Implantologie, 13. Juni 2015 Parodontologie, 27

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2 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Editorial
LIEBE LESERINNEN,
LIEBE LESER,
Lange skeptisch betrachtet, jetzt kurz vor dem Durchbruch: Keramik als Implantatmaterial der
Zukunft. Experten prognostizieren den Titanalternativen langfristig einen Marktanteil von
50 Prozent. In drei bis vier Jahren werde selbst der ärgste Verweigerer an Keramikimplantaten
nicht mehr vorbeikommen, meint Dr. Michael Gahlert, München. Hersteller, selbst vermeintlich
fachfremde wie die VITA Zahnfabrik, haben den Trend erkannt und investieren in die Forschung.
Man möchte den Patientenwünschen nach biologisch orientierten Lösungen auf ganzer Linie
gerecht werden. Noch haben sich allerdings erst die einteiligen Keramikimplantate wirklich
bewiesen. Wann sind sie indiziert, wann kontraindiziert? Wie funktioniert die Einheilung? Wie
klappt die Frontzahnversorgung, und wie steil ist die Lernkurve. Das diskutiert Gahlert mit Prof.
Dr. Wael Att, Freiburg, und André Schöne, Projektleiter bei VITA Zahnfabrik und Mitinitiator der
neuen Business Unit vitaclinical (ab Seite 18).
Mit patientenorientierten Lösungen geht es weiter. Fester Zahnersatz ist gefragter denn je.
Auch bei älteren Patienten mit hochathropher Maxilla. Eine Kombination aus Zygomaimplantaten und langen angulierten Implantaten schafft schnell ganz erstaunliche Ergebnisse (Seiten 30
bis 36). Das ursprünglich aus der Tumorchirurgie stammende Zygomakonzept erlaubt einen Verzicht auf langwierige Augmentationen bei sehr extremen Atrophien. Doch welche Versorgung ist
sicherer und schafft mehr Lebenqualität: der Sinuslift oder die Verankerung eine Etage höher im
Jochbein? Antworten liefert Prof. Dr. Hannes Wachtel, München (ab Seite 38).
Je besser die Prophylaxe, desto länger lassen sich Implantate ganz vermeiden. Doch Zähneputzen allein ist zu wenig. Nur 60 Prozent der Zahnoberfläche werden damit erreicht. Und selbst
wenn ein Patient Zahnseide nutzt, bleibt das Ergebnis häufig mangelhaft. Welche Lösungen bieten sich an? Prof. Dr. Michael Noack hat eine spannende Studie zu diesem Thema in Köln durchgeführt (Seiten 58, 60).
Praxismanagement leicht gemacht: Eine Sauganlage, die per Mausklick repariert wird, ein
Thermodesinfektor, der automatisch eine Fehlermeldung ins Servicecenter schickt, und eine
Behandlungseinheit, die selbst weiß, wann sie gewartet werden soll – die Zahnarztpraxis ist im
digitalen Zeitalter angekommen, auch was den Service der Geräte angeht. Das spart Zeit, Geld
und vor allem Nerven (Seiten 14 bis 16).
„Unberechenbar und gefährlich“, so nennen zwei Experten die viel diskutierten Referentenentwürfe, die helfen sollen, die Korruption im Gesundheitswesen zu bekämpfen (ab Seite 64).
Spannend: Die GOZ-Ziffer 2197 ist Thema vieler Abrechnungsdiskussionen, ein Nebeneinander dieser Position mit anderen GOZ-Nummern regelmäßig Bestandteil von Rechtsstreitigkeiten.
Die DKV droht Zahnärzten sogar mit Rückforderungen. Ein aktuelles Urteil stellte jetzt fest, dass
die 2197 neben der 6100 abrechenbar ist. RA Jens-Peter Jahn, Köln, erklärt, was es damit auf sich
hat (ab Seite 80).
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Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
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Kompakt
Prof. Jürgen Becker, Düsseldorf
Prof. Frank Schwarz, Düsseldorf
WAS GEHT, WAS NICHT
Es ist Teil zwei der Fortbildungsveranstaltung dent update, der am 13. Juni in Berlin Implantologen und solche, die
sich neu mit der Implantologie befassen, in den Bann zieht. Im Leonardo Royal Hotel am Alexanderplatz stellen
renommierte Referenten aktuelle Erkenntnisse und eine Reihe von Tipps und Tricks für den Praxisalltag vor. Teil eins
dieser Implantologie-Fortbildung im vergangenen Herbst in Frankfurt hat es gezeigt: Das Konzept von
dent update – „Samstag hören, Montag in der Praxis umsetzen“ – geht auf. | BERND SCHUNK
D
en Startschuss für dent update Implantologie in Berlin gibt
Prof. Dr. Jürgen Becker. Er wird zunächst auf ein Problem
abzielen, das die Implantologen latent beschäftigt und dennoch
große Unsicherheit birgt: Während für das Implantieren heute
hohe hygienische Standards etabliert sind, werden subgingival
liegende Abutments oftmals nur wenig beachtet, obwohl für diese die gleichen rechtlichen Rahmenbedingungen gelten. Auch
bei dem übrigen Zubehör wie zum Beispiel Abformpfosten und
Bohrschablonen ist vieles für den Anwender schwierig, da zahlreiche Hersteller diese Produkte unsteril ausliefern und keine
Angaben zur Art der Aufbereitung beifügen, obwohl dies nach
dem Medizinprodukterecht notwendig ist.
Becker formuliert die Verpflichtung zur Sterilisation in seinem Vortrag „Die zeitgemäße Planung von Implantationen und
neueste Updates zum Thema Hygiene“ auch anhand einer klinischen Studie unmissverständlich deutlich. Der Grund: Abutments sind Medizinprodukte und können als semikritisch oder
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kritisch eingestuft werden. Auch in vielen Dentallaboren sei die
RKI-konforme Reinigung und Sterilisation zurzeit noch kein
Thema. „Besprechen Sie das mit Ihrem Zahntechniker“, rät
Becker eindringlich unter Hinweis auf die KRINKO/BfArMEmpfehlung 2012, die nach der Novelle des Infektionsschutzgesetzes eine gesetzliche Vermutungswirkung hat. Da eine
ungenügende Reinigung der Abutments und eine fehlende Sterilisation nach einer italienischen Studie Faktoren waren, die
eine periimplantäre Entzündung und einen Knochenabbau
begünstigt hatten, sollte diesem Thema in der Praxis Beachtung geschenkt werden.
Dass alle „Einbauteile“ gereinigt und keimfrei sein sollen,
leuchtet ein, wirft aber auch etliche Fragen auf: Was kann sterilisiert werden? Und was verträgt ein Abutment mit einer Klebebasis? Wie steht es mit Bohrschablonen? Antworten darauf liefert
Becker ebenso wie zu der Frage, ob die computergestützte Navigation das Maß aller Dinge ist. So viel schon einmal vorweg:
Deutscher Ärzte-Verlag/Fedra (5)
Kompakt
Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen
Unter einer evidenzbasierten Bewertung sei wegen des Fehlens
randomisierter und kontrollierter Studien am Menschen der klinische Nutzen der dreidimensionalen Bildgebung für das implantologische Behandlungsergebnis derzeit noch ungeklärt.
Anschließend liefert der amtierende DGI-Präsident Dr. Gerhard
Iglhaut detailliertes Know-how zur Weichgewebschirurgie. „Wunddehiszenz ist die häufigste postoperative Komplikation in der
Implantatchirurgie“, erklärt der renommierte Praktiker. Er präsentiert Tipps und Tricks für erfolgreiche Inzisions- und Lappentechniken, die spannungsfreie Wundverschlüsse garantieren. Zunächst
einmal komme es auf die Schnittführung an, sagt Iglhaut. In der Vergangenheit habe auch er angenommen, der vertikale Entlastungsschnitt müsse posterior liegen. „Doch genau das ist ungünstig.“
Denn das unterbreche die Versorgungsgefäße und damit die Nutrition des Wundbereichs. Der anteriore Schnitt in der ästhetischen
Zone sei korrekt, auch wenn man davor zunächst einmal zurückschrecke.
Schließlich widmet er sich dem Nahtmaterial und der Technik – beides seien weitere Erfolgsgaranten für perfektes Weichgewebsmanagement. Die Aussage „Wir brauchen Materialien, die
unseren Wundlappen fixieren, in Position bringen und in Position
halten“ wird Iglhaut im Detail erläutern.
Das Thema Implantatprothetik behandelt Prof. Dr. Axel Zöllner. Zwar ergänze die Konsensuskonferenz Implantologie die bis
Ende 2016 gültige S3-Leitlinie über die Versorgung des zahnlosen Oberkiefers um den Zusatz, dass nicht weniger als vier
Implantate geplant und mit einer herausnehmbaren Restauration
versorgt werden sollen. Dies sei allerdings nicht die Bestätigung
des All-on-four-Konzepts: Es fehlen dazu noch wissenschaftliche,
evidenzbasierte Daten, die er aber in Kürze erwarte. Auch auf das
Thema Zementieren versus Verschrauben geht Zöllner ein und
wird die Vor- und Nachteile beider Varianten skizzieren.
Prof. Axel Zöllner, Witten
Last but not least befasst sich DGI-Vizepräsident Prof. Dr.
Frank Schwarz mit der Frage, wie Komplikationen in der Implantologie in den Griff zu bekommen sind, zumal den sehr hohen
Überlebensraten zahnärztlicher Implantate eine ansteigende
Prävalenz periimplantärer Infektionen gegenübersteht. Biologische Komplikationen ließen sich unter Beachtung der ätiologischen Faktoren meist vermeiden oder durch eine frühzeitige
Diagnostik und stadiengerechte Therapie in ihrer Progression
kontrollieren. Die Ursachenforschung selbst sei derzeit allerdings
nur rudimentär. Zurückzuführen sei die Periimplantitis auf bakterielle (Biofilm), systemische (Rauchen, Diabetes mellitus, IL 1)
und lokale Faktoren (Lokalisation, Planung, Implantatoberflächen). Die Ursachen lägen zum einen bei den Patienten, die die
klassische Mundhygiene vernachlässigten, aber auch bei den
Behandlern im normalen Recallintervall (viermal pro Jahr). Ferner gebe es auch „hausgemachte“ Fehler wie Implantatfehlpositionierungen, die dem Biofilm die Möglichkeit gäben, das Implantat zu erreichen. All dies wird Schwarz anhand zahlreicher Fallbeispiele erläutern.
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Kompakt
ANTIBIOTIKA KAUM EFFEKTIV
Das Internationale Team für Implantologie (ITI) verlieh Dr. Wah Ching Tan aus Singapur den 20. André SchroederForschungspreis. Die Belegärztin und Studienleiterin am National Dental Centre in Singapur erhielt den Preis im
Rahmen des Dresdener ITI-Kongresses. Die Studie ergab, dass eine systematische prophylaktische Antibiotikagabe
bei gesunden Patienten vor einer Standardtherapie keine positiven Einflüsse zeigte.
I
ITI
TI-Präsident Prof. Dr. David Cochran
überreichte den mit 20.000 Schweizer
Franken dotierten Preis für die Studie
„Effect of systemic antibiotics on clinical
and patient-reported outcomes of
implant therapy – a multicenter randomized controlled clinical trial”. Gemeinsam mit ihren Koautoren Marianne Ong,
Jie Han, Nikos Mattheos, Bjarni E. Pjetursson, Alex Yi-Min Tsai, Ignacio Sanz, May
C. M. Wong und Niklaus P. Lang führte Dr.
Tan eine multizentrische, randomisierte,
kontrollierte klinische Studie durch, in der
der Einfluss verschiedener systemischer
Prophylaxe-Antibiotika auf von Patienten
beschriebene
Behandlungsergebnisse
und postoperative Komplikationen bei
Patienten mit konventioneller Implantatbehandlung untersucht wurde.
Die Resultate der Studie zeigen, dass
Prof. David Cochran überreichte den Preis an Dr. Wah Ching Tan aus Singapur.
der Einsatz von systemischen ProphylaxeAntibiotika bei gesunden Patienten, die
sich einer Standard-Implantatbehandlung unterziehen, die von
für präklinische und klinische Forschung vergeben. Beide sind mit
Patienten beschriebenen Behandlungsergebnisse oder die Häufigje 10.000 Schweizer Franken dotiert. Der André Schroeder-Forkeit von postoperativen Komplikationen nicht positiv beeinflusst.
schungspreis wird an unabhängige Wissenschaftler für FortTan hält einen Masterabschluss in Oralchirurgie (Parodonschritte in zahnmedizinischer Forschung und Entwicklung vergetologie) der National University of Singapore und promovierte
ben mit dem Ziel, neue wissenschaftliche Erkenntnisse in dentain Zahnmedizin an der Universität Bern, Schweiz. Neben dem
ler Implantologie, oraler Geweberegeneration und verwandten
Nachdiplomstudium arbeitete sie als
Gebieten zu fördern.
Zahnärztin sowie als Assistenzärztin in
Der Preis wird seit mehr als 20 JahONLINE CONTENT
Parodontologie am National Dental
ren zu Ehren des Gründungspräsidenten
Centre in Singapur. Seit 2009 unterrichdes ITI, Professor André Schroeder
www.iti.org
tet sie an der National University of Sin(1918–2004), vergeben, der Pioniergapore Doktoranden in Parodontologie.
arbeit auf dem Gebiet der dentalen
Daneben führt sie fachärztliche parodontale und dentale
Implantologie leistete und dessen Lebenswerk maßgeblich zur
Implantatbehandlungen am National Dental Centre sowie am
modernen Zahnheilkunde beitrug.
Dental Studio in Singapur durch und betreibt klinische ForDer André Schroeder-Forschungspreis 2016 wird anlässlich
schung am National Dental Centre in Singapur.
des ITI Kongresses Nordamerika verliehen, der vom 28. bis
Der André Schroeder-Forschungspreis wird jährlich verlie30. April 2016 in Chicago stattfinden wird. Bewerbungen werden
hen und ist eine der angesehensten Auszeichnungen auf dem
bis zum 15. September 2015 entgegengenommen. Weitere
Gebiet der dentalen Implantologie. Ab 2016 werden zwei Preise
Informationen sind auf der Webseite des ITI verfügbar. (sk)
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© 06/2014 · 412957V0
Ein neues Level der Flexibilität.
F6 SkyTaper.
Endlich ein Ein-Feilen-System, das optimale und komplette Flexibi-
Fünf verschiedene Feilengrößen sorgen dabei für ein lückenloses
lität zur Behandlung nahezu aller Kanalanatomien bietet. Der neue
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fenheit jeder einzelnen Feile: Trotz des größeren Tapers ist der
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Kompakt
VORTRÄGE DER ITI-FELLOWS
Eine Besonderheit deutscher ITI-Kongresse: Fellows referieren zu
relevanten Themen der Implantologie. Die Resonanz auf diesen „Fellow-Block“, wie er intern genannt wird, überzeugte auch in Dresden.
Wenn man sich die dargestellten Themen vergegenwärtigt, ist dies
auch keineswegs verwunderlich, denn von Bone-Splitting-Stabilisationstechniken über Implantate bei Bisphosphonattherapie, Vermeidung von Augmentationen durch Verwendung kurzer Implantate,
Reinigung von Implantatoberflächen durch verschiedene Verfahren,
Präsentation einer Ein-Jahres-Studie mit Vollkeramikimplantaten bis
hin zur verschraubten vollkeramischen Restauration – es wurde eine
ganze Reihe „heißer implantologischer Eisen“ angefasst.
Wichtig für die Kongressteilnehmer – die „Take Home Messages“ der vornehmlich in eigener Praxis tätigen ITI-Fellows:
• PD Dr. Dr. Stricker: „Beim Bone Splitting führt eine laterale
Augmentation mit einem bewährten Knochenmaterial und
dessen Fixation mit einer Pin-fixierten Membran zu deutlich
besseren Ergebnissen!“
• Dr. Dr. Andreas Hentschel: „Kurze Implantate (8 bis 9 mm Länge) sind im Seitenzahnbereich des Unterkiefers eine hervorragende und bewährte (ca. 98 Prozent Erfolg nach drei Jahren)
Alternative zu längeren nach Augmentation!“
• Prof. Dr. Anton Friedmann: „Auch bei Bisphosphonateinnahme
sind Insertionen von Implantaten mit sehr gutem Erfolg möglich.“
• Dr. Georg Bach: „Es gibt zahlreiche sinnvolle Optionen für die
Dekontamination keimbesiedelter Implantatoberflächen in der
Periimplantitistherapie. Am besten schnitten laserunterstützte
Verfahren und die Photodynamische und die Photothermische
Therapie ab.“
• Prof. Dr. Heinz Kniha: „Auch unter Würdigung der stringenten
Vorgaben der Tarnow-Regeln weisen Zirkondioxidimplantate
hervorragende ästhetische Ergebnisse auf.“
• Dr. Kay Vietor: „Monolithische, vollkeramische, verschraubte
Kronen-Abutment-Einheiten sind eine bewährte und hervorragende Versorgungsalternative im Front- und Eckzahnbereich
sowie in der Prämolarenregion.“
DAS STREITGESPRÄCH
Ebenfalls eine ITI-Besonderheit ist das Streitgespräch. Obwohl
das diesjährige Thema noch vor wenigen Jahren vermutlich zu
einem echten kollegialen Streit hätte führen können, ging es bei
„Soft Tissue Level versus Bone Level“ den Diskutanten weniger
um die Kontroverse als vielmehr um die Darstellung der individuellen Vor- und Nachteile der jeweiligen Versorgungsphilosophie.
Und dies gelang, moderiert von ITI-Past-Präsident Prof. Dr.
Dieter Weingart, Prof. Dr. Petra Gierthmühlen, Dr. Dr. Andreas
Hentschel, ZTM Andreas Kunz und Prof. Dr. Andreas Schlegel,
auch überaus überzeugend – salomonisch auch das Fazit dieser
Diskussionsrunde: Beide Verfahren haben ihre Berechtigung seit
Längerem unter Beweis gestellt, so fußt die heutige Wahl „Bone
oder Tissue Level“ längst nicht mehr auf einer „implantatphilosophischen“ Fragestellung, sondern eher auf der Lokalisation des
geplanten Implantats (Front- oder Seitenzahnbereich) bzw. auf
patientenspezifischen Gegebenheiten. (su)
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Kompakt
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Vernetzte Praxen
Einen Schritt weiter ist KaVo. Deren
2012 gelaunchte zentrale MonitoringSoftware AdViClinic nutzen bisher
fünf universitäre Einrichtungen im
Ausland – zwei in Skandinavien,
zwei in Saudi-Arabien und die niederländische Universität Nijmegen –, erklärt Stefan Herrmann,
Internationaler Produktmanager
für Behandlungseinheiten bei
KaVo. Die Software zeigt den Verschleiß und etwaige Fehler jeder
Behandlungseinheit an, die an das
System angeschlossen ist. „In
Dammann verfügt die Universität
über 242 Einheiten – für solch große Institutionen lohnt sich das vernetzte Monitoring absolut“, erklärt Herrmann. Allerdings: AdViClinic erlaubt keine
Fernwartung, sondern sorgt lediglich für
eine schnelle digitale Fehlermeldung an
die Kliniktechniker. „Eine Reparatur aus
der Ferne ist etwas, das Kunden immer
wieder anfragen, was aber praktisch
kaum umsetzbar ist“, sagt er. „Technische
Defekte an einem Gerät lassen sich, wenn
die entsprechenden Sensoren installiert
sind, üblicherweise von Ferne detektieren, aber nicht reparieren.“
Die Kliniksoftware sei im Grunde bei
allen neuen Behandlungseinheiten mit
Ethernet-Schnittstelle zur digitalen Vernetzung integrierbar, also bei den neueren
Modellen Estetica E70, E80 Vision sowie
E50, und wurde auch bereits in Praxen in
Deutschland getestet. „Für Einzel- oder
Gemeinschaftspraxen mit nur drei bis fünf
Behandlungseinheiten ist dieses Tool weniger interessant“, so kommentiert Herrmann das Feedback der Testpraxen. „Die
Vorteile eines solchen Systems kommen
nur ab einer gewissen Anzahl von Behandlungseinheiten zum Tragen.“ Aktuell arbeitet der Dentalhersteller aus dem oberschwäbischen Biberach an der Riß an der
Erweiterung der im Mai 2015 frisch
gelaunchten Conexio Systemsoftware für
die Praxis mit einzelnen Service-Derivaten
aus AdViClinic, etwa der Steuerung und
Dokumentation der Hygiene sowie zentraler Softwareupdates, die bisher einzeln per
USB-Stick von einem externen Servicemitarbeiter durchgeführt werden. „Die Digitalisierung des Monitorings wird immer inteSciCan
„Meldet ein Gerät einen Fehler, kann ein
Praxismitarbeiter diesen per Mausklick in
einer E-Mail an einen Servicetechniker
weiterleiten“, erklärt Burr. Per Fernzugriff, den das Praxisteam anfordert
und autorisiert, kann sich der Techniker in das System der Sauganlage
einloggen und eine digitale Fehleranalyse durchführen. „Softwareund Konfigurationsprobleme können oft direkt aus der Ferne am PC
behoben werden und für Geräte, die
vor Ort repariert werden müssen,
kann der Techniker gleich die passenden und oft sehr speziellen
Die G4-Technologie von SciCan ist ein Beispiel für den von
extern erfolgenden digitalen Service in der Zahnarztpraxis.
Ersatzteile in die Praxis mitnehmen.“
Um den digitalen Service effizient zu
in der Praxis für einen Fernzugriff ausgegestalten, schult Dürr Dental die Techniker
stattet werden, spielen Fehleranalyse und
am Firmenstandort.
Vorbereitung der Reparatur am PC eine
immer größere Rolle. „Für BehandlungsDEPOTS IM
DIGITALEN WANDEL
einheiten etwa gibt es immer mehr Ersatzteile. Wenn wir schon per Monitoring die
Die großen Dental-Depots, die in etwa
Fehlerart erkennen und die entsprechen75 Prozent der Zahnarztpraxen Wartung
und Reparatur der Dentalgeräte übernehden Ersatzteile im Vorfeld eines Reparaturmen, haben sich seit mehreren Jahren dem
besuchs beschaffen können, sparen wir
digitalen Zeitalter angepasst. „Wir haben
eine Menge Zeit und Aufwand.“
uns auf den Wandel zur digitalen Praxis
eingestellt“, sagt Henning Richter,
SIRONA UND KAVO
Geschäftsführender Gesellschafter bei
TÜFTELN NOCH
Gerl Dental. Insgesamt 1,5 bis zwei MillioDoch gerade die Hersteller von Behandnen Euro hat das Depot in neue Hard- und
lungseinheiten stehen bei der WeiterentSoftware investiert; ein Fünftel des Jahres
wicklung ihrer Praxissoftware für eine
befinden sich die Gerl Techniker auf SchuFernwartung noch in den Startlöchern.
lungen. „Man muss klar sagen: Seit die
„Sirona hat frühzeitig erkannt, dass verDigitalisierung in die Praxen Einzug gehalnetzte Systeme und Produkte wesentten hat, ist der Service für die hochtechniliche Vorteile für Service und Wartung
sierten Geräte schulungs- und durch die
bieten“, sagt PR-Managerin Marion
Software auch wartungsintensiver geworWeixlberger. „Geräte der neuen Generaden.“ Die etwa 200 Gerl-Techniker können
tion sind daher mit StandardschnittstelGeräte, die mit intelligenter Steuerungslen ausgestattet, über die eine Ferndiagsoftware ausgestattet und mit dem Depot
nose möglich ist.“ Produkte wie die
vernetzt sind – egal, ob Sauganlagen,
Behandlungseinheit Teneo oder das RöntKompressoren,
Behandlungseinheiten
gensystem Galileos, sagt sie, verfügen seit
oder Sterilisatoren –, per Laptop überwasieben beziehungsweise acht Jahren stanchen und, falls erforderlich, per Fernzugriff
dardmäßig über diese Funktion. „Sirona
reparieren. „Der Vorteil: Dank des Monitoinvestiert kontinuierlich in Forschung und
rings sehen die Techniker früh, wann die
Entwicklung, um bestehende Technolonächste Wartung anfällt, und können
gien im Sinne des Kunden und einer
einen Termin im Voraus vereinbaren und
hohen Servicequalität weiterzuentwibesser planen“, erklärt Richter. Die Hälfte
ckeln“, sagt Weixlberger. Über die Weiterder Gerl-Kunden, sagt er, nutze bereits
entwicklung der Möglichkeiten der Fernjetzt ein Monitoring der Praxis-EDV durch
diagnose möchte sich Sirona zu diesem
den Dentalhändler. Da immer mehr Geräte
Zeitpunkt noch nicht äußern.
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Vernetzte Praxen
ressanter, je mehr Dokumentation der
Gesetzgeber verlangt“, bemerkt Herrmann. Dennoch: „Geld wollen die Zahnärzte für einen solchen Service nicht ausgeben“, da ist sich der Experte sicher. Die
zweite
adaptierte
Conexio-Version,
schätzt er, könnte im September 2015 auf
den Markt kommen.
FERNZUGRIFF NOCH
NEULAND
Bei den meisten Herstellern in Deutschland steckt der digitale Support noch in
den Kinderschuhen – nicht so bei Planmeca. Der finnische Dentalgerätehersteller
hat bereits vor sechs Jahren eine Klinikmanagement-Software entwickelt, die auch
digitalen Service bietet, das heißt ferngesteuerte Überwachung der gesamten Klinik oder auch Praxis in Echtzeit, betont
Dieter Hochmuth, Geschäftsführer der
Planmeca Vertriebs GmbH. Auch Zahnärzte in Deutschland, sagt er, nutzen den digitalen Service für Behandlungseinheiten,
Röntgengeräte und Fräseinheiten. „Wir
sind der erste Anbieter einer solchen Klinikmanagement-Software. Schon früh
haben wir erkannt, wie wichtig es ist,
Zahnärzte und ihre Teams dabei zu unterstützen, technische Probleme direkt zu
lösen. Denn so können die Unterbrechungen im Arbeitsablauf auf ein Minimum
reduziert und Kosten gespart werden“,
erklärt Hochmuth. Alle Benutzerinformationen der einzelnen Geräte werden in
einer Datenbank aufgezeichnet, was bei
der Lösung technischer Probleme hilft.
