Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Fakultät Elektrotechnik Labor Mess- und Elektrotechnik Laborleiter: Prof. Dr. Ing. Uelzen Versuch 3: Laborbetreuer: Netzwerkanalyseverfahren 1. Teilnehmer: Matrikel-Nr.: 2. Teilnehmer: Matrikel-Nr.: Datum Durchf. Gruppen-Kennz. Tln. Vorbereitung Durchführung Bericht Gesamtnote 1. 2. Der Laborbericht soll auch bzgl. formaler Mängel durchgesehen und bewertet werden: ja ◦ nein ◦ Lernziele: • Selbstständige Analyse eines Gleichstromnetzwerks mit mehreren Quellen mittels ausgewählter Verfahren. • Aufstellung der Leistungsbilanz für ein Gleichstromnetzwerk. • Planung und selbstständige, zeiteffiziente Durchführung der Messung von Spannungen, Strömen und widerständen in einem Netzwerk. • Berechnung und ggf. fundierte Diskussion der absoluten und relativen Abweichung der Messwerte gegenüber den dazugehörigen Rechenwerten. 1 Einarbeitung in das Netzwerk V 1.1) Melden Sie sich bitte im Anschluss an Versuch 2 beim Laborpersonal und lassen sich Ihr individuelles Netzwerk, das Sie berechnen und ausmessen sollen, aushändigen. Am Ende des Versuchstermins muss der vollständige Bericht unaufgefordert abgegeben werden! Ihr individuelles Netzwerk hat folgende Eigenschaften: • Der Graph des Netzwerks entspricht dem in Bild 1.1 dargestellten Graphen, wobei aber ein Zweig entfernt wurde. (Der Knoten γ wird beim Versuch teilweise mit κ bezeichnet). • Es enthält Abbildung 1.1: Graph des vollständigen Netzwerks mit Knoten- und Zweigbezeichnungen 4. September 2017 – in jedem Zweig mindestens einen Widerstand – 4 Spannungsquellen (A-D) 1 von 5 V 1.2) Arbeiten Sie sich anhand der folgenden Erläuterungen und [1] in die Funktion und Bedienung des Gerätes ein, mit dem die beiden in diesem Versuch verwendeten Netzwerke realisiert werden. Die Zahlen in Klammern in der folgenden Liste beziehen sich auf die Beschriftung des Bildes in [1]. Falls Sie nach dem gründlichen Durcharbeiten dieser Versuchsanleitung noch Fragen haben, besuchen Sie bitte rechtzeitig vor dem Versuch die Sprechstunde des Laboringenieurs zur Klärung von Fragen. Bei der Versuchsdurchführung muss das Gerät über den Trenntrafo (27-XX) betrieben werden. Das Gerät hat folgende Merkmale: • Der Hauptschalter für die Spannungsversorgung befindet sich auf der Geräterückseite. • An den gelben Buchsenpaaren (4) sind die Zweige aufgetrennt. So wird eine Messung der Zweigströme ermöglicht. • Die Spannungsquellen befinden sich in den Zweigen dort, wo die Kippschalter (7) eingebaut sind. Mit den Kippschaltern können die Quellen aktiviert oder deaktiviert werden. Eine Quelle ist aktiv, wenn der ihr zugeordnete Kippschalter sich in der mit einem roten Punkt gekennzeichneten Stellung befindet. Die Spannungsquellen A bis C liefern jeweils im Spannungsbereich von 4 V bis 12 V mit den Drehknöpfen (2) einzeln einstellbare Spannungen. Der Akkumulator D liefert ca. 6, 35 V bei einem Maximalstrom von ID,max = 200 mA. • Die Messung der Spannung der Quellen ist mittels der grünen (5) bzw. gelben (4) Buchsen auf beiden Seiten der Kippschalter (7) möglich. • Die Widerstände Rx befinden sich an den Stellen im Netzwerk, an denen die zugehörigen Drehschalter (6) eingebaut sind. Für die Schalterpositionen von 0 bis 10 gilt: Rx = 100 · Positionsnummer. Hiervon abweichend gilt für die Position 11: Rx = 2 kΩ. • Zur Zuordnung der Spannungsquellen zu den Zweigen des Netzwerks und zur Wahl der Polarität der Quellen befinden sich am rechten Rand des Gerätes Drehschalter (1) und Kippschalter (3). Die Ziffern an den Drehschaltern bezeichnen die Zweignummern (1...8, siehe Bild 1.1), in die die jeweilige Quelle geschaltet wird. Steht der Kippschalter auf +, so ist die Quellenspannung positiv, in der Stellung - ist sie negativ. Jegliche Änderungen an der Verdrahtung des Netzwerks dürfen nur durchgeführt werden, wenn sich der Hauptschalter des Gerätes in der Stellung AUS befindet. (Das Einstellen der Quellenspannung ist erlaubt.) 