retrospektive studie zur schätzung der herzleistung aus segmentaler

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Diplomarbeit
RETROSPEKTIVE STUDIE ZUR SCHÄTZUNG DER
HERZLEISTUNG AUS SEGMENTALER
IMPEDANZSPEKTROSKOPIE
Retrospektive Analyse von Echokardiographiedaten,
NT-proBNP und segmentalen Impedanzdaten
eingereicht von
Mathias Penatzer
zur Erlangung des akademischen Grades
Doktor(in) der gesamten Heilkunde
(Dr. med. univ.)
an der
Medizinischen Universität Graz
ausgeführt am
Institut / Klinik für Herzkreislauf und Stoffwechselmedizin
unter der Anleitung von
Univ. Prof. Dr. med. univ. Falko Skrabal
Univ. Prof. Dr. med. univ. Robert Zweiker
Graz, 14.04.2016
Eidesstattliche Erklärung
Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde
Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet habe und die den
benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich
gemacht habe.
Graz, am 14.04.2016
i
Mathias Penatzer eh
Danksagungen
Herzlichen Dank vor allem meinem Diplomarbeitsbetreuer, Unterstützer und Lehrer Prof.
Dr. Falko Skrabal. Es war seine Idee dieses Projekt zu starten und auch in der
Durchführung war er immer zur Stelle wenn Rat und Hilfe gebraucht wurden. Bei seinem
Seminar über die Innere Medizin erfuhr ich zum ersten Mal von diesem Projekt und kurz
darauf begann schon die Arbeit am Institut für Herzkreislauf- und Stoffwechselmedizin.
Die gesamte Betreuung ging weit über das übliche Niveau hinaus, sodass er wirklich in
jeden Schritt der Durchführung involviert war. Vom Schreiben des Antrags und
Projektplans, über die Auswertung der Messungen, die Eingabe und Aufbereitung der
Daten, die statistische Analyse bis zur Strukturierung der Diplomarbeit, war er immer zur
Stelle und nahm sich Zeit.
Auch meinem Zweitbetreuer Prof. Dr. Zweiker möchte ich meinen Dank aussprechen.
Danke für die Übernahme der Einrichtung und Verwaltung der Diplomarbeiten in MUGThesis. Auch für die stets schnellen Antworten auf Mails und die Hilfe bei Antrag und
Protokoll: Danke.
Ich danke auch dem Team des Instituts für Herzkreislauf- und Stoffwechselmedizin allen
voran Fr. Dorothea Kamper und den Kollegen Florian Schmalzer und Norbert Stockinger.
Danke auch meinen Eltern für ihre finanzielle und moralische Unterstützung das ganze
Studium hindurch.
Zum Schluss gebührt mein Dank auch meiner Frau Hanna Penatzer die oft Verständnis
aufbringen musste wenn ich nicht zu Hause war oder nur körperlich anwesend an meiner
Diplomarbeit schrieb. Danke für Ermutigung und Stärkung in dieser Zeit.
ii
Zusammenfassung
Einleitung
Das Ziel dieser Arbeit war zu zeigen, dass mittels elektrischer Messungen die Herzleistung
geschätzt werden kann. In erster Linie versuchten wir Echoparameter zu schätzen und
zweitens sollte das NT-ProBNP geschätzt werden. Sollte sich diese Methode bewähren
könnte dies große Vorteile für das Screening und die Verlaufskontrolle der
Herzinsuffizienz haben. Dies ist insofern relevant, als sich die Herzinsuffizienz mit ihrer
zunehmenden Inzidenz zu einem großen gesundheitspolitischen Problem entwickelt.
Material und Methodik
Es standen uns die Daten von 224 PatientInnen zur Verfügung, die über einen Zeitraum
von circa 6 Monaten am Institut für Herzkreislauf- und Stoffwechselmedizin sowohl
echokardiografisch (EF, STI, E/E‘, etc.) als auch mittels segmentaler
Impedanzspektroskopie (Impedanzwerte bei unterschiedlichen Frequenzen, Rheogramme,
etc.) untersucht wurden. Außerdem lag für 125 dieser PatientInnen ein NT-ProBNP Wert
vor. Nach Eingabe in SPSS® berechneten wir deskriptive Statistiken und versuchten dann
mittels Regressionsanalysen die Echoparameter aus den elektrischen Messwerten zu
schätzen.
Ergebnisse
In der multiplen Regressionsanalyse, zur Schätzung von EF als Maß für die systolische
Funktion und E/E‘ als Maß für die diastolische Funktion, konnte kein Zusammenhang
zwischen den impedanzrheografischen Daten und den obigen Parametern gezeigt werden.
Die bekannten Korrelationen von PEP/LVET zu EF und LIMP zu EF konnten mit jeweils
niedrigeren Korrelationskoeffizienzten als in der Literatur beschrieben bestätigt werden. Es
konnte mittels Impedanzspektroskopie und Rheografie das NT-ProBNP geschätzt werden.
Auch eine Korrelation von NT-ProBNP und EF mit r von 0,46 (p < 0,01) konnte sowohl
bei Patienten mit kombinierter systolischer und diastolischer Herzinsuffizienz als auch bei
isolierter systolischer Herzinsuffizienz gezeigt werden (r = 0,47, p < 0,05).
Schlussfolgerung
Wir konnten unsere Nullhypothese nicht verwerfen, dass nämlich die Schätzung der
Herzleistung, bestimmt durch EF und E/E‘ über segmentale Impedanzspektroskopie und
Rheografie nicht geschätzt werden kann. Unsere Alternativhypothese, dass es möglich ist
die EF auf +/- 10% genau zu schätzen musste ebenfalls verworfen werden.
iii
Abstract
Introduction
Our aim with this investigation was to show that by electrical measuring of spectral
impedance an estimate of heart performance can be made. Primarily we tried to estimate
the echocardiographically determined parameters and secondary we attempted to form an
estimate of the NT-Pro-BNP Levels. Should our method turn out to be valid this would
have huge implications for the screening and disease state control of patients with
congestive heart failure. This is of special importance since congestive heart failure has a
rising incidence and is increasingly becoming a major public health problem.
Methods and Materials
We had access to the data of 224 Patients that were examined both echocardiographically
(EF, STI, E/E’, etc.) and by segmental impedance measurement (impedance values at
different frequencies, rheograms, etc.) at the Institut für Herzkreislauf- und
Stoffwechselmedizin over a period of 6 months. Additionally for 125 of these patients a
NT-ProBNP value was available. After entering the data in SPSS® 23 we performed
descriptive statistics and tried by means of regression analysis to estimate the
echocardiographically measured parameters out of the electrically measured data.
Results
In the multiple regression analysis none of the electrical variables was correlated
significantly with the global myocardial performance. Although we were able to estimate
the NT-ProBNP with excellent specificity. The known correlations of PEP/LVET to EF
and LIMP to EF were also observed by us.
Conclusion
We could not discard our null hypothesis namely that the estimation of cardiac
performance via segmental spectral impedance spectroscopy and rheography was not
possible and had to discard our alternative hypothesis that it is possible to estimate the EF
in a Range of +/-10% compared to echocardiography.
iv
Inhaltsverzeichnis
Danksagungen ....................................................................................................................... ii
Zusammenfassung ................................................................................................................ iii
Abstract ................................................................................................................................. iv
Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................. v
Glossar und Abkürzungen ................................................................................................... vii
Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................... ix
Tabellenverzeichnis ............................................................................................................ xiii
1
Einleitung ...................................................................................................................... 1
1.1
1.1.1
Definition und Pathophysiologie ..................................................................... 2
1.1.2
Epidemologie ................................................................................................. 10
1.1.3
Ätiologie ........................................................................................................ 12
1.1.4
Klassifikation ................................................................................................. 14
1.1.5
Stadien ........................................................................................................... 14
1.1.6
Diagnose ........................................................................................................ 15
1.1.7
N Terminal Pro Brain Natiuretic Peptide (NT-ProBNP)............................... 16
1.1.8
Prognose und Parameter ................................................................................ 18
1.2
Impedanzkardiographie (ICG) .............................................................................. 21
1.2.1
Physikalische Grundlagen ............................................................................. 21
1.2.2
Reproduzierbarkeit ........................................................................................ 27
1.2.3
Aussagekraft im Vergleich mit anderen Methoden ....................................... 27
1.2.4
Zusammenfassung ......................................................................................... 29
1.3
v
Herzinsuffizienz (HI) .............................................................................................. 2
Transthorakale Echokardiographie ....................................................................... 31
1.3.1
Reproduzierbarkeit ........................................................................................ 31
1.3.2
Tei-Index (TI) ................................................................................................ 32
1.4
2
Vergleich Echokardiographie und Impedanzkardiografie .................................... 39
Material und Methoden ............................................................................................... 40
2.1
Kohorte ................................................................................................................. 40
2.2
Echokardiografie ................................................................................................... 41
2.2.1
Messung der Echoparameter ......................................................................... 42
2.3
Elektrisches Messverfahren .................................................................................. 47
2.4
Statistische Methoden ........................................................................................... 48
3
Ergebnisse – Resultate ................................................................................................. 49
4
Diskussion ................................................................................................................... 13
5
vi
4.1
Nullhypothese, Alternativhypothese ..................................................................... 13
4.2
Systolische Zeitintervalle (STI) zu Ejection Fraction (EF) .................................. 14
4.3
Tei-Index (LIMP) zu Ejection Fraction (EF) ........................................................ 14
4.4
Right Leg / Left Leg Impedanz und ECF/TBW ................................................... 15
4.5
NT-ProBNP zu EF ................................................................................................ 15
4.6
NT-ProBNP Schätzung mittels logistischer Regression ....................................... 16
Literaturverzeichnis ..................................................................................................... 17
Glossar und Abkürzungen
CRT
Kardiale Resynchronisationstherapie
EKG
Elektrokardiogramm
NT-ProBNP
N-Terminal Pro B-Typ Natriuretisches Peptid
MTA
Medizinisch Technischer Assistent/in
HI
Herzinsuffizienz
HZV
Herzzeitvolumen
LVSD
Left Ventricular Systolic Dysfunction
RAAS
Renin Angiotensin Aldosteron System
AT I
Angiotensin I
AT II
Angiotensin II
GFR
Glomeruläre Filtrationsrate
ACE
Angiotensin Converting Enzyme
ADH
Antidiuretisches Hormon
NA
Noradrenalin
HMV
Herzminutenvolumen
SCD
Sudden Cardiac Death
LV
Linker Ventrikel
EF
Ejection Fraction
NYHA
New York Heart Association
D-HI
Diastolische Herzinsuffizienz
LA
Linkes Atrium
IVRT
Isovolumetric Relaxation Time
PVs
systolische Pulmonalvenenfluss Geschwindigkeit
PVa
diastolische Pulmonalvenenfluss Geschwindigkeit
KHK
Koronare Herzkrankheit
BNP
B-Type Natriuretic Peptide
ANP
Atrial Natriuretic Peptide
HWZ
Halbwertszeit
HF-PEF
Heart Failure with Preserved Ejection Fraction
HF-REF
Heart Failure with Reduced Ejection Fraction
CI
Confidence Interval
vii
ICG
Impedance Cardiography
PEP
Pre Ejection Period
LVET
Left Ventricular Ejection Time
ICG
Impedanzkardiographie
ECR
Extracellular Room
ICR
Intracellular Room
TBW
Total Body Water
CO
Cardiac Output
SV
Schlagvolumen
TTE
Tansthorakale Echokardiographie
EC
Echokardiographie
TI
Tei-Index
QS2
Gesamte Elektromechanische Systole
S1S2
Herztonintervall
Q-1
Interval von Beginn QRS bis zum ersten Herzton
ICT
Isovolumetrische Kontraktions Zeit
STI
Systolic Time Intervals
MAP
Mittlerem Arteriellen Druck
IRT
Isovolumetrische Entspannungs Zeit (Isovolumetric Relaxation
Time)
MCO
Mitral Valve Closure Open Time
TDI
Tissue Doppler Imaging
ICF
Intracellular Fluid
TBW
Gesamtkörperwasser (Total Body Water)
ECF
Extracellular Fluid
REMAT
R Electromechanical Activation Time
viii
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Pathogenese und Verlauf der Herzinsuffizienz aus (1) adaptiert nach (2). Durch den
zunehmenden Umbau des Ventrikels (Remodeling) werden die hämodynamischen
Eigenschaften schlechter und es kommt zur Symptomprogression. ..................................... 3
Abb. 3 Positive und Negative Faktoren für den Verlauf der HI adaptiert nach (1)............... 5
Abb. 4 Effekt der medikamentösen Therapie auf den natürlichen Verlauf der HI nach
ihrem jeweiligen Angriffspunkt aus (2). CRT-(D) steht für kardiale
Resynchronisationstherapie plus Defibrillator. ACEIs steht für angiotensin-converting
enzyme inhibitor und Aldo für Aldosteron............................................................................ 6
Abb. 5 Symptome der HI: Husten, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kurzatmigkeit,
Lungenstauung/Lungenödem, Abnahme der Pumpfunktion, Pleuraerguss, Aszites und
Beinödeme. ............................................................................................................................ 7
Abb. 6 Echokardiografische Diagnostik der D-HI: Diastolischer Druck im linken Ventrikel
(LV) und im linken Atrium (LA), transmitrale Doppler LV Einflussgeschwindigkeit,
Pulmonalvenen-Doppler-Geschwindigkeit und Tissue-Doppler-Geschwindigkeit.
Isovolumentrische Relaxationszeit (IVRT), E-Wellen-Decelerations-Zeit (Dec. Time),
frühe LV Füllungsgeschwindigkeit (E), LV Füllungsgeschwindigkeit durch VorhofKontraktion, systolische Pulmonalvenenfluss-Geschwindigkeit (PVs), diastolische
Pulmonalvenenfluss Geschwindigkeit (PVd), Pulmonalvenenfluss-Geschwindigkeit durch
Vorhof-Kontraktion (PVa), systolische Geschwindigkeit des Myokard (Sm),
Geschwindigkeit des Myokards während der frühen Füllung (Em oder E‘) und
Geschwindigkeit des Myokards durch Vorhof-Kontraktion. (3) ........................................ 10
Abb. 7 Prävalenz von HF im Kollektiv der Framingham Heart Study nach Geschlecht und
Alter (4) ............................................................................................................................... 11
Abb. 8 Inzidenz von HF im Kollektiv der Framingham Heart Study nach Geschlecht und
Alter (4) ............................................................................................................................... 11
Abb. 10 Flussdiagram Diagnose von PatientInnen mit Verdacht auf HI. Der blaue Weg
zeigt den Ansatz mit primärer Echokardiografie. Der rote Weg zeigt den Ansatz mit
primärer BNP/NT-proBNP Bestimmung. Nach (5) ............................................................ 16
Abb. 11 Überlebensrate nach BNP-Spiegel aus (6)(4) ........................................................ 20
Abb. 12 Überlebensrate nach LVEF aus (6)(4) ................................................................... 20
Abb. 13 Veränderung des Aortenvolumens entsprechen Impedanz Veränderungen (7) .... 22
ix
Abb. 14 Bandelektrodenplatzierung mit den Spannungselektroden (Ve) 3cm proximal der
Einspeisungselektroden (Ie). (8) .......................................................................................... 23
Abb. 15 Thorakale elektrische Bioimpedanz (TEB) Sensorplatzierung.(9) ........................ 23
Abb. 16 Elektrodenplatzierung Task Force-Monitor® (1) Im Nacken (2) und (3) auf Höhe
der 6. Rippe. Die Elektroden sind als Doppel-Band-Klebe-Elektroden ausgeführt. ........... 23
Abb. 17 An den Extremitäten wurden Doppel-Klemmelektroden und am Hals
Klebeelektroden verwendet. Dazu kommen die 15-Ableitungs-EKG Brustwandelektroden
in schwarz. In grau sind die Einspeisungselektroden gekennzeichnet. Schwarz gestrichelt
gekennzeichnet sind die Spannungsabnehmer an Hüften und Hals. ................................... 23
Abb. 18 Elektrokardiogram (EKG), erste Ableitung des pulsatilen thorakalen
Impedanzsignal (dz/dt) und Phonokardiogram (PKG) Aufnahme einer
elektromechanischen Systole. Markiert sind Beginn der Q-Zacke (Q), dZ/dt B-Punkt (B)
