Schmerztherapie - Gesundheitszentrum Wetterau gGmbH

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www.gz-wetterau.de
Ausgabe 2/2012
Bad Nauheim/
Friedberg/
Schotten/Gedern
GZWJournal
Nachrichten aus der Gesundheitszentrum Wetterau gGmbH
Schwerpunktthema:
+ Schmerztherapie
Viele Menschen mit chronischen
Beschwerden suchen jahrelang
eine adäquate Therapie
S. 3
+ Multimodales Konzept
Unterschiedliche Methoden
werden kombiniert
S. 4
+ Interventionen…
… behandeln den Schmerz
ursächlich
S. 6
2
GZW-Journal
Editorial
Inhalt
Bundesweit befinden sich die
öffentlich-rechtlichen Krankenhäuser 2012 in ihrer schwersten Krise. Die Rahmenbedingungen haben sich diesmal
zugunsten der Krankenkassen
erneut verschlechtert. Trotz op­
timierter Betriebsführung und
Erweiterung der Leistungsspektren werden die Kosten der Patientenversorgung kaum durch die Erlöse
gedeckt. Diese Entwicklung hat in Hessen Konsequenzen. Eine Initiative von Sozialminister Stefan
Grüttner setzt derzeit eine Strukturreform zum Erhalt
der kommunalen Krankenhäuser um. Sie soll die
Kliniken der Städte und Kreise zusammenschließen,
wie man das von privaten Krankenhausbetreibern
kennt. Ziel ist die Schaffung einer Verbundmatrix,
die möglichst viele öffentlich-rechtliche Häuser Hessens funktionell eint. Eine stärkere Verhandlungsmacht gegenüber den Kostenträgern, günstigerer
Einkauf und eine bessere Abstimmung von Investitionen und Schwerpunktbildungen sind die gewünschte Folge. Das GZW hat in den letzten fünf Jahren
bewiesen, dass so etwas funktioniert. Mit inzwischen sechs Krankenhäusern und vier ambulanten
Standorten ist es der stolze Beweis dafür, dass es
gemeinsam besser geht.
Wie von den neuen Strukturen die Patienten profitieren, zeigt dieses Journal. Der Schmerz kann viele
Ursachen haben. Er hält sich nicht an die Grenzen
einer medizinischen Disziplin oder das Kompetenzprofil eines Einzelkrankenhauses. Der Schmerz ist
typischerweise interdisziplinär. Seine Ursachen können Durchblutungs- oder orthopädische Störungen,
Rheuma, Nervenläsionen oder Tumorprozesse sein,
er kann durch die Psyche oder innere Organe ausgelöst werden. Oft ist der Schmerz so kompliziert,
dass er nicht von einem Facharzt allein ausreichend
beurteilt und behandelt werden kann. Das GZW
hat ein interdisziplinäres Schmerzzentrum geschaffen, das sowohl stationär und ambulant als auch in
einer Tagesklinik die Kompetenzen aller am
Schmerz „beteiligten“ Fachdisziplinen zusammenbringt – damit die Wetterau schmerzfreier wird!
Editorial.................................................................2
Die Spezielle Schmerztherapie ist eine
„junge“ Disziplin.....................................................3
Das Behandlungsspektrum........................................3
So kommen Sie zu uns.............................................3
Sorgfältige Diagnostik nach
festgelegtem Verfahren............................................4
Die multimodale Schmerztherapie.............................4
Häufig hilfreich: die psychotherapeutische
Begleitbehandlung..................................................5
Nicht-invasive Therapieverfahren..............................5
Minimal-invasive Interventionen
behandeln Schmerz ursächlich..................................6
Wenn nichts anderes hilft:
invasive Interventionen.............................................7
Was tun gegen chronische Prostataund Beckenschmerzen? ...........................................7
Impressum
Herausgeber:
Gesundheitszentrum Wetterau gGmbH
Chaumont-Platz 1, D-61231 Bad Nauheim
Tel.: 06032 702- 1124, Fax: 06032 702-1151
[email protected], www.gz-wetterau.de
Koordination/Redaktion:
Hedwig Rohde, C3 Public Relations, Gießen
www.c3pr.de
Layout/Gestaltung:
Schaper Kommunikation, Bad Nauheim
www.schaperkommunikation.de
Foto S. 7: © Medtronic GmbH
Druck:
Wetterauer Druckerei, Friedberg
www.wdfb.de
Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger
Ärztlicher Direktor der GZW gGmbH
Gesamtauflage:
Ca. 70.000 Exemplare
Ausgabe 2/2012
3
Die Spezielle Schmerztherapie –
eine „junge“ Disziplin
Chefarzt Dr. med. Thorsten Fritz, Oberärztin Dr. med. Anette Pack und Matthias Deller
Die Spezielle Schmerztherapie ist in
der Medizin eine „junge“ Disziplin.
