Pressebericht Hamburg / August / 2016 4. CP GABA Prophylaxe-Symposium Effektiver Schutz für die Mundgesundheit: Spezial-Zahnpasten und Mundspüllösungen haben einen festen Platz in der täglichen Mundhygiene Unter dem Motto „Praktische Parodontologie – und mehr!“ lud der Spezialist für Mund- und Zahnpflegeprodukte CP GABA bereits zum vierten Mal zum Prophylaxe-Symposium nach Würzburg ein. Rund 300 Teilnehmer folgten der Einladung, um sich über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu informieren und diese in nützliche Anregungen für ihre tägliche Arbeit am Patienten umzusetzen. Unter der Leitung von Dr. Marianne Gräfin Schmettow, Leiterin Scientific Affairs bei CP GABA, wurde das Symposium in der bereits bewährten Zusammenarbeit mit dem Prophylaxe Team Club und erstmalig mit dem Freien Verband Deutscher Zahnärzte e.V. – Landesverband Bayern – (FVDZ Bayern) veranstaltet. Im Fokus standen neben Neuem für die Praxis zum Thema Parodontologie verschiedene Inhalts- und Zusatzstoffe in Mundhygieneprodukten, deren Wirksamkeit von namhaften Experten anhand verfügbarer Evidenz kritisch beleuchtet wurde. Auch dieses Jahr hat sich CP GABA für eine dialogbasierte Veranstaltung entschieden, die von den Teilnehmern rege angenommen wurde. Zwei Wege, ein Ziel: Dentalhygiene Unternehmenskontakt Dr. Marianne Gräfin Schmettow CP GABA GmbH www.gaba-dent.de Pressekontakt Erika Hettich Accente Communication GmbH Aarstr. 67 65195 Wiesbaden Tel.: 0611 / 40 80 6-13 Fax: 0611 / 40 80 6-99 [email protected] www.accente.de Der Beginn der Veranstaltung war dem Thema „Dentalhygiene – Studium oder Aufstiegsfortbildung?“ gewidmet. Julia Haas, B.Sc., wissenschaftliche Mitarbeiterin an der praxisHochschule Köln, und DH Karin Schwengsbier, Dozentin an der Europäischen Akademie für zahnärztliche Fort- und Weiterbildung (eazf) der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK), sind beide Dentalhygienikerinnen, haben aber zwei unterschiedliche Wege genommen. Julia Haas studierte Dentalhygiene an der Praxishochschule in Köln mit dem Abschluss „Bachelor of Science“. Sie hat sich für diesen Weg entschieden, weil sie auch nach ihrer Fortbildung zur zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin (ZMP) bei der Patientenbehandlung oft das Gefühl hatte, an Grenzen zu stoßen. Es entstand der Wunsch nach zusätzlichem Wissen, um das Therapieergebnis bei ihren Patienten noch weiter zu verbessern. Durch das Studium mit dem Fokus auf wissenschaftlichem Arbeiten sei nun eine kompetente Behandlung möglich, so Haas. Karin Schwengsbier erläuterte in ihrem Vortrag den Weg zur Dentalhygienikerin (DH) über die Aufstiegsfortbildung. Voraussetzung sind eine bestandene Abschlussprüfung als ZMP oder zahnmedizinische Fachassistentin (ZMF) und mindestens ein Jahr Berufserfahrung. Es sei ihr Wunsch gewesen, so Schwengsbier, weiter in die Tiefe zu gehen und mehr über die parodontale Erkrankung und die Zusammenhänge zu erfahren. Seite 1 von 9 Die Aufstiegsfortbildung habe ihr dazu verholfen, Behandlungsverfahren auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen anzuwenden und sich selbständig wissenschaftliche Quellen für das weitere Berufsleben zu erarbeiten. Die Zeit ist nicht der Feind der PA-Therapie PD Dr. Gregor Petersilka, Fachzahnarzt für Parodontologie aus Würzburg, begann seinen Vortrag zum Thema „Parodontaldiagnostik – und dann?