2 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Editorial LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, Lange skeptisch betrachtet, jetzt kurz vor dem Durchbruch: Keramik als Implantatmaterial der Zukunft. Experten prognostizieren den Titanalternativen langfristig einen Marktanteil von 50 Prozent. In drei bis vier Jahren werde selbst der ärgste Verweigerer an Keramikimplantaten nicht mehr vorbeikommen, meint Dr. Michael Gahlert, München. Hersteller, selbst vermeintlich fachfremde wie die VITA Zahnfabrik, haben den Trend erkannt und investieren in die Forschung. Man möchte den Patientenwünschen nach biologisch orientierten Lösungen auf ganzer Linie gerecht werden. Noch haben sich allerdings erst die einteiligen Keramikimplantate wirklich bewiesen. Wann sind sie indiziert, wann kontraindiziert? Wie funktioniert die Einheilung? Wie klappt die Frontzahnversorgung, und wie steil ist die Lernkurve. Das diskutiert Gahlert mit Prof. Dr. Wael Att, Freiburg, und André Schöne, Projektleiter bei VITA Zahnfabrik und Mitinitiator der neuen Business Unit vitaclinical (ab Seite 18). Mit patientenorientierten Lösungen geht es weiter. Fester Zahnersatz ist gefragter denn je. Auch bei älteren Patienten mit hochathropher Maxilla. Eine Kombination aus Zygomaimplantaten und langen angulierten Implantaten schafft schnell ganz erstaunliche Ergebnisse (Seiten 30 bis 36). Das ursprünglich aus der Tumorchirurgie stammende Zygomakonzept erlaubt einen Verzicht auf langwierige Augmentationen bei sehr extremen Atrophien. Doch welche Versorgung ist sicherer und schafft mehr Lebenqualität: der Sinuslift oder die Verankerung eine Etage höher im Jochbein? Antworten liefert Prof. Dr. Hannes Wachtel, München (ab Seite 38). Je besser die Prophylaxe, desto länger lassen sich Implantate ganz vermeiden. Doch Zähneputzen allein ist zu wenig. Nur 60 Prozent der Zahnoberfläche werden damit erreicht. Und selbst wenn ein Patient Zahnseide nutzt, bleibt das Ergebnis häufig mangelhaft. Welche Lösungen bieten sich an? Prof. Dr. Michael Noack hat eine spannende Studie zu diesem Thema in Köln durchgeführt (Seiten 58, 60). Praxismanagement leicht gemacht: Eine Sauganlage, die per Mausklick repariert wird, ein Thermodesinfektor, der automatisch eine Fehlermeldung ins Servicecenter schickt, und eine Behandlungseinheit, die selbst weiß, wann sie gewartet werden soll – die Zahnarztpraxis ist im digitalen Zeitalter angekommen, auch was den Service der Geräte angeht. Das spart Zeit, Geld und vor allem Nerven (Seiten 14 bis 16). „Unberechenbar und gefährlich“, so nennen zwei Experten die viel diskutierten Referentenentwürfe, die helfen sollen, die Korruption im Gesundheitswesen zu bekämpfen (ab Seite 64). Spannend: Die GOZ-Ziffer 2197 ist Thema vieler Abrechnungsdiskussionen, ein Nebeneinander dieser Position mit anderen GOZ-Nummern regelmäßig Bestandteil von Rechtsstreitigkeiten. Die DKV droht Zahnärzten sogar mit Rückforderungen. Ein aktuelles Urteil stellte jetzt fest, dass die 2197 neben der 6100 abrechenbar ist. RA Jens-Peter Jahn, Köln, erklärt, was es damit auf sich hat (ab Seite 80). Ihr DENTAL MAGAZIN-Redaktionsteam JETZT ABONNIEREN Kompakt und komfortabel – ab sofort gibt es den neuen DENTAL MAGAZIN-Newsletter. Wer diesen Newsletter abonniert, liest noch vor Erscheinen des Hefts die spannendsten Beiträge. Weitere Highlights: Rabatte und Gutscheine für Fortbildungsveranstaltungen. www.dentalmagazin.de/newsletter Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) |3 Kompakt Prof. Jürgen Becker, Düsseldorf Prof. Frank Schwarz, Düsseldorf WAS GEHT, WAS NICHT Es ist Teil zwei der Fortbildungsveranstaltung dent update, der am 13. Juni in Berlin Implantologen und solche, die sich neu mit der Implantologie befassen, in den Bann zieht. Im Leonardo Royal Hotel am Alexanderplatz stellen renommierte Referenten aktuelle Erkenntnisse und eine Reihe von Tipps und Tricks für den Praxisalltag vor. Teil eins dieser Implantologie-Fortbildung im vergangenen Herbst in Frankfurt hat es gezeigt: Das Konzept von dent update – „Samstag hören, Montag in der Praxis umsetzen“ – geht auf. | BERND SCHUNK D en Startschuss für dent update Implantologie in Berlin gibt Prof. Dr. Jürgen Becker. Er wird zunächst auf ein Problem abzielen, das die Implantologen latent beschäftigt und dennoch große Unsicherheit birgt: Während für das Implantieren heute hohe hygienische Standards etabliert sind, werden subgingival liegende Abutments oftmals nur wenig beachtet, obwohl für diese die gleichen rechtlichen Rahmenbedingungen gelten. Auch bei dem übrigen Zubehör wie zum Beispiel Abformpfosten und Bohrschablonen ist vieles für den Anwender schwierig, da zahlreiche Hersteller diese Produkte unsteril ausliefern und keine Angaben zur Art der Aufbereitung beifügen, obwohl dies nach dem Medizinprodukterecht notwendig ist. Becker formuliert die Verpflichtung zur Sterilisation in seinem Vortrag „Die zeitgemäße Planung von Implantationen und neueste Updates zum Thema Hygiene“ auch anhand einer klinischen Studie unmissverständlich deutlich. Der Grund: Abutments sind Medizinprodukte und können als semikritisch oder 6 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) kritisch eingestuft werden. Auch in vielen Dentallaboren sei die RKI-konforme Reinigung und Sterilisation zurzeit noch kein Thema. „Besprechen Sie das mit Ihrem Zahntechniker“, rät Becker eindringlich unter Hinweis auf die KRINKO/BfArMEmpfehlung 2012, die nach der Novelle des Infektionsschutzgesetzes eine gesetzliche Vermutungswirkung hat. Da eine ungenügende Reinigung der Abutments und eine fehlende Sterilisation nach einer italienischen Studie Faktoren waren, die eine periimplantäre Entzündung und einen Knochenabbau begünstigt hatten, sollte diesem Thema in der Praxis Beachtung geschenkt werden. Dass alle „Einbauteile“ gereinigt und keimfrei sein sollen, leuchtet ein, wirft aber auch etliche Fragen auf: Was kann sterilisiert werden? Und was verträgt ein Abutment mit einer Klebebasis? Wie steht es mit Bohrschablonen? Antworten darauf liefert Becker ebenso wie zu der Frage, ob die computergestützte Navigation das Maß aller Dinge ist. So viel schon einmal vorweg: Deutscher Ärzte-Verlag/Fedra (5) Kompakt Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen Unter einer evidenzbasierten Bewertung sei wegen des Fehlens randomisierter und kontrollierter Studien am Menschen der klinische Nutzen der dreidimensionalen Bildgebung für das implantologische Behandlungsergebnis derzeit noch ungeklärt. Anschließend liefert der amtierende DGI-Präsident Dr. Gerhard Iglhaut detailliertes Know-how zur Weichgewebschirurgie. „Wunddehiszenz ist die häufigste postoperative Komplikation in der Implantatchirurgie“, erklärt der renommierte Praktiker. Er präsentiert Tipps und Tricks für erfolgreiche Inzisions- und Lappentechniken, die spannungsfreie Wundverschlüsse garantieren. Zunächst einmal komme es auf die Schnittführung an, sagt Iglhaut. In der Vergangenheit habe auch er angenommen, der vertikale Entlastungsschnitt müsse posterior liegen. „Doch genau das ist ungünstig.“ Denn das unterbreche die Versorgungsgefäße und damit die Nutrition des Wundbereichs. Der anteriore Schnitt in der ästhetischen Zone sei korrekt, auch wenn man davor zunächst einmal zurückschrecke. Schließlich widmet er sich dem Nahtmaterial und der Technik – beides seien weitere Erfolgsgaranten für perfektes Weichgewebsmanagement. Die Aussage „Wir brauchen Materialien, die unseren Wundlappen fixieren, in Position bringen und in Position halten“ wird Iglhaut im Detail erläutern. Das Thema Implantatprothetik behandelt Prof. Dr. Axel Zöllner. Zwar ergänze die Konsensuskonferenz Implantologie die bis Ende 2016 gültige S3-Leitlinie über die Versorgung des zahnlosen Oberkiefers um den Zusatz, dass nicht weniger als vier Implantate geplant und mit einer herausnehmbaren Restauration versorgt werden sollen. Dies sei allerdings nicht die Bestätigung des All-on-four-Konzepts: Es fehlen dazu noch wissenschaftliche, evidenzbasierte Daten, die er aber in Kürze erwarte. Auch auf das Thema Zementieren versus Verschrauben geht Zöllner ein und wird die Vor- und Nachteile beider Varianten skizzieren. Prof. Axel Zöllner, Witten Last but not least befasst sich DGI-Vizepräsident Prof. Dr. Frank Schwarz mit der Frage, wie Komplikationen in der Implantologie in den Griff zu bekommen sind, zumal den sehr hohen Überlebensraten zahnärztlicher Implantate eine ansteigende Prävalenz periimplantärer Infektionen gegenübersteht. Biologische Komplikationen ließen sich unter Beachtung der ätiologischen Faktoren meist vermeiden oder durch eine frühzeitige Diagnostik und stadiengerechte Therapie in ihrer Progression kontrollieren. Die Ursachenforschung selbst sei derzeit allerdings nur rudimentär. Zurückzuführen sei die Periimplantitis auf bakterielle (Biofilm), systemische (Rauchen, Diabetes mellitus, IL 1) und lokale Faktoren (Lokalisation, Planung, Implantatoberflächen). Die Ursachen lägen zum einen bei den Patienten, die die klassische Mundhygiene vernachlässigten, aber auch bei den Behandlern im normalen Recallintervall (viermal pro Jahr). Ferner gebe es auch „hausgemachte“ Fehler wie Implantatfehlpositionierungen, die dem Biofilm die Möglichkeit gäben, das Implantat zu erreichen. All dies wird Schwarz anhand zahlreicher Fallbeispiele erläutern. DENT UPDATE GÜNSTIGER BUCHEN DENTAL MAGAZIN-Leser erhalten 15 Prozent Rabatt auf den Teilnahmepreis. Bei einer Online-Anmeldung unter www.dentupdate.de geben Sie bitte in das Feld „Gutscheincode“ folgenden Code zur Rabattierung ein: DM2015. Den Rabatt erhalten Sie auch bei telefonischer Anmeldung (Marion Becht: 06359 308787) oder per Anmeldung via E-Mail ([email protected]) mit Nennung des Codes. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) |7 Kompakt ANTIBIOTIKA KAUM EFFEKTIV Das Internationale Team für Implantologie (ITI) verlieh Dr. Wah Ching Tan aus Singapur den 20. André SchroederForschungspreis. Die Belegärztin und Studienleiterin am National Dental Centre in Singapur erhielt den Preis im Rahmen des Dresdener ITI-Kongresses. Die Studie ergab, dass eine systematische prophylaktische Antibiotikagabe bei gesunden Patienten vor einer Standardtherapie keine positiven Einflüsse zeigte. I ITI TI-Präsident Prof. Dr. David Cochran überreichte den mit 20.000 Schweizer Franken dotierten Preis für die Studie „Effect of systemic antibiotics on clinical and patient-reported outcomes of implant therapy – a multicenter randomized controlled clinical trial”. Gemeinsam mit ihren Koautoren Marianne Ong, Jie Han, Nikos Mattheos, Bjarni E. Pjetursson, Alex Yi-Min Tsai, Ignacio Sanz, May C. M. Wong und Niklaus P. Lang führte Dr. Tan eine multizentrische, randomisierte, kontrollierte klinische Studie durch, in der der Einfluss verschiedener systemischer Prophylaxe-Antibiotika auf von Patienten beschriebene Behandlungsergebnisse und postoperative Komplikationen bei Patienten mit konventioneller Implantatbehandlung untersucht wurde. Die Resultate der Studie zeigen, dass Prof. David Cochran überreichte den Preis an Dr. Wah Ching Tan aus Singapur. der Einsatz von systemischen ProphylaxeAntibiotika bei gesunden Patienten, die sich einer Standard-Implantatbehandlung unterziehen, die von für präklinische und klinische Forschung vergeben. Beide sind mit Patienten beschriebenen Behandlungsergebnisse oder die Häufigje 10.000 Schweizer Franken dotiert. Der André Schroeder-Forkeit von postoperativen Komplikationen nicht positiv beeinflusst. schungspreis wird an unabhängige Wissenschaftler für FortTan hält einen Masterabschluss in Oralchirurgie (Parodonschritte in zahnmedizinischer Forschung und Entwicklung vergetologie) der National University of Singapore und promovierte ben mit dem Ziel, neue wissenschaftliche Erkenntnisse in dentain Zahnmedizin an der Universität Bern, Schweiz. Neben dem ler Implantologie, oraler Geweberegeneration und verwandten Nachdiplomstudium arbeitete sie als Gebieten zu fördern. Zahnärztin sowie als Assistenzärztin in Der Preis wird seit mehr als 20 JahONLINE CONTENT Parodontologie am National Dental ren zu Ehren des Gründungspräsidenten Centre in Singapur. Seit 2009 unterrichdes ITI, Professor André Schroeder www.iti.org tet sie an der National University of Sin(1918–2004), vergeben, der Pioniergapore Doktoranden in Parodontologie. arbeit auf dem Gebiet der dentalen Daneben führt sie fachärztliche parodontale und dentale Implantologie leistete und dessen Lebenswerk maßgeblich zur Implantatbehandlungen am National Dental Centre sowie am modernen Zahnheilkunde beitrug. Dental Studio in Singapur durch und betreibt klinische ForDer André Schroeder-Forschungspreis 2016 wird anlässlich schung am National Dental Centre in Singapur. des ITI Kongresses Nordamerika verliehen, der vom 28. bis Der André Schroeder-Forschungspreis wird jährlich verlie30. April 2016 in Chicago stattfinden wird. Bewerbungen werden hen und ist eine der angesehensten Auszeichnungen auf dem bis zum 15. September 2015 entgegengenommen. Weitere Gebiet der dentalen Implantologie. Ab 2016 werden zwei Preise Informationen sind auf der Webseite des ITI verfügbar. (sk) 8 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) © 06/2014 · 412957V0 Ein neues Level der Flexibilität. F6 SkyTaper. Endlich ein Ein-Feilen-System, das optimale und komplette Flexibi- Fünf verschiedene Feilengrößen sorgen dabei für ein lückenloses lität zur Behandlung nahezu aller Kanalanatomien bietet. Der neue Anwendungsspektrum. Zusätzliche Flexibilität bietet die Beschaf- F6 SkyTaper von Komet. Das neue rotierende System mit Taper 6 fenheit jeder einzelnen Feile: Trotz des größeren Tapers ist der ermöglicht die Wurzelkanalaufbereitung mit nur einer Feile. F6 SkyTaper spürbar geschmeidiger als vergleichbare Instrumente. www.kometdental.de Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) |9 Kompakt VORTRÄGE DER ITI-FELLOWS Eine Besonderheit deutscher ITI-Kongresse: Fellows referieren zu relevanten Themen der Implantologie. Die Resonanz auf diesen „Fellow-Block“, wie er intern genannt wird, überzeugte auch in Dresden. Wenn man sich die dargestellten Themen vergegenwärtigt, ist dies auch keineswegs verwunderlich, denn von Bone-Splitting-Stabilisationstechniken über Implantate bei Bisphosphonattherapie, Vermeidung von Augmentationen durch Verwendung kurzer Implantate, Reinigung von Implantatoberflächen durch verschiedene Verfahren, Präsentation einer Ein-Jahres-Studie mit Vollkeramikimplantaten bis hin zur verschraubten vollkeramischen Restauration – es wurde eine ganze Reihe „heißer implantologischer Eisen“ angefasst. Wichtig für die Kongressteilnehmer – die „Take Home Messages“ der vornehmlich in eigener Praxis tätigen ITI-Fellows: • PD Dr. Dr. Stricker: „Beim Bone Splitting führt eine laterale Augmentation mit einem bewährten Knochenmaterial und dessen Fixation mit einer Pin-fixierten Membran zu deutlich besseren Ergebnissen!“ • Dr. Dr. Andreas Hentschel: „Kurze Implantate (8 bis 9 mm Länge) sind im Seitenzahnbereich des Unterkiefers eine hervorragende und bewährte (ca. 98 Prozent Erfolg nach drei Jahren) Alternative zu längeren nach Augmentation!“ • Prof. Dr. Anton Friedmann: „Auch bei Bisphosphonateinnahme sind Insertionen von Implantaten mit sehr gutem Erfolg möglich.“ • Dr. Georg Bach: „Es gibt zahlreiche sinnvolle Optionen für die Dekontamination keimbesiedelter Implantatoberflächen in der Periimplantitistherapie. Am besten schnitten laserunterstützte Verfahren und die Photodynamische und die Photothermische Therapie ab.“ • Prof. Dr. Heinz Kniha: „Auch unter Würdigung der stringenten Vorgaben der Tarnow-Regeln weisen Zirkondioxidimplantate hervorragende ästhetische Ergebnisse auf.“ • Dr. Kay Vietor: „Monolithische, vollkeramische, verschraubte Kronen-Abutment-Einheiten sind eine bewährte und hervorragende Versorgungsalternative im Front- und Eckzahnbereich sowie in der Prämolarenregion.“ DAS STREITGESPRÄCH Ebenfalls eine ITI-Besonderheit ist das Streitgespräch. Obwohl das diesjährige Thema noch vor wenigen Jahren vermutlich zu einem echten kollegialen Streit hätte führen können, ging es bei „Soft Tissue Level versus Bone Level“ den Diskutanten weniger um die Kontroverse als vielmehr um die Darstellung der individuellen Vor- und Nachteile der jeweiligen Versorgungsphilosophie. Und dies gelang, moderiert von ITI-Past-Präsident Prof. Dr. Dieter Weingart, Prof. Dr. Petra Gierthmühlen, Dr. Dr. Andreas Hentschel, ZTM Andreas Kunz und Prof. Dr. Andreas Schlegel, auch überaus überzeugend – salomonisch auch das Fazit dieser Diskussionsrunde: Beide Verfahren haben ihre Berechtigung seit Längerem unter Beweis gestellt, so fußt die heutige Wahl „Bone oder Tissue Level“ längst nicht mehr auf einer „implantatphilosophischen“ Fragestellung, sondern eher auf der Lokalisation des geplanten Implantats (Front- oder Seitenzahnbereich) bzw. auf patientenspezifischen Gegebenheiten. (su) Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 11 Implantologie und Parodontaltherapie MASTER OF SCIENCE Staatlich anerkannt akkreditiert DVT-Fachkundenachweis STI Management of Dental and Oral Medicine Bismarckstraße 27 | 67059 Ludwigshafen Fon: +49(0)621 68124457 Fax: +49(0)621 68124466 [email protected] | www.dgi-master.de Kompakt WEBINAR ADHÄSIVTECHNIK kuraray und Henry Schein präsentieren auf www.dental-online-college.de am 20. Mai das kostenlose Webinar „Endlich Freude am Kleben! – Adhäsive Befestigung auf dem neuesten Stand“. elbstadhäsive Befestigungsmaterialien versprechen in der Praxis eine große Erleichterung für Zahnärztin, Zahnarzt und Team. Doch die Handhabung will gelernt sein. Definitiv gilt: Erfolgreiche Adhäsivtechnik ist nicht auf der Überholspur zu bewältigen. Und genau hier setzt das einstündige kostenlose Webinar an, das am 20. Mai von 17.00 bis 18:00 Uhr auf www.dentalonline-college.de stattfindet. Der Referent Prof. Dr. Frank Jochum, niedergelassen in Essen, schlägt eine Brücke zwischen Praxis und Wissenschaft. Seine Erfahrungen aus 4.000 Befestigungen mit einem selbstadhäsiven Zement führen zusammen mit der aktuellsten Literatur zu eindeutigen und nachvollziehbaren Handlungsempfehlungen. Step by Step vermittelt der Wissenschaftler und Praktiker die sichere Hand12 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) privat S Prof. Dr. Frank Jochum studierte Zahnmedizin in Düsseldorf und ist seit 1997 niedergelassen in einer Gemeinschaftspraxis in Essen. Zu seinen Schwerpunkten zählen hochwertiger Zahnersatz, Restaurationen und Spuprakonstruktionen. [email protected] habung dieser Werkstoffklasse, angefangen bei der Indikationswahl über die Vorbereitung der Restauration und des Zahns bis hin zur Härtung und Überschussentfernung. Und: Jochum zeigt erste Fälle mit dem neuen, zur IDS vorgestellten Befestigungsmaterial Panavia V5. WEBINAR ADHÄSIVTECHNIK 20. Mai 2015, 17.00 bis 18:00 Uhr Titel: „Endlich Freude am Kleben!“ – Adhäsive Befestigung auf dem neuesten Stand Referent: Prof. Dr. Frank Jochum, Essen www.dental-online-college.de WÄHLEN SIE DIE SICHERHEIT EINES STARKEN PARTNERS. Ein hoher Qualitätsanspruch und über 28 Jahre Erfahrung machen uns zu dem Komplettanbieter für Zahnersatz, den Sie sich wünschen. Deutschlandweit. Meine schönste Entscheidung. FREECALL 0800/7 37 62 33 WWW.PERMADENTAL.DE Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 13 Vernetzte Praxen Einen Schritt weiter ist KaVo. Deren 2012 gelaunchte zentrale MonitoringSoftware AdViClinic nutzen bisher fünf universitäre Einrichtungen im Ausland – zwei in Skandinavien, zwei in Saudi-Arabien und die niederländische Universität Nijmegen –, erklärt Stefan Herrmann, Internationaler Produktmanager für Behandlungseinheiten bei KaVo. Die Software zeigt den Verschleiß und etwaige Fehler jeder Behandlungseinheit an, die an das System angeschlossen ist. „In Dammann verfügt die Universität über 242 Einheiten – für solch große Institutionen lohnt sich das vernetzte Monitoring absolut“, erklärt Herrmann. Allerdings: AdViClinic erlaubt keine Fernwartung, sondern sorgt lediglich für eine schnelle digitale Fehlermeldung an die Kliniktechniker. „Eine Reparatur aus der Ferne ist etwas, das Kunden immer wieder anfragen, was aber praktisch kaum umsetzbar ist“, sagt er. „Technische Defekte an einem Gerät lassen sich, wenn die entsprechenden Sensoren installiert sind, üblicherweise von Ferne detektieren, aber nicht reparieren.“ Die Kliniksoftware sei im Grunde bei allen neuen Behandlungseinheiten mit Ethernet-Schnittstelle zur digitalen Vernetzung integrierbar, also bei den neueren Modellen Estetica E70, E80 Vision sowie E50, und wurde auch bereits in Praxen in Deutschland getestet. „Für Einzel- oder Gemeinschaftspraxen mit nur drei bis fünf Behandlungseinheiten ist dieses Tool weniger interessant“, so kommentiert Herrmann das Feedback der Testpraxen. „Die Vorteile eines solchen Systems kommen nur ab einer gewissen Anzahl von Behandlungseinheiten zum Tragen.“ Aktuell arbeitet der Dentalhersteller aus dem oberschwäbischen Biberach an der Riß an der Erweiterung der im Mai 2015 frisch gelaunchten Conexio Systemsoftware für die Praxis mit einzelnen Service-Derivaten aus AdViClinic, etwa der Steuerung und Dokumentation der Hygiene sowie zentraler Softwareupdates, die bisher einzeln per USB-Stick von einem externen Servicemitarbeiter durchgeführt werden. „Die Digitalisierung des Monitorings wird immer inteSciCan „Meldet ein Gerät einen Fehler, kann ein Praxismitarbeiter diesen per Mausklick in einer E-Mail an einen Servicetechniker weiterleiten“, erklärt Burr. Per Fernzugriff, den das Praxisteam anfordert und autorisiert, kann sich der Techniker in das System der Sauganlage einloggen und eine digitale Fehleranalyse durchführen. „Softwareund Konfigurationsprobleme können oft direkt aus der Ferne am PC behoben werden und für Geräte, die vor Ort repariert werden müssen, kann der Techniker gleich die passenden und oft sehr speziellen Die G4-Technologie von SciCan ist ein Beispiel für den von extern erfolgenden digitalen Service in der Zahnarztpraxis. Ersatzteile in die Praxis mitnehmen.“ Um den digitalen Service effizient zu in der Praxis für einen Fernzugriff ausgegestalten, schult Dürr Dental die Techniker stattet werden, spielen Fehleranalyse und am Firmenstandort. Vorbereitung der Reparatur am PC eine immer größere Rolle. „Für BehandlungsDEPOTS IM DIGITALEN WANDEL einheiten etwa gibt es immer mehr Ersatzteile. Wenn wir schon per Monitoring die Die großen Dental-Depots, die in etwa Fehlerart erkennen und die entsprechen75 Prozent der Zahnarztpraxen Wartung und Reparatur der Dentalgeräte übernehden Ersatzteile im Vorfeld eines Reparaturmen, haben sich seit mehreren Jahren dem besuchs beschaffen können, sparen wir digitalen Zeitalter angepasst. „Wir haben eine Menge Zeit und Aufwand.“ uns auf den Wandel zur digitalen Praxis eingestellt“, sagt Henning Richter, SIRONA UND KAVO Geschäftsführender Gesellschafter bei TÜFTELN NOCH Gerl Dental. Insgesamt 1,5 bis zwei MillioDoch gerade die Hersteller von Behandnen Euro hat das Depot in neue Hard- und lungseinheiten stehen bei der WeiterentSoftware investiert; ein Fünftel des Jahres wicklung ihrer Praxissoftware für eine befinden sich die Gerl Techniker auf SchuFernwartung noch in den Startlöchern. lungen. „Man muss klar sagen: Seit die „Sirona hat frühzeitig erkannt, dass verDigitalisierung in die Praxen Einzug gehalnetzte Systeme und Produkte wesentten hat, ist der Service für die hochtechniliche Vorteile für Service und Wartung sierten Geräte schulungs- und durch die bieten“, sagt PR-Managerin Marion Software auch wartungsintensiver geworWeixlberger. „Geräte der neuen Generaden.“ Die etwa 200 Gerl-Techniker können tion sind daher mit StandardschnittstelGeräte, die mit intelligenter Steuerungslen ausgestattet, über die eine Ferndiagsoftware ausgestattet und mit dem Depot nose möglich ist.