OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK Homöopathie bei psychischen Erkrankungen Claudia de Laporte 4 Abbildungen 38 Tabellen Karl F. Haug Verlag � Stuttgart deLaporte.indb 3 22.08.2006 10:37:20 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK Inhalt Geleitwort.. . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... VI Vorwort.. . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... VII 1Einleitung: Was leistet Homöopathie bei psychischen Erkrankungen?............. 1 Teil 1 Entstehung, Diagnose und Differenzial­diagnose von Neurosen 15 2Konflikte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 17 2.1Schwieriger Umgang mit Konflikten und Aggression.......................................... 2.2Konstruktive Aggression.. . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 2.3Destruktive Aggression.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 2.4Autoaggression.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 2.5Innere Konflikte.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 17 20 23 27 27 3Entstehung von Neurosen.. . . . . . . . . . . . . ....................................................... 35 3.1Diagnose von Neurosen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 3.2Tiefere Wurzeln der Neurosen in der Kindheit. ................................................ 3.2.1 Orale Phase und frühe Individuationsentwicklung..................................... 3.2.2 Anale Phase.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 3.2.3 Ödipale Entwicklung.. . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 3.2.4 Bewältigung der Entwicklungsphasen. ................................................. 3.3Strukturniveau der Neurosen.. . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 3.4Auslösende Situationen und Schwellensituationen. ........................................... 3.5Copingstrategien bzw. Abwehrmechanismen.. ................................................. 3.5.1 Wichtige Abwehrmechanismen.. . . ...................................................... 36 38 39 40 41 42 43 44 46 48 4Differenzialdiagnose von Neurosen.. ....................................................... 51 4.1Organische Abklärung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 4.2Psychosen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 4.3Reaktive Störungen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 4.4Persönlichkeitsstörungen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 52 52 57 57 5Entstehung und Erhaltung von Glück und Gesundheit................................. 59 5.1Konzepte des Glücklichseins.. . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 60 Teil 2 Homöopathische Behandlung 65 6Ansätze zur Behandlung.. . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 66 6.1Psychosen und die Lehre Hahnemanns.. . ....................................................... 6.1.1 Beschreibung im Organon.. . . . . . . . . . ...................................................... 6.2Schulmedizinische Behandlungsansätze bei Psychosen. ...................................... 6.3Möglichkeiten und Grenzen der homöopathischen Behandlung von Psychosen............ 6.4Neurosen und die Lehre Hahnemanns.. . . . ...................................................... 67 68 70 72 74 IX deLaporte.indb 9 22.08.2006 10:37:21 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK Inhalt 7Fallaufnahme.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 77 7.1Zusammenspiel von Homöopathie und Psychotherapie....................................... 7.1.1 Erstgespräch.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 7.2Heilsame Interaktion zwischen Behandler und Patient........................................ 7.2.1 Umgang mit Angst.. . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 7.2.2 Therapeutische Techniken.. . . . . . ......................................................... 7.3Hindernisse in der Interaktion. . . . . . . . . . ......................................................... 7.3.1 Fragetechnik.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 7.3.2 Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene................................... 7.3.3 Kommunikationsstörungen.. . . . . ......................................................... 7.3.4 Häufige psychosoziale Prägun­gen von Ärzten und anderen Helfern.. ................ 7.3.5 Schwierige Konstellationen in der Arzt-Patient-Beziehung. .......................... 77 77 81 82 84 93 93 94 98 99 100 8Wahrnehmung des Gemütszustands.. ..................................................... 103 8.1Nonverbale ­Informationsquellen.. . . . . . . ......................................................... 8.1.1 Intuitive Wahrnehmung.. . . . . . . . . ......................................................... 8.1.2 Gegenübertragung.. . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 8.1.3 Beobachten der psychisch interessanten „Zeichen“. ................................... 8.1.4 Fremdanamnese. . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 8.2Anamnestische Hinweise auf verdrängte Konflikte.. ........................................... 8.2.1 Biographie des Patienten.. . . . . . . . ......................................................... 8.2.2 Träume.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 8.2.3 Abwehrmechanismen.. . . . . . . . . . . ......................................................... 