Fragen- und Antwortensammlung Kurstag Beatmung und

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Erste ärztliche Hilfe
Skript Beatmung
ACHTUNG stammt aus „Drittquelle“ - keine Gewähr für den Inhalt !
Fragen- und Antwortensammlung Kurstag Beatmung und Intubation
Frage 1
Nennen sie Möglichkeiten zum Freimachen und Freihalten der Atemwege!
Antwort Atemwege freimachen:
n Fremdkörper entfernen à Manuell oder mit Sauger („Suction Booster“)
n HEIMLICH-Manöver à Erhöhung des abdominale/thorakalen Druckes führt zum herauspressen von
Fremdkörpern.
n Fremdkörperextraktion mit Magill-Zange.
Atemwege freihalten:
n Stabile Seitenlage
n Reklination des Kopfes und Anheben des Unterkiefers
n ESMARCH-Handgriff
n Oropharyngealtubus nach GUEDEL, WEINMANN
n Nasopharyngealtubus nach WENDL
n Endotrachealintubation
n Oropharyngealer Doppeltubus (SAGAR) à zur besseren Mund-zu-Mund-Beatmung
Frage 2
Beschreiben sie die Begriffe inverse Atmung und paradoxe Atmung und nennen sie deren mögliche
Ursachen!
Antwort Inverse Atmung: Bei Obstruktionen der oberen Atemwege (Fremdkörper, Schwellung,
Laryngospasmus) kommt es zur maximalen Zwerchfellbewegung ohne Beteiligung
der Zwischerippenmuskulatur. Dadurch wölbt sich das Abdomen während der
Inspiration vor und zieht sich während der Exspiration ein.
Paradoxe Atmung: Bei dieser pathologische Atemform senkt sich bei der Inspiration der Thorax,
während sich gleichzeitig das Abdomen vorwölbt. Bei Exspiration hebt sich der
Thorax und das Abdomen sinkt ein. Dies hat folgende mögliche Ursachen:
n Bei hoher Querschnittslähmung, bei Ausfall der Atemmuskulatur oder bei
Teilverlegung der Atemwege führt der durch die maximale Exkursion des
Zwerchfells erzeugte Druck zur Einziehung des Thorax.
n Bei der thorakalen paradoxen Atmung hebt sich die gesunde Thoraxseite,
während die andere Seite einsinkt. Bei der Exspiration kehrt sich dies dann
um. Dies findet sich bei einem instabilen Thorax z.B. durch einseitige
Rippenserienfrakturen.
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Frage 3
Beschreiben sie die Begriffe: Dyspnoe, Orthopnoe, Apnoe, Asphyxie und nennen sie deren
mögliche Ursachen!
Antwort
Bezeichnung
Dyspnoe
Orthopnoe
Apnoe
Asphyxie
Frage 4
Beschreibung
Ursache
Pat. sind kurzatmig und
Jede Störung der normalen Atmung.
klagen über Lufthunger. Oft Inspiratorische Dyspnoe bei Verlegung der
Zyanose.
oberen Atemwege oder Pneumonie, exspir.
Dyspnoe bei Asthma bronchiale. Kardiale
Dyspnoe bei Herzinsuff., abdominale
Dyspnoe bei Zwerchfellbehinderung.
Ventilation kann nur durch Bei COPD, Lungenödem, Linksherzinsuff.,
aufrechtes Sitzen und
Asthma bronchiale.
Einsatz der Atemhilfsmuskulatur aufrecht
erhalten werden.
Atemstillstand
Zentrale oder periphere Atemlähmung oder
kompletter Atemwegsverschluß.
Ausgeprägte kardioHypoxie, Auskühlung, respiratorische
zirkulatorische/
Störung (Verlegung der Atemwege).
respiratorische Insuffizienz Unterscheidung in „weiße As.“ Und „blaue
des Neugeborenen.
As.“
Gewaltsame
Erdrosseln, Erwürgen, etc.
Atemunterbrechung
Beschreiben sie die Begriffe: Biot-Atmung, Kussmaul-Atmung, Cheyne-Stokes-Atmung,
Maschinenatmung, Schnappatmung und nennen sie deren mögliche Ursachen bzw. das
zugrundeliegende Krankheitsgeschehen!
Antwort
Bezeichnung
Biot-Atmung
Kussmaul-Atmung
Cheyne-Stokes-Atmung
Maschinenatmung
Schnappatmung
(agonale Atmung)
E:\sts\Medizin\Notfall\Fragen - Beatmung.doc
Beschreibung
intermittierende, ausreichend tiefe
Atemzüge mit Apnoephasen.
Hyperventilation mit tiefen,
regelmäßigen Atemzügen, häufig
mit Tachypnoe.
Ursache
Oft bei Störungen des
Atemzentrums im Hirnstamm.
Versuch eine metabolische
Azidose respiratorisch zu
kompensieren (z.B. bei Coma
diabeticum)
Wellenförmig an- und absteigende Bei Störungen des Atemzentrums
Atemsequenzen mit Apnoepausen. und schnellem Aufstieg in große
Höhen.
Schnelle, absolut gleichmäßige,
cerebrale Störungen
tiefe Atemzüge
Sporadisch auftretende Atemzüge Bei Überdosierung von
unterschiedlicher Tiefe mit
Barbituraten/Opiaten. Präfinale
Apnoephasen.
Atmung als Ausdruck cerebraler
Hypoxie.
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Frage 5
Beschreiben sie ein Laryngoskop und dessen Handhabung!
Antwort Ein Laryngoskop besteht aus einem Handgriff oft mit Lichtquelle, an den verschiedene Metallspatel
(gerade für kleine Kinder oder gebogene für Erwachsene) angebracht werden können.
Zur endotrachealen Intubation mit Laryngoskop wird der Patient zunächst mit reinem Sauerstoff
präoxigeniert. Dann wird er auf den Rücken gelegt und der Kopf in eine sogenannte „Schnüffelstellung“
oder verbesserte „Jackson-Position“ gebracht und mittels eines Polsters leicht anteflektiert und zugleich im
Okkzipitalgelenk nach hinten überstreckt. Mittels des SELLICK-Handgriffs wird der Ösophagus
verschlossen.
Das Laryngoskop wird mit der linken Hand von rechts her eingeführt, so daß die Zunge nach rechts und
vorne weggeschoben und die Epiglottis sichtbar wird. Die Spitze des Spatels wird in die epiglottische Falte
geführt und nach ventral und kranial angehoben, nicht gehebelt! Dadurch wird die Epiglottis aufgerichtet
und der Kehlkopfeingang eingestellt.
Nun wird der Tubus mit der rechten Hand so tief eingeführt, das die Blockierung hinter der Stimmlippe
verschwindet. Der Tubus wird mit 5 - 8 ml Luft blockiert. Abschließend muß der Führungsstab entfernt
werden und die Beatmung kann beginnen.
Es gibt verschiedene Laryngoskopie-Methoden:
Indirekt à Kehlkopfspiegelung, lupenendoskopische Laryngoskopie
Direkt à Endoskopische Inspektion des Larynx.
Mikrolaryngoskopie à endolaryngeale Mikrochirurgie, z.B. bei Stimmband-OP
Frage 6
Beschreiben sie die für eine Maskenbeatmung erforderliche Ausrüstung und deren Handhabung!
Antwort Für diese Beatmungsform benötigt man zunächst eine Maske, die auf den zu beatmenden Patienten
zugeschnitten ist à Erwachsene Männer Größen 1 - 4, Frauen 1 - 2, Kinder „Rendell-Baker-Masken“ 0 - 4.
Im Rahmen der Maskenbeatmung gibt es zwei Möglichkeiten:
n Mund-zu-Maske-Beatmung à Man benötigt eine Maske, sowie eine Tubus (GUEDEL,
WENDL).
n Beutel-zu-Maske-Beatmung à Man benötigt eine Maske und einen Beatmungsbeutel (z.B.
AMBU-Beutel) mit Ventil, sowie Tuben.
Zur Beatmung wird der Kopf des Patienten rekliniert und die Maske aufgesetzt. Der Kopf, sowie die Maske
werden mittels des C-GRIFF in dieser Lage fixiert. Mit der Maske kann über die oben genannten Tuben
beatmet werden, wobei ein Beatmungsdruck von 15 - 20 mmHg nicht überschritten werden sollte, da
darüber der Öffnungsdruck des Ösophagus liegt und die Gefahr einer Luftinsufflation in den GI-Trakt
besteht.
Frage 7
Nennen sie die ungefähren inspiratorischen O2-Konzentrationen bei Spontanatmung, Mund-zuMund-Beatmung, O2-Insufflation mit 6 l/min reinem O2, Maskenbeatmung mit Raumluft,
Maskenbeatmung unter Zufuhr von 6 l/min reinem O2, Maskenbeatmung mit Reservoirbeutel und
15 l/min O2 Frischgasflasche!
Antwort
Beatmungsweise
Spontanatmung
Mund-zu-Mund-Beatmung
O2-Insufflation mit 6 l/min Sauerstoff
Maskenbeatmung mit Raumluft
Maskenbeatmung unter Zufuhr 6 l/min reinem
O2
Maskenbeatmung mit Reservoirbeutel und 15
l/min O2 Frischgasfluß
E:\sts\Medizin\Notfall\Fragen - Beatmung.doc
Inspiratorische O2-Konzentration
entsprechend der eingeatmeten Luft ca. 21 %
ca. 13 - 17 %
21% + 4 % pro eingesetztem Liter O2 à bei 6
l/min ca. 45 %
entsprechend der Umgebungsluft ca. 21 %
ca. 40 - 60 % (empfohlener Flow 8 - 10 l/min)
Bei 15 l/min bis 100 %
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Frage 8
Erklären sie die Unterschiede zwischen Spontanatmung, assistierter Beatmung, kontrollierter
Beatmung und Beatmung mit PEEP.
