X flow - DENTSPLY DETREY

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Die universale Fließfüllung
Flow auf den Punkt gebracht!
Mit freundlicher Empfehlung
Wissenschaftliche Dokumentation
-1-
Inhaltsverzeichnis
1
EINFÜHRUNG: EIN NEUES RESTAURATIVES KONZEPT ................................................ 4
2
DAS X-FLOW SYSTEM ............................................................................................ 4
3
DAS NEUE COMPULA™ APPLIKATIONSSYSTEM ........................................................ 5
4
MATERIALEIGENSCHAFTEN ..................................................................................... 5
4.1
Viskositätsverhalten ...................................................................................... 5
4.2
Druckfestigkeit ............................................................................................... 6
4.3
Biegefestigkeit ............................................................................................... 7
4.4
Oberflächenhärte ........................................................................................... 7
4.5
Optische Eigenschaften ................................................................................ 8
4.6
Polymerisationseigenschaften ..................................................................... 8
4.7
Polymerisationsschrumpfung ...................................................................... 9
4.8
Löslichkeit ...................................................................................................... 9
4.9
Polierbarkeit und Verschleißfestigkeit......................................................... 9
4.10
Kompatibilität mit anderen Füllungsmaterialien ................................... 10
5
INDIKATIONEN ...................................................................................................... 11
6
KONTRAINDIKATIONEN ......................................................................................... 11
7
WARNHINWEISE ................................................................................................... 12
8
WECHSELWIRKUNGEN MIT ANDEREN ZAHNÄRZTLICHEN MATERIALIEN ...................... 12
-2-
9
GEBRAUCHSANLEITUNG SCHRITT FÜR SCHRITT ..................................................... 13
9.1
Direkte Restaurationen................................................................................ 13
9.1.1
Konditionieren und Bonding.................................................................... 13
9.1.2
Applikation von X-flow ............................................................................ 15
9.1.3
Aushärten ............................................................................................... 15
9.1.4
Finieren und Polieren.............................................................................. 15
9.2
Indirekte Restaurationen............................................................................. 16
9.2.1
Vorbehandlung der Restauration ............................................................ 16
9.2.2
Feuchtigkeitskontrolle ............................................................................. 16
9.2.3
Schmelz- und Dentinvorbehandlung....................................................... 16
9.2.4
Konditionieren und Applikation von Prime&Bond NT.............................. 16
9.2.5
Auftragen von X-flow .............................................................................. 16
9.2.6
Eingliedern der Restauration .................................................................. 16
9.2.7
Lichthärten .............................................................................................. 16
9.2.8
Okklusale Anpassung und Ausarbeitung ................................................ 16
10 KLINISCHE UNTERSUCHUNGEN ............................................................................. 17
10.1
Untersuchung von Klasse-I- und -II-Füllungen an der University of
Liverpool....................................................................................................... 17
10.1.1 Untersuchungsteam................................................................................ 17
10.1.2 Design, Methode und Materialien ........................................................... 17
10.1.3 Resultate nach 1 Jahr............................................................................. 17
10.1.4 Schlussfolgerung .................................................................................... 17
10.2
Untersuchung von minimal-invasiven Klasse-I-Füllungen in bleibenden
Zähnen an der University of Michigan ....................................................... 18
10.2.1 Untersuchungsteam................................................................................ 18
10.2.2 Design, Methode und Materialien ........................................................... 18
10.2.3 Resultate nach 1 Jahr............................................................................. 18
10.2.4 Schlussfolgerung .................................................................................... 18
11 FAZIT .................................................................................................................. 19
12 LITERATURANGABEN............................................................................................ 19
-3-
1
Einführung: Ein neues restauratives Konzept
Die jüngsten Entwicklungen in der Zahnmedizin, insbesondere die zunehmenden Erfolge in
der Prävention, haben eine Abnahme der typischen Kavitätengröße zur Folge. Daher besteht
ein großer Bedarf an Materialien, die sich für die Versorgung sehr kleiner Kavitäten in einer
minimal-invasiven Technik eignen. Bei diesen Kavitäten hat die Polymerisationsschrumpfung
nicht dieselbe Bedeutung für das Randverhalten wie bei größeren Kavitäten. Deshalb
wurden fließfähige, für die Adaptation an die Kavität optimierte Füllungsmaterialien
entwickelt. Das Viskositätsverhalten fließfähiger Materialien ist einer der entscheidenden
Faktoren bei der Verbesserung der Handhabungseigenschaften wie auch der Applikation.
