Aus der Medizinischen Klinik 1 mit Poliklinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. med. M.F. Neurath Spektrum und Komplikationen sonographisch gesteuerter Interventionen an der Medizinischen Klinik I Erlangen in den Jahren 2007-2008 Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vorgelegt von Franz Josef Ertl aus Fürth Gedruckt mit Erlaubnis der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Dekan: Prof. Dr. J. Schüttler Referent: Prof. Dr. D. Strobel Korreferent: Prof. Dr. M. F. Neurath Tag der mündlichen Prüfung: 02. März 2011 Widmung Meiner Mutter Sie hat, bis zu ihrem Tod, mein bisheriges Leben stets mit viel Liebe begleitet. 1 Inhaltsverzeichnis 1. A. Zusammenfassung B. Summary 2. Einleitung 3. Material und Methoden 3.1. Patienten 3.2. Datenaufnahme 3.3. Definition der Variablen 3.3.1. Vorerkrankungen 3.3.2 Begleitmedikation 3.3.3. Laborparameter 3.3.4. Indikation 3.3.5. Lokalisation 3.3.6. Punktionsnadeln 3.3.7. Indikation/histologisches Ergebnis 3.3.8. Komplikationen a. Hb-Abfall größer 2g/dl b. Klinisch relevante Blutungen c. Schmerzen 3.4. Statistik 4. Ergebnisse 4.1. Sektrum sonographischer Interventionen 2 4.1.1. Leberparenchymbiopsie 4.1.2. Biopsie fokaler Leberläsionen a. diagnostische Punktionen b. therapeutische Punktionen 4.1.3. Pankreas 4.1.4. Lymphknotenpunktionen 4.1.5. Milzparenchym- und raumforderungspunktionen 4.1.6. sonstige Punktionen 4.2. Nadeln 4.2.1. Feinnadeln < 1mm 4.2.2. Grobnadeln > 1mm 4.2.3. Drainagen 4.2.4. Tumorablationsnadeln 4.3. Komplikationen 4.3.1. Hb-Abfall 4.3.2. Transfusionsbedürftige Blutungen 4.3.3. Blutungen mit Todesfolge 4.3.4. Schmerzen 4.3.5. Sonstiges 4.4. Patientenbezogene Risikofaktoren 4.4.1. Vorerkrankungen 4.4.2. Begleitmedikation 5. Diskussion 6. Literaturverzeichnis 7. Lebenslauf 8. Danksagung 3 1. A Zusammenfassung B Summary Ziel: Über einen Zeitraum von 2 Jahren wurden 546 sonographisch gesteuerte Interventionen der Organe Leber, Pankreas, Milz und andere, hinsichtlich dem Indikationsspektrum und möglicher Komplikationen retrospektiv untersucht. Material und Methoden: Erfasst wurden die Daten aller Patienten, die im Zeitraum vom 01.01.2007 bis 31.12.2008 an der Medizinischen Klinik 1 der Universität Erlangen/Nürnberg untersucht wurden, bezüglich klinisch relevanter Blutungskomplikationen mit Transfusion von Erythrozytenkonzentraten, Hb-Abfall von größer 2g/dl, Komplikationen wie Schock, Verlegung auf die Intensivstation, Operation, Tod, sowie dem Auftreten von postinterventionellen Schmerzen mit der Notwendigkeit der Schmerzmittelgabe. Die Datenanalyse erfolgte mit PASW 17, als statistischen Test zur Ermittlung der Signifikanz verwendeten wir den Exakten Test nach Fischer. Ergebnisse: Die Analyse der 546 sonographisch gesteuerten Interventionen erfolgte nach dem entsprechenden Zielorgan (Leber n=473, Pankreas n=44, Milz n=5, Lymphknoten n=9 und übrige n=16) sowie nach der Intention der Punktion (diagnostisch und therapeutisch). Es wurden 301 Leberparenchym-, 207 Leberraumforderungspunktionen, 53 Radiofrequenzablationen, 42 diagnostische Pankreaspunktionen und 15 Drainageneinlagen durchgeführt. Unterschieden wurde, ob die Punktion mit einer Feinnadel (Durchmesser kleiner 1 mm), oder mit einer Grobnadel (Durchmesser größer 1mm) erfolgte, da letztere als potentiell komplikationsreicher gilt. Für die therapeutischen Punktionen (Drainageneinlagen und Radiofrequenzablationen) kamen spezielle Nadeln zur Anwendung (überwiegend 2,0mm RFA-Nadeln). 437 Interventionen erfolgten mit einer Grobnadel, 51 mit einer Feinnadel, 40 mit einer RFA-Nadel und 15 mit Nadeln für eine Drainage. Die beiden vorher definierten Variablen Transfusionen von Erythrozytenkonzentraten und Hb-Abfall größer 2 traten jeweils in 3 von 546 Fällen (0,5%) auf. Es fand sich jedoch keine statistisch signifikante Korrelation der Blutungsereignisse zu den Variablen Vormedikationen, Nadelstärken, Organe und 4 Indikationen. Bezüglich der Variablen Leberzirrhose und pathologischen Gerinnungswerte (Quick kleiner 50) zeigte sich ein höheres Blutungsrisiko im Vergleich zu Patienten mit normalem Gerinnungsstatus. Bei der Schmerzmittelgabe zeigte sich kein signifikanter Unterschied, ob eine Fein-, oder Grobnadel zur Verwendung kam. Bei der Unterscheidung zwischen diagnostischer und therapeutischer Punktion konnte jedoch bezüglich Schmerzmittelbedarf ein signifikanter Unterschied gezeigt werden (p<0,05). Schlussfolgerung: Klinisch relevante Blutungen bei sonographisch gesteuerten Punktionen sind seltene Ereignisse (0,5%). Nur eine deutlich pathologisch veränderte Gerinnung scheint ein Risikofaktor zu sein. Therapeutische Punktionen haben prozentual gesehen eine etwas höhere Komplikationsrate hinsichtlich Blutung und postinterventionellem Schmerz. In der Hand eines erfahrenen Untersuchers und unter Beachtung der Gerinnungssituation können sowohl diagnostische, als auch therapeutische Interventionen, als sicher für den Patienten gesehen und komplikationsarm durchgeführt werden. 5 Purpose: Within a 2-year period 546 ultrasound-guided interventions were performed by means of retrospection of the organs liver, pancreas, spleen and others with respect to the indication spectrum and all sorts of complications. Materials and Methods: The test was based on the data of all the patients who underwent treatment at the Medical Clinic 1 of Erlangen/Nuremberg University from 01/01/2007 to 12/31/2008 due to hemorrhagic complications of clinical relevance and due to transfusions of erythrocytic concentrates, a decline in haemoglobin in excess of 2g/dl, complications such as a state of shock, the transfer to the intensive care unit, surgery undergone, cases of death as well as the occurrence of the postinterventional pain requiring the administration of analgetics. The data analysis was made by means of PASW 17. The Exact Test according to Fischer was used to find out the significance with respect to statistic requirements. Results: The analysis of the 546 ultrasound-guided interventions was carried out according to the appropriate target organ (liver n=473, pancreas n=44, spleen n=5, lymphatic glands n=9 and the others n=16) as well as according to the purposeof puncture amounted to 301 cases of liver parenchyma and 207 liver space-occupying lesions. 53 radio-frequency ablations, 42 cases of diagnostic pancreas punctures and 15 drainage insertions were made. Differentiation was made with respect to whether the puncture was performed by means of a fine needle (less than 1 mm in diameter) instead of a coarse one (in excess of 1 mm in diameter) since such is considered to have a potentially stronger tendency towards complications. In the case of therapeutic punctures (drainage insertions and radio-frequency ablations) special needles were used, mainly 2,0 mm RFA-needles. 