Zum digitalen Support gehören auch ferngesteuert ausgeführte Softwareupdates
für Behandlungseinheiten sowie Informationen etwa über den Nutzungsgrad.
Der kanadische Hygienespezialist SciCan hat bereits mehrere seiner Statim Kassettenautoklaven sowie Reinigungs- und
Desinfektionsgeräte (RDGs) mit der so
genannten G4-Technologie ausgestattet,
die mit vorher im Gerät hinterlegten
E-Mail-Adressen, etwa von Servicetechnikern, direkt kommunizieren kann. „Der
Servicetechniker kann anhand der Informationen in der Mail bereits sehen, ob das
Problem durch einen Mitarbeiter in der
Zahnarztpraxis behoben kann oder ein
Techniker in die Praxis fahren muss“,
erklärt Stefan Conrad, Leiter der
Geschäftseinheit Instrumentenaufbereitung bei SciCan. „Das kann die Ausfallzeit
des Geräts drastisch reduzieren. Bei den
Hydrim Thermodesinfektoren rutscht
gelegentlich ein Instrument durch die Körbe und blockiert den unteren Wasserarm.
Nach der automatisierten Fehlermeldung
kann der Techniker einen solchen Fall mit
dem Praxispersonal besprechen und ein
Praxismitarbeiter kann den Fehler selbst
beheben.“ Die Hälfte aller Fehler, schätzt
Conrad, können so ohne Technikerbesuch behoben werden. Über das OnlinePortal der G4-Software können Techniker
eine Servicehistorie anlegen, Software-
updates durchführen und per Fernzugriff
maximal zwei Stunden lang auf die Geräte
zugreifen, mit einem Passwort, das ein Praxismitarbeiter an den Techniker weitergibt.
Einige Praxen in Deutschland, sagt Conrad,
nutzen den digitalen Service bereits, den
SciCan seinen Kunden selbst anbietet. „Wir
würden auch in Deutschland unsere Händler gerne dazu bringen, den Fernzugriff auf
unsere Geräte zu nutzen. Leider ist das
noch Neuland für viele und einige Händler
zögern noch etwas“, bedauert Conrad.
DER MENSCH IM
MITTELPUNKT
Trotz aller Digitalisierung und Automatisierung bestimmt der Zahnarzt, beziehungsweise seine Mitarbeiter, weiterhin,
inwieweit die mit intelligenter Software
ausgestattete Technik von fern gesteuert
wird. E-Mail-Adressen, an die eine Fehlermeldung gesendet wird, muss er selbst
hinterlegen, den Fernzugriff eines Technikers autorisieren und einer Reparatur am
PC, die am anderen Ende der Welt durchgeführt werden könnte, muss er zumindest per Mausklick zustimmen. Ob der
Mensch, der den letzten Handgriff tut, in
ferner Zukunft gar nicht mehr notwendig
sein muss und Maschinen sich selbst
überwachen und ohne menschliche Hilfe
kommunizieren, ist noch nicht abzusehen. Heute ist diese Machine-to-Machine
Communication in deutschen Praxen
jedenfalls noch Science-Fiction.
Dürr Dental
Die Steuerungssoftware Tyscor Pulse von Dürr Dental
ermöglicht neben dem Check
der Absauganlage bei Bedarf
auch die Ferndiagnose durch
den Servicetechniker.
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EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
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EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
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Um den Patientenwünschen nach biologisch orientierten Lösungen gerecht zu
werden, bieten immer mehr Hersteller Keramikimplantate an. Doch wann sind die
einteiligen Titanalternativen indiziert, wann kontraindiziert? Wie funktioniert die
Einheilung? Senken das Material und die Oberflächengestaltung das PeriimplantitisRisiko? Handelt es sich nach wie vor um Nischenprodukte oder steht bald der
Durchbruch an? Darum geht es im aktuellen Expertenzirkel mit Fachleuten aus der
Praxis, der Hochschule und der Industrie. | ANNE BARFUß
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
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EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
ANDRE SCHÖNE
DR. MICHAEL GAHLERT
PROF. DR. WAEL ATT
ist Zahntechniker/Dipl. Betriebswirt SGBS
und seit 2008 als Projektleiter bei der VITA
Zahnfabrik in Bad Säckingen tätig
sowie Mitinitiator der Business Unit vitaclinical
ist seit 1990 niedergelassen in einer Gemeinschaftspraxis in München. Schwerpunkte: Implantologie, Parodontologie. Befasst sich seit Jahren
mit der Konzeption von Keramikimplantaten.
ist seit 2007 Oberarzt an der Klinik für Zahnärztliche Prothetik des Universitätsklinikums
Freiburg und leitet das Postgraduiertenprogramm.
[email protected]
[email protected]
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Biologisch orientierte Lösungen sind in, neue Keramikimplantate scheinen akzeptierter zu sein denn je. Wie schätzen Sie zurzeit die Relevanz ein?
GAHLERT: Die Relevanz ist hoch. Denn es gibt in der Tat klare
Vorteile auf biologischem Niveau. Zirkonoxidimplantate der neuesten Generation sind echte Alternativen zu etablierten Titanimplantaten. Heute ist es möglich,
Patienten metallfrei zu versorgen, ohne
befürchten zu müssen, dass Keramik
und Titan nicht auf Augenhöhe funktionieren. Das ist Vergangenheit.
stimmen. Wichtig ist auch der Service vor Ort. Wie lange wartet
man auf Ersatzteile? Wie unterstützt mich „mein“ Hersteller?
Gibt es dazu Vergleichsstudien?
ATT: Das wäre wünschenswert, aber leider sucht man solche Stu-
dien in der Literatur vergebens. Sie wären wohl auch kaum zu
etablieren.
GAHLERT: Aber der industrielle Herstellungsprozess der einzelnen Systeme
lässt sich recherchieren. Handelt es sich
um einen Hersteller mit Erfahrung, welche Sicherheitsfeatures werden beachtet, bevor das Medizinprodukt das Werk
verlässt?
1 THEMA
3 MEINUNGEN
Sind die Titanalternativen tatsächlich
gefragt? Sie sind nicht gerade kostengünstig.
ATT: Das ist richtig. Aber es verlangen einfach immer mehr
Patienten eine metallfreie Versorgung – entweder aus ästhetischen Gründen oder weil sie meinen, allergisch auf Titan zu reagieren.
Dass Titan Allergien auslöst, ist wissenschaftlich nicht belegt.
ATT: Dennoch müssen und möchten wir diesen Patienten Alter-
nativen bieten. Und das können wir heute guten Gewissens tun.
Die neue Generation, zum Beispiel ceramic.implant von vitaclinical, weist dieselbe Gewebeverträglichkeit und Stabilität wie das
Titan auf.
GAHLERT: Meiner Einschätzung nach braucht es noch drei bis
vier Jahre, bis wir auch den kritischsten Verweigerern dieses Themas die Augen öffnen.
Keramikimplantate werden bereits seit Jahren angeboten. Nach
welchen Kriterien soll der Praktiker sein System wählen?
ATT: Entscheidend ist die klinische Datenlage. Nicht alle Systeme
waren beziehungsweise sind wissenschaftlich dokumentiert.
Zudem muss das Handling – das chirurgische und prothetische –
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Wie sieht es mit Langzeitdaten aus? Einige Systeme sind
schließlich schon seit Jahren auf dem Markt.
GAHLERT: Es gibt inzwischen etliche Studien über Langzeiterfahrungen mit Keramikimplantaten aus Zirkondioxid. Jedoch besitzen diese Studien unterschiedliche Evidenzgrade, an denen die
Relevanz einer solchen Studie gemessen wird. Hinzu kommt,
dass einige Hersteller ihre Implantate kurze Zeit nach Markteinführung in Details wie Design und Oberflächenbeschaffenheit
optimiert haben.
Bedeutet das, die Daten sind bereits bei Veröffentlichung veraltet?
GAHLERT: So könnte man es ausdrücken. Die Daten zur klinischen Auswertung dieser Generation der Keramikimplantate sind
nicht mehr „up to date“, wenn sie endlich nach einer meist länger
dauernden Periode der Erstellung der Studie und deren ReviewProzess endlich veröffentlicht werden.
Und wie sieht es mit Überlebens- und Erfolgsraten der neuesten
Generation von Keramikimplantaten aus?
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Abb. 1: Die klinische Situation eines Falls im Unterkiefer zeigt fehlende 37
und 36, insuffiziente Füllungen an 35 und 45, insuffiziente Krone an 46
sowie tiefe Karies an 47.
Abb. 2: Orthopantomogramm zeigt multiple Restaurationen im Ober- und
Unterkiefer. Eine periapikale Läsion an 46 ist deutlich zu erkennen.
Abb. 3: Klinische Situation ca. acht Wochen nach Extraktion der Zähne 46
und 47
Abb. 4: Insertion von drei Keramikimplantaten in Regio 36, 46 sowie 47
GAHLERT: Sie sind so gut wie die Überle-
bens- und Erfolgsraten vergleichbarer
Titanimplantate.
Bitte konkretisieren Sie das.
ATT: In Freiburg läuft beispielsweise seit
2010 eine prospektive, multizentrische
klinische Studie. Danach stellen Zirkonoxid-Implantate eine Erweiterung des
Behandlungsspektrums dar und zeigen
sowohl in präklinischen als auch klinischen Untersuchungen Ergebnisse, die
mit Titanimplantaten vergleichbar sind.
Klinische Fünf- oder Zehnjahresstudien
des neuen ceramic.implant von vitaclinical gibt es noch nicht. Unsere Laborstudien belegen aber, dass die einteiligen cera-
mic.implant einer simulierten Kaubelastung von zehn Jahren standhalten. Auch
die Oberflächenstruktur bleibt stabil.
Welche Rolle spielt das Material? Ist Zirkonoxid gleich Zirkonoxid oder gibt es da
Unterschiede?
ATT: Die Materialbearbeitung ist entscheidend. Zirkonoxid ist nicht Zirkonoxid. Als Basismaterial kann es beispielsweise mit verschiedenen Materialien stabilisiert werden. Dafür verwendet man
heute meist Yttrium. Die meisten Hersteller setzen heute auf ein so stabilisiertes
Zirkonoxid.
GAHLERT: Der industrielle Prozess zur
Herstellung von Keramikimplantaten ist
allerdings sehr komplex. Materialwissenschaftliches Know-how ist ebenso wichtig
wie zuverlässige industrielle Produktion.
Wer da die höchste Erfahrung aufweisen
kann, macht möglicherweise das beste
Produkt.
SCHÖNE:
Materialwissenschaftliches
Know-how ist unsere Stärke. Seit der
Gründung der VITA Zahnfabrik vor über
90 Jahren steht bei uns die Entwicklung
zuverlässiger ästhetischer und biologischer Materialien für Patienten im Fokus.
Diesen hohen Anspruch haben wir in verschiedenen Materialgruppen umgesetzt,
ganz gleich ob es sich um Keramiken,
Kunststoffe oder moderne Hybridmaterialien handelt. Wir sind überzeugt, dass
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EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Abb. 5: Nach ca. drei Monaten wurden die Abformpfosten auf die Implantate
aufgesteckt und eine definitive Abformung mittels eines individualisierten
Löffels und Polyäther-Abformmaterials wurde durchgeführt.
Keramiken bessere biologische Eigenschaften haben als Metalle. So entwickelten wir mit immer neuen technologischen
Möglichkeiten Keramiken, die erweiterte
Indikationsmöglichkeiten boten. Das
zeigt der Weg von den Jacketkronen über
Kernmassen, VITA Hi-Ceram und VITA
In-Ceram. Mit der Verfügbarkeit von
Hochleistungskeramik war damit der
Schritt, Zahnersatz auch auf eigenen
keramischen Implantaten zu befestigen,
eine logische Folge. So entstand unser
Keramikimplantat ceramic.implant. Dabei
ist es uns gelungen, Werkstoff, Design
und Oberfläche keramikgerecht zu
gestalten.
Was genau sind die Besonderheiten?
SCHÖNE: Kürzere Einheilzeiten, acht
Wochen im Unterkiefer und 16 Wochen
im Oberkiefer – und zwar ohne Schutzschiene. Dazu kommen ein hoher Bone
Implant Contact, stabiles Knochenniveau
und natürliche Weichgewebsanlagerung
am Implantat.
Andere Systeme empfehlen ausdrücklich
Schutzschienen für den herausragenden
Keramikstumpf bei einteiligen Systemen.
Warum VITA nicht?
SCHÖNE: Das Tragen einer Schutzschiene
stammt aus den Tagen von Oberflächen
„1.0“, also der Oberflächen, die eine verminderte Primärfestigkeit und/oder
Osseointegration aufwiesen. Heute, mit
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Abb. 6: Klinische Situation ca. vier Wochen nach Ausformung der Weichgewebe mithilfe von implantatgetragenen Provisorien
der Oberfläche cer.face 14 und dem richtigen Design, sind die Eigenschaften der
Integration eines Titan- und Keramikimplantats identisch.
ximalen und okklusalen Kontakte bestehen. Bei unzureichender Primärstabilität
ist ein einteiliges Implantat kontraindiziert.
Mit anderen Worten: Schutzschienen sind
„Schnee von gestern“?
SCHÖNE: So sehen wir das. Auch eine provisorische Versorgung ist möglich. Wichtig: Das Provisorium muss approximal und
okklusal außer Kontakt geschliffen werden. In der Praxis wird im Seitenzahnbereich übrigens häufig auf ein Provisorium
verzichtet. Die Einteiligkeit verlangt allerdings eine gute Primärstabilität, wenn
diese nicht erreicht werden kann, zum
Beispiel wegen schlechter Knochenqualität oder zu geringen Knochenangebots
und Verwendung von viel Knochenersatzmaterial, ist vom Einsatz eines einteiligen
Implantats eben abzuraten. Dann braucht
es eine gedeckte Einheilung.
Herr Dr. Gahlert, sind Sie für oder gegen
Schutzschienen?
GAHLERT: Pro – für mich persönlich ist
die Schutzschiene bei einteiligen Keramikimplantaten ein „Must-have“, da ich
nicht beurteilen kann, wie sich mein
Patient verhält, wenn er die Praxis verlässt und anfängt, die erste Nahrung zu
zerbeißen. Im sichtbaren Bereich braucht
es sowieso ein Provisorium, das im
Bereich des über die Gingiva herausragenden Stumpfes hohlgeschliffen ist. Im
Seitenzahnbereich plädiere ich für partielle Tiefziehschienen, die Patienten nur
beim Essen tragen sollen. Aber: Diese
Schutzmaßnahmen empfehle ich lediglich für die sensible Einheilperiode der ersten vier Wochen. Denn in dieser Zeit sollte das Implantat wegen des Erreichens
der sekundären Stabilität nicht früh- oder
fehlbelastet werden.
Herr Professor Att, wie gehen Sie in Ihrer
Klinik vor?
ATT: Wir verzichten auf Schutzschienen.
Stimmen Primärstabilität, Implantatdesign und Knochenqualität, erübrigt sich
eine Schutzschiene. Wir versorgen provisorisch, wenn die Primärstabilität zwischen 25 und 35 Ncm liegt. Bei einer
geringeren Primärstabilität ist eine provisorische Versorgung zwar nicht möglich, der Keramikstumpf muss dennoch
nicht geschützt werden, da keine appro-
Kommen wir zu den Kontraindikationen.
In welchen Fällen sollte man von einteiligen Keramikimplantaten Abstand nehmen?
GAHLERT: Spezielle Kontraindikationen
für einteilige Keramikimplantate gibt es
im Grunde nicht. Es gelten die bekannten allgemeinmedizinischen und tem-
Att (8)
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Abb. 7: Die definitiven Keramikkronen (Enamic) wurden mit Unicem Automix befestigt.
Abb. 8: Periapikale Röntgenaufnahmen nach Insertion der Kronen
Abb. 9: Der Patient (21 Jahre) hatte als Kind ein Frontzahntrauma am Zahn
21 und infolgedessen eine endodontische Behandlung. Der Zahn musste nun
wegen schlechter Prognose aufgegeben werden. Es wurde ein Vollkeramikimplantat geplant.
porären zahnmedizinischen Kontraindikationen. Kritisch ist
die provisorische Versorgung, zum Beispiel beim zahnlosen
Patienten. Die Totalprothesen müssen an den Stellen der
herausragenden Keramikimplantate fein säuberlich hohlgeschliffen werden, und dennoch ist es dann nicht sicher, ob
durch ein leichtes Verrutschen der Prothese bei der Nahrungsaufnahme es nicht doch zu einer Berührung der Stümpfe
kommt. In diesen Fällen werden zweiteilige Systeme ihren
Input leisten können.
ATT: Einteilige Keramikimplantate eignen sich bestens für den
Seitenzahnbereich. Schwieriger wird es jedoch wegen des Achsenausgleichs im Oberkieferfrontzahnbereich. Wegen des einteiligen Aufbaus der Keramikimplantate muss – um Achsendivergenzen zu vermeiden – die Operation genau geplant werden.
Bohrschablonen und computergeführte Chirurgie können helfen
bei der präzisen Achsenpositionierung. Denn im Kiefer können
die Implantate natürlich nicht immer senkrecht gesetzt werden.
Abb. 10: Röntgenbefund des Zahns 21 bei Erstkontakt mit dem Patienten
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Abb. 11: Zwölf Wochen nach Zahnextraktion wurde die Insertion des Keramikimplantats geplant.
Jedes Implantat muss sich den anatomischen Verhältnissen beugen. Im Oberkieferfrontzahnbereich ist es nicht einfach,
die Implantatachse so zu setzen, dass ein
ästhetisches Ergebnis erzielt wird.
Funktioniert das mit zweiteiligen Implantaten besser?
ATT: Es ist jedenfalls deutlich einfacher.
GAHLERT: Jeder Anwender möchte zweiteilige Systeme für solche Indikationen.
Doch wer sich einmal mit einteiligen
Implantaten befasst, wird die erstaunliche
Erfahrung machen, dass es auch anders
geht. Die Zweiteiligkeit von Zahnimplantaten sehe ich inzwischen als Paradigma an. Denn das klinische Handling ist
letztlich einfach, wenn Anwender einmal
eine klinische Schulung mitgemacht
haben. Es sind zum Teil neue chirurgische
und neue Handling-Techniken, die
schlicht und einfach erlernt werden müssen. Dann eröffnen sich ungeahnte Versorgungsmöglichkeiten in neuen Dimensionen.
Zählen Frontzahnversorgungen mit einteiligen Keramikimplantaten in Ihrer Praxis zum Standard?
GAHLERT: Die Versorgung des hochsensiblen, ästhetisch relevanten Frontzahnbereichs ist für uns die wichtigste Indikation für einteilige Keramikimplanate.
Unser Team in München und in Basel
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Abb. 12: Klinische Situation acht Wochen nach Einsetzen eines Straumann
Monotyp Keramikimplantats mit 4-mm-Abutment. Die Implantatschulter
wurde jetzt freigelegt und mit einem Chairsideprovisorium versorgt.
kann von besten Erfahrungswerten mit
Zirkonoxidimplantaten berichten.
Dort, wo wir mit zweiteiligen Titanimplantaten schon sehr gute Ergebnisse
erzielen konnten, scheinen einteilige
Keramikimplantate nochmals überlegener zu sein, gerade was das Weichgewebeverhalten, die sogenannte „rote
Ästhetik“, anbelangt. Womöglich hängt
das mit der Steifigkeit des Implantatkörpers in Verbindung mit dem extrem biokompatiblen Material zusammen.
Und wie bekommen Sie die Achsendivergenzen in den Griff?
GAHLERT: Dabei können Positionsindikatoren helfen, die schon nach der ersten
Pilotbohrung eingesetzt werden, um die
Achsenrichtung zu überprüfen. Spezielle
Abutmentkonfigurationen der Implantate
tragen auch zum Achsenausgleich bei.
Eine Orientierungsschablone im Sinne
einer Tiefziehschiene sollte im Rahmen
der präimplantologischen Diagnostik
immer angefertigt werden. Backward
Planning ist ebenso optional. Die schwierigste Situation, ein einteiliges Keramikimplantat zu inserieren, ist bei einem vorhandenen Deckbiss gegeben.
Bieten alle Hersteller solche Positionsindikatoren an?
SCHÖNE: Außer dem paralleling.pin als
Bestandteil unseres surgical.tray bieten wir
keine zusätzlichen Indikatoren an. Wir
gehen davon aus, dass Anwender unseres
Systems bereits solche Hilfsmittel für andere Systeme zur Verfügung haben und diese
auch für ceramic.implant nutzen wollen.
Erfolgt die Insertion von Keramikimplantaten nach dem Protokoll einteiliger
Titanimplantate oder gibt es Unterschiede?
ATT: Grundsätzlich sind einteilige Keramik- und Titanimplantate vom Verfahren
her gleich zu behandeln. Die Insertionstiefe bzw. die Höhe des suprakrestalen
Bereichs variiert je nach Hersteller. Je
nach Implantattyp reichen die Empfehlungen von 1 bis 3 mm oberhalb des Knochens, bei VITA sind es zirka 2 mm oberhalb des Knochens.
Gibt es spezielle Altersbegrenzungen für
Keramikimplantate?
ATT: Das Alter ist bei allen Implantationen zu berücksichtigen, insbesondere
das Mindestalter. Dafür gelten die gleichen Regeln wie für Titanimplantate. In
der Vergangenheit hielt man Implantieren ab 18 Jahren für indiziert, in der
Annahme, das Wachstum sei dann abgeschlossen. Dem ist jedoch nicht so. Das
Gesichts- und Knochenwachstum dauert
bis zum 30., oft sogar bis zum 35.
Lebensjahr an. Bei Frauen ist das noch
extremer als bei Männern.
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Abb. 13: Freilegung der überlappenden Gingiva mittels Elektrotom. Bei dünnem Gingivatyp wird die Freilegung mittels Retraktionsfaden empfohlen.
Abb. 14: Anfertigung eines Chairsideprovisoriums mithilfe einer industriell
vorfabrizierten Kunststoffhülse, die auf der Implantatschulter einschnappt.
Der hohlgeschliffene Kunststoffzahn des vorher in der Schaltlücke getragenen Kunststoffklammerprovisoriums wird mit der Kunststoffkappe verklebt
und dann als vorläufige provisorische Krone eingesetzt. Diese dient zur Konditionierung der periimplantären Gingiva.
Was bedeutet das für die Praxis?
ATT: Bei jungen Patienten sollte man sicherstellen, dass das
Wachstum abgeschlossen ist, egal ob man Keramik- oder Titanimplantate setzen möchte. Meine persönliche Empfehlung lautet: zwei Aufnahmen durchführen im Abstand von sechs Monaten, sogenannte Fernröntgen-Seitenaufnahmen (FRS). Der
Implantologe sollte dabei zusammen mit dem Kieferorthopäden
analysieren, ob sich in diesem Zeitfenster Veränderungen der
Knochenstrukturen zeigen. Gibt es Veränderungen, geht das
Wachstum weiter und von einer Implantation sollte abgesehen
werden. Das Thema wird zurzeit kontrovers diskutiert. Speziell
bei den Altersbegrenzungen gehen die Meinungen auseinander.
Führt man die FRS-Aufnahmen mit einem Zeitunterschied von
zirka sechs Monaten durch und stellt keine Veränderungen fest,
kann man sicher sein, dass das Wachstum abgeschlossen ist.
ATT: Die meisten Keramikimplantate sind parallelwandig. Es gibt
Ab welchem Alter implantieren Sie in Ihrer Klinik?
ATT: Bei Männern ab 23/24 Jahren, bei Frauen ab 26/27 Jahren.
In diesem Alter reduziert sich das Wachstum auf ein Minimum.
Aber um wirklich sicherzustellen, dass das Wachstum nicht
andauert, mache ich auch in diesen Fällen zwei FRS-Aufnahmen.
Ich empfehle, einen Kieferorthopäden hinzuziehen. Schließlich
sind Implantate nicht nur für fünf Jahre gedacht. Studien belegen,
dass sich vor allem bei Frauen, die in jungen Jahren Implantate
erhielten, die Implantatposition nach sechs bis sieben Jahren verändert[Daftary et. al]. Die Implantate stehen dann im Vergleich
zu der Nachbarbezahnung deutlich höher, vor allem im Frontzahnbereich.
Und das ist natürlich ein Problem, denn die Krone erscheint
zu kurz.
Kommen wir zum Implantatdesign. Bei Titanimplantaten spielt
es eine bedeutende Rolle. Wie sieht das bei den Keramikvarianten aus?
aber auch wurzelförmige. Im Gegensatz zu dem Gros der Titanimplantate sind Keramikimplantate nicht selbstschneidend. Es
muss die geforderte Aufbereitung erfolgen, um das Implantat
korrekt im Knochen zu fixieren.
GAHLERT: Das Design sollte so erprobt sein, dass es zur Biegefestigkeit und zur Erzielung einer guten Primärstabilität seinen Beitrag leistet.
Das neue ceramic.implant hat ein „zylindrokonisches“ Design,
was sind die Vorteile?
SCHÖNE: Das zylindrische Design im Bereich der Corticalis sorgt
für eine hohe Primärfestigkeit, die Konizität führt zu weniger
Umdrehungen bis zum Erreichen der Endposition. Zudem ist bei
allen elf Implantatlängen und -durchmessern der konische
Bereich immer 7 mm lang. Nur der zylindrische Teil variiert in der
Länge. Das sorgt für eine einfache Bohrsequenz mit nur jeweils
einem Bohrer für alle Tiefen. Unser spezielles Gewindedesign
vermeidet Kraftspitzen. Die Hochglanzpolitur am Hals sorgt für
eine gute Weichgewebsadaption, die Konizität am Implantathals
führt zu einem optimalen Emergenzprofil, laut unserer klinischen
Studie vergleichbar mit dem natürlicher Zähne. Und: Der Implantatkopf ist für den CAD/CAM-Prozess designt, Scanbarkeit und
Schleifbarkeit sind nachgewiesen.
Warum sind Keramikimplantate nicht selbstschneidend?