Desweiteren gibt es einen Trend zur Verwendung von Füllungsmaterialien mit höherem
Füllstoffanteil besonders im Seitenzahnbereich. Da die Fähigkeit solcher Materialien zur
Adaptation an die Kavitätenwände begrenzt ist, werden häufig fließfähige Materialien als
Kavitätenliner eingesetzt. Auch bei dieser Anwendung ist ein optimiertes Viskositätsverhalten
erforderlich.
2
Das X-flow System
In den folgenden Kapiteln werden die chemischen Prinzipien von X-flow sowie die
wichtigsten Eigenschaften dieses neuen Füllungsmaterials beschrieben.
X-flow ist ein fließendes, lichthärtendes, röntgenopakes Füllungsmaterial, das sich ideal zur
Versorgung kleiner Kavitäten, zum Kavitätenlining sowie zur Befestigung indirekter Keramikoder Kompositrestaurationen eignet.
X-flow ist in Compulas1 zur direkten intraoralen Applikation erhältlich, und zwar in den Vita2
Farben A2, A3, A4, B1, C2, TL (transluzent) und O-A3 (opak).
X-flow paßt sich ohne Zuhilfenahme von Handinstrumenten an die Kavitätenwände an.
X-flow wird nach einer Säurekonditionierung, z.B. mit DeTrey® Conditioner 36, und der
Applikation von Prime&Bond® NT, einem universellen, selbst-primenden Dentaladhäsiv, das
als Haftvermittler zwischen Füllungsmaterial und Schmelz bzw. Dentin wirkt, angewandt.
Bei X-flow sind das auf neuen multifunktionellen Methacrylaten basierende HarzmatrixSystem und die Füllerpartikel ideal aufeinander abgestimmt. Das Resultat ist ein besonders
vorteilhaftes Fließverhalten.
X-flow hat die folgende Zusammensetzung:
• Strontiumalumino-Natriumfluoro-Phosphorsilikat-Glas
• Bi- und multifunktionelle Acrylate und Methacrylate
• Diethylenglykoldimetacrylat
Hochdisperses Siliciumdioxid
• UV-Stabilisator
• Ethyl-4-dimethylaminobenzoat
• Kampferchinon
• Butylhydroxytoluol (BHT)
• Eisenoxidpigment
• Titandioxid
1
®
Die Compula ist eine Kombination aus Compules Tip und Stahlkanüle (engl.: cannula) für exakte Dosierung
und Applikation.
®
2
Vita ist ein eingetragenes Warenzeichen der Vita Zahnfabrik.
-4-
Durch die photoinitiierte Polymerisation der multifunktionellen Methacrylate entsteht ein
dreidimensionales Netzwerk, in das die Füllerpartikel eingelagert sind. Dieses polymere
Netzwerk ist in sich schon mechanisch stabil, wird aber durch den Füllstoff noch zusätzlich
verstärkt.
Die X-flow beigemengten Stabilisatoren gewährleisten die gewünschte lange Haltbarkeit
sowie eine Verarbeitungszeit, die doppelt so lang ist wie in der ISO-Norm 4049 gefordert.
Der Aushärtungsmechanismus ist praktisch identisch mit der photoinitiierten radikalischen
Polymerisation von lichthärtenden Kompositen (Spectrum™ TPH, Esthet-X™, SureFil™),
Kompomeren (Dyract®, Dyract® AP) und Ormoceren (Definite).
3
Das neue Compula™ Applikationssystem
Die zielgenaue Applikation fließfähiger Füllungsmaterialien war bisher zumeist recht
schwierig. X-flow wird nun jedoch mittels der neuen Compula mit einer neuartigen
Metallkanüle appliziert, die ein einfaches und präzises Auftragen des Materials genau auf die
Stelle, an der es benötigt wird, ermöglicht.
4
Materialeigenschaften
4.1 Viskositätsverhalten
Die Qualität minimal-invasiver Restaurationen hängt hauptsächlich davon ab, wie gut das
Material in die Kavität eingebracht werden kann. Folglich ist das rheologische Verhalten eine
wichtige Handhabungseigenschaft von fließfähigen Materialien.
