Gebrauchsinformation 787 542 1000/01 Ch.-Nr. Septopal®-30er-Kette Wirkstoff: Gentamicinsulfat Zusammensetzung 1 Kugel (∅ 7 mm) aus Copolymer auf Basis von Polymethyl-methacrylat mit Glycin enthält: 7,5 mg Gentamicinsulfat (entsprechend 4,5 mg Gentamicin) und 20 mg Zirconium (IV)-oxid (monoklin). Darreichungsform und Inhalt Kette zur Implantation. Eine Septopal®-30er-Kette besteht aus 30 Kugeln aufgereiht auf einem polyfilen chirurgischen Draht. Einzelverpackung mit je einer Septopal®-Kette in sterilem Innenbeutel (Peel-off-Packung). Packung mit 1 Septopal®-30er-Kette (N 1) Packung mit 5 Septopal®-30er-Ketten Indikationsgruppe Lokaler Antibiotikum-Träger Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller Pharmazeutischer Unternehmer: Biomet Deutschland GmbH Gustav-Krone-Str. 2 14167 Berlin Hersteller: EMCM bv 6545 CH Nijmegen Niederlande Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit Septopal®-Ketten sollten im ersten Drittel der Schwangerschaft nicht und im weiteren Schwangerschaftsverlauf nur bei vitaler Indikation angewendet werden. Gentamicin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über, ist eine Anwendung von Septopal®-Ketten in der Stillzeit erforderlich, sollte abgestillt werden. Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise Vorsichtsmaßnahmen: keine. Lokale Überempfindlichkeitsreaktionen sind im Einzelfall nicht auszuschließen. Je nach Schwere der Reaktion muss die Behandlung mit Septopal®-Ketten abgebrochen werden. Anwendung im Straßenverkehr sowie bei Arbeiten mit Maschinen und Arbeiten ohne sicheren Halt: Es liegen bisher keine Hinweise vor, daß durch die Implantation von Septopal®-Ketten die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt ist. Gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt. Alle anderen Einschränkungen im Rahmen des operativen Eingriffes bleiben davon unberührt. Anwendungsgebiete Zum temporären Einbringen in mit Gentamicin-empfindlichen Erregern infizierte Knochen- und Weichteile im Rahmen der üblichen Operationsverfahren: Wechselwirkungen mit anderen Mitteln Bisher keine bekannt Präventive Anwendung: z.B. zur Behandlung potentiell infizierter offener Frakturen und Weichteilverletzungen. Art und Zeitpunkt der Anwendung: Die Septopal®-Kette wird intraoperativ in die chirurgisch sanierte Wundhöhle eingelegt. Bei der längerfristigen Applikation wird die Kette vollständig unter das Hautniveau versenkt. Bei kurzfristiger Applikation soll die Septopal®-Kette unter Berücksichtigung der für die spätere Extraktion erforderlichen Zugrichtung eingelegt werden: die letzte Kugel überragt das Hautniveau, so daß die Septopal®-Kette durch vorsichtiges, beständiges Ziehen entfernt werden kann. Die Extraktion der Kette erfolgt im allgemeinen nach 7-10 Tagen, keinesfalls später als zwei Wochen nach der Operation. Zur täglichen Mobilisierung der Septopal®-Kette ist die schrittweise Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung Knocheninfektionen: z.B. bei chronischen VerlaufsforMenge und Häufigkeit der Anwendung: men der hämatogenen Osteomyelitis oder der posttrau- Der nach sorgfältiger operativer Revision des infizierten matischen Osteomyelitis, bei infizierten Osteosynthesen Knochengewebes resultierende Defekt ist vollständig und infizierten Pseudarthrosen. mit Septopal®-Ketten auszufüllen. Dazu sind im allgemeinen 10-90 Kugeln nötig, erforderlichenfalls können Weichteilinfektion: z.B. bei infizierten Wunden oder auch mehr Kugeln implantiert werden. Das Gleiche gilt bei Abszessen. analog für die Anwendung bei Weichteilen. Gegenanzeigen Septopal®-Ketten dürfen bei erwiesener Unverträglichkeit gegen Gentamicin oder einen der Bestandteile des Trägermaterials oder des chirurgischen Drahtes, der Eisen, Chrom, Nickel, Molybdän und Mangan enthält, nicht angewendet werden. Entfernung von z.B. einer oder mehrerer Kugeln ab dem dritten postoperativen Tag