Untitled - Dental Magazin

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Zwei Klassen, ein Anspruch:
In Ihre Hände legen wir nur das Beste.
Als Zahnarzt wissen Sie, dass gute Arbeit maßgeblich von
Ihrem Wissen und handwerklichen Können bestimmt wird.
Für perfekte Arbeitsergebnisse spielen aber auch die richtigen
Instrumente eine wichtige Rolle: Nur wenn Ihre Instrumente
leicht in der Hand liegen und sich mühelos führen lassen,
erzielen Sie präzise Ergebnisse. Das garantieren unsere
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neuen Instrumentenklassen Premium und Comfort aus
besonders leichtem Titan. Für welche der beiden Klassen
Sie sich auch entscheiden: Sie erhalten innovative Spitzenprodukte, mit denen Sie gerne arbeiten werden. Es wird
ein guter Tag. Mit Sirona.
Implantate und
Parodontitis:
Aktuelle Diskussionen
Sofortversorgung und Sofortimplantation – das möchten
immer mehr Patienten, nach Möglichkeit ohne umfangreiche Augmentationen. Solche Wünsche lassen sich heute mit
speziellen Behandlungskonzepten selbst für Parodontitispatienten realisieren. Auch dann, wenn der gesamte Restzahnbestand extrahiert werden muss.
Behandlungskonzepte wie das All-on-4 Konzept stellen
zum Beispiel „feste Dritte“ sofort in Aussicht. Im zahnlosen
Oberkiefer sollten dabei mindestens vier, im zahnlosen
Unterkiefer mindestens zwei Implantate gesetzt werden. Bei
stark atrophiertem Oberkiefer lassen sich mithilfe von
Zygoma-Implantaten aufwändige Augmentationen vermeiden. Viele Zahnärzte – vor allem Kliniker – stehen solch
„sportlichen Konzepten“ eher skeptisch gegenüber und
bevorzugen die systematische Risikoabschätzung.
Eine aktuelle Standortbestimmung erwartet Sie im aktuellen
Expertenzirkel „Implantate bei Parodontitispatienten: Varianten mit und ohne Augmentation“. Wie behandeln Sie Ihre Parodontitispatienten am besten? Wo liegen die Grenzen für den
Zahnerhalt? Was spricht für bzw. gegen Extraktion plus Sofortversorgung? Welche Konzepte bieten sich an? Wie lassen sich
Augmentationen vermeiden?
Diese Fragen stehen im Fokus
der
Diskussion
mit
PS: Die Literaturlisten
Prof. Dr. Guido Heydecke,
zu den Fachbeiträgen
Hamburg, Dr. Tim Joda,
stellen wir Ihnen auf
Hamburg/Bern, Dr. Wolfgang
www.dentalmagazin.de
Bolz, München, Dres. Vladan
zur Verfügung.
und Dusan Vasiljevic, Friedeburg, und Hans GeiselhörinHaben Sie Fragen an die
Redaktion? Sie erreichen
ger, Head of Global Research,
uns per E-Mail:
Products and Development,
[email protected]
Nobel Biocare.
Fest steht: Nicht immer kann man aufs Augmentieren
verzichten. Welche Technik und welches Knochenersatzmaterial wann indiziert sind, zeigen Dr. Dr. Dr. Oliver Blume,
München, auf den Seiten 32 bis 33. und Dr. Kai Zwanzig,
Bielefeld, auf den Seiten 48 bis 54. Mit überlegtem Weichgewebsmanagement lassen sich uneinheitliche Gegebenheiten
ausgleichen. Wie sich diese Herausforderung lösen lässt,
illustriert Dr. Christoph Köttgen, Mainz, an einem aktuellen
Fall (Seiten 42 bis 46).
Selbstverständlich setzt implantatgetragener Zahnersatz
bei Parodontitispatienten immer eine lebenslange, engmaschige Nachsorge voraus. Denn das Periimplantitisrisiko ist
klar höher als bei parodontal Gesunden. Diese Patienten
haben mit vergleichsweise höheren Verlustraten zu kämpfen. Eine detaillierte Aufklärung ist unerlässlich, eine generelle Kontrollindikation für Implantate besteht aber nicht.
Fortschritte in der Implantatreinigung: Implantatoberflächen mit Ultraschallenergie zu säubern, ohne sie aufzurauen
oder in ihrer Struktur zu verändern, reduziert Risiken. Welche technischen Möglichkeiten sich aktuell anbieten, geht
aus Untersuchungen des Universitätsklinikums HamburgEppendorf unter Leitung von Prof. Dr. Petra Schmage hervor (Seiten 34 bis 36). Was Gels, Reinigungspasten und Spülungen in diesem Zusammenhang bewirken können,
beschreibt Dr. Elenore Behrens, Kiel (Seiten 36 bis 40).
Wir hoffen, Ihnen auch mit dieser Ausgabe des DENTAL
MAGAZINs einige Anregungen zum Nachlesen und einige Vorschläge zur Optimierung Ihres parodontologischen
und implantologischen Behandlungs- und Praxiskonzepts
liefern zu können.
Ihre Redaktionsteam des DENTAL MAGAZINs
Europerio7: Das Ringen um Behandlungsstandards
Vom 6. bis 9. Juni fand in Wien mit der Europerio7 einer der
bedeutendsten Kongresse für Parodontologen statt. Mehr als
7000 Teilnehmer bedeuteten einen neuen Besucherrekord.
Sie lobten denn auch das hohe wissenschaftliche Niveau, die
Aussteller freuten sich über gute und intensive Gespräche an
ihren Ständen. Neben Diskussionen um die richtigen Therapie
von Parodontitis und Periimplantitis bot das Programm auch
viele Informationen für das Praxisteam.
Ein beherrschendes Thema des Kongresses war der Zusammenhang zwischen allgemeinen und dentalen Erkrankungen. Dr.
Maurizio Tonetti betonte, dass dem Zahnarzt eine besondere
Verantwortung zukomme: Ihn sähen Patienten sehr viel häufiger als einen anderen Arzt über einen langen Zeitraum hinweg.
Er könne somit zu einem „Guide for Health“ werden. Und diese Gesundheit beginne eben im Mund. Eine Parodontitis sei
denn auch keine Erkrankung eines Zahns oder einer Zahnfleischtasche, sondern des gesamten Mundraums.
Prof. Dr. Niklaus P. Lang beschäftigte sich in einem Workshop
noch einmal ausführlich mit der lokalen Antibiose bei einer
Parodontitis-Behandlung. Er berichtete von einer MulticenterStudie, die gezeigt habe, dass die lokale Gabe eine Antibiotikums eine wichtige Rolle dabei spielen könnte, die Infektion in
tiefen Taschen (5 mm) unter Kontrolle zu halten. „Wir müssen
uns jedoch darüber im Klaren sein, dass es mit einer einmaligen
Behandlung nicht getan ist“, erklärte Lang. Es sei unbedingt
nötig, die Patienten zu einer besseren Mundhygiene zu motivieren und sie regelmäßig in der Praxis weiter zu behandeln, etwa
über eine professionelle Zahnreinigung.
Die Frage, ob dieses Behandlungskonzept auch für Periimplantitispatienten infrage kommt, beantwortete Lang so: „Bei bei-
Prof. Dr. Peter Eickholz repräsentierte bei der Eröffnungsfeier als Präsident der Deutschen
Gesellschaft für Parodontologie die deutschen Zahnärzte.
Kongresseröffnung durch Dr.
Gernot Wimmer, Präsident der
Österreichischen Gesellschaft
für Parodontologie und Präsident dieser Europerio
den Krankheitsbildern handelt es sich um eine Infektion mit
einer ähnlichen Äthiologie. Es liegt daher nahe, das Konzept
auch hier anzuwenden.“ Dass es in beiden Fällen eine unterschiedliche Mikroflora gebe, sei für ihn noch nicht nachgewiesen (eine Studie reiche da nicht aus). „Und solange keine andere Methode ihren Erfolg nachgewiesen hat, sehe ich keine Veranlassung, eine Periimplantitis anders zu behandeln als eine
Parodontitis“, stellte Lang klar. Dazu gehöre dann auch das
ganze Spektrum inklusive chirurgischer Eingriffe.
Abrechnungssymposium: GOZ 2012 Komplett-Paket
Der Deutsche Ärzte-Verlag und der ZMMZ-Verlag bieten Fortbildungen zur GOZ 2012 an. Neben großen Abrechnungssymposien
werden auch Reaktionen der Kostenträger zur GOZneu thematisiert. Unter Titeln wie „Das Haifischbecken – Erstattungsservice
als Rettungsanker“, „Die schwarzen Schafe – Kostenträger kommen zu Wort“ oder „Das Schafott – was passiert mit Zahnarzt
und Patient im Gerichtsverfahren?“ offeriert das Abrechnungssymposium „GOZ 2012 Komplett-Paket“ einen Rundumschlag.
Am 14. September in Köln und am 21. September in Stuttgart
werden Experten die Alltagsproblematik von diversen Seiten
beleuchten. Neben Abrechnungs- und juristischen Spezialisten
kommen auch Vertreter von Kammern und Kostenträgern zu
Wort. Der Vormittag gehört ganz den Fachrichtungen. GOZFachleute für Chirurgie, Parodontologie, Implantologie und
Endodontie geben praktische Tipps für den Umgang mit der
GOZ 2012, beispielsweise in puncto Implantatprothetik.
In einer gemeinsamen Aktion des Deutschen Ärzte-Verlags und der
Plattform www.goz-und-recht.de werden darüber hinaus aktuelle
Schreiben der Kostenträger gesammelt (siehe Kasten). Die Kölner
Rechtsanwältin Dr. Susanna Zentai, die auf diesem Gebiet durch
zahlreiche Veröffentlichungen und Vortragstätigkeiten bekannt ist,
wertet diese juristisch aus. Die kommentierten Ergebnisse sind auf
der Seite www.goz-und-recht.de abrufbar und werden zudem über
einen ständig aktualisieren Newsletter veröffentlicht.
Zusätzlich kann man an bundesweit stattfindenden Intensiv-Seminaren teilnehmen. Darin vermittelt Zentai, die seit Jahren auf dem
Gebiet des Gebührenrechts und des Umgangs mit Kostenträgern
tätig ist, fallbezogene Formulierungstipps und Reaktionsmöglichkeiten. Fragen dürfen gerne mitgebracht oder im Vorfeld eingesandt
werden. Alle Praxen, die sich an dieser Aktion beteiligen, können zu
vergünstigten Konditionen an den GOZ-Symposien teilnehmen.
Die Termine für die Intensiv-Seminare „GOZ 2012:
Die Reaktionen und Aktionen der Kostenträger“:
Mittwoch
Freitag
Mittwoch
Mittwoch
Mittwoch
26. September
28. September
10. Oktober
17. Oktober
24. Oktober
Düsseldorf
Hamburg
Frankfurt
Stuttgart
Köln
Der Preis pro Teilnehmer liegt bei 298 Euro zzgl. Mehrwertsteuer. Der Rabatt für Einsendungen der Schreiben von Kostenträgern
beträgt fünf Prozent.
Service und Verlässlichkeit.
Tag für Tag für Tag für Tag.
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Auf Komet können Sie immer zählen. Wir bieten Ihnen nicht nur
Service: Wenn Sie eine Frage haben, bekommen Sie die Antwort,
wertvolle Instrumente und innovative Lösungen, sondern auch
die Ihnen weiterhilft. Wenn Ihnen ein Produkt fehlt, schicken wir es
unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Und einen kompletten
Ihnen auf direktem Wege. Kurz, wir sind Komet in allem, was wir tun.
BALD DATEN ZUR PERIIMPLANTITISPROPHYLAXE
Interview mit Studienleiter PD Dr. Dirk Ziebolz zur ersten prospektiven Multizenterstudie zur
Prophylaxe periimplantärer Erkrankungen.
Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen verbunden mit
wirksamen häuslichen Prophylaxemaßnahmen gelten gemeinhin
als gute Vorbeugung gegen entzündliche Erkrankungen des
Zahnhalteapparats. Für die Prävention periimplantärer Entzündungen liegen entsprechende Daten bislang nicht vor. Eine neue
Multizenterstudie zur Prophylaxe periimplantärer Erkrankungen
will die Wirksamkeit der am natürlichen Zahnhalteapparat nachgewiesenen Prophylaxemaßnahmen für die periimplantären
Gewebe überprüfen. PD Dr. Dirk Ziebolz, Göttingen, hat diese
weltweit bislang einmalige Studie gemeinsam mit Prof. Dr.
Johannes Einwag, Direktor des Zahnmedizinischen Fortbildungszentrums Stuttgart und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für
präventive Zahnheilkunde GPZ e. V., sowie Sylvia Fresmann,
1. Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygieniker/innen DGDH e. V., konzipiert. Unterstützt wird diese wegweisende Präventionsstudie durch die Arbeitsgruppe gesundes Implantat, die sich als Projekt des Aktionsbündnisses gegen Periimplantitis für die Prävention von entzündlichen Prozessen an dentalen
Implantaten einsetzt.
Bitte beschreiben Sie die Ziele und den Aufbau der neuen
Multizenterstudie.
Wir wollen erstmals im Rahmen einer prospektiven Langzeitstudie überprüfen, inwieweit verschiedene professionelle Prophylaxemaßnahmen periimplantäre Erkrankungen verhindern
können und ob eine dieser Maßnahmen effektiver ist als die
anderen. Bei der Umsetzung haben wir uns für eine Multizenterstudie entschieden, da wir die Daten praxisbasiert von Dentalhygienikerinnen in ganz Deutschland erheben lassen wollten. Wir
bilden vier Patientengruppen, die mit verschiedenen Prophylaxemaßnahmen behandelt werden: Einmal Handinstrumente und
Ultraschall, einmal Handinstrumente und Luftpulverwasserstrahlgeräte und dann jeweils die beiden Gruppen mit der
adjunktiven Applikation eines lokalen CHX-Lacks. Die frisch
implantierten Patienten werden zufällig einer dieser vier Gruppen
zugeteilt und erhalten alle vier Monate die ihrer Gruppe entsprechenden Prophylaxemaßnahmen. In jeder teilnehmenden Praxis
werden mindestens zwei Patienten aus jeder Gruppe, also insgesamt acht, betreut. Alle Patienten erhalten für die häusliche
Mundpflege die gleichen Instruktionen und Produkte. Nach
einem Jahr, nach zwei und nach drei Jahren erfolgt eine Zwischen- bzw. Abschlussuntersuchung. Die Studie ist zunächst auf
drei Jahre angelegt.
Wie werden die Dentalhygienikerinnen, die die Daten erheben, so kalibriert, dass die Ergebnisse verlässlich sind?
Bei den Dentalhygienikerinnen, die die Probanden in den Zahnarztpraxen betreuen und die Daten erheben, handelt es sich um
professionell geschulte Fachkräfte, die alle im Zahnmedizinischen
Fortbildungszentrum Stuttgart ihre Ausbildung absolviert haben.
Wir werden sie zusätzlich im Oktober in der Diagnostik mit den
in der Studie zu verwendenden Instrumenten kalibrieren und in
den aufzunehmenden Befunden sowie in der Anwendung der
professionellen Präventionsmaßnahmen schulen. Wenn die Prophylaxemaßnahmen in einer Vielzahl von Praxen funktionieren,
ist das ein großer Vorteil, denn das zeigt, dass eine wirksame
Periimplantitisprävention behandlerunabhängig ist.
PD Dr. Dirk Ziebolz, Sylvia Fresmann und Prof. Dr. Johannes Einwag
stellten das Konzept der ersten prospektiven Multizenterstudie zur Prophylaxe von periimplantären Erkrankungen in Ludwigsburg vor. Foto:
Johannes Wosilat/www.wosilat.de
Die Teilnehmerinnen und die Studienleiter der ersten prospektiven
Multizenterstudie zur Prophylaxe periimplantärer Erkrankungen
während der 18. Jahrestagung der DGDH in Ludwigsburg.
Wie viele Praxen und Patienten nehmen an der Studie teil?
Es beteiligen sich etwa 30 Praxen mit rund 200 Patienten. Pro
Praxis muss eine Mindestanzahl von acht Patienten, also zwei
pro Gruppe, in die Studie eingebracht werden.
Welche Erwartungen haben Sie an die Studie?
Meine persönliche Erwartung ist, dass wir als Ergebnis Zahnmedizinern ein konkretes Behandlungskonzept für die Prävention von periimplantären Erkrankungen in der Praxis mitgeben
können.
Kontakt
[email protected]
www.gegen-periimplantitis.de
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Fünf Jahre Masteronline Parodontologie
Der familienfreundliche und innovative Masterstudiengang
Parodontologie & Periimplantäre Therapie der Freiburger Universitätszahnklinik feiert am 22. September sein fünfjähriges
Bestehen mit einer Fortbildungstagung zum Thema „Aktuelle
Entwicklungen in der Parodontologie“.
Damit hat sich das Konzept der Kombination aus Online- und
Präsenzlehre insbesondere bei niedergelassenen Kollegen mit
Familie durchgesetzt. Weil die Theorie von zu Hause aus erlernt
werden kann, fallen viele zusätzliche Fortbildungstage und
damit Praxisausfallzeiten und verlorene Familienwochenenden
weg. Die Präsenzphasen sind vorwiegend für Hands-on-Kurse
reserviert. Zur Realisierung dieses fortschrittlichen Projekts
erhielt die Freiburger Zahnklinik im Jahr 2007 eine Fördersumme in Höhe von rund 860.000 Euro und 2010 den Thieme Förderpreis für Innovative Lehrprojekte und Reformansätze in der
medizinischen Ausbildung.
Damit nun auch Freiburger Zahmedizinstudenten von dem
Masterstudiengang profitieren, werden ausgewählte Fälle der
Masterabsolventen für einen Fallpool, auf den die Studierenden
Zugriff haben, mediendidaktisch aufbereitet. Für dieses Projekt
erhielt die Freiburger Parodontologin Prof. Dr. Petra RatkaKrüger jüngst den Instructional Development Award (IDA) der
Universität Freiburg, der mit 70.000 Euro dotiert ist.
Kollegen, die am Masterstudiengang interessiert sind, können
sich gerne einen Schnupperzugang geben lassen oder bei Fragen
Die Freiburger Parodontologin Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger leitet
den Studiengang MasterOnline Parodontologie.
das MasterOnline-Team kontaktieren. Insbesondere für Curriculumsabsolventen wird es ab sofort günstiger: Wer ein Curriculum Parodontologie bei einer Zahnärztekammer erworben
hat, spart 5.000 Euro. Der Studiengang startet erneut am
19.10.2012, auf die ersten zwölf Bewerber wartet ein iPad 3.
Da die Anzahl der Studienplätze begrenzt ist, sollten Sie sich
bei Interesse bald anmelden.
Weitere Infos: www.masteronline-parodontologie.de
Tel.: 0761 27047280
Jetzt anmelden: Roadshow Zahnaufhellung
Ende Oktober dieses Jahres wird die Zahnaufhellung neu geregelt. Die neue Kosmetikverordnung stärkt die Rolle der Zahnarztpraxis. Auf eine verstärkte Nachfrage sollten sich Praxen
heute vorbereiten. Aus aktuellem Anlass startet Philips ZOOM
daher die Roadshow „Zahnaufhellung JETZT in Zeiten der neuen Kosmetikverordnung“. Die Referenten beleuchten die „Sicherheit der Zahnaufhellung, alle rechtlichen Neuerungen sowie die
Umsetzung in der Praxis“.
Es referieren unter anderem:
Die Stationen sind:
05.09.
26.09.
10.10.
31.10.
Hamburg
München
Berlin
Köln
Die Nachmittagsveranstaltung für Zahnärzte und Praxisteams
dauert jeweils etwa drei Stunden. Die Teilnahme ist mit bis zu
vier Fortbildungspunkten bewertet.
Neben den rechtlichen Aspekten der neuen Kosmetikverordnung, die den zahnärztlichen Praxen zukünftig die zentrale Verantwortung für Zahnaufhellung zuordnet, werden Wissenschaft
und Studienlage, die Integration in die Praxis und die Vermarktung vorgestellt. Selbst eine komplette lichtaktivierte Philips
ZOOM Zahnaufhellung wird live gezeigt.
Die Teilnahmegebühr beträgt 35 Euro (zzgl. MwSt.) für Zahnärzte und 25 Euro (zzgl. MwSt.) für Mitarbeiterinnen.
Prof. Dr. Micha- ZA Dr. Carsten Sylvia
el Noack, Köln Stockleben,
Fresmann,
Hannover
DGDH,
Dülmen
Rechtsanwalt
Uwe Hohmann,
Köln
Alle Teilnehmer erhalten einen Philips Sonicare AirFloss im
Wert von 99 Euro*.
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Schnelligkeit lohnt sich: Die
Zusage erfolgt strikt nach Anmelde-Reihenfolge. Die Anmeldung wird direkt und formlos telefonisch oder per Mail erbeten.
*UVP des Herstellers
Anmeldung: WEFRA PR, Julia Remme
Tel.: 069 695008-969
Fax: 069 695008-71
[email protected]
Abb. 3: Darstellung des Knochenangebotes
Abb. 4: Inserierte Implantate
Abb. 5: Radiologische Kontrolle
sichtig mobilisiert und angehoben. Die Implantatbett-Aufbereitung für die Zygoma-Implantate erfolgt vom
Kieferkamm ausgehend durch den Sinus bis in den Jochbeinkörper. Anschließend wird das Zygoma-Implantat inseriert.
Im nächsten Schritt erfolgt die simultane Augmentation im
Bereich des Zygoma-Implantats mit einem Knochenersatzmaterial, um langfristig ein knöchernes Implantatlager zu
schaffen. Das Augmentat wird nachfolgend mit einer resorbierbaren Membran abgedeckt. Im anterioren Bereich werden zusätzlich Implantate schräg inseriert. Hiermit kann der
bestehende Restknochen optimal für eine primärstabile Ver[]
ankerung genutzt werden..
DENTAL-MAGAZIN-Leser können sich ab 1. September alle vorgestellten Videos in voller Länge kostenlos
ansehen: Folgen Sie nach Ihrer Gratis-Registrierung dem
Link: www.dental-online-college.com/dentalmagazin.
Abb. 6: Extraktionsalveole vor Sofortimplantation
DR. LUC VRIELINCK
ist Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurg am Klinikum in Genk und inseriert seit 1999 Zygoma-Implantate.
Heute zählt er zu den führenden Experten auch diesem Gebiet. Im Dental-Online-College-Interview
skizziert er deren Funktion.
Was ist ein Zygoma-Implantat und wie funktioniert es?
Ein Zygoma-Implantat ist mit 35 bis 52 Millimetern ein ausgesprochen langes Implantat. Es wird im Jochbein (Os zygomaticum) inseriert, daher der Name. Ansonsten funktioniert es wie
ein Standard-Implantat.
Was sind die Vorteile?
Der langwierige Knochenaufbau kann mit Zygoma-Implantaten
vermieden werden. Darüber hinaus bleiben dem Patienten mehrere
chirurgische Eingriffe erspart. Denn Zygoma-Implantate werden in
nur einer Operation eingesetzt. Sie können in unterschiedlichen
Winkeln im Jochbein verankert werden und halten einer stärkeren
Belastung als ein Standard-Implantat stand.
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Thema: Entscheidungsfindung in der PAR-Therapie; Dr.
Wolfgang Westermann
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Thema: Extraktion und Alveolenfüllung – biologische
Grundlage zum Kierferkammerhalt; Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz
Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie für Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, Auf der
Horst 31, 48147 Münster, Tel.: 0251 507-602, Fax: -619
[email protected], www.zahnaerzte-wl.de
CME-Punkte: 5, Gebühr: 199 €
27.10.2012 Filderstadt
28.11.2012 Münster
Thema: Praktischer Trainingskurs zur Erstellung
umfangreicher Therapiekonzepte – Risikoprofile in der
Perio-Implantat-Prothetik zur Absicherung der „Vorhersagbarkeit“ von Therapien; Dr. K.-L. Ackermann, Dr. R.
Roessler
Ort: Filderstadt, Anmeldung/Information: DGI-Sekretariat für Fortbildung, Bismarckstr. 27, 67059 Ludwigshafen
Tel.: 0621 681244-51, Fax: -69
[email protected], www.dgi-ev.de
CME-Punkte: 8, Gebühr: 425 €
Thema: Der zahnlose Unterkiefer – implantologische
Versorgung ohne Fremdlaboranteil; PD Dr. Andre Büchter, Dr. Klaus Engelke
Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie für
Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, Auf
der Horst 31, 48147 Münster
Tel.: 0251 507-602, Fax: -619
[email protected], www.zahnaerzte-wl.de
CME-Punkte: 6, Gebühr: 299 €
30.11. – 01.12.2012 Stuttgart
03.11.2012 Berlin
Thema: Weichgewebeexpansion mit osmotischen Gewebeexpandern; Dr. Dogan Kaner
Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut, Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin
Tel.: 030 414725-40, Fax: 030 4148967
[email protected], www.pfaff-berlin.de
CME-Punkte: 9, Gebühr: 255 €
10.11.2012 Magdeburg
Thema: Weichgewebemanagement um Zähne und
Implantate; Dr. Holger Janssen
Ort: Magdeburg, Anmeldung/Information: Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, Große Diesdorfer Straße 162,
39110 Magdeburg
Tel.: 0391 73939-14, Fax: -20
[email protected], www.zaek-sa.de
CME-Punkte: 8, Gebühr: 190 €
21.11.2012 Münster
Thema: Problemlösungen in Grenzgebieten zwischen
Parodontologie und Zahnerhaltung; Prof. Dr. Dr. Hans
Jörg Staehle
Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie für
Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, Auf
der Horst 31, 48147 Münster
Tel.: 0251 507-602, Fax: -619
[email protected], www.zahnaerzte-wl.de
CME-Punkte: 5, Gebühr: 279 €
Thema: Patientengerechte Parodontologie (30.11.),
Parodontologie-Live Praxistag (01.12.); Prof. Dr. Rainer
Buchmann
Ort: Stuttgart, Anmeldung/Information: Zahnmedizinisches Fortbildungszentrum Stuttgart (ZFZ), Herdweg 50,
70174 Stuttgart
Tel.: 0711 22716-18, Fax: -41
[email protected], www.zfz-stuttgart.de
CME-Punkte: 5 (30.11.), 10 (01.12.), Gebühr: 200 € ZA,
150 € ZFA (30.11.), 500 € ZA, 350 € ZFA (30.11.-01.12.)
