Die Ungleichheit in der Welt nimmt zu

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 Die Ungleichheit in der Welt nimmt zu
Die wichtigsten Faktoren, die zur Zunahme der Ungleichheit in der Welt in der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts beigetragen haben, waren:
• das rasche Wirtschaftswachstum in bereits reichen Ländern in Westeuropa, Nordamerika und
Ozeanien, verglichen mit dem Rest der Welt und
• das relativ geringe Wachstum auf dem indischen Subkontinent bis kurz vor dem Ende des 20.
Jahrhunderts und einheitlich langsames Wachstum in Afrika.
Faktoren, die zur Verringerung von Ungleichheit beigetragen haben, waren:
• das rasche Wachstum in China seit den siebziger Jahren und in Indien seit Ende der achtziger
Jahre sowie
• die Angleichung zwischen den europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten bis zu den
neunziger Jahren.
Das rasche Wachstum in Südostasien war zwar beeindruckend, hatte aber wegen der relativ
kleinen Bevölkerungen, denen es zugute kam, nur geringe Auswirkungen auf die Ungleichheit
weltweit ...
Die reichsten fünf Prozent der Weltbevölkerung beziehen genauso viel Einkommen wie die
ärmsten 57 Prozent. Und die reichsten 25 Millionen Amerikaner haben ein Einkommen, das dem
von fast zwei Milliarden ärmsten Menschen der Welt entspricht.
Die Ungleichverteilung des Einkommens zu überwachen und in Grenzen zu halten ist nicht nur
wichtig, um die Chancen für möglichst viele Menschen zu verbessern, sondern auch um soziale
Spannungen in (meist städtischen) Regionen mit großer Ungleichheit zu mindern. Mit
zunehmender Globalisierung und dem billiger und breiter werdenden Zugang zu Informationen
steigt auch das Bewusstsein für die globale Ungleichheit. Die Menschen vergleichen sich selbst
nicht mehr nur mit ihren Mitbürgern, sie sind sich auch der internationalen Unterschiede bewusst,
was die Divergenzen zwischen den einzelnen Ländern schlimmer – und gefährlicher – macht. Um
die wachsenden Spannungen zu mindern ist es entscheidend, dass alle Länder von der
Entwicklung profitieren.
Quelle: UNDP/DGVN, Bericht über die menschliche Entwicklung 2002, S. 23, und 2003, S.
49
Aus: Welt im Wandel, Omnia Verlag, 2004
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