zeitschrift für kunden und partner von straum ann 1 | 2011

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Z E I T S C H R I F T F Ü R K U N D E N U N D PA R T N E R V O N S T R A U M A N N 1 | 2 011
Impressum STARGET – Zeitschrift für Kunden und Freunde des Hauses Straumann I © Institut Straumann AG I Peter Merian-Weg 12 I CH-4002 Basel I Tel. +41 (0)61 965 11 11 I
Fax +41 (0)61 965 11 01 I Redaktion Roberto González I Mildred Loewen I E-Mail [email protected] I Internet www.straumann.ch/starget I Grafik Feren von Wyl I
Satz EMS & P Kommunikation GmbH, www.ems-p.com I Druck Dietschi AG I Hauptstrasse 22 I CH-4437 Waldenburg
Rechtliche Hinweise Haftungsausschluss für Beiträge von externen Autoren: In STARGET veröffentlichte Beiträge von externen Autoren wurden von der Herausgeberin von
STARGET (der Institut Straumann AG in Basel) systematisch evaluiert und sorgfältig ausgewählt. Diese Beiträge widerspiegeln in jedem Fall die Meinung der entsprechenden
Urheber und müssen sich daher nicht zwangsläufig mit der Meinung der Herausgeberin decken. Auch gibt die Herausgeberin keine Garantie für die Vollständigkeit oder
Genauigkeit und Richtigkeit der in STARGET publizierten Beiträge von externen Autoren ab. Die insbesondere in klinischen Fallbeschreibungen gegebenen Informationen
können nicht die zahnärztliche Beurteilung im individuellen Einzelfall durch den entsprechend qualifizierten Fachspezialisten ersetzen. Eine mögliche Orientierung an in
STARGET veröffentlichten Beiträgen erfolgt daher innerhalb der Verantwortung des Zahnarztes/Zahntechnikers. Die in STARGET veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne ausdrückliche Zustimmung der Herausgeberin und des jeweiligen Autors weder als Ganzes noch in Teilen weiterverwendet werden. Bei
Firmen- und Markennamen von Dritten, die möglicherweise genannt werden, kann es sich auch dann um eingetragene oder anderweitig geschützte Marken handeln,
wenn hierauf nicht gesondert hingewiesen wird. Das Fehlen eines solchen Hinweises darf daher nicht dahingehend interpretiert werden, dass die Benutzung eines
derartigen Namens frei möglich wäre.
Produkteverfügbarkeit Bestimmte Produkte und Dienstleistungen, die in dieser Ausgabe von STARGET erwähnt werden, sind möglicherweise nicht in allen Ländern verfügbar oder noch nicht verfügbar. Bitte wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren lokalen Straumann-Partner, um Informationen zur Produkteverfügbarkeit zu erhalten (siehe
Adressen von Straumann-Niederlassungen auf der letzten Seite).
EDITORIAL
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M O R E T HAN IM PLAN T S™: d er n äc h s te
Sc h r it t v on „SIM PLY DO IN G M O R E “
Liebe Leserinnen und Leser,
stetige Weiterentwicklung und Verbesserung – sowohl für uns wie auch für Sie, unsere
Kunden – sind die Voraussetzungen, um langfristig erfolgreich am Markt bestehen zu
können. Unser Unternehmen hat seine Reputation in der Branche mit klinisch fundierten und hochwertigen Produkten aufgebaut. Für Sie wiederum stellt Fachkompetenz
die berufliche Grundlage dar. Gute Produkte und handwerkliches Können sind somit
die technischen „Basics“, die Sie von uns erwarten bzw. Ihre Patienten von Ihnen. In
Zukunft wird es sowohl für uns wie auch für Sie aber immer wichtiger werden, sich
mit Alleinstellungsmerkmalen abzuheben, die über das Technische hinausgehen.
Für Dentalfachleute, die eine Praxis oder ein Labor betreiben, bedeutet dies, dass –
unter den sich verändernden Rahmenbedingungen des Marktes – vermehrt Kenntnisse
Wolfgang Becker
in moderner Betriebsführung und im Marketing erarbeitet und umgesetzt werden
Senior Vice President
müssen, um sich zu differenzieren und neue Kunden oder Partner zu gewinnen.
Central Europe
Straumann wiederum hat sich in den letzten Jahren konsequent vom Premiumanbieter
in der Implantologie zum ganzheitlichen, service- und lösungsorientierten Dentalunternehmen mit einem breit abgestützten Produkt- und Dienstleistungsportfolio entwickelt.
Mit unserem Kundenprogramm MORE THAN IMPLANTS™ unterstützen wir Sie
aktiv bei Ihrer beruflichen Positionierung und Differenzierung. Es umfasst zahlreiche
Dienstleistungen aus allen Bereichen und für alle Phasen Ihrer Karriere. MORE
THAN IMPLANTS™ ist somit eine konsequente, evolutionäre Weiterentwicklung unseres Unternehmensmottos „Committed to Simply Doing More for Dental Professionals“.
Denn Ihr Ziel ist auch immer unser Ziel: mehr Erfolg am Markt und langfristige
Zufriedenheit Ihrer Patienten und Partner.
Mehr darüber in diesem Magazin – neu übrigens auch auf dem iPad (siehe S. 83).
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.
Herzliche Grüße
Wolfgang Becker
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ÜBERBLICK
ÜBERBLICK
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Die vielfältigen Leistungen von MORE
THAN IMPLANTS™ sind optimal auf die
Abläufe in Ihrer Praxis oder Ihrem Labor
abgestimmt und bieten maßgeschneiderte
Lösungen für Ihre individuellen Anforde-
MORE THAN IMPLANTS™
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rungen.
I M P L A N TAT- S E K U N D Ä R T E I L - V E R B I N D U N G
Der Erfolg einer Implantattherapie wird
maßgeblich von den prothetischen Elementen mitbestimmt. Die Eigenschaften
einer hochwertigen Implantat-Sekundärteil-Verbindung sind in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung.
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Im Fallbuch „Wachstum in der Rezession“ werden Resultate präsentiert, die
durch die Verwendung von Straumann®
Emdogain in Kombination mit bekannten
STRAUMANN® EMDOGAIN
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chirurgischen Verfahren erreicht werden
können.
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INHALT
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Inha l t
MORE THAN IMPLANTS™
STRAUMANN ® CARES ® CADCAM
KLINISCHE FÄLLE
PROTHETIK
STRAUMANN ® EMDOGAIN
INTERNATIONAL TEAM FOR IMPLANTOLOGY
SIMPLY DOING MORE
EVENTS
6
18
Interview mit Stephan Hauk
20
Interview mit Gerhard F. Riegl
28
Morphing-Algorithmen im Einsatz
32
Interview mit Sandro Matter
38
Keramikversorgungen (Arne Boeckler/Michael Seitz)
44
Geführte Chirurgie (Stefano Storelli et. al.)
50
Implantat-Sekundärteil-Verbindungen von Straumann
60
Interview mit Rolf Held
64
„Wachstum in die Rezession“ – neues Fallbuch zu Straumann® Emdogain
70
Regenerative Veranstaltungsreihe mit Giovanni Zucchelli
72
ITInet – soziales und fachliches Networking für Dental Professionals
75
Nationale Kongresse 2011: USA und Libanon
78
Ausgewählte Literatur aus aktuellen Fachzeitschriften
83
STARGET auf dem iPad
84
Vorschau: IDS in Köln
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Das Kundenprogramm von Straumann
Internationale Dentalveranstaltungen 2011 (Einleger)
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MORE THAN IMPLANTS™
SCHWERPUNKT
MORE THAN IMPLANTS™ – im Mittelpunkt stehen Sie
Das Straumann-Kundenprogramm MORE THAN IMPLANTS™ bietet Ihnen Wissenstransfer und außergewöhnliche Zusatzleistungen, die auf Ihre individuellen Anforderungen und Bedürfnisse zugeschnitten
sind. Mit viel persönlichem Engagement werden Sie dabei von den Straumann-Mitarbeitern unterstützt.
So bekommen Sie von Straumann genau das, was Sie für Ihren Erfolg brauchen und profitieren
von unserer jahrzehntelangen internationalen Erfahrung, unseren Kontakten und unserer herausragenden Stellung in Forschung und Entwicklung.
Drei Bausteine für Ihren Erfolg
Wer erfolgreich sein will, braucht erfolgreiche Partner. Denn nur gemeinsam kann man am Markt eine
Spitzenposition erreichen und sich von Wettbewerbern dauerhaft differenzieren. Straumann bietet seinen
Kunden ein Leistungspaket, das auf drei Bausteinen basiert.
3. MORE THAN IMPLANTS™ SERVICELEISTUNGEN
Leistungspaket für Ihren Praxis-/Laborerfolg
2. PRODUKTBEZOGENE SERVICELEISTUNGEN
Professionelle Unterstützung bei der Arbeit
mit Straumann-Produkten
1. PRODUKTE UND LÖSUNGEN
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Geweberegeneration
CADCAM
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Implantologie
Digitale Zahnmedizin
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MORE THAN IMPLANTS™
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1. PRODUKTE UND LÖSUNGEN
Mit innovativen Produkten in den Bereichen Implantologie,
CADCAM, digitale Zahnmedizin und Geweberegeneration legen wir für unsere Kunden den Grundstein für ihren KompetenzVorsprung: Das bedeutet Qualität und Präzision von einem
der weltweit führenden Unternehmen in diesem Bereich –
wissenschaftliche und klinische Fundierung sowie einfache
Handhabung inklusive.
2. PRODUKTBEZOGENE SERVICELEISTUNGEN
Kein Produkt ohne professionelle Unterstützung: unsere Außendienstmitarbeiter betreuen Sie individuell und direkt vor Ort.
Auch unsere System-, Regenerations- und Guided SurgeryExperten unterstützen Sie jederzeit gerne bei anspruchsvollen
Fragestellungen zum Straumann-Portfolio. Unsere Spezialisten
im Innendienst können Sie als geschultes Fachpersonal immer
kompetent telefonisch beraten. Weitere spezifische Leistungen
in den Bereichen Logistik, Lagerhaltung und Bestellannahme
sorgen für stabile und verlässliche Abläufe bei der Arbeit mit
Straumann-Produkten.
3. MORE THAN IMPLANTS™
Diese Leistungen setzen den Leitgedanken von Straumann –
„SIMPLY DOING MORE“ – mit einem effizienten, praxisorientierten Leistungspaket für Straumann-Kunden konsequent fort.
Darin steckt unser Beitrag für Ihr Plus an Effizienz, Fachwissen
und zukunftsorientierter Betriebsführung. Ihr Ziel ist auch unser
Ziel: mehr Erfolg am Markt und langfristige Zufriedenheit Ihrer
Patienten und Partner. Um dies zu erreichen, ist zunehmend
Management- und Marketing-Know how von Praxis- und Laborbetreibern gefragt – MORE THAN IMPLANTS™ liefert Ihnen
das Fachwissen und die Dienstleistungen dazu.
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MORE THAN IMPLANTS™
MORE THAN IMPLANTS™ begleitet Sie in jeder Phase Ihrer beruflichen Laufbahn
Ihr Erfolg ist auch unser Erfolg. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung, gerade im Gesundheitsbereich,
ist ein Ausdruck unserer modernen Gesellschaft – sei es ein steigendes Bewusstsein für das eigene
Wohlbefinden oder neue technologische Entwicklungen. Um diese Aspekte stets aktuell in die eigene
Praxisarbeit zu integrieren, braucht es einen verlässlichen, kompetenten Partner. Und ein Programm, das
viele Möglichkeiten bietet, die eigene berufliche Zukunft so flexibel wie möglich zu gestalten.
Unternehmerische Fähigkeiten werden zunehmend wichtiger
Mit Ihrer fachlichen Ausbildung haben Sie sich die Grundlage für Ihre berufliche Entwicklung erarbeitet.
Für den Erfolg Ihres eigenen Unternehmens sind aber neben solidem handwerklichen Können zunehmend
auch unternehmerische Fähigkeiten sowie ein funktionierendes Praxismanagement gefragt (siehe dazu
auch das Interview mit Professor Gerhard Riegl auf S. 20). Dieses „Mehr“ an Praxiswissen bieten wir Ihnen
mit MORE THAN IMPLANTS™. Damit können wir Sie bei jeder Phase Ihrer beruflichen und unternehmerischen Entwicklung mit Leistungen begleiten, die Schritt für Schritt mit Ihnen wachsen. So erhalten Sie
genau die Unterstützung, die Ihnen im jeweiligen Karriereabschnitt weiterhilft.
Partnerschaft schon ab dem ersten Straumann-Produkt
Mit Straumann haben Sie jederzeit einen verlässlichen und kompetenten Ansprechpartner an Ihrer Seite.
Bereits mit dem Einsatz Ihres ersten Straumann-Produkts können Sie als MORE THAN INPLANTS™ Partner
die Vorzüge unseres Kundenprogramms nutzen. Je nach Grad der Zusammenarbeit stehen Ihnen 3 Segmente zur Verfügung: MORE THAN IMPLANTS™, MORE THAN IMPLANTS™ Gold und MORE THAN
IMPLANTS™ Platinum.
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MORE THAN IMPLANTS™: Für jeden das Richtige
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MORE THAN IMPLANTS™
Die vier Leistungsbereiche auf einen Blick
Jede Praxis, jedes Labor ist anders aufgestellt. Um gezielt auf Ihre Bedürfnisse eingehen zu können, haben
wir unser MORE THAN IMPLANTS™ Leistungsangebot speziell auf Ihre Anforderungen zugeschnitten
und in vier Bereiche unterteilt.
Innerhalb dieser vier Bereiche bieten wir modulare Leistungen für Sie an, die aufgrund Ihrer individuellen
Situation ausgewählt und eingesetzt werden können. Die Gesamtheit der Leistungen von MORE THAN
IMPLANTS™ ist dabei optimal auf die Abläufe in Praxis und Labor abgestimmt und bietet maßgeschneiderte Lösungen für spezifische Anforderungen. Welche Bausteine zu welchem Zeitpunkt Ihrer beruflichen
Laufbahn sinnvoll sind, besprechen wir gerne individuell mit Ihnen.
SIE ALS
BEHANDLER
IHR TEAM /
IHRE ORGANISATION
PRAXIS /
LABOR
Hier passt alles zusammen: Die vier Leistungsbereiche im MORE THAN IMPLANTS™ - Kunden-
IHRE ZUWEISER /
IHRE PARTNER
IHRE
programm sind exakt aufeinander abgestimmt und
PATIENTEN
lassen sich durch die Vielzahl der einzelnen Leistungen und Themen optimal auf die Anforderungen der
jeweiligen Praxis/des jeweiligen Labors anpassen.
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FÜR SIE ALS BEHANDLER
Direkte Unterstützung für Behandler und Dentaltechniker. Weiterbildung und persönliche Reputation stehen hier im Vordergrund –
mit einem umfangreichen Fortbildungsangebot, gezieltem Informationstransfer oder Zugang zu exklusiven Fachkreisen der
Dentalbranche.
FÜR IHR TEAM/IHRE ORGANISATION
Ein Leistungsangebot für Ihre Mitarbeiter und ihre Organisation.
Mit spezifischen Weiterbildungsangeboten und MarketingMaßnahmen verbessern Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern
Positionierung und Außendarstellung Ihrer Praxis oder Ihres
Dentallabors.
FÜR IHRE ZUWEISER/PARTNER
Hier schließt sich der Kreis der Einflussbereiche, die direkt auf
den Erfolg Ihrer Praxis bzw. Ihres Labors einwirken. Die Pflege
und Gewinnung von Geschäftspartnern bzw. Zuweisern steht
hier im Zentrum. Zielgruppengerechte Kommunikation und
zeitgemäßes Marketing sind von maßgeblicher Bedeutung.
FÜR IHRE PATIENTEN
Patienten und deren erfolgreiche Bindung an Ihre Praxis: das
ist die geschäftliche Grundlage für den Erfolg Ihres zahnärztlichen Unternehmens. Hier bieten wir Leistungen rund um
Patientenpflege, -akquise und -aufklärung. Sie profitieren von
unserer Erfahrung und unserem Know-how in Patienten-Marketing
und -Kommunikation.
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Ausgewählte Service-Beispiele aus den 4 Leistungsbereichen
Die im Folgenden aufgeführten Beispiele aus jeweils einem der 4 Leistungsbereiche veranschaulichen den
Mehrwert, von dem Sie profitieren, wenn Sie das MORE THAN IMPLANTS™ Kundenprogramm aktiv nutzen.1
LEISTUNGSBEREICH 1: FÜR BEHANDLER
SERVICE-BEISPIEL: EXPERTENMEETINGS
Expertenmeetings – Fortbildung und Erfahrungsaustausch auf höchstem Niveau
Mit den exklusiven Expertenmeetings macht Straumann Fortbildung zu etwas Besonderem. Die ausgesuchten Veranstaltungen verwandeln Fortbildung in ein besonderes Erlebnis mit hoher Fachkompetenz.
Erfahrungsaustausch mit Kollegen und Fachleuten – intensiver und erlebnisreicher können Sie Ihr Know-how
nicht erweitern. Dieses Forum ist die ideale Plattform für aktuelles Fachwissen aus erster Hand und bietet
einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch unter Kollegen und Referenten. Im Fokus stehen klassische
Fachgebiete wie Implantologie, restaurative Zahnheilkunde, orale Geweberegeneration, aber auch
zunehmend wichtige Bereiche wie 3D-Planung, geführte Chirurgie oder Praxismarketing. Zusätzlich sind
die Expertenmeetings die ideale Basis für ein aktives Netzwerk, in dem ein reger Austausch zwischen
Experten und erfahrenen Praktikern stattfindet.
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Der Bezug einzelner Leistungen ist vom jeweiligen Segment (MORE THAN IMPLANTS™, MORE THAN IMPLANTS™ Gold oder
MORE THAN IMPLANTS™ Platinum) abhängig. Nicht alle Leistungen von MORE THAN IMPLANTS™ sind in allen Ländern verfügbar
oder beinhalten denselben Leistungsumfang. Bitte kontaktieren Sie ihren Straumann-Verkaufsrepräsentaten für eine individuelle Beratung.
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LEISTUNGSBEREICH 2: FÜR IHR TEAM/IHRE ORGANISATION
SERVICE-BEISPIEL: INTERNETBASIERTER MARKETINGSUPPORT
Mit DENTALPILOT in nur 4 Schritten zur eigenen Website
Zunehmend fungiert das Internet als erster Kontaktpunkt von potenziellen Patienten mit Ihrer Praxis oder
Ihrem Labor. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich auch im Web professionell präsentieren. Speziell für
Zahnärzte, MKG- und Oral-Chirurgen sowie Dentallabore hat Straumann einen Webkonfigurator entwickelt.
Auf äußerst bedienerfreundliche Weise und ohne großen Aufwand in nur vier Schritten können Ihre
Mitarbeiter damit eine Website aufbauen. Nach der Registrierung wählen Sie Ihr Wunsch-Design aus
und legen die Inhalte und Bilder fest, die Sie verwenden möchten. Dafür finden Sie eine große Auswahl
an Text-, Bild-, Grafik- und Filmmaterial. Selbstverständlich können Sie auch Ihre eigenen Logos, Texte
und Bilder integrieren. Am Ende müssen Sie dann nur noch eines tun: die neue Website unter Ihrer
Wunsch-Domain freischalten.
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LEISTUNGSBEREICH 3: FÜR IHRE PATIENTEN
SERVICE-BEISPIEL: MODELLE ZUR PATIENTENAUFKLÄRUNG
So überzeugen Sie Ihre Patienten von den Vorteilen der Implantologie
Am besten, Sie geben Ihren Patienten überzeugende Argumente direkt in die Hand – zum Beispiel mit
einem Patientenaufklärungsmodell von Straumann im Maßstab 3:1. Denn was Ihre Patienten direkt sehen
und selbst anfassen können, lässt sich auch einfach erklären und überzeugend darstellen. Das Modell
ermöglicht eine optimale Demonstration der Vorteile einer implantatgetragenen Versorgung gegenüber
konventionellen Methoden. Das unterstützt Sie beim Thema Implantologie anschaulich und im wahrsten
Sinne des Wortes „begreifbar“ für eine weniger zeitintensive Patientenaufklärung und erleichtert gleichzeitig die Entscheidungsfindung auf Patientenseite.
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LEISTUNGSBEREICH 4: FÜR IHRE ZUWEISER/IHRE PARTNER
SERVICE-BEISPIEL: PRAXISANANALYSE
Ihre Praxis aus Sicht Ihrer Zuweiser: objektiv und im Wettbewerbsvergleich
Was denken Ihre Zuweiser über Sie bzw. Ihre Praxis? Profitieren Sie von einer individuellen Zuweiserbefragung durch das Augsburger „Institut für Management im Gesundheitsdienst“ von Prof. Gerhard Riegl
(siehe Interview auf Seite 20). So erhalten Sie direktes und objektives Feedback Ihrer Zuweiser – und
damit eine ausgezeichnete Basis für eine erfolgsorientierte Strategie Ihrer Praxis. Im Rahmen der Studie
erhalten Sie Antworten auf die Fragen, warum Ihre Zuweiser Ihre Praxis besonders schätzen und wo Sie
noch besser werden können. Besonders interessant ist dabei die Beurteilung Ihrer Praxis im Vergleich zu Ihren
Kollegen in der Region. Mit dem Institut für Management im Gesundheitsdienst steht ein renommierter und
kompetenter Partner zur Verfügung, der Ihnen handfeste Fakten liefert, auf die Sie gezielt reagieren und
eine langfristig erfolgreiche Praxis-Strategie aufbauen können. Zusätzlicher Vorteil: Die Studienergebnisse
sind auch eine gute Grundlage dafür, wenn Sie an zusätzliche Zertifizierungen für Ihre Praxis denken.
