PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer Inhalt: 1. Zustandsfunktionen und Beispiele 2. Entropie am absoluten Nullpunkt 3. Definition Entropie ( absolut bestimmbare Größen ) 4. Cp, CV (Definition, Messung, Graph, Berechnung, Debye / Dulong-Petit / Einstein) 5. Reaktionsenthalpie: exotherm, endotherm 6. Freie Enthalpie ( Gibbs-Helmholtz ) 7. Thermochemie: Hess’scher Satz, Kirchhoff’sches Gesetz 8. Definition Standardbildungsenthalpie 9. Temperaturabhängigkeit von G 10. Arten von Phasenumwandlungen 11. Warum mischen sich Öl und Wasser nicht? 12. Schmelzdiagramme 13. Mischkristalltypen 14. Eutektikum 15. Peritektikum 16. Wärmekapazität von Wasserdampf 17. Wärmekapazität eines Festkörpers: Kalorimeter (Aufbau, Funktionsweise) 18. Viskosität bei Gasen und Flüssigkeiten 19. Wie misst man ∆G ? 20. pT-Diagramme 21. Arrhenius-Theorie k1 k2 22. Reaktionskinetik a → b →c 23. Bestimmung von A 24. Kurvenverlauf für 22. für k1 >>k2, k1=k2, k1<<k2 25. Dewar-Gefäß 26. Welche Stoffe kann man in Kalorimeter geben? Warum? 27. Wie berechnet man die Gleichgewichtskonstante K einer chem. Reaktion? 28. Zusammenhang Druck p und Konzentration c 29. Warum ist Kp=Kc? 30. Elektrochemie ( Was leitet?; Leitfähigkeit; Normalität ) 31. Dissoziationsgrad 32. Äquivalentleitfähigkeit? 33. Überführungszahlen nach Hittorf? 34. Faraday-Gesetze 35. Phänomen Eislauf 36. Clausius-Clapeyron ( Vereinfachungen bei Herleitung ); Trouton’sche Regel 37. Kinetische Gastheorie; Gleichverteilungssatz 38. Was heißt thermodynamisch stabil? 39. Hebelgesetz; Phasenregel 40. Maxwell-Boltzmann-Theorie 41. Einheiten-Rechnung 42. Guggenheim 43. Hauptsätze der Thermodynamik 44. Arten von Systemen Seite 1 von 14 Seite 2 2 2 3 3 3 4 4 4 5 5 5 5 5 6 6 6 6 7 7 7 8 8 8 9 9 9 9 9 9 10 10 11 11 11 12 12 12 13 13 14 14 14 14 PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 1. Zustandsfunktionen und Beispiele Größen, die nur vom gegenwärtigen Zustand des Systems abhängen, heißen Zustandsfunktionen. Diese sind vom Weg, einen neuen Zustand zu erreichen, unabhängig. Zustandsfunktionen sind stets Funktionen von Variablen, die den Zustand des Systems beschreiben, z.B.: Druck und Temperatur. Beispiele für Zustandsfunktionen sind: Innere Energie, Enthalpie und Wärmekapazität. Größen, die von der Vorgeschichte des Systems abhängen, heißen Wegfunktionen (z.B.: Arbeit,...). dq ∂2 f ∂2 f Satz von Schwartz: = ⇔ !∫ dS = 0 mit dS = T ∂x ⋅ ∂y ∂y ⋅ ∂x 2. Entropie am absoluten Nullpunkt; Bspl. NaCl 3. HS der Thermodynamik: Am absoluten Nullpunkt hat ein idealer Kristall ( auch isotopenrein ) die Entropie 0. Bei jeder möglichen Verunreinigung ist die Entropie größer als 0. Zu beachten ist, dass der 3. Hauptsatz nicht aussagt, dass alle Entropien bei T=0 gleich null werden, sondern dass alle Stoffe bei T=0 dieselbe Entropie haben. Nach Vereinbarung wurde dieser Wert null gesetzt. 