Sie umfasst die gebietsbezogene
Diagnostik und Therapie chronisch
schmerzkranker Patienten. Bei diesen
Patienten hat der Schmerz seine physiologische Warnfunktion verloren
und ist zu einem selbstständigen
Krankheitsbild geworden.
Etwa 800.000 bis eine Million Menschen in Deutschland leiden an komplizierten chronischen Schmerzerkrankungen. Viele Patienten mit chro-
Das Behandlungsspektrum
In der Schmerzstation im Hochwaldkrankenhaus Bad
Nauheim behandeln
wir alle Menschen,
die unter starken
chronischen oder
akuten Schmerzen
leiden. Dabei umfasst das Behandlungsspektrum unter
anderem
• Kopfschmerz
• Gesichtsschmerz
• Rückenschmerz
• Tumorschmerzen
• CRPS (M. Sudeck)
• Neuropathien
• Rheuma
• Fibromyalgie
Wichtige Voruntersuchungen bezüglich
der Ursache des Schmerzes sollten
bereits durchgeführt worden sein,
damit wir möglichst rasch mit der
Behandlung der Schmerzen beginnen
können. Selbstverständlich leiten wir
ergänzende Untersuchungen, falls
notwendig, in die Wege.
In unserer Station mit Schwerpunkt
Spezielle Schmerztherapie werden
Patienten und Patientinnen aller Krankenkassen behandelt. Die Therapie
wird komplett von den Krankenkassen
übernommen.
nischen Beschwerden (beispielsweise
an Kopf, Gelenken, Wirbelsäule
oder Eingeweiden) sind jahrelang in
medizinischer Behandlung, bis sie
eine adäquate Therapie erhalten.
Um die Therapie möglichst exakt auf
Ihre speziellen Bedürfnisse abstimmen zu können, nehmen wir uns viel
Zeit für Sie. Nur so können wir Ihre
Problematik genau erfassen und gemeinsam mit Ihnen ein ganzheitliches
Behandlungskonzept erarbeiten.
Im GZW wurde eine eigene Abteilung für Spezielle Schmerztherapie
und Palliativmedizin 2009 eingerichtet. Sie wird geleitet von Chefarzt Dr.
med. Thorsten Fritz. Gemeinsam mit
Oberärztin Dr. med. Anette Pack und
Matthias Deller betreut Dr. Fritz die
inzwischen 20 Betten umfassende
Schmerzstation im Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim.
So kommen
Sie zu uns
Um welche Art von Schmerzen
es sich handelt (Dauer, Ursache,
Intensität), ist zunächst zweitrangig. Voraussetzung für eine Behandlung auf unserer Station ist
in jedem Fall die Überweisung
durch die Hausärztin/den Hausarzt, eine niedergelassene Fachärztin/einen niedergelassenen
Facharzt oder eine andere Klinik.
Dabei kann die Überweisung
sowohl in die ambulante Praxis
für Schmerztherapie von Dr.
Thorsten Fritz in Butzbach als
auch direkt zur stationären Aufnahme im Hochwaldkrankenhaus
erfolgen. Die Koordination erfolgt
über Tel.: 06033 9730360.