SCHÖNE: Das ist für Keramikimplantate unserer Meinung nach
zurzeit nicht umsetzbar. Die notwendigen Schneideigenschaften stehen im Widerspruch zur subtraktiven Oberflächenherstellung. Hier gilt es zuerst zu untersuchen, ob die Erkenntnisse von Titanimplantaten direkt auf Keramikimplantate übertragen werden können. Um die umgebenden anatomischen
Strukturen zu schonen, ist das ceramic.implant im apikalen
Bereich abgerundet.
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EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Abb. 15: Die provisorische Krone hat die periimplantäre Gingiva vorgeformt,
sodass jetzt der endgültige Abdruck mit dem auf die auf die Implantatschulter einschnappenden Abdruckpfosten vorgenommen werden kann.
Abb. 16: Definitive prothetische Kronenversorgung des Implantats 21, einzementiert mit Ketac Zem. Die Krone hat als Grundgerüst Zirkondioxid Lava
3M von Espe, die Schichtung wurde mit Keramik Creation, Typ Cristal
durchgeführt, Zahntechnik Zahntechnikermeister Otto Prandtner München.
In die Optimierung der Oberflächenbeschaffenheit fließt und floss bei Titanimplantaten enorme Forschungskraft. Wie
sieht dies bei Keramikimplantaten aus?
ATT: Ähnlich, allerdings gestaltet sich die
Oberflächenbearbeitung schwieriger als
bei Titan. Vielfach wird einfach abgestrahlt, weil Zirkon ein sehr hartes Material ist. Ich bevorzuge allerdings mikroraue
angeätzte Oberflächen. Das Verfahren
funktioniert ähnlich wie bei Titanimplantaten, nur mit anderen Säuren.
GAHLERT: Eine mikroraue Oberfläche ist
ein entscheidendes Kriterium für die
Osseointegration. Das gilt auch für Keramikimplantate. Der Hersteller sollte
genaue Angaben über die Oberflächenrauigkeiten machen. Denn: Mikrorau ist
leider oft nicht mikrorau.
Von der Oberfläche zur Prothetik: Was
läuft anders als bei Suprakonstruktionen
für Titanimplantate?
GAHLERT: Suprakonstruktionen lassen
sich auf Keramikimplantaten nicht verschrauben. Bislang funktionieren ausschließlich zementierbare prothetische
Rekonstruktionen, so wie auf natürlichen
Zähnen. Es ist daher klinisch bedeutsam,
ein klar definiertes Zementprotokoll zu
beachten. Ketac Cem hat sich als der
Zement der Wahl bewährt. Kronen- und
Brücken sollten mithilfe eines Pinsels nur
dünn ausgestrichen werden, bei tiefer sitzenden Kronen sollten palatinal angelegte
Zementabzugskanäle in Form einer kleinen Perforation von zahntechnischer Seite aus in den Manufakturprozess mit einbezogen werden.
zeit scheint vor allem das Verschrauben
en vogue zu sein. Könnte das für die
Keramikimplantate ein Problem werden?
Arbeiten Sie an verschraubbaren Lösungen? Halten Sie das „Zementitisproblem“ für gravierend oder eher für eine
Glaubensfrage?
SCHÖNE: Eine Glaubensfrage sollte es
nicht sein, vielmehr geht es um am
Patienten orientierte optimale Lösungen.
Das kann einmal die Zementierung und in
einem anderen Fall die Verschraubung
sein. Es gilt also die Indikationen für die
jeweilige Anwendung klar abzustecken
und zu kommunizieren, dann können beide Lösungen richtig sein. Dort, wo heute
verschraubt werden soll, ist ein einteiliges
Keramikimplantat nicht die richtige Indikation.
Herr Schöne, das Ziel der Oberflächenbehandlung ist die optimale Osseointegration, also ein hoher BIC (Bone Implant
Contact). Wie rau muss die Keramikoberfläche dafür sein?
SCHÖNE: Das ceramic.implant weist eine
Kombination aus Makro- und Mikrorauheit auf. Das sorgt für eine sehr viel bessere Zellausbreitung von Osteoblasten
im Vergleich zu nur sandgestrahlten
Oberflächen. Wir setzen auf subtraktive
Erzeugung der Oberfläche, auf eine
Topografie ohne Spitzen (Ra-Wert
1.4μm).
Zementieren wird derzeit kritisch
betrachtet …
GAHLERT: Zu Unrecht. Der Einwand der
erhöhten Periimplantitisgefahr durch
Zementüberschüsse ist derzeit ein rein akademischer, da einige Studien mit Titanimplantaten auf diesen Umstand hingewiesen
haben. Klinisch betrachtet, konnten derlei
Beobachtungen bislang nicht bestätigt
werden, da Keramikimplantate als sogenannte Tissue-Level-Implantate vorliegen.
Kein Patient wünscht sich ein schönes
Implantat. Er möchte eine ästhetische
Versorgung ohne Komplikationen und
mit vertretbarem Aufwand …
SCHÖNE: Richtig und deshalb liefern wir
Prothetik und Chirurgie aus einer Hand.
Geeignete Materialien für die prothetische Versorgung sind heute ebenso wichtig wie das Implantat selbst.
Mit ceramic.implant und der neuen
Hybridkeramik VITA ENAMIC entsteht
eine einzigartige implantatprothetische
Kombination, speziell im Seitenzahngebiet und im Frontzahngebiet bietet VITA
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Verschrauben versus Zementieren – ein
Dauerthema in der Implantologie. Zur-
Gahlert (10)
EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
Abb. 18: Natürliches Lippenbild des Patienten mit ästhetischer Realisierung
der interdentalen Papillenstruktur
Abb. 17: Röntgenkontrollbild nach Eingliederung der Krone
SUPRINITY neue materialtechnische Vorteile. VITA SUPRINITY
ist eine zirkondioxidverstärkte Lithiumsilikat-Glaskeramik und
bietet höchste Sicherheit. Dank effizienter CAD/CAM-Herstellung und der Individualisierungsmöglichkeit mit VITA VM 11 können höchste ästhetische Ansprüche realisiert werden.
Worin besteht der Unterschied bei der Versorgung mit VITA
ENAMIC bzw. mit VITA SUPRINITY bei der Suprakonstruktion?
SCHÖNE: Die fehlende Resilienz von Implantaten im Vergleich zu
natürlichen Zähnen bewirkt eine deutlich höhere Belastung von
implantatgetragenem Zahnersatz. Dies führte oft zum Versagen
keramischer Versorgungen auf Implantaten, was für den Patienten mit unnötigem zusätzlichem Korrekturaufwand verbunden
war. VITA ENAMIC zeigt bei funktioneller Belastung ein wesentlich besseres Verhalten. Der Elastizitätsmodul dieses vernetzten
Hybridmaterials konnte so eingestellt werden, dass er im Bereich
des natürlichen Dentins liegt. Somit kann die fehlende Resilienz
des Implantats in die Krone verschoben werden. So entsteht eine
neue Qualität der Gesamtversorgung für den Patienten.
Im Frontzahnbereich lässt sich trotz optimaler prothetischer
Materialien so mancher Fall mit zweiteiligen Keramikimplantaten einfacher lösen. Bereits auf der IDS 2009 wurden zweiteilige
Keramikimplantate präsentiert. Doch bis heute konnten sie sich
nicht durchsetzen. Was sind die Gründe?
GAHLERT: Technische Probleme. Die Abutments wurden bislang
verklebt, Schraubenverbindungen sind jetzt erst entwickelt worden, müssen sich aber noch beweisen. Die zuverlässige Abutment-Implantat-Verbindung ist die wichtigste Forderung im Lastenheft der Entwicklung von zweiteiligen Keramikimplantatsystemen. Zur Vervollständigung der Portfolios ist es sicher sinnvoll,
auch über diese zweiteiligen Keramikimplantate zu verfügen.
ATT: Für die zweiteiligen Keramikimplantate fehlen allerdings
derzeit Studien, die belegen, dass solche Implantate wirklich
funktionieren. Es gibt Hygieneprobleme, es bestehen Frakturgefahren beim Verschrauben. Man hat immer wieder versucht, diese Probleme zu lösen, aber bislang ohne Erfolg.
Auch vitaclinical arbeitet an zweiteiligen Lösungen.
ATT: Richtig, die Entwicklungen und Forschungen laufen. Oberste Priorität hat dabei die Materialbeständigkeit. Man arbeitet
daran, das Frakturrisiko auf ein mit Titatanimplantaten vergleichbares Niveau zu bringen. Die Frakturgefahr zu senken ist das A
und O bei den zweiteiligen Keramikimplantaten, denn das Abutment wird mit einer Schraube befestigt, die widerstandsfähig
sein muss. Es darf zu keiner Schraubenlockerung kommen. Einige
Hersteller testen zurzeit PEEK-Verschraubungen, also Verschraubungen aus Hochleistungskunststoff. Aber wir haben noch keinerlei Informationen in der Literatur, wie es mit den Langzeitprognosen aussieht.
Erproben Sie die Zweiteiligen bereits?
ATT: Wir sind dabei, jetzt einige Tests durchzuführen, und zwar
Belastungstests, Schraubenlockerungstests und Ermüdungstests.
Wann wird es ein zweiteiliges Keramikimplantat von vitaclinical
geben?
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EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, drei Meinungen
SCHÖNE: Einen genauen Termin kann ich
noch nicht nennen. Es bedarf auch hier
klinisch geprüfter ausgereifter Lösungen.
Wir wollen und dürfen den Anwender mit
seinen Patienten nicht zum Produkttester
machen …
Keramikimplantaten wurde einmal ein
Marktanteil von zwischen 15 und 20 Prozent vorausgesagt. Wird der Anteil steigen, wenn die zweiteiligen Varianten
sich beweisen?
GAHLERT: Ich sehe mittelfristig einen
Anteil von 25 bis 30 Prozent, langfristig
von 50 Prozent.
Was muss sich dafür noch tun? Welche
Forschungsprojekte stehen an?
GAHLERT: Unser letztes Forschungsprojekt am mikrobiologischen Institut der
Universität Basel befasste sich mit der
Plaqueaffinität von Zirkondioxid und
Titandioxid im Vergleich. Dabei stellten
wir eindeutig Vorteile für Zirkondioxid
fest und bestätigten damit die Ergebnisse
anderer Arbeitsgruppen. Als klinische
Konsequenz entscheide ich mich daher
gerne bei parodontal kompromittierten
Patienten für Keramikimplantate. Meine
erste Wahl für einteilige Keramikimplantate sind jedoch hochkomplexe ästheti-
sche Rehabilitationen. Dieses Statement
ist sicher für viele Implantologen schwer
nachvollziehbar, da persönliche Erfahrungen fehlen. Es gilt daher in Zukunft, das
enorme Kommunikationsdefizit abzubauen und weitere Hochschulen und damit
Literatur und Video
zum Thema auf
dentalmagazin.de
Opinion Leader und natürlich auch frei
praktizierende Zahnärzte von dieser faszinierenden Zukunftstechnologie zu
überzeugen.
An den Hochschulen sollten wissenschaftliche Daten über Keramikimplantate generiert werden, die bislang für Titanimplantate erstellt wurden. Das Thema
sollte in die Studentenausbildung mit
neuesten Literaturdaten aufgenommen
werden.
Implantologen sollten Keramikimplantate als Alternativen zu Titanimplantaten in bestimmten Indikationen erkennen und sich diesbezüglich fortbilden, es
sollte die Chance genutzt werden, Indikationen zukünftig differenzierter betrach-
ten zu können unter Einbezug von Keramikimplantaten.
Was erwarten Sie von der Industrie?
GAHLERT: Die Industrie ist gefordert, das
Portfolio von Keramikimplantaten weiter
auszubauen, um eine entsprechende Vielfalt von Implantattypen für die unterschiedlichen anatomischen Knochensituationen auswählen zu können. Dazu
gehören auch zweiteilige Implantatsysteme mit zuverlässiger Abutment-Implantat-Verbindung sowie entsprechende
Sekundärteile aus Keramik für Hybridarbeiten bei teilbezahnten Patienten. Es
wäre weiterhin wünschenswert, finanzielle Mittel für Forschungsaktivitäten bereitzustellen, die weitere wissenschaftliche
Daten zur Erforschung alternativer biologischer Materialien ergründen.
Können Sie das erfüllen Herr Schöne,
baut VITA das Keramikimplantat-Sortiment aus?
SCHÖNE: Definitiv, wie gesagt, arbeiten
wir auch an zweiteiligen Keramikimplantaten. Schwerpunkt unserer Forschung aber
sind Komplettlösungen für den Patienten,
also Implantat mit Prothetik, denn nur
abgestimmte Komponenten ergeben
einen nachhaltigen Behandlungserfolg.
ZUSAMMENFASSUNG
Keramik und Titan befinden sich funktional auf Augenhöhe.
Spezielle Kontraindikationen für einteilige Keramikimplanta-
Einteilige Zirkonoxidimplantate der neuesten Generation
haben sich als echte Alternativen etablieren können.
te gibt es nicht. Es gelten die allgemeinmedizinischen und
temporären zahnmedizinischen Kontraindikationen.
Das A und O bei der Wahl des richtigen Systems ist die
Am einfachsten ist die Insertion im Seitenzahnbereich. Schwieri-
Datenlage. Vergleichsstudien unterschiedlicher Systeme gibt
es zwar nicht, doch der industrielle Herstellungsprozess lässt
sich recherchieren.
Das Tragen von Schutzschienen während der vier- bis sechs-
wöchigen Einheilphase der einteiligen Keramikimplantate ist
kein Muss, wird von manchen Herstellern und Behandlern
aber empfohlen.
Liegt die Primärstabilität zwischen 25 und 35 Ncm, kann
provisorisch versorgt werden. Bei geringerer Primärstabilität
ist die provisorische Versorgung zwar nicht möglich, eine
Schutzschiene aber dennoch nicht nötig, da keine okklusalen
Kontakte bestehen.
Bei unzureichender Primärstabilität sind einteilige Implanta-
te kontraindiziert.
28 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
ger wird es im Oberkieferfrontzahnbereich wegen des Achsenausgleichs. Wegen des einteiligen Aufbaus muss – um solche Achsendivergenzen zu vermeiden – die OP genau geplant werden.
Geübten Behandlern gelingt auch die Frontzahnversorgung
mit einteiligen Keramikimplantaten. Bei der Achsenpositionierung helfen Bohrschablonen, computergeführte Chirurgie
und Positionsindikatoren.
Im Gegensatz zu Titanimplantaten sind die meisten Keramik-
implantate nicht selbstschneidend.
Suprakonstruktionen müssen grundsätzlich zementiert wer-
den, ein Verschrauben ist nicht möglich.
Immer mehr Hersteller arbeiten an zweiteiligen Keramikim-
plantaten. Spätestens sie dürften sich als Titanalternativen
flächendeckend etablieren. Experten rechnen über kurz oder
lang mit einem Marktanteil von bis zu 50 Prozent.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 29
MEHR LEBENSQUALITÄT BEI
HOCHATROPHER MAXILLA
Unsere Patienten werden älter, doch ihre Ansprüche sinken nicht. Fester Zahnersatz ist gefragter denn je. Eine Kombination aus Zygomaimplantaten und langen angulierten Implantaten sorgt für erstaunliche Ergebnisse, selbst bei
hochatropher Maxilla. | DR. PAUL LEONARD SCHUH, PROF. DR. HANNES WACHTEL, DR. WOLFGANG BOLZ
ie Zahl der zahnlosen Patienten, vor
allem den Oberkiefer betreffend,
steigt. Faktoren wie geringes Knochenangebot, schlechte Knochenqualität, anatomische Besonderheiten oder bereits
gesetzte Implantate erschweren die
Behandlungsplanung für diese Patienten.
Verantwortlich sind dafür vor allem der
frühe Zahnverlust, die Atrophie und
zunehmend auch der Implantat- und Augmentationsmisserfolg. Die primäre Versorgung dieser Fälle erfolgt durch die konventionelle Totalprothese oder ähnliche
Konstruktionen (Abb. 1). Diese Patienten
waren bei Kollegen und wurden über ihre
fortgeschrittene Atrophie der zahnlosen
Maxilla informiert. Vielen wurde erklärt,
dass ein konventionelles Einsetzen von
Implantaten nicht mehr möglich sei. Das
Knochenvolumen müsse vergrößert werden. Um ein solches ausreichendes
Implantatbett zu schaffen, haben sich
verschiedene Therapieformen etabliert.
Sinusaugmentationsverfahren,
Bone
30 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Privat
D
DR. PAUL LEONHARD SCHUH
studierte Zahnmedizin in Witten/Herdecke
und ist zurzeit in der Weiterbildung in der
implaneo Dental Clinic in
München tätig.
[email protected]
Splitting, Kammaugmentationen mit Knochentransplantaten vom Becken bzw. der
Calvaria [Clayman 2006] oder vaskularisierte Transplantate aus der Fibula [Rohner et al. 2004]. Diese Behandlungsmethoden bedeuten einen großen Aufwand
sowohl hinsichtlich der klinischen Verfahren als auch der Behandlungszeit und der
finanziellen Mittel. Einige Patienten schrecken aus diesen Gründen vor der Behandlung zurück und versuchen sich mit der
Lebenseinschränkung zurechtzufinden.
Diese Einschränkungen sind gravierend.
Patienten berichten von Problemen beim
Kauen, der Geschmack ist durch die Bedeckung des Gaumens nicht mehr vorhanden, die Prothese sitzt nicht richtig und
drückt, der Halt ist sehr gering. Dies führt
dazu, dass nicht nur die Nahrungsaufnahme erschwert und vermindert wird, sondern auch soziale Defizite auftreten.
Patienten können nicht mehr sprechen,
trauen sich nicht in die Öffentlichkeit und
müssen ständig Prothesenkleber dabei
Septanest mit Adrenalin 1/100.000
und Septanest mit Adrenalin
1/200.000. Verschreibungspflichtig.
Zusammensetzung:
Arzneilich wirksame Bestandteile: Septanest
1/100.000: 1 ml Injektionslösung enthält
40,000 mg Articainhydrochlorid, 0,018 mg
Epinephrinhydrogentartrat (entsprechend
0,010 mg Epinephrin). Septanest 1/200.000:
1 ml Injektionslösung enthält 40,000 mg Articainhydrochlorid, 0,009 mg Epinephrinhydrogentartrat (entsprechend 0,005 mg Epinephrin).
Sonstige Bestandteile: Natriummetabisulfit
(Ph.Eur.) 0,500 mg (entsprechend 0,335 mg
SO2), Natriumchlorid, Natriumedetat (Ph.Eur.),
Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.
Anwendungsgebiete: Infiltrations- und
Leitungsanästhesie bei Eingriffen in der Zahnheilkunde, wie: Einzel- und Mehrfachextraktionen,
Trepanationen, Apikalresektionen, Zahnfachresektionen, Pulpektomien, Abtragung von Zysten,
Eingriffe am Zahnfleisch.
Hinweis: Dieses Produkt enthält keine Konservierungsstoffe vom Typ PHB-Ester und kann daher Patienten verabreicht werden, von denen bekannt ist, dass sie eine Allergie gegen PHB-Ester
oder chemisch ähnliche Substanzen besitzen.
Gegenanzeigen: Septanest mit Adrenalin
darf aufgrund des lokalanästhetischen Wirkstoffes Articain nicht angewendet werden bei:
bekannter Allergie oder Überempfindlichkeit
gegen Articain und andere Lokalanästhetika vom
Säureamid-Typ, schweren Störungen des Reizbildungs- oder Reizleitungssystems am Herzen
(z.B. AV-Block II. und III. Grades, ausgeprägte
Bradykardie), akuter dekompensierter Herzinsuffizenz (akutes Versagen der Herzleitung),
schwerer Hypotonie, gleichzeitiger Behandlung
mit MAO-Hemmern oder Betablockern, Kindern
unter 4 Jahren, zur intravasalen Injektion (Einspritzen in ein Blutgefäß). Aufgrund des Epinephrin (Adrenalin)-Gehaltes darf Septanest mit
Adrenalin auch nicht angewendet werden bei
Patienten mit: schwerem oder schlecht eingestelltem Diabetes, paroxysmaler Tachykardie oder
hochfrequenter absoluter Arrhythmie, schwerer
Hypertonie, Kammerwinkelglaukom, Hyperthyreose, Phäochromozytom, sowie bei Anästhesien
im Endbereich des Kapillarkreislaufes.
Warnhinweis: Das Arzneimittel darf nicht
bei Personen mit einer Allergie oder Überempfindlichkeit gegen Sulfit sowie Personen mit
schwerem Asthma bronchiale angewendet
werden. Bei diesen Personen kann Septanest
mit Adrenalin akute allergische Reaktionen mit
anaphylaktischen Symptomen wie Bronchialspasmus auslösen. Das Arzneimittel darf nur
mit besonderer Vorsicht angewendet werden
bei: Nieren- und Leberinsuffizienz (im Hinblick
auf den Metabolisierungs- und Ausscheidungsmechanismus), Angina pectoris, Arteriosklerose,
Störungen der Blutgerinnung. Das Produkt soll
in der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach
strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt
werden, da keine ausreichenden Erfahrungen
mit der Anwendung bei Schwangeren vorliegen
und nicht bekannt ist, ob die Wirkstoffe in die
Muttermilch übergehen.
Nebenwirkungen: Toxische Reaktionen
(durch anomal hohe Konzentration des Lokalanästhetikums im Blut) können entweder sofort
durch unbeabsichtigte intravaskuläre Injektion
oder verzögert durch echte Überdosierung nach
Injektion einer zu hohen Menge der Lösung
des Anästhetikums auftreten. Unerwünschte
verstärkte Wirkungen und toxische Reaktionen
können auch durch Injektion in besonders stark
durchblutetes Gewebe eintreten. Zu beobachten
sind: Zentralnervöse Symptome: Nervosität,
Unruhe, Gähnen, Zittern, Angstzustände, Augenzittern, Sprachstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Ohrensausen, Schwindel, tonisch-klonische
Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Koma. Sobald diese
Anzeichen auftreten, müssen rasch korrektive
Maßnahmen erfolgen, um eine eventuelle Verschlimmerung zu vermeiden. Respiratorische
Symptome: erst hohe, dann niedrige Atemfrequenz, die zu einem Atemstillstand führen
kann. Kardiovakuläre Symptome: Senkung der
Kontraktionskraft des Herzmuskels, Senkung
der Herzleistung und Abfall des Blutdrucks,
ventrikuläre Rhythmusstörungen, pektanginöse
Beschwerden, Möglichkeit der Ausbildung eines
Schocks, Blässe (Cyanose), Kammerflimmern,
Herzstillstand. Selten kommt es zu allergischen
Reaktionen gegenüber Articain, Parästhesie,
Dysästhesie, Hypästhesie und Störung des Geschmacksempfindens. Besondere Hinweise:
Aufgrund des Gehaltes an Sulfit kann es im
Einzelfall insbesondere bei Bronchialasthmatikern
zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, die
sich als Erbrechen, Durchfall, keuchende Atmung,
akuter Asthmaanfall, Bewusstseinsstörung oder
Schock äußern können. Bei operativer, zahnärztlicher oder großflächiger Anwendung dieses
Arzneimittels muss vom Zahnarzt entschieden
werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr
teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.
Handelsformen: Packung mit 50 Zylinderampullen zu 1,7 ml bzw. 1,0 ml Injektionslösung
(Septanest 1/100.000 oder 1/200.000) im Blister.
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der Zylinderampulle ein. Dieser Sterilisationsprozess erfüllt
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Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
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SINUSLIFT VERSUS
ZYGOMAIMPLANTAT
Das ursprünglich aus der Tumorchirurgie stammende Zygomakonzept erlaubt einen Verzicht auf langwierige Augmentationen bei extremen Atrophien. Doch welche Versorgung ist sicherer, der Sinuslift oder die Verankerung der
Implantate eine Etage höher im Jochbein? | IM GESPRÄCH MIT PROF. DR. HANNES WACHTEL
In welchen Fällen ziehen Sie für die Verankerung ein Zygomaimplantat im Jochbein dem Sinuslift vor?
WACHTEL: Grundsätzlich handelt es sich bei Zygomaimplantaten
um schräg gesetzte Implantate. Man versucht damit den vorhandenen Knochen optimal zu nutzen. Das Verfahren ist indiziert bei
atrophischem Knochen, beispielsweise nach Unfällen oder
Tumoroperationen. Auch für Patienten, die jung zahnlos geworden sind und extreme Atrophien aufgrund jahrzehntelangen Tragens einer Totalprothese aufweisen, sind Zygomaimplantate eine
Alternative zur Augmentation. Bei extremen Atrophien lässt sich
der Alveolarknochen nicht mehr zur Verankerung von Implantaten nutzen. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: den Sinuslift oder
die Verankerung der Implantate im Jochbein, also eine Etage
höher.
Welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Methoden?
WACHTEL: Geht man den traditionellen Weg über die Knochen-
augmentation, bieten sich die bekannten Wege der Augmenta38 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
tion an. Goldstandard ist die Beckenkammtransplantation. Das
ist natürlich langwierig, frühestens nach einem, oft erst nach eineinhalb bis zwei Jahren bekommt der Patient seine neuen Zähne.
Wie hoch ist das Komplikationsrisiko?
WACHTEL: Je mehr Eingriffe, desto höher ist die Komplikations-
dichte. Das liegt auf der Hand. Dazu kommt ein enormer Zeitund Kostenaufwand.
Sind Zygomaimplantate kostengünstiger?
WACHTEL: Ja, schon allein weil der Patienten noch am selben Tag
feste Zähne bekommt. Es ist nur ein Eingriff erforderlich.
Welchen Patienten empfehlen Sie Jochbeinimplantate?
WACHTEL: Zum einen älteren Patienten, die schon aufgrund ihres
fortgeschrittenen Alters nicht ein bis zwei Jahre beim Zahnarzt
zubringen möchten, um wieder zu festen Zähnen zu kommen.
Zum zweiten Patienten, die eine schlechtere Heilung aufweisen,
Implantologie
Abb. 1: 3D-Planung
Abb. 2: Provisorische Versorgung
Rauchern zum Beispiel. Denn die Heilung dauert, der Knochen
muss sich schließlich erst bilden. Das Jochbeinimplantat ist
grundsätzlich indiziert, wenn der Alveolarknochen für die Verankerung eines Implantats nicht ausreicht und eine Augmentation
aus den genannten Gründen die schlechtere Variante ist.