möglich. Je weniger die Septopal®-Ketten in dem sich postoperativ ausbildenden Bindegewebe fixiert sind, desto leichter und schmerzärmer ist deren Entfernung. Ist die Bindegewebsfixierung der Septopal®-Ketten jedoch bereits fortgeschritten oder werden bei der Extraktion der Septopal®-Ketten die bestehenden Gewebsbedingungen nicht berücksichtigt, können sich ausnahmsweise eine oder mehrere Kugeln vom Draht lösen; im Extremfall kann hierbei der Draht der Septopal®-Kette reißen. Dann sollte grundsätzlich der Versuch gemacht werden, die im Körper verbliebenen einzelnen Kugeln mit dem Drahtrest zu entfernen. Sollten dazu jedoch ausgedehnte chirurgische Maßnahmen erforderlich werden, so können diese einzelnen Kugeln unter Berücksichtigung des Prinzips der Verhältnismäßigkeit ausnahmsweise auch belassen werden. Es sollte stets ein Wundverschluß mit Überlaufdrainage ohne Sog angestrebt werden, wodurch ein übermäßiger Sekretabfluß und damit ein Abfall der für die antibakterielle Wirkung erforderlichen Gentamicinkonzentrationen am Ort des Infektionsgeschehens verhindert wird. Das sich postoperativ bildende Gentamicinhaltige Hämatom sollte nicht abgesaugt werden. Eine SpülSaug-Drainage ist kontraindiziert. Das Hämatom organisiert sich später zu Bindegewebe. Dauer der Anwendung: 1. Kurzfristige Applikation bei Knocheninfektion: Im allgemeinen liegt die Dauer der Anwendung bei der kurzfristigen Applikation zwischen 7-10 Tagen; die Septopal®-Ketten sollten nach maximal 14 Tagen vollständig entfernt sein. Zum Zeitpunkt der Implantation wird ein Kettenglied über das Hautniveau ausgeleitet. 2. Kurzfristige Applikation bei Weichteilinfektion: Die Entfernung erfolgt bei dieser Indikation zweckmäßigerweise bereits am 7., spätestens aber bis zum 10. Tag nach der Operation. 3. Längerfristige Applikation bei Knocheninfektion: Bei der längerfristigen Applikation wird die Septopal®-Kette vollständig unter das Hautniveau versenkt und nach ca. 1-3 Monaten operativ komplett entfernt. Bei sanierten lokalen Verhältnissen wird ggf. eine Eigenspongiosaplastik angeschlossen. Anwendungsfehler und Überdosierung Überdosierungen sind nicht bekannt. Die Menge der zu applizierenden Septopal®-Ketten richtet sich nach der Größe des Knochen- bzw. Weichteildefektes. Da bei Anwendung von Septopal®-Ketten nur extrem niedrige Gentamicinkonzentrationen im Serum auftreten, sind potentielle oto- und nephrotoxische Nebenwirkungen des Gentamicins nicht zu erwarten. Nebenwirkungen Unverträglichkeiten gegenüber den Bestandteilen von Septopal®-Ketten können nicht ausgeschlossen werden. Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen: Gegebenfalls Entfernung der Septopal®-Kette bei Auftreten von Unverträglichkeitsreaktionen. Die niedrigen Konzentrationen im Serum und Urin deuten auf eine minimale systemische Konzentration hin, so dass bei normaler oder eingeschränkter Nierenfunktion, das Risiko Gentamicin-spezifischer Nebenwirkungen als sehr gering einzuschätzen ist. Bei Nierenfunktionsstörungen, die ein Nierenersatzverfahren (z.B. Hämodialyse) erforderlich machen, wird Gentamicin durch dieses Ersatzverfahren aus dem Serum entfernt. Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheke mit. Haltbarkeit Die Septopal®-Ketten dürfen nach Ablauf des aufgedruckten Verfalldatums nicht mehr verwendet werden. Eingeschränkte oder aufgehobene Verwendungsfähigkeit auch vor Ablauf des Verfalldatums: Bei Beschädigung der inneren oder äußeren Peel-offVerpackung ist die Sterilität der Septopal®-Ketten nicht mehr gewährleistet. Die Ketten dürfen in diesem Fall nicht mehr angewandt werden. Nach Öffnen des Aluschutzbeutels darf das Produkt nicht mehr gelagert werden. Hinweis Bei einer Operation nicht gebrauchte Reste von Septopal®-Ketten können nicht resterilisiert werden; sie sind deshalb zu verwerfen. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Stand der Information: 11/06