Allgemeine Psychologie II Vorlesung 7 Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg 1 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Allgemeine Psychologie II Woche Datum Thema 1 1 25.2.16 Langezeitgedächtnis II 2 3.3.15 Denken I 3 10.3.15 Denken II 4 17.3.15 Sprache I 5 24.3.15 Sprache II 31.3.15 ---fällt aus –(Osterferien) 6 7.4.15 Sprache III / Emotion I 7 14.4.15 Emotion II 8 21.4.15 Emotion III 9 28.4.15 Emotion IV 5.5.15 ---fällt aus --- (Auffahrt) 10 12.5.15 Motivation I 11 19.5.15 Motivation II 26.5.15 ---fällt aus --- (Fronleichnam) 2.6.15 Volition / Zusammenfassung und Fragen 12 2 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Emotionen Emotionen } } } } } } } } } } } } } } 3 Freude Traurigkeit Ärger Angst Mitleid Enttäuschung Erleichterung Stolz Scham Schuld Neid Furcht .... } Motive } } } } } } } Hunger Sexualität Neugier und Exploration Aggression Machtmotivation Leistungsmotivation .... Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Emotionen: Arbeitsdefinition Merkmale von Emotionen } } Emotionen sind aktuelle Zustände von Personen } } Emotionen haben eine bestimmte Qualität, Intensität und Dauer } } } } Abgrenzung aktueller emotionaler Episoden (z.B.Angst) von emotionalen Dispositionen (Neigung zum Auftreten einer Emotion) Qualität:Art der Emotion (Freude / Wut) Intensität: starke / schwache Ausprägung derselben Emotion Emotionen sind in der Regel objektgerichtet } Freude über etwas, stolz auf etwas } Objekt kann auch nur in der Vorstellung / Zukunft existieren Emotionen sind von einem charakteristischen Erleben,Verhalten und physiologischen Veränderungen begleitet Merkmale von Stimmungen (engl.: mood) } } Geringe Intensität Längere Dauer } Fehlen von Objektgerichtetheit } 4 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Emotionen: Arbeitsdefinition Aspekte von Emotionen } } Erlebensaspekt } } } Physiologischer Aspekt } } } } charakteristisches „Gefühl“, subjektive Komponente von Emotionen Nicht beobachtbar Peripher physiologische Veränderungen Z.B. Erröten, Anstieg / Abnahme der Herzrate, Veränderung der Atmung, Schwitzen, Aktivität von Magen und Verdauung, etc. Veränderungen im Gehirn, Aktivierung emotionaler Regionen Verhaltensaspekt } Expressiver (Ausdrucks-)Aspekt ¨ } Instrumenteller (Handlungs-) Aspekt ¨ 5 Gesichtsausdruck, Gestik und Körperhaltung, Sprechstimme, Körperorientierung, unwillkürliche Körperbewegung Angriff, Flucht, etc. Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 3 Komponenten von Emotionen Übersicht } 6 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Theorien von Emotionen Überblick } } } } } } } } 7 Physiologische Emotionstheorien Verhaltenstheorien der Emotion Evolutionstheoretische Emotionstheorien Appraisaltheorien der Emotion Die kognitive Struktur von Emotionen Dimensionale Emotionstheorien Neurowissenschaftliche Emotionstheorien Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Physiologische Emotionstheorien James-Lange Theorie der Emotion } } } Reiz löst eine körperliche (periphere) Antwort aus, dieser wird als Emotion wahrgenommen } } 8 William James (1842-1910); Carl Lange (1834 – 1900) Peripheralistische Emotionstheorie „Ich bin traurig, weil ich weine.“ Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Physiologische Emotionstheorien Facial Feedback Hypothese } } Stiftstudie (Strack et al., 1988) } } } 9 Bitte halten Sie einen Stift nur mit den Zählen quer im Mund Bitte halten Sie den den Stift zwischen den Lippen nach vorn im Mund Raten Sie die Lustigkeit des Comics von 1 (nicht lustig) bis 10 (lustig) Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Physiologische Emotionstheorien } James-Lange Theorie } } Emotionen sind die Wahrnehmung von emotionalen körperlichen Reaktionen Wahrgenommene Gesamtsituation wichtig } } Bär im Wald vs. Bär im Zoo Stereotype, viszerale Veränderungen entscheidend } } Innere Organe (Herz, Lunge, Magen, etc.) Nicht die ausgeführte Handlung ¨ } Implikation: } } (z.B. Kampf oder Flucht) Verschiedene Emotionen haben unterschiedliche physiologische Erregungsmuster Problem } Nicht alle Emotionen klar anhand der Körperreaktionen unterscheidbar Ax, 1953 10 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Physiologische Emotionstheorien } Cannon-Bard Theorie der Emotion } } Walter Cannon (1871 – 1945), Philip Bard (1898 – 1977) Emotionen entstehen im Gehirn (zentral) } Zentralnervöse Emotionstheorie ¨ } } Bestimmte Hirngebiete sind auf emotionale Prozesse spezialisiert Experimente an Katzen } } Entfernung des Kortex führt zu übersteigerten emotionalen Reaktionen Annahme: Subkortikale Strukturen für Emotionen verantwortlich ¨ 11 Zentralistisch (Cannon-Bard) vs. Peripheralistisch (James-Lange) Hinweis beim Menschen: Eisenbahnarbeiter Phineas Gage Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Physiologische Emotionstheorien } Theorie von James-Lange vs. Cannon-Bard 12 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Physiologische Emotionstheorien } Argumente für die Cannon-Bard Theorie } Gefühle entstehen schneller als peripher-physiologische Veränderungen } } Peripher-physiologische Reaktionen differenzieren nicht zwischen Emotionen } } } Beispiel: Emotionen bei Querschnittsgelähmten Das künstliche Herbeiführen von physiologischen Veränderungen führt nicht zu der Wahrnehmung von Emotionen } 13 Innere Organe haben nur wenig Rezeptoren, differenzierte Wahrnehmung von Veränderung nur schwer möglich Problem:Welche Emotionen gibt es? Emotionen treten auch nach künstlicher Trennung von Organen und Gehirn auf } } Allerdings schwer empirisch überprüfbar Stimmt nur bedingt. Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Physiologische Emotionstheorien } Zweifaktorentheorie der Emotion } } Emotionen basieren auf Zusammenspiel von peripheren und zentralen Prozessen Georg Maranon (1924) } } Emotionen entstehen durch das gemeinsame Auftreten von emotionalen Gedanken und körperlichen Reaktionen Studie: Probanden wird Adrenalin gespritzt ¨ ¨ } Schacter & Singer (1962) } Emotionen entstehen, wenn eine wahrgenommene periphere Erregung auf die emotionale Einschätzung der Situation zurückgeführt wird ¨ ¨ ¨ 14 Probanden erleben Erregung, Nervosität, Enge in der Brust (keine Emotionen) Echte Emotionen, wenn sie gleichzeitig emotionale Gedanken hatten Erregung unspezifisch, wirkt sich auf Intensität der Emotion aus Qualität der Emotion durch Einschätzung (Bewertung) der Situation Bewertung:Appraisal (Appraisaltheorien der Emotion) Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 15 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Physiologische Emotionstheorien } Neo-Jamesianische Emotionstheorien } Damasios Theorie der somatischen Marker (1994) } Die affektiven Folgen von Handlungen sind körperliche Reaktionen, die als somatische Marker im Gedächtnis gespeichert werden ¨ ¨ } Wird die Handlung erneut vorbereitet / geplant, wird auch die körperliche Reaktion mit aktiviert ¨ } Angst vor einem nächsten Vortrag EmbodiementAnsätze der Emotion } Alle Kognitionen und Emotionen aktivieren multi-modale Repräsentationen ¨ } „Fahrrad“ aktiviert Wort, Bild, Körperhaltung, Geruch, Geräusch etc. Willentliche Ausführung von emotionalen Verhaltens kann Emotionskomponenten (z.B. Gefühle) aktivieren ¨ ¨ 16 Z.B. Körperliche Erregung / Schwitzen bei einem Vortrag Körperlicher Reaktion (sensorische Neurone) werden mit Handlung (motorische Neurone) verknüpft Aufrecht sitzen: Stolz; Eingesunken Sitzen: Kein Stolz Gang mit hängenden Schultern oder aufrechter Haltung