Friedensgebete Auf den Punkt gebracht Sich erinnern – nicht vergessen Jüdisches Friedensgebet * Shalom. Schenk Frieden, Wohlfahrt, Segen, Gnade, Güte und Barmherzigkeit allen Menschen. Herr, segne uns, uns alle gemeinsam, mit dem Licht Deines Angesichts, denn es ist Dein Licht in dunklen Zeiten, das uns Segen und Barmherzigkeit, Leben und Frieden schenkt. Gib uns Kraft und Mut, nach diesen Segnungen zu verlangen und sie mit unseren Mitmenschen zu teilen. Gepriesen seist Du, o Gott, der Du Dein Volk mit Deinem Frieden segnest, überall und zu allen Zeiten. (Wir betrachten den weißen Punkt.) (Für diesen Morgenimpuls bringen alle ein Stofftaschentuch mit. Zu Beginn werden alle eingeladen, einen Knoten in das Taschentuch zu machen. Wenn nötig, kann die Bedeutung des Knotens erklärt werden: Menschen machen sich einen Knoten ins Taschentuch, um sich an etwas Wichtiges zu erinnern.) Ich erinnere mich an diesem Morgen an: Christliches Friedensgebet (aus der franziskanischen Tradition.) Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens; dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Freude bringe, wo Traurigkeit wohnt; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert. Islamisches Friedensgebet * Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen. Lob sei Gott, dem Herrn der Welten, dem König am Tage des Gerichts, dem Allbarmherzigen, dem Allerbarmer. Dich beten wir an, und zu Dir flehen wir um Hilfe. Führe uns den geraden Weg, den Weg derer, denen Du gnädig bist, nicht derer, denen Du zürnst, noch derer, die irregehen. Gott, Du bist Friede, Friede geht aus von Dir, und Friede kehrt zu Dir zurück. Gewähre uns, Gott, in Frieden zu leben und in die Wohnung des Friedens einzugehen. Gesegnet bist Du, unser Herr und Höchster, Gott der Herrlichkeit und der Barmherzigkeit. * (aus Stefan Federbusch, Friedens-Gebete, Kevelaer 2003, S. 132) Beten in der Schule Wenn wir Schwarz sehen, dann öffne unsere Augen für die Leuchtpunkte des Lebens. (An dieser Stelle kann eingeladen werden, das Bild zu betrachten und dem „weißen Punkt“ Namen zu geben. Wenn es die Situation erlaubt, können die Schülerinnen und Schüler den Satz ergänzen: „Ein Lichtblick an diesem Morgen ist für mich…“) Wir danken für die Augenblicke an diesem Morgen, die für uns kleine oder große Lichtblicke sind. Lass uns entdecken, wo wir für andere in unserer Schule Licht in den Alltag bringen, ängstliche Mitschülerinnen und Schüler ermutigen können, Verzweifelten Hoffnung und Vertrauen schenken und Traurige erfreuen können. Weitere Informationen zum Herunterladen gibt es auf www.bistum-muenster.de/schulgebet Freundinnen und Freunde, die ich heute treffen werde; an einen Menschen, von dem ich weiß, dass ihm heute etwas Schwieriges bevorsteht; an eine Nachricht im Radio oder Fernsehen; an eine Aufgabe, die ich heute unbedingt erledigen muss; an ein Wort, dass mir am Morgen meine Mutter, mein Vater oder ein anderer Mensch mit auf den Weg gegeben hat; an… Auf keinen Fall möchte ich heute vergessen: einem Menschen ein gutes Wort zu sagen; mich bei einem Menschen zu entschuldigen; einem Menschen Danke zu sagen; jemandem zu seinem Geburtstag oder Namenstag zu gratulieren; … Gott, Du erinnerst Dich an uns und an alle Menschen. Dafür danken wir Dir. Lass uns bei allem, woran wir uns zu Beginn dieses Tages erinnern, nicht vergessen, dass auch wir einander lieben können, wie Du uns liebst. Amen. Impressum: Hrsg. von der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Bischöflichen Generalvikariat, 48135 Münster, Tel. 02 51 - 495-304 Verantwortlich für den Inhalt: Manfred Kollig Bischöfliches Generalvikariat Münster Hauptabteilung Schule und Erziehung Die Schule ins Gebet nehmen In vielen Schulen wird am Morgen gebetet. Dieses Gebet hat ganz unterschiedliche Gestalt: die stillen Minuten, bevor der