Lfd. Nr.: Matrikelnr.: MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG Seite A-1 MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG Teil A: Grundlagen der Elektrodynamik Aufgabe A-1 Wie lautet der Phasor für das folgende zeitabhängige Feld mit der Kreisfrequenz ω? ψ ( x , y , t ) = A sin(ωt + ax )e −by A, a, b: reelle Konstanten ~ ψ( x , y ) = -jAe jax-by 1 Aufgabe A-2 r r Für den Phasor F (r ) des in der Vorlesung angegebenen Vektorpotentials einer elektromagnetischen Welle im quellenfreien Raum mit ε = ε0 und µ = µ0 gilt: r r F ( x , y , z ) = X ( x )e − j 2 k 0 z ez a) Welche Differentialgleichung muß X(x) erfüllen? d 2 X ( x) − 3k02 X ( x ) = 0 dx 2 2 b) Bestimmen Sie X(x) für x > 0 unter der Berücksichtigung folgender Bedingungen: • X(0) = F0 F0: komplexe Konstante • X(x) ist zweimal stetig differenzierbar für x > 0. r • lim E ( x ) = 0 x →∞ X(x)= F0e − 3k0 x 2 c) Welche Eigenschaften sind für die Welle zutreffend? homoge Welle TM-Welle ebene Welle evaneszente (quergedämpfte) Welle TE-Welle x x x TEM-Welle aperiodisches Feld keine der genannten Eigenschaften 2 Klausur Elektromagnetische Wellen H 98 Teil A: Grundlagen der Elektrodynamik Lfd. Nr.: MUSTERLÖSUNG Matrikelnr.: MUSTERLÖSUNG Seite A-2 MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG Aufgabe A-3 Der Phasor der elektrischen Feldstärke einer elektromagnetischen Welle wird näherungsweise durch die folgende Gleichung beschrieben: r r 2 2 2 r r E (r ) = (e x + e y ) E 0 e − jk0 ( x −2 xy + y ) r r a) Berechnen Sie den Phasenvektor β(r ) : r r r r β(r ) = 2 k 02 ( x − y )(ex − e y ) 2 b) Handelt es sich um eine homogene, ebene Welle? (Keine Wertung ohne Begründung) Ja, denn die Phasenflächen x - y = const. sind Ebenen und die Amplitude ist auf den Phasenflächen konstant 2 E0 2 Aufgabe A-4 Gegeben ist ein lineares, quellenfreies und isotropes Medium. Es besitzt die Leitfähigkeit κ, die Dielektrizitätskonstante ε0 und die Permeabilitätskonstante µ0. a) Leiten Sie allgemein die partielle Differentialgleichung zweiter Ordnung für die elektrische r r Feldstärke E ~ (r , t ) einer elektromagnetischen Welle in diesem Medium her. r r ∆E ~ (r , t ) = µ 0ε 0 ∂ 2 Er (rr , t ) + ∂t 2 ~ µ 0κ ∂ Er (rr , t ) ∂t ~ 3 (Fortsetzung siehe Seite A-3) Klausur Elektromagnetische Wellen H 98 Teil A: Grundlagen der Elektrodynamik Lfd. Nr.: Matrikelnr.: MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG Seite A-3 MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG b) Für den Phasor der zeitharmonischen Feldstärke (Kreisfrequenz ω) läßt sich die Differentialgleichung aus Aufgabenteil a) in die folgende Form überführen: r r ( ∆ + k 2 ) E (r ) = 0 k: komplexe Konstante Für ein spezielles Medium soll nun gelten: κ = ω ε 0 Geben Sie k2 in Abhängigkeit von k 02 = ω 2 ε 0 µ 0 an: k 2 = k 02 ⋅ (1−j) 2 c) Eine Lösung der Differentialgleichung in Aufgabenteil (b) ist gegeben durch: r r r E (r ) = E0 ez e − αz e − jβz E0 komplexe Konstante, α > 0 reell, β reell Geben Sie α und β in Abhängigkeit von k0 an: α = k0 ⋅ 0,46 β = k0 ⋅ 1,10 2 d) Ist die in Aufgabenteil c) angegebene Lösung der Differentialgleichung eine Lösung der Maxwell’schen Gleichungen? (Keine Wertung ohne Begründung!) r r Nein, da der Vektor der elektrischen Feldstärke E (r ) stets parallel zur r Ausbreitungsrichtung ez der Welle liegt. Die Rotation des Vektors ist daher Null, so daß die Maxwell'schen Gleichungen zu einem Widerspruch führen. 