Versuch Polarisiertes Licht

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Versuch Polarisiertes Licht
Vorbereitung: Eigenschaften und Erzeugung von polarisiertem Licht, Gesetz von Malus, Fresnelsche Formeln, Brewstersches Gesetz, Doppelbrechung,
Optische Aktivität, Funktionsweise von Polarisationsfiltern und Phasenplättchen.
Literatur:
• Eugene Hecht: Optik, Oldenburg-Verlag
• Bergmann-Schaefer: Lehrbuch der Experimentalphysik, Band3, Optik,
de Gruyter
• Demtröder: Experimentalphysik 2, Elektrizität und Optik, Springer
• H. Stöcker: Taschenbuch der Physik, Verlag Hari Deutsch
• Paul A. Tippler: Physik, Spektrum Akademischer Verlag
Allgemeine Hinweise
• Bei den Versuchen wird mit Laserlicht gearbeitet; achten Sie darauf,
dass niemand in den Laserstrahl sieht.
• Die Oberflächen der Polarisationsfilter, Phasenplättchen und Prismen
sind empfindlich. Stellen Sie diese nach dem Gebrauch in die vorgesehenen Halterungen zurück. Sollten Oberflächen verschmutzt sein, lassen
Sie eine eventuelle Reinigung dem Versuchsbetreuer oder Praktikumstechniker durchführen.
Versuchsdurchführung:
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Polarisation durch Absorption
a) Gesetz von Malus
Stellen Sie auf der optischen Bank zwischen den Laser und die Photodiode zur Messung der Lichtintensität einen Polarisationsfilter als
Analysator (Durchlassrichtung = Pfeilrichtung). Der Laser emittiert
linear polarisiertes Licht dessen E-Feld vertikal (senkrecht zur Tischoberfläche) schwingt. Durch den Analysator wird je nach Winkeleinstellung ein Teil des Lichtes absorbiert. Das transmittierte Licht trifft auf
eine Photodiode und ruft einen Photostrom hervor, der proportional
zur Lichtintensität ist. Dieser Photostrom wird über den Spannungsabfall an einem Widerstand gemessen (Aufbau siehe Abbildung 1).
Messen Sie die Lichtintensität I für verschiedene Analysatorwinkel ϕA
von -90o bis +90o in 10o -Schritten. Stellen Sie die Messwerte graphisch
dar und vergleichen Sie mit dem erwarteten Verlauf nach dem Gesetz
von Malus I = I0 cos2 ϕA .
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Abbildung 1: Versuchsaufbau zur Überprüfung des Gesetzes von Malus; 1
Laser, 2 Analysator, 3 Photodiode, 4 opt. Bank, 5 Spannungsmessgerät, 6
Spannungsquelle
b) ’Drei-Polarimeter-Experiment’
Zum Aufbau der vorigen Messung wird nun noch ein weiterer Polarisationsfilter hinzugefügt (Aufbau siehe Abbildung 2). Zunächst wird
der Polarisator so ausgerichtet, dass seine Durchlassrichtung parallel
zur Polarisationsrichtung des Lasers steht. Der Analysator wird in gekreuzte Stellung (ϕA = 90o ) gebracht, so dass kein Licht in den Detektor gelangt. Die Einstellung des Analysators wird während dieses Versuchs nicht verändert. Nun wird die Lichtintensität in Abhängigkeit
der Stellung des Polarisators untersucht. Dazu wird die Lichtintensität I für verschiedene Polarisatorwinkel ϕP von -90o bis +90o in
10o -Schritten um die Polarisationsrichtung des Laserlichts gemessen.
Stellen Sie die Messwerte graphisch dar und zeichnen Sie den erwarteten Verlauf ein.
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Polarisation durch Reflexion
In diesem Versuch soll der Reflexionsgrad von Licht untersucht werden, das an einer ebenen Grenzfläche zwischen Luft und einem Medium
mit der Brechzahl n > 1 unter verschiedenen Winkeln reflektiert wird.
Der Laser emittiert linear polarisiertes Licht, das senkrecht zur zur
Tischoberfläche, und damit senkrecht zur Einfallsebene polarisiert ist.