3. Definition Entropie ( absolut bestimmbare Größe ) Indem man die Richtung eines Prozesses sucht, in der die Unordnung zunimmt, kann man feststellen, ob der Prozess freiwillig abläuft oder nicht. Das Ausmaß der Energiedissipation ( der gleichmäßigen Verteilung der Energie ) wird durch die Messgröße Entropie angegeben. S = k ⋅ ln(W ) (einzige Möglichkeit der Verknüpfung von additiver Entropie und multiplikativer Wahrscheinlichkeit) J k : Bolzmann-konstante k = 1,38 ⋅10−23 K N W =a a : Anzahl der verschiedenen Möglichkeiten, die Gesamtenergie des Systems auf verschiedene Zustände der Atome oder Moleküle zu verteilen N : Anzahl Teilchen dq oder: S = ∫ rev T Seite 2 von 14 PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 4. C p , CV ( Definition, Messung, Graph, Berechnung ) ∂U CV = ⇒ ∆U = CV ⋅ ∆T ∂T V ∂H Cp = ⇒ ∆H = C p ⋅ ∆T ∂T p mit H = U + p ⋅ V = U + n ⋅ R ⋅ T ⇒ C p − CV = n ⋅ R Messung mit Hilfe eines Kalorimeters CV 3R T Debye: Die schwingenden Teilchen müssen nicht mit der gleichen Frequenz schwingen. Einstein: Alle Teilchen schwingen mit der gleichen Frequenz Bei tiefen Temperaturen folgt die Kurve dem T3-Gesetz von Debye : C V = α ⋅ T 3 . Bei hohen Temperaturen geht CV gegen einen konstanten Wert, und zwar (stoffunabhängig) 3 R (Dulong-Petitsche Regel). Wichtig: bei Frage ’Wie viele Freiheitsgrade hat ein Aschenbecher (Festkörper) ?’ Antwort: 6 Freiheitsgrade, nämlich nur Schwingung => 3 potentiell & 3 kinetisch (jeweils die 3 Raumrichtungen) 5. Reaktionsenthalpie H Ein Prozess, der Energie in Form von Wärme freisetzt, wird als exotherm bezeichnet. Verbrennungsreaktionen beispielsweise laufen immer exotherm ab. Prozesse, denen Wärmeenergie zugeführt werden muss, nennt man endotherm. Ein Beispiel ist die Verdampfung von Wasser. Allgemein ist die Standardreaktionsenthalpie ∆ R H θ die Enthalpie der Umwandlung von Ausgangsstoffen im Standardzustand in Produkte im Standardzustand. Wenn das Volumen des Systems nicht konstant gehalten wird, ist die Änderung der inneren Energie nicht mehr gleich der zugeführten Wärmemenge. Unter diesen Bedingungen wird ein Teil dieser Energie als Volumenarbeit mit der Umgebung ausgetauscht. H = U + p ⋅V 6. Freie Enthalpie G Um Energiemenge und Energiedissipation gleichzeitig kontrollieren zu können, wurde eine neue Eigenschaft – die ~ ( Gibbs-Energie ) – eingeführt. G = H − T ⋅ S ( gilt für offene Gefäße, also p = konst. ) Ist ∆G < 0 , so läuft die Reaktion freiwillig ab. Freie Energie F = U − T ⋅ S ( Helmholz-Energie, gilt für V = konst. ) Seite 3 von 14 PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 7. Hess’scher Satz, Kirchhoff’sches Gesetz a. Hess : Die Standardenthalpie einer Reaktion ist gleich der Summe der Standardenthalpien einer Folge von Reaktionen, in die die betroffene Reaktion formal zerlegt werden kann. Die Einzelschritte müssen praktisch nicht unbedingt realisierbar sein; die Zerlegung kann in rein hypothetische Teilreaktionen erfolgen, einzig unter der Bedingung, dass die Stoffbilanz