Grundlagen der Elektrotechnik I Kurseinheiten 01 –08 Manuskript für den Kursus: Reinhold Pregla Mitarbeit am Kursus: Volker Tulaja – Uwe Schulz Fernstudiendidaktische Beratung: Friedrich Heinz Effertz Redaktion und Gestaltung: Zentrum für Fernstudienentwicklung © 2004 FernUniversität in Hagen Alle Rechte vorbehalten Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik ET-Online (10/04) 2110-2-01-S 1 © copyright 2004 Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung und des Nachdrucks, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der FernUniversität reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Vorwort Dieser Kurs Grundlagen der Elektrotechnik“ enthält den Lehrstoff, der für die Studierenden der ” Elektrotechnik an der FernUniversität als Einführung in die Elektrotechnik in den ersten beiden Semestern obligatorisch ist. Der vermittelte Stoff entspricht im Wesentlichen den Inhalten, die meist unter der gleichen Bezeichnung in den Vorlesungen für Studierende der Elektrotechnik auch an anderen Universitäten oder Technischen Hochschulen in den ersten beiden Fachsemestern als Einführung vorgetragen werden. Der Kurs soll die Studierenden mit den grundlegenden physikalischen Phänomenen, auf denen die Elektrotechnik aufbaut, und mit ihrer Beschreibung mit Hilfe der Mathematik vertraut machen. Bei der mathematischen Beschreibung wird in der Weise vorgegangen, dass die Gleichungen anschaulich entwickelt werden, wie es in der Physik und den Ingenieurwissenschaften üblich ist. Voraussetzung zum Verständnis dieses Kurses sind gewisse Grundkenntnisse aus der Physik, insbesondere aus dem Bereich der Mechanik. Auf dem Gebiet der Mathematik werden Grundkenntnisse aus der Differential- und Integralrechnung und aus der linearen Algebra (lineare Gleichungssysteme) verlangt. Weiterhin werden gewisse Rechenfertigkeiten vorausgesetzt. Es wird angenommen, dass z. B. einfache Funktionen sofort differenziert oder integriert werden können oder einfache Gleichungssysteme sofort aufgelöst werden können. In den Kurseinheiten 1 bis 8, die im Wintersemester bearbeitet werden, wird nach einer kurzen Einführung über Einheiten und das gesetzliche Einheitensystem mit der ruhenden elektrischen Ladung begonnen und aus der Kraftwirkung der Feldbegriff eingeführt. Aus der bewegten Ladung folgen dann der elektrische Strom und die Strömungsfelder und aus deren Kraftwirkung das magnetische Feld. Im Kapitel über den elektrischen Strom werden auch die Strömung im Hochvakuum und damit verbunden das Raumladungsgesetz sowie – hauptsächlich qualitativ – der Leitungsmechanismus in Halbleitern behandelt und die einfachsten Halbleiterbauelemente beschrieben. Der systematischen Analyse von linearen Netzwerken ist eine ganze Kurseinheit gewidmet. In den Kurseinheiten 9 bis 14, die den Stoff des Sommersemesters beinhalten, werden zunächst das magnetische Feld in Materie und magnetische Kreise und anschließend dynamische Vorgänge behandelt. Nach Beschreibung der elektromagnetischen Induktion wird das Gesamtsystem der Maxwell’schen Gleichungen angegeben. Es folgen die Berechnung von Ausgleichsvorgängen und die Behandlung von Netzwerken bei Wechselströmen mit Hilfe der komplexen Darstellung. Der Kurs ist so gestaltet, dass er jedem Studierenden ein selbstständiges Erarbeiten des Stoffes ermöglichen soll. Für den Studienbetrieb ist er in 14 Kurseinheiten und jede Kurseinheit in zwei bis drei Lernzyklen gegliedert. Die Nummerierung der Lernzyklen bezieht sich auf die Kapitelnummerierung. Im Text und am Ende eines Lernzyklus sind Fragen und Aufgaben vorhanden, anhand deren Studierende im Wege des Vergleichs mit den vorhandenen Lösungen ihr Wissen und ihr Problemlösungsvermögen überprüfen können. Für jeden Lernzyklus ist einschließlich der zu lösenden Aufgaben eine Bearbeitungszeit von etwa 5 Stunden vorgesehen. Für die wichtigsten Begriffe ist im Glossar eine kurze qualitative und zum Teil auch eine quantitative Erläuterung gegeben. An der ersten Gestaltung des Kurses in den Jahren ab 1975, insbesondere des Übungsteils hatten meine damaligen wissenschaftlichen Assistenten Herr Dr.-Ing. Uwe Schulz und Herr Dr.-Ing. Volker Tulaja bedeutenden Anteil. Die seinerzeit geleistete Arbeit war von hohem Wert. Die didaktische Grundstruktur dieses Kurses ist nach Vorschlägen von Prof. Dr. F. H. Effertz, Köln, gestaltet worden, für dessen hilfreiche Beratung in didaktischen Fragen der Autor ihm auch heute noch sehr verbunden ist. Im Laufe des letzten Jahres wurde der Kurs überarbeitet. Heute nicht mehr allgemein wichtige Abschnitte wurden herausgenommen (z. B. Elektronenröhren). Erweitert wurde das Kapitel über Netzwerke. Ganz aus diesem Kurs herausgenommen wurde das bislang letzte Kapitel über die Grundlagen der elektromechanischen Energieumformung. Dieser Stoff wird in anderen Kursen behandelt. Bei der Überarbeitung hat mein wissenschaftlicher Mitarbeiter Herr Akad. Oberrat vi Vorwort Dr.-Ing. Hans-Georg Bergandt mitgewirkt und mir mit Rat und Tat beigestanden. Die Arbeit der elektronischen Erfassung und Gestaltung lag ganz in seiner Hand. Er hat es insbesondere übernommen, die Aufgaben zu überarbeiten. Ihm gilt mein besonders herzlicher Dank. Bei der formalen Aufbereitung des vorliegenden Textes hat Herr Georg Schindel einen wichtigen Anteil. Er besorgte die Erfassung der Bilder und Diagramme und ihre Gestaltung mit Hilfe des Computers. Auch ihm gilt mein Dank. Hagen, im Mai 1998 Reinhold Pregla Inhaltsverzeichnis Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xii Vororientierung zur Kurseinheit 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 0 Zur Beschreibung physikalischer Vorgänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 0.1 Physikalische Größen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 0.2 Einheiten und Einheitensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4 0.3 Dimension, Zahlenwertgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Übungen Aktivierungselement 0.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Lösungen zum Aktivierungselement 0.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1 Das statische elektrische Feld 11 1.1 Die elektrische Ladung und ihre Wirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 1.1.1 Zum Aufbau der Materie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 1.1.2 Grundversuche zur Wirkung der elektrischen Ladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 1.1.3 Ladungserhaltungssatz, Leiter und Nichtleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 1.2 Feldstärke und Coulomb’sches Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 1.3 Feldlinien, Feldlinienbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Übungen Aktivierungselement 1.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25 Lösungen zum Aktivierungselement 1.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Aufgaben zur Vertiefung 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Lösungen zu den Aufgaben zur Vertiefung 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Vororientierung zur Kurseinheit 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 1.4 Bewegung einer Ladung im elektrischen Feld – Arbeit, Potential, Spannung . . . . . . . . 35 Übungen Aktivierungselement 1.2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43 Lösungen zum Aktivierungselement 1.2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 1.5 Ungeladene Leiter im statischen elektrischen Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 1.5.1 Influenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 1.5.2 Der Faraday’sche Becherversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47 1.6 Die elektrische Verschiebungsdichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 1.6.1 Fluss eines Vektorfeldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 1.6.2 Die Erregung des elektrischen Feldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Übungen Aktivierungselement 1.3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57 Lösungen zum Aktivierungselement 1.3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Aufgaben zur Vertiefung 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Lösungen zu den Aufgaben zur Vertiefung 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 viii Inhaltsverzeichnis Vororientierung zur Kurseinheit 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 1.7 Die Kapazität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64 1.7.1 Begriff und Berechnungsgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 1.7.2 Kondensatoren und Beispiele für die Kapazitätsberechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66 1.7.3 Zusammenschaltung von Kondensatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Übungen Aktivierungselement 1.4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .73 Lösungen zum Aktivierungselement 1.4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 1.8 Energie und Kräfte im elektrostatischen Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 1.8.1 1.8.2 1.8.3 1.8.4 Energie und Energiedichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Bestimmung von Kräften aus der Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Elektrostatische Spannungsmesser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 Der elektrische Dipol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .80 Übungen Aktivierungselement 1.5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .83 Lösungen zum Aktivierungselement 1.5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 1.9 Materie im elektrischen Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 1.9.1 1.9.2 1.9.3 1.9.4 Die Feldstärke im isolierenden Stoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Grenzfläche zwischen zwei Dielektrika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Betrachtung der Polarisation im atomaren Bereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Energie und Kräfte in Feldern mit Dielektrika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Übungen Aktivierungselement 1.6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93 Lösungen zum Aktivierungselement 1.6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Aufgaben zur Vertiefung 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Lösungen zu den Aufgaben zur Vertiefung 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Vororientierung zur Kurseinheit 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 2 Der elektrische Strom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 2.1 Der einfache Stromkreis: Die elektrische Stromstärke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 2.2 Stromstärke und Stromdichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 2.3 Strömung im Metall: Ohm’sches Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 2.4 Strömungsfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 2.5 Temperaturabhängigkeit des Widerstandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Übungen Aktivierungselement 2.