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Abbildung 2: Versuchsaufbau des ’Drei-Polarisatoren-Experiments’; 1 Laser, 2 Polarisator, 3 Analysator, 4 Photodiode, 5 Spannungsmessgerät, 6
Spannungsquelle, 7 opt. Bank
Durch den Einsatz eines λ/2-Plättchens kann die Polarisationsebene
des Laserlichts um 90o gedreht werden. Dieses linear polarisierte Licht,
das entweder parallel oder senkrecht zur Einfallsebene polarisiert ist,
lässt man unter verschiedenen Winkeln auf die Reflexionsebene einfallen und misst die Intensität des reflektierten Strahls mit der Photodiode (vgl. Abbildung 3). Die Messung soll zwischen 0o und 90o
in 5o -Schritten für jede der zwei Polarisationsrichtungen durchgeführt
werden. Messen Sie im Bereich des Polarisationswinkels (Brewsterwinkels) θp in 2o -Schritten. Überzeugen Sie sich auch davon, dass der
reflektierte Strahl dieselbe Polarisationsrichtung wie der einfallende
Strahl besitzt. Stellen Sie Ihre Messwerte graphisch dar und tragen
Sie den erwarteten Verlauf ein.
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Polarisation durch Doppelbrechung
In diesem Versuch wird untersucht, wie sich der Polarisationszustand
von linear polarisiertem Licht ändert, wenn dieses ein λ/4-Plättchen
passiert, dessen optische Achse unter verschiedenen Winkeln zur Polarisationsrichtung des einfallenden Lichts steht. Man lässt linear polarisiertes Licht auf ein λ/4-Plättchen fallen, dessen optische Achse
den Winkel ϕλ mit der Polarisationsrichtung des Lichtes einschließt,
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Abbildung 3: Versuchsaufbau zur Messung der Polarisation durch Reflexion;
1 Laser, 2 λ/2-Plättchen, 3 Drehtisch mit Winkelskala, 4 Reflexionskörper,
5 Photodiode, 6 Spannungsquelle, 7 Spannungsmessgerät, 8 opt. Bank
und misst für verschiedene Analysatorstellungen ϕA die Lichtintensität mit der Photodiode. Der Versuchsaufbau ist analog Abbildung 2,
der Polarisator ist jedoch durch das λ/4-Plättchen ersetzt. Messen Sie
für
a) ϕλ = 0o ,
b) ϕλ = 45o und
c) ϕλ = 75o
die Lichtintensität für verschiedene Analysatorwinkel ϕA von -90o bis
+90o in 10o -Schritten. Stellen Sie Ihre Ergenisse graphisch dar. Diskussion!
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Optische Aktivität
In diesem Versuch wird die optische Aktivität von Saccharoselösungen
mit unterschiedlicher Konzentration untersucht. Der Versuchsaufbau
ist in Abbildung 4 dargestellt: Der Analysator wird in gekreuzter Stellung zur Polarisationsrichtung des Laserlichts gebracht, so dass – solange sich keine Saccharoselösung im Strahlengang befindet – kein
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Licht auf die Photodiode trifft. Bringt man ein Röhrchen mit Saccharoselösung in den Strahlengang, so wird die Polarisationsebene des
einfallenden Lichts um den Winkel α gedreht. Dieser Winkel ist identisch mit dem Winkel, um den man den Analysator nachstellen muss,
damit das Licht wieder vollständig absorbiert wird. Bei maximaler
Absorption durch den Analysator ist die an der Photodiode gemessene Spannung minimal. Führen Sie die Messung für die vorhandenen
Röhrchen mit Sacchoaroselösung unterschiedlicher Konzentration (20,
25, ....., 60g / 100ml) durch. Tragen Sie den Drehwinkel α über die
Konzentration der Lösung auf. In einem der Röhrchen befindet sich
eine Saccharoselösung unbekannter Konzentration. Bestimmen Sie mit
Hilfe Ihrer Messergebnisse die Konzentration dieser Lösung.
Abbildung 4: Versuchsaufbau zur Messung der optische Aktivität einer Saccharoselösung; 1 Laser, 2 Halterung für Röhrchen, 3 Röhrchen mit Saccharoselösung, 4 Analysator, 5 Photodiode, 6 Spannungsmessgerät, 7 opt. Bank
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