437 interventions were performed by means of a coarse needle, 51 by means of a fine needle, 40 by means of a RFAneedle, and 15 by means of needles appropriate for drainage. The two Variable – as defined beforehand – transfusions of erythrocytic concentrates and the decline in haemoglobin in excess of 2 g/dl occurred each in 3 out of 546 cases (0,5 per cent). However, no correlation of the bleeding event of statistic significance with the Variable premedication, needle diameter, organs and indications could be observed. With respect to the Variable hepatic cirrhosis and the pathologic clotting values (Quick less than 50) a higher bleeding risk could be observed if compared to patients with a normal coagulation status. No significant difference could be ascertained 6 when analgetics were administered no matter whether a fine needle or a coarse needle had been used. However, a significant difference could be observed (p less than 0,05) with respect to the dose of analgetics administered when a differentiation between diagnostic and therapeutic puncture is made. Conclusion: Ultrasound-guided punctures rarely result in bleedings of clinical relevance (0,5 per cent). Only if the coagulation has assumed a considerable pathologic structure a risk factor seems to be given. With respect to bleeding and post-interventional pain complications resulting from therapeutic punctures have a slightly higher percentage rate. An experienced examiner taking into account the blood clotting factors can perform both diagnostic and therapeutic interventions with a minimum of complications for the patients, offering them a feeling of security. 7 2. Einleitung An der Medizinischen Klinik I der Universität Erlangen-Nürnberg wurden in den Jahren 2007 und 2008 546 sonographisch gesteuerte Punktionen durchgeführt. Die Gesamtzahl der Interventionen verteilt sich auf 11 Untersucher (in absteigender Häufigkeit der durchgeführten Punktionen aufgeführt: 200-94-61-48-45-39-37-8-86). Das Spektrum reichte von diagnostischen Punktionen parenchymatöser Organe und Raumforderungen mit Fein- und Grobnadeln bis hin zu Abszesspunktionen und -drainagen und Radiofrequenzablationen. Ultraschallgesteuerte Punktionen sind ein allgemein anerkanntes Standardverfahren in der Diagnostik und Therapie bezüglich der Dignität von Raumforderungen parenchymatöser Organe, zur Abklärung unspezifischer Parenchymveränderungen, zur Punktion und Drainage von Abszessen und zur Radiofrequenzablation maligner Raumforderungen. Durch die Verwendung des Ultraschalls im Gegensatz zur computertomographischen Punktion bietet sich der Vorteil der raschen Verfügbarkeit, der Kosteneffizienz und der fehlenden Strahlenbelastung. Der Ultraschall bietet im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren die höchste Ortsauflösung und ermöglicht eine Echtzeitdarstellung. In bereits länger zurückliegenden großen Studien finden sich nach sonographisch gesteuerten Punktionen sogenannte Blutungskomplikationen in Höhe von 0,35%4,1% ( 20,26,36,40,56). Hier wird jedoch zum Teil nicht nach der Notwendigkeit der Gabe von Erythrozytenkonzentraten und der Höhe des jeweiligen Hb-Abfalls differenziert. In der zuletzt veröffentlichten Studie mit ähnlichem Design fanden sich transfusionsbedürftige Blutungen in Höhe von 0,4% (18). Ziel dieser Studie war es, einerseits das Auftreten einer Blutungskomplikation (getrennt erfasst nach Transfusion von Erythrozytenkonzentraten und einem HbAbfall >2g/dl) in Abhängigkeit von prätherapeutischen Risikofaktoren, des punktierten Organs, der Indikation und der Nadelstärke, andererseits das Auftreten von Schmerzen in Abhängigkeit von der Indikation und der verwendeten Nadelstärke zu erfassen. Hierzu analysierten wir retrospektiv die Daten aller Patienten, die in den Jahren 2007 und 2008 in der Ultraschallabteilung der Medizinischen Klinik 1 der Universität Erlangen/Nürnberg eine sonographische Intervention erhielten. 8 3.Materialien und Methoden 3.1. Patienten Wir führten eine retrospektive Studie ultraschallgesteuerter Punktionen hinsichtlich Indikation (diagnostisch und/oder therapeutisch) und Komplikationen (Blutung und/oder Schmerz) durch. Dabei wurden alle Patienten, die zwischen 1.Januar 2007 bis 31. Dezember 2008 in der Ultraschallabteilung der Medizinischen Klinik I der Universität Erlangen-Nürnberg punktiert worden waren, untersucht. Von ursprünglich 581 Patienten konnten 546 bei ausreichender Datenlage aufgenommen werden. 3.2. Datenaufnahme Die gewonnenen Daten wurden standardisiert in eine 71 Variablen (57 Variablen mit definiertem Inhalt) umfassende PASW-Statistics-Maske (Version 17.0, SPSS Inc., Chicago, USA) eingetragen. Dabei wurden unter anderem Vorerkrankungen, Begleitmedikation, Blutwerte (Hämoglobin, Thrombozytenzahl und Gerinnung) vor und nach Punktion, Zugangsweg der Punktion, Organ der Punktion, sowie Größe und Lokalisation der fokalen Läsionen, Nadel- und Drainagenstärke, histologisches Ergebnis, Komplikationen wie Schmerzen und/oder Blutungen, Blutungszeitpunkt und eventuell notwendige Interventionen festgehalten. In Freitextvariablen bestand zudem die Möglichkeit, zusätzliche Informationen zu dokumentieren. 3.3. Definitionen der Variablen An allgemeinen Informationen nahmen wir Name des Patienten, Geburts- und Punktionsdatum sowie den Namen des Untersuchers auf. Relevante Variablen für die Untersuchung waren: 3.3.1 Vorerkrankungen Als für Komplikationen relevante Vorerkrankungen wurden Leberzirrhose, koronare Herzkrankheit sowie Gerinnungsstörungen definiert. Zur Datengewinnung verwendeten wir den Diagnoseblock im aktuellen Arztbrief der Patienten. Die Diagnosen mussten explizit aufgeführt sein. Die Leberzirrhosen unterteilten wir noch 9 einmal anhand ihrer Gerinnungswerte, vor allem des Quickwertes in 3 Untergruppen: Patienten mit Quick > 70% (INR: <1,25) entsprechend der Quickgruppe 1, Quick 5070% (INR: >1,25 und < 1,59) = Gruppe 2 und Quick < 50% (INR: >1,59) = Gruppe 3. 3.3.2 Begleitmedikation Die Begleitmedikation der Patienten unterschieden wir hinsichtlich ihres Einflusses auf die Blutgerinnung. Ingesamt legten wir vier Medikationsgruppen fest: Erstens Antikoagulantien, zweitens Thrombozytenaggregationshemmer, drittens nichtsterioidale Antirheumatika und viertens sonstige Medikamente, die die Gerinnung nicht beeinträchtigen. Dabei berücksichtigten wir die Medikation bis zu sieben Tage vor Punktion, soweit das möglich war. Die Daten stammten aus der Patientenkurve und der Medikamentenanamnese bei Aufnahme. 3.3.3.Laborparameter: Relevante Laborwerte waren der Hb-Wert vor Punktion, sowie die Thrombozytenzahl und die bereits oben aufgeführte aktuelle Gerinnung (Quick, INR und PTT). Nach der Punktion wurde dokumentiert, ob die festgelegten HbKontrollen (4, 24 und 48 Stunden nach Punktion) durchgeführt worden waren. 3.3.4.Indikation: Unterschieden wurde, ob es sich um eine diagnostische und/oder eine therapeutische Punktion handelte und auf welches Organ sich die jeweilige Punktion bezog. 