Fachinformation Sandocal ®-D Brausegranulat 1. Bezeichnung der Arzneimittel Sandocal ®-D 500 mg/ 440 I.E. Brausegranulat Sandocal ®-D 1000 mg/ 880 I.E. Brausegranulat 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung Wirkstoffe: Calciumcarbonat und Colecalciferol Sandocal-D 500 mg/ 440 I.E.: 1 Beutel mit 4 g Brausegranulat enthält 1250 mg Calciumcarbonat (entsprechend 500 mg oder 12,5 mmol Calcium-Ionen) und 440 I.E. Colecalciferol (Vitamin D3) (entsprechend 11 μg Vitamin D3). Ein Beutel enthält nicht mehr als 0,05 BE und 5 mg (0,22 mmol) Natrium-Ionen. Sandocal-D 1000 mg/ 880 I.E.: 1 Beutel mit 8 g Brausegranulat enthält 2500 mg Calciumcarbonat (entsprechend 1000 mg oder 25 mmol Calcium-Ionen) und 880 I.E. Colecalciferol (Vitamin D3) (entsprechend 22 μg Vitamin D3). Ein Beutel enthält nicht mehr als 0,10 BE und 10 mg (0,44 mmol) Natrium-Ionen. Sonstige Bestandteile: Sucrose, Sorbitol und hydriertes Sojaöl (Ph.Eur.). Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. Darreichungsform Brausegranulat Weißes Granulat 4. Klinische Angaben 4.1 Anwendungsgebiete – Vorbeugung und Behandlung von Vitamin-D- und Calcium-Mangelzuständen bei älteren Menschen. – Als Vitamin-D- und Calciumsupplement zur Unterstützung einer spezifischen Therapie zur Prävention und Behandlung der Osteoporose. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Erwachsene einschließlich ältere Menschen: Sandocal-D 500 mg/ 440 I.E.: 1 – 2 Beutel pro Tag Sandocal-D 1000 mg/ 880 I.E.: 1 Beutel pro Tag Dosierung bei Leberfunktionsstörungen: Es ist keine Dosisanpassung erforderlich. Dosierung bei Nierenfunktionsstörungen: September 2009 Sandocal-D darf von Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen nicht eingenommen werden. Der Inhalt eines Beutels wird in einem Glas Wasser unter Umrühren aufgelöst und sofort getrunken. 4.3 Gegenanzeigen – Krankheitszustände, die Hypercalcämie oder Hypercalcurie zur Folge haben – Nierensteine – Hypervitaminose D 008107-B934 – Sandocal-D Brausegranulat – n – Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen, Soja, Erdnuss oder einem der sonstigen Bestandteile. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Während einer Langzeitanwendung ist der Calciumspiegel im Blut zu kontrollieren. Die Nierenfunktion ist durch Messungen des Serumkreatinins zu überwachen. Die Überwachung ist bei älteren Patienten, die gleichzeitig mit Herzglykosiden oder Diuretika behandelt werden, besonders wichtig (siehe Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“). Dies gilt auch für Patienten mit einer ausgeprägten Neigung zur Steinbildung. Bei Auftreten einer Hypercalcämie oder von Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung ist die Dosis zu verringern bzw. die Behandlung zu beenden. Vitamin D ist bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung vorsichtig und unter Überwachung der Calcium- und Phosphatspiegel anzuwenden. Das Risiko einer Verkalkung der Weichteile ist zu berücksichtigen. Von Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung wird Colecalciferol nicht metabolisiert. Daher sollten diese Patienten andere Vitamin-D-Präparate erhalten (siehe Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“). Sandocal-D darf Patienten mit Sarkoidose wegen der Gefahr einer erhöhten Metabolisierung von Vitamin D in seine aktive Form nur mit Vorsicht verordnet werden. Der Calciumspiegel in Serum und Urin ist bei diesen Patienten zu überwachen. Sandocal-D darf von Patienten mit Immobilisationsosteoporose nur mit Vorsicht eingenommen werden, da bei diesen ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Hypercalcämie besteht. Die gleichzeitige Behandlung mit Ionenaustauscherharzen wie Colestyramin oder Laxanzien wie Paraffinöl können die gastrointestinale Resorption von Vitamin D reduzieren. Die Resorption von oralen Tetracyclinen kann durch die gleichzeitige Einnahme von Calciumcarbonat vermindert werden. Aus diesem Grund sollten Tetracyclin-haltige Arzneimittel mindestens zwei Stunden vor bzw. vier bis sechs Stunden nach der Einnahme von Calcium gegeben werden. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden kann sich deren Toxizität durch eine Hypercalcämie erhöhen. Aus diesem Grund müssen entsprechende Patienten bezüglich Elektrokardiogramm (EKG) und Serumcalciumspiegel überwacht werden. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Bisphosphonat- oder Natriumfluorid-Präparaten sollten diese wegen des Risikos einer eingeschränkten Resorption im Gastrointestinaltrakt mindestens drei Stunden vor Sandocal-D eingenommen werden. Oxalsäure (enthalten in Spinat und Rhabarber) sowie Phytinsäure (enthalten in Vollkornprodukten) kann durch Bildung unlöslicher Komplexe mit Calciumionen die Calciumresorption herabsetzen. Patienten sollten während der ersten zwei Stunden nach der Aufnahme von Nahrungsmitteln mit hohem Gehalt von Oxal- oder Phytinsäure keine Calcium-haltigen Arzneimittel einnehmen. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Sandocal-D 500 mg/ 440 I.E. bzw. Sandocal-D 1000 mg/ 880 I.E. sollte wegen der hohen Dosierung an Vitamin D während Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Vitamin-D-Präparate sollte die mit Sandocal-D verabreichte Dosis von 440 I.E. Vitamin D (Sandocal-D 500 mg/ 440 I.E.) bzw. 880 I.E. Vitamin D (Sandocal-D 1000 mg/ 880 I.E.) pro Beutel berücksichtigt werden. Zusätzliche Gaben von Calcium oder Vitamin D sollten nur unter engmaschiger medizinischer Aufsicht erfolgen. In diesen Fällen ist eine regelmäßige Überwachung der Calciumspiegel in Serum und Urin erforderlich. Während der Schwangerschaft sollte die tägliche Einnahme 1 500 mg Calcium und 600 I.E. Vitamin D3 nicht überschreiten. Tierstudien haben eine Reproduktionstoxizität hoher Dosen von Vitamin D gezeigt. Überdosierungen von Calcium und Vitamin D müssen bei Schwangeren vermieden werden, da eine andauernde Hypercalcämie mit schädlichen Effekten auf den sich entwickelnden Fötus in Verbindung gebracht wurde. Sandocal-D ist nicht für eine Einnahme durch Kinder vorgesehen. Vitamin D und seine Metaboliten gehen in die Muttermilch über. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Sandocal-D nicht einnehmen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Bei gleichzeitiger Anwendung von Diuretika vom Thiazid-Typ besteht ein erhöhtes Hypercalcämierisiko, da diese die Harnausscheidung von Calcium verringern. In diesem Fall ist der Serumcalciumspiegel regelmäßig zu kontrollieren. Die gleichzeitige Anwendung von systemischen Corticosteroiden kann eine erhöhte Dosis Sandocal-D notwendig machen, da Corticosteroide die Calciumresorption vermindern. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Es liegen keine Daten zum Einfluss dieser Arzneimittel auf die Verkehrstüchtigkeit vor. Ein Einfluss ist jedoch unwahrscheinlich. 4.8 Nebenwirkungen Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (≥ 1/10) Häufig (≥ 1/100 bis 51/10) Gelegentlich (≥ 1/1000 bis 51/100) Selten (≥ 1/10 000 bis 51/1000) Sehr selten (51/10 000) Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) 1 Fachinformation Sandocal ®-D Brausegranulat Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Gelegentlich: Hypercalcämie, Hypercalcurie. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Selten: Verstopfung, Blähungen, Übelkeit, Abdominalschmerzen, Diarrhö. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes (p=0,004). Unter den Studienbedingungen konnten somit bei 1 387 behandelten Frauen 30 Hüftfrakturen verhindert werden. Nach 36 Monaten Beobachtungsdauer zeigten 137 Frauen mindestens eine Hüftfraktur (11,6 %) in der Calcium/Vitamin-D-Gruppe (n=1 176) und 178 (15,8 %) in der PlaceboGruppe (n=1 127) (p ≤ 0,02). 