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 Lösungen zum Aktivierungselement 2.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 2.6 Energieumsetzung im elektrischen Stromkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 2.7 Strömung im Hochvakuum: Raumladungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 Übungen Aktivierungselement 2.2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Lösungen zum Aktivierungselement 2.2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 Aufgaben zur Vertiefung 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 Lösungen zu den Aufgaben zur Vertiefung 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .122 Inhaltsverzeichnis ix Vororientierung zur Kurseinheit 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 2.8 Leitungsmechanismen im Halbleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 2.8.1 Zur Kristallstruktur der Halbleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 2.8.2 Eigenleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 2.8.3 Störleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 2.8.4 Bändermodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 2.8.5 Zustandsdichte, Besetzungswahrscheinlichkeit, Ladungsträgerdichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 2.9 Die Halbleiterdiode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 2.9.1 Der stromlose pn-Übergang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 2.9.2 Der pn-Übergang unter Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Übungen Aktivierungselement 2.3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Lösungen zum Aktivierungselement 2.3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 2.10 Stromsteuerung im Transistor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 2.10.1 Der Injektionstransistor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 2.10.2 Feldeffekttransistoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 2.10.2.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 2.10.2.2 Sperrschicht-Feldeffekttransistoren (NIGFET) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 2.10.2.3 Isolierschicht-Feldeffekttransistoren (IGFET) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 2.10.2.4 Übersicht über die Feldeffekttransistoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 Übungen Aktivierungselement 2.4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Lösungen zum Aktivierungselement 2.4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154 Aufgaben zur Vertiefung 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 Lösungen zu den Aufgaben zur Vertiefung 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .156 Vororientierung zur Kurseinheit 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 3 3.1 3.2 3.3 3.4 Gleichstromschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 Strom und Spannungen im einfachen Stromkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 Zweipole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 Zusammenschaltung von Zweipolen – die Kirchhoff’schen Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 Serien- und Parallelschaltung von Widerständen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 Übungen Lösungen zu den Aufgaben im Lehrtext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 Aktivierungselement 3.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 Lösungen zum Aktivierungselement 3.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 3.5 Messung von Stromstärke und Spannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 3.6 Die Wheatstone’sche Brücke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 3.7 Der Spannungsteiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 3.8 Ersatzquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 3.9 Leistungsanpassung und Wirkungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 3.10 Schaltungen mit nichtlinearen Elementen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .181 Übungen Lösungen zu den Aufgaben im Lehrtext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 Aktivierungselement 3.2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 Lösungen zum Aktivierungselement 3.2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 Aufgaben zur Vertiefung 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 Lösungen zu den Aufgaben zur Vertiefung 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .191 x Inhaltsverzeichnis Vororientierung zur Kurseinheit 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 4 Berechnung linearer Netzwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .197 4.1 Allgemeine Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197 4.2 Das Maschenstromverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 4.3 Das Knotenpotentialverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 4.4 Netzwerktopologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203 4.5 Die Netzwerkgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 4.5.1 Netzwerkgleichungen nach dem Maschenverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206 4.5.2 Netzwerkgleichungen nach dem Knotenverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 4.5.3 Bemerkungen zu den Analysegleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 4.6 Lösung der Analysegleichungen – Überlagerungsprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 4.7 Netzwerkfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 4.7.1 Eingangswiderstand und Übergangsgröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 4.7.2 Das Reziprozitätstheorem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 4.7.3 n-Torgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 4.8 Netzwerke mit gesteuerten Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 4.8.1 Gesteuerte Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 4.8.2 Wichtige Theoreme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218 4.8.3 Quellentransformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 4.9 Kondensatornetzwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 Übungen Lösungen zu den Aufgaben im Lehrtext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223 Aktivierungselement 4.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229 Lösungen zum Aktivierungselement 4.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230 Aufgaben zur Vertiefung 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 Lösungen zu den Aufgaben zur Vertiefung 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233 Vororientierung zur Kurseinheit 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244 5 Das magnetische Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 5.1 Wirkung und Darstellung des magnetischen Feldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 5.1.1 Grunderscheinungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 5.1.2 Feldvektor und Feldbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 5.1.3 Vergleich zwischen elektrischem und magnetischem Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 5.2 Kraft auf eine bewegte Ladung – Definition der magnetischen Flussdichte B . . . . . . . 249 5.3 Die magnetische Kraft auf einen stromdurchflossenen Draht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252 Übungen Lösungen zu den Aufgaben im Lehrtext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255 Aktivierungselement 5.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257 Lösungen zum Aktivierungselement 5.1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258 5.4 Drehmoment auf eine stromdurchflossene Leiterschleife im Magnetfeld – der magnetische Dipol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260 5.5 Die Erregung des magnetischen Feldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262 5.5.1 5.5.2 5.5.3 5.5.4 Das magnetische Feld eines geraden Stromfadens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262 Die magnetische Feldstärke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264 Die magnetische Spannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267 Das Durchflutungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267 Inhaltsverzeichnis xi 5.5.5 Beispiele zum Durchflutungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268 5.5.5.1 Das magnetische Feld im Inneren einer langen Zylinderspule . . . . . . . . . . . . 