erfüllt ist. T2 b. Kirchhoff : ∆ R H (T2 ) = ∆ R H (T1 ) + ∫ ∆ R C p ⋅ dT θ θ T1 ∆ R C p ist die Differenz zwischen den molaren Wärmekapazitäten der Produkte und Reaktanten, jeweils gewichtet mit der entsprechenden Stöchiometriezahl aus der Reaktionsgleichung. Das Kirchhoff´sche Gesetz sagt also etwas über die Enthalpieänderung eines Stoffes aus, der von der Temperatur T1 auf T2 erwärmt wird. Gleichung aus: ∂H Cp = ⇒ ∆H = C p ⋅ ∆T ∂T p 8. Definition Standardbildungsenthalpie Die ~ ∆ B H θ eines Stoffes ist die Standardreaktionsenthalpie seiner Bildung aus den Elementen in ihrem jeweiligen Referenzzustand. Referenzzustand eines Elements wird dessen stabilste Form bei der gegebenen Temperatur und einem Druck von 1 bar genannt ( z.B. bei 298 K : N 2,( g ) , Hg (l ) ) 9. Temperaturabhängigkeit von G Die Gleichgewichtskonstante einer Reaktion ist eine Funktion von allein. ∂ G H ∂T T = − T 2 ( Gibbs-Helmholz-Gleichung ) p Sie sagt aus, dass bei gegebener Enthalpie des Systems auch die G Temperaturabhängigkeit von bekannt ist. T Seite 4 von 14 G , nicht von G T PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 10. Arten von Phasenumwandlungen a. fest – flüssig b. fest – gasförmig ( Sublimation, z.B.: CO2 ) c. flüssig – gasförmig ( das meinte zumindest Sprossi, als ich bei ihm war; er war sich aber auch nicht so sicher. ) oder : Arten von Phasenübergängen: Phasenübergang 1. Ordnung: unendliche Wärmekapazität bei der Übergangstemperatur z.B.: Schmelzen, Änderung der Kristallstruktur Phasenübergang 2. Ordnung: Wärmekapazität ändert sich sprunghaft. z.B.: Übergang Para-Ferromagnetisch, Übergang zur Supraleitung bei tiefen Temperaturen 11. Warum mischen sich Öl und Wasser nicht? H 2O : hydrophil, polar Öl : hydrophob ( wasserunlöslich ), also libophil, unpolar Stichwort: H-Brücken-Bildung 12. Schmelzdiagramme a. lückenlose Mischkristallbildung b. mit Eutektikum c. mit Eutektikum und Randlöslichkeit d. mit Peritektikum e. mit Dystektikum ( Verbindung ) f. mit Azeotrop ( Siedepunkts-Minimum/Maximum ) 13. Mischkristalltypen a. Austausch-/Substitutionsmischkristall b. Einlagerungs-/interstitieller Mischkristall 14. Eutektikum ( griech. „leicht schmelzbar“ ) 3 Phasen im Gleichgewicht Eine Flüssigkeit mit dieser Zusammensetzung erstarrt bei einer definierten Temperatur, ohne dass eine Komponente vorher in fester Form ausgeschieden wird. technologisch wichtigstes Beispiel: Lötzinn ( 67% Cn, 33% Pb, TSch = 183°C ) oder Eis-Salz-Gemisch ( 23% NaCl, 77% H 2O , TSch = -21,1°C ) Seite 5 von 14 PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 15. Peritektikum ebenfalls 3 Phasen im Gleichgewicht Schmelze mit bereits ausgeschiedenem Mischkristall, reagiert beim Abkühlen bzw. Erhitzen so, dass sich eine Schmelze mit anderer Mischkristallart bildet. 