Verletzungen und etwa 200 schwerste Verätzungen.
43% der penetrierenden Augenverletzungen betreffen Patienten, die
jünger als 18 Jahre sind. (De Juan JE et al. Penetrating ocular injuries:
types of injuries and visual results. Ophthalmology 1983). 3 % aller
Augenverletzungen sind sportbedingt, ca. 12.600 passieren pro Jahr
beim Schulsport – ein Anstieg von über 40 % innerhalb von 10 Jahren.
Bei erwachsenen Sportlern führen 1/3 der Augenunfälle zu schweren
Verletzungen, 10 % der verletzten Augen erblinden (BVA Homepage).
Man unterscheidet geschlossene und offene Augenverletzungen, wobei
bei letzerem Rupturen und Lazerationen unterschieden werden
(siehe Tabelle 1).
Tabelle 1: Klassifikation von Augenverletzungen
A. Geschlossene Augenverletzungen
1. UV-bedingte Verletzung
2. Fremdkörperverletzungen
3. Kontusionen
4. Chemische/thermische Verbrennungen
5. Lamellierende Verletzungen
Wir behandeln im folgenden Bulbusberstungen als schwerste Form der
Augenverletzungen und stellen operative Bulbusrekonstruktionsmaßnahmen, Implantationstechniken von Iris-Linsen-Diaphragmata bei Lid-,
Hornhaut-, Iirisverletzungen vor sowie die Planung und Durchführung der
Netzhaut- und Glaskörperchirurgie.
Grundsätzlich gilt bei jeder Bulbusberstung: Die chirurgische Versorung
auch scheinbar aussichtsloser Fälle ist lohnenswert! Auch ein
angebliches „Nulla lux“ Auge kann oft noch gerettet werden und muss
nicht notwendigerweise blind bleiben.
Folgende Grundsätze gelten für die Chirurgie
• Stabilisierung des Bulbus sobald möglich (Vermeidung einer
expulsiven Blutung)
• Netzhautchirurgie max 100h nach Trauma
• Versuch der Rekonstruktion auch wenn Ausgangsvisus <HBW
Wir wollen ein Protokoll für das Management von offenen Augenverletzungen jüngerer Patienten erstellen, ggf. nach der externen Erstversorgung. Mit diesem Beitrag wollen wir das Bewußtsein für ein
individualisiertes Management von Augenverletzungen schärfen und
eine balancierte Darstellung des besten Zeitpunktes der Intervention
geben. Darüberhinaus diskutieren wir das Netzhautchirurgische Vorgehen mit Retinektomie und Choroidektomie als Teil des chirurgischen
Ansatzes.
Die Überlegungen zum besten chirurgischen Vorgehen sind
insbesondere bei Verletzungen im Kindesalter von besonderer Relevanz:
bei jungen Patienten ist die Wundheilungsreaktion sehr deutlich verstärkt
(Binder S et al.; 1982). Jüngere Kinder sind weniger kooperativ – sie
teilen ggf. nichtmal einem Erwachsenen den Unfall mit (Intraokularer
Fremdkörper oder Penetration), bis eine Infektion auftritt. Sie haben
B. Offene Augenverletzungen
1.Ruptur
2. Lazeration
a) Penetration
(ohne intraokularen Fremdkörper)
b) Intraokulare Fremdkörperverletzung
52
Kuhn F, Mester V, Morris R. A proactive treatment approach for eyes with perforating injury. Klin Monatsbl Augenheilkd
2004;221:622–628.
Spiegel D, Nasemann J, Nawrocki J, Gabel V. Severe ocular trauma managed with primary pars plana vitrectomy and silicone
oil. Retina 1997;17:275–285.
Cupples HP, Whitmore PV, Wertz FD III, Mazur DO. Ocular trauma treated by vitreous surgery. Retina 1983;3:103–107.
Ryan SJ. Guidelines in the management of penetrating ocular trauma with emphasis on the role of timing of pars plana
vitrectomy. Int Ophthalmol 1979;1:105–108
Augenklinik
zudem sicher keine hintere Glaskörperabhebung (PVD !!).
Darüberhinaus sind sie zu jung um eine Entscheidung bezüglich
multipler Operationen zu treffen.
Das Visuspotential schwerstverletzter Augen ist in jedem Fall limitiert,
die Prognose ist bei jungen Erwachsenen nochmal schlechter. Die
PVR-Studie (eine Studie zur Vernarbung nach Netzhautchirurgie) hat
Traumata as die prognostisch schlechtesten Faktoren bezüglich einer
PVR Entwicklung (Proliferativen Vitreoretinopthie, eine Vernarbungssituation nach Netzhautchirurgie) identifiziert.
Der Zeitpunkt der Exploratorischen Vitrektomie bei penetrierenden Verletzungen des hinteren Augenabschnittes bleibt kontrovers- “früh” gegen
„spät”:
• Vitrektomie innerhalb von 3 Tagen reduziert die Entzündung !”
• „eine frühe Operation erhöht das Risiko einer Blutung und die Vitrektomie wird durch die fehlende hintere Glaskörperabhebung erschwert”
Viele Chirurgen sind der Meinung, dass eine hintere Glaskörperabhebung häufig spontan innerhalb von 10 Tagen entsteht, was das chirurgische Vorgehen einfacher und sicherer machen würde. Möglicherweise
entsteht die spontane Glaskörperabhebung aber erst viel später!
Eine Langzeitstudie über die Entfernung von Intraokularen Fremdkörpern
bei Patienten, die aus dem Irak oder Afghanistan evakuiert wurden,
zeigt, dass trotz einer Verzögerung der Intervension von 21 Tagen eine
spontane hintere Glaskörperabhebung nur bei 24.5% der Patienten
bestand. (Colyer at al.)
Abbildung 2: Makulaforamen bei stumpfem Bulbustrauma
durch Sylvesterknaller.
Fundusbild nach stumpfem Trauma mit Aderhautrupturen
peripher und Pigmentverschiebungen bis zentral.
Die exploratorische PpV für penetrierende Verletzungen ohne Intraokulare
Fremdkörper kann grundsätzlich zurückgestellt werden, um die Patienten
wöchentlich mittels Ultraschall für Zeichen der hinteren Glaskörperabhebung und Netzhautablösung zu untersuchen. Nach dem Nachweis
einer spontanen hinteren Glaskörperabhebung wird die exploratorische
Vitrektomie zum baldmöglichsten Zeitpunkt durchgeführt.
Hier besteht ein Unterschied zwischen intraokularen Fremdkörpern
(IOFK) und anderen Traumata! Das Risiko der Endophthalmitis steigt von
3.5% auf 13.4% wenn die Entfernung eines IOFK um mehr als 24h
verzögert wird.
Bei Verdacht auf intraokularen Fremdkörper muss ein CT durchgeführt
werden, das Röntgen in 2 Ebenen ohne die Möglichkeit zu einer Comberg Aufnahme (und der Möglichkeit der Berechnung der Lage des
IOFKs) ist obsolet.
Alle Patienten mit IOFKs müssen also schnellstmöglich nach
Erstvorstellung eine PpV erhalten.
Hierbei stellt sich aber wiederum die Frage: Dienstarzt oder warten auf
den Netzhautchirurgen? Wir haben das an der Charité durch die 24h
Präsenz eines jeweils erfahrenen Netzhautchirurgen gelöst und können
jederzeit Patienten mit IOFK sofort versorgen.
Dennoch muss diskutiert werden, was der beste OP Zeitpunkt ist:
Wegen der Endophthalmitis-Gefahr sollte die PpV bei IOFK möglichst
früh erfolgen. Andererseits riskiert die frühe Vitrektomie die Entstehung
von iatrogenen Rissen und Netzhautablösungen durch die chirurgisch
induzierte hintere Glaskörperabhebung besonders in Augen mit einer
Contusio, einer Netzhautnekrose und choroidalen Blutungen / Abhebungen. Diese Risiken können reduziert sein, wenn die Vitrektomie zurückgestellt wird, vorzugsweise bis die spontane hintere Glaskörperabhebung auftritt. Ein weiteres Argument für ein abwartendes Verhalten ist
die Überlegung, dass, während die frühe Vitrektomie die Traktion durch
das Glaskörpergel entfernt, wegen der Wunde des hinteren Abschnittes
ohnehin eine Proliferation entstehen wird.
Wir haben die letzten 21 Augen junger Patienten bis 29 Jahre (durchschnittl. 18,4 Jahre (6-29 Jahre)) mit schwersten offenen Bulbusverletzungen retrospektiv analysiert: 17 Bulbusberstungen, 4 IOFK’s, 18 Männer,
3 Frauen. Die Zeit bis bis zur PpV betrug 32.7 Tage (12-101), die
durchschnittliche Nachsorge 19,4 Monate (7-36).
Nach Rückbildung des Berlin-Ödems ensteht langsam ein
Makulaforamen (OCT).
Dieses wird mit einer ppV mit hinterer Glasköperabhebung
und anschließendem ILM Peeling wieder verschlossen.
Williams DF, Mieler WF, Abrams GW, et al. Results and prognostic factors in penetrating ocular injuries with retained intraocular
foreign bodies. Ophthalmology 1988;95:911–916.
Wir haben bei allen Patienten eine PpV mit 6-mm Infusionskanüle (langer
Ansatz bei Gefahr choroidaler Blutungen, zum Teil mit vorheriger
Vorderkammerinfusion) durchgeführt. Die Patienten erhielten eine 360°
Endolaser-Photokoagulation und Silikonöltamponade. Alle sichtbaren
Glaskörperreste wurden sorgfältig entfernt, zum Teil unter Nutzung von
Triamcinolone-Kristallen. Weil Silikonöl verwendet wurde, wurde die
kristalline Linse wenn möglich belassen, um als Barriere zu wirken.
53
Augenklinik
Die kristalline Linse zeigte in 8 Fällen traumatische Veränderungen, aber
nur 5 Linsen mussten zum Zeitpunkt der Vitrektomie entfernt werden.