3.3.5 Lokalisation: Bei Leberparenchympunktionen wurde der Leberlappen, bei fokalen Leberläsionen wurden neben dem Leberlappen noch die Größe der zu punktierenden Raumforderung sowie das Segment aufgenommen. Bei Pankreaspunktionen wurden ebenfalls die Größe sowie die Lokalisationen Caput, Corpus oder Cauda aufgenommen. Für die sonstigen Punktionen wurden das Punktionsziel und gegebenenfalls die Größe in Freitextvariablen festgehalten. 10 3.3.6 Punktionsnadeln Die Nadelstärke wurde von uns direkt aus dem Punktionsprotokoll übernommen. Unterschieden wurde nach Nadeltyp und Größe in Gauge, Millimetern und French der verwendeten Nadeln und Drainagen. Weiterhin wurden die Anzahl der Punktionen und die Größe der gewonnenen Zylinder festgehalten. 3.3.7 Indikation/ histologisches Ergebnis Für die Auswertung der Indikationen verwendeten wir den jeweiligen Befund des Pathologen. Hierbei teilten wir das Ergebnis hinsichtlich Dignität allgemein und speziellem Befund geordnet nach Organen auf. Es wurden nur Diagnosen kodiert, so dass die Variablen bei Leberparenchym, Leberläsionen und Pankreasraumforderungen metrisches Niveau erreichen. Für Leberparenchym gab es folgende Kodiermöglichkeiten: Hepatitis B, Hepatitis C, Steatosis hepatis, Autoimmunhepatitis, primär biliäre Zirrhose, primär sklerosierende Cholangitis, nicht-alkoholische Steatohepatitis, alkoholische Steatohepatitis, toxischer Leberparenchymschaden, Zirrhose und Andere. Zusätzlich waren alle Kombinationen von Diagnosen möglich. Für Hepatitiden wurde, soweit angegeben, auch der Ludwigscore festgehalten. Bei Leberläsionen unterschieden wir folgende histologische Ergebnisse: Hämangiom, fokal noduläre Hyperplasie, Metastase, Hepatozelluläres Karzinom, Regeneratknoten, fokale Verfettung, fokale Nicht-Verfettung, Lymphom, Zyste, Adenom, cholangiozelluläres Karzinom, Abszess, sonstiges sowie unklare Diagnosen. Bei den Metastasen wurde zusätzlich in einer Freitextvariablen der Primarius festgehalten. Für Pankreashistologien konnte folgendes kodiert werden: Adenokarzinom, Entzündung, normales Pankreasgewebe, Bindegewebe ohne Pankreas und anderes. Ergebnisse sonstiger Punktionen wurden, wie die Lokalisation, als Freitextvariable aufgenommen. 11 3.3.8 Komplikationen A. Hb-Abfall größer 2g/dl Als einen relevanten Hb-Abfall definierten wir einen Hb-Abfall von mehr als 2g/dl, außerdem wurde dieses Ereignis von uns hinsichtlich der Zeit unterteilt: Wir unterschieden 3 Gruppen: Abfall innerhalb der ersten 24 Stunden nach Punktion, innerhalb von 24 bis 48h und nach 48 h. Als Parameter nutzten wir die Blutbildkontrollen 4 Stunden nach der Punktion, sowie die Werte am ersten und zweiten Tag danach. Das Vorhandensein dieser Kontrollen wurde von uns in einer Extravariablen festgehalten. Als Ausgangswert wurden Blutbilder und Gerinnungswerte, welche meist kurz vor der Punktion bestimmt worden waren, verwendet. Da die meisten Patienten nach einer unkomplizierten Punktion in aller Regel bereits am nächsten Tag entlassen wurden, lag der Hb-Wert nach mehr als 48h häufig nicht vor (371, dies entspricht 67,9% der Fälle). B. Klinisch relevante Blutungen Hierunter verstanden wir die Gabe von Erythrozytenkonzentraten, Blutungen mit Todesfolge und Blutungen, welche eine chirurgische Intervention mit der Folge einer Blutstillung nach sich zogen. C. Schmerzen Unserer Definition nach waren Schmerzen dann gegeben, wenn der Patient Schmerzmittel nach der Intervention brauchte. Informationen darüber erhielten wir aus der Patientenkurve, dem Pflegebericht sowie den Überwachungsprotokollen. 3.4. Statistik Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte mit Hilfe des Exakten Tests nach Fisher. Das Signifikanzniveau liegt bei p< 0,05. 12 4. Ergebnisse 4.1. Spektrum sonographischer Interventionen In den Jahren 2007/2008 wurden insgesamt 546 sonographisch gesteuerte Punktionen abdomineller Organe und Raumforderungen unterschiedlicher Lokalisation durchgeführt. Dabei wurden 301 Leberparenchympunktionen und 207 diagnostische Biopsien fokaler Läsionen der Leber vorgenommen, sowie 53 Leberläsionen therapeutisch behandelt. Pankreas wurde 42 Mal diagnostisch und zwei Mal therapeutisch punktiert. Des Weiteren wurden aus neun Lymphknoten und fünfmal aus Milzparenchym Biopsien gewonnen. Selten (insgesamt 16 Punktionen in den Jahren 2007/2008) wurde Folgendes abdominal punktiert: Nebenniere, Magenwand, Peritoneum, Gallengang und Raumforderungen im Bereich des Truncus coeliacus. Extraabdominell wurde eine Weichteilraumforderung im Bereich der Schulter zum Ausschluß einer Melanommetastase punktiert, sowie Raumforderungen der Leiste, des M. rectus abdominis, der Lunge, paravertebral thorakal und interkostal. Tabelle 1 Punktiertes Organ/Art des Eingriffs N = 635 Leber – Parenchym 301 Leber – Raumforderung (diagnostisch) 207 Leber – Raumforderung (therapeutisch) 53 Pankreas – Raumforderung (diagnostisch) 42 Pankreas – Raumforderung (therapeutisch) 2 Lymphknoten 9 Milz 5 Punktionen anderer Lokalisationen 16 Bei den 546 Punktionen wurde 502 mal (91,9%) Material zur histologischen Bearbeitung und zur mikrobiologischen Untersuchung gewonnen. Bei 43 Eingriffen (7,9%), bei denen keine histologische Begutachtung stattgefunden hat, handelt es 13 sich um entweder reine Radiofrequenzablationen ohne vorangehende Punktion zur Histologiegewinnung, oder um Drainageleinlagen. 1 mal (0,2%) lag kein histologischer Befund vor. Die sonographischen Interventionen ergaben folgende histologischen Diagnosen: 4.1.1 Leberparenchymbiopsie Es wurden 301 reine Leberparenchympunktionen durchgeführt. Jedoch war die Anzahl der Befunde Leberparenchym höher, da auch bei Leberraumforderungen häufig das umliegende Leberparenchym mitbeurteilt wurde. Die einzelnen Diagnosen (Tabelle 2) unterteilen sich folgender Maßen: Zirrhose war die am häufigsten gestellte Diagnose. Sie wurde in insgesamt 78 von 368 Fällen (21,2%) gestellt. Bei 48 Patienten (61,5%) kam sie als alleinige Diagnose vor, 30 Patienten wiesen weitere Befunde auf. Die meisten Patienten litten entweder an einer Hepatitis C (11 Fälle, 14%) oder an einer Steatosis hepatis (8 Fälle, 10,3%). Hepatitis C wurde in insgesamt 76 von 368 (20,7%) Fällen diagnostiziert. In 68 von 76 Fällen (89,5%) stellte Hepatitis C die alleinige Diagnose dar, bei 8 (10,5%) weiteren Patienten kam sie in Kombination mit weiteren Diagnosen vor. Die häufigste Kombination war hier Hepatitis C + Steatosis hepatis, gefolgt von Hepatitis C + toxischem Leberparenchymschaden. An dritter Stelle folgt die Steatosis hepatis, die insgesamt 46-mal diagnostiziert wurde. 