und dZ/dt X-Punkt (X). Auch die dZ/dtmax Amplitude ist eingezeichnet. (8) ..................... 25
Abb. 19 Von Wechselstrom durchflossenes Gewebe. Extrazelluläre Flüssigkeit (ECF)
Intrazelluläre Flüssigkeit (ICF) nach (10) ........................................................................... 26
Abb. 20 ICG vergleich mit anderen Referenz Methoden(8) ............................................... 28
Abb. 21 BioZ® Ergebnisse in Abhängigkeit von den eingegebenen Größen (Körpergröße
und Gewicht) ....................................................................................................................... 30
Abb. 22 Messaufbau Weissler: Gleichzeitige Aufzeichnung der Herztöne, der
Carotispulskurve und des EKGs. (100mm/sek, Skalierung 0,02sek). QS2 = gesamte
elektromechanische Systole; S1S2 = Herztonintervall ; LVET = „Left Ventricular Ejection
Time“; PEP = „Pre-Ejection Period“; Q-1 = Interval von Beginn QRS bis zum ersten
Herzton; ICT = isovolumetrische kontraktions Zeit. (11) ................................................... 33
Abb. 23 Beziehung von PEP/LVET zu EF. Die Regressionsgleichung lautet EF = 1,125 –
1,25 PEP/LVET (SD 0,08) V = Mitralvitium; F = Mitralvitium mit Vorhofflimmer
Arrhythmie; I = Ischämische Herzkrankheit; M = Myokardiopathie; H = idiopathische
hypertrophische subaortale Stenose; A = künstliche Aortenklappe (Starr-Edwards); X =
Aorteninsuffizienz; P = akute Pericarditis. (12) .................................................................. 33
Abb. 24 Faktoren mit Auswirkung auf die STI aus Lewis critical review (13) .................. 34
Abb. 25 Aufnahme des Echokardiograms, Phonokardiograms (PHONO),
Elektrokardiogram (ECG) und des Karotis Pulses zur Veranschaulichung der STI.
Papiergeschwindigkeit 125 mm/sec. QA = elektromechanische Systole per Echo, QS2 =
x
elektromechanische Systole per Karotis Pulskurve, LVET = Left Ventricular Ejection
Time, PEP = Pre-Ejection Period aus (14) .......................................................................... 35
Abb. 26 Schematische Darstellung der Doppler Intervalle. Index: (a-b)/b wird aus der
Messung von zwei Intervallen berechnet. a = Intervall zwischen Ende des Mitralflusses
und dem erneuten Beginn des Einflusses und b = Ejection Time (ET) des
linksventrikulären Ausflusses. Andere mögliche Intervalle sind isovolumetrische
relaxations Zeit (IRT), durch Subtraktion von d (R-Zacke bis zum Ende des
linksventrikulären Ausflusses) von c (R-Zacken bis zum Beginn des Mitralflusses).
isovolumetrische kontraktions Zeit (ICT) wird berechnet durch Subtraktion der
isovolumetrischen relaxations Zeit von a-b. (15) ............................................................... 36
Abb. 27 Pulsed Doppler Aufzeichnung des Mitralflusses (linkes Bild) und
linksventrikulärer Ausfluss (Aortenfluss, rechtes Bild) in normalen Probanden. Der Wert
für den Tei-Index ([ICT+IRT]/ET = (a-b)/b) ist 0,39. (16) ................................................. 37
Abb. 28 Messbeispiel EF (M4, M5) enddiastolisch mit Ausschluss der Papillarmuskeln .. 42
Abb. 29 Messbeispiel EF 2D M3 enddiastolisch auf Höhe der Papillarmuskel. 1-2
intraventrikuläres Septum (IVSd), 2-3 intraventrikulärer Durchmesser (IVDd), 3-4
Hinterwand des linken Ventrikels (PW).............................................................................. 43
Abb. 30 4-Kammerblick E/A-Messung. Mit 1 ist der Gipfel der E-Welle und mit 2 der
Gipfel der A-Welle bezeichnet. ........................................................................................... 44
Abb. 31 E‘ Messung im 4-Kammerblick, der Messpunkt ist mit einem Kreuz
eingezeichnet. ...................................................................................................................... 45
Abb. 32 MCO Messung analog zur E/A-Messung oben Abb. 30. 1 markiert den Schluss
und 2 den Beginn des Mitralflusses. .................................................................................... 46
Abb. 33 Alternative Messung MCO .................................................................................... 46
Abb. 34 Messaufbau Elektrodenplatzierung ....................................................................... 48
Abb. 35 Histogram ICF/TBW Left Leg
Abb. 36 Histogram ICF/TBW Right Leg ....... 49
Abb. 37 Histogram LIMP (Left Index of Myokardial Performance) .................................... 1
Abb. 38 Histogram PEP/LVET ............................................................................................. 1
Abb. 39 Histogram E/E‘ ........................................................................................................ 2
Abb. 40 Histogram logE/E‘ ................................................................................................... 2
Abb. 41 Histogramme für die Ejection Fraction Messungen und Fractionalshortening: EF
M5, EF M4, EF 2D M3, FS. .................................................................................................. 3
Abb. 42 Impedanz Right Leg über Impedanz Left Leg bei 400 kHz .................................... 4
xi
Abb. 43 ECF/TBW Ratio Right Leg über ECF/TBW Ratio Left Leg .................................. 4
Abb. 44 ECF/TBW aufgeteilt in 2 Gruppen (<200 pg/ml NT-ProBNP und >600 pg/ml NTProBNP) ................................................................................................................................ 5
Abb. 45 logNTPro-BNP über ECF/TBW in beiden Beinen. ................................................. 6
Abb. 46 logNT-ProBNP über Ejection Fraction, li alle Fälle, re alle Fälle E/E‘ < 12 .......... 7
Abb. 47 logNT-ProBNP über PEP/LVET ............................................................................. 7
Abb. 48 PEP/LVET über Ejection Fraction .......................................................................... 8
Abb. 49 LIMP über Ejection Fraction ................................................................................... 8
Abb. 50 ROC Kurve für die Schätzung von NT-ProBNP < 200 ng/ml .............................. 11
xii
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 Sensitivität, Spezifität, Positiv Prädiktiver Wert von Symptomen, klinischer
Untersuchung und Thoraxröntgen für Herzinsuffizienz (definiert als Ejection Fraction <
40%) in 1306 KHK PatientInnen die eine Herzkatheter Untersuchung bekamen(17). ......... 7
Tabelle 2 Epidemiologische Studien zur Ätiologie der HI. Alle Angaben sind
Prozentwerte.(17) ................................................................................................................ 13
Tabelle 3 Relative risks for development of heart failure: 36 year follow up in Framingham
heart study (18) .................................................................................................................... 13
Tabelle 4 NYHA Klassifikation (6)..................................................................................... 14
Tabelle 5 AHA Stadien........................................................................................................ 15
Tabelle 6 Medikamente mit Einfluss auf die BNP-Konzentration (19,20) ......................... 17
Tabelle 7 gekürzt und angepasst aus (21) ............................................................................ 19
Tabelle 8 Grenzwerte für den Tei-Index (22)...................................................................... 37
Tabelle 9 Diagnosen Kohorte .............................................................................................. 40
Tabelle 10 logistische Regression Wald (NT-ProBNP < 200 pg/ml; NT-ProBNP > 600
pg/ml) .................................................................................................................................... 9
Tabelle 11 Klassifizierungstabellea .................................................................................. 10
Tabelle 12 logistische Regression Wald (EF < 50% ; EF > 50%) ...................................... 12
Tabelle 13 logistische Regression Wald Klassifizierungstabellea.................................... 13
xiii
1 Einleitung
Durch die erhöhte Lebenserwartung und das steigende Durchschnittsalter der Bevölkerung
in der westlichen Welt und der damit verbundenen erhöhten Morbidität steigen die Kosten
für das Gesundheitssystem erheblich. Deshalb erhalten Früherkennung und Screening eine
immer größere Bedeutung, da somit aufwendige Eingriffe und kostenintensive
Behandlungen durch früh im Krankheitsverlauf angesetzte präventive und therapeutische
Interventionen eingespart werden können. Die Herzinsuffizienz mit circa 160 000 (23)
Betroffenen in Österreich und ihren im Endstadium teuren Behandlungsmethoden (häufige
Hospitalisierung, Aufenthalte auf Intensivstation, Operationen, kardiale
Resynchronisationstherapie CRT, Herztransplantation, etc.) trägt durch ihr zunehmendes
Auftreten (1) zu dieser Entwicklung bei.
Die Beurteilung der kardialen Funktion und insbesondere die Detektion der myokardialen
Dysfunktion erfordern derzeit sowohl apparative Diagnostik als auch laborchemische
Bestimmungen. Zu den mitunter zeitaufwendigen Untersuchungen gehören unter anderem:
Echokardiographie, Ergometrie, Thorax Röntgen, Labor: NT-proBNP und
Elektrokardiogramm (EKG).
Der momentane Goldstandard zur Objektivierung der Diagnose Herzinsuffizienz ist die
Echokardiographie. (21,24) Diese erfordert allerdings einen geübten Anwender, hat einen
hohen zeitlichen Aufwand und ist in der Anschaffung teuer. Deshalb sind mit dieser
Methode ein Screening und eine Verlaufsbeurteilung nur eingeschränkt möglich bzw.
impraktikabel. Ein Verfahren auf elektrischer Basis kann theoretisch genau diese beiden
Schwachstellen ausgleichen. Ein/e Krankenschwester/pfleger bzw. ein MTA kann die
kurze Untersuchung nach Einschulung durchführen und auch der Preis dieser Geräte liegt
eine Größenordnung unter den gängigen Echokardiographiemaschinen.
Außerdem könnte die elektrische Vermessung zeitgleich mit einem Routine-EKG
durchgeführt werden. Dies hätte große ökonomische Vorteile, es könnten somit zahlreiche
PatientInnen bereits in frühen Stadien der Herzinsuffizienz herausgefiltert und so der
Krankheitsverlauf durch frühzeitige Intervention prognostisch günstig beeinflusst werden.
Mit dieser Arbeit wollen wir untersuchen, ob die Schätzung der Herzleistung und als
Nebenziel-Parameter das NT-ProBNP mit elektrischen Methoden (Rheografie) ähnlicher
Genauigkeit wie durch die Echokardiographie bestimmt werden können.
1
1.1 Herzinsuffizienz (HI)
1.1.1 Definition und Pathophysiologie
Herzinsuffizienz ist ein komplexes klinisches Syndrom, das durch strukturelle oder
funktionelle kardiovaskuläre Erkrankungen verursacht wird, welche die systemische
Perfusion einschränken. Sodass, um dennoch die metabolische Nachfrage des Körpers
adäquat erfüllen zu können, der Linksventrikuläre Füllungsdruck exzessiv erhöht werden
muss. (25)
Das Verständnis über die Entstehung der HI hat sich im Laufe der Zeit entwickelt und ist
noch nicht vollständig. Am Anfang stand das sogenannte Kardio-Renale-Modell („cardiorenal model“). Dabei steht die Überlegung im Vordergrund, dass durch die verminderte
Auswurfsleistung des Herzens die Perfusion der Nieren gestört ist, was zu Na- und
Wasser-Retention führt. Dieser Ansatz erklärte die Zunahme des Extrazellulärvolumens,
die Gewichtszunahme und die Entwicklung von Ödemen und begründet den Gebrauch von
Saluretika in der Therapie. (2,26,27)
Mit der Einführung von genauen hämodynamischen Messungen wurde bekannt, dass bei
HI ein reduziertes Herzzeitvolumen (HZV) und starke periphere Vasokonstriktion auftritt.
Diese Erkenntnisse führten zum Hämodynamischen-Modell („cardiocirculatory model“,
„hemodynamic model“) der Herzinsuffizienz und bildeten die theoretische Grundlage für
den Einsatz von Vasodilatatoren und Inotropika zur Therapie. (2)
Diese beiden Modelle konnten aber nie erklären, warum die HI unaufhaltsam fortschreitet
und die therapeutischen Strategien konnten die Mortalität und den Verlauf nicht positiv
beeinflussen(28). Der progressive Verlauf der Herzinsuffizienz startet wie in Abb. 1
dargestellt aufgrund eines Index Ereignisses und wird dann von pathogenen und
salutogenen Faktoren beeinflusst. Dieses Index Event kann plötzlich auftreten wie bei
einem Myokardinfarkt oder sich allmählich entwickeln wie im Fall der Hypertonie, führt
aber in jedem Fall zu einer Einschränkung der Pumpfunktion des Herzens. Dies hat aber
nicht zwangsläufig sofort eine ausgeprägte Symptomatik zur Folge, da durch
Kompensationsmechanismen die Pumpfunktion eine Zeit lang in einem physiologischen
Bereich gehalten werden kann.
2
Abb. 1 Pathogenese und Verlauf der Herzinsuffizienz aus (1) adaptiert nach (2). Durch den
zunehmenden Umbau des Ventrikels (Remodeling) werden die hämodynamischen Eigenschaften
schlechter und es kommt zur Symptomprogression.
Die beiden wichtigsten Systeme zur Anpassung sind das Renin Angiotensin Aldosteron
System (RAAS) und das Sympatho-Adrenerge System. Der Abfall der Pumpleistung und
damit des Blutdrucks wird vom juxtaglomerulären Apparat der Niere erfasst und als
Gegenmaßnahme wird das Enzym Renin ausgeschüttet. Dieses spaltet aus dem von der
Leber gebildeten Angiotensinogen, das Angiotensin I (AT I) ab, welches vom Angiotensin
Converting Enzyme (ACE) am Endothel der Lungengefäße und am Endothel der
Nierengefäße in die wirksamste Form Angiotensin II (AT II) übergeführt wird. AT II wirkt
vasokonstriktiv und erhöht dadurch direkt den Blutdruck. Die Vasokonstriktion am Vas
efferens der Niere hält den Blutdruck in der Niere und damit die Filtrationsrate der Niere
(GFR) trotz Abfall des systemischen Drucks konstant. In der Nebennierenrinde bewirkt AT
II die Ausschüttung des Mineralocorticoids Aldosteron, welches die Rückresorption von
3
Na und Wasser und eine Erhöhung des Extrazellulärvolumens zur Folge hat. Außerdem
bewirkt AT II an der Hypophyse synergistisch, mit den durch den Druckabfall stimulierten
Barorezeptoren im Aortenbogen und rechten Vorhof, die Ausschüttung von
antidiuretischem Hormon (ADH, Arginin-Vasopressin, AVP). Dieses steigert am
Sammelrohr den Einbau von Aquaporin 2 und führt so zur Rückresorption von Wasser.
Darüber hinaus wirkt ADH in höheren Dosen auch vasokonstriktorisch. (7,29)
Der genaue Mechanismus, wie das sympathische Nervensystem bei HI aktiviert wird, ist
noch nicht vollständig geklärt. Man nimmt an, der Barorezeptor- und der atriale
Chemorezeptorreflexe sowie diverse Botenstoffe und direkte Afferenzen tragen dazu bei.
(30-32)
Der Sympathikus führt zur Renin-Freisetzung in der Niere und verstärkt damit erstens den
oben diskutierten Effekt des RAAS. Zweitens kommt es zur Ausschüttung von
Noradrenalin (NA) und Adrenalin. (33) Diese Hormone erhöhen über α1-Rezeptoren den
Gefäßtonus und führen über β1- und β2-Rezeptoren am Herzen zu positiv inotropen,
chronotropen, lusitropen und dromotropen Effekten. (31,34) Dadurch wird das
Herzminutenvolumen (HMV) erhöht und kann bis zur Dekompensation in einem
physiologischen Bereich gehalten werden.
Diese Anpassungen sind kurzfristig sinnvoll, da sie dem Organismus helfen, sein Soll an
Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen trotz der reduzierten Pumpfunktion zu
erzielen. Allerdings überträgt sich der erhöhte diastolische Druck auf die Vorhöfe und den
Lungenkreislauf, wodurch der Kapillardruck steigt. Dieser verursacht im venösen System
Ödeme. Die durch die Vasokonstriktion erhöhte Nachlast belastet das geschwächte Herz
zusätzlich und fördert die Verschlechterung der myokardialen Funktion. Noradrenalin und
Adrenalin erhöhen zwar die Kontraktilität und die Herzfrequenz, reduzieren aber auch die
koronar Durchblutung. Katecholamine, ATII und Aldosteron tragen zum Verlust von
Myokardiozyten sowie zur Fibrose bei und aktivieren Proteine, die zur Hypertrophie
führen. Wenn diese Veränderungen das Reizleitungssystem betreffen, treten Arrhythmien
auf. Dies erklärt das häufige Auftreten von Schenkelblockbildern, plötzlichem Herztod
(SCD), Supra- und Ventrikuläre Rhythmusstörungen. (1,35-37) (2)
4
Zusätzlich wirken Endothelin, das Antidiuretische Hormon (ADH, AVP) und Zytokine
synergistisch mit diesen Systemen. Dem gegenüber stehen die vasodilativ und natriuretisch
wirkenden vasoaktiven Peptide (BNP, ANP), das Stickoxid (NO), Adrenomedullin,
Bradykinin und Prostaglandine (PGE2 und PGEI2). Solange diese Systeme im
Gleichgewicht sind, spricht man von einer kompensierten linksventrikulären Dysfunktion
(LVSD), kippt dieses Gleichgewicht zu Gunsten der negativen Faktoren, entwickelt sich
das klinische Syndrom der Herzinsuffizienz. (1)(33,38-41)
Abb. 2 Positive und Negative Faktoren für den Verlauf der HI adaptiert nach (1)
Die verbesserte Kenntnis dieser Systeme führte zur Entwicklung des NeurohumoralenModells („neurohumoral model“) der HI, welches nun auch den dynamischen Charakter
der Erkrankung erklären konnte. Da trotz optimaler Therapie der oben genannten
„Pathways“ die HI fortschreitet, müssen zusätzliche Faktoren diesen Vorgang
beeinflussen. Im Übergang zur symptomatischen HI kommt es zu den oben beschriebenen
strukturellen Veränderungen im Myokard („LV remodeling“), die durch die Wirkung der