268 5.5.5.2 Das magnetische Feld eines zylindrischen Drahtes endlicher Dicke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269 5.6 Die Kraft zwischen zwei stromdurchflossenen Leitern – Definition der Einheit für die Stromstärke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 5.7 Zur Bestimmung magnetischer Felder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271 Übungen Aktivierungselement 5.2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273 Lösungen zum Aktivierungselement 5.2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 274 Aufgaben zur Vertiefung 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275 Lösungen zu den Aufgaben zur Vertiefung 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .277 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 Sachwörterverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292 Alternative Bücher zu Grundlagen der Elektrotechnik Becker; Hofmann: Grundlagen der Elektrotechnik Übungen und Lösungen. 1. Aufl. Verlag Technik 2000 Clausert, H,; Wiesemann, G.: Grundgebiete der Elektrotechnik 1 (8. Aufl.) und Grundgebiete der Elektrotechnik 2 (8., korr. Aufl.). Oldenbourg 2003 Frohne, H.; Löcherer, Karl H.; Müller, Hans: Moeller Grundlagen der Elektrotechnik. 19., korri. und durchges. Aufl. B.G. Teubner 2002, Reihe: Leitfaden der Elektrotechnik Führer, A.; Heidemann, K.; Nerreter, W.: Grundgebiete der Elektrotechnik. Band 1: 7., völlig neu bearbeitete Aufl., Band 2: 6., bearbeitete Aufl., Band 3: Aufgaben. Hanser Verlag 2003 (Band 1), 1998 (Band 2), 2000 (Band 3) Hagmann, G.: Grundlagen der Elektrotechnik. 9., korrig. Aufl. Aula Verlag 2002 Hagmann, G.: Aufgabensammlung zu den Grundlagen der Elektrotechnik. 10., korri. Aufl. Aula Verlag 2002 Haase, H.; Garbe H.: Elektrotechnik Theorie und Grundlagen. Springer 1998 Haase, H.; Garbe H.: Elektrotechnik Aufgaben und Lösungen. Springer 2002 Lunze, K.: Einführung in die Elektrotechnik. 13. Aufl. Verlag Technik 1991 Marinescu, M.: Wechselstromtechnik. 5. Aufl. Vieweg 2000 Philippow, E.: Grundlagen der Elektrotechnik. 10., überar. und ergänzte Aufl. Verlag Technik 2000 Prechtl, A.: Vorlesungen über die Grundlagen der Elektrotechnik. Springer 1994 (Band 1), 1995 (Band 2) Weißgerber, W.: Elektrotechnik für Ingenieure. Band 1: 5. Aufl., Band 2: 4. Aufl. Vieweg 2000 (Band 1), 1999 (Band 2) Vororientierung zur Kurseinheit 1 1 Vororientierung zur Kurseinheit 1 In der ersten Einheit wird Ihnen zunächst kurz dargelegt, wie physikalische Erscheinungen und Vorgänge quantitativ erfasst werden. Dieses Beschreibungsprinzip bildet die Grundstruktur für die gesamte weitere Darstellung. Sie sollten es sich deshalb gut aneignen. Es wird anschaulich an Beispielen aus der Mechanik, deren wesentliche Gesetzmäßigkeiten als bekannt vorausgesetzt werden, dargelegt. Sollten Sie deshalb auf diesem Gebiet zu geringe Kenntnisse haben, dann sei Ihnen die Lektüre eines Physikbuches - insbesondere auch des Schulphysikbuches - über dieses Gebiet empfohlen. Das erste Kapitel des Kurses gibt eine Einführung in die Gesetzmäßigkeiten des elektrostatischen Feldes. Zunächst werden einige elektrische Grunderscheinungen wie z.B. die Kraftwirkung zwischen elektrisch geladenen Körpern und deren quantitative Beschreibung behandelt. Dazu sind einfache Grundkenntnisse aus der Vektorrechnung von Vorteil, Sie finden diesen Stoff in Büchern über Höhere Mathematik“. Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie aber in diesem Abschnitt dem ” physikalischen Feldbegriff widmen. 2 Lernzyklus 0.1 Lernzyklus 0.1 Studienziele Nach dem Durcharbeiten dieses Lernzyklus sollen Sie in der Lage sein, – die Darstellung einer physikalischen Größe als Produkt von Zahlenwert und Einheit an Beispielen zu erläutern; – die Basisgrößen und Basiseinheiten der Mechanik anzugeben; – die Definition von physikalischen Größen mit Bezug auf die Basisgrößen der Mechanik zu entwickeln; – die physikalische Basisgröße der Elektrodynamik und die Definition der entsprechenden Basiseinheit zu beschreiben; – einen Überblick über die Basisgrößen und Basiseinheiten des MKSA-Systems zu geben; – Größen- und Zahlenwertgleichungen zu unterscheiden; – die Dimensionsprobe bei einer Größengleichung auszuführen; – Beispiele für Zahlenwertgleichungen zu bilden und diese anzuwenden. 0 Zur Beschreibung physikalischer Vorgänge 0.1 Physikalische Größen Eine Aufgabe der Physik ist es, die in der Natur ablaufenden Vorgänge durch systematische Beobachtungen und Messungen zu erfassen und dabei Gesetzmäßigkeiten zu finden, die sich mathematisch in Form von Gleichungen oder Formeln beschreiben lassen. Ein Beispiel für eine derartige Gesetzmäßigkeit ist die mathematische Beschreibung für den Vorgang des freien Falles: Fallweg (s) = 1/2 × Erdbeschleunigung (g) × Quadrat der Fallzeit (t). Man schreibt dafür einfach 1 (0.1) s = gt2 . 2 Dabei ist vorausgesetzt worden, dass der fallende Körper zur Zeit t = 0 aus dem Ruhezustand losgelassen wurde. Die Begriffe Weg, Zeit und Beschleunigung in dieser Formulierung bezeichnet man als physikalische Größen und die Gleichung als Größengleichung. Beispiele für andere physikalische Größen sind in der Mechanik: Geschwindigkeit, Kraft, Masse, Arbeit Elektrizitätslehre: Ladung, Spannung, Feldstärke, Strom Wärmelehre: Temperatur, Druck, Wärmemenge, Entropie usw. Wie aus der mathematischen Form des Fallgesetzes hervorgeht, schreibt man für die verschiedenen Größen zur Abkürzung einfache Zeichen, meist in Form von Buchstaben, die ggf. noch mit Indizes oder anderen zusätzlichen Zeichen versehen werden. Allgemein erkennt man physikalische Größen, aber auch andere Formelbuchstaben, die für eine aktuell einzusetzende Größe stehen, an ihrer kursiven Schreibweise. Bei den häufig vorkommenden und allgemein bekannten Größen verwendet man immer wieder dieselben Formelzeichen, für die Zeit beispielsweise den Buchstaben t. Wir werden die gebräuchlichen Zeichen jeweils an den entsprechenden Stellen kennen lernen. Die verschiedenen physikalischen Größen können eingeteilt werden in Basisgrößen und solche, die aus diesen abgeleitet werden können. Die Zahl der physikalischen Größen übersteigt die Zahl der physikalischen Grund- und Definitionsgleichungen. Die Differenz beider ergibt die Zahl der notwendigen Basisgrößen, die a priori festzulegen sind. Darüber hinaus können aus Zweckmäßigkeitsgründen weitere Basisgrößen festgelegt werden. In der Mechanik – dem Teilgebiet der Physik, das sich mit den Bewegungen unter dem Einfluss von Kräften befasst – sind drei Basisgrößen erforderlich. Es sind festgelegt worden als Vereinbarung Basisgrößen der Mechanik: Länge, Zeit und Masse. Die Kraft beispielsweise ist dann als abgeleitete Größe zu betrachten. Sie ist gegeben durch das von Isaac Newton 1) entdeckte Grundgesetz der Mechanik: Grundgesetz der Mechanik Kraft = Masse × Beschleunigung, F =m·a . (0.2) 1 Newton, Sir Isaac, 1643-1727, engl. Mathematiker, Physiker und Astronom. Begründer der klassischen theoretischen Physik. Hauptwerk (1687): Philosophiae naturalis principia matematica“. ” 4 0 Zur Beschreibung physikalischer Vorgänge Andere abgeleitete Größen können durch Definition festgelegt sein. Ein Beispiel hierfür sei die Geschwindigkeit (v), die sich als Augenblickswert als Quotient aus Wegänderung und der dazu benötigten infinitesimal kleinen Zeit berechnet. Die Definitionsgleichung lautet: Definition ∆s ds = . (0.3) ∆t→0 ∆t dt Dabei lassen wir hier noch unberücksichtigt, dass die Wegänderung und deshalb auch die Geschwindigkeit eine bestimmte Richtung im Raum haben. Das Gleiche gilt für die Kraft und die Beschleunigung. v = lim Die Beschleunigung ist analog zur Definition der Geschwindigkeit festgelegt als Definition ∆v dv = . (0.4) ∆t dt Welche der physikalischen Größen als Basisgrößen, d. h. als nicht mehr ableitbar anzusehen sind, hängt vom physikalischen Erkenntnisstand, d. h. von der Auffassung, welche der Größen als primär anzusehen sind, ab. Im Prinzip ist die Wahl frei. Es müssen jedoch folgende Bedingungen erfüllt werden: a = lim ∆t→0 Basisgrößen müssen voneinander unabhängig sein, d. h., sie dürfen nicht auseinander herleitbar sein. Alle anderen physikalischen Größen müssen durch das Basisgrößensystem als abgeleitete Größen ausgedrückt werden können. 0.2 Einheiten und Einheitensysteme Um eine physikalische Größe messtechnisch zu erfassen, ist es notwendig, eine Einheit festzulegen. Das Messergebnis gibt dann an, wievielmal die Einheit in der Messgröße enthalten ist. Die Festlegung der Einheit erfolgt durch eine sinnvolle Vereinbarung. Beispielsweise kann für die physikalische Größe Udo die Einheit Schmidt festgelegt sein, und ein Messergebnis könnte dann lauten U do = 7,41 Schmidt , d. h., die physikalische Größe Udo hat einen Wert, der 7,41 mal so groß ist wie die Bezugseinheit Schmidt für diese Größe. Somit gilt allgemein: Messen ist Vergleichen mit einer festgelegten Bezugseinheit. Das heißt physikalische Größe = Zahlenwert × Einheit oder in Symbolschreibweise x = {x} · [x] . (0.5) Die Einheit ist im mathematischen Sinn als algebraischer Faktor aufzufassen. Erweist sich eine Einheit in einem gewissen Bereich als unpraktisch, weil die Zahlenwerte entweder sehr klein oder 0.2 Einheiten und Einheitensysteme 5 sehr groß werden, so ist es möglich, dekadische Teile oder Vielfache der Einheit als neue Einheit zu verwenden. Das Symbol für die Einheit wird dann mit einem zusätzlichen, vorangestellten Buchstaben gekennzeichnet. Nach DIN 1301 und Gesetz2) sind zu verwenden 101 102 103 106 109 1012 1015 1018 → → → → → → → → da h k M G T P E = = = = = = = = Deka Hekto Kilo Mega Giga Tera Peta Exa 10−1 10−2 10−3 10−6 10−9 10−12 10−15 10−18 → → → → → → → → d c m µ n p f a = = = = = = = = Dezi Zenti Milli Mikro Nano Piko Femto Atto Wie das System der Basisgrößen, so ist auch das Einheitensystem oder Maßsystem frei wählbar. Im Laufe der Zeit hat es die verschiedensten Einheitensysteme gegeben. Für die oben genannten Basisgrößen der Mechanik sind heute nach dem Internationalen Einheitensystem (SI = Standard International) Meter (m), Sekunde (s) und Kilogramm (kg) als Einheiten zu verwenden. Ein Meter3) (1 m) war ursprünglich als der vierzig millionste Teil des Erdumfangs gedacht, eine Sekunde (1 s) der 86400ste Teil eines mittleren Sonnentages und 1 Kilogramm (1 kg) die Masse von einem Liter (10−3 m3 ) Wasser bei 4 ◦ C. Heute sind diese Einheiten folgendermaßen festgelegt: Definition Die Basiseinheit 1 Meter ist die Länge der Strecke, die Licht im Vakuum während der Dauer von 1/299792458 Sekunden durchläuft. Definition Die Basiseinheit 1 Sekunde ist das 9192631770fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 133 Cs entsprechenden Strahlung. Definition Die Basiseinheit 1 Kilogramm ist die Masse des internationalen Kilogrammprototyps 4) . Diese Definitionen sind der Vollständigkeit halber aus dem genannten Gesetz zitiert. Zur Beschreibung der Elektrodynamik wird eine weitere Basiseinheit verwendet. Sie ist nicht unbedingt notwendig, ihre Einführung erweist sich aber als sehr nützlich (s. Abschn. 