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Das MORE THAN IMPLANTS™ Kundenprogramm im Einsatz bei Straumann
Deutschland: Ein Partner mit Auszeichnung
Zufriedene und loyale Kunden sind zwei der zentralen Indikatoren für die langfristigen
Erfolgsaussichten eines Dienstleisters. Das Beispiel unserer deutschen Tochtergesellschaft zeigt, wie MORE THAN IMPLANTS™ von Kunden und unabhängigen
Marktforschungsinstituten wahrgenommen wird.
Wolfgang Becker
Geschäftsführer Straumann
Deutschland
„Straumann Deutschland konnte mit der Teilnahme
an diesem Wettbewerb seit 2007 unter Beweis
stellen, dass sich sein Serviceangebot und seine
Dienstleistungsqualität von der Konkurrenz abhebt
Vier Teilnahmen seit 2007, viermal ausgezeichnet
und sogar branchenübergreifend mit zur Spitze
Das Handelsblatt, die größte Wirtschafts- und Finanzzeitung in deutscher Sprache,
gehört. Die Ergebnisse der Untersuchung sind für uns
kürt in Verbindung mit der renommierten Universität St. Gallen/Schweiz, der Rating-
Auszeichnung und Ansporn gleichermaßen.
agentur ServiceRating (Köln/Deutschland) und der Unternehmensberatung Steria
Wir sind uns bewusst, dass es für uns weiterhin
Mummert Consulting (Hamburg/Deutschland) jedes Jahr die besten Dienstleister
eine Aufgabe ist, unsere Servicequalität noch stärker
Deutschlands. In dem Wettbewerb „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister“
zu intensivieren und unseren Partnern neue Leistungen
(www.bestedienstleister.de, nur auf Deutsch verfügbar) analysieren Wissenschaftler
zur Verfügung zu stellen.“
der Universität St. Gallen, wie gut deutsche Unternehmen darin sind, Zufriedenheit
und Loyalität bei ihren Kunden zu erzeugen und langfristig zu sichern. Diesem
Wettbewerb stellen sich jeweils mehr als 100 Unternehmen, darunter Versicherungskonzerne, Banken, Krankenkassen, Versandhäuser, Energieversorger, Personaldienstleiser, aber auch kleinere, mittelständische Handelsunternehmen. Straumann
Deutschland gehört 2010 wiederum zu den Top 25 der kundenorientiertesten
Dienstleistungsunternehmen und wurde, zum zweiten Mal in Folge, zusätzlich mit
dem Sonderpreis im Bereich „Medizintechnik“ ausgezeichnet.
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INTERESSIERT? Nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Straumann-Kundenberater auf.
Der Bezug einzelner Leistungen ist vom jeweiligen Segment (MORE THAN IMPLANTS™, MORE THAN IMPLANTS™ Gold oder MORE THAN IMPLANTS™
Platinum) abhängig. Die hier vorgestellten Leistungen sind nur ein kleiner Ausschnitt
aus dem Gesamtprogramm. Je nach Land kann das MORE THAN IMPLANTS™
Serviceportfolio in Inhalt und Umfang variieren. Gerne steht Ihnen Ihr StraumannKundenberater für weitere Informationen und Abklärungen zur Verfügung.
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INTERVIEW
„ E s ist sehr wer tvoll, mit Hilf e Dr it t er mög lic h e
Schw achstellen, aber a uc h in d iv id uelle Pr a xis s t ä r k en
auf objektive Weise id en t if izier en zu k ön n en “
Ein Interview mit Dr. Dr. Stephan Hauk, Facharzt für MKG-
schirurgen erbringen wir wichtige und hochspezialisierte Leis-
Chirurgie in Bad Soden am Taunus/Deutschland, über seine
tungen im zahnärztlichen Bereich. Hier gilt es, der eigenen
Erfahrungen mit MORE THAN IMPLANTS™.
Praxis gegenüber Zuweisern und Patienten ein klares Profil zu
geben. Da ist externe Unterstützung gefragt, denn das dazu
Herr Dr. Hauk, wie erleben Sie im Allgemeinen die Zusam-
notwendige Know-how gehört naturgemäß nicht zu den di-
menarbeit mit Straumann in Ihrer Praxis?
rekten Kernkompetenzen einer fachärztlichen Praxis, es wird
Ich erlebe diese Zusammenarbeit als sehr positiv. Straumann
aber wie bereits gesagt zunehmend wichtiger für uns.
ist für mich ein leistungsstarkes Unternehmen mit einem über
Jahrzehnte gewachsenen, bewährten Produktportfolio und ei-
Straumann bietet mit seinem Kundenprogramm MORE
nem hervorragenden Kundenservice. Im Zusammenspiel dieser
THAN IMPLANTS™ Serviceleistungen in den von Ihnen an-
Merkmale mit unserer eigenen medizinischen Expertise können
gesprochenen Bereichen an. Ist Ihre Praxis schon damit in
so Kompetenzen gebündelt und Synergieeffekte erzielt werden.
Berührung gekommen?
Für uns bedeutet dies, dass wir die Effizienz unserer Praxis
Ja, und in diesem Zusammenhang möchte ich ganz beson-
steigern können. Das stellt für uns die Basis dar, um für unsere
ders die Zuweiserveranstaltungen hervorheben, bei denen
Patienten und Zuweiser beste Leistung erbringen zu können.
wir von Straumann unterstützt werden. Eine MKG-Praxis lebt
von ihren Zuweisern. Viele fachliche Probleme und Fragestel-
Als Praxisbetreiber sind Sie nicht nur dentalmedizinischer
lungen können durch gemeinsames Lernen im Kollegenkreis,
Fachmann, sondern nehmen auch unternehmerische Ver-
wie es an Universitäten üblich ist, am Effizientesten gelöst
antwortung wahr. Gibt es hier Bereiche, in denen Sie auf
werden. Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen mit unse-
externe Unterstützung zurückgreifen?
ren Zuweisern haben sich in diesem Zusammenhang etabliert
Wir sind sehr offen für externe Hilfe, die uns über unser Kern-
und erfreuen sich großer Beliebtheit. Hier schätzen es die
geschäft hinaus unterstützt. In oralchirurgischen Praxen wie
Kollegen, einen Ansprechpartner von Straumann zur Seite
unserer herrscht eine enorme Arbeitsdichte, so dass es uns
zu haben.
nicht möglich ist, uns um alle Belange im Detail selbst zu
kümmern und alle wichtigen Informationen in unsere Über-
MORE THAN IMPLANTS™ umfasst nicht nur direkte Ser-
weiserpraxen zu tragen. Zu dieser Unterstützung zähle ich
vice-Leistungen für den Behandler, sondern auch für seine
Werkzeuge wie Bestellformulare und SOP sowie Leistungen im
Bezugs- und Zielgruppen – also auch Mitarbeiter, Zuweiser,
Bereich Qualitätsmanagement. Damit können wir in diesen
Partner und Patienten. Konnte Ihre Praxis auch schon davon
Bereichen ein hohes Niveau an Standardisierung erreichen,
profitieren?
was uns sehr dabei hilft, Fehler zu erkennen, zu reduzieren
Meine Mitarbeiter profitieren stets von all diesen Maßnah-
und auszumerzen. Neben diesen operativen Herausforde-
men, direkt und indirekt. Ich bin zwar der Praxisinhaber, aber
rungen stelle ich fest, dass auch unternehmerische Aspekte,
die Handlungsanweisungen und Verbesserungsmaßnahmen,
besonders im Marketing- und Kommunikationsbereich, zu-
die sich beispielsweise aus Qualitätsmanagement und Praxis-
nehmend wichtiger werden. Als Mund-, Kiefer- und Gesicht-
analyse ergeben, müssen letztendlich von meinen Mitarbei-
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tern mitgetragen und umgesetzt werden. Somit sind sie ganz zentral darin involviert.
Dies erlaubt mir auch, Kompetenzen zu delegieren. Am Schluss ist es dann der Patient, der von all diesen Anstrengungen indirekt profitiert. Es gibt für den Patienten
aber auch direkten Nutzen, denn aus der mündlichen, schriftlichen und visuellen
Standardisierung des Patientenaufklärungsmaterials konnten wir gemeinsam großen Nutzen ziehen.
Sie haben im Rahmen von MORE THAN IMPLANTS™ an der Praxisanalyse durch
Dr. Dr. Stephan Hauk
das Augsburger „Institut für Management im Gesundheitsdienst“ teilgenommen.
Stephan Hauk hat Medizin und Zahnmedizin
Was hat Sie dazu bewogen?
studiert. 1991 erfolgte die Anerkennung als Mund-,
Als MKG-chirurgische Praxis hat man immer einen Einzelkämpferstatus und im Laufe
Kiefer- und Gesichtschirurg, 1992 die Promotion zum
der Zeit wird man etwas betriebsblind. Das sehe ich als Problem an. Darum ist es
Doktor der Zahnheilkunde. Seit 1995 führt er als
sehr wertvoll, mit Hilfe Dritter mögliche Schwachstellen, aber auch individuelle Pra-
niedergelassener Mund-, Kiefer-, Gesichtchirurg eine
xisstärken auf objektive Weise identifizieren zu können. Eine solche Situationsanaly-
eigene Praxis in Bad Soden am Taunus/Deutschland.
se ist für mich die Grundlage, um als notwendig und wichtig erkannte Maßnahmen
Dr. Hauk hat an verschiedenen wissenschaftlichen
strukturiert umsetzen zu können. Das Feststellen nicht nur der Schwächen, sondern
Studien und Forschungsprojekten teilgenommen und als
gerade auch der individuellen Praxisstärken ist sehr wichtig, weil diese Schwer-
Autor und Koautor von wissenschaftlichen Lehrbüchern,
punkte so zielgerichtet vertieft und präzisiert werden können. Die Empfindungen
Artikeln und Vorträgen gewirkt.
und die Wahrnehmung der Patienten kamen durch die Analyse ebenfalls sehr gut
zum Ausdruck und haben dazu beigetragen, Schwachstellen aufzudecken. In dieser
Hinsicht stellt die Praxisanalyse etwas sehr Nachhaltiges für mich dar.
Können Sie konkrete Resultate nennen, die sich für Sie aus dieser Praxisanalyse
ergeben haben, bzw. welche Maßnahmen Sie darauf basierend ergreifen konnten?
Im operativen Bereich ist eine weitere Optimierung nur schwer realisierbar – die
Effizienz und Ergonomie der chirurgischen Abläufe ist weitgehend ausgereizt. Ich
konnte zum Beispiel zusammen mit meinen Angestellten die Terminkoordination,
das Zeitmanagement und die damit zusammenhängenden Abläufe optimieren,
was für mich zu einer Entzerrung der alltäglichen Aufgabenbelastung und damit
einer nicht unerheblichen Qualitätsverbesserung geführt hat. Des Weiteren hat sich
die interne und externe Kommunikation – im Team, mit unseren Zuweisern und mit
den Patienten – weiter standardisiert und verbessert.
Herr Dr. Hauk, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
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EIN INTERVIEW MIT PROFESSOR GERHARD F. RIEGL
„ Int e l ligente Marktfors c h un g ma c h t Sp ezia lis t en ,
Pa t ie n ten u nd Zuweis er zu Gew in n er n “
STRAUMANN-FORSCHUNGSPROJEKTE FÜR ZUKUNFTSORIENTIERTE
PRAXISSTRATEGIEN
Bei Implantatversorgungen gibt es zwei zukunftsbedeutsame Entscheidungspartner für Behandler:
die zuweisenden Hauszahnärzte und die betroffenen Patienten. Mit Fokus auf diese beiden
Zielgruppen hat Straumann 2008 die Initiativen „Center of Excellence Implantologie“ (Patienten)
und „Im Spezialistenteam zum Erfolg“ (Zuweiser) initiiert. Beide Projekte haben zum Ziel, den teilnehmenden Straumann-Kunden neue Erkenntnisse und einen Wissensvorsprung über ungenutzte
Potenziale zu eröffnen, sowie Strategien für ein zukunftsorientiertes Praxismanagement zu vermitteln. Dreh- und Angelpunkt der Initiativen sind die Messung und Bewertung der Kooperation
der Implantologen mit ihren Zuweisern, sowie die Qualitätsmerkmale der Praxen, wie sie von
den Patienten wahrgenommen werden. Entwickelt, betreut und ausgewertet werden diese praxisindividuellen Analysen (inklusive schriftlichem Consulting) vom namhaften „Institut für Management im Gesundheitsdienst“ in Augsburg unter Prof. Dr. Gerhard F. Riegl (siehe Seite 27).
Das wissenschaftliche Institut von Professor Riegl bürgt bei den Umfragen für die Wahrung des
Datenschutzes und die professionelle Auswertung der Daten.
Herr Professor Riegl, die Zusammensetzung der Zahnärzteschaft wird sich in Zukunft verändern. Welche
Tendenzen und Perspektiven sind aus Ihrer Sicht zu erkennen?
Schon heute wird deutlich, dass die Zahl der Zahnarztpraxen sich auch in den nächsten Jahren schneller
vermehren wird als die Zahl der Patienten. Das bedeutet, dass im Leistungswettbewerb die Gewinnung
und Bindung von Patienten oder Zuweisern immer wichtiger wird. Zwar konnten die Zahnärzte in den
letzten 11 Jahren bei den regelmäßigen Besuchern – vor allem den Patienten in der Prophylaxe, die
zweimal und öfter pro Jahr den Zahnarzt ansteuern – die Besuchsfrequenz um 13 % steigern. Aber dies
ändert nichts an der künftigen Herausforderung, die Stammklientel mehr an sich zu binden. Unsere
Messungen haben gezeigt, dass jüngere Patienten weniger praxistreu sind. Insgesamt sind 45 % der
Patienten noch bei ihrem ersten Zahnarzt, während bei den unter 30-Jährigen es nur noch 23 % sind.
Die Studentenzahlen in der Zahnmedizin weisen auch darauf hin, dass der Anteil der Zahnärztinnen
stetig ansteigen wird.
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Welche Auswirkungen wird die Zunahme weiblicher Zahn-
Und je mehr ein Hauszahnarzt selbst implantiert, desto mehr
ärzte haben?
einschlägige Bedarfsfälle, die für Implantattherapie in Frage
Mehr Zahnärztinnen im Beruf und in der Praxis führen zu
kommen, wird er unter seiner Patientenschaft ausfindig machen.
21
Veränderungen in der Organisationsstruktur der ambulanten
Versorgung und in der unternehmerischen Erwerbstätigkeit
von Zahnmedizinern. Der Verkauf von Praxen im Rahmen der
„Selbst für Implantologen mit höchster fachlicher
Nachfolge könnte schwieriger werden, wenn mehr angestellte
Reputation wird ein gutes, kollegiales Zuweiser-
Zahnärztinnen in den Praxen arbeiten. Kooperative Formen
marketing zunehmend wichtig.“
der Praxisführung und der Bedarf an Teilzeitarbeits-Modellen
sowie die Arbeitsplatzattraktivität von Zahnkliniken werden
bei Zahnärztinnen zunehmen. Im Jahr 2021 werden wir in
Für die hoch spezialisierten Implantologen kommt es unter
Deutschland voraussichtlich zum ersten Mal mehr praktizie-
diesen Bedingungen zu einer Art Paradigmenwechsel. So-
rende Zahnärztinnen als Zahnärzte haben.
wohl die an den Implantologen überwiesenen Fälle werden
anspruchsvoller, als auch die Zuweiser selber. Denn Haus-
Wird es genug Zahnärzte geben, um den steigenden Bedarf
zahnärzte, die selbst auch implantieren, sind nach unseren
an implantatgestützter Versorgung zu decken?
Zuweiserforschungen im Durchschnitt um 26 % kritischer ein-
Die implantatgestützte Versorgung ist unseren Patienten- und
gestellt gegenüber Implantologenleistungen als nicht selbst
Zuweiserforschungsergebnissen zufolge auf dem Weg, zur
Implantierende. Das hat zur Folge, dass selbst für Implantolo-
Therapie der ersten Wahl zu werden. Immer mehr Hauszahn-
gen mit höchster fachlicher Reputation ein gutes, kollegiales
ärzte greifen diese Versorgung auf; 19 % der Zahnärzte unter
Zuweisermarketing zunehmend wichtig wird.
40 Jahren planen den Einstieg in die Implantologie. Unsere
Studien weisen in diesem Zusammenhang auf einige bemer-
Wie können sich Implantologen unter diesen veränderten
kenswerte Trends hin: Weniger komplexe Implantatversor-
Rahmenbedingungen eine tragfähige und langfristige Basis
gungen verlagern sich aus diversen Gründen immer mehr von
mit zuweisenden Praxen aufbauen?
der implantologischen Spezialistenpraxis zum Hauszahnarzt.
Aus der Zuweiserforschung, die mit rund 3 000 Hauszahn-
Jüngere Hauszahnärzte unter 40 Jahren sind mit 39 % deutlich
ärzten durchgeführt worden ist, wissen wir: Fachliche Beurtei-
stärker daran interessiert, Implantatversorgungen in der eigenen
lungskriterien, wie Zufriedenheit mit chirurgischen Leistungen,
Praxis durchzuführen als ältere Kollegen ab 50 Jahren (mit nur
Kompetenz bei Fallkomplikationen oder geringe Komplika-
20 %). Die Patienten drängen zu 46 % ihre Hauszahnärzte
tionsraten bei Implantaten sind das Wichtigste für eine kol-
zur Implantatversorgung vor Ort. Nur 15 % wünschen einen
legiale Kooperation. Aber wie so oft wird auch hier das
implantologischen Spezialisten neben ihrem Hauszahnarzt.
Wichtigste und Unverzichtbarste leider als Selbstverständlich-
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keit angesehen, erwartet oder sogar gefordert. Es führt dann
unterschätzt. So sind es gerade diese schriftlichen Informati-
eben nicht zu positiven Überraschungen, wenn genau diese
onsmaterialien der Spezialisten, die von den Zuweisern die
erwarteten Kernkompetenzen erlebt werden – sie werden ein-
schlechtesten Noten erhalten haben. Eine diplomatische und
fach vorausgesetzt. Umgekehrt wird eine zu geringe Leistung
kluge Art, sich ins Gespräch zu bringen, sind zum Beispiel Zu-
auf diesem Gebiet als untragbar angesehen und kann sich
weiserumfragen. Dies sind regelmäßige schriftliche Dialoge mit
rasch sehr schädlich auswirken. Langfristig tragfähige Bezie-
von uns garantiertem Datenschutz. So erfährt man beispiels-
hungen zwischen Zuweisern und Spezialisten leben also da-
weise, welche Kriterien bei einer Überweisungsentscheidung
von, dass die Erwartungen der Zuweiser übertroffen werden.
wichtig sind. Dabei können schon einmal „kalte“ Adressen
Hier spielen beeindruckende Kollegialität und Kooperation
dazwischen sein, die ebenfalls zur Kooperation befragt werden.
eine große Rolle. Um es mit einer Sport-Analogie zu sagen:
Erfahrungsgemäß braucht der Mensch fünf Impulse, um eine
Die fachliche Kompetenz bedeutet für Implantologen quasi
Handlung auszulösen. Die Zuweiserbefragung bewirkt min-
die „Olympiaqualifikation“, während erst Sozialkompetenz
destens ein bis zwei Impulse.
die Goldmedaille für exzellente Kooperation ermöglicht.
Zum Erarbeiten der fachlichen Reputation im Kollegenkreis
gehören Publikationen, Einladungen oder Rundschreiben.
„Entscheidend für den Profilierungs- und Differen-
Auch über Umfragen unter den Zuweisern werden Koopera-
zierungswettbewerb ist bei einer Dienstleistung
tionsvorteile bewusstgemacht. Die gemeinsame Philosophie
die menschliche Karte.“
und die Chemie zwischen Spezialist und Zuweiser müssen
stimmen. Dieser wesentliche Faktor für Zuweisungen wird von
vielen Spezialisten unterschätzt.
Was sind die wichtigsten Aspekte für einen Zahnarzt, sich
bei der Zuweisung für einen bestimmten Spezialisten zu entscheiden?
„Der Bedarf an Informationen und Aufklärungs-
Zuweiser denken bei der Wahl eines Implantologen zu 81 %
material unter Hauszahnärzten wird von Spezialisten
an erster Stelle an eigene Interessen. Das ist: der gute per-
unterschätzt.“
sönliche Kontakt zum Spezialisten. An zweiter Stelle mit 72 %
folgen die „Insgesamtvorteile“ des Implantologen für den
Patienten – beispielsweise Terminflexibilität, Entfernung und
Wie könnte sich ein Spezialist am besten ins Gespräch bringen?
Patientenfreundlichkeit. Im Schnitt hat jeder Zuweiser 3,4 von
Man kann Kollegen nur nachhaltig überzeugen, indem man
12 Vorteilen seines Implantologen im Sinn. Ausschließlich
ihnen hilft, sich selbst zu überzeugen. Am besten sind immer
fachliche Präferenzen ohne Berücksichtigung aller anderen
noch direkt für die Zuweiser Nutzen stiftende Informationen
Kriterien bei der Spezialistenauswahl haben nur 7 % der
und Aufklärungsmaterial. Der Bedarf an solchem Informati-
Hauszahnärzte genannt. Die Sicherheit, dass der anvertraute
onsmaterial unter Hauszahnärzten wird von Spezialisten
Patient zurückkommt, zählt für 38 % der Hauszahnärzte zu den
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bemerkenswerten Kooperationsvorteilen. Patienten wiederum
ein Aufgeben des eigenen Profils. Zahnärzte und Chirurgen
legen großen Wert darauf, dass der Zahnarzt sympathisch
sollten deshalb künftig noch mehr Spezialisten für Menschen
ist und sie sich geborgen fühlen können. Das fachliche,
werden, nicht nur für Zähne und Implantate. Erfolgreich sind
handwerkliche Können des Arztes ist für den Patienten eher
Ärzte, die rechtzeitig und realistisch erkennen, wer ihre ide-
schwierig einzuschätzen und hat in diesem Zusammenhang
alen Klienten sind. Bei diesem Beziehungsmanagement gibt
einen nachgeordneten Stellenwert.
es noch auffällige Missverständnisse. So ist für Zuweiser die
stimmige Philosophie zwischen beiden Kooperationspartnern
Welche Differenzierungen sind für Spezialisten nötig, um
tatsächlich 15 % bedeutsamer, als die Implantologen denken.
wettbewerbsfähig zu bleiben?