Verblieb die Linse bei der primären OP, so wurde zum Zeitpunkt der
Silikonölentfernung und des Ölwechsels die Linse entfernt. Interessanterweise blieben bei dem jugendlichen Alter auch Linsen, die definitiv
verletzt waren, klar und erlaubten eine ausreichende Netzhautinspektion
in den drei Monaten bis zur Ölablassung oder zum Ölwechsel. 81.2%
der Patienten erreichten eine Sehschärfe von 0,3 und besser, 56.2% erreichen einen Visus von 0,5 und besser und 35.3% der Augen
erreichten eine Sehschärfe von 1,0 oder besser!
Die Hauptproblematik resultierte aus dem Netzhautbefund. 7 (30%) der
Patienten erforderten weitere Eingriffe (Netzhautablösung), aber nur
zwei Patienten entwickelten eine PVR Ablösung (!), ein Patient benötigte
2 weitere Operationen (RD/choroidal), drei Patienten bis zu 4 weitere
Operationen (PVR). Am Ende der Nachbeobachtung hatten alle
Patienten eine anliegende Netzhaut und die Tamponade wurde bei
allen Patienten außer zweien entfernt.
Mit dieser Strategie zeigt sich in unserer Beobachtung eine sehr niedrige
Amotiorate trotz ausreichender Nachuntersuchung. Leider ist die Untersuchung nicht-randomisiert, und es handelt sich um eine relativ kleine
Kohorte. Allerdings zeigt diese konsekutive Fallstudie von drei etablierten
Operateuren eine einheitliche Behandlungsstrategie. Die Studie lehrt
uns auch scheinbar aussichtslose Augen niemals aufzugeben.
FAZIT:
• Glaskörperentfernung so vollständig wie irgend möglich
• Rechnen Sie mit Re-Proliferationen… sie werden unabdingbar entstehen
• Retino-Choroidotomie bis zur Sklera muss überlegt werden.
“There is only one thing better than a good surgeon:
… a lucky surgeon.” [David Wong]
Alle Patienten sind pseudophak und erhielten Artisan/Morcher/Human
Optics Linsen
Wenn sich die choroidale Blutung zurückbildet, führt die relative Ölunterfüllung zur Wiederablösung!
Einer der Vorteile des Wartens ist, dass die choroidale Blutung Zeit zur
Resorbtion hat. Hierbei ist dann die Wahl der Tamponade
entscheidend: Es bietet sich an, schweres (HSO) und normales Silikonöl
(SO) sequentiell zu verwenden. Werden beide Tamponaden
sequenziell verwendet, ergänzen sich SO und HSO in der Therapie
komplexer Netzhautablösungen - dies kann die Anzahl der Re-Operationen verringern und in einem besseren Visusergebnis resultieren.
Zwei Aspekte an unseren Ergebnissen sind interessant und nicht intuitiv:
Viele Operateuere habe Bedenken, dass die zu lange Wartezeit eine
Netzhautablösung provozieren könnte. Gibt es daher ein “Zeitfenster” unmittelbar nach der Glaskörperseparation, aber vor der Entstehung einer
Netzhautablösung, das optimal für chirurgische Interventionen ist? Die
Furcht vor einer primären PVR mit oder ohne Traktionsablatio mit einer weiterhin anliegenden Glaskörpergrenzfläche, die eine späte Intervention in
einen chirurgischen Alptraum transformiert, wird aus unserer Sicht überschätzt.
Also muss ein individueller Ansatz propagiert werden.
Entfernung des IOFK’s schnell, aber für alles andere muss gelten: „Schritt
zurück” und :“abwartend Beobachtung”. Damit kann sich das Auge
erholen von Contusio, Nekrose, und Entzündung. Es gilt die optimale
Zeit für eine vitreoretinale Intervention abzuwarten, wobei die
Entstehung einer spontanen hinteren Glaskörperabhebung durch regelhafte Ultraschalluntersuchungen nachgewiesen werden kann.
54
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Die Grubenpapille – Optic Pit
Dr. med. J. Lüblinghoff, Prof. Dr. med. A. M. Joussen
Hintergrund
Die Grubenpapille (engl. optic pit) wurde erstmals im Jahr 1882
von T. Wiethe als „angeborene Deformität der Sehnervenpapille“1
beschrieben. Mit einer Prävalenz von 1:11000 in der Normalbevölkerung gehört sie zu einer seltenen Erkrankung2.
Bei 15% der Patienten findet man ein beidseitiges Auftreten, eine
geschlechtsspezifische Häufung gibt es nicht3 .
Symptomatisch wird die Grubenpapille durch eine Sehverschlechterung
auf Grund einer serösen Makulaabhebung (Abhebung der zentralen
Netzhaut durch Flüssigkeit in den Netzhautschichten).
Pathogenese
Die Entstehung der Grubenpapille ist nicht sicher geklärt. Einige Autoren
zählen die Grubenpapille zu den kongenitalen Papillenkolobomen4.
Man vermutet einen Defekt in der Lamina cribrosa sclerae (siebbeinförmige Durchtrittstelle des Sehnervens durch die Lederhaut am hintern
Pol des Augapfels) und / oder der juxtapapillären Sklera, welche eine
Verbindung zwischen intra- und extraokularem Raum verursacht. Im fortgeschrittenen Erwachsenenalter entwickeln die Patienten eine seröse
Makulaabhebung. Ob die subretinale Flüssigkeit aus dem Blutvolumen,
dem Glaskörperraum oder aus dem Subarachnoidalraum (Hohlraumsystem um Gehirn und Rückenmark, in welchem der Liquor zirkuliert)
stammt, wird kontrovers diskutiert.
Symptomatik und Diagnostik
Die Diagnose der Grubenpapille lässt sich mittels binokularer Funduskopie stellen. Es zeigt sich eine rundlich bis ovale gräulich-weiße
Vertiefung der Papille, welche häufig im temporalen Bereich der Papille
zu finden ist (Abb. 1).
Therapie und Behandlungsverlauf
Auf Grund der Seltenheit der Erkrankung gibt es kein einheitliches
Therapieverfahren.
In den letzten fünf Jahren haben wir am Campus Virchow Klinikum fünf
Patienten (drei Frauen und zwei Männer) mit Grubenpapille und einer
serösen Makulaabhebung behandelt.
Die Patienten waren bei Erstvorstellung zwischen 22 bis 48 Jahren alt.
Die Einschränkung der Sehschärfe war unterschiedlich stark ausgeprägt,
so dass bei einem Teil der Patienten zunächst eine Therapie mit einem
Carboanhydrasehemmer (Acetazolamid) bzw. eine Laserkoagulation
im temporalen Papillenbereich erfolgte. Bei unzureichender Ödemrückbildung und ausbleibendem Visusanstieg wurde im Verlauf bei allen
Patienten eine Entfernung des Glaskörpers (Pars plana Vitrektomie = PPV)
mit anschließender Gasfüllung des Glaskörperraumes durchgeführt. Bei
einigen Patienten konnte der Glaskörper erst in einer zweiten Operation
vollständig entfernt werden
Alle fünf Patienten profitierten von dem Eingriff, im Verlauf zeigte sich
eine deutliche Ödemabnahme und eine Besserung der Sehschärfe
(s. Abb. 2a-c).
Bei 25-75% der Patienten kommt es im 3.-4. Lebensjahrzehnt zu einer
serösen Makulaabhebung, welche sich in der optischen Kohärenztomographie (OCT) darstellt (Abb. 2a und 2b)5.
Abb. 2c: Befund zwei Jahre postoperativ.
Abb. 1: Fundusfoto des rechten Auges mit
Abb. 2a: Befund präoperativ. Es zeigt sich eine
Abb. 2b: Persistierende subretinale Flüssigkeit
Vollständige Rückbildung des Makulaödems bei
Grubenpapille und seröser Makulaabhebung
intra- und subretinale Flüssigkeitsansammlung.
nach der ersten PPV.
stabilem Sehvermögen.
55
Augenklinik
Schlussfolgerung
Die Grubenpapille stellt eine Herausforderung für den Netzhautchirurgen da. Bei seröser Makulaabhebung sind die medikamentöse
Therapie oder die Laserabriegelung alleine nicht zielführend. Bei der
Pars-Plana-Vitrektomie ist die Durchführung der Glaskörperabhebung
essentiell und führt zu guten funktionellen Ergebnissen, sofern keine
Atrophie (Zelluntergang) der zentralen Netzhautschichten besteht.
Die Rückbildung der subretinalen Flüssigkeit und die Visuserholung ist
zum Teil erst nach 18 Monaten postoperativ zu erreichen und erfordert
viel Geduld sowohl beim Arzt als auch beim Patienten.
Netzhautsprechstunde CVK/CBF
Wiethe T (1882) Ein Fall von angeborener Deformität der Sehnervenpapille. Arch Augenheilkd 11:14–19
Kranenburg EW. Crater-like holes in the optic disc and central serous retinopathy. Arch Ophthalmol 1960;64:912–924. 2.
Georgalas I, Ladas I, Georgopoulos G, Petrou P. Optic disc pit: a review. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2011;249: 1113–
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3
Lincoff H, Lopez R, Kreissig I et al. Retino- schisis associated with optic nerve pits. Arch Ophthalmol 1988; 109: 61–67
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Shah SD, Yee KK, Fortun JA, Albini T. Optic disc pit macul- opathy: a review and update on imaging and treatment. Int
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5
Georgalas I, Ladas I, Georgopoulos G et al (2011) Optic disc pit: a review. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 249:1113–
1122
1
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2
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Fundusautofluoreszenz in der Diagnostik der Chloroquin-Makulopathie
und erblicher Netzhauterkrankungen.
Dr. med. R. Bergholz, Dr. med. B. Müller, Prof. Dr. A. M. Joussen,
M. Rossel, Prof. Dr. D. J. Salchow
Die Diagnostik von
Netzhauterkrankungen
wurde durch die modernen Verfahren der
retinalen Bildgebung
deutlich erweitert. Insbesondere die Fundusautofluoreszenz-Untersuchung (FAF) liefert
häufig eindeutige Befunde, die aufwändigere Verfahren (Fluoreszeinangiographie, elektrophysiologische Diagnostik) entbehrlich machen können. (1)
Abb. 1: Regelrechte Farbfotografie des Augenhintergrundes (oben) und Fundusautofluoreszenz (FAF,
unten) einer augengesunden 48-jährigen Frau.