“ mit der Feststellung, dass laut wissenschaftlicher Erkenntnisse die Vielfalt innerhalb der parodontalen Biofilme in den letzten 10 bis 15 Jahren gnadenlos unterschätzt wurde. Heute kann man davon ausgehen, dass in einem subgingivalen Biofilm mehrere Hundert verschiedene Spezies nebeneinander, miteinander und gegeneinander leben. Problematisch wird es dann, wenn es zu einer Schieflage der Gewichtung einzelner Keimarten untereinander – der sogenannten Dysbiose – kommt. Der Weg von Gesundheit nach Krankheit führt über die Mikroflora, unterliegt aber zusätzlich einer Vielzahl unterschiedlicher Risikofaktoren wie genetischer Prädisposition, dem Verhalten, der Ernährung oder morphologischen/mikrobiologischen Risiken. Während es aus mikrobiologischer Sicht gilt, die Anzahl von Bakterien drastisch zu reduzieren und die Mikroflora im gesunden Gleichgewicht zu halten, ist die Suche nach der idealen klinischen Zielgröße im Umbruch. Nach dem Fokus auf Veränderungen der Taschensondierungstiefe und Attachmentgewinn in früheren Studien, steht heute die Reduktion der Stellen im Zentrum, die trotz aller bisherigen therapeutischen Bemühungen weiter an Attachment verlieren. Die Tatsache, dass nach heutigem Wissensstand Parodontitis ohne Therapie pro Jahr im Mittel um etwa 1-2 mm voranschreitet, weise darauf hin, dass es sich um eine „gemütliche“ Erkrankung handele und Zeit nicht der Feind der richtigen Therapie sei. Als diagnostische Möglichkeiten bieten sich unter anderem an das Erheben der Taschensondierungstiefen als Maß für die Erkrankung, die Blutung-auf-Sondieren (BOP) als Maß für die Entzündung, der Plaque-Index für die Menge der supragingivalen Plaque sowie zusätzliche Risikodiagnostik. Unternehmenskontakt Dr. Marianne Gräfin Schmettow CP GABA GmbH www.gaba-dent.de Pressekontakt Erika Hettich Accente Communication GmbH Aarstr. 67 65195 Wiesbaden Tel.: 0611 / 40 80 6-13 Fax: 0611 / 40 80 6-99 [email protected] www.accente.de Wichtig bei einer Parodontitis-Nachsorgesitzung und bei jedem RecallTermin sind das Sondieren und die Dokumentation abweichender Werte, die Aufklärung und Remotivation des Patienten sowie eine gründliche mechanische Therapie. Die auf die Praxis bezogenen Botschaften von Dr. Petersilka lauten: - Eine Diagnostik ist nur dann sinnvoll, wenn sich daraus eine therapeutische Konsequenz ableiten lässt; die Diagnostik sei in der Praxis daher möglichst einfach zu halten. - Nachsorgestrukturen in der Praxis müssen etabliert sein, um ein professionelles Management anbieten zu können und vor allem die Patienten eng einzubinden. Dazu gehören neben dem guten mechanischen Arbeiten an der Wurzeloberfläche auch profunde Kenntnisse über die wissenschaftlichen Hintergründe. „Es gibt viele Hilfsmittel für die Mundhygiene, unsere Patienten müssen sie nur anwenden!“ Sylvia Fresmann von der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygienikerinnen e.V. in Dülmen konstatierte in ihrem Beitrag über mechanische Plaquekontrolle, dass Prophylaxe inzwischen ein Seite 2 von 9 Erfolgsfaktor für die Praxis sei – unter anderem wegen ihres engen Bezugs zur Allgemeingesundheit, der steigenden Nachfrage der Patienten und der demographischen Entwicklung. Allerdings sei der Erfolg der Prophylaxe von vielen Faktoren abhängig. Wichtig ist zunächst die Abgrenzung zwischen der Professionellen Zahnreinigung (PZR), bei der tatsächlich Prävention im Sinne von Vorbeugung betrieben wird, und der Unterstützenden Parodontitistherapie (UPT), bei der der Patient bereits eine Parodontitis mit entsprechender Therapie durchlebt hat und sich nun die lebenslange Nachsorge anschließt. Für die häusliche Prophylaxe besonders wichtig sind