Spezialisten vermuten dagegen irrtümlich eine viermal höhere
Bei Fluggesellschaften im Wettbewerb gilt: Kein Flugzeug
Wichtigkeit ihrer Zertifizierung bei den Entscheidungen der
darf abstürzen. Aber keine Gesellschaft kann damit werben,
Zuweiser, als in der Realität wahrgenommen wird.
sie habe keine Abstürze. Obwohl alle Fluggesellschaften
keine Abstürze haben dürfen, gibt es von Airline zu Airline
gravierende Unterschiede bei der Zufriedenheit der Passa-
„Zahnärzte und Chirurgen sollten in Zukunft noch
giere. Auch bei Spezialisten muss die fachliche Kernleistung
mehr Spezialisten für Menschen werden, nicht nur
spitzenmäßig sein. Die Differenzierung spielt sich dann mehr
für Zähne und Implantate.“
beim Standort, in der Organisation, in der Kommunikation
und beim Service ab. Entscheidend für den Profilierungs- und
Differenzierungswettbewerb ist bei einer Dienstleistung die
Sind für Patienten und Zuweiser somit „weiche“ Faktoren maß-
menschliche Karte. „Das Gesicht“ der Spezialistenpraxis ist
gebliche Einflussgrößen?
wichtig, aber ausschlaggebend sind das Team und die Be-
Das kann man so nicht sagen. Die harten Faktoren der fachli-
handler als Markenkerne für alle implantologischen Leistungs-
chen Kernkompetenzen haben nach unseren Messungen im-
fähigkeiten, gerade auch in der relativ emotionalen Beziehung
mer noch die höchste Priorität. Wer die fachliche Kompetenz
mit zuweisenden Kollegen.
nicht beherrscht und einhält, kann beruflich nicht überleben.
Allerdings haben die meisten Klienten – sowohl Zuweiser wie
Wie gut sind Zahnärzte und Spezialisten in diesem von Ihnen
auch Patienten – keine eindeutigen Möglichkeiten, sofort und
angesprochenen Beziehungsmanagement?
zeitnah alle Leistungen objektiv, korrekt und abschließend zu
Zahnärzte und Chirurgen sind typische Experten mit leiden-
bewerten. Die Partner schließen von äußerlichen, ersten Ein-
schaftlicher Fachorientierung und Neigung zum Perfektionismus.
drücken auf die Qualität der Kernleistungen. Gehirnforscher
Das Problem: Selbst die besten Fachexperten können zwar in
sagen sogar, wir fühlen, bevor wir denken. Somit sind auf der
ihrer Disziplin alle Fertigkeiten beherrschen, aber sie können
Basis guter fachlicher Voraussetzungen die sogenannten au-
niemals für alle Menschen die Besten sein. Man kann es rein
ßerfachlichen Faktoren besonders wichtig als Assoziationen,
psychologisch nicht allen recht machen, und man darf es nicht
Orientierungshilfen, Bestätigungen und wegen ihrer selbster-
allen recht machen wollen. Das wäre eine Verleugnung oder
füllenden Prophezeiungen. Das Schöne an den sogenannten
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„weichen“ Fakten: Sie lassen sich noch schneller und kosten-
unternehmerisch scheitert, liegt es weniger am fachlichen Fehl-
günstiger steigern als die häufig schon stark ausgereizten
verhalten als vielmehr an den Defiziten beim Umgang mit
fachlichen Erfolgsindikatoren.
Zuweisern oder Patienten.
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Wie setzen Zahnärzte Impulse aus sich verändernden Rahmen-
„Zahnärzte sind in der Regel beruflich stark intro-
bedingungen um?
vertiert auf ihre Praxis fixiert und verkennen allzu
Zahnärzte sind im Gesundheitssektor schon seit vielen Jahr-
leichtfertig die externen Chancen und Potenziale,
zehnten die Pioniere und Trendsetter bei patientenorientierten
die sich aus ihrer Klientel oder ihrem Praxisumfeld
Systemveränderungen. Sie haben auf vielen Gebieten im Pra-
ergeben.“
xismanagement auf vorbildliche Weise Veränderungs- und
Anpassungsbereitschaft bewiesen. Bei Zahnärzten gibt es
mittlerweile die kürzesten Praxiswartezeiten von durchschnittlich
Anhand welcher nachvollziehbaren Kriterien können sich
nur noch 11,7 Minuten im Durchschnitt. 43 % der Patienten
Praxisleiter mit ihren Kollegen vergleichen?
verabreden bereits von Besuch zu Besuch ihre Termine und
Wir haben mit wissenschaftlichem Beirat und auf der Grund-
zeigen damit wünschenswerte Zustimmung zu Prophylaxe und
lage von langjährigen Praxisforschungen zwei idealtypische
Praxis. Patienten erwarten beim Zahnarzt heute deutlich mehr
Prozessmodelle für die Beurteilungen entwickelt. Einmal geht
finanzielle Informationen oder Kostenaufklärung als fachliche
es aus der Sicht von Zuweisern um den Kooperationsprozess
Beratungen. Dies ist die nächste Veränderung, die sie bewäl-
mit Implantologen. Das andere Mal geht es um den Ablauf
tigen müssten.
des Praxisbesuchs und das Zahnbehandlungserlebnis aus der
Sicht der Patienten. Diese Best-Practice-Modelle reihen wie
Gibt es für Zahnärzte Hürden, die sie an der erfolgreichen Er-
bei einer „Perlenkette“ die tatsächlich erlebbaren, wichtigen
weiterung ihres Tätigkeitsgebiets hindern könnten?
Augenblicke der Wahrheit als beurteilbare Erfolgsindikatoren
Zahnärzte sind in der Regel wie einsame Bohrer auf einer
und Benchmarks aneinander. So sieht jeder Praxisleiter, der
Behandlungsinsel in ihrer Praxis. Es fehlt der echte Dialog
an unserem Konsortial-Benchmarking mit Vergleichstests zu
mit der Klientel, obwohl die Behandler quasi „auf Atemnähe“
Nachbarpraxen teilnimmt, auf einen Blick, bei welchen ent-
am Patienten stehen. Zahnärzte könnten nun irrtümlicherweise
scheidungsrelevanten Qualitätsmerkmalen seine Praxis aus
glauben, sie wüssten genau, was ihre Patienten oder ihre
Sicht der Klientel schon Spitzenklasse ist, wie man aus den
Zuweiser wollen, weil sie mit ihnen ständig in Berührung sind.
Fehlern der anderen lernen kann und wo man noch etwas
Das ist jedoch ein Trugschluss. Zahnärzte sind in der Regel
von Kollegen übernehmen kann oder sollte. Alle Anregungen
beruflich stark introvertiert auf ihre Praxis fixiert und verkennen
sollen jedoch stets auf den eigenen Stil der Praxis und des
allzu leichtfertig die externen Chancen und Potenziale, die
Praxisinhabers zugeschnitten sein. Externe Zufriedenheitsmes-
sich aus ihrer Klientel oder ihrem Praxisumfeld ergeben. Aus
sungen an Hand von idealen Abläufen werden für Praxisver-
diesen Gründen sind gut durchdachte und valide schriftliche
antwortliche zunehmend wichtig. Denn wenn heute eine Praxis
Befragungen mit externen Praxisvergleichstests – möglichst
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mit neutraler externer Hilfe – wertvolle Instrumente, um diese Aspekte aufzuzeigen, sowie Motivationswerkzeuge mit individuellem Ortsbezug. Auf diese Weise bekommen Praxisteams Erkenntnisse und
Vergleichsergebnisse, die es nirgendwo zu kaufen gibt und die unbezahlbar wertvoll sind und den
Vorsprung sichern helfen.
Gab es Überraschungen in Ihrer Forschungsarbeit?
Ja, mehrere! Eine davon war, dass zahnärztliche Teams zu wenig Empfehlungen aussprechen. Und
eine weitere Überraschung: Aus unseren langjährigen Trendforschungen können wir herauslesen, dass
zahnärztliche Praxen für Patienten zwar immer besser und komfortabler geworden sind, aber besonders
frappierend war, dass die Ansprüche der Patienten noch schneller gestiegen sind, als die Praxen bei
ihrer Patientenorientierung aufrüsten konnten. Tatsächlich gibt es gesunkene Zufriedenheitswerte trotz
Verbesserungen, zum Beispiel minus 29 % beim Service – trotz kürzerer Wartezeiten – oder minus 5 %
bei der Technikausstattung sowie minus 9 % bei der Beurteilung der zahnärztlichen Untersuchungen.
Das ist fast wie eine Olympiade; auch dort gibt es für wiederholt gute Leistungen nach vier Jahren nicht
unbedingt wieder Goldmedaillen.
Konnten Sie in Ihren Studien auch Erkenntnisse darüber sammeln, wie Zahnärzte Premium- und Billiganbieter wahrnehmen?
Auch für Implantatanbieter gibt es so etwas wie Naturgesetze der Wirtschaftlichkeit. Premiumanbieter
haben danach mehr Möglichkeiten zu herausragendem Service als Billiganbieter. Auch unsere Zuweiserforschungsergebnisse belegen die Überlegenheit von Qualitätsangeboten gegenüber Preisangeboten im
Verhältnis 8:2. Es ist besonders wirkungsvoll und intelligent, wenn gerade innovative Anbieter neben
ihren qualitativ hochwertigen Produkten auch die außerfachlichen Praxisprogramme zur Kundenunterstützung und zur Erfolgsveredelung einsetzen.
Wie schätzen Sie die Umsetzung der in Ihren Benchmark-Initiativen gewonnenen Erkenntnisse durch
die Implantatanbieter ein?
Erfolgreiche Unternehmen haben ein gemeinsames Erfolgsgeheimnis. Sie wissen mehr über ihre Kunden als andere und sie verstehen diese besser als ihre Wettbewerber. Außerdem gelingt es diesen
Champions, im Leben ihrer Kunden einzigartig, unverzichtbar und unaustauschbar zu sein. Bei unseren
Benchmarking-Initiativen für Straumann-Kunden machen wir Chirurgen und Zahnärzte zu Mitmachern
und Gewinnern in einem gemeinsamen Marktforschungsprojekt. Die außergewöhnliche Leistung dieser
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Analysen und Praxisberatungen liegt in der Unterstützung der Straumann-Kunden bei
ihrer eigenen Klientel durch schriftliche Dialogfragebögen, Qualitätsfeedbacks und
Vergleichstests. Besonders intelligent ist Marktforschung, die bei den Befragten
zusätzliche Qualitätslerneffekte und Begehrlichkeiten rund um Implantate auslöst.
Das macht alle Beteiligten, einschließlich Patienten und Zuweiser, zu Gewinnern.
Herr Professor Riegl, wir danken Ihnen für dieses Interview.
Das „Institut für Management im Gesundheitsdienst“
von Prof. Dr. rer. pol. Gerhard F. Riegl
Das Augsburger „Institut für Management im
LITERATUR
Gesundheitsdienst“ von Professor Gerhard Riegl verfügt
Riegl, Gerhard F.: Erfolgsfaktoren für die zahn-
über die Expertise von über einer Million Patienten-
ärztliche Praxis. Innovatives Praxismarketing in der
befragungen in über 10 000 Praxen. Allein im
Zahnmedizin mit Patienten- & Zuweiserforschung,
Zahnarzt-Imagestudie & Qualitäts-Management,
PR.&PTM. Institut für Management im Gesundheitsdienst Augsburg, 2010. ISBN: 978-926047-18-2.
zahnmedizinischen Bereich wurden bereits in über
1 600 Praxen mehr als 60 000 Patienten befragt.
Damit ist das Institut von Prof. Riegl führend im
Bereich der Befragung von Zahnarztpatienten und
für Straumann der optimale Partner. Prof. Riegl gilt in
Deutschland als der Fachmann für Qualitätssicherung
in der Medizin. Er ist Herausgeber und Autor
mehrerer großer Image- und Marketingstudien für
Zahnärzte und Dentallabors im deutschsprachigen
Raum: “Zahnarztpraxis als Center of Excellence“
(2003) und aktuell „Erfolgsfaktoren für die zahnärztliche Praxis“ (2010).
www.prof-riegl.de
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MORPHING – ALGORITHMEN IM EINSATZ
Wie ein französischer M a t h ema t ik er d es 18. J a h r h un de r ts
die moder ne CAD CAM -Za h n h eilk un d e in s p ir ier t
Pierre-Simon, Marquis de Laplace
(1749 – 1827),
französischer Mathematiker und Astronom.
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Die moderne Software für Computer Aided Design (CAD) von Straumann (Straumann ® CARES ®
Visual) nutzt einen multidisziplinären Ansatz für Lösungen in der digitalen Zahnheilkunde. Dieser
Artikel beschreibt, wie die theoretischen Überlegungen eines französischen Mathematikers aus
dem 18. Jahrhundert heute einen Beitrag zu moderner zahnärztlicher Software leisten.
Eine Lösungsstrategie für eine komplexe Aufgabe
Die Herausforderung der computergestützten Zahnkonstruktion liegt in der Berechnung einer funktionell
korrekten Zahnmorphologie – insbesondere im Hinblick auf die fehlende Kaufläche. In diesem Arbeitsgebiet ist ein detailliertes zahnmedizinisches Fachwissen, kombiniert mit fundierten Kenntnissen in Informatik, eine unverzichtbare Voraussetzung. Das Hauptproblem in diesem Zusammenhang besteht darin,
den richtigen Algorithmus zu finden – die Lösungsstrategie ist sozusagen eine Liste sauber definierter,
schrittweiser Instruktionen zur Erledigung der Aufgabe. Wenn diese Liste steht, wird die Lösung dann in
die Sprache der Computersoftware übersetzt, wobei auf Anwenderfreundlichkeit und Praxistauglichkeit
in der modernen Zahnheilkunde geachtet wird.
CAD beginnt mit einer mathematischen Darstellung des Zahns
Sehen wir uns die an diesem Verfahren beteiligten praktischen Schritte nun etwas genauer an. Nach
Durchführung der Vorarbeiten an der Zahnkavität in der Zahnarztpraxis, z. B. Inlay- oder Teilkronenpräparation, wird die Arbeit im Dentallabor fortgesetzt. Als erstes wird vom Zahntechniker ein Gipsmodell
hergestellt und gescannt. Der gesunde Restzahn und die Kavität sind durch eine Präparationsgrenze
sauber getrennt (Abb. 1). Im folgenden Schritt erfolgt eine mathematische Darstellung des Zahns mittels
CAD-Software. Die erforderlichen Daten werden normalerweise aus einer Zahn-Datenbank anhand
statistischer Analyse berechnet. Je größer die Datenbank, desto präziser ist das Ergebnis. An diesem
Punkt verfolgt Straumann einen anderen, innovativen Ansatz.
Die neue Morphing-Funktion der Straumann ® CARES ® Visual Software entwickelt die fehlende Kaufläche
aus einem einzigen Zahntemplate. Es wird lediglich der Restzahn benötigt, um die Verformungsrichtung
der Schablone und die Form zu erhalten, an die die Schablone angepasst werden muss. Diese Technologie kann für eine breite Palette von Anwendungen genutzt werden, wie etwa Inlays, Onlays, Veneers
und Teilkronen.
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Der Grundstein wurde im 18. Jahrhundert in Frankreich gelegt
Eine wichtige Vorbedingung für diese erstaunlichen Möglichkeiten wurde von Pierre-Simon Laplace
geliefert, einem französischen Mathematiker (1749 – 1827), dessen Arbeit ausschlaggebend für die
Entwicklung der mathematischen Astronomie und Statistik war. Er formulierte die Laplace-Gleichung und
entdeckte die Laplace-Transformation, die in vielen Bereichen der mathematischen Physik relevant ist,
einem Fachgebiet, in dem er eine führende Rolle spielte.
Morphing führt zu einer realistischeren Zahnrestauration
Die Oberflächenverformung nach Laplace hat den Vorteil, dass sie direkt an einer Oberfläche arbeitet –
eine Tatsache, die in der Zahnheilkunde entscheidend ist. Wie wird dies beim tatsächlichen zahnärztlichen
Verfahren erreicht? Auf der Grundlage der gewählten Restauration schlägt die Straumann® CARES ®
Visual Software ein geeignetes Template vor, die entweder auf einem vorgefertigten Set an Schablonen
basiert oder aus dem gespiegelten Scan eines gesunden Zahns erstellt wird. Dabei ist zu beachten,
dass das lediglich zwei Beispiele aus den insgesamt verfügbaren Möglichkeiten sind. Der Nutzer kann
das Template austauschen. Beim Austausch des Templates hat der User die Option, entweder ihre
Größe zu ändern oder sie neu zu positionieren. Ausgehend von einer automatischen und angenäherten
Anfangsposition, -größe und -orientierung (Abb. 2) verformt die Software das Zahntemplate so, dass
die Kavität abgedeckt und der Übergang zwischen der Kaufläche des Restzahns und der Schablone so
glatt wie möglich ist (Abb. 3). Dieses Morphing ist somit eine neue Spezialfunktionalität der Straumann ®
CARES ® Visual Designsoftware. Sie transformiert (“morpht” oder verwandelt) das Ausgangstemplate
über einen kontinuierlichen Übergangsprozess in ein anderes Template. Die Software wurde entwickelt,
um ein realistischeres Resultat zu schaffen, als es mit einfacheren Überlagerungen oder Überblendungstechniken erreicht wird. Praktische Studien haben den Nachweis erbracht, dass sich Morphing für eine
breite Palette von Anwendungen eignet. Die einzige Voraussetzung ist, dass eine ausreichende Menge
an Rest-Zahnsubstanz verfügbar ist, um die Informationen über die Richtung, in die sich das Template
verformen muss, und über die Form zu liefern, an die sie sich anpassen muss. Der User kann problemlos
die Kaufläche der endgültigen Restauration remodellieren. Mit der integrierten Fehlertoleranz der Software
werden Fehler sowohl vermieden als auch automatisch korrigiert, z. B. Mindestwandstärken oder geglättete
Grenzlinien (Abb. 4 und 5). Der Anwender kann weiterhin nachträgliche Korrekturen vornehmen.
Die Resultate sind Zeitersparnis, verbesserte Restaurationen und eine CAM-fertige Konstruktion.
Vielen Dank, Monsieur Laplace!
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Morphing – Schritt für Schritt
Abb. 1 Restzahn mit Kavität (weißer Bereich).
Abb. 2 Ausgangs-Zahnschablone.
Abb. 4 Kaufläche korrigiert, unter Berücksichtigung
der Mindestwandstärke (interessante Region
in Rot).
Abb. 5 Endgültige Restauration mit geglätteter
Grenzlinie.
Abb. 3 Resultat der Schablonenverformung.
Abb. 6 Morphing einer Teilkrone Straumann®
CARES® Visual (im laufenden Prozess)
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INTERVIEW
„ C AD CAM bedeu tet Wet t b ew er b s f ä h ig k eit un d
so m it Zu ku nftssicherun g “
Ende 2010 hat Straumann mit Straumann ® CARES ® CAD-
das Modell es1, bei seiner Einführung vor einigen Jahren
CAM die umfangreichsten Erweiterungen seit dem Markt-
einer der ersten dentalen Laserscanner auf dem Markt. Er ist
eintritt eingeführt. CADCAM Lösungen bilden das Herzstück
auch heute noch in vielen Dentallabors im Einsatz. Dennoch
in Straumanns Portfolio innovativer Produkte im Bereich
gibt es in diesem Bereich mittlerweile natürlich andere und
der digitalen Zahnmedizin, die unter der Dachmarke
neue Anforderungen und Möglichkeiten. Diese spiegeln sich
„Straumann® CARES ® Digital Solutions“ geführt werden.
in den neuen Funktionalitäten unseres neuen Systems wider.
Dr. Sandro Matter, Executive Vice President und Head of
Letztlich richtet sich die Entscheidung für ein CADCAM System
Global Products bei Straumann, erläutert im folgenden
in der Praxis nach den nachgefragten Versorgungen – Inlays,
Interview, warum er in CADCAM die Technologie der Zukunft
Veneers, Kronen, usw. – und Werkstoffen. Hier überzeugt das
sieht.
neue Angebot von Straumann und das kommt beim Zahnarzt
und Zahntechniker gut an.
Herr Dr. Matter, wie fällt Ihr Fazit nach der Einführung des
neuen CADCAM Systems von Straumann aus?
Welche Werkstoffe würden Sie besonders hervorheben?
Das neue CADCAM System ist bei unseren Kunden erfolg-
Ganz klar die Hochleistungsmaterialien, also insbesondere die
reich. Insgesamt kann ich feststellen, dass unsere Erwartungen
Zirkoniumdioxid- und Glaskeramiken. So wie Roxolid ® in der
deutlich übertroffen worden sind. Die hohen Anstrengungen
Implantologie neue Maßstäbe setzt, tun dies Hochleistungs-
in Forschung und Entwicklung, die Straumann hier unternommen
materialien in der Prothetik. Es ergeben sich klare Vorteile
hat, haben sich ausgezahlt – nicht zuletzt dank der engen
für Zahnärzte und Patienten. Nehmen wir beispielsweise die
Kooperation mit unseren Kunden in diesem Bereich.