16. Wärmekapazität von Wasserdampf Die Freiheitsgrade eines Systems ( z.B. eines Gases ) tragen zu der Wärmekapazität dieses Systems bei. Bei Gasen ( also auch bei Wasserdampf ) ergibt sich die ( molare ) Wärmekapazität bei konstantem Volumen zu: Cv.m = 1/2⋅(3 + υR + 2υS)⋅R υR: Anzahl Rotationsfreiheitsgrade; υS: Anzahl Schwingungsfreiheitsgrade Bei Wasserdampf ergibt dies einen Wert von ca. 25 J/mol⋅K. 17. Wärmekapazität eines Festkörpers, Kalorimeter ( Aufbau, Funktionsweise ) a. Bombenkaloriemeter Äußerer Kessel ist mit Wasser gefüllt ( adiabatisch ) und mit Thermometer verbunden, innerer Kessel ist unten offen ( also ebenfalls mit Wasser gefüllt ), im inneren Kessel befindet sich ein Heizdraht, der die Bombe umschließt, in der Bombe ist die Probe, die durch einen Zündmechanismus verbrannt wird. b. Flammenkalorimeter offenes Gefäß ( p = konst. ), Gas wird eingeleitet und unter Sauerstoffzufuhr verbrannt, Produkte entweichen, zur Bestimmung der Wärmekapazität wird die Temperatur gemessen. 18. Viskosität bei Gasen und Flüssigkeiten Die Viskosität einer Flüssigkeit entsteht durch den Transport von Impuls. Der bremsende Effekt langsamer Schichten auf schnellere interpretieren wir als Viskosität einer Flüssigkeit. 1 Viskositätskoeffizient: η = ⋅ M ⋅ λ ⋅ c ⋅ [ A] 3 wobei: M: molare Masse λ : Reichweite c : mittlere Geschwindigkeit, proportional zu T für Gase gilt: Viskosität nimmt mit steigender Temperatur mit T zu, aber Viskosität ist unabhängig vom Druck, da [A] ~ p und λ ~ 1 . p für Flüssigkeiten gilt: Viskosität nimmt mit steigender Temperatur exponentiell ab. Seite 6 von 14 PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 19. Wie misst man ∆G ? elektrisch, ∆E ( EMK ) – Messung Diese erfolgt stromlos, da man sich im Gleichgewicht befindet und dieses nicht stören möchte; Das Messgerät muss einen sehr hohen Innenwiderstand haben. U EMK = R Ri ∆G = − RT ln K RT ⇒ ∆G = − nF∆E ln K ∆E = nF ∆ G = − nF ∆ E S ∂E ∂G ; = = −S ⇒ ∂T p ∂ T nF 20. p-T-Diagramme für CO2 : für H 2O : für Kohlenstoff: p p flüssig Diamant Graphit T 21. Arrhenius-Theorie E ln k = ln A − a R ⋅T 1 . T #Stöße mit ausreichender Energie #Stöße, die überhaupt stattfinden Gerade für ln k aufgetragen gegen wobei: k: A: e − Ea R⋅T : Bruchteil aller Stöße, die tatsächlich stattfinden Seite 7 von 14 T PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer k1 k2 22. Reaktionskinetik a → b →c d [ A] d [ B] d [C ] = − k a ⋅ [ A] , = k a ⋅ [ A ] − kb ⋅ [ B ] , = kb ⋅ [ B ] dt dt dt ⇒ [ A] = [ A0 ] ⋅ e − ka ⋅t a * A + b * B → c *C + d * D 1 d [ D ] 1 d [C ] 1 d [ B] 1 d [ A] ⋅ = ⋅ =− ⋅ =− ⋅ d dt c dt b dt a dt mol [...] = 1 l⋅s ⇒ v = k ⋅ [ A] ⋅ [ B ] a b − Ea mit k = A ⋅ e R⋅T (*) k : unabhängig von Konzentration, abhängig von Temperatur 23. Bestimmung von A ln auf (*) anwenden E ⇒ ln(k ) = ln( A) − a R ⋅T Zeichne Diagramm ln(k) von 1 T => ln(A) = Achsenabschnitt; − Ea = Steigung R E Ea ∆G t Herabsetzen der Aktivierungsenergie mit Hilfe eines Katalysators Beispiel: Ammoniak-Synthese N 2 + 3 ⋅ H 2 → 2 ⋅ NH 3 ( Katalysator: Eisen(-Staub) ) 24. Kurvenverläufe ( k1 = k2 , k1 " k2 , k1 # k2 ) Seite 8 von 14 PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 25. Dewar-Gefäß vgl. Thermoskanne : reflektierende Schicht/Verspiegelung; evakuiert zwischen 2 Wänden 3 Arten von Wärmeaustausch: a. Wärmestrahlung ( wichtig, da proportional zu T 4 ) b. Wärmeleitung c. Konvektion ( Transport von Teilchen durch eine strömende Flüssigkeit ) Mittlere freie Weglänge : zurückgelegte Wegstrecke zwischen 2 Zusammenstößen k ⋅T λ= mit σ = Stoßquerschnitt, p = Druck σ ⋅ p⋅ 2 26. Welche Stoffe kann man in ein Kaloriemeter geben? Warum? Alle ! Feststoffe, Flüssigkeiten in Kalorimeter / Bombenkalorimeter Gase in Flammenkalorimeter wichtig: vorher Eichung des Kalorimeters 27. Wie berechnet man die Gleichgewichtskonstante K einer chem. Reaktion? k1 → , ← k2 A ← →B B [ ] = k1 => K = [ A] k 2 oder: α ⋅ A + β ⋅ B → γ ⋅C + δ ⋅ D => K = a[C ]γ ⋅ a[ D]δ a[ A]α ⋅ a[ B]β 28. Zusammenhang Druck p und Konzentration c 29. Warum ist K p = K c ? 30. Elektrochemie ( Was leitet? Leitfähigkeit, Normalität, Abhängigkeit von c ) Allgemein kann alles leiten, was eine Bewegung von Ionen zulässt. Bei Flüssigkeiten sind das also in erster Linie Lösungen von Salzen bzw. Elektrolyten. In Festkörpern: Leitungsband, Valenzband usw. In Gasen: nur über kurze Distanzen beim Vorhandensein eines Potentialgradienten. Leitfähigkeit: σ = 1 R Normalität: (neuere Bezeichnung: Äquivalentkonzentration) Sie bezeichnet die Stoffmengenkonzentration bezogen auf die Anzahl der Mole von Äquivalentteilchen pro Liter Lösung. Anders: Stoffmengenkonzentration multipliziert mit der Äquivalentzahl. Dabei ist die Äquivalentzahl die Anzahl der für eine Reaktion maßgeblichen Teilchen. Abhängigkeit von c : Kohlrauschs Quadratwurzelgesetz: ΛΜ = Λ0Μ − κ c Λ0Μ : molare Grenzleitfähigkeit κ : hängt von Stöchiometrie (Zusammensetzung) des Elektrolyten ab Somit hängt die molare Leitfähigkeit von starken Elektrolyten von der Quadratwurzel der Konzentration des Elektrolyten ab. Seite 9 von 14 PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 31. Wie berechnet man den Dissoziationsgrad? Anteil der Gesamtkonzentration (eines schwachen Elektrolyten) , der zu Ionen dissoziiert ist: c− α= A c 32. Äquivalentleitfähigkeit Λ= σ ne ⋅ c 1 σ = : elektrische Leitfähigkeit R ne : elektrochemische Wertigkeit c : Stoffmengenkonzentration Da mehrfach geladene Ionen mehr Ladung transportieren können als einfach geladene Ionen definiert man sich die Äquivalentleitfähigkeit. Die spezifische Leitfähigkeit wird hierbei nicht durch die molare Konz., sondern durch die Äquivalentkonzentration geteilt. Deshalb ist die Äquivalentleitfähigkeit von NaCl gleich der molaren Leitfähigkeit, jedoch bei CuSO4 nur halb so groß. ( Na + / Cu 2+ ) Messung der elektrischen Leitfähigkeit durch Wheatstone-Brücke ~ R2 R1 A R3 Rx R1 R3 = R2 Rx Seite 10 von 14 PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 33. Überführungszahlen nach Hittorf Die Überführungszahl