Antwort Spontanatmung: Die Inspiration ist ein aktiver Vorgang (Zwerchfellkontraktion, etc.), die
Exspiration dagegen ist ein passiver Vorgang, der durch die elastische
Retraktionskraft des Lungen-Thorax-Systems hervorgerufen wird. Gesteuert wird
die Atmung durch das Atemzentrum des Hirnstamms.
Assistierte Beatmung:
Der Respirator unterstützt die Restfunktion der Eigenatmung (für sich
genommen nicht mehr suffizient)des Patienten. Der Patient triggert den
Respirator, d. h. der Inspirationsimpuls des Patienten ist für den
Respirator zur Arbeit notwendig. Hubvolumen, Inspirationsflow und
-zeit sind am Gerät voreingestellt, Beatmungsfrequenz und
Exspirationszeit werden vom Patienten bestimmt. Voraussetzung für
diese Beatmungsform ist eine Restfunktion der Atmung des Patienten
(Atemzentrum intakt, keine Relaxation, nicht maximale Sedierung).
Kontrollierte Beatmung: Der Respirator übernimmt die volle Atemfunktion, da die Atemtätigkeit
des Patienten ausgesetzt ist. Diese Beatmung muß unter ständiger
ärztlicher Kontrolle (BGA, etc.) erfolgen, da bei Ausfall oder
Fehleinstellung eine akute Lebensgefahr besteht. Ebenso darf keine
Gegenatmung des Patienten mehr bestehen.
PEEP: (Positiver end-exspiratorischer Druck). Der Luftdruck in den Atemwege wird maschinell
auch in/nach der Exspiration auf einem positiven Wert gehalten (PEEP-Niveau z.B. +1- +5
cm H2O). Diese hat verschiedene Vorteile:
n Verhinderung von Atelektasen
n Verbesserte O2-Aufnahme
n Erhöhung der FRC (Funktionale Residualkapazität)
Liegen die PEEP-Werte über +5 cm H2O treten Nebenwirkungen auf, wie Überdehnungen, etc.
Frage 9
Wie setzt sich die Raumluft (Volumen% Trockengas) und das alveolare Gasgemisch (Partialdrucke)
zusammen?
Antwort Raumluftzusammensetzung:
Gas
Sauerstoff
CO2
Stickstoff & Edelgase
Fraktionelle Konz.
(l/l)
0,209
0,0003
0,791
%
mmHg
20,9
0,03
79,1
158,8
0,23
601
Die eingeatmete Luft wird bei der Passage des Totraums voll mit Wasser gesättigt, wodurch der
PH2O auf den Maximalwert (bei 37 °C) von 47 mmHg steigt. Der PO2 sinkt von 158,8 mmHg auf
149 mmHg und entsprechend sinkt der PN2. Das alveoläre Gasgemisch enthält folgende Fraktionen:
O2 à 0,14, CO2 à 0,056.
Alveoläre Partialdrücke:
Sauerstoff
100 mmHg
CO2
39 mmHg
Wasserdampf
47 mmHg
N2 & Edelgase
574 mmHg
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Frage 10
Erläutern sie die Beziehung zwischen arteriellem paO2 (mmHg) und der Sauerstoffsättigung des Hb
(%); Nennen sie zu folgenden Sättigungswerten die entsprechenden paO2-Werte: 97 %, 95 %, 90
%, 85 %, 75 %, 50 %; Warum kann keine Sauerstoffsättigung von 100 % erreicht werden? Welche
Sättigungswerte sind physiologisch im arteriellen Blut, welche im venösen Blut?
Antwort
Sättigungswerte
97 %
95 %
90 %
85 %
75 %
50 % Halbsättigungsdruck
entsprechender paO2
100 mmHg
80 mmHg
60 mmHg
45 mmHg
35 mmHg
25 mmHg
Physiologischerweise treten im Blut folgende Sättigungswerte für Sauerstoff auf
:
Arteriell à 97 % bei fast 100 mmHg pO2
Venös à 73% bei ca. 40 mmHg pO2
Aufgrund der charakteristischen Bindungskinetik des Hb (Affinität des Hb zu O2,Kooperative
Bindung, sigmoidale Bindungskurve) kann eine 100 % Sättigung nicht erreicht werden. Außerdem
gibt es eine Fraktion von Hb-Molekülen, die in einer für die Sauerstoffbindung ungeeigneten Form
vorliegen (CO-Hb, MetHb) à pathologische Hb-Fraktion.
Frage 11
Welche statischen Lungenvolumina werden unterschieden und welche Normalwerte beziehen sich
auf einen etwa 70 kg schwere Erwachsenen?
Antwort Totalkapazität:
Max. Gesamtvolumen der Lunge, ca. 6 Liter mit geschlechtsspezifischen
Unterschieden.
Vitalkapazität: Gesamtspielraum in den Veränderungen des Lungenvolumens ohne
Residualvolumen, ca. 4,5 Liter.
Atemzugvolumen: Bei normalem Atemzug bewegtes Luftvolumen, ca. 0,5 Liter.
Inspiratorisches Reservevolumen: Volumen, das durch max. Inspiration zusätzlich eingeatmet
werden kann, ca. 2,5 Liter.
Inspiratorische Kapazität: Gesamtes inspiratorisches Vo lumen, ca. 3,0 Liter.
Funktionelle Residualkapazität: Exspiratorisches Reservevolumen + Residualvolumen, ca. 3,0 Liter.
Exspiratorisches Reservevolumen: Volumen, das bei max. Exspiration ausgeatmet werden kann, ca.
1,5 Liter.
Residualvolumen: Volumen, das nach max. Exspiration in der Lunge verbleibt, ca. 1,5 Liter.
Anatomischer Totraum: Anteile des Respirationstraktes, die nicht am Gasaustausch teilnehmen,
z.B. Trachea und Bronchien.
Funktioneller Totraum: Anteile der Atemorgane, die nicht mehr am Gasaustausch teilnehmen à bei
gesunder Lunge entspricht dies dem anat. Totraum.
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Frage 12
Erläutern sie den Unterschied zwischen Spontanatmung und kontrollierter Beatmung!
Antwort Spontanatmung
Der Atemantrieb erfolgt über die Blutkonzentrtion von CO2, welche über Chemorezeptoren festgestellt
wird. Das Atemzentrum in der Medulla oblongata übernimmt die Steuerung der Atmung.
Inspiration à Aktiv durch die Atemmuskulatur.
Exspiration à Passiv durch Retraktionskräfte der Lunge und des Thorax.
Das Verhältnis von In : Ex liegt normalerweise bei etwa 1 : 2.
Der Druck in der Lunge liegt während der Inspiration im negativen Bereich (- 0,1 kPa), d.h. die Luft wird
angesaugt. Während der Exspiration wird die Luft aus der Lunge herausgedrückt (durch zurücksinkenden
Thorax) und es entsteht ein positiver Druck (+ 0,1 kPa).
Kontrollierte Beatmung
Es besteht kein selbstständiger Atemantrieb (durch Schädigung des Atemzentrums oder sehr tiefe
Sedierung).
Inspiration à Passiv, d. h. die Lunge wird durch Überdruck mit Luft/Sauerstoff gefüllt.
Exspiration à Je nach Art der Beatmung gibt es zwei Möglichkeiten:
1. passiv à Retraktionskräfte drücken die Luft heraus.
2. aktiv à Durch Erzeugung eines Unterdruckes wird die Luft aus der Lunge
herausgesaugt.
Je nach Verfahren liegt der Druck in der Lunge sowohl in In-, als auch in Exspiration im positiven
Bereich (Überdruckbeatmung) oder es wird während der Inspiration ein Überdruck und während
der Exspiration ein Unterdruck erzeugt (Wechseldruckbeatmung).
Frage 13
Nennen sie die Normalwerte einer physiologischen Atmung von Raumluft und Atmung von 35 %
Sauerstoff bei einem 70 kg schweren Patienten!
Antwort Atmung mit Raumluft
Atemfrequenz:
Atemzugvolumen:
Atemminutenvolumen:
Frage 14
12 - 16 /min
ca. 500 ml
6-8l
Fraktion O2
Inspirationsluft
0,209
Alveoläres Gasgemisch
0,14
Exspirationsgemisch
0,16
Fraktion CO2
0,0003
0,056
0,04
Atmung mit 35 % Sauerstoff
Atemfrequenz:
12 - 16 /min
Atemzugvolumen:
ca. 500 ml
Atemminutenvolumen: 6 - 8 l
Fraktion O2
Inspirationsluft
0,35
Alveoläres Gasgemisch
-Exspirationsgemisch
0,3
Fraktion CO2
0,0003
-0,04
Nennen sie die arteriellen Blutgasanalysewerte: pO2, pCO2, HCO3, BE, pH, SatO2 bei einem
lungengesunden Patienten unter Normoventilation bei Raumluft!
Antwort
pO2
95 mmHg
Frage 15
pCO2
40 mmHg
HCO3
24 mmol/l
BE
0 mmol/l
pH
7,4
SatO2
97 %
Nennen sie die theoretischen arteriellen Blutgasanalysewerte: pO2, pCO2, HCO3, BE, pH, SatO2
bei einem lungengesunden Patienten unter Normoventilation mit 100 % Sauerstoff!
Antwort
pO2
pCO2
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HCO3
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BE
pH
SatO2
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Skript Beatmung
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670 mmHg
Frage 16
35 - 45mmHg
24 mmol/l
+/- 2,7 mmol/l
7,35 - 7,45
≥ 98 %
Erklären sie, warum nach Präoxygenierung (3 min. mit 100% O2) vor der Intubation eines
Patienten eine deutlich längere Apnoetoleranz besteht als ohne Präoxygenierung!