8.2.4 Auslösende Situation und innerer Konflikt.. ............................................ 103 103 105 107 119 120 121 124 128 131 9Mittelwahl.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 134 9.1Konstitutionelle Behandlung neurotischer Erkrankungen..................................... 9.2Miasmatische Reaktionsformen auf psychischer Ebene.. ...................................... 9.3Repertorisation von Persönlichkeitsmerkmalen und Konflikten.............................. 9.3.1 Selbstwert.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 9.3.2 Aggression. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 9.3.3 Kontaktaufnahme. . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 9.3.4 Angst. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 9.3.5 Aktivitätsgrad.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 9.3.6 Verantwortung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 9.3.7 Lebensgenuss.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 9.3.8 Spiritualität und Lebensideale. . ......................................................... 9.3.9 Psychostatus (= psychiatrische Einschätzung).......................................... 136 139 140 144 147 148 149 150 151 154 155 157 10Verlauf homöopathisch behandelter Neurosen.......................................... 160 10.1Potenzwahl, Gabenhäufigkeit, häufige Reaktionen............................................. 10.1.1 Verbesserung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 10.1.2 Verschlechterung.. . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 10.1.3 Stagnation.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 10.1.4 Abbruch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 161 164 167 167 170 deLaporte.indb 10 22.08.2006 10:37:22 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK Inhalt 11Nichthomöopathische Behandlung psychischer Erkrankungen.. .................... 172 11.1Psychotherapie .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 11.1.1 Ambulante Psychotherapie.. . . . . . . . ...................................................... 11.1.2 Was kennzeichnet eine „gute“ tiefenpsychologische Psychotherapie?. ............. 11.1.3 Selbsthilfegruppen bei Neurosen........................................................ 11.1.4 Strategien zur konstruktiven Konfliktlösung........................................... 11.2Bedenken seitens des Psychotherapeuten gegen gleichzeitige homöo­pathische Behandlung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 11.3Was leisten Kliniken bei Neurosen und Psychosen?.. .......................................... 11.4Was leisten Psychopharmaka bei Neurosen bzw. Psychosen?................................. 173 173 178 180 181 184 186 187 Teil 3 Die häufigsten Gemütskrankheiten in der homöopathischen Praxis 189 12Angstsyndrome. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 193 12.1Panikattacken.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 12.2Phobien.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 12.3Hypochondrische Syndrome.. . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 12.4Generalisierte Angstneurose.. . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 12.5Posttraumatische und reaktive Angst.. . . . ....................................................... 12.6Krankhafte Angstsymptome.. . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 12.7Therapie der ­Angst­störungen.. . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 194 195 195 196 196 196 199 13Reaktive Störungen und neurotische Depression....................................... 200 13.1Reaktive seelische Störungen.. . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 13.1.1 Belastungsreaktionen. . . . . . . . . . . . . ....................................................... 13.1.2 Posttraumatische Reaktion.. . . . . . . ...................................................... 13.1.3 Therapie der reaktiven Störungen. ..................................................... 13.2Depressionen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 13.2.1 Therapie der Depressionen.. . . . . . . ...................................................... 201 201 201 202 204 205 14Suizidalität.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 208 14.1Verlaufsformen der Suizidalität.. . . . . . . . . . . ...................................................... 208 14.2Umgang mit Suizidalität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................... 209 15Psychovegetative Störungen (somatoforme Störungen).............................. 211 15.1Verlauf, Diagnostik und Behandlung.. . . . . ....................................................... 213 16Zwangsneurosen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 219 16.1Entstehung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 16.2Prognose.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 16.3Therapie.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 16.4Persönlichkeitsstörungen am Beispiel zwanghafter Charaktere.. ............................. 220 220 220 221 17Konversionsneurosen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................................... 222 18Fallbeispiel: Von Paula, die vor ihrer Weltreise nach innen reiste. ................... 224 XI deLaporte.indb 11 22.08.2006 10:37:22 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK Inhalt Anhang235 Repertorisationstafeln .