Hilfsmittel zur Interdentalraumreinigung, ein entsprechendes Anwendungstraining sowie eine individualisierte Mundhygieneberatung. Die Empfehlung der häuslichen Hilfsmittel sollte Schritt für Schritt erfolgen und sich individuell nach verschiedenen Auswahlkriterien wie zum Beispiel den bisherigen Putzgewohnheiten, der persönlichen Leistungsfähigkeit und der Patientenmotivation richten. Die Annahme, dass Patienten trotz Information und Training mehr als drei Hilfsmittel regelmäßig zu Hause anwenden, sei jedoch unrealistisch. Abschließend resümierte Sylvia Fresmann, dass „jede Praxis ein risikoorientiertes Präventionskonzept braucht und dazu Mut, Motivation, gutes Fachwissen und die Überzeugung, dass Veränderungen langfristig umzusetzen und in den Praxisalltag zu transportieren sind“. Mundspüllösung am Arbeitsplatz: Lösung für eine effektive Prävention Unternehmenskontakt Dr. Marianne Gräfin Schmettow CP GABA GmbH www.gaba-dent.de Pressekontakt Erika Hettich Accente Communication GmbH Aarstr. 67 65195 Wiesbaden Tel.: 0611 / 40 80 6-13 Fax: 0611 / 40 80 6-99 [email protected] www.accente.de Im Fokus des Vortrages von Prof. Dr. Stefan Zimmer, Universität WittenHerdecke, stand die Frage nach der Sinnhaftigkeit chemischer Plaquekontrolle. Der enge Zusammenhang zwischen Plaque und Gingivitis ist schon lange bekannt. Schon die Studie von Löe et al. in den 1960erJahren belegte, dass durch eine mechanische Plaqueentfernung eine Gingivitis wieder ausgeheilt werden kann [1]. Die Ergebnisse der letzten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV) aus dem Jahr 2006 belegen allerdings, dass die Qualität der häuslichen mechanischen Plaqueentfernung in der deutschen Bevölkerung nicht optimal ist [2] und trotz einer sich verbessernden täglichen Verwendung von Zahnpasta und Zahnbürste die Prävalenz der Gingivitis in allen Altersgruppen hoch ist. Zimmer warnte davor, Gingivitis als eine Bagatellerkrankung zu betrachten. Laut einer Langzeit-Studie aus Bern ist das Risiko für Zahnverlust bei dauerhafter Gingivitis im Vergleich zu einem Zahn mit entzündungsfreier Gingiva 45,8-fach erhöht [3]. Daher sei es sehr sinnvoll, eine Gingivitis auch weiterhin als Vorstufe der Parodontitis anzuerkennen und ihr vorzubeugen. Eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der täglichen mechanischen Mundhygiene spielen antimikrobielle Substanzen, die unter anderem in Mundspüllösungen eingesetzt werden. Goldstandard bei Spülungen mit Anti-Plaque-Wirkung ist nach wie vor Chlorhexidin (CHX) in einer Konzentration von 0,2 Prozent, das als alleinige Maßnahme nachweislich zu vollständiger Hemmung des Plaquewachstums führt [4]. Seine langanhaltende, bakteriostatische Wirkung gegen ein breites Keimspektrum ist zwar mit Begleiterscheinungen wie Verfärbungen oder Geschmacksirritationen verbunden, diese sind jedoch reversibel. Entgegen Seite 3 von 9 vielfacher Behauptungen führe auch die langjährige Anwendung von CHX (0,2%) weder zu einer Verschiebung der Zusammensetzung der Mundflora noch zur Entstehung von Resistenzen, so Zimmer. Für eine langfristige dauerhafte Unterstützung der mechanischen Mundhygiene empfehlen sich Produkte mit „plaquereduzierender“ Wirkung. Zu den wirksamen Substanzen zählen beispielsweise CHX, Cetylpyridiniumchlorid (CPC), ätherische Öle und vor allem Kombinationen aus Aminfluorid/Zinnfluorid. Sehr gut untersucht ist die Kombination Aminfluorid/Zinnfluorid, die in meridol®-Produkten enthalten ist. Zimmermann et al. (1993) fanden heraus, dass die einmal tägliche