Antwort Bei einem Atemstillstand wird der Organismus bei weiter bestehendem O2-Verbrauch nicht mehr
mit Sauerstoff versorgt. Der Verbrauch beläuft sich auf ca. 250 ml/min beim Erwachsenen. Für eine
begrenzte Apnoezeit kann ein Mensch von seinem Sauerstoffspeicher zehren. Dieser Speicher läßt
sich folgendermaßen einteilen (beim Erwachsenen):
Funktionelle Residualkapazität
Gesamt Sauerstoff-Pool bei Normoxie
Davon: Primärer O2-Pool
Sekundärer O2-Pool
3000 ml
400 ml
160 ml
240 ml
Zunächst wird der primäre O2-Pool angegriffen (reicht für ca. 40 sek.) bis der alveoläre pO2 von 60
mmHg erreicht ist. Nun sinkt die Sauerstoffsättigung unter 90 % und in Folge wird der sekundäre
O2-Pool verbraucht. Insgesamt reichen die O2-Rsereven für längstens 6 min.
Durch die Präoxygenierung erreicht man eine Füllung der Lungen mit reinem Sauerstoff, d.h. der
Sauerstoff-Pool wird deutliche vergrößert:
Gesamt Sauerstoff-Pool bei Hyperoxie
Davon: Primärer O2-Pool
Sekundärer O2-Pool
2650 ml
2410 ml
240 ml
Mechanismus: Der O2-Verbrauch beläuft sich auf 250 ml/min. Gleichzeitig werden ca. 20 ml
CO2/min abgegeben, so daß sich die effektive Gasentnahme pro Minute auf 230 ml beläuft. Durch
diesen „Gasverlust“ entsteht ein Sog, der bei offenen Atemwegen den angebotenen Sauerstoff in die
Lunge zieht. Bei entsprechender Präoxygenierung und adäquater Sauerstoffgabe verbraucht der
Patient nur ca. 20 ml/min, so daß eine Apnoetoleranz von bis zu einer Stunde erreicht werden kann.
Frage 17
Erklären sie Auswirkung und den Mechanismus einer therapeutisch durchgeführten kontrollierten
Hyperventilation!
Antwort Durch eine kontrollierte Hyperventilation kann auf einfachem Wege eine rasche und effektive
Hirndrucksenkung erfolgen, indem der arterielle pCO2 auf 25 - 30 mmHg abgesenkt wird. Diese
Absenkung des pCO2 im Blut führt zu einer Reduktion des pCO2 im Gehirn. Als Folge steigt der
pH-Wert ins basische und die Protonenkonzentration (H+) fällt. Da Protonen auf die glatte
Gefäßmuskulatur relaxierend wirken erfolgt bei Abnahme der H+-Ionenkonzentration eine
Vasokonstriktion, die zur Abnahme des intrakraniellen Blutvolumens und somit zur
Druckentlastung führt (ca. 0,04 ml weniger Blutvolumen pro 100g/mmHg pCO2).
Eine kontrollierte Hyperventilation wirkt außerdem einer Laktatazidose entgegen und führt zu einer
Blutumverteilung aus gesundem Gewebe in traumatisiertes Gewebe, da dieses nicht mehr auf die
Vasokonstriktion reagiert.
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- Seite 7 von 9 -
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Frage 18
Erklären sie den Begriff „arterieller Sauerstoffgehalt“, leiten sie die einer Berechnung zugrunde
liegende Formel anhand eines Beispieles anhand von Normalwerten her!
Antwort Unter dem arteriellen Sauerstoffgehalt versteht man die Sauerstoffkonzentration in einem Liter
Blut. Dabei betrachtet man nur das an Hb gebundene Blut, da der physikalisch gelöste O2-Anteil
verschwindend gering ist. Beim Gesunden bei normaler Atemluft und gesättigtem Blut beträgt der
Sauerstoffgehalt 0,20 l O2/l Blut.
Die Sauerstoffkonzentration läßt sich über die HÜFNER´sche Zahl [1,34 ml O2 pro Gramm Hb]
berechnen.
1,34 ml O2/g Hb x Hb-Konzentration im Blut x Sauerstoffsättigung 0,97
à 1,34 x 10-3 ml O2/g Hb x 150 g Hb/l Blut x 0,97 = 0,1949 l O2/l Blut ≈ 0,2 l O2/l Blut
Der venöse Sauerstoffgehalt berechnet sich entsprechend mit einer Sättigung von 0,73. Er beträgt
etwa 0,15 l O2/l Blut.
Frage 19
Beschreiben sie den Aufbau eines Endotrachealtubus und die Funktion seiner Bestandteile!
Antwort Endotrachealtuben bestehen meist aus weichem Kunststoff mit einem genormten Ansatzstück aus
Hartplastik zur Verbindung mit einem Beatmungsbeutel bzw. -gerät. Am distalen Ende befindet sich
eine aufblasbare Manschette (Cuff), mit der der Tubus geblockt und gegen die Tracheawand
abgedichtet wird. Diese Manschette wird über eine dünne Leitung durch ein proximal gelegenes
Ventil aufgepumpt und der Füllungszustand mittels eines Kontrollballons („Pilot balloon“)
kontrolliert. Tuben für Kinder bis 8 Jahre werden in der Regel nicht geblockt.
n Magilltubus: runde Form, sowohl für oro-, als auch für nasotracheale Intubation, Führungsstab
nicht erforderlich.
n Oxfordtubus: rechtwinklig gebogen, nur orotracheal, Führungsstab erforderlich.
Größe:
Erwachsene
Frauen à 8 mm Innendurchmesser / 32 Chr Außendurchmesser
Männer à 8,5 - 9 mm Id / 34 - 36 Chr Ad
Faustregel
Id mm à 4 + Alter/4
Ad Chr à 18 + Alter
Weitere Materialien zur Intubation sind:
n Laryngoskop
n Magillzange
n Führungsstab
n Blockungsmaterial à 10 ml Spritze, Klemme
n Fixierung à Meist Pflaster
n Beißschutz
n Absaugvorrichtung
n Medikamente à Sedierung, Relaxation
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- Seite 8 von 9 -
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Frage 20
Nennen sie Komplikationen, die bei oder nach einer endotrachealen Intubation auftreten können!
Antwort
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Beschädigung der Zähne durch das Laryngoskop
Verletzung von Lippen, Schleimhaut, Zunge
Bei Blindintubation Verletzungsgefahr des Rachens (Larynx, Pharynx)
Lokale Irritation der Stellknorpel durch den Tubus bis hin zum Laryngospasmus
Schäden an der Trachealschleimhaut durch überblähten Blocker
Bei undichtem Blocker Aspirationsgefahr und mangelnde Abdichtung der Trachea
Fehlintubation
Bei nasotrachealer Intubation Schädigung der Nasenschleimhaut, Nasenmuscheln
Durch Abknicken oder Biß des Patienten kann Tubus verschließen oder beschädigt werden
Sekundäre Rückenmarksschäden durch falsche Überstrecken bzw. Kontraindikation bei bestehendem
HWS -Trauma
n Erbrechen und Aspiration während Intubation
n Zu tiefes Einführen des Tubus in einen Hauptbronchus
n Hypoxie durch zu lang andauernde Intubationsversuche ohne zwischenzeitliche Beatmung
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- Seite 9 von 9 -
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Skript CPR
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Fragen- und Antwortensammlung Kurstag CPR
Frage 1
Wie lautet der Basis -Stufenplan zur CPR beim Erwachsenen ?
Antwort 1. Stufe:
n Ansprechen
Atemwege freimachen
Atmung kontrollieren
Alarmierung
n Beatmung
n Carotispulskontrolle
Compression
n Defibrillation
2. Stufe:
n Atemwege sichern
n Beatmung
n Circulation (IV-Zugang und Pharmakotherapie)
n Differentialdiagnose
Frage 2
Welche Komplikationen können bei einer externen Herzdruckmassage auftreten ?
Antwort
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Frage 3
Rippenfrakturen
Sternumfraktur
Pneumothorax
Hämatothorax
Lungenkontusion
Herzkontusion
Leberruptur
Milzruptur
Magenruptur
Zwerchfellruptur
Verletzung der Wirbelsäule
Aspiration von Mageninhalt bei nicht intubierten Patienten
Nennen sie die gebräuchlichsten Alternativen zum Standardvorgehen bei einer Herzdruckmassage !
Antwort
n Simultane Beatmung und Thoraxkompression (IAC-CPR) mit einer Frequenz von 40/min bei
Intubation und Verwendung eines Beatmungsgerätes.
n ACD-CPR: Verwendung einer Ambu-Cardio-Pump  zur aktiven Kompression und Dekompression des
Thorax mit einer Saugglocke (Verbesserung des ven. Rückfluß, sowie Herzfüllung, koronare Perfusion
und HZV!)
n Intermittierende abdominale Gegenpulsation: Kompression des Oberbauches in der
Dekompressionsphase der Herzdruckmassage verbessert den diastolische Druck und die
Koronarperfusion.
n Westenreanimation: Eine aufblasbare Weste baut rhythmisch einen Druck von ca.
200 - 250 mmHg auf und erreicht damit 40 - 60 % des koronaren Flusses.
n Maschinelle Thoraxkompression
n Offene (interne, direkte) Herzdruckmassage, z. B. Intraoperativ. Diese Maßnahme kann
selbstverständlich nur in der Klinik durchgeführt werden.
n Hustenreanimation: kräftiges, hochfrequentes Husten (1/s) erzeugt ein Thoraxpumpphänomen, welches
die minimale Kreislauffunktion aufrechterhält.
