Sponsoringpost! r un Wir übe VN 05/Z036144S Teil 2 So macht Bewegung wieder Freude us s Postgebühr bar bezahlt Erscheinungsort, Verlagspostamt: A-1180 Wien Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien E 2,20 Schmerz, lass’ nach! us Inhalt Liebe Leserinnen und Leser! Diese Ausgabe befasst sich mit Schmerzen, die insbesondere die Mobilität des Bewegungsapparates beeinträchtigen. Hüfte, Knie, Schulter und vor allem der Rücken zählen zu den Leid tragenden Körperregionen, denen wir besonderes Augenmerk widmen möchten. Ein wesentlicher Aspekt beim Einsetzen von sogenannten Implantaten ist natürlich die Qualität des verwendeten Materials. Hier darf stolz verkündet werden, dass im Evangelischen Krankenhaus nur absolute Spitzenqualität zum Einsatz kommt. Mehr darüber berichten wir unter „Wie sicher sind Gelenksimplantate“. Ebenso schmerzhafte Erfahrungen machen Patienten mit rheumatischen Erkrankungen, hier sei besonders die Polyarthritis angesprochen. Ob und wie im Evangelischen Krankenhaus geholfen werden kann, erfahren Sie im Detail auf den nächsten Seiten. Viel Spaß beim Lesen Claudia Pekatschek IMPRESSUM: Herausgeber: Evangelisches Krankenhaus Wien Hans-Sachs-Gasse 10 –12, 1180 Wien Tel.: 01/404 22-503 DW Redaktion: Claudia Pekatschek, Karin Hönig-Robier Fotos: Richter Christian – Evangelisches Krankenhaus, Grösel & Grösel Grafik: [email protected] Produktion: Druckservice Angelika Duchkowitsch GmbH Gibt es das schmerzfreie Spital? 3 Künstliche Hüfte durchs „Schlüsselloch“ 4 – 5 Eine erfolgreiche Bilanz mit höchster Patientenzufriedenheit Neues Kniegelenk: Nur das Beste ist gut genug! 6 – 7 Navigation und 3-D-Planung haben diesen Eingriff revolutioniert Riss der Schultersehne: Handeln statt warten! 8 Ein Eingriff durchs Schlüsselloch macht rasch schmerzfrei und beweglich Mehr Treffsicherheit bei Gelenkspiegelungen Neuer „Arthroskopie-Manager“ schafft scharfe Sicht und beugt Komplikationen vor Feuer in der Schulter 9 10 Auch eine „Kalkschulter“ lässt sich erfolgreich behandeln Osteopathie: Menschen angreifen, um sie zu begreifen 11 Wenn der Rücken nicht mehr will ... 12 – 13 Moderne Techniken steigern die Lebensqualität Kurze Hitze gegen chronischen Rückenschmerz Spondylarthrose: Risikoarme Methode ist oft der letzte Ausweg aus der Schmerzspirale 14 – 15 Krafttraining macht vieles leichter 16 – 17 5 gute Gründe, seine Muskeln regelmäßig zu „beschäftigen“ Polyarthritis: Früherkennung bestimmt das weitere Leben 18 – 19 Rascher Therapiebeginn und neue Präparate bremsen die Gelenkszerstörung Autorenliste20 V.I.P. -Vorsorge – ein Erfolgsmodell setzt sich durch! Bereits mehr als 20 Jahre bietet der Verein Freunde des Evangelischen K ­ rankenhauses seinen Mitgliedern Unterstützung im ­Krankheitsfall. Der Verein agiert unabhängig und ist an k­ eine ­konfessionelle Zugehörigkeit gebunden. ­Informationen unter: Tel.: +43/1/404 22-4500 DW oder www.ekhwien.at V. I. P. orteile m rivatspital Leitfaden für Mitglie der Der Schmerz ist ein grausamer Freund. Einerseits warnt er uns vor Einflüssen, die unserem Organismus nicht gut bekommen, andererseits nagt er unbarmherzig an unserer Lebensqualität. Schmerzen sind unser natürliches Frühwarnsystem. Richtig interpretiert, kann die Ursache rasch diagnostiziert und – ehe sich Schmerzen chronisch manifestieren – optimal therapiert werden. In zwei Ausgaben unserer WIRUS-Serie stellen wir Ihnen im gewohnten lesefreundlichen Format Schmerzbereiche vor, die von unserem qualifizierten Ärzteteam gut behandelbar sind. Freunde des Krankenh Eingetragener auses Verein Evangelischen us Gibt es das schmerzfreie Spital? Prim. Univ.-Prof. Dr. Sibylle Kozek-Langenecker, MBA Wäre es nicht wunderbar, wenn in einem Spital, in dem große Operationen durchgeführt werden, niemals Schmerzen beklagt werden müssten? Aber selbst wenn das schmerzfreie Spital in Hochglanzprospekten und mit Zertifikatsurkunden idealisiert wird, so existiert es in der Wirklichkeit weltweit leider nicht. Unser Ziel ist nicht ein unerreichbares Ideal, sondern das realistische Konzept des schmerz-armen Krankenhauses. Und dieses Ziel wird im Evangelischen Krankenhaus konsequent von allen Berufsgruppen verfolgt – von Ärzten, Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Seelsorgern und Psychologen. Wir alle nehmen das Recht auf Schmerzarmut sehr ernst. Der 1. Schritt zum Erfolg für die uns anvertrauten Patienten war und ist das Bewusstmachen der vielen möglichen Auslöser von schwachen, mittelstarken und starken Schmerzen. Dazu gehört auch das gezielte Befragen der Betroffenen, denn der Schmerz ist eine subjektive Wahrnehmung. Wir setzen bewährte Skalen und Fragebögen ein, damit uns nur nichts entgeht. Der 2. Schritt ist der gewissenhafte und an die individuellen Erfordernisse angepasste Einsatz von vorbeugenden und schmerzhemmenden Therapien. Im Evangelischen Krankenhaus werden Schmerzen von vielen Experten mit klassisch schulmedizinischen Behandlungskonzepten, in- novativen Tricks und auch alternativmedizinischen Traditionen von allen Seiten angegangen. Meine persönliche Beobachtung hierzu: Mit diesem ganzheitlichen Konzept liegt das schmerz-arme Evangelische Krankenhaus im österreichischen Spitzenfeld! Bei einigen Schmerz­therapieformen sind wir sogar in der Vorreiterrolle, z. B. bei der „Fast track-Chirurgie“ oder der großen orthopädischen Gelenkschirurgie mit Schmerzmittelinfusion ins operierte Gelenk. Der 3. Schritt ist die Überprüfung der Ergebnisse durch Audits. Unsere Patienten und Behandler bestätigten uns regelmäßig ihre Zufriedenheit mit der Schmerztherapie. In dieser Ausgabe von Wirus werden Sie feststellen, wie umfassend das Portfolio des Evangelischen Krankenhauses ist. Ich wünsche Ihnen viele für Sie nützliche Anregungen und Informationen. Ihre Sibylle Kozek-Langenecker Vorstand Anästhesie und Intensivmedizin Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien 3 Künstliche Hüfte durchs „Schlüsselloch Eine erfolgreiche Bilanz mit höchster Patientenzufriedenheit Was als echte Pionierarbeit begann, wurde schließlich zum großen Erfolg: Vor über 10 Jahren wurde am Evangelischen Krankenhaus erstmals ein künstliches Hüftgelenk – unter der Ägide des damaligen Orthopädievorstands, Univ.