Man hört von fatalen Misserfolgen, bis hin zu Patienten, die ihr
Augenlicht verlieren, weil die Implantate falsch gesetzt wurden.
Wie steil ist die Lernkurve?
WACHTEL: Es braucht Erfahrung. Die OP läuft unter Intubationsnarkose. Das war anfangs ausschließlich eine Alternative für kieferchirurgische Zentren. Zygomaimplantate etablieren sich aber
inzwischen und setzen sich durch, das wissen wir von den Kursen.
Das Zygomakonzept stammt ursprünglich aus der Tumorchirurgie ...
WACHTEL: Richtig, heute diskutiert man aber bei auch extremen atrophischen Kiefern über die Jochbeinimplantate. Denn
bei diesen Patienten hält genau wie bei Tumorkranken keine
Totalprothese mehr. Alles, was in den Mund soll, muss geklebt
werden. Und selbst das hält nicht mehr richtig. Die Patienten
können nicht mehr kauen. Ihnen fehlt ein funktionierendes
Oberkiefergebiss. Und anstatt zu augmentieren und den Knochen wieder herzustellen, gehen wir eine Etage höher und nutzen das Jochbein.
Seit wann sind Zygomaimplantationen en vogue? Wie lange gibt
es diese spezielle Implantationsform bereits, und wie viele
Implantate dieser Art wurden seitdem gesetzt, wie viele wurden in Ihrer Klinik inseriert?
WACHTEL: Wir haben in München inzwischen mehr als
150 Zygomaimplantate gesetzt. Die OP-Technik verbessert sich
kontinuierlich. Verschiedene Gruppen, unter anderem in Belgien
und den USA, arbeiten ebenfalls seit Jahren mit Zygomaimplantaten. Auch ihre Erfahrungen tragen zur Optimierung bei.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 39
Implantologie
Abb. 3: Drei Monate postoperativ
Abb. 4: Prothetische Versorgung
Welche Wartezeiten müssen Patienten bei Augmentationen
einkalkulieren?
WACHTEL: Das hängt vom Knochenangebot ab. Wenn man im
Sinus aufbaut und nur sehr wenig Knochen zur Verfügung steht,
sind auch mit Knochenersatzmaterial Insertionen erst nach zehn
Monaten möglich. Nach weiteren sechs Monaten kann dann erst
die prothetische Versorgung erfolgen. Insgesamt gehen da
durchaus anderthalb Jahre ins Land.
WACHTEL: Zumindest ist es etwas unfair. Man müsste die Technik
mit der Komplikationsdichte bei Augmentationen vergleichen.
Seit wann genau gibt es Zygomaimplantate?
WACHTEL: Die erste Publikation – wieder einmal von Brånemark –
war die Publikation von 1998: „Zygomatic fixture“, in Göteborg
erschienen von Nobel Biocare. Man hat jetzt also schon fast 15 bis
20 Jahre Erfahrung mit der Methode. Verschiedene Gruppen, darunter eine Gruppe in Belgien, haben sich bereits über Jahre mit dieser
Methode auseinandergesetzt. Es arbeiten weltweit
etwa 20 bis 30 Zentren mit dieser Methode.
Steigt die Komplikationsdichte, weil es sich um
Risikopatienten handelt?
WACHTEL: Richtig, und gerade bei älteren und
krankeren Patienten ist das Gewebeangebot
extrem eingeschränkt. Dazu kommt: Die
OP-Technik ist kompliziert und komplex.
Kann man die Technik dann überhaupt mit der
Insertion von konventionellen Implantaten in den
ortsständigen Knochen vergleichen?
40 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Wirken Sie an dieser großen Vergleichsstudie mit?
WACHTEL: Nein, in Deutschland lassen sich solche
Vergleichsstudien nicht durchführen.
privat
Wie hoch ist die Misserfolgsrate?
WACHTEL: Die Misserfolgsrate ist höher ist als bei
normalen Implantaten im Alveolarknochen. In
unserem Haus ist die Komplikationsdichte etwa
dreimal so hoch. Dabei geht es nicht um ein
Herausfallen, sondern um Komplikationen wie
Expositionen usw. Es geht also nicht um die Überlebensrate, aber die Komplikationsrate bei Zygomaimplantaten ist schon zwei- bis dreifach
erhöht.
Gibt es eine solche Vergleichsstudie?
WACHTEL: Zurzeit läuft eine große Vergleichsstudie zwischen
Augmentation und Zygomaimplantation. Ergebnisse liegen
noch nicht vor. Ich vermute, die Misserfolgsraten sind identisch,
aber das ist nur eine Vermutung. Wir haben noch keine klaren
Daten, die belegen, welche Methode mehr Komplikationen und
eine höhere Komplikationsdichte aufweist. Entscheidend ist aus
meiner Sicht grundsätzlich der Quality-of-Life-Aspekt. Nach
Augmentationen müssen Patienten lange Phasen mit Totalprothesen überbrücken. Das ist für viele ein Problem, weil die
Totalprothesen immer schlechter halten. Sie müssen verklebt
und während der langwierigen Behandlung immer wieder angepasst werden.
Warum nicht?
WACHTEL: Aus ethischen Gründen. Da wird quasi
Prof. Dr. Hannes
Wachtel
Mitgründer des Privatinstituts für Parodontologie und Implantologie in München (IPI)
und der Bolz/Wachtel
dental clinic,
Lehrauftrag Charité
Medizin Berlin und
Universität Göteborg,
Schweden
per Münzwurf entschieden, ob ein Patient eineinhalb Jahre behandelt wird und nach umfangreicher
Augmentation Zähne erhält oder binnen 24 Stunden. Dafür konnten wir keine Patienten finden, das
lässt sich auch schwer vertreten. Entsprechende
Daten werden aber in Spanien, Italien, Schweden
erhoben. In drei bis vier Jahren sollen die Ergebnisse publiziert werden.
Zur prothetischen Versorgung: Schrauben oder
besser zementieren – was empfehlen Sie bei
Zygomaimplantaten?
WACHTEL: Das Implantat wird immer verschraubt,
nie zementiert. Auch das erfordert Übung, es gibt
entsprechende Kurse – und da muss man sich einfach das Know-how holen.
Wachtel (5)
Implantologie
Abb. 5: OPG postoperativ
Wann ist mit Langzeitdaten zu rechnen?
WACHTEL: Wir haben retrospektive Langzeitstudien, die schauen
auch alle ganz gut aus. Aber dabei gibt es natürlich keine großen
Fallzahlen. Wir haben keine Daten über zehn bis 20 Jahre, und das
kommt auch nicht so bald. Aber wir haben mehr als 20 Jahre
Erfahrung mit unterschiedlichen Fällen.
Wie viele Zygomaimplantate setzen Sie in einer Sitzung?
WACHTEL: Bis zu vier Zygomaimplantate bei einem Patienten.
Dann werden allerdings keine anderen Implantate gesetzt, sondern nur die vier Zygomaimplantate, und darauf wird die feste
Brücke verschraubt. Das nennt man Quad-Zygoma.
Hat das irgendetwas mit dem All-on-Four-Konzept zu tun?
WACHTEL: Nein. Nach dem All-on-Four-Konzept werden die
Implantate in den Alveolarknochen gesetzt.
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Läuft die prothetische Versorgung anders?
WACHTEL: Die Implantate sind nur im Zygoma verankert und
dadurch länger. Die Suprakonstruktionen werden verschraubt,
nicht zementiert. Das war’s. Der Prothetiker versorgt einen
Patienten mit vier Implantaten, wo die verankert sind, ist ihm
mehr oder weniger egal.
Sind die neuen „Nobel Speedy long“, eine Alternative zu Zygomaimplantaten? Sie sind ähnlich lang ...
WACHTEL: Es handelt sich dabei um schräge Implantate, die
durch den Sinus laufen und lateral in der Nasenwand verankert
sind, also in der vorderen Kieferhöhlenwand. Das ist auch eine
Variante für den atrophischen Kiefer. Bei einigen Patienten lassen sich mit der „schrägen“ transsinusalen Methode Zygomaimplantate umgehen. Das hängt extrem von der Anatomie
ab. Grundsätzlich ersetzen kann die Methode die Zygomaimplantate nicht.
Siehe auch Seite 30ff. „Mehr Lebensqualität bei hochatopher
Maxilla“.
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Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 41
Termine
FORTBILDUNGSTERMINE IMPLANTOLOGIE
30.05.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jena
04.09. – 05.09.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Münster
Thema: Anatomie und Implantatchirurgie; Dr. Joachim
Hoffmann, Dr. Gudrun Stoya, Dr. Rosemarie Fröber
Ort: Erfurt, Anmeldung/Information: Landeszahnärztekammer Thüringen, Barbarossahof 16, 99092 Erfurt
Tel.: 0361 7432-107, Fax: -185
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CME-Punkte: 9, Gebühr: 450 €
Thema: Das Frontzahnimplantat – Gratwanderung zwischen
Himmel und Hölle; Dr. Jan Tetsch, Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch
Anmeldung/Information: DGI-Sekretariat für Fortbildung,
Bismarckstr. 27, 67059 Ludwigshafen
Tel.: 0621 681244-51, Fax: -69
[email protected], www.dgi-ev.de
CME-Punkte: 15, Gebühr: 830 €
27.06.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bremen
18.09. – 19.09.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Düsseldorf
Thema: Praktischer IMPLA – Praktischer Intensivkurs für
Einsteiger; Dr. A. Valentin
Ort: Bremen, Anmeldung/Information: Fortbildungsinstitut
Zahnärztekammer Bremen, Universitätsallee 25,
28359 Bremen
Tel.: 0421 33303-77, Fax: -23
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CME-Punkte: 8, Gebühr: 220 €
Thema: Schnittstelle Implantatchirurgie – Implantatprothetik;
Dr. Ralf Wachten
Anmeldung/Information: DGI-Sekretariat für Fortbildung,
Bismarckstr. 27, 67059 Ludwigshafen
Tel.: 0621 681244-51, Fax: -69
[email protected], www.dgi-ev.de
CME-Punkte: 18, Gebühr: 830 €
26.09.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frankfurt/Main
10.07.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Timmendorfer Strand
Thema: Sofortimplantate für perfekte Ästhetik – Realität
oder Wunschtraum?; Dr. Ady Palti
Anmeldung/Information: IFG – Internationale Fortbildungsgesellschaft mbH, Wohldstraße 22, 23669 Timmendorfer Strand
Tel.: 04503 7799-33, Fax: -44
[email protected], www.ifg-hl.de
CME-Punkte: 4, Gebühr: 149 €
10.07. – 11.07.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karlsruhe
Thema: Integration von chirurgischen und prothetischen
Maßnahmen in der Implantologie; Dr. Jochen Klemke,
Dr. Florian Troeger
Ort: Karlsruhe, Anmeldung/Information: Akademie für
Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe, Lorenzostraße 7,
76135 Karlsruhe
Tel.: 0721 9181-200, Fax: -222
[email protected], www.za-karlsruhe.de
CME-Punkte: 14, Gebühr: 650 €
11.07.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berlin
Thema: Erhöhung der Behandlungssicherheit in der Implantologie – Tipps und Tricks in Theorie und Praxis;
Prof. Dr. Thomas Weischer
Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut,
Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin
Tel.: 030 41472540, Fax: 030 4148967
[email protected], www.pfaff-berlin.de
CME-Punkte: 8 + 1 + 1, Gebühr: 275 €
42 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Thema: dent update – Implantologie; Prof. Dr. Rolf Ewers,
Prof. Dr. Niklaus P. Lang, Dr. Gerhard Iglhaut,
Prof. Dr. Frank Schwarz
Ort: Frankfurt/Main, Fleming’s Conference Hotel
CME-Punkte: 8, Gebühr: 395 €
(bis 28.08. 10 % Frühbucherrabatt: 355 €)
26.09.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Waldershof
Thema: Implantologie für Einsteiger – Medizinisch,
anatomisch, chirurgisch; Prof. Dr. Rainer Buchmann
Anmeldung/Information: eazf GmbH, Fallstraße 34,
81369 München
Tel.: 089 72480-190, Fax: -188
[email protected], www.eazf.de
CME-Punkte: 11, Gebühr: 415 €
26.11. – 28.11.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . Wien/Österreich
Thema: 7. Gemeinschaftstagung DGI/ÖGI/SGI
Gewusst. Gekonnt. Geheilt.
Ort: Wien/Österreich, Anmeldung/Information:
Sekretariat DGI, Daniela Winke, Rischkamp 37F,
30659 Hannover
Tel.: 0511 5378-25, Fax: -28
[email protected], www.dgi-ev.de
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 43
privat
Bernd Otto
Leiter Komet Produktentwicklung
Dental: „Der H162ST ist spürbar
scharf – und das wiederum spart
dem Anwender Zeit.“
Dr. Markus Blume
Oralchirurg aus Brühl: „Obwohl der
H255E so filigran ist, zeigt er eine
erstaunliche Schneidleistung.“
privat
den Knochenfräser in der Dimension
eines Instrumentes à la Lindemann zu
entwickeln. Das Instrument sollte deutlich schärfer sein als das, was der Markt
bisher bot. Komet verfügt über eine Division Medical und so erwuchs die Idee, einmal die Instrumente zu beleuchten, die
für Behandlungen am Schädelknochen
verwendet werden. Das Projekt „Dentaler
Knochenfräser mit cranialer Verzahnung“
ergab sich dann fast von selbst. Nur musste die craniale Schneidengeometrie auf
die vergleichsweise kleine Dimension
eines dentalen Knochenfräsers übertragen werden. Das war die Geburt der
sogenannten ST-Verzahnung (Abb. 2).
ST steht für Säbelzahntiger-scharf. Das
optimierte Schneidgefühl und die besonders spürbare Effektivität sollen ihn
besonders wertvoll machen u. a. bei Knochenschnitten im Rahmen einer Osteotomie, Osteoplastik, bei der Präparation von
Knochen und Knochendeckeln, der Resektion von Wurzelspitzen, Hemisektion,
knöchernen axialen Perforation oder der
chirurgischen Entfernung von retinierten
Zähnen. Die Schnittschärfe soll dem
Anwender u. a. Zeit sparen. In Schneidtests im Komet-eigenen Labor wurde der
H162ST mit marktüblichen Instrumenten
verglichen. Das Ergebnis: Der H162ST
zerspant Kunstknochen beispielsweise
30 Prozent schneller als seine Konkurrenten; die Eingriffszeit für die Zerspanung
des künstlichen Knochens (wurde in den
Tests für gleichbleibende Bedingungen
gewählt) war wesentlich geringer.
privat
Oralchirurgie
Dr. Jürgen Benz: „Der H255E ist sehr
gut zu handhaben bei Wurzelteilungen innerhalb der Alveole.“
Auf den ersten Blick wird jedem Zahnarzt
die extrem feine Dimension dieses Instruments auffallen. Es ist ja nur 1,2 mm im
Durchmesser und 6 mm lang! Doch
obwohl der H255E so filigran ist, bietet er
eine
erstaunliche
Schneidleistung
(Abb. 3). Das liegt an seiner speziellen
Schneidengeometrie, der Komet-Kreuzverzahnung. Bei dem zylindrischen
Arbeitsteil sind zudem große Spanräume
bis zur Instrumentenspitze möglich, und
es erlaubt längere Schneidkanten bis zur
Speerspitze. An dieser Stelle muss man
kurz ausholen: Viele chirurgisch tätige
Praxen kennen das ebenfalls grazile, koni-
privat
FILIGRANE ALTERNATIVE
Dr. Ivo Agabiti
Zahnarzt in Pesaro, Italien: „Mit der
Sonosurgery wurde meine Vision
von einer elliptischen Bewegung realisiert, die dünnere Schnitte leistungsstark und präzise bei maximaler Gewebeschonung liefert.“
sche Kombinationsinstrument H254E.
Der neue H255E ist quasi das zylindrische
Pendant des H254E. Für eine Differenzierung stellt man sich am besten die Laufleistung von Pferden in einer Zirkusarena
vor: Die Pferde im engen Radius laufen
langsamer als die, die in gleicher Zeit am
äußeren Rand laufen. Mit diesem Bild vor
Augen ist der Unterschied der beiden
Bohrer leichter zu verstehen: Beim konischen H254E ist die Schnittgeschwindigkeit im vorderen Arbeitsteilbereich geringer als beim zylindrischen H255E. Hier
hat die Spitze also etwas weniger
Schneideigenschaft. Das kann für ein
punktuelles Vorgehen aber durchaus von
Vorteil sein, oder bei dünnen Eröffnungsschnitten von crestal. Der zylindrische
H255E hingegen schneidet über seine
gesamte Länge gleich stark. Hier wird
Knochen- und Zahnhartsubstanz gleichmäßig abgetragen. Und das macht ihn so
extrem schneidfreudig. Zahnärzte attestieren dem H255E eine außerordentliche
Standzeit. Er ist indiziert für linienförmige
Knochenschnitte, Hemisektion, knöcherne axiale Perforation, zur crestalen Öffnung des Kieferkamms oder bei der
Resektion von Wurzelspitzen. Dr. Markus
Blume, Fachzahnarzt für Oralchirurgie in
Brühl: „Ganz besonders wertvoll ist der
H255E für mich für die vorsichtige Zahnentfernung zur Vermeidung einer Osteotomiewunde geworden. Es gibt ja den
netten Spruch unter uns Oralchirurgen:
‚Der Knochen gehört dem Patienten, der
Zahn gehört uns!‘ Ziel muss es also beim
Lösen eines Zahns aus dem Alveolarfach
sein, mit dem Fräser innerhalb des Zahns
bzw. der Wurzel zu bleiben. Da stoße ich
mit den Dimensionen eines herkömmlichen Lindemannfräsers oft an Grenzen.
Mit dem H255E hingegen kann ich den
Zahn bzw. die Wurzel sauber in vier Quadranten zerlegen und die Zahnsplitter
anschließend mit einem Handinstrument
oder der Pinzette vorsichtig herausholen.
Auf diese Weise erhalte ich eine saubere
Wunde, ohne dabei Knochensubstanz
touchiert zu haben. Beste Voraussetzungen für eine Sofortimplantation!“ Auch
Dr. Jürgen Benz, Bielefeld, kommentiert:
„Ich kann mit dem Knochenfräser gut
arbeiten; insbesondere die ‚scharfe‘ SpitDeutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
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Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 47
Executive Talk
WO LICHT IST,
IST KEIN SCHATTEN
Anlässlich der IDS traf der Verleger und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Deutscher Ärzte-Verlag,
Norbert A. Froitzheim, das Unternehmerehepaar Malata zu einem Executive Talk. Die W&H-Inhaber sprachen
mit dem Medienmanager über das weltweite Erfolgskonzept eines Familienunternehmens.
W&H gilt als einer der weltweit führenden Hersteller im Bereich
der Dentaltechnik. Wie haben Sie diese Stellung im Verlauf der
125-jährigen Firmengeschichte erreicht?
PETER MALATA: W&H – gegründet 1890 – war das erste Unternehmen in Europa, das zahnärztliche Bohrinstrumente herstellte.
Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und guter Service sind die
Eckpfeiler der Nachhaltigkeit (und unseres 125-jährigen Bestehens). Insbesondere unser Fokus auf F&E hat in Zusammenarbeit
mit den Zahnärzten zu Pionierentwicklungen für die zahnärztliche Präparationstechnik und die Handhabung von Winkelstücken und Turbinen geführt. Durch die enge Verzahnung von Entwicklung und Produktion am Standort Bürmoos stellen wir sehr
kurze Entwicklungszyklen sicher, wodurch es gelingt, auf Kundenbedürfnisse rasch zu reagieren und mit zukunftsfähigen
Lösungen zu antworten.
Seit 1958 ist der Name W&H untrennbar mit der Familie Malata
verbunden. Familienunternehmen und „Global Player“ mit mehr
als 1000 Mitarbeitern weltweit – wie geht das zusammen?
DANIELA MALATA: Das passt sehr gut zusammen. Wie eine Familie wächst auch ein Familienunternehmen, und die Generationen
lernen voneinander. Ich denke, dies ist der Schlüssel unseres
Erfolgs. Wir zählen auf langfristiges, ehrliches und faires „Miteinander“ und kümmern uns um den anderen.
Unsere Werte Verlässlichkeit, Kompetenz, Offenheit und
Nachhaltigkeit prägen sowohl unsere Familie als auch unser Tun
und Handeln im Unternehmen. Durch die generationenübergreifende Weitergabe von Erfahrung und Know-how, gepaart mit
den Ideen und dem Beherrschen neuer Technologien durch die
junge Generation, werden der Wissenstransfer und die Wahrung
der Unternehmenswerte sichergestellt, was in einem Familienunternehmen, das sich sowohl der Tradition als auch der Innovation verpflichtet fühlt, besonders wichtig ist. „W&H ist ein
GESUNDER Arbeitgeber“. Das bedeutet, dass wir überlegt und
langfristig wachsen wollen, besonnen und vorausschauend investieren, mit unseren Kunden und Partnern nachhaltige und faire
Beziehungen pflegen, einen starken Fokus auf neue Technolo48 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
gien legen, unseren Mitarbeitern die entsprechenden Rahmenbedingungen bieten und so gemeinsam den Standort und die
Unternehmensentwicklung sichern.
Zahlreiche Innovationen stehen heute als Synonyme für W&H.
Welche Highlights prägen Ihren Auftritt auf der IDS 2015?
PETER MALATA: Die diesjährige IDS demonstriert erneut unsere
Stärke auf dem Gebiet der LED-Technologie. Fachbesucher
haben die Möglichkeit, unsere neueste Innovation auf dem
Gebiet der Restauration & Prothetik – die neue Synea Vision Turbine mit Fünffach-Ring LED+ – live zu testen. Das Besondere an
dieser Turbine ist, dass der Anwender erstmals von einer 100
Prozent schattenfreien Ausleuchtung der Präparationsstelle profitiert. Möglich wird dies durch die ringförmige Anordnung fünf
leistungsstarker LEDs im kleinen Instrumentenkopf rund um den
Bohrer/die Bohrachse, der mit der Größe einer halben CentMünze vergleichbar ist.
Des Weiteren geben wir unseren Kunden und Interessenten
Einblicke in modernste Piezotechnologie für die chirurgische
Anwendung. Mit unserem neuen Piezomed unterstützen wir den
Chirurgen selbst bei schwierigsten Aufgaben in der Knochenchirurgie. Minimalinvasive Verfahren und eine geringere Schmerzbelastung des Patienten stehen dabei im Fokus.
Um als Innovations- und Technologieführer am Weltmarkt
bestehen zu können, bedarf es bestens ausgebildeter und qualifizierter Mitarbeiter, die einen großen Anteil am Unternehmenserfolg haben. Was zeichnet einen W&H-Mitarbeiter Ihres
Erachtens besonders aus?
DANIELA MALATA: Unsere Einstellung „Wer ernten will, muss auch
säen“ hat sich durchaus bewährt. Wir gehen seit jeher den Weg,
bewusst in die Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter zu
investieren, und sehen dies als einen wichtigen Schwerpunkt. Dies ist
einerseits als Wertschätzung unseren Mitarbeitern gegenüber zu
sehen, andererseits wollen wir damit dem Fachkräftemangel vorausschauend entgegenwirken. Wir legen Wert auf Wissenserhaltung und
ständige Wissenserweiterung und fordern und fördern dies gezielt.
Englert
Executive Talk
Reger Austausch: Das Unternehmer-Ehepaar Peter und Daniela Malata sprach mit Norbert A. Froitzheim (re.) über den Unternehmenserfolg von W&H.
Wir freuen uns jedes Jahr über ausgezeichnete Lehrabschlüsse und erfolgreich abgeschlossene Weiterbildungen und wir dürfen jedes Jahr Mitarbeiter mit 30, 40 oder auch 45 Jahren Firmenzugehörigkeit ehren. Darauf sind wir sehr stolz und dies spiegelt
auch unser Ziel „Miteinander an einem Strang ziehen und
gemeinsam etwas bewegen wollen“ sehr gut wider
Wir vertrauen auf die Kompetenz und Motivation unserer
Mitarbeiter und arbeiten in einem Teamorganisationsmodell, das
geprägt ist von Eigenverantwortung und Flexibilität innerhalb
der Teams. Im Rahmen eines zwischen Führungskraft und Team
ausgearbeiteten Leistungsprofils können sich die Mitarbeiter
sehr frei bewegen. Dadurch übernehmen die Mitarbeiter direkte
Verantwortung für ihren Bereich, was einerseits die Mitarbeiter
und andererseits wir sehr schätzen. Dies ermöglicht eine sehr flache Hierarchie und kurze Wege für Entscheidungen.
Wohin gehen die neuen Trends in der Zahnmedizin?
PETER MALATA: Ein klarer Trend zeigt sich in der zunehmenden
Vernetzung von Geräten zum Beispiel mit Mobile Devices. Kunden
sind es heute gewohnt, jederzeit und von überall auf gewünschte
Daten zugreifen zu können. Durch die Integration von neuen Softwarelösungen gelingt es, einen raschen mobilen Datenzugriff zu
realisieren. Beispielsweise können Praxisprozesse künftig von den
Ärzten ganz einfach via iPhone oder iPad gesteuert werden.
Neben einer Optimierung der Praxisabläufe werden die neuen
Softwarelösungen auch eine gewinnbringende Verarbeitung und
Nutzung des verfügbaren Datenmaterials ermöglichen.
Beschreiben Sie uns doch bitte abschließend den aktuellen
Marktauftritt von W&H Deutschland …
PETER MALATA: Werbekampagnen haben als Ziel, bestimmte
Botschaften an Interessentengruppen zu bringen. Mit unserem
Hygienemonster „Freddy“ unterstreichen wir auf spielerischhumoristische Art dieses wichtige Thema und sprechen damit
Hygieneassistentinnen an, deren Fokus ja auf Hygiene & Pflege
sowie Prophylaxe liegt. Mit unserer Prophylaxekampagne, zu der
wir die bekannte deutsche Schauspielerin Jana Pallaske gewinnen
konnten, lenken wir die Aufmerksamkeit auf die vorbeugende
Zahnpflege, die neben dem Gesundheitsaspekt auch eine nicht
unwesentliche ästhetische Komponente hat. Die Produkte, die
W&H dazu anbietet, erfüllen beide Anforderungen.