Anwendung von meridol® über sieben Monate eine Reduktion der Gingivitis um 23 Prozent bewirkt [5]. In einer weiteren Studie zeigten Zimmer et al. (2006), dass die tägliche mechanische Plaqueentfernung mit Zahnbürste in Kombination mit einer antimikrobiellen Mundspüllösung zu einer höheren Reduktion der Gingivitis und der approximalen Plaque führt als Zähneputzen in Kombination mit Zahnseide [6]. Dieses Ergebnis unterstreicht die Bedeutung der chemischen Plaquekontrolle als wichtige unterstützende Maßnahme der täglichen Mundhygiene. Interessant für die Zukunft könnte laut Zimmer Triphala sein, eine Kräutermischung aus der ayurvedischen Medizin. In einer Studie wurde Triphala (10%) die gleiche Wirksamkeit wie CHX (0,2%) attestiert, aber ohne die bekannten Nebenwirkungen [7]. Allerdings wurde Triphala bisher noch nie in der Mundhöhle angewendet und ist zurzeit auch noch nicht kommerziell erhältlich. Zimmer resümierte, dass die tägliche Anwendung von passenden Zahnpasten und Mundspüllösungen mit entsprechenden Inhaltsstoffen, die die Plaquekontrolle im Rahmen der täglichen Mundhygiene chemisch unterstützen, einen klinisch relevanten Zusatznutzen in der Prävention von Karies, Gingivitis und Parodontitis bewirken. Speziell formulierte Produkte (insbesondere auch Mundspülungen) können sogar in gewissem Umfang auch bei Erosionen und hypersensiblen Zähnen einen zusätzlichen Beitrag leisten. Unternehmenskontakt Dr. Marianne Gräfin Schmettow CP GABA GmbH www.gaba-dent.de Pressekontakt Erika Hettich Accente Communication GmbH Aarstr. 67 65195 Wiesbaden Tel.: 0611 / 40 80 6-13 Fax: 0611 / 40 80 6-99 [email protected] www.accente.de Der Einsatz von Mundspüllösung am Arbeitsplatz wäre aus Sicht von Zimmer hervorragend geeignet für eine effektive Prävention gegen die Volkskrankheit Parodontitis: So könnte man einerseits über den Tag verteilt in mehreren Impulsen von der antimikrobiellen Wirkung profitieren und dazu die Fluoridkonzentration aufrechterhalten. Extrinsische Verfärbungen sind reversibel und durch effektive häusliche Mundhygiene weitgehend zu vermeiden PD Dr. Cornelia Frese, Universitätsklinikum Heidelberg, nahm sich des Themas Verfärbungen an. Intrinsische Verfärbungen, beispielsweise aufgrund von Strukturanomalien, medikamentösen Einflüssen, Zahntraumata oder Alterung, lassen sich durch restaurative Maßnahmen oder Bleichtherapien behandeln. Die Ursache der viel häufigeren extrinsischen Verfärbungen können Farbpigmente aus der Nahrung sein (Kaffee, Tee, Rotwein), metallische Verbindungen in Medikamenten (z.B. Eisenverbindungen), bestimmte Mundhygieneprodukte (z.B. CHX-haltige Mundspüllösungen) oder Rauchen. In diesem Zusammenhang griff Frese die allgemein gut bekannte und verbreitete CHX-Verfärbung auf. CHX Seite 4 von 9 lagert sich an Plaque an, außerdem sind entsprechende Verfärbungen umso ausgeprägter, je mehr andere farbstoffhaltige Produkte konsumiert werden. Um das Auftreten von Verfärbungen durch CHX zu verringern, wurde in den vergangenen Jahren versucht, die Formeln entsprechend zu modifizieren. Eine Meta-Analyse von Maanen-Schakal et al. (2012) hat gezeigt, dass oxidierende Zusätze Verfärbungen signifikant reduzieren [8]. Das hatte jedoch zunächst zur Folge, dass CHX mit oxidierenden Zusätzen weniger Plaque- und Gingivitis-hemmend war. Mit neueren Ansätzen scheint man jedoch Möglichkeiten gefunden zu haben, diesen Nachteil zu minimieren. Derzeit fehlen noch Studien über längere Zeiträume, aber auch Untersuchungen über die Effekte bei gleichzeitiger