-Prof. Dr. Gerald Pflüger – über einen besonders schonenden, minimal-invasiven Zugangsweg eingesetzt. „Minimal-invasiv“ bedeutet, dass Muskelansätze voll erhalten bleiben, Weichteile bestmöglich geschont und der Hautschnitt so klein wie möglich erfolgt. Man kann sein Bein sehr bald wieder voll belasten und die Hink Gefahr ist auf ein Minimum reduziert, da weder Nerven noch Muskeln geschädigt werden. Der Patient profitiert von einer besonders zügigen Rekonvaleszenz. Diesen Aspekten kommt in Zeiten, wo Menschen ab der Lebensmitte zunehmend aktiv und mobil sind, eine immer größere Bedeutung zu. Keine Kompromisse bei Implantaten! Seit über 20 Jahren werden im Evangelischen Krankenhaus nur qualitativ hochwertige Implantatsysteme mit besonders guter Verträglichkeit und entsprechend langer Lebensdauer verwendet. Dieser kompromisslose Dank der im Evangelischen Kranken haus angewandten Techniken (­ ALMIS/„Wiener Hüfte“ und „AMIS“) können auch Hüftpatienten mit schwierigen anatomischen Gegebenheiten erfolgreich behandelt werden. Weniger Komplikationen, geringerer Blutverlust Weitere Patienten-Vorteile der modernen, minimal-invasiven Techniken sind die deutlich kleinere Narbe und die geringere Komplikationsrate. Postoperative Luxationen, postoperatives Hinken, bzw. Wundheilungsstörungen und Blutergüsse sind deutlich seltener. Dazu kommt ein wesentlicher Aspekt: Der Blutverlust lässt sich dank der modernen Techniken und der großen Erfahrung der orthopädischen Chirurgen deutlich reduzieren, sodass nur mehr in Einzelfällen die Verabreichung von Blutkonserven notwendig ist. Auch das trägt zur raschen Genesung und zum Wohlbefinden der Patienten bei. 4 Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien Therapieweg hat sich in allen orthopädischen Bereichen des Evangelischen Krankenhauses tausendfach erfolgreich bewährt. Was kann man sich nun unter „Wiener Hüfte“ und „AMIS“-Hüfte genau vorstellen? Die Spezialisten des Hauses dazu: us “: Die „Wiener Hüfte“ „Wir führen diese OP seit 2004 über den sogenannten anterolateralen Zugang in Rückenlage durch. Die OP-Methode ermöglicht die sofortige Belastbarkeit des Gelenks am Tag nach der OP, ohne zu hinken. Es ist keine Teilbelastung mit Unterarmstützkrücken notwendig und die guten Langzeitergebnisse sind nicht gefährdet. Die „AMIS“-Hüfte „Vor mehr als zwei Jahren habe ich die AMIS-Technik als OPMethode für den Hüftgelenksersatz eingeführt und seither mehr als 150 Patienten erfolgreich versorgt. Die Erfahrungen, die ich und meine Patienten nach dieser OP gemacht haben, sind beeindruckend: Schmerzfreies Gehen und Stiegen steigen ohne Krücken schon nach wenigen Tagen, Wiedererlangung der Mobilität wie etwa Autofahren nach ein bis zwei Wochen und ­sportliche Aktivitäten ebenfalls nach kurzer Zeit. Als Verbandsarzt zahlreicher Sportvereine weiß ich, wie wichtig es vielen Betroffenen ist, sehr bald wieder mobil und aktiv zu sein.“ Prim. Univ.-Doz. Dr. Thomas Müllner, PhD Vorstand der Abteilungen für Orthopädie und Traumatologie Bilder: sxc, fotolia Die hohe Patientenzufriedenheit wurde in mehreren Studien überzeugend belegt. Mittlerweile haben wir das Know-how zur „Wiener Hüfte“ weltweit an rund 700 Orthopädinnen und Orthopäden in speziellen Schulungen weiterge­ geben.“ Prim. Dr. Sabine Junk-Jantsch, Leiterin der Abteilung für Orthopäde und Rheumachirurgie Prim. Univ.-Prof. Dr. Sibylle Kozek-Langenecker, MBA: Gut vorbereitet zur Operation! Seit rund drei Jahren bietet das Evangelische Krankenhaus seinen Patienten den exklusiven und kostenfreien Service der Narkoseambulanz an. Diese sucht man – nach vorheriger Anmeldung – idealerweise drei Wochen vor dem geplanten Eingriff auf, um mit dem Narkosearzt (Anästhesisten) alle wichtigen Fragen rund um die Operation klären zu können: Wie sieht das Blutbild aus? Besteht ein Eisenmangel, der vorher behoben werden sollte, um während und nach der OP möglichst keine Blutkonserven zu benötigen? Werden Blutverdünner eingenommen, und wenn ja, welche? Soll man diese absetzen, und wenn ja, wie und wann? Nutzen Sie dieses Angebot! Es ermöglicht dem Operationsteam und Ihnen, sich optimal auf den Eingriff vorzubereiten! Darüber hinaus hilft es Ihnen, die ersten Tage nach der OP so angenehm wie möglich zu verbringen. Tipp: Sehen Sie sich zu Ihrer persönlichen Vorbereitung auf Narkose und OP unser neues Video auf www.ekhwien.at/videos/ anaesthesieberatung/ an! Service-Info für Sie: Präanästhesieambulanz am Evangelischen Krankenhaus Wien Anmeldung: Tel: 01/404 22-2820 DW Leitung: Primaria Univ.-Prof. Dr. Sibylle Kozek-Langenecker, MBA Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien 5 Neues Kniegelenk: Nur das Beste ist Navigation und 3-D-Planung haben diesen Eingriff revo Jährlich werden in Österreich bereits rund 16.000 künstliche Kniegelenke eingesetzt. Daher interessieren sich auch immer mehr Menschen für die neuesten und schonendsten Techniken, die eine baldige Wiederaufnahme gewohnter Aktivitäten ermöglichen. Auch bei künstlichen Kniegelenken ist das Evangelische Krankenhaus seit Jahren richtungsweisend. Als eine der ersten Kliniken Mitteleuropas setzte man hier bereits vor fünfzehn Jahren auf moderne Navigations­ chirurgie. Mit dem „Orthopiloten“, einem High-Tech-­NAVI, gelingt nicht nur das punktgenaue Einsetzen des Kunstgelenks, sondern auch die ­exakte Berechnung der erforderlichen Band-Spannung rund ums Knie. Diese zusätzliche Weichteilkorrektur hat sich als Schlüssel zum Erfolg erwiesen, um alle Dreh-, Hebe- und Beugebewegungen des Knies wieder voll ausführen zu können. Mittler­weile wurde die Software des Orthopiloten mehrmals optimiert, was diese Technologie zum „Rolls Royce“ in der Kniegelenks­ chirurgie gemacht hat. Dank Navigations-unterstützter Implantation erzielt man Exaktheitswerte – bezogen auf die Gesamtachse des Beins – von 97– 99 %! Die Ergebnisse nach über 3.500 auf diese Weise eingesetzter, künstlicher Kniegelenke zeigen beeindruckend, dass dieser Weg die Erwartungen der Patienten nicht nur erfüllt, sondern sogar übersteigt. 6 Zusätzlich bietet das Evangelische Krankenhaus die moderne Technik des maßgeschneiderten Kniegelenks an. Dabei erfolgt bereits vor der OP mittels CT oder MRT eine e ­xakte 3-D-Planung des Eingriffs. Diese Technik eignet sich sehr gut sowohl für einen kompletten Ersatz als auch für eine Teilprothese des Kniegelenks. Durch die präoperative Planung ist die künftige Beinachse genauestens festgelegt. Die vorgefertigten Schnittblöcke ermöglichen passgenaue Schnitte, eine korrekte Beinachse, symmetrische Beuge- und Streckverhältnisse und damit eine sehr gute Beweglichkeit sowie ein stabiles Kniegelenk. Navigation und 3-D-Planung haben die Lebensqualität von Patienten mit künstlichem Kniegelenk in vielerlei Hinsicht entscheidend verbessert. Sie ermöglichen schmerzfreie Beweglichkeit im Alltag sowie die baldige Wiederaufnahme zahlreicher sportlicher Aktivitäten. Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien Informationen zum • navigationsgesteuerten Eingriff: Prim. Dr. Sabine Junk-Jantsch • maßgeschneiderten 3-D-Knie: Prim. Univ.-Doz. Dr. Thomas Müllner, PhD www.ekhwien.at www.kniehweh.at www.jantsch.at gut genug! lutioniert Prim. Dr. Sascha Sajer: Rasch fit nach Kniegelenks-OP Die Tage danach: Für ein optimales OP-Ergebnis sollte der Patient spätestens am ersten Tag danach das Bein belasten und mithilfe von Unterarmstützkrücken sowie eines fachkundigen Physiotherapeuten seinen ersten Gehversuch wagen. In den ersten Tagen ist es wichtig, dass Schmerzen einer weiteren Mobilisierung nicht im Wege stehen. Zu diesem Zweck setzen wir eine spezielle Schmerzpumpe ein, welche die Beschwerden ganz gezielt bekämpft. Frührehabilitation: Die tägliche Anwendung der Motorschiene, die das Kniegelenk passiv bis zur Grenze durchbewegt, soll, neben täglicher Lymphdrainage und Heilgym­ nastik, das Knie bis Ende des Klinikaufenthalts auf 90° Beugung bringen! Die erste Zeit zuhause: Nun sollte man problemlos mittels Gehhilfe Stufen bewältigen, mehrere hundert Meter eben gehen sowie den einfachen Alltag selbstständig gestalten. Neben Übungsprogramm und Gehübungen empfiehlt sich auch Ergometerfahren ohne Widerstand. In dieser Phase sollte man darauf achten, dem Implantat und der Muskulatur ausreichend Zeit für Einheilung und Regeneration zu lassen. Reha-Aufenthalt: Der Antrag wird vom Operateur bereits während des stationären Aufenthaltes gestellt. Die besten Reha-Erfolge lassen sich vier bis sechs Wochen nach der OP erzielen. Hier wird auf Gangsicherheit und Gangqualität sowie auf allgemeine Steigerung von Kraft und Ausdauer abgezielt. Danach können gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Krafttraining oder Golf problemlos wieder aufgenommen werden. Service-Info für Sie: Prim. Dr. Sascha Sajer Vorstand der Abteilung für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Facharzt für Physikalische Medizin Ordination: 01/292 57 57 Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien 7 Riss der Schultersehne: Handeln statt warten! Ein Eingriff durchs Schlüsselloch macht rasch schmerzfrei und beweglich Prim. Univ.-Doz. Dr. Thomas Müllner, PhD Ohne fremde Hilfe kann man nicht mehr in den Mantelärmel schlüpfen. Das Senken des erhobenen Arms verursacht quälende Bewegungseinschränkungen. Schulter und Oberarm werden zunehmend kraftlos, starke Schmerzen stören die Nachtruhe. Alles Symptome, bei denen der Verdacht auf Einriss der sogenannten Rotatoren-Manschette nahe liegt. Ursache kann ein Sturz auf den Arm oder auf die Schulter sein. Die überwiegende Mehrheit der Risse entsteht jedoch durch altersbedingte Abnützungserscheinungen: Sehnen und Muskeln der Schulter „fransen“ zunehmend aus, der Riss wird immer ausgeprägter. Irgendwann ist der Arm wie gelähmt und Schmerzen werden zum Dauerzustand. Eindeutig nachweisen lässt sich ein Riss der Rotatoren-Manschette durch eine gewissenhafte Untersuchung beim Orthopäden oder Unfallchirurgen sowie mittels Ultraschall und Magnet­ resonanz-Tomographie (MRT). Zuwarten kann das Schultergelenk schädigen Moderne Behandlungsmöglichkeiten Ist die Diagnose klar, heißt es unverzüglich handeln. Denn die meisten Sehnendefekte in der Rotatoren-Manschette verschlimmern sich im Lauf der Zeit: Der Durchmesser des Risses wird stetig größer und macht die Schulter instabil. Durch die Lockerheit leidet nicht nur die Qualität der angrenzenden Muskeln und Sehnen, sondern es nützt sich auch das ohnedies kleine Schultergelenk viel rascher ab. Im fortgeschrittenen Stadium hilft nur mehr die Implantation einer speziellen Schulterprothese. Bänder Kleinere Risse können durch konservative Maßnahmen wie Medikamente, Spritzen, Infiltrationen mit Kortison sowie Krankengymnastik mit Dehnung und Kräftigung der Nachbarmuskeln gut behandelt werden. In vielen Fällen ist es aber erforderlich, die gerissene Sehne zu nähen, um Schulter und Oberarm wieder schmerzfrei bewegen zu können. Vom erfahrenen Chirurgen ausgeführt, ist dies heute in vielen Fällen minimal-invasiv durch eine Gelenksspiegelung (Arthroskopie) möglich. Bei diesem relativ kurzen Eingriff wird der Raum über der Sehne erweitert und die gerissene Sehne mit einer speziellen Nahttechnik wieder in Position gebracht. Diese Technik kommt mit kleinen Schnitten aus, ist gewebeschonend und verursacht weniger Schmerzen. Die Rehabilitationsphase ist kürzer und leichter. Unsere Erfahrung der letzten acht Jahre hat gezeigt, dass praktisch jeder nicht zu alte Riss der Rotatoren­manschette arthroskopisch behandelbar ist. Die Entscheidung über Zeitpunkt und Technik der OP hängt aber letztlich vom Gesamtzustand des Patienten, von der Schwere der Rotatorenmanschetten-Verletzung sowie vom Zustand des Gelenks ab. Rotatorenmanschette Gelenkskapsel Die Rotatoren-Manschette Als Rotatoren-Manschette wird eine Gruppe von 4 Muskeln bezeichnet, deren Sehnen zusammen mit einer wichtigen Bandverbindung (Ligamentum coracohumerale) eine das Schultergelenk umfassende, festigende „Kappe“ bilden. Diese 4 Muskeln erfüllen eine ganz wichtige Funktion: Da das Schultergelenk – im Gegensatz zum Hüftgelenk – nur mit einer relativ kleinen Gelenkpfanne ausgestattet ist, braucht es die Rotatoren-Manschette dringend zur Stabilisierung. Deren einzelne Muskeln sind für sämtliche Innen- und Außendrehungen sowie fürs Heben und Senken des Armes verantwortlich. 8 Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien Buchtipp „Meine Schulter – endlich wieder schmerzfrei“ Autoren: T. Müllner S. Altmann Verlag Maudrich Service-Info für Sie: Prim. Univ.-Doz. Dr. Thomas Müllner, PhD Vorstand der Abteilungen für Orthopädie und Traumatologie, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Sportchirurgie Ordination Wien: 01/877 94 44 Ordination Tulln: 02272/820 08 us Mehr Treffsicherheit bei Gelenkspiegelungen Neuer „Arthroskopie-Manager“ schafft scharfe Sicht und beugt Komplikationen vor „Wenn du es nicht gut siehst, kannst du es nicht behandeln!