“ Produkte wie die vernetzt sind – egal, ob Sauganlagen, Behandlungseinheit Teneo oder das RöntKompressoren, Behandlungseinheiten gensystem Galileos, sagt sie, verfügen seit oder Sterilisatoren –, per Laptop überwasieben beziehungsweise acht Jahren stanchen und, falls erforderlich, per Fernzugriff dardmäßig über diese Funktion. „Sirona reparieren. „Der Vorteil: Dank des Monitoinvestiert kontinuierlich in Forschung und rings sehen die Techniker früh, wann die Entwicklung, um bestehende Technolonächste Wartung anfällt, und können gien im Sinne des Kunden und einer einen Termin im Voraus vereinbaren und hohen Servicequalität weiterzuentwibesser planen“, erklärt Richter. Die Hälfte ckeln“, sagt Weixlberger. Über die Weiterder Gerl-Kunden, sagt er, nutze bereits entwicklung der Möglichkeiten der Fernjetzt ein Monitoring der Praxis-EDV durch diagnose möchte sich Sirona zu diesem den Dentalhändler. Da immer mehr Geräte Zeitpunkt noch nicht äußern. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 15 Vernetzte Praxen ressanter, je mehr Dokumentation der Gesetzgeber verlangt“, bemerkt Herrmann. Dennoch: „Geld wollen die Zahnärzte für einen solchen Service nicht ausgeben“, da ist sich der Experte sicher. Die zweite adaptierte Conexio-Version, schätzt er, könnte im September 2015 auf den Markt kommen. FERNZUGRIFF NOCH NEULAND Bei den meisten Herstellern in Deutschland steckt der digitale Support noch in den Kinderschuhen – nicht so bei Planmeca. Der finnische Dentalgerätehersteller hat bereits vor sechs Jahren eine Klinikmanagement-Software entwickelt, die auch digitalen Service bietet, das heißt ferngesteuerte Überwachung der gesamten Klinik oder auch Praxis in Echtzeit, betont Dieter Hochmuth, Geschäftsführer der Planmeca Vertriebs GmbH. Auch Zahnärzte in Deutschland, sagt er, nutzen den digitalen Service für Behandlungseinheiten, Röntgengeräte und Fräseinheiten. „Wir sind der erste Anbieter einer solchen Klinikmanagement-Software. Schon früh haben wir erkannt, wie wichtig es ist, Zahnärzte und ihre Teams dabei zu unterstützen, technische Probleme direkt zu lösen. Denn so können die Unterbrechungen im Arbeitsablauf auf ein Minimum reduziert und Kosten gespart werden“, erklärt Hochmuth. Alle Benutzerinformationen der einzelnen Geräte werden in einer Datenbank aufgezeichnet, was bei der Lösung technischer Probleme hilft. Zum digitalen Support gehören auch ferngesteuert ausgeführte Softwareupdates für Behandlungseinheiten sowie Informationen etwa über den Nutzungsgrad. Der kanadische Hygienespezialist SciCan hat bereits mehrere seiner Statim Kassettenautoklaven sowie Reinigungs- und Desinfektionsgeräte (RDGs) mit der so genannten G4-Technologie ausgestattet, die mit vorher im Gerät hinterlegten E-Mail-Adressen, etwa von Servicetechnikern, direkt kommunizieren kann. „Der Servicetechniker kann anhand der Informationen in der Mail bereits sehen, ob das Problem durch einen Mitarbeiter in der Zahnarztpraxis behoben kann oder ein Techniker in die Praxis fahren muss“, erklärt Stefan Conrad, Leiter der Geschäftseinheit Instrumentenaufbereitung bei SciCan. „Das kann die Ausfallzeit des Geräts drastisch reduzieren. Bei den Hydrim Thermodesinfektoren rutscht gelegentlich ein Instrument durch die Körbe und blockiert den unteren Wasserarm. Nach der automatisierten Fehlermeldung kann der Techniker einen solchen Fall mit dem Praxispersonal besprechen und ein Praxismitarbeiter kann den Fehler selbst beheben.“ Die Hälfte aller Fehler, schätzt Conrad, können so ohne Technikerbesuch behoben werden. Über das OnlinePortal der G4-Software können Techniker eine Servicehistorie anlegen, Software- updates durchführen und per Fernzugriff maximal zwei Stunden lang auf die Geräte zugreifen, mit einem Passwort, das ein Praxismitarbeiter an den Techniker weitergibt. Einige Praxen in Deutschland, sagt Conrad, nutzen den digitalen Service bereits, den SciCan seinen Kunden selbst anbietet. „Wir würden auch in Deutschland unsere Händler gerne dazu bringen, den Fernzugriff auf unsere Geräte zu nutzen. Leider ist das noch Neuland für viele und einige Händler zögern noch etwas“, bedauert Conrad. DER MENSCH IM MITTELPUNKT Trotz aller Digitalisierung und Automatisierung bestimmt der Zahnarzt, beziehungsweise seine Mitarbeiter, weiterhin, inwieweit die mit intelligenter Software ausgestattete Technik von fern gesteuert wird. E-Mail-Adressen, an die eine Fehlermeldung gesendet wird, muss er selbst hinterlegen, den Fernzugriff eines Technikers autorisieren und einer Reparatur am PC, die am anderen Ende der Welt durchgeführt werden könnte, muss er zumindest per Mausklick zustimmen. Ob der Mensch, der den letzten Handgriff tut, in ferner Zukunft gar nicht mehr notwendig sein muss und Maschinen sich selbst überwachen und ohne menschliche Hilfe kommunizieren, ist noch nicht abzusehen. Heute ist diese Machine-to-Machine Communication in deutschen Praxen jedenfalls noch Science-Fiction. Dürr Dental Die Steuerungssoftware Tyscor Pulse von Dürr Dental ermöglicht neben dem Check der Absauganlage bei Bedarf auch die Ferndiagnose durch den Servicetechniker. 16 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) 3M Deutschland GmbH · Standort Seefeld · 3M ESPE · ESPE Platz · 82229 Seefeld Freecall: 0800 - 2 75 37 73 · [email protected] · www.3MESPE.de · 3M, ESPE und Scotchbond sind Marken von 3M Company oder 3M Deutschland GmbH. © 2015, 3M. Alle Rechte vorbehalten. Das für alle Fälle Vielseitigkeit ohne Kompromisse. Etch & Rinse, selektive Schmelzätzung oder selbstätzend: Ganz gleich, welche Technik Sie bevorzugen – als Adhäsiv brauchen Sie nur noch Scotchbond Universal. Es kommt mit einer einzigen, einfachen Anwendungstechnik für direkte und indirekte Indikationen aus und haftet ohne zusätzlichen Primer an allen Oberflächen: Schmelz, Dentin, direkten und indirekten Restaurationsmaterialien. 3M ESPE. Qualität, die begeistert. Scotchbond™ Universal Adhäsiv www.3MESPE.de/Scotchbond Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 17 EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen 18 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen KERAMIK: IMPLANTATMATERIAL DER ZUKUNFT? VITA CS (3) Um den Patientenwünschen nach biologisch orientierten Lösungen gerecht zu werden, bieten immer mehr Hersteller Keramikimplantate an. Doch wann sind die einteiligen Titanalternativen indiziert, wann kontraindiziert? Wie funktioniert die Einheilung? Senken das Material und die Oberflächengestaltung das PeriimplantitisRisiko? Handelt es sich nach wie vor um Nischenprodukte oder steht bald der Durchbruch an? Darum geht es im aktuellen Expertenzirkel mit Fachleuten aus der Praxis, der Hochschule und der Industrie. | ANNE BARFUß Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 19 Privat Privat Privat EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen ANDRE SCHÖNE DR. MICHAEL GAHLERT PROF. DR. WAEL ATT ist Zahntechniker/Dipl. Betriebswirt SGBS und seit 2008 als Projektleiter bei der VITA Zahnfabrik in Bad Säckingen tätig sowie Mitinitiator der Business Unit vitaclinical ist seit 1990 niedergelassen in einer Gemeinschaftspraxis in München. Schwerpunkte: Implantologie, Parodontologie. Befasst sich seit Jahren mit der Konzeption von Keramikimplantaten. ist seit 2007 Oberarzt an der Klinik für Zahnärztliche Prothetik des Universitätsklinikums Freiburg und leitet das Postgraduiertenprogramm. [email protected] [email protected] [email protected] Biologisch orientierte Lösungen sind in, neue Keramikimplantate scheinen akzeptierter zu sein denn je. Wie schätzen Sie zurzeit die Relevanz ein? GAHLERT: Die Relevanz ist hoch. Denn es gibt in der Tat klare Vorteile auf biologischem Niveau. Zirkonoxidimplantate der neuesten Generation sind echte Alternativen zu etablierten Titanimplantaten. Heute ist es möglich, Patienten metallfrei zu versorgen, ohne befürchten zu müssen, dass Keramik und Titan nicht auf Augenhöhe funktionieren. Das ist Vergangenheit. stimmen. Wichtig ist auch der Service vor Ort. Wie lange wartet man auf Ersatzteile? Wie unterstützt mich „mein“ Hersteller? Gibt es dazu Vergleichsstudien? ATT: Das wäre wünschenswert, aber leider sucht man solche Stu- dien in der Literatur vergebens. Sie wären wohl auch kaum zu etablieren. GAHLERT: Aber der industrielle Herstellungsprozess der einzelnen Systeme lässt sich recherchieren. Handelt es sich um einen Hersteller mit Erfahrung, welche Sicherheitsfeatures werden beachtet, bevor das Medizinprodukt das Werk verlässt? 1 THEMA 3 MEINUNGEN Sind die Titanalternativen tatsächlich gefragt? Sie sind nicht gerade kostengünstig. ATT: Das ist richtig. Aber es verlangen einfach immer mehr Patienten eine metallfreie Versorgung – entweder aus ästhetischen Gründen oder weil sie meinen, allergisch auf Titan zu reagieren. Dass Titan Allergien auslöst, ist wissenschaftlich nicht belegt. ATT: Dennoch müssen und möchten wir diesen Patienten Alter- nativen bieten. Und das können wir heute guten Gewissens tun. Die neue Generation, zum Beispiel ceramic.implant von vitaclinical, weist dieselbe Gewebeverträglichkeit und Stabilität wie das Titan auf. GAHLERT: Meiner Einschätzung nach braucht es noch drei bis vier Jahre, bis wir auch den kritischsten Verweigerern dieses Themas die Augen öffnen. Keramikimplantate werden bereits seit Jahren angeboten. Nach welchen Kriterien soll der Praktiker sein System wählen? ATT: Entscheidend ist die klinische Datenlage. Nicht alle Systeme waren beziehungsweise sind wissenschaftlich dokumentiert. Zudem muss das Handling – das chirurgische und prothetische – 20 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Wie sieht es mit Langzeitdaten aus? Einige Systeme sind schließlich schon seit Jahren auf dem Markt. GAHLERT: Es gibt inzwischen etliche Studien über Langzeiterfahrungen mit Keramikimplantaten aus Zirkondioxid. Jedoch besitzen diese Studien unterschiedliche Evidenzgrade, an denen die Relevanz einer solchen Studie gemessen wird. Hinzu kommt, dass einige Hersteller ihre Implantate kurze Zeit nach Markteinführung in Details wie Design und Oberflächenbeschaffenheit optimiert haben. Bedeutet das, die Daten sind bereits bei Veröffentlichung veraltet? GAHLERT: So könnte man es ausdrücken. Die Daten zur klinischen Auswertung dieser Generation der Keramikimplantate sind nicht mehr „up to date“, wenn sie endlich nach einer meist länger dauernden Periode der Erstellung der Studie und deren ReviewProzess endlich veröffentlicht werden. Und wie sieht es mit Überlebens- und Erfolgsraten der neuesten Generation von Keramikimplantaten aus? EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb. 1: Die klinische Situation eines Falls im Unterkiefer zeigt fehlende 37 und 36, insuffiziente Füllungen an 35 und 45, insuffiziente Krone an 46 sowie tiefe Karies an 47. Abb. 2: Orthopantomogramm zeigt multiple Restaurationen im Ober- und Unterkiefer. Eine periapikale Läsion an 46 ist deutlich zu erkennen. Abb. 3: Klinische Situation ca. acht Wochen nach Extraktion der Zähne 46 und 47 Abb. 4: Insertion von drei Keramikimplantaten in Regio 36, 46 sowie 47 GAHLERT: Sie sind so gut wie die Überle- bens- und Erfolgsraten vergleichbarer Titanimplantate. Bitte konkretisieren Sie das. ATT: In Freiburg läuft beispielsweise seit 2010 eine prospektive, multizentrische klinische Studie. Danach stellen Zirkonoxid-Implantate eine Erweiterung des Behandlungsspektrums dar und zeigen sowohl in präklinischen als auch klinischen Untersuchungen Ergebnisse, die mit Titanimplantaten vergleichbar sind. Klinische Fünf- oder Zehnjahresstudien des neuen ceramic.implant von vitaclinical gibt es noch nicht. Unsere Laborstudien belegen aber, dass die einteiligen cera- mic.implant einer simulierten Kaubelastung von zehn Jahren standhalten. Auch die Oberflächenstruktur bleibt stabil. Welche Rolle spielt das Material? Ist Zirkonoxid gleich Zirkonoxid oder gibt es da Unterschiede? ATT: Die Materialbearbeitung ist entscheidend. Zirkonoxid ist nicht Zirkonoxid. Als Basismaterial kann es beispielsweise mit verschiedenen Materialien stabilisiert werden. Dafür verwendet man heute meist Yttrium. Die meisten Hersteller setzen heute auf ein so stabilisiertes Zirkonoxid. GAHLERT: Der industrielle Prozess zur Herstellung von Keramikimplantaten ist allerdings sehr komplex. Materialwissenschaftliches Know-how ist ebenso wichtig wie zuverlässige industrielle Produktion. Wer da die höchste Erfahrung aufweisen kann, macht möglicherweise das beste Produkt. SCHÖNE: Materialwissenschaftliches Know-how ist unsere Stärke. Seit der Gründung der VITA Zahnfabrik vor über 90 Jahren steht bei uns die Entwicklung zuverlässiger ästhetischer und biologischer Materialien für Patienten im Fokus. Diesen hohen Anspruch haben wir in verschiedenen Materialgruppen umgesetzt, ganz gleich ob es sich um Keramiken, Kunststoffe oder moderne Hybridmaterialien handelt. Wir sind überzeugt, dass Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 21 EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb. 5: Nach ca. drei Monaten wurden die Abformpfosten auf die Implantate aufgesteckt und eine definitive Abformung mittels eines individualisierten Löffels und Polyäther-Abformmaterials wurde durchgeführt. Keramiken bessere biologische Eigenschaften haben als Metalle. So entwickelten wir mit immer neuen technologischen Möglichkeiten Keramiken, die erweiterte Indikationsmöglichkeiten boten. Das zeigt der Weg von den Jacketkronen über Kernmassen, VITA Hi-Ceram und VITA In-Ceram. Mit der Verfügbarkeit von Hochleistungskeramik war damit der Schritt, Zahnersatz auch auf eigenen keramischen Implantaten zu befestigen, eine logische Folge. So entstand unser Keramikimplantat ceramic.implant. Dabei ist es uns gelungen, Werkstoff, Design und Oberfläche keramikgerecht zu gestalten. Was genau sind die Besonderheiten? SCHÖNE: Kürzere Einheilzeiten, acht Wochen im Unterkiefer und 16 Wochen im Oberkiefer – und zwar ohne Schutzschiene. Dazu kommen ein hoher Bone Implant Contact, stabiles Knochenniveau und natürliche Weichgewebsanlagerung am Implantat. Andere Systeme empfehlen ausdrücklich Schutzschienen für den herausragenden Keramikstumpf bei einteiligen Systemen. Warum VITA nicht? SCHÖNE: Das Tragen einer Schutzschiene stammt aus den Tagen von Oberflächen „1.0“, also der Oberflächen, die eine verminderte Primärfestigkeit und/oder Osseointegration aufwiesen. Heute, mit 22 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Abb. 6: Klinische Situation ca. vier Wochen nach Ausformung der Weichgewebe mithilfe von implantatgetragenen Provisorien der Oberfläche cer.face 14 und dem richtigen Design, sind die Eigenschaften der Integration eines Titan- und Keramikimplantats identisch. ximalen und okklusalen Kontakte bestehen. Bei unzureichender Primärstabilität ist ein einteiliges Implantat kontraindiziert. Mit anderen Worten: Schutzschienen sind „Schnee von gestern“? SCHÖNE: So sehen wir das. Auch eine provisorische Versorgung ist möglich. Wichtig: Das Provisorium muss approximal und okklusal außer Kontakt geschliffen werden. In der Praxis wird im Seitenzahnbereich übrigens häufig auf ein Provisorium verzichtet. Die Einteiligkeit verlangt allerdings eine gute Primärstabilität, wenn diese nicht erreicht werden kann, zum Beispiel wegen schlechter Knochenqualität oder zu geringen Knochenangebots und Verwendung von viel Knochenersatzmaterial, ist vom Einsatz eines einteiligen Implantats eben abzuraten. Dann braucht es eine gedeckte Einheilung. Herr Dr. Gahlert, sind Sie für oder gegen Schutzschienen? GAHLERT: Pro – für mich persönlich ist die Schutzschiene bei einteiligen Keramikimplantaten ein „Must-have“, da ich nicht beurteilen kann, wie sich mein Patient verhält, wenn er die Praxis verlässt und anfängt, die erste Nahrung zu zerbeißen. Im sichtbaren Bereich braucht es sowieso ein Provisorium, das im Bereich des über die Gingiva herausragenden Stumpfes hohlgeschliffen ist. Im Seitenzahnbereich plädiere ich für partielle Tiefziehschienen, die Patienten nur beim Essen tragen sollen. Aber: Diese Schutzmaßnahmen empfehle ich lediglich für die sensible Einheilperiode der ersten vier Wochen. Denn in dieser Zeit sollte das Implantat wegen des Erreichens der sekundären Stabilität nicht früh- oder fehlbelastet werden. Herr Professor Att, wie gehen Sie in Ihrer Klinik vor? ATT: Wir verzichten auf Schutzschienen. Stimmen Primärstabilität, Implantatdesign und Knochenqualität, erübrigt sich eine Schutzschiene. Wir versorgen provisorisch, wenn die Primärstabilität zwischen 25 und 35 Ncm liegt. Bei einer geringeren Primärstabilität ist eine provisorische Versorgung zwar nicht möglich, der Keramikstumpf muss dennoch nicht geschützt werden, da keine appro- Kommen wir zu den Kontraindikationen. In welchen Fällen sollte man von einteiligen Keramikimplantaten Abstand nehmen? GAHLERT: Spezielle Kontraindikationen für einteilige Keramikimplantate gibt es im Grunde nicht. Es gelten die bekannten allgemeinmedizinischen und tem- Att (8) EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb. 7: Die definitiven Keramikkronen (Enamic) wurden mit Unicem Automix befestigt. Abb. 8: Periapikale Röntgenaufnahmen nach Insertion der Kronen Abb. 9: Der Patient (21 Jahre) hatte als Kind ein Frontzahntrauma am Zahn 21 und infolgedessen eine endodontische Behandlung. Der Zahn musste nun wegen schlechter Prognose aufgegeben werden. Es wurde ein Vollkeramikimplantat geplant. porären zahnmedizinischen Kontraindikationen. Kritisch ist die provisorische Versorgung, zum Beispiel beim zahnlosen Patienten. Die Totalprothesen müssen an den Stellen der herausragenden Keramikimplantate fein säuberlich hohlgeschliffen werden, und dennoch ist es dann nicht sicher, ob durch ein leichtes Verrutschen der Prothese bei der Nahrungsaufnahme es nicht doch zu einer Berührung der Stümpfe kommt. In diesen Fällen werden zweiteilige Systeme ihren Input leisten können. ATT: Einteilige Keramikimplantate eignen sich bestens für den Seitenzahnbereich. Schwieriger wird es jedoch wegen des Achsenausgleichs im Oberkieferfrontzahnbereich. Wegen des einteiligen Aufbaus der Keramikimplantate muss – um Achsendivergenzen zu vermeiden – die Operation genau geplant werden. Bohrschablonen und computergeführte Chirurgie können helfen bei der präzisen Achsenpositionierung. Denn im Kiefer können die Implantate natürlich nicht immer senkrecht gesetzt werden. Abb. 10: Röntgenbefund des Zahns 21 bei Erstkontakt mit dem Patienten Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 23 EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb. 11: Zwölf Wochen nach Zahnextraktion wurde die Insertion des Keramikimplantats geplant. Jedes Implantat muss sich den anatomischen Verhältnissen beugen. Im Oberkieferfrontzahnbereich ist es nicht einfach, die Implantatachse so zu setzen, dass ein ästhetisches Ergebnis erzielt wird. Funktioniert das mit zweiteiligen Implantaten besser? ATT: Es ist jedenfalls deutlich einfacher. GAHLERT: Jeder Anwender möchte zweiteilige Systeme für solche Indikationen. Doch wer sich einmal mit einteiligen Implantaten befasst, wird die erstaunliche Erfahrung machen, dass es auch anders geht. Die Zweiteiligkeit von Zahnimplantaten sehe ich inzwischen als Paradigma an. Denn das klinische Handling ist letztlich einfach, wenn Anwender einmal eine klinische Schulung mitgemacht haben. Es sind zum Teil neue chirurgische und neue Handling-Techniken, die schlicht und einfach erlernt werden müssen. Dann eröffnen sich ungeahnte Versorgungsmöglichkeiten in neuen Dimensionen. Zählen Frontzahnversorgungen mit einteiligen Keramikimplantaten in Ihrer Praxis zum Standard? GAHLERT: Die Versorgung des hochsensiblen, ästhetisch relevanten Frontzahnbereichs ist für uns die wichtigste Indikation für einteilige Keramikimplanate. Unser Team in München und in Basel 24 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Abb. 12: Klinische Situation acht Wochen nach Einsetzen eines Straumann Monotyp Keramikimplantats mit 4-mm-Abutment. Die Implantatschulter wurde jetzt freigelegt und mit einem Chairsideprovisorium versorgt. kann von besten Erfahrungswerten mit Zirkonoxidimplantaten berichten. Dort, wo wir mit zweiteiligen Titanimplantaten schon sehr gute Ergebnisse erzielen konnten, scheinen einteilige Keramikimplantate nochmals überlegener zu sein, gerade was das Weichgewebeverhalten, die sogenannte „rote Ästhetik“, anbelangt. Womöglich hängt das mit der Steifigkeit des Implantatkörpers in Verbindung mit dem extrem biokompatiblen Material zusammen. Und wie bekommen Sie die Achsendivergenzen in den Griff? GAHLERT: Dabei können Positionsindikatoren helfen, die schon nach der ersten Pilotbohrung eingesetzt werden, um die Achsenrichtung zu überprüfen. Spezielle Abutmentkonfigurationen der Implantate tragen auch zum Achsenausgleich bei. Eine Orientierungsschablone im Sinne einer Tiefziehschiene sollte im Rahmen der präimplantologischen Diagnostik immer angefertigt werden. Backward Planning ist ebenso optional. Die schwierigste Situation, ein einteiliges Keramikimplantat zu inserieren, ist bei einem vorhandenen Deckbiss gegeben. Bieten alle Hersteller solche Positionsindikatoren an? SCHÖNE: Außer dem paralleling.pin als Bestandteil unseres surgical.tray bieten wir keine zusätzlichen Indikatoren an. Wir gehen davon aus, dass Anwender unseres Systems bereits solche Hilfsmittel für andere Systeme zur Verfügung haben und diese auch für ceramic.implant nutzen wollen. Erfolgt die Insertion von Keramikimplantaten nach dem Protokoll einteiliger Titanimplantate oder gibt es Unterschiede? ATT: Grundsätzlich sind einteilige Keramik- und Titanimplantate vom Verfahren her gleich zu behandeln. Die Insertionstiefe bzw. die Höhe des suprakrestalen Bereichs variiert je nach Hersteller. Je nach Implantattyp reichen die Empfehlungen von 1 bis 3 mm oberhalb des Knochens, bei VITA sind es zirka 2 mm oberhalb des Knochens. Gibt es spezielle Altersbegrenzungen für Keramikimplantate? ATT: Das Alter ist bei allen Implantationen zu berücksichtigen, insbesondere das Mindestalter. Dafür gelten die gleichen Regeln wie für Titanimplantate. In der Vergangenheit hielt man Implantieren ab 18 Jahren für indiziert, in der Annahme, das Wachstum sei dann abgeschlossen. Dem ist jedoch nicht so. Das Gesichts- und Knochenwachstum dauert bis zum 30., oft sogar bis zum 35. Lebensjahr an. Bei Frauen ist das noch extremer als bei Männern. EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb. 13: Freilegung der überlappenden Gingiva mittels Elektrotom. Bei dünnem Gingivatyp wird die Freilegung mittels Retraktionsfaden empfohlen. Abb. 14: Anfertigung eines Chairsideprovisoriums mithilfe einer industriell vorfabrizierten Kunststoffhülse, die auf der Implantatschulter einschnappt. Der hohlgeschliffene Kunststoffzahn des vorher in der Schaltlücke getragenen Kunststoffklammerprovisoriums wird mit der Kunststoffkappe verklebt und dann als vorläufige provisorische Krone eingesetzt. Diese dient zur Konditionierung der periimplantären Gingiva. Was bedeutet das für die Praxis? ATT: Bei jungen Patienten sollte man sicherstellen, dass das Wachstum abgeschlossen ist, egal ob man Keramik- oder Titanimplantate setzen möchte. Meine persönliche Empfehlung lautet: zwei Aufnahmen durchführen im Abstand von sechs Monaten, sogenannte Fernröntgen-Seitenaufnahmen (FRS). Der Implantologe sollte dabei zusammen mit dem Kieferorthopäden analysieren, ob sich in diesem Zeitfenster Veränderungen der Knochenstrukturen zeigen. Gibt es Veränderungen, geht das Wachstum weiter und von einer Implantation sollte abgesehen werden. Das Thema wird zurzeit kontrovers diskutiert. Speziell bei den Altersbegrenzungen gehen die Meinungen auseinander. Führt man die FRS-Aufnahmen mit einem Zeitunterschied von zirka sechs Monaten durch und stellt keine Veränderungen fest, kann man sicher sein, dass das Wachstum abgeschlossen ist. ATT: Die meisten Keramikimplantate sind parallelwandig. Es gibt Ab welchem Alter implantieren Sie in Ihrer Klinik? ATT: Bei Männern ab 23/24 Jahren, bei Frauen ab 26/27 Jahren. In diesem Alter reduziert sich das Wachstum auf ein Minimum. Aber um wirklich sicherzustellen, dass das Wachstum nicht andauert, mache ich auch in diesen Fällen zwei FRS-Aufnahmen. Ich empfehle, einen Kieferorthopäden hinzuziehen. Schließlich sind Implantate nicht nur für fünf Jahre gedacht. Studien belegen, dass sich vor allem bei Frauen, die in jungen Jahren Implantate erhielten, die Implantatposition nach sechs bis sieben Jahren verändert[Daftary et. al]. Die Implantate stehen dann im Vergleich zu der Nachbarbezahnung deutlich höher, vor allem im Frontzahnbereich. Und das ist natürlich ein Problem, denn die Krone erscheint zu kurz. Kommen wir zum Implantatdesign. Bei Titanimplantaten spielt es eine bedeutende Rolle. Wie sieht das bei den Keramikvarianten aus? aber auch wurzelförmige. Im Gegensatz zu dem Gros der Titanimplantate sind Keramikimplantate nicht selbstschneidend. Es muss die geforderte Aufbereitung erfolgen, um das Implantat korrekt im Knochen zu fixieren. GAHLERT: Das Design sollte so erprobt sein, dass es zur Biegefestigkeit und zur Erzielung einer guten Primärstabilität seinen Beitrag leistet. Das neue ceramic.implant hat ein „zylindrokonisches“ Design, was sind die Vorteile? SCHÖNE: Das zylindrische Design im Bereich der Corticalis sorgt für eine hohe Primärfestigkeit, die Konizität führt zu weniger Umdrehungen bis zum Erreichen der Endposition. Zudem ist bei allen elf Implantatlängen und -durchmessern der konische Bereich immer 7 mm lang. Nur der zylindrische Teil variiert in der Länge. Das sorgt für eine einfache Bohrsequenz mit nur jeweils einem Bohrer für alle Tiefen. Unser spezielles Gewindedesign vermeidet Kraftspitzen. Die Hochglanzpolitur am Hals sorgt für eine gute Weichgewebsadaption, die Konizität am Implantathals führt zu einem optimalen Emergenzprofil, laut unserer klinischen Studie vergleichbar mit dem natürlicher Zähne. Und: Der Implantatkopf ist für den CAD/CAM-Prozess designt, Scanbarkeit und Schleifbarkeit sind nachgewiesen. Warum sind Keramikimplantate nicht selbstschneidend? SCHÖNE: Das ist für Keramikimplantate unserer Meinung nach zurzeit nicht umsetzbar. Die notwendigen Schneideigenschaften stehen im Widerspruch zur subtraktiven Oberflächenherstellung. Hier gilt es zuerst zu untersuchen, ob die Erkenntnisse von Titanimplantaten direkt auf Keramikimplantate übertragen werden können. Um die umgebenden anatomischen Strukturen zu schonen, ist das ceramic.implant im apikalen Bereich abgerundet. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 25 EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb. 15: Die provisorische Krone hat die periimplantäre Gingiva vorgeformt, sodass jetzt der endgültige Abdruck mit dem auf die auf die Implantatschulter einschnappenden Abdruckpfosten vorgenommen werden kann. Abb. 16: Definitive prothetische Kronenversorgung des Implantats 21, einzementiert mit Ketac Zem. Die Krone hat als Grundgerüst Zirkondioxid Lava 3M von Espe, die Schichtung wurde mit Keramik Creation, Typ Cristal durchgeführt, Zahntechnik Zahntechnikermeister Otto Prandtner München. In die Optimierung der Oberflächenbeschaffenheit fließt und floss bei Titanimplantaten enorme Forschungskraft. Wie sieht dies bei Keramikimplantaten aus? ATT: Ähnlich, allerdings gestaltet sich die Oberflächenbearbeitung schwieriger als bei Titan. Vielfach wird einfach abgestrahlt, weil Zirkon ein sehr hartes Material ist. Ich bevorzuge allerdings mikroraue angeätzte Oberflächen. Das Verfahren funktioniert ähnlich wie bei Titanimplantaten, nur mit anderen Säuren. GAHLERT: Eine mikroraue Oberfläche ist ein entscheidendes Kriterium für die Osseointegration. Das gilt auch für Keramikimplantate. Der Hersteller sollte genaue Angaben über die Oberflächenrauigkeiten machen. Denn: Mikrorau ist leider oft nicht mikrorau. Von der Oberfläche zur Prothetik: Was läuft anders als bei Suprakonstruktionen für Titanimplantate? GAHLERT: Suprakonstruktionen lassen sich auf Keramikimplantaten nicht verschrauben. Bislang funktionieren ausschließlich zementierbare prothetische Rekonstruktionen, so wie auf natürlichen Zähnen. Es ist daher klinisch bedeutsam, ein klar definiertes Zementprotokoll zu beachten. Ketac Cem hat sich als der Zement der Wahl bewährt. Kronen- und Brücken sollten mithilfe eines Pinsels nur dünn ausgestrichen werden, bei tiefer sitzenden Kronen sollten palatinal angelegte Zementabzugskanäle in Form einer kleinen Perforation von zahntechnischer Seite aus in den Manufakturprozess mit einbezogen werden. zeit scheint vor allem das Verschrauben en vogue zu sein. Könnte das für die Keramikimplantate ein Problem werden? Arbeiten Sie an verschraubbaren Lösungen? Halten Sie das „Zementitisproblem“ für gravierend oder eher für eine Glaubensfrage? SCHÖNE: Eine Glaubensfrage sollte es nicht sein, vielmehr geht es um am Patienten orientierte optimale Lösungen. Das kann einmal die Zementierung und in einem anderen Fall die Verschraubung sein. Es gilt also die Indikationen für die jeweilige Anwendung klar abzustecken und zu kommunizieren, dann können beide Lösungen richtig sein. Dort, wo heute verschraubt werden soll, ist ein einteiliges Keramikimplantat nicht die richtige Indikation. Herr Schöne, das Ziel der Oberflächenbehandlung ist die optimale Osseointegration, also ein hoher BIC (Bone Implant Contact). Wie rau muss die Keramikoberfläche dafür sein? SCHÖNE: Das ceramic.implant weist eine Kombination aus Makro- und Mikrorauheit auf. Das sorgt für eine sehr viel bessere Zellausbreitung von Osteoblasten im Vergleich zu nur sandgestrahlten Oberflächen. Wir setzen auf subtraktive Erzeugung der Oberfläche, auf eine Topografie ohne Spitzen (Ra-Wert 1.4μm). Zementieren wird derzeit kritisch betrachtet … GAHLERT: Zu Unrecht. Der Einwand der erhöhten Periimplantitisgefahr durch Zementüberschüsse ist derzeit ein rein akademischer, da einige Studien mit Titanimplantaten auf diesen Umstand hingewiesen haben. Klinisch betrachtet, konnten derlei Beobachtungen bislang nicht bestätigt werden, da Keramikimplantate als sogenannte Tissue-Level-Implantate vorliegen. Kein Patient wünscht sich ein schönes Implantat. Er möchte eine ästhetische Versorgung ohne Komplikationen und mit vertretbarem Aufwand … SCHÖNE: Richtig und deshalb liefern wir Prothetik und Chirurgie aus einer Hand. Geeignete Materialien für die prothetische Versorgung sind heute ebenso wichtig wie das Implantat selbst. Mit ceramic.implant und der neuen Hybridkeramik VITA ENAMIC entsteht eine einzigartige implantatprothetische Kombination, speziell im Seitenzahngebiet und im Frontzahngebiet bietet VITA 26 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Verschrauben versus Zementieren – ein Dauerthema in der Implantologie. Zur- Gahlert (10) EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen Abb. 18: Natürliches Lippenbild des Patienten mit ästhetischer Realisierung der interdentalen Papillenstruktur Abb. 17: Röntgenkontrollbild nach Eingliederung der Krone SUPRINITY neue materialtechnische Vorteile. VITA SUPRINITY ist eine zirkondioxidverstärkte Lithiumsilikat-Glaskeramik und bietet höchste Sicherheit. Dank effizienter CAD/CAM-Herstellung und der Individualisierungsmöglichkeit mit VITA VM 11 können höchste ästhetische Ansprüche realisiert werden. Worin besteht der Unterschied bei der Versorgung mit VITA ENAMIC bzw. mit VITA SUPRINITY bei der Suprakonstruktion? SCHÖNE: Die fehlende Resilienz von Implantaten im Vergleich zu natürlichen Zähnen bewirkt eine deutlich höhere Belastung von implantatgetragenem Zahnersatz. Dies führte oft zum Versagen keramischer Versorgungen auf Implantaten, was für den Patienten mit unnötigem zusätzlichem Korrekturaufwand verbunden war. VITA ENAMIC zeigt bei funktioneller Belastung ein wesentlich besseres Verhalten. Der Elastizitätsmodul dieses vernetzten Hybridmaterials konnte so eingestellt werden, dass er im Bereich des natürlichen Dentins liegt. Somit kann die fehlende Resilienz des Implantats in die Krone verschoben werden. So entsteht eine neue Qualität der Gesamtversorgung für den Patienten. Im Frontzahnbereich lässt sich trotz optimaler prothetischer Materialien so mancher Fall mit zweiteiligen Keramikimplantaten einfacher lösen. Bereits auf der IDS 2009 wurden zweiteilige Keramikimplantate präsentiert. Doch bis heute konnten sie sich nicht durchsetzen. Was sind die Gründe? GAHLERT: Technische Probleme. Die Abutments wurden bislang verklebt, Schraubenverbindungen sind jetzt erst entwickelt worden, müssen sich aber noch beweisen. Die zuverlässige Abutment-Implantat-Verbindung ist die wichtigste Forderung im Lastenheft der Entwicklung von zweiteiligen Keramikimplantatsystemen. Zur Vervollständigung der Portfolios ist es sicher sinnvoll, auch über diese zweiteiligen Keramikimplantate zu verfügen. ATT: Für die zweiteiligen Keramikimplantate fehlen allerdings derzeit Studien, die belegen, dass solche Implantate wirklich funktionieren. Es gibt Hygieneprobleme, es bestehen Frakturgefahren beim Verschrauben. Man hat immer wieder versucht, diese Probleme zu lösen, aber bislang ohne Erfolg. Auch vitaclinical arbeitet an zweiteiligen Lösungen. ATT: Richtig, die Entwicklungen und Forschungen laufen. Oberste Priorität hat dabei die Materialbeständigkeit. Man arbeitet daran, das Frakturrisiko auf ein mit Titatanimplantaten vergleichbares Niveau zu bringen. Die Frakturgefahr zu senken ist das A und O bei den zweiteiligen Keramikimplantaten, denn das Abutment wird mit einer Schraube befestigt, die widerstandsfähig sein muss. Es darf zu keiner Schraubenlockerung kommen. Einige Hersteller testen zurzeit PEEK-Verschraubungen, also Verschraubungen aus Hochleistungskunststoff. Aber wir haben noch keinerlei Informationen in der Literatur, wie es mit den Langzeitprognosen aussieht. Erproben Sie die Zweiteiligen bereits? ATT: Wir sind dabei, jetzt einige Tests durchzuführen, und zwar Belastungstests, Schraubenlockerungstests und Ermüdungstests. Wann wird es ein zweiteiliges Keramikimplantat von vitaclinical geben? Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 27 EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen SCHÖNE: Einen genauen Termin kann ich noch nicht nennen. Es bedarf auch hier klinisch geprüfter ausgereifter Lösungen. Wir wollen und dürfen den Anwender mit seinen Patienten nicht zum Produkttester machen … Keramikimplantaten wurde einmal ein Marktanteil von zwischen 15 und 20 Prozent vorausgesagt. Wird der Anteil steigen, wenn die zweiteiligen Varianten sich beweisen? GAHLERT: Ich sehe mittelfristig einen Anteil von 25 bis 30 Prozent, langfristig von 50 Prozent. Was muss sich dafür noch tun? Welche Forschungsprojekte stehen an? GAHLERT: Unser letztes Forschungsprojekt am mikrobiologischen Institut der Universität Basel befasste sich mit der Plaqueaffinität von Zirkondioxid und Titandioxid im Vergleich. Dabei stellten wir eindeutig Vorteile für Zirkondioxid fest und bestätigten damit die Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen. Als klinische Konsequenz entscheide ich mich daher gerne bei parodontal kompromittierten Patienten für Keramikimplantate. Meine erste Wahl für einteilige Keramikimplantate sind jedoch hochkomplexe ästheti- sche Rehabilitationen. Dieses Statement ist sicher für viele Implantologen schwer nachvollziehbar, da persönliche Erfahrungen fehlen. Es gilt daher in Zukunft, das enorme Kommunikationsdefizit abzubauen und weitere Hochschulen und damit Literatur und Video zum Thema auf dentalmagazin.de Opinion Leader und natürlich auch frei praktizierende Zahnärzte von dieser faszinierenden Zukunftstechnologie zu überzeugen. An den Hochschulen sollten wissenschaftliche Daten über Keramikimplantate generiert werden, die bislang für Titanimplantate erstellt wurden. Das Thema sollte in die Studentenausbildung mit neuesten Literaturdaten aufgenommen werden. Implantologen sollten Keramikimplantate als Alternativen zu Titanimplantaten in bestimmten Indikationen erkennen und sich diesbezüglich fortbilden, es sollte die Chance genutzt werden, Indikationen zukünftig differenzierter betrach- ten zu können unter Einbezug von Keramikimplantaten. Was erwarten Sie von der Industrie? GAHLERT: Die Industrie ist gefordert, das Portfolio von Keramikimplantaten weiter auszubauen, um eine entsprechende Vielfalt von Implantattypen für die unterschiedlichen anatomischen Knochensituationen auswählen zu können. Dazu gehören auch zweiteilige Implantatsysteme mit zuverlässiger Abutment-Implantat-Verbindung sowie entsprechende Sekundärteile aus Keramik für Hybridarbeiten bei teilbezahnten Patienten. Es wäre weiterhin wünschenswert, finanzielle Mittel für Forschungsaktivitäten bereitzustellen, die weitere wissenschaftliche Daten zur Erforschung alternativer biologischer Materialien ergründen. Können Sie das erfüllen Herr Schöne, baut VITA das Keramikimplantat-Sortiment aus? SCHÖNE: Definitiv, wie gesagt, arbeiten wir auch an zweiteiligen Keramikimplantaten. Schwerpunkt unserer Forschung aber sind Komplettlösungen für den Patienten, also Implantat mit Prothetik, denn nur abgestimmte Komponenten ergeben einen nachhaltigen Behandlungserfolg. ZUSAMMENFASSUNG Keramik und Titan befinden sich funktional auf Augenhöhe. Spezielle Kontraindikationen für einteilige Keramikimplanta- Einteilige Zirkonoxidimplantate der neuesten Generation haben sich als echte Alternativen etablieren können. te gibt es nicht. Es gelten die allgemeinmedizinischen und temporären zahnmedizinischen Kontraindikationen. Das A und O bei der Wahl des richtigen Systems ist die Am einfachsten ist die Insertion im Seitenzahnbereich. Schwieri- Datenlage. Vergleichsstudien unterschiedlicher Systeme gibt es zwar nicht, doch der industrielle Herstellungsprozess lässt sich recherchieren. Das Tragen von Schutzschienen während der vier- bis sechs- wöchigen Einheilphase der einteiligen Keramikimplantate ist kein Muss, wird von manchen Herstellern und Behandlern aber empfohlen. Liegt die Primärstabilität zwischen 25 und 35 Ncm, kann provisorisch versorgt werden. Bei geringerer Primärstabilität ist die provisorische Versorgung zwar nicht möglich, eine Schutzschiene aber dennoch nicht nötig, da keine okklusalen Kontakte bestehen. Bei unzureichender Primärstabilität sind einteilige Implanta- te kontraindiziert. 28 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) ger wird es im Oberkieferfrontzahnbereich wegen des Achsenausgleichs. Wegen des einteiligen Aufbaus muss – um solche Achsendivergenzen zu vermeiden – die OP genau geplant werden. Geübten Behandlern gelingt auch die Frontzahnversorgung mit einteiligen Keramikimplantaten. Bei der Achsenpositionierung helfen Bohrschablonen, computergeführte Chirurgie und Positionsindikatoren. Im Gegensatz zu Titanimplantaten sind die meisten Keramik- implantate nicht selbstschneidend. Suprakonstruktionen müssen grundsätzlich zementiert wer- den, ein Verschrauben ist nicht möglich. Immer mehr Hersteller arbeiten an zweiteiligen Keramikim- plantaten. Spätestens sie dürften sich als Titanalternativen flächendeckend etablieren. Experten rechnen über kurz oder lang mit einem Marktanteil von bis zu 50 Prozent. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 29 MEHR LEBENSQUALITÄT BEI HOCHATROPHER MAXILLA Unsere Patienten werden älter, doch ihre Ansprüche sinken nicht. Fester Zahnersatz ist gefragter denn je. Eine Kombination aus Zygomaimplantaten und langen angulierten Implantaten sorgt für erstaunliche Ergebnisse, selbst bei hochatropher Maxilla. | DR. PAUL LEONARD SCHUH, PROF. DR. HANNES WACHTEL, DR. WOLFGANG BOLZ ie Zahl der zahnlosen Patienten, vor allem den Oberkiefer betreffend, steigt. Faktoren wie geringes Knochenangebot, schlechte Knochenqualität, anatomische Besonderheiten oder bereits gesetzte Implantate erschweren die Behandlungsplanung für diese Patienten. Verantwortlich sind dafür vor allem der frühe Zahnverlust, die Atrophie und zunehmend auch der Implantat- und Augmentationsmisserfolg. Die primäre Versorgung dieser Fälle erfolgt durch die konventionelle Totalprothese oder ähnliche Konstruktionen (Abb. 1). Diese Patienten waren bei Kollegen und wurden über ihre fortgeschrittene Atrophie der zahnlosen Maxilla informiert. Vielen wurde erklärt, dass ein konventionelles Einsetzen von Implantaten nicht mehr möglich sei. Das Knochenvolumen müsse vergrößert werden. Um ein solches ausreichendes Implantatbett zu schaffen, haben sich verschiedene Therapieformen etabliert. Sinusaugmentationsverfahren, Bone 30 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Privat D DR. PAUL LEONHARD SCHUH studierte Zahnmedizin in Witten/Herdecke und ist zurzeit in der Weiterbildung in der implaneo Dental Clinic in München tätig. [email protected] Splitting, Kammaugmentationen mit Knochentransplantaten vom Becken bzw. der Calvaria [Clayman 2006] oder vaskularisierte Transplantate aus der Fibula [Rohner et al. 2004]. Diese Behandlungsmethoden bedeuten einen großen Aufwand sowohl hinsichtlich der klinischen Verfahren als auch der Behandlungszeit und der finanziellen Mittel. Einige Patienten schrecken aus diesen Gründen vor der Behandlung zurück und versuchen sich mit der Lebenseinschränkung zurechtzufinden. Diese Einschränkungen sind gravierend. Patienten berichten von Problemen beim Kauen, der Geschmack ist durch die Bedeckung des Gaumens nicht mehr vorhanden, die Prothese sitzt nicht richtig und drückt, der Halt ist sehr gering. Dies führt dazu, dass nicht nur die Nahrungsaufnahme erschwert und vermindert wird, sondern auch soziale Defizite auftreten. Patienten können nicht mehr sprechen, trauen sich nicht in die Öffentlichkeit und müssen ständig Prothesenkleber dabei Septanest mit Adrenalin 1/100.000 und Septanest mit Adrenalin 1/200.000. Verschreibungspflichtig. Zusammensetzung: Arzneilich wirksame Bestandteile: Septanest 1/100.000: 1 ml Injektionslösung enthält 40,000 mg Articainhydrochlorid, 0,018 mg Epinephrinhydrogentartrat (entsprechend 0,010 mg Epinephrin). Septanest 1/200.000: 1 ml Injektionslösung enthält 40,000 mg Articainhydrochlorid, 0,009 mg Epinephrinhydrogentartrat (entsprechend 0,005 mg Epinephrin). Sonstige Bestandteile: Natriummetabisulfit (Ph.Eur.) 0,500 mg (entsprechend 0,335 mg SO2), Natriumchlorid, Natriumedetat (Ph.Eur.), Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Infiltrations- und Leitungsanästhesie bei Eingriffen in der Zahnheilkunde, wie: Einzel- und Mehrfachextraktionen, Trepanationen, Apikalresektionen, Zahnfachresektionen, Pulpektomien, Abtragung von Zysten, Eingriffe am Zahnfleisch. Hinweis: Dieses Produkt enthält keine Konservierungsstoffe vom Typ PHB-Ester und kann daher Patienten verabreicht werden, von denen bekannt ist, dass sie eine Allergie gegen PHB-Ester oder chemisch ähnliche Substanzen besitzen. Gegenanzeigen: Septanest mit Adrenalin darf aufgrund des lokalanästhetischen Wirkstoffes Articain nicht angewendet werden bei: bekannter Allergie oder Überempfindlichkeit gegen Articain und andere Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ, schweren Störungen des Reizbildungs- oder Reizleitungssystems am Herzen (z.B. AV-Block II. und III. Grades, ausgeprägte Bradykardie), akuter dekompensierter Herzinsuffizenz (akutes Versagen der Herzleitung), schwerer Hypotonie, gleichzeitiger Behandlung mit MAO-Hemmern oder Betablockern, Kindern unter 4 Jahren, zur intravasalen Injektion (Einspritzen in ein Blutgefäß). Aufgrund des Epinephrin (Adrenalin)-Gehaltes darf Septanest mit Adrenalin auch nicht angewendet werden bei Patienten mit: schwerem oder schlecht eingestelltem Diabetes, paroxysmaler Tachykardie oder hochfrequenter absoluter Arrhythmie, schwerer Hypertonie, Kammerwinkelglaukom, Hyperthyreose, Phäochromozytom, sowie bei Anästhesien im Endbereich des Kapillarkreislaufes. Warnhinweis: Das Arzneimittel darf nicht bei Personen mit einer Allergie oder Überempfindlichkeit gegen Sulfit sowie Personen mit schwerem Asthma bronchiale angewendet werden. Bei diesen Personen kann Septanest mit Adrenalin akute allergische Reaktionen mit anaphylaktischen Symptomen wie Bronchialspasmus auslösen. Das Arzneimittel darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei: Nieren- und Leberinsuffizienz (im Hinblick auf den Metabolisierungs- und Ausscheidungsmechanismus), Angina pectoris, Arteriosklerose, Störungen der Blutgerinnung. Das Produkt soll in der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden, da keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren vorliegen und nicht bekannt ist, ob die Wirkstoffe in die Muttermilch übergehen. Nebenwirkungen: Toxische Reaktionen (durch anomal hohe Konzentration des Lokalanästhetikums im Blut) können entweder sofort durch unbeabsichtigte intravaskuläre Injektion oder verzögert durch echte Überdosierung nach Injektion einer zu hohen Menge der Lösung des Anästhetikums auftreten. Unerwünschte verstärkte Wirkungen und toxische Reaktionen können auch durch Injektion in besonders stark durchblutetes Gewebe eintreten. Zu beobachten sind: Zentralnervöse Symptome: Nervosität, Unruhe, Gähnen, Zittern, Angstzustände, Augenzittern, Sprachstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Ohrensausen, Schwindel, tonisch-klonische Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Koma. Sobald diese Anzeichen auftreten, müssen rasch korrektive Maßnahmen erfolgen, um eine eventuelle Verschlimmerung zu vermeiden. Respiratorische Symptome: erst hohe, dann niedrige Atemfrequenz, die zu einem Atemstillstand führen kann. Kardiovakuläre Symptome: Senkung der Kontraktionskraft des Herzmuskels, Senkung der Herzleistung und Abfall des Blutdrucks, ventrikuläre Rhythmusstörungen, pektanginöse Beschwerden, Möglichkeit der Ausbildung eines Schocks, Blässe (Cyanose), Kammerflimmern, Herzstillstand. Selten kommt es zu allergischen Reaktionen gegenüber Articain, Parästhesie, Dysästhesie, Hypästhesie und Störung des Geschmacksempfindens. Besondere Hinweise: Aufgrund des Gehaltes an Sulfit kann es im Einzelfall insbesondere bei Bronchialasthmatikern zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, die sich als Erbrechen, Durchfall, keuchende Atmung, akuter Asthmaanfall, Bewusstseinsstörung oder Schock äußern können. Bei operativer, zahnärztlicher oder großflächiger Anwendung dieses Arzneimittels muss vom Zahnarzt entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf. Handelsformen: Packung mit 50 Zylinderampullen zu 1,7 ml bzw. 1,0 ml Injektionslösung (Septanest 1/100.000 oder 1/200.000) im Blister. Pharmazeutischer Unternehmer: Septodont GmbH, 53859 Niederkassel. Stand: 06/2008. Gekürzte Angaben – Vollständige Informationen siehe Fach- bzw. Gebrauchsinformation. WUSSTEN SIE SCHON? DIE MARKE SEPTANEST (1) GENIESST WELTWEIT DAS MEISTE VERTRAUEN (2) … • Septodont ist mit einer Produktion von 500 Millionen Zylinderampullen jährlich – mit einem maßgeblichen Anteil Septanest – Weltmarktführer in der Schmerzkontrolle. • Jede Sekunde werden weltweit 4 Injektionen mit Septanest verabreicht. • Septanest ist weltweit in 70 Ländern durch die jeweiligen Gesundheitsbehörden zugelassen.