E:\sts\Medizin\Notfall\Fragen - CPR.doc
- Seite 1 von 6 -
21.10.1999 / FS Med
Erste ärztliche Hilfe
Skript CPR
ACHTUNG stammt aus „Drittquelle“ - keine Gewähr für den Inhalt !
Frage 4
Welche Zugangswege sind zur Pharmakotherapie während CPR gebräuchlich ?
Antwort
n
n
n
n
Frage 5
Periphervenös (1.Wahl)
Endotracheal (2 - 3fache Dosiserhöhung)
Intraossär (Bei Kindern bis 5 Jahre, vordere Tibiafläche.)
Zentralvenös (nur in Ausnahmefällen!)
Welche Regeln gelten für die Durchführung von Herzkompression und Beatmung während CPR
(Verhältnis Beatmung : Kompression) bei Erwachsenen, Säuglingen und Kleinkindern ?
Antwort Erwachsene: Einhelfermethode Kompression : Beatmung à 15 : 2
Zweihelfermethode Kompression : Beatmung à 5 : 1
Kinder/Säuglinge: Kompression : Beatmung à 15 : 3 bzw. 5 : 1
Neugeborene: 5 : 1
Frage 6
Welche Regeln gelten für die Durchführung einer Beatmung während CPR ?
Antwort Dauer:
1,5 - 2 sek. bei Kindern 1 - 1,5 sek.
Frequenz:
10 - 12/min, bei Neugeborenen 30 - 60/min
Atemhubvolumen
Ca. 10 ml/kg KG à 800 - 1200 ml
Frage 7
Welche Regeln gelten für die Durchführung einer Herzdruckmassage beim Erwachsenen ?
Antwort
n
n
n
n
Kompressionsfrequenz: 80 - 100 /min, damit effektiv 60 - 80 /min
Kompressionstiefe: 3,8 - 5,2 cm
Kompressions- /Entlastungsverhältnis: 1 : 1
Druckpunkt: Untere Sternumhälfte ( Übergang 2/3 - 3/3 ), Bei Kleinkindern/Säuglingen: knapp
unterhalb Intermammillarlinie.
n Präkordialer Faustschlag bei: KF, pulsloser VT, Asystolie
Frage 8
Welche Regeln gelten für die Energievorwahl zur Durchführung einer Defibrillation bei
Erwachsenen und Kindern ?
Antwort Bei Erwachsenen (Initial ca. 3 J/kg KG, Steigerung auf ca. 5 J/kg KG):
1. Defib.:
200 J
2. Defib.:
200 - 300 J
3. Defib.:
360 J
Weitere Defib.: 360 J
Kammerflattern/Vorhofflimmern: 100 J
Bei Kindern:
Initiale Defib.:
Weitere Defib.:
Neugeborene:
Säuglingen:
Kleinkinder:
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2 J/kg KG
4 J/kg KG
10 J
20 J
20 - 50 J
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Skript CPR
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Frage 9
Die AHA und das ERC haben detaillierte Empfehlungen zur Notfallbehandlung unter besonderer
Berücksichtigung der CPR erarbeitet. Dabei wurde eine Bewertung und Einstufung therapeutischer
Maßnahmen bzgl. Nutzen und Risiko in vier Klassen vorgenommen. Wie lauten diese Klassen und
was bedeuten sie ?
Antwort
Stufe
Klasse I
Wirksamkeit
Anerkannt wirksam
Klasse IIa
Akzeptabel, wahrscheinlich
wirksam
Akzeptabel, möglicherweise
wirksam
Ungeeignet, möglicherweise
schädlich
Klasse IIb
Klasse III
Frage 10
Beispiel
Natriumbikarbonat bei
bekannter Hyperkaliämie
Natriumbikarbonat bei
bekannter Azidose
transkutaner Schrittmacher,
präkordialer Faustschlag
Natriumbikarbonat bei
hypoxischer Laktatazidose
Nennen sie spezifische, kausale Therapieansätze für Fälle einer Pulslosen Elektrische Aktivität
(PEA) bei einem Kreislaufstillstand !
Antwort PEA à Elektromechanische Dissoziation (EMD)
Initial:
n CPR fortsetzen.
n Sofortige Intubation.
n IV-Zugang.
n Blutfluss überprüfen à Doppler-Ultraschall, endexpir. CO2, Echokardiographie, intraarterielle
Blutdruckmessung.
Mögliche Ursachen erwägen:
Hypovolämie
Hypoxie
Herztamponade
Spannungspneumothorax
Hypothermie
Fulminante Lungenembolie
Medikamentenüberdosierung/E´lytstörungen
Hyperkaliämie
Azidose
Ausgedehnter akuter Myokardinfarkt
à Volumengabe
à Ventilation
à Perikardiozentese
à Entlastung
à Thrombolyse, Operation
à Bikarbonat
à Bikarbonat
Maßnahme:
n Adrenalin 1 mg i.v. im Bolus, Wiederholung alle 3-5 Min.
n Bei absoluter/relativer Bradykardie 1 mg Atropin i.v., Wiederholung alle 3-5 Min. bis max.
0,03 - 0,04 mg/kg KG.
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Skript CPR
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Frage 11
Von welchen Faktoren ist der Erfolg einer CPR gemessen an der Letalität, der
Hospitalisierungsdauer und dem Invalidisierungsgrad abhängig ?
Antwort Zunächst ist der Erfolg abhängig von bestimmten organisatorischen Voraussetzungen:
n Ort des Notfalls
n Auffindungszeit
n Zeitdauer bis zum Beginn der Maßnahmen.
n Ausbildungsgrad der Helfer
n Wiederholte Wiederbelebungsmaßnahmen/Dauer der CPR bis zum Einsetzen der
Spontanzirrkulation
n Initialer Herzrhythmus / EKG bei Behandlungsbeginn und Herzrhythmus nach Defibrillation.
n Traumatisch bedingter Herzstillstand (sehr schlechte Prognose)
Desweiteren müssen aber noch prädiktive Variablen mitbetrachtet werden, die die Prognose beeinflussen:
n Pneumonie
n Art. Hypotonie (RR sys. < 100 mmHg min. 1 Tag vor Herzstillstand)
n Nierenversagen
n Bösartige Tumoren
n Häusliche Pflegebedürftigkeit vor Hospitalisation.
Selbstverständlich ist der Erfolg einer Wiederbelebung in höchstem Maße von der Qualität ihrer
Durchführung abhängig. Ebenso ist eine genaue Kenntnis der Anamnese und der Ergebnisse der jüngsten
Untersuchungen Voraussetzung für eine gute, d. h. adäquate Therapie.
Frage 12
Nennen sie kardiale Ursachen eines Kreislaufstillstandes !
Antwort Der Herzstillstand mit kardialen Ursachen ist oft eine Folge von reduziertem HZV,
verminderter Koronarperfusion, nachlassender Myokardfunktion oder kardialer
Arrhythmie.
Ursache
Folge
n Kardiomyopathie
Über Arrhythmien zum Herz-Kreislaufstillstand.
n KHK
n Myokarditis
n Reizleitungs-/Reizbildungsstörungen
n Strom / Elektrounfall
n Myokardinfarkt
Über verminderte Myokardfunktion zum HerzKreislaufstillstand.
n Perikardtamponade
Über vermindertes HZV zum Herzn Klappenerkrankung
Kreislaufstillstand.
n Schock
n Koronarsklerose
Über verminderte Koronarperfusion zum Herzn Koronarspasmus
Kreislaufstillstand.
Frage 13
Nennen sie zirkulatorische Ursachen eines Kreislaufstillstandes !
Antwort Ursachen können sein:
n Volumenverluste (Hypovolämischer Schock)
n Embolie à vasovagale Synkope
n Anaphylaktische Reaktion
n Medikamentenüberdosierung
n akute Hypotension à Vagovasale Synkope / Inadäquate Gefäßregulation
n Hypertensive Krise
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Skript CPR
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Frage 14
Nenne sie besondere Situationen bzw. Umstände, in denen sie unter Umständen vom Standard einer
CPR abweichen bzw. diese modifizieren !
Antwort
n Unterkühlung: Entfernung nasser Kleidung, Patienten möglichst wenig bewegen, um Blutverlagerung
aus den unterkühlten Extremitäten in den Rumpf zu vermeiden, aktives Wiederaufwärmen.
n Beinahe-Ertrinken: Beatmung beginnt schon im Wasser, während Herzdruckmassage erst an Land
beginnen kann.
n Stromschlag: Gefahr für den Helfer ausschließen!
n Verbrennungen: Aus Gefahrenbereich retten, verbrannte Kleidung entfernen/löschen, Kühlung.
n Schwangerschaft: Leichte Linksseitenlage für CPR; An Kompression der V. cava inf. durch graviden
Uterus denken!
n Reanimation von Kindern und Neugeborenen!
Frage 15
Nennen sie sichere Todeszeichen !
Antwort
n Livores (Totenflecken) nach ca. 30 min.
n Rigor mortis nach ca. 0,5 - 2 Stunden.
n Leichenfäulnis / Autolyse
In der Notfallsituation ist oft nicht die Zeit, auf das Eintreten der sicheren Todeszeichen zu warten, daher
müssen auch folgende Zeichen als sicher gewertet werden.
n Festgestellter Hirntod
n Mit dem Leben nicht zu vereinbarende Verletzungen
n Suffiziente, aber erfolglose CPR
Frage 16
Nennen sie unsichere Todeszeichen !
Antwort Unsichere Todeszeichen sind:
n Atemstillstand
n Herz-Kreislaufstillstand
n Unterkühlung
n Areflexie
n Pulslosigkeit
n Keine Herztöne
n Null-Linie im EKG
n Bewußtlosigkeit
Frage 17
Nennen sie Möglichkeiten die Effektivität von Reanimationsmaßnahmen während einer
CPR zu überprüfen !
