1 Natürliche Voraussetzungen menschlichen Lebens auf der Erde Das atmosphärische Geschehen Zeitungsmeldungen, wie sie in den unten angegebenen Beispielen zu sehen sind, prägen unsere Einschätzung zum Klimawandel a) Wetterextreme waren schon immer eine Meldung wert. Stellen Sie dar, welche Absichten hinter Meldungen dieser Art stehen. Wetter und Wetterextreme haben die Menschen schon immer beschäftigt. Bereits seit dem Mittelalter sind aus Stadtchroniken, Tagebüchern und Sonderausgaben von Zeitungen Aufzeichnungen über Wetterereignisse bekannt. Zum einen verkaufen sich solche Meldungen gut und können so den Absatz steigern, zum anderen können Menschen auf aktuelle Probleme in drastischer Form aufmerksam gemacht werden. b) Erläutern Sie aufgrund Ihrer bisher gewonnenen Kenntnisse, wie die in den oben stehenden Aufhängern thematisierten Probleme aus heutiger wissenschaftlicher Sicht einzuordnen sind. Abschmelzen der Gletscher: Die globale Erwärmung ist Realität, sie ist messbar, sie ist ein Faktum. Die Erde hat sich in den vergangenen hundert Jahren um ca. 0,74°C erwärmt. In den Alpengletschern ist seit dem Ende der kleinen Eiszeit ein massives Rückschmelzen feststellbar. Rückschmelzende Gletscher sind ein globales Phänomen. Es muss mit erheblichen Folgen (Hangrutschungen, Beeinträchtigung des Wasserversorgung in den Alpen, Auswirkungen auf die großen Vorfluter durch Ausbleiben der sommerlichen Schmelzwasser, Anstieg des Meeresspiegels) gerechnet werden. Anlass zu Hysterie besteht allerdings nicht. Dramatischer Anstieg des Meeresspiegels als Folge der globalen Erwärmung: Wenn es wärmer wird, führt das zwangsläufig zum Ansteigen des Meeresspiegels, allein schon weil sich wärmeres Wasser ausdehnt. Würde sich der gesamte Ozean um → 1°C erwärmen können, dann würde der Meeresspiegel im globalen Mittel um → 60cm steigen. Dies ist aber ein regional unterschiedlicher Vorgang. Der mittlere globale Meeresspiegel ist im 20. Jh. um etwa 18cm angestiegen. Der untere Wert liegt bei 10cm, der obere bei 25cm. Hauptbeiträge kamen von der Ausdehnung des Meerwassers infolge der Erwärmung und vom Abschmelzen der Gebirgsgletscher. Ob Grönland und die Antarktis dazu beigetragen haben, ist noch nicht bekannt. Es wird ein lasergesteuertes Messsystem installiert, das die Eishöhen in diesen Gebieten exakt vermessen kann. Der Meeresspiegelanstieg ist sicher keine zu vernachlässigende Größe. Er wird aber nicht zum Weltuntergang führen. Hochflutereignisse (Beispiel Elbhochwasser 2002): Überblick über die Hochwasserereignisse in den vergangenen Jahren. Theiß, Ukraine/Ungarn März 2001 Theiß, Ukraine/Ungarn November 1998 Sommerhochwasser an der Oder 1997 Pfingsthochwasser Iller 1999 Rhône Hochwasser 2003 Oderhochwasser 2001 Elbehochwasser 2002 Augusthochwasser Bayerische Alpen 2005 Hochwasserereignisse scheinen sich nicht nur global sondern auch in Europa zu häufen. Es scheint folgerichtig, dass in einer erwärmten Atmosphäre die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Hochwässern steigt. Belegt ist ferner, dass in Mitteleuropa die Starkniederschläge mit mehr als 30mm in 24 Stunden sich von 2,8 Tagen im Jahr 1880 auf 5,2 Tage im Jahr 2000 erhöht haben. Geht man ferner davon aus, dass eine wärmere Atmosphäre mehr Energie enthält, dann liegt nahe, dass bei Unwettern und Starkregen auch mehr Energie frei werden kann. Es scheint damit naheliegend, dass die Hochwasserereignisse im Zuge der prognostizierten globalen Erwärmung zunehmen werden. Es ist aber auch möglich, dass die Überschwemmungskatastrophen der letzten Jahrzehnte in Mitteleuropa zufällige Einzelereignisse sind, denn die Ursachen der Fluten können sehr unterschiedlich sein. Einerseits spielen anthropogene Eingriffe in die Flusssysteme, wie Flussbegradigungen, Dammbauten, Versiegelung von Flächen, Abholzung von Wäldern in Flusseinzugsgebieten eine bedeutsame Rolle, andererseits wirkt sich der Sättigungsgrad des Bodens mit Feuchtigkeit auf die Abflusshöhe aus. Statistisch lässt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen Erderwärmung und Zunahme der Hochwasserereignisse noch nicht belegen. Name: Klasse: © Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2008. | www.klett.de | Erstellt für: Fundamente Geographie Oberstufe | ISBN: 978-3-623-29260-1 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. Datum: Seite 1 von 2 – Lösung 1 Natürliche Voraussetzungen menschlichen Lebens auf der Erde Das atmosphärische Geschehen Angaben über den Klimawandel basieren in der Regel auf Klimamessdaten der vergangenen 200 Jahre. Die historische Klimatologie hat über diese Daten hinaus Klimainformationen der letzten 1000 Jahre zusammengetragen und in Klimadatenbanken zu erfassen. a) Beschreiben Sie mithilfe des Internet den Temperaturverlauf der letzten 1000 Jahre in Deutschland. Deutschland weist von Jahr zu Jahr sehr starke Temperaturschwankungen auf. Kalte Dekaden wechseln häufig mit sehr warmen Jahrzehnten. Gut zu erkennen ist das „Späte Mittelalterliche Wärmeoptimum“ zwischen 1200 und 1300. Es folgt eine Übergangsphase in der die Temperatur absinkt zur sogenannten „Kleinen Eiszeit“ zwischen 1400 und 1850. Danach lässt sich ein kräftiger Temperaturanstieg feststellen zum „Modernen Optimum“, der etwa ab den 1970er Jahren in einer exponentiellen Temperaturzunahme gipfelt. b) Arbeiten Sie die charakteristischen Trends in der Phase des Treibhausklimas in Deutschland heraus Bis etwa 1880 lassen sich die kälteren Jahre der auslaufenden „Kleinen Eiszeit“ erkennen. Von da an steigt die mittlere Temperatur in Deutschland kontinuierlich um etwa 1,4°C an. Das Treibhausklima der letzten Jahrzehnte lässt sich – und das belegt die Entwicklung der mittleren Jahrestemperatur ab 1980 – nicht mehr leugnen. In den letzten drei Jahrzehnten kommt es zu einer Häufung von Warmjahren, wobei immer wieder neue Wärmerekorde aufgestellt werden. Dabei fällt vor allem die Häufigkeit und Intensität warmer Winter auf. Name: Klasse: © Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2008. | www.klett.de | Erstellt für: Fundamente Geographie Oberstufe | ISBN: 978-3-623-29260-1 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. Datum: Seite 2 von 2 – Lösung