Für den Produkterfolg setzen wir auch in Deutschland sehr
stark auf die Kooperation mit Key Opinion Leadern. Als bedeutende Multiplikatoren für unsere Innovationen unterstützen sie
uns dabei, unsere neuen Technologien bei unseren Kunden
bekannt zu machen.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
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die Teilnehmerzahl ist limitiert
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Ja, ich nehme an der unten angekreuzten Veranstaltung teil:
Termine 2015 (jeweils mittwochs)
Düsseldorf
06.05.2015
Leipzig
16.09.2015
Hannover
03.06.2015
Stuttgart
07.10.2015
Mannheim
17.06.2015
München
11.11.2015
Hamburg
01.07.2015
Berlin
18.11.2015
Teilnahmegebühr:
Zahnärzte/-innen: € 99,–
Praxismitarbeiter/-innen:
6
CME-PUNKTE
€ 79,–
Alle Preise verstehen sich zzgl. der gesetzl. MwSt. Der Fax-Rabatt ist nicht mit anderen Rabattaktionen kombinierbar.
(Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen oder Praxisstempel einsetzen)
Titel /Vorname und Nachname
Praxis
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Teilnehmer 1: Vorname/Name
ZA/ZÄ
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ZMV
ZMF
ZMP
DH
ZMV
ZMF
ZMP
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ZMV
ZMF
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Teilnehmer 2: Vorname/Name
ZA/ZÄ
ZFA
Teilnehmer 3: Vorname/Name
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Sie bezahlen bequem per Überweisung nach Rechnungserhalt.
Der genaue Veranstaltungsort wird Ihnen mit der Anmeldebestätigung mitgeteilt.
Veranstaltet von:
Die Deutsche Ärzte-Verlag GmbH ist, bei gemeinsam mit anderen Unternehmen (Partnerunternehmen) durchgeführten Schulungen, berechtigt, die von mir
angegebenen personenbezogenen Daten an diese Unternehmen zum Zwecke der Werbung, Marktforschung oder der weiteren Beratung weiterzugeben.
Die Erteilung dieser Einwilligung ist freiwillig und hat keine Auswirkung auf die weitere Zusammenarbeit. Die Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für
die Zukunft widerrufen werden. Sie haben die Möglichkeit, bis zwei Wochen vor Beginn des Seminars ausschließlich schriftlich zu stornieren. Wir bitten um
Ihr Verständnis, wenn wir bei Nichterscheinen eines angemeldeten Kursteilnehmers die volle Gebühr berechnen müssen. Selbstverständlich können Sie
jederzeit einen Ersatzteilnehmer benennen.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 51
Röntgen
davon in 1000 Segmente unterteilt und für jedes dieser Segmente immer nur die schärfste Variante auswählt – natürlich alles
automatisch dank einer für diese herausfordernde dentale Aufgabe maßgeschneiderten Software. Sie fügt die ausgewählten Bildbereiche wieder zusammen, was schließlich das Panoramabild
für Diagnosezwecke ergibt.
Damit entfällt sogar die Notwendigkeit einer manuellen Auswahl der schärfsten Aufnahme. Quasi „wie von Geisterhand“ liefert das neuartige Verfahren mit dem Namen S-Pan-Technologie
direkt ein an der individuellen Anatomie des Patienten orientiertes Panoramaröntgenbild. Abweichungen des Zahnbogens vom
liche Materialien. Die Umwandlung von Röntgenstrahlen in elektrische Signale erfolgt insgesamt effektiver [1]. Schon heute
wird mit der Cäsiumiodid-Scintillator-Technik eine diagnostisch
hervorragende Bildqualität bei geringer Strahlendosis erreicht. In
einem Schnellscan-Modus (Standard beim VistaPano S) ist es
daher möglich, eine Panoramaaufnahme innerhalb von nur sieben Sekunden anzufertigen.
VORTEILE SPEZIELL FÜR KINDER
Insbesondere im Fall von Röntgenaufnahmen bei den jüngsten
Patienten erscheint die möglichst weitgehende Reduzierung der
Abb. 1: Die Zahnkeimlinge aus unterschiedlichen Ebenen werden
alle im Panoramabild klar dargestellt, so ist die Diagnose bezüglich
fehlender oder überzähliger Zähne einfach wie nie – dank S-PanTechnologie. Durch Reduktion der Höhe und Breite des belichteten
Bereichs sowie der Dosis werden die Kinderaufnahmen mit
geringstmöglicher Dosis erstellt.
Abb. 2: Erwachsenen-Panoramaaufnahme – in allen Bereichen des
Kiefers scharfe Bildinformationen: Durch die dünnen Einzelschichten werden Knochenstruktur und Wurzelspitzen sowie der Nervenkanal ideal dargestellt. Dank S-Pan-Technologie werden Fehlpositionierungen in vernünftigen Grenzen ausgeglichen.
Idealverlauf des Durchschnittsgebisses und unterschiedliche
Zahnneigungen sind hier berücksichtigt.
Das Ergebnis ist ein Bild von bestechender Klarheit, in dem
der Zahnarzt die diagnostisch entscheidenden Strukturen sofort
vorfindet: zum Beispiel alle Zahnwurzeln sowohl im Unter- als
auch im Oberkiefer, den Mandibularkanal oder auch eine aussagekräftige Darstellung der Knochenstruktur. Damit erfolgt die Diagnose in der Regel deutlich schneller und sicherer als bei herkömmlicher Digitaltechnik oder auch konventionellen Aufnahmen.
VORTEILE FÜR DIE STRAHLENHYGIENE
Da sich die Rekonstruktion an der tatsächlichen Lage des Gebisses ausrichtet, folgt als vorteilhafter „Nebeneffekt“: Fehlpositionierungen in einem für den Praxisalltag üblichen Maß kann die
neue Technologie ausgleichen. Es kommt daher zu deutlich weniger Wiederholungsaufnahmen. Damit wird so mancher Patient
einer geringeren Strahlendosis ausgesetzt.
Das VistaPano S kombiniert die S-Pan-Technologie mit Sensoren mit Cäsiumiodid als Scintillator-Material. Dieses verspricht
dank geringer Streuverluste eine besonders hohe Lichtausbeute
und damit ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis als herkömm-
Strahlendosis stets wünschenswert. Die Cäsiumiodid-ScintillatorTechnik stellt dazu einen wichtigen Fortschritt dar. Auch bei
einem damit ausgestatteten System wird der Zahnarzt bzw. die
Röntgenassistenz daher auf die Möglichkeit zur Strahlenfeldeingrenzung Wert legen. Dies kann für die Praxis etwa in speziellen
Kinderaufnahmemodi mit verkleinertem Belichtungsbereich realisiert sein. Die Dosis lässt sich damit um bis zu 56 Prozent reduzieren. Dennoch werden beispielsweise Zahnkeimlinge besser
dargestellt als mit herkömmlichen Verfahren, weil sich die Aufnahme an der Kieferform orientiert und so anatomisch an das
Kindergebiss anpasst. Die S-Pan-Technologie unterstützt das
Team in puncto Strahlenhygiene darüber hinaus durch die Verminderung von Wiederholungsaufnahmen. Über Spezial-Aufnahmemodi für Kinder sollte ein zeitgemäßes Panoramagerät selbstverständlich weitere Optionen bieten, wie etwa für Halbseitenoder Frontaufnahmen, orthogonale Bissflügelaufnahmen, Kiefergelenkaufnahmen zur Funktionsdiagnostik und Sinusaufnahmen
zur Nasennebenhöhlendarstellung (z. B. VistaPano S, Dürr Dental, Bietigheim-Bissingen).
Für Fragestellungen in der Kieferorthopädie bietet sich ein
Panoramaröntgensystem an, das über eine zusätzliche CephDeutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 53
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| 55
Zahnärztliche Hilfsorganisationen
EHRENAMTLICHE HILFE
Neben der täglichen zahnmedizinischen Versorgung der Bevölkerung engagieren sich viele Zahnärzte in kleinen und
großen Hilfsprojekten. Auf der IDS 2015 fand die mit 80 Teilnehmern bisher größte „Koordinierungskonferenz Hilfsorganisationen“ statt, deren Ziel die Vernetzung der zahnärztlichen Hilfsprojekte war. | MARTIN A. REINHART
Während der IDS fand auch in diesem Jahr
wieder eine Koordinierungskonferenz Hilfsorganisationen, organisiert von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und unterstützt
vom Verband der Deutschen Dental-Industrie
e. V. (VDDI), in Köln statt. BZÄK-Pressesprecherin Jette Krämer (l.), Dr. Wolfgang
Schmiedel, BZÄK-Vizepräsident Prof. Dietmar
Oesterreich (2.v.r.) sowie der VDDI-Vorsitzende Dr. Martin Rickert (r.) informierten
über die Ergebnisse der Konferenz in einer
abschließenden Pressekonferenz.
S
INDUSTRIE UNTERSTÜTZT
Unterstützt wird die Koordinierungskonferenz vom Verband der Deutschen Dental-Industrie e. V. (VDDI). Dessen Vorsitzender, Dr. Martin Rickert, bescheinigte
der Zahnmedizin ein tiefes humanitäres
Anliegen. „Dem zollen wir unseren Res56 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
pekt und deshalb freuen wir uns, dass das Koordinierungstreffen
zum dritten Mal auf der IDS stattfindet. Viele unserer Mitgliedsunternehmen unterstützen die karitative Arbeit der Zahnärzte
weltweit.“
Schmiedel bedankte sich bei allen Teilnehmern der Konferenz für ihre Anwesenheit und ihr ganzjähriges Engagement.
Unter den 80 Teilnehmern begrüßte er hochrangigen Besuch,
internationale Gäste seien angereist sowie zwei Referenten, die
im Auftrag der Bundesregierung arbeiten beziehungsweise unter
Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel stehen.
Als etwas Besonderes charakterisierte
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident
der BZÄK, eine so große Konferenz zusammenzubringen. „Es ist die Aufgabe dieser
Konferenz, Hemmnisse zu beseitigen, die
Hilfsprojekte in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und sie in den internationalen
Raum hineinzutragen“, sagte Oesterreich.
Mit ihrem Engagement außerhalb der Praxis
senden die Hilfsorganisationen ein klares
Signal an die Politik – man demonstriere
damit, ein Teil der Gesellschaft zu sein.
BZÄK (2)
eit 2009 wird alle zwei Jahre eine „Koordinierungskonferenz
Hilfsorganisationen“ von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK)
veranstaltet. Das Spektrum reicht von einzelnen Projekten von
Zahnärzten in Deutschland bis hin zu groß angelegter internationaler Unterstützung. Die Koordinierungskonferenzen sollen eine
Plattform für das soziale Engagement bieten.
„In den letzten 20 Jahren hat der Berufsstand an die 100 Millionen Euro an Hilfsmitteln gespendet, um die Not der Armen bei
uns vor der Tür und weltweit zu lindern“, erklärte Dr. Wolfgang
Schmiedel, BZÄK-Vorstandsreferent für Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen. Dieser Erfolg mache
deutlich, wie engagiert und vielfältig sich
die Zahnärzte und auch die Dentalunternehmen für die Unterstützung Hilfebedürftiger einsetzen. Das spiegele sich
inzwischen in der öffentlichen Wahrnehmung der Zahnärzte wider. Schmiedel:
„Wir werden heute nicht mehr vor allem
als Vielverdiener wahrgenommen.“
Dr. Wolfgang Schmiedel, BZÄK-Vorstandsreferent für Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen
HILFE FÜR HELFER
Dr. Sunniva Engelbrecht stellte startsocial
e. V. vor, das unter der Schirmherrschaft
der Bundeskanzlerin steht. Die Geschäfts-
Zahnärztliche Hilfsorganisationen
führerin erläuterte die Möglichkeiten für die zahnärztlichen Hilfsorganisationen – startsocial bietet „Hilfe für Helfer“. Dabei gehe
es nicht um die finanzielle Förderung einzelner Projekte, sondern
um den systematischen Wissenstransfer aus der Wirtschaft und
sozialen Organisationen in die soziale Projektarbeit hinein. Dazu
vergibt startsocial in einem Wettbewerb regelmäßig 100 Beratungsstipendien, im Bundesausscheid werden zusätzlich Geldpreise von insgesamt 35 000 Euro vergeben.
„Es braucht immer wieder viel Überzeugungsarbeit, gerade
junge Kolleginnen und Kollegen dazu zu bewegen, sich bereits
während der Assistenz- oder Praxisgründerzeit ehrenamtlich zu
engagieren“, sagte Schmiedel. Mit einer praxisnahen Beratung,
einem Coaching, wird die Arbeit der Hilfsorganisationen nachhaltig unterstützt. Das bedeutet konkret: Zwei Coaches unterstützen vier Stunden pro Woche. Diese Beratung liefere wichtige
Bausteine, die im Alltag oft übersehen würden und letztendlich
Mitglieder und Gelder einbrächten.
Das Bewusstsein für soziales Engagement soll daher bereits
während des Studiums geschärft werden. In ihrem Vortrag stellten
Kai Becker, Vorsitzender des Bundesverbands der Zahnmedizinstudenden in Deutschland e. V. (BdZM), Christoph Beckmann,
Vorsitzender des Zahnmedizinischen Austauschdienstes (ZAD)
sowie der International Association Dental Student (IADS), und
Ingmar Dobberstein, Präsident Young Dentists Worldwide (YDW)
und Gründungsmitglied des Bundesverbandes der zahnmedizinischen Alumni (BdZA), ihre Organisationen und Aktivitäten vor. Sie
stellten der Konferenz die Frage, wie die Vernetzung der Studenten mit den Projekten dieser Koordinierungskonferenz möglich sei.
3 +1
3 +1 Instrumenten-Aktion
AKTION
MÖGLICHKEITEN DER VERNETZUNG
Eine Lösung für die Vernetzung der Hilfsorganisationen untereinander stellte Daniel Montua, Social Media Community Manager
bei der Engagement Global GmbH, vor. Das Unternehmen arbeitet
im Auftrag der Bundesregierung und wird vom Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert. Es
gebe eine unabhängige und auf den Datenschutz bezogen sensible
Plattform, die die Kommunikation der Hilfsorganisationen fördern
könne. „Man kann sich hier in offenen oder geschlossenen Gruppen
austauschen. Logistik, Organisation und Informationen zu den einzelnen Hilfsprojekten können miteinander geteilt werden – datensicher und kostenlos.“ Montua verwies zudem auf den Transportkostenzuschuss, der ebenfalls von den zahnärztlichen Hilfsorganisationen in Anspruch genommen werden könne.
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HILFREICHE ANGEBOTE BRINGEN VORAN
Die Angebote von startsocial und Engagement Global lobte
Schmiedel abschließend als sehr hilfreiche Unterstützung für die
Hilfsorganisationen. Vor allem die Kommunikationsplattform sei
eine Lösung für die Forderung, die bereits bei der Koordinierungskonferenz 2013 an die BZÄK gestellt wurde. „Nach gründlicher
Recherche haben wir mit dieser Plattform die beste Möglichkeit
gefunden – professionell, mit hervorragenden Funktionen, dabei
datensicher und zudem kostenlos: Eine große Chance, für die Organisationen, sich besser zu vernetzen“, resümierte Schmiedel.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
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ZAHNSEIDE ZU AUFWENDIG?
„Zahnseide ist mir zu aufwendig.“ Diesen Satz hören Deutschlands Zahnärzte sehr häufig, und zwar nicht nur von
jungen Patienten. Doch Zähneputzen allein reicht nicht, nur 60 Prozent der Zahnoberfläche werden damit erreicht.
Und selbst wenn ein Patient Zahnseide nutzt, bleibt das Ergebnis häufig mangelhaft. Welche Lösungen bieten sich
an? Das DENTAL MAGAZIN fragte Prof. Dr. Michael Noack, Köln.
Angeblich werden die Zahnzwischenräume beim Zähneputzen
sträflich vernachlässigt. Ist das den Menschen überhaupt
bewusst? Was kann die Zahnarztpraxis tun?
NOACK: Ich empfehle, vor einem Zahnreinigungstermin die
Zähne so zu reinigen, wie man es 365 Tage im Jahr schafft. Der
Zahnarzt prüft, ob dieses Niveau reicht, um gesund zu bleiben.
Wer Zahnseide perfekt nutzt und ohne weitere Hilfsmittel die
Zahnzwischenraumreinigung meistert, benötigt keine weiteren
Hilfsmittel.
Angeblich schafft das nur jeder vierte Erwachsene ...
NOACK: Aus meiner klinischen Erfahrung gelingt es noch deutlich
weniger Menschen, sich mit wirklich plaquefreiem Zahnzwischenraum zu präsentieren. Aber es gibt Lösungen. Den neuen
Sonicare AirFloss Ultra (Philips) halte ich für eine interessante
Alternative.
Was hat Sie überzeugt?
NOACK: Wir haben richtig sehen können, wie der
AirFloss Ultra Plaque-Biofilm wegschießt. Und dieser Effekt lässt sich messen.
Was konkret haben Sie gemessen? Was war das
Studienziel?
NOACK: Es sollte herausgefunden werden, ob Philips Sonicare AirFloss Ultra im Vergleich zu Zahnseide
erstens ebenso effektiv bei der Reduktion von
Plaque-Biofilm im Approximalraum ist und
zweitens eine gleich hohe Effektivität bei der
Reduktion klinischer Entzündungszeichen aufweist wie Zahnseide.
58 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
erfolgt über einen Dreifach-Sprühstoß. Für diese Studie wurde
der Flüssigkeitstank des Geräts mit Wasser befüllt. Die Kontrollgruppe verwendete Zahnseide. Insgesamt haben 32 Probanden
an der randomisierten, einfach-verblindeten Pilotstudie teilgenommen. Alle Studienteilnehmer putzten sich hochmotiviert mit
einer Zahnbürste die Zähne, schaffen es aber nicht, sich regelmäßig die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten zu säubern. Und das ist genau die richtige Zielgruppe. Die
Patienten wurden nach einer kurzen Einweisung gebeten, vier
Wochen lang das ihnen zugeteilte Verfahren einmal täglich anzuwenden.
Zu welchen Studienergebnissen sind Sie gekommen?
NOACK: Beide Verfahren, Zahnseide und AirFloss Ultra, entfernen
Plaque-Biofilm gleich gut. Aber Zahnbelag ist keine
Krankheit. Deshalb wurde am ersten Untersuchungstag ebenfalls der Papillen-Blutungs-Index
(PBI) bestimmt.
Nach einer vierwöchigen täglichen Anwendung wurden die Probanden wieder einbestellt
und der Papillen-Blutungs-Index wurde erneut
ermittelt. Jetzt waren praktisch alle Probanden
unter AirFloss-Ultra-Anwendung entzündungsfrei. Somit war die präventive Wirkung, das primäre Studienziel Entzündungsfreiheit, erreicht, von
Prof. Dr. Michael
AirFloss Ultra genauso gut wie bei Zahnseide –
Noack
wenn beide Verfahren täglich angewendet werist Direktor der Polikliden.
nik für Zahnerhaltung
und Parodontologie,
Ohne Compliance werden Patienten auch
Zentrum für Zahn-,
Sonicare AirFloss Ultra nicht nutzen. Was meinen
Mund- und KieferheilSie?
kunde der UniversiNOACK: Die Methode erleichtert die Zahnzwitätsklinik Köln.
schenraumreinigung, und hier sehe ich einen
enormen Bedarf. Sowohl bei Approximalkaries als
auch bei Parodontitis besteht ein hoher Bedarf an
Plaque-Biofilmkontrolle im Zahnzwischenraum.
Und es ist die Aufgabe der Wissenschaft, Geräte
privat
Die AirFloss-Methode ist ja nicht neu. Welche
Daten belegen den Erfolg?
NOACK: Daten haben wir nur vom neuen AirFloss
Ultra gesammelt, nicht von dem Vorgängermodell. Aber die neuen Daten überzeugen. Und wir
sind wirklich mit Skepsis an die Studie herangetreten.
Und?
NOACK: Die Plaque-Biofilm-Entfernung mit dem AirFloss Ultra
Prophylaxe
und Technologien zu fördern, die dazu beitragen, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern.
Ist die nachweisliche Zunahme der Parodontitis auch auf mangelhafte Zahnzwischenraumreinigung zurückzuführen?
NOACK: Nein, das wäre zu einfach. Das Thema ist komplexer.
Ursachen der Parodontitis sind vielschichtig, viele Faktoren
spielen eine Rolle, von der Genetik bis hin zu Systemerkrankungen.
Ist das neue Gerät speziell auch etwas für Ältere?
NOACK: Ja, weniger das Alter der Patienten ist eine Begrenzung
als die Zahnzwischenraumgröße. Wir haben im Rahmen der Studie die Approximalräume entsprechend den Vorgaben gemessen,
die man zur Auswahl von Zahnzwischenraumbürsten benutzt.
Ergebnis: Der AirFloss funktioniert in allen Bereichen, in denen
sich Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten anwenden lassen, besonders gut in den kleinsten.
Wie kommen Bracketträger damit klar?
NOACK: Dazu haben wir derzeit noch keine Daten. Ich kann mir
zwar vorstellen, dass es gut funktioniert. Die Frage ist, ob die
Kids damit klarkommen. Denn: Es ist immer der Indianer der
trifft, nicht der Pfeil.
Stichwort Mundduschen, was ist ähnlich, was ist anders?
NOACK: Hinsichtlich der Plaquekontrolle überzeugen Mundduschen
überhaupt nicht. Das zeigen wirklich gute systematische Reviews.
Eine messbare Wirkung konnte nicht nachgewiesen werden. Bei
Gingivitis erzielen Mundduschen einen geringen Effekt, möglicherweise durch die Verdünnung der Entzündungsparameter. Also
zusammengefasst: Mundduschen haben vielleicht eine symptomatische Wirkung.
Das sehen die Mundduschenhersteller aber anders.
NOACK: Ja, aber ich gebe hier nicht meine Meinung wieder, ich
zitiere Meta-Analysen und systematische Reviews. In diesen
Arbeiten ist die gesamte Literatur berücksichtigt worden. Die
Autoren kommen zu dem Schluss, dass kein klinisch relevanter
Effekt gefunden werden konnte.
Ist eine Mundspülung eine Alternative?
NOACK: Das muss man unbedingt erwähnen. Wenn man milde
Mundspüllösungen verwendet, zum Beispiel ätherische Öle, etwa
Listerine, dann gibt es sogar eine wundervolle Synergie. Weil das
AirFloss-Gerät dafür sorgt, dass das wirksame Listerine auch an
die richtigen Stellen kommt. Es gibt Daten, die zeigen, dass sich
so die Listerine-Applikation optimieren lässt.
Würden Sie Patienten mit aggressiver Parodontitis zum AirFloss
und Verzicht auf Zahnseide raten?
NOACK: Die Frage ist falsch formuliert, die meisten brauchen auf
nichts zu verzichten, weil die meisten Menschen gar keine Zahnseide benutzen. Sie nutzen AirFloss, statt nichts zu nehmen. (ab)
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
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Markt
GC
CAMLOG
Neuer CAD/CAM-Hybridkeramikblock
Bestens bewährt: CONELOG Implantatsystem
GC betritt die Welt der CAD/CAM-Technologie: mit CERASMART, einem
Hybridkeramikblock, der sich
zur Herstellung von metallfreien, indirekten Restaurationen
wie Kronen, In-/Onlays und
Veneers eignet. CERASMART
weist die höchste Biegefestigkeit
seiner Klasse auf, gewährleistet aber dennoch eine ausgeprägte Flexibilität und empfiehlt sich somit besonders für Fälle, die eine Abdämpfung des Kaudrucks erfordern – wie
etwa Implantatkronen oder Restaurationen bei Patienten mit starkem Bruxismus.
Darüber hinaus verbindet CERASMART ein schnelles und präzises
Fräsen mit einer überaus genauen Randadaption. Er vereint Hybridtechnologie mit der neuesten GC-Füllertechnologie und besteht aus
ultrafeinen, homogen verteilten Füllern, die einen langanhaltenden
Glanz sowie eine geringere Abnutzung der Antagonisten des
Gegenkiefers gewährleisten.
Mit den beiden PremiumImplantatsystemen CAMLOG
und CONELOG ist das Unternehmen CAMLOG sehr gut aufgestellt. Die hohe Präzision und
Zuverlässigkeit des CONELOG
Implantatsystems belegen mehrere, zum Teil auch noch laufende Studien. Sie zeigen die positiven Ergebnisse in Bezug auf den Hart- und Weichgewebeerhalt.
Einen Beitrag dazu leistet auch die stabile Implantat-Abutment-Verbindung mit selbsthemmendem Konus. CONELOG ist wie das
CAMLOG Implantatsystem übersichtlich und einfach im Handling.
Die Entwickler haben den bei konischen Implantatsystemen unvermeidbaren Höhenversatz minimiert. Die Abutments mit den drei
Nocken können ohne Übertragungsschlüssel einfach positioniert
und eingesetzt werden. 2014 wurden die CONELOG Implantate in
das Guide System implementiert und somit für die geführte Implantatinsertion zugänglich gemacht.
GC Germany
CAMLOG Vertriebs GmbH
Seifgrundstr. 2, 61348 Bad Homburg
Tel.: 06172 99596-0, Fax: 06172 99596-66
[email protected], www.gceurope.com
Maybachstraße 5, 71299 Wimsheim
Tel.: 07044 9445-100, Fax: 0800 9445-000
[email protected], www.camlog.de
Septodont
Komet
Virtuell oder persönlich beraten lassen
H162ST: Der neue Schnitt
Besucher, die in diesem Jahr
nicht persönlich auf der IDS
2015 bei Septodont vorbeischauen konnten, haben
nun die Möglichkeit, sich im
Nachgang ganz bequem auf
www.septodont.de zu informieren. Der virtuelle Messerundgang gibt dem Besucher das Gefühl, das Unternehmen und
sein Portfolio hautnah zu erleben. Informationen zu Septodont
sowie zusätzliche Videos zu den Produkt-Highlights sind per Mausklick interaktiv über PC, Tablet und Smartphone abrufbar.
