Diskrete Mathematik TE SS2015 Übungsblatt №08 Aufgabe 36. (a) Sei (G, ◦) eine Gruppe und g ∈ G. Zeige, daß hgi = {g n : n ∈ Z} eine Untergruppe von G bildet. (b) Ein Element g ∈ G heißt primitiv wenn hgi = G ist. Bestimme alle primitiven Elemente der multiplikativen Gruppe (Z37 \ {[0]}, ·). (c) Seien p ∈ P und g ∈ N die öffentlichen Parameter in einem Diffie-Hellman Schlüsselaustausch und m(= g a ) und n(= g b ) die öffentlich ermittelten Zahlen. Zeige, daß der resultierende geheime Schlüssel im Durchschnitt hmi ∩ hni der Untergruppen hmi und hni der multiplikativen Gruppe G = (Zp \ {0}, ·) liegen. (d) Erläutere anhand des Beispiels p = 37, g = 2, a = 6 und b = 32, wie man mithilfe der obigen Überlegungen die Werte des geheimen Schlüssels eingrenzen kann, ohne a und b zu erraten. Diese Schwäche wird als Subgroup Confinement Attack bezeichnet. (2+2+2+2P.) Aufgabe 37. Angesichts des Rechenaufwands könnte man auf die Idee kommen, im RSA-Verfahren kleine Schlüssel r zu verwenden. Das kann zu Problemen führen, wie die folgenden Überlegungen zeigen. Eine Bank verteilt die öffentlichen Schlüssel (m1 , r), (m2 , r), (m3 , r) wobei r so klein ist, daß für alle Zahlen x aus dem Codierungsbereich gilt xr < m1 · m2 · m3 . Wenn der Angreifer weiß, daß die Kunden A1 , A2 und A3 jeweils die gleiche Nachricht a zu c1 = ar mod m1 , c1 = ar mod m2 , c3 = ar mod m3 verschlüsselt haben, dann kann nur mit Kenntnis der öffentlichen Schlüssel und der verschlüsselten Botschaften c1 , c2 , c3 die Nachricht a mit Hilfe des chinesischen Restsatzes ermittelt werden. (a) Erkläre, wie das gehen könnte. Welche Bedingung muß erfüllt sein, damit diese Attacke funktioniert? (b) Führe die Vorgangsweise anhand des Beispiels mit den Schlüsseln m1 = 319, m2 = 299, 323 und jeweils r = 3 mit den Botschaften a3 ≡ 80 mod m1 3 mod m2 3 mod m3 a ≡ 235 a ≡ 121 und ermittle a, ohne die inversen Schlüssel zu berechnen. Hinweis: Computer erlaubt! (3P.) Aufgabe 38. Formalisiere die folgenden Schlüsse, stelle jeweils fest, ob sie korrekt sind und wenn ja, führe den formalen Beweis. (a) Wenn die Begleitmusik stimmt, dann läßt Uwe mit sich reden. Uwe läßt nicht mit sich reden, also stimmt die Begleitmusik nicht. (b) Wenn Josef größer ist als Werner, dann ist Frank kleiner als Arnold. Wenn Josef und Susi gleich groß sind, dann ist Josef größer Werner. Frank ist nicht kleiner als Arnold, daher sind Josef und Susi nicht gleich groß. (c) Wenn es diese Nacht geregnet hat, so sind die Spuren verwischt worden. Es hat diese Nacht nicht geregnet. Folglich sind die Spuren nicht verwischt worden.