Faltblatt Arch - Erziehungsdirektion des Kantons Bern

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Falz
Falz
Vorderseite
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Die Römerstrasse
in Arch
Die römische Strasse besteht aus:
1 einem ursprünglich 6m breiten, im Querschnitt
linsenförmigen, gebänderten Kieskörper, der aus
mehreren, immer wieder erneuerten Fahrbahnen
zusammengesetzt ist.
2 Für die erste Fahrbahn wurde der Untergrund mit
einer Steinsetzung verfestigt.
3 Auf den einzelnen Fahrbahnen zeichnen sich
die Karrengeleise ab. Meist lassen sich vier
Hauptgeleise ausmachen. Sie gehören zu zwei
1,4 m breiten Wagenspuren, deren innere Geleise
sich überkreuzen.
4 Bergseits begleitet ein aus Kieseln gebauter Gehoder Viehweg (iter oder actus) die Fahrbahn.
5 Zwei Spitzgräben begleiten die Fahrbahn
beidseitig in etwa 6m Entfernung. Der talseitige
Graben liegt ausserhalb des Schauraums.
IMP CAES M AVRELIVS
CAPINVSPIVSFELIX
AVCLXX
IMPERATOR CAESAR MARCUS AURELIUS
CARINUS PIUS FELIX
AUGUSTUS LEUGAE VIGINTI
Kaiser Markus Aurelius Carinus der fromme und glückliche Augustus 20 Leugen (bis Avenches)
Archäologischer Dienst des Kantons Bern
Service archéologique du canton de Berne
Eigerstrasse 73
Telefon 031 633 55 22
3011 Bern / Berne
Telefax 031 633 55 20
E-mail: [email protected]
römerstrasse
www.be.ch/archaeologie
route romaine
Titelseite
Falz
Falz
via romana
Faltblatt ADB
Falz
Falz
Rückseite
Cambes
Kembs
Vesontio
Vesoul
Tenedo
Zurzach
Basilia
Basel
Imperiums verbunden. Dies belegen
sowohl Ausgrabungen als auch mittelalterliche Umschriften von spätantiken
Strassenkarten und Wegbeschreibungen.
Der Verlauf der Römerstrasse zwischen
Büren a.A. und Lüsslingen ist an fünf
Stellen durch archäologische Grabungen
genau lokalisiert. Zudem zeichnen sich auf
Luftbildern des Jahres 1976 zwei Teilstücke
von total 4,2km Länge ab; 5,8 km liegen
unter aktuellen Strassen oder Wegen.
In Zusammenhang mit dem Bau der
Nationalstrasse A5 wurde 1991 in Arch ein
40 m langer Abschnitt der römischen
Mittelland-Transversale freigelegt. Er bildet
Teil der römischen Strassenverbindung
zwischen Aventicum Helvetiorum /Avenches
und Salodurum / Solothurn. Die älteste
Strasse ist vermutlich schon im 1. nachchristlichen Jahrhundert gebaut worden.
In der Deckschicht über dem Strassenkörper lag ein Säulenfragment mit flüchtig
eingeritzter Inschrift. Sie nennt den römischen Kaiser Carinus und wurde während
seiner Regentschaft (283 –285 n.Chr.) in
Zweitverwendung als Leugenstein an der
Strasse aufgestellt. Er belegt, dass die
Strasse in dieser Zeit, wenn nicht repariert,
so doch zumindest benutzt worden ist.
Noch bis ins Jahr 1991 verlief hier, nur
leicht verschoben, die Quartierstrasse
«Römerstrasse West».
Die Strassenführung zeichnet sich durch
lange, gerade Abschnitte mit abrupten
Richtungswechseln ab. Wegen der
niederen Geschwindigkeit der Fahrzeuge
waren grössere Kurvenradien überflüssig.
Die römischen Strassen wurden – im
Gegensatz zu den mittelalterlichen Verbindungen – aufgrund eines Planes und
einer Absteckung im Gelände realisiert.
Arbor felix
Arbon
Brigantium
Bregenz
Turicum
Zürich
Petinesca
Studen
Salodurum
Solothurn
Arch
Brenodurum
Bern
Abiolica
Pontarlier
Curia
Chur
Aventicum
Avenches
Eburodunum
Yverdon
Lousonna
Lausanne
Colonia Iulia Equestris
Nyon
Sedunum
Sitten
Genava
Genf
Forum Claudii Vallensium
Martinach
Kartendaten: PK500/PK100
© 1996 Bundesamt für Landestopografie
Das römische Hauptstrassennetz auf dem Gebiet der heutigen Schweiz.
Salodurum
Augusta Raurica
Ihr Standort
Archäologische
Grabungen
unter aktuellen
Strassen/Wegen
Ausschnitt aus einer spätantiken Strassenkarte (Peutinger-Tafel).
Falz
Arch
Vitudrurum
Winterthur
Die römische Mittelland-Transversale in der Region Arch.
Falz
Tiefbauamt des Kantons Bern, Nationalstrassenbau
Office des ponts et chaussées du canton de Berne, Routes nationales
Petinesca
Epomandurum
Mandeure
Vindonissa
Vindisch
Cambodunum
Kempten
Ad Fines
Pfyn
Clavenna
Chiavenna
In der Antike war das Gebiet der Schweiz
durch ein dichtes Strassennetz mit den
umliegenden Teilen des römischen
Aventicum
Augusta Raurica
Augst
Tasgetium
Eschenz
auf Luftbildern
sichtbar
ergänzt
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