Für den persönlichen Austausch bietet die Septodont-Roadshow
den perfekten Rahmen. Diese macht am 10. Juni 2015 im Auto &
Technik Museum in Sinsheim und am 12. Juni 2015 in der Classic
Remise in Düsseldorf Stopp. Ein Schwerpunktthema des Programms
ist die Lokalanästhesie. Als Referenten treten Dr. Dr. Peer Kämmerer,
Rostock, Prof. Dr. Dr. Ludger Figgener, Münster, und Prof. Dr. Till
Dammaschke, Münster, auf.
Komet stellt eine neue Generation Knochenfräser vor: den
H162ST. ST steht für „Säbelzahntiger“. Genau das Kopfkino, das beim Hören des Namens dieses Eiszeit-Tiers mit
den markanten Eckzähnen abläuft, ist gewollt. Der
H162ST zeigt eine sehr hohe Schnittfreudigkeit. Komet
hat sich Wissen und Erfahrung aus seinem Medical-Bereich
zunutze gemacht und eine Schneidengeometrie für die
Schädelknochenpräparation erfolgreich auf ein rotierendes
Hartmetall-Instrument für die Oralchirurgie übertragen.
Ergebnis: die neue ST-Verzahnung. Sie bietet höchste
Schnittschärfe, perfektes Schneidverhalten und maximale
Kontrolle. Typische Indikationen sind Knochenschnitte im
Rahmen einer Osteotomie, Osteoplastik, Präparation von
Knochen und Knochendeckeln, Resektion von Wurzelspitzen und Hemisektion. Wer mehr über das Chirurgie-Sortiment von Komet erfahren möchte, kann direkt online in
der Chirurgie-Broschüre blättern oder diese über den persönlichen Komet-Fachberater anfordern.
Komet Dental
Septodont GmbH
Felix-Wankel-Str. 9, 53859 Niederkassel
Tel.: 0228 97126-0, Fax: 0228 97126-66
[email protected], www.septodont.de
60 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG
Trophagener Weg 25, 32657 Lemgo
Tel.: 05261 701-700, Fax: 05261 701-289
[email protected], www.kometdental.de
Markt
Ivoclar Vivadent
Permadental
Mehr Helligkeit für gepresste Restaurationen
Verdopplung der Implantationszahlen erwartet
Ivoclar Vivadent
erweitert das Angebot an Pressrohlingen um eine Transluzenzstufe. Die neuen
monochromatischen Rohlinge „IPS e.max Press MT“
basieren auf der bewährten Lithium-Disilikat-Keramik. Sie stehen
für klinischen Langzeiterfolg und für Flexibilität bei der Befestigung.
Die neuen Rohlinge in der Transluzenzstufe MT (medium translucency) schließen die Lücke zwischen den bewährten HT- und
LT-Rohlingen. Sie werden für Restaurationen verwendet, bei denen
deutlich mehr Helligkeit als bei HT-Restaurationen vonnöten ist.
Das verringerte Chroma schafft Spielraum für eine patientenindividuelle Charakterisierung im Zervikalbereich und ermöglicht einen
natürlichen Farbverlauf vom Dentin zur Schneide. Die Rohlinge sind
in zwei Größen sowie in ausgewählten Bleach-BL- und A-D-Farben
erhältlich und lösen die bestehenden IPS e.max Press Impulse ValueRohlinge ab.
Der Implantologiemarkt wird noch lange weiter wachsen, davon ist der Spezialist für
Auslandszahnersatz Permadental fest
überzeugt. „Wir haben längst keine Sättigung erreicht“, sagt Geschäftsführer
Klaus Spitznagel. „Für Praxis und Labor
sind immer noch große Potenziale vorhanden, aber nur, wenn laborseitig umfassende
Leistungen angeboten werden.“
Permadental hat darum sein Leistungsangebot für implantologisch
tätige Praxen stark ausgebaut. Der Spezialist für hochwertigen Auslandszahnersatz arbeitet nicht nur mit nahezu jedem gängigen
Implantatsystem – verschraubt oder zementiert, einzeln oder in
Komplettversorgungen –, Permadental fräst auch Implantatstege
auf Implantatniveau und stellt digital gefertigte individuelle Abutments her. Über die technischen Details und Versorgungsmöglichkeiten informiert ein eigenes, extra geschultes Implantatteam telefonisch oder auf Wunsch auch vor Ort in der Praxis durch einen
erfahrenen Außendienst von Zahntechnikermeistern.
Ivoclar Vivadent GmbH
Permadental GmbH
Dr. Adolf-Schneider-Straße 2, 73479 Ellwangen
Tel.: 07961 8890, Fax: 07961 6326
[email protected], www.ivoclarvivadent.com
Marie-Curie-Str. 1, 46446 Emmerich/Rhein
Tel.: 0800 7376233 (freecall)
[email protected], www.permadental.de
W&H
Philips
Assistina: Innen rein – außen rein
So effektiv wie der Goldstandard Zahnseide
W&H positioniert mit der Assistina 3x3 ein vollautomatisches Reinigungs- und Pflegegerät für
zahnärztliche Übertragungsinstrumente auf
dem Dentalmarkt. Damit setzt das Unternehmen neue Standards in der Hygiene und
Pflege und bietet ein optimales Gerät zur
Innen- und Außenreinigung sowie zur
Ölpflege von Turbinen, Hand- und Winkelstücken an. Pro Zyklus können ein bis drei
Instrumente gereinigt und gepflegt werden.
Der kurze Reinigungsprozess von rund sechs
Minuten – dieser entspricht der Empfehlung des
Robert Koch-Instituts sowie der Swissmedic – verkürzt die gesamte
herkömmliche Aufbereitungszeit der Instrumente. Bei einer
anschließenden Sterilisation im Lisa Autoklav mittels Schnellzyklus
stehen die Instrumente nach insgesamt nur 20 Minuten wieder zur
Verfügung: gereinigt, gepflegt und sterilisiert. Die Assistina funktioniert selbsterklärend, die Aufbereitung erfolgt auf Knopfdruck. Ein
Schulungsaufwand ist nicht notwendig.
In einer aktuellen klinischen
Studie der Universität Köln,
deren Ergebnisse am ersten
IDS-Tag den Fachkreisen
präsentiert wurden, musste
sich der neue Sonicare AirFloss Ultra gegenüber dem
Goldstandard Zahnseide
beweisen. Beide Verfahren konnten Plaque-Biofilm gleich gut entfernen. Gemessen wurde dies mit dem modifizierten approximalen
Plaque-Index (mAPI), den Professor Dr. Stefan Zimmer, Universität
Witten/Herdecke, einbrachte. Sonicare AirFloss Ultra reduzierte in
einmaliger Anwendung von 1,8 auf 0,6 und Zahnseide im Mittel von
1,8 auf 0,5. Somit war die präventive Wirkung – das primäre Studienziel Entzündungsfreiheit – erreicht. Das Fazit von Professor Dr.
Michael Noack, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Köln: Der neue AirFloss ist genauso gut
wie Zahnseide – wenn beide Verfahren gleich gern und konsequent
angewendet werden.
W&H Deutschland GmbH
Philips GmbH
Raiffeisenstraße 3b, 83410 Laufen/Obb.
Tel.: 08682 896-70, Fax: -11
[email protected], www.wh.com
Lübeckertordamm 5, 20099 Hamburg
Tel.: 040 2899-1509, Fax: 040 2899-1505
[email protected], www.philips.de
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
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Markt
DGI e. V.
VITA
Sommerakademie für Forschungsmethoden
Mehr als nur exakte Zahnfarbbestimmung
Zum 13. Mal können junge Zahnärztinnen und Zahnärzte vom
29. Juni bis 3. Juli 2015 im Rahmen
der DGI-Sommerakademie in Kiel
moderne Forschungsmethoden
trainieren. Das Programm dieser
etwas anderen „Kieler Woche“
2015 steht. „Wer die rasante Entwicklung der Implantologie durch
eigene Forschungsarbeiten mit gestalten will – ob in Klinik, Labor
oder Praxis –, muss eine Vielzahl technischer Verfahren beherrschen,
die zum Standardrepertoire der modernen biomedizinischen Wissenschaften gehören“, erklärt DGI-Pastpräsident Prof. Dr. Hendrik Terheyden, Kassel. Wichtig neben dem technisch-handwerklichen Rüstzeug sind auch Kenntnisse in den Bereichen Statistik und Studien
sowie Wissen über die Rahmenbedingungen der modernen Forschung. Diese Themen vermitteln renommierte Dozenten bei der
etwas anderen „Kieler Woche“. Die DGI e. V. erleichtert Assistenten
und Studierenden die Teilnahme durch einen Kostenzuschuss.
Die fünfte Generation VITA Easyshade steht
für mehr als ein anwenderfreundliches Spektrofotometer zur objektiven Bestimmung von Zahnfarben. Es handelt sich um ein multifunktionales Komplettsystem, das Zahnärzte und Zahntechniker von
der Bestimmung und Kommunikation der Zahnfarbe über die
Reproduktion bis hin zur Farbkontrolle an der fertiggestellten dentalkeramischen Restauration begleitet. Die fünfte Gerätegeneration präsentiert sich in neuem, maximal ergonomischem Design. Das anwenderorientierte Bedienkonzept wird durch ein brillantes OLED-Farbtouchdisplay revolutioniert, und dank effizienter Mikroprozessor- und
Akkutechnologie arbeitet das Tool nun noch schneller – auch im Dauereinsatz. Für exakte Messergebnisse sorgt unter anderem das neuronale
Netz VITA vBrain. Die Anzeige der Zahngrundfarbe oder des Farbverlaufs von inzisal nach zervikal erfolgt in den Standardfarbsystemen
VITA classical A1-D4 und VITA SYSTEM 3D-MASTER. Eine gezielte
Übermittlung der Farbinformationen mitsamt Patientenfotos von der
Zahnarztpraxis an das Dentallabor ermöglichen die Microsoft-Windowsbasierte Software VITA Assist und die Smartphone-App VITA mobileAssist.
DGI – Deutsche Gesellschaft für Implantologie
im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e. V.
VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Rischkamp 37 F, 30659 Hannover
Tel.: 0511 537825, Fax: 0511 537828
www.dginet.de/web/dgi/sommerakademie
Postfach 1338, 79704 Bad Säckingen
Tel.: 07761 562-0, Fax: -299, Service-Hotline: 07761 562-222
[email protected], www.vita-zahnfabrik.com
Sirona
lege artis
ORTHOPHOS SL für 2D- und 3D-Röntgen
Professionelle Pflege und Prävention
Sirona hat ein Röntgensystem
mit innovativer Aufnahmetechnologie für höchste Zeichenschärfe bei geringstmöglicher
Dosis entwickelt.
Zwei innovative Verfahren
machen dies möglich: Zum einen nutzt der hier erstmals eingesetzte Direct Conversion Sensor die Röntgenstrahlen durch deren direkte Umwandlung in elektrische Signale deutlich besser aus. Dies verringert die Strahlendosis und verbessert zugleich die Bildqualität.
Zum anderen wurde das hoch entwickelte 2D-Röntgen beim
ORTHOPHOS SL durch ein rekonstruktives Sharp-Layer-Verfahren
weiterentwickelt. Dabei ermöglichen mehrere Tausend Einzelprojektionen, die bei einem Umlauf aufgenommen werden, eine digitale Rekonstruktion mit außerordentlicher Schärfe.
ORTHOPHOS SL ist in einer aufrüstbaren 2D-Variante oder als
3D-Hybridgerät mit einem großen Volumen (11 × 10 Zentimeter)
oder einem auf die allgemeine Zahnarztpraxis optimierten Volumen
von 8 × 8 Zentimetern erhältlich.
Hochwertige Implantate
und deren Aufbauten aus
Keramik, Kunststoff oder
Metall benötigen ebenso
wie natürliche Zähne effektives Biofilmmanagement.
Deshalb ist eine stetige professionelle Pflege sehr wichtig. Dies kommt dann der Gesundheit der Gingiva und der natürlichen Zähne ebenso zugute wie dem ästhetischen Gesamtbild.
Mit der Polierpaste REMOT implant pflegen Zahnärzte die Implantate, deren Aufbauten und auch alle empfindlichen Oberflächen
optimal und äußerst schonend. Der sehr niedrige RDA-Wert von
< 7* liefert dabei die nötige Sicherheit.
* Methode nach Stookey/Schemehorn mit Referenzsubstanz Bimsstein für Prophylaxepasten. Literatur: Stookey GK, Schemehorn BR: A Method for Assessing the relative Abrasion of Prophylaxis Materials. J Dent Res 1979; 58:588. Erhaltene RDA-Werte: <7 für „REMOT implant“ und 7 für Produkt „P” Abrasionsgrad fein (rosa)
lege artis
Sirona Dental GmbH
Fabrikstraße 31, 64625 Bensheim
Tel.: 06251 16-0, Fax: -2591
[email protected], www.sirona.com
62 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Pharma GmbH + Co. KG
72135 Dettenhausen
Tel.: 07157 5645-0, Fax: -50
[email protected], www.legeartis.de
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„Unberechenbar und gefährlich“, so nennen zwei Experten
die viel diskutierten Referentenentwürfe, die helfen sollen,
die Korruption im Gesundheitswesen zu bekämpfen.
Medizinanwalt Frank Heckenbücker aus Köln und
Richter Kai-Uwe Herbst vom Amtsgericht
Tiergarten in Berlin beschäftigen sich
auch mit möglichen Folgen der
Gesetzentwürfe. | SVEN SKUPIN
Auch Kai-Uwe Herbst, Richter am
Amtsgericht Tiergarten in Berlin, sieht das
Sonderstrafrecht für Angehörige der Heilberufe kritisch. Aber, das betont Herbst
auch, in zwei wesentlichen Punkten unterscheiden sich Kassen(zahn)ärzte von anderen Freiberuflern: Als Ärzte müssen und
dürfen sie für die möglichst optimale Versorgung ihres Patienten sorgen. Nur ihre
ärztliche Überzeugung, die sich allein an
wissenschaftlichen Erkenntnissen zu orientieren hat, soll für die Therapie bestimmend
sein. Geht der Arzt aber eine wie auch
immer geartete für ihn finanziell vorteilhafte Vertriebsvereinbarung ein, wird seine
ärztliche Entscheidung – mag er sich vornehmen, noch so gewissenhaft zu handeln
– von einem weiteren Faktor bestimmt, von
dem er sich nicht freimachen kann. „Weiß
sein Patient davon, kann das Vertrauensverhältnis zudem massiv erschüttert werden.“
Kassen(zahn)ärzte entscheiden – anders
als Rechtsanwälte, Steuerberater und
Architekten – über die Vergabe öffentlicher
Mittel aus den Sozialversicherungskassen.
„Dies sollen sie in erster Linie nach medizinisch Kriterien tun und nicht danach, was
ihnen auch persönlich nutzt“, sagt Herbst.
ÜBERS ZIEL HINAUS
Die beiden Referentenentwürfe gehen
allerdings auch Herbst zu weit und schießen für ihn deutlich über das Ziel hinaus.
Der Gesetzentwurf verkenne in seiner Allgemeinheit, dass bestimmte, auch entgeltliche Absprachen zur Patientenzuführung durch das Sozialrecht ausdrücklich
erwünscht seien, um im öffentlichen
Gesundheitswesen Kosten zu sparen. So
heißt es im aktuellen Kabinettsentwurf
des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes:
„Die Verzahnung zwischen ambulantem
und stationäreM Sektor und die lückenlose
Versorgung der Versicherten beim Übergang von der stationären in die ambulante
Versorgung werden durch anpassende
Rahmenbedingungen des Krankenhausmanagements verbessert.“ An anderer
Stelle heißt es: „Beim gemeinsamen Bundesausschuss wird ein Innovationsfond zur
Förderung innovativer sektorenübergreifender Versorgungsformen und für die
Versorgungsforschung geschaffen, für
den in den Jahren 2016 bis 2019 jährlich
jeweils 300 Millionen Euro von den Krankenkassen und aus dem Gesundheitsfonds
zur Verfügung zu stellen sind.“
Dies bedeutet laut Herbst nichts anderes, als dass Strukturen geschaffen werden
sollen, in denen Patientenströme koordiniert
von einem Leistungserbringer zum anderen
geleitet werden, was für beide Seiten mit
wirtschaftlichen Vorteilen verbunden ist.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 65
Recht
Max Diesel/fotolia.com
All diese Vorschriften des Sozialgesetzbuchs V
Ebene, die sachliche Anknüpfungspunkte
enthalten laut Herbst nichts anderes als Absprachen
vermissen lässt.“
„Sollte dies tatsächlich Gesetz werden,
zur Vergütung einer Patientenzuführung. Nun wird
ist diese gesetzliche Vorschrift für die Angedieser Sichtweise entgegengehalten werden, es stehörigen der Heilberufe in jeder Hinsicht
he im Gesetzentwurf des Antikorruptionsgesetzes ja
unberechenbar und gefährlich“, sagt
nun ausdrücklich die Formulierung „in unlauterer
Herbst. In der praktischen HandlungskonWeise“. Was ist aber unter diesem unbestimmten
sequenz könne dies nur bedeuten, dass
Rechtsbegriff zu verstehen? Hier sieht Herbst
Angehörige von Heilberufen sich nicht
ein erhebliches Missbrauchsrisiko durch
nur genau überlegen sollten, ob sie noch
wirtschaftliche Konkurdie geringwertigen Werbegeschenke
renten. Wählt das
wie Notizblöcke der Industrie annehKrankenhaus mit dem
men,
sondern sie sollten sich genauso gut überniedergelassenen
Verlegen, ob die vom Sozialgesetzbuch V gewünschten Koopetragsarzt eine Honorierationen überhaupt noch eingegangen werden sollten.
rung, die einem Kollegen
Diese Detailfragen ändern für den Richter jedoch
nicht passt, und erstattet dienichts daran, dass Kassen(zahn)ärzte über kurz oder
ser Anzeige bei der Staatsanlang mit auf ihre Tätigkeiten zugeschnittenen Korwaltschaft, ist in keiner Weise
ruptionsstraftatbeständen rechnen müssen, so
vorhersehbar, was die Staatsandass sie sich die Frage stellen müssen, was sie
waltschaft noch als eine lautere oder
jetzt noch annehmen dürfen. „Um hier jegbereits als eine unlautere Vergütung anseliche Unsicherheit zu vermeiden, kann
hen wird und welche Vergütungsvereinbarung
einem Kassen(zahn)arzt nur empfohlen
sie zur Anklage bringen wird. „Den vorliegenwerden, keinerlei Vorteile wirtschaftden Gesetzentwürfen fehlt damit die Präzisielicher oder nichtwirtschaftlicher Art,
rung und Klarheit, die einer strafrechtlichen
die ihm zugewendet werden und auf
Regelung abzuverlangen ist“, beklagt Herbst.
die er aufgrund seiner Stellung keinen
Wenn laut Gesetzentwurf die Bestrafung eines
Anspruch hat, anzunehmen.“ Dazu
Angehörigen der Heilberufe auch dann erfolgen
gehören neben Barleistungen und Sachsoll, wenn er „in sonstiger Weise seine Berufswerten auch andere Leistungen, beiausübungspflichten verletzt“, so bedeutet dies
spielsweise Einladungen mit Bewirtunlaut dem Amtsrichter, dass jedes Verhalten, das
gen, die Gewährung unverhältnismäßig
als berufsordnungswidrig angesehen und in den
hoher Vergütungen für wissenschaftliche
Zusammenhang mit „korruptiven Vorgängen“
Nebentätigkeiten, zinsgünstige, nicht zu
gebracht werden kann, zur Strafbarkeit führt.
Die Gerichte könnten viel zu tun
den üblichen Konditionen gewährte KrediVöllig unabsehbar ist es für beide Experten
bekommen, sollten die Referentenentwürfe der Antikorruptionsgesetze
te, die Vermittlung von Einkaufsmöglichauch, inwieweit die im Rahmen des Heilmittelwerim Gesundheitswesen umgesetzt
keiten zu Vorzugspreisen, Einladungen zu
begesetzes unproblematische Abgabe von Werbewerden.
oder Mitnahme auf Informations-, Reprägaben von geringem Wert, die die deutlich sichtsentations- und Urlaubsreisen oder deren
bare Bezeichnung des Werbenden enthalten, je
Bezahlung, kostenlose oder deutlich unter dem Marktwert lienach Konstellation nicht doch von einem Staatsanwalt noch
gende Überlassung von Unterkünften, Kraftfahrzeugen oder
unter einen neuen § 299a Strafgesetzbuch (StGB) subsumiert
anderen Gebrauchsgegenständen und die Gewährung von Freiwerden wird. Offen sei zudem, nach welchen Maßstäben das
karten. Herbst: „Auf den Wert der Zuwendung kommt es nicht
Industriesponsoring von wissenschaftlichen Kongressen beurteilt
an, da bereits jeglicher Anschein einer Einflussnahme vermieden
werden wird. „Da wird es sehr auf die individuelle Ausgestaltung
werden soll. Soll der dem (Zahn-)Arzt zugedachte Vorteil durch
ankommen. Dies gilt ebenso für Referenten wie für Teilnehmer“,
fiktive Gegenleistungen oder Scheinleistungen, die dem Wert des
glaubt Heckenbücker.
Vorteils nicht entsprechen, verschleiert werden, hat der BetroffeEr kritisiert zudem die fehlende Begründung der Referenne ein sicheres Indiz dafür an der Hand, dass es sich wahrscheintenentwürfe. Vor dem Hintergrund, dass das Gesundheitswesen
lich um strafbewehrte Korruption handelt.“
stark reglementiert und kontrolliert sei, beispielsweise durch die
Auch wenn Richter Herbst ein solches AntikorruptionsgeStellen zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen,
setz mit Zielrichtung Kassenärzte grundsätzlich für gerechtfermüsse man doch annehmen, dass die Dringlichkeit dieses Gesettigt hält, weist er darauf hin, dass der vorliegende Entwurf diese
zesvorhabens durch konkrete Zahlen belegt werden könne, so
Einschränkung nicht vornimmt, sondern alle Zahnärzte und ÄrzHeckenbücker. „Aber mit solchen Zahlen findet die politische
te betrifft.
Diskussion nicht statt, sondern auf einer rein emotionalisierten
66 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Hygienetipp
Bericht aus der Industrie
ZHERMACK
HYGIENEHANDBUCH
WIE SIE MIT EINEM WEBBASIERTEN HYGIENEHANDBUCH
IHREN ARBEITSALLTAG EFFEKTIVER GESTALTEN.
Hygienedokumentation bedeutet Arbeit, das ist bekannt. Doch es geht auch schnell und unkompliziert mit einem
individuellen, webbasierten Hygienehandbuch.
D
ie Forderung, dass Abläufe und Vermöglichen Praxisbegehungen immer auf
antwortlichkeiten
dokumentiert
der sicheren Seite.
werden müssen, ist allen Beschäftigten im
Ein weiterer großer Vorteil: das inteDentalbereich bewusst. Dass diese Aufgagrierte Informationsportal. Dort sind die
be nicht zu den beliebtesten Tätigkeiten
derzeit wichtigen Anforderungen und
in einer Zahnarztpraxis gehört, liegt auf
Empfehlungen hinterlegt. Der verantwortder Hand. Das lässt sich ändern. Denn mit
liche Mitarbeiter in der Zahnarztpraxis
einer webbasierten Anwendung ist ein
muss dadurch nicht mehr lange im Internet
individuelles Hygienehandbuch für die
suchen, um die wichtigen Dokumente für
Zahnarztpraxis schnell und unkompliziert
die Praxis zu finden. Auch RKI-Empfehlunzu erstellen. Auf der Basis der Beantworgen oder die Empfehlung des VAH (Vertung weniger, gezielter Fragen lässt sich
bund für Angewandte Hygiene) zum
Ihr persönliches Hygienehandbuch autoUmgang mit Tuchspender-Systemen lasmatisch generieren. Entsprechende Frasen sich über diese Informationsquelle
gen werden im Hintergrund der Anwenbeziehen. Das Portal wächst stetig mit den
dung verarbeitet und die erforderlichen
Anforderungen der Kunden. Ist beispielsHygienemaßnahmen für die Praxis daraus
weise die Nachfrage einer Vorlage für eine
abgeleitet.
Dosierungstabelle vorhanden, kann sie hinNach der Beantwortung der Fragen
terlegt und allen Zhermack-Hygiene-Serwerden die Daten an die Zhermack GmbH
vice-Nutzern zur Verfügung gestellt werübertragen, die eine Plausibilitätsprüfung
den.
Hygiene leicht
durchführt. Zhermack erteilt eine Freigabe, wenn
Auch
die Erstellung eines individuellen Hygiegemacht. Fordern Sie
alle Fragen sinnvoll beantwortet wurden. Das ist
neplans
ist
keine langwierige Angelegenheit mehr.
einen Testzugang
alles; das Handbuch ist erstellt.
Die Präparate, die in den einzelnen DesinfektionsHygiene
Die Verantwortung für die Daten liegt selbstbereichen verwendet werden, können mit weniDokumentation an:
verständlich nach wie vor beim Praxisinhaber.
gen Mausklicks gespeichert werden. Es können
05443 2033213
Zhermack unterstützt diesen aber durch die Plausinatürlich auch die hinterlegten Desinfektionsmitbilitätsprüfung und vor allem durch die Anpassung
tel der Zhermack GmbH ausgewählt werden: zum
sämtlicher Angaben an die gesetzlichen Anforderungen. Die VorBeispiel Zeta 90, eine innerhalb von zwei Minuten wirksame
schriften des Robert Koch-Instituts (RKI) und der ZahnärztekamAbformdesinfektion.
mern ändern sich häufig. Daher passt Zhermack die hinterlegten
Um diese webbasiere Anwendung kennenzulernen, reicht
Daten immer an die aktuellen gesetzlichen Anforderungen an.
ein PC mit Internetverbindung. Fragen Sie nach weiteren Details
Somit ist die Anwendung nicht nur einfach, sondern auch sicher.
unter der Hygiene-Hotline 05443 2033213 und fordern Sie einen
Wer diesen webbasierten Hygiene-Service nutzt, erhält von
Testzugang an, um sich mit dem System vertraut zu machen.