“ Darin sind sich Orthopäden bei Gelenksspiegelungen einig. Die Spiegelung (Arthro­ skopie) gilt als besonders schonende Methode, Strukturen im Knie-, Schulter- oder Sprunggelenk zu untersuchen und Verletzungen zu sanieren: Durch einen möglichst kleinen Hautschnitt wird ein Arthroskop (ähnlich einer Minikamera) in einen Gelenk­raum eingeführt, um dem Arzt das Ausmaß der Schädigung zu zeigen. Dabei geht es oft um die Beurteilung von winzigen Strukturen. Ein neues, in den USA entwickeltes High-Tech-Instrumentarium stellt jetzt einen Meilenstein für die Genauigkeit dieser modernen Behandlungsmethode dar. Der Arthroskopie-Manager namens „Synergy System“ hat eine echte 1080p HD Auflösung, eine LED Lichtquelle und eine neuartige, ­sanfte High-Tech-Pumpe, die allesamt das Operationsgebiet besser sichtbar machen. Es ist fast wie der Wechsel vom Schwarz-Weiß-Fernseher zum HD-Gerät. Mit jährlich rund 2.000 Gelenkspiegelungen ist das Evangelische Krankenhaus unter Österreichs Privatspitälern führend. Patientenvorteile Der Arthroskopie-Manager bringt für Patienten klare Vorteile. Höchste Bildauflösung und eine besser steuerbare Pumpe spiegeln die Details im Operationsgebiet in einer nie da gewesenen Präzision auf den Bildschirm. Dadurch können Behandlungsschritte wie das Legen von Bohrkanälen oder Verankerungen noch punktgenauer gesetzt werden. Das wiederum macht Operations- und Narkosezeiten kürzer und beugt auch Komplikationen vor. Durch den niedrigeren Pumpendruck wandert auch weniger Flüssigkeit ins benachbarte Gewebe ab. Das heißt, Knie oder Schulter sind danach weniger geschwollen und der Patient hat weniger Schmerzen. Keine Gelenksschiene mehr nötig Durch das „Spezialwissen“ des Arthroskopie-Managers lassen sich erstmals bei Verdrehungen und Luxationen oder Rissen der Schulter-Rotatorenmanschette die exakte Wiederherstellung der Gelenksstrukturen sowie eine deutlich bessere Fixierung erzielen. Neu ist auch das Internal Bracing, eine Operationstechnik, bei der ein Kunstband das gerissene Band (z. B. Seitenband) schient. Man kann dadurch auf eine Ruhigstellung des Beins von außen verzichten. Patienten können dadurch noch früher mit bestimmten Alltagstätigkeiten sowie mit Sport beginnen. Als erstes Privatspital in Österreich hat das Evangelische Krankenhaus die neueste Technologie „Synergy System“ im Einsatz. Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien 9 Feuer in der Schulter Auch eine „Kalkschulter“ lässt sich erfolgreich behandeln Hilfe in der Akutphase Prim. Dr. Sabine Junk-Jantsch Plötzlich schmerzt das Schultergelenk unerträglich. Von einer Minute zur anderen ist die Beweglichkeit des Gelenkes blockiert und jede ­kleinste Veränderung der Armposition schmerzt extrem. Für den erfahrenen Orthopäden ist da die Diagnose zumeist rasch klar: Verdacht auf Kalk­ schulter, eine Erkrankung, von der 7 % aller Erwachsenen zumindest einmal im Leben geplagt werden. Frauen trifft es häufiger als Männer. Die extrem schmerzhafte Auflösung eines Kalkdepots in der Schulter stellt eine Art Selbstheilungsprozess dar. Löst sich der Kalk zur Gänze auf, ist der Patient danach beschwerdefrei. Betroffene benötigen in dieser, von hohem Leidensdruck geprägten, Phase jedoch rasche Hilfe: Durch die gezielte Gabe schmerzstillender Medikamente, oft in Kombination mit entzündungshemmenden und anästhesierenden Infiltrationen, gelingt es heute, den schmerzhaften Schub rasch zu überwinden. Schleimbeutel Sehne mit Kalkablagerungen Schlüsselbein Schulterdach Schulterblatt So entsteht die Kalkschulter Die Kalkschulter hat nichts mit Arteriosklerose zu tun. Ursache der Erkrankung sind Kalkablagerungen im Schultergelenk, in den Sehnen der Rotatorenmanschette (Muskelgruppe, die für die Drehbewegungen des Arms zuständig ist). Diese Ablagerungen beginnen meist symptomlos zwischen 20. und 40. Lebensjahr. Oft werden sie überhaupt nur zufällig bei einer Röntgenuntersuchung entdeckt. Was die höllischen Schmerzen verursacht Manche Betroffene haben dabei nur wenige bis gar keine Beschwerden. Bislang unauffällige Kalkdepots können sich jedoch plötzlich verflüssigen, die Sehne durchbrechen und eine milchige Konsistenz annehmen. Diese Kalkmilch erzeugt eine Fremdkörperreaktion im Schleimbeutel, der die Sehnen bedeckt. Dies verursacht den plötzlichen und fast unerträglichen Schmerz. 10 Knorpel ende „Brenn en Oberarmkopf rz e Schm r e lt Schu in der äden Orthop n e d n e s e las an ein sofort lcarea is it ca r) Tendin chulte (Kalks .“ n denke Hilfe bei chronischen Beschwerden schmerzstillenden Medikamenten bis hin zur Stoßwellentherapie, bei der die verbliebenen Kalkkristalle zertrümmert werden. Gute Erfolge mit neuer Stoßwellentherapie Besonders vielversprechende Ergebnisse erzielen wir jetzt mit einer neuen Form der Stoßwellentherapie: Sie ist gewebsschonender, wirkt gezielter und benötigt weniger Anwendungen als bisherige Stoßwellen-Systeme. Das innovative High-Tech-Gerät wird im Evangelischen Krankenhaus Wien bei Patienten mit Kalkschulter-Beschwerden sowie mit Schmerzen im Kniegelenk sehr erfolgreich angewendet. Wenn nichts hilft, macht ein Eingriff schmerzfrei Helfen weder Medikamente, Heilgymnastik noch Stoßwellentherapie, so raten wir – zwecks Vermeidung von Dauerschäden der Schultersehnen – zum operativen Eingriff, der die schmerzfreie Schulterfunktion wieder­ herstellt. Danach sollte für die meisten Betroffenen ein neues Leben beginnen: „Ich kann endlich wieder schmerzfrei meine Haare föhnen, Wäsche aufhängen oder mir den Pullover über den Kopf ziehen“, berichtete uns eine mittlerweile völlig schmerzfreie Patientin. Service-Info für Sie: Prim. Dr. Sabine Junk-Jantsch Leiterin der Abteilung für Orthopädie und Rheumachirurgie, Fachärztin für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie Ordination: 01/505 35 81 www.jantsch.at Löst sich das Kalkdepot jedoch nicht zur Gänze auf, so kann es erneut, oft erst nach Jahren, zu einem weiteren, akuten Schmerzanfall komNeue Stoßwellentherapie: men. Oder es verbleiben nach der ersten Schmerztherapie noch RestService-Info für Sie: beschwerden wechselnder Intensität, die dann weitere Behandlungen Prim. Dr. Peter Biowski erfordern. Diese reichen von phy- Facharzt für Physikalische Medizin sikalischen Maßnahmen, Heilgymund Allgemeine Rehabilitation nastik, entzündungshemmenden und Tel: 01/409 27 19 Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien us Osteopathie: Menschen angreifen, um sie zu begreifen Alexander Toth, Msc, D.O. Eine Möglichkeit, Verspannungen, Schmerzen oder anderen Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates beizukommen, ist die Osteopathie*). Sie zielt darauf ab, gestörte oder erkrankte Strukturen nicht für sich isoliert zu betrachten, sondern auch die funktionellen Zusammenhänge mit Organen sowie mit dem Gefäß- und Nervensystem in die Behandlung einzubeziehen. Osteopathen