2 Klausur Elektromagnetische Wellen H 98 Teil A: Grundlagen der Elektrodynamik Lfd. Nr: Matrikelnr.: Seite B-1 MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG Teil B: Homogene, ebene Wellen Aufgabe B-1 Welche der folgenden Aussagen treffen in verlustfreien Medien zu? Der Begriff "homogene, ebene Welle" ist identisch mit "transversal elektromagnetische Welle". Jede homogene, ebene Welle ist auch eine transversal elektromagnetische Welle. x Jede transversal elektromagnetische Welle ist auch eine homogene, ebene Welle. Keine der oberen Aussagen trifft zu. 2 Aufgabe B-2 Der Wellenzahlvektor einer ebenen Welle lautet: r r r k k = [( −5 + j 3)e x + (5 + j3)e y ] 0 2 Die Welle breitet sich in einem Medium mit dem Feldwellenwiderstand ZF = 2Z0 aus. a) Geben Sie die Materialparameter εr und µr des Mediums an! εr = µr = 2 8 2 b) Geben Sie die Phasengeschwindigkeit der ebenen Welle im Verhältnis zur Ausbreitungsgeschwindigkeit im freien Raum, c0, an! vph/c0 = 0,2 2 c) Geben Sie das Dämpfungsmaß des Mediums in Abhängigkeit von k0 an! α = k0 ⋅ 0 1 Klausur Elektromagnetische Wellen H 98 Teil B: Homogene, ebene Wellen Lfd. Nr: Matrikelnr.: Seite B-2 MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG Aufgabe B-3 Eine homogene, ebene Welle (Kreisfrequenz ω), deren elektrische Feldstärke linear in xRichtung polarisiert ist, fällt senkrecht auf ein metallisches Medium ein: r r -2 |J ~ x (t = 0,z ) |/Am Im Metall hat der Betrag der x-Komponente der Stromdichte zum Zeitpunkt t = 0 folgenden Verlauf: 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 0 π/4 π/2 3/4 π π 5/4 π z/µm a) Wie groß ist die Skintiefe δ? δ= 0,5 µm 2 b) Ergänzen Sie die Skizze des Verlaufes von J~ x (t = 0, z) um den Verlauf der Amplitude r | J (z)|! 1 Klausur Elektromagnetische Wellen H 98 Teil B: Homogene, ebene Wellen Lfd. Nr: Matrikelnr.: Seite B-3 MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG Aufgabe B-4 Eine homogene, ebene Welle mit dem Phasor der magnetischen Feldstärke r r H e = H e0 e − jk0 ( 2 3 x −2 y ) fällt auf eine Grenzschicht zwischen einem Dielektrikum (1) und einer ideal leitenden Wand (2) ein. ε = ε0 εr µ = µ0 κ=0 1 κ→∞ 2 r Der konstante Vektor He0 liegt parallel zur Einfallsebene. Seine kartesischen Komponenten Hx sind Hy negativ reell und sein Betrag lautet 1 Am-1 a) Bestimmen Sie die Dielektrizitätszahl εr. εr = 16 1 r b) Bestimmen Sie He0 . r He0 = 1r 3r ( − ex − e y ) Am-1 2 2 2 r r c) Bestimmen Sie H r ( E muß hierfür nicht berechnet werden.) r Hr = 1 A 1 r 3 r − jk0 (2 − ex + e y e m 2 2 3x + 2 y ) 3 r d) Wie groß ist der Betrag der Oberflächenstromdichte J F auf dem Metall? r | J F |= 1 Am-1 1 Klausur Elektromagnetische Wellen H 98 Teil B: Homogene, ebene Wellen Lfd. Nr: Matrikelnr.: Seite B-4 MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG MUSTERLÖSUNG Aufgabe B-5 In der Ionosphäre wird die Luft durch solare UV- und Röntgeneinstrahlung ionisiert. Die dabei entstehende Elektronendichte N wirkt sich wie folgt auf die Plasmafrequenz aus: ωP = e2 N mit e, me: Ladung bzw. Masse eines Elektrons. ε 0 me Ein Funkkontakt zu einem Satelliten im Kosmos sollte von möglichst niedriger Frequenz getragen werden, da mit zunehmender Frequenz die Energieabsorption durch den in der Atmosphäre befindlichen Sauerstoff und Wasserstoff zunimmt. a) Welcher physikalische Effekt begrenzt den Frequenzbereich nach unten? (1 Stichwort) Totalreflexion für ω<ωp 1 b) Zu welcher Tageszeit ist die Funkverbindung zum Satelliten besser? Bei Tag Bei Nacht x Tageszeit hat keinen Einfluß. 