30.11. – 01.12.2012 Berlin
Thema: Aktuelle Aspekte zur Sinusbodenelevation; Prof.
Dr. Dr. Michael Herzog
Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut, Aßmannshauser Straße 4–6,
14197 Berlin
Tel.: 030 414725–40, Fax: 030 4148967
[email protected], www.pfaff-berlin.de
CME-Punkte: 15, Gebühr: 395 €
11.01. – 12.01.2013 Münster
Thema: Implantation und Augmentation am Humanpräparat; Prof. Dr. Fouad Khoury, Prof. Dr. Werner Wittkowski
Ort: Münster, Anmeldung/Information: Akademie für
Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, Auf
der Horst 31, 48147 Münster
Tel.: 0251 507-602, Fax: -619
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Abb. 1: Ausgangssituation eines 71-jährigen Patienten in frontaler
Ansicht. Sichtbar sind eine insuffiziente prothetische Versorgung und
eine schlechte Mundhygiene.
Abb. 2: Radiologischer Ausgangsbefund im präoperativ erstellten
Orthopantomogramm
BOLZ: Wenn die Zähne aus parodotologischer Sicht erhaltungswürdig sind und der Patient auch einer entsprechenden
Therapie zustimmt, gilt eigentlich immer die gleiche Grundregel:
䡲 Erst erfolgt die Sanierung der Parodotalerkrankung mit
dem klaren Ziel der Taschenreduktion auf maximal fünf
bis sechs Millimeter, je nach Lokalisation.
䡲 Nach der Reevaluation schließt sich die endgültige Planung an. Grundsätzlich soll keine Zahnsubstanz mehr
durch Beschleifen geopfert werden, d. h., Implantationen
und adhäsive Prothetik sind für uns die einzig richtigen
Optionen, je nach Indikation. Es versteht sich von selbst,
dass diese Patienten einer lebenslangen Nachsorge unterliegen müssen!
Aber minimalinvasive Konzepte sind zurzeit doch en
vogue – wehren sich Patienten nicht gegen das Extrahieren?
BOLZ: Bei entsprechender Aufklärung können sie das Vorgehen nachvollziehen. Und: Fürs Extrahieren gibt es zahlreiche
Gründe, die nicht immer nur im rein Zahnmedizinischen liegen müssen. Wir haben nach Extraktionen viel Erfolg mit
dem Konzept der „festen Dritten an einem Tag“. Auch hier
gilt natürlich immer: Der feste, implantatgetragene Zahnersatz muss so konstruiert sein, dass eine ausreichende Mundhygiene möglich ist.
VASILJEVIC: Verfügt der Patient über genügend parodontal
gesunde Zähne, bietet sich zahngetragener Zahnersatz zwar
an. Grundsätzlich ersetzen wir fehlende Zähne aber lieber
direkt durch Implantate. Dabei vermeiden wir soweit wie
möglich das Verblocken von implantat- und zahngetragenen
Zahnersatz. Außer bei der Hybridbrücke. Bei dieser Konstruktion verblocken wir Implantate mit zahngetragenem
Zahnersatz auf „paroendo-lädierten“ Zähnen. Die wurzelbehandelten Zähnen werden dadurch stabilisiert und mit
der Zeit fester.
Herr Geiselhöringer, wann würden Sie die konventionelle Brückenprothetik bevorzugen?
GEISELHÖRINGER: Die Wahl zwischen konventioneller Brückenprothetik und einer implantatgetragenen Versorgung
als Therapieoptionen hängt in erster Linie vom Ausmaß der
vorliegenden Schädigung des Zahnhalteapparats und dem
Restknochenniveau ab. Bei moderatem Knochenabbau und
Attachmentverlust kann der Erhalt der eigenen Zähne nur
dann eine realistische Therapieoption sein, wenn eine einwandfreie Mundhygiene und die disziplinierte Einhaltung
der Recalltermine garantiert sind. Ist der langfristige Erfolg
einzelner Pfeilerzähne jedoch unklar und mit einem progressiven Verlauf der Erkrankung zu rechnen, sollte extrahiert
werden.
Welche Lösung favorisieren Sie?
GEISELHÖRINGER: Aufgrund aktueller Datenlage plädieren
wir dafür, eine großzügigere Extraktionsindikation zu stellen und implantatgetragenen Zahnersatz intensiver mit dem
Patienten zu diskutieren.
Kommen wir zum richtigen System: Gibt es DIE
Implantatlinie für PA-Patienten?
JODA: Generell unterscheiden sich Implantatsysteme für
parodontal kompromittierte und parodontal gesunde
Patienten gar nicht voneinander. Allgemeine Aspekte hinsichtlich der Oberfläche, der Lage des Implantat-Interface
zum Alveolarknochen, der Implantat-Abutment-Verbindung
sowie der damit verbundenen Möglichkeiten zur prothetischen Rehabilitation sollten für alle Patienten berücksichtigt
werden. Ein systematisches Behandlungskonzept und die
prothetisch orientierte Implantatplanung und Insertion in
korrekter 3D-Position erscheinen als zentral wichtig für den
Langzeiterfolg.
Abb. 3: Osseointegrierte NobelActive Implantate mit aufgeschraubten
30°-Multi-unit Abutments und gut ausgeheiltem Weichgewebe
Abb. 4: Osseointegrierte NobelSpeedy-Replace Implantate mit aufgeschraubten 30°-Multi-unit Abutments in Regio 35, 42, 45 und einem
17°-Multi-unit Abutment in Regio 32
PA-Patienten gelten als besonders periimplantitisgefährdet. Sollten sie nicht besser ganz auf Implantate verzichten?
BOLZ: Nein, auf keinen Fall. Periimplantitis ist und bleibt
ein Thema, wie u. a. Lang oder Berglund in ihren Studien
belegen. Deshalb Patienten mit der Vorgeschichte einer
Parodontitis nicht zu behandeln, ist schlichtweg Unsinn.
Denn gerade die Parodontitis ist die Hauptursache für
Zahnverlust. Fielen PA-Patienten weg, dürften wir letztlich
die Mehrheit unserer Patienten gar nicht therapieren! Kurz:
Eine gründliche Vorbehandlung, Entzündungsbekämpfung
und fachgerechte Nachsorge sind bei diesen Patienten der
richtige Weg.
HEYDECKE: Ganz wichtig sind in der Tat die Aufklärungsgespräche. Darauf möchte ich an dieser Stelle noch einmal hinweisen. Denn Parodontitispatienten müssen unter Umständen mit höheren Verlustraten und Periimplantitisrisiken
rechnen.
GEISELHÖRINGER: Aktuelle Langzeitstudien belegen eine
Korrelation zwischen Implantaterfolg, Recall-Effizienz und
Patientencompliance – und zwar unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung. Die Wahl des Therapiekonzepts hängt
entscheidend davon ab. Neben adäquater Diagnostik,
Behandlung und Nachsorge sind auch adjuvante Maßnahmen wie Rauchentwöhnungsprogramme erfolgsentscheidend.
Kontaktfläche zum Weichgewebe bietet Vorteile für die
Nachsorge. Das gilt aber auch für parodontal gesunde
Patienten. Im ästhetisch sensiblen Bereich sind jedoch
Implantate indiziert, die bündig mit dem Knochenniveau
inseriert werden.
HEYDECKE: Aus heutiger Sicht zeigen Implantate mit rauen
Oberflächen eindeutig bessere osseointegrative Eigenschaften als glattflächige. Bei freiliegenden Implantatwindungen
werden raue Oberflächen jedoch signifikant stärker mit
parodontalpathogenen Keimen besiedelt – dennoch sollten
heute raue Oberflächen, egal ob parodontal gesund oder
kompromittiert, verwendet werden. Es werden bis auf wenige Ausnahmen kaum noch Implantate mit glatten Anteilen
hergestellt.
GEISELHÖRINGER: Alle zurzeit auf dem Markt erhältlichen
Implantatdesigns – zumindest diejenigen, die klinisch-wissenschaftlich dokumentiert sind – scheinen unabhängig von
ihrer Oberflächenbeschaffenheit und ihrem Makrodesign
gute Ergebnisse zu erzielen.
Prof. Heydecke, Dr. Joda, welche Implantate favorisieren Sie bei PA-Patienten?
JODA: Im nicht ästhetischen Bereich sind Implantate in
Betracht zu ziehen, die mit dem Soft-Tissue-Level abschließen. Diese ermöglichen eine Verlagerung der ImplantatAbutment-Verbindung weg vom ossären Interface, so dass
eine Exposition mit parodontalpathogenen Biofilmorganismen erschwert ist. Auch ein glatt polierter Halsbereich mit
Wie rau darf die Oberfläche denn sein?
GEISELHÖRINGER: Sehr raue Implantatoberflächen können
bei Parodontitispatienten zu Komplikationen führen. Das
haben wissenschaftliche Untersuchungen schon vor Jahren
belegt. Die meisten dieser sehr rauen Implantate sind mittlerweile auch wieder vom Markt verschwunden. Langzeitergebnisse zu moderat rauen Oberflächen, wie z. B. TiUnite,
zeigen dagegen nach zehn Jahren ein stabiles marginales
Knochenniveau.
VASILJEVIC SENIOR: Wir schwören auf diese Implantatoberflächen. Das Prinzip hat uns überzeugt:
TiUnite ist ein Titanoxid, das sich mittels Anodisierung
durch Funkenentladung zu einem osseokonduktiven keramischen Biomaterial entwickelt. Die Stimulation der Entladung erfolgt in Form von Anionen und/oder Kationen, die
Abb. 5: Spiegelaufnahme des Zahnersatzes nach Fertigstellung mit
aufgeschraubten Laboranalogen. NobelProcera-Gerüste, Kunststoffzähne Girrbach Creapearl und Candulor Aesthetic Autopolymerisat
zur Gestaltung des künstlichen Zahnfleisches
Abb. 6: Okklusale Ansicht nach Eingliedern der Oberkieferrestauration. Die Schraubenzugangskanäle werden auch hier mit einem zahnfarbenen Komposit verschlossen.
sich in die Oberfläche einlagern, vorzugsweise Calciumoder Phosphationen. Das führt zu einer porösen Implantatoberfläche mit Einlagerung von die Knochenregeneration
beschleunigenden Ionen.
Je nach Prozessparameter treten allerdings auch Areale
mit glatter Oberflächenstruktur auf, die keine Retention
von Osteoblasten ermöglichen. Durch die anodische Oxidation wird die Passivierungsoxidschicht des Titans aufgebaut, so dass es im harten Knochen zu einer Lösung
von Titanpartikeln bei der Implantatinsertion kommen
kann.
tig stabiles Knochenniveau und gesunde Weichgewebsverhältnisse um das Implantat herum.
Was sagen Sie, Herr Dr. Bolz?
BOLZ: Also ich bin vorsichtiger. Ob bestimmte Implantatoberflächen hier als günstiger zu bezeichnen sind, werden
wir meiner Meinung nach erst wissen, wenn Langzeitdaten
objektiv ausgewertet worden sind. Ob Implantatgröße, -länge, -oberfläche und -design – ich vermisse harte Daten. Perfekte Mundhygiene und chirurgisches Vorgehen zum maximalen periimplantären Knochenerhalt sind für mich die
wichtigsten Parameter in diesem Zusammenhang.
Welche Implantatdurchmesser bzw. -längen versprechen
den größten Erfolg?
JODA: Für mich gilt die Devise: So dünn wie möglich und so
lang wie nötig. Die Längen sollen je nach zahntypenspezifischem Durchmesser acht bis zwölf Millimeter nicht überschreiten. Im Zuge potenzieller Explantationen sind Implantate, die nicht das maximale Knochenangebot in vertikaler
und horizontaler Richtung ausreizen, mit weniger Aufwand
wieder zu entfernen.
VASILJEVIC: Mein Slogan lautet ebenfalls: mehr Knochen
weniger Titan.
Neben speziellen Designüberlegungen zur Implantatform/-geometrie ist die Implantat-Abutment-Verbindung
das zweite ausschlaggebende Kriterium für ein langfris-
Welche Verbindung ist heute die richtige?
Die konische mit Rotationssicherung!
VASILJEVIC: Ich schließe mich an. Wir bevorzugen klar
Innenverbindungen mit Kronen und Platform-Switching und zwar nicht nur bei PA-Patienten. Der Konus wird in zig
anderen Bereichen – z. B. im Flugzeugbau oder im Motorsport – eingesetzt, immer dann wenn sich wichtige Teile
nicht lösen sollen. Durch die stabile Verbindung werden
Mikrobewegungen an der Implantat-Abutment-Verbindung
vermieden. Dies gilt ja als Grund für ein geringes krestales
Resorptionsverhalten. Der kleinere Durchmesser der Aufbauteile, der Platform-Switch, bewirkt eine Weichgewebeanlagerung auch auf der Implantatoberkante. Dadurch wird
ein weiterer krestaler Knochenabbau vermieden.
GEISELHÖRINGER : Implantate mit konischer Innenverbindung und zusätzlichem Platform-Shift wie z. B. die
NobeActive und NobelReplace CC/PS Implantatlinien verfügen über sehr gute Eigenschaften, die in klinischen Studien
mit Nachuntersuchungszeiten über mehrere Jahre belegt
werden konnten.
HEYDECKE:
Vor allem für den PA-Patienten ist die schnelle Primärstabilität wichtig. Wie gehen Sie konkret vor?
VASILJEVIC: Wir inserieren im Oberkiefer das NobelActive
Implantat. Dieses verfügt über ein aggressives Gewinde. Im
Unterkiefer ist die Knochenqualität meistens besser. Deswegen benutzen wir das NobelReplace Implantat, das sehr
leicht in der Handhabung ist.
Wann muss denn zwingend augmentiert werden?
HEYDECKE: Prinzipiell sollten die Implantate in dreidimensional korrekter Position mit adäquatem Knochen zirkumferent von ≥ 1 mm, ästhetische Zone ≥ 2 mm vestibulär, inseriert werden. Können diese Sicherheitsabstände nicht einge-
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in der Basisversorgung*
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und Komposit. Erfahren Sie mehr unter:
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*Als Basisversorgung nutz- und abrechenbar für die empfohlenen
Indikationen: Restaurationen der Klasse I, unbelastete Restaurationen der Klasse II, kaudruckbelastete Restaurationen der
Klasse II (sofern der Isthmus weniger als die Hälfte des Interkuspidalraumes beträgt), Interdentale Restaurationen, Klasse V
und Wurzelkariesbehandlung, Stumpfaufbauten
Abb. 7a: Okklusale Ansicht nach Eingliedern der Unterkieferversorgung. Das Verschließen der Schraubenzugangskanäle wird mittels
Komposit durchgeführt.
Abb. 7b: Röntgenkontrollaufnahme fünf Monate post OP nach Eingliedern der definitiven Versorgung [Abb. 1 bis 7b: Bolz]
halten werden, sind knochenaugmentative Verfahren, egal
ob parodontal gesund oder kompromittiert, notwendig.
tionen und mögliche Risiken mit dem Patienten zu diskutieren.
Umfangreiche Augmentationen bei PA-Patienten bergen
aber auch Risiken, sehe ich das richtig?
BOLZ : Nicht nur bei PA-Patienten, ich würde, vorausgesetzt
es gibt eine echte Alternative, bei jedem Patienten auf
umfangreiche Augmentationen verzichten. Die Parodontitisvorgeschichte ist aber keine Kontraindikation für augmentative Maßnahmen.
Auf welche Technik setzen Sie in Ihrer Klinik, Herr Dr.
Vasiljevic?
VASILJEVIC SENIOR: Auf das All-on-4/6 Konzept und die
V-two-V-Technik, also auf angulierte Implantate für Brücken bei Teilbezahnten. Sol lassen sich aufwendige Augmentationen in unserer Klinik zu 90 Prozent vermeiden.
Hier ein Fallbeispiel: Eine Patientin kam mit starken
Schmerzen in unsere Praxis. Sie litt aufgrund einer anatomischen Besonderheit des Unterkiefers unter starken
Schmerzen beim Zubeißen, ihre Prothese drückte auf
einen Nervenaustrittspunkt.
Mithilfe
einer
3D-Navigationsschiene
(NobelGuide) setzten wir vier Implantate der Firma
Nobel Biocare, Modell NobelSpeedy und NobelReplace.
Die endständigen Implantate wurde unter Schonung der
Nervenaustrittspunkte schräg inseriert. Noch in derselben Sitzung erhielt die Patientin ein fest verschraubtes
Provisorium. Nach sechs Monaten wurde es durch eine
titanverstärkte definitive Arbeit ersetzt. Die gesamte
Behandlung führten wir unter örtlicher Betäubung
durch, es kam zu keinerlei postoperativen Schmerzen
und Komplikationen. Bei einer Beckenkammtransplantation, die ihr von einem anderen Behandler vorgeschlagen
worden war, wären höhere Kosten entstanden und ein
stationärer Aufenthalt erforderlich gewesen (Abb.
22/23). Dennoch, ab und an ist die Augmentation auch
beim PA-Patienten ein Muss.
Welche Alternativlösungen empfehlen Sie?
GEISELHÖRINGER: Das All-on-4 Konzept und die ZygomaImplantate bieten sich zum Beispiel an.
Bitte erläutern Sie das näher.
GEISELHÖRINGER: Es ist bekannt, dass die bakterielle Flora
bei Parodontitispatienten eine deutlich größere Komplexität
aufweist als bei Gesunden. Eine Studie von Quirynen & van
Assche von 2012 von der Universität Leuven zeigt, dass die
Schlüsselpathogene bei parodontal kompromittierten
Patienten auch nach Extraktion aller Zähne in der Mundhöhle nachgewiesen werden können, wenn auch in deutlich
reduzierter Anzahl. Die bakterielle Besiedelung der Mundhöhle und die Tatsache, dass bei Parodontitispatienten oftmals eine spezielle Wirts(immun)antwort, diverse allgemeinmedizinische Erkrankungen oder eine Nikotinabhängigkeit
vorliegen, können ein erhöhtes Risiko für Komplikationen
bei umfangreichen Knochenaugmentation darstellen. Zwar
sind diese Faktoren nicht zwingend Ausschlusskriterien für
eine Augmentation bei pardontal vorgeschädigten Patienten.
Der Zahnarzt sollte aber Therapiealternativen wie z. B. das
All-on-4 Konzept, Zygoma-Implantate oder sehr kurze
Implantate in Betracht ziehen, die ohne zusätzliche invasive
Vorbehandlungen auskommen.
Auf jeden Fall ist eine sorgfältige Patientenselektion und
Behandlungsplanung nötig, um alternative Behandlungsop-
Herr Dr. Joda, Herr Prof. Heydecke, wie sieht Ihr
Behandlungskonzept für zahnlose PA-Patienten aus?
JODA: Implantatprothetische Versorgungskonzepte im zahnlosen Kiefer richten sich nach dem Ausmaß des knöchernen
Atrophiegrads mit begleitendem Verlust an Weichgewebsstrukturen. Insbesondere bei PA-Patienten muss von ausge-
Wer steckt
eigentlich hinter derart
bruchfesten Zähnen?
Abb. 8: Klinische Ausgangssituation einer 53-jährigen Patientin mit
fortgeschrittener Parodontitis. Umfangreiche chirurgische und parodontale Vorbehandlungen waren erforderlich, um eine stabile klinische Situation für die definitive Restauration zu erlangen.
Abb. 9: Nach Abschluss der Hygienephase und Kontrolle der Patientenmotivation wurden die knöchernen Defekte augmentiert und fehlende Zähne mit implantatgetragenem Zahnersatz ersetzt. Sowohl die
natürlichen Pfeilerzähne als auch die Implantate wurden mit vollkeramischen Kronen versorgt (NobelProcera Zirconia und Alumina). Klinische Situation vor Eingliederung der definitiven Kronen.
Abb. 10: Aufgrund der einfachen klinischen Handhabung und der Eliminierung von Zementierungsproblematiken wurden die Implantate
im posterioren Seitenzahnbereich mit okklusal verschraubten Zirkonbrücken versorgt (NobelProcera Implant Bridge Zirconia).
Abb. 11: Aufgrund der klinischen Vorteile durch das Design und die
Implantat-Abutmentverbindung wurde das NobelActive Implantatsystem im Oberkiefer und in den augmentierten Unterkieferregionen verwendet.
prägten Alveolarfortsatzatrophien mit zentripetaler Charakteristik im OK und zentrifugaler Charakteristik im UK ausgegangen werden. Daher ist der Aspekt des
Weichgewebssupports durch rosa Kunststoffanteile bei
(bedingt) herausnehmbaren Lösungen von Vorteil.
Implantaten realisieren. Wie oben bereits kritisch angemerkt, sind jedoch ästhetische Parameter mit Hilfe von
prothetischen Set-ups präoperativ zu untersuchen. Ab
sechs Implantaten könnten drei isolierte Klein-Segmente
umgesetzt werden (Abb.14 bis 16). Die letztere Variante
besitzt den Vorteil einer lokalisierten Erneuerung im Fall
eines Implantatverlusts.
Im Unterkiefer sind nach gegenwärtiger Ansicht zwei
Implantate in Position der Eckzähne als Minimallösung,
z. B. mit Locator-Ankern, indiziert. Vier Implantate in
Position 2 und 4 ermöglichen herausnehmbare Lösungen
auf Stegen (Abb. 17 bis 19). Bei beiden Konzepten wird die
anatomisch risikobehaftete Region des Nervus mentalis
geschont. Festsitzende Versorgungen sind auf vier bis sechs
Implantaten realisierbar: Auf vier Implantaten wäre dieses
eine bogenumspannende Brücke und auf sechs Implantaten könnten drei isolierte Kleinsegmente umgesetzt wer-
Das Behandlungskonzept muss jeweils an Ober- und
Unterkiefer angepasst werden. Bitte beschreiben Sie das
Prozedere.
HEYDECKE: Als medizinisch notwendig werden im Oberkiefer gegenwärtig mindestens vier, besser sechs Implantate in strategischer Position 2 und 4 (und 6) für herausnehmbare Lösungen auf Stegen oder beispielsweise Locator-Abutments im Oberkiefer angesehen. Bei diesen
Lösungen kann i. d. R. auf komplexe Knochenaugmentationen im Bereich der Sinus maxillares verzichtet werden.
Festsitzende Konzepte lassen sich mit sechs bis acht
Abb. 12: Okklusale Ansicht der Unterkieferestaurationen. Bei Verwendung von Zirkongerüststrukturen ist ein ästhetisch zufriedenstellender
Verschluss der okklusalen Schraubenzugangskavitäten mit einem konventionellen Kompositmaterial leicht durchführbar.
Abb. 13: Röntgenkontrollaufnahme drei Jahre nach Abschluss der
Behandlung [Fotos 8 bis 13: Holst, Erlangen, Dr. Anette FelderhoffFischer, München, ZT Nicola Pfennig, München]
Abb. 14: Osseointegrierte Implantate (Bone Level, Straumann) mit
reizlosen periimplantären Weichgewebsverhältnissen in regiones 15,
13, 12, 22, 23 und 25
Abb. 15: Segmentierte Endpfeiler-Implantatbrücken mit 1 resp. 2 Pontics zum Ersatz von 15–25 als Spiegelaufnahme
den. Diese Variante besitzt die bereits oben genannten Vorteile.
GEISELHÖRINGER: Haben Patienten ihre Zähne aufgrund
einer Parodontitis verloren, geht dieser Verlust in den meisten Fällen mit einem umfangreichen Knochenverlust einher.
In diesen Situationen sollte man die für den Patienten vorteilhafteste Lösung wählen und eine Behandlung anbieten,
die eine einfache Handhabung und Hygienemöglichkeiten
bietet. Bei ausreichendem vertikalem und horizontalem
Knochenangebot kann die Option einer festsitzenden,
implantatgetragenen Restauration in Erwägung gezogen
werden.
einer reduzierten Anzahl von Implantaten, oftmals nur vier,
bei entsprechender hygienefähiger Gestaltung ein optionaler Therapieansatz sowohl für den zahnlosen Ober- als
auch Unterkiefer sein. Eine kombiniert festsitzend-herausnehmbare Lösung mit einem hoch präzise gefrästen,
implantatgetragenen NobelProcera-Steg und einer herausnehmbaren Deckprothese ist eine weitere sehr gute Behandlungsoption.
Neben den rein klinisch-radiologischen Entscheidungskriterien dürfen bei der Planung jedoch, wie zu Beginn
bereits erwähnt, der allgemeine Gesundheitszustand des
Patienten, die manuellen Fähigkeiten bei der Mundhygiene und die Patientencompliance für den Recall nicht
außer Acht gelassen werden. Nicht zuletzt spielen natürlich der finanzielle Aspekt und die Bereitschaft des Patienten, in seine Mundgesundheit zu investieren, eine entscheidende Rolle.
Das ist allerdings auch eine Kostenfrage.
GEISLHÖRINGER: Richtig. In Abhängigkeit von der klinischen Situation und den finanziellen Möglichkeiten des
Patienten kann eine festsitzende Restauration auch auf
Abb. 16: Verschraubte Implantatbrückenversorgungen regiones
15-x-13/12-x-x-22/23-x-25 sowie zahngetragene Einzelkronen 16 und
26 in situ von okklusal
Abb. 17: Osseointegrierte NobelReplaceStraight Implantate in Regio
34, 32, 42, 44 mit komplett reizlosen Verhältnissen
Ich fasse zusammen: Fester Zahnersatz auf so wenig
Implantaten wie möglich ist ein optimales und finanzierbares Behandlungskonzept bei zahnlosen PA-Patienten?
BOLZ: Und das lässt sich mit dem All-on-4 als Prinzip bestens realisieren. Allerdings muss man das Zygoma-Implantat für den stark atrophierten Oberkiefer mit einbeziehen,
will man aufwendige Aufbauten vermeiden und die Patienten auch sofort versorgen.
VASILJEVIC: Auch wir präferieren das All-on-4 Konzept als
festen Zahnersatz oder als herausnehmbare Alternative:
Stegversorgung auf vier Implantaten, Teleskoparbeiten auf
vier Implantaten.
HEYDECKE: Die Lösung muss den ästhetischen und funktionellen Bedürfnissen des Patienten Rechnung tragen. Die mit
der Behandlung verknüpften Einflüsse wie chirurgische
Interventionen, Behandlungsdauer, Handhabung und Pflege
der Rekonstruktion müssen für den Patienten tragbar sein.
Natürlich muss eine Lösung auch finanziell akzeptabel sein.