Scherspannung [Pa]
Abbildung 1:
Rheologisches Verhalten von X-flow im Vergleich mit einigen fließfähigen
Materialien von Mitbewerbern. Diese Daten wurden mit Hilfe eines BohlinRheometers CS 50 bei 23°C ermittelt.
Man kann zwei Gruppen von fließfähigen Materialien unterscheiden: Die erste Gruppe
(Aelite-Flo und Compoglass Flow) zeigt bei hoher Scherspannung eine geringe Viskosität,
die bei Reduzierung der Scherspannung zunimmt. Dies bedeutet, dass das Material nicht
fließt, wenn es nur kleinen Scherspannungen unterworfen ist. Dieses Fließverhalten ist
jedoch für eine unzureichende Adaptation des Materials nach dem Ausbringen und der
Applikation in die Kavität mitverantwortlich.
Die zweite Materialgruppe (Revolution und Tetric Flow) zeigt innerhalb eines weiten
Scherspannungsbereichs eine geringe Viskosität. Diese Produkte fließen wegen ihrer
niedrigen Viskosität häufig über die Ränder der Kavitätenpräparation hinaus, besonders in
Klasse-V-Situationen.
-5-
Demgegenüber weist X-flow ein ausgeglichenes thixotropes Fließverhalten auf. Das heißt,
bedingt durch die beim Ausdrücken aus der Compula auftretenden Scherspannungen nimmt
die initiale Viskosität erheblich ab, was ein gutes Einfließen in die Kavität ermöglicht. Im
Gegensatz zur ersten oben genannten Gruppe steigt die Viskosität nach dem Ausbringen bei
einer dann deutlich geringeren Scherspannung wieder an, was eine gute Adaptation des
Materials an die Kavitätenwände ermöglicht.
4.2 Druckfestigkeit
Fließfähige Füllungsmaterialien sind für die Restauration kleiner Kavitäten sowie als
Kavitätenliner indiziert. Daher haben die mechanischen Eigenschaften nicht dieselbe
Bedeutung wie bei Füllungsmaterialien, die z.B. in kaukrafttragenden Klasse-II-Kavitäten
verwendet werden. Zur Gewährleistung von Formstabilität und Abrasionsbeständigkeit ist
dennoch eine bestimmte mechanische Festigkeit erforderlich.
Abbildung 2:
Druckfestigkeit von X-flow (nach 24-stündiger Lagerung in Wasser bei 37°C)
im Vergleich mit einigen fließfähigen Füllungsmaterialien der Mitbewerber.
Wie Abbildung 2 zeigt, übertrifft X-flow bezüglich der Druckfestigkeit die meisten fließfähigen
Mitbewerberprodukte. X-flow besitzt eine für Füllungsmaterialien typische Druckfestigkeit,
während die meisten Konkurrenzmaterialien geringere Druckfestigkeiten aufweisen.
-6-
4.3 Biegefestigkeit
Die typische Biegefestigkeit von X-flow beträgt nach 24-stündiger Lagerung in Wasser bei
37°C rund 82 MPa (Abbildung 3). Dieser Wert ist mit denen anderer fließfähiger Materialien
vergleichbar.
Abbildung 3:
Biegefestigkeit von X-flow (nach 24-stündiger Lagerung in Wasser bei 37°C)
im Vergleich mit einigen fließfähigen Füllungsmaterialien der Mitbewerber
(Messung gemäß ISO 4049).
4.4 Oberflächenhärte
Bekanntlich korreliert die Abrasionsfestigkeit eines Materials unter anderem mit seiner
Oberflächenhärte. Ein gebräuchliches Verfahren zur Ermittlung der Oberflächenhärte ist die
Prüfung der Vickers-Härte. Dabei wird die Eindringtiefe einer mit einem bestimmten Gewicht
belasteten Diamantspitze gemessen.
Die in Abbildung 4 dargestellten Ergebnisse zeigen, dass X-flow unter den geprüften
Materialien mit Abstand die höchste Oberflächenhärte (54,4 ± 0,9) aufweist.
Abbildung 4:
Vickers-Härte einer Auswahl von fließfähigen Materialien.
-7-
4.5 Optische Eigenschaften
X-flow ist in den folgenden Farben erhältlich: A2, A3, A4, B1, C2, Transluzent und Opak.