27 Patienten (58,7 % aller Steatosen) hatten nur eine Steatosis hepatis, bei 19 (41,3 %) Patienten gab es weitere Auffälligkeiten. Am häufigsten kam die Kombination mit Zirrhose s.o. (8 Fälle, 17,8%) vor, gefolgt von Hepatitis C + Steatosen (4 Fälle, 8,9%). Des Weiteren litten 23 Patienten unter einer chronischen Hepatitis B. In 18 Fällen war ein toxischer Leberparenchymschaden zu diagnostizieren und ebenfalls bei 18 Punktionen war die Diagnose eine Autoimmunhepatitis. Weniger häufig kamen die alkoholische (n=8) und die nicht-alkoholische (n=12) Steatohepatitis sowie die primär biliäre Zirrhose (n=5) und die primär sklerosierende Cholangitis (n=5) vor. In 81 Fällen (22,0%) wurden andere Diagnosen gestellt (18 Fibrosen unklarer Ätiologie, 14 Hepatitiden, die nicht näher eingeteilt worden waren, elf Cholangitiden, 9 Verfettungen, fünf portale Entzündungen, 4 Siderosen, zwei granulomatöse Hepatitiden, zwei mal Gewebeeosinophilie, zwei Begleitreaktionen 14 bei generalisiertem Entzündungsprozess, eine Hämochromatose, eine Lipofuszinose, eine toxische Hepatitis, eine Virushepatitis, ein chronisches lymphoplasmazelluläres Infiltrat und eine noduläre regeneratorische Hyperplasie. Normales Lebergewebe ohne pathologische Auffälligkeiten wurde in sechs Fällen punktiert. Tab. 2 Pathologische Befunde bei Leberparenchympunktion (in absteigender Häufigkeit) Histologische Diagnose N* % Zirrhose Hepatitis C Steatosis hepatis Hepatitis B Toxischer Leberparenchymschaden Autoimmunhepatitis Fibrose unklarer Ätiologie Unspezifische Hepatitiden Nicht-alkoholische Steatohepatitis Cholangitis Verfettung Alkoholische Steatohepatitis Normales Lebergewebe Primär sklerosierende Cholangitis Primär biliäre Zirrhose Portale Entzündung Siderose Granulomatöse Hepatitis Gewebeeosinophilie Begleitreaktion bei generalisiertem Entzündungsprozess Nodulär regeneratorische Hyperplasie Lipofuszinose Chronisch lymphoplasmazelluläres Infiltrat Toxische Hepatitis Virushepatitis Hämochromatose 78 76 46 23 18 18 18 14 12 11 9 8 6 5 5 5 4 2 2 2 21,2 20,7 12,5 6,3 4,9 4,9 4,9 3,8 3,3 3,0 2,5 2,2 1,6 1,3 1,3 1,3 1,0 0,5 0,5 0,5 1 0,3 1 1 0,3 0,3 1 1 1 0,3 0,3 0,3 *Mehrfachbefunde möglich 15 4.1.2 Biopsie fokaler Leberläsionen A. Diagnostische Punktionen Es wurden 207 diagnostische Punktionen bei Tumoren der Leber vorgenommen. Die Größe der Raumforderungen lag dabei zwischen 1,0 bis 22,5 cm. 137 Biopsien wurden als maligne eingestuft (66,2%) und 70 Biopsate als benigne (33,8%). Bei den malignen Befunden war Metastase die häufigste Diagnose mit 68 Fällen (49,6% aller maligner Histologien), gefolgt von HCC mit 40 Fällen (29,2%) und 23 cholangiozellulären Karzinomen (16,8%), fünf Lymphomen (3,7%), sowie 1 fibrolamelläres Karzinom (0,7%). Die Primarii der Metastasen lassen sich in 14 kolorektale Karzinome (20,6%), 10 Pankreaskarzinome (14,7%), zehn Bronchialkarzinome (14,7%, alle histologischen Subtypen), sieben neuroendokrine Karzinome (10,2%), sechs Mamma-Karzinome (8,8%) und 2 Seminome (2,9%) unterteilen. Adenokarzinome der ableitenden Gallenwege DD des Pankreas traten in 4 Fällen auf (5,8%), in 3 Fällen konnte die Organherkunft der Adenokarzinome letztlich nicht geklärt werden (4,4%). Jeweils einzeln traten als Primärtumor ein Nierenzellkarzinom, ein Adenokarzinom des GI-Trakts, ein Oesophaguskarzinom, ein malignes Melanom, ein Endometriumkarzinom, ein Ovarialkarzinom, ein Urothelkarzinom, ein Rhabdomyosarkom und ein GIST des Magens auf. Bei zwei Metastasen konnte der Primarius nicht differenziert werden (CUP-Syndrom). Bei zehn Patienten wurde in einer zweiten Sitzung, zu einem späteren Zeitpunkt, eine sonographisch auffällige, in der ersten Histologie jedoch als benigne eingestufte Raumforderung, erneut biopsiert. Die Größe dieser Tumoren lag zwischen 2,3cm und 8,9cm. Bei sieben dieser zehn Patienten mit einer Rebiopsie konnte schließlich ein maligner Tumor (2 mal CCC, 1 mal HCC und 4 Metastasen: Adenokarzinom, Neuroendokrines Karzinom, Pankreaskarzinom, Rhabdomyosarkom) diagnostiziert werden. (Rebiopsierate 10 von 207, dies entspricht 4,8%). Bei den anderen 3 Tumoren bestätigte sich die Diagnose eines benignen Tumors. 16 Tab. 3 Primärtumore der Metastasen Ursprung der Metastasen Kolonkarzinome N = 68 14 % 20,6 Pankreaskarzinome 10 14,7 Bronchialkarzinome 10 14,7 Neuroendokrine Karzinome 7 10,2 Mamma-Karzinome 6 8,8 Adenokarzinome: ableitende 4 5,8 Adenokarzinome unklarer Herkunft 3 4,4 Seminome 2 2,9 Oesophaguskarzinom 1 1,5 Malignes Melanom 1 1,5 Endometriumkarzinom 1 1,5 Ovarialkarzinom 1 1,5 Adenokarzinom des GI-Trakts 1 1,5 Nierenzellkarzinom 1 1,5 Epithelialer Tumor 1 1,5 GIST Magen 1 1,5 Rhabdomyosarkom 1 1,5 Urothelkarzinom 1 1,5 CUP Syndrom 2 2,9 Gallenwege DD Pankreas Die benignen Raumforderungen (n = 70) teilen sich ebenfalls sehr vielfältig auf. Den häufigsten Befund stellte die fokale Verfettung mit 11 von 70 Fällen (15,7%, 5,3% aller Leberraumforderungspunktionen). Des Weiteren gab es elf Abszesse, neun Regeneratknoten, vier Hämangiome, drei Adenome, drei fokale noduläre Hyperplasien, drei fokale Nichtverfettungen und zwei Cholangiome. Außerdem wurden zwei Vernarbungen, eine fokale Nekrose, eine Echinokokkose, ein inflammatorischer Pseudotumor, ein biliäres Papillom, eine Zyste, ein dysplastischer Knoten, ein Angiomyolipom, ein Hämangioendotheliom und ein biliär 17 differenzierter benigner Tumor diagnostiziert. In den übrigen Fällen diagnostizierte der Pathologe ausschließlich Erkrankungen des Leberparenchyms. Tab. 4 Pathologische Befunde der Leberraumforderungspunktionen Pathologische Diagnosen N= % Benigne Maligne 207 Metastase Hepatozelluläres Karzinom Cholangiozelluläres Karzinom Lymphom Fibrolamelläres Karzinom 68 40 23 5 1 32,9 19,3 11,1 2,4 0,5 Fokale Verfettung Abszess Regeneratknoten Hämangiome Adenom FNH Fokale Nichtverfettung Cholangiome Cholangitis Vernarbung Echinokokkose Inflammatorischer Pseudotumor Lipofuszinose Biliäres Papillom Zyste Dysplastischer Knoten Biliär differenzierter benigner Tumor Nekrotisches Gewebe Angiomyolipom Hämangioendotheliom Sklerosezone Übrige, z.B. Chronisch floride portale Entzündung 11 11 9 4 3 3 3 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 9 5,3 5,3 4,3 1,9 1,4 1,4 1,4 1,0 1,0 1,0 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 4,3 B. Therapeutische Punktionen Es wurden 53 therapeutische Punktionen durchgeführt. Davon entfielen 40 auf Radiofrequenzablationen von Lebertumoren. In 27 Fällen wurden HCCs behandelt, 18 in sechs Fällen Metastasen eines Kolonkarzinoms, in fünf Fällen Metastasen eines Mammakarzinoms und in 2 Fällen ein Cholangiozelluläres Karzinom. Zwölf Leberabszesse wurden punktiert und oder drainiert, eine Zyste wurde drainiert. 