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 236 Selbstwert .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Macht, Verachtung, Unterdrückung (Tafel 1) ................................................... Arroganz, Eitelkeit (Tafel 2) .. . . . . . . . . . . . ......................................................... Mangel an Selbstvertrauen, Selbsterniedrigung (Tafel 3) . .................................... Kränkungsgefühle und Opferrolle (Tafel 4) ..................................................... Geiz, Neid, Eifersucht (Tafel 5) .. . . . . . . . . ......................................................... Erotik (Tafel 6) .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Aggression .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Wut, Zorn (Tafel 7) .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Gewalt (Tafel 8) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Autoaggression, Suizid (Tafel 9) . . . . . . . . ......................................................... Kontaktaufnahme .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Zurückhaltung, Kontaktscheu, Ruhebedürfnis, Eigenbrötelei (Tafel 10) . .................... Verlassenheitsgefühle (Tafel 11) .. . . . . . . ......................................................... Distanzlosigkeit (Tafel 12) .. . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Angst .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Ängstlichkeit (Tafel 13) .. . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Leichtsinn (verdrängte Angst) (Tafel 14) ........................................................ Aktivität .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Übertriebene Aktivität, Leistungsbereitschaft (Tafel 15) ...................................... Passivität (Tafel 16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Verantwortung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Übertriebenes Verantwortungsgefühl, Pedanterie, Perfektionismus, Kontrolle, starkes ­ Über-Ich (Tafel 17) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Nächstenliebe, Mitgefühl, Helfersyndrom (Tafel 18) .. ......................................... Vermeiden von Verantwortung: Unentschlossenheit und Ambivalenz (Tafel 19) .. ......... Gewissenlosigkeit (Tafel 21) .. . . . . . . . . . . ......................................................... Lebensgenuss .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Trauer, Versagung, Kummer, Pessimismus (Tafel 22) .......................................... Übertriebener Optimismus (Tafel 23) .. ......................................................... Reizbarkeit, Unzufriedenheit, Auflehnung (Tafel 24) .......................................... Spiritualität, Lebensgenuss .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Atheismus, Ablehnung von Spiritualität (Tafel 25) .. ........................................... Übertriebene Religiosität (Tafel 26) .. . . ......................................................... Idealismus, starre Überzeugung (Tafel 27) .. .................................................... Psychostatus .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Starke Affekte (Tafel 28) .. . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... Affektarmut, Rationalisieren (Tafel 29) . ........................................................ Bewusstseinslage (Tafel 30) .. . . . . . . . . . . . ......................................................... Konzentrations- und Denkstörung, Verwirrung (Tafel 31) . ................................... Geistesklarheit, Ideenreichtum (Tafel 32) . ..................................................... Intellekt, mangelnder (Tafel 33) .. . . . . . . ......................................................... Gedächtnis (-störungen) (Tafel 34) .. . . . ......................................................... 237 237 239 240 242 244 245 246 246 248 250 252 252 255 256 257 257 258 259 259 261 262 262 264 265 267 268 268 271 273 274 274 275 276 276 276 279 282 283 288 289 290 In der Praxissituation wahrnehmbare „Zeichen“-Rubriken ................................. 293 Literatur .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 296 Sachverzeichnis .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......................................................... 299 XII deLaporte.indb 12 22.08.2006 10:37:22 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK 1 E inleitung: Was leistet Homöopathie bei psychischen Erkrankungen? Überblick Gezielte homöopathische Behandlung schafft einen Raum für seelische Weiterentwick­ lung, indem sie (hier am Beispiel von Depressionen gezeigt) ähnlich einem ­Antidepressivum quälende Symptome wie zum Beispiel Grübeln, Konzentrations- und Schlafstörungen mildert. Darüber hinaus bewirkt sie häufig ein Bewussterwerden des Patienten, indem sie Vergessenes wieder hervorholt und die Erinnerung an Träume fördert. Mittels geschickter Führung durch den Homöopathen und eventuell zusätzliche Psychotherapie kann ein motivierter Patient diesen neu entstandenen Raum zu seiner persönlichen Weiterentwicklung nützen. Persönliche Weiterentwicklung an den entscheidenden Punkten ist in den meisten Fällen mit einem dauerhaften Abklingen der Symptomatik zumindest außerhalb spezieller Belastungs­situationen verbunden. Ist ein Patient nicht motiviert oder