JODA: Und allen Beteiligten sollte klar sein, dass ein eventuelles Risiko für Misserfolge erhöht ist. Eine generelle Kontraindikation für Implantatlösungen besteht aber nicht.
Feste Dritte auch für PA-Patienten
Das „All-on-4 Konzept“ ermöglicht eine festsitzende Versorgung des zahnlosen Kiefers auf vier Implantaten, zwei im
Frontzahnbereich und zwei in einem Winkel von bis zu
45 Grad distal inserierten. Abhängig vom gewählten Nobel
Biocare Implantatsystem gibt es verschiedene Längen (von 7–18
mm) und Durchmesser (NP, RP, WP, jedoch nicht durchgängig
für alle All-on-4 Komponenten, RP für alle Systeme). Mit diesem Konzept lassen sich aufwendige und speziell für PA-Patienten risikobehaftete Augmentationen vermeiden. Dr. Paolo Malo
(Lissabon) entwickelte diese Technik zusammen mit
Nobel Biocare. Reicht das Knochenvolumen als Basis für die
nötigen vier Implantate nicht aus, kommen sogenannte Zygoma-Implantate zum Einsatz.
Vorteil: Durch die langen Schrauben kann das Os zygomaticum
als Knochenlager verwendet werden, wenn gar keine Möglichkeit besteht, im posterioren Alveolarkamm des Oberkiefers zu
implantieren.
Das All-on-4 Konzept wird inzwischen von einer Reihe von
Herstellern kopiert, wobei wissenschaftliche Studien den Erfolg
des Konzepts umfänglich nur mit Nobel Biocare Produkten
belegen. Eine Übersicht der wichtigsten Studien finden Sie auf:
www.dentalmagazin.de
Wie bekommen Zahnärzte das in den Griff? Wie lassen
sich mögliche Misserfolge vermeiden?
GEISELHÖRINGER: Die Behandlung von Parodontitispatienten erfordert ein besseres Verständnis der Parodontalerkrankungen und ihrer Folgen sowie eine entsprechende Therapieplanung. Sowohl vor als auch nach der Implantation
muss die unterstützende Parodontaltherapie implementiert
sein.
13 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer
schweren Parodontitis. Dennoch ist das Fach Parodontologie an deutschen Universitäten unterrepräsentiert.
Was muss sich an den Hochschulen tun?
BOLZ: Die Parodontologie sollte als zentrales Studienfach
anerkannt werden und schon sehr früh die Implantologie
miteinbeziehen. Die Trennung der beiden Fächer – Parodontologie hier und Implantologie dort – führt zur falschen Weichenstellung. Es muss für einen parodontologisch tätigen
Zahnarzt selbstverständlich sein, dass er die Implantologie
beherrscht!
GEISELHÖRINGER: Universitäten als Lehrinstitutionen und
wissenschaftliche Zentren müssen „am Ball bleiben“. Gerade der Einfluss chronischer und akuter Parodontalerkrankung auf die Langzeitergebnisse von dentalen Implantaten
ist hochinteressant. Wir sehen momentan den Trend, dass
Schlussfolgerungen in vielen Fällen aus Tierstudien mit nur
Abb. 18: Steg mit okklusaler Verschraubung aus einer edelmetallfreien
Legierung. Die Verankerung der Deckprothese erfolgt über horizontale
und vertikale Semipräzisionsgeschiebe mit leicht auswechselbaren Kunststoffeinsätzen (Preci-Horix/Preci-Vertix, CEKA-Vertrieb, Hannover).
Abb. 19: Eingegliederte Unterkiefer-Deckprothese mit Kunststoffzähnen. Die Deckprothese wird immer mit einem Gerüst aus einer edelmetallfreien Legierung hergestellt. Dieses trägt auch die KunststoffGeschiebe-Matrizen. [Fotos 14 bis 19: Joda]
Abb. 20, 21: Bei dieser Patientin handelt es sich um einen Extremfall. Das jahrelange Einlegen von Haftpolstern unter der Prothese führte zum
fast vollständigen Knochenverlust. Nur in der OK-Seitenzahregion war noch Knochen vorhanden. Hier wurden per 3D-Navigationsschiene
(NobelGuide) Implantate gesetzt. Die Insertion erfolgte unter starker Neigung der Implantate.
sehr kleinen Stichproben oder klinischen Kurzzeitstudien
gezogen werden – dabei sind Implantate als lebenslange
Lösung für die Patienten konzipiert.
Die Nachbeobachtung einer größeren Anzahl von Patienten (>10.000) über längere Zeiträume, zehn, 20 und mehr
Jahre, kann wesentlich dazu beitragen, ein besseres Bild über
die klinische Wirksamkeit von Implantaten zu erlangen. Entsprechende Projekte laufen bereits seit mehreren Jahren an
der Brånemark Klinik in Göteborg und der Universität Wien.
In welchen Bereichen besteht weiterer Handlungsbedarf,
Herr Dr. Bolz?
BOLZ: In Sachen Implantatoberflächen, vor allen Dingen
bezogen auf die Weichgewebshaftung und in puncto Periimplantitis. Und noch eins, und das richtet sich an die Hersteller: Es wird für die nachkommende Generation unglaublich
wichtig, dass bestimmte Hardwarekomponenten vereinheitlicht werden.
Bitte etwas konkreter.
BOLZ: Schon jetzt existieren Hunderte verschiedener Schraubendreher und Schraubengewinde bzw. Verbindungsformen.
Wer soll in ein paar Jahren noch die Nachsorge, Reparatur
oder Neuversorgung machen können, wenn er die Instrumente nicht hat? Hier gibt es Nachholbedarf!
Herr Geiselhöringer, das Periimplantitsrisiko muss sinken, PA-Patienten sind besonders betroffen – was unternimmt Nobel Biocare?
GEISELHÖRINGER: Unabhängig von der initialen klinischen
Situation – parodontal vorerkrankt oder nicht – ist der
Erhalt des marginalen Knochenniveaus eines der kontroversesten Themen im Bereich der implantatgetragenen oralen
Rehabilitation. Während noch viele Fragestellungen unbeantwortet sind, besteht allgemeiner Konsens, dass ein Verlust/Abbau des periimplantären Knochens ein multifaktorielles Geschehen ist. Es ist daher unerlässlich, weiterführen-
Abb. 22, 23: Die Patientin hatte aufgrund einer anatomischen Besonderheit starke Schmerzen beim Zubeißen (Prothese drückte auf einen Nervenaustrittspunkt).
richtungen getagt, um über die „Behandlungsoptionen für
den Erhalt des periimplantären marginalen Knochens“ zu
diskutieren.
Schwerpunkte dieser Arbeitsgruppe waren der marginale Knochenerhalt und die periimplantäre Weichgewebsentzündung, um Richtlinien für die zahnärztliche Gemeinschaft zu erarbeiten. Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe
wurden kürzlich in einer Sonderausgabe des European
Journal of Oral Implantology (EJOI) unter dem Titel
„Treatment Options for the Maintenance of Marginal
Bone Around Endosseous Oral Implants“ veröffentlicht.
Die Schlussfolgerungen und Richtlinien bekräftigen, dass
Periimplantitis nur einer der Gründe für marginalen Knochenverlust ist. Faktoren wie Operationstrauma, Erhitzung, Rauchen, Parafunktionen und andere Aspekte müssen ebenso berücksichtigt werden. Die Erhaltungsphase sei
einer der Schlüsselfaktoren, der stabile marginale Kno[]
chenverhältnisse garantiert.
Literaturliste auf www.dentalmagazin.de
Abb. 24: Bei der Patientin wurden vor 15 Jahren vier Implantate inseriert, die auch noch heute voll in Funktion sind (Ankylos, Dentsply
Friadent). Im OK erfolgte die V-two-V-Technik, um augmentative
Maßnahmen zu vermeiden, Implantate regio 25: NobelSpeedy 4x13
und regio 26: NobelActive 4,3x15 mit jeweils 30 Grad Multi-unit
Aufbauten) [Fotos 20 bis 24: Vasiljevic]
de wissenschaftliche Studien zu initiieren, um ein
detaillierteres Verständnis der biologischen Prozesse um das
Implantat zu erlangen.
Nobel Biocare hat in der Vergangenheit unabhängige
Arbeitsgruppen unterstützt mit dem Ziel, ein besseres Verständnis über die Entzündungsprozesse im Weich- und Hartgewebe und die Langzeitüberlebensraten der Implantate zu
erlangen, und die Firma wird dies in Zukunft auch weiterhin
tun. Kürzlich hat eine Gruppe von acht weltbekannten
Experten aus unterschiedlichen zahnmedizinischen Fach-
Zusammenfassung
䡲 Mit speziellen Konzepten lassen sich auch bei Parodontitispatienten mit stark athrophiertem Kiefer Implantate ohne
umfangreiche Augmentationen setzen.
䡲 Müssen alle Restzähne aufgrund der Erkrankung extrahiert
werden, sind feste Dritte dennoch möglich. Das Behandlungskonzept muss jeweils auf den Ober- und Unterkiefer angepasst werden.
䡲 Implantatgetragener Zahnersatz im parodontal kompromittierten Gebiss erfordert eine intensivere Nachsorge als üblich.
Das Periimplantitisrisiko ist höher. Patienten müssen entsprechend aufgeklärt werden.
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Allografts: Akzeptanz steigt
Nicht immer lassen sich augmentative Maßnahmen nach Extraktionen mit nachfolgenden Implantationen vermeiden. Wann sind welche Technik und welche Knochenersatzmaterialien indiziert?
Welche Kriterien sind entscheidend? Das DENTAL MAGAZIN fragte DR. DR. DR. OLIVER BLUME.
Die Technik der „Socket Preservation“ im Anschluss an
die Extraktion ist eine Möglichkeit, die Alveole mit
Knochenersatzmaterial und Schleimhauttransplantat zu
füllen. Wann entscheiden Sie sich für dieses Vorgehen?
Wir sind definitiv keine Fans der systhematischen Socket
Preservation und stellen die Indikation äußerst eng. Der
Grund: Liegen geringe Defekte vor, muss eher die Extraktion so atraumatisch wie möglich erfolgen, um die Alveole
zu erhalten und ihren Kollaps zu verhindern. Gelingt das,
macht Socket Preservation keinen Sinn mehr. Bei erheblichen Defiziten, zum Beispiel im parodontal kompromittierten Gebiss, augmentieren wir umfassend. Da ist es mit der
Stabilisierung der Alveole nicht getan.
Für welches Knochenersatzmaterial plädieren Sie in solchen Fällen? Es bieten sich viele Varianten an − autologe
Transplantate, xenogene, allogene, aber auch synthetische Substanzen.
Die Suche nach dem idealen Material ist noch nicht abgeschlossen und beschäftigt Kliniker und Wissenschaft. Alle Varianten
haben Vor- und Nachteile, es kommt auf die Defekte an. Soll
vertikale Höhe gewonnen werden oder fehlen in mehreren
Dimensionen knöcherne Begrenzungen, sind feste Materialien
wie Knochenblöcke indiziert. Bei auffüllbaren Defekten oder
auch bei eleganten Rekonstruktionstechniken wie Bone Splitting oder Segementosteotomien eignen sich Granulate.
Dr. Dr. Dr. Oliver Blume
studierte Medizin und Zahnmedizin in Budapest und promovierte in Budapest und Freiburg. Von 1998 bis 2001 arbeitete er als leitender Oberarzt der Abteilung für Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie der St. Lukas
Klinik, Solingen, seit 2002 ist er niedergelassen in einer Partnerschaftsgesellschaft in
München. [email protected]
Sie setzen in Ihrer Praxis seit drei Jahren auch allogene
Knochenblöcke und Granulat ein. Die Produkte stammen wie Blutkonserven von Lebendspendern. Drohen
ähnliche immunologische Reaktionen und/oder Hepatitis- oder HIV-Infektion? Wie schätzen Sie das Kontaminationsrisiko ein?
Aufgrund der in Deutschland sehr strengen Vorschriften zur
Gewinnung allogener Materialien und der vielen Behandlungsschritte, denen diese vor der Freigabe unterliegen, haben wir
keine Bedenken. Aber die Patienten müssen umfassend aufgeklärt werden. Denn in den 1980er Jahren sorgten HIV-Infektionen nach Einsatz allogener Substanzen für Schlagzeilen. In
unserer Praxis entscheiden sich inzwischen ca. 86 Prozent der
Patienten nach adäquater Aufklärung und entsprechender Indikationsstellung für allogenes Ersatzmaterial. Die übrigen
Patienten wählen alternative Granulate bzw. Knochenblöcke.
Was sind die Vorteile und was müssen Newcomer
beachten?
Bedingt durch den schnellen „Graft Turnover“, das heißt den
Umbau des Materials zu eigenem vitalem Knochen, und der
Resorptionsstabilität sind die Ergebnisse vorhersagbar. Die operative Technik bei Allograft-Blöcken erfordert allerdings Übung.
Vor allem muss darauf geachtet werden, beim Anmodellieren
vorschriftsmäßig vorzugehen. Letztlich eignen sich AllograftBlöcke auch zur Rekonstruktion größerer Knochendefekte.
Aber der autologe Knochen ist doch nach wie vor Goldstandard?
Richtig, aber Allografts könnten zum Goldstandard aufsteigen, sie stellen schon heute in vielen Fällen eine sichere
Alternative dar.
Wie sieht es mit synthetischen Materialien aus?
Sie haben durchaus ihre Berechtigung. Denn nicht wenige
Patienten entscheiden sich aus ethischen oder religiösen
Gründen dafür.
Abb. 2: DVT vor Entfernung
zum Ausschluss der Erhaltungswürdigkeit, WSR nicht sinnvoll
Abb. 3: DVT nach Entfernung
zeigt mehrdimensionalen Knochendefekt.
Abb. 4: Rekonstruktion nach
sechs Wochen, klinischer Befund
des Knochendefekts
Abb. 1: 50-jährige Patientin, nicht
erhaltungswürdiger Zahn 11, nach
endodontischer Behandlung mit
Stiftaufbau Fraktur mit großem
bukkalem Knochendefekt und vestibulärer Fistel
Abb. 5: Wässerung des Puros
Spans (5 × 9 × 9 mm) mithilfe
einer Spritze: Durch den Zug am
Spritzenkolben und Aufbau eines
Vakuums wird NaCl in das Porensystem des Spans gezogen.
Abb. 6: Nach Modellierung
klemmt der Span so fest im
Defekt, dass Osteosynthese nicht
erforderlich ist.
Abb. 7: Ansicht von okklusal
Abb. 8: DVT nach OP mit Span
in situ
Abb. 9: DVT nach vier Monaten
vor Implantation, Span ist gut
osseointegriert und kaum mehr
vom ortständigen Knochen zu
unterscheiden.
Abb. 10: Re-Entry nach vier
Monaten zur Implantatinsertion
Abb. 11: Zahnfilm vom inserierten Implantat postoperativ
Abb. 12: Eingliederung des Provisoriums nach Freilegung nach drei
Monaten. Schon das Provisorium lässt die erzielte Ästhetik erahnen,
die Schleimhaut ist nur noch minimal irritiert.
Ihr Fazit?
Knochenmaterial – ob allogen, xenogen oder alloplastisch –
wird in unterschiedlichen Formen angeboten. Welches
Material zum Einsatz kommt, hängt sowohl von der Indikation als auch von den individuellen Wünschen des Patienten
und den Vorlieben des Behandlers ab. Wir setzen seit drei
Jahren verstärkt Allografts ein, das nach intensiven Aufklärungsgesprächen sehr gut akzeptiert wird. Vorteil dieses
Knochenersatzmaterials: keine Donormorbidität, praktisch
ausgeschlossenes Kontaminationsrisiko, hohe Resorptionsund Formstabilität sowie gute osteokonduktive Eigenschaften auch im schwächeren Transplantatlager, wie das Fallbei[]
spiel zeigt.
Dürr Dental
Implantatoberflächen
reinigen
Implantatoberflächen sollen per Ultraschallenergie gereinigt, aber nicht aufgeraut oder in ihrer
Struktur verändert werden. Unter welchen Voraussetzungen das gelingen kann, zeigen Untersuchungen des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf unter Leitung von PROF. DR. PETRA SCHMAGE.
Haupteinsatzgebiete von Ultraschallscalern sind neben
der Zahnreinigung die Parodontitistherapie und -nachsorge. Die Entfernung von Biofilmen sowie harten Ablagerungen wie Zahnstein und Konkrementen ist elementarer
Bestandteil einer erfolgreichen Parodontitisbehandlung.
Klassische Ultraschallgeräte unterscheiden sich im Antrieb
durch piezoelektrische und magnetostriktive Schwingungserzeugung (Lea & Walmsley 2009). Die oszillierenden
Bewegungen können bei nicht tangentialer Arbeitsweise die
Wurzeloberfläche aufrauen oder beschädigen. Das VectorGerät der Firma Dürr Dental bietet eine Alternative. Die
durch piezokeramische Elemente erzeugte Ultraschallenergie wird hier durch einen Ring umgelenkt, was zu
einer linearen Schwingungsauslenkung der Instrumente
führt. Heute wird eine minimalinvasive Therapie unter
Schonung der Gewebe und der Wurzeloberfläche angestrebt
und durch grazile, parallel zur Wurzeloberfläche schwingende Instrumente ermöglicht. Das belegen mehrere klinische
Studien (Sculean et al. 2004; Braun et al. 2006). In einer
weiteren Studie aus Japan (Kishida et al. 2004) untersuchten
Forscher die Struktur der Wurzeloberfläche sowie die Funktionalität der Bindegewebszellen nach Vector-Therapie. Bindegewebszellen wurden hinsichtlich Anzahl und Struktur
ausgewertet und lagerten sich besser nach Vector-Instrumentierung mit gegenüber ohne Polish an. Die Fibroblastenanlagerung lag nach der Reinigung mit der Gracey-Kürette auf
demselben Level wie der Vector mit Polish und war mit der
Gracey-Reinigung gleichwertig. Sie reduzierte sich bei höherer Rauigkeit der Wurzeloberfläche.
Periimplantitistherapie
Der Vector wird heute auch zur Mucositis- und Periimplantitistherapie eingesetzt. Analog zur Reinigung der Wurzeloberfläche muss die Oberfläche der Implantate gründlich
von Biofilmen gesäubert werden, um die Entzündung auszuheilen. Die „vector-typische“ Schwingungsumlenkung und
die daraus resultierende lineare Bewegung des Instruments
Abb. 1–3: Exemplarische rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen einer gestrahlt-geätzten Implantatoberfläche nach punktueller Instrumentierung (Pfeil) mit einem Kohlefaser-verstärkten Kunststoffinstrument im Vector-System: ohne Beschädigung bei 0,4 N (Abb. 1, 50-fache Vergrößerung), mit Beschädigung bei 1,0 N (Abb. 2: 50-fache und Abb. 3: 500-fache Vergrößerung)
eignet sich auch für die Biowerden können (Schmage
filmentfernung am Implan2010). Heute stellt die
tat: Dabei stellen sich aber
manuelle
Karbonkürette
weitere Fragen:
nicht mehr den Goldstan䡲 Inwiefern können mikrodard dar. Bei der Neuentstrukturierte
Implantatwicklung zum Vector-System
oberflächen
vollständig
II lag der Fokus neben der
gereinigt werden?
Parodontaltherapie
insbe䡲 Sind die mechanische Wirsondere auf der Behandlung
kung oder der Kavitader Periimplantitis. Bereits in
tionseffekt relevanter?
der
Entwicklungsphase
䡲 Sollen mikrostrukturierte
bestand der Kontakt zur
Implantatoberflächen
Poliklinik für Zahnerhaltung
unbeschädigt
erhalten
und Präventive Zahnheilbleiben oder bewusst Abb. 4: Gestrahlt-geätzte Implantatoberfläche im Auflichtmikroskop,
kunde des Universitätsklinidie zuvor vollständig mit einem Bakterienrasen überwachsen war und
geglättet werden?
kums Hamburg-Eppendorf,
Für die Periimplantitisbe- mit einem Kohlefaser-verstärkten Kunststoffinstrument im Vector-Sysso dass die bisherigen Erfahtem bei ca. 0,5 N Anpressdruck gereinigt wurde. (200-fache Vergr.)
handlung wurden spezielle
rungen der Arbeitsgruppe
karbonfaserverstärkte
von Prof. Dr. Petra Schmage
Kunststoffe entwickelt, die analog zu den metallischen Paro- zur mechanischen Implantatoberflächenreinigung berückdontitistherapie-Instrumenten eingesetzt werden. Diese
sichtigt wurden. Zentrale Fragestellung war die OptimieInstrumente weisen eine geringere Härte als die Oberfläche
rung der Instrumentenaufsätze, wobei sowohl Veränderunder Titanimplantate auf, wodurch die Implantatoberfläche
gen der Materialien als auch der Instrumentenformen erwounter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen selbst nach
gen wurden. Basierend auf Ideen der Hamburger
wiederholter Reinigung nicht verändert werden soll.
Arbeitsgruppe konstruierten die Ingenieure bei Dürr Dental
verschiedene neue Prototypen von Instrumentenansätzen.
Optimierung der Aufsätze
Alle waren metallfrei und wurden auf Basis spezieller Kunststoffe gefertigt.
Bereits im Jahre 2005 wurde erstmals über den Einsatz der
Vector-Methode bei Periimplantitispatienten berichtet (Kar- Labortechnische Untersuchung
ring et al.). Die Arbeitsgruppe von Prof. Thorkild Karring
Vor der klinischen Einführung sollten sich die Instrumente
an der Universität von Aarhus untersuchte den klinischen
Einsatz der Methode im Vergleich zur Therapie mit manuel- bei labortechnischen Prüfungen bewähren. Dabei galt es, die
Wirksamkeit ihrer Reinigung hinsichtlich Biofilmentfernung
len Karbonküretten. Die Vector-Therapie zeigte tendenzielle
Vorteile im Vergleich zur klassischenTherapie mit Karbon- sowie die Effekte auf die behandelten Implantatoberflächen
küretten hinsichtlich mucosaler Blutungsneigung als Zei- zu prüfen.
Die Zahnärztin Meike Sollich untersuchte in ihrer Promochen einer periimplantären Entzündung. Allerdings war zu
tionsarbeit unter Betreuung von Schmage einige dieser Paramediesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend untersucht, mit
ter für die experimentellen Instrumentenansätze. Auch metallwelchen Methoden Implantatoberflächen effektiv gereinigt
Abb. 5: Die „vector-typische“ Schwingungsumlenkung und die daraus
resultierende lineare Bewegung des Instrumentes eignet sich auch für
die Biofilmentfernung am Implantat: Damit die Oberfläche bei der
Reinigung unverändert bleibt, muss der Anpressdruck limitiert und
tangential gearbeitet werden.
Abb. 6: Für die Periimplantitis-Behandlung wurden spezielle karbonfaserverstärkte Kunststoffe entwickelt, die analog zu den metallischen
Parodontitstherapie-Instrumenten eingesetzt werden. Relevante Faktoren für ihren Erfolg, wie Material und Form der Ansätze sollten
genauer untersucht werden.
freie Reinigungsinstrumente können Implantatoberflächen
beschädigen bzw. strukturell verändern, unter anderem in
Abhängigkeit von den Parametern wie Anpressdruck, Anstellwinkel und Material des Instruments, Geschwindigkeit und Art
des Antriebs. Glatte Implantatoberflächen dürfen jedoch nicht
zerkratzt werden, um die Plaqueanlagerung nicht zu fördern,
und mikrostrukturierte Implantatoberflächen sollten nicht verändert werden, wenn eine Reosseointegration angestrebt wird.
ermittelt, bis zu dem keine Beschädigungen erkennbar
waren. Im zweiten Teil der Untersuchung wurden dieselben
Implantatoberflächen von einem Bakterienrasen aus Streptococcus mutans unter Einhaltung dieses Drucks gereinigt
und die Effektivität der Reinigung lichtmikroskopisch nach
Anfärbung gemessen. Die Untersuchung ergab für die
PEEK-Aufsätze im Vector-System (ohne Schleifsuspension),
dass auf gestrahlt-geätzten Implantatoberflächen ein deutlich leichterer Anpressdruck zu empfehlen war als auf strukturpolierten Oberflächen. Dieser Anpressdruck lag insgesamt unter dem an Zahnwurzeln verwendeten Arbeitsdruck,
reichte aber für eine suffiziente Reinigung aus.
Anpressdruck ausschlaggebend
Daher wurde für die Untersuchung zuerst ein optimaler
Anpressdruck der Instrumente bestimmt, der die Implantatoberfläche nicht verändert. Im Vergleich zu eingeführten
PEEK-Instrumenten mit verschiedenen Antrieben wurden
die experimentellen Instrumentenansätze des Vector-Systems
erprobt. Das Vector-System wurde ohne Schleifsuspension
angewendet. Mithilfe einer standardisierten Apparatur wurde bei streng tangentialer Arbeitsweise der Anpressdruck
schrittweise bei ansonsten gleichbleibenden Einstellungen
erhöht. Beschädigungen wurden auf strukturpolierten und
gestrahlt-geätzten Implantatoberflächen im Rasterelektronenmikroskop beurteilt und der durchschnittliche Druck
Prof. Dr. Petra Schmage
studierte Zahnmedizin an der Universität Hamburg
und leitet seit 1998 den Bereich „Parodontologie“
an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Präventive
Zahnheilkunde der Uniklinik Hamburg-Eppendorf.
Prof. Dr. Petra Schmage habilitierte zum Thema: „Eignung verschiedener Oberflächenstrukturen am Implantathals“.
Kontakt: www. [email protected]
Fazit
Der Behandlungsbedarf der Periimplantitis ist groß und
wird mit steigender Anzahl an gesetzten Implantaten noch
weiter zunehmen. Die Häufigkeiten von Mucositis und Periimplantitis differieren in Abhängigkeit von dem klinischen
Fall und den Untersuchungskriterien. Sie dürfen keinesfalls
unterschätzt werden, auch wenn derzeit kritisiert wird, dass
sich einige Autoren in ihren Häufigkeitsangaben überbieten.
Das Vermeiden und Therapieren der Periimplantitis werden
damit die Herausforderungen der Zukunft sein, vor allem
bei Implantatpatienten mit parodontal vorgeschädigtem
Gebiss. Denn: Eine periimplantäre Entzündung kann unvorhersagbarer und schneller zum Knochenabbau führen als
am Zahn. Die Vector-Methode mit PEEK-Aufsatz scheint
sich dafür zu eignen und die Anforderungen effektiver Reinigung bei gleichzeitiger Schonung der Implantatoberfläche
zu erfüllen. Weitere Studien müssen die Übertragbarkeit die[]
ser Ergebnisse auf die Klinik belegen.