4.1.3 Pankreas Pankreas wurde deutlich weniger häufig punktiert als Leber. In den Jahren 2007/2008 fanden insgesamt 42 diagnostische Punktionen und zwei Drainagen einer Pankreaszyste statt. Dabei lag die Größe der Raumforderungen zwischen 2,5 cm bis 20 cm. Die meisten Tumoren und Zysten waren hierbei im Caput lokalisiert (37, 84% der Pankreaspunktionen), 5 Tumore lagen im Corpus (11,3%). In 2 Fällen war keine anatomische Zuordnung erfolgt. Bei den histologischen Befunden (Tabelle 5) ergaben sich folgende Ergebnisse: 28 Patienten (entspricht 63,6% der Pankreaspunktionen, 5,1% aller Punktionen) hatten ein Adenokarzinom des Pankreas, in fünf weiteren Fällen wurde eine Entzündung diagnostiziert, ein Patient hatte ein makrozystisches seröses Adenom , ein Patient hatte eine muzinöse Metaplasie, jeweils einmal fanden sich Anteile eines neuroendokrinen Tumors, eines gut differenzierten endokrinen Tumors und eine Metastase eines B-Zell-Lymphoms. Es fanden sich auch zwei echte Pankreaszysten. Vergleichbar mit der Rebiopsie von Leberraumforderungen konnten bei zwei von fünf Patienten mit dem Befund einer Entzündung in der Histologie, sowie bei einem Patienten mit der histologischen Diagnose Bindegewebe ohne Nachweis von Pankreasgewebe, durch eine erneute Punktion der Raumforderung zu einem späteren Zeitpunkt ein Pankreaskarzinom diagnostiziert werden (Rebiopsie 3 von 42, dies entspricht 7,1%). Bei einem Patienten ergab die Punktion normales Pankreasgewebe, bei einem fand sich fibrosiertes Gewebe und bei einem anderen nekrotisches Material. Zweimal erfolgte eine Drainageneinlage. Tab. 5 Pathologische Diagnosen Pankreas Indikationen zur N=44 % 28 5 63,6 11,2 Pankreaspunktion Adeno-Carcinom Entzündung 19 Drainageneinlage Bindegewebe ohne Nachweis von Pankreas Makrozystisches seröses Adenom Muzinöse Metaplasie Anteile eines neuroendokrinen Tumors Gut differenzierter endokriner Tumor Normales Pankreasgewebe Nekrotisches Material B-Zell Lymphom Fibrosiertes Gewebe 2 1 4,5 2,3 1 2,3 1 1 2,3 2,3 1 2,3 1 1 1 1 2,3 2,3 2,3 2,3 4.1.4 Lymphknotenpunktionen Es wurden insgesamt neun Lymphknoten punktiert. Histologisch fand sich in 6 Fällen eine Malignität (66,6% der Lymphknotenpunktionen, überwiegend Metastasen, welche Ösophagus, Lunge und Magen zugeordnet werden konnten), in den 3 anderen Fällen wurde ein benigner Befund (Sarkoidose, peripheres Blut, benigne Veränderungen) gefunden. 4.1.5 Milzparenchym- und raumforderungpunktionen In den Jahren 2007/2008 wurde fünfmal Milzparenchym bzw. eine Raumforderung punktiert. Die histologischen Befunde sind in Tabelle 6 aufgelistet. 4.1.6 Sonstige Punktionen Es fanden 16 weitere Eingriffe statt, die oben genannten Organen nicht zugeordnet werden können und in der nachfolgenden Tabelle angeführt werden. (Tabelle 6). Tab. 6 sonstige Punktionen Lokalisation sonstiger Histologisches Ergebnis Punktionen Milz Milz Milz Non-Hodgkin-Lymphom Non-Hodgkin-Lymphom Extramedulläre Blutbildung 20 Milz Milz LK Truncus coeliacus LK Axilla LK Mesenterialwurzel LK Thorax LK mesenterial LK Axilla LK Leberhilus LK A. hepatica LK paragastral RF Leiste RF Leiste RF Truncus coeliacus RF Truncus coeliacus RF Truncus coeliacus Peritoneum Peritoneum Peritoneum RF M. rectus abdominis RF paravertebral thorakal RF Nebenniere RF Lunge RF Magenwand RF Weichteile interkostal Gallengang RF Weichteile Schulter Aktivierte rote Pulpa Floride granulomatöse Splenitis Metastase Ösophaguskarzinom Metastase Plattenepithelkarzinom Lunge Metastase Plattenepithelkarzinom Lunge Myeloproliferatives Syndrom Siegelringzellartiges Adenokarzinom Sarkoidose Nekrotischer maligner Tumor Peripheres Blut benigne Seminom Maligner Tumor Narbengewebe Rezidiv Pankreaskarzinom Hoch differenziertes Adenokarzinom Fibrosiertes Material Weichteilsarkommetastase Fibrosiertes Material Metastase Colonkarzinom Riesenzellreiches Sarkom Keine Malignität Pleuramesotheliom GIST Metastase großzelliges Karzinom Postentzündliche Stenose Metastase malignes Melanom 4.2. Nadeln Von insgesamt 546 Punktionen wurden 51 (9,3%) mit einer Nadel durchgeführt, die einen Durchmesser kleiner als 1mm hatte (Feinnadeln) und 495 (90,7%) mit einer Nadel, deren Diameter größer als 1mm war (sog. Grobnadeln). Allgemein spalten sich die Interventionen in 491 diagnostische Punktionen, 40 Radiofrequenzablationen und 15 Punktionen und/oder Drainagen von Zysten bzw. Abszessen auf. 4.2.1. Feinnadeln < 1mm 20G-Nadeln (Durchmesser 0,9mm) wurden insgesamt 51-mal (9,3%) verwendet. Mit ihnen wurde 39-mal Leber punktiert, fünfmal Pankreas, siebenmal andere 21 Punktionen (Lymphknoten, Milzraumforderungen, Raumforderung Truncus coeliacus). 4.2.2. Grobnadeln >1mm Die große Mehrheit der Punktionen, genauer gesagt 436 oder 79,9%, wurden mit der 18G/1,3mm-Nadel durchgeführt. Dabei wurden 375 Punktionen der Leber (Parenchym oder Raumforderung), 37 Punktionen des Pankreas, acht Lymphknotenpunktionen sowie 16 andere Punktionen vorgenommen. Die 16G-Nadel (Durchmesser 1,6mm) wurde nur bei einem Eingriff verwendet, nämlich bei einer diagnostischen Leberparenchympunktion. 4.2.3. Drainagen Insgesamt wurden 15 Drainagen von Zysten und Abszessen durchgeführt. Meist wurden Leberabszesse drainiert, für die fünfmal 12Fr-Drainagen (3,96mm) und einmal ein 8Fr-Pigtail-Katheter (2,65mm) verwendet wurden. Die Punktionen erfolgten überwiegend mit Initialnadeln. Zwei Pankreaszysten wurde mit einer 8FrPigtail-Drainage behandelt. 4.2.4. Tumorablationsnadeln In den Jahren 2007/2008 wurden insgesamt 40 Radiofrequenzablationen durchgeführt. Dabei wurden entweder HCCs oder Lebermetastasen anderer Tumore therapiert. In der Mehrheit der Fälle wurden hierfür 2,0mm RFA-Nadeln (39 Fälle, 97,5% aller RFAs, 7,1% aller Punktionen) verwendet. In 1 Fall (2,5% aller RFAs, 0,2% aller Punktionen) wurde eine 1,8mm RFA-Nadel verwendet. Tab. 7 Nadelstärken diagnostisch Nadel n % 16G (1,6mm) 1 0,2 18G (1,3mm) 436 79,9 20 G (0,9mm) 51 9,3 Drainagen etc. 22 12 Fr – Drainage 5 0,9 8 Fr – Pigtail 3 0,6 Initialnadel 10 1,8 RFA 2,0mm 39 7,1 RFA 1,8mm 1 0,2 546 100 Gesamt 4.3. Komplikationen Hinsichtlich möglicher Komplikationen einer ultraschallgesteuerten Punktion haben wir Blutungen und Schmerzen näher untersucht. Die Komplikationen unterteilten wir in Hb-Abfall größer 2mg/dl, Transfusion von Erythrozytenkonzentraten, Gabe von Schmerzmitteln und Sonstiges. Chirurgisch musste im Beobachtungszeitraum nicht interveniert werden. 4.3.1. Hb-Abfall Über den gesamten Zeitraum erlitten insgesamt 3 von 546 Patienten (0,5%) einen Hb-Abfall von mehr als 2g/dl. Alle Hb-Abfälle waren innerhalb der ersten 24h nach dem Eingriff nachweisbar. In allen Fällen mit einem Hb-Abfall wurde eine Sonographie zum Ausschluss einer Blutung oder eines anderen pathologischen Befundes durchgeführt. Dreimal fand sich ein kleines subkapsuläres Leberhämatom, welches jedoch nicht weiter behandlungsrelevant war und auch keine erneute sonographische und/oder klinische Kontrolle nach sich zog. 23 Tab. 8 Hb-Abfall in Abhängigkeit von der Lokalisation Organpunktion n Hb-Abfall % Hb- % (3) Abfall jeweiligen (n=3) Punktionen der Leberparenchym 1 33,3 0,3 Leberraumforderung 1 33,3 1,9 Milzpunktion 1 33,3 20,0 Pankreas 0 0 0,0 Lymphknoten 0 0 0,0 Übrige 0 0 0,0 therapeutisch Bezüglich der Lokalisation der Organpunktion und dem Auftreten eines Hb-Abfalles kann keine relevante statistische Aussage gemacht werden. (Tabelle 8) Wie aus Tabelle 9 ersichtlich ist, wiesen 2 Patienten einen oder mehrere von uns definierte Risikofaktoren auf (Zirrhose mit Gerinnungsstörung, Gabe von niedermolekularem Heparin). 