t ist der Bruchteil des gesamten elektrischen Stromes, der von einer bestimmten Sorte Ionen transportiert wird. Als Überführungszahlen (engl.: transfer- oder transport number) t + des Kations bzw. t − des Anions definiert man denjenigen Bruchteil des durch den Elektrolyten fließenden Gesamtstroms, der von diesen Kationen bzw. Anionen transportiert wird. i− Q− i+ Q+ + t− = = + , bzw. = = t Q + Q− i+ + i− Q+ + Q− i+ + i− i + bzw. i − sind die durch Kationen- bzw. Anionenwanderung verursachten Ströme Q + bzw. Q − die jeweils transportierte Ladungsmenge Definitionsgemäß sind Überführungszahlen von der Art des Gegenions abhängig, daher gilt: t + + t − = 1. Eine Elektrolysezelle wird in drei Kammern unterteilt. Man lässt dann einen Strom I für ∆t fließen, was einer Ladungsmenge Q=I* ∆t entspricht (Q=Gesamtladung) Q Dabei werden Kationen an der Kathode entladen, gleichzeitig wandern zK F Q tK * Kationen in die Kathodenkammer. zK F D.H im Kathodenraum hat sich eine Gesamtänderung der Anzahl der Kationen ergeben: (t k − 1) Q = - t A Q zK F zK F Gemessen wird nun die Änderung der Zusammensetzung der Lösung in der Kathodenkammer. m QK = zK F M Daraus lässt sich dann die Überführungszahl berechnen. 34. Faraday-Gesetze a. Die Stoffmenge, die bei der Elektrolyse an den Elektroden abgeschieden wird, ist proportional zur Stromstärke und zu ihrem Äquivalentgewicht. b. Das 2. Faradaysche Gesetz besagt, dass die durch eine bestimmte Ladungsmenge abgeschiedene Masse verschiedener Stoffe deren molaren Massen eines Äquivalents (Äquivalentmasse) entspricht, d.h. Q=z·n·F Q: Ladung z : Zahl der ausgetauschten Elektronen n : Stoffmenge [mol] F : Faraday-Konstante = 96487 C/mol = e- . · NL 35. Phänomen Eislauf Kufen auf Eis haben nur sehr kleine Berührfläche, daher ist der Anpressdruck sehr hoch. p-T-Diagramm für Wasser zeigt: Eis wird flüssig. Seite 11 von 14 PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 36. Clausius-Clapeyron ( Vereinfachung bei Herleitung, Trouton’sche Regel ) dp ∆ V H Clapeyronsche Gleichung: = ( gilt exakt ) dT T∆ V V 1. Näherung: Das Molvolumen eines Gases ist viel größer als das der Flüssigkeit, so dass gilt: ∆ V V = VGas − V flüssig ≈ Vm ( g ) 2. Näherung: Da ja nur Gas vorliegt, kann man annehmen, es liegt ein ideales Gas vor: RT Vm ( g ) = p Diese beiden Näherungen werden in die exakt gültige Clapeyronsche Gleichung eingesetzt. Man erhält die Clausisus-Clapeyron´sche: dp ∆ V H * p = dT T2 *R d ln p ∆ V H dp = , wobei = d ln p 2 dT p RT Trouton’sche Regel: J ∆S ≈ 85 ( molare Standardverdampfungsentropie für Flüssigkeiten ) K ⋅ mol 37. Kinetische Gastheorie, Gleichverteilungssatz Voraussetzungen: a. kontinuierliche, zufällige Bewegung b. Moleküle vernachlässigbar klein gegenüber mittlerer freier Weglänge c. keine Wechselwirkungen außer elastischer Stoß Gleichverteilungssatz: Jeder quadratische Beitrag zur Gesamtenergie eines Moleküls ist 1 ⋅ k ⋅ T , welcher 2 nochmals mit