Literaturliste auf www.dentalmagazin.de
Salben und Spülen
gegen Periimplantitis
Während die Implantaterfolgsraten bei parodontal gesunden Menschen 100 Prozent erreichen,
liegen sie bei Parodontitispatienten zwischen 82 und 86 Prozent. Mit Gels, Reinigungspasten
und Spülungen sowie regelmäßigen Recalls lassen sich die Risiken deutlich mindern.
PA-Patienten, die ein Implantat erhalten, gelten als
besonders periimplantitisgefährdet, warum?
Als Ursachen einer Periimplantitis gelten Plaque und mangelnde Mundhygiene, aber auch prädispositionierende Faktoren wie Rauchen [Heitz-Mayfield et al. 2009], ein schlecht
eingestellter Diabetes mellitus [Tonetti und Schmid 2000]
und ein positiver Interleukin 1 Genotyp (Lin et al. 2007)
sowie vorangegangene Parodontopathien [Karoussis et al.
2003]. Im Gegensatz zu parodontal verankerten Zähnen
entspricht der periimplantäre Abschluss zur Mundhöhle
eher einer bindegewebigen Narbe. Sie besitzt fast ausschließlich vertikale Bindegewebsfasern [Abrahamsson et al. 1996].
Durch die Avaskularität ist die Immunabwehr reduziert.
Wie von Laurisch et al. 2011 beschrieben, nimmt die parodontale Gesundheit der Restbezahnung Einfluss auf die
Osseointegration: Im parodontal vorgeschädigten Gebiss ist
ein später Implantatverlust oder eine Periimplantitis häufiger als im nicht vorgeschädigten Gebiss. Daher ist es erforderlich, dass eine bestehende Parodontitis vor einer Implantatinsertion therapiert wird. Wenn diese Therapie nicht
durchgeführt wird, kann durch intraorale Kolonisation
parodontopathogener Mikroorganismen der Langzeiterfolg
der Implantate gefährdet sein. Im Rahmen einer Dissertation an der Universität Marburg konnte 2007 in einer prospektiven Zehnjahresstudie gezeigt werden, dass neben
Befunden wie signifikant erhöhter Attachmentverlust und
Knochenabbau in der Gruppe der Patienten mit generalisierter aggressiver Parodontitis die Implantaterfolgsrate 82 bis
86 Prozent betrug, im Gegensatz zu den parodontal gesunden Patienten, bei denen die Erfolgsrate 100 Prozent erreichte.
Nennen Sie bitte die wesentlichen Unterschiede zwischen Periimplantitis und Parodontitis.
Bei der klinischen Diagnostik der Periimplantitis werden
prinzipiell die gleichen Parameter wie in der klinischen
Diagnostik der Parodontitis erhoben. Diese sind: Plaqueak-
kumulation, Rötung und/oder Schwellung der Gingiva, Blutung auf Sondieren und die Sondierungstiefe. Taschenmessungen die von der Implantatschulter aus gemessen tiefer
als 4 mm sind, gelten als pathologisch und sind ebenso wie
ein positiver BOP oder das Auftreten einer eitrigen Sekretion bei Sondierung ein sicheres Indiz für eine Entzündung
[Heasman et al. 2010]. Für die Erhebung dieser Parameter
wurden verschiedene für die Parodontitis angewandte Indices modifiziert und auf die marginale Situation bei Implantaten angepasst, wie zum Beispiel die modifizierten Plaqueund Gingivaindices nach Mombelli oder der modifizierte
Gingivaindex nach Apse et al. [Schwarz und Becker 2007,
Mombelli und Lang 2000]. Die Aussagekraft dieser Parameter in der Diagnostik der Periimplantitis und in der der
Diagnostik der Parodontitis sind nahezu identisch (HeitzMayfield 2008). In verschiedenen Studien konnte durch
mikrobiologische Untersuchungen belegt werden, dass das
für die Periimplantitis verantwortliche Keimspektrum sich
nicht von dem für die Parodontitis verantwortlichen Keimspektrum unterscheidet [Schwarz und Becker 2007, HeitzMayfield et al. 2010]. Als Leitkeime der Periimplantitis gelten hauptsächlich Actinobacillus actinomycetemcomitans,
Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia, Bacteroides forsythus und Treponema denticola, da diese in ausgeprägten periimplantären Taschen mit fortgeschrittenem
Knochenabbau quantitativ am dominantesten sind [Quirynen et al. 2005, Lin et al. 2007]. Es bestehen jedoch Unterschiede in der prozentualen Verteilung der Bakterienarten,
so ist die Anzahl anaerober Aktinomyzeten und Spirochäten bei der Periimplantitis deutlich höher als bei der Parodontitis (Conrads 1999).
Vom Orde et al. beschreiben auch auf molekularbiologischer Ebene deutliche Unterschiede zwischen den beiden
Erkrankungen. Ihre Auswertung ergab, dass Periimplantitis
und Parodontitis unterschiedliche Expressionsmuster
bestimmter Kollagene der extrazellulären Matrix sowie
deren abbauender Enzyme aufweisen [vom Orde et al.
Abb. 1: Mundhygieneinstruktion
Abb. 2: Anwendung eines Periimplantitis-Prophylaxegels
Abb. 3: Recall und klinischer Befund nach vier Jahren
Abb. 4: Recall nach vier Jahren, Röntgenbefund
2011]. Eine Untersuchung von Häsler et al. 2011, in der
Gingivagewebeproben von Periimplantitispatienten sowohl
mit Proben von Parodontitispatienten als auch mit Proben
von gesunden Patienten verglichen wurden, zeigte deutliche
Unterschiede zwischen der mRNA des Gingivagewebes bei
Periimplantitis und Parodontitis. Sicher gibt es auf molekularbiologischer Ebene noch weiteren Forschungsbedarf,
zumal damit auch eventuell Präventionsmöglichkeiten etabliert werden könnten.
Eickholtz definiert folgende Faktoren als Risiko für
Zahnverlust: mangelhafte Mundhygiene, unregelmäßiges
Erscheinen zur Nachsorge, Interleukin-1-positiver Genotyp, Rauchen, fortgeschrittenes Alter und Art der vorhandenen Parodontitis, wobei hier für aggressive und chronische Parodontitis ein im Vergleich zur moderaten Parodontitis doppelt so hohes Risiko beschrieben wird. Diese
Risikofaktoren gelten für die Periimplantitis ebenso wie für
die Parodontitis [Eickholtz et al. 2008, Heitz-Mayfield
2010, Sahm u. Becker 2011]. Im Gegensatz zur Parodontitis handelt sich bei der Periimplantitis immer um eine lokale Ostitis, da es, anders als an natürlichen Zähnen, an
Implantaten kein Parodontium gibt, das eine immunkompetente Schutzfunktion besitzt, und die Entzündung sehr
viel schneller von der Gingiva auf den Knochen übergreift
[vom Orde et al. 2011].
Wie lassen sich bakterienbedingte Risiken einer Periimplantitis wirkungsvoll therapieren?
Da die Ätiologie der Periimplantitis auf einer bakteriellen
Infektion basiert, sollte die Prävention bei der optimalen
Mundhygiene beginnen. Diese sollte regelmäßig reevaluiert und gegebenenfalls korrigiert werden. Der Patient
sollte eigenständig nach detaillierter Instruktion die
mechanische Reinigung mit den entsprechenden Hilfsmitteln (Interdentalbürstchen, Zahnseide etc.) durchführen
können (Abb. 1) [Neuschl et al. 2011]. Unterstützt wird
dies durch eine gründliche Scaling- oder Kürettagebehandlung mit anschließender Politur, z. B. mit REMOTimplant (lege artis) im Rahmen der professionellen Zahnreinigung. Spülungen mit lokal desinifizierenden Lösungen, z. B. Paroex, und Prophylaxe mit Gelen wie
durimplant, (lege artis, Abb. 2) sind zur antimikrobiellen
Wirkung anzuwenden [Behrens 2009]. Ein regelmäßiger
Recall wird in jedem Fall empfohlen (Abb. 3 und 4). Bei
einem ausgedehnten Entzündungsbefall sollten zusätzlich
dreimal wöchentliche Taschenspülungen (Abb. 5) vorgenommen werden. Bei Pusaustritt und Persistenz der Entzündung ist ein Breitspektrumantibiotikum (Aminopenicillin, 500 mg 3/d 7d), Metronidazol (250 mg 2/d 7d)
oder ein spezifisches Medikament nach Antibiogramm zu
verordnen [Mombelli und Lang 2000].
Abb. 5: Taschenspülung
Abb. 6: Periimplantitis regio 44
Zur Therapie der periimplantären Mucositis eignen sich
desinfizierende Spüllösungen wie z. B. das Chlorhexidin in
verschiedenen Konzentrationen. Es zeigt sich generell ein
positiver Effekt bei der Verwendung von desinfizierenden
Agenzien bezüglich des Blutungsindex und der Sondierungstiefen [Ciancio et al. 1995, Stroker et al. 1998]. Klinische
Studien, die einen eindeutigen Unterschied in der Anwendung der einzelnen Präparate darlegen, fehlen bisher.
Abb. 7: Recall drei Jahre postoperativ [Alle Bilder Behrens]
Was favorisieren Sie in Ihrer Praxis: Chlorhexidin-Spüllösungen oder Chlorhexidin-Gels?
Ein bedeutsamer Risikofaktor bei der Entstehung von periimplantären Entzündungen ist das mikrobiologische Leck
bei zweigeteilten Implantaten, das durch den Randspalt zwischen Rekonstruktion und Sekundärteil entsteht, da hier
selbst bei Patienten mit guter Mundhygiene eine Keimbesiedlung stattfindet. Sowohl bakteriellen Bestandteilen als
auch deren Nährsubstanzen ist es möglich, das mikrobiologische Leck zu passieren [Steinebrunner et al. 2005, Coelho
et al. 2008]. Um einer periimplantären Entzündung antimikrobiell vorzubeugen, bestreichen wir das Abutment (Innengewinde und Hals) bei Eingliederung der Suprakonstruktion
mit einem lokal desinfizierenden Gel, z. B. Chlorhexidin.
Dr. Eleonore Behrens
studierte Medizin und Zahnmedizin und
arbeitet seit 2004 als freie Mitarbeiterin in der
Klinik für MKG-Chirurgie in der Sektion
Implantologie. Darüber hinaus ist sie Direktorin der von ihr gegründeten Firma „ELAN“.
(„Conference and Science Medical Consulting“). Ihr Forschungsschwerpunkt liegt seit
1993 in der Implantologie.
Was bringen Implantatreinigungspasten? Wie häufig
muss der Patient bzw. die ZFA sie applizieren, um tatsächlich das Periimplantitisrisiko zu senken?
Ein breites Spektrum an verschiedenen Behandlungsregimen
zur Verhinderung periimplantärer Inflammation ist zurzeit
in Verwendung. Die adäquate Mundhygiene ist einer der
wichtigsten Faktoren, daher wird der regelmäßige Recall,
verbunden mit der professionellen Reinigung, favorisiert.
Implantatreinigungspasten (z. B. REMOTimplant, lege artis)
sollten mindestens halbjährlich durch die ZFA oder den
Zahnarzt zur professionellen Reinigung verwendet werden.
Es sind keine Studien bekannt, die eine Aussage über den
Zusammenhang der Häufigkeit der Anwendung mit dem
Effekt der Minimierung des Risikos beschreiben.
Wie häufig sollte ein „normaler“ Implantatpatient zur
Prophylaxe in der Praxis erscheinen, wie häufig ein
PA-Implantatpatient?
Es gibt bis heute keine evidenzbasierte Richtlinie über das
Recall-Intervall zur Verhinderung einer Periimplantitis bzw.
zur Vermeidung von Komplikationen [Laugisch et al. 2011].
Die Freqenz des Recalls sollte vom Befund des Patienten
abhängen. Ein parodontal vorgeschädigter Patient unterliegt
nach vorangegangener Therapie dem gleichen Risiko, eine
periimplantäre Mukositis/Periimplantits zu entwickeln, wie
ein „gesunder“ Patient. Bei einer vorangegangenen aggressiven Parodontitis der Restbezahnung sollte man engmaschigere Kontrollen als halbjährliche wählen, da das Risiko der
periimplantären Inflammation erhöht ist [Heitz-Mayfield et
[]
al. 2010].
3. CAMLOG
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Perfektes Weichgewebe
Mit überlegtem Weichgewebsmanagement lassen sich uneinheitliche funktionelle, anatomische
und ästhetische Gegebenheiten ausgleichen. Das ist vor allem im Frontzahnbereich eine Herausforderung für den Behandler. DR. CHRISTOPHER KÖTTGEN
Der implantologische Erfolg einer Behandlung definiert sich
nicht nur über den Umstand Osseointegration, zahleiche
Parameter spielen eine Rolle. So sollte zum Beispiel das
ästhetische Ergebnis durch einen symmetrisch ausgerichteten Gingivazenith charakterisiert sein. Diverse Themen rund
um die Implantologie werden nach wie vor heiß diskutiert,
zum Beispiel die Behandlung der Alveole nach einer Zahnextraktion oder die Sofortbelastung. Hierfür werden wir
keine verbindliche und allumfassende Antwort finden, denn
jede Situation ist anders.
Unsere Patientin konsultierte die Praxis mit einem nicht
erhaltungswürdigen Zahn 21 (Abb. 1). Der Zahn war bereits
vor einigen Jahren mit einem Wurzelstift versorgt worden
und jetzt vertikal frakturiert. Die radiologische Untersuchung zeigte eine insuffiziente Wurzelkanalfüllung (Abb. 2).
Die Patientin legte Wert auf ein ästhetisch hochwertiges
Ergebnis und wünschte sich exakt die Situation wie vor der
Erkrankung des Zahns. Die Nachbarzähne 11 und 22 waren
intakt und füllungsfrei. Das Mundhygieneverhalten der jungen Frau war ausgezeichnet und ihr allgemeiner Gesundheitszustand sehr gut. Eine Brückenversorgung kam aufgrund des
invasiven Vorgehens an den Nachbarzähnen nicht infrage.
Im Sinne eines langfristig stabilen Ergebnisses fiel die Entscheidung für ein Einzelzahnimplantat in regio 21.
gewebes unter Schonung der fazialen Weichgewebskontinuität. Da die Sondierung eine intakte faziale Lamelle aufwies,
fiel die Entscheidung für eine Sofortimplantation.
Diverse Studien zeigen, dass nach der Extraktion von Zähnen beträchtliche dimensionale Veränderungen des Alveolarkamms auftreten können. Sowohl die linguale als auch die
bukkale Seite der Extraktionsalveole sind von den Resorptionen betroffen. Um dem vorzubeugen, wird in der Praxis
zunehmend das Konzept der Sofortimplantation angewandt.
Werden alle Regeln der Implantologie eingehalten und sprechen die spezifischen Patientenparameter dafür, birgt das
Inserieren eines Implantats direkt nach der Extraktion unserer Meinung nach kein erhöhtes Einheilrisiko. Die meisten
Publikationen beschreiben Langzeitergebnisse, die mit den
Erfolgsraten von Spätimplantationen identisch sind. Das
macht die Sofortimplantation für erfahrene Behandler zu
einem probaten Mittel und dient dem Erhalt des knöchernen
Alveolarfortsatzes sowie der Weichgewebe [2, 3].
Folgende Kriterien waren in diesem Fall ausschlaggebend:
䡲 keine akuten periapikalen oder marginalen Infektionen,
䡲 Verankerung des Implantats im Knochen erfolgte 2,5 bis
3 mm apikal des geplanten Gingivazeniths, die JumpingDistanz betrug weniger als 1 mm,
䡲 ausreichend Erfahrung und Sicherheit des Behandlers.
Sofortimplantation
Das richtige Implantat
Nach den entsprechenden Vorbereitungen erfolgte der chirurgische Eingriff. Der Zahn 21 wurde atraumatisch entfernt, wobei mit einem Periotom vorsichtig das Ligamentum
zirkulare gelöst wurde. Nach der Extraktion erfolgte die
vollständige Auskratzung des periradikulären Granulations-
Bei der Wahl des Implantatsystems ist die Anatomie der
Extraktionsalveole sowie des Gingivaverlaufs zu beachten.
Das Implantat sollte der natürlichen Anatomie einer gesunden marginalen Kontur der „leeren“ Alveole entsprechen.
Wir inserierten ein OsseoSpeed TX (Astra Tech), das sich
Abb. 1 und 2: Ausgangssituation. Der vor Jahren endodontisch behandelte Zahn 21 war vertikal frakturiert. Der Zahn war nicht erhaltungswürdig.
Fertigstellung diente ein Spiralbohrer. Zur Aufnahme
des Implantats wurde der
koronale Anteil mit einem
konischen Bohrer bei reduzierter
Geschwindigkeit
erweitert und das Implantat
mit langsamer Geschwindigkeit und unter Kühlung eingeschraubt. Die Implantatschulter wurde entsprechend
dem approximalen Knochenkontakt sowie etwa
3 mm apikal zum angestrebten bukkalen marginalen
Weichgewebeniveau ausgerichtet.
Versorgung nach
Insertion
Abb. 3a: Nach der Implantation eines Implantats in regio 21 (Astra
Tech OsseoSpeed TX) wurde der extrahierte Zahn reponiert und an
den Nachbarzähnen verklebt.
Abb. 4: Nach drei Monaten zeigten sich gute Voraussetzung für die
Weiterbehandlung. Einziges Manko: Weichgewebedefizit im bukkalen
Bereich.
vor allem in bukko-lingualer Richtung optimal in die frische
Extraktionsalveole eingliederte.
Das Implantatlager wurde entsprechend den Vorgaben
aufbereitet: Zunächst erfolgte die initiale Aufbereitung und
nachfolgend die Erweiterung des Implantatbetts. Für die
Um die Weichgewebsarchitektur sowie die knöchernen
Strukturen durch funktionelle Reize zu erhalten, ist eine
der Situation entsprechende
Versorgung des inserierten
Implantats ein wichtiger
Aspekt. In der Literatur werAbb. 3b: Ursprünglich war eine
Sofortversorgung mit einem proden diverse Konzepte diskuvisorischen Titan-Aufbau
tiert und die meisten mit
geplant. Doch die geforderte
ähnlich guten ErfolgsprogImplantat-Primärstabilität wurde
nicht erreicht. Vom geplanten
nosen tituliert. So stellt zum
Konzept musste daher intraopeBeispiel die Sofortversorrativ Abstand genommen wergung
beziehungsweise
den.
-belastung von in frische
Extraktionsalveolen inserierten Implantaten eine sichere Behandlungsoption dar [1].
Andere Konzepte wiederum verweisen auf ein komplett ausgeheiltes Kieferareal. In diesem Fall war eine Sofortversorgung mit einem provisorischen Titan-Aufbau geplant, denn
damit haben wir bisher gute Erfahrungen gemacht. Doch
auch hier gilt: Jeder Fall ist anderes und muss individuell
entschieden werden. Für die sofortige Versorgung des
Implantats sind einige Punkte zu berücksichtigen, zum Beispiel die Mikro- beziehungsweise Relativbewegungen zwischen Implantat und umgebenden Knochen. In diesem Fall
wurde die geforderte Implantat-Primärstabilität (mindestens
25 Ncm) nicht erreicht. Vom geplanten Konzept musste
daher intraoperativ Abstand genommen werden.
Die optimale Variante für die gedeckte Einheilung stellte
die Verwendung des extrahierten Zahns dar. Dieser integrierte alle biologischen und morphologischen Informatio-
darunter liegenden Gewebe ausgeübt wurde. Dieses quasi
autologe Provisorium diente der Versorgung der Lücke
sowie der Abdichtung der Alveole und damit dem Schutz
des Blutkoagulums. Der Erhalt der Weichgewebskontur war
weitestgehend gesichert.
Betrachten wir die Situation mit der eingeklebten Zahnkrone, wird erkennbar, wie ideal sich das Provisorium in die
Alveole adaptiert (Abb. 3). Der Gingivazenith ist optimal
und wird auch so erhalten werden. Allerdings waren wir uns
eines Problems bewusst: des Defizits an Weichgewebe im
bukkalen Bereich.
Abb. 5: Mit einer Stichinzision oberhalb des Implantats konnte die
Situation eröffnet und der Abformpfosten eingesetzt werden.
Abb. 6: Envelope-Technik. Mit einem Tunnelierungsinstrument wurde
die bewegliche Mukosa so modelliert, …
Abb. 7: … dass ein Weichgewebstransplantat eingebracht werden
konnte. Dieses wurde etwas überdimensioniert, um die natürliche
Resorption auszugleichen.
Weichgewebsmanagement
Nach drei Monaten zeigten sich ideale Voraussetzungen für
die Weiterbehandlung. Das „autologe Provisorium“ hatte
seine Aufgabe erfüllt: Es fungierte zum Schutz sowie als
Formgeber für die jetzt schön modellierte Weichgewebesituation (Abb. 4). Die Freilegung erfolgte durch eine kleine
Stichinzision. Das Abutment ist selbstzentrierend und somit
war dies ausreichend, um die Situation zu eröffnen. Über
einen dezenten Zugang konnte die Deckschraube mit dem
Abformpfosten ausgetauscht werden (Abb. 5 und 6). Es
folgte die Abformung für die definitive Versorgung.
Jetzt bedarf es eines überlegten Weichgewebsmanagements. In den vergangenen Jahren ist dem periimplantären
Weichgewebe um Implantate viel Aufmerksamkeit gezollt
wurden. Sowohl Implantologen als auch Parodontologen
haben geforscht und valide Konzepte verifiziert. Dank
mikrochirurgischer Verfahren ist es möglich, die Gingiva
unauffällig und langzeitstabil zu modellieren. Wir bevorzugen bei derartigen Situationen eine Weichgewebsverdickung
mittels „Envelope-Technik“. Die palatinale Positionierung
des Implantats gab den benötigten Raum nach vestibulär. Im
bukkalen Bereich des Implantats wurde ein supraperiostaler
Tunnel bis zur mukogingivalen Grenze präpariert. Um so
wenig Resorption wie möglich auszulösen, durfte das
Periost nicht verletzt werden. Von der mukogingivalen
Grenze aus wurde mit einem Tunnelierungsinstrument nach
apikal und lateral unter die bewegliche Mukosa präpariert
(Abb. 7 und 8). Wir schafften so eine Schleimhauttasche für
die Aufnahme des Bindegewebeimplantats. Mit dem Einbringen des Transplantats konnte das bukkale Gingivadefizit ausgeglichen werden. Die Patientin bekam nach diesem
schonenden Eingriff erneut ihre natürliche Zahnkrone provisorisch eingeklebt.
Definitive Restauration
nen, die zur natürlichen Aufrechterhaltung des periimplantären Gewebes notwendig waren. Die Zahnkrone wurde
von der Wurzel abgetrennt und post operationem zum Provisorium umgearbeitet. Die basale Fläche wurde als Ovate
Pontic gestaltet und so manipuliert, dass kein Druck auf die
Zwei Wochen danach zeigte sich ein schön abgeheiltes
Weichgewebe. Der Zahntechniker nutzte die Ausheilzeit und
fertigte die definitive Restauration. Dafür wurde auf dem
Meistermodell das Emergenzeprofil simuliert und ein Wax-
Abb. 8: Nach zwei Wochen konnte die definitive Restauration eingesetzt werden. Ein Übertragungsschlüssel erleichtert die Eingliederung
des Titan-Abutments
Abb. 9: Das eingesetzte Abutment. Die Abbildung von okklusal zeigt,
dass nun genügend Weichgewebe im bukkalen Bereich vorhanden war.
Die Überdimensionierung wird sich während der kommenden Wochen
angleichen.
der periimplantären Gewebe
für „erfolgreich“ befundet
werden. Es gibt verschiedene
Konzepte für die ästhetische
Bewertung – zum Beispiel der
„Pink Esthetic Score“, der
„Implantat-Ästhetik-Index“
und der „Implant Crown Aesthetic Index“. Allerdings existiert bislang keine valide Aussage für eine objektive Auswertung. Wenn jedoch der
Patient am Ende der BehandAbb. 10 und 11: Die klinischen sowie radiologischen Abschlussaufnahmen zeigen eine schön integrierte
implantatprothetische Versorgung in regio 21. [Alle Bilder Köttgen]
lung sagt „Jetzt sieht die Situation noch besser aus, als vor
Erkrankung des Zahns“,
up des Zahns 21 modelliert. Das Modell wurde mit Wax-up
dann sind wir einem idealen Behandlungserfolg sehr nahe: Eine
und Modellimplantat an das Fertigungszentrum von Atlan- ästhetisch und harmonisch wirkende periimplantäre Mukosa
tis (Astra Tech) geschickt, hier gescannt und anhand eines
sowie eine nach allen Regeln der Kunst gefertigte Krone. []
dreidimensionalen, detailgetreuen Bildes der Mundsituation
ein virtuelles Abutment modelliert. Nach Freigabe der Konstruktionsdaten erfolgte die computergesteuerte Herstellung
des Titan-Abutments. Vier Tage später erhielt der ZahntechLiteraturliste auf www.dentalmagazin.de
niker das fertige Abutment und erarbeitete im konventionellen Vorgehen die Keramikkrone. Mit viel Geschick gelang es
ihm, die keramische Krone fast spiegelgleich zum natürlichen Zahn 11 zu gestalten.
Dr. Christopher Köttgen
Beim Einsetzen wurde seine meisterliche Leistung sichtbar – die ursprüngliche Situation konnte wiederhergestellt
studierte Zahnheilkunde an der Universität
werden, so wie von der Patientin erwünscht (Abb. 9 bis 12).
Mainz und ist seit 2004 in eigener Praxis in
Fazit
Nicht nur die Osseointegration ist als Erfolgsparameter zu
betrachten. Vor allem im ästhetisch wertvollen Frontzahnbereich sollten ästhetische Aspekte sowie die Langzeitstabilität
Mainz tätig. Von Oktober 2001 bis März
2004 arbeitete er im Privatinstitut für Parodontologie und Implantologie München bei
Dr. W. Bolz, Prof. Dr. H. Wachtel, Prof. Dr.
M. Hürzeler und Dr. O. Zuhr. Er ist als Autor
für zahlreiche Fachzeitschriften aktiv.
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BESTELLUNG UND BERATUNG:
Zwanzig
Augmentation: Biologisch
und konsequent
Bei korrekter Positionierung und Dimensionierung von Implantaten sind Hart- und Weichgewebsaugmentationen ein Muss. Partikuläres Material bietet dafür beste Voraussetzungen.