5.6). Im Internationalen Einheitensystem wird dafür das Ampere als Einheit der elektrischen Stromstärke gewählt. Die Definition lautet: Definition Die Basiseinheit 1 Ampere ist die Stärke eines zeitlich unveränderlichen elektrischen Stromes, 2 In Deutschland bindend eingeführt durch das Gesetz über Einheiten im Meßwesen“ vom 2.7.’69 (BGBl ” I S. 709) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22.2.1985 (BGBl I S. 408) mit der Ausführungsver” ordnung zum Gesetz über Einheiten im Meßwesen“ vom 13.12.1985 (BGBl I S. 2272) und der Änderungsverordnung vom 22.3.1991. 3 Der Urmeter, eine Stange aus gehärtetem Platinschwamm, wird in Sèvres aufbewahrt. In Frankreich wurde das metrische System am 7. April 1795 per Gesetz eingeführt, in Deutschland erst 1875. 4 Aufbewahrt im Internationalen Büro für Maß und Gewicht in Sèvres. 6 0 Zur Beschreibung physikalischer Vorgänge der, durch zwei im Vakuum parallel im Abstand 1 Meter voneinander angeordnete, geradlinige, unendlich lange Leiter von vernachlässigbar kleinem, kreisförmigem Querschnitt fließend, zwischen diesen Leitern je 1 Meter Leiterlänge elektrodynamisch die Kraft 2 · 10−7 Newton hervorrufen würde. Die genannten vier Basiseinheiten bilden zusammen das sogenannte MKSA-System (Abkürzung für Meter-Kilogramm-Sekunde-Ampere-System, Teilsystem des SI), das heute in der Elektrotechnik ausschließlich in Gebrauch ist. Das SI-System enthält drei weitere Basisgrößen, nämlich die absolute oder thermodynamische Temperatur mit der Basiseinheit Kelvin, die Lichtstärke mit der Einheit Candela und die Stoffmenge mit der Einheit Mol. In der nachfolgenden Tabelle 0.1 sind die Basisgrößen und Basiseinheiten zusammengestellt: Tabelle 0.1: Basisgrößen mit Formelzeichen und Basiseinheit Basisgröße mit Formelzeichen gebräuchlichem Name der Abkürzung Länge l Masse m Basiseinheit mit Meter m Kilogramm kg Zeit t Sekunde s elektrische Stromstärke I Ampere A absolute Temperatur T Kelvin K Lichtstärke Iv Candela cd Stoffmenge n Mol mol In der Definition für das Ampere wurde das Newton als Einheit für die Kraft verwendet. Es handelt sich hierbei um die Benennung einer abgeleiteten Einheit. Aus Gl. (0.2) folgt nämlich unter Verwendung der in Gl. (0.5) eingeführten Schreibweise F = {F }[F ] = {m}[m]{a}[a] = {m}{a}[m][a] (0.6) und somit durch Aufteilung in Zahlenwert und Einheit, wobei die Basiseinheiten in unveränderter Form, d. h. weder verkleinert noch vergrößert eingesetzt werden: {F } [F ] = = {m}{a} [m][a] = kg m/s (0.7) 2 (0.8) Wir haben uns dabei zunutze gemacht, dass die Einheiten wie algebraische Faktoren zu verwenden sind. Als Einheit für die Kraft erhält man auf diese Weise den zusammengesetzten Ausdruck kg m/s2 , wofür die Bezeichnung Newton (N) eingeführt wird. Es ist also 1 N = 1 kg m/s2 . In der nachfolgenden Tabelle 0.2 sind einige Benennungen für die Einheiten abgeleiteter Größen zusammengestellt, die in analoger Weise erhalten werden können wie die Einheit für die Kraft. Diese Tabelle ist natürlich nicht vollständig. Sie soll auch nur ein paar Beispiele geben. Weitere Benennungen abgeleiteter Einheiten werden wir später kennen lernen. Aus der Tabelle ist aber ersichtlich, dass der Umrechnungsfaktor bei Benutzung dieser im SI definierten Einheiten stets gleich eins ist. Es ist natürlich auch möglich, dass Teile oder Vielfache eines zusammengesetzten Ausdrucks für eine abgeleitete Einheit mit einem neuen Namen belegt werden. Dann ergäben sich aber Umrechnungsfaktoren ungleich eins. 0.3 Dimension, Zahlenwertgleichung 7 Tabelle 0.2: Einige wichtige physikalische Größen Physikalische Größe mit Formelzeichen Name der Einheit nach SI und seine Abkürzung Definition bzw. Umrechnung (N) 1N = 1 kg m/s2 Joule (J) 1J = 1 Nm Watt (W) 1W = 1 Nm/s = 1 J/s Pascal (Pa) 1 Pa = 1 N/m2 Coulomb (C) 1C = 1 As Volt (V) 1V = 1 W/A Ohm (Ω) 1Ω = 1 V/A Farad (F) 1F = 1 As/V = 1 C/V 1H = 1 Vs/A Kraft F Newton Energie W Leistung P Druck p Ladung Q Spannung U Widerstand R Kapazität C Induktivität L Henry (H) magnetischer Fluss Φ Weber (Wb) magnetische Flussdichte B Tesla (T) 1 Wb = 1 Vs 1T = 1 Vs/m2 = 1 Wb/m2 Auf solche und andere Einheiten soll hier nicht eingegangen werden, obwohl sie in Physikbüchern noch anzutreffen sind. Es sei lediglich bemerkt, dass die früher benutzte Krafteinheit 1 kp (Kilopond) gleich der Kraft ist, die auf die Masse von 1 kg im Erdschwerefeld mit der Fallbeschleunigung 9,80665 m/s2 wirkt. 0.3 Dimension, Zahlenwertgleichung Zum Schluss dieses Kapitels soll noch auf zwei Dinge hingewiesen werden. Zum Ersten soll der Begriff Dimension geklärt werden. Man versteht unter der Dimension einer physikalischen Größe die qualitative Darstellung dieser Größenart aus den Basisgrößen, und zwar wird durch sie die Proportionalität zwischen der untersuchten Größenart und dem System der Basisgrößenarten exakt beschrieben. Gekennzeichnet wird die Dimension einer Größe z durch dim[z]. Zu den Basisgrößen Ai eines Systems gehören Basisdimensionen dim[Ai ] = Ai . Die Basisdimensionen sollen in unserem Teilsystem mit den in der Tabelle 0.3 zusammengefassten Dimensionszeichen belegt werden. Tabelle 0.3: Basisgrößen mit Basisdimension Basisgröße Basisdimension Länge dim [ s ] =L Zeit dim [ t ] =T Masse dim [ m ] =M Stromstärke dim [ I ] =I Die Dimension einer Größe z erhält man nun aus der Gleichung, die den quantitativen Zusammenhang dieser Größe mit den Basisgrößen wiedergibt, indem man alle Zahlenfaktoren und mathematischen Operationszeichen außer denen der Multiplikation und Division weglässt und anstelle der Formelzeichen die Dimensionszeichen einführt. Als Dimension für die Geschwindigkeit (Gl. (0.3)) ergibt sich danach zum Beispiel dim[ v ] = dim[ s ] = LT−1 . dim[ t ] (0.9) 8 0 Zur Beschreibung physikalischer Vorgänge Eine Größe ist dimensionslos oder von der Dimension 1, wenn in dem so gewonnenen Dimensionsprodukt alle Exponenten Null sind. Zum Beispiel ist ein Winkel dimensionslos. Gemäß Definition ist nämlich Kreisbogenlänge α= (0.10) Radiuslänge und deshalb L =1. (0.11) L Die Dimension einer Größe ist abhängig vom verwendeten Basisgrößensystem. Aber andererseits gibt es auch physikalisch völlig verschiedene Größen mit gleicher Dimension, z. B. ist dim[α] = dim[Energie] = dim[Drehmoment] = ML2 T−2 . (0.12) Da in einer Größengleichung die Dimensionen auf beiden Seiten des Gleichheitszeichens gleich sein müssen, kann man mit Hilfe der sogenannten Dimensionsanalyse die formale Richtigkeit eines Funktionszusammenhangs prüfen. Für die Masse m eines kreiszylindrischen Vollkörpers vom Radius r, Länge l und der Dichte % gilt z. B. m = π · r2 · l · % . (0.13) Die Dimensionsprobe lautet dim[m] M dim[π · r 2 · l · %], M = L2 · L · 3 = M . L = (0.14) Es muss jedoch beachtet werden, dass die Dimensionsgleichheit auf beiden Seiten eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung ist. Die Dimensionsanalyse kann umgekehrt auch Anhaltspunkte dafür liefern, wie ein gesuchtes physikalisches Gesetz aussehen könnte. Zum Zweiten soll kurz auf die mitunter verwendeten Zahlenwertgleichungen eingegangen werden. Es handelt sich hierbei um Gleichungen von der Art der Gl. (0.7). Diese Gleichung ist für sich allein sinnlos. Bei Zahlenwertgleichungen muss stets mit angegeben sein, in welchen Einheiten die Größen einzusetzen sind und in welcher Einheit das Ergebnis erscheint. Als Beispiel ist das Fallgesetz (Gl. (0.1)) in der Form s = 4903325 t2 (0.15) angegeben. Die notwendigen zusätzlichen Angaben sind: Für t ist lediglich der Zahlenwert der Zeit in Sekunden einzusetzen, und als Ergebnis erhält man ” den Zahlenwert des Fallweges s in µm.“ Unserer Abmachung entsprechend müßte Gl. (0.15) in der Form {s} = 4903325{t}2 geschrieben werden. Man findet Zahlenwertgleichungen in manchen Bereichen der Praxis, vor allem als Faustformeln für den Techniker. Im wissenschaftlichen Bereich sollte man aber stets Größengleichungen angeben. Aktivierungselement 0.1 9 Aktivierungselement 0.1 Bearbeitungshinweis Das Aktivierungselement soll möglichst ohne Zuhilfenahme des Textes bearbeitet werden und Ihnen u. a. zur Selbstkontrolle dienen! Wenn die Antworten ohne Schwierigkeiten dem Text zu entnehmen sind, wird im Anhang auf eine Lösung verzichtet. 1. Schreiben Sie das Gesetz des freien Falles auf, und interpretieren Sie die einzelnen Größen! Welche beiden Größen sind Basisgrößen der Mechanik? 2. Wie lauten die gebräuchlichen Formelzeichen für die Basisgrößen des MKSA-Systems, und welche Bedeutung haben diese? Geben Sie eine sinngemäße richtige Definition der verwendeten Basiseinheiten! 3. Bilden Sie aus den Basisgrößen nach 2 mindestens vier verschiedene abgeleitete Größen! 