Die Farbstabilität von X-flow (∆E < 2) ist mit der von Aelite-Flo (2,7) vergleichbar und
signifikant besser als bei Compoglass Flow (4,6), UltraSeal XT (5,0) und Tetric Flow (6,4).
Die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten von fließfähigen Materialien, wie minimalinvasive Behandlungen, Kavitätenlining und Überdeckung von Metallrestaurationen oder
verfärbter Zahnsubstanz, erfordern Produkte mit niedrigen, mittleren und hohen Opazitäten.
Dank der optimierten Anpassung der Brechungskoeffizienten von Matrixharzen und Füllern
liegt die Opazität des transluzenten X-flow bei nur 9,8 % (Abbildung 5). Die Opazität der
normalen Farben beträgt 40 %, die des opaken Materials 70 %. Somit deckt X-flow einen
weiten Opazitätsbereich zwischen 9,8 und 70 % ab.
Abbildung 5:
Opazitäten von X-flow im Vergleich mit verschiedenen fließfähigen
Füllungsmaterialien der Mitbewerber.
Die Röntgenopazität von X-flow ist ebenso hoch wie von Schmelz (2 mm Al).
4.6 Polymerisationseigenschaften
Die Aushärtungstiefe eines Füllungsmaterials kann seinen langfristigen klinischen Erfolg
erheblich beeinflussen. Da die Geometrie von Restaurationen häufig variiert, muss eine
vollständige Polymerisation von X-flow, auch in größeren Tiefen, sichergestellt werden.
Bei X-flow hängt die Aushärtungstiefe von der jeweiligen Farbe ab: Für die Farben A2, A3
und A4 beträgt die Polymerisationstiefe 3 mm, für B1 dagegen 4 mm (gemäß ISO 4049).
Diese Werte sind denen anderer geprüfter fließfähiger Materialien sehr ähnlich (Tetric Flow
4 mm, Epic-TMTP 3,9 mm, Revolution 3,2 mm, Flow-It 3 mm, Aelite-Flo 2,5 mm).
Füllungsmaterialien müssen eine gewisse Stabilität gegenüber dem Licht von zahnärztlichen
Operationslampen aufweisen. Die Sensitivität gegenüber Umgebungslicht wird gemäß der
ISO-Norm 4049 bei einer Beleuchtungsstärke von 10.000 Lux bestimmt. X-flow zeigt, im
Vergleich zu anderen fließfähigen Materialien, mit einem Wert von 115 s eine recht geringe
Sensitivität gegenüber Umgebungslicht (Tetric Flow 80 s, Aelite-Flo 85 s, Flow-It 38 s).
-8-
4.7 Polymerisationsschrumpfung
Aufgrund des relativ geringen Füllstoffanteils ist die Polymerisationsschrumpfung bei
fließfähigen Materialien höher als bei stärker gefüllten Materialien. Im Allgemeinen weisen
fließfähige Produkte eine Schrumpfung von 5 bis 7 % auf; bei X-flow beträgt der Wert 5 %.
4.8 Löslichkeit
Die Löslichkeit von X-flow (0,34 µg/mm³) ist, gemessen an dem in der ISO-Norm 4049
angegebenen Grenzwert von 7,5 µg/mm³, sehr gering.
4.9 Polierbarkeit und Verschleißfestigkeit
Die ästhetische Qualität einer Restauration hängt von ihrer Farbe, Opazität und
Oberflächenrauigkeit ab. Die initiale Oberflächenrauigkeit wird von der Polierbarkeit des
Materials beeinflusst, wohingegen die Verschleißfestigkeit über langfristige Rauigkeit und
Materialverlust entscheidet.
Deshalb wurde die Polierbarkeit durch Prof. Salomon geprüft. Bei jeder getesteten Probe
wurden fünf verschiedene Messungen in unterschiedlichen Ausrichtungen vorgenommen.
Tabelle 1 zeigt, dass die Oberflächenrauigkeit von X-flow mit der von Tetric Flow absolut
vergleichbar ist.
Finier- / Poliersystem
X-flow
Tetric Flow
Ra / µm
Ra / µm
Sof-Lex
0,09 (0,02)
0,09 (0,01)
Tabelle 1:
Enhance
0,16 (0,04)
0,16 (0,05)
PoGo
0,06 (0,01)
0,06 (0,01)
Oberflächenrauigkeit Ra (Mittelwert, Standardabweichung) der geprüften
Materialien in Abhängigkeit vom Finier- / Poliersystem.