an der Gegenregulation beteiligten Hormone verursacht werden.
Sind diese Adaptionsprozesse weit genug fortgeschritten, können sie die Progression der
HI erhalten, ohne auf neurohumorale Stimuli angewiesen zu sein. Dies erklärt, warum in
einem Teil der PatientInnen trotz bestmöglicher Therapie ein Fortschreiten der Erkrankung
stattfindet. Die Umbauprozesse führen zu erhöhter Wandspannung (Nachlast),
episodischen subendokardialen Hypoperfusionen, erhöhtem Sauerstoffverbrauch, Erhalt
der hämodynamischen Überlastung und myokardialen Desynchronisation. Werden auch
5
diese Faktoren noch berücksichtigt, spricht man zusammenfassend vom BiomechanischenModell der HI. (2)
Abb. 3 Effekt der medikamentösen Therapie auf den natürlichen Verlauf der HI nach ihrem
jeweiligen Angriffspunkt aus (2). CRT-(D) steht für kardiale Resynchronisationstherapie plus
Defibrillator. ACEIs steht für angiotensin-converting enzyme inhibitor und Aldo für Aldosteron.
Wie in Abb. 4 ersichtlich, wirken die Therapeutika der HI diesen Remodelling-Prozessen
in unterschiedlichem Ausmaß entgegen.
Alle diese Mechanismen tragen zur typischen Symptomatik der Herzinsuffizienz bei:
Dyspnoe/Belastungs-Dyspnoe, Müdigkeit, Beinödeme, Lungenödem, Husten, Aszites.
6
Abb. 4 Symptome der HI: Husten, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kurzatmigkeit,
Lungenstauung/Lungenödem, Abnahme der Pumpfunktion, Pleuraerguss, Aszites und Beinödeme.
Tabelle 1 Sensitivität, Spezifität, Positiv Prädiktiver Wert von Symptomen, klinischer Untersuchung
und Thoraxröntgen für Herzinsuffizienz (definiert als Ejection Fraction < 40%) in 1306 KHK
PatientInnen die eine Herzkatheter Untersuchung bekamen(17).
Sensitivität
(%)
Spezifität
(%)
Positiv Prädiktiver
Wert (%)
Kurzatmigkeit
66
52
23
Orthopnoea
21
81
2
Nächtliche Dyspnoe
33
76
26
Anamnestisch Ödeme
23
80
22
Medical History
Klinische Untersuchung
7
Tachykardie (>100/min)
7
99
6
Rasseln
13
91
27
Ödeme
10
93
3
Gallop Geräusch (S3)
31
95
61
Gestaute Halsvenen
10
97
2
62
67
32
Thoraxröntgen
Kardiomegalie
Klinisch teilt man die Herzinsuffizienz nach verschiedenen Charakteristika ein. Man
unterscheidet zwischen einer innerhalb von Stunden auftretenden akuten und einer über
Wochen und Monate zunehmenden chronischen Herzinsuffizienz.
Wenn die Leistungsfähigkeit des PatientInnen noch weitgehend erhalten ist, spricht man
von einer kompensierten Herzinsuffizienz oder kompensierten ventrikulären Dysfunktion.
Tritt eine deutliche Leistungsminderung auf, liegt eine dekompensierte Herzinsuffizienz
vor.
Stehen Luftnot und Leistungsminderung im Vordergrund der Symptomatik, weist dies auf
eine Linksherzinsuffizienz hin. Ödeme und gestaute Halsvenen weisen eher auf eine
Rechtsherzinsuffizienz hin. Diese kann isoliert als Folge von pulmonalen Erkrankungen
auftreten (pulmonale Hypertonie, Lungenembolie) oder auch Folge einer progredienten
Linkherzinsuffizienz sein. Bei einer biventrikulären oder globalen Herzinsuffizienz liegen
sowohl Symptome von einer Rechts- als auch einer Linksherzinsuffizienz vor.
Nach der Pathogenese der Symptome kann man in ein Vorwärts- und ein
Rückwärtsversagen unterteilen. Ist der Herzmuskel in seiner Kontraktion eingeschränkt
und kann so die Nachfrage nicht mehr erfüllen, liegt ein Vorwärtsversagen
(Pumpversagen) vor. Steht der Rückstau von Blut in die Niederdrucksysteme
Lungenkreislauf und in den venösen Teil des Körperkreislaufs im Vordergrund, liegt ein
Rückwärtsversagen vor.
Das Vorwärtsversagen kann noch in einen Low-Output-Failure (Kontraktionsstörung
schränkt HZV ein) und den selteneren High-Output-Failure unterteilt werden. Dabei ist der
Bedarf des Organismus pathologisch gesteigert (z.B. bei Sepsis, Hyperthyreose oder
ausgeprägter Anämie)(29).
8
1.1.1.1 Diastolische Herzinsuffizienz (D-HI)
Ist bei der HI die systolische Funktion (EF) nicht reduziert und treten aber bei Belastung
trotzdem Symptome der HI auf, spricht man von diastolischer Herzinsuffizienz. Die
Symptome können auch schon in Ruhe auftreten (NYHA 4). Hierbei steht nicht der Verlust
der Pumpfunktion im Vordergrund, sondern die verminderte diastolische Compliance des
Myokards. Die versteifte Ventrikelwand führt zu einer verringerten Relaxation und einer
ungenügenden Füllung. Der Druck steigt erst im Verlauf durch das „Remodeling“ an.
Man nimmt an, dass 30-50% aller HI PatientInnen vom diastolischen Typ sind bzw. einen
diastolischen Anteil haben.
Die Ursachen für diastolische HI überlappen sich, wie auch die Entität selbst, oft mit denen
der systolischen HI. Die häufigsten Ursachen sind Ischämie, Hypertonie mit resultierender
Hypertrophie sowie restriktive und hypertrophische Kardiomyopathie.
In der Behandlung ist es in erster Linie wichtig, den diastolischen Druck und damit die
Stauung der Lunge zu senken. Zweitens ist eine hohe Herzfrequenz bei diesen PatientInnen
besonders unvorteilhaft, da sowohl die Dauer der Diastole verkürzt wird als auch der
myokardiale Sauerstoffverbrauch steigt. Obwohl die Datenlage für die Therapie der D-HI
nicht so gut ist wie für die systolische HI, haben Diuretika, β-Blocker und CalciumKannal-Blocker positive Ergebnisse gebracht. (3,42-45)
Die echokardiografische Diagnose der diastolischen Herzinsuffizienz wird in Abb. 6
dargestellt. BNP- bzw. NT-proBNP-Bestimmungen können als zusätzliche diagnostische
Kriterien herangezogen werden. Allerdings können diese Werte auch normal sein. Bei
symptomatischen PatientInnen erreicht BNP eine Sensitivität von 85% (Cutoff 62 pg/mL).
(46)
9
Abb. 5 Echokardiografische Diagnostik der D-HI: Diastolischer Druck im linken Ventrikel (LV) und
im linken Atrium (LA), transmitrale Doppler LV Einflussgeschwindigkeit, Pulmonalvenen-DopplerGeschwindigkeit und Tissue-Doppler-Geschwindigkeit. Isovolumentrische Relaxationszeit (IVRT), EWellen-Decelerations-Zeit (Dec. Time), frühe LV Füllungsgeschwindigkeit (E), LV
Füllungsgeschwindigkeit durch Vorhof-Kontraktion, systolische Pulmonalvenenfluss-Geschwindigkeit
(PVs), diastolische Pulmonalvenenfluss Geschwindigkeit (PVd), Pulmonalvenenfluss-Geschwindigkeit
durch Vorhof-Kontraktion (PVa), systolische Geschwindigkeit des Myokard (S m), Geschwindigkeit des
Myokards während der frühen Füllung (Em oder E‘) und Geschwindigkeit des Myokards durch
Vorhof-Kontraktion. (3)
1.1.2 Epidemologie
Die Inzidenz der HI beträgt bei der erwachsenen Bevölkerung in Europa circa 2-4 Prozent
(ca. 2 Mio.). In den USA nimmt man an, dass 5 Mio. Bürger betroffen sind und es 500
Neuerkrankungen pro Jahr gibt. Allerdings ist in der Gruppe der über 65-Jährigen bereits
jeder Fünfte betroffen. HI ist auch die häufigste Entlassungsdiagnose in dieser Gruppe und
bei 50 Prozent der Entlassungen ist innerhalb der ersten drei bis sechs Monate eine weitere
stationäre Aufnahme nötig.
10
Abb. 6 Prävalenz von HF im Kollektiv der Framingham Heart Study nach Geschlecht und Alter (4)
In Abb. 7 sieht man die Ergebnisse der Framingham Heart Study und die Zunahme der
Prävalenz mit dem Lebensalter. Abb. 8 zeigt denselben Zusammenhang für die Inzidenz
der HI. Im Gegensatz zu Abb. 8 fand 2003 eine deutsche Studie allerdings, dass Männer
mit 2,8% häufiger betroffen sind als Frauen (1,9%). (47)
Abb. 7 Inzidenz von HF im Kollektiv der Framingham Heart Study nach Geschlecht und Alter (4)
Zur Framingham-Studie muss man allerdings sagen, dass hier nur symptomatische
Herzinsuffizienzen berücksichtigt wurden, was bedeutsam ist, da nur 50 Prozent der
PatientInnen mit LV-Dysfunktion überhaupt symptomatisch sind. (48)
11
Den westlichen Industrieländern kostet die HI zwei bis vier Prozent des gesamten
Gesundheitsbudgets und die Prävalenz der Herzinsuffizienz nimmt weiter zu. Dies fand die
sogenannte REACH Studie, bei der im Zeitraum von 1989 bis 1999 eine jährliche
Zunahme der Prävalenz um 1/1000 für Männer und um 0,9/1000 für Frauen festgestellt
wurde. (49) Diese Zunahme kommt vor allem durch das erhöhte Alter der Bevölkerung
zustande. Weitere Faktoren sind die besseren Behandlungsstrategien für Hochdruck,
Klappenvitien und die Koronare Herzkrankheit (KHK). Durch die schnellere
Durchführung und verbreitete Verfügbarkeit der Lyse-Therapie wurde die Überlebensrate
nach Myokardinfarkt verbessert. Dies trägt allerdings langfristig auch zur Zunahme der
Inzidenz der HI bei. (17,50,51)
Die Einjahres-Mortalität beträgt im Durchschnitt 30%, die Fünf-Jahres-Mortalität liegt bei
60-70%. (1,47,52,53)
Auf die diastolische Herzinsuffizienz (D-HI) entfallen 40-60% aller HF, die eine erhaltene
EF aufweisen. (54-57)
Die relative Inzidenz für systolische HF (HFrEF Heart Failure reduced Ejection Fraction)
beträgt 66 Prozent und 34% für die diastolische HF (HFpEF Heart Failure preserved
Ejection Fraction).(58)
1.1.3 Ätiologie
Man unterteilt die Ursachen der Herzinsuffizienz in zwei große Gruppen. Zum einen die
ischämischen Ätiologien und zum anderen die nicht ischämischen. Hier sind exemplarisch
die häufigsten zugrunde liegenden Erkrankungen angeführt.
Ischämische Ursachen (36% - 59%)
Koronare Herzerkrankung (46% - 73%)
Myokard Infarkt
Nicht ischämische Ursachen (36% - 59%)
Hypertension (HT 4% - 78%)
Kardiomyopathie
Dilatativ
Hypertrophisch
Restriktiv (Amyloidose, Sarkoidose, Hämachromatose)
Obliterativ
12
Klappenfehler und angeborene Herzfehler (7 - 31%)
Arrhythmien
Tachykardie
Bradykardie
Vorhofflimmern
Alkohol und Medikamente (Betablocker, Calcium Antagonisten, …)
Dazu kommen noch die Ursachen für den seltenen High-Output-Failure (Anämie,
Thyrotoxische Krise, ateriovenöse Fisteln, Paget-Syndrom, Sepsis,…) und die
Perikarderkrankungen. Zu den Häufigkeiten der einzelnen Ursachen gibt es
unterschiedliche Ergebnisse. (17,18)
Tabelle 2 Epidemiologische Studien zur Ätiologie der HI. Alle Angaben sind Prozentwerte.(17)
Aetiology
Teerlink et al (31 studies
Framingham heart
Hillingdon
1989-90)(59)
study*
study(60)
Men
Women
Ischaemic
50
59
48
36
Non-
50
41
52
64
4
70
78
14
18
0
0
0
Valvar
4
22
31
7
Other
10
7
7
10
“Unknown”
13
0
0
34
ischaemic:
Hypertension
Idiopathic
Die Summe der Prozentwerte ergibt mehr als 100%, da KHK und HT nicht als
ausschließliche Diagnosen angenommen wurden.
Tabelle 3 Relative risks for development of heart failure: 36 year follow up in Framingham heart study
(18)
Variable
Serum cholesterol (>6.3 mmol/l)
Hypertension (>160/95 mm Hg or receiving
treatment)
Glucose intolerance
13
Age (years)
Men
Women
3565356564
94
64
94
1.2
0.9
0.7
0.8
4.0
1.9
3.0
1.9
4.4
2.0
7.7
3.6
Electrocardiographic left ventricular hypertrophy
15.0
4.9
12.8
5.4
Wie ersichtlich kam diese Studie zum Ergebnis, dass der wichtigste Risikofaktor Diabetes
Mellitus Typ 2 bzw. eine bereits vorliegende Hypertrophie ist. (61)(18,61)
1.1.4 Klassifikation
Die Klassifikation der New York Heart Association ist eine klinische funktionelle
Einteilung nach Symptomen und physischer Aktivität bzw. Belastbarkeit. Im Verlauf eines
anamnestischen Gesprächs kann der Patient durch erfragen der subjektiven Beschwerden
(Atemnot) im Verhältnis zur entsprechenden Belastung in eine der 4 Klassen eingeteilt
werden. Die unterschiedlichen Zahlen zur 1-Jahres-Mortalität kommen vor allem durch die
unterschiedlichen zugrunde liegenden Kohorten und der relativen Unschärfe bei der
Einteilung von PatientInnen in die jeweiligen Gruppen zustande.
Tabelle 4 NYHA Klassifikation (6)
NYHA
Klasse
Symptomatik
1-Jahres
Überleben(53,62)
Klasse 1
Ohne Beschwerden bei normaler körperlicher
Belastung.
Klasse 2
Beschwerden bei stärkerer körperlicher Belastung.
80% - 95%
Klasse 3
Beschwerden bei leichter körperlicher Belastung, in
Ruhe meist beschwerdefrei.
55% - 80%
Klasse 4
manifeste Ruheinsuffizienz, Beschwerden in Ruhe
5 - 50%
95%
1.1.5 Stadien
Eine andere Möglichkeit ist die Einteilung des American College of Cardiology und der
American Heart Association. (ACC/AHA). Bei dieser Einteilung geht es vor allem um die
Risikostratifizierung und präventive Behandlung bzw. Minimierung der Risikofaktoren.
Die Behandlung richtet sich folglich danach, ob ein Patient nur ein hohes Risiko für die
14
Entwicklung einer HF hat oder bereits eine asymptomatische linksventrikuläre
Dysfunktion vorliegt.
Tabelle 5 AHA Stadien
Stadium
A
B
C
D
Hohes Risiko für HF aber ohne strukturelle Herzerkrankung oder Symptome
der HF
Strukturelle Herzerkrankung aber ohne Symptome oder Zeichen der HF
Strukturelle Herzerkrankung mit früheren oder gegenwärtigen Symptomen oder
Zeichen der HF
Refraktäre HF mit speziellem Interventionsbedarf
1.1.6 Diagnose
Für die Diagnose der Herzinsuffizienz hat die European Society of Cardiology (ESC) einen
Algorithmus erarbeitet, der sowohl für die chronische als auch akute HF geeignet ist. Beim
akuten Beginn mit Verdacht auf Herzinsuffizienz wird die frühe Echokardiographie
empfohlen. Dies gilt vor allem im Schock und bei hämodynamisch instabilen PatientInnen.
Bei allmählichem Symptombeginn sollten zuerst ein EKG und eine Bestimmung der
natriuretischen Peptide durchgeführt werden. (5)
15
Abb. 8 Flussdiagram Diagnose von PatientInnen mit Verdacht auf HI. Der blaue Weg zeigt den Ansatz
mit primärer Echokardiografie. Der rote Weg zeigt den Ansatz mit primärer BNP/NT-proBNP
Bestimmung. Nach (5)
1.1.7 N Terminal Pro Brain Natiuretic Peptide (NT-ProBNP)
NT-ProBNP ist das Prohormon des B-Typ natriuretische Peptid (BNP). Zu den Wirkungen
der natiuretischen Peptide (BNP, Atriales natriuretisches Peptid ANP) gehören Natriurese,
Vasodilatation und Hemmung des RAAS. Die Prohormone haben längere Halbwertszeiten
(HWZ) als die aktiven Hormone und sind deshalb länger im Blut nachweisbar. Außerdem
zeigt NT-ProBNP eine geringere InterPatientInnen Variabilität und eine höhere in vitro
Stabilität als BNP und ist daher klinisch nützlicher.(63) Als „Stretch-ReleaseHormon“(64) werden die natriuretischen Peptide bei Druck- und Volumenbelastung der
Vorhöfe (ANP, NT-ProANP) und der Ventrikel (BNP, NT-ProBNP) exprimiert. Da auch
andere Ursachen als die HI den Ventrikel Volumenbelasten können, sind die Peptide nicht
16
hundertprozentig spezifisch. Auch terminales Nierenversagen (DialysePatientInnen),
Pulmonale Hypertonie (Lungenembolie), Hyperaldosteronismus, starke körperliche
Belastung, Akutes Koronarsyndrom und Leberzirrhose mit Aszites können zu einer
Erhöhung der natriuretischen Peptide führen.
Die natriuretischen Peptide eignen sich besonders zum Ausschluss einer HF bei
PatientInnen mit typischen Symptomen. Die ESC gibt bei diesen einen Cut-off bei
allmählichem Beginn von 125 ng/L für NT-proBNP und 35 ng/L für BNP an.
Folgende Medikamente können die BNP-Konzentration beeinflussen.
Tabelle 6 Medikamente mit Einfluss auf die BNP-Konzentration (19,20)
Erhöhung der Konzentration
Senkung der Konzentration
Rekombinantes BNP (Nesiritide)
Phosphodiesterase III-Inhibitor (Milrinon)
β-Blocker
ACE-Hemmer
Glukokortikoide
Diuretika (Furosemid)
Schilddrüsen-Hormone
Vasodilatoren
Digitalis(19)
Wie man sieht, können die für die Behandlung der HF eingesetzten Medikamente (wie βBlocker) die Spiegel beeinflussen. Außerdem können sie bei der HF-PEF (D-HI) unter den
Grenzwerten sein. In einer österreichischen Kohorte mit 341 diagnostizierten HIPatientInnen fand man bei 25% normale NT-proBNP Spiegel und bei 30% normale BNP
Spiegel.
Dies kann an der Therapie liegen.(65)
Die Sensitivität (95% CI) des NT-ProBNP wurde in mehreren Studien untersucht und lag
zwischen 75% und 100% wobei 6 der 8 verglichenen Studien zwischen 94% und 100%
lagen. Bei der Spezifität (95% CI) sind die Zahlen weniger eindeutig die gleichen 8
Studien fanden Werte von 60% bis 90%. Alle Studien zusammengefasst kamen auf eine
Spezifität von 76% und eine Sensitivität von 91%. Die Genauigkeit des BNP-Assay ist am
besten bei fortgeschrittener HF und schlechter bei therapierten PatientInnen und bei LVSD.
17
Sowohl BNP als auch NT-ProBNP korrelieren mit den NYHA Klassen und auch mit der
LVEF. Sogar in der NYHA Klasse 1 und im AHA Stadium A sind die Spiegel höher als in
der normal Bevölkerung. (63,66) Eine Studie fand sogar eine Überlegenheit der BNPBestimmung als Verlaufsparameter der HF im ambulanten Setting gegenüber der
echokardiografischen LVEF Bestimmung und der klinischen Einschätzung. (67)
Bei diastolischer HF ist die Datenlage für die BNP-/NT-ProBNP-Bestimmung noch nicht
vollständig klar. Ein Review aus dem Jahr 2008 (68) kam zum Schluss, dass die BNP
Konzentration bei diastolischer HF niedriger ist als bei systolischer HF aber dennoch mit
dem Stadium der Erkrankung korreliert. Allerdings können bei asymptomatischen
PatientInnen mit leichter diastolischer Dysfunktion die Spiegel auch normal sein. Darum
können niedrige BNP Spiegel nicht zum Ausschluss der diastolischen Herzinsuffizienz
verwendet werden, hohe Spiegel müssen jedoch weiter abgeklärt werden.
(21,69,70)(71)
1.1.8 Prognose und Parameter
Wie in der Klassifikationstabelle unter 1.1.4 Abb.6 ersichtlich, ist die Prognose der
Herzinsuffizienz nach wie vor schlecht. Selbst unter optimaler Therapie kann momentan
die Lebenserwartung von Herzgesunden nicht immer erreicht werden. Dazu kommt, dass
die Risikoabschätzung und die Vorhersage von Verlauf und Prognose sich schwieriger
gestalten als bei anderen Erkrankungen, da der klinische Verlauf sehr variabel ist und etwa
die Hälfte der PatientInnen nicht an der fortschreitenden HI sterben sondern an einem