Unterricht beginnt; der besinnliche Text, der vorgelesen wird; das Gebet, das von allen gemeinsam oder stellvertretend für alle vom Lehrer oder von einem Schüler gesprochen wird. Diese gute Gewohnheit zeigt, Schule ist mehr als Unterricht, ist mehr als Lernen und Leistung. Im Gebet wenden wir uns an Gott und erbitten und hoffen von ihm, dass er uns ansieht und wir dadurch Ansehen haben; dass er uns aufrichtet, und wir so aufgerichtet durch die Schule gehen können; dass er uns annimmt, nicht wegen unserer Intelligenz, unserer Leistungen und unseres Erfolgs, sondern weil er uns liebt – als sein Ebenbild. Das Gebet in der Schule hat keinen ökonomischen Nutzen – ja, es kostet sogar Zeit. Aber es hat einen viel höheren Nutzen - Nutzen für unsere Seelen: es ermutigt, tröstet, es unterbricht die Hektik des Schulalltags, es entlastet in Situationen, wo ich das Gefühl habe, es geht gar nichts mehr. Im Folgenden haben wir Anregungen für das Gebet in der Schule zusammengestellt, mit denen wir Sie ermutigen möchten . „Nehmen Sie Ihre Schule ins Gebet“ die Schule die Schüler und Schülerinnen die Lehrer und Lehrerinnen den Alltag das Schwere und das Leichte das Gelingen und Misslingen den Erfolg und den Misserfolg das Können und das Nicht-Wollen. Kann man Beten lernen? – Eine Anregung Grundgebete [Dieser Impuls ist für das persönliche Gebet in einem Raum der Stille in der Schule gedacht. Er kann aber auch zu Beginn eines Tages in der Klasse oder Lerngruppe eingesetzt werden. Hierzu werden die Anleitungen entsprechend umformuliert: Wir werden still; wir spüren den eigenen Atem; wir stellen uns vor…] Vater unser still werden – dasein den eigenen Atem spüren sich vorstellen: Gott schaut mich mit liebevollem und wohlwollendem Blick an. sprechen: Gott, ich bin da und du bist da. Das genügt. Still sein und Gott sagen, was mich in diesem Moment bewegt: Müdigkeit, Unlust, Angst vor der Klassenarbeit, Freude, Aufregung, Störungen in der Beziehung zu anderen, Fragen – alles darf ich Gott hinhalten - einen Moment Stille - Persönliches Gebet (vom Lehrer gesprochen) Gott ist da, wir sind da. Gott, du hast gesehen und verstanden, wie es uns geht und was uns bewegt. Verwandle, was uns bedrückt und fördere, was uns aufrichtet. Amen. Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Psalm 8 Der Schöpfer und die Würde des Menschen. Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde; über den Himmel breitest du deine Hoheit aus. Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob, deinen Gegnern zum Trotz; deine Feinde und Widersacher müssen verstummen. Seh’ ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast ihm alles zu Füßen gelegt: All die Schafe, Ziegen und Rinder und auch die wilden Tiere, die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht. Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde! Gebet der Vereinten Nationen Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht mehr von Krieg gepeinigt, nicht mehr von Hunger und Furcht gequält, nicht sinnlos nach Rasse, Hautfarbe und Weltanschauung getrennt werden. Gib uns Mut und Kraft, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen „Mensch“ tragen. Gebet eines Lehrers / einer Lehrerin Bitte um kurze Unterbrechung Gott, ich bitte Dich lass mich einen Moment zur Ruhe kommen schenke mir ein paar ruhige Atemzüge entspannte Schultern und festen Boden unter meinen Füßen. Unterbrich mich in meiner Hast von Klasse zu Klasse Unterbrich mich in meiner Sorge, was ich noch alles erledigen muss – Unterbrich mich in meinen Gedanken, ob ich auch gut genug auf meine Stunden vorbereitet bin Unterbrich mich in meinem Hang, von mir im Unterricht zu viel zu fordern Gott, schenke mir einen Moment des Innehaltens und der Aufmerksamkeit für mich selbst. Und sei du bei mir bei all dem, was heute noch vor mir liegt. Amen.