MVZ hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin Leiter des Laborverbundes: Dr. rer. nat. R. Lange Ärztliche Leitung des MVZ: Dr. med. Verena Jansen Ladeburger Str. 13-17, 16321 Bernau, Telefon: (0 33 38) 69 - 42 65, Fax: (0 33 38) 69 - 48 43 Diagnostik-Info Thymidin-Kinase Indikation: Pathobiochemie: Klinische Bedeutung: Einflussgrößen (in vivo): Störfaktoren (in vitro): Probenmaterial: Probennahme: Mindestprobenvolumen: Probenstabilität: Anforderung: Ansatz: Methode: Analytische Sensitivität: Funktionale Sensitivität: Analytische Spezifität: Referenzbereich: Erwartete Werte: Prognose und Monitoring von Patienten mit hämatologischen Malignomen Die Thymidin-Kinase (TK) ist an der Synthese der DNA beteiligt und katalysiert die Phosphorilierung von Desoxythymidin zu Desoxythymidin-Monophosphat. Die TK-Aktivität erhöht sich während der S-Phase des Zellzyklus beträchtlich. Die TK-Aktivität hat sich als zuverlässiger Marker für die proliferative Aktivität von Tumorzellen erwiesen. Allerdings hat sich die TK besonders im Zusammenhang mit dem Therapie-Monitoring hämatologischer Malignome bewährt. Erhöhte Serum-TK-Werte weisen auf ein hohes Risiko für eine Krankheitsprogression bei niedrig malignen Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) und bei Chronisch Lymphatischer Leukämie (CLL) hin. Bei der CLL scheint die TK unabhängig von der Binet-Klassifikation prognostische Informationen und zusätzlich unabhängige prognostische Hinweise bezüglich der Definitionskriterien einer latenten CLL zu liefern. Außerdem kann die Bestimmung der Serum-TK hilfreich sein, um zwischen Patienten mit Multiplem Myelom (MM) und solchen mit monoklonaler Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS) zu differenzieren. Weiterhin korrelieren die Serum-TK-Spiegel mit dem klinischen Staging und liefern prognostische Informationen. Sehr hohe TK-Spiegel werden bei Patienten mit akuter Leukämie beschrieben. Studien haben gezeigt, dass die Serum-TK sowohl die Aggressivität der Leukämiezellen als auch die Ansprechrate und die Überlebenszeit anzeigen kann. Erhöhte TK-Konzentrationen sind allein kein ausreichender Grund für die Annahme einer malignen Erkrankung. Bei der Diagnose und Behandlung von Tumorpatienten müssen die TK-Werte immer im Zusammenhang mit dem klinischen Bild und den Ergebnissen anderer Verfahren interpretiert werden. Die TK-Bestimmung ist nicht geeignet für Screening und Primärdiagnose. TK-Konzentrationen im Normalbereich schließen eine Erkrankung nicht aus. Der Wert der TK-Bestimmung besteht insbesondere in der Kontrolle der Tumoraktivität über einen längeren Zeitraum. Es ist zu beachten, dass Virusinfektionen (Viren der Herpes-Gruppe) zu einem Anstieg der TK-Aktivität führen können. Hämolytische Proben mit freien Hb-Werten > 0,31 mmol/l bzw. 500 mg/dl Lipämische Proben mit Triglyzerid-Konzentration > 34,2 mmol/l bzw. 3000 mg/dl Ikterische Proben mit Bilirubin-Werten > 342 µmol/l bzw. 20 mg/dl Proben mit Cholesterin-Konzentration > 12,95 mmol/l bzw. 500 mg/dl. Serum Jeweils vor einer Behandlung, möglichst Nüchternproben 200 µl 48 Stunden bei +2 bis +8 °C, dauerhaft bei -20 °C Elektronisch über WebAccess, manuell über Analysenauftragsschein Im Regelfall einmal wöchentlich Indirekter kompetitiver Chemilumineszenz-Immunoassay (CLIA), quantitative Bestimmung Untere Nachweisgrenze 0,5 U/l Als funktionale Sensitivität wird jene Konzentration definiert, bei der die Inter-AssayImpräzision einen Variationskoeffizienten von 20 % übersteigt. Sie liegt für die TK bei ≤ 5 U/l. Polyklonaler Antikörper anti-AZTMP (3’-azido-3’-deoxythymidin-monophosphat) tierischen Ursprunges 2,0-7,5 U/l MVZ hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin Leiter des Laborverbundes: Dr. rer. nat. R. Lange Ärztliche Leitung des MVZ: Dr. med. Verena Jansen Ladeburger Str. 13-17, 16321 Bernau, Telefon: (0 33 38) 69 - 42 65, Fax: (0 33 38) 69 - 48 43 Stichprobe Augenscheinlich Gesunde NHL, gesamt NHL, niedrig maligne NHL, aggressiv MM MGUS M. Hodgkin Benigne Infektionen Benigne, nicht-infektiöse Erkrankungen n 98 171 33 54 95 17 23 43 20 Mittelwert TK (U/l) 4,25 24,2 9,8 38,4 20,5 2,6 12,8 7,2 5,3 Beobachteter 95-%-Bereich 1,98-7,5 0,85-98,0 1,5-25,0 0,5-227,4 0,5-104,1 0,5-6,9 3,3-45,8 2,9-17,8 1,1-10,8 Literaturliste auf Anfrage. Ihr Ansprechpartner für diese Diagnostik-Info im Labor ist Fr. Dr. med. Verena Jansen