Antwort Die Effektivitätskontrolle erfolgt nach den gleichen Kriterien, mit denen initial die Entscheidung zur
Reanimation getroffen wurde. Die Kontrolle erfolgt immer nach einer bestimmten Anzahl von CPRZyklen (Erste Überprüfung nach 4 Zyklen, bei längeren Reanimationen alle 3 min.) für wenige
Sekunden (min. 5 max. 10 Sekunden!). Anzeichen für eine erfolgreiche Reanimation sind:
n Haut/Schleimhäute werden wieder stärker durchblutet (werden rosiger).
n Pulse an den großen Arterien tastbar (A. carotis, A. femoralis)
n Vereinzelte Atemzüge oder Spontanatmung setzt ein.
n Pupillen werden wieder enger.
n Tonusverstärkung der Muskulatur.
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Skript CPR
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Frage 18
Nennen sie Indikationen zur Durchführung einer offenen/direkten Herzdruckmassage !
Antwort Eine offene Herzdruckmassage kann nur intraoperativ bei geöffnetem Thorax (Thorakotomie)
erfolgen! Sie wird ausschließlich in der Klinik durchgeführt. Indikationen können sein:
n Herz-Kreislaufstillstand intraoperativ wenn der Thorax sowieso offen ist.
n Perforierende Thoraxverletzungen / Herzbeuteltamponade.
n Schwere Thoraxdeformitäten
n Schwere Hypothermie
n (Aorten)aneurisma
Bei der internen Herzdruckmassage ist das künstlich erzeugte HZV mind. doppelt so hoch, wie bei externer
Massage.
Frage 19
Erklären sie die sog. Cardiac-pump -Theorie im Unterschied zur Thoracic-pump -Theorie als den
möglichen Mechanismen des Blutflusses während einer CPR !
Antwort Cardiac-pump -Theorie:
Durch Druckausübung auf den Thorax wird das Herz zwischen Sternum und Wirbelsäule
komprimiert. Dadurch steigt der Druck in den Ventrikeln relativ zum Druck in den Vorhöfen an,
was zum Schluß der AV-Klappen führt. Dadurch wird der Blutstrom vorwärtsgerichtet und verläßt
das Herz durch Aorta und Pulmonalarterie.
In der Dekompressionsphase wird durch den Unterdruck im Herzen das Blut aus den Hohlvenen
angesaugt.
Thoracic-pump -Theorie:
Beobachtungen an Patienten mit Kammerflimmern zeigten, daß diese ihr Bewußtsein
aufrechterhalten konnten, indem sie durch Husten den intrathorakalen Druck erhöhten. Das Prinzip
der Kreislauferhaltung beruht hierbei auf der Pumpwirkung der sich mit Luft füllenden Lungen.
Dieser Druck ist ausreichend hoch, um das Blut in die extrathorakalen Arterien zu pressen.
Dabei ist das Herz passiv und wird vom Blutfluß lediglich durchströmt (Die AV-Klappen bleiben
offen!). Ein Rückfluß des Blutes wird durch Kompression der Venen bzw. Venenklappen
verhindert.
Frage 20
Nennen sie die Normalwerte für Herz- und Atemfrequenz bei Neugeborenen, Säuglingen,
Kleinkindern, Kindern und Erwachsenen !
Antwort
Neugeborene
Säuglinge
Kleinkinder
Kinder
Erwachsene
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Herzfrequenz pro
Minute
130 - 160
120 - 130
100 - 120
80 - 100
60 - 80
Atemfrequenz pro Minute
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40 - 45
35 - 40
25 - 30
20 - 25
12 - 20
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Skript EKG
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Fragen- und Antwortensammlung Kurstag EKG
Frage 1
Aus den Routineableitungen des EKG´s können prinzipiell Informationen verschiedener Art gewonnen
werden. Dies sind:
Antwort
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Frage 2
Herzfrequenz
Rhythmus und Rhythmusstörungen
Lagetyp im Thorax
Ort der Erregungsbildung
Erregungsausbreitung und Leitungsstörungen
Differentialdiagnose des Kreislaufstillstandes
Ischämiezeichen
Elektrolytstörungen
Abklärung eines Myokardinfarktes
Für die Erstellung eines regulären Brustwand-EKG´s sind die Brustwandelektroden an welchen Punkten
anzubringen?
Antwort In der Ableitung nach WILSON:
n V1 à 4. ICR, rechts, parasternal
n V2 à 4. ICR, links, parasternal
n V3 à zwischen V2 und V4
n V4 à 5. ICR, links, medioclavicular
n V5 à 5. ICR, links, vordere Axillarlinie
n V6 à 5. ICR, links, mittlere Axillarlinie
n V7 à 5. ICR, links, hintere Axillarlinie
n V8 à 5. ICR, links, Skapularlinie
n V9 à 5. ICR, links, Paravertebrallinie
Bipolare Ableitung nach NEHB à sog. Kleines Herzdreieck zur Erfassung der Hinterwand!
n D (dorsal)
à Projektion des Herzspitzenstoßes in die hintere Axillarlinie.
n A (anterior) à Sternalansatz der 2. rechten Rippe.
n I (inferior)
à Herzspitzenstoß, 5. ICR, links, medioclavicular.
Frage 3
Nennen und definieren sie atrioventrikuläre Überleitungsstörungen bzw. Blockierungen.
Antwort
n AV-Block 1° à PQ-Intervall überschreitet 0,2 s, Erregungsüberleitung erfolgt verzögert, jede
Vorhoferregung wird übergeleitet.
n AV-Block 2° à Partieller Leitungsblock, intermittierend fehlende Überleitung der Vorhoferregung:
Typ 1 (Wenckebach): zunehmende Verlängerung der PQ-Strecke bis zum Ausfall
einer Kammererregung, dann wieder von vorne
(Wenckebachperiodik).
Typ 2 (Mobitz): konstante PQ-Strecke, Kammererregungen fallen unmittelbar ohne
vorangehende Verlängerung der PQ-Zeit aus
(Periodik: 2 : 1 oder 3 : 1).
n AV-Block 3° à Keine Überleitung von Vorhof auf Kammer, ventrikulärer (Frequenz 20 - 40/min) und
atrialer Eigenrhythmus. Plötzlicher AV-Block 3° = ADAM-STOKES-Anfall.
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Skript EKG
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Frage 4
Ordnen sie die Aktionsphasen des Herzens (1. Anspannungsphase, 2. Austreibungsphase, 3.
Entspannungsphase, 4. Füllungsphase) zeitlich dem EKG zu.
Antwort
n
n
n
n
Frage 5
Anspannungsphase à Mitte R-Zacke bis Ende S-Zacke
Austreibungsphase à ST-Strecke bis Ende T-Welle
Entspannungsphase à Ca. 0,1 s nach der T-Welle, vor der P-Welle. Keine elektrische Aktivität.
Füllungsphase
à Nach der Entspannungsphase bis zur Mitte R-Zacke
Beschreiben sie die Standardableitung nach Einthoven (Ableitung und richtige Kabelführung).
Antwort Bei dieser Ableitung handelt es sich um eine bipolare Extremitätenableitung, bei der die Extremitäten
als verlängerte Elektroden wirken, so daß die eigentliche Ableitung sich in Form des Einthovendreiecks
auf die Brustwand projizieren würde.
Kabelführung:
n Arm rechts à rot
n Arm links
à gelb
n Bein rechts à schwarz (Erde)
n Bein links
à grün
Ableitung:
n Einthoven I à zwischen rechtem und linkem Arm
n Einthoven II à zwischen rechtem Arm und linkem Bein
n Einthoven III à zwischen linkem Arm und linkem Bein
Frage 6
Nennen sie tachykarde supraventrikuläre Rhythmusstörungen.
Antwort
n
n
n
n
n
n
n
n
Frage 7
Sinustachykardie
Vorhofflimmern
Vorhofflattern
Tachyarrhythmia absoluta
Re-Entry Tachykardie (WPW-Syndrom)
junktionale Tachykardie
Vorhoftachykardie
Supraventrikuläre Extrasystolen
Nennen sie tachykarde ventrikuläre Rhythmusstörungen.
Antwort
n
n
n
n
n
n
Kammertachykardie
Kammerflattern
Kammerflimmern
Tachyarrhythmia absoluta
Torsades de pointes
Re-entry Tachykardie
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Skript EKG
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Frage 8
Nennen sie bradykarde Rhythmusstörungen.
Antwort
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Frage 9
Sinusbradykardie
AV-Knotenrhythmus
Kammereigenrhythmus
Carotissinussyndrom (hypersensitiv)
Sinusknotenausfall
SA-Block
Sinuknotensyndrom
AV-Block 1°, 2°, 3°
medikamentös-toxisch bedingte Bradykardie
Asystolie
Welche Stadien (EKG) unterteilt man beim Herzinfarkt?
Antwort
n
n
n
n
n
Frage 10
Stadium 0
Stadium 1
Stadium 2
Stadium 3
Stadium 4
spitz.
à Initialstadium (Stunden), Erstickungs-T = T positiv, hoch und breit.
à Frischestadium (Tage), ST-Streckenhebung, Q, R klein, T positiv.
à Zwischenstadium, ST-Hebung rückläufig, T spitz und negativ.
à Folgestadium (Wochen), ST-Hebung fast verschwunden, T spitz und negativ, Q groß.
à Narbenstadium (Bleibend), Q groß, R normal, ST normal, T wieder positiv, groß und
Ein Kreislaufstillstand erklärt sich durch welche EKG-Befunde?
Antwort
n
n
n
n
n
n
n
Kammerflimmern/ -flattern
Asystolie
PEA
Hyposystolie (sog. weak action)
Elektromechanische Dissoziation
Elektromechanische Entkopplung
ventrikuläre Tachykardie
Frage 11
Welche Ursachen können einem Kreislaufstillstand bei der EKG Diagnose pulsloser elektrischer
Aktivität (PEA) zugrunde liegen?