nicht in der Lage, in die Tiefe zu gehen und an sich zu arbeiten, und kann er auch durch den Homöopathen nicht in die Lage versetzt werden, so wird er doch immerhin vom Effekt der vorübergehenden Symptomlinderung profitieren. Für viele Patienten ist eine doppelgleisige Behandlung durch Homöopathie und Psychotherapie am effektivsten. In ersten Teil dieses Buches werden Grundlagen aus der Neurosenpsychologie behandelt. Es folgt ein zweiter Teil über Fallaufnahme, homöopathische Mittelwahl und Verlauf der Behandlung. Im Vordergrund steht dabei, wie sich psychotherapeutische Konzepte in diese Arbeit integrieren lassen, mit besonderem Augenmerk auf der Interaktion zwischen Homöo­ path und Patient. Im dritten Teil werden die häufigsten Neurosen in Symptomatik, Verlauf und Prognose ­sowie therapeutische Ansätze beider Heilmethoden – der Homöopathie und der Psycho­ therapie – dargestellt. Unter Homöopathen ist längst bekannt, dass Homöopathie und Psychotherapie sich gegenseitig sehr gut ergänzen. Sie ähneln sich in der Art und der Dauer der Gesprächsführung sowie der prinzipiellen Wirkungsweise. Doch geht der Erfolg eines Zusammenwirkens weit über eine gute Verträglichkeit dieser beiden Heil­ methoden hinaus. H omöopathie ermöglicht einen besonders guten Zugang zur Psyche der Patienten. U Homöopathie kann Psychopharmaka erset­ zen. Sie mildert akute psychische Symp­ tome in ähnlicher Weise und stützt durch die Symptomentlastung die Arbeit des Pa­ tienten an sich selbst. U Homöopathie kann eine Psychotherapie stützen oder sogar ersparen. Sie öffnet den ­Zugang des Patienten zu seinem Unterbe­ wussten und kann so persönliche Weiter­ entwicklung in Gang setzen. U Je fundierter der Homöopath auch psycho­ therapeutische Kenntnisse in seine Arbeit zu integrieren weiß, desto besser lassen sich diese Ziele ­realisieren. U deLaporte.indb 1 22.08.2006 10:37:23 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK 1 Einleitung Klassische Homöopathie ­er­möglicht einen besonders guten Zugang zu Patienten mit psychi­schen Symptomen In homöopathischen Praxen kommen Neu­ro­sen und psychosomatische Erkrankungen besonders häufig vor. Die Gründe dafür finden wir zum Teil in der Sichtweise seelisch erkrankter Patienten, zum anderen aber auch in der Zwischenstellung, die die Homöopathie zwischen Psychotherapie und rein körperorientierter Medizin einnimmt, und in den besonderen Eigenarten einer klassischen homöopathischen Behandlung. „Hemmschwelle Psychotherapie“ Für viele psychisch erkrankte Menschen ist der Gang zum Homöopathen leichter als der zum Psychotherapeuten, denn noch immer haftet demjenigen, der sich zur Psychothe­rapie entschließt, „Verrücktheit“ und Labilität an. Psychiater, aber auch viele Hausärzte und bei ausgeprägter Symptomatik auch Psychotherapeuten, raten schneller als Homöopathen zum Einsatz von Psychopharmaka. Die Angst, dadurch „ruhig gestellt“ zu werden und womöglich starke Nebenwirkungen hinnehmen zu müssen, wirkt auf viele Menschen verständlicherweise sehr abschreckend. Die Befürchtung, durch Medikamenteinwirkung ei­ne Persönlichkeitsveränderung erfahren zu müssen, ist besonders beunruhigend und geht meist über die Angst vor Nebenwirkungen bei anderen, körperbezogenen Medikamenten hinaus. Auch aus diesem Grund wenden sich viele psychisch Kranke zunächst an einen Homöopathen, weil sie sich von ihm ­Hilfe erhoffen, ohne diese extrem beunruhigenden Nebenwirkungen in Kauf nehmen zu müssen. Psychosomatische Erkrankungen Diagnostik unklar und meist ohne organischen Befund bleiben. Das ist oft der Anlass, sich in alternativmedizinische ­ Behandlung zu begeben. Nicht wenige Patienten, die psychosomatische Beschwerden haben, hätten lieber eine körperliche Erkrankung und wollen den seelischen Hinter­grund ihrer Beschwerden nicht gerne wahrhaben. Lieber nehmen sie immer noch mehr quälende Untersuchungen in Kauf, als sich als psychisch krank „abgestempelt“ zu fühlen. Gerade diese Patienten fordern oft unser ganzes Geschick, denn sie müssen sich mit ­ihrer seelischen Thematik auseinander setzen, um geheilt werden zu können. Geistes- und Gemütssymptome in der Homöopathie Doch haben Homöopathen ganz besonders bei diesen Patienten einen großen Vorteil gegen­ über den schulmedizinisch körperorien­tiert ­arbeitenden Kollegen. In der Homöopathie spielen Geistes- und Ge­ mütssymptome eine große Rolle und werden ebenso detailliert erfragt wie Körper- und All­ gemeinsymptome. Die Dauer eines homöo­ pathischen Erstkontakts übersteigt in der ­Regel sogar die Dauer der biographischen Anamnese eines Psychotherapeuten. Es ist wohltuend, zu einem Behandler zu gehen, der nicht nur von einem Teil des Körpers etwas wissen will, sondern sich für Körper und Seele interessiert. Ganz besonders unterstützend ist das, wenn man möglicherweise ganz tief in seinem Herzen spürt, dass hinter den vielen Körpersymptomen doch noch etwas Psychisches verborgen ist, auch wenn man es nicht so recht zugeben mag. Die Erfahrung, über alle, körperliche sowie seelische Symptome sprechen zu dürfen, ohne dass in irgendeiner Form gewertet wird, und die Erfahrung, dass der eigenen Person so viel Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet wird, hat schon per se einen heilenden Effekt. Zudem geben sich viele psychische Störun­gen vordergründig nicht als solche zu erkennen, sondern verstecken sich hinter diversen körperlichen Symptomen, die