Für die FAF wird die Netzhaut mit einem Licht definierter Wellenlänge
beleuchtet. Dieses Licht regt den Augenhintergrund an, Licht einer
anderen Wellenlänge abzustrahlen, zu fluoreszieren. Diese Fluoreszenz
wird zum Großteil durch Lipofuszin, einem Stoffwechselprodukt der
Netzhaut, welches im retinalen Pigmentepithel gespeichert wird, verursacht. Durch die in der Kamera eingebauten Filter kann diese Autofluoreszenz aufgenommen und sichtbar gemacht werden. Der Vergleich mit
den „normalen“ Farbfotografien der Netzhaut zeigt, dass mit dem
bloßen Auge nicht erkennbare Veränderungen sichtbar werden können.
Im Gegensatz zur seit vielen Jahrzenten angewendeten Fluoreszein-Angiographie muss für die FAF kein Farbstoff intravenös verabreicht
werden. Es handelt sich um eine nicht-invasive Untersuchung ohne relevante Risiken oder Nebenwirkungen.
Abbildung 1 zeigt eine normale FAF einer gesunden Patientin. Die zum
Zentrum der Netzhaut (Fovea centralis) abnehmende Autofluoreszenz ist
ein normales Phänomen, verursacht durch das Makulapigment, welches
das darunter liegende Lipofuszin verdeckt.
In unserer Klinik nutzen wir das Verfahren im täglichen Routinebetrieb,
um unseren Patienten besser helfen zu können. Zudem untersuchen wir
in klinischen Studien den Stellenwert des Verfahrens in der Diagnostik
bestimmter Netzhauterkrankungen. Ein wissenschaftlicher Schwerpunkt
ist dabei die Früherkennung der Chloroquin-Makulopathie.(2)
Abbildung 3 zeigt den Augenhintergrund und die FAF einer Patientin
mit einer solchen toxischen Makulopathie. Sie kann als Nebenwirkung
einer langjährigen Einnahme des Medikamentes Chloroquin bzw.
Abb. 2: Farbfoto des Augenhintergrundes (oben) einer Patientin mit einer durch das
Rheumamedikament Chloroquin verursachten Makulaerkrankung (Chloroquin-Makulopathie). Im
Vergleich zum normalen Befund (siehe Abbildung 1) finden sich allenfalls dezente Auffälligkeiten. Die
Fundusautofluoreszenz (unten) derselben Patientin hingegen zeigt deutliche Veränderungen im Sinne
einer sogenannten „Schiesscheiben-Makulopathie“.
Hydroxychloroquin entstehen. Beide Medikamente werden in der
Behandlung rheumatischer Erkrankungen bzw. der Malaria angewendet. Die rechtzeitige Diagnose dieser Makulaerkrankung ist
essentiell, das Medikament muss dann abgesetzt werden, um eine
voranschreitende Sehverschlechterung zu verhindern. Bereits vorliegende Netzhautschäden bilden sich in der Regel nicht mehr zurück.
Im Frühstadium ist die FAF häufig sensitiver als die einfache ophthalmoskopische Untersuchung des Augenhintergrundes. Im Falle eines
FAF-Befundes wie in Abbildung 2 kann auf weitere, aufwändigere
Diagnostik verzichtet werden. Gelegentlich ist die FAF aber selbst im
Falle eines bereits eingetretenen Netzhautschadens unauffällig und die
korrekte Diagnose lässt sich nur anhand der optischen Kohärenz-
Abb. 3: Farbfotografie des rechten Augenhintergrundes (oben) und FAF (unten) eines Patienten mit
Morbus Stargardt, einer erblichen Erkrankung der Makula.
57
Augenklinik
tomographie oder der multifokalen Elektroretinographie stellen. (3) Die
Kombination verschiedener Untersuchungsverfahren ist Gegenstand
einer in Arbeit befindlichen Studie.
Die übrigen Abbildungen demonstrieren typische FAF-Befunde ausgewählter erblicher Netzhauterkrankungen, sogenannter Makuladystrophien. Abbildung 3 zeigt die Farbfotografie des Augenhintergrundes
und die FAF eines Patienten mit Morbus Stargardt. Diese progrediente
Erkrankung beginnt typischerweise im jugendlichen Alter mit einer allmählichen beidseitigen Sehverschlechterung. Im fortgeschrittenen Stadium geht die Lesefähigkeit durch einen Niedergang der Photorezeptoren
in der Makula verloren, das Erkennen von Objekten, Gesichtern kann
unmöglich werden. Dieser Untergang der Photorezeptoren und des retinalen Pigmentepithels wird in der FAF durch die ausgedehnten, nicht
fluoreszierenden Areale in der Bildmitte deutlich (sogenannte geographische Atrophie). Eine kausale Therapie existiert bislang nicht,
allerdings ist die frühzeitige Diagnose der Erkrankung für die
medizinische Beratung und die Planung des weiteren Lebensweges
wichtig.
einer molekulargenetischen Untersuchung geben. Der Morbus Best wird
autosomal-dominant vererbt. Typischerweise leidet ein Elternteil an
derselben Erkrankung, das Vererbungsrisiko für Kinder eines Patienten
liegt bei etwa 50%. Eine humangenetische Beratung ist sinnvoll.
Auch kann durch die FAF die Ausdehnung einer Netzhautschädigung
abgeschätzt werden und insbesondere bei der altersbedingten Makuladegeneration ein Voranschreiten besser dokumentiert werden als mit
anderen Verfahren. (3) Insgesamt ist die FAF eine schnelle, nichtinvasive
Methodik, die in der modernen Netzhautdiagnostik nahezu unerlässlich
geworden ist.
Abbildung 4 zeigt den Augenhintergrund und die FAF eines Patienten
mit der Makuladystrophie Morbus Best. In der FAF stellt sich deutlich eine
gesteigerte Autofluoreszenz im Bereich des Zentrums der Makula dar.
Auch diese Erkrankung ist bislang nicht heilbar, die typischen Befunde
der retinalen Bildgebung (FAF und auch OCT) sollten aber Anlass zu
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Abb. 4: Augenhintergrund und FAF eines Patienten mit der Makuladystrophie Morbus Best. Trotz der in
der FAF deutlich erkennbaren Makulaveränderungen liegt die Sehschärfe bei 1,0.
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Sprechstunde
Neuroophthalmologie/Elektrophysiologie
Referenzen
1. Bajwa A, Aman R, Reddy AK: A comprehensive review of diagnostic imaging technologies to evaluate the retina and the
optic disk. Int Ophthalmol. 2015 Oct;35(5):733-55. doi: 10.1007/s10792-015-0087-1. Epub 2015 Jun 5. Review.
2. Bergholz R, Rossel M, Schroeter J, Dutescu RM, Salchow DJ: Normal or atypical fundus autofluorescence imaging in early
chloroquine maculopathy. Derzeit im Reviewverfahren.
3. Bergholz R, Rüther K, Schroeter J, von Sonnleithner C, Salchow DJ. Influence of chloroquine intake on the multifocal electroretinogram in patients with and without maculopathy. Doc Ophthalmol. 2015 Jun;130(3):211-9. doi:
10.1007/s10633-015-9486-x. Epub 2015 Jan 31.
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Macular Degeneration. Surv Ophthalmol. 2009 Jan-Feb;54(1):96-117.
58
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Okuläre Hypotonie – was tun, wenn das Auge keinen Druck mehr hat
Prof. Dr. med. A. M. Joussen, Dr. med. S. Winterhalter,
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Benjamin Franklin, Charité Universitätsmedizin Berlin
Dieser Artikel ist unter: Joussen A, Winterhalter S, Dietrich-Ntoukas T,
Strauß O, Mueller B: Okuläre Hypotonie - Ursachen und Therapeutische
Möglichkeiten aus Sicht des Netzhautchiurgen Klin Monbl Augenheilkd.
2016 Sep;233(9):1024-32 erschienen.
Als okuläre Hypotonie wird ein persistierender intraokularer Druck von
weniger als 6 mmHg bezeichnet, wobei die gravierensten Nebenwirkungen bei einem intraokularen Druck unter 4 mmHg auftreten. Die
Hypotonie führt zu einer Visusminderung durch den Verlust der cornealen Kurvatur und Refraktion. Dies, ebenso wie Ödeme von Hornhaut
und Netzhaut, können sich wieder rückbilden, sobald der Augeninnendruck wiederhergestellt ist. Die persistierende Hypotonie führt zu
einer Kataraktprogression und einem fortdauernden Ödem der
äußeren plexiformen Schicht sowie der inneren Nukleären Schicht,
was zu einer intraretinalen Gliose, einem Verlust von Ganglienzellen
und Photorezeptoren mit einem irreversiblen Funktionsverlust führen
Abb. 1: Ursachen der Hypotonie
Modifiziert nach: Joussen et al.: Klin Monatsbl. Augenheilkd 2016; 233(09): 1024-1032
kann (hypotone Makulopathie). Bei einer permanenten Hypotonie
kommt es dann zu irreversiblen strukturellen und funktionellen Veränderungen mit der letztendlichen Folge eines Überganges in eine Phthisis.
Die okuläre Hypotonie ist eine Folge einer fehlenden Produktion oder eines Verlustes von Kammerwasser. Intraokularen Entzündungen, Medikamente oder eine Proliferative Vitreoretinopathie mit Überwachsung des
Ziliarkörpers können zu einer Sekretionsminderung des Kammerwassers
führen. Bei der Hypotonie durch Kammerwasserverlust unterscheidet man
externe Gründe – wie Z.n. (fistulierender) Chirurgie oder Traumata von
internen Ursachen, wie Zyklodialysespalten oder Netzhautablösungen.
Diagnostik
Die Diagnostik umfasst eine Spaltlampenuntersuchung, eine
Gonioskopie und eine Funduskopie, die günstigerweise durch eine UBM
Untersuchung, eine Laser-Flare Messung sowie angiographische
Verfahren (Fluoreszein Angiographie, ICG Angiographie) ergänzt werden. Eine Hypotonie kann zu einem Zusammenbruch der Blut-RetinaSchranke führen, insbesondere bei Chronizität. Dies ist als Anstieg des
Flare in Vorderkammer und Glaskörper messbar, wobei der Flare nicht
inflammatorisch bedingt ist, also als „pseudouveitische Hypotonie“ bezeichnet werden kann. Die Flare Messung kann hierbei zur Unterscheidung zwischen uveitischen und pseudouveitischen Hypotonien genutzt
werden: bei Patienten mit einer Hypotonie und einem
Vorderkammerflare, der nicht mit einer Entzündung assoziiert ist, führt die
Lokaltherapie mit Steroiden oder das Absetzen des Steroids bei bereits
therapierten Patienten zu keiner Änderung des gemessenen Wertes in
der Laser Flare Photometry.