Angiogenese und Regeneration erfolgen zügig. DR. KAI ZWANZIG
Wir haben in den letzten Jahren viel über die Biologie der
Mundhöhle gelernt, jetzt gilt es nur noch, diese Erkenntnisse
konsequent umzusetzen. Die Implantologie hat sich zu einer
komplexen Disziplin entwickelt, die in den seltensten Fällen
ohne augmentative Maßnahmen auskommt. Hohe Bedeutung muss auch den periimplantären Weichgeweben beigemessen werden, die einen entscheidenden Einfluss auf das
langzeitstabile Ergebnis haben. Vollkeramische Versorgungskomponenten im Bereich des Emergenzprofils stellen
heute schon den Goldstandard dar und unterstützen die Biologie maßgeblich.
Der folgende Patientenfall zeigt den Unterkiefer eines 43
Jahre alten Patienten nach parodontologischer und konservierender Vorbehandlung (Abb. 1). Der Zahn 46 wurde
bereits einige Monate vor seinem ersten Besuch in unserer
Praxis alio loco aufgrund eines endodontischen Problems
entfernt. Sein Wunsch war nun der implantologische
Lückenschluss.
Chirurgische Phase
Aufgrund der optischen Befundung ließ sich bereits im Vorfeld ein erhebliches knöchernes Defizit vermuten. Intraoperativ wurde dies dadurch bestätigt, dass nach prothetisch
orientierter Insertion eines Straumann BoneLevel Implantats
mit einem Durchmesser von 4,8 mm und einer Länge von
10 mm, bukkal einige Windungen frei lagen (Abb. 2).
Bereits vor der Insertion des Implantats wurde die bukkale
Kortikalis punktuell perforiert, um einige Blutungspunkte
zu provozieren. Wir erwarten uns davon eine schnellere Einwanderung von vitalen Zellen in das Augmentat [7, 14].
Das Problem jeder Augmentation ist die lagestabile und
komplikationslose Einheilung. Diese muss gedeckt erfolgen
und jegliche Bewegung im Augmentat vermieden werden, da
es sonst zu einer bindegewebigen Heilung kommt, die den
Langzeiterfolg gefährdet [1, 5, 6, 15]. Entschließt man sich
also zu einer Augmentation im Unterkieferseitenzahnbereich
mit partikulärem Material ohne ausreichende Stabilisierung,
muss davon ausgegangen werden, dass aufgrund der starken
Muskelzüge aus der Wange keine richtige knöcherne Regeneration stattfinden wird. Eine schnell resorbierbare Kollagenmembran als einfacher Schutz ist also ungeeignet
[12, 13]. Deshalb wenden wir in unserer Praxis schon seit
Jahren eine Technik aus zwei verschiedenen übereinander
liegenden Membranen an.
Die erste Membran (Barrier) ist sehr steif und langsam
resorbierend, was zum einen die Unbeweglichkeit des Augmentats sichert und zum anderen dem darunter liegenden
Material genügend Zeit verschafft, um sich in stabilen Knochen zu verwandeln [21]. Da solche Membranen aber im
Fall einer Dehiszenz eher zu Problemen führen können, wird
eine zweite Membran eingebracht, die aus reinem Kollagen
besteht und in einem solchen Fall problemlos die sekundäre
Granulation ermöglicht.
Abb. 1: Unterkiefer eines 43 Jahre alten Patienten nach parodontologischer und konservierender Vorbehandlung
Abb. 2: Intraoperativ wurde vermutetes Knochendefizit bestätigt:
Nach prothetisch orientierter Insertion eines Straumann-BoneLevelImplantats mit einem Durchmesser von 4,8 mm und einer Länge von
10 mm lagen bukkal-krestal einige Windungen frei.
Abb. 3: Augmentation mit autogenem Material vom Kieferwinkel
Abb. 4: Die groben Knochenspäne können nun vestibulär angelagert
werden, so dass auf der Implantatoberfläche ausschließlich autologer
Knochen zu liegen kommt.
Knochen aus dem Kieferwinkel
autologer Knochen zu liegen kommt (Abb. 4). Zum Resorptionsschutz wird darüber eine weitere Lage aus einer 50:50Mischung autogener Knochen und dem schwer resorbierbaren xenogenen Knochenersatzmaterial Apatos (OsteoBiol)
gelegt, um langfristige Volumenstabilität zu sichern (Abb.
5). Die Soft Cortical Lamina wird dann über das Augmentat
gespannt und mit einem weiteren resorbierbaren Pin lingual
fixiert, so dass jegliche Bewegung ausgeschlossen ist (Abb.
6). Dieses „Paket“ wird dann, wie oben beschrieben, mit
einer Kollagenmembran abgedeckt, und der mikrochirurgische Wundverschluss vorgenommen. Dies ist unserer
Meinung nach zusammen mit dem Lappendesign der
wichtigste Schritt des Eingriffs. Denn nur eine saubere
und absolut spannungsfreie Naht bringt den Erfolg. Den
Wundverschluss bereiten wir bereits direkt nach der Lappenbildung vor, wo das Periost so geschlitzt wird, dass
eine übermäßige Elastizität entsteht, um das große Augmentat zu decken. Diesen Schritt vollziehen wir so früh,
damit so kurz vor der Naht keine starken Blutungen entstehen, was zu erheblichen Heilungstörungen und Proble-
Die eigentliche Augmentation führen wir am liebsten mit
autogenem Material durch, was wir mit einer Trepanfräse
vom Kieferwinkel entnehmen [11] (Abb. 3). Dieses wird von
einer Assistenz in der Knochenmühle partikuliert und die
Entnahmestelle mit einem Kollagenvlies gefüllt. In der Zwischenzeit wird die erste Membran nach Hydratisierung grob
an den Defekt angepasst. Die Soft Cortical Lamina
(OsteoBiol), eine dünn geschliffene kortikale und kollagenhaltige Knochenlamelle porciner Herkunft, ist optimal
geeignet, um das Regenerat unter ihr reifen zu lassen. Die
Standzeit der Membran beträgt ca. sechs Monate, was optimal für das Augmentat ist, wenn zusätzlich xenogenes
Material verwendet wird. Nach Hydrierung in einer sterilen
Kochsalzlösung und der anschließenden Fixierung mit resorbierbaren Pins (LeadFix) lässt sie sich hervorragend in Form
schneiden und bleibt dabei absolut stabil und flexibel. Die
groben Knochenspäne können nun vestibulär angelagert
werden, so dass auf der Implantatoberfläche ausschließlich
Abb. 5: Zum Resorptionsschutz wird darüber eine weitere Lage aus
einer 50:50-Mischung autogener Knochen und Apatos (OsteoBiol),
einem schwer resorbierbaren xenogenen Knochenersatzmaterial,
gelegt, um langfristige Volumenstabilität zu sichern.
Abb. 6: Die Soft Cortical Lamina (OsteoBiol) wird dann über das
Augmentat gespannt und mit einem weiteren resorbierbaren Pin lingual (LeadFix) fixiert, so dass jegliche Bewegung ausgeschlossen ist.
Abb. 7: Das geforderte Band von 3 mm keratinisierter Gingiva periimplantär mit einem einfachen apikalen Verschiebelappen ist nicht zu
erreichen.
Abb. 8: Situation nach apikaler Fixierung eines gesplitteten Lappens
und Entfernung sämtlicher beweglichen, bindegewebigen Anteile.
Unter Belassung des Periosts wurde ein Transplantat vom Gaumen
gehoben und lagestabil durch Kreuznähte befestigt.
men führt. Wenn möglich, sollte bei der Lappenbildung
auf vertikale Entlastungsschnitte verzichtet werden, um
die maximale Blutversorgung zu erhalten [9, 10]. Der
Lappen wird zunächst mit zwei tief liegenden horizontalen Matrazennähten aus einem mit Polytetrafluorethylen
beschichteten Nahtmaterial (Cytoplast) fixiert, so dass
beide Wundränder bereits spannungsfrei aneinander liegen. Der weitere Wundverschluss erfolgt durch Einzelknopfnähte mit einem monofilen Nahtmaterial (Seralene)
der Stärke 6 bis 0 [3, 4]. Die Freilegung erfolgt bei uns in
der Regel nach sechs Monaten. Wir wissen, das keratinisierte Gingiva in ausreichender Stärke periimplantär maß-
geblich für den implantologischen Langzeiterfolg mit verantwortlich ist, weshalb das freie Schleimhauttransplantat
weiterhin ein großer Bestandteil unser Therapie ist [19].
Bereits vor der Freilegung ist ersichtlich, dass das mindestens geforderte Band von 3 mm keratinisierter Gingiva
periimplantär mit einem einfachen apikalen Verschiebelappen nicht zu erreichen ist (Abb. 7). Zudem würde eine
reine Apikalverschiebung den Lappen sehr ausdünnen,
was die Gingiva wiederum weniger widerstandsfähig
macht [16]. Deshalb wurde nach apikaler Fixierung eines
gesplitteten Lappens und Entfernung sämtlicher beweglichen, bindegewebigen Anteile und unter Belassung des
Prothetische Phase
Abb. 9: Vorbereitung für digitale Abformung: Scanbody wurde aufgeschraubt und die Präparationsgrenzen der beiden Zähne mit einer
Doppelfadentechnik dargestellt.
Nach einem weiteren Monat Heilungszeit erfolgten die Präparation der Zähne 45 und 47 mit einer sauberen Stufenpräparation sowie die Vorbereitung des Implantats 46 für eine
digitale intraorale Abformung. Dazu wurden ein spezieller
Scanbody aufgeschraubt und die Präparationsgrenzen der
beiden Zähne mit einer Doppelfadentechnik dargestellt
(Abb. 9). Es folgte der komplette Scan von Unter- und Oberkiefer mit dem iTero-Scanner (Abb. 10 + 11). Der digitale
Datensatz wird sofort online an die Firma Straumann
geschickt und dort bearbeitet. Das Labor hat dann noch die
Gelegenheit, Korrekturen, wie Veränderungen der Präparationsgrenzen, vorzunehmen und ein Modell zu bestellen.
Dieses Modell wird in einem Fräszentrum aus Polyurethan
hergestellt und an das Labor geschickt. Sowohl die Stümpfe,
Abb. 10, 11: Kompletter Scan von Unter- und Oberkiefer mit dem iTero-Scanner.
Abb. 12, 13: Emergenzprofil wird in den Kunststoff geschliffen, um das individuelle Abutment fertigen zu können
Periosts ein Transplantat vom Gaumen gehoben und lagestabil durch Kreuznähte befestigt (Abb. 8). Der innige
Kontakt zwischen Transplantat und Empfängerbett ist
wichtig, damit schnell die Revaskularisierung stattfinden
kann, um das freie Transplantat zu ernähren.
als auch das Modellanalog für das Implantat sind einzeln
entnehmbar und bieten dem Zahntechniker optimale Bedingungen, um präzise Restaurationen anzufertigen. Zunächst
wird das Emergenzprofil in den Kunststoff geschliffen, um
das individuelle Abutment fertigen zu können (Abb. 12).
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Abb. 14: Abschlussbild, klinisch: Kronen aus Lithiumdisilikat
Abb. 15: Radiologische Kontrolle
Dazu verkleben wir eine Titanklebebasis mit einem gefrästen Zirkonaufbau, was maximale Stabilität gewährleistet
(Abb. 13). Im Seitenzahnbereich sollte unserer Meinung
nach auf komplett keramische Abutments verzichtet werden, da in solchen Fällen sehr häufig Frakturen zu beobachten sind. Durch unseren Weg sichern wir die Implantatabutmentverbindung durch zwei gleiche Materialien, zum anderen generieren wir eine hohe Biokompatibilität durch die
Verwendung des Zirkons im Durchtrittsprofil. Wir verwenden deshalb auch keine konfektionierten Aufbauteile, da wir
so den Kronenrand epigingival legen können und so verhindern, dass Zementreste in der Tiefe zurückbleiben und den
Erfolg der Implantation gefährden. Zu beachten ist aber,
dass der Winkel, mit dem das Zirkon durch die Weichgewebe tritt, 45 Grad nicht unterschreitet, da die Gingiva sonst
nicht verdrängt, sondern gedrückt wird, was eher einen
Rückgang verursacht. Wir bevorzugen heute in fast allen
Fällen im Seitenzahnbereich Kronen aus Lithiumdisilikat, da
diese monolithisch hergestellt und adhäsiv eingesetzt werden
können (Abb. 14). Die radiologische Kontrolle zeigt die präzise Passung der Restaurationen und die stabilen knöchernen Verhältnisse nach Augmentation und Platform-Switching (Abb. 15).
Augmentat muss dabei aber absolut lagestabil gesichert werden. Das funktioniert nur mit nicht resorbierbaren Membranen, die eine sehr hohe Komplikationsrate aufweisen, oder
mit der oben beschriebenen Technik. Entscheidend für den
Erfolg sind zweifelsohne das Lappendesign und die Nahttechnik. Der Lappen muss spannungsfrei zu reponieren sein
und die Naht mikrochirurgisch erfolgen, um die Weichgewebe nicht zu strangulieren. Konsequentes Weichgewebsmanagement zur Freilegung schafft die Voraussetzungen für den
implantologischen Langzeiterfolg. Ausreichend dicke und
keratinisierte Gingiva perimplantär sorgt für Belastbarkeit
und vermindert inflammatorische Geschehen [17, 18, 20].
Die Möglichkeit der digitalen Abformung vereinfacht die
prothetische Versorgung enorm, da Abdrücke sofort auf ihre
Qualität hin beurteilt werden können und die digitale Prozesskette hilft, Fehler zu minimieren. Die vollkeramischen
Komponenten sorgen für hohe Ästhetik und Biokompatibili[]
tät bei hoher Langlebigkeit.
Fazit
Bei korrekter Positionierung und Dimensionierung von
Implantaten kommt man in den seltensten Fällen ohne Hartund Weichgewebsaugmentationen klar, die somit den
Schlüsselfaktor bei jedem implantologischen Eingriff darstellen. Partikuläres Material bietet optimale Vorrausetzungen für die knöcherne Regeneration, da schnell eine Angiogenese und so Regeneration stattfinden kann [2, 8]. Das
Literaturliste auf www.dentalmagazin.de
Dr. Kai Zwanzig
studierte Zahnmedizin in Münster, absolvierte
eine Ausbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie mit Spezialisierung in den Bereichen
Implantologie, Knochenaufbauverfahren,
plastische Parodontalchirurgie und ist niedergelassen in Bielefeld. Weitere Schwerpunkte:
introrale Abformung und CAD/CAM-Technik
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Abb. 3: Einfüllen des Modellsilikons
Abb. 4: Fertiges Silikonmodell
klinischen Erfordernissen gestalten und klebe die fertige
Restauration mit einem Kompositzement einfach ein.
GPa. Damit liegen diese E-Moduln dicht beim menschlichen
Schmelz mit 85 GPa, aber befinden sich weit über dem
E-Modul von Dentin mit 11–19 GPa. Moderne Komposite
wie GrandioSO erreichen heute den E-Modul von Dentin
und sind damit zahnähnlicher, als die genannten Keramikwerkstoffe, denn der größte Substanzverlust liegt ja im Dentin und nicht im Schmelz. Die Härte eines guten Komposits
ist wesentlich näher am natürlichen Zahn als die Härte von
Keramik. Diese Tatsache ist auch für den Antagonisten ein
wichtiger Faktor, wenn es um das Abriebverhalten einer Restauration geht. Damit bietet sich der Werkstoff Komposit
perfekt für die hier beschriebenen Restaurationen an.
Komposit versus Keramik – welches Material verlangt
ein weniger invasives Vorgehen?
Die Antwort ist schwierig: Die enorme Härte und der
extrem hohe E-Modul verlangen eine strenge „Disziplin“
bei der Präparation für Restaurationen aus Keramik. Komposit, insbesondere mit zahnähnlichem E-Modul, ist da
wahrscheinlich toleranter.
Welches Material ist haltbarer?
Stabil genug für ihren Einsatz in der Mundhöhle sind beide
Materialien. Komposit, das in kaukrafttragenden Bereichen
seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt wird, hat selbstverständlich auch keinerlei Stabilitätsprobleme, wenn man
daraus ein Inlay herstellt und einklebt. Auch beim Einkleben
ist die chemische Ähnlichkeit zwischen einem Inlay aus Komposit und dem adhäsiven Befestigungszement ein Pluspunkt
gegenüber einer Restauration aus Keramik. Ich komme auch
bei dieser Frage noch einmal auf den E-Modul zurück: Ein
bekannter Keramikwerkstoff für das Herstellen von Inlays
erreicht 67 GPa und in seiner Weiterentwicklung sogar 96
Abb. 5: Radieren für stramme Approximalkontakte
Präpariert man zum Beispiel anders als für KeramikInlays? Worauf muss achten?
Zumindest okklusal empfehle ich, auch für Restaurationen
aus Komposit, eine Mindeststärke von 2 mm nicht zu unterschreiten. Generell sind Federränder oder fein auslaufende
Isthmus-artige Präparationen für beide Materialien kontraindiziert. Die zervikale Stufe muss für ein Komposit-Inlay
nicht so breit sein, wie es für die Anwendung mancher Keramiken gefordert wird, und die Kavitätenbasis braucht auch
nicht unbedingt „bretteben“ zu sein.
Abb. 6: Einbringen des Komposits in das Modell
Abb. 7: Polymerisation des Komposits im Modell
Klaus Peter Hoffmann
Zahnarzt und Zahntechniker, 1990 bis 2008:
eigene Praxis, 2008 bis 2011: Leitung des
Produktmanagements bei VOCO, Cuxhaven.
Seit 2011 dort Leiter der Abteilung Wissenskommunikation, Mitglied in der DGZMK
und im Interdisziplinären Arbeitskreis für
zahnärztliche Anästhesie (IAZA)
Kontakt: [email protected]
Welche Vorteile bieten Komposit-Inlays gegenüber der
Bulk-Fill-Technik?
Bei Anwendung der Bulk-Fill-Technik bleiben dem Zahnarzt
alle Probleme, die die approximalen Kontakte und die
Stopfbarkeit von Kompositen betreffen, erhalten.
Bei der Versorgung einer Kavität mit einem KompositInlay lassen sich allerdings beide Techniken kombinieren,
also zuerst das Nivellieren eines nach Exkavation zerklüfteten Kavitätenbodens mit einem Bulk-Fill- bzw. Bulk-LiningMaterial, und dann die Versorgung mit einem KompositInlay.
Abb. 9: Befestigung: Befüllen der Kavität mit Bifix QM
Abb. 8: Ausarbeiten des Inlays nach dem Polymerisieren
Ist die Komposit-Inlay-Technik wissenschaftlich belegt?
Ja, Komposit als Material für indirekte Restaurationen ist
seit sehr vielen Jahren bekannt und die Methode ist mit den
„state-of-the-art“-Kompositen und den modernen Adhäsiven sicher nicht schlechter geworden.
Wie viel Zeit spart der Zahnarzt zum Beispiel bei einer
Füllungsstraße (aufwändiges Schichten entfällt etc.)?
Der Zahnarzt spart in jedem Fall Zeit. Wie viel, hängt sehr
von seiner individuellen Arbeitsweise, der Größe der Kavitäten, dem verwendeten Matrizensystem und natürlich auch
der Compliance des Patienten ab. Außerdem entfällt die bei
der direkten Kompositfüllung notwendige komplexe Inkrementtechnik mit der entsprechenden Zeit für die Lichtpolymerisation, so dass der Zeitaufwand bei der KompositInlay-Herstellung aufgrund der reduzierten Schichtung deutlich verringert ist
Wie wird das Ganze abgerechnet?
Indirekt hergestellte Einlagefüllungen werden nach der
GOZ mit den Gebührennummern 2150, 2160 und 2170
je nach Anzahl der Flächen abgerechnet. Hinzu kommen
Abb. 10: Entfernen von Überschuss mit Pele Tim
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mit Dürr Dental
Kombi-Angeboten
Abb. 11: Reinigen der Interdentalräume mit Floss
noch die GOZ-Pos. 2197 für das adhäsive Befestigen und nach § 9 GOZ der Ersatz von Auslagen
für zahntechnische Leistungen.
Wer das mögliche Honorar anhand eines konkreten Beispiels durchrechnet, wird schnell feststellen, dass in Anbetracht der nun geringer
bewerteten Positionen (2060, 2080, 2120) für
Füllungen in Adhäsivtechnik in der neuen GOZ
dem Zahnarzt mit den neuen Inlay-Positionen die
Möglichkeit gegeben wird, seine erbrachten Leistungen auch ohne Honorareinbußen im Vergleich
zur alten GOZ abzurechnen.
Selbst mit Anwendung des Regelsatzes für die
Versorgung einer Kavität mit einem KompositInlay macht der Zahnarzt keinen Verlust. Die
Anwendung der GOZ ist aber Chefsache und die
[]
Kalkulation der Honorare natürlich auch!
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Ko bote
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Abb. 12: Nach dem Aushärten: Endpolitur der Restauration
[Alle Bilder: VOCO]
Abb. 2: Implant-Clean-Spitze (1i) und Instrument von W&H
Abb. 3: Regeneration des Knochendefekts nach einem Jahr nach
Anwendung des Tigon+
wieder scharf sind. Bei den maschinellen Systemen lässt
sich die Qualität der Arbeitsspitzen anhand mitgelieferter
Schablonen überprüfen. Erneuert wird bei Bedarf.
eines Pulverstrahlgerätes ein, das mit einem Glycinpulver
gefüllt ist.
Welche Variante empfehlen Sie für die Periimplantitistherapie? Was muss beachtet werden?
Die Periimplantitistherapie ist mit den herkömmlichen
Stahlküretten nicht möglich. Die Implantatoberflächen
werden damit in Mitleidenschaft gezogen. Kunststoffküretten lösen das Problem zwar, wirklich gute Ergebnisse
bringt auch dieser Ansatz meines Erachtens nicht.
Wir setzen deshalb bei allen Implantaten die ImplantClean-Spitze des Tigon+ mit abschließender Anwendung
Gibt es auch Kontraindikationen?
Patienten mit Infektionserkrankungen sollten besser mit
Handinstrumenten behandelt werden. Denn unter der
Anwendung von Ultraschall kommt es zur Aerosolbildung:
Gerade die subgingingivale Reinigung geht immer mit einer
Blutung einher. Auch wenn die vorherige Anwendung von
Spülflüssigkeiten mit Antiseptika die Keimzahl deutlich
reduziert, sollte man sich dem Risiko nicht aussetzen.
Wie sieht es bei Patienten mit Herzschrittmachern aus?
Abb. 4: Zahnstein in der Unterkieferfront
Abb. 5: Nach Entfernen des Zahnsteins durch die ZMF
Abb. 6: Der Sublingualbügel erleichtert die Entstehung von Zahnstein.
Abb. 7: Durch die grazile Spitze des Ultraschalls ist eine gute Reinigung und vollständige Entfernung möglich.
Dass Ultraschallscaler Herzschrittmacher aus dem Takt
bringen, konnte bei piezoelektrischen Ultraschallscalern
definitiv nicht nachgewiesen werden. Vorsicht ist jedoch bei
magnetostriktiven Ultraschallscalern geboten, hier kann es
zu Interferenzen kommen.
(Abb. 4 bis 7), die oftmals schnell gemacht wird, aber für
den Patienten äußerst schmerzhaft sein kann, wird wenig
Aufmerksamkeit geschenkt, kann sie doch sehr für die
Wahrnehmung als schmerzarme Praxis dienlich sein. Gerade
die Möglichkeit des Temperierens des Kühlmediums leistet
hier gute Dienste. Dies sind die Gründe warum in unserer
[]
Klinik der Tigon+ täglich zum Einsatz kommt.
Welche Behandlungsvariante bevorzugen Ihre Patienten?
Die meisten Patienten ziehen die Behandlung mit dem Ultraschallscaler vor. Insbesondere kommt die Möglichkeit an,
das Kühlmedium zu temperieren. Ich habe allerdings auch
eine Patientin, die klar die klassische Kürette favorisiert: Sie
hasst schlicht die Geräuschkulisse der Ultraschall- und
Schallscaler.
Ihr Fazit?
Effizient, substanzschonend, einfache ergonomische Handhabung und im täglichen Gebrauch vielseitig anwendbar
sind die Anforderungen seitens der Ärzte.
Der Patient wünscht sich eine schonende und vor allem
schmerzarme Behandlung. Gerade der Zahnsteinentfernung
Literaturliste auf www.dentalmagazin.de
Dr. Yasin Aktas
studierte Zahnmedizin in Bonn und spezialisierte sich auf Parodontologie und Implantologie. Zu seinen Schwerpunkten zählt auch
die Endodontie. Aktas arbeitet seit 2008 als
Zahnarzt in der Duisburger Kaiserberg Klinik
und leitet dort die Abteilung für Parodontologie und Endodontie.
Kontakt. [email protected]
Geschichte einer Kugel
Komet feiert 2013 als führender Hersteller für rotierende Qualitätsinstrumente seinen
90. Geburtstag. Die Entwicklung des Rosenbohrers, des „Brot- und Butter“-Instruments des
Zahnarztes, beeinflusste das Traditionsunternehmen ein knappes Jahrhundert maßgeblich mit.
DOROTHEE HOLSTEN, KARL-HEINZ DANGER, AXEL MEIER
Beginnen wir mit den Anfängen der Kariesexkavation, die
gleichermaßen unsensibel wie simpel waren: Zuerst behalf
man sich, nadelartige Instrumente einfach zwischen den Fingern zu drehen, denn es war bereits damals klar, dass die
Schmerzen verursachende, weiche und übelriechende Substanz irgendwie aus dem Zahn transportiert werden musste.
1871 brachte die von dem Zahnarzt James B. Morrison für
das Patent angemeldete Tretbohrmaschine bereits Bohrer
mit bis zu 2000 min–1 in Rotation. Was auf mechanische
Weise seinen Anfang nahm, führte über die Batterie sukzessive zum Elektrobetrieb. So schaffte 1936 die Ritter-Unit, in
der die Behandlungsgeräte wie Bohrmaschine, Spray, Luftgebläse, Beleuchtungsquellen, Speifontäne und Kauter erstmals zu einer Einheit zusammengefasst waren, unter Einlegung eines Schnellgangs eine Umlaufgeschwindigkeit von
24.000 min–1 [1].