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GZW-Journal
Sorgfältige Diagnostik nach
festgelegtem Verfahren
In der Diagnostik folgen wir einem
festgelegten Verfahren, das im konkreten Fall modifiziert werden kann:
+ Erhebung einer standardisierten Schmerzanamnese einschließlich der Auswertung von Fremdbe-­
funden
+ Durchführung einer Schmerz­ ana­lyse
+ gebietsbezogene differentialdiag-
nostische Abklärung der Schmerz-
krankheit
+ eingehende Beratung des Patien-
ten und gemeinsame Festlegung der Therapieziele
+ Aufstellung eines inhaltlich und
zeitlich gestuften Therapieplanes einschließlich der zu dessen Um-
setzung erforderlichen interdiszi plinären Koordination der Ärzte und sonstigen am Therapieplan zu beteiligenden Personen und Ein-
richtungen
+ gebietsbezogener Einsatz schmerz-
therapeutischer Verfahren
+ standardisierte Dokumentation des schmerztherapeutischen Be-
handlungsverlaufes
in die gegebenenfalls alle erforder­
lichen Fachleute einbezogen sind.
Die exakte Dokumentation sorgt dafür,
dass jeder Partner im interdisziplinären Behandlungsteam die nötigen
Informationen unverzüglich erhält.
Dies gibt Ihnen die Sicherheit einer effektiven, ganzheitlichen Behandlung,
Die multimodale Schmerztherapie
Zur Behandlung starker chronischer
Schmerzen bedarf es unter Umständen der Kombination unterschied­
licher Methoden. Für eine solche
multimodale Schmerztherapie be­
sitzen wir ein breites Spektrum an
Therapiemöglichkeiten. Darin finden
sich schulmedizinische Behandlungsmethoden ebenso wie die Verfahren der Naturheilkunde und
Akupunktur.
Für einen guten Therapieerfolg kombinieren wir häufig
+ schulmedizinische Behandlungs-
methoden mit den
+ Verfahren der Naturheilkunde
+ ausleitenden Verfahren
+Akupunktur
+ Physiotherapie und
+ psychologischen Therapieverfahren.
Neben medikamentöser Schmerztherapie bieten wir ein großes Spektrum
von minimal-invasiven Interventionen
an. Patienten mit weit ausgebreiteten
Schmerzen bedürfen in der Regel
einer multidisziplinären stationären
Therapie.
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Häufig hilfreich: die psychotherapeutische Begleitbehandlung
Der multimodale Behandlungsansatz
ist fester Bestandteil der stationären
Schmerztherapie. Das stationäre
Leistungsspektrum umfasst daher
eine psychiatrische/psychotherapeutische Begleitbehandlung der
chronischen Schmerzpatienten.
Dazu gehört eine psychiatrische/
psychosomatische Diagnostik, die
durch eine Fachärztin für Psychiatrie
und Psychotherapie und eine Diplom- Psychologin im Behandlungsteam sicher gestellt wird.
Chronisch andauernde oder chronisch
wiederkehrende Schmerzen sind
häufig durch unterschiedliche Ursachen, sowohl durch biologische,
somatische, psychologische und
soziale Faktoren, bedingt. Eine Abklärung und Diagnostik psychiatrischer
Erkrankungen erfolgt durch ein ausführliches Gespräch mit biographischer- und Krankheitsanamnese, bei
Notwendigkeit ergänzt durch testpsychologische Untersuchungen, wie
z.B. Verfahren zum Gedächtnisscreening.
Psychotherapeutische Einzelgespräche
zu Beginn der multimodalen Behandlung können den Beratungs- und Behandlungsbedarf des einzelnen Patienten in psychotherapeutischer Hinsicht abschätzen helfen. Angebote
von stützenden Einzelgesprächen sind
unter Umständen auch in Begleitung
von Familienangehörigen für eine
weitere Behandlungsplanung für die
Menschen, die aufgrund der Schmerzerkrankung in eine schwere Krise
geraten sind, möglich. Zum stationären Behandlungsplan gehört Gruppenpsychotherapie und/oder Psychoedukation in Gruppen.
Ziele sind:
+adäquate Kommunikation über den Schmerz mit dem sozialen Umfeld
+Wiedererlangen der Selbststän-­
digkeit
+angemessene Hilfe zu suchen, ohne sich zurückzuziehen und zu isolieren
+Förderung der Belastbarkeit und der Freizeitaktivitäten im alltäg-
lichen Leben
+Gefühle des „Nichtverstanden-
seins“ zu klären, mit der Möglich-
keit über Ängste und Sorgen zu sprechen.