Straumann® CARES® CADCAM Versorgungen aus IPS e.max ®
CAD oder IPS Empress ® CAD1. Diese Restaurationen überzeugen durch hohe Festigkeit und Transluzenz. Dadurch ergeben
„Durch Hochleistungsmaterialien ergeben sich be-
sich bedeutende Vorteile bei der Belastbarkeit, Funktionalität
deutende Vorteile bei der Belastbarkeit und Funk-
und Verarbeitung. In Sachen Ästhetik werden erstklassige Lö-
tionalität. In Sachen Ästhetik werden erstklassige
sungen möglich. Solche Hightech-Dentalprodukte inspirieren
Lösungen möglich. Solche Hightech-Dentalprodukte
den Markt und treiben Innovationen voran.
inspirieren den Markt und treiben Innovationen
voran.“
Diese CADCAM Hochleistungsmaterialien eröffnen also neue
restaurative Anwendungsbereiche?
So ist es. Neue Materialien eröffnen Möglichkeiten für neue
Was schätzen die Anwender am meisten an Straumanns
Applikationen, zum Beispiel die Herstellung verschraubter Brü-
CADCAM Lösung?
cken mit CADCAM, die in dieser Form so noch nicht möglich
Wir haben in der Tat sehr viel positives Feedback aus dem
waren. Die Herstellung von zahn- oder implantatgetragenen
Markt erhalten. So war der erste Scanner von Straumann,
Brückenversorgungen im Seitenzahnbereich gelangt dank
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Straumann CADCAM GmbH
in Leipzig/Markkleeberg, Deutschland
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CADCAM auf ein höheres Effizienz- und Produktivitätsniveau.
Interesse an hochwertigem Zahnersatz in allen Bevölkerungs-
In Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Festigkeit und Ästhetik gibt es
gruppen – und damit auch die Bereitschaft, für solche Qualität
kaum Techniken, die ein vergleichbares Niveau erreichen.
zu zahlen. Der Trend zeigt also auf vollkeramische Hochleis-
Entscheidend ist aber auch die klare Ausrichtung auf den Pra-
tungsmaterialien.
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xis- und Laboralltag. Die Material- und Applikationsvielfalt,
die Straumann im CADCAM Bereich bietet, bedeutet, dass
Welchen Stellenwert nimmt CADCAM im Bereich der digitalen
Anwender ihr Portfolio vollumfänglich an den Bedürfnissen
Zahnmedizin ein?
des Marktes angleichen können – so antizipiert Straumann
CADCAM bedeutet nicht einfach „Scanner mit Software“ und
Kundenwünsche.
ein automatisch perfektes Ergebnis. Ein Hochleistungsscanner
mit einer durchschnittlichen Software kann das Potenzial der
Hardware nicht ausschöpfen. Und „Digitale Zahnmedizin“
„Gemäß internen Untersuchungen können mit mo-
bedeutet heute tatsächlich mehr als CADCAM allein. Denken
derner Glaskeramik die geringen Mehrkosten des
wir an das intra-orale Scannen mit iTero2 oder an geführte
Materials durch die Reduktion der zu investierenden
Chirurgie mit coDiagnostiX. In allen diesen Bereichen müssen
Arbeitszeit kompensiert werden.“
Hard- und Software genau aufeinander abgestimmt sein, mit
hundertprozentig passenden Schnittstellen. Alle diese Technologien im Zusammenspiel bezeichnen wir als “Digital Solu-
Haben Keramiken hier ein besonderes Potential?
tions“. Das Ziel ist klar: Am Ende soll ein Produkt stehen, das
Eindeutig – obwohl sie im Markt noch nicht ganz angekommen
ohne jegliche Abstriche perfekt in den Mund des Patienten
sind. Wir sehen einerseits einen großen Trend hin zur Keramik.
passt und eine lange Lebenszeit hat. An diesem Endergebnis
Gleichzeitig erfreuen sich im Moment etwa Nichtedelmetalle
wird letztlich die Qualität des Dentallabors und des Behand-
großer Beliebtheit. Letztendlich ist das Ziel immer, eine mög-
lers gemessen.
lichst effiziente und kostengünstige Methode anzubieten. Das
ist mit Keramik möglich. Nehmen wir moderne Glaskeramiken.
Straumann produziert den Zahnersatz zentral. Welche Vorteile
Diese kosten zwar etwas mehr, das Grundproblem scheint
bietet ein solches Konzept dem Anwender?
mir aber ein anderes zu sein. Arbeitskraft kostet Geld, Ma-
Die Vorteile der zentralen Produktion widerspiegeln genau
terialien machen dabei nur einen geringen Teil der Gesamt-
die Nachteile und Risiken einer dezentralen Produktion. De-
kosten aus. Mit dem Einsatz von CADCAM kann Arbeitszeit
zentral, also in der Praxis oder dem Labor vor Ort, heißt: hohe
eingespart werden; interne Untersuchungen zeigen hier eine
Investitionskosten, die sich amortisieren müssen. Gleichzeitig
mögliche Zeitersparnis von bis zu 30 Prozent, wenn dieses
schreitet dabei die Technologie rasant voran, was wieder-
Material eingesetzt wird. Die Mehrkosten werden also durch
um neue Investitionen nach sich zieht. Hinzu kommen hohe
eine Reduktion der zu investierenden Arbeitszeit kompensiert.
Wartungs- und Unterhaltskosten. Problematisch ist dabei auch
Hinzu kommen die ästhetischen Vorteile. Dabei wächst das
immer die Auslastung. Viele Labore, die sich Fräsmaschinen
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STARGET 1 I 11
STRAUMANN® CARES® CADCAM
anschaffen, produzieren deshalb oft für Kollegen mit. Was
Dabei bleibt allerdings die Arbeitszeit für die Erstellung der
oft nicht bekannt ist: Für den Gesetzgeber gelten diese La-
Wachsmodelle, die bei der digitalen Konstruktion im CADCAM
bore als Hersteller von Medizinprodukten – und müssen damit
System überflüssig werden, unberücksichtigt. Zudem lassen
unter anderem ein Qualitätssystem vorweisen können. Bei
sich Patienten-Dateien gut archivieren und als Vorlage für
zentralen Fräszentren stehen solche Qualitätssysteme und die
Folgekonstruktionen problemlos nutzen. Pressen kann dann
damit garantierte Qualität stets im Fokus. Neue Anforderun-
effizient sein, wenn die Durchlaufrate gering ist und etwa
gen lassen sich viel leichter erfüllen. Zudem achtet Straumann
bei einer Arbeit am Tag liegt. Bei größeren Versorgungen
darauf, dass jede Investition des Anwenders in Straumann
gelangt die Presstechnik allerdings schnell an ihre Grenzen.
®
CARES CADCAM werthaltig ist.
®
Letztendlich muss eingestanden werden, dass Presskeramiken
nur für Einzelzähne gedacht sind. Im Gegensatz dazu nutzt
Wie gestalten sich die Qualitäts- und Dokumentationspro-
Straumann in der zentralen Produktion große, tonnenschwere
zesse in der Produktion bei Straumann?
Fräsmaschinen, die sich für die hochpräzise Fertigung ver-
Wir haben ein komplett zertifiziertes Qualitätssystem, das
schiedenster Versorgungen in der Zahnmedizin bewährt haben.
z. B. die Rückverfolgbarkeit von Produktionslosen und – im Falle
von patientenspezifischen Restaurationen – sogar einzelner
Versorgungen ermöglicht. Darüber hinaus führen wir regel-
„CADCAM ermöglicht es dem Zahntechniker, sich
mäßig weiter eigene qualitative Untersuchungen durch. Wir
vermehrt auf seine Kernkompetenz ‚Prothetik‘ zu
unterscheiden klar zwischen zahn- und implantatgetragenen
konzentrieren und ist zugleich Schlüsselkompo-
Versorgungen. Gerade im Hinblick auf implantatgetragene
nente im Netzwerk von Kollegen und Kundenbe-
Strukturen, die wesentlich weniger Fertigungstoleranzen zu-
ziehungen.“
lassen und hohe Präzision erfordern, ist dies wichtig. Alle
Abläufe und Prozesse sind ausgiebig validiert und kontrolliert.
Wie sehen Sie die Bilanz für CADCAM heute?
Vergleichen wir zwei Produktionsverfahren direkt miteinander:
CADCAM ist ein globaler Trend und für moderne Prothetik
Fräsen versus Pressen. Was spricht aus Ihrer Sicht für das eine
der logische Weg. Zahnersatz stellt heute höchste Anforde-
oder andere?
rungen an Qualität, Präzision und Ästhetik. CADCAM bietet
Im Pressen wird vorwiegend der Vorteil geringerer Anschaf-
hinsichtlich der Effizienz einen enormen Vorteil. Ein direktes
fungskosten gesehen. Prinzipiell reicht ja ein Ofen aus. Darüber
Design am Computer macht das Wachsmodell überflüssig.
hinaus entspricht die Presstechnik dem bisherigen, gewohnten
Hohe Wiederholraten gibt es bei CADCAM nicht mehr. Die
Arbeitsablauf des Zahntechnikers am meisten – die manu-
heutigen Fräsprozesse erreichen eine sehr hohe Präzision,
ellen Tätigkeiten vom Wachsmodell bis zum Pressvorgang.
wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. So demons-
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trieren Untersuchungen von Prof. Edelhoff aus München, dass eine sehr gute Passgenauigkeit gegeben ist. Es ist für mich klar, dass CADCAM unter diesen Umständen
als die Technologie der Zukunft bezeichnet werden muss.
„Die Vorteile der zentralen Produktion von Zahnersatz widerspiegeln
genau die Nachteile und Risiken einer dezentralen Produktion.“
Dr. Sandro Matter
Executive Vice President & Head of Global Products
CADCAM somit auch als Zukunftssicherung?
Ja. Das Gefühl: „Die Stunde am Abend, die ich da noch einmal etwas nacharbeite,
Dr. Sandro Matter, Geschäftsleitungsmitglied der
kostet ja nichts“, wird sich langfristig nicht rentieren. Hier sollte ein Umdenken statt-
Institut Straumann AG in Basel, hat einen
finden. CADCAM bedeutet Wettbewerbsfähigkeit und somit Zukunftssicherung.
Masterabschluss in Chemie der ETH Zürich/Schweiz
Die Frage ist heute deshalb meiner Meinung nach nicht, ob CADCAM, sondern wann.
und promovierte dort in Werkstoffwissenschaften.
Es ist effizienter bei reproduzierbarer, gleich bleibender oder besserer Qualität. Es
Seine unternehmerische Laufbahn begann 1997 bei
ermöglicht, mehr Zeit für Kunden aufzuwenden und sie mit qualitativen Produkten
Synthes-Stratec. Hier war er u.a. für die Entwicklung
konstant zuverlässig zu versorgen. CADCAM ermöglicht es dem Zahntechniker,
des Bereichs „Biomaterialien“ verantwortlich. Er war
sich vermehrt auf seine Kernkompetenz „Prothetik“ zu konzentrieren und ist zugleich
Mitgründer des Unternehmens Kuros Therapeutics.
Schlüsselkomponente im Netzwerk von Kollegen und Kundenbeziehungen.
2002 trat er bei Straumann seine Stelle als Leiter
der Division „Biologics and Research“ an und ist seit
2005 Leiter der Produktdivision von Straumann.
1
IPS e.max ® und IPS Empress® sind eingetragene Warenzeichen von Ivoclar Vivadent AG, Liechtenstein.
2
iTero ® ist eine eingetragene Marke von Cadent Ltd Corporation, Israel.
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38
STARGET 1 I 11
KERAMIKVERSORGUNGEN
ARNE F. BOECKLER UND MICHAEL SEITZ
Keramik auf Implantaten – festsitzende Restaurationen
aus Zirkoniumdioxid bei der Rehabilitation des
zahnlosen Oberkiefers
Einleitung
individualisierten, industriell vorgefertigten, einteiligen Zirko-
Der Einsatz von festsitzenden Restaurationen mit einem oxid-
niumdioxidaufbauten am Beispiel der implantatprothetischen
keramischen Gerüst ist nicht nur auf natürlichen Zähnen,
Gesamtrehabilitation eines zahnlosen Oberkiefers demonst-
sondern auch auf Implantaten eine zunehmend akzeptierte
riert werden.
Therapieoption.
1–3
Die Zementierung derartiger Restaurationen
auf Titanaufbauten kann dabei als etablierter Standard ange-
Anamnese
sehen werden.4–7 Durch die Einführung von Sekundärteilen
Die zu Behandlungsbeginn 39-jährige Patientin stellte sich
aus hochfestem Zirkoniumdioxid steht seit einigen Jahren so-
nach erfolgter parodontaler Initialtherapie mit dem Wunsch
als auch der Biokompatibilität
nach einer Gesamtrehabilitation ihres Oberkiefers vor. Im Zuge
und Stabilität der periimplantären Weichgewebe13–16 eine
der Vorbehandlung waren die Zähne 16,17 und 26 vor ca. 4
interessante Alternative zur Verfügung. Die Herstellung die-
Monaten extrahiert worden. Die Zähne 11, 21 und 23 waren
ser Keramikaufbauten erfordert in der Regel die Anwendung
als Brückenpfeilerzähne der Lücke 22 überkront und verblockt.
Seit einiger Zeit
Zahn 12 trug eine metallkeramische Krone. Die Prämolaren 14,
stehen allerdings auch industriell vorgefertigte, einteilige und
15 und 25 waren mit insuffizienten Amalgamfüllungen versorgt
individualisierbare Zirkoniumdioxidaufbauten als Alternative
(Abb. 1). Die Mundhygiene hatte sich im Zuge der paro-
zur Verfügung.
dontalen Vorbehandlung verbessert und die Patientin hatte
wohl aus Sicht der Ästhetik
8–12
von speziellen CADCAM-Technologien.
17–19
das Rauchen aufgegeben. Die Sondierungstiefen der Zähne
Verschiedene Studien attestieren Sekundärteilen aus Zirkoni-
betrugen 5 mm bis 9 mm (Abb. 2). Die Sondierung der Taschen
umdioxid ein hohes klinisches Potential.20–25 Daraus ergab
provozierte teilweise Blutungen (BOP positiv). Bis auf den
sich bisher die Empfehlung zum Einsatz dieser Sekundärteile
Zahn 13 (LG II) wiesen alle Zähne bei subjektiver Beschwer-
Die Ergebnisse aktueller
defreiheit und trotz teilweiser Verblockung Lockerungsgrade
Untersuchungen unterstützen nunmehr auch den Versuch eines
von III auf. Röntgenologisch zeigte sich ein generalisierter,
Einsatzes oxidkeramischer Aufbauten im Seitenzahnbereich.7,29
vor allem vertikaler Knochenabbau. Die Wurzeln der ver-
In dem folgenden Bericht soll die klinische Anwendung von
bliebenen Oberkieferzähne erschienen kurz und konisch. Es
für den Frontzahnbereich.
8,9,23,26–28
Abb. 1
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Abb. 2
Abb. 3
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KERAMIKVERSORGUNGEN
STARGET 1 I 11
konnten keine funktionellen Probleme oder kranio-mandibulären
Form und Verlauf des Weichgewebes die Diagnose eines di-
Dysfunktionen diagnostiziert werden.
cken parodontalen Phänotypus mit relativ breiter vestibulärer
39
Restknochenlamelle und somit nur geringer zu erwartender
Behandlungsplanung
Rezessionstendenz.33
Die Patientin strebte eine definitive Versorgung mit festsitzenden Brücken an. Entsprechend der SAC-Klassifikation musste
Chirurgisches Vorgehen
der Fall als komplex eingeordnet werden.30 Nach intensiver
Es wurde ein prothetisches Set-up und eine entsprechende
Diskussion und Abwägung aller alternativen Therapieansätze
vertikale Orientierungsschablone erstellt. Aufgrund der feh-
wurden die Oberkieferzähne als unsicher und daher nicht-
lenden vertikalen Knochenhöhe in den Regionen 16 und 26
dauerhaft erhaltungswürdig bzw. als nicht sinnvoll in ein festsit-
erfolgte zuerst die Insertion von zwei primärstabilen Implan-
zendes Konzept integrierbar eingestuft. Analog eines etab-
taten (Straumann® Bone Level Implant RC, Ø 4,8 mm, 10 mm
lierten Konzeptes für den zahnlosen Oberkiefer sollten nach
SLActive ®) mittels interner Sinuselevation und Augmentation
der Extraktion acht Implantate in den Positionen 1, 3, 4 und 6
mit xenogenem, partikulärem Knochenersatzmaterial (Abb. 3).
inseriert werden.31 Da die Patientin aus beruflichen Gründen
Nach vier Monaten komplikationsloser Einheilung wurden die
für die gesamte Dauer der Therapie eine festsitzende the-
Implantate freigelegt (Abb. 4). Auf Grundlage der prothetischen
rapeutische Brückenversorgung benötigte, wurde in diesem
Planung erfolgte auf einem radierten Modell die Herstellung
Falle eine Sofortimplantation und bei einer ausreichenden
einer Bohrschablone. Am Operationstag wurden die Zähne
Primärstabilität der Implantate die provisorische Sofortversor-
schonend mittels Periotom entfernt. Die noch intakte vestibuläre
gung geplant.32 Grundsätzlich besteht in derartigen Fällen
Kochenlamelle wurde ohne Elevation eines Lappens exploriert.
das Risiko einer postoperativen, langsamen Resorption der
Die Alveolen wurden sorgfältig kürettiert, gespült und mittels
vestibulären Knochenanteile, welche zu einem Verlust an Ge-
Sonde vermessen. Entsprechend der Bohrschablone (Abb. 5)
websvolumen und ästhetischen Komplikationen führen kann.
wurden die Implantatstollen präpariert und die Implantate
Allerdings ergaben in dem vorliegenden Fall sowohl die dia-
primärstabil inseriert (Straumann ® Bone Level Implant RC,
gnostische Sondierung des vestibülären Knochens, als auch
Ø 4,1 mm, 10 mm SLActive ®). Mittels der vertikalen Orien-
Abb. 4
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Abb. 5
Abb. 6
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40
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KERAMIKVERSORGUNGEN
tierungsschablone wurde entsprechend eines harmonischen
ßend mit Gingivaformern verschlossen und die Kieferrelation
Gingivaverlaufs auf einen zahnspezifischen Vertikalabstand
mittels der adjustierten Vertikalschablone registriert. Auf der
zwischen dem geplanten marginalen Kronenrand und der
Grundlage des präoperativen Set-ups erfolgte auf einem Mo-
Implantatschulter geachtet (Abb. 6). Die leeren Alveolen wur-
dell die Anpassung der provisorischen Kunststoffsekundärteile
den mit einer Kollagen-Hydroxylapatit-Matrix verschlossen.
(PEEK, Straumann) auf den Implantaten in Zahnposition 1, 4
Spalträume zwischen vestibulärer Knochenlamelle und Implan-
und 6. Anschließend wurde die temporäre Brücke aus PMMA-
tat wurden in Abhängigkeit von ihrer Breite mittels xenogenem,
Kunststoff hergestellt und ausgearbeitet. Zwölf Stunden nach
partikulärem Knochenersatzmaterial aufgefüllt.
der Operation wurden die Aufbauten bei der Patientin eingeschraubt (Abb. 7), verschlossen und die okklusal adjustierte
Sofortversorgung mittels therapeutischer Restauration
Kunststoffbrücke reversibel zementiert (Abb. 8). Um eine res-
Aufgrund ihrer axialen Ausrichtung und des Drehmomentes
taurativ günstige Weichgewebskontur zu erzielen, wurde die
bei der Insertion eigneten sich nicht alle Implantate für die
Brücke nach acht Wochen erstmals abgenommen und wäh-
Integration in den provisorischen Brückenverbund. Nach dem
rend der anschließenden sechswöchigen Konturierungsphase
Aufsetzen von Abformpfosten erfolgte eine geschlossene Ab-
mehrfach basal mittels Kunststoff nachgearbeitet.
formung mittels Polyether. Die Implantate wurden anschlie-
Abb. 7
Abb. 8
Abb. 9
Abb. 10
Abb. 11
Abb. 12
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KERAMIKVERSORGUNGEN
STARGET 1 I 11
Definitive Versorgung
wurden Aufbauten und Brücke eingesetzt. Im Labor erfolgte
Über einen Situationsabdruck erfolgte im Labor die Herstellung
nun die Anpassung und Individualisierung der Zirkoniumdi-
eines individuellen Abformlöffels. Nachdem die therapeutische
oxidaufbauten (Abb. 11). Dabei konnte zwischen geraden und
Brücke abgenommen wurde (Abb. 9), erfolgte nacheinander
15°-abgewinkelten Aufbauten in weiß oder einer dentinähnli-
die Individualisierung von acht verschraubten Abformpfos-
chen Einfärbung gewählt werden (Straumann® Anatomisches
ten durch Kopie der provisorischen Aufbauten mittels eines
IPS e.max ® Sekundärteil). Die laborseitige Ausarbeitung er-
autopolymerisierenden PMMA-Kunststoffs (Abb. 10). Nach-
folgte mittels Turbine und Wasserkühlung. Bei den nur mit-
dem alle Abformpfosten auf den osseointegrierten Implanta-
tels Schleifern angepassten Aufbauten wurden durch einen
ten verschraubt waren, erfolgte der finale Abdruck mittels
15-minütigen Regenerationsbrand bei 1 050 °C die durch das
Polyethermasse. Nach der Herstellung des Meistermodells
Beschleifen entstandenen Oberflächenspannungen entfernt.
wurden die Aufbauten auf diesem verschraubt und die tem-
Wo notwendig, wurden die Aufbauten durch Aufwachsen an
poräre Brücke aufgesetzt. Das so mit dem Unterkiefermodell
das individuelle Durchtrittsprofil angepasst und anschließend
verschlüsselte Meistermodell wurde schädelbezüglich einarti-
mittels einer geeigneten Lithiumdisilikatkeramik (IPS e.max ®
kuliert. Ein Modell der provisorischen Brücke konnte ebenfalls
ZirPress) überpresst. Die Aufbauten wurden klinisch einprobiert
gegen den Unterkiefer kreuzartikuliert werden. Der Patientin
(Abb. 12) und zur Darstellung der endgültigen Weichgewebs-
Abb. 13
Abb. 14
Abb. 15
Abb. 16
Abb. 17
Abb. 18
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41
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konturen eine Überabformung durchgeführt. Nun erfolgte die computergestützte
Konstruktion und Fertigung der vier dreigliedrigen Brücken aus Zirkoniumdioxid
(zerion® von Straumann® CARES ® CADCAM). Nach der erfolgreichen Einprobe
(Abb. 13) wurden die beiden anterioren Gerüste in Schichttechnik verblendet (IPS
e.max ® Ceram), wohingegen die posterioren Gerüste zur Erzielung einer mechanisch hochfesten Verblendung wiederum mittels IPS e.max ® ZirPress überpresst
wurden (Abb. 14). Die fertigen Sekundärteile wurden mittels eines individuellen EinDr. Arne F. Boeckler
bringschlüssels platziert und mit 35 Ncm auf den Implantaten verschraubt. Danach
[email protected]
zeigte sich eine günstige Unterstützung der periimplantären Weichgewebe (Abb. 15).