Diese Entwicklung fiel in etwa in die Zeit, in der Peter Brasseler in Düsseldorf die Zahnbohrfabrik Gebr. Brasseler mit
der Marke Komet gründete – ein in Deutschland für die
damaligen wirtschaftlichen Verhältnisse mutiger Schritt,
denn in dem von der Inflation gebeutelten Land war es
denkbar schwierig, die anfangs kleine Fräserei in einen
renommierten Fertigungsbetrieb zu überführen.
Drallbohrer aus Zahnbohrstahl
1933 machte Komet mit dem sog. Drallbohrer auf sich aufmerksam. Man setzte für die Produktion niedrig legierte
„Zahnbohrstahl“ (1 % Wolfram, 0,1 %Vanadium) ein [1]
und orientierte sich bei der Kopfform an dem bereits 1890
von Arthur Browne skizzierten Rosenbohrer – die Kugel, die
übrigens in ihrer Form bis heute wegweisend geblieben ist,
da sich die grundsätzliche Geometrie seitdem nur unwesentlich verändert hat. In altdeutscher Schrift bewarb Komet
damals das Einstiegsprodukt mit folgenden Worten: „Die
unsichtbare Spirale, die um den Kopf des Drallbohrers konstruiert wurde, ist das Geheimnis unserer Erfindung! Sie
lässt die Späne ungestört fortfließen und vermeidet dadurch
ein Heißlaufen des Bohrers. Die Schneidwirkung wird
erhöht und arbeitet ohne jede Anwendung von Druck.“ Die
Mitarbeiter der Komet-eigenen F&E-Abteilung werden an
dieser Stelle schmunzeln, denn die aufgezählten Kriterien –
Schnittfreudigkeit, Hitzeentwicklung, Spanabfuhr, hohe
Standzeit – stehen damals wie heute in gleichem Maße im
Mittelpunkt für einen Rosenbohrer!
Komet etablierte sich in Düsseldorf schnell über den konsequenten Direktvertrieb und wurde zum internationalen
Markenzeichen für Qualitätsinstrumente, doch der 2. Weltkrieg bereitete der positiven Entwicklung ein jähes Ende. In
Brake bei Lemgo (1943) und schließlich in Lemgo selbst
(seit 1949) baute Komet die Produktion von Dentalinstrumenten komplett neu auf.
Deshalb schleifen wir eine Nut in den Schaft und bringen
dort die Farbe ein, sodass die Kennzeichnung geschützt ist,
sich plan an die Oberfläche anschließt und beim Eispannen
nicht stört.“
„Gehippte“ Hartmetalle: höhere Biegefestigkeit
Um die HIP-Innovation im Jahre 1982 zu verstehen, machen
wir einen kurzen Exkurs in die Werkstofftechnologie: Hauptbestandteile von gesintertem Hartmetall sind Wolfram-Karbide als Hartstoff und Kobalt als Bindemittel. Bei der Produktion wird ein Pulvergemisch durch Pressen in Form
gebracht und anschließend
Der Klassiker aus
bei zirka 1300 °C gesintert
Hartmetall
[2]. Das anfangs eingesetzte
grobkörnige Hartmetall führDie 50er waren prall gefüllt
te beim Schleifen zu Mikromit Innovationen. 1952
ausbrüchen an den Schneiinspirierte Willi Lohmann,
den. Komet setzte auf FeinBerlin, den Markt mit einem
korn und brachte dies durch
Patent: Er erfand den Zahndas einzigartige HIP-Verfahbohrer aus gesintertem Hartren (hot isostatic pressing),
metall. Damit löste er folgenalso durch Verdichtung, zu
des Problem: „… Bei der
genialen Eigenschaften: Bei
Benutzung in der Hand des
gleicher Härte zeigten die
Zahnarztes wurden alle bis„gehippten“
Hartmetalle
her bekannten Bohrer sehr
deutlich höhere Biegefestigschnell stumpf, weil das
keiten und bewirkten somit
Zahnbein die Schneiden der
ein verbessertes SprödbruchBohrer
sehr
schnell Komet setzt seit über 90 Jahren Maßstäbe in der Dentalbranche, stets
verhalten der daraus gefertigabstumpft …“ Bohrer aus angespornt durch Visionen aus Praxis und Hochschule.
ten Instrumente. Dies war die
gesintertem
Hartmetall
Geburt des H1S. Dabei steht
behielten länger ihre Schärfe,
das S für schnittfreudig!
wodurch das Schmerzempfinden, das u. a. durch HitzeentFür viele Jahre sollte der Hartmetall-Rundbohrer H1S in
wicklung entsteht, für die Patienten merklich herabgesetzt
Zahnarztpraxen das Maß aller Dinge sein. Doch nichts ist so
werden konnte. Das wachsende Instrumentensortiment aus
gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte. InsbesondeStahl und Hartmetall in Lemgo erforderte aber bald eine
re wenn der H1S beim Exkavieren langsam eingesetzt wurde,
schlaue Form der Codierung, um Verwechslungen für den
entstanden unschöne Vibrationen, die Komet 1997 elegant
Zahnarzt während der Behandlung auszuschließen. Komet
durch die Entwicklung des H1SE (Abb. 1) mit einer Kreuzvermeldete deshalb 1964 ein Patent für im gleichen Abstand
zahnung in den Griff bekam. Insgesamt brachte die Kreuzverauf dem Schaftumfang angebrachte Vertiefungen an (sog. zahnung in den 90ern mehr Laufruhe in das Exkavieren und
„Schmiertaschen“). „… Ein derart mit Schmiertaschen ver- die Familie des H1 wuchs weiter: Heute sind beliebte Variatiosehener Bohrer, Fräser od. dgl. zeigt einen einwandfreien
nen des H1SE der H1SM (mit schlankem Hals für bessere
Lauf und gewährleistet fortwährende, gute Schmierung in
Sicht) und der H1SEM (mit schlankem Hals und schnittfreudieinem Hand- oder Winkelstück, ohne daß dabei (…) der
ger Kreuzverzahnung) (Abb. 2).
zentrische Lauf eines Bohrers, Fräsers od. dgl. negativ beeinHochleistungskeramik: Umdenken in Weiß
flusst wird …“. Das Patent zeigt sehr schön, wie Komet seit
jeher mit allen Produkten einen Mehrwert für den Anwender verbindet. Auch heute sind Instrumente von Komet qua- Bereits 1995 startete Komet mit den ersten Produkten aus
litativ hochwertig codiert. Bernd Otto, Komet Produktent- verschiedenen keramischen Werkstoffen. Dazu gehörten
die CeraPost-Wurzelstifte aus Zirkonoxid-Keramik, die
wicklung, beschreibt die Technik von heute: „Wird Farbe
Cerafil-Füllkörper aus leuzitverstärkter Dental-Keramik
aufgemalt, entsteht eine Erhöhung, die beim Einsatz des
Instruments leicht abplatzen bzw. abgerieben werden kann. und die CERACAP aus Glaskeramik. Bereits zum damali-
Abb. 1: Vibrationsarm durch
Kreuzverzahnung: der H1SE
Abb. 2: Schlanker Hals und
schnittfreudig: der H1SEM
gen Zeitpunkt prüfte man in Lemgo, ob sich aus der zur
Verfügung stehenden Zirkonoxid-Keramik auch rotierende
Instrumente fertigen ließen. Das Material war jedoch aufgrund der Eigenschaften für rotierende Instrumente nicht
geeignet. Man suchte intensiv nach Kooperationen mit
potenziellen Lieferanten und stieß 2003 auf die Firma
Metoxit High Tech Ceramics, Schweiz. Deren Hochleistungskeramik ermöglichte die Herstellung eines weißen
Bohrers, der den zahnärztlichen Anforderungen mehr als
gerecht wird. Metoxit Geschäftsführer Stefan Leyen erinnert sich an die Geburt des K1SM (Abb. 3): „Schwerpunkt
der Metoxit AG ist die Herstellung von sicheren und zuverlässigen Halbzeugen und Produkten aus Hochleistungskeramik. Unsere Zusammenarbeit mit Komet, aus der der
erste keramische Rosenbohrer resultierte, ist hierfür ein
herausragendes Beispiel. Mit der ATZ Mischoxidkeramik
hat die Metoxit einen hochfesten Werkstoff entwickelt, aus
dem heute Halswirbelimplantate (Cervicalspacer) für die
Orthopädie und Zahnimplantate produziert werden. Die
Idee, hieraus auch keramische Bohrer (CeraDrill) und Knochenfräser (CeraBur) für die Implantologie zu entwickeln,
entstand damals sehr schnell. Wie immer war es von der
Idee bis zum sicheren und zuverlässigen Produkt ein langer
und noch heute spannender Weg. Nun ist der Werkstoff
zwar die notwendige Voraussetzung für das Produkt, aber
ohne die engagierten Mitarbeiter von Komet wäre der
K1SM wohl nie ein solch erfolgreiches Produkt geworden.
So entstand über die Jahre eine enge und partnerschaftliche
Zusammenarbeit, in der die Metoxit auch heute immer
wieder positiv zu Höchstleistungen herausgefordert wird.“
Die ATZ Mischoxidkeramik, aus der der K1SM gefertigt
wird, erreicht eine überproportional hohe Biegefestigkeit
von 2000 MPa. Aufgrund ihrer Beständigkeit gegenüber
Desinfektionsflüssigkeiten ergibt sich eine bisher unerreichte Standzeit. Und nicht zuletzt lieben Zahnärzte den K1SM,
weil er sie zwischen gesundem und krankem Dentin auf-
Abb. 3: Hohe Biegefestigkeit und
lange Standzeit: der K1SM
Abb. 4: Selbstlimitierend, weil seine Härte geringer als gesundes
und höher als kariös verändertes
weiches Dentin ist: der PolyBur P1
grund seiner hohen Taktilität leichter unterscheiden lässt.
Das Arbeiten nahe der Pulpa und die Kinderzahnheilkunde
sind inzwischen die prädestinierten Indikationen für das
Instrument. Mit diesen Eigenschaften löste der K1SM eine
wahre Begeisterungswelle aus und führte in den Praxen
einen neuen Sinn für Ästhetik, Bioverträglichkeit und Feingefühl ein. Keramik bleibt vorläufig speziellen Instrumenten vorbehalten und ist eine sinnvolle Ergänzung zu den
Standardinstrumenten aus Hartmetall, Stahl und Diamant.
Selbstlimitierend: weniger ist mehr
2009 wandte sich Prof. Karl-Heinz Kunzelmann, München, an Komet, um seine Ideen bzgl. einer minimalinvasiven Exkavation in einem neuen Rosenbohrer umgesetzt
zu sehen. Er störte sich an der „alten Schule“ des Exkavierens, die die klirrende Sonde und einen schneeweißen
Kavitätenboden als Ziel lehrt. Außerdem tragen herkömmliche Instrumente aufgrund ihrer Härte auch gesundes Dentin problemlos ab, so dass bisher allein die Taktilität und Erfahrung des Zahnarztes – also rein subjektive
Kriterien – die Grenze beim Exkavieren bestimmten.
Wertvolle Zahnsubstanz wird auf diese Weise entfernt,
obwohl eine remineralisierbare, erhaltungswürdige Dentinschicht in der Kavität belassen werden könnte, um im
einen oder anderen Fall einen endodontischen Eingriff zu
verhindern. Der Trend unter den Kariesforschern geht
inzwischen eindeutig hin zu mehr Substanzschonung. Mit
dem PolyBur P1 (Abb. 4) sollte der Rückzug aus der
Übertherapie angetreten werden. Ursprünglich stammte
die Idee von Dr. Daniel Boston, Temple University USA
[3]. Boston entwickelte ein Instrument, dessen Härte
geringer als gesundes und höher als kariös verändertes
weiches Dentin ist. Sobald die Schneiden auf gesundes
Dentin treffen, sollen sie verrunden, damit das Instrument
unbrauchbar wird. Der erste Versuch der Firma SS White
Burs, der SmartPrep, besitzt ein Polymerarbeitsteil auf
Metallschaft – eine Zweistückkonstruktion. 2010 wurde
die 2. Generation aus Vollkunststoff, der SmartBurs II,
auf den Markt gebracht. SmartBurs II hat eine ähnliche
Schneidengeometrie wie der Vorgänger, ist aber etwas
härter. Der PolyBur unterscheidet sich vom SmartBurs II
durch die Schneidengeometrie, die bei dem Komet-Instrument an einen Rosenbohrer angelehnt ist. Beim PolyBur
ist außerdem der Hals wesentlich schlanker gefertigt,
wodurch sich das Instrument auch für Mikrokavitäten
eignet. Der wohl größte Unterschied ist jedoch die
Andruckkontrolle durch den elastischen Hals, was besonderes bei der kleinen Größe 014 zum Tragen kommt.
Indikationen für den P1 sind die weiche, pulpanahe
Karies bei klinisch symptomlosen Milch- und bleibenden
Zähnen [4]. Der von Kunzelmann geprägte Begriff
„selbstlimitierende Zahnheilkunde“ läutete eine neue Ära
in der Exkavation ein, die alte Theorie auf den Kopf stellte und die Kollegen aus Hochschule und Praxis anfangs
kritisch aufhorchen ließ. Kunzelmann: „An unserem
Lehrstuhl führe ich für jede Endo, die uns durch den PolyBur erspart bleibt, eine mentale ‚Kerbliste‘. Ich nenne es
auch gerne mein Pulpa-Lebensrettungsregister. Rückblickend war es für mich ein tolles Erlebnis, den PolyBur
gemeinsam mit Komet zu entwickeln. Meine Ideen und
Aussagen wurden sehr integer behandelt“ [5]. Komet
unterstützt die Trendwende beim Exkavieren, indem es
renommierten deutschen Kariesforschern durch regelmäßige
Treffen ein Forum für den intensiven persönlichen Austausch gibt. Für die Zukunft gilt es, das minimalinvasive
Vorgehen mit noch mehr klinischen Daten zu unterbauen,
damit einer überzeugten Empfehlung von Seiten der Hochschulen an die Praktiker und der Verbreitung in der Lehre
nichts mehr im Wege steht.
Das neue Logo von Komet: Ein frischer Zeitgeist schwingt im neuen Corporate Design mit, Wiedererkennen garantiert!
Zum 90. Firmenjubiläum macht Komet den Kunden und sich
selbst ein Geschenk und glänzt ab dem 1. September 2012 mit
frischem Corporate Design. Qualität, Innovation und Tradition
– beim neuen Auftritt beflügelt ein junger Zeitgeist die klassischen Komet-Werte. Stark das Logo: Der charakteristische
Schriftzug liegt nun über der Spirale, die Symbole für Dynamik
und Innovationskraft sichern das Wiedererkennen bei den
Akzente gesetzt
In der historischen Abhandlung der Rosenbohrer wird auf
jeden Fall deutlich: Während sich die Kopfform, wie sie
Arthur Browne bereits 1890 beschrieb, nur in geringem
Maße über die Jahrzehnte veränderte, wurde der Schneidstoff hingegen zum Experimentierfeld der Abteilung für Forschung und Entwicklung: vom „Zahnbohrstahl“ über gesintertes Hartmetall zu Keramik und Kunststoff! Damit setzte
Komet über 90 Jahre großartige Akzente, stets angespornt
durch Visionen aus Praxis und Hochschule. Viele Studenten
werden inzwischen mit den Möglichkeiten der selbstlimitierenden Kariestherapie „groß“, und das Prinzip wird mittelfristig von den Universitäten aus die Praxen erobern. Es
wird klar: Komet wird auch in Zukunft immer innovativ
[]
„zur Hand“ gehen.
Literaturliste auf www.dentalmagazin.de
Abb. 1: Marketingleiter
Frank Janßen zeichnet verantwortlich für den frischen,
modernen und markanten
Komet-Auftritt.
Abb. 2: Die neue Image-Broschüre: Mit innovativen
3D-Räumen wurde der Stil
konsequent weiter entwickelt.
100.000 Kunden weltweit! Stark auch das neue Gesicht, das
sich sukzessive auf Printunterlagen, Internetpräsenzen und
Messeauftritten zeigt. Marketingleiter Frank Janßen: „Wir liefern einen modernen Auftritt unter Beibehaltung dessen, wofür
wir stehen: seriöses Auftreten und Professionalität.“ Klares Profil gibt man sich auch bei der Anrede. Gebr. Brasseler oder
Komet? Janßen: „In der Kommunikation wird die Marke
Komet in den Vordergrund rücken. An der Firmierung der
Gebr. Brasseler Co. KG ändert dies aber nichts.“ In diesem Sinne: Happy Birthday Komet, wir sind gespannt!
White Spots
Aktive Initialläsionen sind ein typisches Problem aller KFO-Patienten. Wer festsitzende Apparaturen mit Brackets trägt, ist besonders gefährdet: Die zusätzlichen Plaqueretentionsnischen erhöhen
das Kariesrisiko. Welche Maßnahmen helfen, beschreibt der Autor. PROF. DR. CHRISTIAN SPLIETH
Karies wird heute als ein chronisches Ungleichgewicht zwischen demineralisierenden und remineralisierenden Faktoren
begriffen. Der Biofilm, also die dentale Plaque, deren Wachstum gerade um Brackets herum geschützter ablaufen kann, verstoffwechselt unter anderem kurzkettige Kohlenhydrate in
organische Säuren, die die Demineralisation des Schmelzes
bewirken und als aktive Initialläsion, so genannte „white
spots“, klinisch diagnostiziert werden können (Abb. 1b). Die
aktiven Initialläsionen sind kreidig, weiß und matt, da sie konstant durch bakterielle Säureproduktion angeätzt werden (siehe
Tabelle). Außerdem gehen sie in der Regel mit einer Gingivitis
einher. Bei aufmerksamer Beachtung können die Probleme bei
Patienten, die vor dem Besuch beim Kieferorthopäden nur einmal geputzt haben, sehr schnell erkannt werden.
Klinisches Aussehen
von Initialläsionen
Farbe
Oberfläche nach
Trocknung
Lage
Belag
Gingiva
Aktive Glattflächenläsion (s. Abb. 1b)
Inaktive Glattflächenläsion (s. Abb. 2)
kreidig, weiß
gelblich, bräunlich
matt
glänzend
gingival
oft minimal (1–2 mm)
über Gingiva
meist mit Plaque
oft ohne Plaque
meist Gingivitis mit
Blutungsneigung
gesunde Gingiva ohne
Blutungsneigung
Prävention von Initialläsionen
Die Kariesprävention war in den letzten Jahrzehnten sehr
erfolgreich; insbesondere der kariespräventive Effekt von Fluoriden konnte eindrucksvoll belegt werden [Marinho 2009].
Allerdings existieren deutlich weniger Studien zur Kariesprävention bei speziellen Subgruppen, wie z.B. KFO-Patienten.
Zum Teil werden sie sogar explizit von Studien ausgeschlossen,
obwohl sich gerade diese Gruppen durch eine höhere Kariesak-
tivität auszeichnen. Studien zur Intensivprophylaxe belegen,
dass bei Kariesrisikopatienten Erfolge schwerer zu erzielen sind
[Hausen et al. 2000, Pieper 1990] und Ergebnisse einer Standardstichprobe nicht einfach extrapoliert werden können.
Dementsprechend wurde in einigen Studien die Ergänzung der
häuslichen Mundhygiene mit hoch dosierten Fluoridgelen,
-lacken oder Mundspülungen untersucht [Alexander & Ripa
2005, Derks et al. 2004, Benson et al. 2004, Lagerweij et al.
2002, Denes & Gabris 1988]. Die Qualität dieser Studien ist
allerdings nicht immer herausragend, und die Studienzahl zur
Vermeidung von kariösen Initialläsionen während der KFOBehandlung ist vergleichsweise klein. Ein systematischer
Review-Artikel zu diesem Thema hat, vorrangig für Fluoridmundspüllösungen und GIZ-basierte Bracket-Bonder, einen
gesicherten präventiven Effekt in Hinblick auf die Vermeidung
von Initialläsionen beschrieben [Benson et al. 2004]. Kürzlich
konnte eine anspruchsvolle Studie zu Fluoridlackapplikationen
bei jugendlichen KFO-Patienten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe statistisch signifikant weniger Initialläsionen in der
Fluoridlackgruppe belegen [Stecksen-Blicks et al. 2007]. Ältere
Studien aus den 80er Jahren, die z.B. ein ungarisches Präventionsprogramm mit Fluoridgelee beschreiben [Denes & Gabris
1988], eindrucksvolle Kariesreduktionen bei KFO-Patienten.
Aber diese Daten können wegen der heute wesentlich
intensiveren Präventionsmaßnahmen, höheren Versiegelungsraten, stärkerer Fluoridexposition und erheblich niedrigerer Kariesraten nicht mehr als Grundlage für präventionsorientierte Überlegungen herangezogen werden.
Aktuelle Studien und Beobachtungen
Um so erfreulicher ist es, dass der kariespräventive und
remineralisierende Effekt von Fluoridgelee bei Patienten mit
festsitzenden und herausnehmbaren kieferorthopädischen
Apparaturen erneut überprüft wurde.
So beobachteten Alexander & Ripa [2005] eine deutliche
Überlegenheit von häuslichen Fluoridgeleeapplikationen
gegenüber alleinigem Zähneputzen oder der Nutzung einer
fluoridhaltigen Mundspüllösung.
Diese Studie ist eine der wenigen, die sich nicht nur mit
der Entstehung oder Vermeidung von Initialläsionen, sondern auch mit deren Umkehr (Reversals) beschäftigt.
Eine aktuelle Anwendungsbeobachtung zeigt einen statistisch signifikanten Effekt für die Umkehr von aktiven Initialläsionen bei der häuslichen Anwendung von Fluoridgelee
bei KFO-Patienten [Splieth et al. 2011]. Über eine Studiendauer von zwei Jahren war in der Geleegruppe eine deutliche Inaktivierung zu erkennen, was die Ergebnisse der Studie von Nyvad et al. [1999] repliziert, die ebenfalls durch
ein Fluoridprogramm die Verschiebung von aktiven zu inaktiven Läsionen belegt.
Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, dass
das Kariesrisiko bei KFO-Patienten deutlich erhöht ist, aber
hafte orale Ungleichgewicht, das sich in Demineralisation
und Defektbildung als Karies manifestiert, zugunsten einer
remineralisationsfördernden Umgebung umzukehren, die zu
einer Kariesinaktivität/-arretierung führt. Diese Gleichgewichtsverschiebung hin zur Remineralisation ist prinzipiell
durch die bekannten vier „Säulen der Prophylaxe“ zu erzielen: Mundhygieneverbesserung und Ernährungslenkung
können den Angriffsdruck der Mikroorganismen, des Substrats und der Säureproduktion reduzieren, während Fluoridierung und Versiegelungen die Abwehr verbessern. Das
heißt, dass eine Verbesserung der Abwehrseite durch z. B.
hoch dosierte Fluoridapplikation die Remineralisation und
somit eine Inaktivierung von Initialläsionen ermöglicht.
Dass dies mit vielen kariösen Initialläsionen ohnehin passiert, wurde bereits 1966 von Backer-Dirks publiziert: Nur
13 Prozent der bukkalen Initialläsionen, die allerdings keine
festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen trugen,
schritten innerhalb von sieben Jahren zur Defektkaries fort
Abb. 1 a/b: Kieferorthopädische Apparaturen und insbesondere festsitzende Brackets sind geradezu ideale Plaqueretentionsnischen (links), die
nach Plaqueentfernung multiple, aktive Kariesinitialläsionen aufweisen (rechts).
sich die Kariesaktivität durch die klassischen Maßnahmen
der Prävention gut kontrollieren lässt. Allerdings ist dies mit
festsitzenden Apparaturen erheblich aufwändiger, so dass
KFO-Patienten immer eine Intensivprophylaxe erhalten sollten. Grundlage ist dabei die Instruktion zur häuslichen
Mundhygiene, die explizit die schwierigen Zonen um die
Brackets ansprechen muss (Abb. 3). Fluoride sollten immer
optimal eingesetzt werden; zusätzlich zur Erwachsenenzahnpasta mit etwa 1500 ppm Fluorid sollte also routinemäßig
Fluoridgelee angeraten und rezeptiert werden. Kritische
Zonen sollten in der Praxis im Anschluss an eine professionelle Zahnreinigung mit Fluoridlacken touchiert werden.
Vom häufigen Genuss zuckerhaltiger Getränke ist abzuraten. Wichtig: Ist die Kontrolle der Kariesaktivität nicht gesichert, darf keine festsitzende Kieferorthopädie erfolgen.
Remineralisation von Initialläsionen
Die so genannte non-invasive Kariestherapie basiert auf
einem ursächlichen Therapieansatz: Ziel ist es, das krank-
(Abb. 4). Mehrheitlich (51 Prozent) wurden diese bukkalen
Initialläsionen in für das unbewaffnete Auge “unauffälligen” Schmelz remineralisieriert oder abradiert; insgesamt
36 Prozent der Läsionen blieben über den gesamten Zeitraum mehr oder weniger stabil, was die Möglichkeit einer
Arretierung bei Initialläsionen aufzeigt. In den 90er Jahren
fand das Konzept der Arretierung bzw. Inaktiverung von
kariösen Läsionen vor allem in Skandinavien breite klinische Anwendung; dieses Konzept wurde insbesondere durch
gezieltes Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpaste umgesetzt [Nyvad et al. 2003].
Fluoridapplikationen mehrfach täglich
Auch bei kieferorthopädisch induzierten Initialläsionen ist
dies möglich; eine Arretierung ist nach Entfernung der Brackets häufig zu beobachten. Die vollständige Remineralisation einer Initialläsion ist jedoch sehr komplex und kaum
erreichbar. Klinisch genügt allerdings bereits die Inaktivierung bzw. Arretierung der Läsion, um eine Füllung zu ver-
zm-online.de
Etwas Neues
entsteht…
meiden. Gleichwohl ist zu betonen, dass die inaktivierten
Läsionen unter der glänzend polierten Oberfläche häufig
sichtbar bleiben (Abb. 2). Regelmäßige mechanische Plaqueentfernung und die mehrmals tägliche Fluoridapplikation
stellen den erfolgreichsten Ansatz dar, bereits vorhanden
Läsionen zu inaktivieren. Dies spricht also eindeutig für das
häusliche Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpaste; ggf.
kann diese Maßnahme durch höher konzentrierte Fluoridgele oder -lacke ergänzt werden. In der Anfangsphase ist die
Aufklärung des Patienten, die Motivierung und gezielte
Mundhygieneunterweisung bezüglich der Initialläsion absolut notwendig. Dies wird in kurzen Abständen kontrolliert
und meist mit einer erneuten professionellen Reinigung und
Remineralisation von kieferorthopädischen Initialläsionen
keine zusätzliche Wirkung festgestellt werden [Beerens et al.