auch nach sorgfältiger deLaporte.indb 2 22.08.2006 10:37:23 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK Besonders guter Zugang zu Patienten mit psychi­schen Symptomen Schulmedizin und Psychotherapie Sucht der Patient einen Psychotherapeuten auf, wird er häufig auf ein gewisses Des­inte­resse und ausbildungsbedingtes Unwissen bezüglich körperlicher Symptome stoßen. Geht er zum Arzt, bringt dieser selten Zeit, Geduld und Interesse für die seelischen Nöte auf. Das, obwohl in der allgemeinärztlichen Praxis psychische Beschwerden oder zumindest psychische Mitverursachung körperlicher Probleme zur täglichen Arbeit gehören. Ein gutes Drittel aller psychoneurotischen Erkrankungen sind psychosomatische Störungen und die meisten Neurosen gehen mit Körpersymptomen einher. Wird der ­psychoneurotische Hintergrund solcher Beschwerden in der Arztpraxis nicht erkannt, können diese Patienten lange und quälende Leidensgeschichten durchleben. Es könnte fast scheinen, als ob der Mensch in zwei „Abteilungen“ gespalten sei, die mit­ein­ ander nichts zu tun haben. Das me­dizinische Fach Psychosomatik wird in Deutschland zwar universitär gelehrt und in speziellen Krankenhausabteilungen und von niedergelassenen Ärzten für psychotherapeutische Medizin praktiziert, doch hat es eine ausgesprochen starke psychotherapeutische Ausrichtung, bei der körperliche Beschwerden meist sehr zweitrangig behandelt werden. Konsultiert man Fachärzte, ist die Trennung ebenso deutlich: Beispielsweise scheint in der Dermatologie die Haut nichts mit der Seele zu tun zu haben, auch nicht mit dem Magen oder dem Darm. Zeigt man dem Gastroenterologen oder HNO-Arzt ein Problem an den Lippen, winkt dieser ab und verweist auf den Hautarzt. Die Aufteilung der Medizin in die verschiedenen Disziplinen, ist gut und wichtig. Doch fehlt der Generalist, der den Überblick wahrt. Denn die Spezialisierung vermittelt das Gefühl, dass nichts in einem Individuum wirklich verbunden und zusammengehörig ist, dass womöglich beliebig ein Teil herausgeschnitten werden kann, ohne dass andere Anteile davon betroffen wären. Dies ist für viele Menschen zu Recht irreführend und unangenehm. Ganzheitlicher Zugang der Homöopathie Der menschliche Organismus ist ein kom­pli­ ziertes Zusammenspiel verschiedenster Funk­ tionen, die wiederum auf alle möglichen Einflüsse ganz individuell reagieren. Die Ho­mö­o­ pathie trägt dem voll und ganz Rechnung, indem sie sich bemüht, genau diese ­individuelle Art und Weise, in der alle Körperfunktionen sich an die Umwelt anpassen und zusammenwirken, zu beobachten und mittels sanfter Heil­ mittel subtil und spezifisch darauf einzuwirken. Deutlicher kann man Psychosomatik, das ­Zusammenspiel zwischen Körper und Seele, nicht anerkennen. Es ist der Respekt vor der Komplexität des Lebens, der dabei impo­ niert. Denn wie kann ein so vielschichtiges Phänomen wie der menschliche Organismus folgenlos mit dem plumpen Holzhammer be­arbeitet werden? Liegt es nicht nahe, dass ein kompliziertes Lebewesen wie der Mensch auf subtile, behutsame Art behandelt werden muss, um das Zusammenspiel der einzelnen Funktionen zu erhalten? Es tut vielen Menschen gut, zu erfahren, dass sich ein The­rapeut die Mühe macht, die Vielschichtigkeit des Patienten in ihren unterschiedlichen ­ Gesichtspunkten zu erfassen und mit einer in ihrer Subtilität und Komplexität angepassten Heilmethode zu behandeln. Eine ebenso große Bedeutung für die heilsame Rolle, die die Homöopathie bei seelischen Erkrankungen einnimmt, ist die Zeit, die sich der Behandler für den Patienten nimmt, und ist das bedingungslose Interesse auch für scheinbare Belanglosigkeiten, die den Patienten beschäftigen. Die Schulmedizin kann heute – nicht zuletzt aufgrund administrativer und abrechnungstechnisch bedingter Zwänge – dem Patienten nicht die bei seelischen Nöten gewünschte bedingungslose Aufmerksamkeit entgegenbringen, die der Homöopath durch seinen individuellen und umfassenden Heilungsansatz wie selbstverständlich anbietet. deLaporte.indb 3 22.08.2006 10:37:23 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK 1 Einleitung Das homöopathische Interesse geht über ein psychotherapeutisches Erstgespräch hi­naus, denn alles, was der Patient an Beschwerden berichtet, ist wichtig. Die seelischen und die körperlichen Bedrängnisse, auch wenn sie noch so belanglos erscheinen mögen. ­ Bereits diese be­ dingungslose Aufmerksamkeit schafft Entlastung für den Patienten und kann einen Prozess in Gang bringen. Die Erfahrung, im Therapeuten einen achtsamen Zuhörer gefunden zu haben, ist für viele Patienten neu und wird in der Regel als eine große Wertschätzung empfunden. Ihm wird vermittelt, dass er bis hinein in die kleinsten Symptome einmalig und wichtig ist, dass er sich für keine seiner Empfindungen schämen muss, sondern ganz im Gegenteil in seiner Einzigartigkeit angenommen wird. Allein diese Botschaft kann entlastend für den Patienten sein. Durch die heilsame Wirkung des ­homöopathischen Medikaments wird sie noch weiter unterstützt. Viele Patienten beginnen während einer Erst­ anamnese erst wirklich zu spüren, wie aufwändig und komplex sie selbst als Individuum sind. Gerade im kranken Zustand kann diese Komplexität überfordern und hilflos machen. Manches Mal wäre es wohl angenehmer für Patient und Arzt, wenn es eine einfache, beseitigbare Ursache für die Beschwerden gäbe, wie beispielsweise