AuSSerdem sind Entspannungsverfahren wie
+Biofeedback
+Hypnotherapie und
+progressive Muskelentspannung nach Jacobson
im Behandlungssetting integriert. Mit
den unterschiedlichen Verfahren sollen
die Patienten angeleitet werden, „trotz
Schmerz zu entspannen“.
Nicht-invasive Therapieverfahren…
… sind beispielsweise
•die Neuraltherapie: eine Regulationstherapie, der Akupunktur oder der
Manuellen Medizin vergleichbar.
Unter dem Oberbegriff „Neuraltherapie“ werden unterschiedliche Techniken zusammengefasst, etwa die Segmenttherapie oder auch die so genannte Störfeldbehandlung. In jedem
Fall werden lokal wirksame Betäubungsmittel in die Körperregionen
gespritzt, die schmerzen oder die den
Schmerz auslösen
•die Infusionstherapie: zur Linderung chronischer oder akuter Schmerzen werden über eine Infusion
(„Tropf“) Medikamente (Schmerzmittel,
entspannende Substanzen, Vitaminpräparate) verabreicht
•die Transkutane Elektrische Nerven-Stimulation (TENS): ein einfaches
Stimulationsverfahren. Es werden
Elektroden an verschiedene Körperstellen gebracht und mittels eines
Impulsgebers kleine Stromstöße auf
die Haut appliziert
•die Akupunktur: kein Allheilmittel,
aber – bei richtiger Indikationsstellung
und Anwendung – eine nebenwirkungsfreie Behandlungsmethode, mit
der vielen Patienten nachhaltig geholfen werden kann
•ausleitende Verfahren: traditionell
fundamentale therapeutische Maßnahmen der naturheilkundlichen Praxis. In
der Speziellen Schmerztherapie eingesetzt werden der Aderlass (bei
Kopfschmerz), das Schröpfen und die
Schröpfmassage (zur Verbesserung
der Hausdurchblutung und Lymphzirkulation) oder auch das so genannte
Cantharidenpflaster (bei knöchernen
und muskulären Schmerzsyndromen)
•die Hämatogene Oxidationstherapie: ein Verfahren aus dem Spektrum
der Sauerstoff- und Ozontherapien
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GZW-Journal
Schmerzen ursächlich behandeln mit
minimal-invasiven Interventionen
Minimal-invasive Interventionen bieten die Möglichkeit, Schmerzen ursächlich zu behandeln mit dem Ziel,
die Menge der einzunehmenden
Schmerzmittel zu reduzieren und die
Schmerzen zu lindern.
Sie sind auch geeignet, um bei einer
Reihe chronischer Schmerzen, unter
anderem bei Rückenschmerzen, die
Schmerzquelle genau zu lokalisieren,
wenn bildgebende Verfahren keine
Klärung der Ursache(n) erbracht
haben. Mit Hilfe der diagnostischen
minimal-invasiven Interventionen kann
mann häufig durch sonographisch
kontrollierte Verfahren den Schmerz
gezielt ausschalten und so dessen
Ursache besser beurteilen. Am Ende
einer Reihe solcher Interventionen
steht oft die Identifikation der Struktur,
die tatsächlich schmerzauslösend ist.
Erst auf diese Erkenntnis kann eine
wirksame Therapie folgen.
Eine
häufige Ursache chronischer Rückenschmerzen beruht auf degenerativen
Veränderungen der Zwischenwirbelgelenke (Facettengelenke). Die degenerative Veränderung, auch Arthrose,
dieser Gelenke kann sehr schmerzhaft
sein.
Facettengelenksinfiltration:
schmerz­ort identifiziert, ist mit der
Denervation der
Facetten- oder
Ileo­sakral-ge­lenke die Möglichkeit gegeben,
durch einen minimal-invasiven Eingriff eine längerfristige Schmerz­
linde­rung zu er­zielen. Dazu werden die Nerven,
welche die Facetten- und Ileosakral­
gelenke versorgen, kontrolliert denerviert. Das Hochwaldkrankenhaus ist
eine der wenigen Einrichtungen, in
denen dieses Verfahren sonographisch gesteuert wird. Damit wird den
Patienten unnötige Strahlenbelastung
erspart.