2010]. Demgegenüber konnte jüngst eine prospektive randomisierte klinische Studie zeigen, dass MI Paste Plus die
Entstehung neuer White Spots während der kieferorthopädischen Behandlung behinderte; auch die Anzahl bereits vorhandener Läsionen konnte reduziert werden. Für die fluoridfreie Plazebopaste konnte kein präventiver Effekt nachgewiesen werden; im Vergleich zur Gruppe, die regelmäßig MI
Paste Plus verwendete, stieg die Anzahl der sichtbaren
Läsionen sogar [Robertson et al. 2011]. Diese Ergebnisse
bedürfen noch der Bestätigung durch andere Arbeitsgrup-
Abb. 2: Inaktivierte Initialläsionen imponieren als weiße Bänder unter
einer glänzend polierten Oberfläche, die aufgrund des Abschwellens
der Gingivitis nicht mehr gingival liegen.
Abb. 3: Kieferorthopädische Therapie bedingt eine intensivierte
Kariesprävention. Eine Instruktion zur häuslichen Mundhygiene, die
explizit die schwierigen Zonen um die Brackets anspricht, ist zwingend notwendig. Patienten, die dies nicht leisten können, dürfen kieferorthopädisch nicht festsitzend behandelt werden.
der sich anschließenden Fluoridierung verbunden. Danach
erfolgt das längerfristige Recall (drei bis sechs Monate), das
den Erfolg kontrolliert oder bei Bedarf die Entscheidung zu
einem invasiveren Ansatz zulässt. Im Gegensatz zur Aufklärung und der Applikation lokal anzuwendender Fluoride
sind die Ernährungsanamnese und -beratung nur bei einer
generalisierten hohen Kariesaktivität angezeigt. Für die noninvasive Therapie einzelner Initialläsionen ist die Ernährungslenkung weniger wirksam. Auch für „neuere“ Produkte wie Biorepair oder Tooth Mousse/Recaldent stehen
belastbare klinische Studien zur Überlegenheit gegenüber
Fluoriden aus. Zu Biorepair lassen sich in Medline nur wenige Daten finden, die zudem nur die Wirkung auf Erosionen
behandeln [Poggio et al. 2010] oder darauf hindeuten, dass
die Wirkung einer remineralisierenden Lösung (Speichelersatz) durch Biorepair nicht verstärkt werden kann
[Tschoppe et al. 2011]. Bei Casein-Phosphopeptid-amorphem Calciumphosphat (CPP-ACP), das die Grundlage von
Tooth Mousse/Recaldent® bildet, liegen fast nur Laborstudien vor [Zero 2009]. Bei einer der wenigen klinischen Studien
zu CPP-ACFP, das zusätzlich Fluorid enthält, konnte bei der
pen; auch der Vergleich zu klassischen, fluoridhaltigen Präparaten wird in diesem Zusammenhang interessant sein.
Diagnostik/Monitoring
Der Prozess der De-/Remineralisation kann mit Messgeräten nachvollzogen werden. So lässt die quantitative lichtinduzierte Fluoreszenz (QLF) die Reduktion von Initialläsionen eindrucksvoll sichtbar werden (Abb. 5) [Meller et al.
2006]. Anstelle von teuren Messgeräten kann die Kariesaktivität von Initialläsionen auch klinisch einfach bestimmt
werden (Tab. 1). Da die aktive Initialläsion per definitionem durch darüberliegende, ausgereifte Plaque gekennzeichnet ist (Abb. 1a), kann die Diagnostik von Initialläsionen nur nach einer Reinigung erfolgen. Während die aktiven Inititialläsionen (Abb. 1b) durch die permanente
Oberflächenätzung kreidig weiß, rau und matt erscheinen,
bewirken Inaktivierung und Remineralisation durch Zähneputzen ein Auffüllen der Poren und eine Politur der Oberfläche, so dass sich ein typischer Glanz ergibt (Abb. 2).
Außerdem verschwindet die Gingivitis einschließlich der
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entzündungsbedingten Schwellung, und damit liegen die
inaktiven Läsionen ca. 1 bis 2 mm vom Gingivalsaum entfernt (s. a. Tab. 1).
In der bereits oben erwähnten Studie [Splieth et al. 2011]
konnte so belegt werden, dass durch die wöchentliche
Anwendung von Fluoridgelee bei Patienten in kieferorthopädischer Behandlung die Anzahl aktiver Initialläsionen, die
einen wichtigen Marker der Kariesaktivität darstellen, statistisch signifikant gegenüber einer Kontrollgruppe ohne
zusätzliche hoch dosierte Fluoridapplikation gesenkt wird.
Minimalinvasive Techniken
und die Lichtbrechung der Läsion an die optischen Eigenschaften von normalem Schmelz annähert [Kielbassa et al. 2009]
(Abb. 6). Ergebnisse bisheriger Studien zeigen, dass eine Verbesserung der Optik erzielt werden kann [Shivanna & Shivakumar 2011]; allerdings fehlen bei diesem neuen Verfahren
natürlich noch Langzeitbeobachtungen.
Fazit
Das Risiko der KFO-Therapie liegt im Wesentlichen in der
zusätzlichen Plaqueretention, während der Effekt der
Ätzung für Brackets zu vernachlässigen ist. Die Nutzung
von Glasionomerzement oder glasionomerbasierten Adhäsi-
Abb. 4: Veränderung von Bukkalflächen an ersten permanenten Molaren bei Kindern innerhalb von sieben Jahren: 37 von 72 bukkalen Initialläsionen remineralisieren oder abradieren, 26 blieben stabil.
[Backer-Dirks 1966]
Abb. 5: Bei der Infiltration werden die Poren der Initialläsionen nach
der Konditionierung mit dem Infiltranten aufgefüllt, um die Diffusionswege für Säuren zu verschließen und die Lichteigenschaften der
Läsion dem natürlichen Schmelz anzunähern. [Bilder: Splieth]
Die Inaktivierung der Initialläsionen löst zwar das klinische
Kariesproblem, häufig bleiben allerdings klinisch sichtbare
Farbveränderungen zurück. Gerade in der Oberkieferfront
werden sie oft von den Patienten als störend empfunden. Primär ist es Aufgabe des Kieferorthopäden, dem Patienten die
oben beschriebene Intensivprophylaxe zukommen zu lassen.
Der Patient muss die erhöhten Anforderungen an die häusliche
Mundhygiene kennen und akzeptieren, anderenfalls sollte eine
festsitzende KFO-Therapie nicht durchgeführt werden. Sind
jedoch nach der Entbänderung Initialläsionen erkennbar, können zwei Wege beschritten werden: Die erste Therapieoption
ist die oben dargestellte Inaktivierung bzw. Remineralisation,
die meist ohnehin nach dem Entfernen der Brackets abläuft
und durch gezielte Mundhygiene und Fluoridapplikationen
unterstützt werden kann. Der Patient sollte zuvor aufgeklärt
werden, dass wahrscheinlich keine restitutio at integrum möglich ist. Alternativ können minimalinvasive Verfahren in
Betracht gezogen werden. Zum einen können die Initialläsionen weiter angeätzt und mit grober Polierpaste abradiert werden (Mikroabrasion). Zum anderen kann ein Infiltrant in die
Poren der Läsion eingebracht werden, der die Poren obturiert
ven kann über eine Fluoridabgabe das Demineralisationspotenzial reduzieren, aber nicht die gründliche Mundhygiene
ersetzen. Allerdings muss der Kieferorthopäde entscheiden,
ob GIZ eine ausreichende Retention der Brackets erlaubt.
Vorrangig sind die oben beschriebenen, gut etablierten Maßnahmen zur Kontrolle der Kariesaktivität zu sehen, die bei
[]
jedem KFO-Patienten umgesetzt werden sollten.
Literaturliste auf www.dentalmagazin.de
Prof. Dr. H. Christian Splieth
studierte Zahnmedizin an der Universität
Göttingen und ist seit 2004 Leiter der Abteilung Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen vor allem die Kariologie und
die Kinderzahnheilkunde.
Kontakt: [email protected]
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[email protected], www.duerr.de
CAMLOG Vertriebs GmbH
Maybachstraße 5, 71299 Wimsheim
Tel.: 07044 9445-100, Fax: 0800 9445-000
[email protected], www.camlog.de
Retraktionspaste für Abformungen 3M
Modulares Röntensystem KaVo
Die 3M ESPE Adstringierende Retraktionspaste optimiert den Prozess der Gingivaretraktion: Die feine Kapselspitze kann direkt
in den Sulkus eingeführt werden, um die
in der Kapsel enthaltene Paste zu
applizieren und ermöglicht so
eine effiziente Retraktion der
Gingiva. Das Produkt ist für
verschiedene Indikationen –
konventionelle und digitale
Abformung – geeignet. Es zeichnet sich durch einfache Handhabung und hohe Zeitersparnis aus.
Dies wurde von weltweit mehr als
220 Teilnehmern einer Feldstudie bestätigt.
Zahnärzte, die aktuell Retraktionsfäden verwenden, waren
von der einfachen Handhabung beeindruckt: Die Anwendung
wurde als 50 Prozent weniger zeitintensiv bewertet als die
Verwendung von Fäden, und es besteht ein geringeres Risiko
für Nachblutungen. Die langanhaltende Hämostase und
effektive Sulkusöffnung wurde besonders hervorgehoben.
Das Panoramagerät KaVo Pan eXam Plus – modular aufrüstbar auf 3D- oder Fernröntgenfunktion – verfügt über ein
vielfältiges diagnostisches Programmangebot und deckt
praktisch alle klinischen Fragestellungen ab. Die MultilayerPan-Aufnahme ermöglicht mit nur einem Panorama-Ablauf,
fünf unterschiedliche Bildschichten zu erzeugen. Dank der
„V-shape-beam“-Technologie wird eine besondere Bildqualität mit homogener Bildschwärzung erzielt. Die exakte
Patientenpositionierung mit 5-Punkt-Fixierung und drei
Laser-Positionierungslichtlinien reduziert
Bewegungsartefakte deutlich. Durch die indikationsbezogene Volumenwahl (60 × 40 mm,
60 × 80 mm) werden die Befundzeiten verkürzt und die wird Strahlendosis reduziert.
Über die CliniView Imaging-Software können
die erzeugten Bilder bearbeitet, analysiert und
verwaltet werden. Die Viewer-Software
OnDemand 3D Dental verfügt über Druckund DICOM-Funktionalitäten, eine umfangreiche Implantatdatenbank und Zusatzmodule für erweiterte Funktionalitäten.
3M Deutschland GmbH
ESPE Platz, 82229 Seefeld
Tel.: 08152 700-0, Fax: 08152 700-3249
[email protected], www.3MESPE.de
KaVo Dental
Bismarckring 39, 88400 Biberach
Tel.: 07351 56-0, Fax: 07351-71104
[email protected], www.kavo.de
Diamanten-Sortiment erweitert Komet Dental
Kooperation mit Implantcopies medentis
Das Sortiment der S-Diamanten für die
Kavitäten- und Kronenstumpfpräparation
wurde erweitert, so dass Zahnärzte nun
von einer größeren Anwendungsvielfalt
profitieren: Neu sind die Knospenform für
den okklusalen und lingualen Abtrag
sowie die Formen „Flamme“ und „Flamme, lang“. Die etablierte „konische Hohlkehle, rund“ ist jetzt auch in der Größe
012 erhältlich. Bei der „konischen Hohlkehle, Torpedo“ wurde die Größe 021
ergänzt. S-Diamanten ermöglichen ein
hoch effizientes Arbeiten, denn die Kombination aus strukturiertem Rohling und
grobem Korn bewirkt einen exzellenten
Abtrag. Besonders die Mehrkantstruktur
reduziert das Verschmieren und senkt die
Hitzeentwicklung. Verglichen mit herkömmlichen Diamant-Instrumenten arbeiten S-Diamanten effektiver.
Medentis erweitert ihr Produktportfolio durch die Vertriebskooperation mit Implantcopies. Prothetikteile für verschiedene
Implantatsysteme sollen zunehmend aus einer Hand angeboten
werden. Geplant ist der Vertrieb
kompletter Prothetiklinien für die
folgenden Implantatsysteme:
䡲 XS-Serie kompatibel zu Astra
Tech (Durchmesser: 3,5/
4,0 mm, 4,0 mm, 4,5/5,0 mm)
䡲 XT-Serie kompatibel zu XIVE
Dentsply Friadent (Durchmesser:
3,4 mm, 3,8 mm, 4,5 und 5,5 mm)
䡲 XL-Serie kompatibel zu Straumann Bone Level NC
(Durchmesser: 3,3 und 4,1/4,8 mm)
Die Preise für die Aufbauten der Drittsysteme werden sich
an den ICX-Produkten orientieren. Standard-Aufbauten aus
Titan kosten 39, Maximus-Aufbauten für das Locator-System 99 Euro.
Komet Dental
Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG
Trophagener Weg 25, 32657 Lemgo
Tel.: 05261 701-700, Fax: 05261 701-289
[email protected], www.kometdental.de
medentis medical GmbH
Gartenstraße 12, 53507 Dernau
Tel.: 02643 902000-0, Fax: -20
[email protected], www.medentis.de
Neues selbstätzendes Adhäsiv Kuraray
CLEARFIL S³ BOND PLUS
ist das neue selbstätzende
Adhäsiv, das drei maßgebliche Ansprüche an ein EinSchritt-Adhäsiv kombiniert:
schnell, sicher und stark.
Dank seiner kurzen Einwirkzeit und äußerst einfachen Handhabung im Vergleich zu herkömmlichen
Ein-Schritt-Adhäsiven hat das Präparat eine sehr hohe Fehlertoleranz bei gleichzeitig besonderer Haftkraft an Schmelz
und Dentin. Es lässt sich sicher und bequem anwenden, da
zeitintensive Arbeitsschritte nicht mehr notwendig sind:
Ätzen, Primen und Bonden mit nur einer Flüssigkeit bei nur
einer Applikation.
Die zeitsparende Prozedur macht CLEARFIL S³ BOND
PLUS jederzeit bereit für eine sofortige Anwendung in nur
drei kurzen Schritten: Auftragen, Lufttrocknen, Lichthärten
– fertig in weniger als 30 Sekunden.
Intraossäre Anästhesie W&H
Anesto, das neue Anästhesiesystem von W&H, wurde für
die intraossäre Injektion entwickelt. Das Anästhetikum wird
dabei direkt in den Knochen injiziert. Dadurch wird eine
zielgerichtete Lokalanästhesie einzelner Zähne erreicht.
Im Unterschied zu herkömmlichen Anästhesieverfahren
erlaubt eine Lokalanästhesie direkt in die Spongiosa eine
rasche und schonende Anästhesie einzelner Zähne. So wird
auch eine deutlich geringere Menge an Anästhetikum benötigt. Lang anhaltende Taubheit ganzer Areale und die damit
verbundenen Unannehmlichkeiten für den Patienten gehören
damit der Vergangenheit an. Das Anästhetikum beginnt
innerhalb einer Minute zu wirken.
Das Anesto-System besteht aus einem Handstück, einem
Ampullenhalter, einem Nadelwechsler, einer sterilisierbaren
Schutzkappe und einem Set von Einweg-Injektionsnadeln.
Kuraray Europe GmbH
BU Medical Products
Philipp-Reis-Str. 4, 65795 Hattersheim am Main
Tel.: 069 30535835, Fax: 069 3059835835
www.kuraray-dental.eu
W&H Deutschland
Raiffeisenstr. 4, 83410 Laufen/Obb.
Tel.: 08682 8967-0, Fax: -11
[email protected], www.wh.com
CEREC Club Select Sirona
Strahlende Athleten Wrigley
Zahnärzte sollten ihre hochwertigen Investitionsgüter gewissenhaft warten und regelmäßig
updaten, um sie lange und in
vollem Umfang nutzen zu können. Daher schätzen CEREC
Anwender den CEREC Club
seit vielen Jahren, denn er bietet
ihnen kostenfrei stets die aktuellen Upgrades und Updates der
entsprechenden Software. Da Sirona die dentalen CAD/CAMSysteme kontinuierlich weiterentwickelt, hat das Unternehmen
jetzt auch das dazu gehörende Clubangebot neu aufgelegt. Der
neue CEREC Club Select bietet ein umfangreiches ServicePaket, das präzise auf die Bedürfnisse von CERECAC-Anwendern zugeschnitten ist. Club-Mitglieder profitieren
von den vielfältigen attraktiven Vorteilen: Software-Upgrades
und -Updates, Wartungskits und eine Garantieerweiterung.
Der Club bietet auch Online-Tutorials auf www.dental-users.
com, die von den Mitgliedern für einen Zeitraum von sechs
Monaten kostenfrei genutzt werden können.
Begeisterung bei den
Special Olympics vor
Kurzem in München:
5000 Sportler mit geistiger
Behinderung aus ganz
Deutschland maßen sich in
19 Disziplinen und wurden
dabei auch zahngesundheitlich top betreut. Hierfür
sorgte das Gesundheitsprogramm Special Smiles Deutschland, das von Wrigley unterstützt wird.
Zahnärzte und Helfer zeigten den Athleten und Athletinnen,
wie sich Zähne auch mit Handicap erfolgreich putzen lassen.
Insgesamt 731 Athletinnen und Athleten ließen sich nach
einem spezifischen Screeningprogramm untersuchen. Das
Ergebnis: 426 Athleten (58 Prozent) wiesen Gingivitis auf,
und 150 Athleten (21 Prozent) mussten dringend zahnärztlich behandelt werden.
Wrigley engagiert sich seit über 20 Jahren für gesunde Zähne, unter anderem mit seinem Angebot zuckerfreier Zahnpflegekaugummis und Pastillen zur Mundpflege.
Sirona Dental Systems GmbH
Fabrikstraße 31, 64625 Bensheim
Tel.: 06251 16-0, Fax: -2591
[email protected], www.sirona.de
Wrigley Oral Healthcare Program
Biberger Str. 18, 82008 Unterhaching
Tel.: 089 66510-514, Fax: 089 66510-457
[email protected], www.wrigley-dental.de
Komposit-Inlays chairside herstellen VOCO
Digitales Kommunikationstool VITA
VOCO erweitert seine
erfolgreiche GrandioSO-Produktlinie um
ein innovatives Set zur
Chairside-Herstellung
von indirekten Komposit-Inlays. Mit
GrandioSO Inlay System bietet das Unternehmen als einziger
Hersteller eine solche
Komplettlösung an und reagiert damit zugleich ganz speziell
auf die neue Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ).
Das System-Set ermöglicht die Chairside-Fertigung von
15 indirekten Komposit-Inlays. Der finanzielle Vorteil bei
15 hergestellten Inlays beläuft sich bei einflächigen Restaurationen auf ca. 1 190 Euro gegenüber konventionellen Füllungen, bei dreiflächigen Inlays sogar auf über 2000 Euro. Das
Set beinhaltet neben GrandioSO, Futurabond DC, Bifix QM
und Dimanto auch ein neues additionsvernetzendes Silikon
zur Herstellung von Gebissmodellen.
Im dentalen Bereich
sind moderne computergestützte
CAD/CAM-Fertigungstechniken und
digitale Planungsmöglichkeiten auf
dem Vormarsch. Die neue Software VITA Assist von der
VITA Zahnfabrik unterstützt die Kommunikation. Sie optimiert die Kommunikation zwischen Zahnarzt und Zahntechniker und auch zwischen Behandler und Patient, indem sie
eine noch schnellere und umfassendere Datenverwaltung
ermöglicht. Mithilfe des Programms ist der Zahnarzt/Zahntechniker jederzeit in der Lage, Patientendaten, zahnmedizinische Befunde und digitale Fotos zu erfassen, zu bearbeiten
und zu verwalten und diese anschließend – per Knopfdruck
– als E-Mail oder Ausdruck weiterzuleiten. Auch die Dokumentation von Zahnfarbbestimmungen und Bleachingprozessen sowie die interaktive Simulation von Voll- und Teilprothesen sind Stärken des VITA Assist.
VOCO
Anton-Flettner-Straße 1–3, 27472 Cuxhaven
Tel.: 04721 719-0, Fax: 04721 719-169
[email protected], www.voco.de
VITA Zahnfabrik
H. Rauter GmbH & Co. KG
Postfach 1338, 79704 Bad Säckingen
Tel.: 07761 562-0, Fax: 07761 562 299
[email protected], www.vita-zahnfabrik.com
Innovative Bürstenköpfe Philips Sonicare
Neu für die Retraktion lege artis
Die Effizienz der Philips Sonicare
Schallzahnbürsten wurde in mehr
als 175 Veröffentlichungen und
wissenschaftlichen Zusammenfassungen dokumentiert. Diese
Ergebnisse wären ohne die Bürstenköpfe von Philips Sonicare
nicht möglich. Plaque-BiofilmManagement ist Teamarbeit: Zahnbürsten und Bürstenköpfe werden in
enger Abstimmung entwickelt, nur
dadurch wird eine ebenso effektive wie sanfte Glattflächenreinigung erzielt. Moore et al* legten 2010 Zahlen vor, nach
denen durch die Verwendung der Philips Sonicare
DiamondClean Standard- und Mini-Bürstenköpfe etwa 50
Prozent weniger Zahnabnutzung entstehen als bei Verwendung einer Handzahnbürste. Mit sechs unterschiedlichen
Bürstenköpfen bietet Philips Sonicare ein umfassendes Sortiment. Speziell für die Bedürfnisse von Kindern hat die Philips Sonicare For Kids Bürstenköpfe für zwei Altersstufen.
Das Unternehmen hat mit
ORBAT forte ein neues Mittel
zur Retraktion und Blutstillung
entwickelt. Die Basis ist
Eisen(III)sulfat, das nachweislich eine sehr gute adstringierende und koagulierende Wirkung hat. Das Präparat kann
einfach und direkt aus der
Tropf-Flasche entnommen und
auf den Applikator oder
Retraktionsfaden aufgebracht
werden. Die Viskosität der
Lösung verhindert ein schnelles
Ablaufen von Faden, Applikator und Applikationsort.
Nach dem Motto „Ein Name – zwei Lösungen“ ergänzt
ORBAT forte das klassische Produkt ORBAT sensitive. Dem
Behandler steht damit eine zweite Lösung zur Anwendung
auf der normalen Gingiva, zur Stillung etwas stärkerer Blutungen sowie zur Anwendung bei der Pulpotomie zur Verfügung.
*Studienergebnisse auf Anfrage bei Philips erhältlich.
Philips GmbH
Lübeckertordamm 5, 20099 Hamburg
Tel.: 040 2899-1509, Fax: 040 2899-71509
[email protected], www.sonicare.de/dp
lege artis Pharma GmbH + Co. KG
Breitwasenring 1, 72135 Dettenhausen
Tel.: 07157 5645-0, Fax: 07157 5645-50
[email protected], www.legeartis.de
Lösung für Dentinläsion Septodont
SmartFix Konzept DENTSPLY Friadent
Biodentine ist das erste biokompatible und bioaktive
Dentinersatzmaterial zur
Behandlung jeder Dentinläsion für den Einsatz in der
Zahnkrone und Zahnwurzel. Es fördert die Remineralisation des Dentins,
erhält die Vitalität der Pulpa und fördert ihre Heilung. Dank gleicher mechanischer und biologischer
Eigenschaften ersetzt es
natürliches Dentin.
In einem klinischen Fall mit einjährigem Follow-up wird aufgezeigt, dass die Funktionalität der finalen Restauration
durch das Legen einer definitiven Füllung nach zwölfminütiger Verarbeitungszeit von Biodentine erhalten bleibt. Nach
einem Jahr wies die Restauration nach Röntgenkontrolle
weder Defekte noch eine Sekundärkaries auf. Biodentine
kann in einer Sitzung direkt mit einem Komposit versorgt
werden. Dieses Verfahren ist klinisch geprüft.
Mehr über Biodentine gibt es auf der Septodont Roadshow:
Zoologischer Garten Köln 19.09.2012,
Tierpark Hagenbeck Hamburg 26.09.2012
Das neue SmartFix
Konzept ist ein
implantatprothetisches Verfahren zur
Versorgung von zahnlosen Patienten mit
verschraubten Brücken oder Stegen im
Ober- und Unterkiefer. Angelehnt an das
seit über zehn Jahren
etablierte Verfahren
nach Malo bietet es
eine Möglichkeit zur
Umgehung von Augmentationen in kritischen anatomischen Bereichen.
Der Behandler kann nun anguliert gesetzte Implantate mit
den neu verfügbaren um 15 und 30 Grad abgewinkelten
ANKYLOS Balance Basis- und XiVE MP-Aufbauten versorgen. Dabei bietet vor allem der filigrane Aufbaukopf der
zweiteiligen Abutments ein hohes Maß an Flexibilität. Die
praktische Einbringhilfe sorgt zusätzlich für ein sicheres und
einfaches Handling. So können Anwender ihre Patienten mit
okklusal verschraubten Brücken oder Stegen im Ober- und
Unterkiefer sicher versorgen.
Septodont GmbH
Felix-Wankel-Str. 9, 53859 Niederkassel
Tel.: 0228 97126-0, Fax: 0228 97126-66
[email protected], www.septodont.de
DENTSPLY Friadent
Steinzeugstr. 50, 68229 Mannheim
Tel.: 0621 4302-000, Fax: 0621 4302-001
friadent@dentsply. com, www.dentsply-friadent.com
Inserentenverzeichnis [DENTAL MAGAZIN 4/2012]
3M Espe AG.......................................................................Seite 15
American Dental Systems GmbH.................................... Seite 47
Camlog Vertriebs GmbH.................................................. Seite 41
GC Germany GmbH.......................................................... Seite 23
Deutscher Ärzte-Verlag GmbH................................Seite 69 + 71
DMG Dental-Material GmbH............................................ Seite 25
Dürr Dental AG................................................. 3. Umschlagseite
Dentsply Friadent............................................................. Seite 31
KaVo Dental GmbH........................................................... Seite 11
Komet Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG........................... Seite 7
Kuraray Europe GmbH..................................................... Seite 51
lege artis Pharma GmbH & Co. KG................................. Seite 61
Medentis Medical GmbH.................................................. Seite 37
Philips GmbH UB Elektro-Hausgeräte............................ Seite 53
Septodont GmbH.............................................. 4. Umschlagseite
Sirona Dental Systems GmbH......................... 2. Umschlagseite
Straumann GmbH.............................................................Seite 55
Vita Zahnfabrik................................................................... Seite 9
Voco GmbH....................................................................... Seite 45
W & H Deutschland GmbH...............................................Seite 59
Wrigley GmbH................................................................... Seite 13
PA-Behandlung
nach GOZneu abrechnen
Neben den Neubeschreibungen und neuen Leistungen, die in das Verzeichnis aufgenommen wurden, lassen sich auch nicht beschriebene Verfahren abrechnen. Doch wie gehabt hinkt die GOZ
dem Stand der Wissenschaft erheblich hinterher. CHRISTINE BAUMEISTER-HENNING
Die Allgemeinen Bestimmungen zum Teil E. Parodontologische Leistungen wurden nahezu komplett neu gefasst. Als
wichtigste Änderungen ist zum einen die konkrete Beschreibung betreffend den „Primären Wundverschluss“ anzusehen. Damit ist klargestellt, dass ein primärer Wundverschluss jedenfalls dann nicht vorliegt, wenn zum spannungsfreien Verschluss ein zusätzlicher Lappen präpariert werden
muss. Außerdem wurden die Berechnungsmöglichkeiten für
verwendete Materialien erweitert.