24 Tab. 9 Hb-Abfall > 2g/dl Hb-Abfall und patientenbezogene Risikofaktoren Risiko Hb/Throm Punktion Patienten ohne Risiko Patienten mit Risiko bos/Quick Histolog Hb- ie Abfall Zirrhose Gerinnung sstörung 10,1/100/ 30 Leberparenc hym 18G Zirrhose Innerhal b 24h, 2 EK, Hbabfall>2 Antikoagul ation in therapeutis cher Dosierung bei Z.n. Herzklappe nersatz 10,2/150/ 61 Leber und Milz 18G Begleitre aktion bei Entzünd ung, deutlich aktiviert e rote Pulpa Innerhal b 24h, 2 EK, HbAbfall >2 14,6/150/ 99 LeberRF therapeutisc h Initialnadel Keine, Abszeßp unktion Innerhal b 24h, Läsion eingeblu tet, HbAbfall >2, kein EK Ein statistischer Zusammenhang zwischen der verwendeten Nadelstärke und dem Auftreten eines Hb-Abfalls lässt sich nicht feststellen. (p>0,05, exakter Fisher-Test) 25 Nadelstärken Tab. 10 Hb-Abfall abhängig von Nadelstärken n Hb- % Hb- % Abfall Abfall Punktion (n=3) 18G 2 66,6 0,5 1 33,3 33,3 3 100 (1,3mm, n=436) Initialnadel (1,3mm, n=3) Gesamt 4.3.2 Transfusionsbedürftige Blutung 3 von 546 Patienten erhielten jeweils 2 Erythrozytenkonzentrate (0,5%). Alle 3 Patienten waren auch durch das Auftreten von Schmerzen symptomatisch. Zwei dieser drei Patienten hatten zudem einen Hb-Abfall größer 2g/dl (siehe Tabelle 9 und 10). Bei allen drei Patienten war der Hb-Wert vor der Punktion bereits erniedrigt ( 9,6, 10,1 und 10,2). Vor der Punktion wurden bei diesen Patienten keine gerinnungsverbessernden medikamentösen Maßnahmen ergriffen. Bei der ersten Patientin wurde bei bestehender Anämie und gleichzeitig vorliegender Gerinnungsstörung bei bekannter Leberzirrhose Leberparenchym diagnostisch punktiert. Bei dem zweiten Patienten wurde ebenfalls bei bestehender Anämie Leber- und Milz diagnostisch punktiert. Wegen einer künstlichen Herzklappe erhielt der Patient niedermolekulares Heparin (vorher Marcumar). Bei dem dritten Patienten wurde eine Leberraumforderung diagnostisch punktiert. Bis auf einer Tumoranämie wies der Patient keine weiteren Risikofaktoren auf. Das Ausgangs-Hb lag hier bereits mit 9,6 deutlich unter der Norm. Bei einem Hb-Wert 8,0 nach der Intervention wurden 2 Erythrozytenkonzentrate transfundiert. 26 Insgesamt fand sich bei Patienten 110-mal die Leberzirrhose mit zum Teil deutlich eingeschränkter Gerinnungssituation. Ein statistischer Zusammenhang zwischen dieser Auffälligkeit und einer erhöhten Rate an Blutungskomplikationen zeigte sich jedoch nicht (p>0,05, exakter Fisher-Test). Tab. 11 Transfusion von Erythrozytenkonzentraten Transfusion von EK: Patienten, Art der Punktion, Nadelstärke, Laborwerte Pat Risiko Hb/Trombo Punktion Histologie Hb-Abfall Zirrhose 2 EK innerhalb 24h, Hb-abfall>2 Kein FFP vor Punktion mal100 /Quick 44 w 43 m 43 m Zirrhose, 10,1/100/30 Leberparenc Gerinnungs hym 18G störung, Anämie Antikoagul 10,2/150/61 Leber und ation mit Milz 18G niedermole kularem Heparin in therapeutisc her Dosierung bei Z.n. Herzklappe nersatz, Anämie Anämie 9,6/150/88 LeberRF diagnostisch 18G Begleitreaktion 2 EK innerhalb 24h, bei Entzündung, Hb-Abfall >2 deutlich aktivierte rote Pulpa Metastase PankreasKarzinom 2 EK innerhalb 24h, HbAbfall <2 4.3.3 Blutung mit Todesfolge Als Folge einer Blutung nach einer sonographisch gesteuerten Punktion verstarb im Beobachtungszeitraum kein Patient. 27 4.3.4 Schmerzen Insgesamt 68 von 546 Patienten (das entspricht einem Anteil von 12,4%) brauchten nach den Eingriffen ein Schmerzmittel (bei leichten Schmerzen genügten meist Novalgin®-Tropfen [Metamizol], bei mittelstarken Schmerzen wurde Novamin als Kurzinfusion verabreicht, in sehr seltenen Fällen, bei mittelstarken und starken Schmerzen, fanden folgende Analgetika Verwendung: Tramal [Tramadol], Dipidolor [Piritramid] und Dolantin [Pethidin]). Wie oben bereits erwähnt, wurde bei den Patienten mit stärkeren Schmerzen eine Sonographie zum Ausschluss von Blutungen durchgeführt. In drei Fällen fand sich intrahepatisch ein Minimalbefund im Sinne einer subkapsulären Einblutung. Abhängig von der Nadelstärke ist bei der Verwendung einer Nadel mit einem Durchmesser größer 1mm (Standartnadel) der Schmerzmittelbedarf größer (siehe Tabelle 12), eine statistische Signifikanz findet sich hier jedoch nicht (exakter Fisher-Test, p>0,1). Das Auftreten von Schmerzen in Bezug zu einer diagnostischen oder therapeutischen Punktion zeigt eine statistische Signifikanz (exakter Fisher-Test, p<0,05). Nach einer therapeutischen Punktion wurde in 28,3% der Fälle ein Schmerzmittel verabreicht, im Gegensatz zu einer diagnostischen Punktion (12,1%) (siehe Tabelle 13). Nadelstärken Tab. 12 Schmerzen abhängig von Nadelstärken n % Schmerzen Schmer zen % Punkti on (n=68) > 1mm 63 92,6 12,7 5 7,4 9,8 68 100 (n=495) < 1mm (n=51) Gesamt 28 Tab. 13 Schmerzen abhängig von der Organpunktion Organpunktion Schmerzen Gesamt Ja 43 Nein 373 416 15 38 53 3 40 43 Übrige 7 24 31 Gesamt 68 475 543 Leber diagnostisch Leber therapeutisch Pankreas 4.3.5 Sonstiges Bei einem Patienten kam es nach Punktion zum Auftreten von Fieber, wobei jedoch bereits bei Aufnahme die laborchemischen Entzündungsparameter erhöht waren. Ein Patient klagte über Kopfschmerzen, ein weiterer über ein thorakales Druckgefühl (das EKG war unauffällig.) Bei einem Patienten kam es klinisch zu einer lokalen Peritonitis mit Abwehrspannung im Oberbauch nach einer diagnostischen Leberpunktion, welche jedoch keine Notwendigkeit einer chirurgischen Intervention nach sich zog, sondern allein durch die kurzfristige Gabe eines Schmerzmittels am Folgetag nicht mehr nachweisbar war. Ein Patient entwickelte eine fraglich allergische Lokalreaktion, am ehesten auf das Lokalanästhetikum, ein Patient zeigte an der Einstichstelle eine lokale Rötung (keine weitere Behandlung notwendig), ein weiterer ein kleines Bauchdeckenhämatom. Postinterventionell musste kein Patient auf die Intensivstation zur Überwachung verlegt werden, es trat kein hämorrhagischer oder allergischer Schock auf und es musste kein einziges Mal chirurgisch interveniert werden. Als Folge einer sonographisch gesteuerten Punktion verstarb im Beobachtungszeitraum kein Patient. 29 4.4 Patientenbezogene Risikofaktoren 4.4.1. Vorerkrankungen An relevanten Herzkrankheit Vorerkrankungen (wegen der betrachteten wir Leberzirrhose, koronare potentiellen Einnahme von Thrombozytenaggregationshemmern) und Gerinnungsstörungen. Eine Leberzirrhose fand sich bei 110 Patienten (20,1%). Dabei hatten 73 Patienten (66,4% der Zirrhosen) einen Quick > 70%, 33 Patienten (30%) einen Quickwert zwischen 50 bis 70% und 4 Patienten (3,6%) einen Quick unter 50%. Bei den vor der Punktion bestimmten Thrombozytenwerten fand sich in den 4 festgelegten Gruppen folgende Häufigkeitsverteilung: >150000: n=447 (81,7%), >100000 und<150000: n=63 (11,5%), >50000 und <100000: n=31 (5,7%) und <50000: n=2 (0,4%). Wie bereits aus der Tabelle 9 und 11 ersichtlich war, hatten die Patienten mit einem Hb-Abfall >2 und einer Erythrozytentransfusion Thrombozytenwerte größer 100000. 