akuten Event (Myokardinfarkt oder maligne Arrhythmie). Außerdem ist es schwierig
prognostische Parameter festzumachen, da viele der vorliegenden Studien an speziellen
Kollektiven durchgeführt wurden, die Variablen auch untereinander korrelieren, die
Messmethoden für die linksventrikuläre Funktion unterschiedlich sind und auch die
Therapien die Parameter beeinflussen. Die Parameter ändern sich auch mit der Zeit und
damit auch die Prognose. (72)(73)(5)
Ein Studie im European Heart Journal 2002 fand bei 411 ambulanten Schweizer
PatientInnen mit NYHA Klasse II, III und IV 1-Jahres-Mortalitäten mit respektive 7.1, 15
und 28%. War die Links Ventrikelfunktion zu Beginn bereits reduziert, lag die Mortalität
bei 14.3%. (62)
18
In der folgenden Tabelle sind einige der ergiebigeren prognostischen Parameter
zusammengefasst.
Tabelle 7 gekürzt und angepasst aus (21)
Parameter
Kommentar
NYHA-Klasse II bis IV
In vielen Studien steigt die Mortalität mit
der NYHA Klasse. (74)
Periphere Ödeme, Lungenödem, langes
Wahrscheinlich durch ACE-Hemmer und
Bestehen der Symptomatik
β-Blocker beeinflusst. (74)
Synkope oder Anginapectoris-
Bei Zustand post Synkope erhöhtes Risiko
Beschwerden
für SCD erhöht. Pectanginiöse
Beschwerden weisen auf myokardiale
Ischämien hin. (74)
KHK
Trotz inkonsistenter Studienergebnisse
scheint die ischämische Kardiomyopathie
gegenüber der Dilatativen
Kardiomyopathie eine schlechtere
Prognose zu haben.(74)
Diabetes mellitus
Unabhängiger Parameter vielfach
identifiziert. (74)
Arterieller Hypertonus
Bei inkonsistenter Studienlage teilweise
mit besserem und teilweise mit
schlechterem Überleben assoziiert. (74)
Niereninsuffizienz
Hoher Serum-Harnstoff oder erhöhte
Serum-Kreatinin-Konzentration haben sich
vielfach als mit schlechterer Prognose
assoziiert gezeigt.(74)
Ejektionfraktion
Je geringer die Ejektionfraktion desto
schlechter die Prognose.(74)
Der am besten untersuchte Parameter sind die natriuretischen Peptide. Sind diese stark
erhöht (>500 pg/ml) so ist das Risiko für ein kardiales Ereignis inklusive SCD erhöht.
Auch ein erniedrigtes Serumnatrium und eine erniedrigte VO2max (< 10 ml*kg-1*min-1)
19
sind Parameter für den Verlauf. Wobei VO2max besonders für Kanditaten zur
Transplantation eine Rolle spielt, da die Testung im klinischen Alltag aufwendig ist(1,75).
Abb. 9 Überlebensrate nach BNP-Spiegel aus (6)(4)
Abb. 10 Überlebensrate nach LVEF aus (6)(4)
Trotz all dieser Daten bleibt die Prognoseeinschätzung bei HF wegen des variablen
Verlaufs schwierig. Viele der identifizierten Parameter korrelieren auch miteinander und
selbst diese Zusammenhänge können über den Verlauf der Erkrankung nicht als stabil
angenommen werden. Auch durch die neuen Behandlungsmethoden in den letzten 10
Jahren (vermehrter Einsatz von β-Blockern) sind die alten Studien und Schlussfolgerungen
nur mehr bedingt zu übernehmen bzw. vergleichbar. Ein klinisches, einfaches und robustes
prognostisches Scoring System war lange nicht gegeben. (73,76,77) Mit dem von der
Meta-Analysis Global Group in Chronic Heart Failure 2012 vorgestellten „risk score“ und
20
dem dazugehörigem Tool (www.heartfailurerisk.org) soll sich das ändern. Für den Score
wurden 30 Studien mit 39 372 PatientInnen ausgewertet und es kann damit sowohl das
Risiko für systolische als auch diastolische HF berechnet werden. (78,79)
1.2 Impedanzkardiographie (ICG)
Die Impedanzkardiographie (ICG) wurde vor mehr als 40 Jahren als Methode zur nicht
invasiven Messung der systolischen Zeitintervalle und des Schlagvolumens vorgestellt.(8)
Allerdings hat die Methode nicht Einzug in den klinischen Alltag gehalten. Zwei
Ausnahmen sind die Überwachung von IntensivPatientInnen und die
Schrittmacherabteilung. Dies ist erstaunlich, da die Methode ähnlich verlässliche
hämodynamische Parameter wie der Pulmonalarterien-Katheter liefern soll, die in der
Diagnose, Prognose und Therapieoptimierung verwendet werden könnten.(7) Ein Review
aus dem Jahr 2004 kam zum Schluss, dass obwohl die verbesserten Technologien gute
Ergebnisse zeigen, große prospektive Studien vonnöten sind um die Unabhängigkeit der
ICG Messwerte zu zeigen.(80)
1.2.1 Physikalische Grundlagen
Die physikalischen Prinzipien, die dies möglich machen, sind zum einen die durch die
Beschleunigung des Blutes im Thorax veränderte Impedanz, die von außen gemessen
werden kann. Und zum zweiten die mittels synchronem EKG und Phonokardiogram
ermittelten Zeitdauern von Systole, Diastole, Pre-Ejection-Period (PEP), Left-VentricularEjection-Time (LVET).
In Abb. 10 sieht man die elektrisch aufgezeichnete Impedanzkurve die außen am Thorax
mittels Elektroden gemessen wurde. Diese Kurve stellt die Änderung der Impedanz
(komplexer Wechselstromwiderstand) über die Zeit da. Zu diesem Signal kommt es durch
die Pumpaktion des Herzens, die eine Druckveränderung in den großen Gefäßen zu Folge
hat (hier vor allem thorakale Aorta relevant), die wiederum zu einer Volumenverschiebung
führt. Dieses vermehrte Volumen dehnt die Aorta und führt so, durch den erhöhten
Flüssigkeitsgehalt, zu einer Impedanz Veränderung. An den Pfeilen in der Graphik (Abb.
13) ist ersichtlich, dass zum Zeitpunkt der maximalen Dehnung auch die Änderung der
Impedanz am höchsten ist, während sie im entspannten Zustand am geringsten ist. Diese
Kurven sind charakteristisch und reproduzierbar. Je nach Dauer und Form kann auf die
Pumpleistung des Herzens zurückgeschlossen werden.
21
Abb. 11 Veränderung des Aortenvolumens entsprechen Impedanz Veränderungen (7)
22
1.2.1.1 Platzierung der Elektroden
Abb. 12 Bandelektrodenplatzierung mit den
Spannungselektroden (Ve) 3cm proximal der
Einspeisungselektroden (Ie). (8)
Abb. 13 Thorakale elektrische Bioimpedanz (TEB)
Sensorplatzierung.(9)
Abb. 14 Elektrodenplatzierung Task Force-Monitor® (1)
Abb. 15 An den Extremitäten wurden Doppel-
Im Nacken (2) und (3) auf Höhe der 6. Rippe. Die
Klemmelektroden und am Hals Klebeelektroden
Elektroden sind als Doppel-Band-Klebe-Elektroden
verwendet. Dazu kommen die 15-Ableitungs-EKG
ausgeführt.
Brustwandelektroden in schwarz. In grau sind die
Einspeisungselektroden gekennzeichnet. Schwarz
gestrichelt gekennzeichnet sind die
Spannungsabnehmer an Hüften und Hals.
(81)
23
Die Abbildungen zeigen verschiedene Elektrodenplatzierungen. Abb. 14 zeigt den
prinzipiellen Aufbau mit Bandelektroden. Um die Widerstandsänderung im Thorax zu
messen, muss das Segment Thorax erfasst werden, in diesem Fall definiert von Hals bis
Xiphoid. Dabei wird der Messstrom über die jeweils distaler platzierten Stromelektroden
eingespeist und über die beiden Spannungselektroden gemessen. In Abb. 15 ist der Aufbau
von Greenberg mit dem BioZ® System dargestellt. Dabei werden keine Band-, sondern
einzelne Klebeelektroden verwendet. Mit dieser Methode braucht man zwei Elektroden um
eine Bandelektrode zu ersetzen und muss deshalb öfter kleben womit die
Reproduzierbarkeit der Elektrodenpositionen schlechter ist. Allerdings hatte dies keine
Auswirkungen auf die Reproduzierbarkeit der Messungen in der Arbeit von Greenberg(9).
Der Task Force-Monitor® (Abb. 16) benutzt Banddoppelelektroden, die circa 20 cm lang
sind. Dabei dienen die distalen Kontakte der Einspeisung und der proximalen der Messung.
Eine Neuerung stellte der von Skrabal et. al.(81) verwendete Aufbau dar, weil EKG
Elektroden als Spannungssensoren verwendet wurden. Außerdem wird nicht nur der
Thorax vermessen sondern auch die Extremitäten und das Abdomen. Die für die ICG
relevante Einspeisung geschieht vom Hals zu den Klemmelektroden an der Hüfte.
1.2.1.2 Messprinzipien
Das Ohmsche Gesetz liegt allen Messungen über diese Elektroden zu Grunde.
U=R*I
I entspricht dem eingespeisten Messstrom (1-4mA 50-100kHz). Dieser Wechselstrom wird
konstant gehalten. Damit ist jede Spannungsänderung direkt proportional einer
Widerstandsänderung. Da Blut ein elektrischer Leiter ist, spiegelt sich die Zunahme des
aoartalen Flüssigkeitsvolumens in Folge der Herzaktion als Änderung des Widerstands und
nach obigem Prinzip als Änderung der Spannung wider. Da wir Wechselstrom verwenden,
ist es nicht mehr richtig vom Widerstand als R zu sprechen, sondern wir müssen von der
Impedanz Z sprechen. Schon 1966 entwickelten Kubicek, Karnegis, Patterson, Witsoe und
Mattson eine Formel, die aus diesen Parametern das Schlagvolumen (SV) errechnen sollte.
Das SV in Milliliter ist folglich von rhob dem spezifischen Widerstand des Blutes (Ω*cm),
der Distanz zwischen den Elektroden (L in cm), der baseline Impedanz zwischen den
Elektroden (Z0 in Ω), der Linksventrikulären Auswurfsdauer (LVET in Sekunden) und
24
dZ/dtmax dem Maximalwert der Veränderung in der Impedanzkurve (Slope) pro Herzschlag
in Ω/Sekunde abhängig. Für die Kurvenform und Kennwerte ist vor allem der aortale Fluss
aus dem linken Ventrikel verantwortlich, da dieser in Richtung des Messfeldes (Hals zu
Hüfte bzw. Xiphoid) erfolgt. Alle anderen Abgänge der Aorta und die Pulmonal Arterien
aus dem rechten Ventrikel stehen entweder senkrecht auf das Messfeld oder werden
einfach vom Signal des aortalen Flusses überlagert und spielen deshalb nur eine
untergeordnete Rolle. (82)
Abb. 16 Elektrokardiogram (EKG), erste Ableitung des pulsatilen thorakalen Impedanzsignal (dz/dt)
und Phonokardiogram (PKG) Aufnahme einer elektromechanischen Systole. Markiert sind Beginn der
Q-Zacke (Q), dZ/dt B-Punkt (B) und dZ/dt X-Punkt (X). Auch die dZ/dtmax Amplitude ist
eingezeichnet. (8)
In Abb. 15 sieht man die synchron aufgezeichneten Signale von EKG, ICG am Thorax und
Phonokardiogram (PKG). Besonders interessant ist die die große Auslenkung des
Impedanzsignals (dZ/dt) in der Systole, da wie oben beschrieben dies in die Berechnung
des Schlagvolumens miteingeht. Im Phonokardiogram sieht man die beiden Herztöne circa
an der Stelle B und X.
Ein weiterer Parameter der mit elektrischen Methoden (Bioimpedanz Analyse BIA) erfasst
werden kann, ist die Extra- und Intrazelluläre Flüssigkeit (ECF und ICF) bzw. das
Verhältnis daraus. Außerdem kann das gesamt Körperwasser (TBW) bestimmt werden.
Um dies zu ermöglichen, macht man sich ein einfaches physikalisches Prinzip zu Nutze.
25
Wenn Gewebe von niederfrequentem Wechselstrom durchflossen wird, wirkt die
Phosopholipiddoppelschicht der Zellmembran wie ein Dipol bzw. elektrisch gesehen wie
ein Kondensator. Daher kann die Zelle nicht durchdrungen werden und der Strom fließt
nur im Extrazellulärem Raum (ECR). Von außen gemessen bekomme ich so eine
Spannung die dem ECF entspricht. Wird die Frequenz erhöht, wird der
Wechselstromwiderstand der Zellmembran immer kleiner, bis er schließlich
vernachlässigbar (ca. 50kHz) ist. Die nun gemessene Spannung entspricht der Summe von
ECF und ICF oder dem TBW. Durch die Verwendung von mehreren (bis zu 256)
verschiedenen Frequenzen kann dieses Verfahren noch weiter optimiert werden wie es in
der Bioimpedanz Spektroskopie gemacht wird. Damit ist es dann auch möglich, über den
jeweiligen Wassergehalt auf die Art des Gewebes (Fett oder Muskel) zu schließen.
(8,10,83-85)
Abb. 17 Von Wechselstrom durchflossenes Gewebe. Extrazelluläre Flüssigkeit (ECF) Intrazelluläre
Flüssigkeit (ICF) nach (10)
26
1.2.2 Reproduzierbarkeit
Die Reproduzierbarkeit der mittels Impedanzkardiographie gewonnenen Parameter gilt laut
den untersuchten Studien als gut. Ein Vergleich des BioZ® ICG-Monitors mit einem
Pulmonalarterienkatheter (Cardiac Output Thermodilution) in Bezug auf CO (Cardiac
Output = HMV) Messung zeigte sogar eine überlegene Reproduzierbarkeit der elektrischen
Methode, was die Intra-PatientInnen-Variabilität betraf. Es wurde allerdings nicht darauf
eingegangen ob die Elektroden neu angelegt wurden. Allein dies könnte schon einen
Einfluss auf die Reproduzierbarkeit haben. (86) Auch bei fünf Messungen über einen
Zeitraum von 2 Wochen konnte eine Studie zeigen, dass sich keiner der Parameter
signifikant änderte. (87) Im Vergleich zu den invasiven Methoden mittels Thermodilution
bzw. nach der direkten Fickschen-Methode gab es keine signifikanten Unterschiede bei
chronisch stabilen Herzinsuffizienz PatientInnen mit und ohne Belastung(88). Auch
Greenberg und Barry kamen mit dem BioZ® ICG-Monitor zum Schluss, dass die Daten
über zumindest eine Woche in chronisch stabilen Herzinsuffizienz PatientInnen
reproduzierbar sind. (9) In der ambulanten Kontrolle von stabilen KHK PatientInnen fand
man Intra- und Inter-Tag Reproduzierbarkeiten in einem klinisch akzeptablen Bereich. Es
war möglich die Werte zur Abschätzung des Krankheitsverlaufs und des Therapieerfolgs
zu verwenden(89). Kamath et. al. kamen nicht zu diesen Ergebnissen und fanden auch für
die mehrfachen Messungen keine gute Übereinstimmungen(90). Faktoren, die die hohe
Reproduzierbarkeit beeinflussen, sind unter Anderem sorgfältige Elektrodenplatzierung,
definierte Liegezeiten, Umgebungsbedingungen und Krankheitsfortschritt (8).
1.2.3 Aussagekraft im Vergleich mit anderen Methoden
Die traditionellen Methoden zur Bestimmung des Schlagvolumens (SV) bzw.
Herzminutenvolumens (HMV) sind die Anwendung der direkten und indirekten Fickschen
Methode, Indikator Dilutations Methoden (Thermodilution oder
Farbstoffverdünnungsmethode), Echokardiografie und nuklearmedizinische Methoden.
Dazu kam mit den verbesserten Geräten das cardiac CT, cardiac MRI und die
Pulskonturmethode. Ein Review aus dem Jahr 1990 fand, dass 11 der 23 untersuchten
Studien eine starke Korrelation der ICG mit mindestens einer Referenzmethode aufwiesen
und das mit einem r von > 0.90. Die in der Tabelle dargestellten Werte sind ähnlich wie
wenn man die invasiven Methoden gegeneinander testet. (8)(91)
27
Abb. 18 ICG vergleich mit anderen Referenz Methoden(8)
Obwohl in den Gruppen die Ergebnisse sehr gut aussehen und sich der Fehler je nach
verwendetem Vergleichsverfahren zwischen 0 und 9 % bewegt sind im individuellen Fall
Messungen mit großen Abweichungen aufgetreten. Darum gilt obwohl die ICG relative
Veränderungen im SV gut erkennen kann, dass von der Angabe absoluter Werte seriöser
Weise Abstand genommen werden muss. (8)(92) Eine Metaanalyse aus dem Jahr 1992
fand in den darin untersuchten Studien folgende Korrelationen (r): 0,82 (Thermodilution),
0,83 (Farbdilution), 0,80 (Ficksche Methode), 0,65 (Radio-Nuklear-Angiographie) und
kam zu dem Schluss, dass eine moderate Korrelation existiert(93). Diese Ergebnisse
konnten von einer aktualisierten Metaanalyse (1999) bestätigt werden. Über alle Methoden
kam man darin auf ein r von 0,82(94). Ein großes Problem dieser Studien ist das immer
Mittelwerte verglichen wurden und wie oben erwähnt im Einzelfall ungenügende bzw.
fehlende Zusammenhänge beobachtet werden. Außerdem sind die PatientInnenzahlen sehr
niedrig. Eine der neueren Studien fand im Gegensatz zu den älteren zitierten nur eine
Korrelation von r = 0,4 bis 0,6 bei Mehrfachmessungen im Gegensatz zum
Pulmonalarterienkatheter. Der per ICG gemessene Flüssigkeitsgehalt des Thorax war kein
verlässliches Maß für den pulmonary capillary wedge pressure. Es gab auch nur eine
schwache Übereinstimmung mit dem hämodynamischen Profil und keine ICG Variable
hatte prognostische Aussagekraft in dieser PatientInnen Population. Diese Ergebnisse sind
28
insofern signifikant, da ein relativ großes Kollektiv (170 PatientInnen) verblindet und
randomisiert untersucht wurde und deshalb von Design und Aktualität die beste ist(90).
1.2.4 Zusammenfassung
Trotz der langen Geschichte der ICG scheinen erst in den letzten 20 Jahren die
technologischen Voraussetzungen gegeben zu sein um klinisch verwendbare Geräte zu
etablieren. Dennoch kommen die Validierungsstudien nicht zu einem eindeutigen
Ergebnisse. Dies kann auch daran liegen, dass keine einheitlichen Standards weder was die
Messkonfiguration, Durchführung, Impedanzwerte oder anschließender Signalverarbeitung
betrifft vorhanden sind. Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass neue größere
Studien nötig sind um das Vertrauen für den klinischen Einzug zu gewinnen. Einige dieser
neueren Studien scheinen die Genauigkeit der neuesten Generation von ICG Geräten
(BioZ® ICG Monitor, CardioDynamics, San Diego, CA) zu bestätigen(86,95). Allerdings
ist jede Methode stark zu hinterfragen in der die Eingaben von Körpergröße und Gewicht
in die Gleichung mit eingehen. Da gerade das Schlagvolumen und der CI bekannter Weise
gut mit Größe und Gewicht korrelieren (96,97). Außerdem ist das SV bzw. der CI kein
guter Parameter für die Herzleistung bzw. in unserem Fall für die Herzinsuffizienz, da er in
Ruhe selbst im Stadium NYHA III noch normal sein kann. Es ist sehr verdächtig, dass kein
Einzug in die Klinik stattgefunden hat wenn die Ergebnisse der Studien korrekt wären.
Eine Untersuchung des BioZ® ergab, dass die Werte stark von Körpergröße und Gewicht
abhängig sind. Die Autoren kamen zum Schluss, dass diese Methode einen starken Bias zu
Normalwerten hat und deshalb in Herzinsuffizienz PatientInnen nicht brauchbar ist. (98)
Ein Artikel aus Current Heart Failure Reports fast es sehr treffend zusammen „Impedanz
Kardiographie: Mehr Fragen als Antworten“(99).
29
Abb. 19 BioZ® Ergebnisse in Abhängigkeit von den eingegebenen Größen (Körpergröße und Gewicht)
(98)
1.2.4.1 Vorteile und Nachteile