Wird ein
Schmerz auf eine Nervenwurzel im
Bereich des Rückenmarks zurückgeführt (dies ist in der Regel bei Bandscheibenvorfällen, Einengung des Rückenmarkskanals und der Nervenwurzelausgänge der Fall), kann in
Abhängigkeit von der Zeitdauer einer
solchen Erkrankung, des Bestehens
von Ausfallerscheinungen der sensiblen Wahrnehmung, Kraft- oder Reflexverlusten ein solches Therapieverfahren in Betracht kommen. Hierbei wird
mit einer Nadel der Nervenwurzelabgang punktiert und ein Gemisch eines
Lokalanästhetikums mit einem Kortisonpräparat injiziert. Das Hochwaldkrankenhaus ist eine der wenigen Einrichtungen, in denen dieses Verfahren sonographisch gesteuert wird. Damit
wird den Patienten unnötige Strahlenbelastung erspart.
Periradikuläre Therapie:
IDET-Verfahren (Intradiskale ElektroFacettengelenksdenervation:
Sind die Facettengelenke als Haupt­
eine minimal-invasive Bandscheibenbehandlung für Pathermale Therapie):
tienten mit mehr als sechs Wochen
bestehendem Bandscheibenvorfall mit
dazu passender Schmerzsymptomatik,
für die eine operative Versorgung
nicht in Frage kommt. Unter Röntgenkontrolle wird eine Kanüle in die betroffene Bandscheibe appliziert.
Durch die Kanüle wird ein Katheter in
die Bandscheibe eingeführt und die
Bandscheibenstruktur durch Hitzeeinwirkung verändert. Die Folge: Das
Gewebe zieht sich zusammen und
dabei den in der Nähe liegenden
Bandscheibenvorfall von der Nervenwurzel zurück; dies gibt der bedrängten Nervenwurzel Platz, was die vorhandenen Symptome lindert.
EPIDURALE NERVENDENERVATION NACH
Hier wird unter radiologischer
Kontrolle ein Katheter in die unmittelbare Nähe der Spinalnerven (der Rückenmarksnerven) vorgeschoben.
Unter Elektrostimulation und mit Hilfe
eines starken elektrischen Feldes werden gezielt sensorische Fasern (Empfindungsnerven) so in ihrer Struktur verändert, dass die Schmerzimpulse weniger stark an das Gehirn gemeldet
werden.
PASHA:
Epidurales Injektionsverfahren (Ka-
Unter Röntgenkontrolle wird ein Katheter durch
den Kaudalkanal (vom Steißbein aus)
in den Rückenmarkskanal eingeführt.
Das Katheterende kommt dabei im so
genannten Periduralraum zu liegen.
Im Anschluss wird für mehrere Tage
der gelegte Katheter mit Lokalanästhetika, Kortisonpräparaten und hochprozentiger Natriumchloridlösung bestückt. Ziel ist eine Abschwellung/Auflösung der entzündlichen Strukturen.
Eine schmerzlindernde Wirkung kann
sich hier im Rahmen des stationären
Aufenthaltes einstellen.
theter nach Prof. Racz):
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Wenn nichts anderes hilft:
Invasive Interventionen
Die zwei von uns angewandten invasiven Verfahren dienen der symptomatischen Therapie chronischer
Schmerzen. Beide Verfahren kommen
in der Regel erst bei weiter fortgeschrittenen Chronifizierungsstadien in
Betracht. Die Durchführung erfolgt in
Kooperation mit neurochirurgischen
Kollegen.
Spinal Cord Stimulation (SCS): ein
Elektrostimulationsverfahren, bei dem
Elektroden direkt am Rückenmark zu
liegen kommen. Diese Elektroden sollten durch gezielte kleine Stromstöße
in eine Gebiet, das durch die Lokalisation der Elektroden bestimmt wird,
eine Schmerzlinderung erzielen.
Hierbei wird versucht, durch die rich­
tige Lokalisation der Elektroden das
schmerzhafte Areal abzubilden. SCS
wird bei chronischen und therapieresistenten Schmerzen eingesetzt. In der
Regel ist dies erst nach Ausschöpfen
vieler anderer Therapiemaßnahmen
der Fall.