Bereits spaltlampenmikroskopisch ist bei traumatischer Hypotonie mit Iridodialyse und Zyklodialyse eine abnorme Vorderkammertiefe zu sehen
mit entweder flacher oder zu tiefer Vorderkammer und ggf. Descemetfalten. Die Gonioskopie kann die Iridodialyse oder Zyklodialysespalte
in der Regel bestätigen, bei unklarer Situation kann die Ultraschall-Biomikroskopische (UBM) Untersuchung zur Bestätigung hinzugezogen
werden. Das UBM nutzt einen Hochfrequenzschallkopf mit einem Bmode Scanner. Mit dieser Technologie können Schnitte von 3-6mm Tiefe
zur Darstellung von Kammerwinkelstrukturen, des retroiridialen Raumes,
des Ziliarkörpers sowie des Orabereiches genutzt werden.
59
Augenklinik
Ophthalmoskopisch muss der Fundus auf periphere Aderhautamotiones,
choroiretinale Falten und flache Netzhautablösungen untersucht werden.
Häufig finden sich Papillenödem und Makulaödeme im Rahmen einer
hypotonen Makulopathie. Die Fluoreszein-Angiographie sowie die ICGAngiographie sind von besondererem Nutzen bezüglich der Differentialdiagnose einer Uveitis. Hierbei kann das Ausmaß der Leckage als
Indikator für eine inflammatorische Komponente genutzt werden.
Ursachen okulärer Hypotonie und
therapeutische Intervention.
Inflammatorisch bedingte Hypotonie
und Ziliarkörperaffektion
Verschiedene Faktoren können den Ziliarkörper und damit das sekretorische Ziliarepithel schädigen. Neben akuten inflammatorischen,
Gründen, die zu einer reversiblen Sekretionsminderung führen, ist die
chronische Entzündung für einen progressiven Schaden des sekretorischen
Epithels verantwortlich, der in einer verminderten Kammerwasserproduktion und letztlich zu einer Atrophie des Ziliarkörpers führt. Die Ziliarkörperatrophie kann jedoch auch Folge einer uveitischen Hypertension sein.
Virale Infektionen wie zB durch CMV, aber auch die Therapie mit Cidofovir können Schädigungen des sekretorischen Ziliarepithels bedingen.
an der posterioren Lippe des Skleraschnittes mit 10-0 oder 11-0 Nylon
befestigt werden in Einzelknopftechnik. Hierbei ist in der Regel eine
Naht pro Uhrzeit Zyklodialyse ausreichend. Der Verschluss der Sklera
erfolgt mit 9-0 Prolene. Eine Kryopexie kann ergänzend durchgeführt
werden, allerdings sollte eine übermäßige Kryopexie mit der Folge einer
sekundären Ziliarkörperinsuffizienz vermieden werden.
Bei 4 Patienten, die in unserer Klinik in der letzten Zeit mit einer Ziliarkörperrefixation wegen postraumatischer oder postchirurgischer Hypotonie versorgt wurden, wurde innerhalb von 2-4 Wochen postoperativ
ein stabiler Augeninnendruck >12 mmHg erreicht, der in der postoperativen Nachsorge von mindestens einem Jahr stabil blieb.
Insbesondere bei Patienten mit Uveitis ist die Gefahr einer
postoperativen Hypotonie bei fistulierender Chirurgie erhöht durch die
vorbestehende Schädigung des Ziliarkörpers. Die intraoperative Applikation von antiproliferativen Medikamenten (z.B. Mitomycin C) kann
hier eine zusätzliche Toxizität darstellen.
Traumatische Kammerwinkelveränderungen
Patienten mit einer traumatischen Kammerwinkelrezession, einer Iridodialyse oder einer Zyklodialyse können sich als pseudouveitische Hypotonie darstellen. Die Hypotonie ist hierbei jedoch durch den erhöhten
uveoskleralen Abfluß bedingt, der durch die direkte Verbindung
zwischen Vorderkammer und supraziliärem Raum entsteht. Während
die Iridodialyse in erster Linie durch die der monokularen Diplopie
klinisch in Erscheinung tritt, ist eine Zyklodialyse von mehr als 3
Uhrzeiten in der Regel ausreichend eine Dekompensation Richtung
Hypotonie zu bewirken. Mit der Dialyse ist häufig eine ziliochoroidale
Effusion und nicht selten in der akuten posttraumatischen Phase eine
choroidale Ablösung vergesellschaftet.
Führt eine Zyklodialyse zu einer Hypotonie, so wird häufig eine Kryopexie des Ziliarkörpers als erstes Verfahren eingesetzt. Die Kryopexie
hat hierbei zum Ziel, durch eine lokale Entzündung eine Fixation des
Ziliarkörpers mit der Sklera zu bedingen. Bei größeren Zyklodialysen ist
das jedoch nicht ausreichend. Hier ist eine chirurgische Ziliarkörperrefixation angezeigt. Hierbei wird nach Eröffnen der Bindehaut im
betroffenen Quadranten eine gonioskopische Kontrolle durchgeführt
und die Dialyse markiert. Limbusparallel wird bei 1,5 mm Limbusabstand
eine senkrechte Sklerainzision mit dem Diamantmesser durchgeführt.
Der Ziliarkörper wird als bräunliche weiche Struktur sichtbar und kann
60
Abb. 2: chirurgische Ziliarkörperrefixation:
Hierbei wird nach Eröffnen der Bindehaut im betroffenen Quadranten eine gonioskopische Kontrolle
durchgeführt und die Dialyse markiert. Limbusparallel wird bei 1,5 mm Limbusabstand eine senkrechte
Sklerainzision mit dem Diamantmesser durchgeführt. Der Schnitt kann mit der Vannas-Schere erweitert
werden. Der Ziliarkörper wird als bräunliche weiche Struktur sichtbar und kann an der posterioren Lippe
des Skleraschnitts mit 10–0 oder 11–0 Nylon in Einzelknopftechnik befestigt werden. Hierbei ist i. d. R. 1
Naht pro Uhrzeit Zyklodialyse ausreichend. Der Verschluss der Sklera erfolgt mit 9–0 Prolene. Eine Kryopexie kann ergänzend durchgeführt werden, allerdings sollte eine übermäßige Kryopexie mit der Folge
einer sekundären Ziliarkörperinsuffizienz vermieden werden
Aus: Joussen et al.: Klin Monatsbl Augenheilkd 2016; 233(09): 1024-1032
Augenklinik
Retinale Ursachen einer Hypotonie
Eine Netzhautablösung führt zu einer Hypotonie durch einen erhöhten
uveoskleralen Abfluss. Die Versuche von Pederson und Cantrill konnten
zeigen, dass Fluorescein aus dem subretinalen Raum über die
Aderhaut abtransportiert wird. Hierbei kommt es zu einem Abfluss von
Kammerwasser und flüssigem Glaskörper durch retinale Foramina und
große Defekte über das retinale Pigmentepithel oder die Aderhaut in
den suprachoroidalen Raum. Dies erfolgt über einen aktiven Pumpmechenismus des retinalen Pigmentepithels aber auch durch einen osmotischen Gradienten. Es entsteht also eine Art Kurzschluss für Kammerwasser. Der gleiche Mechanismus liegt auch vor bei einer persistierenden Ablatio nach Chirurgie.
Die Hypotonie in Folge einer Netzhautablösung kann durch eine
Reduktion der Kammerwasserproduktion durch, eine pseudouveitische
inflammatorische Reaktion und die zusätzliche Beeinträchtigung der
sekretorischen Leistung des Ziliarkörpers verstärkt werden.
Bei der proliferativen Vitreoretinopathie (PVR), einer Vernarbungssituation
der Netzhaut, kommt zusätzlich noch eine traktive Komponente hinzu:
wie bei der chronischen Uveitis kann sich eine zyklitische Membran entwicklen, die durch traktive Membranen zu einer partiellen trativen
Zyklodialyse führt und den uveoskleralen Abfluss mechanisch steigert.
Die traktiven Ziliarkörpermembranen müssen über einen Pars plana
Zugang unter Indentation minutiös entfernt werden. Endoskopische
Verfahren sind hier möglich in Augen mit sehr reduziertem Einblick, in
der Regel ist aber die Darstellung des Ziliarkörpers, insbesondere in den
unteren Quadranten, unter Indentation intraoperativ möglich. Ältere,
bereits vaskularisierte Membranen sind zum Teil nur noch partiell zu entfernen und tendieren zur erneuten Proliferation. Nach Netzhautchirurgie
führt der verbleibende anteriore Restglaskörper, der sich über den
Ziliarkörper legen kann, zur vermehrten Ausbildung solcher traktiver
Membranen. Die Überwachsung des Ziliarkörpers führt zusätzlich zu
einer Hyposekretion. Daher muss insbesondere bei Primärchirurgie in
Augen mit einem erhöhten PVR Risiko, z.B. wenn große Retinotomien
erforderlich sind, auf eine minutiöse Entfernung des peripheren Glaskörpers geachtet werden. Dies betrifft insbesondere die unteren Quadranten bei nachfolgender längerfristiger Silikonöltamponade. In einer
vergleichenden Fallserie von 9 Augen haben de Juan und Mitarbeiter
den Effekt der Dissektion epiziliären proliferativen Gewebes in
hypotonen Augen untersucht und konnten zeigen, dass in der
unmittelbar postoperativen Phase bei allen Patienten ein Druckanstieg
zu verzeichnen war. Diese Normalisierung des Augeninnendruckes war
jedoch insbesondere in Augen mit Uveitis und Augen mit schweren traumatischen Proliferationen häufig nur temporär, wobei in allen Fällen der
Übergang in eine schmerzhafte Phthisis vermieden werden konnte. Ein
Effekt auf die Sehschärfe war nicht zu verzeichnen.