Antwort
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Frage 12
Hypovolämie
Hypoxie
Azidose
Herzbeuteltamponade
Spannungspneumothorax
Hypothermie
Lungenembolie
Intoxikation, z. B. Medikamentenüberdosierung
Elektrolytstörungen (Hyperkaliämie)
Akuter Myokardinfarkt
Bei dem normalen EKG eines Erwachsenen können als Zeitkonstanten (HF 60/min) für die P-Welle und
die PQ-Strecke erwartet werden:
Antwort
n P-Welle
à 0,06 - 0,11 sec bzw. < 0,1 sec.
n PQ-Intervall à 0,2 sec, Q-Zacke < 0,04 sec.
n PQ-Strecke à < 0,1 sec.
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Skript EKG
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Frage 13
Wie ist der normale Erregungsablauf am Herzen (Erregungsleitungssystem 10 Stufen/Bereiche)?
Antwort
n
n
n
n
n
n
n
n
n
Erregungsbildung im Sinusknoten
Weiterleitung über die Tr. internodales (vorderer, mittlerer, hinterer)
Erreichung des AV-Knoten und Verzögerung
Weiterleitung über die HIS-Bündel
Erregungsausbreitung über rechten und linken TAWARA-Schenkel
Übergang auf die PURKINJE-Fasern
Septum interventrikulare erregt
Abschließende Erregung des Ventrikelmyokards von innen nach außen
Erregungsrückbildung
Frage 14
Ein erweitertes EKG-Monitoring ist mit einem fünffach Kabelsatz möglich. Hiermit werden in der
Regel welche sieben Ableitungen erfaßt?
Antwort Ableitungen I - III nach Einthoven, avR, avF, avL nach Goldberger und Wilson V1 - V6.
Frage 15
Von welchen Faktoren hängt die Größe der Ausschläge im EKG ab?
Antwort
n Verhältnis des Spannungsabgriffs zur Dipolrichtung
n Funktionsfähigkeit der einzelnen Erregungsbildungs/ -leitungsstrukturen.
n Elektrolytsituation
Frage 16
Beschreiben sie die Ableitung nach Goldberger.
Antwort Hierbei handelt es sich um eine unipolare Extremitätenableitung, bei der jeweils zwei
Extremitätenableitungen über hochohmige Widerstände zusammengeschaltet werden und gegen eine
differente Elektrode abgeleitet werden. Die Ableitungsrichtung entspricht dabei der Winkelhalbierenden
des Einthoven-Dreiecks.
n avR: Rechter Arm ist different Elektrode und wird gegen linken Arm und linkes Bein abgeleitet.
n avL: Linker Arm ist different, abgeleitet gegen linken Fuß und rechten Arm.
n avF: linker Fuß ist different, abgeleitet gegen beide Arme.
Frage 17
Beschreiben sie die zur Klassifizierung der Schrittmachertypen international aus drei Buchstaben
bestehende Nomenklatur.
Antwort
Bedeutung
Frage 18
1. Buchstabe
Ort der Stimulation
V = Ventrikel
A = Vorhof
D=A+V
2. Buchstabe
Ort der Detektion
V = Ventrikel
A = Vorhof
D=A+V
0 = keine
3. Buchstabe
Art der Steuerung
T = getriggert
I = inhibiert
D=T+I
0 = keine
Was versteht man unter einem „R auf T“ Phänomen?
Antwort Den Abschnitt der aufsteigenden T-Welle bezeichnet man als vulnerable Phase, da zu diesem Zeitpunkt
einige Fasern noch refraktär sind, während andere schon wieder erregbar sind. Fällt eine Extrasystole in
diese Phase (R-Zacke über der T-Welle), so besteht die Gefahr eines „Re-entry“, was zue einem
Kammerflimmern führen kann.
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Skript EKG
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Frage 19
Welche Polarität der EKG-Zacken (P, Q, R, T) ist in der Ableitung II im Normalfall zu erwarten?
Antwort
n
n
n
n
n
Frage 20
P-Welle
Q-Zacke
R-Zacke
S-Zacke
T-Welle
à positiv
à negativ
à positiv
à negativ
à positiv
Welche vier normale Lagetypen werden unterschieden?
Antwort
n
n
n
n
-30° bis +30°
30° bis 60°
60° bis 90°
90° bis 120°
à Linkstyp
à Indifferenztyp
à Steiltyp
à Rechtstyp
Frage 21
Definieren und Beschreiben sie einen SA-Block (sinuaurikulären Block) III° Grades.
Antwort
Unter einem totalen (III°) SA-Block versteht man eine Überleitungsunterbrechung vom Sinusknoten zum
Vorhofmyokard bzw. AV-Knoten. Bei Einsetzen des Blocks kommt es zu einer Asystolie für einige
Impulse (ADAM-STOKES-Anfall), bis ein nachgeschaltetes Erregungszentrum (AV-Knoten,
Kammereigenrhythmus) die Erregung des Herzens übernimmt. Im EKG ist ein SA-Block nicht von einem
Vorhofarrest zu unterscheiden.
Frage 22
Wie stellt sich das normale EKG eines Erwachsenen dar?
Antwort In einem EKG werden Potentialdifferenzen zwischen definierten Meßpunkten in Abhängigkeit von der
Zeit registriert. Größe und Richtung der EKG-Ausschläge ergibt sich dabei aus der Größe des
Integralvektors. Im Einzelnen zeichnen sich folgende Ausschläge ab:
n P-Welle: 0,06 - 0,11 sec.
n PQ-Strecke: <0,1 sec.; PQ-Intervall: 0,12 - 0,2 sec.
n Q-Zacke: < 0,04 sec.
n QRS-Dauer: 0,06 - 0,1 sec.
n S-Zacke: < 0,04 sec.; ST-Strecke <0,1 sec.
n QT-Intervall: frequenzabhängig zwischen 0,2 und 0,5 sec.
Frage 23
Bei dem normalen EKG eines Erwachsenen können als Zeitkonstanten (HF 60/min) für die T-Welle
erwartet werden (QT-Dauer)?
Antwort T-Welle 0,13 bis 0,15 sec. und QT-Dauer frequenzabhängig zwischen 0,2 und 0,5 sec.
Frage 24
Bei dem normalen EKG eines Erwachsenen können als Zeitkonstanten (HF 60/min) für den QRS-Komplex
und die ST-Strecke erwartet werden?
Antwort QRS-Komplex ca. 0,06 bis 0,1 sec. und ST-Strecke (frequenzabhängig) ca. 0,1 sec.
Frage 25
Durch welche EKG-Veränderungen beim Herzinfarkt ist das „Initialstadium“ und das „Frischestadium“
gekennzeichnet?
Antwort Stadium 0 (Initialstadium) à Erstickungs-T mit T positiv, hoch und breit.
Stadium 1 (Frischestadium)
à ST-Streckenhebung, Q und R klein.
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Skript EKG
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Frage 26
Durch welche EKG-Veränderungen beim Herzinfarkt ist das „Zwischenstadium“ und das „Folgestadium“
gekennzeichnet?
à ST-Hebung rückläufig, R klein, Q groß und breit, T spitz und
negativ.
Stadium 3 (Folgestadium)
à ST-Hebung verschwunden, Q groß, R größer als im
Zwischenstadium, T spitz und negativ.
Antwort Stadium 2 (Zwischenstadium)
Frage 27
Durch welche Faktoren wird die thorakale Impedanz bei einer Defibrillation beeinflußt?
Antwort
Die Impedanz ist die Bezeichnung für den Widerstand bei wellenförmiger Ausbreitung einer Energieform.
n angewandte Energie (je höher Energie, desto geringer Impedanz)
n Größe der Elektroden
n Art der Grenzfläche zwischen Elektroden und Haut (Verwendung von Kontaktgel vermindert Impedanz)
n Anzahl der vorhergegangenen Defibrillationen (insbesondere 1. Defib. Vermindert Impedanz)
n Phase des Atemzyklus (Die Impedanz ist inspiratorisch höher)
n Abstand zwischen den Elektroden
n Anpreßdruck auf die Elektroden (je höher der Druck, desto geringer die Impedanz)
n Dicke des Unterhautfettgewebes
Frage 28
Wie und wo werden im Normalfall die Elektroden für eine Defibrillation plaziert?
Antwort Die Elektroden werden entlang der Herzachse im Abstand von 25-30 cm aufgesetzt. Die erste Elektrode
liegt auf dem 2. ICR rechts, parasternal, unter der Clavicula. Die zweite Elektrode liegt auf dem 5. ICR,
links, medioclavicular. Alternativ kann eine Elektrode vorne über dem linken Herzen, die zweite auf dem
Rücken unterhalb der rechten Skapula angebracht werden.
Frage 29
Nennen sie allgemeine Möglichkeiten zur „Elektrobehandlung“ des Herzens und erklären sie die
Besonderheiten dieser Methoden.
Antwort
n Defibrillation:
1. unsynchronisiert: greift auch bei ventrikulären Tachykardien.
2. synchronisiert (Kardioversion): Nur bei supraventrikulären Tachykardien unter Vermeidung
der vulnerablen Phase.
n Schrittmacher:
1. Transkutan
2. Intrakardial
3. Oesophageal
Frage 30
Nennen sie Indikationen einer Kardioversion und den Vorteil dieses Verfahrens gegenüber einer
nichtsynchronisierten Defibrillation.
Antwort Eine Indikation besteht bei allen tachykarden Rhythmusstörungen, die ihren Ursprung im Vorhof haben
(supraventrikuläre Tachykardien, Vorhofflimmern). Außerdem kann es nach erfolgloser
medikamentöser Therapie eingesetzt werden. Eine Kontraindikation ist die ventrikuläre Tachykardie.