4. Welche zwei verschiedenen physikalischen Bedeutungen kann eine Größe haben, wenn nur bekannt sei, dass sie in der Einheit Nm (Newtonmeter) gemessen werden kann? 5. Definieren Sie die früher gebräuchliche Basiseinheit Kilopond, und leiten Sie die Umrechnung in SI-Einheiten her! 6. Welche Dimension haben die Größen Arbeit, Beschleunigung, Leistung, Druck, Kraft? 7. Schreiben Sie die Einheit für die magnetische Flussdichte (T) als Produkt von MKSABasiseinheiten! 8. Welche der beiden unten stehenden Gleichungen ist eine physikalische Größengleichung? a) v = 6,375 · 104 t2 t in v in s km h b) v = 4,905 m t s2 9. Was bedeutet die physikalische Größe Leistung (P ), und in welcher der unten stehenden zusammengesetzten Maßeinheiten kann man sie messen? a) kg m2 s3 b) N m c) kp cm2 d) VA 10 Lösungen zum Aktivierungselement 0.1 Lösungen zum Aktivierungselement 0.1 Aufgaben 1 bis 3 siehe Lehrtext. 4 Eine Größe, die in der Einheit Nm gemessen werden kann, hat die Dimension Kraft × Länge. Dies kann sein. 1. eine Arbeit (Energie), 2. ein Drehmoment 5 Aus einem älteren Physikbuch: Ein Kilopond ist die Kraft, mit der 1 l Wasser von 4◦ C ” (in Potsdam) von der Erde angezogen wird.“ Ein Kilopond erteilt also der Masse von 1 kg die 2 Beschleunigung 9,81 m/s . 1 kp = 9,81 N 6 dim[W ] = dim[F ] · dim[s] = M L2 T2 Beschleunigung: dim[a] = dim[s] dim2 [t] = L T2 Leistung: dim[P ] = dim[W ] dim[t] = M L2 T3 Druck: dim[p] = dim[F ] dim2 [s] = M L T2 Kraft: dim[F ] = dim[m] · dim[a] = M Arbeit: 7 1T = 1 N kg Vs Ws =1 =1 2 =1 2 2 m Am Am As 8 a) ist eine Zahlenwertgleichung, b) ist eine Größengleichung. 9 Leistung ist Arbeit pro Zeiteinheit, und es gilt: 1Watt = 1VA = 1kg m2 /s3 L T2 Glossar Adjunkte (Aik ) (adjunct) GET 07/210 Unter der Adjunkte Aik versteht man die mit dem Vorzeichen (−1)i+k versehene (n-1)-reihige % Determinante, die entsteht, wenn man in der gegebenen Determinante die i-te Zeile und die k -te Spalte streicht. Aktiv (active) GET 06/164 Ein aktiver Zweipol ist eine Schaltung, die in der Lage ist, elektrische Energie abzugeben. Aktiv bedeutet also, dass im Zweipol Quellen enthalten sind. Akzeptor (acceptor) GET 05/129 Wird ein dreiwertiges Fremdatom (z. B. Aluminium, lndium, Bor) in einen Halbleiterkristall (Germanium oder Silizium) eingebaut, so fehlt ein Elektron in der Bindung, da das Halbleitermaterial vierwertig ist. Diese Störstelle hat das Bestreben, ein Elektron aus einer anderen, vollständigen Bindung einzufangen. Diese Fremdatome heißen deshalb Akzeptoren. Ampere (A) Als Austrittsarbeit bezeichnet man die Energie, die nötig ist, um ein Elektron aus der Oberfläche eines Stoffes herauszulösen. Basisgrößen (basic quantities) GET 01/3 Die Größen, aus denen alle anderen Größen eines physikalischen Teilgebietes abgeleitet werden können, heißen Basisgrößen. Baum (tree) GET 07/204 Werden in einem % Netzwerk alle Knoten durch Linien derart verbunden, dass keine geschlossenen Maschen auftreten, so wird der erhaltene Streckenkomplex Baum genannt. Für ein gegebenes Netzwerk lassen sich im Allgemeinen mehrere verschiedene Bäume angeben. Beweglichkeit (µe ) (mobility) GET 04/104 Die mittlere Driftgeschwindigkeit der Leitungselektronen in einem Metall ist proportional der % elektrischen Feldstärke: GET 01/5 v = - µe E Die Basiseinheit 1 A ist die Stärke eines zeitlich unveränderlichen Stromes, der, durch zwei im Vakuum parallel im Abstand 1 Meter voneinander angeordnete, geradlinige, unendlich lange Leiter von vernachlässigbar kleinem, kreisförmigem Querschnitt fließend, zwischen diesen Leitern je 1 Meter Leiterlänge die Kraft 2 · 10−7 Newton hervorrufen würde. Die Proportionalitätskonstante µe wird als (Elektronen-) Beweglichkeit bezeichnet. Äquipotentialfläche (equipotential surface) Coulomb’sches Gesetz (Coulomb’s law) GET 02/40 Eine Fläche im Raum, auf der alle Punkte das gleiche elektrostatische Potential haben. Arbeit im elektrischen Feld (Wel ) (work in electric field) GET 02/35 Im elektrischen Feld wirke auf eine Ladung Q eine Kraft F. Die Arbeit, die das Feld bei der Verschiebung der Ladung von einem Punkt P1 zu einem anderen Punkt P2 aufbringen muss, ist gleich dem Produkt der Ladung Q mit dem Wegintegral der elektrischen Feldstärke E. P2 Wel = Q R E ds GET 02/35 Die mechanische Arbeit ist gleich dem Wegintegral der Kraft. Wirkt die Kraft F längs eines Weges s, wobei die Kraft durchaus ortsabhängig sein darf, so wird die folgende Arbeit verrichtet: P2 Wmech = R F ds P1 Austrittsarbeit (work function) GET 01/18 Abgeleitete Einheit für die elektrische Ladung. 1 C ist die Ladungsmenge, die bei einem Strom von 1 A in der Sekunde durch den betrachteten Querschnitt fließt. GET 04/115 GET 01/18 Das Coulomb’sche Gesetz gibt die Kraft an, die zwei Ladungen QA und QB im Abstand r aufeinander ausüben. Die Kraft ist proportional dem Produkt beider Ladungen und umgekehrt proportional dem Quadrat des Abstandes. |F | = 1 QA QB 4πε r2 Die Wirkungslinie ist durch die Verbindungsgerade gegeben. Gleichnamige Ladungen stoßen sich ab, ungleichnamige ziehen sich an. Defektelektron (defect electron) P1 Arbeit, mechanische (Wmech ) (work, mechanical) Coulomb (C) GET 05/129 Wird aus dem Kristallgitter eines Halbleiters ein Bindungselektron, auch % Valenzelektron genannt, durch Zufuhr von Energie, z. B. thermischer, in den freien Zustand überführt, so entsteht im Gitterverband eine Lücke, die im Allgemeinen als Loch oder Defektelektron bezeichnet wird. Determinante GET 07/210 (determinant) Unter einer n-reihigen Determinante versteht man eine quadratische Anordnung von n2 gegebenen Zahlen. Den Wert einer Determinante bestimmt man, indem man 284 Glossar jedes Glied aik einer beliebigen Zeile oder Spalte mit seiner zugehörigen % Adjunkte Aik multipliziert und die sich ergebenden Produkte addiert. Dielektrikum (dielectric) GET 03/87 Ein Dielektrikum ist ein Stoff, der keine elektrische Leitfähigkeit besitzt. Alle Isolatoren sind somit Dielektrika. Die Eigenschaft des Dielektrikums im elektrischen Feld wird im einfachsten Fall durch die % Permittivität beschrieben. Dielektrizitätskonstante siehe % Permittivität Diffusionsspannung (diffusion voltage) GET 05/135 Bedingt durch das Konzentrationsgefälle der Ladungsträger an einem pn-Übergang haben die Löcher des p-Halbleiters das Bestreben, in das n-leitende Gebiet zu diffundieren, während die Leitungselektronen des nHalbleiters in das p-Gebiet hineindiffundieren. Da sich durch die Wanderung der Ladungsträger der p-Halbleiter in der Nähe der Berührungszone negativ, der n-Halbleiter positiv auflädt, tritt am pn-Übergang ohne Anlegen einer äußeren Spannung eine Potentialdifferenz auf. Das dieser Potentialdifferenz entsprechende elektrische Feld ist so gerichtet, dass auf die freien Ladungsträger eine der Diffusionsrichtung entgegengesetzte Kraft ausgeübt wird. Es wird somit bei einer bestimmten Potentialdifferenz, der sog. Diffusionsspannung, ein Gleichgewichtszustand herrschen. Dimension (dimension) GET 01/7 Unter der Dimension einer physikalischen Größe x versteht man die Darstellung dieser physikalischen Größe durch Basisgrößen unter Weglassung aller Zahlenwerte. Mit den Basisdimensionen L, T, M, I für Länge, Zeit, Masse bzw. Stromstärke ist Abstand (|p| = |Q|d) und der Richtung von der negativen zur positiven Ladung. Dipolmoment, magnetisches (m) (dipole moment, magnetic) GET 08/261 Eine vom Strom i durchflossene Stromschleife mit der Fläche A wirkt wie ein magnetischer Dipol mit dem Dipolmoment m = iA . Donator (donator) GET 05/129 Werden in das Gitter des vierwertigen Halbleitermaterials fünfwertige Fremdatome (wie Arsen, Antimon oder Phosphor) eingebaut, besitzt also das Fremdatom ein % Valenzelektron mehr als das Halbleiteratom, dann können nur vier Valenzelektronen des Fremdatoms von den benachbarten Halbleiteratomen fest gebunden werden, während das fünfte als quasifreies Elektron zur Leitfähigkeit beitragen kann. Man nennt die Elektronen spendenden Fremdatome Donatoren. Drehmoment (T ) (torque) GET 03/81 Zwei parallele, entgegengesetzt gerichtete Kräfte, die betragsmäßig gleich groß sind und deren Wirkungslinien den senkrechten Abstand a zueinander haben, nennt man ein Kräftepaar. Wirkt ein solches Kräftepaar auf einen Körper, so wird auf ihn ein Drehmoment ausgeübt. F a _ F Der Betrag des Drehmoments ist gleich dem Produkt der Kraft F mit dem Abstand a der beiden Wirkungslinien. |T | = F a Unter einem elektrischen Dipol versteht man eine Anordnung aus zwei Punktladungen +|Q| und −|Q| im festen Abstand d, der im idealisierten Fall infinitesimal klein ist. Anschaulich kann man den Betrag des Drehmoments auch als den Flächeninhalt des von den beiden Kräften aufgespannten Parallelogramms auffassen, wenn man die Kräfte mit Hilfe eines gewählten Maßstabes als Strecken darstellt. Die Richtung des Drehmomentenvektors T steht senkrecht auf der Fläche dieses Parallelogramms und ist der Drehrichtung des Kräftepaars rechtsschraubig zugeordnet. Dipol, magnetischer (dipole, magnetic) Durchflutung (Θ ) (magnetomotive force (mmf ) ) dim[x] = f (L, T, M, I) . Dipol, elektrischer (dipole, electric) GET 03/80 GET 08/260 GET 08/267 Hierunter versteht man einen kreisförmigen, elektrischen Ringstrom von sehr kleinen Abmessungen. Das % magnetische Feld eines solchen Ringstromes, bezogen auf seine Achse, hat nämlich dieselbe Form wie das elektrische Feld bei einem elektrischen Dipol, daher der Name. Unter der Durchflutung durch eine Fläche A versteht man das Flächenintegral der elektrischen Stromdichte durch diese Fläche. Dipolmoment, elektrisches (p) (dipole moment, electric) Durchflutungsgesetz (Ampere’s circuital law) GET 03/81 Das Dipolmoment (p) eines elektrischen % Dipols ist definiert als ein Vektor mit dem Betrag Ladung mal Θ = RR J dA A GET 08/267 Das auf MAXWELL zurückgehende Durchflutungsgesetz ist ein Verknüpfungsgesetz zwischen dem elek- Glossar 285 trischen und magnetischen Feld. Es besagt, dass die magnetische Randspannung gleich der % elektrischen Durchflutung ist. H H ds = C RR Elektron (electron) Elementarteilchen mit der Ruhemasse m0 = 0,911 · 10−27 g. J dA A Einheit (unit) GET 01/4 Sinnvoll vereinbarte Bezugsgröße. Eine physikalische Größe wird in Vielfachen dieser Bezugseinheit angegeben. Elektrische Feldstärke (E) (electric field intensity) GET 01/14 Auf eine elektrische Punktladung Q wirkt im elektrischen Feld eine Kraft F. Man definiert nun einen Vektor der elektrischen Feldstärke gemäß F E = . Q Elektrische Spannung (U ) GET 02/39 (electric voltage) Die elektrische Spannung U zwischen zwei Punkten P1 und P2 ist das wegunabhängige Linienintegral der elektrischen Feldstärke: P2 U12 = R Da das Integral wegunabhängig ist, lässt sich die Spannung U auch als Differenz zweier Potentiale, die nur vom Ort abhängen, angeben: Elektronenvolt (eV) (electron-volt) GET 04/115 Das Elektronenvolt ist eine Energieeinheit. Sie findet Anwendung im Bereich der Atomphysik. 