Die Durchführung ist schnell und einfach.

Anschaffung und Betrieb sind kostengünstig.

ICG ist auch dort einsetzbar wo kein Herzkatheter vorhanden ist (Notaufnahme,
Normalstation, Hypertonie- und Herzinsuffizienz-Ambulanzen)
30

Validität der Methode keinesfalls bewiesen.

Es werden keine absoluten Werte gemessen sondern mittels Modellen oder
Eichverfahren errechnet.

Die Genauigkeit ist noch immer umstritten.

Sie ist bei speziellen PatientInnenkollektiven nicht oder nur eingeschränkt
anwendbar. (Schrittmacher, Klappenvitien,...)
1.3 Transthorakale Echokardiographie
Die 2D Transthorakale Echokardiographie (TTE) ist die primär verwendete bildgebende
Methode um die Herzfunktion zu überprüfen und strukturellen Pathologien zu
objektivieren. Wie unter 1.1.6. beschrieben gehört die Echokardiographie (EC) zur
Diagnose der Herzinsuffizienz essentiell dazu. (100-102)
Die EC ist schon lange mit invasiven Methoden validiert und korreliert was das
Schlagvolumen betrifft sowohl gut mit der Thermodilution als auch mit der Bestimmung
mittels des Fickschen Prinzips. (8,103)
1.3.1 Reproduzierbarkeit
Wegen der oft relativ schlechten Reproduzierbarkeit (vor allem InterobserverReproduzierbarkeit) geht man vom Messen in der Echokardiographie eher zurück.
Himelman et. al fanden für die Herzvolumen eine Interobserver-Variabilität von 11% mit
95% Konfidenzintervallen von ±11% (CI linksventrikuläres end-diastolisches Volumen)
bis ±19% (linksatriales Volumen). Die Ergebnisse für die Ejection Fraction (EF) waren
besser mit ±7%. Die Autoren kommen zum Schluss, dass EF Messungen (Planimentrie
nach der Simpson Methode) besser reproduzierbar sind als Volumenmessungen(104). Dies
Unterschiede mögen groß erscheinen aber eine MR Studie kam auf eine InterobserverVariabilität für die EF von -7,3% ±8,9 (SD).(105) Eine andere Studie fand für die
Intraobserver Variabilität der EF einen Wert von 5.2%.(106) Im unteren Bereich der EF
(cut-off 30%) bzw. genau an diesem Übergang scheint die Unterscheidung besonders
schwierig zu sein. Eine Studie fand, dass bis zu 20% der 413 untersuchten PatientInnen bei
Werten in diesem Bereich, bei zwei Unterschiedlichen Messungen derselben Bilddaten,
falsch eingeordnet wurden. (107)
31
1.3.2 Tei-Index (TI)
Bereits seit den 1960er Jahren ist bekannt, dass die Systolischen Zeit Intervalle (STI) „PreEjection Period“ (PEP) und die „Left Ventricular Ejection Time“ (LVET) in Gesunden mit
dem Schlagvolumen (SV) bzw. dem Herzminutenvolumen (HMV) und dem Cardiac Index
(CI) korrelieren. Dies war die erste Möglichkeit auf nichtinvasivem Weg quantitative
Aussagen über die Herzfunktion machen zu können. Die Hypothese lautet, dass die Zeit
zwischen elektrischer und mechanischer (PEP) Aktivierung des Herzens sich verlängert
wenn der Herzmuskel nicht mehr so schnell und kräftig kontrahieren kann, was sich in
einem Rückgang des SV niederschlägt. Auf der anderen Seite ist die Dauer der
Austreibungsperiode (LVET) durch die verminderte Kontraktionskraft des Herzens
verlängert, was in einer Verringerung des Schlagvolumens resultiert. Diese Werte sind von
der Herzrate abhängig. LVET ist bei Frauen länger während PEP nicht vom Geschlecht
abhängig ist(108). Es ist auch interessant dass Weissler keinen Unterschied in der
gesamten elektromechanischen Systolendauer zwischen Gesunden und PatientInnen fand.
Der Großteil dieser Erkenntnisse stammt aus einer Arbeit von Weissler aus dem Jahr 1968
in der er mittels Phonokardiogram, Carotispulskurve und EKG die STI bestimmte und mit
den invasiv per Farbstoffverdünnungsmethode bestimmten Parametern für SV und HMV
korrelierte. (11) 1970 wurde die Methode dann angiografisch (linker Ventrikel biplan auf
Film) überprüft und das frequenzunabhängige (im Bereich von 50-110/min (109)) Maß
PEP/LVET für die kardiale Performance eingeführt (Korrelation mit Angiografischer EF
r=-0,90 (110)). Die gute Korrelation dieses Parameters ist in Abbildung 19 dargestellt. Bei
Mitralinsuffizienzen ist dieser Zusammenhang allerdings nur sehr eingeschränkt
gültig(12). Eine weitere Katheter gestützte Studie verglich die invasiv mit den extern
gemessenen Indices und kam zum Schluss, dass die extern erhobenen Werte für die
myokardiale Performance sensitiv und valide sind(111).
32
Abb. 20 Messaufbau Weissler: Gleichzeitige Aufzeichnung der Herztöne, der Carotispulskurve und
des EKGs. (100mm/sek, Skalierung 0,02sek). QS2 = gesamte elektromechanische Systole; S1S2 =
Herztonintervall ; LVET = „Left Ventricular Ejection Time“; PEP = „Pre-Ejection Period“; Q-1 =
Interval von Beginn QRS bis zum ersten Herzton; ICT = isovolumetrische kontraktions Zeit. (11)
Abb. 21 Beziehung von PEP/LVET zu EF. Die Regressionsgleichung lautet EF = 1,125 – 1,25
PEP/LVET (SD 0,08) V = Mitralvitium; F = Mitralvitium mit Vorhofflimmer Arrhythmie; I =
Ischämische Herzkrankheit; M = Myokardiopathie; H = idiopathische hypertrophische subaortale
Stenose; A = künstliche Aortenklappe (Starr-Edwards); X = Aorteninsuffizienz; P = akute Pericarditis.
(12)
33
Ein Review zum Thema STI aus dem Jahr 1977 fast einige Eckpunkte und Probleme der
STI gut zusammen. (112)

STI sollten nicht als Ersatz für andere Untersuchungen dienen.