bedienen sich dazu verschiedener manueller Techniken. Ihr Ziel ist die behutsame und ganzheitliche Stimulierung der regenerativen Kräfte des Körpers. Andersrum gesagt: Der Osteopath greift Menschen an, um sie zu begreifen und hilft ihnen so bei der Selbstheilung. Wir erkundigten uns dazu genauer bei Alexander Toth, einem erfahrenen, diplomierten Osteopathen: Es heißt, der Osteopath könne ­Erkrankungen behandeln, noch bevor sie im Lehrbuch stehen. Wie ist das zu verstehen? Alexander Toth: Unser Organismus wird täglich von äußeren Einflüssen geprägt, die unsere Körperhaltung ständig verändern. Wird diese über einen längeren Zeitrahmen fixiert, kann es zu einer Verlangsamung der Zirkulation der Körperflüssigkeiten kommen und in Folge zu einer Beeinträchtigung der Qualität dieser Flüssigkeiten (z. B. Lymphe, Blut). Die Haltung eines Patienten und die Qualität der Körperflüssigkeiten bilden daher die ersten Anhaltspunkte der Beurteilung eines Organismus aus der Sicht der Osteopathie. Ein weiteres und sehr wichtiges Kriterium ist für uns die Mobilität des Gewebes. Im gesunden Zustand fühlt sich dieses sehr weich, warm, trocken und leicht an. Die Hände eines erfahrenen Osteopathen ,,durchschauen“ den Körper eines Patienten und nehmen Zirkulation und Gewebszustand genau wahr und zwar, bevor noch ein Labor- oder Untersuchungsgerät etwas anzeigen kann. Können Sie uns dazu ein Beispiel nennen? Alexander Toth: Eine Patientin wurde wegen Verhärtung der Brustwirbelsäule meiner Praxis zugewiesen. Der osteopathische Befund ergab eine Funktionsstörung ihrer Gallenblase. Die empfohlene, weitere fachärztliche Abklärung brachte allerdings einen unauffälligen Befund. Keine eineinhalb Jahre später bekam die Patientin Koliken und die Gallenblase musste ihr wegen zwei größerer Steine entfernt werden. Das zeigt: Der Organismus schickt seine Vorboten voraus, die von geschulten Händen frühzeitig wahrgenommen werden können. Wo liegen die Grenzen der Osteopathie? Alexander Toth: Die ­Osteopathie schafft die richtigen, ganzheitlichen Rahmenbedingungen für einen Selbstregulationsprozess. Danach ist abzuwarten, welches Regulationspotential der Organismus selbst entwickeln kann. Osteopathie ist kein Allheilmittel, und ihre Grenzen ergeben sich individuell von Mensch zu Mensch. *) Altgriechisch: Osteon = Knochen, pathos = leidend Service-Info für Sie: Alexander Toth, Msc, D.O. Diplomierter Osteopath; Wissenschaftlicher Beirat der Österreichischen Gesellschaft für Osteopathie OEGO Praxis: 01/409 25 30 E-Mail: [email protected] Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien 11 Wenn der Rücken nicht mehr will ... Moderne Techniken steigern die Lebensqualität nur mehr mit einem maximal 2-wöchigen Krankenhausaufenthalt gerechnet werden. Auf die früher obligate, postoperative Ruhigstellung im Mieder kann man heute in nahezu allen Fällen verzichten. So gelingt die Rehabilitation wesentlich rascher. OA Dr. Michael Nicolakis Im Folgenden möchte ich einige moderne Methoden als Beispiele anführen: Über 80 % aller Menschen leiden im Laufe ihres Lebens zumindest einmal an Wirbelsäulenbeschwerden. Chronischer Rückenschmerz zählt immer noch zu den Hauptgründen für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben. Ursache für das Kreuz mit dem Kreuz sind in den meisten Fällen durch Fehlbelastung verursachte, oft sehr schmerzhafte Funktionsstörungen, die mittels konventioneller Therapiemethoden (z. B. Medikamente, Physiotherapie) erfolgreich behandelt werden können. Bestehen jedoch strukturelle Veränderungen oder gar Zerstörungen an den Wirbelkörpern, den Wirbelgelenken oder den Bandscheiben, kommt es unter Umständen bei manchen Betroffenen trotz intensivster konservativer Therapie zu ausgeprägten Einschränkungen der Lebensqualität. In solchen Fällen kann ein operativer Eingriff notwendig werden. Gerade in den letzten zwei Jahrzehnten konnten auf dem Gebiet der Wirbelsäulenchirurgie entscheidende Fortschritte erzielt werden. Gründe dafür sind die Entwicklung spezieller Hightech-Implantate und neue schonende Operationstechniken. Dadurch ist es uns gelungen, die Ergebnisse nach Wirbelsäulenoperationen zu optimieren sowie das Risiko und die Belastung für die Patienten auf ein Minimum zu reduzieren. Gleichzeitig gelang es, den Klinikaufenthalt nach Wirbelsäuleneingriffen deutlich zu verkürzen. Selbst nach großen Wirbelsäulenoperationen muss 12 Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien Bandscheibenvorfall Die Operation eines Bandscheibenvorfalles ist beim Auftreten von Lähmungserscheinungen notwendig. Sie ist weiters dann sinnvoll, wenn trotz mehrwöchiger konservativer Therapie die bestehenden Beschwerden und Schmerzen nicht zurückgehen. Den Standard stellt heute die sogenannte Mikro-Bandscheibenoperation (Mikrodisektomie) dar. Hierbei entfernen wir den vorgefallenen Bandscheibenanteil durch einen nur mehr ca. 3 cm großen Einschnitt us unter Zuhilfenahme des Operationsmikroskopes. Die Gewebeverletzung ist dabei nur mehr minimal. Bei sehr weit seitlich gelegenen Band­scheibenvorfällen kann alternativ die sogenannte transforaminale endo­­­ skopische Bandscheibenentfernung durchgeführt werden. Der Eingriff entspricht in etwa einer Gelenksspiegelung. Durch eine Kanüle wird von seitlich eine Glasfaseroptik an den Bandscheibenraum gebracht und dieser dadurch am Monitor sichtbar gemacht. Das vorgefallene Gewebe wird dann mittels Laser oder einer mikrochirurgischen Fasszange entfernt. Bandscheibenerkrankungen im Bereich der Halswirbelsäule Diese verursachen vor allem Nervenschmerzen mit Ausstrahlung im Bereich der Arme und/oder typische Gehstörungen. Hier können wir mittels mikrochirurgischer Bandscheibenentfernung und anschließender Stabilisierung mit Carbonimplantaten ausgezeichnete Ergebnisse erzielen. Alternativ kommt bei Bandscheibenvorfällen auch der Einsatz einer Bandscheiben-Endoprothese in Frage. Wirbelkanalverengungen Wirbelsäulendeformitäten Eine Wirbelkanalverengung tritt häufig mit zunehmendem Alter auf und führt zu einer schmerzbedingten hochgradigen Einschränkung der Gehstrecke. Methode der Wahl ist heute die mikrochirurgische Dekompression zur Erweiterung des Wirbelkanals. Der Vorteil dieser modernen Operationstechnik ist, dass die Stabilität der Wirbelsäule weniger beeinflusst wird, da Wirbelbogen und auch seitliche Wirbelgelenke weitgehend erhalten bleiben. Mittels moderner Doppelstabimplantate können solche heute so gut k­ orrigiert werden, dass eine sofortige, miederfreie