1 eV ist die Energie, die ein Elektron beim Durchlaufen der Spannung von 1 V aufnimmt oder abgibt. 1 eV = 1,602 · 10−19 J Elementarladung (e) (elementary charge) GET 04/106 e = 1,602 · 10−19 C. GET 02/76 Energie ist gespeicherte % Arbeit. Beispiele: Ladung im elektrischen Feld (S. 76) elektrischer Dipol im elektrischen Feld W = − pE Die Stromstärke in einem metallischen Leiter ist der angelegten Spannung proportional: Die Proportionalitätskonstante G heißt elektrischer Leitwert. GET 04/101 Von einem elektrischen Strom wird gesprochen, wenn elektrische Ladungen in Bewegung sind. Siehe auch Stromstärke. Elektrischer Widerstand (R) (electric resistance) GET 04/106 Der elektrische Widerstand ist der Kehrwert des % elektrischen Leitwertes. 1 G Der elektrische Widerstand eines zylindrischen Leiters ist gegeben durch (S. 262) magnetischer Dipol im magnetischen Feld W = − mB I = GU Elektrischer Strom (I ) (electric current) GET 01/18 Kleinste, in der Natur bisher bekannte Ladungsmenge. Alle Elementarteilchen, wie Elektron, Positron, Proton tragen jeweils eine Elementarladung, wobei das Vorzeichen der Ladung verschieden sein kann. Der Betrag der Elementarladung ist W = QΦ U = Φ(P1 ) − Φ(P2 ) R = Das Elektron trägt eine negative elektrische % Elementarladung. Energie (W ) (energy) E ds P1 Elektrischer Leitwert (G) (electric conductance) GET 01/12 Energieerhaltungsprinzip (principle of energy conservation) (S. 262) GET 03/76 Das Energieerhaltungsprinzip besagt, dass Energie weder vernichtet noch erzeugt, sondern nur umgewandelt werden kann. Zum Beispiel wird in einer Batterie keine elektrische Energie erzeugt, sondern chemische Energie in elektrische Energie umgewandelt. Erregung, magnetische (excitation, magnetic) GET 08/264 Der Vektor der % magnetischen Feldstärke H ist die Ursache für die magnetische % Flussdichte und wird deshalb magnetische Erregung genannt. Farad (F) GET 03/65 l R = . κA Das Farad ist die Einheit für die % Kapazität. Es ist eine abgeleitete Einheit, und es gilt: l = Länge, A = Querschnitt, κ = spezifische Leitfähig- 1 F = 1 As V keit. 286 Glossar Feld (field) GET 01/14 Das Feld ist ein physikalischer Zustand des Raumes. Wenn irgendeine physikalische Größe, z. B. Temperatur, Kraft, als Funktion der drei Raumkoordinaten dargestellt werden kann, so sagt man, es bestehe ein Feld, z. B. Temperaturfeld, Kraftfeld. Man unterscheidet zwischen skalaren Feldern (z. B. Temperaturfeld) und Vektorfeldern (z. B. elektrisches und magnetisches Feld). Feldeffekttransistor (field-effect transistor) B ist ein überall quellenfreier Vektor, der in isotropen Stoffen der % magnetischen Feldstärke H gleichgerichtet und ihr porportional ist. Freie Weglänge (free path) Gauß (G) Feldlinie (field line) GET 01/20 Eine Kurve, für die in jedem Punkt der Feldvektor ein Tangentenvektor ist, heißt Feldlinie des Vektorfeldes. Ferminiveau (fermi level) GET 08/251 Ältere Einheit für die magnetische Flussdichte. GET 05/147 Die Wirkungsweise des Feldeffekttransistors (abgekürzt FET) beruht auf der Steuerung des Stromflusses von Majoritätsträgern mit Hilfe eines elektrischen Feldes. Man unterscheidet zwischen Sperrschicht-FET und MIS-FET (Metall-Isolator-Semiconductor-FET) sowie zwischen selbstleitendem und selbstsperrendem FET. 1 G = 10−4 Gauß’scher Satz (Gauss’s law) GET 02/52 GET 08/271 Der Gauß’sche Satz stellt allgemein einen Zusammenhang zwischen einem Flächenintegral und einem Volumenintegral dar. Für das elektrische Feld besagt er: Der aus einer beliebigen geschlossenen Fläche austretende Fluss ist gleich der innerhalb der Fläche liegenden Gesamtladung. RR D dA = O.v.V Flächenladungsdichte (ρF ) (surface charge density) GET 02/47 Befindet sich auf der Oberfläche A eines Körpers die Ladungsmenge Q, dann kann man eine Flächenladungsdichte ρF wie folgt definieren: ρF = lim ∆A→0 ∆Q ∆A Fluss (Ψ ) (flux) Der Fluss Ψ eines Vektorfeldes B durch eine gegebene Fläche A ist gleich dem Flächenintegral des Feldvektors über diese Fläche. RR B dA A Flussdichte, magnetische (B) (flux density, magnetic) RRR ρ dV = Q V Graph GET 07/203 Siehe Streckenkomplex. Influenz GET 02/46 (influenzierte Ladung = induced charge) Wird ein leitender Körper in ein % elektrisches % Feld gebracht, so findet in ihm unter Einfluss des elektrischen Feldes eine Ladungstrennung statt. Diesen Vorgang nennt man Influenz. Influenzkonstante (ε0 ) GET 02/47 Ältere Bezeichnung für die % Permittivität des Vakuums. Injektionstransistor (injection transistor) GET 05/144 Transistor, der aus zwei pn-Übergängen gebildet wird. Der Mechanismus beruht auf der Injektion von % Minoritätsträgern in ein Gebiet von %Majoritätsträgern. Sie werden auch als bipolare Transistoren bezeichnet, da zwei Ladungsträgerarten eine Rolle spielen. Inversions- oder Eigenleitungsdichte (intrinsic carrier density) GET 05/134 GET 02/49 Ψ = Vs = 10−4 T m2 Siehe auch Tesla. GET 05/132 Nach der klassischen Physik haben alle Elektronen eines Körpers beim absoluten Temperaturnullpunkt T = 0 K die Energie Null. Die Quantentheorie zeigt jedoch, dass ein Elektron bei T = 0 K noch eine ganz geringe sog. Nullpunktenergie besitzt. Wenn man jetzt noch das Pauli-Prinzip beachtet, nach dem ein Energiezustand höchstens von zwei Elektronen mit entgegengesetztem Spin besetzt werden kann, so wird klar, dass die Elektronen immer höhere Energiezustände einnehmen müssen, und zwar so weit, bis alle Elektronen einen Platz gefunden haben. Das höchste, bei T = 0 K besetzte Energieniveau heißt Ferminiveau oder Fermienergie. Die Fermienergie ist vom Material abhängig. GET 04/104 Unter der freien Weglänge versteht man die Strecke, die ein bewegtes Teilchen zwischen zwei Zusammenstößen mit anderen Teilchen zurücklegt. GET 08/246 Die magnetische Flussdichte B beschreibt die Kraftwirkung auf ein bewegtes Teilchen bekannter Masse und Ladung im magnetischen Feld. Auch ein undotierter Halbleiter besitzt eine gewisse Eigenleitfähigkeit, da schon bei Zimmertemperatur einige % Valenzelektronen in das Leitungsband gelangen können. Ein im Leitungsband befindliches Elektron hinterlässt im Valenzband ein Loch. Somit ist die Anzahl der Leitungselektronen gleich der Anzahl der Löcher. Die Dichte der Elektronen oder Löcher ist die sog. Inversions- oder Eigenleitungsdichte ni . Sie ist stark temperaturabhängig, da bei höherer Temperatur auch mehr Elektronen ins Leitfähigkeitsband gelangen können. Im nichtentarteten dotierten Halbleiter ist das Produkt aus Löcher- und Elektronenkonzentration (p bzw. n) np = n2i . Glossar 287 Inversionskanal (inversion channel) GET 05/150 Bei einem % MOS-FET im Anreicherungsbetrieb (UGS > 0 für n-Kanal) braucht keine besondere Schicht als Kanal vorgesehen zu werden, d. h., das p-Substrat kann bis zur Isolierschicht reichen. Bei positiver Gatespannung bildet sich durch die Elektronenansammlung unter der Isolierschicht ein n-leitender Kanal aus, der als Inversionskanal bezeichnet wird, weil er vom entgegengesetzten Leitungstyp wie das Grundmaterial ist. Inzidenzmatrix (incident matrix) GET 07/206 Die Inzidenzmatrix verbindet beim Maschenverfahren den Vektor der Maschenströme mit dem Vektor der Zweigströme. Die Inzidenzmatrix verbindet beim Knotenverfahren den Vektor der Knotenspannungen mit dem Vektor der Zweigspannungen. Joule (J) GET 02/40 Maßeinheit für die % Energie: 1 J = 1 Nm = 1 Ws Kanalstrom (channel current) GET 05/147 ist der zu steuernde Strom in einem % Feldeffekttransistor. Kapazität (C ) (capacitance) GET 03/64 Die in einer Anordnung aus zwei voneinander isoliert leitenden Körpern gespeicherten Ladungen Q sind proportional zur elektrischen Spannung U zwischen den beiden Körpern: Q = CU Der Proportionalitätsfaktor C wird Kapazität der Anordnung genannt. Magnetische Spannung (Vm ) (magnetic voltage) GET 08/267 Als magnetische Spannung zwischen zwei Punkten bezeichnet man das Linienintegral der % magnetischen Feldstärke zwischen diesen beiden Punkten. Vm = R2 H ds 1 Magnetisches Feld (magnetic field) GET 08/246 Zustand des Raumes, durch den auf bewegte elektrische Ladungen Kräfte ausgeübt werden. Majoritätsträger (majority carriers) GET 05/129 Enthält ein Halbleiter % Donatoren, dann ist er überwiegend n-leitend, enthält er % Akzeptoren, so ist er überwiegend p-leitend. Majoritätsträger sind im n-Halbleiter die Elektronen, im p-Halbleiter dagegen die % Defektelektronen oder Löcher. Matrix (matrix) GET 07/206 Rechteckige Anordnung von m·n Größen (m Zeilen, n Spalten). Minoritätsträger (minority carriers) GET 05/129 In einem n-Halbleiter sind wegen der Eigenleitfähigkeit auch % Defektelektronen vorhanden. Aus dem gleichen Grund befinden sich in einem p-Halbleiter auch Elektronen im Leitungsband. Diese Ladungsträger, Löcher im n-Halbleiter und Elektronen im p-Halbleiter, nennt man Minoritätsträger. MKSA-System GET 01/6 Gesetzlich vorgeschriebenes Basisgrößensystem mit den vier % Basisgrößen: Meter, Kilogramm, Sekunde und Ampere. Alle anderen Größen in der Mechanik und Elektrizitätslehre lassen sich aus diesen vier Basisgrößen ableiten. MOS-FET, selbstleitend (MOS-FET, self-conducting (depletion type)) GET 05/149 Bei dieser Art des FET kann sich schon bei der Gatespannung Null ein % Inversionskanal ausbilden, so dass ein Strom über die Source-Drain-Strecke fließen kann. Der FET ist also selbstleitend. MOS-FET, selbstsperrend (MOS-FET, self-locking (enhancement type)) GET 05/149 Bei dieser Art des FET kann sich bei der Gatespannung Null kein % Inversionskanal ausbilden, so dass kein Strom über die Source-Drain-Strecke fließen kann. Der FET ist also selbstsperrend. Nahewirkung (near-action theory) GET 02/51 Die Nahewirkungstheorie geht im Gegensatz zur Fernwirkungstheorie von der Vorstellung aus, dass alle Erscheinungen aus einem besonderen Zustand des Raumes, dem sog.