STI sind nicht für die Differentialdiagnose geeignet, da sie unspezifisch sind.

Es sind Mehrfach- und Verlaufsmessungen z.B. zur Therapiekontrolle möglich.

STI müssen für die Herzrate korrigiert werden.

Die entsprechenden Regressionsgleichungen wurden an Gesunden erhoben. (11)

Es müssen mindestens 10 Herzaktionen gemittelt werden um reproduzierbare
Werte zu erhalten.

Die STI nehmen vom Säuglingsalter bis zur Pubertät zu (PEP mehr als LVET) und
sind in der älteren Bevölkerung leicht erhöht.

Der Wert der STI bei Vorhofflimmern ist nicht klar.

Es existiert eine gewisse Tagesabhängige Variabilität.

PEP/LVET kann auch bei normalem Cardiac Index (CI) abnormal sein.

LVET ist sowohl bei Aorteninsuffizienz als auch bei Aortenstenose verlängert.

Mitralinsuffizienz verlängert PEP und verkürzt LVET.

In KHK-PatientInnen überschätzen die STI die EF.
Abb. 22 Faktoren mit Auswirkung auf die STI aus Lewis critical review (13)
1975 wurden die STI das erste Mal per Echokardiografie bestimmt, was den komplizierten
Messaufbau überflüssig machte. Per M-Mode durch die Aortenklappe in der parasternal
kurzen Achse wurde die Klappenöffnung dargestellt und die STI gemessen. Diese
34
Messungen wurden danach mit den per Phonokardiogram gemessenen Werten verglichen
und es konnte eine exzellente Korrelation gezeigt werden. Außerdem war es nun das erste
Mal möglich diese Parameter verlässlich für den rechten Ventrikel zu bestimmen(14).
Auch 2010 wurde wiederum bestätigt, dass die STI einen Zusammenhang mit der EF hat
und zusätzlich bei einem Cutoff von PEP/LVET > 0,43 eine linksventrikuläre EjectionFraction (LVEF) < 35% mit einer Sensitivität von 87% und einer Spezifität von 84%
entdeckt werden kann. Erstaunlich ist jedoch wie wenig der Parameter Eingang in den
klinischen Alltag gefunden hat(113).
Abb. 23 Aufnahme des Echokardiograms, Phonokardiograms (PHONO), Elektrokardiogram (ECG)
und des Karotis Pulses zur Veranschaulichung der STI. Papiergeschwindigkeit 125 mm/sec. QA =
elektromechanische Systole per Echo, QS2 = elektromechanische Systole per Karotis Pulskurve, LVET
= Left Ventricular Ejection Time, PEP = Pre-Ejection Period aus (14)
Da mit den bisherigen Methoden hauptsächlich über die systolische Funktion Aussagen
gemacht werden können, jedoch häufig sowohl diastolische als auch systolische Funktion
eingeschränkt sind, schlug Tei et al. einen kombinierten echokardiografisch bestimmten
Index der Herzfunktion vor. Dieser Tei-Index kann so wird postuliert reproduzierbar besser
zwischen den NYHA-Gruppen diskriminieren als PEP/LVET. Außerdem ist er nicht von
der Herzrate, dem mittlerem arteriellen Druck (MAP) und von Mitralinsuffizienzen
abhängig. (22) Dieser neue Index ist im Prinzip eine Erweiterung der PEP/LVET-Ratio.
35
Abb. 24 Schematische Darstellung der Doppler Intervalle. Index: (a-b)/b wird aus der Messung von
zwei Intervallen berechnet. a = Intervall zwischen Ende des Mitralflusses und dem erneuten Beginn
des Einflusses und b = Ejection Time (ET) des linksventrikulären Ausflusses. Andere mögliche
Intervalle sind isovolumetrische relaxations Zeit (IRT), durch Subtraktion von d (R-Zacke bis zum
Ende des linksventrikulären Ausflusses) von c (R-Zacken bis zum Beginn des Mitralflusses).
isovolumetrische kontraktions Zeit (ICT) wird berechnet durch Subtraktion der isovolumetrischen
relaxations Zeit von a-b. (15)
Einfacher in bekannten Größen ausgedrückt Tei-Index = (MCO – LVET)/LVET. Wobei
MCO für Mitral Valve Closure Open Time, also die Zeit in der die Mitralklappe
geschlossen ist und damit der Mitralfluss null ist.
36
Abb. 25 Pulsed Doppler Aufzeichnung des Mitralflusses (linkes Bild) und linksventrikulärer Ausfluss
(Aortenfluss, rechtes Bild) in normalen Probanden. Der Wert für den Tei-Index ([ICT+IRT]/ET = (ab)/b) ist 0,39. (16)
Abb. 27 zeigt die Messung der für den Tei-Index benötigten Parameter links im 4Kammerblick mit dem PW-Doppler auf der Höhe der Mitralklappen, die Bestimmung der
MCO (a) und rechts mit dem CW-Doppler durch den linksventrikulären Ausflusstrakt
gelegt, die Messung von LVET (b).
Tabelle 8 Grenzwerte für den Tei-Index (22)
Kollektiv
Grenzwert
Normal
0.39 ±0.05
Dilated cardiomyopathy
0.59 ±0.10
In einer Kohorte mit 43 CHF PatientInnen (NYHA ≥2 und linksventrikulären
enddiastolischen Druck ≥16mmHg) und 38 Gesunden (NYHA 1 und normalem
linksventrikulären enddiastolischen Druck 12±3 mmHg) lag der Mittelwert für den TeiIndex in der Kontrollgruppe bei 0,39±0,10 gegenüber 0,60±0,18 (p<0,001) in der CHF
Gruppe. ROC-Analyse ergab mit 0,47 als Cutoff eine Sensitivität von 86% und eine
Spezifität von 82%. Der Index korrelierte wiederum nicht mit Herzfrequenz, systolischem
oder diastolischem Blutdruck, allerdings signifikant jedoch bescheiden mit dem
linksventrikulären enddiastolischen Druck (r=0,46 p<0,01). (16)
Der Doppler Index wurde auch mit dem Katheter überprüft und korrelierte mit diesem gut.
Der Index korrelierte mit dem peak +dP/dt Signal (r = 0.821; p < 0.0001) und diastolische
mit dem peak -dP/dt (r = 0.833; p < 0.001).(15)
37
Auch der prognostische Wert des TI bezüglich des Transplant freien Überlebens wurde
überprüft. Zumindest in 60 PatientInnen mit einer EF < 30% konnte gezeigt werden das
über 24 Monate der kombinierte Endpunkt „death from any cause or emergency heart
transplant“ bei TI > 1.14 mit einer Odds Ratio (OR) von 5.3 signifikant häufiger erreicht
wurde. Bei niedrigerem Cutoff ist der Unterschied nicht eindeutig und nicht stark
ausgeprägt. Damit hat er als unabhängiger Risikofaktor Bedeutung. (114). Für das Risiko
der zukünftigen Entwicklung einer Herzinsuffizienz konnte gezeigt werden, dass der TI ein
unabhängiger Parameter (≥0,91) neben dem Messen der Herzfunktion und den
traditionellen Risikofaktoren ist.
In PatientInnen mit Klappenvitien ist die Aussagekraft des Tei-Index nicht ganz klar. Nach
Klappenrekonstruktion bzw. Ersatz verändert sich der Index, was die veränderte
Hämodynamik im Herzen wiederspiegeln dürfte. Allerdings ist nicht klar warum der Index
bei der Korrektur von Aortenstenose, Aorteninsuffizienz, Mitralstenose zunimmt während
er bei korrigierter Mitralinsuffizienz abnimmt. Inwiefern funktionell wirksame Vitien
schon vor der operativen Korrektur darauf Einfluss nehmen muss noch untersucht werden.
In PatientInnen mit Aortenstenose ist mit erhöhten Werten, zurechnen falls simultan die
Funktion des linken Ventrikels verringert ist. Wenn aber primär eine diastolische
Dysfunktion vorliegt ist der Parameter verringert im Vergleich zur Kontrollgruppe. Auf
jeden Fall ist bei PatientInnen mit dysfunktionalen Herzklappen, bei der Interpretation
besondere V(115)orsichtig geboten(115,116).
Trotz der durchwegs positiven Ergebnisse muss erst gezeigt werden ob der Tei-Index den
Test der Zeit besteht, er prognostisch Robust ist, weite Verbreitung finden kann und
inwiefern er etablierte Methoden ersetzten bzw. verbessern kann.(42) Ein Review aus dem
Jahre 2005 sieht eine differenzierte Anwendung des Index für eine überschaubare Anzahl
an Erkrankungen vor, in denen er verlässlich das Ausmaß der myokardialen Dysfunktion
vorhersagen kann. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass weitere Studien zu seiner
diagnostischen Aussagekraft nötig sind(117).
38
1.4 Vergleich Echokardiographie und Impedanzkardiografie
Da Postuliert wird dass, sowohl mittels Echokardiographie als auch mittels
Impedanzkardiografie (ICG) die Auswurfsleistung des Herzens gemessen werden kann
liegt es nahe diese beiden Methoden zu vergleichen, bzw. zu untersuchen inwieweit die
eine durch die andere Ersetzt werden kann. Schon 1982 wurde die Ermittlung des
Schlagvolumens (SV) durch ICG (SVI) und Echokardiographie (SVE) analysiert. Es konnte
eine hoch signifikante (p < 0,01) Korrelation (r = 0,83) in 6 gesunden Freiwilligen gezeigt
werden und eine Regressionsgleichung für das SVE erstellt werden. Die Aufzeichnung
erfolgte gleichzeitig und beat-to-beat. Außerdem wurde das SV in den Probanden
gesteigert in dem sie auf 80° aufgestellt wurden und ihnen das sympathomimetisch
wirksame Medikament Amezinium oral verabreicht wurde(118). Vom Messaufbau sehr
ähnlich war eine Studie an 6 gesunden Männern und 7 gesunden Frauen. Allerdings
wurden hier noch die STI mittels Phonokardiogramm bestimmt. Je nach Messwert wurden
unterschiedliche Korrelationen erreicht: SV (r = 0,857), LVET (r = 0,841), PEP
(0,727)(119).
In Gesunden und mit aufwendigen gleichzeitigen, beat-to-beat Messungen scheinen die
Methoden vergleichbar zu sein. Sieht man sich retrospektiv klinische Ergebnisse von 13
HF-PatientInnen (NYHA Mittelwert 2,5 ± 0,5) an wie Parrott et. al.(120) so findet man
auch hier eine Korrelation der paarweisen Messungen (Echo und ICG) von 0,85 für die EF.
Es gab insgesamt zwei Messpaare (Echo- und ICG-Messung innerhalb von 45 Tage)
einmal am Anfang der Beobachtung an gemischt Therapie naiven und therapierten
PatientInnen (39% β-Blocker, 46% ACE-Blocker) und einmal nach Therapiestart (100% βBlocker, 92% ACE-Blocker) und nach im Durchschnitt 198 Tage ± 161 Tage. Wobei 10
PatientInnen primär an systolischer HF leiden und auch nur in diesen ein signifikanter
Zusammenhang bestand. Limitationen der Studie sind zum einen die kleine Kohorte und
das retrospektive Design und zum anderen der Zeitabstand zwischen den „Messpaaren“.
(120)
Die Literatur zum Thema ist überschaubar und da wiegt es schwer, dass nicht alle
vorliegenden Studien positive Ereignisse liefern. Eine weitere Studie(121) in 25 Gesunden
fand keine gute Korrelation zwischen Echo und ICG sowohl für EF als auch LVET. Dies
ist insofern erstaunlich, da gleichzeitige Messungen durchgeführt wurden wie
39
oben(118,119). Ein Problem könnte die mangelnde Vergleichbarkeit der ICG-Verfahren
BioZ™(120) und Niccomo™(121) sein.
Die neueste und wohl beste bzw. vergleichbarste Studie stammt aus Schweden. Es wurden
36 ambulante HF-PatientInnen untersucht. Wiederum wurde Echokardiographie und ICG
gleichzeitig durchgeführt. Es konnte nach Gruppeneinteilung eine Assoziation zwischen
drei ICG Parametern für die systolische Funktion und den echokardiographisch
bestimmten Parametern gefunden werden (PEP, LVET, STI). Zwischen CI und EF konnte
keine Assoziation gefunden werden. Diese Ergebnisse bestärken das Misstrauen in die
Übereinstimmung von absoluten Werten von ICG und Echokardiographie(24). Zur
Bewertung dieser Studien ist zu sagen, dass die PatientInnenzahlen niedrig sind und kein
randomisiertes kontrolliertes Design vorlag. Auch das Absetzen der Medikamente vor der
Untersuchung stellt den Wert für die Praxis den diese Studien besitzen in Frage. Da die
ICG in der Vergangenheit bei abnehmender Herzleistung zunehmend schlechtere Werte
lieferte (122-124) sind die Studien an Gesunden wenig aussagekräftig und die einzige
Studie an HF-PatientInnen hatte einen negativen Ausgang was CI und EF betrifft. Damit
komme ich zum Schluss, dass die momentane Datenlage, in Punkto EF, keine
Vergleichbarkeit der Methoden zeigen konnte.
2 Material und Methoden
2.1 Kohorte
Unser Kollektiv besteht aus allen PatientInnen, die am Institut für Herzkreislauf- und
Stoffwechselmedizin in einem Zeitraum von 6 Monaten sowohl echokardiographisch als
auch impedanzspektroskopisch untersucht wurden und zwischen 20 und 90 Jahre alt
waren. Bei mehrfach Messungen am selben Tag wurde jeweils die letzte Messung für den
Termin verwendet. PatientInnen die im Untersuchungszeitraum mehrfach gemessen
wurden, sind nur einmal in die Auswertung eingegangen. Für die Berechnungen für die
Nebenzielgröße NT-ProBNP wurden die PatientInnen ausgeschlossen die am
Untersuchungsdatum keine NT-ProBNP Bestimmung hatten.
Tabelle 9 Diagnosen Kohorte
Diagnose
Hypertonus
KHK
40
N
32
18
Vorhofflimmerarrhytmie
E/E'>=15
DM 1
MINS 1
MINS 2
MINS 3
TRINS 1
TRINS 2
TRINS 3
Aorteninsuffizienz
Aortenstenose
NINS
PAVK
Z.n. Myokarditis
Z.n. Myokardinfarkt
dilatative CMP
Lungenödem
Z.n. Endokarditis
Z.n. Insult
Z.n. TIA
3
43
2
5
10
2
1
9
6
5
2
2
7
2
1
1
1
2
2
2
Wie in Tabelle 9 ersichtlich ist unser Kollektiv sehr heterogen was eine zusätzliche
Herausforderung für unsere Methode darstellt. Allerdings ist dies auch ein Vorteil, da
eventuelle Ergebnisse so auch auf die Praxis übertragen werden können. Insgesamt haben
wir 226 gültige Messpaare einschließen können. Davon lag bei 125 PatientInnen ein NTProBNP Wert vor (Median 142, Minimum 12, Maximum 5149). Die PatientInnen erhielten