Zhermack Informationen über jede Neuerung. Die Aufgabe des
Anwenders ist es dann, das Handbuch neu zu laden und gegebeZhermack GmbH Deutschland
nenfalls zu drucken oder die Mitarbeiter hinsichtlich dieser ÄndeTel.: 05443 2033-0, Fax: 05443 2033-11
rungen zu schulen. Durch einen solchen Service sind Praxen bei
www.zhermack.de, [email protected]
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 67
Abrechnung
DYNAMISCHE METHODEN
DG Endo
Die „Phys“ – eine klassische
Endodontie-Leistung – soll diesmal
gebührenrechtlich aktuell
betrachtet werden. Dabei zeigt sich,
dass die zusätzliche Anwendung
elektrophysikalisch-chemischer
Methoden je Kanal nach Ziffer
2420 GOZ unterschiedliche
moderne Endo-Methoden
umfasst. | STEFFI SCHOLL
K
aum ein Bereich der Zahnmedizin ist dem Wandel von Wissenschaft und Technik so stark unterworfen wie die Endodontie – die Fortschritte und Veränderungen, die sich in den vergangenen Jahren ergeben haben, sind selbst für die Patienten
offenkundig.
Doch wie so oft bei modernen Behandlungsmethoden kann
das Gebührenrecht dieser Dynamik nicht folgen. Was bleibt, ist der
Blick auf die zahnärztlichen Gebührenpositionen, die uns der Verordnungsgeber zur Verfügung stellt, und der
kritische Blick, wie diese in den Alltag moderner
Endodontie passen.
Ähnliches) in Kanalflüssigkeiten, die ihrerseits eine chemische
Lösung darstellen (Wasserstoffperoxid/ Na-Hypochlorid etc.).
Chemische Methoden zur Unterstützung der Kanalaufbereitung sind beispielsweise Wechselspülungen, die etwa mit elektrisch
erzeugter Schallaktivierung in der Wirkung verstärkt werden.
Was gilt es bei der korrekten Abrechnung dieser Leistung zu
beachten?
VORBEREITUNG MÖGLICH
Eine dieser Leistungen ist die „Zusätzliche
Anwendung elektrophysikalisch-chemischer
Methoden, je Kanal“ nach Ziffer 2420 GOZ.
Als elektrophysikalisch kann jede Methode
bezeichnet werden, die Elektrizität zum Antrieb
mechanischer Hilfsmittel bzw. unterstützender
Instrumente nutzt, wie beispielsweise Ultraschall- und/oder Schwingungserzeugung. Elektrophysikalisch ist ebenso eine direkte dissoziierende Stromflusswirkung („Ionophorese“ und
68 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Privat
ELEKTRIZITÄT ALS ANTRIEB
STEFFI SCHOLL
ist Abrechnungsspezialistin und arbeitet
seit 2011 bei der Zahnärztlichen Abrechnungsgenossenschaft eG (ZA) in
Düsseldorf in der GOZ-Fachabteilung.
Kontakt: [email protected]
Die Formulierung „zusätzliche Anwendung“
setzt quasi eine vorausgegangene Leistung
voraus. Die wird zwar nicht explizit genannt,
kann aber zahnmedizinisch betrachtet nur die
auch im Leistungsverzeichnis unmittelbar
vorangehende Wurzelkanalaufbereitung sein.
Die aktive zahnärztliche Anwendung von
adjuvanten Methoden elektrophysikalischchemischer Art kann dabei je Kanal sowohl
während als auch nach der Wurzelkanalaufbereitung erfolgen. Auch in Folgesitzungen bei
gegebenenfalls nötiger Weiteraufbereitung
und auch zur Vorbereitung der Wurzelfüllung
kann die „Phys“ anfallen.
Abrechnung
Die Leistung „Zusätzliche Anwendung elektrophysikalischchemischer Methoden, je Kanal“ nach Ziffer 2420 GOZ ist auf
den einmaligen Ansatz je Kanal begrenzt, auch wenn mehrere
verschiedene Techniken im Kanal Verwendung finden. Der zweifelsfrei hierbei entstehende erhöhte Zeitaufwand kann mit der
Wahl des Steigerungsfaktors in der Rechnung dargestellt werden. Wichtig: Es gibt keine gebührentechnische Beschränkung
für die Wiederholbarkeit in Folgesitzungen und es gibt keinerlei
Frequenzeinschränkung prinzipieller Art.
Was sich bereits aus dem Behandlungsablauf ergibt, ist die Einschränkung, dass die Leistung nach Nr. 2420 GOZ nicht unmittelbar
neben oder direkt gefolgt von einem postendodontischem Aufbau
berechnet werden kann. Gleiches gilt für definitive Versorgungen an
dem betreffenden Zahn. Die aktive Anwendung von unterstützenden Methoden zur möglichst vollständigen Kanaldesinfektion kann
jedoch gefolgt sein von einer eine Sitzung beendenden medikamentösen Einlage als Desinfizienz/Dauerdesinfizienz (nach Ziffer 2430
GOZ) und einem temporären speicheldichten Verschluss (nach Ziffer 2020 GOZ). Bestehen Zweifel an der beständigen Bakteriendichtigkeit dieses Verschlusses, könnte dieser Verschluss auch adhäsivem
Weg erfolgen (plus Ziffer 2197 GOZ). Vor Eingliederung eines Provisoriums könnte der Ansatz der Nr. 2420 GOZ ebenfalls denkbar sein.
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IST DIE ERFOLGTE LEISTUNG BESCHRIEBEN?
In der modernen Endodontie gilt es neben der grundsätzlichen
Berechnungsfähigkeit auch zu prüfen, ob die erfolgte Leistung
tatsächlich mit der Nr. 2420 GOZ beschrieben ist? Es gibt eine
Reihe neuerer Verfahren, die unterschiedlich elektrischen Strom
nutzen zur Erzielung physikalisch-chemischer, bakteriostatischer
oder bakterizider Wirkung.
Bekannt und hochwirksam ist elektrische Ultraschallerzeugung zur Aktivierung von Chemikalien (Spüllösungen), wie
Natriumhypochlorit, EDTA, auch ggf. Chlorhexidin und Ähnliches;
diese erfüllen den Leistungsinhalt der Nr. 2420 GOZ eindeutig.
Bei der „antimikrobiellen photodynamischen Therapie“
(aPDT/PACT) handelt es sich jedoch um eine Entsprechungsleistung, die gemäß § 6 Abs. 1 GOZ zu berechnen ist. Die photoaktivierte Desinfektion ist dabei nicht nur wissenschaftlich, sondern
mittlerweile auch in der Rechtsprechung anerkannt:
Mit zwei Urteilen hat das Verwaltungsgericht Stuttgart
(11.03.2013, Az. 13 K 4202/11 und 11.03.2013, Az. 13 K
4557/11) entschieden, dass die photoaktivierte Desinfektion zu
Recht als Analogleistung berechnet werden kann.
Auch die Anwendung eines komplexen endodontischen
Wechselspülprotokolls stellt eine Entsprechungsleistung dar,
wird allerdings nicht von allen Landeszahnärztekammern als
selbstständige Leistung erkannt, was zumindest in separater Sitzung nicht so recht nachvollziehbar erscheint.
Für gesetzlich versicherte Patienten gilt: Eine Leistung nach
der Nr. 2420 GOZ ist mit Versicherten der GKV neben den GKVLeistungen der Wurzelkanalbehandlung (32 WK, 35 WF) vereinbarungsfähig, da eine vergleichbare Leistung im Sachleistungskatalog der GKV nicht enthalten ist – so stellt es die KZBV in ihrer
Veröffentlichung „Schnittstellen von BEMA zu GOZ“ fest.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
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Mitarbeiterführung
Heimatländer zurückkehren könnten. Es gibt aber auch Praxen, für
die es besondere Vorteile mit sich bringt, Assistenzkräfte aus dem
europäischen Ausland einzubinden – so zum Beispiel, wenn der
Patientenstamm einen hohen Ausländeranteil aufweist. Hier bietet sich die Möglichkeit, die Patienten in ihrer Muttersprache zu
betreuen und zu beraten. Dabei kommt den ausländischen Mitarbeitern auch zugute, dass sie mit den enstprechenden kulturellen
Kommunikationsregeln vertraut sind.
PERSONAL AUS ANDEREN BRANCHEN
Eine Möglichkeit, die ebenfalls schon lange in der Arbeitswelt
Anwendung findet, ist die Umschulung von Fachkräften aus
anderen oder ähnlichen Branchen. Entscheidet sich ein Praxischef für diese Methode, muss er sich zunächst genau über das
Aufgabenprofil seiner Mitarbeiter im Klaren sein, um die passende Branche für ein Recruiting zu finden. Auch Überlegungen zu
Differenzen in der Entlohnung verschiedener Berufsgruppen
können eine Rolle dabei spielen, wie attraktiv eine Umschulung
für potenzielle neue Mitarbeiter ist.
Für die Tätigkeit der zahnärztliche Assistenz am Behandlungsstuhl sind Begrifflichkeiten der Hygiene, der Umgang mit Patienten
und die Behandlung im Sprechzimmer relevant, um den Praxischef
unterstützen zu können. Deshalb bietet sich hier für die Personal-
suche der Gesundheitsmarkt im Allgemeinen an, da zukünftigen
Mitarbeiterinnen bereits bestimmte Abläufe und das medizinische
Wording vertraut sind. So zum Beispiel medizinische Angestellte
aus Facharztpraxen. Diese Fachkräfte wissen darüber hinaus, welche Faktoren für ein steriles Arbeitsumfeld wichtig sind. Grundwissen über das menschliche Gebiss und die individuelle Vierhandtechnik kann eine motivierte Mitarbeiterin schnell erlernen – dennoch ist eine Umschulung nicht unproblematisch. Im direkten
Vergleich verdient eine medizinische Fachangestellte durchschnittlich 258 Euro mehr im Monat als ihre Kollegin in der Zahnarztpraxis. Diese Tatsache schmälert die Wahrscheinlichkeit, entsprechendes Personal direkt abwerben zu können. Um die Motivation
für einen Branchenwechsel zu steigern, obliegt es dem Zahnarzt
selbst, die Bedingungen für neue Mitarbeiterinnen trotz eines niedrigeren Gehalts attraktiv zu gestalten. Denkbar ist etwa eine
betriebliche Altersversorgung oder leistungsgerechte Entlohnung.
Für eine Umschulung im Bereich der Rezeptionsfachkräfte
kommen verschiedene Branchen infrage, solange der Praxischef
die Abrechnung von der Rezeptionstätigkeit trennt. Geeignet sind
etwa Kandidatinnen mit kaufmännischer Ausbildung. Eine Zahnarztpraxis muss, wie jedes andere Unternehmen auch, kaufmännisch geführt werden. Das heißt, auch an der Rezeption ist vorausschauendes Planen und Handeln im Hinblick auf die Wirtschaftlich-
PraxisGründung → PraxisSozietät → PraxisAufbau → PraxisErfolg
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Ärzte-Verlag |mit
DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 71
Mitarbeiterführung
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Die Aufgaben von schwangeren Mitarbeiterinnen können zum Teil an externe
Spezialisten übertragen werden. Personal aus anderen Branchen, etwa Hotelkauffrauen, bietet auch eine Möglichkeit, sich dem Fachkräftemangel in den
Zahnärztepraxen entgegenzustellen.
keit nötig. Zahnmedizinisches
Grundwissen über verschiedene
Fachbegriffe und Behandlungsmöglichkeiten kann sich die neue
Mitarbeiterin in Fachseminaren erarbeiten. Diese Kenntnisse sind
unter anderem für die Terminvergabe relevant.
Sehr gute Erfahrungen an der Rezeption haben Zahnärzte mit
der Umschulung von Personal aus dem Hotelfach gesammelt, da
ausgewählte Tätigkeiten einer Hotelkauffrau Parallelen zu Aufgaben einer ZFA aufweisen. Die Rezeptionsmitarbeiterin ist sowohl
im Hotel als auch in der Zahnarztpraxis erste Kontaktperson und
Ansprechpartnerin für die Gäste beziehungsweise die Patienten.
Ein freundlicher Umgang ist gerade für Zahnarztpraxen, die eine
bestimmte Servicekultur implementieren möchten, von Bedeutung. Die Patienten fühlen sich wertgeschätzt und gut betreut.
Gleiches gilt für die an der Rezeption erforderliche kommunikative
Kompetenz bei Telefongesprächen, die eine ehemalige Hotelkraft
in den Praxisalltag mit einbringt. Materialbeschaffung und Buchhaltung sind ebenfalls Teil der Hotelfachausbildung und können nach
einer Aufstockung von Fachwissen über den Bedarf von Produkten
für die zahnmedizinische Behandlung optimal eingesetzt werden.
Für Praxischefs ist es besonders aussichtsreich, Personal aus dieser
Branche anzuwerben, denn im Durchschnitt werden Hotelfachkräfte schlechter vergütet als zahnmedizinische Mitarbeiter.
Die vergleichsweise geringe Vergütung der ZFA und das damit
verbundene rückläufige Interesse an diesem Ausbildungsberuf sind
ein Problem, dem sich der Zahnarzt dauerhaft stellen muss. Anreizsysteme als Instrumente, um Mitarbeiter zu generieren, zu motivieren und an die Praxis zu binden, werden in der Branche immer
noch unterschätzt und kaum genutzt. Dabei erleichtern Hilfsmittel
wie eine moderne Praxissoftware die praktische Umsetzung von
leistungsgerechter Entlohnung, selbst im stressigen Arbeitsalltag.
Als Grundlage dienen im Mitarbeitergespräch festgelegte Zielvorgaben, die innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens erreicht wer72 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
den sollen. Sinnvoll ist ein monatliches fixes Gehalt,
das etwa 60 Prozent des Gesamtgehalts ausmachen
sollte, während das variable Gehalt zu 15 bis 20 Prozent vom Praxiserfolg und zu weiteren 15 bis 20 Prozent von der individuellen Leistung der Mitarbeiterin abhängt. Die
übrigen 10 bis 20 Prozent kann die Angestellte beispielsweise auf
der Basis des sogenannten Cafeteria-Modells aus nichtmonetären
Ansätzen wählen. Dazu zählen Fortbildungsmöglichkeiten oder
zusätzliche Freizeit. Eine motivierte ZFA kann so bei voller Leistung
bis zu 20 Prozent zusätzlich zu ihrem Gehalt verdienen.
Eine schwierige Situation entsteht für den Zahnarzt als Chef
aber auch wegen temporärer personeller Engpässe infolge
Schwangerschaft. Sobald die Angestellte nach der Elternzeit in
den Beruf zurückkehrt, ist der Praxisbetreiber verpflichtet, denselben Arbeitsplatz zu gleichen Bedingungen wie vor der
Schwangerschaft zur Verfügung zu stellen. Stellt er eine neue
Fachkraft ein, so ist diese nicht nur schwer zu finden, sondern es
kann nach der Rückkehr der Kollegin auch zu einer Überbesetzung kommen.
Bestimmte Aufgabenfelder kann der Zahnarzt während der
Elternzeit seiner Mitarbeiterin auf externe Spezialisten übertragen. So zum Beispiel durch Outsourcing der Abrechnung oder
verschiedener Rezeptionstätigkeiten. Dafür kommen, neben den
Anbietern für Abrechnung, Kommunikationsbüros infrage, die
Telefonate übernehmen und Termine für die Praxis vergeben.
Neben einer ausreichenden Einarbeitung muss der Praxischef
darauf achten, dass gesetzliche Vorgaben, beispielsweise zum
Datenschutz und zur Dokumentation, gewahrt bleiben. Allerdings kann der Praxischef nicht auf ähnliche Dienstleister für die
Aufgaben der Assistenz am Behandlungsstuhl zurückgreifen.
Personelle Engpässe werden auch in Zukunft zu den Herausforderungen gehören, denen sich der Zahnarzt als Unternehmer stellen muss. Wenn er jedoch bereit ist, über den dentalen Tellerrand zu
blicken, kann er eine Lösung finden, die zu seiner Praxis passt.
Termine
FORTBILDUNGSTERMINE FÜRS PRAXISMANAGEMENT
20.05.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Köln
01.07.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dresden
Thema: GOZ-Arbeitskreis; Christine Baumeister-Henning
Ort: Köln, Anmeldung/Information: Christine BaumeisterHenning, Heitken 20, 45721 Haltern am See
Tel.: 02364 68541, Fax: 02364 606830
[email protected], www.ch-baumeister.de
CME-Punkte: 3, Gebühr: 79 €
Thema: Qualitätsmanagement – leben und weiterentwickeln;
Inge Sauer
Ort: Dresden, Anmeldung/Information: Fortbildungsakademie
der Landeszahnärztekammer Sachsen, Schützenhöhe 11,
01099 Dresden
Tel.: 0351 8066-101, Fax: -106
[email protected], www.zahnaerzte-in-sachsen.de
CME-Punkte: 4, Gebühr: 65 €
27.05.2015. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Haltern am See
Thema: Ab jetzt ohne Papier; Christine Baumeister-Henning
Ort: Haltern am See, Anmeldung/Information: Christine
Baumeister-Henning, Heitken 20, 45721 Haltern am See
Tel.: 02364 68541, Fax: 02364 606830
[email protected], www.ch-baumeister.de
CME-Punkte: 3, Gebühr: 180 €
10.06.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hamburg
Thema: Gute Mitarbeiter finden und an die Praxis binden –
Interaktives Dialogseminar zu steuerbegünstigten Arbeitgeberleistungen; Dipl.-Kfm. Christian Guizetti
Ort: Hamburg, Anmeldung/Information: Zahnärztekammer
Hamburg, Möllner Landstraße 31, 22111 Hamburg
Tel.: 040 733405-0, Fax: -28
[email protected], www.zahnaerzte-hh.de
CME-Punkte: 3, Gebühr: 90 €
17.06.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freiburg
Thema: Die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
lesen, verstehen und erfolgreich einsetzen; Dirk Nayda
Ort: Freiburg, Anmeldung/Information: Fortbildungsforum/
FFZ, Merzhauser Str. 114–116, 79100 Freiburg
Tel.: 0761 4506160
[email protected], www.ffz-fortbildung.de
CME-Punkte: 3, Gebühr: 95 €
26.06. – 27.06.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berlin
Thema: Führungsstile von Männern und Frauen – Seminar für
Praxen mit gemischten Leitungsteams;
Dr. Martina Obermeyer
Ort: Berlin, Anmeldung/Information: Philipp-Pfaff-Institut,
Aßmannshauser Straße 4–6, 14197 Berlin
Tel.: 030 41472540, Fax: 030 4148967
[email protected], www.pfaff-berlin.de
CME-Punkte: 6 + 8, Gebühr: 295 €
08.07.2015. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Straubing
Thema: Die Praxis als Marke – Erfolgsfaktoren im
Praxismanagement; Sabine Nemec
Ort: Straubing, Anmeldung/Information: eazf GmbH,
Fallstraße 34, 81369 München
Tel.: 089 72480-190, Fax: -188
[email protected], www.eazf.de
CME-Punkte: 8, Gebühr: 295 €
22.07.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stuttgart
Thema: Geldgespräche mit Patienten in der Zahnarztpraxis;
Dipl.-Oec. Hans-Dieter Klein
Ort: Stuttgart, Anmeldung/Information: Zahnmedizinisches
Fortbildungszentrum Stuttgart (ZFZ), Herdweg 50,
70174 Stuttgart
Tel.: 0711 22716-18, Fax: -41
[email protected], www.zfz-stuttgart.de
CME-Punkte: 8; Gebühr: 250 €
09.09.2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Düsseldorf
Thema: Datenschutz/-sicherheit – Vorsicht statt Nachsicht;
Katja Frings
Ort: Düsseldorf, Anmeldung/Information: Opti Zahnarztberatung GmbH, Vogelsang 1, 24351 Damp
Tel.: 04352 956795
[email protected]
www.opti-zahnarztberatung.de
CME-Punkte: 4, Gebühr: 90 €
30.09.2015. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gelsenkirchen
Thema: Arbeitsverträge selber machen”. Wichtige Regelungen, richtige Formulierungen – und mögliche Fallstricke;
Till Arens
Ort: Gelsenkirchen, Anmeldung/Information: Akademie für
Fortbildung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, Auf der
Horst 31, 48147 Münster
Tel.: 0251 507600, Fax: 0251 50765600
[email protected], www.zahnaerzte-wl.de
CME-Punkte: 3, Gebühr: 129 €
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
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Abrechnung
DAUERTHEMA: MEDIZINISCHE
NOTWENDIGKEIT
Immer wieder das Gleiche: Unter Berufung auf fehlende medizinische Notwenigkeit versuchen private
Krankenversicherungen Geld zu sparen. Doch die Rechtsprechung ist eindeutig – und das muss Ihr Patient wissen.
Eine Behandlung gilt dann als „medizinisch notwendig“, wenn es nach den damaligen objektiven medizinischen
Befunden vertretbar war, sie als notwendig anzusehen. | CHRISTINE BAUMEISTER-HENNING
I
mplantate und implantatgetragener Zahnersatz sind, zugegeben, tatsächlich kostenintensive Versorgungen, gehören aber
längst zum Standard zahnmedizinischer Lösungen für das
Lückengebiss oder den zahnlosen Kiefer. Private Versicherungen
bestreiten allerdings nicht selten die medizinische Notwendigkeit einer geplanten oder auch vorgenommenen Implantatversorgung insgesamt oder sie monieren die Anzahl der geplanten
Implantate und behaupten beispielsweise, dass sechs Implantate
in einem Kiefer nicht notwendig seien, vielmehr seien vier ausreichend für eine prothetische Versorgung. Ein Fall aus der Praxis
schildert das Verhalten einer Zahnzusatzversicherung und unsere Reaktion.
B
B
BGH führt dazu aus: „Wenn der Versicherer jedoch seine Leistungspflicht einschränken will, so ist er selbst darlegungs- und
beweispflichtig“ (IV ZR 151/90, 25.09.1991). Diese Auffassung
wird auch in späteren Entscheidungen wiederholt. Den Beweis zu
führen wird der Versicherung schwerfallen, denn allein durch
Hinzuziehen eines beratenden Zahnarztes ist kein Beweis
erbracht, dass die Leistung nicht notwendig ist oder über das
Maß des Notwendigen hinausgeht. Die Stellungnahme eines
beratenden Zahnarztes kann kaum als neutral, objektiv und
unabhängig angesehen werden. Über diese Eigenschaften verfügt ein Gutachter, der durch die Zahnärztekammer oder ein
Gericht benannt wird. Auch die Rechtsprechung bestätigt, dass
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Der Zahnarzt plant Kronen und Teilkronen. Die fehlenden Zähne
16, 36 und 46 sollen durch Implantate ersetzt werden. Der Patient
erhält einen Heil- und Kostenplan und legt diesen seiner
(Zusatz-)Versicherung zur Kostenübernahmeerklärung vor. Und
diese lehnt die Kostenübernahme für die Implantate ab. Behauptung der PKV: „Für eine Implantatsetzung Regio 16, 36 und 46
sehen wir keine medizinische Notwendigkeit, da unseres Erachtens eine Kronen- und Brückenversorgung möglich ist.“ Manchmal
trifft ein Sachbearbeiter der PKV eine solche Entscheidung. Dazu
ist Folgendes zu sagen: Die Beurteilung der medizinischen Notwendigkeit ist ausschließlich approbierten Personen vorbehalten;
Aussagen von Sachbearbeitern zur medizinischen Notwendigkeit
stellen eine unerlaubte Ausübung der Zahnheilkunde dar.
Grundsätzlich gilt: Da fehlende Zähne eine Krankheit darstellen, besteht eine medizinische Notwendigkeit, diese zu ersetzen. Die Versicherung ist zur Leistung verpflichtet, solange sich
aus dem abgeschlossenen Tarif keine Einschränkung ergibt. Der
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es sich bei von den Versicherern eingeholten Gutachten durchaus
auch um „Gefälligkeitsgutachten“ handelt; ausschlaggebend ist
letztlich nur ein von dem Gericht bestellter Gutachter. Beharrt
die Versicherung nachhaltig auf ihrer Verweigerungshaltung, ist
es möglich, die Versicherung mithilfe einer sogenannten „Feststellungsklage“ zu einer Erstattungszusage zu zwingen, indem
die medizinische Notwendigkeit gerichtlich festgestellt wird.
Die Rechtsprechung ist bezüglich der „medizinischen Notwendigkeit” sehr eindeutig. Danach gilt eine Behandlung dann
als „medizinisch notwendig“, (…) „wenn es nach den damaligen
objektiven medizinischen Befunden vertretbar war, sie als notwendig anzusehen“ (…) (vgl. BGH, 29.11.1978, Az. IV ZR
175/77). Das bedeutet, dass eine Behandlung, die der Zahnarzt
durchführt, geeignet sein muss, die Erkrankung zu lindern oder
zu heilen. Implantatversorgungen sind nach heutigem Stand der
Wissenschaft längst keine Luxusversorgungen mehr, sondern als
„State of the Art“ zu bezeichnen (LG Stuttgart, 07.11.2005, Az.
Abrechnung
22 O 210/02). Ebenfalls das LG Stuttgart (15.07.2002, Az. 27 O
304/01) führt zu dieser Thematik aus, die Versicherung müsse
entweder die implantologischen Leistungen aus ihrem Leistungskatalog streichen oder nur besonderen Tarifen vorbehalten oder
sie müsse es grundsätzlich akzeptieren, dass auch die Zahnmedizin sich fortentwickelt und neue Methoden sich durchsetzen.
Behaupten PKVen, auch andere vom Heil- und Kostenplan
abweichende Versorgungen seien als notwendige Versorgung
anzusehen, basiert eine solche Behauptung in der Regel lediglich
auf dem Wunsch der PKV nach Ausgabenbegrenzung. Sie ist kein
Beleg für eine fehlende medizinische Notwendigkeit der vom
Zahnarzt gewählten Versorgungsform, wobei eine Leistungskürzung insbesondere nicht auf das Vorliegen einer kostengünstigeren Behandlungsalternative gestützt werden kann.