die schmerzende Stelle am Fuß, die abheilen kann, sobald der darin steckende Dorn gezogen ist. Doch auf diese Art zeigt sich Krankheit eher selten, im Gegenteil – oft genug ist keine wirkliche Ursache für die Beschwerden zu finden. Verschiedene Einflüsse müssen in ­ Betracht gezogen werden. Viele unserer Pa­tienten haben ­bereits eine lange Odyssee der vergeblichen „Ursachensuche“ hinter sich und sind resig­ niert. Für die Behandlung durch den Homöopathen ist es aber glücklicherweise zweitrangig, die genaue Ursache für die Beschwerden zu wis­ sen. Viel wichtiger ist es, die individuelle Art und Weise zu erfassen, in der der Organismus reagiert und bestimmte Symptome hervor­ bringt. Dadurch ergibt sich ein völlig neuer Behandlungsansatz und das Scheitern der Vorgänger ist deshalb für den Homöopathen nicht unbedingt Anlass zur Beunruhigung. Eine von der Ursachenfindung unabhängige Heilmethode ist vor allem für bereits resig­nierte Patienten entlastend und gibt neue Hoffnung. Homöopathie kann ­Psycho­pharmaka ersetzen Sie mildert akute psychische Symptome in ähn­ licher Weise und stützt durch diese Symptomentlastung die Arbeit des Patienten an sich selbst. Ein häufiges Symptom bei vielen psychischen Problemen sind beispielsweise Schlafstörun­ gen. Nehmen diese überhand, sodass der Patient permanent unausgeruht ist, dass er weder denken noch sich konzentrieren, noch Gedanken wieder loslassen kann, dann wird eine psychische Weiterentwicklung nur sehr schwer zu realisieren sein. Die Voraussetzungen sind dafür einfach nicht gegeben. Es geht dem Patienten zu schlecht, als dass er sich auf einen (oft anstrengenden) seelischen Prozess einlassen könnte. Werden diese Schlafstörungen gemildert, kann der Patient sich besser konzentrieren, Ängste besser überwinden und klarer denken. Je woh­ ler er sich fühlt, desto eher ist er zu Veränderungen bereit und fähig. Hierzu ein Fallbeispiel: T Fall 1 Eine 52-Jährige berichtet, an Schlafstörungen zu leiden. Nachts wache sie mit Herzklopfen und Panik auf und könne dann nicht mehr einschlafen. Tagsüber sei sie zappelig und zittrig. Diese Symptome habe sie seit zwei Jahren, seit sie begonnen habe, ganztags zu arbeiten. Bei der Arbeit fühle sie sich überfordert und von einer Kollegin gemobbt. Als die Patientin acht Jahre alt war, ließen sich ihre Eltern scheiden. Unglücklicherweise waren beide der Ansicht, dass es für die Patientin besser sei, zum Vater zu kommen, da dieser eine neue Frau habe, die im Gegensatz zur Mutter nicht gezwungen sei, ganztags zu arbeiten und die die Patientin deLaporte.indb 4 22.08.2006 10:37:23 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK Homöopathie kann ­Psycho­pharmaka ersetzen deshalb zu Hause betreuen könne. Diese Stief­ mutter habe ihr dann sogar verboten, mit der leiblichen Mutter Kontakt zu haben. Um Ärger zu vermeiden, habe die Patientin sich sehr an die Stiefmutter angepasst und viele ihrer Bedürfnisse unterdrückt. Weitere Symptome: U extreme Unruhe, U Achselschweiß bei Aufregung, U Zählzwang, U Migräne alle zwei Monate, < vor Mens, einseitig, pulsierend, mit Übelkeit, U Angst vor finanziellem Ruin, U Angst vor dem Alleinsein, U sehr penibel, U friert viel, U bei Erkältung Herpes an Nase und Oberlippe, U Verlangen nach warmen Getränken. Arsenicum album C 200 am 10.7.2003 und Psychotherapie. Am 02.09.2003 berichtet sie in der Psychotherapiestunde, dass sie sich viel gelassener und ruhiger fühle und auch viel besser schlafe. Anstatt im ­Gespräch wie zuvor in erster Linie über ihre un­ gerechte Situation am Arbeitsplatz zu sprechen und sich damit mehr oder weniger im Kreis zu ­drehen, kommen viel tiefer liegende Themen hoch, wie zum Beispiel Überanpassung, Passivität und Opferrolle. Eine Woche später wird eine homöopathische Folgeanamnese gemacht. Da ist die Unruhe schon fast ganz weg, obwohl sich in ihrem Umfeld sonst nichts verändert hat. Sie schläft gut und hatte in der Zwischenzeit weder Migräne noch Herpes. Auch der Achselschweiß ist deutlich reduziert, sie fühlt sich entscheidungsfreudiger und kann wie­der leichter einkaufen ohne Verarmungs­ ängste. T An diesem Fall kann die unmittelbare Entlas­ tungsfunktion der homöopathischen Behand­ lung gut beobachtet werden: Vor der Erst­ anamnese hatten drei psychotherapeutische Ge­spräche stattgefunden, die stockten, weil die Patientin sich mit ihren Ängsten und Beschwerden im Kreise drehte. Die Homöopathie brachte ihr außer der Symptommilderung die Freiheit, sich tiefer auf die Psychotherapie einzulassen. Arsenicum wird hier mehr im Sinne einer Akut­ medikation zur schnellen Symptomlinderung eingesetzt. Ei­ne konstitutionell orientierte Homöotherapie mit einem anderen Mittel folgte nach (s. Kapitel Verlauf homöopathisch behandelter Neurosen, S. 170). Genau dieser Effekt ist im weitesten Sinne auch von Psychopharmaka erwünscht: eine Entlastung, die der Situation die Spitze nimmt und im günstigsten Fall Potenziale freisetzt. Allerdings bezahlt man diese Entlastung häufig mit unangenehmen Nebenwirkungen. Je nachdem, welches Medikament verabreicht wurde, können diese von lästigen Befindlichkeitsstörungen wie Mund­trockenheit oder Obstipation über organische Beeinträchtigungen wie Störungen im Herzreizleitungssystem bis zur Dämpfung der geistigen Aktivität, Verlangsamung und anderen Veränderungen der Psyche reichen. Mit homöopathischer Behandlung hat man solche Nebenwirkungen