In der Regel werden bei Augen mit Hypotonie längerfristige
Tamponaden erforderlich. Hierbei ist Silikonöl die gängigste
Tamponade. Das Silikonöl kann dabei den Übergang in eine vollständige Phthisis verhindern, jedoch selber nicht zu einer Druckerhöhung führen. Eine Andoiridektomie bei 6h kann nur dann funktionieren, wenn
eine ausreichende Kammerwasserproduktion des Ziliarkörpers vorliegt,
um das Silionöl in der Pupillarebene zurückzuhalten. Dies gelingt in der
Regel ab Druckwerten von über 5-7 mmHg. Ist der Intraokulardruck dauerhaft niedriger, so reicht die Kammerwasserproduktion nicht aus,
um das Silikonöl von einem Kontakt mit dem Endothel mit sekundärer
Verkalkung der Hornhaut zu bewahren. Ein offenes Diaphragma (hier
wird auch eine Andoiridektomie benötigt) kann in Traumaaugen eine
fehlende Iris ganz oder partiell ersetzen. Wird aber auf Grund des niedrigen Druckes zur Phthisispropylaxe trotzdem eine dauerhafte
Tamponade erforderlich, so wird das Einsetzen eines geschlossenen Irisdiaphragmas notwendig, das das Silikonöl trotz Hypotonie von der
Hornhaut trennt. Leider gelingt diese Trennung dauerhaft nur in etwa
50% der Fälle, da bei einer vollständigen Ziliarkörperinsuffizienz ohne
Kammerwasserproduktion, eben durch das fehlende Kammerwasser,
das Silikonöl dem Sog in die Vorderkammer folgt und diese letztlich ausfüllt. Dies erfolgt auch in pseudophaken Augen mit Zonuladefekt bei Hypotonie.
Um die Folgen der Silikonkeratopathie zu umgehen, kann in Einzelfällen
auch eine Auffüllung mit einem Viskoelastikum erfolgen. Hierbei wird ein
möglichst großer Teil der Glaskörperflüssigkeit mit einem hochviskösen
Viskoelastikum ersetzt. Eine Hypertonie ist bei fehlender Sekretion des
Ziliarkörperrepithels durch Quellung des Präparates nicht zu erwarten,
eine gewisse Quellung wäre ja eher erwünscht und soll zu einer verzögerten Resorbtion der Hyaluronsäure beitragen.
Abb. 3: Irisrekonstruktion
Große Retinektomien erlauben ebenfalls einen erhöhten uveoskleralen
Abfluss und sind aus diesem Grund auch zu einer Drucksenkung bei
Augen mit Hypertonie eingesetzt worden.
Patient mit traumatischer Aniridie, nach Implantation einer künstlichen Iris (mit Andoiridektomie bei Silikonöltamponade) unmittelbar postoperativ (links unten) und im späteren Verlauf (rechts unten).
Aus: Joussen et al.: Klin Monatsbl Augenheilkd 2016; 233(09): 1024-1032
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Augenklinik
Wir haben repetitive Injektionen mit hochviskösen Viskoelastika in Ausnahmefällen zur Verzögerung einer Phthisis durchgeführt. Der Effekt hält
im Optimalfall einige Monate an, die Patienten bemerken selber wieder
ein zunehmendes Druckgefühl oder „Ziehen“ im Auge auf Grund der
hypotonen Umbauvorgänge oder eine Veränderung der Sehqualität und
stellen sich zur erneuten Injektion vor.
Medikamentöse Therapiemöglichkeiten der Hypotonie
Verschiedene Medikamente führen zu einer Erhöhung des intraokularen
Drucks. Hierbei muss zwischen Offenwinkelmechanismen und Winkelblockmechanismen unterschieden werden. Bei Hypotonie ist ein Augeninnendruckanstieg, z.B. durch eine Steroidmedikation, wünschenswert.
Während der steroidinduzierte Druckanstieg typischerweise bereits
einige Wochen nach Therapiebeginn zu finden ist, normalisiert sich der
Druck in der Regel nach Absetzen der Therapie. Pathophysiologisch liegt
eine Steigerung des Abflusswiderstandes zu Grunde, möglicherweise
durch eine Kumulation von Glukosaminoglykanen oder einen Anstieg der
Produktion des trabecular meshwork-inducible glucocorticoid response
(TIGR) Proteins, das den Abfluss mechanisch blockiert. Daneben können
steroidinduzierte Zytoskelettveränderungen die Pinozytose von Kammerwasser oder das Auswaschen von Glukosaminoglykanen verhindern
bzw. die Expression von Tight-Junction Proteinen verändern.
Bei der okulären Hypotonie hat der steroidinduzierte Druckanstieg in der
Regel höchstens einen Zusatzeffekt, kann jedoch allein keine langfristige
Normalisierung des Augeninnendrucks bewirken. In hypotonen Augen
ist aber z.B. die nächtliche Gabe von Hydrocortison Augensalbe zu
überlegen, um den Steroideffekt auszunutzen.
In den vergangenen Jahren hat die mögliche Behandlungsoption der
okulären Hypotonie mit Ibopamine für Diskussion gesorgt. Ibopamin ist
eine nicht-selektive dopaminerge Substanz, die an den DA1 und DA2
Rezeptoren bindet.. Virno und Mitarbeiter haben ab 1990 die Verwendung von Ibopamine als Provokationstest für Glaukom aber auch zur Behandlung der postoperativen Hypotonie eingeführt. Während
selektivere Dopaminergica den Augeninnendruck reduzieren, führt Ibopamine zu einem 3- bis 4-fachen Anstieg des Kammerwasserflusses
bzw. Produktion, vermutlich über den D1 dopaminergen Rezeptor.
Hierbei ist der Anstieg bei Patienten mit Offenwinkelglaukom größer als
in Normalaugen.
Wir haben in letzten Jahren fünf Patienten mit okulärer Hypotonie mit 2%
Ibopaminetropfen 3-5x täglich behandelt. Auch wenn bei einzelnen Patienten ein Anstieg des Augeninnendrucks um 2-3 mmHg zu messen
war, gelang es in keinem Fall eine normotensive Lage
wiederherzustellen oder einen Endothel-Silikonölkontakt durch
Aktivierung der Kammerwasserproduktion zu beseitigen.
Literatur bei den Verfassern
Oder in: Joussen A, Winterhalter S, Dietrich-Ntoukas T, Strauß O, Mueller B: Okuläre Hypotonie - Ursachen und Therapeutische
Möglichkeiten aus Sicht des Netzhautchiurgen Klin Monbl Augenheilkd. 2016 Sep;233(9):1024-32.
62
Zusammenfassung chirurgische und
Medikamentöse Therapieverfahren der Hypotonie:
Vor einer Therapie der okulären Hypotonie ist zunächst die differentialdiagnostische Ursachenabklärung erforderlich. Während die pharmakologischen Möglichkeiten insbesondere bei länger bestehenden Hypotonien eingeschränkt sind, muss chirurgisch insbesondere auf eine Versorgung von Zyklodialysen und eine möglichst volständige Entfernung
von anterioren Glaskörpermembranen geachtet werden. Ein Irisdiaphragma kann zum Bulbuserhalt durch Trennung des Hornhautendothels
von einer Silikonöltamponade erforderlich werden.
Augenklinik
Die chirurgische adjuvante Nachbehandlung eines bestrahlten
Aderhautmelanoms/Aderhautziliarkörpermelanoms
Dr. med. I. Seibel, Dr. med. A. Riechardt, Prof. Dr. med. A. M. Joussen
Bei den meisten Patienten kann das Auge trotz eines Aderhautmelanoms oder Aderhautziliarkörpermelanoms mittels Protonentherapie
erhalten werden. Die Augenerhaltraten liegen bei durchschnittlich
95% nach 5 und 93% nach 10 Jahren.
Nach der Bestrahlung kann es jedoch bei großen Tumoren zu einer
„Überforderung des Auges“ kommen, welches es nicht schafft, das
tote bzw. sterilisierte Tumorgewebe abzubauen. Genannt wird dies
„Toxic tumor syndrom“, was durch eine starke Inflammation, eine
exsudative Netzhautablösung bis hin zum Neovaskularisationsglaukom gekennzeichnet ist und somit den Augenerhalt gefährden kann.
Die Therapie der Wahl besteht in der Entfernung des bestrahlten
Tumorgewebes, um dem Auge den Abbau des Tumors zu erleichtern
und die Netzhaut chirurgisch wiederanzulegen. Es wird hierfür eine
Vitrektomie in Vollnarkose durchgeführt, bei welcher der Tumor von
innen herausgeschnitten wird und dann die Netzhaut mit Öl
tamponiert wird. Dieser Eingriff wird Endoresektion genannt. Da das
Aderhautmelanom bei dieser OP aus der stark gefäßhaltigen Aderhaut
entfernt werden muss, wird während der Narkose zur Minderung der
Blutungen ein niedriger Blutdruck erzeugt.
Dieser Eingriff kann jedoch nicht bei allen Patienten erfolgen. Falls
allgemeinmedizinische Gründe dagegen sprechen, da entweder der
Blutdruck zu schlecht eingestellt werden kann oder der Patient nicht
absetzbare/umstellbare Antikoagulanzien einnimmt, und damit das
Blutungsrisiko unkalkulierbar wird, müssen wir von dieser Chirurgie absehen. Ebenso auch dann, wenn der Tumor einen zu großen basalen
Durchmesser (>18mm) aufweist oder sich zu viel Tumoranteil im
Ziliarkörper befindet, was ebenfalls mit einer stark erhöhten Blutungsgefahr einherginge, oder der Tumor bis unter die Makula wächst, was
nach Resektion zu einer sofortigen Visusreduktion führen würde.
andere Spätkomplikationen wie die der Entstehung eines Neovaskularisationsglaukoms deutlich überlegen.
Daher streben wir zunächst immer die Endoresektion an und führen
falls diese nicht möglich ist, eine Endodrainage-Vitrektomie durch.
Endodrainage-Vitrektomie: links nach Protonentherapie mit exsudativer Begleitablatio, rechts nach
Endodrainage-Vitrektomie
Daher hat sich in unserer Klinik für genau diese Patienten eine geringer
invasive Operation etabliert, die sogenannte Endodrainage-Vitrektomie. Bei dieser wird zwar das Tumorgewebe belassen, allerdings
wird die Netzhaut chirurgisch wiederangelegt und der bestrahlte
Tumor und das bestrahlte Netzhautareal ausgiebig gelasert und dann
die Netzhaut mit Öl tamponiert. Da beide Eingriffe dennoch einer
Vollnarkose bedürfen und bei jeder OP auch Komplikationen auftreten
können, stellt sich die Frage, ob diese Eingriffe wirklich nötig sind,
zumal bis vor einigen Jahren nach Bestrahlung einfach abgewartet
wurde.