Ernährung mit farbstoffreichen Nahrungsmitteln. In einer eigenen, noch nicht abgeschlossenen Studie untersucht Frese aktuell die klinische Wirkung spezieller Erosionsschutz-Produkte (hier elmex® ZAHNSCHMELZSCHUTZ PROFESSIONALTM) auf den Zahnschmelz von Menschen, die ein hohes Risiko für dentale Erosionen haben, wie beispielsweise Sportler. Hierbei kommt eine Mundspüllösung mit Zinnchlorid zum Einsatz. Dabei bildet sich eine zinnreiche Schutzschicht auf der Zahnoberfläche, die erosivem Substanzverlust entgegenwirken kann. Die ersten Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass nach zwei Jahren Untersuchungszeitraum der Anstieg von Erosionen in der Testgruppe signifikant geringer war als in der Kontrollgruppe. Die täglich mit elmex® ZAHNSCHMELZSCHUTZ PROFESSIONALTM spülende Testgruppe hatte aber auch deutlich mehr Verfärbungen als die Kontrollgruppe. Das allerdings sei in Anbetracht des gut belegten klinischen Nutzens kein Problem und zudem relativ: Frese verwies in diesem Zusammenhang auf eine Studie zum Verfärbungspotential verschiedener Mundspüllösungen, in der alle getesteten Produkte, z.B. auch die mit ätherischen Ölen, Verfärbungen verursachten [9]. Unternehmenskontakt Dr. Marianne Gräfin Schmettow CP GABA GmbH www.gaba-dent.de Pressekontakt Erika Hettich Accente Communication GmbH Aarstr. 67 65195 Wiesbaden Tel.: 0611 / 40 80 6-13 Fax: 0611 / 40 80 6-99 [email protected] www.accente.de Aufgrund von angeborenen und verhaltensbedingten Risikofaktoren sind nicht alle Patienten von Verfärbungen betroffen. Die empfohlenen Präparate haben eine nachgewiesene positive Wirkung auf die Mundgesundheit, bei der der Nutzen das Risiko deutlich überwiegt. Hinzu kommt, dass auftretende Verfärbungen vollständig reversibel sind und durch eine effektive häusliche Mundhygiene weitgehend vermieden werden können. Daher müssen Patienten über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt und entsprechende Maßnahmen während der häuslichen Anwendung und als Abschluss der Behandlung (z.B. Entfernung der Verfärbungen im Rahmen einer Professionellen Zahnreinigung) eingeplant werden. Zum Schluss griff Frese noch die Wirkung von „WhiteningZahncremes“ auf. Diese hätten zwar eine nachgewiesene Wirksamkeit, aber auch ihre Limitationen, die Weiterentwicklungen notwendig machen. Zudem empfahl Frese die Indikationsstellung zu berücksichtigen: Bei Zahnhalsdefekten, Abrasionen, Erosionen, Putzdefekten und hypersensiblen Zähnen seien Whitening-Produkte nicht zu empfehlen. Je nach Befund ̶ zum richtigen Zeitpunkt, mit dem richtigen Mittel, das Richtige tun Seite 5 von 9 Dr. Karolin Höfer, Universität Köln, adressierte in ihrem Vortrag über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Fluoriden die Frage, wie und durch welche Hilfsmittel man die Zähne und die orale Situation vom Kleinkindalter bis ins Seniorenalter gesund erhalten kann. Die Hauptsorge der meisten Patienten in Bezug auf Fluorideinnahme gilt der Dentalfluorose, die als Folge einer chronischen systemischen Überdosierung im Zeitraum der Schmelzbildung auftreten kann. Was die Diagnostik betrifft, ist es dabei wichtig zwischen der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) und den sogenannten White Spots, die z.B. nach kieferorthopädischen Behandlungen zu beobachten sind, abzugrenzen. Die zuletzt genannten kariösen Läsionen sind im Vergleich zu den erstgenannten inzisalen Fluorose-Flecken eher Gingiva-nah angesiedelt. Im weiteren Verlauf erläuterte die Referentin die verschiedenen FluoridEffekte, die