2 Klausur Elektromagnetische Wellen H 98 Teil B: Homogene, ebene Wellen Lfd. Nr.: Matrikelnr.: Seite C-1 Teil C: Wellenleiter Aufgabe C-1 Gegeben ist eine Koaxialleitung mit dem rechts abgebildeten Querschnitt (rI = 1 cm, rA = 2 cm). Die Leitfähigkeit der koaxialen Leiterwände ist unendlich groß. Auf der Leitung breitet sich eine TEM-Welle aus. In der senkrechten Grenzschicht zwischen Medium 1 und Medium 2 befindet sich keine Leiterwand. Medium 1 Medium 2 εr2 µr2 εr1 µr1 rI Für die Materialparameter gilt: rA εr1 = µr2 = 1 εr2 = µr1 = 2 a) Berechnen Sie die Ausbreitungsgeschwindigkeit c1 in Medium 1 in Abhängigkeit von c0. c1 = c0 ⋅ 1/ 2 1 b) Berechnen Sie die Ausbreitungsgeschwindigkeit c2 in Medium 2 in Abhängigkeit von c0. c2 = c0 ⋅ 1/ 2 1 c) Berechnen Sie den Leitungswellenwiderstand der Leitung zunächst unter der Annahme, daß εr1 = εr2 = µr1 = µr2 = 1 ist! ZL0 = 41,6 Ω 2 d) Berechnen Sie nun den Leitungswellenwiderstand der Leitung für εr1 = µr2 = 1, εr2 = µr1 = 2! ZL = 39,2 Ω 2 (Fortsetzung siehe Seite C-2) Klausur Elektromagnetische Wellen H 98 Teil C: Wellenleiter Lfd. Nr.: Matrikelnr.: Seite C-2 e) Nun sei µr für Medium 1 und Medium 2 gleich, während εr in den beiden Medien unterschiedlich bleibe. Ist in der Koaxialleitung eine TEM-Welle ausbreitungsfähig? Ja Nein x 1 Aufgabe C-2 Gegeben ist ein Rechteckhohlleiter mit einer Querschnittsbreite a = 5 cm und einer Querschnittshöhe b = 2,5 cm. Der Leiter ist mit einem Dielektrikum (εr unbekannt, µr = 1, κD = 0) gefüllt. Die Hohlleiterwände besitzen eine ideale Leitfähigkeit (κM = ∞). Der Leiter soll bei einer Frequenz von f = 1 GHz betrieben werden. a) Geben Sie den Eigenwert qH der H10-Welle an. qH = m-1 62,83 1 b) Kreuzen Sie an, für welche Werte von εr die H10-Welle ausbreitungsfähig ist! εr = 1 εr = 16 εr = 100 x x 2 c) Geben Sie die Phasengeschwindigkeit der H20-Welle für εr = 100 und f = 1 GHz an! vph = 3,75 107 m/s 2 Klausur Elektromagnetische Wellen H 98 Teil C: Wellenleiter Lfd. Nr.: Matrikelnr.: Seite C-3 Aufgabe C-3 Eine planparallele, dielektrische Platte mit der Dicke d und der Dielektrizitätszahl εr1 wird als Wellenleiter eingesetzt. Die Platte ist in y- und z-Richtung unendlich ausgedehnt. Die Dielektrizitätszahl der Platte beträgt εr1 = 3. Die Dielektrizitätszahl der Halbräume oberhalb und unterhalb der Platte beträgt εr2 = 2. a) Ist bei dieser Leiterstruktur die Gruppengeschwindigkeit geführter Wellen frequenzabhängig? Ja Nein x 1 Nun wird eine Welle in den Leiter eingekoppelt, die sich mit einem Separationsansatz beschreiben läßt. Für die Eigenwerte (kx, ky, kz) gilt: kx = k0/2 und ky = 0. b) Berechnen Sie die Gruppengeschwindigkeit der Wellenausbreitung in z-Richtung. vgr = 1,66 108 m/s 2 c) Geben den Wertebereich für kx an, bei welchem im Falle ky = 0 ein Wellentyp vorliegt? 0 < k x < 1 k0 2 Klausur Elektromagnetische Wellen H 98 Teil C: Wellenleiter Lfd. Nr.: Matrikelnr.: Seite C-4 Aufgabe C-4 Gegeben sind eine Koaxialleitung, ein dielektrischer Schichtwellenleiter und eine Rechteckhohlleitung. a) In welchem Wellenleiter ist die Wellenausbreitung bei jeder Frequenz f > 0 möglich? Koaxialleitung Dielektr. Wellenleiter x x Rechteckhohlleitung 2 b) In welchem Wellenleiter kann sich bei einer Betriebsfrequenz von 10 GHz ein Wellentyp mit maximaler Gruppengeschwindigkeit ausbreiten? Koaxialleitung Dielektrischer Wellenleiter Rechteckhohlleitung x 1 Klausur Elektromagnetische Wellen H 98 Teil C: Wellenleiter