nicht. Ein oft beklagter Nachteil homöopathischer Behandlung ist es, dass mehrere Medikamente ausprobiert werden müssen, bis das passendste und damit heilsamste gefunden ist. Besonders in akut bedrohlichen Notfällen, für die es sicher und schnell wirksame schulmedizinische Medikamente gibt, wird der Einsatz von Homöopathika deshalb problematisch. Die bei Psychoneurosen am häufigsten verordneten schulmedizinischen Medikamente sind Antidepressiva. Der Wirkungseintritt von Antidepressiva gegen Depressionen liegt im Durchschnitt bei zehn Tagen bis drei Wochen nach Behandlungsbeginn. Ähnlich wie Homöopa­ thika sind Antidepressiva nicht absolut sicher wirksam, sondern es müssen oft mehrere Präparate langwierig ausprobiert werden, bis eines gefunden wird, das Wirkung zeigt. Somit ist die Homöopathie den Antidepres­siva in ihrer Wirkungsweise gleichwertig, weist aber klare Vorteile bezüglich Auslösung von Nebenwirkungen auf. deLaporte.indb 5 22.08.2006 10:37:24 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK Sachverzeichnis A Abgrenzungsaggression 20, 25, 181 Abwehrmechanismus 19, 35, 46, 120, 128, 136 Acidum nitricum 203 Acidum phosphoricum 158, 202, 203 Aconitum 66, 69, 110, 135, 150, 151, 202, 203 Affekt 157 Affektarmut 158 Affektentwicklung 38 Affektisolierung 48 Affektive Psychose 53 Affektualisierung 128 Aggression 17, 19, 20, 31, 142, 147 – destruktiv 23 – konstruktiv 20 – passiv 25, 101 – unterdrückt 18 Agoraphobie 195 Akathisie 71 Aktivität 142, 150 Akutmedikation 5 Alexandertherapie 88, 175 Alptraum 124 Altersdepression 33 Altruismus 204 Alumina 148, 219 Ambivalenz 152 Amisulpirid 71 Anacardium 153, 156, 157, 203, 219 Anale Phase 35, 40 Angepasstheit 20 Angst 4, 31, 33, 52, 82, 86, 142, 149, 169 – Mittelwahl 196 – Therapie 199 Angstentwicklung 45 Angstneurose 194 – generalisierte 196 Angstsyndrom 193 Antidepressivum 5, 6, 8, 205 Antidotierung 167 Antriebslosigkeit 8 Archetypus 126 Argentum nitricum 8, 130, 149, 197, 219 Arroganz 145 Arsenicum 5, 76, 108, 110, 144, 145, 146, 148, 149, 150, 151, 152, 153, 155, 170, 197, 225, 229 Atheismus 156 Auflehnung 155 Auge 116 Aurum 76, 130, 133, 138, 139, 140, 145, 147, 148, 151, 152, 170, 203, 206, 208, 210 Auslösesituation 44, 45 Autoaggression 27, 147, 148 Autonomie 144 Autonomieentwicklung 40 Autonomiekonflikt 35, 43, 213, 227 B Baryta carbonica 153, 159 Behandlungsabbruch 97 Belastungsreaktion 57, 201 – Suizidalität 208 – Therapie 202 Belladonna 66, 69, 110, 145, 146, 147, 151, 153, 217 Biographie 120, 121 Bipolare Störung 53, 71 Bismuthum 110 Blasenentzündung 23 Borderlinestörung 40, 43, 44, 47, 49, 50, 53, 54, 58, 123, 185, 202, 220 – Symptome 43 Bromazepan 225 Bryonia 203 Bufo 159 Burn-out-Syndrom 89 C Calcarea carbonica 89, 108, 130, 145, 149, 150, 153, 156, 159, 197, 203 Cannabis indica 155, 158, 159, 197 Carbamazepin 72, 161 Carcinosinum 152 Causa 45, 120 Causticum 129, 150, 157, 203 Chamomilla 110, 136, 155, 203 Charakter 107, 135, 136 China 148 Cicuta virosa 170 Coaching 13, 130 Cocculus 155 Coffea 159 Colocynthis 156, 203 Coping 46, 130 D Dekompensation 48 Demütigung 19 Denkstörung 158 Depersonalisation 8 Depersonalisationserleben 194 Depression 6, 7, 9, 31, 33, 49, 52, 58, 70, 71, 106, 109, 129, 169, 200, 204 – endogene 204, 205 – neurotische 205 – somatisierte 204 – Therapie 205 Derealisationserleben 194 Desomatisierung 49 Distanzlosigkeit 149 Doppelbotschaft 111 Double-bind 111 Durchsetzungsaggression 20, 21, 25, 181 Dyskinesie 71 E Ebenbürtigkeit 22 Eifersucht 146 Eigenbrötlerei 148 Eitelkeit 145 Entspannungsverfahren 104 Entwicklungsdefizit 35, 36, 39, 44 Erotik 146 Erstanamnese 4, 13, 79, 96, 124, 165, 198 Erstverschlimmerung 164 F Familienaufstellung 176 Fettsucht 108 Fragetechnik 93 Fremdanamnese 96, 98, 119 G Gang 112 Gangarten 113 Gefühl – unterdrückt 29 Gegenübertragung 25, 80, 94, 104, 105 Geiz 146 Gepflegtheit 109 Geschlechtsidentität 38 – Entwicklung 38, 41 Geschwisterrivalität 124 Gestalttherapie 88 Gesundheit 59 Gewalt 27, 147 Gewissenlosigkeit 153 Gewissensangst 82 Glaubenssatz 130, 137 Glück 59 298 deLaporte.indb 298 22.08.2006 10:38:45 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK Sachverzeichnis Graphites 152 Grenzensetzen 20 H Halluzination 52, 55 Hals 116 Haltung 108 Hand 118 Heilungsverlauf 165 – günstig 164 – stagniert 167 – ungünstig 167 Helfersyndrom 152 Helleborus 158, 159, 160, 169 Hepar sulphuris 147, 155 Homöopathie – Gabenhäufigkeit 161 – Grenzen 170 – Potenzwahl 161 Humor 88 Hyoscyamus 27, 66, 69, 135, 146, 147, 149, 151, 153, 158, 159 Hypochondrie 82, 83 Hysterie 49, 58 I Ich 38, 182 – Botschaft 182 – Entwicklung 38 – Schwäche 40, 44, 57 – Störung 52 Idealismus 156 Identifikation 19, 49 Ignatia 76, 130, 145, 147, 149, 150, 151, 152, 155, 157, 202, 203 Individuationsentwicklung 39 Individuationskonflikt 35 Intellektualisieren 128 Intervention 88 – paradoxe 88 Intervisionsgruppe 107 Introjektion 50 Introspektionsfähigkeit 12, 75, 97, 180 Intuition 103 – fördernd 104 – hinderlich 105 K Kalium bromatum 203 Kalium carbonicum 149, 220 Kent’sche Reihe 161 Kindheitsentwicklung 18, 36, 37, 45 Kindlichkeit 153 Klaustrophobie 195 Klimakterium 124 Kollusionstheorie 87 Kommunikation 110 Kompromiss 22, 23, 28, 30, 32 Konflikt 17 – intrapsychisch 27, 29 Konfliktabwehr 36 – unzureichend 44 Konfliktfähigkeit 22 Konfliktverarbeitung – unzureichend 35, 36 Kontaktaufnahme 142, 148 Kontaktscheu 148 Kontrollieren 