Folgende Materialien können jetzt im Rahmen der Parodontalbehandlung berechnet werden:
䡲 antibakterielle Materialien (Geb.-Nr. 4025 GOZ)
䡲 atraumatisches Nahtmaterial
䡲 einmal verwendbare Knochenkollektor oder -schaber
Die Leistung nach der Nummer 4005 ist innerhalb eines Jahres höchstens zweimal berechnungsfähig. Sie kann für den
Parodontalen Screening-Index berechnet werden, aber auch
für Gingivalindizes wie z. B. SBI, PBI oder BOP. Die Erwähnung der Gingivalindizes verändert auch die Berechnung bei
Prophylaxesitzungen. Wird im Rahmen des Mundhygienestatus regelmäßig API und SBI erhoben, kann zusätzlich zu
GOZ-Nr. 1000 (Mundhygienestatus)/1010 (Kontrolle des
Übungserfolgs) die Nr. 4005 berechnet werden.
Die gemeinsame Berechnung der Nummern 4000 und
4005 ist nicht ausgeschlossen, denn Parodontal- oder Gingivalindizes verschaffen lediglich einen orientierenden Überblick (Screening), der eine Aussage über eine etwaige
Behandlungsnotwendigkeit gibt. Danach kann eine konkrete Diagnostik im Sinne eines Parodontalstatus notwendig
sein.
(Geb.-Nrn. 4110, 9090 GOZ)
䡲 Knochenersatzmaterial
䡲 Materialien zur Förderung der Blutgerinnung
䡲 Materialien zur Förderung der Geweberegeneration
䡲 Materialien zum Verschluss von oberflächlichen Blutun-
gen (bei hämorrhagischen Diathesen oder wenn dies zum
Schutz wichtiger anatomischer Strukturen (z. B. Nerven)
erforderlich ist)
䡲 Materialien zur Fixierung von Membranen
Darüber hinaus wurden einige neue Leistungen in den Teil
E. Parodontologische Leistungen aufgenommen:
4005
Erhebung mindestens eines Gingivalindex und/oder eines
Parodontalindex (z. B. des Parodontalen Screening-Index PSI)
4025
Subgingivale medikamentöse antibakterielle Lokalapplikation,
je Zahn
Diese Leistung ist berechnungsfähig, wenn an einem Parodontium unterhalb des Zahnfleischsaums ein antibakterielles Medikament eingebracht wird, und ist je Zahn und Sitzung einmal berechnungsfähig. Sie kann im Zusammenhang
mit einer mechanischen Reinigung der subgingivalen Oberflächen zur Anwendung kommen.
Die Lokalapplikation erfordert ein Verbleiben des eingebrachten Medikaments in der Zahnfleischtasche.
Das eingebrachte Medikament ist in der Regel mit der
Anwendung am Patienten verbraucht und kann dem Patienten gesondert in Rechnung gestellt werden.
Die einfache Spülung von Zahnfleischtaschen mit antibakteriellen Lösungen erfüllt den Leistungsinhalt dieser
Nummer nicht, sondern ist nach der Nummer 4020 (s. u.) zu
berechnen
4133
Gewinnung und Transplantation von Bindegewebe einschließlich Versorgung der Entnahmestelle, je Zahnzwischenraum
Bei der Behandlung eines parodontalen Knochendefektes
zwischen zwei Zähnen und/oder Implantaten kommt die
Gebührennummer zweimal zur Anwendung.
Die ggf. notwendige Entfernung der Membran ist nicht
Bestandteil der Leistung, sondern wird nach der Nummer
9160 berechnet.
Alte Leistungen im neuen Kleid
Die Gebührennummer beschreibt die Transplantation
von Bindegewebe. Dabei wird Bindegewebe unterhalb der
Schleimhaut entnommen und an anderer Stelle z. B. mittels
Envelope-Technik wieder eingebracht. Die Schaffung des
Transplantatbetts und die Einpflanzung des Transplantats
einschließlich dessen Befestigung sind Bestandteil der Leistung. Die Leistung nach dieser Nummer wird je Zahnzwischenraum berechnet – unabhängig von der Zahl der Transplantate. Neben der Leistung nach Nr. 4130 können berechnet werden:
䡲 der Einsatz eines OP-Mikroskops nach der Nummer
0110
䡲 der Einsatz eines Lasers wird nach der Nummer 0120
䡲 Zuschlag für ambulantes Operieren nach der Nummer
0520.
4136
Osteoplastik, auch Kronenverlängerung, Tunnelierung oder
Ähnliches je Zahn oder Parodontium, auch Implantat, als
selbstständige Leistung
Diese Gebührennummer kann nur als selbstständige Leistung berechnet werden. Knochenmodellierende Maßnahmen wie die Formung einer parodontalen Knochentasche im
Rahmen einer offenen Parodontaltherapie sind Bestandteil
der Nummer 4090 bzw. 4100 und nicht gesondert berechnungsfähig. Die Gebührennummer umfasst knochenmodellierende Maßnahmen, die der Therapie am zahntragenden
Alveolarfortsatz des Kiefers dienen. Beispielhaft sind dazu
die Verlängerung der klinischen Krone durch Abtragung des
Limbus alveolaris oder die Öffnung einer Furkation mittels
Tunnelierung aufgeführt. Andere osteoplastische Maßnahmen, insbesondere Maßnahmen größeren Umfangs, z. B. die
Entfernung von Exostosen oder Maßnahmen, die der Formung des Prothesenlagers dienen, unterfallen nicht dieser
Gebührennummer, sondern werden nach der Nummer 3230
berechnet.
4138
Verwendung einer Membran zur Behandlung eines Knochendefekts einschließlich Fixierung, je Zahn, je Implantat
Die Maßnahmen umfassen das Anpassen und die Formung der Membran sowie deren Auflagerung und ggf.
Befestigung auf dem Defekt. Dabei kann es sich um
resorbierbare oder nicht resorbierbare Membranen handeln.
Neben neuen Leistungen, die im Zusammenhang mit der
Parodontalbehandlung eingeführt wurden, erhielten alte
Leistungen neue Beschreibungen oder Abrechnungsbestimmungen:
4020
Lokalbehandlung von Mundschleimhauterkrankungen gegebenenfalls einschließlich Taschenspülungen, je Sitzung
Die Behandlung kann auf verschiedene Weisen erfolgen,
z. B. durch Aufbringen von Salben oder Spülen von Zahnfleischtaschen mit geeigneten Lösungen.
Die Behandlung oder Nachbehandlung von Wunden fällt
nicht unter diese Gebühr. Hierfür stehen die GOZ-Nrn.
3300 oder 3310 oder die GOÄ-Nrn. Ä2000 bis Ä2008 zur
Verfügung. So wird z. B. die Einlage eines Streifens bei der
Behandlung der Dent. Diff. nach der Nr. Ä2008 (Wundoder Fistelspaltung) berechnet.
4050
Entfernung harter und weicher Zahnbeläge gegebenenfalls
einschließlich Polieren an einem einwurzeligen Zahn oder
Implantat, auch Brückenglied
4055
Entfernung harter und weicher Zahnbeläge gegebenenfalls
einschließlich Polieren an einem mehrwurzeligen Zahn
Es erfolgt eine Differenzierung zwischen ein- und mehrwurzeligen Zähnen, um dem unterschiedlichen Aufwand Rechnung zu tragen. Darüber hinaus sind diese Leistungen in
einem Zeitraum von 30 Tagen nach der Durchführung für
denselben Zahn nicht erneut berechnungsfähig. Innerhalb
dieses Zeitraums kann die Leistung nach der Nummer 4060
berechnet werden.
4070
Parodontalchirurgische Therapie (insbesondere Entfernung
subgingivaler Konkremente und Wurzelglättung) an einem
einwurzeligen Zahn oder Implantat, geschlossenes Vorgehen
4075
Parodontalchirurgische Therapie (insbesondere Entfernung
subgingivaler Konkremente und Wurzelglättung) an einem
mehrwurzeligen Zahn, geschlossenes Vorgehen
Die Leistungen nach den Nummern 4070 und 4075
beschreiben im Wesentlichen die bisher der GOZalt Nummer 407 zugeordneten parodontalchirurgischen Leistungen.
Es erfolgt aufgrund des unterschiedlichen Aufwands eine
Differenzierung nach ein- und mehrwurzeligen Zähnen. Die
Leistung an denselben Zähnen ist nicht in derselben Sitzung mit
einer professionellen Zahnreinigung berechnungsfähig.
4110
Gewinnung und Transplantation von Schleimhaut, gegebenenfalls
einschließlich Versorgung der Entnahmestelle, je Transplantat
Die Maßnahme kann z. B. im Rahmen eines mukogingivalen
Eingriffs, bei einer parodontalchirurgischen Therapie oder
bei implantologischen Behandlungen erfolgen. Die Nummer
wird je Transplantat berechnet, unabhängig davon, ob ein
oder mehrere Empfängergebiete beteiligt sind. Neben der
Leistung nach Nr. 4130 können berechnet werden:
䡲 der Einsatz eines OP-Mikroskops nach der Nummer
0110
䡲 der Einsatz eines Lasers nach der Nummer 0120
䡲 Zuschlag für ambulantes Operieren nach der Nummer
0500
4150
ist seit 1982 im Praxismanagement aktiv und
als lizenzierte QEP-Trainerin bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung eingetragen.
Mit ihren vier Mitarbeiterinnen bietet sie
einen Vor-Ort- und einen Online-Service für
Abrechnung, Schulung und Qualitätsmanagement. Kontakt: 0 23 64/6 85 41
[email protected]; www.ch-baumeister.de
Auffüllen von parodontalen Knochendefekten mit Aufbaumaterial (Knochen- und/oder Knochenersatzmaterial), auch Einbringen von Proteinen, zur regenerativen Behandlung parodontaler Defekte, ggf. einschließlich Materialentnahme im
Aufbaugebiet, je Zahn oder Parodontium oder Implantat
Die Leistung nach der Nummer 4110 beschreibt das Auffüllen von parodontalen Knochendefekten mit Aufbaumaterial, das aus Knochen- oder Knochenersatzmaterial bestehen
und ggf. auch regenerativ wirksame Proteine (z. B. Emdogain enthalten kann. Die Leistung beinhaltet auch die fakultative Entnahme von Material im Aufbaugebiet. Die Kosten
eines einmal verwendbaren Knochenkollektors oder -schabers sind gesondert berechnungsfähig. Werden neben einer
Entnahme von Material (z.B. Knochenmaterial) im Aufbaugebiet auch regenerativ wirkende Proteine eingebracht, so
kann ein sich im Einzelfall ergebender erhöhter Zeitbedarf
bei der Bemessung des Honorars innerhalb des Gebührenrahmens berücksichtigt werden. Die Behandlung von
Extraktionsalveolen, die zum Zwecke der Verhinderung
einer lokalen Knochenatrophie mit Ersatzmaterialien aufgefüllt werden („Socket preservation“), wird ebenfalls nach
dieser Nummer berechnet.
4130
Christine Baumeister-Henning
Kontrolle/Nachbehandlung nach parodontalchirurgischen
Maßnahmen, je Zahn, Implantat oder Parodontium
Die Nr. 4150 ist mit der Ergänzung in der Leistungsbeschreibung nicht nur bei Nachbehandlungsmaßnahmen, sondern
auch bei reinen Kontrollen nach parodontalchirurgischen
Eingriffen zu berechnen.
Implantatinnenraum wird nach der GOÄ-Nr. 298 je separater Entnahme (Papierspitze) berechnet.
Analogberechnung
Die GOZ 2012 regelt die Analogie neu. Es kommt nicht
mehr darauf an, dass die Leistung neu entwickelt wurde,
sondern nur noch darauf, dass diese Leistung nicht Teil einer
anderen (in der GOZ beschriebenen Leistung) ist, sondern
darauf, dass sie nicht in das Gebührenverzeichnis aufgenommen wurde. Die BZÄK hat zur Analogberechnung noch eine
Klarstellung veröffentlicht. Der Zahnarzt legt in eigener Verantwortung fest, welche GOZ-Gebührennummer nach
Schwierigkeit und Zeitaufwand der nicht abgebildeten Leistung am ehesten entspricht. Die neue GOZ wirft in diesem
Zusammenhang eine Reihe von Fragen auf: Welche
(Teil-)Leistungen sind (nicht) abgebildet? Welche Gebührennummer ist angemessen für welche Analogleistung? Der
GOZ-Senat BZÄK stellt dazu fest: Generell ist der behandelnde Zahnarzt allein zuständig und verantwortlich für die
Wahl der angemessenen analogen Gebührennummer bei
zahnärztlichen Leistungen.
Einzelne zahnärztliche Organisationen haben Vorschläge
für infrage kommende Analogpositionen einschließlich zugeordneter analoger Gebührennummern erarbeitet. Derartige
Listen können keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben
und entlassen den Zahnarzt keinesfalls aus der eigenen Verantwortung. Die Bundeszahnärztekammer hat in ihrer Kommentierung bewusst auf eine Festlegung auf bestimmte zur analogen Bewertung heranzuziehende Gebührennummern verzichtet
und sich darauf beschränkt, die Leistungen zu benennen, die
einer analogen Berechnung zugänglich sind.
Im Rahmen der Parodontalbehandlungen können folgende
Analogleistungen anfallen:
Subgingivale Belagsentfernung GOZ § 6 Absatz 1
Reinigung der Zunge und der Wangenschleimhaut im Sinne einer
Full-Mouth-Desinfektion
Taschensterilisation (z. B. mittels Ozon, Laser o. Ä.)
Mikrobiologische Untersuchungen
Die Entnahme von Untersuchungsmaterial aus dem Zahnfleischsulcus oder die Entnahme von Abstrichen aus dem
Odontoplastik
Antimikrobielle Photodynamische Therapie
Fallbeispiel
Der Patient trägt eine implantatgetragene Brücke auf 36
– 34 – 33 – 43 – 44 – 46. Er kommt mit Beschwerden in
die Praxis, eine Periimplantitis wird diagnostiziert. Die
Brücke wird entfernt, es werden Abstriche aus den
Taschen und aus den Implantatinnenräumen zur mikrobiologischen Untersuchung entnommen. Anschließend
Datum
Zahn/Region
20.6.12
GOZ-Nr. Leistungsbeschreibung/Auslagen
0010
Ä1
Ä5004
05.7.12
wird die Brücke wieder eingesetzt und fest verschraubt
(Schraubkanäle bleiben offen). In einer zweiten Sitzung
werden die Taschen gereinigt und ein lokales Antibiotikum wird eingebracht. In der dritten Sitzung erfolgt eine
Desinfektion der Implantatumfelder, in der vierten Sitzung eine Kontrolle nach dem parodontalchirurgischen
Eingriff. Für die Leistungen erhält der Patient folgende
Rechnung:
Anz.
E-Satz
Faktor
Eingehende Untersuchung
1
5,62
2,3
Erl.
Betrag
12,94
Beratung
1
4,66
2,3
10,72
OPG-Aufnahme
1
23,31
1,8
41,96
36, 34, 33, 43, 44, 46
2290
Entfernung einer Brücke
6
10,12
3,0
36, 34, 33, 43, 44, 46
Ä298
Entnahme von Abstrichmaterial aus den Taschen
6
2,33
2,3
32,15
36, 34, 33, 43, 44, 46
Ä298
Entnahme von Abstrichmaterial aus den Implantatinnenräumen
6
2,33
2,3
32,15
36, 34, 33, 43, 44, 46
5110
Eingliederung einer Brücke
1
20,25
3,5
36–46
4050
Entfernung supragingivaler harter und weicher Beläge
12
0,56
2,3
15,46
36, 34, 33, 43, 44, 46
2290
Entfernung einer Brücke
6
10,12
2,3
139,66
36, 34, 33, 43, 44, 46
0090
Infiltrationsanästhesie
6
2,81
2,3
18,10
36, 46
0100
Leitungsanästhesie
2
3,94
2,3
18,10
Anästhetikum
4
0,85
Parodontalchirurgische Therapie, geschlossenes
Verfahren
6
3,0
Taschenspülung
1
2,3
5,82
Subgingivale medikamentöse
antibakterielle Lokalapplikation
6
2,3
11,64
36, 34, 33, 43, 44, 46
4070
36, 34, 33, 43, 44, 46
2
182,16
70,88
3,40
3
101,16
36, 34, 33, 43, 44, 46
4025
36, 34, 33, 43, 44, 46
5110
Eingliederung einer Brücke
1
20,25
3,5
36, 34, 33, 43, 44, 46
2050
Abdecken eines Schraubkanals; analog gem. § 6
Abs. 1 GOZ; entspr. Plast. Füllung, einfl.*
6
11,98
1,5
107,82
07.7.12
36, 34, 33, 43, 44, 46
4150
Kontrolle/Nachbehandlung nach parodontalchirurgischem Eingriff
6
0,39
2,3
5,38
10.7.12
36, 34, 33, 43, 44, 46
4150
Kontrolle/Nachbehandlung nach parodontalchirurgischem Eingriff
6
0,39
2,3
5,38
Antibiotikum
0,84
1
62,30
62,30
2
Zahnärztliches Honorar
70,88
903,04
Verbrauchsmaterialien
65,70
Gesamtbetrag
968,74
* nach Auffassung der BZÄK ist zwar der Verschluss des Schraubkanals bei Neuanfertigung von Kronen und Brücken auf Implantaten mit der
jeweiligen Gebühr abgegolten; dies gilt jedoch nicht, wenn zu Reparatur- oder Behandlungszwecken eine vorhandene Konstruktion nach der
Abnahme wieder eingegliedert wird.
Erläuterungen*:
1. Erheblich erschwerte Entfernung der großen Brücke: zum
Lösen der Brückenanker musste das Verschlussmaterial der
Schraubkanäle entfernt werden.
2. Erheblicher zeitlicher Mehraufwand: Es wurde eine große
Bücke mit insgesamt sechs Brückenpfeilern wieder eingegliedert.
3. Schwieriger Eingriff im infizierten Gebiet; außerdem
musste zum Schutz der Implantatoberflächen sehr zeitaufwändig mit Spezialinstrumentarium gearbeitet werden.
* Die Begründungen sind entnommen aus: „Begründungskatalog“, Autorin Christine
Baumeister-Henning, Infos und Bestellformular unter www.ch-baumeister.de
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geprüft LA-DENT 2011
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft LA-MED
Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen e. V.
30. Jahrgang
ISSN: 0176-7291 (print) / ISSN: 2190-8001 (online)
© Copyright by
Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, Köln
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Arzneilich wirksame Bestandteile: Septanest
1/100.000: 1 ml Injektionslösung enthält
40,000 mg Articainhydrochlorid, 0,018 mg
Epinephrinhydrogentartrat (entsprechend
0,010 mg Epinephrin). Septanest 1/200.000:
1 ml Injektionslösung enthält 40,000 mg Articainhydrochlorid, 0,009 mg Epinephrinhydrogentartrat (entsprechend 0,005 mg Epinephrin).
Sonstige Bestandteile: Natriummetabisulfit
(Ph.Eur.) 0,500 mg (entsprechend 0,335 mg
SO2), Natriumchlorid, Natriumedetat (Ph.Eur.),
Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.
Anwendungsgebiete: Infiltrations- und
Leitungsanästhesie bei Eingriffen in der Zahnheilkunde, wie: Einzel- und Mehrfachextraktionen,
Trepanationen, Apikalresektionen, Zahnfachresektionen, Pulpektomien, Abtragung von Zysten,
Eingriffe am Zahnfleisch.
Hinweis: Dieses Produkt enthält keine Konservierungsstoffe vom Typ PHB-Ester und kann daher Patienten verabreicht werden, von denen bekannt ist, dass sie eine Allergie gegen PHB-Ester
oder chemisch ähnliche Substanzen besitzen.
Gegenanzeigen: Septanest mit Adrenalin
darf aufgrund des lokalanästhetischen Wirkstoffes Articain nicht angewendet werden bei:
bekannter Allergie oder Überempfindlichkeit
gegen Articain und andere Lokalanästhetika vom
Säureamid-Typ, schweren Störungen des Reizbildungs- oder Reizleitungssystems am Herzen
(z.B. AV-Block II. und III. Grades, ausgeprägte
Bradykardie), akuter dekompensierter Herzinsuffizenz (akutes Versagen der Herzleitung),
schwerer Hypotonie, gleichzeitiger Behandlung
mit MAO-Hemmern oder Betablockern, Kindern
unter 4 Jahren, zur intravasalen Injektion (Einspritzen in ein Blutgefäß). Aufgrund des Epinephrin (Adrenalin)-Gehaltes darf Septanest mit
Adrenalin auch nicht angewendet werden bei
Patienten mit: schwerem oder schlecht eingestelltem Diabetes, paroxysmaler Tachykardie oder
hochfrequenter absoluter Arrhythmie, schwerer
Hypertonie, Kammerwinkelglaukom, Hyperthyreose, Phäochromozytom, sowie bei Anästhesien
im Endbereich des Kapillarkreislaufes.
Warnhinweis: Das Arzneimittel darf nicht
bei Personen mit einer Allergie oder Überempfindlichkeit gegen Sulfit sowie Personen mit
schwerem Asthma bronchiale angewendet
werden. Bei diesen Personen kann Septanest
mit Adrenalin akute allergische Reaktionen mit
anaphylaktischen Symptomen wie Bronchialspasmus auslösen. Das Arzneimittel darf nur
mit besonderer Vorsicht angewendet werden
bei: Nieren- und Leberinsuffizienz (im Hinblick
auf den Metabolisierungs- und Ausscheidungsmechanismus), Angina pectoris, Arteriosklerose,
Störungen der Blutgerinnung. Das Produkt soll
in der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach
strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt
werden, da keine ausreichenden Erfahrungen
mit der Anwendung bei Schwangeren vorliegen
und nicht bekannt ist, ob die Wirkstoffe in die
Muttermilch übergehen.
Nebenwirkungen: Toxische Reaktionen
(durch anomal hohe Konzentration des Lokalanästhetikums im Blut) können entweder sofort
durch unbeabsichtigte intravaskuläre Injektion
oder verzögert durch echte Überdosierung nach
Injektion einer zu hohen Menge der Lösung
des Anästhetikums auftreten. Unerwünschte
verstärkte Wirkungen und toxische Reaktionen
können auch durch Injektion in besonders stark
durchblutetes Gewebe eintreten. Zu beobachten
sind: Zentralnervöse Symptome: Nervosität,
Unruhe, Gähnen, Zittern, Angstzustände, Augenzittern, Sprachstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Ohrensausen, Schwindel, tonisch-klonische
Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Koma. Sobald diese
Anzeichen auftreten, müssen rasch korrektive
Maßnahmen erfolgen, um eine eventuelle Verschlimmerung zu vermeiden. Respiratorische
Symptome: erst hohe, dann niedrige Atemfrequenz, die zu einem Atemstillstand führen
kann. Kardiovakuläre Symptome: Senkung der
Kontraktionskraft des Herzmuskels, Senkung
der Herzleistung und Abfall des Blutdrucks,
ventrikuläre Rhythmusstörungen, pektanginöse
Beschwerden, Möglichkeit der Ausbildung eines
Schocks, Blässe (Cyanose), Kammerflimmern,
Herzstillstand. Selten kommt es zu allergischen
Reaktionen gegenüber Articain, Parästhesie,
Dysästhesie, Hypästhesie und Störung des Geschmacksempfindens. Besondere Hinweise:
Aufgrund des Gehaltes an Sulfit kann es im
Einzelfall insbesondere bei Bronchialasthmatikern
zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, die
sich als Erbrechen, Durchfall, keuchende Atmung,
akuter Asthmaanfall, Bewusstseinsstörung oder
Schock äußern können. Bei operativer, zahnärztlicher oder großflächiger Anwendung dieses
Arzneimittels muss vom Zahnarzt entschieden
werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr
teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.
Handelsformen: Packung mit 50 Zylinderampullen zu 1,7 ml bzw. 1,0 ml Injektionslösung
(Septanest 1/100.000 oder 1/200.000) im Blister.
Pharmazeutischer Unternehmer:
Septodont GmbH, 53859 Niederkassel.
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• Septodont ist mit einer Produktion von 500 Millionen Zylinderampullen jährlich – mit einem maßgeblichen Anteil Septanest –
Weltmarktführer in der Schmerzkontrolle.
• Jede Sekunde werden weltweit 4 Injektionen mit Septanest
verabreicht.
• Septanest ist weltweit in 70 Ländern durch die jeweiligen
Gesundheitsbehörden zugelassen.(2)
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FÜR HÖCHSTE QUALITÄT
• Diese weltweite Zulassung von Septanest steht für die konsequente Einhaltung höchster Qualitätsstandards, z. B. des BfArMs,
der FDA.
• Zusätzlich zu den übrigen 27 dokumentierten Qualitätskontrollen
wird jede einzelne Zylinderampulle vor der Freigabe nochmals
visuell überprüft.
• Die Septanest Herstellung schließt eine terminale Sterilisation der
Zylinderampulle ein. Dieser Sterilisationsprozess erfüllt die höchsten
Sterilitätsanforderungen und entspricht dem Goldstandard der
Gesundheitsbehörden.
• Septanest ist 100% latexfrei
und kommt während des
gesamten Herstellungsprozesses nie mit Latex
in Berührung.
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Septanest ist in einigen Ländern
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