Standortoptimierung DV in der Lager- und Transportwirtschaft Standortoptimierung Dortmund, Oktober 1998 Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, FH-Dortmund Standortoptimierung.ppt/HMW/17.03.00 Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, Fachbereich Wirtschaft FH Dortmund Emil-Figge-Str. 44, D44227-Dortmund, TEL.: (0231)755-4966, FAX: (0231)755-4902 1 Standortoptimierung DV in der Lager- und Transportwirtschaft Inhalt Seite Greenfield Studie Allgemeine Modellannahmen 3 Spezielle Annahmen Tourenplanung 4 Optimierungsaufgabe 5 Vorgehensweise 6 Projektbeispiel Standortoptimierung Depotorganisation 8 Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, FH-Dortmund Standortoptimierung.ppt/HMW/17.03.00 2 Standortoptimierung DV in der Lager- und Transportwirtschaft Absatzstruktur eines Lebensmittel-Herstellers à Verkaufeinheiten pro km2 l je dunkler die Fläche des 5-stelligen PLZ-Gebietes, desto mehr Absatz Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, FH-Dortmund Standortoptimierung.ppt/HMW/17.03.00 3 Standortoptimierung DV in der Lager- und Transportwirtschaft Greenfield Studie à Allgemeine Modellannahmen l Mögliche Vertriebsstandorte: Alle 3-stelligen PLZ-Gebiete der Bundesrepublik l Mögliche Marktgebiete: Alle 3-stelligen PLZ-Gebiete der Bundesrepublik l Die Nachfrage der Marktgebiete nachfrage( m ) in VE (Verkaufseinheiten) pro Woche berechnet sich aus der Nachfrage eines Referenzmonats dividiert durch 4 zuzüglich 20%. l Die Fixkosten fixkost( l ) und die variablen Kosten varkost( l ) der Vertriebsstandorte richten sich im Modell nach einem Referenzstandort. Als maximale Umschlagskapazität wurden von Experten geschätzte 76.000 VE pro Woche vorgegeben. l Für jedes Marktgebiet ist die Liefermenge vetour( m ) pro Tour die Anzahl der VE aus dem Status Quo des Referenzstandortes. l Für jedes Marktgebiet sind die Tourenkosten tourkost( m ) aus dem Status Quo des Referenzstandortes übernommen. Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, FH-Dortmund Standortoptimierung.ppt/HMW/17.03.00 4 Standortoptimierung DV in der Lager- und Transportwirtschaft ... Greenfield Studie à Spezielle Modellannahmen zur Tourenplanung l Die Distanzen dist( l, m ) von jedem möglichen Vertriebsstandort zu jedem Marktgebiet wurden als Fahrzeit in Minuten zwischen den zentralen Ortschaften der jeweiligen Gebiete berechnet. Bei diesen Geschwindigkeiten gelten die gewohnten Geschwindigkeitsbeschränkungen laut Tachoscheiben-Ermittlung: – – – – Autobahn: Bundesstraße: Landstraße: Stadtstraße: 65 km/h 45 km/h 35 km/h 20 km/h l Tourenplanung: – Max 50% Fahrzeit, mindestens 28 Ablieferungen Tag – Max 9 Std. am KFZ Tourenlänge (AZVO) – Damit wurden alle Verbindungen mit einer Entfernung von mehr als 2 1/4 Std (=135 Min) von der Betrachtung ausgeschlossen. l Die Zustellkosten zustkost( l, m ) pro VE von einem Vertriebsstandort zu einem Marktgebiet wurden berechnet aus den Tourenkosten pro VE in dem jeweiligen Marktgebiet nach dem Status Quo zuzüglich der Tourenkosten, die durch den Zeitverlust der Fahrt vom Vertriebsstandort in das Marktgebiet entstehen: – zustkost( l, m) = tourkost( m)/ vekost( m)* ( 1 + 2 * dist( l, m)/ 540) Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, FH-Dortmund Standortoptimierung.ppt/HMW/17.03.00 5 Standortoptimierung DV in der Lager- und Transportwirtschaft ... Greenfield Studie à Die Optimierungsaufgabe l