Wir wissen heute nach unseren Auswertungen, dass die reine Beobachtung von großen Tumoren mit einer exsudativen Begleitablatio
nach Protonentherapie mit einem doppelt so hohen Risiko für eine
sekundäre Enukleation verglichen mit den Patienten, die entweder
einer Endoresektion oder einer Endodrainage-Vitrektomie zugeführt
wurden, einhergeht. Wenn auch in der Augenerhaltrate gleichwertig
zur Endodrainage Vitrektomie, so ist die Endoresektion in Hinblick auf
Endoresektion: oben links und rechts vor Protonentherapie mit exsudativer Begleitablatio, unten links
und rechts nach Endoresektion
63
Augenklinik
Erste Erfahrungen in der intraarteriellen Chemotherapie des
fortgeschrittenen Retinoblastoms
Dr. med. B. Müller, Prof. Dr. med. A. M. Joussen, Dr. med. G. Bohner
Das Retinoblastom ist mit ca. 40-45 neuen Erkrankungsfällen pro Jahr in
Deutschland eine seltene Tumorerkrankung des Säuglings- bzw. Kleinkindalters und wird häufig erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert.
Leitsymptome sind Leukocorie und Strabismus. Die Behandlung besteht
in der Regel aus einer Kombination von systemischer (Poly-)
Chemotherapie, lokal destruierenden Verfahren, wie der Laser- bzw.
Kryokoagulation, Brachytherapie (Ruthenium-Applikator) oder auch externer Strahlentherapie und erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Augenärzten, Kinderonkologen und Radiologen.
Trotz intensiver systemischer und lokaler multimodaler Therapie gelingt
es in fortgeschrittenen Fällen nicht immer eine angemessene Tumorkontrolle zu erreichen, so dass die Enukleation eine sinnvolle und vergleichsweise einfache Alternative darstellt. Solange sich die Tumorerkrankung
auf das Augeninnere beschränkt, sind die Heilungsaussichten in den
Industriestaaten mit über 95% sehr gut.
In den letzten Jahren wurde weltweit zunehmend in großen Behandlungszentren die superselektive intraarterielle Chemotherapie
eingesetzt. Diese Behandlungstechnik geht auf Vorarbeiten von Reese
und Kiribuchi in den 50er/ 60er Jahren in den USA und Japan zurück,
bei der zunächst Chemotherapeutika in die Arteria carotis interna
injiziert wurden. Kaneko et al und Abramson et al haben diese Technik
Anfang/ Mitte der 2000er Jahre durch die selektive Katheterisierung
der Arteria carotis interna bzw. der A. ophthalmica weiterentwickelt.
Dabei wird unter Durchleuchtung ein Mikrokatheter mit einem Durchmesser von 0,55 mm über die A. femoralis, A. carotis interna bis in die A.
ophthalmica vorgeschoben und über einen Zeitraum von 20-40 min manuell ein oder mehrere Chemotherapeutika injiziert.
Kollegen der Augenklinik/ Kinderonkologie und Neuroradiologie der
Charité/ Berlin hatten 2014 die Gelegenheit, die intraarterielle
Chemotherapie am weltweit führenden Behandlungszentrum für Retinoblastom bei Prof. Abramson und Dr. Gobin am Memorial Sloan
Kettering Cancer Center in New York, USA, zu beobachten.
Im Ergebnis dieser Studienreise wurde begonnen, an zunächst ausgewählten Patienten, bei denen alternativ die Enukleation geplant war, die
intraarterielle Chemotherapie einzusetzen. Es wurden über einen Zeitraum von 12 Monaten 9 Augen (Gruppe B-E ICRB/ Phil) von 7 Kindern
(4 x bilaterales Retinoblastom) im Alter von 15 Monaten (Median, Spanne von 3 Monaten-7 Jahre) mit insgesamt 23 Interventionen behandelt.
Dabei stellte sich anfänglich die variable vaskuläre Anatomie der Orbita
als die größte Herausforderung dar, insbesondere dann, wenn die
Hauptversorgung von Auge und Orbita nicht wie typisch über die
A. ophthalmica, sondern über den orbitalen Ast der A. meningea media
aus der A. carotis externa erfolgt.
Die mittlere Durchleuchtungsdauer betrug bei der Erstprozedur 12 min,
bei den Folgeprozeduren 5 min, wobei auch hier die Strahlenbelastung
zu berücksichtigen ist. Diese lag im Vergleich 10–20x oberhalb der Re64
ferenzwerte für eine einfache Röntgenaufnahme des Schädels in dieser Altersgruppe. In einem Fall (Pat. 6 Monate) war die Schleusenanlage der A.
femoralis kompliziert, so dass die Prozedur erst 4 Wochen später nach
Überbrückung durch einen Block systemischer Chemotherapie
durchgeführt werden konnte. Bei einem anderen Kind mit Rezidiv eines bilateralen Retinoblastoms wurde während der Prozeduren bei sehr dünnen
Ae. ophthalmicae an beiden Augen ein segmentaler Vasospasmus beobachtet, der vollständig reversibel war und funktionell folgenlos blieb.
In allen Fällen wurde innerhalb einer Woche nach Prozedur eine selbstlimitierende periorbitale Schwellung und Chemosis der behandelten
Seite beobachtet. Ein Auge erlitt einen partiellen Zilienverlust. Auch
wenn im Vergleich zur systemischen Polychemotherapie niedrige Dosen
angewendet werden (Melphalan altersabhängig 2-5 mg, Carboplatin
bis 40 mg, Topotecan 1 mg), wurden bei 3 Kindern (Z.n. vorausgegangener systemischer Chemotherapie) eine Neutropenie (2 Kinder unter
500/µl) beobachtet.
Um eine ausreichende Tumorkontrolle zu erreichen, waren bei regulären
anatomischen Verhältnissen im Durchschnitt zwei Prozeduren pro Auge
und bei Perfusion über die A. meningea media 3 Prozeduren pro Auge
erforderlich. In allen Fällen wurde eine anschließende Lasertherapie
durchgeführt, um noch vitales Resttumorgewebe bzw. neuaufgetretene
Rezidivtumoren zu behandeln. In einem Fall wurde nach 2 Zyklen intraarterieller Therapie und persistierenden Infiltrationen des Glaskörpers
und der Ziliarkörperregion dennoch die Enukleation durchgeführt.
In Abhängigkeit des Ausgangsbefundes, des Ansprechens auf die Chemotherapie und der darauffolgenden Lasertherapie erstreckte sich die
Behandlung der hier beschriebenen Fallserie im Durchschnitt auf 8 Monate mit monatlichem Behandlungsrhythmus.
Die intraarterielle Chemotherapie des Retinoblastoms stellt eine
effektive, technisch anspruchsvolle Behandlungsmethode dar, um auch
in fortgeschrittenen Tumorstadien eine ausreichende Tumorreduktion zu
erreichen und damit die weitergehende Lokaltherapie zu ermöglichen.
In der beschriebenen ersten Fallserie an ausgewählten, „übersichtlichen“
Tumorsituationen erwiesen sich der Behandlungsaufwand, der Ablauf
und die methodisch bedingten Risiken und Nebenwirkungen gegenüber
der systemischen Polychemotherapie als gut verträglich und vertretbar.
Augenklinik
Dennoch bleibt eine Unschärfe in der Interpretation der Befunde bei fortgeschrittenem Retinoblastom bestehen zwischen der Bulbus erhaltenden
Therapie mit intraarterieller Chemotherapie und im Falle der Enukleation
mit pathohistologischem Nachweis von Risikofaktoren (z.B. massive Infiltration der Aderhaut) für eine Metastasierung und der daraus
folgenden Indikation für eine prophylaktische systemische Chemotherapie. Daher sind langfristige Untersuchungen notwendig, um diese vielversprechende Behandlungsmethode im historischen Kontext einordnen
zu können.
*
Abb.1: Darstellung der Arteria ophthalmica und der Aderhaut mit Kontrastmittel zum Nachweis einer
regulären okulären Perfusion (* Katheterspitze)
Abb.2: 6 Monate altes Kind mit unilateralem Retinoblastom 4 Wochen nach einem Zyklus intraarterieller
Chemotherapie mit Melphalan (3 mg)
65
Augenklinik
Translationale Forschung an der Augenklinik
Prof. Dr. med. O. Strauß, Dr. med. S. Crespo-Garcia, Dr. med. N. Kociok,
Dr. med. N. Reichhart, Prof. Dr. A. M. Joussen
Grundlagenforschung an der
„Experimentelle Ophthalmologie“
Die labororientierte Forschung ist durch seine Inhalte, Methoden und
durch Interaktion zwischen Klinikern und Grundlagenforschern eng mit
der Augenklinik verbunden. Inhaltlich besteht mit der Fokussierung auf
Gefäßerkrankungen der Netzhaut, auf zu Grunde liegenden zellulären
Prozessen und auf die Funktion des retinalen Pigmentepithels eine hohe
Nähe zu den wichtigsten klinischen Formen retinaler Degenerationen
wie diabetische Retinopathie, Makuladgeneration und dem Einfluss von
Bluthochdruck auf die Netzhaut. Die von uns eingesetzten Methoden
erlauben die Analyse von Pathomechanismen vom Modellorganismus
bis hin zur zellulären Funktion einzelner Moleküle. Die Methoden der
translationalen Forschung beinhalten therapeutische und diagnostische
Techniken am Tiermodell, wie sie auch in der Klinik verwendet werden:
intraokuläre Injektionen, OCT, SLO, ERG und Fluoreszenzangiographie. An dieser Forschung sind nicht nur Grundlagenforscher,
sondern auch junge Ärzte, denen die Möglichkeit gegeben wird, neben
ihrer ärztlichen Ausbildung ebenfalls wissenschaftlich zu arbeiten, beteiligt. Die Forschung an der Augenklinik wird durch eine Reihe von
Drittmittelgebern gefördert: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG),
Bundesmittel für Forschung und Technik (BMFT), Europaprogramm
Marie-Curie (REVAMMAD), Einstein Stiftung/BIH Visiting Fellow
Programm, Charite Programm „Clinician Scientist“, ProRetina, AbrechtMayer Stiftung.