Die Füllungsmaterialien wurden den im Mund, insbesondere bei Nahrungsaufnahme und
Zahnreinigung, herrschenden Abrasionsbedingungen ausgesetzt.
In dieser Hinsicht unterlag X-flow einer strengen Prüfung nach gängigen Verfahren. Die
Einzelheiten zur Abrasionsmessung nach der ACTA-Methode finden sich in der Literatur
(De Gee, P. Pallov, J. Dent. 21 [1993]).
X-flow und drei weitere fließfähige Materialien wurden nach der ACTA-Verschleißmethode
auf ihr Abrasionsverhalten getestet. Der Materialverlust wurde als Funktion der Zeit
bestimmt. Es wurde festgestellt, dass X-flow die gleiche Abrasionsfestigkeit aufweist wie die
Mitbewerberprodukte (Tabelle 2).
Lagerungszeit in
Wasser [Tage]
1
4
7
28
56
Tabelle 2:
X-flow
97 ± 1
85 ± 1
79 ± 1
75 ± 2
78 ± 1
Compoglass Tetric Flow Revolution
Flow
94 ± 4
96 ± 2
96 ± 3
85 ± 2
86 ± 2
88 ± 1
81 ± 1
83 ± 2
80 ± 2
84 ± 2
81 ± 2
79 ± 3
80 ± 1
79 ± 2
76 ± 2
Verschleißfestigkeit von X-flow im Vergleich mit einigen fließfähigen Materialien
der Mitbewerber (200.000 Zyklen bei 15 N und 15 % Schlupf).
-9-
4.10
Kompatibilität mit anderen Füllungsmaterialien
Die Frage der Kombinierbarkeit von X-flow mit anderen lichthärtenden Füllungsmaterialien
wurde anhand von Messungen der jeweiligen Verbundfestigkeit untersucht. Es wurde die
Verbundfestigkeit zwischen X-flow und verschiedenen Kompositen (Spectrum TPH,
Esthet-X, SureFil, Tetric Ceram, Filtek Z 250 und Prodigy), einem Kompomer (Dyract AP)
und einem Ormocer (Definite) getestet. Wie aus Abbildung 6 ersichtlich, variiert die Haftung
von X-flow an Kompositen zwischen 13 und 25 MPa. Insgesamt wurde eine ausreichende
Verbundfestigkeit zwischen X-flow und anderen Füllungsmaterialien festgestellt. Daher kann
X-flow als vollkommen kompatibel mit anderen lichthärtenden Kompositen, Kompomeren
und Ormoceren angesehen werden.
Abbildung 6:
Verbundfestigkeit
von
Füllungsmaterialien.
X-flow
zu
verschiedenen
lichthärtenden
- 10 -
5
•
•
•
•
•
6
•
•
•
•
•
•
Indikationen
Minimal-invasive Restaurationen – dies umfasst:
Kleine, nicht kaukrafttragende Füllungen im Front- und Seitenzahnbereich.
Erweiterte Grübchen- und Fissurenversiegelung.
Flache zervikale Läsionen.
Reparaturen an Rändern von direkten und indirekten Restaurationen.
Kavitätenlining.
Adhäsive Befestigung von indirekten Keramik- oder Kompositinlays und -onlays, falls
eine ausreichende Lichtdurchlässigkeit zur Grenzfläche zwischen Zahnsubstanz und
Restauration gegeben ist.
Ausblocken von Unterschnitten bei Präparationen für indirekte Restaurationen.
Kontraindikationen
Anwendung bei Patienten mit bekannter Allergie gegen Dimethacrylatharze und andere
Bestandteile von X-flow.
Definitive Füllung kaukrafttragender Kavitäten in bleibenden Seitenzähnen.
Kernaufbauten für Vollkeramikkronen
Befestigung von Kronen oder Veneers
Befestigung von Inlays und Onlays, die für das Licht zahnärztlicher
Polymerisiationslampen undurchlässig sind oder deren Wandstärke größer als 5 mm
ist
Wenn bei der Applikation keine Feuchtigkeitskontrolle gewährleistet werden kann (tiefe
subgingivale Kavitätenränder).