43 Personen litten an einer KHK (7,9%) und 38 (6,9%) hatten eine Gerinnungsstörung. Neben der oben erwähnten Leberzirrhose fanden sich als seltene andere Ursachen Protein-S-Mangel, Faktor-VIII-Mangel, Thrombozytopenien bei Hypersplenismus und Autoimmunopathie, Verbrauchskoagulopathie bei septischem Krankheitsbild sowie eine Erniedrigung des Quickwertes ungeklärter Ursache. Die große Mehrheit der Patienten zeigte jedoch keine der 3 ausgewählten Vorerkrankungen. Tab. 14 Vorerkrankungen Vorerkrankungen N* Leberzirrhose Koronare Herzerkrankung Gerinnungsstörung 110 43 38 *Mehrfachnennungen möglich 30 Tab. 15 Hb-Abfall abhängig von Zirrhose und Quick N gesamt N HbAbfall % % Hb-Abfall keine Zirrhose 436 2 0,5 66,6 Zirrhose m. 73 0 0 0 m. 33 0 0 0 4 1 25 33,3 Quick abh. von Zirrhose Quick >70 Zirrhose Quick 50-70 Zirrhose m. Quick < 50 2 der 4 Patienten mit Zirrhose und Quick < 50 (14% bzw. 34%) erhielten gerinnungsverbessernde Medikamente. Ein Patient erhielt vor Punktion 4 FFP, der andere 3mal Beriplex. Diese beiden Patienten hatten bei der anschließenden Punktion keine Blutungskomplikationen. Der dritte Patient hatte einen Quick von 48% und normale Thromozytenwerte, sodass keine Substitution erfolgte. Auch dieser Patient wies keine Blutungskomplikation auf. Die vierte Patientin ist in Tabelle 9 und 11 jeweils an erster Stelle aufgeführt und hatte sowohl eine Blutungskomplikation, als auch einen Hb-Abfall>2 bei bekannter Leberzirrhose und deutlich eingeschränkter Gerinnungsfunktion mit einem Quick von 30. Vorerkrankungen Tab. 16 Blutungen abhängig von Vorerkrankungen Hb-Abfall Gesamt Zirrhose Ja 1 Nein 109 110 KHK 0 43 43 Gerinnungsstörung 1 37 38 Gesamt 2 189 191 31 4.4.2 Begleitmedikation Von 546 untersuchten Patienten nahmen 316 (57,9%) regelmäßig Medikamente ein, während 230 Personen (42,1%) überhaupt keine Medikamente einnahmen. Antikoagulantien wurden von 142 Patienten (25,9% aller Patienten) genommen. Hier handelt es sich ausnahmslos um subkutan verabreichtes niedermolekulares Heparin. Thrombozytenaggregationshemmer fanden sich innerhalb von sieben Tagen vor dem Eingriff bei 14 Personen (2,6%). Nicht-steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen, Indometacin und Diclofenac nahmen 13 Patienten (2,4%) ein. Andere Medikamente, die keinen Einfluss auf die Gerinnung nehmen, erhielten 315 Patienten (57,7%). Die Gesamtzahl ist hier höher als 546, da häufig eine Kombination aus mehreren Gruppen gegeben wurde. Tab. 17 Begleitmedikation Begleitmedikation N* % Antikoagulantien Thrombozytenaggregationshemmer (ASS, Clopidogrel) Nicht-steroidale Antirheumatika (Ibuprofen, Diclofenac, Indometacin) Andere Keine Medikation 142 14 25,9 2,6 13 2,4 315 230 57,7 42,1 *Mehrfachnennungen möglich Tab. 18 Hb-Abfall in Abhängigkeit von der Begleitmedikation Medikamentengruppe N % % der Hb- Hb- Punktio Abfall Abfa nen ll Antikoagulantien (n=142) 1 33,3 0,18 0 0 (0,7%) Thrombozytenaggregationshemmer (n=14) 0 32 NSAIDs (n=13) 0 0 0 andere (n=315) 1 33,3 0,18 33,3 0,18 (0,3%) keine (n=231) 1(0,4%) 5. Diskussion Bereits seit 1883 werden Leberbiopsien durchgeführt. Zu dem damaligen Zeitpunkt und in der Folgezeit handelte es sich jedoch um rein diagnostische Punktionen ohne Zuhilfenahme visueller Möglichkeiten, sogenannte Blindpunktionen. Durch die zusätzliche Verwendung des Ultraschalls seit 1972 haben die Punktionen an Frequenz deutlich zugenommen. Die Sonographie ist heute eine rasch und nahezu überall verfügbare Untersuchungsmöglichkeit und bei der Punktion von intraabdominalen Organen gilt die ultraschallgestützte Intervention als sicherste und zuverlässigste Methode (27,42). Das Indikationsspektrum hat sich deshalb in den letzten Jahren stetig erweitert. Angefangen mit der reinen Diagnostik von unklaren Leberparenchymveränderungen und –raumforderungen werden weitere Organe sicher und mit hoher Aussagekraft punktiert. Hinzugekommen sind die therapeutische Behandlung von Metastasen mit Radiofrequenzablationen sowie die Drainage von Abszessen. Im Unterschied zu den CT-gesteuerten Interventionen bestechen die fehlende Strahlenbelastung, die Kostensituation und die vergleichbar guten Resultate bei der Histologiegewinnung (29,48). Auch ist die Komplikationsrate nach CT-gesteuerten Punktionen in verschiedenen Publikationen gleich bzw. zum Teil deutlich erhöht (5, 17, 37, 48). Deshalb ist die ultraschallgestützte Punktion, als Echtzeitpunktion unter hoher Ortsauflösung, vor allem bei der Punktion intraabdominaler Strukturen, in Europa als Goldstandard anzusehen (37,60). 33 Hb-Abfall In den bisher veröffentlichten Studien zu Komplikationen sonographischer Punktionen zeigen sich der Schmerz und die Blutung, mit und ohne notwendige Intervention, an erster Stelle. Vor allem bei dem Blutungsrisiko finden sich zum Teil große Unterschiede. Dies erklärt sich meist durch das Studiendesign, da bei einigen Arbeiten pathologische Laborwerte (z.B. Quick kleiner 50, Thrombozytenwert kleiner 50000) als Ausschlusskriterien galten (28), bei anderen wiederum nur ein bestimmter Nadeltyp verwendet wurden (1). In unserer Arbeit wurden, um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu erzielen, wie bei Frieser (18), die Endpunkte Blutung (Hb-Abfall größer 2, transfusionsbedürftige Blutung) und Schmerzen in Bezug auf die genannten Risikofaktoren, die Indikation der Intervention (diagnostisch-therapeutisch), das Zielorgan und die Nadelstärke untersucht. Ein Vergleich mit anderen Publikationen (28,36,53,59) ist jedoch aufgrund der unterschiedlichen Anlage der Studien nicht sinnvoll. Allgemein treten Blutungskomplikationen in einer Höhe von bis zu 4,2% auf. In unserer Untersuchung findet sich ein Blutungsrisiko von 0,5, nahezu deckungsgleich mit 0,4% aus der Vorarbeit von Frieser. Eine statistische Signifikanz für das Auftreten eines HbAbfalls größer 2 oder einer transfusionsbedürftigen Blutung in Bezug auf die vorher definierten Eckpunkte, konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Insgesamt fanden wir 3-mal einen Hb-Abfall größer 2, bei zwei dieser Patienten wurden jeweils 2 Erythrozytenkonzentrate substituiert. Bei diesen Patienten lag jedoch das Hämoglobin vor Punktion bereits deutlich unterhalb des Normwertes. 