% Feld, herrühren, das sich mit endlicher Geschwindigkeit ausbreitet. Die Nahewirkungstheorie hat die falsche Fernwirkungstheorie abgelöst. Netzwerk (network) GET 06/164 Werden mehrere % Zweipole durch Verbindungsdrähte, die als widerstandslos angenommen werden, in irgendeiner Weise zusammengeschaltet, so spricht man von einem Netzwerk. Newton (N) GET 01/6 Das Newton ist die (abgeleitete) Einheit für die Kraft. 1N ist die Kraft, die der Masse von 1kg die Beschleunigung 1 m/s2 erteilt. Ohm (Ω) GET 04/106 Das Ohm ist die (abgeleitete) Einheit für den elektrischen Widerstand. 1 Ohm ist der Widerstand, an dem bei einem Stromfluss von 1 Ampere eine Spannung von 1 Volt abfällt. 1 Ω = 1V A 288 Glossar Ohm’sches Gesetz (Ohm’s law) GET 04/106 Das 1827 von OHM gefundene und nach ihm benannte Gesetz besagt, dass Strom und Spannung an einem metallischen Leiter, aber auch an einigen anderen leitenden Stoffen, miteinander in einem linearen Zusammenhang stehen. Es gilt: U = RI Die Proportionalitätskonstante R wird als ohmscher % Widerstand bezeichnet. Paarbildung (pair generation) GET 05/128 Wird in einem Halbleiter ein % Valenzelektron durch thermische Energie ins Leitungsband gebracht, so entsteht gleichzeitig ein Loch. Diesen Vorgang nennt man Paarbildung oder Generation. Passiv (passive) GET 06/163 Ein passiver % Zweipol ist eine Schaltung, die keine elektrische Energie abgeben, sondern nur aufnehmen kann. Passiv bedeutet also, dass im Zweipol keine Quellen enthalten sind. Permeabilitätskonstante (µ0 ) (free space permeability) GET 08/263 Im Vakuum und in gasförmigen Medien gilt: Vs als PermeaMan bezeichnet dabei µ0 = 4π10−7 Am bilitätskonstante. GET 03/88 In den meisten Stoffen ist die elektrische %Verschiebungsdichte proportional der elektrischen Feldstärke: D = εE Die Proportionalitätskonstante ε wird Permittivität genannt. Der Faktor, um den die Permittivität größer ist als die Permittivität des Vakuums ε0 , heißt Dielektrizitätszahl εr . (Früher auch als relative Dielektrizitätskonstante bezeichnet.) Damit ist ε = εr · ε0 . Permittivität des Vakuums (ε0 ) (free space permittivity) GET 02/47 Im Vakuum sind die elektrische Verschiebungsdichte und die elektrische Feldstärke einander proportional. GET 03/87 Wird ein Isolator in ein elektrisches Feld gebracht, so werden unter dem Einfluss des elektrischen Feldes die positiven und negativen Bestandteile der Atome elastisch gegeneinander verschoben. Dieser Vorgang wird Polarisation genannt. Durch die Polarisation entstehen an der Oberfläche eines % Dielektrikums sog. Polarisationsladungen. Man definiert nun einen Vektor mit dem Betrag dieser Oberflächenladungsdichte und der Richtung von den negativen zu den positiven Polarisationsladungen. Dieser Vektor P wird ebenfalls Polarisation oder Gegenerregung genannt. Potential (Φ) GET 02/39 des elektrostatischen Feldes (potential of a conservative field) Das elektrostatische Potential φ ist eine skalare Hilfsgröße für das statische elektrische Feld. Es gilt: E ds = − dΦ Φ ist daher nur bis auf eine additive Konstante bestimmt. Die Differenz zweier Potentiale ist allerdings eindeutig und wird % elektrische Spannung genannt. GET 01/21 Als Quelle eines elektrischen Feldes werden definitionsgemäß die positiven Ladungen angesehen. Die % Feldlinien beginnen somit bei den positiven Ladungen. Quelle, gesteuerte (source, controlled) GET 07/215 Strom- und Spannungsquellen, deren Größe von einem Strom oder einer Spannung in einem anderen Zweig des Netzwerks abhängt. Entsprechend unterscheidet man zwischen stromgesteuerter Stromquelle, stromgesteuerter Spannungsquelle, spannungsgesteuerter Spannungsquelle, spannungsgesteuerter Stromquelle. Raumladungsdichte (ρ) (space charge density) Der Proportionalitätsfaktor ε0 ist die sog. Permittivität des Vakuums. Sie beträgt: As ε0 = 8,854 · 10−12 Vm GET 05/147 Unter dem Pinch-off-Effekt versteht man das Abschnüren des Kanals im % Feldeffekttransistor mit wachsender Drain-Source-Spannung UDS , bis sich die GET 02/52 Die Raumladungsdichte ist definiert als der Grenzwert ρ = lim ∆V→0 Rekombination (recombination) D = ε0 · E Pinch-Off-Effekt (pinch-off effect) Polarisation (polarization) Quelle (source) B = µ0 H Permittivität (ε) (permittivity) % Sperrschichten nahezu berühren und eine Sättigung des Stromflusses eintritt. ∆Q . ∆V GET 05/128 Bei der Wanderung im Kristallgitter kann ein Elektron von einem Loch eingefangen werden. Bei dieser sog. Rekombination verschwinden also gleichzeitig ein freies Elektron und ein % Defektelektron. Reziprozitätstheorem (theorem of reciprocity) GET 07/212 Das Reziprozitätstheorem gilt in Netzwerken, die aus Widerständen, Spulen, Kondensatoren und Transformatoren bestehen. Es besagt, dass eine Quelle in einem (beliebigen) Zweig l auf einen Zweig m im Netzwerk Glossar 289 dieselbe Wirkung ausübt wie im Zweig m auf den Zweig l: Die Übertragung ist in beide Richtungen gleich. Senke GET 01/21 Als Senke eines elektrischen Feldes werden definitionsgemäß die negativen Ladungen angesehen. Die % Feldlinien enden somit bei den negativen Ladungen. Siemens (S) GET 04/106 Das Siemens ist die (abgeleitete) Einheit für den % elektrischen Leitwert. 1S = 1 A V Skalar (scalar) GET 01/18 Einen Skalar nennt man in der Physik eine Größe, die nur durch einen Zahlenwert und Einheit gekennzeichnet ist. Beispiele: Temperatur, Volumen, Arbeit. Sperrschicht (depletion (barrier) layer) GET 05/135 bestimmen, so spricht man vom Superpositions- oder Überlagerungsprinzip. Das Superpositionsprinzip gilt nur dann, wenn das Gesetz zwischen Ursache und Wirkung ein lineares ist. Supraleiter (superconductor) GET 04/110 Stoffe, deren elektrischer Widerstand bei Temperaturen nahe am absoluten Nullpunkt exakt auf Null absinkt, nennt man Supraleiter. Z. B. ist Quecksilber unterhalb 4,2 K supraleitend. Suszeptibilität, elektrische (χ) (susceptibility, electric) GET 03/87 Die % Polarisation P ist im einfachsten Fall proportional dem im Innern des % Dielektrikums herrschenden elektrischen Feld. P = χεo Ei Die Konstante χ heißt elektrische Suszeptibilität. Tellegen, Theorem von (Tellegen, theorem of ) GET 07/218 An der Grenzfläche eines p-leitenden und eines nleitenden Halbleiters entsteht durch Diffusion der % Majoritätsträger ins jeweils andere Gebiet und % Rekombination mit den dort vorhandenen Majoritätsträgern eine an freien Ladungsträgern verarmte Schicht, die sog. Sperrschicht. Es gilt für jedes Netzwerk aus konzentrierten Elementen (linear oder nichtlinear). Werden in jedem Zweig Spannung und Strom in der gleichen Richtung positiv gezählt, dann ist die Summe der Produkte uk · ik für alle Zweige gleich Null. Streckenkomplex (graph) Einheit für die magnetische % Flussdichte. GET 07/203 Werden in einem Netzwerk alle Zweige durch einfache Linien ersetzt, so erhält man einen sog. Streckenkomplex oder Graph. Strömungsfeld (current field) GET 04/108 Die elektrische Strömung in Leitern kann in jedem Punkt durch die elektrische Feldstärke E und die % Stromdichte J charakterisiert werden. Das Feld, das sie repräsentieren, heißt Strömungsfeld. Stromdichte (J) (current density) GET 04/103 Die Stromdichte ist ein Vektor mit der Richtung der Strömungslinien eines fließenden Stromes. Den Betrag der Stromdichte erhält man durch Division der % Stromstärke dI durch die infinitesimal kleine Fläche dA senkrecht zur Strömungsrichtung. J = dI dA Stromstärke (I ) (current intensity) GET 04/101 Die Stromstärke ist die pro Zeiteinheit durch einen gegebenen Querschnitt hindurchfließende Ladungsmenge. I = dQ dt Superpositionsprinzip (principle of superposition) GET 07/211 Ist eine Wirkung die Folge verschiedener Ursachen und lässt sich diese Gesamtwirkung als Summe aller Einzelwirkungen, die aufgrund der Einzelursachen folgen, Tesla (T) GET 08/251 Vs 1T = 1m 2 Siehe auch Gauß. Transistoren (transistors) GET 05/144 Transistoren sind elektronische Bauelemente, bei denen der Stromfluss zwischen zwei Anschlüssen mit Hilfe eines dritten Anschlusses gesteuert wird. Man unterscheidet zwischen % Injektionstransistoren und % Feldeffekttransistoren. Transponierte Matrix (transposed matrix) GET 07/206 Die transponierte Matrix einer % Matrix ist die an der Hauptdiagonalen gespiegelte Matrix. Valenzelektronen (valence electrons) GET 05/126 Die Elektronen, die sich auf der äußeren Schale eines Atoms befinden, sind für die Bindung mit anderen Atomen maßgebend. Man nennt sie Valenzelektronen. Sie sind die am lockersten noch an das Atom gebundenen Elektronen. Vektor (vector) GET 01/16 Allgemein ist ein Vektor ein Verbund mehrerer Größen. Vektoren in der Physik sind z. B. die Kraft und die elektrische Feldstärke. Diese lassen sich z. B. durch drei räumliche Komponenten oder durch ihren Absolutbetrag und ihre Richtung kennzeichnen. Vektorprodukt (Kreuzprodukt) (vector- or cross product) GET 03/81 Das Vektorprodukt oder Kreuzprodukt zweier Vektoren 290 Glossar A und B ergibt wieder einen Vektor C, dessen Betrag gleich