4. September 2017 2 von 5 V 1.3) Stellen Sie für das Netzwerk aus Bild 2.1 das vollständige Gleichungssystem zur Berechnung aller Zweigströme mit Hilfe der Kirchhoffschen Sätze auf und lösen Sie es mit einem beliebigen Verfahren oder Programm. V 1.4) Berechnen Sie für das Netzwerk aus Bild 2.1 mittels PSPICE alle Zweigströme sowie die Potentiale der echten und unechten Knoten gegenüber dem Bezugsknoten δ. Nehmen Sie die von Ihnen eingegebene Schaltung in den Laborbericht auf. Jegliche Änderungen an der Verdrahtung der Netzwerks dürfen nur durchgeführt werden, wenn sich der Hauptschalter des Gerätes in der Stellung AUS befindet. (Das Einstellen der Quellenspannung ist erlaubt.) 2 Überprüfung der Funktion des Versuchsaufbaus D 2.1) Bauen Sie das in 2.1 dargestellte Testnetzwerk vollständig mit allen erforderlichen Messgeräten und Einstellungen auf, sodass nur noch Spannungsquellen nach Ausgabe des Netzkabels eingestellt werden müssen. Führen Sie ihren Aufbau dem Laborpersonal zur Überprüfung vor. Falls Sie beim Aufbau so erhebliche fachliche Schwierigkeiten haben sollten, dass eine erfolgreiche Durchführung des Versuches nicht zu erwarten oder eine Beschädigung von Geräte zu befürchten ist, muss die Bearbeitung des Laborversuchs abgebrochen werden. Wenn der Aufbau fehlerfrei ist, erhalten Sie das Netzkabel für das Gerät. Schalten Sie den Hauptschalter des Gerätes ein und stellen Sie die Quellenspannungen der einstellbaren Spannungsquellen mittels je eines Multimeters (10-XX), (11-XX) und (12-XX) unbedingt genau ein. Messen Sie danach polaritätsrichtig den Strom I2 mit dem Digitalmultimeter (DMM) KeySight U1242C (1-XX), I8 mit dem DMM (2-XX) sowie polaritätsrichtig die Spannung Uγδ mit dem DMM (3-XX). Messen und protokollieren Sie die Spannung Uq5 mittels des DMM (4-XX). Beachten Sie, dass die DMM unterschiedliche Eingangsbuchsen für Strom- und Spannungsmessung haben. • R1 = 800 Ω, R2 = 100 Ω • R3 = 800 Ω, R4 = 200 Ω • R5 = 100 Ω, R6 = 100 Ω • R7 = 300 Ω, R8 = 500 Ω • Uq1 = 8 V, Uq2 = 10 V • Uq3 = 6 V, Uq5 = 6, 35 V (Akku) Abbildung 2.1: Testnetzwerk Versuch 3 Zeigen sie Ihre Messwerte dem Laborpersonal. Wenn die Messwerte richtig sind, erhalten sie im Feld unter Bild 2.1 ein Testat als Bestätigung. Nach Abschluss aller Messungen sind alle Quellen auf die Position 0 bzw. auf die Position ohne Beschriftung zurückzustellen. Sollte Ihr Netzwerk während der Versuchsdurchführung Fehler aufweisen, erhalten Sie vom Laborpersonal ein Ersatznetzwerk. Bei mehr als 3 Fehlversuchen muss die Bearbeitung des Laborversuchs abgebrochen werden. 4. September 2017 3 von 5 Gruppenkennzeichen: Testat zu Teil 2: 3 Maschenstromanalyse, Leistungsbilanz (gilt für individuell ausgegebenes Netzwerk) V 3.1) Wählen Sie einen vollständigen Baum für Ihr ausgegebenes Netzwerk und zeichnen Sie die von Ihnen gewählten Maschenströme zur Berechnung des Netzwerkes mittels der Maschenstromanalyse ein. Stellen Sie alle zur Berechnung der Zweigströme erforderlichen Gleichungen auf. Lösen Sie das lineare Gleichungssystem mit einem beliebigen Verfahren oder Programm. V 3.2) Stellen Sie nachvollziehbare Leistungsbilanzen für Ihr ausgegebenes Netzwerk a) in allgemeiner (d.h. von den berechneten Zahlenwerten unabhängiger) Form und b) mit den errechneten