(2) … DANK UNSERES EINSATZES FÜR HÖCHSTE QUALITÄT • Diese weltweite Zulassung von Septanest steht für die konsequente Einhaltung höchster Qualitätsstandards, z. B. des BfArMs, der FDA. • Zusätzlich zu den übrigen 27 dokumentierten Qualitätskontrollen wird jede einzelne Zylinderampulle vor der Freigabe nochmals visuell überprüft. • Die Septanest Herstellung schließt eine terminale Sterilisation der Zylinderampulle ein. Dieser Sterilisationsprozess erfüllt die höchsten Sterilitätsanforderungen und entspricht dem Goldstandard der Gesundheitsbehörden. • Septanest ist 100 % latexfrei und kommt während des gesamten Herstellungsprozesses nie mit Latex in Berührung. NUTZEN SIE SEPTANEST ZUM VORTEILSPREIS ! Wenden Sie sich an Ihren Dentalhandelspartner oder direkt an uns: Tel. 02 28/9 71 26-0 [email protected] (1) (2) von allen injizierbaren dentalen Lokalanästhetika Septanest ist in einigen Ländern auch unter dem Namen Septocaine®, Medicaine® oder Deltazine® erhältlich Septodont GmbH · www.septodont.de Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 33 Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 37 SINUSLIFT VERSUS ZYGOMAIMPLANTAT Das ursprünglich aus der Tumorchirurgie stammende Zygomakonzept erlaubt einen Verzicht auf langwierige Augmentationen bei extremen Atrophien. Doch welche Versorgung ist sicherer, der Sinuslift oder die Verankerung der Implantate eine Etage höher im Jochbein? | IM GESPRÄCH MIT PROF. DR. HANNES WACHTEL In welchen Fällen ziehen Sie für die Verankerung ein Zygomaimplantat im Jochbein dem Sinuslift vor? WACHTEL: Grundsätzlich handelt es sich bei Zygomaimplantaten um schräg gesetzte Implantate. Man versucht damit den vorhandenen Knochen optimal zu nutzen. Das Verfahren ist indiziert bei atrophischem Knochen, beispielsweise nach Unfällen oder Tumoroperationen. Auch für Patienten, die jung zahnlos geworden sind und extreme Atrophien aufgrund jahrzehntelangen Tragens einer Totalprothese aufweisen, sind Zygomaimplantate eine Alternative zur Augmentation. Bei extremen Atrophien lässt sich der Alveolarknochen nicht mehr zur Verankerung von Implantaten nutzen. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: den Sinuslift oder die Verankerung der Implantate im Jochbein, also eine Etage höher. Welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Methoden? WACHTEL: Geht man den traditionellen Weg über die Knochen- augmentation, bieten sich die bekannten Wege der Augmenta38 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) tion an. Goldstandard ist die Beckenkammtransplantation. Das ist natürlich langwierig, frühestens nach einem, oft erst nach eineinhalb bis zwei Jahren bekommt der Patient seine neuen Zähne. Wie hoch ist das Komplikationsrisiko? WACHTEL: Je mehr Eingriffe, desto höher ist die Komplikations- dichte. Das liegt auf der Hand. Dazu kommt ein enormer Zeitund Kostenaufwand. Sind Zygomaimplantate kostengünstiger? WACHTEL: Ja, schon allein weil der Patienten noch am selben Tag feste Zähne bekommt. Es ist nur ein Eingriff erforderlich. Welchen Patienten empfehlen Sie Jochbeinimplantate? WACHTEL: Zum einen älteren Patienten, die schon aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters nicht ein bis zwei Jahre beim Zahnarzt zubringen möchten, um wieder zu festen Zähnen zu kommen. Zum zweiten Patienten, die eine schlechtere Heilung aufweisen, Implantologie Abb. 1: 3D-Planung Abb. 2: Provisorische Versorgung Rauchern zum Beispiel. Denn die Heilung dauert, der Knochen muss sich schließlich erst bilden. Das Jochbeinimplantat ist grundsätzlich indiziert, wenn der Alveolarknochen für die Verankerung eines Implantats nicht ausreicht und eine Augmentation aus den genannten Gründen die schlechtere Variante ist. Man hört von fatalen Misserfolgen, bis hin zu Patienten, die ihr Augenlicht verlieren, weil die Implantate falsch gesetzt wurden. Wie steil ist die Lernkurve? WACHTEL: Es braucht Erfahrung. Die OP läuft unter Intubationsnarkose. Das war anfangs ausschließlich eine Alternative für kieferchirurgische Zentren. Zygomaimplantate etablieren sich aber inzwischen und setzen sich durch, das wissen wir von den Kursen. Das Zygomakonzept stammt ursprünglich aus der Tumorchirurgie ... WACHTEL: Richtig, heute diskutiert man aber bei auch extremen atrophischen Kiefern über die Jochbeinimplantate. Denn bei diesen Patienten hält genau wie bei Tumorkranken keine Totalprothese mehr. Alles, was in den Mund soll, muss geklebt werden. Und selbst das hält nicht mehr richtig. Die Patienten können nicht mehr kauen. Ihnen fehlt ein funktionierendes Oberkiefergebiss. Und anstatt zu augmentieren und den Knochen wieder herzustellen, gehen wir eine Etage höher und nutzen das Jochbein. Seit wann sind Zygomaimplantationen en vogue? Wie lange gibt es diese spezielle Implantationsform bereits, und wie viele Implantate dieser Art wurden seitdem gesetzt, wie viele wurden in Ihrer Klinik inseriert? WACHTEL: Wir haben in München inzwischen mehr als 150 Zygomaimplantate gesetzt. Die OP-Technik verbessert sich kontinuierlich. Verschiedene Gruppen, unter anderem in Belgien und den USA, arbeiten ebenfalls seit Jahren mit Zygomaimplantaten. Auch ihre Erfahrungen tragen zur Optimierung bei. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 39 Implantologie Abb. 3: Drei Monate postoperativ Abb. 4: Prothetische Versorgung Welche Wartezeiten müssen Patienten bei Augmentationen einkalkulieren? WACHTEL: Das hängt vom Knochenangebot ab. Wenn man im Sinus aufbaut und nur sehr wenig Knochen zur Verfügung steht, sind auch mit Knochenersatzmaterial Insertionen erst nach zehn Monaten möglich. Nach weiteren sechs Monaten kann dann erst die prothetische Versorgung erfolgen. Insgesamt gehen da durchaus anderthalb Jahre ins Land. WACHTEL: Zumindest ist es etwas unfair. Man müsste die Technik mit der Komplikationsdichte bei Augmentationen vergleichen. Seit wann genau gibt es Zygomaimplantate? WACHTEL: Die erste Publikation – wieder einmal von Brånemark – war die Publikation von 1998: „Zygomatic fixture“, in Göteborg erschienen von Nobel Biocare. Man hat jetzt also schon fast 15 bis 20 Jahre Erfahrung mit der Methode. Verschiedene Gruppen, darunter eine Gruppe in Belgien, haben sich bereits über Jahre mit dieser Methode auseinandergesetzt. Es arbeiten weltweit etwa 20 bis 30 Zentren mit dieser Methode. Steigt die Komplikationsdichte, weil es sich um Risikopatienten handelt? WACHTEL: Richtig, und gerade bei älteren und krankeren Patienten ist das Gewebeangebot extrem eingeschränkt. Dazu kommt: Die OP-Technik ist kompliziert und komplex. Kann man die Technik dann überhaupt mit der Insertion von konventionellen Implantaten in den ortsständigen Knochen vergleichen? 40 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Wirken Sie an dieser großen Vergleichsstudie mit? WACHTEL: Nein, in Deutschland lassen sich solche Vergleichsstudien nicht durchführen. privat Wie hoch ist die Misserfolgsrate? WACHTEL: Die Misserfolgsrate ist höher ist als bei normalen Implantaten im Alveolarknochen. In unserem Haus ist die Komplikationsdichte etwa dreimal so hoch. Dabei geht es nicht um ein Herausfallen, sondern um Komplikationen wie Expositionen usw. Es geht also nicht um die Überlebensrate, aber die Komplikationsrate bei Zygomaimplantaten ist schon zwei- bis dreifach erhöht. Gibt es eine solche Vergleichsstudie? WACHTEL: Zurzeit läuft eine große Vergleichsstudie zwischen Augmentation und Zygomaimplantation. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Ich vermute, die Misserfolgsraten sind identisch, aber das ist nur eine Vermutung. Wir haben noch keine klaren Daten, die belegen, welche Methode mehr Komplikationen und eine höhere Komplikationsdichte aufweist. Entscheidend ist aus meiner Sicht grundsätzlich der Quality-of-Life-Aspekt. Nach Augmentationen müssen Patienten lange Phasen mit Totalprothesen überbrücken. Das ist für viele ein Problem, weil die Totalprothesen immer schlechter halten. Sie müssen verklebt und während der langwierigen Behandlung immer wieder angepasst werden. Warum nicht? WACHTEL: Aus ethischen Gründen. Da wird quasi Prof. Dr. Hannes Wachtel Mitgründer des Privatinstituts für Parodontologie und Implantologie in München (IPI) und der Bolz/Wachtel dental clinic, Lehrauftrag Charité Medizin Berlin und Universität Göteborg, Schweden per Münzwurf entschieden, ob ein Patient eineinhalb Jahre behandelt wird und nach umfangreicher Augmentation Zähne erhält oder binnen 24 Stunden. Dafür konnten wir keine Patienten finden, das lässt sich auch schwer vertreten. Entsprechende Daten werden aber in Spanien, Italien, Schweden erhoben. In drei bis vier Jahren sollen die Ergebnisse publiziert werden. Zur prothetischen Versorgung: Schrauben oder besser zementieren – was empfehlen Sie bei Zygomaimplantaten? WACHTEL: Das Implantat wird immer verschraubt, nie zementiert. Auch das erfordert Übung, es gibt entsprechende Kurse – und da muss man sich einfach das Know-how holen. Wachtel (5) Implantologie Abb. 5: OPG postoperativ Wann ist mit Langzeitdaten zu rechnen? WACHTEL: Wir haben retrospektive Langzeitstudien, die schauen auch alle ganz gut aus. Aber dabei gibt es natürlich keine großen Fallzahlen. Wir haben keine Daten über zehn bis 20 Jahre, und das kommt auch nicht so bald. Aber wir haben mehr als 20 Jahre Erfahrung mit unterschiedlichen Fällen. Wie viele Zygomaimplantate setzen Sie in einer Sitzung? WACHTEL: Bis zu vier Zygomaimplantate bei einem Patienten. Dann werden allerdings keine anderen Implantate gesetzt, sondern nur die vier Zygomaimplantate, und darauf wird die feste Brücke verschraubt. Das nennt man Quad-Zygoma. Hat das irgendetwas mit dem All-on-Four-Konzept zu tun? WACHTEL: Nein. Nach dem All-on-Four-Konzept werden die Implantate in den Alveolarknochen gesetzt. WIEN 26.–28. 2015 NOVEMBER GEWUSST. GEKONNT. GEHEILT. Implantatmedizin als Wissenschaft, Handwerk und Heilkunst www.implant2015.wien Läuft die prothetische Versorgung anders? WACHTEL: Die Implantate sind nur im Zygoma verankert und dadurch länger. Die Suprakonstruktionen werden verschraubt, nicht zementiert. Das war’s. Der Prothetiker versorgt einen Patienten mit vier Implantaten, wo die verankert sind, ist ihm mehr oder weniger egal. Sind die neuen „Nobel Speedy long“, eine Alternative zu Zygomaimplantaten? Sie sind ähnlich lang ... WACHTEL: Es handelt sich dabei um schräge Implantate, die durch den Sinus laufen und lateral in der Nasenwand verankert sind, also in der vorderen Kieferhöhlenwand. Das ist auch eine Variante für den atrophischen Kiefer. Bei einigen Patienten lassen sich mit der „schrägen“ transsinusalen Methode Zygomaimplantate umgehen. Das hängt extrem von der Anatomie ab. Grundsätzlich ersetzen kann die Methode die Zygomaimplantate nicht. Siehe auch Seite 30ff. „Mehr Lebensqualität bei hochatopher Maxilla“. 7. GEMEINSCHAFTSTAGUNG Ab Sofort zu buchen. Ausführliche Informationen auf www.implant2015.wien Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 41 Termine FORTBILDUNGSTERMINE IMPLANTOLOGIE 30.05.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jena 04.09. – 05.09.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münster Thema: Anatomie und Implantatchirurgie; Dr. Joachim Hoffmann, Dr. Gudrun Stoya, Dr. Rosemarie Fröber Ort: Erfurt, Anmeldung/Information: Landeszahnärztekammer Thüringen, Barbarossahof 16, 99092 Erfurt Tel.: 0361 7432-107, Fax: -185 [email protected], www.lzkth.de CME-Punkte: 9, Gebühr: 450 € Thema: Das Frontzahnimplantat – Gratwanderung zwischen Himmel und Hölle; Dr. Jan Tetsch, Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch Anmeldung/Information: DGI-Sekretariat für Fortbildung, Bismarckstr. 27, 67059 Ludwigshafen Tel.: 0621 681244-51, Fax: -69 [email protected], www.dgi-ev.de CME-Punkte: 15, Gebühr: 830 € 27.06.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bremen 18.09. – 19.09.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Düsseldorf Thema: Praktischer IMPLA – Praktischer Intensivkurs für Einsteiger; Dr. A. Valentin Ort: Bremen, Anmeldung/Information: Fortbildungsinstitut Zahnärztekammer Bremen, Universitätsallee 25, 28359 Bremen Tel.: 0421 33303-77, Fax: -23 [email protected], www.fizaek-hb.de CME-Punkte: 8, Gebühr: 220 € Thema: Schnittstelle Implantatchirurgie – Implantatprothetik; Dr. Ralf Wachten Anmeldung/Information: DGI-Sekretariat für Fortbildung, Bismarckstr. 27, 67059 Ludwigshafen Tel.: 0621 681244-51, Fax: -69 [email protected], www.dgi-ev.de CME-Punkte: 18, Gebühr: 830 € 26.09.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frankfurt/Main 10.07.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Timmendorfer Strand Thema: Sofortimplantate für perfekte Ästhetik – Realität oder Wunschtraum?; Dr. Ady Palti Anmeldung/Information: IFG – Internationale Fortbildungsgesellschaft mbH, Wohldstraße 22, 23669 Timmendorfer Strand Tel.: 04503 7799-33, Fax: -44 [email protected], www.ifg-hl.de CME-Punkte: 4, Gebühr: 149 € 10.07. – 11.07.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karlsruhe Thema: Integration von chirurgischen und prothetischen Maßnahmen in der Implantologie; Dr. Jochen Klemke, Dr. Florian Troeger Ort: Karlsruhe, Anmeldung/Information: Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe, Lorenzostraße 7, 76135 Karlsruhe Tel.: 0721 9181-200, Fax: -222 [email protected], www.za-karlsruhe.de CME-Punkte: 14, Gebühr: 650 € 11.07.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berlin Thema: Erhöhung der Behandlungssicherheit in der Implantologie – Tipps und Tricks in Theorie und Praxis; Prof. Dr. Thomas Weischer Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut, Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin Tel.: 030 41472540, Fax: 030 4148967 [email protected], www.pfaff-berlin.de CME-Punkte: 8 + 1 + 1, Gebühr: 275 € 42 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Thema: dent update – Implantologie; Prof. Dr. Rolf Ewers, Prof. Dr. Niklaus P. Lang, Dr. Gerhard Iglhaut, Prof. Dr. Frank Schwarz Ort: Frankfurt/Main, Fleming’s Conference Hotel CME-Punkte: 8, Gebühr: 395 € (bis 28.08. 10 % Frühbucherrabatt: 355 €) 26.09.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Waldershof Thema: Implantologie für Einsteiger – Medizinisch, anatomisch, chirurgisch; Prof. Dr. Rainer Buchmann Anmeldung/Information: eazf GmbH, Fallstraße 34, 81369 München Tel.: 089 72480-190, Fax: -188 [email protected], www.eazf.de CME-Punkte: 11, Gebühr: 415 € 26.11. – 28.11.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . Wien/Österreich Thema: 7. Gemeinschaftstagung DGI/ÖGI/SGI Gewusst. Gekonnt. Geheilt. Ort: Wien/Österreich, Anmeldung/Information: Sekretariat DGI, Daniela Winke, Rischkamp 37F, 30659 Hannover Tel.: 0511 5378-25, Fax: -28 [email protected], www.dgi-ev.de Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 43 privat Bernd Otto Leiter Komet Produktentwicklung Dental: „Der H162ST ist spürbar scharf – und das wiederum spart dem Anwender Zeit.“ Dr. Markus Blume Oralchirurg aus Brühl: „Obwohl der H255E so filigran ist, zeigt er eine erstaunliche Schneidleistung.“ privat den Knochenfräser in der Dimension eines Instrumentes à la Lindemann zu entwickeln. Das Instrument sollte deutlich schärfer sein als das, was der Markt bisher bot. Komet verfügt über eine Division Medical und so erwuchs die Idee, einmal die Instrumente zu beleuchten, die für Behandlungen am Schädelknochen verwendet werden. Das Projekt „Dentaler Knochenfräser mit cranialer Verzahnung“ ergab sich dann fast von selbst. Nur musste die craniale Schneidengeometrie auf die vergleichsweise kleine Dimension eines dentalen Knochenfräsers übertragen werden. Das war die Geburt der sogenannten ST-Verzahnung (Abb. 2). ST steht für Säbelzahntiger-scharf. Das optimierte Schneidgefühl und die besonders spürbare Effektivität sollen ihn besonders wertvoll machen u. a. bei Knochenschnitten im Rahmen einer Osteotomie, Osteoplastik, bei der Präparation von Knochen und Knochendeckeln, der Resektion von Wurzelspitzen, Hemisektion, knöchernen axialen Perforation oder der chirurgischen Entfernung von retinierten Zähnen. Die Schnittschärfe soll dem Anwender u. a. Zeit sparen. In Schneidtests im Komet-eigenen Labor wurde der H162ST mit marktüblichen Instrumenten verglichen. Das Ergebnis: Der H162ST zerspant Kunstknochen beispielsweise 30 Prozent schneller als seine Konkurrenten; die Eingriffszeit für die Zerspanung des künstlichen Knochens (wurde in den Tests für gleichbleibende Bedingungen gewählt) war wesentlich geringer. privat Oralchirurgie Dr. Jürgen Benz: „Der H255E ist sehr gut zu handhaben bei Wurzelteilungen innerhalb der Alveole.“ Auf den ersten Blick wird jedem Zahnarzt die extrem feine Dimension dieses Instruments auffallen. Es ist ja nur 1,2 mm im Durchmesser und 6 mm lang! Doch obwohl der H255E so filigran ist, bietet er eine erstaunliche Schneidleistung (Abb. 3). Das liegt an seiner speziellen Schneidengeometrie, der Komet-Kreuzverzahnung. Bei dem zylindrischen Arbeitsteil sind zudem große Spanräume bis zur Instrumentenspitze möglich, und es erlaubt längere Schneidkanten bis zur Speerspitze. An dieser Stelle muss man kurz ausholen: Viele chirurgisch tätige Praxen kennen das ebenfalls grazile, koni- privat FILIGRANE ALTERNATIVE Dr. Ivo Agabiti Zahnarzt in Pesaro, Italien: „Mit der Sonosurgery wurde meine Vision von einer elliptischen Bewegung realisiert, die dünnere Schnitte leistungsstark und präzise bei maximaler Gewebeschonung liefert.“ sche Kombinationsinstrument H254E. Der neue H255E ist quasi das zylindrische Pendant des H254E. Für eine Differenzierung stellt man sich am besten die Laufleistung von Pferden in einer Zirkusarena vor: Die Pferde im engen Radius laufen langsamer als die, die in gleicher Zeit am äußeren Rand laufen. Mit diesem Bild vor Augen ist der Unterschied der beiden Bohrer leichter zu verstehen: Beim konischen H254E ist die Schnittgeschwindigkeit im vorderen Arbeitsteilbereich geringer als beim zylindrischen H255E. Hier hat die Spitze also etwas weniger Schneideigenschaft. Das kann für ein punktuelles Vorgehen aber durchaus von Vorteil sein, oder bei dünnen Eröffnungsschnitten von crestal. Der zylindrische H255E hingegen schneidet über seine gesamte Länge gleich stark. Hier wird Knochen- und Zahnhartsubstanz gleichmäßig abgetragen. Und das macht ihn so extrem schneidfreudig. Zahnärzte attestieren dem H255E eine außerordentliche Standzeit. Er ist indiziert für linienförmige Knochenschnitte, Hemisektion, knöcherne axiale Perforation, zur crestalen Öffnung des Kieferkamms oder bei der Resektion von Wurzelspitzen. Dr. Markus Blume, Fachzahnarzt für Oralchirurgie in Brühl: „Ganz besonders wertvoll ist der H255E für mich für die vorsichtige Zahnentfernung zur Vermeidung einer Osteotomiewunde geworden. Es gibt ja den netten Spruch unter uns Oralchirurgen: ‚Der Knochen gehört dem Patienten, der Zahn gehört uns!‘ Ziel muss es also beim Lösen eines Zahns aus dem Alveolarfach sein, mit dem Fräser innerhalb des Zahns bzw. der Wurzel zu bleiben. Da stoße ich mit den Dimensionen eines herkömmlichen Lindemannfräsers oft an Grenzen. Mit dem H255E hingegen kann ich den Zahn bzw. die Wurzel sauber in vier Quadranten zerlegen und die Zahnsplitter anschließend mit einem Handinstrument oder der Pinzette vorsichtig herausholen. Auf diese Weise erhalte ich eine saubere Wunde, ohne dabei Knochensubstanz touchiert zu haben. Beste Voraussetzungen für eine Sofortimplantation!“ Auch Dr. Jürgen Benz, Bielefeld, kommentiert: „Ich kann mit dem Knochenfräser gut arbeiten; insbesondere die ‚scharfe‘ SpitDeutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 45 t n tz d e Je el m an Kostenfreies Live-Webinar: Endlich Freude am Kleben! Mittwoch, 20. Mai 2015 um 17.00 Uhr Prof. Dr. Frank Jochum vermittelt den neusten Stand der adhäsiven Befestigung Kontakt: Telefon: 02234/7011-580 E-Mail: [email protected] Ein Produkt des Deutschen Ärzte-Verlags www.dental-online-college.com Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 47 Executive Talk WO LICHT IST, IST KEIN SCHATTEN Anlässlich der IDS traf der Verleger und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Deutscher Ärzte-Verlag, Norbert A. Froitzheim, das Unternehmerehepaar Malata zu einem Executive Talk. Die W&H-Inhaber sprachen mit dem Medienmanager über das weltweite Erfolgskonzept eines Familienunternehmens. W&H gilt als einer der weltweit führenden Hersteller im Bereich der Dentaltechnik. Wie haben Sie diese Stellung im Verlauf der 125-jährigen Firmengeschichte erreicht? PETER MALATA: W&H – gegründet 1890 – war das erste Unternehmen in Europa, das zahnärztliche Bohrinstrumente herstellte. Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und guter Service sind die Eckpfeiler der Nachhaltigkeit (und unseres 125-jährigen Bestehens). Insbesondere unser Fokus auf F&E hat in Zusammenarbeit mit den Zahnärzten zu Pionierentwicklungen für die zahnärztliche Präparationstechnik und die Handhabung von Winkelstücken und Turbinen geführt. Durch die enge Verzahnung von Entwicklung und Produktion am Standort Bürmoos stellen wir sehr kurze Entwicklungszyklen sicher, wodurch es gelingt, auf Kundenbedürfnisse rasch zu reagieren und mit zukunftsfähigen Lösungen zu antworten. Seit 1958 ist der Name W&H untrennbar mit der Familie Malata verbunden. Familienunternehmen und „Global Player“ mit mehr als 1000 Mitarbeitern weltweit – wie geht das zusammen? DANIELA MALATA: Das passt sehr gut zusammen. Wie eine Familie wächst auch ein Familienunternehmen, und die Generationen lernen voneinander. Ich denke, dies ist der Schlüssel unseres Erfolgs. Wir zählen auf langfristiges, ehrliches und faires „Miteinander“ und kümmern uns um den anderen. Unsere Werte Verlässlichkeit, Kompetenz, Offenheit und Nachhaltigkeit prägen sowohl unsere Familie als auch unser Tun und Handeln im Unternehmen. Durch die generationenübergreifende Weitergabe von Erfahrung und Know-how, gepaart mit den Ideen und dem Beherrschen neuer Technologien durch die junge Generation, werden der Wissenstransfer und die Wahrung der Unternehmenswerte sichergestellt, was in einem Familienunternehmen, das sich sowohl der Tradition als auch der Innovation verpflichtet fühlt, besonders wichtig ist. „W&H ist ein GESUNDER Arbeitgeber“. Das bedeutet, dass wir überlegt und langfristig wachsen wollen, besonnen und vorausschauend investieren, mit unseren Kunden und Partnern nachhaltige und faire Beziehungen pflegen, einen starken Fokus auf neue Technolo48 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) gien legen, unseren Mitarbeitern die entsprechenden Rahmenbedingungen bieten und so gemeinsam den Standort und die Unternehmensentwicklung sichern. Zahlreiche Innovationen stehen heute als Synonyme für W&H. Welche Highlights prägen Ihren Auftritt auf der IDS 2015? PETER MALATA: Die diesjährige IDS demonstriert erneut unsere Stärke auf dem Gebiet der LED-Technologie. Fachbesucher haben die Möglichkeit, unsere neueste Innovation auf dem Gebiet der Restauration & Prothetik – die neue Synea Vision Turbine mit Fünffach-Ring LED+ – live zu testen. Das Besondere an dieser Turbine ist, dass der Anwender erstmals von einer 100 Prozent schattenfreien Ausleuchtung der Präparationsstelle profitiert. Möglich wird dies durch die ringförmige Anordnung fünf leistungsstarker LEDs im kleinen Instrumentenkopf rund um den Bohrer/die Bohrachse, der mit der Größe einer halben CentMünze vergleichbar ist. Des Weiteren geben wir unseren Kunden und Interessenten Einblicke in modernste Piezotechnologie für die chirurgische Anwendung. Mit unserem neuen Piezomed unterstützen wir den Chirurgen selbst bei schwierigsten Aufgaben in der Knochenchirurgie. Minimalinvasive Verfahren und eine geringere Schmerzbelastung des Patienten stehen dabei im Fokus. Um als Innovations- und Technologieführer am Weltmarkt bestehen zu können, bedarf es bestens ausgebildeter und qualifizierter Mitarbeiter, die einen großen Anteil am Unternehmenserfolg haben. Was zeichnet einen W&H-Mitarbeiter Ihres Erachtens besonders aus? DANIELA MALATA: Unsere Einstellung „Wer ernten will, muss auch säen“ hat sich durchaus bewährt. Wir gehen seit jeher den Weg, bewusst in die Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter zu investieren, und sehen dies als einen wichtigen Schwerpunkt. Dies ist einerseits als Wertschätzung unseren Mitarbeitern gegenüber zu sehen, andererseits wollen wir damit dem Fachkräftemangel vorausschauend entgegenwirken. Wir legen Wert auf Wissenserhaltung und ständige Wissenserweiterung und fordern und fördern dies gezielt. Englert Executive Talk Reger Austausch: Das Unternehmer-Ehepaar Peter und Daniela Malata sprach mit Norbert A. Froitzheim (re.) über den Unternehmenserfolg von W&H. Wir freuen uns jedes Jahr über ausgezeichnete Lehrabschlüsse und erfolgreich abgeschlossene Weiterbildungen und wir dürfen jedes Jahr Mitarbeiter mit 30, 40 oder auch 45 Jahren Firmenzugehörigkeit ehren. Darauf sind wir sehr stolz und dies spiegelt auch unser Ziel „Miteinander an einem Strang ziehen und gemeinsam etwas bewegen wollen“ sehr gut wider Wir vertrauen auf die Kompetenz und Motivation unserer Mitarbeiter und arbeiten in einem Teamorganisationsmodell, das geprägt ist von Eigenverantwortung und Flexibilität innerhalb der Teams. Im Rahmen eines zwischen Führungskraft und Team ausgearbeiteten Leistungsprofils können sich die Mitarbeiter sehr frei bewegen. Dadurch übernehmen die Mitarbeiter direkte Verantwortung für ihren Bereich, was einerseits die Mitarbeiter und andererseits wir sehr schätzen. Dies ermöglicht eine sehr flache Hierarchie und kurze Wege für Entscheidungen. Wohin gehen die neuen Trends in der Zahnmedizin? PETER MALATA: Ein klarer Trend zeigt sich in der zunehmenden Vernetzung von Geräten zum Beispiel mit Mobile Devices. Kunden sind es heute gewohnt, jederzeit und von überall auf gewünschte Daten zugreifen zu können. Durch die Integration von neuen Softwarelösungen gelingt es, einen raschen mobilen Datenzugriff zu realisieren. Beispielsweise können Praxisprozesse künftig von den Ärzten ganz einfach via iPhone oder iPad gesteuert werden. Neben einer Optimierung der Praxisabläufe werden die neuen Softwarelösungen auch eine gewinnbringende Verarbeitung und Nutzung des verfügbaren Datenmaterials ermöglichen. Beschreiben Sie uns doch bitte abschließend den aktuellen Marktauftritt von W&H Deutschland … PETER MALATA: Werbekampagnen haben als Ziel, bestimmte Botschaften an Interessentengruppen zu bringen. Mit unserem Hygienemonster „Freddy“ unterstreichen wir auf spielerischhumoristische Art dieses wichtige Thema und sprechen damit Hygieneassistentinnen an, deren Fokus ja auf Hygiene & Pflege sowie Prophylaxe liegt. Mit unserer Prophylaxekampagne, zu der wir die bekannte deutsche Schauspielerin Jana Pallaske gewinnen konnten, lenken wir die Aufmerksamkeit auf die vorbeugende Zahnpflege, die neben dem Gesundheitsaspekt auch eine nicht unwesentliche ästhetische Komponente hat. Die Produkte, die W&H dazu anbietet, erfüllen beide Anforderungen. Für den Produkterfolg setzen wir auch in Deutschland sehr stark auf die Kooperation mit Key Opinion Leadern. Als bedeutende Multiplikatoren für unsere Innovationen unterstützen sie uns dabei, unsere neuen Technologien bei unseren Kunden bekannt zu machen. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 49 Per FAX anmelden und 15% sparen! Fortbildungsangebot mit Workshops Ihr Weg zur interdisziplinären Mundgesundheitspraxis Unsere Themen: Unsere Referenten: Interdisziplinäre Diagnostik in der Zahnarztpraxis Etablierte Risikotests in der Praxis anhand einer Table Clinic Demonstration Innovative Präventions- und Therapiemethoden Gesundheitsökonomische Aspekte der interdisziplinär arbeitenden Zahnarztpraxis Wirtschaftsfaktor Prophylaxe und Patientencompliance Sylvia Fresmann Priv. Doz. Dr. Dirk Ziebolz, M.Sc. Jan-Philipp Schmidt Dr. Björn Eggert Jan Schmickler Mehr Informationen erhalten Sie auf www.team-im-fokus.de oder telefonisch unter 06359 308787.* *deutsche Festnetzgebühren, Mobilfunkgebühren können abweichen. Unterstützt von: 50 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Jetzt per Fax anmelden die Teilnehmerzahl ist limitiert Fax: +49 (0) 6359 308 786 oder per E-Mail an: [email protected] Ja, ich nehme an der unten angekreuzten Veranstaltung teil: Termine 2015 (jeweils mittwochs) Düsseldorf 06.05.2015 Leipzig 16.09.2015 Hannover 03.06.2015 Stuttgart 07.10.2015 Mannheim 17.06.2015 München 11.11.2015 Hamburg 01.07.2015 Berlin 18.11.2015 Teilnahmegebühr: Zahnärzte/-innen: € 99,– Praxismitarbeiter/-innen: 6 CME-PUNKTE € 79,– Alle Preise verstehen sich zzgl. der gesetzl. MwSt. Der Fax-Rabatt ist nicht mit anderen Rabattaktionen kombinierbar. (Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen oder Praxisstempel einsetzen) Titel /Vorname und Nachname Praxis Straße und Hausnummer PLZ, Ort E-Mail-Adresse (für die weitere Kommunikation) Teilnehmer 1: Vorname/Name ZA/ZÄ ZFA ZMV ZMF ZMP DH ZMV ZMF ZMP DH ZMV ZMF ZMP DH Teilnehmer 2: Vorname/Name ZA/ZÄ ZFA Teilnehmer 3: Vorname/Name ZA/ZÄ ZFA Sie bezahlen bequem per Überweisung nach Rechnungserhalt. Der genaue Veranstaltungsort wird Ihnen mit der Anmeldebestätigung mitgeteilt. Veranstaltet von: Die Deutsche Ärzte-Verlag GmbH ist, bei gemeinsam mit anderen Unternehmen (Partnerunternehmen) durchgeführten Schulungen, berechtigt, die von mir angegebenen personenbezogenen Daten an diese Unternehmen zum Zwecke der Werbung, Marktforschung oder der weiteren Beratung weiterzugeben. Die Erteilung dieser Einwilligung ist freiwillig und hat keine Auswirkung auf die weitere Zusammenarbeit. Die Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden. Sie haben die Möglichkeit, bis zwei Wochen vor Beginn des Seminars ausschließlich schriftlich zu stornieren. Wir bitten um Ihr Verständnis, wenn wir bei Nichterscheinen eines angemeldeten Kursteilnehmers die volle Gebühr berechnen müssen. Selbstverständlich können Sie jederzeit einen Ersatzteilnehmer benennen. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 51 Röntgen davon in 1000 Segmente unterteilt und für jedes dieser Segmente immer nur die schärfste Variante auswählt – natürlich alles automatisch dank einer für diese herausfordernde dentale Aufgabe maßgeschneiderten Software. Sie fügt die ausgewählten Bildbereiche wieder zusammen, was schließlich das Panoramabild für Diagnosezwecke ergibt. Damit entfällt sogar die Notwendigkeit einer manuellen Auswahl der schärfsten Aufnahme. Quasi „wie von Geisterhand“ liefert das neuartige Verfahren mit dem Namen S-Pan-Technologie direkt ein an der individuellen Anatomie des Patienten orientiertes Panoramaröntgenbild. Abweichungen des Zahnbogens vom liche Materialien. Die Umwandlung von Röntgenstrahlen in elektrische Signale erfolgt insgesamt effektiver [1]. Schon heute wird mit der Cäsiumiodid-Scintillator-Technik eine diagnostisch hervorragende Bildqualität bei geringer Strahlendosis erreicht. In einem Schnellscan-Modus (Standard beim VistaPano S) ist es daher möglich, eine Panoramaaufnahme innerhalb von nur sieben Sekunden anzufertigen. VORTEILE SPEZIELL FÜR KINDER Insbesondere im Fall von Röntgenaufnahmen bei den jüngsten Patienten erscheint die möglichst weitgehende Reduzierung der Abb. 1: Die Zahnkeimlinge aus unterschiedlichen Ebenen werden alle im Panoramabild klar dargestellt, so ist die Diagnose bezüglich fehlender oder überzähliger Zähne einfach wie nie – dank S-PanTechnologie. Durch Reduktion der Höhe und Breite des belichteten Bereichs sowie der Dosis werden die Kinderaufnahmen mit geringstmöglicher Dosis erstellt. Abb. 2: Erwachsenen-Panoramaaufnahme – in allen Bereichen des Kiefers scharfe Bildinformationen: Durch die dünnen Einzelschichten werden Knochenstruktur und Wurzelspitzen sowie der Nervenkanal ideal dargestellt. Dank S-Pan-Technologie werden Fehlpositionierungen in vernünftigen Grenzen ausgeglichen. Idealverlauf des Durchschnittsgebisses und unterschiedliche Zahnneigungen sind hier berücksichtigt. Das Ergebnis ist ein Bild von bestechender Klarheit, in dem der Zahnarzt die diagnostisch entscheidenden Strukturen sofort vorfindet: zum Beispiel alle Zahnwurzeln sowohl im Unter- als auch im Oberkiefer, den Mandibularkanal oder auch eine aussagekräftige Darstellung der Knochenstruktur. Damit erfolgt die Diagnose in der Regel deutlich schneller und sicherer als bei herkömmlicher Digitaltechnik oder auch konventionellen Aufnahmen. VORTEILE FÜR DIE STRAHLENHYGIENE Da sich die Rekonstruktion an der tatsächlichen Lage des Gebisses ausrichtet, folgt als vorteilhafter „Nebeneffekt“: Fehlpositionierungen in einem für den Praxisalltag üblichen Maß kann die neue Technologie ausgleichen. Es kommt daher zu deutlich weniger Wiederholungsaufnahmen. Damit wird so mancher Patient einer geringeren Strahlendosis ausgesetzt. Das VistaPano S kombiniert die S-Pan-Technologie mit Sensoren mit Cäsiumiodid als Scintillator-Material. Dieses verspricht dank geringer Streuverluste eine besonders hohe Lichtausbeute und damit ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis als herkömm- Strahlendosis stets wünschenswert. Die Cäsiumiodid-ScintillatorTechnik stellt dazu einen wichtigen Fortschritt dar. Auch bei einem damit ausgestatteten System wird der Zahnarzt bzw. die Röntgenassistenz daher auf die Möglichkeit zur Strahlenfeldeingrenzung Wert legen. Dies kann für die Praxis etwa in speziellen Kinderaufnahmemodi mit verkleinertem Belichtungsbereich realisiert sein. Die Dosis lässt sich damit um bis zu 56 Prozent reduzieren. Dennoch werden beispielsweise Zahnkeimlinge besser dargestellt als mit herkömmlichen Verfahren, weil sich die Aufnahme an der Kieferform orientiert und so anatomisch an das Kindergebiss anpasst. Die S-Pan-Technologie unterstützt das Team in puncto Strahlenhygiene darüber hinaus durch die Verminderung von Wiederholungsaufnahmen. Über Spezial-Aufnahmemodi für Kinder sollte ein zeitgemäßes Panoramagerät selbstverständlich weitere Optionen bieten, wie etwa für Halbseitenoder Frontaufnahmen, orthogonale Bissflügelaufnahmen, Kiefergelenkaufnahmen zur Funktionsdiagnostik und Sinusaufnahmen zur Nasennebenhöhlendarstellung (z. B. VistaPano S, Dürr Dental, Bietigheim-Bissingen). Für Fragestellungen in der Kieferorthopädie bietet sich ein Panoramaröntgensystem an, das über eine zusätzliche CephDeutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 53 100 % Wissen an 1 Tag die praxisnahe Fortbildung – jetzt auch in Berlin! Implantologie, 13. Juni 2015 Parodontologie, 27. Juni 2015 8 je CMEPunkte Nach dem großen Erfolg in Frankfurt findet dent update im Frühjahr 2015 auch in Berlin statt.* Kompakt & praxisnah: Fachübergreifende Themen Aktuelle Fallbesprechungen State-of-the-Art Wissen Sofort anwendbar Top-Experten vor Ort: Prof. Dr. Günter Dhom Prof. Dr. Frank Schwarz Prof. Dr. Michael Christgau Prof. Dr. Anton Sculean Und viele weitere 1 Veranstaltung € 395,–, Mehr erfahren: Online-Anmeldung und weitere Informationen auf www.dent-update.de *Neue Termine: Die nächste Themenreihe startet in Frankfurt ab September 2015. **Gültig bis 4 Wochen vor dem jeweiligen Veranstaltungstermin. Die Preise verstehen sich zzgl. MwSt. Unterstützt durch: Veranstaltet von: Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 55 Zahnärztliche Hilfsorganisationen EHRENAMTLICHE HILFE Neben der täglichen zahnmedizinischen Versorgung der Bevölkerung engagieren sich viele Zahnärzte in kleinen und großen Hilfsprojekten. Auf der IDS 2015 fand die mit 80 Teilnehmern bisher größte „Koordinierungskonferenz Hilfsorganisationen“ statt, deren Ziel die Vernetzung der zahnärztlichen Hilfsprojekte war. | MARTIN A. REINHART Während der IDS fand auch in diesem Jahr wieder eine Koordinierungskonferenz Hilfsorganisationen, organisiert von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und unterstützt vom Verband der Deutschen Dental-Industrie e. V. (VDDI), in Köln statt. BZÄK-Pressesprecherin Jette Krämer (l.), Dr. Wolfgang Schmiedel, BZÄK-Vizepräsident Prof. Dietmar Oesterreich (2.v.r.) sowie der VDDI-Vorsitzende Dr. Martin Rickert (r.) informierten über die Ergebnisse der Konferenz in einer abschließenden Pressekonferenz. S INDUSTRIE UNTERSTÜTZT Unterstützt wird die Koordinierungskonferenz vom Verband der Deutschen Dental-Industrie e. V. (VDDI). Dessen Vorsitzender, Dr. Martin Rickert, bescheinigte der Zahnmedizin ein tiefes humanitäres Anliegen. „Dem zollen wir unseren Res56 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) pekt und deshalb freuen wir uns, dass das Koordinierungstreffen zum dritten Mal auf der IDS stattfindet. Viele unserer Mitgliedsunternehmen unterstützen die karitative Arbeit der Zahnärzte weltweit.“ Schmiedel bedankte sich bei allen Teilnehmern der Konferenz für ihre Anwesenheit und ihr ganzjähriges Engagement. Unter den 80 Teilnehmern begrüßte er hochrangigen Besuch, internationale Gäste seien angereist sowie zwei Referenten, die im Auftrag der Bundesregierung arbeiten beziehungsweise unter Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel stehen. Als etwas Besonderes charakterisierte Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK, eine so große Konferenz zusammenzubringen. „Es ist die Aufgabe dieser Konferenz, Hemmnisse zu beseitigen, die Hilfsprojekte in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und sie in den internationalen Raum hineinzutragen“, sagte Oesterreich. Mit ihrem Engagement außerhalb der Praxis senden die Hilfsorganisationen ein klares Signal an die Politik – man demonstriere damit, ein Teil der Gesellschaft zu sein. BZÄK (2) eit 2009 wird alle zwei Jahre eine „Koordinierungskonferenz Hilfsorganisationen“ von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) veranstaltet. Das Spektrum reicht von einzelnen Projekten von Zahnärzten in Deutschland bis hin zu groß angelegter internationaler Unterstützung. Die Koordinierungskonferenzen sollen eine Plattform für das soziale Engagement bieten. „In den letzten 20 Jahren hat der Berufsstand an die 100 Millionen Euro an Hilfsmitteln gespendet, um die Not der Armen bei uns vor der Tür und weltweit zu lindern“, erklärte Dr. Wolfgang Schmiedel, BZÄK-Vorstandsreferent für Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen. Dieser Erfolg mache deutlich, wie engagiert und vielfältig sich die Zahnärzte und auch die Dentalunternehmen für die Unterstützung Hilfebedürftiger einsetzen. Das spiegele sich inzwischen in der öffentlichen Wahrnehmung der Zahnärzte wider. Schmiedel: „Wir werden heute nicht mehr vor allem als Vielverdiener wahrgenommen.“ Dr. Wolfgang Schmiedel, BZÄK-Vorstandsreferent für Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen HILFE FÜR HELFER Dr. Sunniva Engelbrecht stellte startsocial e. V. vor, das unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin steht. Die Geschäfts- Zahnärztliche Hilfsorganisationen führerin erläuterte die Möglichkeiten für die zahnärztlichen Hilfsorganisationen – startsocial bietet „Hilfe für Helfer“. Dabei gehe es nicht um die finanzielle Förderung einzelner Projekte, sondern um den systematischen Wissenstransfer aus der Wirtschaft und sozialen Organisationen in die soziale Projektarbeit hinein. Dazu vergibt startsocial in einem Wettbewerb regelmäßig 100 Beratungsstipendien, im Bundesausscheid werden zusätzlich Geldpreise von insgesamt 35 000 Euro vergeben. „Es braucht immer wieder viel Überzeugungsarbeit, gerade junge Kolleginnen und Kollegen dazu zu bewegen, sich bereits während der Assistenz- oder Praxisgründerzeit ehrenamtlich zu engagieren“, sagte Schmiedel. Mit einer praxisnahen Beratung, einem Coaching, wird die Arbeit der Hilfsorganisationen nachhaltig unterstützt. Das bedeutet konkret: Zwei Coaches unterstützen vier Stunden pro Woche. Diese Beratung liefere wichtige Bausteine, die im Alltag oft übersehen würden und letztendlich Mitglieder und Gelder einbrächten. Das Bewusstsein für soziales Engagement soll daher bereits während des Studiums geschärft werden. In ihrem Vortrag stellten Kai Becker, Vorsitzender des Bundesverbands der Zahnmedizinstudenden in Deutschland e. V. (BdZM), Christoph Beckmann, Vorsitzender des Zahnmedizinischen Austauschdienstes (ZAD) sowie der International Association Dental Student (IADS), und Ingmar Dobberstein, Präsident Young Dentists Worldwide (YDW) und Gründungsmitglied des Bundesverbandes der zahnmedizinischen Alumni (BdZA), ihre Organisationen und Aktivitäten vor. Sie stellten der Konferenz die Frage, wie die Vernetzung der Studenten mit den Projekten dieser Koordinierungskonferenz möglich sei. 3 +1 3 +1 Instrumenten-Aktion AKTION MÖGLICHKEITEN DER VERNETZUNG Eine Lösung für die Vernetzung der Hilfsorganisationen untereinander stellte Daniel Montua, Social Media Community Manager bei der Engagement Global GmbH, vor. Das Unternehmen arbeitet im Auftrag der Bundesregierung und wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert. Es gebe eine unabhängige und auf den Datenschutz bezogen sensible Plattform, die die Kommunikation der Hilfsorganisationen fördern könne. „Man kann sich hier in offenen oder geschlossenen Gruppen austauschen. Logistik, Organisation und Informationen zu den einzelnen Hilfsprojekten können miteinander geteilt werden – datensicher und kostenlos.“ Montua verwies zudem auf den Transportkostenzuschuss, der ebenfalls von den zahnärztlichen Hilfsorganisationen in Anspruch genommen werden könne. 4. Innsttrument Ihrer Wahl kostenlos* Beim Kauf von 3 Instrumenten aus dem Synea Turbinen- bzw. Winkelstück-Programm erhalten Sie ein 4. Instrument Ihrer Wahl kostenlos*. Bis € 1.269 sparen! HILFREICHE ANGEBOTE BRINGEN VORAN Die Angebote von startsocial und Engagement Global lobte Schmiedel abschließend als sehr hilfreiche Unterstützung für die Hilfsorganisationen. Vor allem die Kommunikationsplattform sei eine Lösung für die Forderung, die bereits bei der Koordinierungskonferenz 2013 an die BZÄK gestellt wurde. „Nach gründlicher Recherche haben wir mit dieser Plattform die beste Möglichkeit gefunden – professionell, mit hervorragenden Funktionen, dabei datensicher und zudem kostenlos: Eine große Chance, für die Organisationen, sich besser zu vernetzen“, resümierte Schmiedel. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 57 * das Günstigste im Paket Aktion gültig bis 15.05.2015 W&H Deutschland t 08682/8967-0 wh.com NEU Short Edition 7 % leichter 10 % kürzer NEU Synea Vission LED Turbiine: 5-fach Ring LED+ Prophylaxe ZAHNSEIDE ZU AUFWENDIG? „Zahnseide ist mir zu aufwendig.“ Diesen Satz hören Deutschlands Zahnärzte sehr häufig, und zwar nicht nur von jungen Patienten. Doch Zähneputzen allein reicht nicht, nur 60 Prozent der Zahnoberfläche werden damit erreicht. Und selbst wenn ein Patient Zahnseide nutzt, bleibt das Ergebnis häufig mangelhaft. Welche Lösungen bieten sich an? Das DENTAL MAGAZIN fragte Prof. Dr. Michael Noack, Köln. Angeblich werden die Zahnzwischenräume beim Zähneputzen sträflich vernachlässigt. Ist das den Menschen überhaupt bewusst? Was kann die Zahnarztpraxis tun? NOACK: Ich empfehle, vor einem Zahnreinigungstermin die Zähne so zu reinigen, wie man es 365 Tage im Jahr schafft. Der Zahnarzt prüft, ob dieses Niveau reicht, um gesund zu bleiben. Wer Zahnseide perfekt nutzt und ohne weitere Hilfsmittel die Zahnzwischenraumreinigung meistert, benötigt keine weiteren Hilfsmittel. Angeblich schafft das nur jeder vierte Erwachsene ... NOACK: Aus meiner klinischen Erfahrung gelingt es noch deutlich weniger Menschen, sich mit wirklich plaquefreiem Zahnzwischenraum zu präsentieren. Aber es gibt Lösungen. Den neuen Sonicare AirFloss Ultra (Philips) halte ich für eine interessante Alternative. Was hat Sie überzeugt? NOACK: Wir haben richtig sehen können, wie der AirFloss Ultra Plaque-Biofilm wegschießt. Und dieser Effekt lässt sich messen. Was konkret haben Sie gemessen? Was war das Studienziel? NOACK: Es sollte herausgefunden werden, ob Philips Sonicare AirFloss Ultra im Vergleich zu Zahnseide erstens ebenso effektiv bei der Reduktion von Plaque-Biofilm im Approximalraum ist und zweitens eine gleich hohe Effektivität bei der Reduktion klinischer Entzündungszeichen aufweist wie Zahnseide. 58 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) erfolgt über einen Dreifach-Sprühstoß. Für diese Studie wurde der Flüssigkeitstank des Geräts mit Wasser befüllt. Die Kontrollgruppe verwendete Zahnseide. Insgesamt haben 32 Probanden an der randomisierten, einfach-verblindeten Pilotstudie teilgenommen. Alle Studienteilnehmer putzten sich hochmotiviert mit einer Zahnbürste die Zähne, schaffen es aber nicht, sich regelmäßig die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten zu säubern. Und das ist genau die richtige Zielgruppe. Die Patienten wurden nach einer kurzen Einweisung gebeten, vier Wochen lang das ihnen zugeteilte Verfahren einmal täglich anzuwenden. Zu welchen Studienergebnissen sind Sie gekommen? NOACK: Beide Verfahren, Zahnseide und AirFloss Ultra, entfernen Plaque-Biofilm gleich gut. Aber Zahnbelag ist keine Krankheit. Deshalb wurde am ersten Untersuchungstag ebenfalls der Papillen-Blutungs-Index (PBI) bestimmt. Nach einer vierwöchigen täglichen Anwendung wurden die Probanden wieder einbestellt und der Papillen-Blutungs-Index wurde erneut ermittelt. Jetzt waren praktisch alle Probanden unter AirFloss-Ultra-Anwendung entzündungsfrei. Somit war die präventive Wirkung, das primäre Studienziel Entzündungsfreiheit, erreicht, von Prof. Dr. Michael AirFloss Ultra genauso gut wie bei Zahnseide – Noack wenn beide Verfahren täglich angewendet werist Direktor der Polikliden. nik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Ohne Compliance werden Patienten auch Zentrum für Zahn-, Sonicare AirFloss Ultra nicht nutzen. Was meinen Mund- und KieferheilSie? kunde der UniversiNOACK: Die Methode erleichtert die Zahnzwitätsklinik Köln. schenraumreinigung, und hier sehe ich einen enormen Bedarf. Sowohl bei Approximalkaries als auch bei Parodontitis besteht ein hoher Bedarf an Plaque-Biofilmkontrolle im Zahnzwischenraum. Und es ist die Aufgabe der Wissenschaft, Geräte privat Die AirFloss-Methode ist ja nicht neu. Welche Daten belegen den Erfolg? NOACK: Daten haben wir nur vom neuen AirFloss Ultra gesammelt, nicht von dem Vorgängermodell. Aber die neuen Daten überzeugen. Und wir sind wirklich mit Skepsis an die Studie herangetreten. Und? NOACK: Die Plaque-Biofilm-Entfernung mit dem AirFloss Ultra Prophylaxe und Technologien zu fördern, die dazu beitragen, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern. Ist die nachweisliche Zunahme der Parodontitis auch auf mangelhafte Zahnzwischenraumreinigung zurückzuführen? NOACK: Nein, das wäre zu einfach. Das Thema ist komplexer. Ursachen der Parodontitis sind vielschichtig, viele Faktoren spielen eine Rolle, von der Genetik bis hin zu Systemerkrankungen. Ist das neue Gerät speziell auch etwas für Ältere? NOACK: Ja, weniger das Alter der Patienten ist eine Begrenzung als die Zahnzwischenraumgröße. Wir haben im Rahmen der Studie die Approximalräume entsprechend den Vorgaben gemessen, die man zur Auswahl von Zahnzwischenraumbürsten benutzt. Ergebnis: Der AirFloss funktioniert in allen Bereichen, in denen sich Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten anwenden lassen, besonders gut in den kleinsten. Wie kommen Bracketträger damit klar? NOACK: Dazu haben wir derzeit noch keine Daten. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es gut funktioniert. Die Frage ist, ob die Kids damit klarkommen. Denn: Es ist immer der Indianer der trifft, nicht der Pfeil. Stichwort Mundduschen, was ist ähnlich, was ist anders? NOACK: Hinsichtlich der Plaquekontrolle überzeugen Mundduschen überhaupt nicht. Das zeigen wirklich gute systematische Reviews. Eine messbare Wirkung konnte nicht nachgewiesen werden. Bei Gingivitis erzielen Mundduschen einen geringen Effekt, möglicherweise durch die Verdünnung der Entzündungsparameter. Also zusammengefasst: Mundduschen haben vielleicht eine symptomatische Wirkung. Das sehen die Mundduschenhersteller aber anders. NOACK: Ja, aber ich gebe hier nicht meine Meinung wieder, ich zitiere Meta-Analysen und systematische Reviews. In diesen Arbeiten ist die gesamte Literatur berücksichtigt worden. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass kein klinisch relevanter Effekt gefunden werden konnte. Ist eine Mundspülung eine Alternative? NOACK: Das muss man unbedingt erwähnen. Wenn man milde Mundspüllösungen verwendet, zum Beispiel ätherische Öle, etwa Listerine, dann gibt es sogar eine wundervolle Synergie. Weil das AirFloss-Gerät dafür sorgt, dass das wirksame Listerine auch an die richtigen Stellen kommt. Es gibt Daten, die zeigen, dass sich so die Listerine-Applikation optimieren lässt. Würden Sie Patienten mit aggressiver Parodontitis zum AirFloss und Verzicht auf Zahnseide raten? NOACK: Die Frage ist falsch formuliert, die meisten brauchen auf nichts zu verzichten, weil die meisten Menschen gar keine Zahnseide benutzen. Sie nutzen AirFloss, statt nichts zu nehmen. (ab) Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 59 Markt GC CAMLOG Neuer CAD/CAM-Hybridkeramikblock Bestens bewährt: CONELOG Implantatsystem GC betritt die Welt der CAD/CAM-Technologie: mit CERASMART, einem Hybridkeramikblock, der sich zur Herstellung von metallfreien, indirekten Restaurationen wie Kronen, In-/Onlays und Veneers eignet. CERASMART weist die höchste Biegefestigkeit seiner Klasse auf, gewährleistet aber dennoch eine ausgeprägte Flexibilität und empfiehlt sich somit besonders für Fälle, die eine Abdämpfung des Kaudrucks erfordern – wie etwa Implantatkronen oder Restaurationen bei Patienten mit starkem Bruxismus. Darüber hinaus verbindet CERASMART ein schnelles und präzises Fräsen mit einer überaus genauen Randadaption. Er vereint Hybridtechnologie mit der neuesten GC-Füllertechnologie und besteht aus ultrafeinen, homogen verteilten Füllern, die einen langanhaltenden Glanz sowie eine geringere Abnutzung der Antagonisten des Gegenkiefers gewährleisten. Mit den beiden PremiumImplantatsystemen CAMLOG und CONELOG ist das Unternehmen CAMLOG sehr gut aufgestellt. Die hohe Präzision und Zuverlässigkeit des CONELOG Implantatsystems belegen mehrere, zum Teil auch noch laufende Studien. Sie zeigen die positiven Ergebnisse in Bezug auf den Hart- und Weichgewebeerhalt. Einen Beitrag dazu leistet auch die stabile Implantat-Abutment-Verbindung mit selbsthemmendem Konus. CONELOG ist wie das CAMLOG Implantatsystem übersichtlich und einfach im Handling. Die Entwickler haben den bei konischen Implantatsystemen unvermeidbaren Höhenversatz minimiert. Die Abutments mit den drei Nocken können ohne Übertragungsschlüssel einfach positioniert und eingesetzt werden. 2014 wurden die CONELOG Implantate in das Guide System implementiert und somit für die geführte Implantatinsertion zugänglich gemacht. GC Germany CAMLOG Vertriebs GmbH Seifgrundstr. 2, 61348 Bad Homburg Tel.: 06172 99596-0, Fax: 06172 99596-66 [email protected], www.gceurope.com Maybachstraße 5, 71299 Wimsheim Tel.: 07044 9445-100, Fax: 0800 9445-000 [email protected], www.camlog.de Septodont Komet Virtuell oder persönlich beraten lassen H162ST: Der neue Schnitt Besucher, die in diesem Jahr nicht persönlich auf der IDS 2015 bei Septodont vorbeischauen konnten, haben nun die Möglichkeit, sich im Nachgang ganz bequem auf www.septodont.de zu informieren. Der virtuelle Messerundgang gibt dem Besucher das Gefühl, das Unternehmen und sein Portfolio hautnah zu erleben. Informationen zu Septodont sowie zusätzliche Videos zu den Produkt-Highlights sind per Mausklick interaktiv über PC, Tablet und Smartphone abrufbar. Für den persönlichen Austausch bietet die Septodont-Roadshow den perfekten Rahmen. Diese macht am 10. Juni 2015 im Auto & Technik Museum in Sinsheim und am 12. Juni 2015 in der Classic Remise in Düsseldorf Stopp. Ein Schwerpunktthema des Programms ist die Lokalanästhesie. Als Referenten treten Dr. Dr. Peer Kämmerer, Rostock, Prof. Dr. Dr. Ludger Figgener, Münster, und Prof. Dr. Till Dammaschke, Münster, auf. Komet stellt eine neue Generation Knochenfräser vor: den H162ST. ST steht für „Säbelzahntiger“. Genau das Kopfkino, das beim Hören des Namens dieses Eiszeit-Tiers mit den markanten Eckzähnen abläuft, ist gewollt. Der H162ST zeigt eine sehr hohe Schnittfreudigkeit. Komet hat sich Wissen und Erfahrung aus seinem Medical-Bereich zunutze gemacht und eine Schneidengeometrie für die Schädelknochenpräparation erfolgreich auf ein rotierendes Hartmetall-Instrument für die Oralchirurgie übertragen. Ergebnis: die neue ST-Verzahnung. Sie bietet höchste Schnittschärfe, perfektes Schneidverhalten und maximale Kontrolle. Typische Indikationen sind Knochenschnitte im Rahmen einer Osteotomie, Osteoplastik, Präparation von Knochen und Knochendeckeln, Resektion von Wurzelspitzen und Hemisektion. Wer mehr über das Chirurgie-Sortiment von Komet erfahren möchte, kann direkt online in der Chirurgie-Broschüre blättern oder diese über den persönlichen Komet-Fachberater anfordern. Komet Dental Septodont GmbH Felix-Wankel-Str. 9, 53859 Niederkassel Tel.: 0228 97126-0, Fax: 0228 97126-66 [email protected], www.septodont.de 60 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG Trophagener Weg 25, 32657 Lemgo Tel.: 05261 701-700, Fax: 05261 701-289 [email protected], www.kometdental.de Markt Ivoclar Vivadent Permadental Mehr Helligkeit für gepresste Restaurationen Verdopplung der Implantationszahlen erwartet Ivoclar Vivadent erweitert das Angebot an Pressrohlingen um eine Transluzenzstufe. Die neuen monochromatischen Rohlinge „IPS e.max Press MT“ basieren auf der bewährten Lithium-Disilikat-Keramik. Sie stehen für klinischen Langzeiterfolg und für Flexibilität bei der Befestigung. Die neuen Rohlinge in der Transluzenzstufe MT (medium translucency) schließen die Lücke zwischen den bewährten HT- und LT-Rohlingen. Sie werden für Restaurationen verwendet, bei denen deutlich mehr Helligkeit als bei HT-Restaurationen vonnöten ist. Das verringerte Chroma schafft Spielraum für eine patientenindividuelle Charakterisierung im Zervikalbereich und ermöglicht einen natürlichen Farbverlauf vom Dentin zur Schneide. Die Rohlinge sind in zwei Größen sowie in ausgewählten Bleach-BL- und A-D-Farben erhältlich und lösen die bestehenden IPS e.max Press Impulse ValueRohlinge ab. Der Implantologiemarkt wird noch lange weiter wachsen, davon ist der Spezialist für Auslandszahnersatz Permadental fest überzeugt. „Wir haben längst keine Sättigung erreicht“, sagt Geschäftsführer Klaus Spitznagel. „Für Praxis und Labor sind immer noch große Potenziale vorhanden, aber nur, wenn laborseitig umfassende Leistungen angeboten werden.“ Permadental hat darum sein Leistungsangebot für implantologisch tätige Praxen stark ausgebaut. Der Spezialist für hochwertigen Auslandszahnersatz arbeitet nicht nur mit nahezu jedem gängigen Implantatsystem – verschraubt oder zementiert, einzeln oder in Komplettversorgungen –, Permadental fräst auch Implantatstege auf Implantatniveau und stellt digital gefertigte individuelle Abutments her. Über die technischen Details und Versorgungsmöglichkeiten informiert ein eigenes, extra geschultes Implantatteam telefonisch oder auf Wunsch auch vor Ort in der Praxis durch einen erfahrenen Außendienst von Zahntechnikermeistern. Ivoclar Vivadent GmbH Permadental GmbH Dr. Adolf-Schneider-Straße 2, 73479 Ellwangen Tel.: 07961 8890, Fax: 07961 6326 [email protected], www.ivoclarvivadent.com Marie-Curie-Str. 1, 46446 Emmerich/Rhein Tel.: 0800 7376233 (freecall) [email protected], www.permadental.de W&H Philips Assistina: Innen rein – außen rein So effektiv wie der Goldstandard Zahnseide W&H positioniert mit der Assistina 3x3 ein vollautomatisches Reinigungs- und Pflegegerät für zahnärztliche Übertragungsinstrumente auf dem Dentalmarkt. Damit setzt das Unternehmen neue Standards in der Hygiene und Pflege und bietet ein optimales Gerät zur Innen- und Außenreinigung sowie zur Ölpflege von Turbinen, Hand- und Winkelstücken an. Pro Zyklus können ein bis drei Instrumente gereinigt und gepflegt werden. Der kurze Reinigungsprozess von rund sechs Minuten – dieser entspricht der Empfehlung des Robert Koch-Instituts sowie der Swissmedic – verkürzt die gesamte herkömmliche Aufbereitungszeit der Instrumente. Bei einer anschließenden Sterilisation im Lisa Autoklav mittels Schnellzyklus stehen die Instrumente nach insgesamt nur 20 Minuten wieder zur Verfügung: gereinigt, gepflegt und sterilisiert. Die Assistina funktioniert selbsterklärend, die Aufbereitung erfolgt auf Knopfdruck. Ein Schulungsaufwand ist nicht notwendig. In einer aktuellen klinischen Studie der Universität Köln, deren Ergebnisse am ersten IDS-Tag den Fachkreisen präsentiert wurden, musste sich der neue Sonicare AirFloss Ultra gegenüber dem Goldstandard Zahnseide beweisen. Beide Verfahren konnten Plaque-Biofilm gleich gut entfernen. Gemessen wurde dies mit dem modifizierten approximalen Plaque-Index (mAPI), den Professor Dr. Stefan Zimmer, Universität Witten/Herdecke, einbrachte. Sonicare AirFloss Ultra reduzierte in einmaliger Anwendung von 1,8 auf 0,6 und Zahnseide im Mittel von 1,8 auf 0,5. Somit war die präventive Wirkung – das primäre Studienziel Entzündungsfreiheit – erreicht. Das Fazit von Professor Dr. Michael Noack, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Köln: Der neue AirFloss ist genauso gut wie Zahnseide – wenn beide Verfahren gleich gern und konsequent angewendet werden. W&H Deutschland GmbH Philips GmbH Raiffeisenstraße 3b, 83410 Laufen/Obb. Tel.: 08682 896-70, Fax: -11 [email protected], www.wh.com Lübeckertordamm 5, 20099 Hamburg Tel.: 040 2899-1509, Fax: 040 2899-1505 [email protected], www.philips.de Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 61 Markt DGI e. V. VITA Sommerakademie für Forschungsmethoden Mehr als nur exakte Zahnfarbbestimmung Zum 13. Mal können junge Zahnärztinnen und Zahnärzte vom 29. Juni bis 3. Juli 2015 im Rahmen der DGI-Sommerakademie in Kiel moderne Forschungsmethoden trainieren. Das Programm dieser etwas anderen „Kieler Woche“ 2015 steht. „Wer die rasante Entwicklung der Implantologie durch eigene Forschungsarbeiten mit gestalten will – ob in Klinik, Labor oder Praxis –, muss eine Vielzahl technischer Verfahren beherrschen, die zum Standardrepertoire der modernen biomedizinischen Wissenschaften gehören“, erklärt DGI-Pastpräsident Prof. Dr. Hendrik Terheyden, Kassel. Wichtig neben dem technisch-handwerklichen Rüstzeug sind auch Kenntnisse in den Bereichen Statistik und Studien sowie Wissen über die Rahmenbedingungen der modernen Forschung. Diese Themen vermitteln renommierte Dozenten bei der etwas anderen „Kieler Woche“. Die DGI e. V. erleichtert Assistenten und Studierenden die Teilnahme durch einen Kostenzuschuss. Die fünfte Generation VITA Easyshade steht für mehr als ein anwenderfreundliches Spektrofotometer zur objektiven Bestimmung von Zahnfarben. Es handelt sich um ein multifunktionales Komplettsystem, das Zahnärzte und Zahntechniker von der Bestimmung und Kommunikation der Zahnfarbe über die Reproduktion bis hin zur Farbkontrolle an der fertiggestellten dentalkeramischen Restauration begleitet. Die fünfte Gerätegeneration präsentiert sich in neuem, maximal ergonomischem Design. Das anwenderorientierte Bedienkonzept wird durch ein brillantes OLED-Farbtouchdisplay revolutioniert, und dank effizienter Mikroprozessor- und Akkutechnologie arbeitet das Tool nun noch schneller – auch im Dauereinsatz. Für exakte Messergebnisse sorgt unter anderem das neuronale Netz VITA vBrain. Die Anzeige der Zahngrundfarbe oder des Farbverlaufs von inzisal nach zervikal erfolgt in den Standardfarbsystemen VITA classical A1-D4 und VITA SYSTEM 3D-MASTER. Eine gezielte Übermittlung der Farbinformationen mitsamt Patientenfotos von der Zahnarztpraxis an das Dentallabor ermöglichen die Microsoft-Windowsbasierte Software VITA Assist und die Smartphone-App VITA mobileAssist. DGI – Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e. V. VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG Rischkamp 37 F, 30659 Hannover Tel.: 0511 537825, Fax: 0511 537828 www.dginet.de/web/dgi/sommerakademie Postfach 1338, 79704 Bad Säckingen Tel.: 07761 562-0, Fax: -299, Service-Hotline: 07761 562-222 [email protected], www.vita-zahnfabrik.com Sirona lege artis ORTHOPHOS SL für 2D- und 3D-Röntgen Professionelle Pflege und Prävention Sirona hat ein Röntgensystem mit innovativer Aufnahmetechnologie für höchste Zeichenschärfe bei geringstmöglicher Dosis entwickelt. Zwei innovative Verfahren machen dies möglich: Zum einen nutzt der hier erstmals eingesetzte Direct Conversion Sensor die Röntgenstrahlen durch deren direkte Umwandlung in elektrische Signale deutlich besser aus. Dies verringert die Strahlendosis und verbessert zugleich die Bildqualität. Zum anderen wurde das hoch entwickelte 2D-Röntgen beim ORTHOPHOS SL durch ein rekonstruktives Sharp-Layer-Verfahren weiterentwickelt. Dabei ermöglichen mehrere Tausend Einzelprojektionen, die bei einem Umlauf aufgenommen werden, eine digitale Rekonstruktion mit außerordentlicher Schärfe. ORTHOPHOS SL ist in einer aufrüstbaren 2D-Variante oder als 3D-Hybridgerät mit einem großen Volumen (11 × 10 Zentimeter) oder einem auf die allgemeine Zahnarztpraxis optimierten Volumen von 8 × 8 Zentimetern erhältlich. Hochwertige Implantate und deren Aufbauten aus Keramik, Kunststoff oder Metall benötigen ebenso wie natürliche Zähne effektives Biofilmmanagement. Deshalb ist eine stetige professionelle Pflege sehr wichtig. Dies kommt dann der Gesundheit der Gingiva und der natürlichen Zähne ebenso zugute wie dem ästhetischen Gesamtbild. Mit der Polierpaste REMOT implant pflegen Zahnärzte die Implantate, deren Aufbauten und auch alle empfindlichen Oberflächen optimal und äußerst schonend. Der sehr niedrige RDA-Wert von < 7* liefert dabei die nötige Sicherheit. * Methode nach Stookey/Schemehorn mit Referenzsubstanz Bimsstein für Prophylaxepasten. Literatur: Stookey GK, Schemehorn BR: A Method for Assessing the relative Abrasion of Prophylaxis Materials. J Dent Res 1979; 58:588. Erhaltene RDA-Werte: <7 für „REMOT implant“ und 7 für Produkt „P” Abrasionsgrad fein (rosa) lege artis Sirona Dental GmbH Fabrikstraße 31, 64625 Bensheim Tel.: 06251 16-0, Fax: -2591 [email protected], www.sirona.com 62 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Pharma GmbH + Co. KG 72135 Dettenhausen Tel.: 07157 5645-0, Fax: -50 [email protected], www.legeartis.de Halfpoint/fotolia.com „Unberechenbar und gefährlich“, so nennen zwei Experten die viel diskutierten Referentenentwürfe, die helfen sollen, die Korruption im Gesundheitswesen zu bekämpfen. Medizinanwalt Frank Heckenbücker aus Köln und Richter Kai-Uwe Herbst vom Amtsgericht Tiergarten in Berlin beschäftigen sich auch mit möglichen Folgen der Gesetzentwürfe. | SVEN SKUPIN Auch Kai-Uwe Herbst, Richter am Amtsgericht Tiergarten in Berlin, sieht das Sonderstrafrecht für Angehörige der Heilberufe kritisch. Aber, das betont Herbst auch, in zwei wesentlichen Punkten unterscheiden sich Kassen(zahn)ärzte von anderen Freiberuflern: Als Ärzte müssen und dürfen sie für die möglichst optimale Versorgung ihres Patienten sorgen. Nur ihre ärztliche Überzeugung, die sich allein an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu orientieren hat, soll für die Therapie bestimmend sein. Geht der Arzt aber eine wie auch immer geartete für ihn finanziell vorteilhafte Vertriebsvereinbarung ein, wird seine ärztliche Entscheidung – mag er sich vornehmen, noch so gewissenhaft zu handeln – von einem weiteren Faktor bestimmt, von dem er sich nicht freimachen kann. „Weiß sein Patient davon, kann das Vertrauensverhältnis zudem massiv erschüttert werden.“ Kassen(zahn)ärzte entscheiden – anders als Rechtsanwälte, Steuerberater und Architekten – über die Vergabe öffentlicher Mittel aus den Sozialversicherungskassen. „Dies sollen sie in erster Linie nach medizinisch Kriterien tun und nicht danach, was ihnen auch persönlich nutzt“, sagt Herbst. ÜBERS ZIEL HINAUS Die beiden Referentenentwürfe gehen allerdings auch Herbst zu weit und schießen für ihn deutlich über das Ziel hinaus. Der Gesetzentwurf verkenne in seiner Allgemeinheit, dass bestimmte, auch entgeltliche Absprachen zur Patientenzuführung durch das Sozialrecht ausdrücklich erwünscht seien, um im öffentlichen Gesundheitswesen Kosten zu sparen. So heißt es im aktuellen Kabinettsentwurf des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes: „Die Verzahnung zwischen ambulantem und stationäreM Sektor und die lückenlose Versorgung der Versicherten beim Übergang von der stationären in die ambulante Versorgung werden durch anpassende Rahmenbedingungen des Krankenhausmanagements verbessert.“ An anderer Stelle heißt es: „Beim gemeinsamen Bundesausschuss wird ein Innovationsfond zur Förderung innovativer sektorenübergreifender Versorgungsformen und für die Versorgungsforschung geschaffen, für den in den Jahren 2016 bis 2019 jährlich jeweils 300 Millionen Euro von den Krankenkassen und aus dem Gesundheitsfonds zur Verfügung zu stellen sind.“ Dies bedeutet laut Herbst nichts anderes, als dass Strukturen geschaffen werden sollen, in denen Patientenströme koordiniert von einem Leistungserbringer zum anderen geleitet werden, was für beide Seiten mit wirtschaftlichen Vorteilen verbunden ist. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 65 Recht Max Diesel/fotolia.com All diese Vorschriften des Sozialgesetzbuchs V Ebene, die sachliche Anknüpfungspunkte enthalten laut Herbst nichts anderes als Absprachen vermissen lässt.“ „Sollte dies tatsächlich Gesetz werden, zur Vergütung einer Patientenzuführung. Nun wird ist diese gesetzliche Vorschrift für die Angedieser Sichtweise entgegengehalten werden, es stehörigen der Heilberufe in jeder Hinsicht he im Gesetzentwurf des Antikorruptionsgesetzes ja unberechenbar und gefährlich“, sagt nun ausdrücklich die Formulierung „in unlauterer Herbst. In der praktischen HandlungskonWeise“. Was ist aber unter diesem unbestimmten sequenz könne dies nur bedeuten, dass Rechtsbegriff zu verstehen? Hier sieht Herbst Angehörige von Heilberufen sich nicht ein erhebliches Missbrauchsrisiko durch nur genau überlegen sollten, ob sie noch wirtschaftliche Konkurdie geringwertigen Werbegeschenke renten. Wählt das wie Notizblöcke der Industrie annehKrankenhaus mit dem men, sondern sie sollten sich genauso gut überniedergelassenen Verlegen, ob die vom Sozialgesetzbuch V gewünschten Koopetragsarzt eine Honorierationen überhaupt noch eingegangen werden sollten. rung, die einem Kollegen Diese Detailfragen ändern für den Richter jedoch nicht passt, und erstattet dienichts daran, dass Kassen(zahn)ärzte über kurz oder ser Anzeige bei der Staatsanlang mit auf ihre Tätigkeiten zugeschnittenen Korwaltschaft, ist in keiner Weise ruptionsstraftatbeständen rechnen müssen, so vorhersehbar, was die Staatsandass sie sich die Frage stellen müssen, was sie waltschaft noch als eine lautere oder jetzt noch annehmen dürfen. „Um hier jegbereits als eine unlautere Vergütung anseliche Unsicherheit zu vermeiden, kann hen wird und welche Vergütungsvereinbarung einem Kassen(zahn)arzt nur empfohlen sie zur Anklage bringen wird. „Den vorliegenwerden, keinerlei Vorteile wirtschaftden Gesetzentwürfen fehlt damit die Präzisielicher oder nichtwirtschaftlicher Art, rung und Klarheit, die einer strafrechtlichen die ihm zugewendet werden und auf Regelung abzuverlangen ist“, beklagt Herbst. die er aufgrund seiner Stellung keinen Wenn laut Gesetzentwurf die Bestrafung eines Anspruch hat, anzunehmen.“ Dazu Angehörigen der Heilberufe auch dann erfolgen gehören neben Barleistungen und Sachsoll, wenn er „in sonstiger Weise seine Berufswerten auch andere Leistungen, beiausübungspflichten verletzt“, so bedeutet dies spielsweise Einladungen mit Bewirtunlaut dem Amtsrichter, dass jedes Verhalten, das gen, die Gewährung unverhältnismäßig als berufsordnungswidrig angesehen und in den hoher Vergütungen für wissenschaftliche Zusammenhang mit „korruptiven Vorgängen“ Nebentätigkeiten, zinsgünstige, nicht zu gebracht werden kann, zur Strafbarkeit führt. Die Gerichte könnten viel zu tun den üblichen Konditionen gewährte KrediVöllig unabsehbar ist es für beide Experten bekommen, sollten die Referentenentwürfe der Antikorruptionsgesetze te, die Vermittlung von Einkaufsmöglichauch, inwieweit die im Rahmen des Heilmittelwerim Gesundheitswesen umgesetzt keiten zu Vorzugspreisen, Einladungen zu begesetzes unproblematische Abgabe von Werbewerden. oder Mitnahme auf Informations-, Reprägaben von geringem Wert, die die deutlich sichtsentations- und Urlaubsreisen oder deren bare Bezeichnung des Werbenden enthalten, je Bezahlung, kostenlose oder deutlich unter dem Marktwert lienach Konstellation nicht doch von einem Staatsanwalt noch gende Überlassung von Unterkünften, Kraftfahrzeugen oder unter einen neuen § 299a Strafgesetzbuch (StGB) subsumiert anderen Gebrauchsgegenständen und die Gewährung von Freiwerden wird. Offen sei zudem, nach welchen Maßstäben das karten. Herbst: „Auf den Wert der Zuwendung kommt es nicht Industriesponsoring von wissenschaftlichen Kongressen beurteilt an, da bereits jeglicher Anschein einer Einflussnahme vermieden werden wird. „Da wird es sehr auf die individuelle Ausgestaltung werden soll. Soll der dem (Zahn-)Arzt zugedachte Vorteil durch ankommen. Dies gilt ebenso für Referenten wie für Teilnehmer“, fiktive Gegenleistungen oder Scheinleistungen, die dem Wert des glaubt Heckenbücker. Vorteils nicht entsprechen, verschleiert werden, hat der BetroffeEr kritisiert zudem die fehlende Begründung der Referenne ein sicheres Indiz dafür an der Hand, dass es sich wahrscheintenentwürfe. Vor dem Hintergrund, dass das Gesundheitswesen lich um strafbewehrte Korruption handelt.