- 11 -
7
•
•
•
•
Warnhinweise
DeTrey Conditioner 36 enthält 36 %ige Phosphorsäure, die bei Weichgeweben
Verätzungen verursachen kann. Kontakt mit Mundgewebe, Augen und Haut
vermeiden. Bei versehentlichem Kontakt sofort mit reichlich Wasser spülen und einen
Facharzt konsultieren. Nicht zur inneren Anwendung geeignet.
X-flow enthält Methacrylate, die Augenreizungen verursachen können. Bei
Augenkontakt sofort mit reichlich Wasser spülen und einen Augenarzt konsultieren.
X-flow kann bei prädisponierten Personen durch Haut- oder Schleimhautkontakt eine
Sensibilisierung hervorrufen. Bei versehentlichem Kontakt sofort mit reichlich Wasser
und Seife waschen oder mit reichlich Wasser spülen. Falls eine Sensibilisierung auftritt,
ist von einer weiteren Verwendung des Produkts abzusehen.
Üben Sie einen leichten, gleichmäßigen Druck auf die Applikatorpistole aus. Durch
übermäßige Kraftanwendung oder ruckartige Bewegungen können beim Ausbringen
des Materials potentielle Gefahren entstehen.
Die folgende unerwünschte Wirkung wurde mit der Anwendung von Acrylat-Monomeren in
Verbindung gebracht:
•
8
Reversible entzündliche Veränderungen der Mundschleimhaut nach unbeabsichtigtem
Kontakt.
Wechselwirkungen mit anderen zahnärztlichen Materialien
Eugenolhaltige zahnärztliche Materialien sollten nicht in Verbindung mit diesem Produkt
verwendet werden, da sie die Aushärtung des Materials beeinflussen und ein Erweichen
seiner polymeren Bestandteile verursachen können.
- 12 -
9
Gebrauchsanleitung Schritt für Schritt
9.1 Direkte Restaurationen
9.1.1
Konditionieren und Bonding
Vor der Applikation von X-flow muss die Kavitätenoberfläche konditioniert und mit einem
geeigneten Adhäsivsystem behandelt werden.
Die folgenden Produkte sind dafür zu empfehlen:
Prime&Bond NT – Nanotechnologie-Dentaladhäsiv
im Anschluss an eine Konditionierung mit DeTrey Conditioner 36 (Abbildungen 7 und 8)
oder
Xeno III – Selbstätzendes Einschritt-Adhäsiv (Abbildungen 9 und 10).
Das Applikationsverfahren ist in der Gebrauchsanleitung für das entsprechende Adhäsiv
erläutert.
Abbildung 7:
Konditionierung mit DeTrey Conditioner 36
Prime&Bond NT und der Applikation von X-flow.
vor
dem
Bonding
mit
- 13 -
Abbildung 8:
Bonding mit Prime&Bond NT (nach der Konditionierung mit DeTrey
Conditioner 36) und Applikation von X-flow.
Abbildung 9:
Dosieren und Anmischen von Xeno III vor der Applikation von X-flow.
- 14 -
Abbildung 10: Bonding mit Xeno III und Applikation von X-flow.
9.1.2
a)
b)
c)
d)
e)
9.1.3
Applikation von X-flow
Compula in die gekerbte Öffnung des Zylinders der Applikatorpistole einsetzen. Darauf
achten, dass der Ring an der Compula zuerst eingesetzt wird.
Die farbige Verschlusskappe von der Compula entfernen.
Durch Drehen der Compula kann der optimale Eintrittswinkel zur Kavität eingestellt
werden.
Das Material unter leichtem, stetigem Druck ausbringen. Übermäßige Kraftanwendung
ist nicht nötig. Sollte stärkerer Druck erforderlich sein, ist das Produkt außerhalb des
Patientenumfeldes auf Verstopfungen zu überprüfen.
X-flow direkt in die Kavität einbringen. Bei tiefen Kavitäten empfiehlt es sich, das
Material schichtweise (Schichtdicke 2 mm oder weniger) einzubringen und
auszuhärten, um die Polymerisationsschrumpfung möglichst gering zu halten.
Aushärten
Jede einzelne Schicht separat mindestens 20 Sekunden (opak und A4 mindestens 40
Sekunden) lang mit einer zahnärztlichen VLC-Polymerisationslampe (sichtbares Licht)
aushärten (Leistungsbereich der Polymerisationslampe 800 mW/cm²). Die Spitze des
Lichtleiters sollte dabei so nah wie möglich an die Restauration herangeführt werden.