zu der vor Karies schützenden Wirkung führen. Aus der umfangreichen klinischen Evidenz lassen sich verschiedene Fluoridierungsmaßnahmen ableiten, die von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) in einer Fluoridierungsleitlinie zusammengefasst wurde. So werden beispielsweise in Phasen des erhöhten Karieszuwachses, z.B. nach Durchbruch des ersten bleibenden Zahnes, zusätzlich zur täglichen Anwendung einer Fluoridzahnpaste hochkonzentrierte Fluorid-Lacke wie Duraphat® genutzt, um die Okklusalflächen zu schützen. Höher konzentrierte Fluorid-Präparate könne man auch im weiteren Verlauf für den Schutz der Approximalflächen und im höheren Alter zum Schutz freiliegender Wurzelflächen vor Zahnhalskaries nutzen. Unternehmenskontakt Dr. Marianne Gräfin Schmettow CP GABA GmbH www.gaba-dent.de Pressekontakt Erika Hettich Accente Communication GmbH Aarstr. 67 65195 Wiesbaden Tel.: 0611 / 40 80 6-13 Fax: 0611 / 40 80 6-99 [email protected] www.accente.de Höfer berichtete zusätzlich über weitere Eigenschaften von verschiedenen Fluoridverbindungen. Die vor allem bei Aminfluorid oder Zinnfluorid (wie auch anderen Zinn-Salzen) ausgeprägte antibakterielle Wirkung eignet sich für eine Anwendung in Form von Zahnpasten und Mundspülungen bei Gingivitis und Halitosis. Für Patienten mit Erosionen oder Dentinüberempfindlichkeit sei wiederum der Effekt z.B. von Zinnfluorid nützlich, nämlich eine zinnhaltige Mineraldeckschicht mit besonderer Säurestabilität aufzubauen. Die Botschaften für die tägliche Praxis von Höfer: - Die regelmäßige Fluorid-Applikation zur Kariesreduktion; - Die indikationsbezogene Empfehlung (Gingivitis, Erosion, Halitosis, DHS) von entsprechend wirksamen fluoridhaltigen Produkten; - Die Wichtigkeit der Kommunikation mit den Patienten und - die Notwendigkeit, ein den Lebensbogen umspannendes Praxiskonzept von „jung bis alt“ zu implementieren. Zahnpasten: Hilfsmittel mit wichtiger (zahn)medizinischer Wirksamkeit In seinem zweiten Vortrag zu Inhaltsstoffen von Zahnpasten unterscheidet Prof. Dr. Stefan Zimmer zwischen „Pflicht“ und „Kür“: Pflichtbestandteile einer Zahnpasta sind Fluorid, Abrasivstoffe und Tenside, bei der Kür handelt es sich um zusätzliche Leistungen wie desensibilisierende, antimikrobielle, remineralisierende, Anti-Zahnstein-, Anti-Halitosis oder sogenannte „Weißmacher“-Wirkungen. Dass Fluorid der unumstritten wichtigste Zusatz einer Zahnpasta ist, belegt sehr eindrucksvoll die Meta- Seite 6 von 9 Analyse von Marinho et al. (2003). Die Auswertung von 70 klinischen Studien hat gezeigt, dass allein der Kontakt einer Fluoridzahnpasta mit den Zähnen im Vergleich zu einer fluoridfreien Zahnpasta zu einer Karieshemmung von 24 Prozent führt. Der mechanische Effekt der Plaqueentfernung durch das zweimal tägliche Putzen erhöht die kariespräventive Wirksamkeit um zusätzliche 14 Prozent. Enthält die Zahnpasta ein maximal wirksames Fluorid in einer Konzentration, die nah an die Grenze der Kosmetikverordnung heranreicht (1500 ppm), ergibt sich insgesamt eine präventive Wirkung zwischen 40 - 50 Prozent im Vergleich zu einer fluoridfreien Zahnpasta [10]. Bei der Wirksamkeit der Fluoride stehen Aminfluorid (AmF) und Zinnfluorid (SnF2), wie im meridol®-System enthalten, an der Spitze, dank der zusätzlichen eigenständigen antimikrobiellen Wirkung von Zinn (Sn) und Amin (Am). Danach kommt das auch sehr gut wirksame Natriumfluorid (NaF), gefolgt von Natriummonofluorphosphat (NaMFP). In dieser Verbindung wirkt das Fluorid am wenigsten, da es