So hat der Bundesgerichtshof bereits mit Urteil vom
12.03.2003 (Az. IV ZR 278/01) klargestellt: „Allgemeine Versicherungsbedingungen sind nicht ‚gesetzesähnlich‘ auszulegen,
sondern so, wie ein durchschnittlicher Versicherungsnehmer sie
bei verständiger Würdigung, aufmerksamer Durchsicht und
Berücksichtigung des erkennbaren Sinnzusammenhangs verstehen muss. (…) Er kann aus dem Wortlaut des § 1 Abs. 2 S. 1
MB/KK 76 nicht ersehen, dass auch finanzielle Aspekte bei der
Beurteilung der medizinischen Notwendigkeit der Heilbehandlung eine Rolle spielen sollen. (…) Er versteht wohl, dass ihm
nicht die Kosten für jede beliebige Behandlungsmaßnahme
erstattet werden, sondern nur für eine solche, die objektiv geeignet ist, sein Leiden zu heilen, zu bessern oder zu lindern. Dass
darüber hinaus der Versicherer seine Leistungspflicht nur auf die
billigste Behandlungsmethode beschränken will, erschließt sich
dem Versicherungsnehmer dagegen nicht …“ Für eine Implantatversorgung bedeutet dies folglich, dass eine Kostenübernahme
erfolgen muss, sofern diese zahnmedizinisch notwendig ist. Ein
Versicherter kann in diesem Fall nicht darauf verwiesen werden,
eine kostengünstigere Versorgung zu wählen.
Ein „zahnmedizinisches Problem“ eines Patienten kann im
Regelfall mittels verschiedener Behandlungskonzepte gelöst
werden. Etwaige Lösungsansätze sind dabei Bestandteil des
zahnärztlichen Gesprächs zwischen Patient und Behandler,
wobei die Wahl der therapeutischen Versorgungsalternative im
Ergebnis dem Patienten in Absprache mit dem fachlich ermessenden Zahnarzt überlassen bleibt. Der BGH führt höchstrichterlich dazu aus: „Nach der Rechtsprechung des erkennenden Senates ist die Wahl der Behandlungsmethode primär Sache des Arztes. Gibt es indessen mehrere medizinisch gleichermaßen
indizierte und übliche Behandlungsmethoden, die unterschiedliche Risiken und Erfolgschancen haben, besteht mithin eine echte Wahlmöglichkeit für den Patienten, dann muss diesem durch
entsprechende vollständige ärztliche Belehrung die Entscheidung darüber überlassen bleiben, auf welchem Weg die Behandlung erfolgen soll und auf welches Risiko er sich einlassen will.“
(22.09.1987 – VI ZR 238/86)
Da wir in der Regel nicht selbst mit der PKV kommunizieren,
haben wir in dem hier vorgestellten Fall folgendes Schreiben für
den Patienten verfasst:
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2015
Trainingsprogramm
Wir bieten professionelle Fortbildung für Zahnärzte
auf den Gebieten der Parodontologie und Implantologie.
Intensive persönliche Betreuung zeichnet unser Institut aus.
FOCUS Parodontologie
Parodontale Regeneration
Spaltlappentechnik
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Ästhetische Parodontalchirurgie
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Das Implantatbett – Konzepte d. Augmentation
und Site Development Teil I
20.3. | Kurs-Nr. 1541
Das Implantatbett – Konzepte d. Augmentation
und Site Development Teil II
21.3. | Kurs-Nr. 1542
Frontzahnimplantat
Implantatchirurgie
12.6. | Kurs-Nr. 1543
13.6. | Kurs-Nr. 1544
Implantatprothetik
13.11. | Kurs-Nr. 1545
FOCUS All-on-4
Das Konzept » Feste-Dritte-Zähne an einem Tag «
Begleitung eines Live-Falles über den Tag in der Klinik
15.4. | Kurs-Nr. 1591
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6.+7. 2. | Kurs-Nr. 1566 +1567
für Assistent(innen) und Student(innen)
19.+20.6. | Kurs-Nr. 1564 +1565
»My first implant«
Der Einstieg in die Implantologie vom chirurgischen Konzept
bis zur Klinik mit Hands-on-Training am Wirbelkörper
Seminare Dentalhygiene
Termine unter www.ipi-muenchen.de
Praxistage in München
Thema wird noch bekannt gegeben
4.+ 5.12. | Kurs-Nr. 1523
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Dr. Wolfgang Bolz | Prof. Dr. Hannes Wachtel | Dr. Christian Helf |
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76 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Marketing
REGIONALER ZUWACHS
Erneuter Zuwachs in der Regionalpartnerschaft des Zahnärztinnen Netzwerks. Pforzheim, Augsburg und Siegen –
das sind die neu besetzten Regionen des Zahnärztinnen Netzwerks. Außerdem bietet das Netzwerk jetzt auch eine
Praktikumsbörse für Studentinnen der Zahnmedizin. | MIRJAM BRAAS
it der Silvan KIEFER GmbH Dentallabor hat das Netzwerk
ein ehemaliges Gründungsmitglied nach einer kleinen
Auszeit wieder begrüßen dürfen. Sandra Kiefer war und ist die
regionale Ansprechpartnerin des Zahnärztinnen Netzwerks in
und um Pforzheim. Nach einer Pause startet sie jetzt mit einer
Netzwerkveranstaltung am 28. April – gemeinsam mit den
Regionalpartnern aus Stuttgart und Esslingen – durch.
In Augsburg übernimmt der Regionalpartner aus München,
Dentallabor Gibisch GmbH, seine Heimatregion. Das mit Hauptsitz in Mering in der Nähe von Augsburg ansässige Dentallabor
hat Ende Februar das erste Kick-Off in München veranstaltet und
ist seit April 2015 auch in der Region Augsburg der regionale
Ansprechpartner für die dortigen Zahnärztinnen. „Die Zahnärztinnen haben unsere Auftaktveranstaltung sehr genossen. Sie
haben Kolleginnen aus der Region kennengelernt und konnten
sich direkt über Problemstellungen aus dem Alltag austauschen“,
so Dana Axmann, die dadurch in ihrer Entscheidung, auch die
zweite Region zu eröffnen, bestärkt wurde. Die Planungen für
die erste Veranstaltung in Augsburg laufen auf Hochtouren.
Die Heimatregion des Zahnärztinnen Netzwerks in Siegen
wird ebenfalls offiziell am 5. Mai 2015 mit einer Kick-off-Veranstaltung eröffnet. Dort übernimmt die Leitung das Team um Claudia
Huhn, Inhaberin des Zahnärztinnen Netzwerks, und freut sich
darauf, „die Zahnärztinnen aus der Region im Siegerland mit
brandneuen Informationen über das Netzwerk“ zu versorgen und
real-time Feedback zu Fragestellungen des Netzwerks zu erhalten.
Im ausgezeichneten Restaurant münzwerk werden die Zahnärztinnen exklusiv in der Vinothek begrüßt und mit einem erlesenen
Gänge-Menü verwöhnt, um sich dabei kennenzulernen und zu netzwerken.
PRAKTIKUMSBÖRSE
Zahnersatz und damit Zahntechnik sind ein
wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Praxis. Vom wem könnte man als Studentin der Zahnmedizin besser lernen als
vom Meister der Zahntechnik, dem Zahntechnikermeister, dem Zahntechnikermeisterin eines Dentallabors.
Um Studentinnen der Zahnmedizin hochprofessionell mit
allem notwendigen Wissen zum Thema „Zahntechnik“ schon
während des Studiums auszustatten und ihnen darüber hinaus
die Möglichkeit für ein umfangreiches Üben anzubieten, gibt es
seit Dezember 2014 die Praktikumsbörse auf der Internetseite
des Zahnärztinnen Netzwerks. Dort kann jede Studentin der
Zahnärztinnen Netzwerk
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Die Praktikumsbörse für Zahnmedizinstudentinnen bietet zahntechnisches
Know-how zum Ausprobieren.
Zahnmedizin, die sich kostenlos im Zahnärztinnen Netzwerk
registriert hat, in dem Labor ihres Vertrauens oder in der bevorzugten geografischen Region auf eine große Zahl an Praktikumsstellen, verteilt über das ganze Bundesgebiet, zugreifen.
Die Regionalpartner stehen nicht nur für den Bereich Zahntechnik, sondern auch für alle praxisspezifischen unternehmerischen Belange entlang
des Studiums als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Sie zeigen auf, was
für die Zahnmedizinstudentinnen wichtig
ist, haben die praktische Erfahrung und teilen diese professionell mit den „Praktikantinnen“.
Informationen zum Zahnärztinnen
Netzwerk erhalten Interessierte direkt bei
den jeweiligen Ansprechpartnerinnen oder bei Mirjam Braas in
Wilnsdorf bei Siegen unter 02739 8038890 sowie unter www.
zahnärztinnen-netzwerk.de, auf facebook oder auf der App fürs
Smartphone.
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
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Recht
Privat
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MISSBRAUCH DER
NIEDERLASSUNGSFORM
Anders als noch vor einigen Jahren stehen dem Zahnarzt heute diverse
Formen der rechtlichen Ausgestaltung einer Niederlassung zur Verfügung. Wie immer hat alles seine Vor- und Nachteile: Unter gewissen
Umständen kann der Vorwurf einer missbräuchlichen Nutzung
aufkommen. | RA DR. SUSANNA ZENTAI
DR. SUSANNA ZENTAI
ist Medizinanwältin in der Kanzlei Dr. Zentai
– Heckenbücker in Köln und als Beraterin
sowie rechtliche Interessenvertreterin
(Zahn-)Ärztlicher Berufsvereinigungen tätig.
[email protected]
D
as Bundessozialgericht (BSG) hat nun entschieden, dass
eine missbräuchliche Nutzung der Kooperationsform der
Praxisgemeinschaft vorliegt, wenn Ärzte oder Zahnärzte ihre
Zusammenarbeit im Innen- und Außenverhältnis so gestalten,
wie dies für eine Gemeinschaftspraxis (heute: Berufsausübungsgemeinschaft) typisch ist.
Das heißt zunächst einmal nichts anderes, als dass es Konsequenzen haben kann, wenn tatsächlich eine andere Rechtsform
gelebt wird, als offiziell vorgegeben wird. In dem vom BSG entschiedenen Fall war es so, dass zwar offiziell eine Praxisgemeinschaft
bestand, tatsächlich aber eine Gemeinschaftspraxis „gelebt“ wurde.
Zwischen einer Praxisgemeinschaft und einer Gemeinschaftspraxis (Berufsausübungsgemeinschaft) existieren einige
grundlegende Unterschiede. Bei einer Praxisgemeinschaft beste78 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
hen zwei getrennte Praxen mit eigenem Patientenstamm. Die
Patientendaten werden getrennt verwaltet und die Behandlung
wird regelmäßig nur von einer Praxis innerhalb dieser Gemeinschaft durchgeführt. Der Zusammenschluss zu einer Praxisgemeinschaft dient vorrangig der Teilung von Ressourcen wie Geräten, Räumen und gegebenenfalls Personal. Nach außen zeigen
sich zwei rechtlich voneinander getrennte Praxen, es gibt also kein
gemeinsames Briefpapier und keine gemeinsame Homepage.
Anders ist das bei der Gemeinschaftspraxis. Sie stellt eine rechtliche Einheit dar, hat einen gemeinsamen Patientenstamm und
nur ein Patientenverwaltungssystem. Bei einem Behandlungsfehler haftet die gesamte Praxis. Nicht so bei der Praxisgemeinschaft.
Da es sich bei dieser jeweils um Einzelpraxen in eigener Verantwortung handelt, haften die Praxen jeweils nur für sich.
Recht
ten Vom-Hundert-Satz gemeinsam behandelter Patienten ein
Missbrauch der Rechtsform ‚ohne Weiteres‘ anzunehmen (…).
Zudem sind die vom Kläger angeführten Gesichtspunkte nicht
geeignet, eine hohe Patientenidentität zu ‚rechtfertigen‘ beziehungsweise der Annahme einer missbräuchlichen Nutzung entgegenzustehen. Zum einen hat der Senat bereits entschieden, dass
Fälle einer ‚kollegialen Vertretung‘ nicht aus der Zahl der von beiden Ärzten behandelten Fällen heraus zu rechnen sind (…). Dies
hat der Senat damit begründet, dass Umfang und Häufigkeit der
gemeinsamen Behandlung von Patienten gerade als Indiz für eine
DÄ/Brunner
Das Bundessozialgericht hat mit Beschluss vom 02.07.2014
(Az. B 6 KA 2/14 B) klargestellt, dass die missbräuchliche Nutzung der Kooperationsform der Praxisgemeinschaft nicht ohne
Konsequenzen bleibt. In dem konkreten Fall ging es um zwei Urologen, die in Praxisgemeinschaft zusammenarbeiteten. Im Rahmen einer erweiterten Plausibilitätsprüfung fiel der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) auf, dass über 30 Prozent der Patienten
zugleich bei beiden Ärzten in Behandlung waren und dass das
Einlesedatum der Chipkarte überwiegend identisch war. Wegen
der auffälligen erhöhten Patientenidentität forderte die KV
schließlich Geld zurück. Der Streit entbrannte und endete in
mehreren Instanzen vor Gericht, nachdem das vorgeschaltete
Widerspruchsverfahren für die Ärzte erfolglos geblieben war. Die
sich anschließenden Instanzen blieben im Ergebnis ebenfalls
erfolglos. Die Gerichte bestätigten die Rechtmäßigkeit der
Honorarrückforderung.
In der Begründung seiner Entscheidung führte das BSG aus:
„Danach liegt eine missbräuchliche Nutzung der Kooperationsform der Praxisgemeinschaft vor, wenn Ärzte oder Zahnärzte
ihre Zusammenarbeit im Innen- und Außenverhältnis so gestalten, wie dies für eine Gemeinschaftspraxis (heute: Berufsausübungsgemeinschaft) typisch ist (…). Ein hoher Anteil von
Patienten, an deren Behandlung sowohl der von der Prüfung
betroffene Arzt als auch Kollegen derselben Praxisgemeinschaft
beteiligt sind, indiziert eine missbräuchliche Nutzung der Kooperationsform (…). Ein hoher gemeinsamer Patientenanteil spricht
stets dafür, dass die Rechtsform der Praxisgemeinschaft im Praxisalltag nicht transparent realisiert wurde (…), sondern tatsächlich die für eine Gemeinschaftspraxis kennzeichnende Ausübung
der ärztlichen Tätigkeit stattfindet (…).
Bei hoher Patientenidentität muss das Patientenaufkommen
koordiniert werden, was wiederum die für die Gemeinschaftspraxis typische einheitliche Praxisorganisation erfordert (…).
Ein Formenmissbrauch ist nicht erst bei einer Patientenidentität von mehr als 50 Prozent anzunehmen; vielmehr hat der
Senat ausdrücklich betont, dass auch deutlich unter 50 Prozent
liegende Quoten ausreichen können (…).
Soweit sich die Frage des Klägers darauf bezieht, ob die
wechselweise Versorgung von Heimpatienten beziehungsweise
die wechselweise Durchführung von ambulanten Operationen
einen die Annahme einer missbräuchlichen Nutzung ‚rechtfertigenden‘ Umstand darstellt, ist zunächst darauf hinzuweisen, dass
die Rechtsprechung des Senats immer von einer hohen Quote
der gemeinsamen Behandlung von Patienten ausgegangen ist,
die grundsätzlich die Annahme eines Rechtsformmissbrauchs
trägt. Weitere Umstände, die auf einen Missbrauch hindeuten,
hat der Senat mehrfach angesprochen (…), aber nicht gefordert,
dass neben einer auffälligen Patientenidentität stets zusätzliche
Sachverhalte eines Formenmissbrauchs gegeben sein müssen. Er
entzieht sich einer generellen Festlegung, ob bei einer nur in
geringem Maße auffälligen Patientenidentität und plausiblen
Erklärungen dafür die Feststellung eines Formenmissbrauchs das
Vorliegen weiterer Anhaltspunkte erfordert. Jedenfalls im Regelfall ist nach der Rechtsprechung des Senats bei einem bestimm-
Wenn eine andere Rechtsform gelebt wird, als offiziell vorgegeben wird und
auf dem Praxisschild steht, kann dies Konsequenzen haben.
gemeinsame Praxisführung zu werten seien; bei hohen Patientenidentitäten stehe außer Zweifel, dass sie sich nicht durch Vertretungsfälle im üblichen Umfang erklären ließen. Dass innerhalb einer
Gemeinschaftspraxis eine Vertretung grundsätzlich nicht abgerechnet werden kann, ist in der Rechtsprechung des Senats geklärt.
Zum anderen ist die zwischen dem Kläger und Dr. B. abgestimmte Behandlung von Heimbewohnern durch abwechselnde
Hausbesuche in den Altenheimen mit aufeinander abgestimmten
An- und Abwesenheitszeiten der beiden Ärzte in ihren Praxen
sowie die ebenfalls aufeinander abgestimmte Durchführung von
ambulanten Operationen im Krankenhaus nur deswegen durchführbar, weil der Kläger sowie Dr. B. ihre Praxisorganisation so
gestaltet haben, wie sie für eine Gemeinschaftspraxis beziehungsweise Berufsausübungsgemeinschaft kennzeichnend ist. Seinen
‚Hausbesuchstag‘ konnte der Kläger nur durchführen, weil Dr. B.
regelhaft – wie der Partner einer Berufsausübungsgemeinschaft –
für die Versorgung seiner Patienten zur Verfügung stand. Entsprechendes gilt für die Durchführung ambulanter Operationen.
Auch die vom Kläger angeführten ‚versorgungsbedingten
Besonderheiten‘ rechtfertigen seine Vorgehensweise nicht. Es
mag durchaus sinnvoll sein, Hausbesuche in Heimen an
bestimmten Tagen zu ‚bündeln‘. Es steht dem Kläger sowie Dr.
B. frei, hierzu die Organisationsform der Berufsausübungsgemeinschaft zu wählen, so wie sie dies bereits in der Vergangenheit (bis 1997) getan hatten.“
Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 79
Recht
ZUSCHLAGSCHARAKTER
D
Maßgeblich für die Entscheidung
über die Beihilfefähigkeit war die Frage,
ob die GOZ-Nr. 2197 neben der GOZ-Nr.
6100 abrechenbar ist.
Das VG Regensburg führte dazu aus,
dass die GOZ-Nr. 6100 die „Eingliederung
eines Klebebrackets zur Aufnahme orthodontischer Hilfsmittel betreffe“ und mit
165 Punkten bewertet sei. Die GOZ-Nr.
2197 erfasse die „Adhäsive Befestigung
(plastischer Aufbau, Stift, Inlay, Krone,
Teilkrone, Veneer etc.)“ und sei mit 130
Punkten bewertet. Nach Auffassung des
Gerichts ergebe sich für einen objektiven
Empfänger bereits aus dem Wortlaut der
GOZ-Nr. 2197, dass diese auch im Zusammenhang mit der GOZ-NR. 6100
anwendbar ist. Ein Ausschluss der Abrechenbarkeit der GOZ-Nr. 2197 folge nicht
daraus, dass sich die GOZ-Nr. 6100 auf
RA JENS-PETER JAHN
ist Fachanwalt für Medizinrecht in der Kanzlei
DR. HALBE RECHTSANWÄLTE
in Köln mit einem Tätigkeitsschwerpunkt
im Zahnarztrecht.
[email protected]
Nejron Phot/Fotolia.com; Schmitz
ie Klägerin ist Beamtin des Freistaats
Bayern, des Beklagten. Im Zuge einer
kieferorthopädischen Behandlung ihres
Sohns reichte die Klägerin bei dem Beklagten einen Heil- und Kostenplan ein, welcher
bei den voraussichtlichen Kosten neben der
GOZ-Nr. 6100 auch (32 × mit Faktor 2,3)
die GOZ-Nr. 2197 mit insgesamt 538,24
Euro in Ansatz brachte. Mit Erstbescheid
lehnte der Beklagte eine Anerkennung der
Beihilfefähigkeit der Aufwendungen hinsichtlich der GOZ-Nr. 2197 ab. Den durch
die Klägerin eingelegten Widerspruch wies
der Beklagte durch Widerspruchsbescheid
ab. Die von der Klägerin eingelegte Klage,
die darauf gerichtet war, den Beklagten zu
verpflichten, die Beihilfefähigkeit der Kosten nach GOZ-Nr. 2197 anzuerkennen, hatte vor dem Verwaltungsgericht (VG)
Regensburg Erfolg (Az.: RO 8 K 14.1888).
Privat
Die GOZ-Ziffer 2197 ist Thema vieler Abrechnungsdiskussionen, ein Nebeneinander mit anderen GOZ-Nummern
regelmäßig Bestandteil von Rechtsstreitigkeiten. Die DKV droht Zahnärzten sogar mit Rückforderungen. Ein
aktuelles Urteil stellte jetzt fest, dass die 2197 neben der 6100 abrechenbar ist. | RA JENS-PETER JAHN
80 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Recht
„Klebe“brackets beziehe. Eine Festlegung über die Art und Weise
der Eingliederung lasse sich der GOZ-Nr. 6100 nicht entnehmen.
Das Gericht hat sich ausdrücklich nicht der Auffassung des
Beklagten angeschlossen, die Begriffe Adhäsivtechnik und Klebetechnik seien Synonyme. Es erkannte vielmehr an, dass die adhäsive
Klebetechnik im Gegensatz zu der Verwendung klassischer Kunststoff- oder Zementkleber einen Mehraufwand erfordere. Dieser
entstehe insbesondere bei der vorbehandelnden Konditionierung
von Schmelz und Dentin mit Säuren sowie bei dem Auftrag des Primers („Grundierer“). Daraus ergebe sich, dass der GOZ-Nr. 2197
ein Zuschlagscharakter zukomme. Dies bedeutet, dass die GOZ-Nr.
2197 gegenüber der GOZ-Nr. 6100 eine selbstständige Leistung
darstellt und beide nebeneinander abrechenbar sind. Nach Auffassung des Gerichts ergibt sich dies auch aus einem Vergleich der
Punktwerte. Bei der Anwendung der Adhäsivtechnik verbleibe für
die sonstige Tätigkeit bei der Eingliederung eines Klebebrackets nur
noch ein geringer, nicht mehr angemessener Punktwert. Dies gelte
selbst bei Berücksichtigung der Tatsache, dass dann die klassische
Klebeprozedur entfalle. Der Wert des Mehraufwands ergebe sich
auch aus einem Vergleich der GOZ-Nrn. 2050 und 2060, 2070 und
2080, 2090 und 2100 sowie 2110 und 2120.
Eine etwaige – von dem Beklagten behauptete – anderweitige Intention des Verordnungsgebers sah das VG Regensburg
nicht. Eine solche ergebe sich insbesondere nicht aus der GOZ.
Hätte der Verordnungsgeber den Anwendungsbereich der GOZNr. 2197 beschränken wollen, so hätte er dies sprachlich zum
Ausdruck bringen müssen. Dies hat er aber gerade nicht getan.
Das Gericht stellte zudem fest, dass der Mehraufwand der
adhäsiven Klebetechnik bei einem Bracket sich nicht wesentlich
von den ausdrücklich in der Klammer der GOZ-Nr. 2197 aufgenommenen Beispielen unterscheidet. Dazu stimmte das Gericht
der Klägerseite zu, die darauf hinwies, dass auch Brackets – ebenso wie die in GOZ-Nr. 2197 genannten Beispiele – in der Regel
über mehrere Jahre getragen werden.
Selbst für den Fall, dass entgegen der in dem Urteil vertretenen Ansicht eine Regelungslücke vorläge, weil die adhäsive Klebetechnik nicht unter die GOZ-Nr. 2197 falle, stellte das VG
Regensburg fest, dass insoweit jedenfalls eine analoge Anwendung der GOZ-NR. 2197 möglich wäre.
Im Ergebnis bedeutet dies, dass eine Abrechnung der GOZNrn. 2197 und 6100 nebeneinander rechtmäßig ist.
Die dargestellte Rechtsansicht vertreten neben dem VG
Regensburg auch das Landgericht (LG) Hildesheim in seinem Urteil
vom 24.07.2014 (Az.: 1 S 15/14), sowie mehrere Amtsgerichte
(AG Pankow/Weißensee, Urteil vom 10.01.2014, Az.: 6 C 43/13;
AG Recklinghausen, Urteil vom 19.12.2013, Az. 54 C 117/13).
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Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 81
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Dental Online College GmbH ......................................................Seite 47
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Deutscher Ärzte-Verlag GmbH – dent up date .........................Seite 55
Deutscher Ärzte-Verlag GmbH – Team im Fokus .......Seite 50 und 51
DGI Dt. Ges. f. Implantologie im Zahn-, Mundu. Kieferbereich e. V. ................................................Seite 11, 41 und 69
Dürr Dental AG .............................................................2. Umschlagseite
SciCan GmbH ...............................................................................Seite 59
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Sirona ............................................................................4. Umschlagseite
teamwork media Verlags GmbH .................................3. Umschlagseite
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG ...............................Seite 35
W & H Deutschland GmbH .........................................................Seite 57
GC Germany GmbH .....................................................................Seite 43
IPI GmbH Privatinstitut für Parodontologie und
Implantologie GmbH ...................................................................Seite 75
82 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Titelklappe
Ivoclar Vivadent GmbH
I N S P I R AT I O N
VOLLENDUNG
Naoki H a y as h i b es chr e i bt
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äs t h et is ch es E m p f inde n
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E r b eg reif t jed en P a t ie nte n
als In d iv id u u m m it eig ene n
Vors t ellu n g en u n d s ein er ga nz
p ers ön lich en Au s d ru cks k r a ft.
M eis t erh af t g elin g t ih m di e
Üb ert ra g u n g d ies er Wese nsart en au f Ven eers , K ro ne n
u n d Brü cke n.
Naoki H a ya shi
Pa st < < F u t u re
IS BN: 9 7 8 -4 2 6 3 4 6 2089
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Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
| 83
SIROLaser Blue
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84 | Deutscher Ärzte-Verlag | DENTAL MAGAZIN | 2015;33(4)
Maximale Schneidleistung trifft
auf höchste Behandlungsvielfalt.
3 Dioden. 21 Indikationen.
Unendliche Einsatzmöglichkeiten.
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