Intrathekale Schmerzpumpe: Sie wird
in der Regel unter die Bauchhaut implantiert und kann gasdruck- oder
elektrisch betrieben sein. Durch einen
Katheter pumpt sie ein Medikament
direkt in das Innere des Spinalkanals,
den so genannten Intrathekalraum.
Meistens wird hierbei Morphin als
Schmerzmittel eingesetzt. Durch die
Applikation direkt in die Nähe des Rückenmarks ist es möglich, eine gute
Schmerzlinderung zu erzielen, ohne
dass starke allgemeine Nebenwirkungen durch das applizierte Medikament auftreten, wie sie bei Einnahme
durch den Magen-Darm-Trakt üblich
sind.
Die Implantation einer intrathekalen
Schmerzpumpe kommt bei chronischen therapierefraktären Schmerzzuständen in Betracht.
Was tun gegen
chronische Prostata- und Beckenschmerzen?
Ein neu entwickeltes, sehr gut verträgliches und nebenwirkungsarmes Verfahren zur Behandlung
chronischer Prostata- und Beckenschmerzen ist die Pulsierende Radiofrequenztherapie.
Mit Hilfe einer Sonde werden
die für die Schmerzen verantwortlichen Nerven identifiziert und
durch den Einfluss eines starken
elektrischen Feldes nachhaltig unempfindlich gegen Schmerzen.
Der Vorteil gegenüber früheren
Verfahren: Die Nerven werden in
ihrer Substanz nicht geschädigt,
weshalb Taubheitsgefühle vermieden werden. In den meisten Fällen können die Schmerzen mit
dieser neu entwickelten Therapie
deutlich reduziert oder sogar völlig ausgeschaltet werden.
Kontaktbox:
Fragen, Beratung und Behandlung werden koordiniert von
der Praxis Dr. Fritz/Deller unter
Tel.: 06033 9730360.
Erfahren, kompetent, spezialisiert: die Ärzte des GZW
Chefarzt
Prof. Dr. med. G.-André Banat
Klinik für Innere Medizin
Hochwaldkrankenhaus
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Neurologie
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Onkologie Kreiskrankenhaus
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Facharzt für Hals-NasenOhrenheilkunde
Kreiskrankenhaus Schotten
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Radiologie, Interventionelle
Radiologie
Gesundheitszentrum Wetterau
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und Onkologie
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Facharzt für Chirurgie,
Unfallchirurgie, D-Arzt
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Bad Nauheim
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Klinik für Innere Medizin
Hochwaldkrankenhaus
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Thomas Kamps
Facharzt für Gynäkologie
Kreiskrankenhaus Schotten
Tel.: 06044 9646444
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Dr. med. Uwe Erkens
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und Intensivmedizin
Gesundheitszentrum Wetterau
Tel.: 06032 702-2227
Marco Kettrukat
Facharzt für Orthopädie
MVZ-Centromed
Bad Nauheim
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Chefarzt
Dr. med. Thorsten Fritz
Abteilung Schmerztherapie
und Palliativmedizin
Gesundheitszentrum Wetterau
Tel.: 06032 702-2350
Chefarzt
Dr. med. Klaus-Peter Kröll
Klinik für Chirurgie
Hochwaldkrankenhaus
Tel.: 06032 702-2224
Chefarzt
Dr. med. Jörn Kuntsche
Klinik für Geriatrie
Bürgerhospital
Tel.: 06031 89-493
Chefarzt
Dr. med. Christof Müller
Klinik für Chirurgie
Kreiskrankenhaus Schotten
Tel.: 06044 61-5541
Chefarzt
Dr. med.
Andreas Niedenthal
Klinik für Innere Medizin
Bürgerhospital
Tel.: 06031 89-231
Chefarzt
Dr. med. Michael Pröbstel
Klinik für Unfallchirurgie
und Orthopädie
Hochwaldkrankenhaus
und Bürgerhospital
Tel.: 06032 702-2224
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Dr. med. Michael Putzke
Klinik für Psychiatrie &
Psychotherapie
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Dr. med. Marc Scharmann
Klinik für Innere Medizin
Schlossbergklinik
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PD Dr. med.
Ingo K. Schumacher
Klinik für Chirurgie
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