kovalent gebunden ist und in der Mundhöhle nur sehr langsam freigesetzt werden kann. In der besonderen Kombination von NaMFP mit Arginin und Kalzium-Salzen, wie in elmex® KARIESSCHUTZ PROFESSIONALTM, kann jedoch bei regelmäßiger täglicher Anwendung die Entstehung neuer kariöser Läsionen im Vergleich zu konventionellen Fluoridzahnpasten nachweislich um 20 Prozent verringert werden [11] – folglich kommt es nicht nur auf die Einzelwirkstoffe an, sondern vor allem darauf, die Synergien verschiedener aktiver Inhaltsstoffe zu verstehen. Zum Abschluss nahm Zimmer weitere wichtige Inhaltsstoffe von Zahnpasten genauer unter die Lupe. So unterstützen Abrasivstoffe die Plaqueentfernung und ermöglichen die Entfernung von Verfärbungen. Die Abrasivität der Zahnpasta sei jedoch nicht so ausschlaggebend, wie oft angenommen, sondern neben Putz- und Ernährungsgewohnheiten nur einer der Faktoren, die den Zahnhartsubstanzverlust beeinflussen. Tenside wie zum Beispiel Natriumlaurylsulfat verbessern die Reinigungsleistung. Bei Patienten mit Lebensmittelallergien oder häufig rekurrierenden Aphten sollten allerdings Zahnpasten empfohlen werden, welche die etwas schonenderen und milderen Betaine enthalten, beispielsweise meridol®. Unternehmenskontakt Dr. Marianne Gräfin Schmettow CP GABA GmbH www.gaba-dent.de Pressekontakt Erika Hettich Accente Communication GmbH Aarstr. 67 65195 Wiesbaden Tel.: 0611 / 40 80 6-13 Fax: 0611 / 40 80 6-99 [email protected] www.accente.de Bei Dentinhypersensibilität (DHS) kann die Empfehlung einer speziellen Zahnpasta für empfindliche Zähne hilfreich sein, sie sollte aber durch die Instruktion einer adäquaten Putztechnik und Ernährungsberatung ergänzt werden. In Zahnpasten mit Anti-Zahnstein-Wirkung sorgen Kristallisationshemmer (z.B. Pyrophosphate) für weniger Zahnsteinbildung und antimikrobielle Substanzen für weniger Plaque und damit für weniger Zahnstein. Spezialzahnpasten für weiße Zähne alleine genügen nicht. Mithilfe Professioneller Zahnreinigung werden zunächst bestehende Verfärbungen entfernt und die natürliche Farbe des Zahnes wieder zum Vorschein gebracht. Mit der Unterstützung einer Spezialzahnpasta für weiße Zähne können anschließend die Patienten im Rahmen ihrer täglichen häuslichen Mundhygiene dabei helfen, dass die Verfärbungen nicht so schnell wiederkommen. Seite 7 von 9 Zusammenfassend kommt Zimmer zum Schluss, dass Zahnpasten sehr viel mehr können, als man ihnen zutraut. Durch die Kenntnis der jeweiligen Inhaltsstoffe kann der Zahnarzt zumindest einschätzen, welchen Effekt man von einer Zahnpaste erwarten kann und welche Patienten von einem über den Kariesschutz hinausgehenden Zusatzeffekt bei der täglichen Anwendung profitieren können. Die abschließende interaktive Expertenrunde mit Frese, Fresmann, Höfer und Zimmer zeigte das hohe Interesse der Profession an allen Themen des Symposiums. Übereinstimmend kamen die Teilnehmer gemeinsam mit den Experten zum Schluss, dass eine individuelle, fallbezogene Empfehlung zur häuslichen Mundhygiene die beste Lösung für die Zahn- und Mundgesundheit ihrer Patienten ist. Weitere Fortbildungsveranstaltungen: Information und Anmeldung unter www.cpgaba-events.de CP GABA-Fortbildungsreihe „aktuelle Prophylaxe-Themen“ für das Praxisteam (3 Fortbildungspunkte) in Kinosälen in: Berlin (CinemaxX), 28. September; Wiesbaden (Apollo Kinocenter), 26. Oktober; Leipzig (Cinestar), 2. November. DGKiZ- und CP GABA-Fortbildungsreihe „Kariesprävention – mehr als nur Individualprophylaxe” (4 Fortbildungspunkte) in: Köln, 31. August; Frankfurt/Main, 14. September; München, 21. September; Hamburg, 28. September. Unternehmenskontakt Dr. Marianne Gräfin Schmettow CP GABA GmbH www.gaba-dent.de Pressekontakt Erika Hettich Accente Communication GmbH Aarstr. 