Mobilisierung ermöglicht wird. Diese Operationstechnik lässt sich auch bei starker Osteo­porose mittels spezieller, zementierter Schrauben anwenden. Wirbelgleiten und schwere Abnützungserscheinungen von Wirbelsegmenten Bei diesen stark schmerzenden Erkrankungen kommen sogenannte stabilisierende Operationsverfahren zur Anwendung. Dadurch wird die Fehl-Beweglichkeit in den betroffenen Segmenten eingeschränkt, bzw. aufgehoben. In bestimmten Fällen ist nun auch ein minimal-invasives Vorgehen mit zwei kleinen seitlichen Schnitten möglich. Service-Info für Sie: OA Dr. Michael Nicolakis, Konsulent für Wirbelsäulenchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Wien, Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie; Ordination: 01/270 64 80 Wirbeleinbrüche Speziell bei schwerer Osteoporose sind hochgradig schmerzhafte Wirbelkörpereinbrüche eine häufige Folge. Zusätzlich kommt es bei vielen Betroffenen auch zu einer typischen Rundrückenbildung mit Muskelverspannungen sowie zur beschwerdevollen Überlastung der unteren Lendenwirbelsäulen-Kreuzbeinregion. Hierfür wurde ein minimal-invasives Verfahren, die sogenannte Ballonkyphoplastik, entwickelt: Der eingebrochene Wirbelkörper wird mit zwei kleinen Ballons wieder in seine ursprüngliche Form gebracht, anschließend mit einem Spezialknochenzement aufgefüllt und so stabilisiert. Dadurch erreichen wir eine sofortige Beschwerdefreiheit und volle Belastbarkeit. Die oben dargestellten Verfahren stellen einen kurzen Überblick über die derzeit vorhandenen Möglichkeiten der modernen Wirbelsäulenchirurgie dar. Diese ermöglichen uns heute in vielen Fällen, dem Patienten endlich seine oft schlimmen Schmerzen zu nehmen oder diese stark zu reduzieren und so seine Lebensqualität entscheidend zu verbessern. Bild links: Osteopathischer ­Wirbeleinbruch mit Rundrückenbildung Bild Mitte: Aufrichten des Wirbels mittels Ballonkatheter Bild rechts: Mittels Knochenzement stabilisierter und aufgerichteter Wirbelkörper Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien 13 Kurze Hitze gegen chronischen Rücken Spondylarthrose: Risikoarme Methode ist oft der letzte A wird. Der Eingriff dauert ca. 20 Minuten, erfolgt unter lokaler Betäubung und ist völlig schmerzfrei, daher kann man gleich danach auch wieder nach Hause gehen. Aufs Autolenken sollte man aber einige Stunden verzichten. Schritt 2: Gezieltes Rückentraining Prim. Dr. Alexander Kraft 4 von 5 ÖsterreicherInnen leiden unter Problemen mit der Wirbelsäule. Die Betroffenen selbst werden immer jünger: Stundenlanges Sitzen vorm Computer, ungesunde Lebensweise, zu wenig Zeit oder Lust zum Ausgleichsport können dazu führen, dass der Rücken schon in jungen Jahren schmerzt. Nicht immer allerdings sind chronische Rückenschmerzen auf hartnäckige Verspannungen oder auf große Blessuren wie Bandscheibenvorfälle oder -vorwölbungen zurückzuführen. Oft bescheren degenerative Veränderungen der kleinen Zwischenwirbelgelenke („Spondylarthrose“) die quälenden Beschwerden, die zusätzlich zu einer schmerzhaften Fehlhaltung der Wirbelsäule („Schonhaltung“) führen. Die rasch erlangte Schmerzfreiheit wird von vielen Patienten regelrecht als Erlösung empfunden. Sie ist aber auch ganz wichtig, um mit gezielten Kräftigungsübungen zur Stabilisierung der Wirbelsäule starten zu können. Ein richtig und regelmäßig trainierter Rücken ist eine ganz wesentliche Vorbeugung vor neuerlich auftretenden Schmerzen. Die durch zahlreiche internationale Studien belegte, radiofrequente Facettendenervation ist übrigens nicht zu verwechseln mit anderen, minimalinvasiven Methoden wie etwa dem Epiduralkatheder. Letzterer stellt ein Schritt 1: Die Schmerzkette unterbrechen Es ist ein Teufelskreis: Der andauernde, vom Facettengelenk ausgehende Schmerz hält Betroffene von wichtigen Kräftigungsübungen für die Wirbelsäule ab. So aber kommt es zu zunehmender Muskelschwäche, verstärkter Fehlhaltung und noch mehr Schmerzen. Es gilt daher, die Schmerzkette zu unterbrechen. Helfen weder Medikamentenkuren, Infiltrationen noch Physiotherapien oder gezielte Kurprogramme, kann ein kurzer, ambulanter Eingriff helfen: die Facettendenervation, bei der ein kleiner, schmerzleitender Nerv unter CT-Kontrolle durch vorsichtige Erhitzung ausgeschaltet 14 Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien unterschiedliches Verfahren dar und findet bei anderen Erkrankungen Anwendung. Rückenschmerz: Erste Hilfe Plagt einen ein plötzlicher Schmerz im unteren Rücken, der sich wie Ischias anfühlt, kann man versu­ chen, sich folgendermaßen zu helfen: Warm halten, eventuell wärmere Bekleidung anziehen, gegebenenfalls warme Tücher oder einen Thermophor auflegen (Achtung: nur körperwarm oder leicht darüber, nicht heiß!). Wichtig: Nicht still sitzen, sondern Rücken fließend bewegen und immer wieder Dehnübungen machen. Das entspannt die Muskulatur. Halten die Beschwerden an, sollte der Arzt aufgesucht werden. us schmerz usweg aus der Schmerzspirale Erhitzt wird nur der kleinere, mittlere und hintere Nervenast hinterer Nervenast Bandscheibe vorderer Nervenast oberes Wirbelgelenk Sonde mittlerer Nervenast wird erwärmt Hitzeimpuls-Methode ist effizient und sicher Spinalnerv unteres Wirbelgelenk Das Kreuz mit dem Kreuz, einige statistische Daten: Service-Info für Sie: Prim. Dr. Alexander Kraft Facharzt für Orthopädie, Orthopädische Chirurgie und Sportmedizin; Leiter der Vertebralia-Tageskliniken in Wien und Warschau Ordination: 01/310 02 77-0 •Über 80 % aller ÖsterreicherInnen leiden irgendwann unter Rückenproblemen. Ein Zehntel davon laboriert an schweren, chronischen Rückenschmerzen, die auf strukturelle Schäden und (vorzeitige) Abnützungserscheinungen der Wirbel­ s äule zurückgehen. Die Tendenz ist steigend. •Fast 100.000 Krankenhausaufenthalte entfallen hierzulande jedes Jahr auf Wirbelsäulenleiden. •Hartnäckige Rückenleiden und Bandscheibenerkrankungen sind in allen entwickelten Ländern nach wie vor Ursache Nummer 1 für krankheitsbedingte vorzeitige Ruhestände und stellen – volkswirtschaftlich gesehen – eine enorme Belastung für alle BeitragszahlerInnen dar. •Längst sind es nicht mehr nur ältere Menschen, die Beschwerden haben. Auch immer mehr Kinder und Jugendliche (dzt. rund 15 %) leiden unter Haltungsschäden und haben dadurch Schmerzen im Rücken. In einer deutschen Studie gaben 44 % (!) der Elf- bis Vierzehnjährigen an, gelegentlich Rückenschmerzen zu haben, 8 % sogar permanent. Nach Ansicht von Experten gilt die Hitzeimpuls-erzeugende Methode längst als äußerst risikoarm, da die Computertomographie eine e ­xakte Identifizierung ermöglicht und per Computer die genaue Temperatur feststellbar ist. Der Hitzeimpuls darf aber ausschließlich den kleinen, mittleren, hinteren Nervenast betreffen. Das ist eine feinchirurgische Angelegenheit. Nach rund 1.000 damit behandelten PatientInnen kann ich folgendes Fazit ziehen: Bei keinem/r einzigen gab es eine nennenswerte Nebenwirkung. 