zum Zeitpunkt der Messungen bereits ihre jeweilige Therapie.
2.2 Echokardiografie
Alle Untersuchungen und Messungen wurden auf einer Vivid 7® von GE durchgeführt.
Die eingebauten Messfunktionen für die verschiedenen Parameter wurden verwendet und
diese Daten direkt in die Auswertung übernommen.
Die Durchführung der Echokardiografie oblag Prof. Dr. Falko Skrabal mit mehr als 10
Jahren Erfahrung in diesem Bereich und über 3000 durchgeführten Untersuchungen. Alle
Untersuchungen wurden aus dem externen Datenspeicher abgerufen und anschließend vom
Diplomanten vermessen, der hierfür von Prof. Dr. Skrabal eingeschult wurde und auch die
ersten 20 Messungen gemeinsam mit ihm durchführte.
41
2.2.1 Messung der Echoparameter
Die Ejection Fraction als Maß für die systolische Funktion wurde, wann immer von der
Schallqualität her möglich, in der parasternal kurzen Achse (EF 2D M3) und im apikalen
4-Kammerblick (EF M4, EF M5) gemessen. Die internen Messfunktionen dafür wurden
verwendet und jeweils der Ventrikel enddiastolisch und endsystolisch nachgezeichnet.
Abb. 26 Messbeispiel EF (M4, M5) enddiastolisch mit Ausschluss der Papillarmuskeln
42
4
Abb. 27 Messbeispiel EF 2D M3 enddiastolisch auf Höhe der Papillarmuskel. 1-2 intraventrikuläres
Septum (IVSd), 2-3 intraventrikulärer Durchmesser (IVDd), 3-4 Hinterwand des linken Ventrikels
(PW).
Für die diastolische Funktion wurde E/A im apikalen 4-Kammerblick gemessen. Der PWDoppler wurde durch die Mitralklappe gelegt und das Messvolumen auf Höhe der Spitzen
der geöffneten Klappensegel eingestellt. Falls sich kein zufriedenstellendes Signal ableiten
ließ wurde die Position des PW-Dopplers mittels Farbdoppler nachjustiert. Die
verwendeten Messpositionen sind in Abb. 30 eingezeichnet.
43
Abb. 28 4-Kammerblick E/A-Messung. Mit 1 ist der Gipfel der E-Welle und mit 2 der Gipfel der AWelle bezeichnet.
Mittels Tissue Doppler Imaging (TDI) wurde anschließend das E‘ gemessen. Dafür wurde
das PW-Doppler Samplevolume in den septalen Mitralanulus gelegt. In Abb.31 ist die
Messposition mit einem Kreuz eingezeichnet, sie entspricht dem ersten negativen Gipfel
nach dem Nulldurchgang.
44
Abb. 29 E‘ Messung im 4-Kammerblick, der Messpunkt ist mit einem Kreuz eingezeichnet.
Für den Tei-Index oder LIMP (Left Index of Myocardial Performance), wie er von dem
Messprogramm der Vivid 7® genannt wird, muss die Zeit, in der die Mitralklappe
geschlossen ist, gemessen werden (Mitral Closure Open Time - MCO). Dies erfolgt in
derselben Einstellung wie die Messung von E/A. Hier kann man Beginn und Ende des
Flusses durch die Mitralklappe sehen. Messpunkte 1 und 2 in der Abb. 32 markieren den
Schluss und die Öffnung der Mitralklappe bzw. des Mitralflusses.
45
Abb. 30 MCO Messung analog zur E/A-Messung oben Abb. 30. 1 markiert den Schluss und 2 den
Beginn des Mitralflusses.
Falls die Signale von E- und A-Welle nicht sauber abgeleitet werden konnten wurde der
M-Mode durch die Mitralklappe zur Hilfe genommen. 1 markiert den Schluss und 2 das
Wiederöffnen der Mitralklappe.
Abb. 31 Alternative Messung MCO
46
2.3 Elektrisches Messverfahren
Unser Messaufbau ist im Wesentlichen analog zu der Arbeit von Skrabal et. al. (81). Es
handelt sich dabei um eine kombinierte Impedanzspektroskopie und Rheografie. Auf
elektrischem Weg wird die Volumenswelle des Blutes erfasst. Im Gegensatz zur ICG wird
nicht versucht das SV bzw. den CI direkt zu errechnen und auch Körpergröße und Gewicht
gehen nicht in die Formeln ein, die zur Berechnung von Herz- und Kreislaufparametern
dienen.
Ein Unterschied zur Vorarbeit ist, dass wir auf die Hüftelektroden verzichten und auch am
Hals nur noch einseitig Elektroden platzieren und die Messeinheit ein Prototyp war. R, L,
F und N sind im Gegensatz zu normalen EKG-Elektroden als Doppelelektroden
ausgeführt. C1-C6 entsprechen den normalen Brustwandelektroden (Wilson-Ableitungen)
des 12-Kanal-EKG. Die eingezeichneten Elektroden C4r, C5r und C6r wurden nicht
verwendet. Am Hals wurden 2 zusätzliche Klebe-Elektroden angebracht, diese sind der
einzige Unterschied zum normalen EKG. Die weißen Symbole bezeichnen den distal
gelegenen Pol der Doppelelektroden der zur Einspeisung des Messstroms für die
Impedanz- und Rheogramm-Messungen verwendet wird.
47
Abb. 32 Messaufbau Elektrodenplatzierung
2.4 Statistische Methoden
Für die Statistische Auswertung wurden die Daten in eine Excel®-Tabelle eingegeben und
anschließend in IBM® SPSS® Statistics Version 23 importiert. Die Auswertung erfolgt
mittels deskriptiver und induktiver Statistik. Für numerische Daten wurden – abhängig von
der Verteilung – Mittelwerte und Standardabweichungen oder Mediane und Quartile
berechnet. Einige wichtige Zusammenhänge werden dargestellt und Korrelationen und
Signifikanzen ausgerechnet. Es wurde versucht mittels multipler Regression die
Echoparameter aus den elektrischen Parametern zu berechnen. Auch eine Binär logistische
Regression zur NT-ProBNP Schätzung (<200 pg/ml und >600 pg/ml) wurde gerechnet.
48
Mittels ROC-Kurve wurden anschließend die Sensitivität und Spezifität der Methode
berechnet.
3 Ergebnisse – Resultate
Histogramme und Kenngrößen der relevanten Daten.
Abb. 33 Histogram ICF/TBW Left Leg
Abb. 34 Histogram ICF/TBW Right Leg
Die Histogramme zeigen die durch Impedanzspektroskopie gewonnenen Verhältnisse des
Intrazellulären Wassers (ICF Intracellular Fluid) zum Gesamtkörperwasser (TBW) in den
Beinen. Man sieht, dass eine Normalverteilung vorliegt.
49
Abb. 35 Histogram LIMP (Left Index of Myokardial Performance)
Der Tei-Index wird vom Messmodul der GE Vivid 7® als LIMP (Left Index of
Myokardial Performance) bezeichnet. Wir kamen auf den gleichen Mittelwert wie
Weissler (22) für Gesunde. Man sieht auf der rechten Seite Werte über 0,59 die als
pathologisch gelten und das die Normalverteilung dort nicht mehr exakt stimmt. Die
Herzleistung in unserem Kollektiv ist allerdings zu gut als das dieser Effekt die
Normalverteilung stark beeinflussen würde.
Für (12)PEP zu LVET
fand Garrard(12)
Normalwerte von 0.345
(SD ±0.036). Unser
Mittelwert ist etwas
geringer und da wir
unser Kollektiv nicht
aufgeteilt haben ist auch
die SD höher. Der
rechts angedeutet
zweite Gipfel würde bei
einer größeren Anzahl
herzkranker
PatientInnen in unserem
Kollektiv
wahrscheinlich
deutlicher hervortreten
und eine bessere
Diskrimination
ermöglichen.
Abb. 36 Histogram PEP/LVET
1
Abb. 37 Histogram E/E‘
Abb. 38 Histogram logE/E‘
E/E‘ war zuerst rechtsschief verteilt und darum transformierten wir es durch
Logarithmierung in eine Normalverteilung.
2
Abb. 39 Histogramme für die Ejection Fraction Messungen und Fractionalshortening: EF M5, EF M4,
EF 2D M3, FS.
Für die weiteren Berechnungen verwendeten wir, falls nicht anders angegeben, EF M5
aufgrund der besten Ähnlichkeit zur Normalverteilung und höheren Fallzahl als EF M4.
3
Abb. 40 Impedanz Right Leg über Impedanz Left Leg bei 400 kHz
Wie ersichtlich ist die
Korrelation
ausgezeichnet (r = 0,94,
Pearson 2-seitig p <
0,01) und die wenigen
Ausreißer sind
PatientInnen mit
Pathologien. Noch
besser geeignet als die
Impedanzparameter ist
allerdings die
ECF/TBW Ratio um
Pathologien in den
Beinen zu entdecken da
das Extrazellulärvolumen, oft in
diesen PatientInnen
erhöht ist. Z.B.
Thrombose, Postthrombotisches
Syndrom etc.
Auch hier ist die
Korrelation mit r = 0,82
gut und hoch signifikant
(Pearson 2-seitig p <
0,01).
Abb. 41 ECF/TBW Ratio Right Leg über ECF/TBW Ratio Left Leg
4
Abb. 42 ECF/TBW aufgeteilt in 2 Gruppen (<200 pg/ml NT-ProBNP und >600 pg/ml NT-ProBNP)
Wie ersichtlich ist das Extrazellulärvolumen (ECF/TBW) in beiden Beinen in der Gruppe
mit > 600 pg/ml NT-ProBNP erhöht im Gegensatz zur Gruppe mit < 200 pg/ml NTProBNP.
5
Abb. 43 logNTPro-BNP über ECF/TBW in beiden Beinen.
Die Korrelation ist mit einem r von 0,6 hochsignifikant (Pearson 2-seitig p < 0,01).
6
Abb. 44 logNT-ProBNP über Ejection Fraction, li alle Fälle, re alle Fälle E/E‘ < 12
In den Diagrammen sieht man den Zusammenhang zwischen NT-ProBNP und der Ejection
Fraction. Im linken Diagramm sind alle Fälle inkludiert, während im rechten nur Fälle mit
E/E‘ < 12 inkludiert wurden, um alle diastolischen HF auszufiltern bei denen die EF
normal sein sollte. Dadurch lässt sich das r von 0,46 auf 0,47 steigern und beide Ergebnisse
sind Signifikant (li p < 0,01; re p < 0,026).
Abb. 45 logNT-ProBNP über PEP/LVET
Zwischen logNT-ProBNP und PEP/LVET fanden wir nur eine minimale nicht
signifikanten Korrelation (r = 0,16; p < 0,138).
7
Abb. 46 PEP/LVET über Ejection Fraction
Wir konnten eine Korrelation zwischen PEP/LVET und EF zeigen (r = 0,4; p <0,01). Sie
ist zwar nicht so stark wie von Weissler(11) berichtet, allerdings sind unsere Methoden
auch anders (Echokardigrafie im Gegensatz zu Phonokardiogram und ICG).
Abb. 47 LIMP über Ejection Fraction
Die Korrelation für den LIMP war noch schlechter als für PEP/LVET (r = 0,243; p =
0,044).
8
Als nächstes versuchten wir mittels logistischer Regression (binär logistisch) das NTProBNP zu Schätzen. Dafür teilten wir unser Kollektiv in 2 Gruppen (NT-ProBNP < 200
pg/ml und NT-ProBNP > 200 pg/ml). Danach verwendeten wir elektrisch gewonnene
Messwerte um die PatientInnen in eine dieser beiden Gruppen einteilen zu können. Die
verwendete Methode war „Rückwärts: Wald“ mit den Aufnahme und Ausschluss
Wahrscheinlichkeiten von 0,04 und 0,05.
Tabelle 10 logistische Regression Wald (NT-ProBNP < 200 pg/ml; NT-ProBNP > 600 pg/ml)
Aus den sechs Eingangsvariablen blieben drei signifikant in der Gleichung.
Variablen in der Gleichung
Regressionsk
oeffizientB
Schritt
1a
DZDZBothLegs_195
Schritt
Sig.
Exp(B)
1,208
1
,272
,000
ECFTBWBothLegs_196
1,570
,911
2,970
1
,085
4,806
dzdtBothArmsMean_198
7,973
9,502
,704
1
,401
2901,714
amp_C_TH_ohm_45
-16,875
11,490
2,157
1
,142
,000
REMAT_LVET_122
16,202
8,938
3,286
1
,070
10874734,005
-29,311
16,063
3,329
1
,068
,000
-5,315
3,995
1,770
1
,183
,005
1,574
,815
3,732
1
,053
4,825
amp_C_TH_ohm_45
-15,340
9,885
2,408
1
,121
,000
REMAT_LVET_122
14,716
7,760
3,596
1
,058
2461610,998
-28,248
14,077
4,027
1
,045
,000
3,972
DZDZBothLegs_195
Konstante
Schritt
df
13,572
ECFTBWBothLegs_196
3a
Wald
-14,917
Konstante
2a
Standardfehler
1,379
,554
6,194
1
,013
amp_C_TH_ohm_45
-12,984
6,303
4,244
1
,039
,000
REMAT_LVET_122
12,721
5,349
5,656
1
,017
334749,936
-30,213
11,724
6,641
1
,010
,000
ECFTBWBothLegs_196
Konstante
a. In Schritt 1 eingegebene Variablen: DZDZBothLegs_195, ECFICFBothLegs_196, dzdtBothArmsMean_198,
amp_C_TH_ohm_45, PEP_LVET_122.
1. ECFTBWBothLegs ist ein Maß für das Extrazellulärvolumen in den Beinen und
sollte bei Herzinsuffizienz erhöht sein, selbst wenn noch keine klinisch sichtbaren
Ödeme vorhanden sind. (Erst ab 2,5 bis 3 Liter klinisch erkennbar(125))
2. Amp_C_TH_ohm ist die Amplitude der Impedanz des Thoraxsegments und sollte
mit der Änderung des thorakalen Flüssigkeitsgehalts einhergeht.
3. REMAT_LVET ist ein Verhältnis das den STI PEP/LVET ähnlich ist. Im
Gegensatz zu PEP wird REMAT (R Electromechanical Activation Time) allerdings
vom R weg gemessen und PEP vom Q des QRS-Komplexes.
9
Tabelle 11 Klassifizierungstabellea
Vorhergesagt
BNPCNkleiner200ist1Groesser600
ist2_15
Beobachtet
Schritt 1
1
BNPCNkleiner200ist1Groess 1
er600ist2_15
2
Prozentsatz der
2
Richtigen
40
1
97,6
1
8
88,9
Gesamtprozentsatz
Schritt 2
96,0
BNPCNkleiner200ist1Groess 1
er600ist2_15
2
40
1
97,6
1
8
88,9
Gesamtprozentsatz
Schritt 3
96,0
BNPCNkleiner200ist1Groess 1
er600ist2_15
2
40
1
97,6
1
8
88,9
Gesamtprozentsatz
96,0
a. Der Trennwert lautet ,500
Die Klassifizierungstabelle liefert für unsere Population ein starkes Ergebnis für die
Voraussagekraft von NT-ProBNP aus diesen drei Variablen. Die Zuordnung zur Gruppe 1
(< 200 pg/ml NT-ProBNP) konnte mit einer Richtigkeit von 97,6% gemacht werden und
die Zuordnung zur Gruppe 2 (> 600 pg/ml NT-ProBNP) ist zu 88,9% richtig.
10
Abb. 48 ROC Kurve für die Schätzung von NT-ProBNP < 200 ng/ml
Wegen dieser guten Ergebnisse versuchten wir noch eine Einteilung in die Gruppen (EF <
50% und > 50%) anhand der elektrischen Parameter vorzunehmen. Die Regressionsanalyse
wurde analog zu oben durchgeführt und es wurden die gleichen Eingangsvariablen
verwendet. Erstaunlicherweise kamen wir in diesem Fall zu keinem guten Ergebnis. Haug
et. al.(126) hatten zuvor, wie auch wir oben, eine Korrelation zwischen BNP und EF