67 65195 Wiesbaden Tel.: 0611 / 40 80 6-13 Fax: 0611 / 40 80 6-99 [email protected] www.accente.de Quellen: [1] LOE et al: Experimental Gingivitis in MAN. J Periodontol 36, 177-87 (1965). [2] Micheelis W, Schiffner U. Vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV). Deutscher Zahnärzte Verlag, Köln, 2006 [3]Schätzle et al.: The clinical course of chronic periodontitis.J Clin Periodontol 31 (12), 1122-1127 (2004). [4] Brecx et al.: Efficacy of Listerine, Meridol and chlorhexidine mouthrinses on plaque, gingivitis and plaque bacteria vitality. J Clin Periodontol 17 (5), 292-297 (1990). [5] Zimmermann et al.: Gingivitis, plaque accumulation and plaque composition under long-term use of Meridol. J Clin Periodontol 20 (5), 346-351 (1993). [6] Zimmer et al.: Clinical efficacy of flossing versus use of antimicrobial rinses. J Clin Periodontol 77 (8), 1380-1385 (2006). [7] Chainani et al.: Antiplaque and antigingivitis efficacy of triphala and chlorhexidine mouthrinse among schoolchildren - a cross-over, double-blind, randomised controlled trial. Oral health Prevent Dent 12 (3), 209-217 (2014). [8] Van Maanen-Schakel et al.: The effect of an oxygenating agent on chlorhexidine-induced extrinsic tooth staining: a systematic review. Int J Dent Hyg 10 (3), 198-208 (2012). [9] West et al.: A randomised crossover trial to compare the potential of stannous fluoride and essential oil mouth rinses to induce tooth and tongue staining. Clin Oral Investig 16 (3), 821-826 (2012). [10] Marinho VC, Higgins JP, Sheiham A, Logan S. Fluoride toothpastes for preventing dental caries in children and adolescents. Cochrane Database Syst Rev 2003; (1): CD002278. Review Seite 8 von 9 [11] Hu D et al.: Randomized clinical trial of the efficacy of dentifrices containing 1.5% arginine, an insoluble calcium compound and 1450 ppm fluoride over two years. J Clin Dent 26, 7–12 (2015). Bildinfo: v.l.n.r.: Michael Warncke (CP GABA), Dr. Bildinfo: PD. Dr. Gregor Petersilka Manfred Albrecht (FVDZ Bayern), Dr. Karolin Bildrechte: CP GABA GmbH Höfer, PD Dr. Cornelia Frese, Sylvia Fresmann, Prof. Dr. Stefan Zimmer, Julia Haas, Karin Schwengsbier, Dr. Marianne Gräfin Schmettow (CP GABA) Bildrechte: CP GABA GmbH Bildinfo: Das 4. CP GABA Prophylaxe Bildinfo: Prof. Dr. Stefan Zimmer Symposium in Würzburg Bildrechte: CP GABA GmbH Bildrechte: CP GABA GmbH Unternehmenskontakt Dr. Marianne Gräfin Schmettow CP GABA GmbH www.gaba-dent.de Pressekontakt Erika Hettich Accente Communication GmbH Aarstr. 67 65195 Wiesbaden Tel.: 0611 / 40 80 6-13 Fax: 0611 / 40 80 6-99 [email protected] www.accente.de Bildinfo: Dr. Karolin Höfer Bildrechte: CP GABA GmbH Druckfähige Graphiken und Fotos s. Anlage Über CP GABA GmbH CP GABA als Teil des Colgate-Palmolive Konzerns ist ein führendes Unternehmen in der Mund- und Zahnpflege mit dem Bestreben, die Mundgesundheit zu verbessern. Mit einem umfassenden Produktportfolio und Innovation sowie international angesehenen Marken wie elmex® und meridol®, Colgate®, Colgate Total®, Duraphat® und Colgate® MaxWhite Expert White, setzt CP GABA seinen erfolgreichen Kurs fort, der sich nicht zuletzt durch ein beachtliches Engagement gegenüber der dentalen Profession und den Apotheken, der Öffentlichkeit und den Verbrauchern auszeichnet. Seite 9 von 9