Zweigströmen auf. Erläutern Sie Ihren Ansatz. D 3.1) Bauen sie Ihr ausgegebenes Netzwerk auf. Stellen Sie die Quellenspannungen der einstellbaren Spannungsquellen mittels je eines Multimeters (10-XX), (11-XX) und (12-XX) ein. Messen und protokollieren Sie die Spannung des Akkus mittels des DMM (4-XX). D 3.2) Messen Sie nacheinander polaritätsrichtig mit einem DMM in sinnvollen Messbereichen alle Zweigströme in Ihrem Netzwerk. Zeigen Sie einen der Messwerte dem Laborpersonal und lassen Sie diesen Wert abzeichnen. Protokollieren Sie die tatsächliche Spannung des Akkus. D 3.3) Messen Sie in einem von Ihnen ausgewählten Zweig den Strom und die Spannung über dem zugehörigen Widerstand. Trennen Sie diesen Zweig auf und ersetzen den Widerstand durch einen externen Widerstand (30-XX), der den Zustand des Netzwerks nicht verändert. Messen Sie den Zweigstrom und die Spannung über dem neuen Widerstand und bestimmen in beiden Fällen die umgesetzte Leistung. Tragen Sie diese Werte in Tabelle 3.2 ein und lasse diese durch das Laborpersonal abzeichnen. Tabelle 3.1: Ausgewählter Zweig Zweig Widerstand Tabelle 3.2: Gemessene Größen Interner Widerstand externer Widerstand Strom Spannung umgesetzte Leistung Testat zu D 3.3: 4. September 2017 4 von 5 A 3.1) Vergleichen Sie die Messergebnisse für den Internen und externen Widerstand. Berechnen Sie die absoluten und relativen Abweichungen zwischen den Werten und diskutieren Sie mögliche Ursachen unerwarteter Abweichungen. Wie wirken sich Abweichungen der Messwerten für Strom und Spannung auf die Abweichung der berechneten Leistungen aus? (Hinweis die einzelnen Messwerte können als Summe aus dem wahren Wert und der absoluten Abweichung aufgefasst werden) A 3.2) Vergleichen Sie die Ermittelten Leistungen mit den Ergebnissen Ihrer Leistungsbilanz. Diskutieren Sie mögliche Ursachen unerwarteter Abweichungen. A 3.3) Haben Sie eine die Messung am externen Widerstand Spannungs- oder Strom-richtig durchgeführt? Begründen Sie ihre Auswahl. 4 Knotenpotentialanalyse (gilt für individuell ausgegebenes Netzwerk) V 4.1) Stellen Sie das zur Berechnung der Knotenpotentiale Ihrer Schaltung erforderliche lineare Gleichungssystem sowie die zur Berechnung der Zweigströme erforderlichen Gleichungen auf. Als Bezugsknoten ist der Knoten δ zu wählen. Lösen Sie die Gleichungen mit einem Verfahren oder Programm Ihrer Wahl. Bestimmen Sie auch die Potentiale der unechten Knoten. D 4.1) Messen Sie nacheinander polaritätsrichtig mit einem DMM die Potentiale der echten und unechten Knoten in Ihrem Netzwerk gegenüber dem Bezugsknoten δ. Zeigen Sie einen der Messwerte dem Laborpersonal und lassen Sie diesen Wert abzeichnen. Messen und protokollieren Sie die Spannung des Akkus mittels DMM (4-XX). A 4.1) Stellen Sie in einer Tabelle die gemessenen den berechneten Potentialen gegenüber. Berechnen Sie die absoluten und relativen Abweichungen und diskutieren Sie die möglichen Ursachen unerwartet großer Abweichungen. 5 Rückmeldung zum Inhalt des Laborversuchs A 5.1) Was hat Ihnen an diesem Versuch besonders gut gefallen? A 5.2) Welche konkreten Verbesserungsvorschläge haben Sie für diesen Versuch? Besonderer Dank gilt Prof. Dr. Ose und Prof. Dr. Harriehausen für die Mitarbeit an der Erstellung dieses Versuchs. Literatur [1] Steiger, U.: Gerätebeschreibung Netzwerk zum Versuch V3. Wolfenbüttel: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fakultät Elektrotechnik, 2011. https: //www.ostfalia.de/export/sites/default/de/pws/meierph/Lehre/Labore/Labor_MET/ GeraetebeschreibungenPDF/Netzwerk_Versuch5_v3.pdf, Abruf: 6.10.2016 4. September 2017 5 von 5