Minimiere die gesamten Fixkosten plus variable Kosten plus Zustellkosten unter folgenden Restriktionen: – Für jedes Marktgebiet m wird die Nachfrage nachfrage( m ) erfüllt. – Für jedenVertriebsstandort l wird die maximale Umschlagskapazität von 76.OOO VE / Woche nicht überschritten – Wird ein Markt m von einem Vertriebsstandort l beliefert, so müssen an diesem Vertriebsstandort die fixen Kosten und die variablen Kosten berücksichtigt werden l Die obige Aufgabe wurde mit Hilfe eines sehr komplexen mathematischen Verfahrens der kombinatorischen linearen Optimierung gelöst. (Mixed-Integer Linear Programming Ansatz) l Allein die Modellgenerierung mit ca. 600.000 relevanten möglichen Verkehrsverbindungen über eine digitalisierte Landkarte der Bundesrepublik erforderte mehr als 4 Tage Rechenzeit auf 4 gleichzeitig laufenden Rechnern (Pentium 150 MHZ, 80 MB Kernspeicher) Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, FH-Dortmund Standortoptimierung.ppt/HMW/17.03.00 6 Standortoptimierung DV in der Lager- und Transportwirtschaft ... Greenfield Studie à Vorgehensweise bei der Optimierung l Da die kombinatorische Komplexität der Aufgabenstellung keinen Nachweis der Optimalität ermöglicht, wurde bei einer Lösung abgebrochen, die (garantiert) maximal 5% vom Optimum abweicht. l Die Optimierung erfolgte zweistufig: – In der 1.Stufe wurden die Leadstandorte bei einer maximalen Distanz von 135 min zu den Vertriebsgebieten ermittelt. – In der 2.Stufe wurden darauf aufbauend die Umschlagspunkte bei einer maximalen Entfernung von 75 km Luftlinie, d.h. 100 km Straßenentfernung berechnet. Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, FH-Dortmund Standortoptimierung.ppt/HMW/17.03.00 7 Standortoptimierung DV in der Lager- und Transportwirtschaft Durchführung einer Standortoptimierung Beratung/Kunde Aufbau Aufbau des des Datenmodells Datenmodells Beratung Analyse Analyse und und Bewertung Bewertung der der Ist-Situation Ist-Situation Beratung/Kunde Festlegung Festlegung und und Benchmarking Benchmarking Beratung Analyse Analyse und und Bewertung Bewertung der der Ausgangsalternative Ausgangsalternative Beratung Bewertung Bewertung der der erarbeitenden erarbeitenden Lösungen Lösungen Beratung Generierung Generierung weiterer weiterer Lösungsvorschläge Lösungsvorschläge nein ZufriedenZufrieden Zufriedenstellend stellend Beratung Bewertung Bewertung der der erarbeitenden erarbeitenden Lösungen Lösungen Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, FH-Dortmund Standortoptimierung.ppt/HMW/17.03.00 8 Standortoptimierung DV in der Lager- und Transportwirtschaft ... Durchführung einer Standortoptimierung Kunde: Kunde: National National und und international international führendes führendes Unternehmen Unternehmen der der Konsumgüterindustrie. Konsumgüterindustrie. Umsatz: Umsatz: >1,9 >1,9 Mrd. Mrd. DM DM Mitarbeiter: Mitarbeiter: 4.800 4.800 Ausgangslage: Ausgangslage: •• •• •• •• •• Marktführerschaft Marktführerschaft mit mit Serviceniveau Serviceniveau über über 98% 98% Lagerung Lagerung und und Verteilung Verteilung der der Fertigprodukte Fertigprodukte an an 56 56 Standorte Standorte (inkl. (inkl. Nebenläger Nebenläger bundesweit) bundesweit) Starkes Starkes Wachstum Wachstum des des Netzwerkes Netzwerkes für für die die Verteilung Verteilung von von Fertigprodukten Fertigprodukten Starke Starke saisonale saisonale Schwankungen Schwankungen Direkte