“ stark reglementiert und kontrolliert sei, beispielsweise durch die Auch wenn Richter Herbst ein solches AntikorruptionsgeStellen zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen, setz mit Zielrichtung Kassenärzte grundsätzlich für gerechtfermüsse man doch annehmen, dass die Dringlichkeit dieses Gesettigt hält, weist er darauf hin, dass der vorliegende Entwurf diese zesvorhabens durch konkrete Zahlen belegt werden könne, so Einschränkung nicht vornimmt, sondern alle Zahnärzte und ÄrzHeckenbücker. „Aber mit solchen Zahlen findet die politische te betrifft. Diskussion nicht statt, sondern auf einer rein emotionalisierten 66 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Hygienetipp Bericht aus der Industrie ZHERMACK HYGIENEHANDBUCH WIE SIE MIT EINEM WEBBASIERTEN HYGIENEHANDBUCH IHREN ARBEITSALLTAG EFFEKTIVER GESTALTEN. Hygienedokumentation bedeutet Arbeit, das ist bekannt. Doch es geht auch schnell und unkompliziert mit einem individuellen, webbasierten Hygienehandbuch. D ie Forderung, dass Abläufe und Vermöglichen Praxisbegehungen immer auf antwortlichkeiten dokumentiert der sicheren Seite. werden müssen, ist allen Beschäftigten im Ein weiterer großer Vorteil: das inteDentalbereich bewusst. Dass diese Aufgagrierte Informationsportal. Dort sind die be nicht zu den beliebtesten Tätigkeiten derzeit wichtigen Anforderungen und in einer Zahnarztpraxis gehört, liegt auf Empfehlungen hinterlegt. Der verantwortder Hand. Das lässt sich ändern. Denn mit liche Mitarbeiter in der Zahnarztpraxis einer webbasierten Anwendung ist ein muss dadurch nicht mehr lange im Internet individuelles Hygienehandbuch für die suchen, um die wichtigen Dokumente für Zahnarztpraxis schnell und unkompliziert die Praxis zu finden. Auch RKI-Empfehlunzu erstellen. Auf der Basis der Beantworgen oder die Empfehlung des VAH (Vertung weniger, gezielter Fragen lässt sich bund für Angewandte Hygiene) zum Ihr persönliches Hygienehandbuch autoUmgang mit Tuchspender-Systemen lasmatisch generieren. Entsprechende Frasen sich über diese Informationsquelle gen werden im Hintergrund der Anwenbeziehen. Das Portal wächst stetig mit den dung verarbeitet und die erforderlichen Anforderungen der Kunden. Ist beispielsHygienemaßnahmen für die Praxis daraus weise die Nachfrage einer Vorlage für eine abgeleitet. Dosierungstabelle vorhanden, kann sie hinNach der Beantwortung der Fragen terlegt und allen Zhermack-Hygiene-Serwerden die Daten an die Zhermack GmbH vice-Nutzern zur Verfügung gestellt werübertragen, die eine Plausibilitätsprüfung den. Hygiene leicht durchführt. Zhermack erteilt eine Freigabe, wenn Auch die Erstellung eines individuellen Hygiegemacht. Fordern Sie alle Fragen sinnvoll beantwortet wurden. Das ist neplans ist keine langwierige Angelegenheit mehr. einen Testzugang alles; das Handbuch ist erstellt. Die Präparate, die in den einzelnen DesinfektionsHygiene Die Verantwortung für die Daten liegt selbstbereichen verwendet werden, können mit weniDokumentation an: verständlich nach wie vor beim Praxisinhaber. gen Mausklicks gespeichert werden. Es können 05443 2033213 Zhermack unterstützt diesen aber durch die Plausinatürlich auch die hinterlegten Desinfektionsmitbilitätsprüfung und vor allem durch die Anpassung tel der Zhermack GmbH ausgewählt werden: zum sämtlicher Angaben an die gesetzlichen Anforderungen. Die VorBeispiel Zeta 90, eine innerhalb von zwei Minuten wirksame schriften des Robert Koch-Instituts (RKI) und der ZahnärztekamAbformdesinfektion. mern ändern sich häufig. Daher passt Zhermack die hinterlegten Um diese webbasiere Anwendung kennenzulernen, reicht Daten immer an die aktuellen gesetzlichen Anforderungen an. ein PC mit Internetverbindung. Fragen Sie nach weiteren Details Somit ist die Anwendung nicht nur einfach, sondern auch sicher. unter der Hygiene-Hotline 05443 2033213 und fordern Sie einen Wer diesen webbasierten Hygiene-Service nutzt, erhält von Testzugang an, um sich mit dem System vertraut zu machen. Zhermack Informationen über jede Neuerung. Die Aufgabe des Anwenders ist es dann, das Handbuch neu zu laden und gegebeZhermack GmbH Deutschland nenfalls zu drucken oder die Mitarbeiter hinsichtlich dieser ÄndeTel.: 05443 2033-0, Fax: 05443 2033-11 rungen zu schulen. Durch einen solchen Service sind Praxen bei www.zhermack.de, [email protected] Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 67 Abrechnung DYNAMISCHE METHODEN DG Endo Die „Phys“ – eine klassische Endodontie-Leistung – soll diesmal gebührenrechtlich aktuell betrachtet werden. Dabei zeigt sich, dass die zusätzliche Anwendung elektrophysikalisch-chemischer Methoden je Kanal nach Ziffer 2420 GOZ unterschiedliche moderne Endo-Methoden umfasst. | STEFFI SCHOLL K aum ein Bereich der Zahnmedizin ist dem Wandel von Wissenschaft und Technik so stark unterworfen wie die Endodontie – die Fortschritte und Veränderungen, die sich in den vergangenen Jahren ergeben haben, sind selbst für die Patienten offenkundig. Doch wie so oft bei modernen Behandlungsmethoden kann das Gebührenrecht dieser Dynamik nicht folgen. Was bleibt, ist der Blick auf die zahnärztlichen Gebührenpositionen, die uns der Verordnungsgeber zur Verfügung stellt, und der kritische Blick, wie diese in den Alltag moderner Endodontie passen. Ähnliches) in Kanalflüssigkeiten, die ihrerseits eine chemische Lösung darstellen (Wasserstoffperoxid/ Na-Hypochlorid etc.). Chemische Methoden zur Unterstützung der Kanalaufbereitung sind beispielsweise Wechselspülungen, die etwa mit elektrisch erzeugter Schallaktivierung in der Wirkung verstärkt werden. Was gilt es bei der korrekten Abrechnung dieser Leistung zu beachten? VORBEREITUNG MÖGLICH Eine dieser Leistungen ist die „Zusätzliche Anwendung elektrophysikalisch-chemischer Methoden, je Kanal“ nach Ziffer 2420 GOZ. Als elektrophysikalisch kann jede Methode bezeichnet werden, die Elektrizität zum Antrieb mechanischer Hilfsmittel bzw. unterstützender Instrumente nutzt, wie beispielsweise Ultraschall- und/oder Schwingungserzeugung. Elektrophysikalisch ist ebenso eine direkte dissoziierende Stromflusswirkung („Ionophorese“ und 68 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Privat ELEKTRIZITÄT ALS ANTRIEB STEFFI SCHOLL ist Abrechnungsspezialistin und arbeitet seit 2011 bei der Zahnärztlichen Abrechnungsgenossenschaft eG (ZA) in Düsseldorf in der GOZ-Fachabteilung. Kontakt: [email protected] Die Formulierung „zusätzliche Anwendung“ setzt quasi eine vorausgegangene Leistung voraus. Die wird zwar nicht explizit genannt, kann aber zahnmedizinisch betrachtet nur die auch im Leistungsverzeichnis unmittelbar vorangehende Wurzelkanalaufbereitung sein. Die aktive zahnärztliche Anwendung von adjuvanten Methoden elektrophysikalischchemischer Art kann dabei je Kanal sowohl während als auch nach der Wurzelkanalaufbereitung erfolgen. Auch in Folgesitzungen bei gegebenenfalls nötiger Weiteraufbereitung und auch zur Vorbereitung der Wurzelfüllung kann die „Phys“ anfallen. Abrechnung Die Leistung „Zusätzliche Anwendung elektrophysikalischchemischer Methoden, je Kanal“ nach Ziffer 2420 GOZ ist auf den einmaligen Ansatz je Kanal begrenzt, auch wenn mehrere verschiedene Techniken im Kanal Verwendung finden. Der zweifelsfrei hierbei entstehende erhöhte Zeitaufwand kann mit der Wahl des Steigerungsfaktors in der Rechnung dargestellt werden. Wichtig: Es gibt keine gebührentechnische Beschränkung für die Wiederholbarkeit in Folgesitzungen und es gibt keinerlei Frequenzeinschränkung prinzipieller Art. Was sich bereits aus dem Behandlungsablauf ergibt, ist die Einschränkung, dass die Leistung nach Nr. 2420 GOZ nicht unmittelbar neben oder direkt gefolgt von einem postendodontischem Aufbau berechnet werden kann. Gleiches gilt für definitive Versorgungen an dem betreffenden Zahn. Die aktive Anwendung von unterstützenden Methoden zur möglichst vollständigen Kanaldesinfektion kann jedoch gefolgt sein von einer eine Sitzung beendenden medikamentösen Einlage als Desinfizienz/Dauerdesinfizienz (nach Ziffer 2430 GOZ) und einem temporären speicheldichten Verschluss (nach Ziffer 2020 GOZ). Bestehen Zweifel an der beständigen Bakteriendichtigkeit dieses Verschlusses, könnte dieser Verschluss auch adhäsivem Weg erfolgen (plus Ziffer 2197 GOZ). Vor Eingliederung eines Provisoriums könnte der Ansatz der Nr. 2420 GOZ ebenfalls denkbar sein. Bei der DGI lerne ich von den Besten Da gibt es für mich immer die passende Fortbildung IST DIE ERFOLGTE LEISTUNG BESCHRIEBEN? In der modernen Endodontie gilt es neben der grundsätzlichen Berechnungsfähigkeit auch zu prüfen, ob die erfolgte Leistung tatsächlich mit der Nr. 2420 GOZ beschrieben ist? Es gibt eine Reihe neuerer Verfahren, die unterschiedlich elektrischen Strom nutzen zur Erzielung physikalisch-chemischer, bakteriostatischer oder bakterizider Wirkung. Bekannt und hochwirksam ist elektrische Ultraschallerzeugung zur Aktivierung von Chemikalien (Spüllösungen), wie Natriumhypochlorit, EDTA, auch ggf. Chlorhexidin und Ähnliches; diese erfüllen den Leistungsinhalt der Nr. 2420 GOZ eindeutig. Bei der „antimikrobiellen photodynamischen Therapie“ (aPDT/PACT) handelt es sich jedoch um eine Entsprechungsleistung, die gemäß § 6 Abs. 1 GOZ zu berechnen ist. Die photoaktivierte Desinfektion ist dabei nicht nur wissenschaftlich, sondern mittlerweile auch in der Rechtsprechung anerkannt: Mit zwei Urteilen hat das Verwaltungsgericht Stuttgart (11.03.2013, Az. 13 K 4202/11 und 11.03.2013, Az. 13 K 4557/11) entschieden, dass die photoaktivierte Desinfektion zu Recht als Analogleistung berechnet werden kann. Auch die Anwendung eines komplexen endodontischen Wechselspülprotokolls stellt eine Entsprechungsleistung dar, wird allerdings nicht von allen Landeszahnärztekammern als selbstständige Leistung erkannt, was zumindest in separater Sitzung nicht so recht nachvollziehbar erscheint. Für gesetzlich versicherte Patienten gilt: Eine Leistung nach der Nr. 2420 GOZ ist mit Versicherten der GKV neben den GKVLeistungen der Wurzelkanalbehandlung (32 WK, 35 WF) vereinbarungsfähig, da eine vergleichbare Leistung im Sachleistungskatalog der GKV nicht enthalten ist – so stellt es die KZBV in ihrer Veröffentlichung „Schnittstellen von BEMA zu GOZ“ fest. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 69 Die modulare, zertifizierte Fortbildung aus einer Hand wissenschaftlich fundiert, firmenunabhängig und praxisorientiert → → → → Curriculum Implantologie Continuum Implantologie Master of Science Studium e.Academy DGI-Fortbildung: T +49( 0)6322 7909672 [email protected] | www.dgi-ev.de Masterstudiengang: T +49( 0)621 68124457 [email protected] | www.dgi-master.de Mitarbeiterführung Heimatländer zurückkehren könnten. Es gibt aber auch Praxen, für die es besondere Vorteile mit sich bringt, Assistenzkräfte aus dem europäischen Ausland einzubinden – so zum Beispiel, wenn der Patientenstamm einen hohen Ausländeranteil aufweist. Hier bietet sich die Möglichkeit, die Patienten in ihrer Muttersprache zu betreuen und zu beraten. Dabei kommt den ausländischen Mitarbeitern auch zugute, dass sie mit den enstprechenden kulturellen Kommunikationsregeln vertraut sind. PERSONAL AUS ANDEREN BRANCHEN Eine Möglichkeit, die ebenfalls schon lange in der Arbeitswelt Anwendung findet, ist die Umschulung von Fachkräften aus anderen oder ähnlichen Branchen. Entscheidet sich ein Praxischef für diese Methode, muss er sich zunächst genau über das Aufgabenprofil seiner Mitarbeiter im Klaren sein, um die passende Branche für ein Recruiting zu finden. Auch Überlegungen zu Differenzen in der Entlohnung verschiedener Berufsgruppen können eine Rolle dabei spielen, wie attraktiv eine Umschulung für potenzielle neue Mitarbeiter ist. Für die Tätigkeit der zahnärztliche Assistenz am Behandlungsstuhl sind Begrifflichkeiten der Hygiene, der Umgang mit Patienten und die Behandlung im Sprechzimmer relevant, um den Praxischef unterstützen zu können. Deshalb bietet sich hier für die Personal- suche der Gesundheitsmarkt im Allgemeinen an, da zukünftigen Mitarbeiterinnen bereits bestimmte Abläufe und das medizinische Wording vertraut sind. So zum Beispiel medizinische Angestellte aus Facharztpraxen. Diese Fachkräfte wissen darüber hinaus, welche Faktoren für ein steriles Arbeitsumfeld wichtig sind. Grundwissen über das menschliche Gebiss und die individuelle Vierhandtechnik kann eine motivierte Mitarbeiterin schnell erlernen – dennoch ist eine Umschulung nicht unproblematisch. Im direkten Vergleich verdient eine medizinische Fachangestellte durchschnittlich 258 Euro mehr im Monat als ihre Kollegin in der Zahnarztpraxis. Diese Tatsache schmälert die Wahrscheinlichkeit, entsprechendes Personal direkt abwerben zu können. Um die Motivation für einen Branchenwechsel zu steigern, obliegt es dem Zahnarzt selbst, die Bedingungen für neue Mitarbeiterinnen trotz eines niedrigeren Gehalts attraktiv zu gestalten. Denkbar ist etwa eine betriebliche Altersversorgung oder leistungsgerechte Entlohnung. Für eine Umschulung im Bereich der Rezeptionsfachkräfte kommen verschiedene Branchen infrage, solange der Praxischef die Abrechnung von der Rezeptionstätigkeit trennt. Geeignet sind etwa Kandidatinnen mit kaufmännischer Ausbildung. Eine Zahnarztpraxis muss, wie jedes andere Unternehmen auch, kaufmännisch geführt werden. Das heißt, auch an der Rezeption ist vorausschauendes Planen und Handeln im Hinblick auf die Wirtschaftlich- PraxisGründung → PraxisSozietät → PraxisAufbau → PraxisErfolg Take-off für Ihren Erfolg → Expertenwissen tanken → das eigene Konzept erarbeiten + diskutieren → und morgen umsetzen Prof. Dr. Günter Dhom und 9 Top-Experten 29. und 30. Mai 2015 Airport Frankfurt/Main Information und Anmeldung www.praxiserfolg.club In Zusammenarbeit Deutscher Ärzte-Verlag |mit DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 71 Mitarbeiterführung drubig-photo/fotolia.com Kzenon/fotolia.com Die Aufgaben von schwangeren Mitarbeiterinnen können zum Teil an externe Spezialisten übertragen werden. Personal aus anderen Branchen, etwa Hotelkauffrauen, bietet auch eine Möglichkeit, sich dem Fachkräftemangel in den Zahnärztepraxen entgegenzustellen. keit nötig. Zahnmedizinisches Grundwissen über verschiedene Fachbegriffe und Behandlungsmöglichkeiten kann sich die neue Mitarbeiterin in Fachseminaren erarbeiten. Diese Kenntnisse sind unter anderem für die Terminvergabe relevant. Sehr gute Erfahrungen an der Rezeption haben Zahnärzte mit der Umschulung von Personal aus dem Hotelfach gesammelt, da ausgewählte Tätigkeiten einer Hotelkauffrau Parallelen zu Aufgaben einer ZFA aufweisen. Die Rezeptionsmitarbeiterin ist sowohl im Hotel als auch in der Zahnarztpraxis erste Kontaktperson und Ansprechpartnerin für die Gäste beziehungsweise die Patienten. Ein freundlicher Umgang ist gerade für Zahnarztpraxen, die eine bestimmte Servicekultur implementieren möchten, von Bedeutung. Die Patienten fühlen sich wertgeschätzt und gut betreut. Gleiches gilt für die an der Rezeption erforderliche kommunikative Kompetenz bei Telefongesprächen, die eine ehemalige Hotelkraft in den Praxisalltag mit einbringt. Materialbeschaffung und Buchhaltung sind ebenfalls Teil der Hotelfachausbildung und können nach einer Aufstockung von Fachwissen über den Bedarf von Produkten für die zahnmedizinische Behandlung optimal eingesetzt werden. Für Praxischefs ist es besonders aussichtsreich, Personal aus dieser Branche anzuwerben, denn im Durchschnitt werden Hotelfachkräfte schlechter vergütet als zahnmedizinische Mitarbeiter. Die vergleichsweise geringe Vergütung der ZFA und das damit verbundene rückläufige Interesse an diesem Ausbildungsberuf sind ein Problem, dem sich der Zahnarzt dauerhaft stellen muss. Anreizsysteme als Instrumente, um Mitarbeiter zu generieren, zu motivieren und an die Praxis zu binden, werden in der Branche immer noch unterschätzt und kaum genutzt. Dabei erleichtern Hilfsmittel wie eine moderne Praxissoftware die praktische Umsetzung von leistungsgerechter Entlohnung, selbst im stressigen Arbeitsalltag. Als Grundlage dienen im Mitarbeitergespräch festgelegte Zielvorgaben, die innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens erreicht wer72 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) den sollen. Sinnvoll ist ein monatliches fixes Gehalt, das etwa 60 Prozent des Gesamtgehalts ausmachen sollte, während das variable Gehalt zu 15 bis 20 Prozent vom Praxiserfolg und zu weiteren 15 bis 20 Prozent von der individuellen Leistung der Mitarbeiterin abhängt. Die übrigen 10 bis 20 Prozent kann die Angestellte beispielsweise auf der Basis des sogenannten Cafeteria-Modells aus nichtmonetären Ansätzen wählen. Dazu zählen Fortbildungsmöglichkeiten oder zusätzliche Freizeit. Eine motivierte ZFA kann so bei voller Leistung bis zu 20 Prozent zusätzlich zu ihrem Gehalt verdienen. Eine schwierige Situation entsteht für den Zahnarzt als Chef aber auch wegen temporärer personeller Engpässe infolge Schwangerschaft. Sobald die Angestellte nach der Elternzeit in den Beruf zurückkehrt, ist der Praxisbetreiber verpflichtet, denselben Arbeitsplatz zu gleichen Bedingungen wie vor der Schwangerschaft zur Verfügung zu stellen. Stellt er eine neue Fachkraft ein, so ist diese nicht nur schwer zu finden, sondern es kann nach der Rückkehr der Kollegin auch zu einer Überbesetzung kommen. Bestimmte Aufgabenfelder kann der Zahnarzt während der Elternzeit seiner Mitarbeiterin auf externe Spezialisten übertragen. So zum Beispiel durch Outsourcing der Abrechnung oder verschiedener Rezeptionstätigkeiten. Dafür kommen, neben den Anbietern für Abrechnung, Kommunikationsbüros infrage, die Telefonate übernehmen und Termine für die Praxis vergeben. Neben einer ausreichenden Einarbeitung muss der Praxischef darauf achten, dass gesetzliche Vorgaben, beispielsweise zum Datenschutz und zur Dokumentation, gewahrt bleiben. Allerdings kann der Praxischef nicht auf ähnliche Dienstleister für die Aufgaben der Assistenz am Behandlungsstuhl zurückgreifen. Personelle Engpässe werden auch in Zukunft zu den Herausforderungen gehören, denen sich der Zahnarzt als Unternehmer stellen muss. Wenn er jedoch bereit ist, über den dentalen Tellerrand zu blicken, kann er eine Lösung finden, die zu seiner Praxis passt. Termine FORTBILDUNGSTERMINE FÜRS PRAXISMANAGEMENT 20.05.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Köln 01.07.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dresden Thema: GOZ-Arbeitskreis; Christine Baumeister-Henning Ort: Köln, Anmeldung/Information: Christine BaumeisterHenning, Heitken 20, 45721 Haltern am See Tel.: 02364 68541, Fax: 02364 606830 [email protected], www.ch-baumeister.de CME-Punkte: 3, Gebühr: 79 € Thema: Qualitätsmanagement – leben und weiterentwickeln; Inge Sauer Ort: Dresden, Anmeldung/Information: Fortbildungsakademie der Landeszahnärztekammer Sachsen, Schützenhöhe 11, 01099 Dresden Tel.: 0351 8066-101, Fax: -106 [email protected], www.zahnaerzte-in-sachsen.de CME-Punkte: 4, Gebühr: 65 € 27.05.2015. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Haltern am See Thema: Ab jetzt ohne Papier; Christine Baumeister-Henning Ort: Haltern am See, Anmeldung/Information: Christine Baumeister-Henning, Heitken 20, 45721 Haltern am See Tel.: 02364 68541, Fax: 02364 606830 [email protected], www.ch-baumeister.de CME-Punkte: 3, Gebühr: 180 € 10.06.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hamburg Thema: Gute Mitarbeiter finden und an die Praxis binden – Interaktives Dialogseminar zu steuerbegünstigten Arbeitgeberleistungen; Dipl.-Kfm. Christian Guizetti Ort: Hamburg, Anmeldung/Information: Zahnärztekammer Hamburg, Möllner Landstraße 31, 22111 Hamburg Tel.: 040 733405-0, Fax: -28 [email protected], www.zahnaerzte-hh.de CME-Punkte: 3, Gebühr: 90 € 17.06.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freiburg Thema: Die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) lesen, verstehen und erfolgreich einsetzen; Dirk Nayda Ort: Freiburg, Anmeldung/Information: Fortbildungsforum/ FFZ, Merzhauser Str. 114–116, 79100 Freiburg Tel.: 0761 4506160 [email protected], www.ffz-fortbildung.de CME-Punkte: 3, Gebühr: 95 € 26.06. – 27.06.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berlin Thema: Führungsstile von Männern und Frauen – Seminar für Praxen mit gemischten Leitungsteams; Dr. Martina Obermeyer Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut, Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin Tel.: 030 41472540, Fax: 030 4148967 [email protected], www.pfaff-berlin.de CME-Punkte: 6 + 8, Gebühr: 295 € 08.07.2015. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Straubing Thema: Die Praxis als Marke – Erfolgsfaktoren im Praxismanagement; Sabine Nemec Ort: Straubing, Anmeldung/Information: eazf GmbH, Fallstraße 34, 81369 München Tel.: 089 72480-190, Fax: -188 [email protected], www.eazf.de CME-Punkte: 8, Gebühr: 295 € 22.07.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stuttgart Thema: Geldgespräche mit Patienten in der Zahnarztpraxis; Dipl.-Oec. Hans-Dieter Klein Ort: Stuttgart, Anmeldung/Information: Zahnmedizinisches Fortbildungszentrum Stuttgart (ZFZ), Herdweg 50, 70174 Stuttgart Tel.: 0711 22716-18, Fax: -41 [email protected], www.zfz-stuttgart.de CME-Punkte: 8; Gebühr: 250 € 09.09.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Düsseldorf Thema: Datenschutz/-sicherheit – Vorsicht statt Nachsicht; Katja Frings Ort: Düsseldorf, Anmeldung/Information: Opti Zahnarztberatung GmbH, Vogelsang 1, 24351 Damp Tel.: 04352 956795 [email protected] www.opti-zahnarztberatung.de CME-Punkte: 4, Gebühr: 90 € 30.09.2015. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gelsenkirchen Thema: Arbeitsverträge selber machen”. Wichtige Regelungen, richtige Formulierungen – und mögliche Fallstricke; Till Arens Ort: Gelsenkirchen, Anmeldung/Information: Akademie für Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, Auf der Horst 31, 48147 Münster Tel.: 0251 507600, Fax: 0251 50765600 [email protected], www.zahnaerzte-wl.de CME-Punkte: 3, Gebühr: 129 € Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 73 Abrechnung DAUERTHEMA: MEDIZINISCHE NOTWENDIGKEIT Immer wieder das Gleiche: Unter Berufung auf fehlende medizinische Notwenigkeit versuchen private Krankenversicherungen Geld zu sparen. Doch die Rechtsprechung ist eindeutig – und das muss Ihr Patient wissen. Eine Behandlung gilt dann als „medizinisch notwendig“, wenn es nach den damaligen objektiven medizinischen Befunden vertretbar war, sie als notwendig anzusehen. | CHRISTINE BAUMEISTER-HENNING I mplantate und implantatgetragener Zahnersatz sind, zugegeben, tatsächlich kostenintensive Versorgungen, gehören aber längst zum Standard zahnmedizinischer Lösungen für das Lückengebiss oder den zahnlosen Kiefer. Private Versicherungen bestreiten allerdings nicht selten die medizinische Notwendigkeit einer geplanten oder auch vorgenommenen Implantatversorgung insgesamt oder sie monieren die Anzahl der geplanten Implantate und behaupten beispielsweise, dass sechs Implantate in einem Kiefer nicht notwendig seien, vielmehr seien vier ausreichend für eine prothetische Versorgung. Ein Fall aus der Praxis schildert das Verhalten einer Zahnzusatzversicherung und unsere Reaktion. B B BGH führt dazu aus: „Wenn der Versicherer jedoch seine Leistungspflicht einschränken will, so ist er selbst darlegungs- und beweispflichtig“ (IV ZR 151/90, 25.09.1991). Diese Auffassung wird auch in späteren Entscheidungen wiederholt. Den Beweis zu führen wird der Versicherung schwerfallen, denn allein durch Hinzuziehen eines beratenden Zahnarztes ist kein Beweis erbracht, dass die Leistung nicht notwendig ist oder über das Maß des Notwendigen hinausgeht. Die Stellungnahme eines beratenden Zahnarztes kann kaum als neutral, objektiv und unabhängig angesehen werden. Über diese Eigenschaften verfügt ein Gutachter, der durch die Zahnärztekammer oder ein Gericht benannt wird. Auch die Rechtsprechung bestätigt, dass f ww f kw 18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 48 47 46 45 44 43 42 41 31 32 33 kw f Der Zahnarzt plant Kronen und Teilkronen. Die fehlenden Zähne 16, 36 und 46 sollen durch Implantate ersetzt werden. Der Patient erhält einen Heil- und Kostenplan und legt diesen seiner (Zusatz-)Versicherung zur Kostenübernahmeerklärung vor. Und diese lehnt die Kostenübernahme für die Implantate ab. Behauptung der PKV: „Für eine Implantatsetzung Regio 16, 36 und 46 sehen wir keine medizinische Notwendigkeit, da unseres Erachtens eine Kronen- und Brückenversorgung möglich ist.