Vernetzung der Forschung durch internationale
und Berliner Kollaborationen
Berlin: Für diese Forschung ist die Augenklinik mit Institutionen der
Charite, Neurologie und Endokrinologie und des Max-Delbrück Zentrums vernetzt. Zusammen mit der Gruppe „Hypertonie bedingte
Endorganschäden“ (PD Dr. Ralf Dechend und Prof. Dominik Müller)
untersuchen wie die Effekte der Hypertonie auf die Netzhaut, mit
der Gruppe „Cardiovascular Hormones“ (Prof. Michael Bader) die
Wirkungen des Diabetes TypII und mit der Gruppe „Zelluläre Neurowissenschaften“ (Prof. Helmut Kettenmann) Mikrogliaaktivität und
Netzhautdegenerationen sowie mit der Experimentellen Neurologie
(Prof. Ulrich Dirnagl) die Wirkungen chronischer Hypoperfusion des
Kopfes auf die Netzhaut. Ein weiteres wichtiges Forschungsprogramm
erarbeiten wir zusammen mit dem Helmholtz Institut in Berlin Wannsee,
66
das uns die Entwicklung eines Tiermodells für die Strahlenretinopathie
erlaubt.
International: Hier besteht eine enge Zusammenarbeit mit Prof. Alan Stitt
vom Center for Vision and Vascular Science in Belfast, U.K., um die
Zusammenhänge zwischen Gefäßerkrankungen, Diabetes und Entzündung zu untersuchen. Um die Interaktion zwischen dem retinalen
Pigmentepithel und systemischen Makrophagen/Monozyten bei altersbedingter Makuladegeneration zu verstehen, kollaborieren wir mit Prof.
Florian Sennlaub vom Institut de la Vision in Paris.
AG Prof. Dr. Antonia Joussen
„Gefäßerkrankungen der Netzhaut“
Die Zahl der Gefäßerkrankungen der Netzhaut wird in den nächsten
Jahren drastisch zunehmen und dazu führen, dass die Augenheilkunde
den größten Zuwachs an Patienten verzeichnen wird. Die Grundlagenforschung an den Gefäßerkrankungen deckt die klinisch wichtigsten
Fragestellungen ab: chorioidale Neovaskularisation der altersbedingten
Makuladegeneration, diabetische Retinopathie, Gefäßverschlüsse und
Frühgeborenenretinopathie.
Unserer Grundlagenforschung stehen hierzu bisher einzigartige Tiermodelle zur Verfügung. Eines zeigt in einer bisher nicht beschriebenen
Konstellation und Reproduzierbarkeit das Bild der diabetischen Retinopathie, ausgelöst durch den Typ II Diabetes.
GFAP Färbung der Netzhaut einer Ratte
mit Diabetes TypII zeigt die aktivierten
Müller Zellen (aus: Reichhart et al. 2016
Diabetologica)
Augenklinik
Vor allem Gefäßschäden, Neurodegeneration und lokale zelluläre
Entzündungsvorgänge lassen sich hier gut studieren und in Interventionsstudien mit klinischer Relevanz untersuchen. Daneben steht uns ein
Modell mit Bluthochdruck zur Verfügung, an dem wir Hypertoniebedingte Veränderungen an der Netzhaut untersuchen. Diese Arbeiten
finden in Kollaboration mit den Gruppen Dechend/Müller und Bader
aus dem Max-Delbrück Centrum für Molekulare Medizin statt.
Auf der zellulären Ebene steht die Wirkung von Immunzellen im Vordergrund, wobei es möglich ist, die gewebsständigen Makrophagen der
Netzhaut in vivo im SLO zu beobachten. Hierzu bestehen Kollaborationen mit Prof. Helmut Kettenmann vom MDC, um die Techniken des
in vivo Imaging als auch die Analyse der Immunzellen zu verbessern.
Das Verhalten dieser Immunzellen wird bei Strahlenretinopathie, verminderter Netzhautdurchblutung sowie beim Modell der Frühgeborenenretinopathie untersucht. Ferner suchen wir beim Modell der chorioidalen
Neovaskularisation nach neuen Wegen, diese Komplikation durch
intraokuläre Injektion von Wirkstoffen zu vermindern und die bestehenden
Therapien zu erweitern. Im Fokus steht hier die Destabilisierung von
Perizyten.
Regulation stören. Die betroffenen Funktionen sind der transepitheliale
Transport von Wasser und Ionen durch das RPE sowie die RPE-gestützte
strukturelle Regeneration zerstörter Photorezeptor-Außensegmente.
RPE Zellen mit Bestrophin-1 (rot) und dem Kalziumkanal Cav1.3 (grün); gelb zeigt die Interaktion dieser
Proteine (aus: Müller et al. 2014 Cell Signal).
In die molekulare Ebene werden diese Untersuchungen durch das
Konzept der neurovaskulären Einheit geführt. Aus der Forschung der neuronalen Embryonalentwicklung entwickelt, bedeutet dieses Konzept für
die Pathologie von Endorganschäden, dass Störungen von Gefäßen
direkt zur Neurodegeneration führt, jedoch Gefäßschäden ebenfalls
aus Neurodegenerationen hervor gehen können. Vermittler dieser Interaktionen können Proteine der Basalmembranen, wie das von uns untersuchte Netrin-4, oder gewebsständige Immunzellen sein.
AG Prof. Dr. Olaf Strauß „Funktion und
Pathologie des retinalen Pigmentepithels“
Das retinale Pigmentepithel (RPE) ist enger Interaktionspartner der Photorezeptoren. RPE Zellen garantieren den strukturellen Erhalt der Photorezeptoren, ermöglichen wichtige visuelle Leistungen wie Hell/Dunkeladaptation und wahren ein extrazelluläre Milieu für die optimale Erregbarkeit der Photorezeptoren. Passiv separiert die RPE Barriere die Netzhaut
vom Rest des Körpers, indem es nur sehr selektiv Ionen oder Flüssigkeitsbewegungen durch das RPE erlaubt. In seiner aktiven Barrierefunktion
reagiert das RPE auf Einflüsse aus dem Körpersystem indem es Immunmodulatoren, angiogene Faktoren oder Matrixproteine sezerniert.
Funktionsänderungen oder Funktionsausfälle des RPE führen ultimativ zu
Photorezeptordegeneration und Visusverlusten.
Eine angeborene Form der Netzhautdegeneration durch Funktionsveränderungen des RPE ist die Best’sche vitelliforme Makuladystrophie. Die
Erkrankung wird durch mutationsbedingte Veränderungen im Bestrophin1 verursacht. Da Bestrophin-1 durch Protein/Protein Interaktionen in die
Regulation von Zellfunktionen des RPE involviert ist, gehen wir für unsere
Arbeiten von der Hypothese aus, dass die mutanten Bestrophine diese
Die wichtigste der RPE-abhängigen Netzhautdegenerationen jedoch
ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Hier dienen Erkenntnisse aus der Untersuchung der hereditären Formen als Hinweise auf
mögliche Patho-Mechanismen in der AMD, denn bei beiden Erkrankungen ist die Makula betroffen. Die AMD ist mit einer lokalen Immunreaktion assoziiert, für die Polymorphismen in Genen des Komplementsystems, Teil der angeborenen Immunität, einen Risikofaktor darstellen.
Wir untersuchen daher die Rolle des Komplements an der Regulation
von Funktionen des retinalen Pigmentepithels. Unsere Hypothese ist,
dass das RPE im gesunden Auge auf Änderungen der Aktivität des Komplementsystems mit der Sekretion von immunsuppressiven Faktoren
reagiert, um das Immunprivileg des Auges aufrechtzuerhalten. Diese
Reaktion wird durch die Polymorphismen der Komplementgene beeinflusst, so dass die diese Immunhemmung ineffizient wird und sich die
lokale Immunreaktion chronisch manifestieren kann.
Neben dieser humoralen Immunantwort ist die AMD auch durch eine
chronische zelluläre Immunreaktion assoziiert. Hier stehen Immunzellen
systemische Monozyten/Makrophagen im Vordergrund, deren Interaktion mit dem retinalen Pigmentepithel eine wichtige Rolle zu spielen
scheint. Wieder führt die Sekretion von Immunzellen im gesunden Auge
dazu, dass die lokale Aktivität von Immunzellen gering bleibt (aktive
Barriere für die Etablierung des Immunprivilegs). Das bedeutet, dass die
Fähigkeit des RPE mit Immunzellen zu interagieren bei der AMD gestört
ist. Woher diese Immunzellen kommen und was zur Verminderung der
inhibitorischen Funktion durch das RPE führt. untersuchen wir in Tiermodellen sowie auf zellulärer Ebene.
67
Augenklinik
„Experimentelle Ophthalmologie: (von links nach rechts) Dr. Sergio Crespo-Garcia, Christophe Roubeix, Dr. Tobias Brockmann, Katharina Schmickler, Piotr Bucichowski, Sergej Skosirsky, Gabriele Fels, Magdalena
Cordes, Dr. Nadine Reichardt, Dr. Norbert Kociok, Prof. Dr. Olaf Strauß, Dr. Catharina Busch
68
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Augenklinik
Publikationen in Fachjournalen
Im Zeitraum von 2014 und 2016 haben die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Augenklinik 7 Buchbeiträge und 196 Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht.
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Stemmer M, Swoboda B, Ulrich C, Winking M, Braun J. & German Society
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71
Augenklinik
U, Repschläger U, Schneider E, Smolenski U, Stallmach A, Stemmer M, Swoboda
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75
Augenklinik
Ihr Charité Augenklinikteam
Das Team der Augenklinik der Charité ist sehr international: Unsere Mitarbeiter kommen aus Ägypten, China, Frankreich, Griechenland, Iran,
Italien, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Russland, Saudi
Arabien, Spanien, Syrien, Tschechien, Türkei und Ukraine.
Damit können wir viele Patienten in ihrer Landessprache behandeln. Wir
sind stolz auf unsere Diversität und pflegen einen wertschätzenden Umgang miteinander zum Wohl unserer Patienten.