verändert Selbstbewusstsein Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Verhaltenstheorien der Emotion } Behavioristische Ansätze } Wie wird emotionales Verhalten gelernt? } Bsp.:Wie wird gelernt, das ein bestimmter Reiz Angst / Furcht auslöst? } Klassische und operante Konditionierung } Der kleine Albert (Watson & Rayner, 192) } 9 Monate alt, emotional sehr stabil ¨ ¨ } Konditionierung: Ratte + Hammerschlag ¨ } } } } 17 Keine Reaktion auf weiße Ratte, Kaninchen, Hund, Masken Spontane Angstreaktion auf Hammerschlag auf Metallstange Nach 1 Woche: Angstreaktion auf die Ratte (ohne Hammerschlag) Generalisierung:Angstreaktion auch auf das Kaninchen Stabilität:Angstreaktion auch nach 4 Wochen Berühmte Studie: Zeigt Konditionierbarkeit von Furcht Berüchtigte Studie: Ethisch sehr bedenklich Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Verhaltenstheorien der Emotion } Der kleine Peter (Jones 1924) } Startpunkt der Verhaltenstherapie } Drei Jahre alt, Kleintierphobie ¨ } Gegenkonditionierung } } } Peter sieht, wie andere Kinder mit dem Kaninchen spielen Systematische Desensibilisierung bis heute Methode der Wahl bei Phobien } } Kaninchen mit positiven Reizen präsentiert (Süßigkeiten für Peter) Abstand zum Kaninchen am Anfang groß, später im kleiner Modelllernen } } Spinnenphobie, Höhenangst etc. Beweist Wirksamkeit von verhaltenstherapeutischen Maßnahmen } } Ohne Motive, unbewusste Komplexe,Abgrenzung zur Psychoanalyse Mary Cover Jones als „Mutter der Verhaltenstherapie“ ¨ 18 Angst vor weißen Ratten, Kaninchen und ähnlichen Reizen Doktorandin von Watson Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Verhaltenstheorien der Emotion } Behavioristische Emotionstheorien } } } Emotionalen Reaktionen auf einen Reiz durch Konditionierung Erklärt, warum nicht alle Menschen vor den gleichen Dingen Angst haben Erklärt das Entstehen von Phobien } } } Einige Reize lösen eher Phobien aus } } } 19 Vermeidung hält Phobie aufrecht Reduktion der Angst bei Vermeidung wirkt als positiver Verstärker Spinnen, Schlangen etc. „Biological preparedness“ Behavioristische Emotionstheorien geben keine Auskunft darüber, welche Reize ohne vorheriges Lernen Emotionen auslösen können Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Evolutionstheoretische Emotionstheorien } Evolutionstheorie } } } Charles Darwin (1809 – 1882) Prinzip der natürlichen Selektion } Erbliche Eigenschaft weist eine Variation auf } Selektionsdruck aus der Umwelt führt zu vermehrten Fortpflanzung der Organismen mit einer bestimmten Ausprägung der Eigenschaft Beispiel } Gazellen unterscheiden sich in Schnelligkeit und Ausdauer (erblich) } Löwen erlegen eher langsame Gazellen } Schnellerer Gazellen überleben und haben mehr Nachkommen Population der Gazellen wird über die Zeit im durchschnitt schneller } ¨ 20 Einfluss auf die Löwen? „Wettrüsten“ in der Evolution Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Evolutionstheoretische Emotionstheorien } Begriffe } Gen } } Genotyp } } } 21 Bestimmte genetische Ausstattung eines Individuums Phänotyp } Ausprägung eines Merkmals (z.B. Augenfarbe) } Erbliche Phänotypen spiegeln sich im Genotyp wieder Ursachen der genetischen Variation } } Abschnitt auf der DNA, der ein Protein kodiert Rekombination der DNA bei der Befruchtung und zufällige Mutationen Erblichkeit eines Merkmals } Heritabilität (h2) } Wie viel Prozent der Unterschiede im Phänotyp können auf den Genotyp zurückgeführt werden? Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Evolutionstheoretische Emotionstheorien } Emotion aus evolutionärer Sicht } Emotionen haben sich im Laufe der Evolution entwickelt, um spezifische adaptives Verhalten zu fördern } } } } } Emotionen wirken auf } } „Furcht“: Gefahrenvermeidung „Ekel“: Krankheitsvermeidung „Verliebtheit“: Partnersuche, Fortpflanzung „Wut / Ärger“: Konflikte in der Gruppe bewusstes Erleben, physiologische Erregung, innere Organe / Hormone, Kognitionen, Handlungssteuerung Funktion der Emotionen } Körper und Geist bestmöglich auf adaptives Verhalten vorzubereiten ¨ } 22 Furcht:Veränderungen der Aufmerksamkeit: Hat sich etwas bewegt? Überleben sichern Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Evolutionstheoretische Emotionstheorien } Plutchik (1980): 8 Basisemotionen und ihre adaptives Verhalten } 23 Sekundäre Emotionen sind Mischung aus Basisemotionen Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Evolutionstheoretische Emotionstheorien } Wie hat „Eifersucht“ das Überleben während der Evolution gefördert? } } Strategie Mann: } } } Viele Gelegenheiten zur Fortpflanzung wahrnehmen, fördert Verbreitung eigener Gene Strategie Frau: } } Gedankenexperiment: Homo Sapiens in der afrikanischen Savanne Qualität des Nachwuchses sichern durch Auswahl genetisch hochwertiger Partner Ohne Eifersucht: Untreue des Partners wird nicht sanktioniert Mit Eifersucht: } Mann achtet darauf, das Frau von ihm schwanger ist und nicht von Rivalen ¨ } } } Reduktion der Vaterschaftsunsicherheit Frau achtet darauf, dass Mann bei ihr bleibt und Nachwuchs aufzieht Eifersüchtige Phänotyp hat mehr Nachkommen als nicht-eifersüchtiger Phänotyp Experiment:Was würde Sie mehr stören? } } 24 Partner(in) hat eine tiefe emotionale Beziehung zu einer anderen Person. Partner(in) eine leidenschaftlichen Sex mit einer anderen Person. Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Evolutionstheoretische Emotionstheorien } Kritik } } } } 25 Evolutionstheoretische Analyse macht nur plausibel, dass Eifersucht in der Evolution einen Vorteil gebracht hat (oder haben könnte) Erklärt keinen Mechanismus Könnte auch erklären, dass Eifersucht keine Vorteile bringt Liefert keine überprüfbaren Hypothesen Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Evolutionstheoretische Emotionstheorien } Emotionsmimik } Annahme: Ausdruck der Emotionen ist evolutionären Ursprungs } } Forschungsmethoden zur Emotionsmimik } } } } Charles Darwin Mimik innerhalb einer Kultur zuverlässig erkannt? Mimik in anderen Kulturen zuverlässig erkannt? Mimik auch von kleinen Kindern und / oder Tieren gezeigt? Paul Ekmans neurokulturelle Theorie (1972) } Mimischer Ausdruck für Basisemotionen angeboren } } Freude, Überraschung, Furcht, Ärger, Traurigkeit, Ekel (Verachtung) Auslösen einer Emotion ruft automatisch mimischen Affektprogramm ab } } Tatsächliches Zeigen der Mimik hängt von kulturellen „display rules“ ab Beispiel: Stärkere emotionaler Ausdruck bei Amerikanern vs. Japanern ¨ 26 Unterschiede vor allem wenn in der Gruppe Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Evolutionstheoretische Emotionstheorien } Ekmans neurokulturelle Theorie } Verstärkung / Abschwächung } } Beispiel Begrüßung Männer vs. Frauen Neutralisierung / Maskierung } Wahre Emotionen sollen nicht sichtbar werden („Poker Face“) } 27 Oft schwer möglich, falscher Ausdruck oft nicht spontan / zu spät und zu lange Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen 28 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen 29 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen 30 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen 31 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen 32 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen http://dasgehirn.info/denken/emotion/die-wurzeln-der-gefuehle/ 33 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen http://rueetschli.net/psychologie/mimik-gestik/mimik-7-basis-emotionen-217.html 34 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen 35 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen } Korrektes Erkennen von Emotionen in Papua-Neuguinea Ekman & Friesen, 1971 36 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen } Erkennen von emotionalen Gesichtsausdrücken 37 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen Russel et al., 1994, Psychological Bulletin 38 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen } Mimik bei Säuglingen 39 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen } Gesichtsausdrücke in Affen } Kommunikation } } 40 Entblößen der Zähne: Zeichen für Angriff Problem: Ähnlicher Ausdruck = andere Emotion / Verhaltensweise? Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Vergleich von Basisemotionen Theorien 44 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Basisemotionen Fazit } Einige emotionale Gesichtsausdrücke wahrscheinlich universell } } Freude, Überraschung, Furcht,Traurigkeit, Ärger, Ekel Einschränkungen } } } Mimik aus eigenem Kulturkreis meist geringfügig besser identifiziert Zuordnung vergebener Emotionswörter besser als freie Nennung der Emotion Einige Emotionen nur schwer auf Grund der Mimik erkennbar } } Genaue Anzahl von Basisemotionen unklar } } } Verschiedene Theorien postulieren unterschiedliche Basisemotionen Keine eindeutigen Kriterien für Basisemotionen vorhanden Vernachlässigung sozio-kultureller Faktoren } } } Stolz, Scham, Eifersucht, Schuld etc. Gleiche Emotionsworte können unterschiedliche Emotionen beschreiben Manche Emotionen gibt es nur in bestimmen Kulturen (Bsp. Ehre) Mischung von Basisemotionen = sekundäre Emotionen? Funktioniert nicht! 45 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Take Home Messages } Arbeitsdefinition Emotion } } Emotionen sind aktuelle Zustände von Personen, mit einer bestimmten Qualität, Intensität und Dauer, die in der Regel objektgerichtet sind Emotionen sind von einem charakteristischen Erleben (Gefühl),Verhalten und physiologischen Veränderungen (Erregung) begleitet } } Stimmung: Geringe Intensität, längere Dauer, fehlen von Objektgerichtetheit Physiologische Emotionstheorien } } James-Lange Theorie: Emotionen sind die Wahrnehmung der peripherphysiologischen Erregung („Ich bin traurig, weil ich weine“) Cannon-Bard Theorie: Emotion werden im Gehirn verursacht } } Zweifaktorentheorie: Emotionen beruhen auf periphere und zentralen Faktoren } } 46 Aktivierung emotionaler Zentren im Gehirn, die das emotionale Gefühl und die periphere Erregung verursachen Schacter & Singer: Emotionen beruhen auf peripherer Erregung und der Bewertung der Situation als emotional und Auslöser der Erregung Neo Jamesianische Theorien: Somatische Marker / Embodiement Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Take Home Messages } Verhaltenstheorien der Emotion } } } Emotionale Reaktionen werden durch Konditionierung gelernt / gelöscht Fall des kleinen Albert, Fall des kleinen Peter Evolutionstheoretische Emotionstheorien } Emotionen sind während der Evolution entstanden und lösen adaptives Verhalten aus, dass das Überleben des Organismus begünstigt (hat) } } Müssen heute nicht mehr unbedingt adaptiv sein Gesichtsausdruck bei Emotionen angeboren und universell } Paul Ekmans neurokulturelle Theorie ¨ } Basisemotionen: Freude, Furcht, Ekel, Ärger, Traurigkeit, Überraschung ¨ ¨ } Problem: Keine Einigkeit, wie viele Basisemotionen es gibt Gibt keine eindeutige Definition Sekundäremotionen: Stolz, Scham, Eifersucht, Ehre etc. ¨ 47 Gesichtsausdruck durch Emotionen ausgelöst, kann durch kulturelle „display rules“ verändern werden Problem: keine klare Definition, nicht durch Mischung von Basisemotionen erklärbar Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 14.04.16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 48 Allg. Psychologie Björn Rasch Uni FR 14.04.16