80 % aller PatientInnen waren bereits unmittelbar nach dem Eingriff schmerzfrei. Knapp 30 % der Patienten benötigen nach mehreren Monaten oder Jahren eine Wiederholung. OÄ Dr. Ingrid Fuchs Nerven erhitzen: Das sagt die Neurologin: Auch Neurologin und Nervenspezialistin Dr. Ingrid Fuchs beurteilt die Facettendenervation – von Expertenhand durchgeführt – als äußerst risikoarm: „Ein geübter Arzt weiß genau, wann er den thermischen Impuls setzen muss. Wenn andere Therapien erfolglos bleiben, kann die Nervenerhitzung oft der letzte Ausweg aus der Schmerzspirale sein“. Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien 15 us Krafttraining macht vieles leichter 5 gute Gründe, seine Muskeln regelmäßig zu „beschäftigen“ So profitieren Sie von gezieltem Krafttraining Prim. Dr. Sascha Sajer Unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit hängen wesentlich vom Zustand unserer Muskeln ab. Rückenund Nackenschmerzen, aber auch andere Gelenkerkrankungen sind weniger auf den Mangel an Bewegung zurückzuführen, als auf einen Mangel an Kraft. Nur durch gezieltes Training wächst die Kraft, die das Skelett stabilisiert. Nach jahrelangem „NichtGebrauch“ geht ein Großteil unserer Muskulatur verloren. Was übrig bleibt, ist zu schwach, um die alltäglichen Aufgaben zu erfüllen. Vergessen Sie daher nie: Es sind Ihre Muskeln, die Sie durch das Leben tragen! 1.S ie stärken damit Ihren Rücken und beugen Kreuzschmerzen vor. Denn die häufigste Ursache für Rückenschmerzen ist die schwache Muskulatur der Wirbelsäule. Eine trainierte Rückenmuskulatur gibt der Wirbelsäule Halt. Dadurch hält sie dem Druck des Körpergewichts besser Stand. 2. Sie sehen besser aus. Eine „schlechte Haltung“ ist nicht einfach eine schlechte Gewohnheit, sondern das Resultat eines Mangels an Kraft. Schlaffe, untrainierte Muskeln erzeugen ein schlaffes, unattraktives Erscheinungsbild. Mit Krafttraining straffen Sie Ihre Muskeln und verbessern Haltung und Figur. 3.Sie erhalten Ihre Kraft bis ins hohe Alter. Dass der Mensch älter wird, ist unausweichlich, aber nicht, dass er vorzeitig schwächer wird. Nicht mangelnde Bewegung, sondern mangelnde Kraft führt zur Rückbildung von Sehnen, Muskeln und Knochen. Die Muskulatur ist ein Leben lang trainierbar. Mit k­ orrekt durchgeführtem Krafttraining bremst der Mensch die Abbauvorgänge seines Körpers und beugt so auch der Osteoporose (Knochendichteschwund) vor. 4.Sie nehmen besser ab. In Kombination mit einer gesunden Ernährung erhöhen Sie die fettfreie Masse in Ihrem Körper. 5. Sie reduzieren die Schmerzen am Bewegungsapparat bei vielen Krankheitsursachen, wie etwa bei: •Verspannungen in der Hals- und Nackenmuskulatur •nicht operationsbedürftigen Bandscheibenvorfällen •degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule •Folgen eines Schleudertraumas •Haltungsschwächen und -fehler, Skoliose, Segmentinstabilitäten, •Spondylolisthesis (Wirbelgleiten), Morbus Bechterew •Rheumatischen Gelenkerkrankungen, chronischer Polyarthritis •Kopfschmerzen, Migräne •postoperativen Zuständen an der ­Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule © Kieser Training 16 Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien us Bergwandern trotz Rückenschmerzen? Tipps und Tricks für ein gesundes Wandervergnügen Wichtige Empfehlungen Prof. Dr. Wolfgang Exel Tausende von Wanderfans zieht es Jahr für Jahr in die Natur und oft luftige Höhen. Gut für die Gesundheit: Wandern und Walken sind schließlich überaus empfehlenswerte Ausdauersportarten. Sie stärken Herz, Kreislauf und Muskeln sowie die mentale Fitness. Auch sonst eher untrainierte Menschen können so ideal in das Projekt „Mehr Bewegung“ einsteigen. Sogar Rücken- und Gelenkproblemen sind kein Hindernis! Bei allem sportlichen Ehrgeiz sollten Rückenpatienten allerdings doch manches beachten, damit aus dem Wandervergnügen nicht eine weitere schmerzhafte Belastung fürs Kreuz und die Gelenke wird. Service-Info für Sie: Prof. Dr. med. Wolfgang Exel Allgemeinmediziner und Gesundheitsjournalist Tel.: 0676/534 12 53 1. Wählen Sie als ungeübter Wanderer eine Strecke, die Ihrer derzeitigen Kondition entspricht. So schonen Sie nicht nur Ihre Gelenke sondern vermindern zudem das Risiko von Stürzen. 2. Qualitativ hochwertige, passende Wanderschuhe bieten guten Halt, federn die Kraft der Schritte ab und schonen auf diese Weise vor allem Fuß-, Hüft- und Kniegelenke. 3. Keinen „Kaltstart“ hinlegen, indem Sie an einem Steilstück starten! Bevor es richtig losgeht, sollten Sie sich unbedingt aufwärmen: Am besten rund eine Viertelstunde in der Ebene traben und einfache Lockerungsübungen machen – etwa Hampelmannsprünge, Beckenkreisen, Kniebeugen etc. Legen Sie während der Wanderung jede Stunde eine zehnminütige Rast ein. 4. Nordic Walking entlastet den Bewegungsapparat nachweislich und ist daher besonders gut für Personen mit Knie- bzw. Rückenproblemen geeignet. Da der Stockeinsatz die Arme bis zum Boden „verlängert“, wird die Bewegung optimal unterstützt. Verkürzte oder abgeschwächte Muskelgruppen im Bereich von Rücken, Schulter, Hals und Brust lassen sich wirkungsvoll kräftigen. Üben Sie Nordic Walking aber zunächst im ebenen Gelände, bevor Sie leichte Bergwanderungen mit den Stöcken unternehmen! 5. Die korrekte Nordic-Walking-Technik: Die Stockgriffe werden im Rhythmus vorne fest gefasst und nach hinten zu wieder locker gelassen. Dieses Spannen und Entspannen der Arm- und Schultermuskulatur führt zu einer Muskelpumpwirkung im gesamten Oberkörper und verbessert unter anderem die Durchblutung. Dadurch reichert sich das Blut vermehrt mit Sauerstoff an und transportiert „Schlacken“ ab. Beim flotten Walking lösen sich dadurch außerdem Verspannungen der Nacken-, Schulter- und Rückenmuskulatur, und zwar ohne Überanstrengung! 6. Genug zum Trinken mitnehmen! Reichliche Flüssigkeitszufuhr stützt den Kreislauf und hilft beim Abtransport der Schlackenstoffe aus dem Blut. 7. Stretching nicht vergessen! Beugen Sie zum Beispiel den Oberkörper vor und umfassen Sie die Oberschenkel. Drücken Sie mit verkreuzten Händen die Knie von hinten durch und machen Sie den Rücken rund („Katzenbuckel“), 15 bis 30 Sekunden halten. Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien 17 us Polyarthritis: Früherkennung bestimmt das Rascher Therapiebeginn und neue Präparate bremsen die Prim. Priv.-Doz. Dr. Peter Peichl Vorfuß betroffen. Bei älteren Patienten macht sich die Polyarthritis manchmal auch in den großen Gelenken bemerkbar. Der Schmerz kann dabei in allen möglichen Situationen auftreten: Als Anlaufschmerz, Bewegungsschmerz und Ruheschmerz. Dazu kommt eine tastbare Schwellung der Gelenke, die für den erfahrenen Rheumatologen auf eine entzündete Gelenksinnenhaut hinweist. Halten die Beschwerden sechs Wochen lang an, liegt der Verdacht auf Polyarthritis nahe. Sie kommt oft schleichend, greift aber dann rasch den Gelenksknorpel an und bewirkt – ohne richtige Behandlung – schwere Schäden am Gelenk. Die Rede ist von der rheumatoiden Arthritis, oft auch als Polyarthrits bezeichnet. Sie stellt die häufigste, entzündlich-rheumatische Erkrankung dar und wird leider oft sehr spät diagnostiziert. Dadurch ist vielen Betroffenen ein langer Leidensweg vorgezeichnet. Denn bei rheumatoider Arthritis, die zumeist bereits im Alter von 30 – 45 Jahren auftritt, müssen gezielte Therapien bald einsetzen, um jahrelange Schmerzen und Invalidität durch Gelenkszerstörungen zu verhindern. Bereits in den ersten zwei Jahren kann es zu einer 50-prozentigen Schädigung der Gelenke kommen. Gefahr auch für innere Organe! Ursache der Polyarthritis ist eine Störung unseres Immunsystems, welches außer Kontrolle gerät, überaktiv ist und sich gegen unseren eigenen Körper, hier speziell gegen die Gelenke, richtet. Leider kann diese Autoimmunerkrankung nicht nur Gelenke, sondern auch innere Organe wie Herz, Niere und Lunge schädigen. Schwere Verläufe der Erkrankung sind bei vielen Patienten mit einer herabgesetzten Lebenserwartung verbunden. Im Bewegungsapparat sind primär die kleinen Gelenke, also Finger und 18 Auskunft und Terminvereinbarung Ambulanz „Rheuma & Gelenke“ Evangelisches Krankenhaus, 1180 Wien, Hans SachsGasse 10 –12 Tel. 01/404 222802 DW zwischen 13.30 und 16.00 Uhr Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien Rheuma-Ambulanz: Diagnose „aus einer Hand“ Um eine genaue Diagnose zu erstellen und rasch zu helfen, hat das Evangelische Krankenhaus die Spezialambulanz „Rheuma & Gelenke“ eingerichtet, die von allen Betroffenen mit bisher nicht genau geklärten, rheumatologischen Beschwerden und unklaren Blutbefunden aufgesucht werden kann. Im Rahmen des rund einstündigen Ambulanzbesuchs us weitere Leben Gelenkszerstörung bieten wir Ihnen eine gründliche bildgebende, labormäßige und persönliche Untersuchung sowie ein individuelles Beratungsgespräch. Bei Bedarf erhält der Patient die innovativsten, hochwirksamen Therapien, wobei die Ambulanz sogar die Organisation der Kassengenehmigung für verschiedene Spezialpräparate übernimmt. Die rasche Diagnose und Therapieeinleitung sparen Leidgeplagten viel Zeit, Mühen und vor allem eines: Schmerzen! Neue Schmerztherapie mit geringen Nebenwirkungen Mit den sogenannten Coxibe, auch COX2-Hemmer genannt, beginnt eine neue Ära in der Schmerztherapie. Diese Präparate haben einerseits eine hochwirksame entzündungsdämmende und schmerzlindernde Wirkung, andererseits weisen sie einen schützenden Effekt auf die Magen- und Darmschleimhaut sowie aufs Gefäß­ system und die Nieren auf. Weiters unterstützen sie die Blutgerinnung. Sie sind daher auch für Patienten geeignet, welche andere Rheumamittel aufgrund der Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt nicht vertragen oder ein erhöhtes Risiko für andere Nebenwirkungen haben. Die endgültige Entscheidung, ob ein Coxib eingesetzt wird, trifft der behandelnde Rheumatologe. Alarmsignale bei Polyarthritis: Lassen Sie folgende Anzeichen rasch vom Rheumatologen ab­ klären: •lang andauernder, früh­ morgendlicher Gelenksschmerz und anhaltend steife Gelenke; •kraftlose Hände, die Probleme haben, Dosen und Gläser zu öffnen; •Gegenstände, die einem einfach aus der Hand fallen; •starke Schmerzen bei kräftigem Händedruck; •es fällt schwer, eine Faust zu machen oder die Finger ganz auszustrecken; •Knie, Sprunggelenke und ­Schulter sind im Bewegungs­ umfang deutlich eingeschränkt; •Finger-, Hand- und ZehenGrundgelenke sind geschwollen, schmerzen bei Druck und sind leicht gerötet; •gleichzeitige rasche körperliche und geistige Ermüdung, ­zunehmende Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme Service-Info für Sie: Prim. Priv.-Doz. Dr. Peter Peichl, Msc Vorstand der Internen Abteilungen und Ärztl. Direktor Stv. des EKH Wien; Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologie und Osteologie; Spezialist für Klinische Immunologie Ordination: 01/879 63 05 www.peterpeichl.at Das Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien 19 s r un übe Wir us Die Autoren dieser Ausgabe: Prof. Dr. med. Wolfgang Exel Allgemeinmediziner und Gesundheitsjournalist Tel.: 0676/534 12 53 Prim. Univ.-Doz. Dr. Thomas Müllner, PhD Vorstand der Abteilungen für Orthopädie und Traumatologie Ordination Wien: 01/877 94 44 Ordination Tulln: 02272/820 08 OÄ Dr. Ingrid Fuchs Oberärztin an der Neurologischen Abteilung Ordination: 01/408 67 44 0664/357 15 36 OA Dr. Michael Nicolakis Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Konsulent für Wirbelsäulenchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Wien Ordination: 01/270 64 80 Prim. Dr. Sabine Junk-Jantsch Leiterin der Abteilung für Orthopädie und Rheumachirurgie Ordination: 01/505 35 81 E-Mail: [email protected] www.jantsch.at Prim. Priv.-Doz. Dr. Peter Peichl Vorstand der Internen Abteilungen Ordination: 01/879 63 05 www.peichl-peter.at Prim. Univ.-Prof. Dr. Sibylle Kozek-Langenecker, MBA Vorstand der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin Prim. Dr. Sascha Sajer Vorstand der Abteilung für Physikalische Medizin und Rehabilitation Ordination: 01/292 57 57 Prim. Dr. Alexander Kraft Facharzt für Orthopädie, Orthopädische Chirurgie und Sportmedizin; Leiter der Vertebralia-Tageskliniken in Wien und Warschau Ordination: 01/310 02 77-0 Alexander Toth, Msc, D.O. Diplomierter Osteopath; Wissenschaftlicher Beirat der Österreichischen Gesellschaft für Osteopathie OEGO Praxis: 01/409 25 30 E-Mail: [email protected] Retouren an Postfach 555 – 1008 Wien Evangelisches Krankenhaus Wien Hans-Sachs-Gasse 10 – 12 1180 Wien [email protected] www.ekhwien.at Tel.: 01/404 22-0 Info. Tel.: 01/404 22-503