“ Manchmal trifft ein Sachbearbeiter der PKV eine solche Entscheidung. Dazu ist Folgendes zu sagen: Die Beurteilung der medizinischen Notwendigkeit ist ausschließlich approbierten Personen vorbehalten; Aussagen von Sachbearbeitern zur medizinischen Notwendigkeit stellen eine unerlaubte Ausübung der Zahnheilkunde dar. Grundsätzlich gilt: Da fehlende Zähne eine Krankheit darstellen, besteht eine medizinische Notwendigkeit, diese zu ersetzen. Die Versicherung ist zur Leistung verpflichtet, solange sich aus dem abgeschlossenen Tarif keine Einschränkung ergibt. Der 74 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) kw kw 24 25 26 27 28 34 35 36 37 38 f pw f f es sich bei von den Versicherern eingeholten Gutachten durchaus auch um „Gefälligkeitsgutachten“ handelt; ausschlaggebend ist letztlich nur ein von dem Gericht bestellter Gutachter. Beharrt die Versicherung nachhaltig auf ihrer Verweigerungshaltung, ist es möglich, die Versicherung mithilfe einer sogenannten „Feststellungsklage“ zu einer Erstattungszusage zu zwingen, indem die medizinische Notwendigkeit gerichtlich festgestellt wird. Die Rechtsprechung ist bezüglich der „medizinischen Notwendigkeit” sehr eindeutig. Danach gilt eine Behandlung dann als „medizinisch notwendig“, (…) „wenn es nach den damaligen objektiven medizinischen Befunden vertretbar war, sie als notwendig anzusehen“ (…) (vgl. BGH, 29.11.1978, Az. IV ZR 175/77). Das bedeutet, dass eine Behandlung, die der Zahnarzt durchführt, geeignet sein muss, die Erkrankung zu lindern oder zu heilen. Implantatversorgungen sind nach heutigem Stand der Wissenschaft längst keine Luxusversorgungen mehr, sondern als „State of the Art“ zu bezeichnen (LG Stuttgart, 07.11.2005, Az. Abrechnung 22 O 210/02). Ebenfalls das LG Stuttgart (15.07.2002, Az. 27 O 304/01) führt zu dieser Thematik aus, die Versicherung müsse entweder die implantologischen Leistungen aus ihrem Leistungskatalog streichen oder nur besonderen Tarifen vorbehalten oder sie müsse es grundsätzlich akzeptieren, dass auch die Zahnmedizin sich fortentwickelt und neue Methoden sich durchsetzen. Behaupten PKVen, auch andere vom Heil- und Kostenplan abweichende Versorgungen seien als notwendige Versorgung anzusehen, basiert eine solche Behauptung in der Regel lediglich auf dem Wunsch der PKV nach Ausgabenbegrenzung. Sie ist kein Beleg für eine fehlende medizinische Notwendigkeit der vom Zahnarzt gewählten Versorgungsform, wobei eine Leistungskürzung insbesondere nicht auf das Vorliegen einer kostengünstigeren Behandlungsalternative gestützt werden kann. So hat der Bundesgerichtshof bereits mit Urteil vom 12.03.2003 (Az. IV ZR 278/01) klargestellt: „Allgemeine Versicherungsbedingungen sind nicht ‚gesetzesähnlich‘ auszulegen, sondern so, wie ein durchschnittlicher Versicherungsnehmer sie bei verständiger Würdigung, aufmerksamer Durchsicht und Berücksichtigung des erkennbaren Sinnzusammenhangs verstehen muss. (…) Er kann aus dem Wortlaut des § 1 Abs. 2 S. 1 MB/KK 76 nicht ersehen, dass auch finanzielle Aspekte bei der Beurteilung der medizinischen Notwendigkeit der Heilbehandlung eine Rolle spielen sollen. (…) Er versteht wohl, dass ihm nicht die Kosten für jede beliebige Behandlungsmaßnahme erstattet werden, sondern nur für eine solche, die objektiv geeignet ist, sein Leiden zu heilen, zu bessern oder zu lindern. Dass darüber hinaus der Versicherer seine Leistungspflicht nur auf die billigste Behandlungsmethode beschränken will, erschließt sich dem Versicherungsnehmer dagegen nicht …“ Für eine Implantatversorgung bedeutet dies folglich, dass eine Kostenübernahme erfolgen muss, sofern diese zahnmedizinisch notwendig ist. Ein Versicherter kann in diesem Fall nicht darauf verwiesen werden, eine kostengünstigere Versorgung zu wählen. Ein „zahnmedizinisches Problem“ eines Patienten kann im Regelfall mittels verschiedener Behandlungskonzepte gelöst werden. Etwaige Lösungsansätze sind dabei Bestandteil des zahnärztlichen Gesprächs zwischen Patient und Behandler, wobei die Wahl der therapeutischen Versorgungsalternative im Ergebnis dem Patienten in Absprache mit dem fachlich ermessenden Zahnarzt überlassen bleibt. Der BGH führt höchstrichterlich dazu aus: „Nach der Rechtsprechung des erkennenden Senates ist die Wahl der Behandlungsmethode primär Sache des Arztes. Gibt es indessen mehrere medizinisch gleichermaßen indizierte und übliche Behandlungsmethoden, die unterschiedliche Risiken und Erfolgschancen haben, besteht mithin eine echte Wahlmöglichkeit für den Patienten, dann muss diesem durch entsprechende vollständige ärztliche Belehrung die Entscheidung darüber überlassen bleiben, auf welchem Weg die Behandlung erfolgen soll und auf welches Risiko er sich einlassen will.“ (22.09.1987 – VI ZR 238/86) Da wir in der Regel nicht selbst mit der PKV kommunizieren, haben wir in dem hier vorgestellten Fall folgendes Schreiben für den Patienten verfasst: Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 75 2015 Trainingsprogramm Wir bieten professionelle Fortbildung für Zahnärzte auf den Gebieten der Parodontologie und Implantologie. Intensive persönliche Betreuung zeichnet unser Institut aus. FOCUS Parodontologie Parodontale Regeneration Spaltlappentechnik 27.2. | Kurs-Nr. 1511 28.2. | Kurs-Nr. 1512 Ästhetische Parodontalchirurgie 8.+9.5. | Kurs-Nr. 1513 +1514 FOCUS Implantologie Das Implantatbett – Konzepte d. Augmentation und Site Development Teil I 20.3. | Kurs-Nr. 1541 Das Implantatbett – Konzepte d. Augmentation und Site Development Teil II 21.3. | Kurs-Nr. 1542 Frontzahnimplantat Implantatchirurgie 12.6. | Kurs-Nr. 1543 13.6. | Kurs-Nr. 1544 Implantatprothetik 13.11. | Kurs-Nr. 1545 FOCUS All-on-4 Das Konzept » Feste-Dritte-Zähne an einem Tag « Begleitung eines Live-Falles über den Tag in der Klinik 15.4. | Kurs-Nr. 1591 18.11. | Kurs-Nr. 1592 Trainingscamp 6.+7. 2. | Kurs-Nr. 1566 +1567 für Assistent(innen) und Student(innen) 19.+20.6. | Kurs-Nr. 1564 +1565 »My first implant« Der Einstieg in die Implantologie vom chirurgischen Konzept bis zur Klinik mit Hands-on-Training am Wirbelkörper Seminare Dentalhygiene Termine unter www.ipi-muenchen.de Praxistage in München Thema wird noch bekannt gegeben 4.+ 5.12. | Kurs-Nr. 1523 Referenten Dr. Wolfgang Bolz | Prof. Dr. Hannes Wachtel | Dr. Christian Helf | Dr. Michael Jakob | Dr. H.-G. Kirchner | Dr. Tobias Thalmair IPI München www.ipi-muenchen.de Richard-Strauss-Str. 69 81679 München T +49.(0)89.92 87 84–22 [email protected] Abrechnung 76 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Marketing REGIONALER ZUWACHS Erneuter Zuwachs in der Regionalpartnerschaft des Zahnärztinnen Netzwerks. Pforzheim, Augsburg und Siegen – das sind die neu besetzten Regionen des Zahnärztinnen Netzwerks. Außerdem bietet das Netzwerk jetzt auch eine Praktikumsbörse für Studentinnen der Zahnmedizin. | MIRJAM BRAAS it der Silvan KIEFER GmbH Dentallabor hat das Netzwerk ein ehemaliges Gründungsmitglied nach einer kleinen Auszeit wieder begrüßen dürfen. Sandra Kiefer war und ist die regionale Ansprechpartnerin des Zahnärztinnen Netzwerks in und um Pforzheim. Nach einer Pause startet sie jetzt mit einer Netzwerkveranstaltung am 28. April – gemeinsam mit den Regionalpartnern aus Stuttgart und Esslingen – durch. In Augsburg übernimmt der Regionalpartner aus München, Dentallabor Gibisch GmbH, seine Heimatregion. Das mit Hauptsitz in Mering in der Nähe von Augsburg ansässige Dentallabor hat Ende Februar das erste Kick-Off in München veranstaltet und ist seit April 2015 auch in der Region Augsburg der regionale Ansprechpartner für die dortigen Zahnärztinnen. „Die Zahnärztinnen haben unsere Auftaktveranstaltung sehr genossen. Sie haben Kolleginnen aus der Region kennengelernt und konnten sich direkt über Problemstellungen aus dem Alltag austauschen“, so Dana Axmann, die dadurch in ihrer Entscheidung, auch die zweite Region zu eröffnen, bestärkt wurde. Die Planungen für die erste Veranstaltung in Augsburg laufen auf Hochtouren. Die Heimatregion des Zahnärztinnen Netzwerks in Siegen wird ebenfalls offiziell am 5. Mai 2015 mit einer Kick-off-Veranstaltung eröffnet. Dort übernimmt die Leitung das Team um Claudia Huhn, Inhaberin des Zahnärztinnen Netzwerks, und freut sich darauf, „die Zahnärztinnen aus der Region im Siegerland mit brandneuen Informationen über das Netzwerk“ zu versorgen und real-time Feedback zu Fragestellungen des Netzwerks zu erhalten. Im ausgezeichneten Restaurant münzwerk werden die Zahnärztinnen exklusiv in der Vinothek begrüßt und mit einem erlesenen Gänge-Menü verwöhnt, um sich dabei kennenzulernen und zu netzwerken. PRAKTIKUMSBÖRSE Zahnersatz und damit Zahntechnik sind ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Praxis. Vom wem könnte man als Studentin der Zahnmedizin besser lernen als vom Meister der Zahntechnik, dem Zahntechnikermeister, dem Zahntechnikermeisterin eines Dentallabors. Um Studentinnen der Zahnmedizin hochprofessionell mit allem notwendigen Wissen zum Thema „Zahntechnik“ schon während des Studiums auszustatten und ihnen darüber hinaus die Möglichkeit für ein umfangreiches Üben anzubieten, gibt es seit Dezember 2014 die Praktikumsbörse auf der Internetseite des Zahnärztinnen Netzwerks. Dort kann jede Studentin der Zahnärztinnen Netzwerk M Die Praktikumsbörse für Zahnmedizinstudentinnen bietet zahntechnisches Know-how zum Ausprobieren. Zahnmedizin, die sich kostenlos im Zahnärztinnen Netzwerk registriert hat, in dem Labor ihres Vertrauens oder in der bevorzugten geografischen Region auf eine große Zahl an Praktikumsstellen, verteilt über das ganze Bundesgebiet, zugreifen. Die Regionalpartner stehen nicht nur für den Bereich Zahntechnik, sondern auch für alle praxisspezifischen unternehmerischen Belange entlang des Studiums als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Sie zeigen auf, was für die Zahnmedizinstudentinnen wichtig ist, haben die praktische Erfahrung und teilen diese professionell mit den „Praktikantinnen“. Informationen zum Zahnärztinnen Netzwerk erhalten Interessierte direkt bei den jeweiligen Ansprechpartnerinnen oder bei Mirjam Braas in Wilnsdorf bei Siegen unter 02739 8038890 sowie unter www. zahnärztinnen-netzwerk.de, auf facebook oder auf der App fürs Smartphone. Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 77 Recht Privat DOC RABE Media/fotolia.com MISSBRAUCH DER NIEDERLASSUNGSFORM Anders als noch vor einigen Jahren stehen dem Zahnarzt heute diverse Formen der rechtlichen Ausgestaltung einer Niederlassung zur Verfügung. Wie immer hat alles seine Vor- und Nachteile: Unter gewissen Umständen kann der Vorwurf einer missbräuchlichen Nutzung aufkommen. | RA DR. SUSANNA ZENTAI DR. SUSANNA ZENTAI ist Medizinanwältin in der Kanzlei Dr. Zentai – Heckenbücker in Köln und als Beraterin sowie rechtliche Interessenvertreterin (Zahn-)Ärztlicher Berufsvereinigungen tätig. [email protected] D as Bundessozialgericht (BSG) hat nun entschieden, dass eine missbräuchliche Nutzung der Kooperationsform der Praxisgemeinschaft vorliegt, wenn Ärzte oder Zahnärzte ihre Zusammenarbeit im Innen- und Außenverhältnis so gestalten, wie dies für eine Gemeinschaftspraxis (heute: Berufsausübungsgemeinschaft) typisch ist. Das heißt zunächst einmal nichts anderes, als dass es Konsequenzen haben kann, wenn tatsächlich eine andere Rechtsform gelebt wird, als offiziell vorgegeben wird. In dem vom BSG entschiedenen Fall war es so, dass zwar offiziell eine Praxisgemeinschaft bestand, tatsächlich aber eine Gemeinschaftspraxis „gelebt“ wurde. Zwischen einer Praxisgemeinschaft und einer Gemeinschaftspraxis (Berufsausübungsgemeinschaft) existieren einige grundlegende Unterschiede. Bei einer Praxisgemeinschaft beste78 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) hen zwei getrennte Praxen mit eigenem Patientenstamm. Die Patientendaten werden getrennt verwaltet und die Behandlung wird regelmäßig nur von einer Praxis innerhalb dieser Gemeinschaft durchgeführt. Der Zusammenschluss zu einer Praxisgemeinschaft dient vorrangig der Teilung von Ressourcen wie Geräten, Räumen und gegebenenfalls Personal. Nach außen zeigen sich zwei rechtlich voneinander getrennte Praxen, es gibt also kein gemeinsames Briefpapier und keine gemeinsame Homepage. Anders ist das bei der Gemeinschaftspraxis. Sie stellt eine rechtliche Einheit dar, hat einen gemeinsamen Patientenstamm und nur ein Patientenverwaltungssystem. Bei einem Behandlungsfehler haftet die gesamte Praxis. Nicht so bei der Praxisgemeinschaft. Da es sich bei dieser jeweils um Einzelpraxen in eigener Verantwortung handelt, haften die Praxen jeweils nur für sich. Recht ten Vom-Hundert-Satz gemeinsam behandelter Patienten ein Missbrauch der Rechtsform ‚ohne Weiteres‘ anzunehmen (…). Zudem sind die vom Kläger angeführten Gesichtspunkte nicht geeignet, eine hohe Patientenidentität zu ‚rechtfertigen‘ beziehungsweise der Annahme einer missbräuchlichen Nutzung entgegenzustehen. Zum einen hat der Senat bereits entschieden, dass Fälle einer ‚kollegialen Vertretung‘ nicht aus der Zahl der von beiden Ärzten behandelten Fällen heraus zu rechnen sind (…). Dies hat der Senat damit begründet, dass Umfang und Häufigkeit der gemeinsamen Behandlung von Patienten gerade als Indiz für eine DÄ/Brunner Das Bundessozialgericht hat mit Beschluss vom 02.07.2014 (Az. B 6 KA 2/14 B) klargestellt, dass die missbräuchliche Nutzung der Kooperationsform der Praxisgemeinschaft nicht ohne Konsequenzen bleibt. In dem konkreten Fall ging es um zwei Urologen, die in Praxisgemeinschaft zusammenarbeiteten. Im Rahmen einer erweiterten Plausibilitätsprüfung fiel der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) auf, dass über 30 Prozent der Patienten zugleich bei beiden Ärzten in Behandlung waren und dass das Einlesedatum der Chipkarte überwiegend identisch war. Wegen der auffälligen erhöhten Patientenidentität forderte die KV schließlich Geld zurück. Der Streit entbrannte und endete in mehreren Instanzen vor Gericht, nachdem das vorgeschaltete Widerspruchsverfahren für die Ärzte erfolglos geblieben war. Die sich anschließenden Instanzen blieben im Ergebnis ebenfalls erfolglos. Die Gerichte bestätigten die Rechtmäßigkeit der Honorarrückforderung. In der Begründung seiner Entscheidung führte das BSG aus: „Danach liegt eine missbräuchliche Nutzung der Kooperationsform der Praxisgemeinschaft vor, wenn Ärzte oder Zahnärzte ihre Zusammenarbeit im Innen- und Außenverhältnis so gestalten, wie dies für eine Gemeinschaftspraxis (heute: Berufsausübungsgemeinschaft) typisch ist (…). Ein hoher Anteil von Patienten, an deren Behandlung sowohl der von der Prüfung betroffene Arzt als auch Kollegen derselben Praxisgemeinschaft beteiligt sind, indiziert eine missbräuchliche Nutzung der Kooperationsform (…). Ein hoher gemeinsamer Patientenanteil spricht stets dafür, dass die Rechtsform der Praxisgemeinschaft im Praxisalltag nicht transparent realisiert wurde (…), sondern tatsächlich die für eine Gemeinschaftspraxis kennzeichnende Ausübung der ärztlichen Tätigkeit stattfindet (…). Bei hoher Patientenidentität muss das Patientenaufkommen koordiniert werden, was wiederum die für die Gemeinschaftspraxis typische einheitliche Praxisorganisation erfordert (…). Ein Formenmissbrauch ist nicht erst bei einer Patientenidentität von mehr als 50 Prozent anzunehmen; vielmehr hat der Senat ausdrücklich betont, dass auch deutlich unter 50 Prozent liegende Quoten ausreichen können (…). Soweit sich die Frage des Klägers darauf bezieht, ob die wechselweise Versorgung von Heimpatienten beziehungsweise die wechselweise Durchführung von ambulanten Operationen einen die Annahme einer missbräuchlichen Nutzung ‚rechtfertigenden‘ Umstand darstellt, ist zunächst darauf hinzuweisen, dass die Rechtsprechung des Senats immer von einer hohen Quote der gemeinsamen Behandlung von Patienten ausgegangen ist, die grundsätzlich die Annahme eines Rechtsformmissbrauchs trägt. Weitere Umstände, die auf einen Missbrauch hindeuten, hat der Senat mehrfach angesprochen (…), aber nicht gefordert, dass neben einer auffälligen Patientenidentität stets zusätzliche Sachverhalte eines Formenmissbrauchs gegeben sein müssen. Er entzieht sich einer generellen Festlegung, ob bei einer nur in geringem Maße auffälligen Patientenidentität und plausiblen Erklärungen dafür die Feststellung eines Formenmissbrauchs das Vorliegen weiterer Anhaltspunkte erfordert. Jedenfalls im Regelfall ist nach der Rechtsprechung des Senats bei einem bestimm- Wenn eine andere Rechtsform gelebt wird, als offiziell vorgegeben wird und auf dem Praxisschild steht, kann dies Konsequenzen haben. gemeinsame Praxisführung zu werten seien; bei hohen Patientenidentitäten stehe außer Zweifel, dass sie sich nicht durch Vertretungsfälle im üblichen Umfang erklären ließen. Dass innerhalb einer Gemeinschaftspraxis eine Vertretung grundsätzlich nicht abgerechnet werden kann, ist in der Rechtsprechung des Senats geklärt. Zum anderen ist die zwischen dem Kläger und Dr. B. abgestimmte Behandlung von Heimbewohnern durch abwechselnde Hausbesuche in den Altenheimen mit aufeinander abgestimmten An- und Abwesenheitszeiten der beiden Ärzte in ihren Praxen sowie die ebenfalls aufeinander abgestimmte Durchführung von ambulanten Operationen im Krankenhaus nur deswegen durchführbar, weil der Kläger sowie Dr. B. ihre Praxisorganisation so gestaltet haben, wie sie für eine Gemeinschaftspraxis beziehungsweise Berufsausübungsgemeinschaft kennzeichnend ist. Seinen ‚Hausbesuchstag‘ konnte der Kläger nur durchführen, weil Dr. B. regelhaft – wie der Partner einer Berufsausübungsgemeinschaft – für die Versorgung seiner Patienten zur Verfügung stand. Entsprechendes gilt für die Durchführung ambulanter Operationen. Auch die vom Kläger angeführten ‚versorgungsbedingten Besonderheiten‘ rechtfertigen seine Vorgehensweise nicht. Es mag durchaus sinnvoll sein, Hausbesuche in Heimen an bestimmten Tagen zu ‚bündeln‘. Es steht dem Kläger sowie Dr. B. frei, hierzu die Organisationsform der Berufsausübungsgemeinschaft zu wählen, so wie sie dies bereits in der Vergangenheit (bis 1997) getan hatten.“ Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 79 Recht ZUSCHLAGSCHARAKTER D Maßgeblich für die Entscheidung über die Beihilfefähigkeit war die Frage, ob die GOZ-Nr. 2197 neben der GOZ-Nr. 6100 abrechenbar ist. Das VG Regensburg führte dazu aus, dass die GOZ-Nr. 6100 die „Eingliederung eines Klebebrackets zur Aufnahme orthodontischer Hilfsmittel betreffe“ und mit 165 Punkten bewertet sei. Die GOZ-Nr. 2197 erfasse die „Adhäsive Befestigung (plastischer Aufbau, Stift, Inlay, Krone, Teilkrone, Veneer etc.)“ und sei mit 130 Punkten bewertet. Nach Auffassung des Gerichts ergebe sich für einen objektiven Empfänger bereits aus dem Wortlaut der GOZ-Nr. 2197, dass diese auch im Zusammenhang mit der GOZ-NR. 6100 anwendbar ist. Ein Ausschluss der Abrechenbarkeit der GOZ-Nr. 2197 folge nicht daraus, dass sich die GOZ-Nr. 6100 auf RA JENS-PETER JAHN ist Fachanwalt für Medizinrecht in der Kanzlei DR. HALBE RECHTSANWÄLTE in Köln mit einem Tätigkeitsschwerpunkt im Zahnarztrecht. [email protected] Nejron Phot/Fotolia.com; Schmitz ie Klägerin ist Beamtin des Freistaats Bayern, des Beklagten. Im Zuge einer kieferorthopädischen Behandlung ihres Sohns reichte die Klägerin bei dem Beklagten einen Heil- und Kostenplan ein, welcher bei den voraussichtlichen Kosten neben der GOZ-Nr. 6100 auch (32 × mit Faktor 2,3) die GOZ-Nr. 2197 mit insgesamt 538,24 Euro in Ansatz brachte. Mit Erstbescheid lehnte der Beklagte eine Anerkennung der Beihilfefähigkeit der Aufwendungen hinsichtlich der GOZ-Nr. 2197 ab. Den durch die Klägerin eingelegten Widerspruch wies der Beklagte durch Widerspruchsbescheid ab. Die von der Klägerin eingelegte Klage, die darauf gerichtet war, den Beklagten zu verpflichten, die Beihilfefähigkeit der Kosten nach GOZ-Nr. 2197 anzuerkennen, hatte vor dem Verwaltungsgericht (VG) Regensburg Erfolg (Az.: RO 8 K 14.1888). Privat Die GOZ-Ziffer 2197 ist Thema vieler Abrechnungsdiskussionen, ein Nebeneinander mit anderen GOZ-Nummern regelmäßig Bestandteil von Rechtsstreitigkeiten. Die DKV droht Zahnärzten sogar mit Rückforderungen. Ein aktuelles Urteil stellte jetzt fest, dass die 2197 neben der 6100 abrechenbar ist. | RA JENS-PETER JAHN 80 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Recht „Klebe“brackets beziehe. Eine Festlegung über die Art und Weise der Eingliederung lasse sich der GOZ-Nr. 6100 nicht entnehmen. Das Gericht hat sich ausdrücklich nicht der Auffassung des Beklagten angeschlossen, die Begriffe Adhäsivtechnik und Klebetechnik seien Synonyme. Es erkannte vielmehr an, dass die adhäsive Klebetechnik im Gegensatz zu der Verwendung klassischer Kunststoff- oder Zementkleber einen Mehraufwand erfordere. Dieser entstehe insbesondere bei der vorbehandelnden Konditionierung von Schmelz und Dentin mit Säuren sowie bei dem Auftrag des Primers („Grundierer“). Daraus ergebe sich, dass der GOZ-Nr. 2197 ein Zuschlagscharakter zukomme. Dies bedeutet, dass die GOZ-Nr. 2197 gegenüber der GOZ-Nr. 6100 eine selbstständige Leistung darstellt und beide nebeneinander abrechenbar sind. Nach Auffassung des Gerichts ergibt sich dies auch aus einem Vergleich der Punktwerte. Bei der Anwendung der Adhäsivtechnik verbleibe für die sonstige Tätigkeit bei der Eingliederung eines Klebebrackets nur noch ein geringer, nicht mehr angemessener Punktwert. Dies gelte selbst bei Berücksichtigung der Tatsache, dass dann die klassische Klebeprozedur entfalle. Der Wert des Mehraufwands ergebe sich auch aus einem Vergleich der GOZ-Nrn. 2050 und 2060, 2070 und 2080, 2090 und 2100 sowie 2110 und 2120. Eine etwaige – von dem Beklagten behauptete – anderweitige Intention des Verordnungsgebers sah das VG Regensburg nicht. Eine solche ergebe sich insbesondere nicht aus der GOZ. Hätte der Verordnungsgeber den Anwendungsbereich der GOZNr. 2197 beschränken wollen, so hätte er dies sprachlich zum Ausdruck bringen müssen. Dies hat er aber gerade nicht getan. Das Gericht stellte zudem fest, dass der Mehraufwand der adhäsiven Klebetechnik bei einem Bracket sich nicht wesentlich von den ausdrücklich in der Klammer der GOZ-Nr. 2197 aufgenommenen Beispielen unterscheidet. Dazu stimmte das Gericht der Klägerseite zu, die darauf hinwies, dass auch Brackets – ebenso wie die in GOZ-Nr. 2197 genannten Beispiele – in der Regel über mehrere Jahre getragen werden. Selbst für den Fall, dass entgegen der in dem Urteil vertretenen Ansicht eine Regelungslücke vorläge, weil die adhäsive Klebetechnik nicht unter die GOZ-Nr. 2197 falle, stellte das VG Regensburg fest, dass insoweit jedenfalls eine analoge Anwendung der GOZ-NR. 2197 möglich wäre. Im Ergebnis bedeutet dies, dass eine Abrechnung der GOZNrn. 2197 und 6100 nebeneinander rechtmäßig ist. Die dargestellte Rechtsansicht vertreten neben dem VG Regensburg auch das Landgericht (LG) Hildesheim in seinem Urteil vom 24.07.2014 (Az.: 1 S 15/14), sowie mehrere Amtsgerichte (AG Pankow/Weißensee, Urteil vom 10.01.2014, Az.: 6 C 43/13; AG Recklinghausen, Urteil vom 19.12.2013, Az. 54 C 117/13). !"#$% &'() !"*+",-+" &() !"*+",-+ '.'%*/0 111/'%*/0 Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 81 Impressum & Inserentenverzeichnis IMPRESSUM Herausgeber: Mitte: Dieter Tenter Schanzenberg 8a, 65388 Schlangenbad Tel. +49 6129 1414, Fax +49 6129 1775 [email protected] Prof. Dr. Michael Hülsmann, Göttingen Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer, Gießen Prof. Dr. Martin Lorenzoni, Graz Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Gießen Anschrift schicken. Gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Produktinformationen werden nach bestem Wissen und Gewissen veröffentlicht, jedoch ohne Gewähr. 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IVW III/2013 KAM, Dental internationale Kunden Andrea Nikuta-Meerloo Tel. +49 2234 7011–308 [email protected] KAM Dental Jan-Philipp Royl Tel. +49 2234 7011–401 [email protected] Druckauflage 21.600 Ex. Verlagsrepräsentanten: Nord/Ost: Götz Kneiseler Uhlandstr. 161, 10719 Berlin Tel. +49 30 88682873, Fax +49 30 88682874 [email protected] Verbreitete Auflage 20.034 Ex. geprüft LA-DENT 2011 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft LA-MED Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen e. V. 33. Jahrgang ISSN: 0176-7291 (print) / ISSN: 2190-8001 (online) © Copyright by Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, Köln INSERENTENVERZEICHNIS 3M Deutschland GmbH ...............................................................Seite 17 Komet Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG .......................................Seite 9 Becht Seminar- und Konferenz Management............................Seite 71 lege artis Pharma GmbH & Co. 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Umschlagseite SciCan GmbH ...............................................................................Seite 59 Septodont GmbH .........................................................................Seite 33 Sirona ............................................................................4. Umschlagseite teamwork media Verlags GmbH .................................3. Umschlagseite Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. 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M eis t erh af t g elin g t ih m di e Üb ert ra g u n g d ies er Wese nsart en au f Ven eers , K ro ne n u n d Brü cke n. Naoki H a ya shi Pa st < < F u t u re IS BN: 9 7 8 -4 2 6 3 4 6 2089 H ard cov er im S chube r 3 2 0 S eit en , 80 0 Ab b ild u nge n Tex t e in E n gl i sch 3 4 9 ,– Eu r o Leseprobe und Bestellung unter www.dental-bookshop.com oder Mail an ser [email protected], Fon +49 8243 9692-16, Fax +49 8243 9692-22 Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) | 83 SIROLaser Blue UNENDLICHE MÖGLICHKEITEN. Der neue SIROLaser Blue: SIRONA.DE/LASER 84 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4) Maximale Schneidleistung trifft auf höchste Behandlungsvielfalt. 3 Dioden. 21 Indikationen. Unendliche Einsatzmöglichkeiten.