Bei der Kardioversion handelt es sich um eine synchronisierte Defibrillation, die sich am Auftreten von
R-Zacken orientiert.
Der Vorteil gegenüber einer unsynchronisierten Defibrillation ist, daß man vermeidet in die vulnerable
Phase der Herzaktion zu „feuern“, wodurch eine Kammertachykardie ausgelöst werden kann.
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Skript Venenpunktion
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Fragen- und Antwortensammlung Kurstag Venenpunktion
Frage 1
Welche grundsätzlichen (technischen) Möglichkeiten bestehen, einen venösen oder arteriellen
Zugang zu schaffen ?
Antwort
n Direkte Punktion:
n Indirekte Punktion:
n Venae sectio:
n Seldinger-Technik:
Frage 2
Die Nadel wird im 30° Winkel durch die Haut direkt in die Vene
vorgeschoben, dann abgesenkt und ca. 3 - 5 mm in der Vene
vorgeschoben.
Die Nadel wird direkt vor einer Vene (z.B. Venengabel) im 30° Winkel
bis in die Subkutis eingebracht, dann auf das Niveau der Vene abgesenkt
und schließlich in der Venenebene seitlich durch die Venenwand 3 - 5
mm in das Gefäß vorgeschoben.
Operativ wird eine Vene freipräpariert und mittels eines Schnittes
eröffnet, durch den dann eine Kanüle in das Gefäß eingeführt wird. Die
Kanüle wird mittels eines Fadens an der Vene fixiert und das distale
Venenende ligiert.
Das Gefäß wird mit einer Kanüle punktiert. Abschließend wird durch
die Kanüle ein Draht in das Gefäß eingeführt, an dem nach entfernen der
Kanüle ein Katheter in das Gefäß vorgeschoben werden kann.
Nennen sie Gefahren und Komplikationen, die bei der Anlage eines zentralvenösen Katheters in der
linken V. subclavia hervorgerufen werden können.
Antwort Als spezielle Komplikation kann hier der sog. Chylothorax (Serothorax) auftreten. Weitere
Komplikationen können in zwei Gruppen unterschieden werden:
Komplikation während Punktion:
n Hämatom
n Nervenläsion (Pl. Brachialis)
n Verletzung benachbarter Strukturen/Organe (Lungenparenchym, etc.)
n Pneu- und Hämatothorax
n Luftembolie (da oberhalb der Herzebene)
n Rhythmusstörungen durch vorgeschobenen Katheter
n Perforation des Vorhofs mit Herzbeuteltamponade
Komplikationen nach Punktion:
n Diskonektion (Luftembolie, bzw. Blutung)
n Hydrothorax bei falscher Lage des Katheters
n Bildung von Thromben, Phlebitiden, Septicaemien
Frage 3
Über welche Venen kann ein zentralvenöser Katheter gelegt werden?
Antwort
n
n
n
n
V. subclavia: Wird durch das umgebende Gewebe auch bei Hypovolämie offengehalten.
V. jugularis interna
V. femoralis: relativ einfache Punktion bei geringer Komplikationsgefahr
V. jugularis externa und V. basilica à präklinisch nicht erforderlich
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Frage 4
Nennen sie allgemeine und notfallmedizinische Gründe für die Anlage eines zentralvenösen
Katheters.
Antwort
n Anlage eines peripher-venösen Zugangs nicht möglich (hoher Volumenverlust, starke Adipositas).
n Plazierung eines Schnellinfusionskatheters, bzw. einer Schrittmacherschleuse.
n Kontinuierliche Gabe von hochwirksamen Medikamenten (Katecholamine, Vasodilatatoren, etc.) z.B. in
der Stabilisierungsphase nach PEA.
n Instabile Intensivpatienten
n ZVD-Messung
n Gabe von Chemotherapeutika
Frage 5
Wie kann die versehentliche intraarterielle Lage einer Verweilkanüle bei einem Patienten (der sich
nicht im Schock befindet) erkannt werden?
Antwort
n Durch einen Schmerz, der während Anlage distal der Einstichstelle auftritt.
n Farbe des aspirierten Blutes (arteriell = hellrot!)
n U. U. Pulsation im Blutfluß
à Folge intraarterieller Lage: Vasospasmus, periphere Durchblutungsstörung, Gewebsnekrose.
Frage 6
Welche Gefahren bestehen bei versehentlicher intraarterieller Injektion in die A. brachialis? Welche
Notfallmaßnahmen könne indiziert sein?
Antwort
Gefahren der intraarterielle Injektion sind: Vasospasmus, periphere Durchblutungsstörungen,
Thrombose, Gewebsnekrose.
Maßnahme: Anlegen einer Verweilkanüle am anderen Arm und Injektion von 20 ml NaCl-Lösung und 10 ml
einer 1 %igen Lidocain-Lösung. Eventuell Vorstellung in Chirurgie (Sympathikusblockade)
à Vasospasmus aufheben !
Frage 7
Wann liegt ein zentralvenöser Katheter regelrecht? Nennen und beschreiben sie Methoden der
Verifizierung bzw. der Kontrolle der korrekten Lage eines ZVK.
Antwort
Die freie Aspiration nicht pulsierenden Blutes ist die einzige Möglichkeit, eine korrekte intravasale
Lage zu verifizieren. Außerdem muß ein freies Zurückfließen des Blutes möglich sein, wenn man eine
angelegte Infusion unter das Herzniveau senkt. Dabei sollte sich auch eine atemsynchrone Schwankung in
der Tropfenfolge zeigen.
Unter EKG-Kontrolle kann abgeschätzt werden, ob der Katheter in den rechten Herzvorhof geschoben
wurde (à Rhythmusstörungen) = Intrakardiale EKG-Ableitung.
Viele Kathetermodelle enthalten einen röntgendichten Kontrolldraht, der sich in einer Thoraxdarstellung
abbildet und die Überprüfung der Lage ermöglicht.
Mittels eines Sono-Gerätes läßt sich die Lage überprüfen.
Druckkurvenregistrierung in der V. subclavia.
n V. subclavia: Nach Einstich 1 - 2 cm unterhalb der Klavikula in MKL führt man die Nadelspitze unter der
Klavikula flach in Richtung des Sternoclaviculargelenks, bis man in ca. 4 - 8 cm Tiefe auf die V.
subclavia trifft und schlagartig dunkles (venöses) Blut aspirieren kann.
n V. jugularis : Die Kanüle wird ca. 1 cm lateral und parallel der A. carotis im Winkel von 45° eingebracht.
In 2 - 4 cm Tiefe stößt man auf die Vene, aus der man nach zurückziehen der Kanüle venöses Blut
aspirieren kann.
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Frage 8
Wie groß ist der Flüssigkeitsbedarf bei Kindern und Säuglingen? Geben sie hierzu ein Beispiel für eine
4jähriges Kind mit einem Körpergewicht von 15 kg an.
Antwort
Alter
Neugeborene
1 jähriges Kind
Erwachsene männl.
Erwachsene weibl.
Blutvolumen in ml/kg KG
90 - 100
80
65 - 70
60 - 70
Erhaltungsbedarf für Erwachsene
Erhaltungsbedarf für Kinder
n Für die ersten 10 kg KG
n Für die nächsten 10 kg KG
n Für Gewicht über 20 kg KG
1500 - 2000 ml/d
100 ml/kg KG pro Tag
+ 50 ml/kg KG pro Tag
+ 25 ml/kg KG pro Tag
Für ein 4jähriges Kind mit 15 kg KG gilt also:
10 x 100 ml
à 1000 ml
+ 5 x 50 ml
à 250 ml
è Erhaltungsbedarf 1250 ml/d
Frage 9
Nennen sie allgemeine Komplikationen der Anlage eines ZVK und deren häufigste Ursachen.
Antwort
V. subclavia:
n Verletzung der A. subclavia.
n Komplikation der intraarteriellen Injektion.
n Hämatothorax
n Verletzung des Plexus brachialis
n Verletzung der Pleura (Pneumothorax, Infusionsthorax durch Infusionslösung)
n Chylothorax bei Verletzung des Ductus thoracicus
V. femoralis:
n Verletzung der A. femoralis
n Bei längerer Liegedauer Gefahr der tiefen Beinvenenthrombose.
n Bei großen Hämatomen Gefahr der Kompression der Atemwege/Gefäßbahnen.
V. jugularis interna:
n Verletzung der A. carotis, Nervenläsionen
n selten Verletzungen der Pleura oder Luftembolie
Außerdem:
n Bei Vorschub in den Vorhof auslösen von Rhythmusstörungen, sowie
Perforationsgefahr
mit folgender Herzbeuteltamponade.
n Luftembolie bei ZVK oberhalb der Herzebene durch Unterdruck in den Venen.
n Immer Gefahr der Hämatome, Nervenläsionen und Verletzung benachbarter Strukturen.
Langzeitfolgen:
n Thromben (Embolisierung)
n Phlebitiden
n Septicaemien meist durch gramnegative Toxinbildner.
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Frage 10
Relative und absolute Kontraindikation für die Anlage eines ZVK.
Antwort Absolute Kontraindikation:
n Pneumothorax auf einer Seite.
n Schwere Gerinnungsstörung
n Frakturen im Schultergürtelbereich bei der infraclaviculären Punktion.
n Großes Struma bei V. jugularis interna-Katheter.
n Entzündungen im Punktionsgebiet.
n Vorausgegangene Fehlpunktion mit Verletzung von Arterie, Pleura, Nerv, etc.
Relative Kontraindikation:
n Antikoagulationsbehandlung (à vorher Gerinnungsstatus)
Frage 11
Arm und
Nennen sie Möglichkeiten der Verbesserung
der Punktionsbedingungen peripherer Venen am
zentraler Venen am Hals.