Oberarzt der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik
Nach dem Verschluss der Schraubkanäle wurden die Brücken provisorisch mit ei-
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg/
nem silikonhaltigen Material reversibel zementiert, okklusal minimal adjustiert und
Deutschland (Direktor: Prof. Dr. J. Setz). Qualifiziert
regelmäßig kontrolliert. Nach vier Wochen zeigte sich ein gesundes und reizfreies
fortgebildeter Spezialist für Prothetik der Deutschen
periimplantäres Weichgewebe (Abb. 16, 17). Aufgrund der ausgiebigen Probe-
Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und
phase mittels der therapeutischen Brücke waren nur noch minimale Korrekturen
Biomaterialien e.V. (DGPro). Tätigkeitsschwerpunkt
notwendig. Die Sekundärteile wurden noch einmal auf ihren stabilen und festen
Implantologie. ITI Fellow. Verschiedene nationale
Sitz hin kontrolliert. Nach dem Verschluss der Kanäle und der internen Reinigung
und internationale Veröffentlichungen und Vorträge
der Pfeilerkronen mittels Sandstrahler erfolgte die definitive Zementierung mit ei-
zu den Themen Implantologie, Implantatprothetik,
nem adhäsiven Kompositzement (Abb. 18, 19). In den kommenden Tagen wurden
vollkeramische Restaurationen und CADCAM-
Nachkontrollen durchgeführt (Abb. 20). Aufgrund von weiteren Behandlungen im
Technologien.
Unterkiefer blieb die Patientin in regelmäßiger Kontrolle. Nach 12 Monaten zeigte
sich ein stabiles periimplantäres Weichgewebe (Abb. 21). Alle vollkeramischen
Sekundärteile und Restaurationen waren komplikationsfrei. Röntgenologisch ergab
Abb. 19
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Abb. 20
Abb. 21
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43
sich kein Anhalt auf Veränderungen des periimplantären Knochenniveaus (Abb.
22). Die Patientin war mit Ästhetik und Funktion sehr zufrieden (Abb. 23).
Schlussfolgerung
Der Einsatz von keramischen Implantataufbauten, insbesondere in der Kombination mit vollkeramischen Restaurationen eröffnet die Möglichkeit hochästhetischer
und biokompatibler Versorgungen. Studien der letzten Jahre konnten derartige
Vorzüge für den Frontzahnbereich auch klinisch-wissenschaftlich untermauern.
ZTM Michael Seitz
Langzeiterfahrungen für die Anwendung derartiger Aufbauten im Seitenzahnbe-
[email protected]
reich bestehen momentan noch nicht. Erste Erfahrungen erscheinen allerdings viel
Inhaber von Dentaltechnik Michael Seitz
versprechend. Die Herstellung von einteiligen Zirkoniumdioxidaufbauten verlangt
in München/Deutschland. Tätigkeitsschwerpunkt
in der Regel den Einsatz komplexer CADCAM-Technologien. Im vorgestellten Fall
DGI: Implantatprothetik. Referententätigkeit:
wurden die Anwendung industriell präfabrizierter und anschließend individualisier-
Implantologie und digitale Fotografie.
ter Keramikaufbauten im Front und Seitenzahnbereich exemplarisch demonstriert.
Danksagung
Der Autor dankt Dr. William Martin, Dr. Dean Morton und Dr. James Ruskin für die
Inspiration zur klinischen Umsetzung dieses Falles.
Die Literaturreferenzen können unter www.straumann.com/boeckler.pdf heruntergeladen werden.
IPS e.max ®, ZirPress und Ceram sind eingetragene Marken der Ivoclar Vivadent AG, Liechtenstein.
Abb. 22
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Abb. 23
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STRAUMANN® CARES® GUIDED SURGERY
STEFANO STORELLI, LEONARDO AMORFINI, MAURIZIO CAMANDONA UND EUGENIO ROMEO
Be ur t eilung der P räzi s ion v on St r a uma n n ® CAR ES ® Gu i de d
Sur ger y anhand eines k lin is c h en F a lls
Einführung
Schmerzen und Schwierigkeiten beim Essen bereitete. Sie
Die Anwendung von geführter Chirurgie bereitet den Weg
hatte noch nie einen herausnehmbaren Zahnersatz getragen
für die Zukunft der Implantatchirurgie. Softwarebasierte prä-
und war zu allem bereit, um ihre natürliche Bezahnung zu
operative Planung unterscheidet sich beträchtlich von der her-
erhalten. Die Patientin litt an einer unspezifischen Chorea
kömmlichen Planung mit Modellen und Röntgenaufnahmen in
Huntington (Veitstanz) mit symptomatischen ungewollten Be-
Form von Filmen oder Ausdrucken. Der folgende Fallbericht
wegungen und stand wegen ihres hohen Blutdrucks unter
befasst sich mit der Versorgung einer teilbezahnten Patientin mit
Aspirin-Medikation. Abgesehen von diesen Einschränkungen
einem festsitzenden Zahnersatz, nach vorheriger präoperativer
war sie in guter körperlicher und geistiger Verfassung. Klinisch
Planung mit dem Straumann CARES Guided Surgery System
wurde folgende Situation diagnostiziert: (1) eine schadhafte
unter Verwendung von coDiagnostiX (Software) und gonyX
festsitzende Brücke (12 bis 24), die auf der linken Seite noch
(Gerät zur Herstellung von Scan- und Bohrschablonen).
mit einem alten Implantat verankert war, (2) zwei verbliebene
®
®
Zähne (11 und 23), die frakturiert waren, und (3) auf dem
Patientenvorgeschichte
OPG eine Knochenresorption in regio 11, eine Fraktur von
Eine an unsere Praxis überwiesene 87-jährige Frau bat um
23 sowie die Inklination des in regio 24 platzierten distalen
eine Lösung für ihre schadhafte festsitzende Brücke, die ihr
Implantats (Abb. 1 – 3).
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
Abb. 5
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Unter diesen Umständen entschied der behandelnde Zahnarzt,
gonyX Gerät vorbereitet. Die Platte wurde an den Barium-
die Brücke zu entfernen und die Patientin mit einem heraus-
zähnen befestigt und die drei Titanstifte entsprechend den
nehmbaren Zahnersatz zu versorgen. Nach ein paar Wochen
Herstelleranweisungen platziert (Abb. 4, 5). Die diagnostische
gab die Patientin an, dass das Tragen der temporären Prothese
Schablone wurde vor Durchführung des Cone-Beam-CT-Scans
für sie unmöglich war, und kam mehrmals wegen Frakturen
im Mund der Patientin auf stabilen Sitz überprüft (Abb. 6).
45
der Prothese in die Zahnarztpraxis. Es wurde offensichtlich,
dass eine herausnehmbare Versorgung für diese Patientin nicht
Das CT zeigte eine beträchtliche Resorption in regio 11 und
geeignet war und eine Implantatlösung in Betracht gezogen
bestätigte die Inklination des in regio 24 gesetzten Implantats.
werden musste. Da eine minimal-invasive Operation vorge-
Deshalb wurde das zur Sofortinsertion an Stelle 11 vorgesehene
sehen war, entschied sich der Zahnarzt für eine geführte Im-
Implantat zu 12 verschoben und ein Minilappen abgeklappt.
plantatinsertion in die Extraktionsalveolen.
Das Implantat an Stelle 23 musste die Position des anderen
Implantats berücksichtigen. Die festgelegte definitive Versor-
Behandlungsplanung
gung war ein festsitzender implantatgestützter Zahnersatz auf
Eine Aufstellung der künftigen Zähne wurde evaluiert und an-
3 Implantaten an den Positionen 12-23-24.
schließend die diagnostische Schablone mit dem Straumann ®
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Zur Planung der Behandlung wurde die Straumann® coDiagnostiX Software verwendet (Abb. 7, 8). Die Implantatpositionen wurden in der Software definiert und
der daraus resultierende Schablonenplan an das Labor geschickt. An Position
12 war ein Roxolid ® Implantat mit kleinem Durchmesser (Straumann® Bone Level
Implantat, NC Ø 3,3 mm, SLActive 12 mm) geplant; für 23 wurde ein Straumann ®
Bone Level Implantat (RC Ø 4,1 mm, SLActive 12 mm) gewählt. Das Implantat an
Stelle 24 konnte als ein CoreVent1 Ø 4,0 mm Implantat identifiziert werden, das
Dr. Stefano Storelli
etwa 15 Jahre zuvor gesetzt worden war. Nach einigen Nachforschungen fand
Abschluss in Zahnheilkunde und Zahnärztlicher
sich eine Prothetikkomponente des betreffenden Implantatherstellers, die mit der
Prothetik an der Universität Mailand/Italien.
internen Verbindung zu diesem Implantat kompatibel war.
Promotion in Implantatzahnheilkunde.
Postgraduiertenfortbildung in Oralchirurgie
Nach Bohren der Löcher in die Scanschablone gemäß dem Schablonenplan lieferte
(Kursabschluss 2012). Dozent an der Abteilung
das Labor die Bohrschablone (Abb. 9 – 11).
Implantatprothetik an der Universität Mailand.
Autor zahlreicher nationaler und internationaler
Publikationen und Mitarbeit an verschiedenen
Manuskripten. Mitglied von ITI und SIO.
Privatpraxis in Mailand.
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Abb. 13 (Video still)
Abb. 14 (Video still)
Abb. 15 (Video still)
Abb. 16 (Video still)
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Chirurgisches Verfahren
Die beiden Zähne wurden unter Lokalanästhesie zusammen mit dem Granulationsgewebe um die Wurzel von Zahn 11 entfernt. Die beträchtliche Resorption musste
mit regenerativem Material (bovines Knochenersatzmaterial, abgedeckt mit einer
resorbierbaren Kollagenmembran) behandelt werden, um größere Veränderungen
der Kontur zu vermeiden. Die Bohrschablone wurde auf die verbliebenen Zähne
und die Einheilkappe des distalen Implantats gesetzt (Abb. 12). Das chirurgische
Verfahren wurde gemäß Operationsplan durchgeführt. Das Implantat an Position
Dr. Leonardo Amorfini
12 wurde nach Abklappen eines Minilappens und unter Verwendung des extralan-
Abschluss in Zahnheilkunde und Zahnärztlicher
gen Bohrers (Ø 2,8 mm) durch die Ø 2,8 mm Bohrhülse hindurch gesetzt (Abb.
Prothetik an der Universität Mailand/Italien. Autor
13, 14). Das Implantat wurde nach Entfernen der Schablone eingebracht, da es
zahlreicher nationaler und internationaler Publikatio-
mit einem Durchmesser von 3,3 mm nicht durch die Ø 2,8 mm Bohrhülse hindurch
nen und Mitarbeit an verschiedenen Manuskripten.
inseriert werden kann.
Mitglied von ITI, AO, SICOI und SIO. Privatpraxis
in Gallarate (VA).
Abb. 17
Abb. 18
Abb. 19
Abb. 20
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Das Implantat an Position 23 wurde nach Verwendung der Serie extralanger Bohrer
(Ø 2,2/2,8/3,5 mm) mit dem 1 mm Reduktionshandgriff durch die Bohrhülse mit
Ø 5 mm hindurch gesetzt (Abb. 15, 16). Die Implantatinsertion erfolgte durch die
Bohrschablone hindurch. Es wurden transmukosale Einheilkappen aufgesetzt und
das Knochenersatzmaterial in die Extraktionsalveolen eingebracht. Beide Stellen
wurden mit der resorbierbaren Kollagenmembran abgedeckt.
ZT Maurizio Camandona
Definitiver Zahnersatz und Nachsorge
Dozent bei Postgraduiertenkursen in zahnärztlichen
Nach 6 Wochen zeigte das OPG eine korrekte Einheilung (Abb. 17). Klinisch
Implantattechnologien an der Universität Mailand.
klangen die Implantate korrekt und waren stabil (Abb. 18). Die Einheilsekundärteile
Autor und Mitautor von Fachartikeln und Lehrbüchern.
wurden entfernt und verschraubte Übertragungspfosten für die Abdrucknahme ein-
Dentallabor in Lomazzo (Como)/Italien, spezialisiert
gesetzt. Die drei Abdruckkappen wurden mit einer Schiene aus Acrylat verblockt,
auf Implantatprothetik, Keramik und moderne
die ein paar Tage zuvor angefertigt worden war (Abb. 21, 22). Die drei Sekundär-
Technologien (CADCAM etc.). Referent bei nationalen
teile wurden eingesetzt (Abb. 23) und der Metallkeramik-Zahnersatz (Abb. 25) mit
Kongressen zu den oben genannten Themen.
provisorischem Zement zementiert (Abb. 24). Nach einem Monat Belastung wurden
keine Komplikationen festgestellt oder von der Patientin angegeben (Abb. 26). Durch
Vergleich der aus der Computerplanung erhaltenen Werte mit den nach der Implantatinsertion aufgenommenen Röntgenbildern (Abb. 19, 20) wurde die Präzision
des Systems sichtbar, wobei das Postextraktions-Implantat etwa 1 mm tiefer saß als
geplant und keine großen Abweichungen in den anderen Dimensionen zeigte.
Schlussfolgerung
Durch die Verwendung computergeführter Implantologie konnte ich meine Behandlungsoptionen erweitern und eine Patientin, die keine längeren Eingriffe überstand,
Abb. 21
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STRAUMANN® CARES® GUIDED SURGERY
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mit einer schnellen, minimal-invasiven Operation versorgen. Die Herstellung der
Schablone auf diese Weise ist effizient, und sie sitzt gut auf den natürlichen Zähnen,
da sie auf dem Abdruck bzw. Modell des Patienten individuell angepasst wurde.
Die im vorliegenden Fall berichtete Implantatinsertion demonstriert die Zuverlässigkeit
des Straumann® Guided Surgery Systems. Nachdem ich die Lernkurve der softwarebasierten Behandlungsplanung gemeistert hatte, konnte ich meine Implantate auf
die gleiche Art und Weise setzen wie zuvor – jedoch mit höherer Präzision und
Prof. Eugenio Romeo
ruhigerem Gewissen. Diese erwähnte Lernkurve sollte allerdings nicht unterschätzt
Abschluss in Medizin und Chirurgie 1984 an der
werden: Abgesehen davon, sich mit der Software vertraut zu machen, müssen neue
Universität Mailand/Italien. Leiter der Abteilung
chirurgische Techniken angewandt werden, und der Chirurg muss sich daran ge-
Implantatprothetik an der Universität Mailand seit
wöhnen, sich das chirurgische Vorgehen mit Hilfe der Software bildlich vorzustellen.
1992. Außerordentlicher Professor seit 2005.
Autor zahlreicher Lehrbücher sowie nationaler und
internationaler Publikationen. Vorsitzender des Kurses
1
Core-Vent ® ist eine eingetragene Marke von Zimmer Dental, Inc., Carlsbad, CA.
Advanced Oral Implantology (Fortgeschrittene orale
Implantologie) an der Universität Mailand. ITI-Fellow.
Abb. 23
Abb. 25
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Abb. 24
Abb. 26
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GRUNDLAGEN
Die Wichtigkeit der Imp la n t a t -Sek un d ä r t eil-Ver b in d un g f ü r
de n Er folg implantatg es t üt zt er R es t a ur a t ion en
MATERIALIEN
UND
EIGENSCHAFTEN
EVIDENZ
TOLERANZEN
KLINISCHER
ERFOLG
DESIGN
BIOLOGIE
HANDHABUNG
OBERFLÄCHE
Klinischer Erfolg ist nicht nur eine Frage der Osseointegration
Der folgende Artikel befasst sich mit den Eigenschaften einer
Erfolgreiche Implantattherapie ist nicht nur das Resultat eines
Implantat-Sekundärteil-Verbindung im Hinblick auf Handhabung,
gut osseointegrierten Implantats, das sich vorteilhaft auf den
Stabilität, Festigkeit, biologische und klinische Aspekte sowie
Knochen und das Weichgewebe auswirkt. In hohem Maß
Erfolg einer Restauration. Das richtige Gleichgewicht zwi-
hängt der Erfolg – insbesondere hinsichtlich Ästhetik, Lebens-
schen Verbindungsdesign, verwendeten Materialien, präziser
qualität und Patientenzufriedenheit – von den prothetischen
und hochmoderner Fertigung, strengen Qualitätskontrollen so-
Elementen ab1. Vor allem die Verbindung zwischen dem Im-
wie langjähriger Erfahrung von Straumann liefert Prothetik-
plantat und dem Sekundärteil kann von großer Bedeutung
komponenten mit hoher Verlässlichkeit und schafft Vertrauen
sein, wenn es um langfristige Stabilität und das erfolgreiche
für den Patienten und den Zahnarzt.
Ergebnis einer Restauration geht2,3.
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1. DIE RICHTIGEN MATERIALIEN UND EIGENSCHAFTEN, EINE GRUNDVORAUSSETZUNG
FÜR OPTIMALE LEISTUNG
Die in prothetischen Komponenten verwendeten Materialien spielen eine wichtige Rolle. Der Einsatz modernster Materialien für Sekundärteil, Schraube und Implantat führen zu einer angemessenen Bruch- und
Dauerfestigkeit der Prothetikkomponenten. Deshalb ist die richtige Auswahl von Materialien entscheidend
für Teile mit optimalen Materialeigenschaften. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Verwendung
qualitativ hochwertiger Materialien. Straumann hat ein Qualitätssystem mit sehr hohem Standard und führt
damit gründliche Inspektionen aller Rohmaterialien durch, bevor sie in den Fertigungsprozess gelangen.
max.
min.
max.
min.
min.
max.
2. INTELLIGENTE TOLERANZEN SIND ENTSCHEIDEND FÜR DAS INEINANDERGREIFEN UND
DIE FUNKTIONSTÜCHTIGKEIT DER TEILE
Ergänzend zum Design spielen die Toleranzen von Sekundärteil, Schraube und Implantat ebenfalls eine
wichtige Rolle bei einer Implantat-Sekundärteil-Verbindung. Toleranz bedeutet den zulässigen Bereich
oder die Grenzwerte der Schwankungen bei einer physikalischen Dimension, die von einer nominellen
Dimension abweicht. Dimensionstoleranzen definieren beispielsweise den möglichen Zwischenraum
zwischen zwei ineinandergreifenden Komponenten (z. B. dem äußeren Durchmesser eines Sekundärteils
und dem inneren Durchmesser eines Implantats, wie es die Abbildung oben zeigt). Geometrische Toleranzen
definieren die Form eines Merkmals innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs.
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Intelligente Toleranzen beim Design sowie Hochpräzisionsfertigung sind entscheidend für das Ineinandergreifen und
die Funktionstüchtigkeit der Teile. Die exakte Passform von
Sekundärteil, Schraube und Implantat wird durch aufeinander abgestimmte Toleranzen für die Leistungsfähigkeit
der Teile erreicht. Dabei ist es erforderlich, geeignete
Toleranzen festzulegen, um eine korrekte Funktionsweise aufrecht zu erhalten. Straumann® -Sekundärteile
und Schrauben an Straumann® -Implantaten sind für
eine gemeinsame Langzeitfunktion konzipiert, die
durch einen kontrollierten Produktions- und Inspektionsprozess gewährleistet wird.
Aufeinander abgestimmte Toleranzen minimieren die
Möglichkeit einer Verschiebung von Sekundärteilen in Implantaten mit und ohne Einfluss von Kräften, was zu einer
Verbindung mit minimaler Abnutzung und maximaler Stabilität
führt. Toleranzen, die nicht auf eine Implantat-SekundärteilVerbindung in ihrer vorgesehenen Verwendung ausgerich-
konische Grenzfläche
tet sind, können einen negativen Einfluss auf die Stabilität
und Haltbarkeit der Restauration haben. Deshalb empfiehlt
Straumann die ausschließliche Verwendung von OriginalStraumann-Komponenten für alle ineinandergreifende Teile,
da Mitbewerber die Toleranzen von Straumann nicht kennen.