Wichtig: Es ist darauf zu achten, dass jeder Bereich der Restauration belichtet wird.
Zusätzlich sollte die Restauration noch durch linguale oder bukkale Schmelzwände
lichtgehärtet werden.
9.1.4
Finieren und Polieren
Mit dem Finieren sofort nach der Aushärtung beginnen. Grobe Überschüsse können mit
Hartmetallfinierern oder Diamanten entfernt werden. Zur Feinbearbeitung sind Enhance®
Finier- und Polierscheiben, bzw. Finier- und Polierstreifen für den Approximalbereich, am
besten geeignet. Oberflächenhochglanz lässt sich mit Hilfe des PoGo™ EinschrittDiamantmikropolierers oder der Polierpasten Prisma® Gloss und Prisma Gloss Extra-Fine
erzielen.
- 15 -
9.2 Indirekte Restaurationen
9.2.1
Vorbehandlung der Restauration
Die Innenflächen sollten nach den Angaben des Herstellers behandelt werden.
9.2.2
Feuchtigkeitskontrolle
Eine saubere Oberfläche ist für die Entwicklung der Adhäsion von äußerster Wichtigkeit.
9.2.3
Schmelz- und Dentinvorbehandlung
Während einer früheren Sitzung präparierte Schmelz- und Dentinflächen mit Gummikelch
und Bimsstein oder einer Reinigungspaste wie Nupro Prophylaxe-Paste reinigen. Gründlich
mit Wasserspray abspülen und mit Luft trocknen. Frisch präparierte Schmelz- und
Dentinflächen mit Wasserspray reinigen und mit Luft trocknen.
9.2.4
Konditionieren und Applikation von Prime&Bond NT
Bei der Konditionierung von Schmelz und Dentin und der Applikation von Prime&Bond NT
bitte der Anleitung für dieses Adhäsiv folgen.
9.2.5
Auftragen von X-flow
X-flow auf die Restauration und / oder auf die Präparation auftragen.
9.2.6
Eingliedern der Restauration
Restauration einbringen. Andrücken und wieder entlasten, damit der hydraulische Druck
wieder abgebaut werden kann. Dies mindestens einmal wiederholen und darauf achten,
dass die Restauration korrekt sitzt.
So viel überschüssiges Material wie möglich vor der Lichthärtung des Komposits entfernen.
Nach dem Aushärten eventuell noch vorhandene Überschüsse mit Küretten, Scalern oder
Finierern bzw. Finierscheiben / -streifen entfernen.
9.2.7
Lichthärten
Alle Flächen der Restauration jeweils 20 Sekunden (opak und A4: 40 Sekunden) belichten.
Dies kann je nach der Zahl der Restaurationsflächen, dem Durchmesser der
Lichtaustrittsöffnung der Lampe sowie der Größe des Zahns bis zu 5 Polymerisationszyklen
pro Restauration erfordern.
9.2.8
Okklusale Anpassung und Ausarbeitung
Okklusale Anpassungen vornehmen und die Ränder mit Finierern ausarbeiten.
An den Approximalflächen Überschüsse mit Diamantstreifen oder den Diamantinstrumenten
für EVA-Kontrawinkelstücke entfernen.
An Inlay-Rändern, soweit zugänglich, Polierscheiben (Enhance) benutzen. Zusätzlich oder
alternativ können auch Polierpasten (Prisma Gloss und Prisma Gloss Extra-Fine) verwendet
werden. Interdental mit Aluminiumoxid-Streifen arbeiten.
- 16 -
10
Klinische Untersuchungen
Ein Prototyp des Materials, der in Zusammensetzung und physikalischen Eigenschaften mit
X-flow übereinstimmt, wurde an der University of Liverpool und der University of Michigan
klinisch untersucht.
10.1
Untersuchung von Klasse-I- und -II-Füllungen an der University of Liverpool
10.1.1 Untersuchungsteam
Budenburg A., Cooper N., Jedynakiewicz N.M., Martin N., Orme D.