Antwort Hals :
Flachlage bzw. Kopftieflage (wenn möglich) zur Verbesserung der Venenfüllung, Erhöhung der
Trefferrate und Vermeidung von Luftembolien.
Arm:
Stauungsbinde bei nicht sichtbaren Venen kurz öffnen und wieder schließen. Herabhängen des
Armes. Wiederholter Faustschluß bzw. Kontraktion der Unterarmmuskulatur. Beklopfen der
Einstichstelle.
Frage 12
Beschreiben sie das Gesetz von Hagen-Poisseuille und erläutern sie dessen Bedeutung für die
Infusionstherapie an einem Beispiel.
Antwort Dieses Gesetz beschreibt die Abhängigkeit der Volumenstromstärke Q vom Verhältnis der Druckdifferenz
über die Gefäßlänge ∆p und der vierten Potenz des Radius zur Länge des Gefäßes ∆l und der Viskosität η.
Dabei zeigt sich, daß der Innenradius die Durchflußmenge pro Zeit des Gefäßes entscheidend beeinflußt,
nämlich durch die vierte Potenz. Verdoppelt man den Innenradius des Gefäßes, so versechzehnfacht sich
die Durchflußmenge (Volumen/Zeit).
Beispiel:
Verweilkanüle Blau (22 G) à 0,6 mm Innendurchmesser
Verweilkanüle Weiß (17 G) à 1,2 mm Innendurchmesser
Frage 13
Nennen sie verschiedene Möglichkeiten für die Angabe der Größe einer Punktionsnadel bzw. einer
Verweilkanüle und geben sie dazu ein Beispiel.
Antwort
n Farbkodierung: In aufsteigender Stärke: Blau, rosa, grün, weiß, grau, braun.
n GAUGE Angabe: Maß für den Außendurchmesser, wobei eine größere Gaugezahl einem kleineren
Durchmesser entspricht: 22G à 0,8 mm ; 14G à 2,0 mm
n Außendurchmesser in mm.
n Innendurchmesser in mm.
n Durchflußrate H2O in ml/min.
n Durchflußrate Blut in ml/min.
à Eine Kanüle mit blauer Kodierung entspricht einer Gaugezahl von 22, einem Außendurchmesser von
0,8 mm, einem Innendurchmesser von 0,6 mm, einem H2O-Durchfluß von 31 ml/min und einem
Blutdurchfluß von 18 ml/min.
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Frage 14
Bei korrekt liegendem ZVK kann ein sog. Venenpuls in Form von Druck und Volumenschwankungen
beobachtet werden. Beschreiben und erklären sie die charakteristischen Merkmale eines solchen
Kurvenverlaufes.
Antwort
a
6 mmHg
a
c
v
3 mmHg
y
x
Druckverlauf
a-Welle:
c-Welle:
Kontraktion des rechten Vorhofs.
Vorwölbung der Trikuspidalklappe in den Vorhof während der Anspannungsphase der
Kammer.
x-Senke: Druckabfall durch Verschiebung der Ventilebene während der Austreibungsphase und
frühe diastolische Füllung der Vorhöfe.
v-Welle:
Vorhoffüllung während der Entspannungsphase der rechten Kammer.
y-Senke:
Druckabfall im Vorhof nach Öffnung der Trikuspidalklappe zur Füllung der rechten
Kammer.
Frage 15
Welche Druckverhältnisse herrschen im zentralen und peripheren Venensystem und welche Bedeutung
haben diese Größen hinsichtlich der Venenpunktion?
Antwort
Vene
Hinteres Kapillarbett
kleine Venen
große thorakale Venen
Rechter Vorhof
Druck in mmHg
15 - 20
12 - 15
5-6
2-4
Beim stehenden Menschen besteht eine hydrostatische Druckdifferenz zwischen dem Kopf mit ca. -15
mmHg und den Beinen mit ca. +90 mmHg. Im unteren Bereich der V. cava inferior beträgt der Druck etwa
20 mmHg, während er in Zwerchfellhöhe nur noch ca. 4 mmHg beträgt. Im rechten Vorhof liegen maximal 2
- 4 mmHg vor, oft ist der Druck aber auch negativ. Daraus ergibt sich für die Punktion der Venen
(besonders für ZVK) oberhalb der Herzebene die Gefahr der Luftembolie, da durch die negativen Drücke
Luft in die Gefäße gesaugt werden kann. Dies gilt in besonderem Maße für die V. subclavia, da sie stets
offengehalten wird.
Bei größeren Blutverlusten (Volumenmangelschock) kann durch Vasokonstriktion eine Zentralisation des
Kreislaufs erreicht werden, der zur Kollabierung der peripheren Venen führt und die Anlage eines ZVK
induzieren kann.
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Frage 16
Welche Möglichkeiten bestehen grundsätzlich, Notfallmedikamente wie z. B. Adrenalin, Atropin, Lidocain
zu verabreichen?
Antwort
n Intravenös à der gebräuchlichste Zugangsweg.
n Intramuskulär à Die Resorption erfolgt nicht schnell genug, daher nicht geeignet außer für spezielle
Medikamente (Ketamin i.m.,) bei Kindern.
n Intraossär à Bei Kindern bis 5 Jahre gebräuchlich.
n Pulmonal à Über Endotrachealtubus, dabei aber 2 - 3 fache Dosis.
n Sublingual à Nitropräparate.
n Oral, bzw. Schleimhaut à Im Allgemeinen zu langsame Aufnahme, Ausnahme: Nifedipin
n Rektal à Vor allem bei Kindern (Diazepam-Rectiole).
n Die intrakardiale Adrenalingabe ist heute nicht mehr üblich.
n Subcutan à Terbutalin (Antiobstruktivum) nur s.c.
Frage 17
Welche für die Kreislaufphysiologie wichtigen Parameter lassen sich mit Hilfe eines Pulmonaliskatheters
bestimmen?
Antwort
Bei einem Pulmonaliskatheter handelt es sich um eine Sonde, die transkutan über eine zentrale Vene in den
Stamm der A. pulmonalis vorgeschoben wird, um folgende Parameter zu bestimmen:
n Drücke im rechten Vorhof und in der A. pulmonalis.
n Pulmonalarterienverschlußdruck.
n pulmonaler Kapillardruck (WEDGE-Druck)
n Herzminutenvolumen
n fiberoptische Messung der zentralvenösen Sauerstoffsättigung.
Frage 18
Zählen sie unterschiedliche Darreichungsformen von Medikamenten auf und werten sie deren
Anwendbarkeit zur Soforttherapie bei Notsituationen.
Antwort
Darreichung /
Intravenös
Endotracheal
Medi
Adrenalin
ja
ja, 2,5fache Dosis
Atropin
ja
ja, 2 mg in 10 ml NaCl
Lidocain
ja, 1 - 1,5 mg/kg KG
ja, 4 - 7 mg/kg KG
10%ige Xylocain-Lsg.
Adrenalin: Intraossär bei Kindern, intrakardiale Gabe nicht mehr üblich!
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Frage 19
Nennen sie Anwendung und Dosierung der folgenden vier Notfallmedikamente beim Erwachsenen:
Adrenalin, Atropin, Lidocain und Natriumbicarbonat.
Antwort
Medikament
Adrenalin
Atropin
Indikation
Dosierung
Kreislaufstillstand zur Steigerung 1 mg i.v. , alle 3 - 5 min wdh., 20 ml
der Herzarbeit.
NaCl nachspülen!
Dosiserhöhung auf 5 mg möglich.
Endotracheal 2,5 mg auf 10 ml
NaCl.
Bradikardien
Bradykardie: 0,5 - 1 mg i.v. alle
AV-Blöcke
3 - 5 min wdh. Bis max. 0,04 mg/
Asystolie
kg KG.
Vergiftung mit Organophisphaten PEA: 1 mg i.v. alle 3 - 5 min wdh.,
PEA
endotracheal 2mg in 10 ml NaCl.
CAVE: Einzeldosen unter 0,5 mg
können parasympathomimetisch
wirken.
Organophosphate à 100 mg/Tag
Lidocain
ektope, ventrikuläre Rhythmen
ventrikuläre Tachycardien
fortbestehendes Kammerflimmern
zur Ruhigstellung der Kammer
Bicarbonat
metabolische Azidose
Hyperkalämie
Vergiftung mit
Barbituraten/cyklische
Antidepressiva
Initial 1 - 1,5 mg/kg KG i.v.
weiter 0,5 - 1,5 mg alle 5 - 10 min.
bis max. 3 mg/kg KG.
Dauergabe über Perfusor 2 - 4
mg/min, Endotracheal 4 - 7mg/kg
KG einer 10%igen Xylocain-Lsg.
ohne pH-Status: nach 15 min.
erfolgloser Rea. à 1 mval/kg KG
nach 10 min wdh. Mit halber
Dosis.
Mit pH-Status: 0,3 x BE x kg KG
Frage 20
Diskutieren sie die theoretischen Hintergründe für die gegenüber der zentralvenösen weniger effektive
periphervenösen Applikation von Notfallmedikamenten im Kreislaufstillstand und nennen sie
Möglichkeiten, diesen Nachteil wieder auszugleichen.
Antwort
Das Hauptproblem besteht im langen Weg vom periphervenösen Zugang zum Herzen, daher empfiehlt die
AHA nach Applikation eines Medikamentes während einer Reanimation mit 20 ml 0,9% NaCl
nachzuspülen und die Extremität (meist Arm) hochzulagern, um den Rückfluß zum Herzen zu
beschleunigen.
In Deutschland wird zur Umgehung dieses Problems als 1. Wahl die V. jugularis externa punktiert, da die
applizierten Medikamente das Herz sehr schnell erreichen.
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