Die Kombination von Straumann-Produkten mit Teilen anderer
Hersteller führt zum Erlöschen der Straumann® -Garantie.
3. DESIGN IST WICHTIG
Ein angepasstes VERBINDUNGSDESIGN sichert eine enge
Verbindung und hervorragende Lastverteilung
Die Form der lasttragenden Oberfläche ist von großer Wichtigkeit4–7. Sie ist so gestaltet, dass ein dichter Verschluss der
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Verbindung ermöglicht15 und die Empfindlichkeit gegenüber
Bei den Straumann® Soft Tissue Level Implantaten wurde das
lateralen Kräften reduziert wird. Eine konische Form sorgt für
synOcta ® Sekundärteil so konzipiert, dass es Führung wäh-
ausgezeichnete Lastübertragung von Sekundärteilen auf Im-
rend des Einsetzens bietet und Belastungskräfte absorbiert,
plantate
6, 7,
gute Verschlusseigenschaften sowie eine definierte
53
um Bewegungen des Käppchens zu minimieren.
Einsetzposition des Sekundärteils und ist so gestaltet, dass
Mikrospalten vermieden werden15.
Eine Angleichung des Designs von ineinandergreifenden Teilen
ist äußerst wichtig. Eine Restauration ist nur so stabil wie ihr
Die konische Form der Verbindung ermöglicht eine gleichmäßige
schwächstes Glied; deshalb ist es sehr wichtig, Merkmale
Lastverteilung und verhindert das Auftreten von Spannungs-
und Dimensionen im Hinblick auf die Restauration als Ganzes
spitzen innerhalb von Implantat, Sekundärteil und zugehöriger
zu gestalten und nicht nur eine einzelne Komponente zu be-
Schraube 6, 7.
rücksichtigen, z. B. nur das Implantat oder nur das Sekundärteil.
Aufeinander abgestimmte Designs von Sekundärteil, Schraube
Nicht nur die Form der lasttragenden Oberfläche, sondern
und Implantat folgen dem Bestreben, optimale Festigkeit und
auch das Greifen des Teils im Implantat spielt eine bedeut-
Lastverteilung der Gesamtkonstruktion zu erreichen6,
same Rolle3.
sorgen für eine starke und zuverlässige Verbindung mit hoher
7,
und
Stabilität und langer Haltbarkeit. Für präzise Passung und
Bone Level Implantaten, als Beispiel,
ideale Lastverteilung hergestellte Komponenten tragen dazu
wurde die CrossFit ® -Verbindung (Abbildung unten) so gestaltet,
bei, die Erhaltung von krestalem Knochen und langfristige
dass sie für eine Führung während des Einsetzens sorgt und
Ästhetik zu gewährleisten2. Deshalb empfiehlt Straumann die
Belastungskräfte auf das Implantat verteilt.
ausschließliche Verwendung von Original-Straumann-Kompo-
Bei den Straumann
®
nenten für alle ineinandergreifenden Teile, da Mitbewerber
die Dimensionen und Merkmale von Straumann nicht kennen.
Das DESIGN DER BASIS- UND OKKLUSALSCHRAUBEN ist
entscheidend für Stabilität und langfristige Zuverlässigkeit
Das Design der Schraube spielt eine entscheidende Rolle bei
der Stabilität und langfristigen Zuverlässigkeit einer Verbindung9.
Ein Design mit einem konischen Abschnitt am Schraubenkopf
und Sekundärteil vergrößert die Oberfläche, um eine Rotation
der Schraube zu verhindern, und minimiert so die Gefahr einer
Schraubenlockerung9,10. Außerdem sind der Konus an der
Schraube und der Konus an der Verbindung (nur bei TitanCrossFit®-Verbindung
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Sekundärteilen) zwischen Implantat und Sekundärteil parallel
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gestaltet, um eine optimale Klemmkraft zwischen den inein-
5. PROBLEMLOSE HANDHABUNG FÜR ZAHNÄRZTE
UND ZAHNTECHNIKER
andergreifenden Teilen zu gewährleisten.
Die Schraube muss auch axiale Belastungen tragen, die durch
Die Handhabungseigenschaften sind ein weiterer wichtiger
den Anziehvorgang auftreten; demnach ist ein ausgewogenes
Faktor, sowohl für den Zahnarzt (in Bezug auf das Zusam-
Verhältnis zwischen Designmerkmalen und Dimensionen wichtig,
menfügen der Prothetikkomponenten auf dem Implantat) als
um Lockerung und Bruch von Schrauben zu vermeiden.
auch für den Zahntechniker (in Bezug auf den Aufbau der
Restauration auf dem Meistermodell).
4. EINE HOHE OBERFLÄCHENQUALITÄT HILFT, ABNUTZUNG ZU MINIMIEREN
ZUSAMMENSETZEN: gute Führung und taktiles Feedback
Während des Zusammensetzens sind eine gute Führung und
Glatte Oberflächen an Komponenten in Kontakt verschließen die
taktiles Feedback (wenn das Zusammensetzen abgeschlos-
ineinandergreifenden Flächen und reduzieren die Abnutzung .
sen ist) wichtig. Das Resultat ist ein problemloses Einsetzver-
Dies führt zu einer Verbindung mit minimaler Abnutzung und
fahren, das hilft, Zeit zu sparen, schlechte Sichtverhältnisse
demzufolge guter Stabilität. Eine glatte Oberfläche kann auch
kompensiert und keine Röntgenaufnahmen benötigt, um das
das Auftreten von Abriebpartikeln reduzieren oder minimieren .
korrekte Einsetzen der Prothetikkomponenten zu bestätigen.
11
11
konische Grenzfläche
parallele Oberflächen
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Dies ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Zahnarzt,
rationen beeinflussen kann16. Wie die Implantat-Sekundärteil-
da die Sichtverhältnisse im Mund eines Patienten eingeschränkt
Grenzfläche das Wachstum des Knochens und des umgeben-
sein können.
den Weichgewebes beeinflusst, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor
55
bei Restaurationen14. Ein Spalt zwischen Sekundärteil und
GEOMETRIE: verbindende Oberflächen
Implantat, verursacht beispielsweise durch Dimensionen und
Ein Aspekt des Designs ist die Geometrie der Verbindung.
Toleranzen, die nicht aufeinander abgestimmt sind, kann zu
Verbindende Oberflächen (in der Abbildung unten grün her-
Infiltration und Ansammlung von Bakterien führen und nachfol-
vorgehoben) verhindern eine Rotation des Sekundärteils im Im-
gend den Erfolg der Behandlung beeinträchtigen12.
plantat und können demnach nur in ihrer korrekten Orientierung
zusammengesetzt werden. Dieses Merkmal sorgt für präzise
BIOLOGISCHE BREITE: so groß wie möglich
Orientierung, präzises wiederholtes Einsetzen des Sekundärteils
Ein intelligentes Design der Verbindung, wie es weiter vorne
und eine stabile Verbindung des Zahnersatzes zum Implantat.
in diesem Artikel beschrieben wurde, reduziert die bakterielle
Infiltration in Mikrospalten, den Ausgangspunkt der bakteri-
6. BIOLOGISCHE ASPEKTE
ellen Kontamination8. In diesem Zusammenhang spielt die
Berücksichtigung der biologischen Breite – des Abstands von
Kontrolle von KNOCHEN- und WEICHGEWEBEWACHSTUM:
der Knochenkante zum Mikrospalt (Punkt auf der Oberfläche
der Einfluss der Implantat-Sekundärteil-Grenzfläche
an der Implantat-Sekundärteil-Verbindung) – eine entschei-
Die individuelle Mundhygiene des Patienten ist ein relevanter
dende Rolle bei der Gestaltung von Sekundärteilen und Im-
biologischer Aspekt, der das erfolgreiche Ergebnis von Restau-
plantaten8. Die biologische Breite sollte so groß wie möglich
sein12,13; deshalb sollte die Verbindung so weit wie möglich
vom Knochen entfernt liegen. Dies kann mit einem Implantatdesign mit Durchtritt auf Höhe des Weichgewebes (vertikaler
Offset) oder mit einem Implantatdesign mit Durchtritt auf Höhe
der Knochenkante mit so genanntem “Platform Switching”
(horizontale Verschiebung durch interne Verbindung) erreicht
werden.
Ein Design entsprechend diesen Anforderungen verhindert
die Infiltration von Bakterien, was wichtig ist, da es bakterielle Kontamination und damit zusammenhängende Entzündung
sowie Knochenverlust vermeidet14,15.
Verbindende Oberfläche
der CrossFit®-Verbindung
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Straumann gestaltet Sekundärteile und Implantate mit spezifischen Toleranzen
am konischen Abschnitt (lasttragende und verschließende Oberflächen zwischen
Horizontale Verschiebung
(Platform Switching)
Sekundärteil und Implantat), um sicherzustellen, dass die Verbindung dicht verschlossen ist, damit kein Mikrospalt entsteht15.
MATERIAL-BIOKOMPATIBILITÄT: nicht zu vernachlässigen
Straumann® verwendet nur Materialien, deren Biokompatibilität beurteilt wurde. Biokompatibilität des Materials und Kompatibilität mit
anderen Materialien sind ebenfalls sehr wichtig. Bio-Inkompatibilität
von restaurativen Teilen kann zu unerwünschten Gewebereaktionen
sowie Entzündungen von Knochen und Weichgewebe bei Patienten
führen.
Die Materialkompatibilität ist wichtig für Komponenten, die in Kontakt
miteinander kommen, wie etwa Sekundärteil, Schraube und Implantat. Ineinandergreifende Teile aus unterschiedlichen Materialien können eine Kontaktkorrosion auslösen17, einen Prozess, der in Gang gesetzt werden kann,
wenn zwei oder mehrere verschiedene Arten von Metall in Gegenwart eines
Elektrolyten (z. B. Speichel) in Kontakt miteinander kommen. Die entstehenden Korrosionsprodukte aus den Oberflächen der beteiligten Metalle können
den umgebenden Knochen und das Weichgewebe kontaminieren und in die
Mundhöhle des Patienten gelangen17.
7. EIN RUHIGES GEWISSEN DURCH KLINISCHE EVIDENZ
Die bestmögliche langfristige Zuverlässigkeit von implantatbasierten Restaurationen kann durch klinische Daten nachgewiesen werden. Klinische Evidenz
sorgt für unerschütterliches Vertrauen beim Patienten wie auch beim Zahnarzt und
bestätigt, dass Design, Toleranzen und Materialien von Straumann-Produkten
zur bestmöglichen Langzeitversorgung für den Patienten beitragen.
Implantat auf Knochenniveau
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Schlussfolgerung: Nur Straumann auf Straumann sichert die bestmögliche Leistungsfähigkeit
Die Kombination von Straumann® -Sekundärteilen auf Straumann® -Implantaten wurde entwickelt, um die bestmögliche Leistungsfähigkeit der Implantat-Sekundärteil-Verbindung und somit der gesamten Restauration
zu erreichen2,3. Straumann® -Sekundärteile mit Schrauben und Straumann® -Implantate wurden füreinander
entwickelt, um die Übereinstimmung von Design (Formen und Merkmalen), Toleranzen, Oberflächenqualitäten und verwendeten Materialien sicherzustellen*.
DIE IMPLANTAT-SEKUNDÄRTEIL-VERBINDUNGEN VON STRAUMANN WURDEN
ENTWICKELT, UM:
»
»
»
eine optimale Lastverteilung sicherzustellen, die Spannungsspitzen reduziert6,7
die Infiltration von Bakterien und Kontamination in Mikrospalten zu minimieren15
eine Design-Übereinstimmung von Sekundärteil, Schraube und Implantat zu haben, die für optimale
mechanische Leistungsfähigkeit und langfristige Stabilität einer Restauration sorgt2
»
eine gute Handhabung von Sekundärteilen und Schrauben während des Zusammensetzens
zu sichern; so erhält der Anwender z. B. mit echten Straumann®-Teilen taktiles Feedback, wenn
ein Sekundärteil korrekt platziert und wenn eine Schraube fest angezogen ist
Straumann® liefert Produkte auf der Basis von Innovation, Präzision, Zuverlässigkeit und Einfachheit.
Straumann® -Teile wurden einer mechanischen Testung unterzogen und mit hoher Präzision gefertigt,
damit sie in einer bestimmten mechanischen Konfiguration funktionieren.
* Durch die Kombination von Teilen verschiedener Hersteller erlischt die Straumann ®-Garantie. Im Falle von Komplikationen aufgrund
der Kombination von Teilen verschiedener Hersteller lehnt Straumann ® jegliche Verantwortung ab.
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PERFEKTE PASSUNG
DURCH DESIGN
Durch die Kombination von Implantaten auf Weichgewebe- und Knochenniveau mit einem umfassenden Prothetikportfolio
hat Straumann ein System für alle Indikationen geschaffen. Das Straumann ® Dental Implant System –
ausgezeichnete Produktqualität für überzeugende, natürlich ästhetische Ergebnisse.
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LActi
Mit S
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Ober
Weitere Informationen finden Sie unter
www.straumann.com
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INTERVIEW
„ We nn ich dem Patie n t en d ie Det a ils er k lä r e, is t d ie
Pr e isdif ferenz kein T h ema meh r ”
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Ein Interview mit Zahntechniker und Laborinhaber Rolf
Welches Material verwenden oder benötigen Sie, um die Ar-
Held aus Gossau/Schweiz über die Vorteile und die Sicher-
gumentation für originale Straumann-Prothetikteile zu unter-
heit von Straumann-Originalkomponenten.
stützen?
61
Es ist wichtig, Informationsmaterial zu haben, das die Qualität
Herr Held, wer entscheidet über die verwendeten Prothetik-
des Materials und die Funktionsweise der originalen Straumann-
Komponenten bei einem Patienten, der mit Straumann-Implan-
Komponenten plausibel aufzeigt. So können wir den Zahn-
taten versorgt wird?
ärzten vermitteln, was diese Qualität ausmacht und welche
Die Entscheidung erfolgt in Absprache mit dem Zahnarzt. Der
Kriterien und Ansprüche bei der Produktentwicklung zugrunde
Zahnarzt kennt in der Regel die vielen verschiedenen prothe-
liegen. Zahnärzte sehen meistens keine großen Unterschiede
tischen Teile nicht alle und es ist einfacher, auf dem Modell
zwischen den verschiedenen Implantat-Sekundärteil-Verbin-
mit Hilfe einer Aufstellung oder eines Wax-Ups die optimalen
dungen, und man muss sie auf die manchmal „mikroskopisch“
Komponenten zu eruieren.
kleinen Qualitätsmerkmale aufmerksam machen.
Wie können diese Qualitätsmerkmale sichtbar gemacht
„Es ist wichtig, die Zahnärzte auf die – manchmal
werden?
‚mikroskopisch’ – kleinen Konstruktionsunterschiede
Ein Schliffbild kann aufzeigen, dass Teile auf den ersten Blick
aufmerksam zu machen.“
identisch aussehen können, es aber nicht sind. Es zeigt zum
Beispiel die Details der Konusverbindung und die Position
der Schrauben und wie die verschiedenen Teile ineinander
Wenn ein Zahnarzt verlangen würde, dass ein nicht originales
greifen.
Sekundärteil verwendet werden soll: Wie argumentieren Sie
in einer solchen Situation?
Was sind für Sie die relevanten Aspekte für die Präferenz
Zunächst würde ich dem Grund dieser Forderung nachge-
von originalen Straumann-Prothetikteilen?
hen. Ich rate davon ab, gerade wenn es der Preis ist, der für
Technisch sind für mich Stabilität und eine breite Palette von
den Zahnarzt ausschlaggebend war. Es ist für mich wichtig, zu
verschiedenen Sekundärteilformen für eine möglichst opti-
verdeutlichen, dass die Preisdifferenz zwischen einem Original-
male prothetische Lösung wichtig. Daneben gibt es für mich
Sekundärteil von Straumann und dem eines Fremdanbieters
noch weitere wichtige Aspekte. Da ist zum einen die Sys-
nur einen sehr kleinen Unterschied auf die Gesamtkosten der
temtreue in meinem Betrieb, welche die Abläufe in meinem
Behandlung ausmacht. Weiter würde ich die Garantie für
Betrieb vereinfacht und mir die Gewissheit gibt, dass ich bei
meine Arbeit und die Verantwortung für Folgen eines even-
Komplikationen oder Problemen stets einen Ansprechpartner
tuellen Problems wegen der Kombination von Produkten ver-
bei Straumann habe und Unterstützung erhalte, wenn ich Hilfe
schiedener Hersteller ablehnen.
benötige.
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Sie haben das Thema „Preis“ als mögliches Entscheidungskriterium erwähnt. Um
wie viel günstiger würde eine Versorgung ausfallen, wenn anstelle von Originalkomponenten Produkte eines anderen Herstellers verwendet werden?
Beim prothetischen Material kann die Einsparung meiner Erfahrung nach etwa
15 – 25 % betragen, was bei Materialkosten von 140 bis 280 Euro (180 – 350
Schweizer Franken) für Einzelkronen etwa 35 bis 75 Euro (45 – 95 Schweizer Franken)
ausmacht. Beim Betrachten der gesamten Versorgung, die etwa 2 400 bis 3 600 Euro
Rolf Held
(3 000 – 4 500 Schweizer Franken) kostet, wäre, alles zusammengerechnet, der Preis-
führt ein Dentallabor in Gossau/Schweiz mit neun
unterschied sehr gering. Wenn ein Zahnarzt meinen Kostenvoranschlag als zu hoch
Mitarbeitern und den Schwerpunkten Implantologie
empfindet, bevorzuge ich persönlich es in einem solchen Fall, eine günstigere Goldle-
und Prothetik.
gierung oder auch eine metallfreie Lösung anstelle eines Fremdprodukts zu verwenden.
Hat die Verwendung von teureren Originalkomponenten einen Einfluss auf die
Wirtschaftlichkeit Ihres Labors?
Ich verrechne die Materialpreise immer 1:1 an den Zahnarzt, insofern hat es keinen
Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit meines Unternehmens. Einen Einfluss hätte es
aber dann, wenn Komplikationen oder Probleme auftauchen und auf Herstellerseite
niemand da ist, der kontaktiert werden und entsprechende Hilfe leisten kann.
Haben Sie schon Zahnärzte als Kunden verloren, weil Sie durch die Verwendung
von Originalkomponenten als zu teuer empfunden wurden?
Nein. Aber ich muss meine Kunden vermehrt auf die Unterschiede aufmerksam
machen, da die Preissensibilität stark gestiegen ist.
Haben Sie schon Erfahrungen damit gemacht, wie die Patienten selber die Thematik
von Originalkomponenten beurteilen?
Meine Erfahrungen zeigen, dass die Verwendung von Originalkomponenten für
Patienten wichtig ist. Aufgrund der geringen Preisdifferenz hat sich bei mir noch
kein Patient gegen Originalkomponenten entschieden. Ich erlebe direktes Kundenfeedback selber, wenn Patienten für die Farbwahl ins Dentallabor kommen. Wenn
ich dem Patienten die Details erkläre, ist die Preisdifferenz kein Thema mehr.
Herr Held, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
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STRAUMANN® EMDOGAIN
NEUES ÄSTHETIK-FALLBUCH
Straumann ® Emdogain: Mehr als nur funktionelle Behandlung
Im Fokus der Parodontologie steht nicht mehr nur der funktionelle Erfolg der chirurgischen Therapie. Das
ästhetische Ergebnis ist zunehmend wichtiger geworden und heute einer der häufigsten Gründe für die
Behandlung von Rezessionen. Der Patient möchte nicht nur gesunde Zähne, sondern auch ein attraktives
Aussehen, einschließlich eines harmonischen Gingivaverlaufs. Das ultimative Ziel der Wurzeldeckung
ist deshalb die vollständige Abdeckung des Rezessionsdefekts und ein natürliches Aussehen des umliegenden Weichgewebes1.
Straumann® Emdogain wurde erfolgreich in Verbindung mit der koronalen Verschiebelappen-Technik
verwendet, um das klinische Ergebnis, einschließlich Wurzeldeckung, sowie die Qualität und Quantität
der Gewebe (z. B. des keratinisierten Gewebes) zu verbessern2. Verschiedene Studien zeigen auch die
langfristige Stabilität nach Verfahren zur Rezessionsdeckung2,3.
STRAUMANN ® EMDOGAIN: DER REGENERATIVE ANSATZ
Straumann® Emdogain ist eine wissenschaftlich dokumentierte Lösung zur Förderung der vorhersagbaren
Regeneration von verloren gegangenem parodontalem Hart- und Weichgewebe. Auf diese Weise
hilft Straumann® Emdogain, Zähne zu erhalten und zu stabilisieren4.
Die Entwicklung von Straumann® Emdogain basiert auf einer bahnbrechenden Entdeckung in der
grundlegenden Biologie der Zahnentwicklung. Straumann® Emdogain hilft, die Regeneration des Parodontiums – bestehend aus Zement, parodontalem Ligament und Alveolarknochen – zu stimulieren.
Dies liefert die Grundlage für alle Gewebe, die für ein echtes funktionelles Attachment benötigt werden.
Straumann® Emdogain bietet eine einzigartige Lösung für eine Parodontalbehandlung mit dem Ziel,
die stützenden Strukturen der Zähne Ihres Patienten wiederherzustellen.