dem Produkt der Beträge von A und B, multipliziert mit dem Sinus des eingeschlossenen Winkels α, ist. C = A×B mit |C | = |A||B | sin α und C ⊥ A, B d. h., der Vektor C steht senkrecht auf der von den Vektoren A und B aufgespannten Fläche. Wird der Vektor A auf kürzestem Weg in den Vektor B hineingedreht, so bewegt sich eine mitgedrehte Rechtsschraube in die Richtung von C. Vektorprodukt, skalares (scalar vector product) GET 02/35 Das skalare Vektorprodukt zweier Vektoren A und B ist definiert als das Produkt der Beträge, multipliziert mit dem Kosinus des eingeschlossenen Winkels α. Anschaulich ist es das Produkt eines Vektors mit der Projektion des anderen Vektors auf diesen. Das Ergebnis C ist ein % Skalar. C = A · B = |A||B | cos α Verbraucher (consumer) GET 04/114 Allgemein versteht man unter einem Verbraucher ein elektrisches Gerät oder Bauelement, das elektrische Energie aufnimmt und in eine andere Energieform, z. B. Wärmeenergie oder mechanische Energie, umformt. Der Begriff Verbraucher ist insofern etwas unglücklich, als Energie ja nicht verbraucht, sondern nur umgewandelt wird. Verschiebungsdichte (D) (displacement density) GET 02/51 Die Verschiebungsdichte, auch elektrische Erregung genannt, kann als Ursache für das elektrische Feld angesehen werden. Wird eine kleine Metallscheibe mit der Fläche A derart in ein elektrisches Feld gebracht, dass die Feldlinien senkrecht auf die Fläche auftreffen, so wird auf ihr eine Ladung Q influenziert. Die elektrische Verschiebungsdichte D ist nun definiert als: |D | = lim ∆A→0 mit ds = (dx, dy, dz). Volt (V) GET 02/40 Abgeleitete Einheit für die % elektrische Spannung. Man hat die elektrischen Einheiten über die Energie an die mechanischen Einheiten angeschlossen. Da das % Ampere bereits als % Basisgröße im MKSASystem festgelegt wurde, ist das Volt durch folgende Beziehung definiert: 1V As 1V = = GET 04/106 Unter einem Widerstand versteht man einerseits eine physikalische Größe (z. B. R = 25 Ω), andererseits aber auch ein Bauelement, das einen bestimmten Widerstandswert in Ω verkörpert. Wirbelfrei (irrotational (conservative field)) Allgemeines Prinzip zur Berechnung der Kraft auf einen Körper. Man stellt sich eine scheinbare (virtuelle) Verschiebung des Körpers um die infinitesimal kleine Strecke ds vor und bestimmt die daraus resultierende Änderungsenergie dW im System. GET 02/37 Ein Vektorfeld E ist wirbelfrei, wenn gilt H E · ds = 0 Ein solches Feld hat keine in sich geschlossenen % Feldlinien. Diese entspringen in % Quellen und enden in % Senken des Feldes. Wirkungsgrad (η ) (efficiency) GET 06/181 Unter dem Wirkungsgrad η eines technischen Systems versteht man im Allgemeinen das Verhältnis einer erwünschten Nutzleistung PN zur insgesamt aufgewendeten Leistung PG . Die Gesamtleistung enthält neben der Nutzleistung auch noch Verlustleistungen, so dass die Gesamtleistung immer größer als die Nutzleistung ist. Damit ist aber der Wirkungsgrad η immer ≤ 1. η = GET 03/78,92 1 Nm 2 m 1 kg A s3 Widerstand (R) (resistance, resistor) ∆Q ∆A D hat also die Dimension einer Flächenladungsdichte. Die Richtung von D ist in den meisten Stoffen mit der Richtung von E identisch. Der Proportionalitätsfaktor zwischen D und E ist die sog. % Permittivität ε. Es gilt: D = εE Virtuelle Verschiebung (virtual displacement) Damit lässt sich die Kraft nach folgender Gleichung berechnen: µ ¶ dW dW dW F = , , dx dy dz Zweipol (two-pole element) PN PG GET 06/163 Ein elektrischer Zweipol ist ein Bauelement mit zwei zugänglichen Anschlussklemmen oder Polen. 291 292 Sachwortregister Sachwortregister Adjunkte, 210 Akzeptor, 129 Ampere, 5 Anlaufstrom, 118 Anode, 115 Anreicherungsbetrieb, 150 Äquipotentialfläche, 40 Arbeit, 35 Arbeitspunkt, 184 Atomaufbau, 12 Aufpunkt, 19, 81, 272 Ausgangskennlinienfeld, 145 Austrittsarbeit, 115 Austrittspotential, 115 Bändermodell, 130 Bahngebiet eines pn-Überganges, 137 Bahnkurve im Magnetfeld, 250 Bariumoxid, 116 Basis eines Transistors, 144 Basiseinheiten, 6 Basisgrößen, 3 Baum, vollständiger, 204 Baumzweig, 204 Besetzungswahrscheinlichkeit, 132 Beweglichkeit, 104 Biot-Savart’sches Gesetz, 272 Bipolarer Transistor, 146 Boltzmannkonstante, 133 Brechung elektrischer Feldlinien, 89 Coulomb, 18 Coulomb’sches Gesetz, 18 Cramer’sche Regel, 210 Defektelektron, 129 Determinante, 210 Diamantgitterstruktur, 126 Dielektrikum, 67, 87 Dielektrizitätskonstante, 284 Diffusion, 135 Diffusionsspannung, 135 Diffusionsstrom, 135 Dimension, 7 Diode Halbleiter-, 135 Vakuum-, 115 Diodenkennlinie, 139, 216 Dipol elektrischer, 80 magnetischer, 246, 260 Dipolmoment elektrisches, 81, 90 magnetisches, 261 Dipolpotential, 80 Donator, 129 Doppelscheibenanordnung, 46 Drain, 147 Drehkondensator, 68 Drehmoment auf elektrischen Dipol, 81 auf magnetischen Dipol, 260 Driftgeschwindigkeit, 104 Durchflutung, 267 Durchflutungsgesetz, 267 Durchschlagsfestigkeit, 88 Eigenleitung, 128 Eigenleitungsdichte, 134 Eingangskennlinienfeld, 145 Eingangsleitwert, 211 Eingangswiderstand, 212 Einheiten, 4 Elektret, 88 Elektrische Erregung, 50 Spannung, 39 Elektrischer Leitwert, 106 Strom, 101 Widerstand, 106 Elektrisches Feld, 14 Elektrometer, 79 Elektron, 12 Elektron, quasifreies, 126 Elektronenaffinität, 12 Elektronenkonzentration, 133 Elektronenschale, 12 Elektronenvolt, 115 Elementarladung, 18 Elementarteilchen, 12 Emitter eines Transistors, 144 Energie, 35, 76 Energiedichte, 78 Energieerhaltungsprinzip, 76 Energieniveaus im Bändermodell, 130 Erregung, magnetische, 264 Ersatzspannungsquelle, 164, 179 Ersatzstromquelle, 180 Farad, 65 Faraday, 51 Faraday’scher Becherversuch, 47 Faraday’scher Käfig, 22 Feld, 14 homogenes, 22 inhomogenes, 22 Feldeffekttransistor, 147 Feldlinie, 20 Feldlinienbilder, 20 Sachwortregister Feldliniendichte, 21 Feldstärke elektrische, 16 magnetische, 264 Ferminiveau, 132 Fermiverteilung, 133 Fernwirkung, 51 Flächenladungsdichte, 47 Fluss, 49 Freie Weglänge, 104 Gate, 147 Gauß, 251 Gauß’scher Satz, 52, 271 Generatorzählpfeilsystem, 163 Germanium, 126 Gleichrichterkennlinie, 139 Gleichstrom, 102 Größengleichung, 8 Graaf, van de, 48 Graph, 203 Grenzfläche, 88 Grundgrößen, 5 Halbleiter, 126 Hochspannungsgenerator, 48 Influenz, 46 Influenzladung, 46 Influenzmaschine, 48 Injektionstransistor, 144 Inversions- oder Eigenleitungsdichte, 134 Inversionskanal, 150 Inzidenzmatrix, 206 Ionenleiter, 126 Isolator, 16 Isolierschicht-FET, 149 Isolierstoff (im elektrischen Feld), 86 Joule, 40 Kanal (beim FET), 146 Kapazität, 64 Katode, 115 Kelvin, 109 Kilogramm, 5 Kirchhoff’sche Knotenregel, 164 Kirchhoff’sche Maschenregel, 165 Knoten (eines Netzwerkes), 164 Knotenleitwertmatrix, 208 Knotenpotentialverfahren, 201 Koaxialleitung, 69 Kollektor, 144 Kondensator, 66 Kondensatornetzwerke, 220 Korkenzieherregel, 247 Kreuzprodukt, 81 Kristallbindung, 126 Kugelkondensator, 76 Löcherkonzentration, 133 Ladung, 12 293 Ladungsausgleich, 101 Ladungserhaltungssatz, 15 Leistung, 114 Leistungsanpassung, 181 Leiter, 15 Leitfähigkeit, 105 Leitungsband, 131 Leitungselektronen, 105 Leitwertmatrix, 207 Linienintegral, 36, 265 Loch (im Halbleiter), 128 Lorentz-Beziehung, 252 Magnet, 246 Magnetische Erregung, 264 Feldstärke, 264 Flussdichte, 246 Ladung, 248, 271 Randspannung, 267 Spannung, 267 Magnetisches Feld, 246 Majoritätsträger, 129 Maschenstromverfahren, 199 Maschenwiderstandsmatrix, 208 Maschenzweig, 204 Matrix, 206 Maßsystem, 5 Messbereichserweiterung, 175 Meter (Def.), 5 Minoritätsträger, 129 MIS-FET, 149 MKSA-System, 6 MOS-FET, 149 n-Tor, 212 Nahewirkung, 51 Netzwerk, 164, 197, 203 Netzwerkfunktion, 211 Netzwerkgleichungen, 205 Neutralität, 12 Neutronen, 12 Newton, 3, 6 Nullindikator, 176 Oerstedt, 246 Ohm’sches Gesetz, 106 Orientierungspolarisation, 90 Paarbildung, 128 Permanentmagneten, 248 Permeabilitätskonstante, 263 Permittivität allgemein, 70, 88 des Vakuums, 47, 271 relative, 88 Perpetuum mobile, 37 Physikalische Größen, 3 Pinch-off-Effekt, 147 pn-Übergang, 135 Polarisation, 87 294 Sachwortregister Polarisationsladungen, 87 Potential, 39 Proton, 12 Superpositionsprinzip, 211 Supraleiter, 110 Suszeptibilität, 87 Quelle eines Feldes, 21 Quellen gesteuerte, 215 unabhängige, 102, 161, 215 Quellenspannung, 102 Quellentransformation, 219 Tellegen, Theorem von ..., 218 Tesla, 251 Transistor, 144 bipolar, 146 unipolar, 146 Raumladung, 52 Raumladungsdichte, 52 Raumladungsstrom, 118 Rechte-Hand-Regel, 247 Rekombination, 128 Reziprozitätstheorem, 212 Sättigungsstrom, 118 Schleifenstrom, 200 Sekunde, 5 Selbstleitend, 150 Selbstsperrend, 150 Senke eines elektr. Feldes, 21 Shunt, 174 Siemens, 106 Silizium, 126 Skalar, 18 Solenoid, 268 Source, 147 Spannung elektrische, 33 magnetische, 267 Spannungsmesser, 174 Spannungsquelle, 102 Spannungsteiler, 177 Sperrschicht, 135 Sperrschicht-FET, 147 Sperrschichtweite, 135 Sprühelektrode, 48 Spule, 247 Strömungsfeld, 108 Strömungslinien, 108 Streckenkomplex, 203 Streufeld, elektrisches, 64 Strom -dichte, 103 -kreis, 102 -messer, 174 -quelle, 180, 197 -stärke, 101 Strom-Spannungs-Kennlinie, 139 Überlagerungsprinzip, 211 Übertragungsleitwert, 211 Übertragungswiderstand, 212 Unipolare Transistoren, 146 Urspannung, 102 Valenzband, 131 van de Graff, 48 Vektor, 16 Vektorfeld, 49 Vektorprodukt skalares, 35 vektorielles, 81 Verarmungsbetrieb, 149 Verbotene Zone, 130 Verbraucher, 114 Verbraucherzählpfeilsystem, 163 Verschiebung, 51 Verschiebungsdichte, 51 Verzerrungspolarisation, 90 Virtuelle Verschiebung, 78, 92 Volt, 40 Watt, 115 Wheatstone’sche Brücke, 175 Widerstand, 106 differentieller, 147 Widerstandsgerade, 182 Widerstandsmatrix, 209 Wirbel, 37 Wirkungsgrad, 181 Zählpfeil, 102 Zahlenwertgleichungen, 8 Zustandsdichte, 132 Zweigspannung (eines Netzwerkes), 197 Zweigstrom (eines Netzwerkes), 197 Zweipol, 163 aktiv, 164 linear und passiv, 163 Zweitorgleichungen, 213 Zylinderkondensator, 69