gefunden und so könnte man glauben, dass auch wir eine Korrelation finden müssten. Die
Messungen wurden allerdings in der Studie mit Rechts- und Linksherzkatheter gemacht
und die PatientInnen mussten 16 Stunden zuvor ihre Medikamente absetzen.
11
Tabelle 12 logistische Regression Wald (EF < 50% ; EF > 50%)
Variablen in der Gleichung
Regress
Schritt 1a
DZDZBothLegs_195
,140
,039
1
,843
1,028
-1,508
1,442
1,094
1
,296
,221
amp_C_TH_ohm_45
,241
1,098
,048
1
,826
1,273
REMAT_LVET_122
,656
1,740
,142
1
,706
1,928
2,190
3,517
,388
1
,533
8,936
-2,135
1,531
1,946
1
,163
,118
-1,366
1,251
1,193
1
,275
,255
amp_C_TH_ohm_45
,215
1,091
,039
1
,844
1,240
REMAT _LVET_122
,688
1,727
,159
1
,690
1,990
2,821
1,523
3,432
1
,064
16,792
-2,112
1,523
1,922
1
,166
,121
-1,278
1,165
1,204
1
,273
,279
,690
1,723
,160
1
,689
1,994
2,901
1,465
3,919
1
,048
18,195
-2,230
1,499
2,211
1
,137
,108
-1,147
1,119
1,052
1
,305
,317
3,020
1,441
4,393
1
,036
20,482
-3,156
1,202
6,892
1
,009
,043
2,303
1,234
3,482
1
,062
10,005
DZDZBothLegs_195
Konstante
DZDZBothLegs_195
dzdtBothArmsMean_19
8
REMAT _LVET_122
Konstante
DZDZBothLegs_195
dzdtBothArmsMean_19
8
Konstante
Schritt
Exp(B)
,028
8
5a
Sig.
,134
dzdtBothArmsMean_19
Schritt
df
,223
Konstante
4a
Wald
1
8
Schritt
dfehler
1,487
dzdtBothArmsMean_19
3a
fizientB
1,649
6
Schritt
Standar
-2,011
ECFTBWBothLegs_19
2a
ionskoef
DZDZBothLegs_195
Konstante
a. In Schritt 1 eingegebene Variablen: DZDZBothLegs_195, ECFICFBothLegs_196,
dzdtBothArmsMean_198, amp_C_TH_ohm_45, PEP_LVET_122.
Wie ersichtlich gehen außer DZDZBothLegs (Amplitude des Rheograms Mittelwert beide
Beine) keine weiteren Variablen in die logistische Regression ein.
12
Tabelle 13 logistische Regression Wald Klassifizierungstabellea
Vorhergesagt
M_EF_1_ueber50_2_unter50
Beobachtet
Schritt 1
1,00
Prozentsatz der
2,00
Richtigen
M_EF_1_ueber50_2_unter5
1,00
48
1
98,0
0
2,00
11
7
38,9
Gesamtprozentsatz
Schritt 2
82,1
M_EF_1_ueber50_2_unter5
1,00
48
1
98,0
0
2,00
10
8
44,4
Gesamtprozentsatz
Schritt 3
83,6
M_EF_1_ueber50_2_unter5
1,00
47
2
95,9
0
2,00
11
7
38,9
Gesamtprozentsatz
Schritt 4
80,6
M_EF_1_ueber50_2_unter5
1,00
47
2
95,9
0
2,00
11
7
38,9
Gesamtprozentsatz
Schritt 5
80,6
M_EF_1_ueber50_2_unter5
1,00
47
2
95,9
0
2,00
14
4
22,2
Gesamtprozentsatz
76,1
a. Der Trennwert lautet ,500
Anhand dieser Variable (DZDZBothLegs) ist es nicht möglich die EF größer/kleiner 50 zu
klassifizieren.
4 Diskussion
Die vorliegende Untersuchung kam zu folgenden interessanten Resultaten.
4.1 Nullhypothese, Alternativhypothese
Unsere Hauptzielgröße war die Globale Myokardiale Pumpfunktion (Auswurfraktion, EF,MMode, 2D, 2D Simpson Monoplan), Myokardialen Performance Index (Tei-Index), Fraktional
Shortening (FS), Messparameter für die Diastolische Funktion (E/A,E/E‘)). Wie oben
ersichtlich konnten wir keinen signifikanten Zusammenhang zwischen den Rheogrammen und
anderen elektrischen Parametern zeigen. In der multiplen Regressionsanalyse fielen alle
elektrischen Variablen, die zur Schätzung der globalen myokardialen Pumpfunktion
gedacht waren als nicht korrelierend oder nicht signifikant raus. Auch eine logistische
Regression mit den Gruppen EF <50% und EF >50% lieferte kein signifikantes Ergebnis.
Darum müssen wir unsere Primärhypothese (Die Schätzung der Herzleistung über segmentale
13
Impedanzspektroskopie ist nicht möglich) annehmen und die Alternativhypothese (Es ist
möglich mittels segmentaler Impedanzspektroskopie die EF (gemessen mittels
Echokardiographie) auf +/-10% genau zu schätzen) verwerfen.
4.2 Systolische Zeitintervalle (STI) zu Ejection Fraction (EF)
Bei unserer Untersuchung der Systolischen Zeitintervalle konnten wir einen signifikanten
(p < 0,01) Zusammenhang von PEP/LVET zur Ejection Fraction (EF) zeigen (Abb. 48).
Die Korrelation war mit r = 0,4 (p < 0,01) deutlich geringer als von Weissler(127),
Garrard(12) und Cokkinos(109) berichtet. Diese Arbeiten kamen auf ein r von circa 0,9.
Dazu muss gesagt werden, dass der Messaufbau sehr unterschiedlich war. Mittels
Carotispulskurve, Phonokardiogramm und EKG wurden die STI bestimmt und dann
mittels Farbstoffverdünnungsmethode oder Radionukleotidverfahren bestimmter EF
verglichen. Möglicherweise ist die Medikation in unserer Kohorte eine Erklärung für diese
Diskrepanz, da in den oben zitierten Arbeiten entweder medikamentenaive untersucht
wurden oder die Therapie abgesetzt wurde. Durch die Therapie hätten die PatientInnen
bessere Werte als man von ihrer EF bzw. PEP/LVET erwarten würde. Außerdem ist unser
Kollektiv sehr heterogen so, dass sich gute und schlechte Werte in der Statistik aufheben
und den Zusammenhang verschleiern. Um der Ursache auf den Grund zu gehen müsste
man zeigen, dass die STI in einem beliebigen Kollektiv die propagierte Korrelation
aufweist.
4.3 Tei-Index (LIMP) zu Ejection Fraction (EF)
Zwischen Tei-Index (bzw. LIMP wie er vom Messmodul der Vivid7® genannt wird) und
EF sollte ähnlich wie bei PEP/LVET zur EF ein Zusammenhang bestehen. Die Korrelation
von LIMP zur EF war noch schlechter als mit PEP/LVET mit einem r von nur 0,24
allerdings noch signifikant mit p = 0,044. Man kann davon ausgehen, dass die Korrelation
ebenfalls wegen der Medikamenteneinnahme weniger gut ist als in der Literatur
beschrieben. Der zusätzlich gemessenen Parameter (MCO) ist wiederum mit einem
Messfehler behaftet ist. Zusätzlich haben wir PatientInnen mit Klappenvitien in unserem
Kollektiv und in diesen ist die Aussagekraft des Tei-Index nicht klar. In der Literatur
konnte ich keine direkte Korrelation zur Ejection Fraction finden, außer einer Studie an
Schweinen (r = -0.85, p < 0.001)(128). Wie Pellett et. al. schrieb muss die Rolle des TeiIndex weiter untersucht werden bevor er in die alltägliche Praxis eingeführt werden
14
kann(129). Unsere Ergebnisse stellen stark in Frage, ob der Tei-Index in einem gemischten
Kollektiv entsprechend einer durchschnittlichen internistischen Praxis einen Vorteil bringt.
4.4 Right Leg / Left Leg Impedanz und ECF/TBW
Analog zur Vorarbeit (81) konnten wir die gute Korrelation von ECF zu TBW zeigen
(Abb. 42). Unsere Korrelation war zwar etwas geringer mit r = 0,82 (p < 0,01) gegenüber r
= 0,98 (p < 0,001) das Messsegment war allerdings auch nicht exakt gleich definiert, da
wir keine Hüftelektroden verwendeten. Darum ist es umso erstaunlicher, dass wir sehr
ähnliche Ergebnisse zeigen konnten. Die Impedanzwerte bei 400 kHz (Abb. 43) von
linkem und rechtem Bein korrelierten mit einem r von 0,94 (p < 0,01) und alle
PatientInnen, die außerhalb des 95% Konfidenzintervall lagen, waren pathologisch. Dies
sollte es ermöglichen pathologisch erhöhtes ECF z.B. im Rahmen von Thrombosen, post
thrombotisches Syndrom, venöser Insuffizienz aber auch Lymphödeme zuverlässig zu
entdecken. Dafür sind aber weitere Studien notwendig, da wir nur eine kleine Anzahl an
pathologischen Werten hatten. Außerdem konnten wir zeigen, dass PatientInnen mit einer
höheren ECF/TBW-Ratio auch ein höheres NT-ProBNP haben. (r = 0,6; p < 0,01; Abb. 45)
4.5 NT-ProBNP zu EF
In Abb. 46 ist der Zusammenhang zwischen NT-ProBNP und EF dargestellt. Erstaunlich
war, dass die Korrelation kaum besser wurde wenn wir die diastolischen
Herzinsuffizienzen ausfiltern (r = 0,46 gegenüber von 0,47). Man würde einen viel
stärkeren Zusammenhang vermuten aber anscheinend haben unsere diastolichen HF
PatientInnen häufig einen systolischen Anteil. Außerdem scheint die Datenlage zu diesem
Zusammenhang nicht eindeutig zu sein. Vier Studien fanden einen Zusammenhang
zwischen EF und BNP in ihren jeweiligen Kollektiven (131-134). Eine andere Studie(130)
an 111 PatientInnen (61 HF-PEF und 50 HF-REF) fand keinen einzelnen Echoparameter
der mit BNP korrelierte. Es konnte erst dann ein Zusammenhang gezeigt werden wenn
PatientInnen-Gruppen nach EF-Bereichen definiert wurden. Diese Zusammenhänge fanden
wir in unserem Kollektiv nicht. Wahrscheinlich da wir nicht ausschließlich HF
PatientInnen hatten bzw. selbst unsere HF PatientInnen in ihrer Erkrankung noch zu wenig
fortgeschritten sind. In der HF-REF Gruppe fand man eine Korrelation mit longitudinal
und circumferential strains. Der Strain wurde von uns nicht untersucht und darum können
wir dazu keine Aussage in unserem Kollektiv machen. Erstaunlich ist aber, dass keine
Korrelation zur Ejection Fraction gefunden wurde. Eine mögliche Erklärung wäre, dass der
15
molekulare Strain oder Stretch nicht unbedingt mit der EF zu tun haben muss. BNP wird
durch zellulären Stretch (Stretch-Release Hormon) ausgeschüttet dem gegenüber ist nicht
anzunehmen, dass die EF ein Maß für den zellulären Stretch darstellt. Daher ist ein
Zusammenhang zwischen EF und BNP nicht unbedingt zu erwarten.
4.6 NT-ProBNP Schätzung mittels logistischer Regression
Eine logistische Regressionsanalyse lieferte unsere bedeutsamste Entdeckung. Wir teilten
unser Kollektiv in zwei Gruppen. Eine mit unter 200 pg/ml NT-ProBNP als Gesunde und
eine mit >600 p/ml NT-ProBNP als Kranke. Ausschluss von diastolischen
Herzinsuffizienzen mittels E/E‘ von über 12 bzw. über 15 hatte keine Auswirkung auf das
Ergebnis und wurde deshalb nicht gemacht. Von allen eingegebenen Variablen blieben
signifikant ECF/TBW Beide Beine (p = 0,013), Amplitude der Thoraximpedanz (p =
0,039), EMAT/LVET (Electro Mechanical Activation Time p = 0,017) und eine Konstante
(p = 0,010). Die dazugehörende Klassifizierungstabelle und eine anschließende ROCKurven Berechnung lieferte eine Sensitivität von 97,6% für ein NT-ProBNP unter 200
pg/ml und eine Sensitivität von 88,9% für ein NT-ProBNP über 600 pg/ml.
Neue Erkenntnisse aus unserer Untersuchung sind unter anderem:
1. Kein Zusammenhang des echokardiografisch bestimmten Parameters EF und den
impedanzrheografischen Parametern. (mit Ausnahme von DZDZBothLegs)
2. Schätzung von BNP durch impedanzrheografische Parameter mit hohem negativ
prädiktivem Wert.
3. Ausgezeichnete Übereinstimmung des elektrischen Parameters ECF/TBW in
beiden Beinen und seine Abweichung bei Pathologien.
Was könnte in Zukunft zur weiteren Untersuchung dieser Methoden verbessert werden?
Erstens sollte eine weitere Studie prospektiv durchgeführt werden. Es wäre wichtig das
Kollektiv dann auch noch über einen längeren Zeitraum nach Studienabschluss zu
beobachten um einen Prognostischen Wert der elektrischen Parameter zu entdecken bzw.
zu bestätigen.
In der Methodik sollte die Zeit zwischen den Untersuchungen standardisiert werden oder
noch besser simultan durchgeführt werden. Auch die Liegezeit vor der Untersuchung sollte
16
immer gleich sein. In zukünftigen Studien sollte untersucht werden inwiefern die
beobachteten Effekte von der Untersuchungssituation abhängig sind. Der gesteigerte
Sympathikotonus könnte ähnlich wie bei der Blutdruckmessung einen Einfluss haben
(112). Obwohl der Großteil unserer PatientInnen nüchtern war, haben wir dies und auch
die momentane Therapie nicht in unsere Daten aufgenommen bzw. nicht explizit gefordert,
was auch durch das retrospektive Design nicht möglich war. In der Messung der STI
könnte es von Nutzen sein diese suprasternal zu bestimmen wie es eine Gruppe um
Cybulksi (119) getan hat, die den Aortenfluss in der aufsteigenden Aorta gemessen hatten.
Unser Kollektiv war kardial zum Großteil gesund und dadurch könnten manche Effekte
abgeschwächt sein, die nur in fortgeschrittenen Stadien der Herzinsuffizienz auftreten bzw.
andere Effekte gar nicht gefunden werden. Viele der Vorstudien setzten auch vor den
Untersuchungen die Medikamente ab bzw. pausierten diese, was wir aufgrund des
retrospektiven Designs nicht tun konnten. Bei uns waren therapierte und
medikamentennaive in einer Gruppe. Dass wir trotz dieser Limitationen gute Ergebnisse
erzielten, sollte der Robustheit der Methode angerechnet werden. Wir haben nicht für
Blutdruck, Herzfrequenz (es geht nicht aus dem Manual der Vivid7® hervor ob dies
automatisch durchgeführt wird), Mitralinsuffizienz oder Geschlecht korrigiert, bzw. wegen der
geringen Anzahl von schwer kranken Probanden, diese Gruppen nicht gesondert
untersucht(11,12).
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass in einem heterogenen Kollektiv einer
internistischen Praxis zwar keine Abschätzung von Echoparametern jedoch eine
Abschätzung des NT-ProBNP durch impedanzrheografische Untersuchungen möglich ist.
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