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„Growth in Recession: An Esthetic Case Selection“
2009 hat Straumann einen weltweiten Wettbewerb unter dem Titel „Growth in Recession – an Esthetic
Case Selection“ (Wachstum in der Rezession – eine Auswahl ästhetischer Fälle) organisiert. Das Ergebnis
ist ein Fallbuch mit den ästhetischen Resultaten, die durch die Verwendung von Straumann® Emdogain
in Kombination mit bekannten chirurgischen Verfahren zur Behandlung von Gingivarezessionen erreicht
werden können. Die Fallauswahl erfolgte anhand einer strengen Beurteilung durch eine internationale
Jury aus sieben anerkannten Experten aus dem Fachgebiet parodontale Chirurgie.
Die Fallbeurteilung wurde anhand einer Wertungsliste durchgeführt, die Prof. Giovanni Zucchelli auf
der Grundlage seiner früheren wissenschaftlichen Arbeiten5 und seiner langjährigen wissenschaftlichen
und praktischen Erfahrung in der ästhetischen Parodontologie entwickelt und freundlicherweise zur
Verfügung gestellt hat. Diese Wertungsliste stellte sicher, dass alle Experten die gleichen Beurteilungsparameter anwandten:
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Umgebungssituation
Farbübereinstimmung
Kontur
Ausrichtung der mukogingivalen Grenzlinie
Menge des keratinisierten Gewebes
Wurzeldeckung
Weichgewebsdicke
Komplexität
Endsituation
Prä- und postoperative Bilder wurden anhand der vorgestellten Kriterien und quantifizierten Verbesserungen bewertet. Elf Fälle wurden ausgewählt und zusammen mit der Patientenanamnese, Beschreibung
des chirurgischen Verfahrens und Schritt-für-Schritt-Bildern zum detaillierten Verständnis der beteiligten
chirurgischen Verfahren präsentiert.
Aussagen von Jurymitgliedern
Auf den folgenden Seiten finden Sie einige Erfahrungen der Jurymitglieder bei der Fallbeurteilung.
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STRAUMANN® EMDOGAIN
VÉRONIQUE BENHAMOU
ALAIN BORGHETTI
BSC, D.D.S, CERT. PERIO.
D.C.D., D.S.O., D.U.O.
Privatdozentin und Leiterin der Abteilung Parodontologie
Professor für Parodontologie an der Abteilung Odontologie,
an der McGill University Dental School, Montreal/Kanada
Universität Aix-Marseille/Frankreich
Für mich als Jurymitglied war es interessant, die unterschiedlichen
Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten, die kleinen Unterschiede
Ansätze, die die Zahnärzte zur Behandlung verschiedener
zwischen all diesen wunderbaren Fällen zu identifizieren. Ich
Rezessionsdefekte gewählt hatten, zu vergleichen. Ich bin
habe etwas aus der Art und Weise gelernt, wie einige dieser
immer davon ausgegangen, dass bei der Behandlung von
Fälle behandelt worden waren. Der wichtigste Aspekt, den
Rezessionen die korrekte Fallauswahl einen entscheidenden
ich mit nach Hause nehme, ist die von Prof. Zucchelli entwickelte
Einfluss auf das Ergebnis hat. Meine Teilnahme an diesem
Wertungsliste, die ich äußerst interessant fand. Als ich selbst
Wettbewerb hat mich in dieser Überzeugung bestärkt. Die
Gingivarezessionen mit Straumann® Emdogain behandelte,
Zahnärzte, die an diesem Wettbewerb teilnahmen, waren
hatte ich keine persönliche klinische Vergleichsstudie, mit der
sehr erfahren und lieferten eine hervorragende Präsentation
ich die tatsächlichen Vorteile von Emdogain für Wurzelde-
der Weichgewebschirurgie und Wurzeldeckung. Es war manch-
ckungsverfahren im Vergleich zu konventionellen Techniken mit
mal wirklich schwierig, die Fälle zu vergleichen und zu entschei-
der Koronalverschiebung von Lappen hätte messen können.
den, welcher am erfolgreichsten war. Ich habe selbst einige
Doch ich konnte beobachten, wie schnell der Heilungspro-
sehr gute Resultate bei der Behandlung von Rezessionsdefek-
zess ablief und wie überzeugend sich die Resultate darstellten.
ten der Klasse I und II mit koronalem Verschiebelappen und
Angesichts der ständig steigenden Nachfrage nach ästheti-
Straumann® Emdogain erzielt. Die Patienten haben nur minimale
scher Behandlung in den letzten 20 Jahren ist die Therapie
postoperative Beschwerden, und da kein Weichgewebe vom
der Gingivarezession sehr wichtig geworden.
Gaumen entnommen werden muss, können mehrere Zähne in
einer Sitzung behandelt werden. Die ästhetischen Ergebnisse
waren hervorragend und sehr vorhersagbar. Eine Rezessionsbehandlung kann wichtig sein, wenn der Gingivarand so
ungleichmäßig verläuft, dass der Patient Schwierigkeiten bei
der täglichen Mundhygiene hat. Die Nivellierung des marginalen Gewebes erleichtert die Plaquekontrolle. In einigen Fällen
kann eine Wurzeldeckung auch zur Kontrolle von ZahnhalsHypersensibilitäten beitragen. Heutzutage haben Patienten
eher ein Bewusstsein für den gesundheitlichen Zustand ihres
Mundbereiches und sind sehr häufig besorgt über die Ästhetik ihrer Gingiva und ihrer Zähne. Die parodontalplastische
Chirurgie kann dazu beitragen, geschädigte Regionen wiederherzustellen und natürlichere Ergebnisse zu erhalten.
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MICHAEL K. MCGUIRE
GIOVANNI ZUCCHELLI
D.D.S.
D.D.S., PHD
D.D.S. und Zertifikat in Parodontologie der Emory University
Professor für Parodontologie an der Universität Bologna/
School of Dentistry, Atlanta, Georgia/USA
Italien
Ich war beeindruckt vom Fachwissen und den herausragen-
Die Evaluierung war eine lehrreiche Erfahrung, da sie mir
den chirurgischen Fähigkeiten der Kollegen, die sie in den
gezeigt hat, dass sich auf der ganzen Welt das Hauptziel
ausgezeichneten Ergebnissen der von ihnen eingereichten
der Behandlung von Gingivarezessionen geändert hat. Sie
Fälle demonstrierten. Meine persönliche Erfahrung ist, dass
hat sich von der reinen Wurzeldeckung zu einem Verfahren
Straumann Emdogain bei einem geeigneten Fall die Wurzel-
weiterentwickelt, bei dem die chirurgische behandelte Re-
deckung signifikant verbessert, verglichen mit dem koronalen
gion jetzt ästhetisch nicht mehr vom angrenzenden Weich-
Verschiebelappen alleine. Die meisten Verfahren zur Wur-
gewebe zu unterscheiden ist. Die an diesem Wettbewerb
zeldeckung werden zur Behebung patientenbezogener Prob-
teilnehmenden Zahnärzte haben moderne chirurgische Ansätze
leme wie etwa Ästhetik oder Hypersensibilität durchgeführt.
angewandt, um überzeugende ästhetische Resultate zu erzie-
Die Behandlung mit einem koronalen Verschiebelappen und
len. Die zusätzliche Verwendung von Straumann® Emdogain
Emdogain bietet eine Option, die weniger invasiv und häufig
vergrößert das keratinisierte Gewebe6 und verbessert die
effektiver ist als das traditionelle Bindegewebstransplantat.
Deckung insgesamt sowie das Heilungsergebnis7 nach ko-
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ronaler Verschiebelappenoperation. Ich empfehle auch die
zusätzliche Verwendung von Emdogain bei der Behandlung
von Gingivarezessionen im Zusammenhang mit einer bukkal
verlagerten Wurzel oder dem Verlust von bukko-lingualem Attachment und Knochen. In der letztgenannten Situation wäre
eine größere Menge von neuem bindegewebigem Attachment
in Bezug auf langes Saumepithel klinisch signifikant. Die Unzufriedenheit des Patienten mit seiner oralen Ästhetik ist die
Hauptindikation für die Behandlung von Gingivarezessionen.
Um das Ausmaß der Wurzelfreilegung zu begrenzen, sollte
die Behandlung deshalb nicht hinausgezögert werden. Es ist
entschieden schwieriger, bei tiefen Rezessionsdefekten und
sehr kleinen Mengen an restlichem keratinisiertem Gewebe
wirklich zufriedenstellende ästhetische Resultate zu erzielen –
wenngleich eine Wurzeldeckung immer noch erreicht werden
kann.
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STRAUMANN® EMDOGAIN
ANTON SCULEAN
D.M.D., M.S., PHD
Professor und Leiter der Abteilung Parodontologie, Universität Bern/Schweiz
Die Evaluierung war eine größere Herausforderung als ich
In einigen Fällen kann eine tiefe Rezession die Mundhygiene
erwartet hatte. Die Jurymitglieder führten die Beurteilung
erschweren sowie zu Zahnhals-Hypersensibilität, Gingivaent-
mit einem Blindansatz durch (d. h. sie beurteilten zuerst die
zündung oder Karies führen. Meine persönliche Empfehlung
Endergebnisse nach der Therapie und verglichen dann die
für die Behandlung von Gingivarezessionen ist, entweder ei-
Bewertungen mit den Ausgangsbildern). Der Ansatz über
nen geeigneten chirurgischen Ansatz zu verfolgen, der eine
die Wertungsliste war sehr detailliert und ermöglichte der
spannungsfreie koronale Lappenverschiebung mit der von
Jury, nicht nur die Rezessionsdeckung selbst, sondern auch
Prof. Zucchelli beschriebenen Technik ermöglicht, oder die
andere wichtige Parameter zu beurteilen, wie etwa Gewe-
Untertunnelungstechnik mit koronaler Verschiebung anzuwen-
beblutung, ästhetisches Erscheinungsbild, Menge an keratinisier-
den. Ich persönlich kombiniere diese Lappentechniken mit
ter Gingiva etc. Das Verfahren erlaubte uns eine objektive
Emdogain (aus den oben genannten Gründen) sowie in den
und reproduzierbare Beurteilung. Ziel des Blindansatzes
meisten Fällen mit Bindegewebstransplantaten.
war, eine objektive Evaluierung der Ergebnisse zu liefern.
Einige Fälle zeigten erhebliche Verbesserungen im Vergleich
zu Baseline. Ich verwende Straumann® Emdogain seit seiner
Markteinführung. Die Resultate unserer Forschungsgruppe mit
der Rezessionsbehandlung bei Affen und die Evaluierung von
menschlichem histologischem Material lieferten Nachweise
für die parodontale Regeneration an Wurzeloberflächen mit
Gingivarezessionen. Darüber hinaus verbesserte sich nach
meiner Erfahrung die frühe Wundheilung mit Emdogain im
Vergleich zu Kontrollen (ohne Emdogain), was ein wichtiger
Aspekt für das Erreichen vorhersagbarer Resultate ist. Auf der
WACHSTUM IN DER REZESSION – EINE AUSWAHL ÄSTHETISCHER FÄLLE ZU STRAUMANN®
EMDOGAIN
Basis dieser biologischen Begründung habe ich Emdogain
kontinuierlich verwendet, entweder alleine oder in Kombination
Erhältlich in Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch,
mit Bindegewebstransplantaten. Die Hauptindikation für die
Spanisch und (brasilianischem) Portugiesisch. Bitte wenden
Behandlung von Gingivarezessionen ist die Verbesserung der
Sie sich an Ihren örtlichen Straumann-Vertriebsmitarbeiter,
so genannten „rosafarbenen Ästhetik“ (d. h. der Unzufriedenheit von Patienten mit ihren als „überlang“ empfundenen Zähnen).
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wenn Sie ein Exemplar dieses Ästhetik-Fallbuchs möchten
(Adressen der örtlichen Niederlassungen siehe Seite 86).
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THOMAS G. WILSON JR.
D.D.S.
Privatpraxis für Parodontologie, Dallas, Texas/USA.
Ich fand es wegen der großen Zahl sehr interessanter Fälle
schwierig, einen Gewinner aus all den Einsendungen aus
der ganzen Welt auszuwählen. Ich verwende Straumann®
Emdogain in Verbindung mit subepithelialen Bindegewebstransplantaten seit etwa zwölf Jahren zur Behandlung von
Gingivarezessionen. Ich bin der Meinung, es erhöht die
Wahrscheinlichkeit für eine vollständige Wurzeldeckung im
Vergleich zur Verwendung von Bindegewebstransplantaten
ohne Emdogain. Meiner Meinung nach sollte eine Gingivarezession in den folgenden Fällen behandelt werden: fortschreitende Rezession, Verschiebung des Zahns in einen Bereich mit
mangelhafter Keratinisierung, Lage des Rands einer Restauration
auf gleicher Höhe mit dem freien Gingivarand oder leicht apikal
davon, oder wenn der Patient ästhetische Probleme damit hat.
1
Roccuzzo M, Bunino M, Needleman I and Sanz M: Periodontal plastic surgery for treatment of localized gingival recessions: a systematic review. J Clin
Periodontol 2002; 29(Suppl. 3):178–194
2
Pilloni A, Paolantonio M, Camargo PM. Root coverage with a coronally positioned flap used in combination with
enamel matrix derivative: 18-month clinical evaluation. J Periodontol. 2006 Dec;77(12):2031-9.
3
Spahr A, Haegewald S, Tsoulfidou F, Rompola E, Heijl L,
Bernimoulin JP, Ring C, Sander S, Haller B. Coverage of Miller class I and II recession defects using enamel matrix proteins versus coronally advanced flap
technique: a 2-year report. J Periodontol. 2005 Nov;76(11):1871-80.
4
Bosshardt DD, Sculean A, Windisch P, Pjetursson BE, Lang NP. Effects of enamel matrix
proteins on tissue formation along the roots of human teeth J Periodontal Res. 2005 Apr;40(2):158-67.
5
G. Zucchelli, M. Mele, C. Mazzotti, M. Marzadori,
L. Montebugnoli, and M. De Sanctis: Coronally Advanced Flap With and Without Vertical Releasing Incisions for the Treatment of Multiple Gingival Recessions:
A Comparative Controlled Randomized Clinical Trial Journal of Periodontology, July 2009, Vol. 80, No. 7, 1083 - 1094.
6
Del Pizzo M, et al. Coronally
advanced flap with or without enamel matrix derivative for root coverage: a 2-year study. J Clin Periodontol. 2005;32:1181–1187.
7
Cairo F, Pagliaro U,
Nieri M. Treatment of gingival recession with coronally advanced flap procedures: a systematic review. J Clin Periodontol 2008; 35 (Suppl. 8): 136–162
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REGENERATIVE VERANSTALTUNGSREIHE
„ Do n’t B elieve in Graf t , Believ e in Biolog y! “
„Superior Gingival Esthetics – The Protocol for Sustainable Recession Treatment”:
ein Kurs für Fortgeschrittene mit Professor Giovanni Zucchelli (Universität Bologna, Italien) über moderne Verfahren zur Deckung freiliegender Zahnhälse.
Vom 20. bis 22. Oktober 2010 wurden in Düsseldorf, Berlin und München eintägige Kurse zum Thema nachhaltige Rezessionsdeckung durchgeführt. Giovanni
Zucchelli, Professor für Parodontologie an der Universität Bologna, vermittelte in
seinen spannenden Vorträgen erstklassiges Expertenwissen zum biologischen
Grundverständnis von Gingivaverlust und gingivalen Heilverläufen und den daraus
resultierenden Therapieansätzen.
Fehler vermeiden und biologisch stimmige Ergebnisse erzielen
Die Vorstellungen des Patienten und das erwartbare Behandlungsergebnis klaffen oft
auseinander. Deshalb ist es wichtig, vor der chirurgischen Therapie das erwartbare
Ausmaß der Wurzeldeckung zu ermitteln. Durch ein standardisiertes Verfahren,
bei dem – ausgehend vom interdentalen Kontaktpunkt – die Höhe der idealen
Papille gemessen wird, ist es möglich, auch bei Fällen von Verlust der Papillenspitze
sowie bei rotierten oder extrudierten Zähnen die exakte Position des Gingivarandes
nach Ausheilung vorherzubestimmen. Fehler, wie etwa Deckungsversuche von Abrasionsdefekten an der Zahnkrone, werden damit vermieden, das Ausmaß einer
zusätzlichen Kunststoffrestauration kann vor dem Eingriff bestimmt werden, und das
Deckungsergebnis ist biologisch stimmig und nachhaltig.
Biologische Überlegungen stehen hinter den chirurgischen Techniken
Auch die chirurgischen Techniken zur Deckung singulärer oder multipler Rezessionen werden von biologischen Überlegungen geleitet. So ist es wichtig, inserierende Muskelfasern zu trennen, um Spannungsfreiheit des Lappens zu erreichen.
Beim koronal verschobenen Lappen hat sich die Split-Full-Split-Technik bewährt, um
im avaskulären Bereich der freiliegenden Wurzel eine größtmögliche Versorgung
über das Periost zu erreichen. Bei den bilaminären Techniken ist es wichtig, auf die
Qualität des Transplantates zu achten. Hier wird ein kleines, hochwertiges Graft
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der Schaffung einer „pregnant gingiva“ vorgezogen. Beim Einsatz von Schmelzmatrixproteinen kann man eine Unterstützung bei der Wundheilung beobachten
was zum langfristigen Erhalt des Ergebnisses beiträgt.
Weichgewebsästhetik und regenerative Verfahren werden immer wichtiger
Nach der anschließenden Live-Operation, die die Ausgereiftheit und Praktikabilität
der „Zucchelli-Technik“ eindrucksvoll belegte, wurden im Spezialisten-Kreis ausgewählte Fälle vorgestellt und diskutiert. Die Lebendigkeit der Diskussion und das
Professor Giovanni Zucchelli, D.D.S., PhD
große Interesse der Teilnehmer zeigen, dass neben parodontaler Gesundheit auch
Doktor der Zahnmedizin. PhD in zahnmedizinischer
die Weichgewebsästhetik zunehmend im Fokus steht und regenerative Verfahren
Biotechnologie. Aktivmitglied der „European
dabei eine große Rolle spielen.
Federation of Periodontology”. Aktives Mitglied
der italienischen Gesellschaft für Parodontologie.
Weitere Kurse zur plastisch-ästhetischen Parodontalchirurgie sind in Planung.
Redaktionsmitglied des „European Journal of
Aesthetic Dentistry”. Autor eines Fachbuchs zur
rekonstruktiven Weichgewebechirurgie. Professor
für Parodontologie an der Universität von
Bologna/Italien.
Koronal verschobener Lappen für multiple Rezessionsdefekte, bei denen Straumann® Emdogain auf der
exponierten Wurzeloberfläche appliziert wird. Die zwei Hauptziele sind: Erhöhung des bukkalen, keratiniserten Gewebes und Qualität des Attachments zwischen Weichgewebe und der Wurzeloberfläche.
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I N T E R N AT I O N A L T E A M F O R I M P L A N T O L O G Y
SOZIALES UND FACHLICHES NETWORKING FÜR DENTAL PROFESSIONALS
ITInet: Mehrwert für ITI-Fellows und
ITI-Mitglieder
Teilen Sie Ihr Wissen und erweitern Sie dabei Ihr Netzwerk
Das ITInet, Nachfolger des ITI Knowledge Network, ist das neue globale Online-Portal für ITI-Fellows
und -Mitglieder. Es ist eine einzigartige Plattform in der zahnärztlichen Implantologie, die das weltweite
Networking und den Erfahrungsaustausch ermöglicht und darüber hinaus kontinuierlich aktualisierte Inhalte sowie interaktive Services bietet. Durch die Kombination eines umfassenden Informationsangebots
mit sozialen Networking-Funktionen erlaubt das ITInet den Fellows und Mitgliedern den Austausch und
die Vertiefung ihres Wissens sowie die Erweiterung ihres persönlichen ITI-Kontaktnetzwerks – auf lokaler
wie auch auf globaler Ebene.
Das ITInet erleichtert Networking und Kommunikation unter mehr als 8 000 Kollegen und Freunden auf
der ganzen Welt, beispielsweise durch lokale und globale Diskussionsforen. ITI-Fellows und -Mitglieder
können an klinischen Diskussionen über interessante Themen teilnehmen oder ihre eigenen Fragen
stellen, um wertvolle Informationen von einer weltweiten Gemeinschaft namhafter Experten der oralen
Implantologie zu sammeln. Nationale ITI-Sektionen haben wiederum ihr eigenes Forum, das Gespräche
über Themen von lokalem oder nationalem Interesse in der Landessprache ermöglicht.
Ein Bestandteil der ITI-Mitgliedschaft
Alle ITI-Fellows und -Mitglieder erhalten automatisch ein Login und Passwort für das ITInet als Bestandteil
ihrer ITI-Mitgliedschaft, und das Portal ist direkt von der öffentlichen Website iti.org aus zugänglich.
Alle ITI-Fellows und -Mitglieder haben einen persönlichen Bereich zur individuellen Nutzung. Wie bei
anderen sozialen Plattformen können die Anwender ihr eigenes persönliches Netzwerk erweitern, Kontakt
mit Freunden und Kollegen innerhalb des ITI pflegen und Informationen über die Aktivitäten ihrer Kontakte
erhalten.