Leitung der Augenklinik
Direktorin der Klinik: Prof. Dr. Antonia Joussen
Stellvertreter:
Prof. Dr. Eckart Bertelmann (CVK)
Prof. Dr. Oliver Zeitz (CBF)
Kaufmännische Leitung CC16 (Augenklinik, HNO, Audiologie):
Dipl.-Kaufm. Christoph Wigger
Assistentin: Heike Semm
Schwerpunktleiter und Oberärzte
Priv.-Doz. Dr. Tina Dietrich-Ntoukas
Priv.-Doz. Dr. Anna-Karina Maier-Wenzel
Dr. Bert Müller
Prof. Dr. Uwe Pleyer
Prof. Dr. Daniel Salchow
Dr. Shideh Schönfeld
Dr. Ira Seibel
Priv.-Doz. Dr. Necip Torun
Dr. Sibylle Winterhalter
Fachärzte und Ärzte in oberärztlicher Funktion
Dr. Richard Bergholz
Dr. Tobias Brockmann
Dr. Enken Gundlach
Dr. Saskia Jacob
Dr. Aline Riechardt
Mirjam Rossel
Janina Tatsios
Dr. Christoph von Sonnleithner
Ärzte in Weiterbildung:
Dr. Nizar Al Mahamed, Dr. Parisa Arani, Dr. Claudia Brockmann,
Alexander Böker, Theresa Bonaventura, Dr. Felicitas Brandt, Susanne
Brettl, Dr. Ione Chrousos,Dr. Anja-Maria Davids, Hans-Georg Geiger,
Artur Gorys, Jan Klonner, Dr. Vladimir Kolpakov, Susanne Kümmel, Dr.
Matthias Lenglinger, Dr. Julia Lüblinghoff, Sergio Macedo, Dr. Lucas
Mangard, Friederike Meißner, Dr. Ebba Nissen, Dr. Daniela Nürnberg,
Dr. Yanling Ouyang, Dr. Milena Pahlitzsch, Dr. Daniel Pilger,
Dr. Dominika Pohlmann, Nicolo Rampazzo, Mirjam Rossel, Dr. Ulrike
Schrifl, Nadiya Spiller, Dr. Gerrit Alexander vom Brocke, Josefine
Urban, Malte Zorn
76
Gastärzte und Stipendiaten
Frau Dr. Mohamed Rima (Libyen) bis 2015
Fahad Almarkhan (Saudi Arabien)
Pflegedienst:
Pflegedienstleitung CC16 (Augenklinik, HNO, Audiologie):
Frau Chris Grätz
Pflegerische Ambulanzleitung CVK:
Frau Barbara Krieger-Damm, Stellvertretung: Frau Joanna Addom
Pflegerische Ambulanzleitung CBF:
Frau Katrin Kandilakis, Stellvertretung: Herr Bernhard Schulze
Station 2a (CBF):
Frau Franziska Sept, Stellvertretung: Frau Simone Glasmeier
Station 10b (CVK):
Frau Cornelia Dette, Stellvertretung: Frau Sabine Steltner
Station 11(CVK):
Frau Amira Hedar, Stellvertretung: Frau Karin Berkholz
Pflegedienstleitung Augen-OP CVK:
Frau Ute Kumbernuß, Stellv.: Holde Meyer
Pflegedienstleitung Augen-OP CBF:
Frau Stefanie Hähnel
Pflegedienstleitung Ambulanter Augen-OP CVK:
Frau Claudia Gluch, Stellvertretung: Frau Katharina Kizilirmak
Orthoptistinnen
Judith Class, Yvonne Haude, Judith Karner, Sonja Schubert, Elke
Waffenschmidt, Lisa Wangemann, Melanie Werner
Optometristinnen
Julia Löwen, Maria Röther
Optikerin (Kontaktlinsen)
Simone Bennewitz
Mitarbeiter experimentelle Ophthalmologie
Leiter: Prof. Dr. Olaf Strauß
Ahmed Samir Alfaar
Magdalena Cordes
Dr. Sergio Crespo-Garcia
Gabriele Fels
Dr. Norbert Kociok
Nina Ljubojevic
PD Dr. Stefan Mergler
Dr. Nadine Reichhart
Dr. Christophe Roubeix
Dr. Susanne Wolf
Augenklinik
Folgende Mitarbeiter haben in den letzten Jahren
ihre Facharztweiterbildung beendet:
2014/2015
Dr. Johannes Gonnermann
Dr. Mathias Klamann
Dr. Florian Heußen
Dr. Ira Seibel
Dr. Christian Eulufi
Dr. Christoph von Sonnleithner
Janina Tatsios
Julian Klein
Berufungen:
Neben Prof. Dr. Daniel Salchow, der seit 2012 den Schwerpunkt
Kinderophthalmologie leitet, und Prof. Dr. Olaf Strauß (experimentelle
Ophthalmologie) konnten wir 2017 zwei weitere W2 Professuren für
Augenheilkunde ausschreiben und haben die Berufungsverfahren in
diesem Jahr beenden können.
2016
Dr. Aline Riechardt
Dr. Juliane Schlomberg
Dr. Enken Gundlach
Herr Professor Bertelmann hat gleichzeitig die Funktion des leitenden
Oberarztes und des stellvertretenden Klinikdirektors am Campus
Virchow Klinikum inne, Herr Prof. Zeitz die gleiche Position am Campus
Benjamin Franklin.
2017
Dr. Annabelle Eckert
Mirjam Rossel
Dr. Tobias Brockmann
Dr. Ebba Nissen
Dr. Saskia Jacob
Forschungsstipendien:
Clinical Scientist Programm:
Priv.-Doz. Dr. med. Anna-Karina Maier-Wenzel (bis 2015)
Dr. med. Claudia Brockmann
Dr. med. Tobias Brockmann
Dr. med. Anja Davids (Junior Clinical Scientist)
Dr. med. Catharina Busch (Junior Clinical Scientist)
Dr. med. Daniel Pilger (ab 7/2017)
Dr. med. Anne Rübsam (ab 11/2017)
Forschung und Lehre:
Habilitationen 2015-2017
Priv.-Doz. Dr. med. Johannes Gonnermann
Priv.-Doz. Dr. med. Matthias Klamann
Priv.-Doz. Dr. med. Anna-Karina Maier-Wenzel
Priv.-Doz. Dr. Stefan Mergler
Priv.-Doz. Dr. med. Necip Torun
Prof. Dr. Eckart Bertelmann: W2 Professur für Ophthalmologische
Onkologie
Prof. Dr. Oliver Zeitz: W2 Professur für Augenheilkunde mit Schwerpunkt
klinische pharmakologische Therapieverfahren
DFG Stipendien:
Dr. med. Anne Rübsam (Auslandsaufenthalt 2015-2017 in Ann-Arbor,
Michigan, USA)
77
Augenklinik
Telefonverzeichnis
Telefonverzeichnis
Campus Virchow-Klinikum
Campus Benjamin-Franklin
Bitte wenden sie sich bei Fragen und dringenden Problemen direkt an die Oberärzte oder an mich.
Die augenärztlichen Kollegen am Campus Benjamin Franklin können über das Kliniksekretariat
angefunkt werden.
Nachfolgende Telefonnummern sind ausschließlich zur Verwendung durch die niedergelassenen
Überweiser gedacht. Wir bitten insbesondere die direkten Telefonnummern der ärztlichen Kollegen nicht
an Patienten weiterzugeben.
Kliniksekretariat
450 554 202
450 554 900 (Fax)
Kliniksekretariat
8445 2331
8445 4450 (Fax)
Ambulanzanmeldung
8445 2368
Terminvergabe
8445 2369
8445 77 2369 (Fax)
[email protected]
Ambulanz-Anmeldung
450 554 554/555/556
Terminvergabe
450 554 018
450 7554 018 (Fax)
[email protected]
Privatambulanz
8445 2332
8445 4450 (Fax)
Elektrophysiologie
8445 2364
Privatambulanz
450 554 202
450 7554 109 (Fax)
[email protected]
Orthoptik u. Kindersprechstunde
8445 2358
OP Koordination
450 554 333
[email protected]
Direktanmeldung Tumorpatienten
OP Koordination
8445 2331
450 554 333
Diensthabender Facharzt
450 654 300
Schwesternstützpunkt
450 654 168
Refraktive Sprechstunde
450 654 217
Elektrophysiologie/Neuroophthalmologie 450 554 179
Strabologie/Pädiatrische Ophthalmologie 450 554 183
Kontaktlinsen
450 554 199
OP- Koordination
450 654 053
Station 10 (Netzhaut-u. Glaskörperchirurgie450 654 144
Station 11 (Vorderer Augenabschnitt)
450 654 014
Univ.-Prof. Dr. A. Joussen
450 654 001
PD Dr. E. Bertelmann
450 654 078
PD Dr. T. Dietrich-Ntoukas
450 654 378
PD Dr. Anna-Karina Maier-Wenzel
450 654 419
Dr. B. Müller
450 654 329
Prof. Dr. U. Pleyer
450 654 131
Prof. Dr. D. Salchow
450 654 173
PD Dr. N. Torun
450 654 349
Dr. S. Winterhalter
450 654 033
Sprechstunden Hochschulambulanz CVK
Montag
Glaukom
Dienstag
Hornhaut
Mittwoch Uveitis
Donnerstag Netzhaut
Freitag
Okuloplastische Sprechstd.
Frage stat. Katarakt
78
Sprechstunden Privatambulanz
Montag
Netzhaut
Dienstag
Uveitis
Mittwoch Hornhaut
Donnerstag Okuloplastische Sprechst.
Freitag
Kontrollen
Sprechstunden Hochschulambulanz CBF
Montag
Hornhaut, Katarakt, Lid
Dienstag
Tumorsprechstd.
Mittwoch Netzhaut
Donnerstag Glaukom
Freitag
Uveitis
Sprechstunden Privatambulanz
Montag
Katarakt
Dienstag
Kontrollen
Mittwoch Netzhaut, Tumorsprechstd.
Donnerstag Glaukom, Hornhaut, Netzhaut
Freitag
Uveitis
Augenklinik
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Schiessstr. 55 · D-40549 Düsseldorf
GERMANY
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