10.1.2 Design, Methode und Materialien
Longitudinale, unkontrollierte Studie zur Bewertung der Leistungsfähigkeit kleiner Klasse-Iund -II-Restaurationen bei mindestens 30 Patienten. Die Kavitätenpräparation wurde mit
Standard-Drehinstrumenten vorgenommen. Als Adhäsiv wurde Prime&Bond NT im
Anschluss an die Applikation des selbstätzenden Primers NRC verwendet. Es erfolgte eine
Leistungsbewertung nach Ryge.
10.1.3 Resultate nach 1 Jahr
Alle 33 zur Folgeuntersuchung verfügbaren Füllungen waren klinisch zufriedenstellend.
Keine der Füllungen musste ersetzt werden.
Kriterien
Farbanpassung
Randadaptation
Oberflächenstruktur
Anatomische Form
Approximalkontakt
Bewertung nach 12 Monaten
(Angabe der Wertungen als Prozentanteil an einer
Gesamtzahl von 33 Füllungen)
Delta oder
Alpha
Bravo
Charlie
Oscar
100
0
0
nicht anwendbar
100
0
0
0
100
0
0
nicht anwendbar
100
0
0
nicht anwendbar
100
0
0
0
10.1.4 Schlussfolgerung
X-flow hat sich während eines Zeitraums von 1 Jahr als zufriedenstellendes Füllungsmaterial
für die minimal-invasive Versorgung von kaukrafttragenden Klasse-I- und -II-Kavitäten in
bleibenden Zähnen erwiesen.
- 17 -
10.2 Untersuchung von minimal-invasiven Klasse-I-Füllungen in bleibenden Zähnen
an der University of Michigan
10.2.1 Untersuchungsteam
Briskie D., Krusky J.B., Nedley M.P., Peters M.C.R.B.
10.2.2 Design, Methode und Materialien
In einer deskriptiven, longitudinalen klinischen Studie erhielten 62 Patienten mit beginnender
Karies insgesamt 89 Füllungen (1 bis 3 Füllungen pro Patient).
Die Präparation erfolgte mittels Sandstrahltechnik (Air Touch™ System) und Mikroabrasion
(SONICSYS micro).
Das fließfähige Füllungsmaterial wurde in Verbindung mit dem selbstätzenden Primer NRC
und dem Adhäsiv Prime&Bond NT verwendet. Anhand von modifizierten Ryge-Kriterien
wurden die Sicherheit und das Leistungsvermögen bewertet.
10.2.3 Resultate nach 1 Jahr
Nach 1 Jahr waren 62 Füllungen (71 %) zur Untersuchung und Bewertung verfügbar.
Ryge-Kriterien
(modifiziert)
Pulpareaktion
Farbanpassung
Randverfärbung
Randdichtigkeit
Anatomische Form
Oberflächenstruktur
Kariesfreiheit
Bewertung nach 1 Jahr
(Angabe der Wertungen als Prozentanteil an einer
Gesamtzahl von 62 Füllungen)
Charlie
Alpha
Bravo
Delta
Oscar
100
0
0
100
0
0
95
5
0
94
6
0
100
0
0
100
0
0
100
0
0
Alle Zähne waren vital, keiner zeigte erhöhte Sensitivität.
Lediglich 3 Füllungen (5 %) wiesen eine leichte, lokale Verfärbung im Randbereich auf. Nur
bei 4 Füllungen (6 %) war ein minimales Eingreifen der Sonde festzustellen.
Die Oberflächenstruktur erhielt bei allen Füllungen die Bewertung Alpha, auch bei den
wenigen, die bei der Folgeuntersuchung nach 6 Monaten mit Bravo bewertet wurden. Diese
positive Veränderung lässt möglicherweise auf einen „Selbstpoliereffekt“ durch Mastikation
schließen.
Es lag keine Karies in unmittelbarer Nähe der Füllungen vor.
10.2.4 Schlussfolgerung
Die Daten nach 1 Jahr zeigen ein gutes klinisches Leistungsvermögen. Die Verwendung
eines fließfähigen Materials und das Konzept der minimal-invasiven Zahnbehandlung hat
sich bei einer kariesanfälligen Population als klinisch erfolgreich erwiesen.
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Fazit
Auf der Grundlage unserer umfassenden Untersuchungen können wir dafür garantieren,
dass X-flow langfristigen klinischen Erfolg bietet.
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¹ Dieser Artikel ist verfügbar als Nachdruck von Dentsply DeTrey Konstanz.
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