50 Konversionsneurose 222 Konzentration 158 Kopfschmerz 10 Körperbau 108 Körperhälften 113 Körperhaltung 112 Körpersprache 110 Kränkbarkeit 145 Kränkungsgefühle 145 Krisenintervention, konfliktzentrierte 202 Kummer 154 L Lac caninum 138, 145 Lachesis 123, 124, 128, 129, 144, 146, 149, 150, 151, 153, 155, 156, 158, 159, 203, 206 Lebensalter 109 Lebensgenuss 142 Leichtsinn 150 Life event 44, 45 Lithium 71, 161 Luesinum 130 Lycopodium 27, 122, 123, 129, 130, 133, 144, 145, 146, 147, 149, 150, 151, 153, 155, 156, 159, 169, 203, 206, 218 M Macht 144 Machtausübung 20, 26 Magersucht 108 Manie 52, 70 Manisch-depressive Störung 53 Meditation 104 Medorrhinum 130, 159, 197 Menopause 124 Menstruationsbeschwerden 7 Mercurius 66, 69, 130, 147, 148, 150, 153, 155, 156, 157, 203 Miasma 139 Migräne 7 Mimik 107 Mitgefühl 152 Mittelwahl, homöopathische 134 Morbus Parkinson 71 Mund 117 N Nächstenliebe 152 Narzissmus 41, 43, 46, 49, 50, 58, 123, 196, 213 Nase 118 Nasennebenhöhlenentzündung 10 Natrum muriaticum 6, 89, 110, 123, 129, 130, 133, 138, 145, 147, 148, 149, 152, 155, 157, 159, 160, 168, 169, 170, 203, 206, 210 Natrum sulphuricum 148, 208, 210 Nebenwirkung 5 Neid 146 Neuroleptikon 71 Neurose 66, 74, 138 – Differenzialdiagnose 51, 52 – Disposition 44 – Entstehung 35 – Strukturniveau 43 – Suizidalität 208 – Symptom 37 – Ursache 36 – Zeichen 36, 37 Neurose, depressive 204 Nitricum acidum 145 Nosoden 130 Nux moschata 158, 159, 197 Nux vomica 27, 110, 124, 130, 144, 145, 146, 147, 148, 149, 151, 152, 153, 155, 157, 158, 203, 208, 210, 217, 219 O Ödipuskomplex 35, 38, 41 Olanzapin 71 Opferrolle 145 Opium 135, 151, 153, 155, 158, 159, 160, 169, 202, 203 Optimismus 155 Orale Phase 35, 39 Orientierung 158 P Pacing 84, 87, 104, 106 Palladium 145, 203 Panikattacke 194 Passivität 151 Pedanterie 152 Perfektionismus 152 Persönlichkeitsstörung 57 Phobie 195, 198 – isolierte 195 – soziale 195 Phosphoricum acidum 76 Phosphorus 129, 130, 133, 146, 147, 149, 152, 157, 158, 159, 203, 206, 229, 231 Physiognomie 107 299 deLaporte.indb 299 22.08.2006 10:38:47 Uhr OADF; MVS – R. Rieder; de Laporte, Homöopathie bei psych. Erkrankungen, 8/2006, 3. AK Anhang Placeboeffekt 166 Platinum 129, 130, 144, 145, 146, 149, 155, 156, 203, 222 Plussymptomatik 157 Posttraumatische Reaktion 57, 201 Prägung 136 Präsuizidales Syndrom 208 Projektion 49, 144, 228 Psora 56, 69, 139 Psorinum 130, 208, 210 Psychoanalyse 180 Psychopharmaka 4, 53, 55, 187 Psychose 51, 52, 66, 67 – affektive 53 – endogen 53, 55 – exogen 53, 55 – Symptom 51, 52 Psychosomatik 2, 3 Psychosomatose 56 Psychostatus 142 Psychotherapie 173 – tiefenpsychologisch 178 Psychovegetative Störung 211 Pulsatilla 130, 133, 138, 145, 146, 149, 150, 152, 153, 155, 156, 157, 168, 203, 217, 226 Q Q-Potenz 161 – Einnahmebeschreibung 162 R Rache 19, 23, 29 Rationalisieren 129, 158 Reaktionsbildung 49, 129, 150 Reaktive Störung 51, 56, 57, 200 Regression 49, 153, 228 Reizbarkeit 155 Religiosität 156 Repertorisieren 142 Repertorium 140 Respekt 22 Ressource 44 Risperdon 71 Ruhebedürfnis 148 S Scham 82 Schizoide Persönlichkeitsstörung 58 Schizophrenie 53, 70, 71 Schlafstörung 4, 6, 70, 89, 206 Schritt 114 Schuldgefühl 18, 19, 26, 28, 31, 33, 82, 148, 151, 206 Schuldkonflikt 227 Schutzhaltung 136 Schwäche 10 Schwellensituation 46 Selbstbehauptung 204 Selbstbewusstsein 11, 20, 23 Selbsterhöhung 145 Selbsterniedrigung 145 Selbstgefühl 38 Selbsthilfegruppe 180 Selbstkontrolle 21 Selbstüberhebung 145 Selbstvertrauen 145 – Mangel an 145 Selbstwert 142, 144, 204 Selbstwertgefühl 25, 40, 204 Sepia 6, 7, 8, 9, 121, 122, 137, 149, 150, 151, 157, 158, 206, 217 Sexualität – Unterdrückung 222 Silicea 152, 153, 156 Sinusitis 10 Sitzen 114 Somatisation 211 Somatoforme Störung 56, 211 Spaltung 40, 50, 185 Spiegeln 81, 84, 88 Spiritualität 143 Staphysagria 110, 123, 129, 145, 146, 160, 203, 208 Stimmungseinbruch 8 Stramonium 27, 66, 69, 135, 145, 146, 147, 149, 150, 155, 156, 158, 159, 197 Sublimierung 30, 48 Sucht 199, 204 Suizidalität 147, 148, 169, 204, 208 Sulphur 109, 129, 145, 146, 149, 150, 151, 152, 153, 155, 156, 157, 159 Supervision 106 Sykose 139 Symbiose 39 Symptom – neurotisch 90 Syndrom, psychosomatisch 191 Syphilinum 219, 231 Syphilis 139 Systemtherapie 88 T Tarentula 151 Teilobjektbeziehung 38 Thuja 109, 152, 157 Trauer 154, 200 Traum 11, 120, 124 Trauma 201 Trennungsangst 40, 45, 50, 82 Trennungserlebnis 20 Triangulierungskonflikt 35, 41 Triebentwicklung 38 Trotzalter 18 Trotzphase 40 U Über-Ich 29 Übertragung 78, 80, 84, 94, 104 – positive 95 Übertragungsarbeit 97 Übertragungsdruck 50 Übertragungsneurose 94, 101 Umdeutung – positive 81 Unterdrückung 20, 144, 168 Unzufriedenheit 155 V Valproat 161 Valproinsäure 72 Verachtung 19, 144 Verantwortung 142, 151 Verantwortungsgefühl 152 Veratrum 27, 145, 146, 149, 151, 153, 156, 203 Verdrängung 19, 29, 30, 36, 48, 120, 129, 168 Verhaltenstherapie 174, 179 Verlagerung 129 Verlassenheitsangst 39, 45, 82 Verlassenheitsgefühl 149 Verlaufskurve 163 Verleugnung 49 Verlustangst 19, 20, 25, 28, 46 Vermeidungsverhalten 36, 199 Versagung 154 Verschiebung 49, 144 Verschmelzungsangst 82, 83 W Wahnidee 131, 137 Wahnvorstellung 52, 55 Wendung gegen das Selbst 129 Wut 147 Z Zerstörung 27 Zorn 147 Zurückhaltung 148 Zwanghafte Persönlichkeitsstörung 58 Zwangsneurose 219, 225 – Entstehung 220 – Prognose 220 – Therapie 220 300 deLaporte.indb 300 22.08.2006 10:38:48 Uhr