der Zahl der Freiheitsgrade multipliziert wird. quad. Beitrag: Beitrag, der proportional zum Quadrat seiner Geschwindigkeit oder seines Ortes ist. 38. Was heißt thermodynamisch stabil? Stoffsysteme, die wie die eben erwähnten Fälle zwar stabil sind (keine Veränderung ohne Zündung feststellbar), obwohl sie nicht dem Zustand kleinster freier Energie G entsprechen, nennt man metastabil; der Eintritt der an und für sich möglichen Reaktion ist gehemmt. Durch Zufuhr von Aktivierungsenergie wird diese Hemmung überwunden und die prinzipiell mögliche Reaktion läuft freiwillig ab, bis der Zustand des G-Minimums erreicht wird; hier ist das System „thermodynamisch stabil“; es ist nun keine weitere Veränderung freiwillig möglich. z.B.: Graphit ist die stabile Form des Kohlenstoffs: er ist thermodynamisch stabil. Seite 12 von 14 PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 39. Hebelgesetz, Phasenregel a. Hebelgesetz T* x1 x 0 x2 n1 aus x1,( g / fl ) , n2 aus x2,( fl / s ) n1 x2 − x0 = n2 x0 − x1 oder: a z b l(a) l(b) nα ⋅ lα = nβ ⋅ lβ b. Phasenregel Gibbs: F = K-P+2 im p-T-Diagramm ( abhängig von 2 Zustandsgrößen p,T ) F = K-P+1 im Schmelzdiagramm ( nur abhängig von T ) 40. Maxwell-Boltzmann-Theorie Ei Wi = Ni : N: Wi : − kT Ni = e Ei − N ∑ e kT ,e − Ei k ⋅T : Zustandssumme Anzahl der Zustände bei der Energie Ei. Gesamtzahl aller möglichen Zustände. Bruchteil der Teilchen, welche die Energie Ei besitzen, bzw. Wahrscheinlichkeit, mit der ein bestimmtes Teilchen die Energie Ei besitzt. 3 => mu − 2 f ( u) = dN 1 = 4 π m u 2 e 2 k T N du 2π k ⋅ T 2 f ( u) uW u u wobei uw : wahrscheinlichste Geschwindigkeit Seite 13 von 14 PC - Prüfungsfragen - Prof. Breuer 41. Einheit von R ⋅T n⋅F J C ,[ F ] = 1 , [T ] = 1 K , [ n ] = 1 mol ⋅ K mol R ⋅T ⇒ = 1 V , da 1 J = 1 C ⋅ V n ⋅ F [ R] = 1 42. Guggenheim SUV +H F− p GT z.B.: dU = T ⋅ dS − p ⋅ dV ∂U ∂H T = = ∂S V ∂S p 43. Hauptsätze der Thermodynamik 0. Hauptsatz: Wenn A im thermischen Gleichgewicht mit B ist und desgleichen B mit C, so sind auch A und C miteinander im thermischen Gleichgewicht. 1. Hauptsatz: Die Innere Energie eines abgeschlossenen Systems ist konstant. dU = ∂Q + ∂W 2. Hauptsatz: Bei einer freiwilligen Zustandsänderung nimmt die Entropie eines abgeschlossenen Systems zu, ∆S gesamt > 0 Dabei ist S gesamt die Gesamtentropie des abgeschlossenen Systems, welches das betrachtete Teilsystem enthält. 3. Hauptsatz: Wenn man die Entropie jedes Elements in seinem stabilen Zustand bei T = 0 gleich null setzt, hat jeder beliebige Stoff eine positive Entropie, die bei T = 0 den Wert Null erreichen kann. Der Wert Null wird von ideal kristallinen, isotopenreinen Stoffen, auch chemischen Verbindungen, erreicht. 44. Arten von Systemen - offenes System: Austausch von Materie und Energie (z.B. Kaffee-Tasse) - geschlossenes System: ausschließlich Austausch von Energie - abgeschlossenes System: weder Austausch von Energie noch von Materie Seite 14 von 14