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DREI KOMMUNIKATIONSBEREICHE: GLOBAL, LOKAL, PERSÖNLICH
Das Login erlaubt sofortigen Zugang zu drei individuellen ITInet-Bereichen, die unterschiedlichen Zwecken
dienen:
Der globale Bereich „ITI Network“
Der Bereich „ITI Network” umfasst alle Ressourcen und Services, die von globaler Bedeutung sind:
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Global Contact Search zur Erweiterung Ihres weltweiten Kontaktnetzwerks
Global Forum für internationale Diskussionen in Englisch
Real-time Chat für die direkte Kommunikation mit Ihren Online-Kontakten
Photo Album mit Fotos von Veranstaltungen und Aktivitäten des ITI
Document Library zur Erkundung einer Fülle von Informationen einschließlich ITI-Publikationen, LiteraturUpdates und Kongressberichten
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SAC Assessment Tool (erweiterte Version): eine Version des SAC Assessment Tools mit Zusatzfunktionen,
exklusiv verfügbar für ITI-Fellows und -Mitglieder
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»
GOMI: Onlineversion des „Glossary of Oral and Maxillofacial Implants“
Globale ITI Announcements
News Feeds mit Neuigkeiten aus der oralen Implantologie, aus einer Vielzahl von Quellen
Der lokale Bereich „Sektion“
Der Sektions-Bereich enthält alle Funktionen und Services von lokaler Bedeutung:
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Section Contact Search zur Erweiterung Ihres lokalen Netzwerks von Kontakten
Section Calendar mit einem Überblick über alle Sektionsaktivitäten
Section Forum für Diskussionen von lokalem oder nationalem Interesse in der Landessprache
Der persönliche Bereich „My ITI“
Alles, was zu Ihrer persönlichen Aktivität und den Aktivitäten Ihres Kontaktnetzwerks gehört, findet sich hier:
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Verwalten Sie Ihr ITInet-Profil und Kontodetails
„Wall“-Funktion für direkte Kommunikation mit Ihren Kontakten
Unter Contacts’ activitites erhalten Sie eine Übersicht über die jüngsten Aktivitäten Ihrer Kontakte
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Cluster-Suchmaschine
Sie sind nur wenige Klicks entfernt von interessanten
Die Plattform besitzt auch eine innovative und leistungsfähige
Diskussionen und der Möglichkeit, ihr Wissen mit
Cluster-Suchfunktion, die gleichzeitig in verschiedenen Quellen
mehr als 8 000 Zahnärzten weltweit auszutauschen,
sucht (PubMed, Google Scholar, Google, Bing und weitere)
wo immer Sie gerade sind.
und die Resultate dynamisch in Themengruppen zusammenfasst. Mit dieser neuen Technologie können Anwender effek-
Wenn auch Sie vom ITInet profitieren möchten, aber
tiv und mühelos das ITInet und die externen Quellen nach
noch kein ITI-Mitglied sind, besuchen Sie www.iti.org
gewünschter Information zu Themen ihrer Wahl durchsuchen.
und klicken Sie auf „Membership“ (Mitgliedschaft),
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LITERATURHINWEISE
Ausgewählte Literatu r a us a k t uellen F a c h zeit s c h r if t en
bereit war, mindestens 150 – 175 Euro pro zusätzlichem
STRAUMANN EMDOGAIN
®
Millimeter Reduktion der Sondierungstiefe oder Zugewinn
an klinischem Attachmentlevel zu bezahlen. Der maximale
Kauvar AS, Thoma DS, Carnes DL, Cochran DL. In vivo
Netto-Nutzen von EMD fand sich bei EMD in Verbindung
angiogenic activity of enamel matrix derivative. J Peri-
mit bioaktivem Glas oder bovinen Knochenersatzmaterialien,
odontol 2010;81(8):1196-1201.
und die zusätzliche Verwendung von PRP oder einer resor-
Unterschiedliche Mengen Schmelz-Matrix-Derivat (EMD) wurden
bierbaren Membran war nur in Fällen mit höheren finanziellen
auf die Oberfläche einer Chorioallantoismembran gegeben
Ressourcen gerechtfertigt.
und mit rekombinantem humanem Amelogenin und einem
aus EMD gewonnenen gereinigten 5-kDa-Proteinfaktor sowie
Qu Z, Laky M, Ulm C, Matejka M, Dard M, Andrukhov O,
bFGF/VEGF als Positivkontrolle verglichen. Die histologische
Rausch-Fan X. Effect of Emdogain on proliferation and
Analyse zeigte eine mäßige Vaskularität mit EMD, die sich
migration of different periodontal tissue-associated cells.
im Vergleich mit der von bFGF/VEGF als günstiger erwies.
Oral Surg Oral Med Oral Pathol Oral Radiol Endod
Die Vaskularität wurde auch durch rekombinantes humanes
2010;109(5):924-931.
Amelogenin gesteigert, doch die negative Kontrolle führte
Die Proliferation, Lebensfähigkeit und Zellmigration von alveo-
nur zu einer geringen Vaskularität. EMD stimulierte demnach
lären Osteoblasten, epithelialen Zellen und menschlichen En-
in diesem Modell die Angiogenese, was zumindest teilweise
dothelzellen aus der Nabelschnurvene wurden in Gegenwart
seine positiven klinischen Wirkungen erklären könnte.
von Emdogain evaluiert. Emdogain stimulierte Proliferation
und Lebensfähigkeit signifikant, in einer direkten Abhängig-
Listl S, Tu Y-K, Faggion CM Jr. A cost-effectiveness evaluation
keit von der Menge an vorhandenem Emdogain. Die Zell-
of enamel matrix derivatives alone or in conjunction with
migration wurde bei Osteoblasten und endothelialen Zellen
regenerative devices in the treatment of periodontal intra-
ebenfalls stimuliert, abhängig von der Menge an Emdogain,
osseous defects. J Clin Periodontol 2010;37(10):920-927.
doch die Migration bei epithelialen Zellen wurde nur mit
Kosten und klinische Ergebnisse von EMD-Behandlungen wurden
< 50 μg/ml Emdogain angeregt. Die Ergebnisse können ei-
anhand eines Entscheidungsbaum-Modells beurteilt, das auf
nem zugrunde liegenden Mechanismus für die Förderung der
Versicherungsbestimmungen basierte. Die EMD-Behandlung
parodontalen Regeneration entsprechen.
wurde als kosteneffektiver bewertet, wenn die Versicherung
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tate mit TPS-Oberfläche nach Abschluss der Parodontaltherapie
STRAUMANN DENTAL IMPLANT SYSTEM
®
gesetzt. Die Patienten wurden am Ende der Behandlung gebeten, selbst unterstützende parodontaltherapeutische Maß-
Lai HC, Zhuang L-F, Lv X-F, Zhang Z-Y, Zhang Y-X, Zhang
nahmen durchzuführen. Die klinische und röntgenologische
Z-Y. Osteotome sinus floor elevation with or without graft-
Evaluierung erfolgte nach 10 Jahren. Insgesamt 18 Implantate
ing: a preliminary clinical trial. Clin Oral Implants Res
waren aufgrund biologischer Komplikationen entfernt worden,
2010;21(5):520-526.
und 11 Patienten standen nicht mehr für Nachkontrollen zur
Bei 202 Patienten wurden eine Osteotom-Sinusbodenelevati-
Verfügung; die Implantat-Überlebensraten betrugen 96,6 %,
on durchgeführt und 280 Straumann-Implantate gesetzt; bei
92,8 % bzw. 90 % für parodontal gesunde, mäßig bzw.
125 Patienten wurden 191 Implantate ohne Augmentation
schwer parodontal geschädigte Patienten. Der mittlere Kno-
inseriert. Die Restknochenhöhe betrug 4,7 ± 2,1 mm bzw.
chenverlust betrug 0,75 ± 0,88 mm, 1,14 ± 1,11 mm bzw.
5,6 ± 2,5 mm in der Gruppe mit bzw. ohne Augmentation.
0,98 ± 1,22 mm; es gab keine signifikanten Unterschiede
Die kumulative Implantat-Überlebensrate betrug 95,71 %
zwischen den Gruppen. Der prozentuale Anteil von Stellen
und wurde von der Restknochenhöhe nicht signifikant be-
mit ≥ 3 mm Knochenverlust war bei der schwer geschädigten
einflusst. Knochengewinn innerhalb des Sinus und krestaler
Gruppe signifikant größer als in der gesunden Gruppe und
Knochenverlust nach 9 Monaten betrug 2,66 ± 0,87 mm
mit der mangelnden Durchführung der unterstützenden paro-
bzw. 1,2 ± 0,48 mm. Eine vorhersagbare Osseointegration
dontalen Therapie verbunden.
kann demnach mit Osteotom-Sinusbodenelevation mit oder
ohne Augmentation erreicht werden.
Shabestari GO, Shayesteh YS, Khojasteh A, Alikhasi M, Moslemi N, Aminian A, Mazaeli R, Eslami B, Treister NS. Implant
Roccuzzo M, De Angelis N, Bonino L, Aglietta M. Ten-
placement in patients with oral bisphosphonate therapy: a
year results of a prospective cohort study on implants
case series. Clin Implant Dent Relat Res 2010;12(3):175-180.
in periodontally compromised patients. Part 1: implant
Insgesamt 21 Patienten mit Osteoporose und unter Bisphos-
loss and radiographic bone loss. Clin Oral Implants Res
phonat-Therapie erhielten 46 Straumann-Implantate, die auf
2010;21(5):490-496.
Sondierungstiefe, Mobilität, Gewindefreilegung und Blutung
Bei 112 Patienten, als parodontal gesund, mäßig oder schwer
bei Sondierung evaluiert wurden. Bei keinem der Patien-
parodontal geschädigt klassifiziert, wurden Straumann-Implan-
ten wurden Anzeichen einer Peri-implantitis festgestellt. Der
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STARGET 1 I 11
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Zeitpunkt der Bisphosphonat-Therapie in Bezug auf Implan-
Kieferkammdimension erfolgten nach 6 Monaten. Nach 6 Mo-
tatinsertion, Implantatposition, Art des Zahnersatzes und
naten fand sich eine minimale Rezession der mediobukkalen
Antagonistenbezahnung hatte keinen signifikanten Einfluss.
Geweberänder, ohne Unterschiede zwischen den Gruppen.
Eine Bisphosphonat-Therapie vor oder nach Implantation
Es gab eine signifikante Höhenabnahme des approximalen
gefährdete demnach weder die Osseointegration noch die
Weichgewebes, ohne signifikante Unterschiede zwischen
klinischen oder röntgenologischen Ergebnisse.
den Gruppen, aber die Reduktion der Kieferkammbreite war
an den Stellen mit Sofortimplantaten größer. Es war keine si-
Tortamano P, Camargo LOA, Bello-Silva MS, Kanashiro LH.
gnifikante Beziehung zwischen Gewebebiotyp und Gewebe-
Immediate implant placement and restoration in the esthet-
veränderungen zu sehen. Deshalb wurden keine Unterschie-
ic zone: a prospective study with 18 months of follow-up.
de bei Weichgewebeveränderungen zwischen Sofort- und
Int J Oral Maxillofac Implants 2010;25(2):345-350.
verzögerten Implantaten festgestellt.
Bei 12 Patienten wurde jeweils ein nicht erhaltungsfähiger
oberer Schneidezahn entfernt, sofort durch ein Straumann
Tapered Effect (TE) Implantat ersetzt und dieses mit einer so-
STRAUMANN ® SLActive
fortigen provisorischen Restauration versorgt. Klinische periimplantäre Messwerte wurden beim Einsetzen des Implantats
Bergkvist G, Koh K-J, Sahlholm S, Klintström E, Lindh C. Bone
und der Restauration sowie nach 6 Wochen und 3, 6, 12
density at implant sites and its relationship to assessment of
und 18 Monaten aufgezeichnet. Es gab bis zur Kontrolle
bone quality and treatment outcome. Int J Oral Maxillofac
nach 18 Monaten keine Implantatmisserfolge, zu keinem Zeit-
Implants 2010;25(2):321-328.
punkt signifikante Unterschiede bei den Abständen zwischen
Insgesamt 21 Patienten erhielten 137 Straumann SLActive-
der Schneidekante der benachbarten Zähne und den Spitzen
Implantate (87 im Oberkiefer und 50 im Unterkiefer), die
der mesialen/distalen Papillen und keine Veränderungen der
sofort mit festsitzendem provisorischem Zahnersatz belastet
Kronenabmessungen. Die Sofortimplantation und -restauration
wurden. Die mittlere Knochenmineraldichte war signifikant
kann deshalb bei bestimmten Patienten eine geeignete Option
korreliert mit der Klassifikation der Knochenqualität und den
darstellen.
Stabilitätswerten. Der mittlere Knochenverlust war nach 1 Jahr
nicht signifikant unterschiedlich, ungeachtet der Knochenmi-
van Kesteren CJ, Schoolfield J, West J, Oates T. A prospec-
neraldichte und Stabilität bei Implantatinsertion. Ein CT kann
tive randomized clinical study of changes in soft tissue
deshalb präoperativ zur Beurteilung der Knochendichte vor
position following immediate and delayed implant place-
der Implantation verwendet werden, da diese offensichtlich
ment. Int J Oral Maxillofac Implants 2010;25(3):562-570.
mit der Implantatstabilität zusammenhängt.
Bei 24 Patienten wurden Straumann SLA-Implantate entweder
sofort gesetzt oder eine “ridge preservation” (Kieferkammer-
Bornstein MM, Wittneben J-G, Brägger U, Buser D. Early
haltung) mit Implantatinsertion 3 Monate danach durchgeführt.
loading at 21 days of non-submerged titanium implants
Messungen von Weichgewebe, vertikaler und horizontaler
with a chemically modified sandblasted and acid-etched
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STARGET 1 I 11
surface: 3-year results of a prospective study in the poste-
schieden aus der Nachkontrolle aus. Von den 276 gesetzten
rior mandible. J Periodontol 2010;81(6):809-818.
Implantaten waren fünf Misserfolge, alle in Verbindung mit
Bei 39 teilbezahnten Patienten wurden 56 Implantate mit
einem Verfahren zur Sinusaugmentation. Die Implantat-Über-
einer chemisch modifizierten SLA-Oberfläche (Straumann
lebensrate nach 1 Jahr betrug 98,2 % und zeigt damit ein
SLActive) gesetzt und nach 21 Tagen mit provisorischen Kro-
ähnliches Resultat wie formale kontrollierte klinische Studien.
81
nen belastet. Die definitiven Restaurationen wurden nach 6
Monaten eingesetzt und röntgenologische sowie Weichge-
Rossi F, Ricci E, Marchetti C, Lang NP, Botticelli D. Early
webe-Analysen anschließend für bis zu 36 Monate durchge-
loading of single crowns supported by 6-mm-long im-
führt. Es gab keine Implantatmisserfolge, aber zwei Implanta-
plants with a moderately rough surface: a prospective
te waren nach 21 Tagen nicht osseointegriert, so dass ihnen
2-year follow-up cohort study. Clin Oral Implants Res
eine längere Einheilphase eingeräumt wurde. Alle Implantate
2010;21(9):937-943.
zeigten nach 36 Monaten günstige klinische und röntgenolo-
Insgesamt 40 Straumann SLActive-Implantate (6 mm lang und
gische Befunde, und die Überlebens- und Erfolgsrate betrug
entweder 4,1 mm oder 4,8 mm breit) wurden bei 35 Patien-
100 %. Im Vergleich mit einer historischen Kontrollgruppe
ten gesetzt und Messungen von Implantat-Überlebensrate,
wurden signifikant niedrigere Sondierungstiefen und klinische
marginalem Knochenverlust sowie eine Resonanzfrequen-
Attachmentlevels beobachtet. Implantate mit einer chemisch
zanalyse (RFA) durchgeführt. Die Implantat-Überlebensrate
modifizierten SLA-Oberfläche können demnach eine erfolg-
betrug 95 % (Verlust von zwei Implantaten) nach 2 Jahren
reiche Gewebeintegration erreichen und über 3 Jahre hinweg
und der mittlere marginale Knochenverlust 0,34 ± 0,38 mm
aufrechterhalten.
vor Belastung sowie 0,23 ± 0,33 mm bzw. 0,21 ± 0,39 mm
nach 1 bzw. 2 Jahren. Die Implantatstabilität nahm ab der
Luongo G, Oteri G. A noninterventional study document-
Implantatinsertion bis nach 6 Wochen zu und das Verhält-
ing use and success of implants with a new chemically
nis Krone/Implantat von 1,5 beim Einsetzen des Zahnersat-
modified titanium surface in daily dental practice. J Oral
zes auf 1,8 nach 2 Jahren ab. Es wurden demnach nach 2
Implantol 2010;36(4):305-314.
Jahren eine hohe Implantat-Überlebensrate und ein mäßiger
Insgesamt 226 Patienten wurden in 30 klinischen Zentren
Knochenverlust beobachtet, aber es sind längerfristige Unter-
unter Verwendung von Implantaten mit einer chemisch modi-
suchungen erforderlich, um die Zuverlässigkeit kurzer Implan-
fizierten SLA-Titanoberfläche (Straumann SLActive) behandelt,
tate zu beurteilen.
wobei die Untersuchungszahnärzte die jeweiligen Routineverfahren aus ihrer täglichen Praxis anwandten. Es waren
Schwarz F, Sager M, Kadelka I, Ferrari D, Becker J. Influ-
auch Probanden mit Risikofaktoren wie etwa Rauchen, Bruxis-
ence of titanium implant surface characteristics on bone
mus und unbehandelter Gingivitis/Parodontitis beteiligt. Die
regeneration in dehiscence-type defects: an experimental
meisten Implantate (48 %) wurden mit einem frühen funktionel-
study in dogs. J Clin Periodontol 2010;37(5):466-473.
len Belastungsprotokoll gesetzt, während eine konventionelle
In den Ober- und Unterkiefern von 12 Foxhounds wurden
Belastung bei 34 % der Patienten erfolgte. Acht Patienten
Defekte vom Dehiszenztyp geschaffen und Implantate mit ent-
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weder einer modifizierten sandgestrahlten und säuregeätz-
An vier verschiedenen transmukosalen Oberflächen (ma-
ten (modSLA) oder einer mit Calciumphosphat-Nanometer-
schiniert, SLA, modifiziert säuregeätzt [modA] und chemisch
partikeln (DCD/CaP) modifizierten Oberfläche geschlossen
modifizierte SLA [modSLA]) bei 12 Hunden wurden eine klini-
inseriert und nach 2 und 8 Wochen untersucht. Die mittlere
sche Sondierung 2, 4, 8 und 12 Wochen nach der Implan-
Knochenfüllung und der Bereich mit mineralisiertem Gewebe
tation sowie eine Histomorphometrie nach 4, 8, 12 und 24
waren nach 2 und 8 Wochen bei beiden Gruppen ähnlich,
Wochen durchgeführt. Die modA- und modSLA-Oberflächen
aber die neue Knochenhöhe sowie der Knochen-Implantat-
zeigten epitheliale Zellen und Bindegewebe in engem Kon-
Kontakt bei den modSLA-Implantaten signifikant größer. Das
takt mit der Oberfläche, während bei den zwei anderen
Potenzial zur Unterstützung der Osseointegration kann dem-
Gruppen eine Spaltbildung zu sehen war. Häufiges Sondie-
nach bei modSLA-Implantaten höher sein.
ren zerriss das epitheliale und bindegewebige Attachment
und vergrößerte die mittleren Taschentiefen, die Ausdehnung
Schwarz F, Jung RE, Fienitz T, Wieland M, Becker J, Sager M.
des Saumepithels vom Mukosarand nach apikal sowie die
Impact of guided bone regeneration and defect dimen-
apikale Ausdehnung des Saumepithels zum koronalsten BIC.
sion on wound healing at chemically modified hydrophilic
titanium implant surfaces: an experimental study in dogs.
Valderrama P, Jones AA, Wilson TG Jr, Higginbottom F,
J Clin Periodontol 2010;37(5):474-485.
Schoolfield JD, Jung RE, Noujeim M, Cochran DL. Bone
Implantate mit einer chemisch modifizierten Oberfläche
changes around early loaded chemically modified sand-
(modSLA) wurden in laterale Kieferkammdefekte unterschied-
blasted and acid-etched surface implants with and with-
licher Höhen (2, 4, 6 und 8 mm) bei 12 Hunden gesetzt. Die
out a machined collar: a radiographic and resonance
Defekte wurden entweder nicht oder mit GBR (biphasisches
frequency analysis in the canine mandible. Int J Oral Max-
Calciumphosphat und PEG-Membran) behandelt und nach
illofac Implants 2010;25(3):548-557.
2 und 8 Wochen evaluiert. Die prozentuale lineare Füllung
Insgesamt 72 Straumann SLActive-Implantate, 36 mit einem
und der regenerierte Bereich waren bei der GBR- und der
2,8 mm maschinierten Hals und 36 ohne maschinierten Hals,
unbehandelten Gruppe nach 8 Wochen vergleichbar, aber
wurden bei sechs Hunden gesetzt. Die Implantatstabilität wurde
es gab einen signifikanten Unterschied bei der mittleren pro-
(durch Resonanzfrequenzanalyse) über 3 Wochen wöchent-
zentualen linearen Füllung an den 2-mm-Defekten. Knochen-
lich gemessen, und die Implantate wurden nach 21 Tagen
regeneration und Osseointegration wurden demnach durch
belastet. Periapikale Röntgenbilder wurden nach 3 Wochen
modSLA-Implantate unterstützt.
sowie 3, 6, 9 und 12 Monaten aufgenommen. Die Implantatstabilität erhöhte sich von der Implantation bis Woche 3
Schwarz F, Mihatovic I, Ferrari D, Wieland M, Becker J.
bei Implantaten mit einem maschinierten Hals um 5 ISQs und
Influence of frequent clinical probing during the healing
bei Implantaten ohne maschinierten Hals um 7 ISQs. Nach
phase on healthy peri-implant soft tissue formed at dif-
12 Monaten wurde ein mittlerer Knochenverlust von 1,0 mm
ferent titanium implant surfaces: a histomorphometrical
bei den Implantaten mit maschiniertem Hals beobachtet, ver-
study in dogs. J Clin Periodontol 2010;37(6):551-562.
glichen mit einem mittleren Knochengewinn von 0,11 mm bei
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