3 Patienten erhielten Erythrozytenkonzentrate (2 davon hatten auch einen Hb-Abfall größer 2), alle 3 Patienten hatten jedoch einen Hb-Ausgangswert von unter 10,5 g/dl. Betrachtet man das gesamte Patientenkollektiv, das Fehlen von Ausschlusskriterien und den Einschluss von diagnostischen und therapeutischen Punktionen, so ist das Blutungsrisiko mit 0,5% niedriger als in den meisten selektiven Studien. In der zuletzt in 2010 veröffentlichten Studie von Seeff (47) zeigt sich nach 2740 Leberbiopsien ein mit unserer Arbeit vergleichbares Blutungsrisiko von 0,6%, unabhängig vom Nadeltyp und der Erfahrung des Untersuchers. Schließt man zusätzlich die Patienten mit einer Thrombozytenzahl kleiner 60000 aus, so reduziert sich das Blutungsrisiko auf 0,44%. 34 Patientenbezogene Risikofaktoren Bei den prätherapeutisch bekannten Dauermedikamenten und Erkrankungen gelten allgemein die Gabe von Antikoagulantien, Thrombozytenaggregationshemmern, niedermolekularem Heparin und nichtsteroidalen Antirheumatika, sowie die manifeste Leberzirrhose mit Gerinnungsstörung und die KHK als anerkannte Risikofaktoren für das Auftreten von Komplikationen. Bezüglich der Gabe von Thrombozytenaggregationshemmern (Clopidogrel u./o. ASS) finden sich in der Untersuchung von Badreldin (3) eine erhöhte Förderung der mediastinalen Drainage nach Bypasschirurgie und eine erhöhte Gabe von Blutprodukten, jedoch besteht kein Unterschied in der alleinigen Gabe von Clopidogrel und in der kombinierten Gabe mit ASS. Die Empfehlung bleibt bei der prätherapeutischen Pause von 7 Tagen. In der letzten von Atwell veröffentlichten Arbeit (2) über die Rolle von Aspirin bei perkutanen Biopsien zeigte sich, getrennt nach verschiedenen punktierten Organen, weder bei der Leberbiopsie, noch bei den Pankreasbiopsien, eine statistisch signifikante Erhöhung des Blutungsrisikos unter der Einnahme von Aspirin innerhalb von 10 Tagen vor der Punktion. Dem steht eine Arbeit von Ernst gegenüber, welche bei transbronchialen Lungenbiopsien eine Blutungsrate unter Clopidogrel von 89% und von Clopidogrel und zusätzlich Aspirin von 100% nachweist (15). Zusammenfassend können jedoch sowohl in den Arbeiten von Atwell (1,2), als auch in unserer Untersuchung, eine statistische Signifikanz für das Auftreten von Blutungskomplikationen bei Thrombozytenaggregationshemmern der nicht durchgehenden festgestellt werden, Gabe von so die dass Pausierung letztlich abhängig vom individuellen kardiovaskulären Risiko gestellt werden sollte. Nadeln Auch zeigte sich erneut insbesondere bei der Verwendung von Grobnadeln im Vergleich zu Feinnadeln und bei der Punktion von Malignomen kein erhöhtes Blutungsrisiko. Wir konnten keinen Zusammenhang zwischen der verwendeten Nadelstärke und des zu punktierenden Organs und dem Auftreten eines Schmerzzustandes erkennen. Es benötigten zwar mehr Patienten, welche mit einer Grobnadel, als Patienten, welche mit einer Feinnadel punktiert wurden ein Schmerzmittel, eine statistische Signifikanz ließ sich jedoch nicht nachweisen (p>0,1). 35 Schmerz Der zweite zu untersuchende Punkt war der postinterventionelle Schmerz. Diesen haben wir definiert mit der Schmerzangabe des Patienten, verbunden mit der Gabe eines Analgetikums. In den meisten Fällen genügte die orale Verabreichung (z.B. Novamin-Tropfen), selten wurde das Medikament als Kurzinfusion verabreicht. Insgesamt benötigten 68 der Patienten (12,4% aller Punktionen) ein Analgetikum. Dies deckt sich mit den in der Arbeit von van der Poorten (41) angegebenen sogenannten Minorkomplikationen. Ein genauer Vergleich mit anderen Veröffentlichungen ist nicht möglich, da der Schmerz nicht alleine betrachtet wird, sondern immer zu den sogenannten Minorkomplikationen (Hypotension, Übelkeit, u.a.) gezählt wird. Wir konnten keinen Zusammenhang zwischen der verwendeten Nadelstärke und des zu punktierenden Organs und dem Auftreten eines Schmerzzustandes erkennen. Es benötigten zwar mehr Patienten, welche mit einer Grobnadel, als Patienten, welche mit einer Feinnadel punktiert wurden ein Schmerzmittel, eine statistische Signifikanz ließ sich jedoch nicht nachweisen (p>0,1). Bei dem Vergleich therapeutische versus diagnostische Punktion und Schmerz konnten wir eine statistische Signifikanz nachweisen. So benötigten 28,3% der therapeutisch punktierten Patienten ein Analgetikum im Gegensatz zu 12,1% der diagnostisch punktierten Patienten. (p<0,05). Dies ist sicher unter anderem auch Ausdruck der Verwendung von größerlumigen Punktionsnadeln bei den therapeutischen Interventionen. Zusammenfassend zeigt unsere Arbeit, dass bei den sonographisch gesteuerten diagnostischen und therapeutischen Interventionen die Komplikationsrate sehr niedrig ist und sich diese Art der Punktion somit als sichere Methode etabliert hat. Zusammen mit den anderen Vorteilen gegenüber der CT-gesteuerten Punktion (Kostenaspekt, fehlende Strahlenbelastung, Verfügbarkeit, Erfolgsquote) bestätigt unsere Untersuchung den Wert dieser Therapieoption bei der Diagnostik und Therapie sonographisch nachgewiesener intrabdomineller Strukturen und Organe. pathologischer Veränderungen 36 6. Literaturverzeichnis 1. Atwell, T.D., Gorman, B., Larson, T.S., Charboneau, J.W., Ingalls Hanson, B.M., Stegall, M.D., Pancreas Transplants: Experience with 232 Percutaneous US-guided Biopsy Procedures in 88 Patients. Radiology, 2004. 231(3): p. 845849 2. Atwell, T.D., Smith, R.L., Hesley, G.K., Callstrom, M.R., Schleck, C.D., Harmsen, W.S., Charboneau, J.W., Welch, T.J., Incidence of Bleeding After 15.181 Percutaneous Biopsies and the Role of Aspirin. American Journal Radiology, 2010. 194: p.784-789 3. 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Rauh Geschwister: Ute Hermine Maria Hierl, geb. Ertl Ehefrau: Tanja Paulina Ertl, geb. Krug Kinder: Johannes Jürgen Franz Ertl Violet Christine Mayne Geburtstag, -ort: 02.Oktober 1962, Fürth Schulausbildung: Abitur, 1981, Neues Gymnasium Nürnberg Studium: 1983-1991 Friedrich Alexander Universität Erlangen Approbation: 1994 Facharztanerkennung: 2001 Facharzt für Chirurgie Beruf: 1992-1994 Klinikum Forchheim Chirurgie und Gynäkologie/Geburtshilfe. Seit 1995 Juraklinik Scheßlitz Chirurgie, seit 2001 Oberarzt, seit 2008 leitender Oberarzt der beiden Abteilungen orthopädische Chirurgie und Unfall- und Allgemeine Chirurgie 41 8. Danksagung Frau Professor Dr. med. D. Strobel danke ich für die Überlassung dieses Themas. Dem Direktor der Medizinischen Klinik 1 der Universität Erlangen, Herrn Prof. Dr. med. M. F. Neurath danke ich dafür, dass ich diese Arbeit in seiner Klinik durchführen durfte. Ein besonderer Dank geht an meine Betreuerin, Frau Dr. med. U. Lindner. Bei Frau Schmitt und Frau Schiffert, vom medizinischen Archiv, bedanke ich mich für die tatkräftige Unterstützung, bei Herrn und Frau Römer für das Korrekturlesen. Ein ganz liebevoller Dank geht an meine Frau Tanja, meine Kinder Hannes und Violet, meinen Vater, meine Schwester Ute, mein Patenkind Florian und an meine engsten Freunde, die stets für meine Arbeit und die damit verbundene lange Abwesenheit von zu Hause, viel Verständnis aufbringen.