4.9 Überdosierung Eine Überdosierung kann zu Hypervitaminose und Hypercalcämie führen. Als Symptome einer Hypercalcämie können Appetitlosigkeit, Durst, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Abdominalschmerzen, Muskelschwäche, Erschöpfung, Geistesstörungen, Polydipsie, Polyurie, Knochenschmerzen, Nierensteine und, in schweren Fällen, Herzrhythmusstörungen auftreten. Eine extreme Hypercalcämie kann zum Koma und zum Tode führen. Ständig erhöhte Calciumspiegel können zu irreversiblen Nierenschäden sowie einer Verkalkung der Weichteile führen. Behandlung der Hypercalcämie: Die Behandlung mit Sandocal-D ist zu unterbrechen, ebenso eine Behandlung mit ThiazidDiuretika, Lithium, Vitamin A, Vitamin D und Herzglykosiden. Bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen soll der Magen entleert werden. Rehydratation und entsprechend der Schwere isolierte oder kombinierte Behandlung mit Schleifendiuretika, Bisphosphonaten, Calcitonin und Corticosteroiden. Die Serumelektrolyte, Nierenfunktion und Diurese müssen überwacht werden. In schweren Fällen sollten ein EKG aufgenommen und der zentrale Venendruck (CVP) verfolgt werden. 5. Pharmakologische Eigenschaften 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Calcium, Kombinationen mit anderen Mitteln ATC-Code: A12AX01 Vitamin D korrigiert eine mangelnde Vitamin-D-Zufuhr. Es erhöht die Calciumresorption aus dem Darm. Calcium korrigiert einen ernährungsbedingten Calcium-Mangel. Der allgemeine Calcium-Bedarf bei älteren Personen beträgt 1500 mg/Tag. Die optimale Zufuhr von Vitamin D bei älteren Personen ist 500 – 1000 I.E./Tag. Vitamin D und Calcium verbessern einen sekundären senilen Hyperparathyreoidismus. In einer doppelblinden, Placebo-kontrollierten klinischen Studie von 18 Monaten Dauer erhielten 3 270 Frauen im Alter von 84 ± 6 Jahren, die sich calciumarm ernährten und in Altersheimen lebten, täglich Colecalciferol (800 I.E./Tag) plus Calcium (1,2 g/Tag) als Nahrungsergänzung. Eine signifikante Abnahme der PTH-Spiegel wurde beobachtet. Nach 18 Monaten zeigte eine ,,Intention-totreat“ Analyse 80 Hüftfrakturen (5,7 %) in der Calcium/Vitamin-D-Gruppe und 110 Hüftfrakturen (7,9 %) in der Placebo-Gruppe 2 Sandoz Pharmaceuticals GmbH Raiffeisenstraße 11 83607 Holzkirchen E-Mail: [email protected] 8. Zulassungsnummern Sandocal-D 500 mg/ 440 I.E.: Selten: Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria. Hydriertes Sojaöl (Ph.Eur.) kann sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen. 7. Inhaber der Zulassung 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Das Calciumsalz in Sandocal-D 500 mg/ 440 I.E. bzw. Sandocal-D 1000 mg/ 880 I.E. wird in wässriger Lösung in Calciumcitrat umgewandelt. Calciumcitrat wird gut resorbiert, und zwar zu ca. 30 – 40 % der zugeführten Menge. Calcium wird im Urin und mit den Fäces sowie mit dem Schweiß eliminiert. Vitamin D wird im Darm resorbiert und durch Proteinbindung im Blut zur Leber (erste Hydroxylierung) und zur Niere (zweite Hydroxylierung) transportiert. Das nichthydroxylierte Vitamin D wird in Fett- und Muskelgewebe gespeichert. Seine Plasmahalbwertszeit beträgt einige Tage; es wird im Urin und mit den Fäces ausgeschieden. 38695.00.00 Sandocal-D 1000 mg/ 880 I.E.: 38695.01.00 9. Datum der Erteilung der Zulassungen/ Verlängerung der Zulassungen 15.10.1996/06.08.2009 10. Stand der Information September 2009 11. Verkaufsabgrenzung Apothekenpflichtig 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Teratogene Wirkungen wurden in Tierstudien nur nach Expositionen mit Vitamin D beobachtet, die weit über dem therapeutischen Bereich beim Menschen lagen. Außer den bereits an anderen Stellen der Fachinformation gemachten Angaben liegen keine weiteren sicherheitsrelevanten Informationen vor. 6. Pharmazeutische Angaben 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Äpfelsäure; wasserfreie Citronensäure (Ph.Eur.); Gelatine; D-Glucono-1,5-lacton; Kaliumcarbonat; Maltodextrin; Maisstärke; Natriumcyclamat; hydriertes Sojaöl (Ph.Eur.); Reisstärke; Saccharin-Natrium; Sucrose; all-rac-z-Tocopherol (Ph.Eur.); Zitronenaroma LCA, code 120 (enthält: Sorbitol (Ph.Eur.), Mannitol (Ph.Eur.), D-Glucono-1,5-lacton, Maltodextrin, arabisches Gummi, Zitronenöl). 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Papier/Aluminium/Ionomer-Coextrudat (z. B. Surlyn)-Packungen Originalpackungen mit 20 N 1 , 50 N 2 oder 100 N 3 Beuteln mit je 4 g bzw. je 8 g Brausegranulat. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen Zentrale Anforderung an: Rote Liste Service GmbH | FachInfo-Service | Postfach 11 01 71 10831 Berlin 008107-B934 – Sandocal-D Brausegranulat – n