Direkte Verteilung Verteilung erfolgt erfolgt durch durch eigene eigene Organisation Organisation Zielsetzung: Zielsetzung: Identifikation Identifikation einer einer optimalen optimalen Netzstruktur Netzstruktur unter unter Berücksichtigung Berücksichtigung der der Absatzgrößen Absatzgrößen auf auf Basis Basis der der Sendungen Sendungen von von Verkaufseinheiten Verkaufseinheiten in in 5stellige 5stellige Postleitzahlengebiete Postleitzahlengebiete •• Folgende Folgende Szenarien Szenarien wurden wurden ermittelt: ermittelt: –– Status Status quo, quo, Status Status quo quo optimiert optimiert und und 99 Varianten Varianten basierend basierend auf auf den den Simulationen Simulationen und und Erkenntnissen der vorherigen Varianten Erkenntnissen der vorherigen Varianten •• Erstellung Erstellung einer einer Grob-Greenfield-Studie Grob-Greenfield-Studie ohne ohne Berücksichtigung Berücksichtigung der der derzeitigen derzeitigen Struktur Struktur Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, FH-Dortmund Standortoptimierung.ppt/HMW/17.03.00 9 Standortoptimierung DV in der Lager- und Transportwirtschaft ... Durchführung einer Standortoptimierung Methodik Methodik und und Vorgehensweise Vorgehensweise •• Aufbau Aufbau des des Datenmodells: Datenmodells: –– Einlesen Einlesen der der Sendungsstruktur Sendungsstruktur mit mit Lieferdatum, Lieferdatum, Verkaufsgebiet, Verkaufsgebiet, PLZ-Empfänger PLZ-Empfänger und und Anzahl Anzahl Verkaufseinheiten Verkaufseinheiten •• Stammdaten Stammdaten der der Verkaufsgebiete: Verkaufsgebiete: –– Code Code Verkaufsgebiet, Verkaufsgebiet, PLZ, PLZ, Bestandskapazität, Bestandskapazität, jährliche jährliche Kosten Kosten •• Stammdaten Stammdaten des des Sekundärtransportes: Sekundärtransportes: –– Werk, Werk, Code Code Verkaufsgebiet, Verkaufsgebiet, Kosten Kosten pro pro Liefertour, Liefertour, max. max. Kapazität Kapazität in in Verkaufseinheiten Verkaufseinheiten –– Leitungsanbieter Leitungsanbieter •• Analyse Analyse und und Bewertung Bewertung der der Ist-Situation: Ist-Situation: –– durchschnittlicher durchschnittlicher Spitzensatz Spitzensatz pro pro Woche Woche –– durchschnittliche durchschnittliche VE*Stunde VE*Stunde pro pro Woche Woche –– gesamte gesamte Verkaufskilometer Verkaufskilometer pro pro Woche Woche und und Zeit Zeit –– Analyse Analyse von von 3-4 3-4 weiteren weiteren Alternativen Alternativen –– interaktives, interaktives, dynamisches dynamisches Herantasten Herantasten an an die die optimale optimale Struktur Struktur –– Simulation Simulation eines eines Grob-Greenfields Grob-Greenfields auf auf Basis Basis 3-stelliger 3-stelliger PostleitzahlenPostleitzahlengebiete gebiete Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, FH-Dortmund Standortoptimierung.ppt/HMW/17.03.00 10 Standortoptimierung DV in der Lager- und Transportwirtschaft ... Durchführung einer Standortoptimierung Methodik Methodik und und Vorgehensweise Vorgehensweise (Forts.): (Forts.): •• Dokumentation Dokumentation der der Ergebnisse Ergebnisse Ergebnisse Ergebnisse der der Standortoptimierung: Standortoptimierung: •• Identifikation Identifikation eines eines Einsparungspotenzials Einsparungspotenzials durch durch die die Standortoptimierung Standortoptimierung von von mehr mehr als als 10 10 Mio Mio DM DM •• Einsparung Einsparung durch durch Greenfieldszenario Greenfieldszenario von von 40 40 Mio. Mio. DM DM bei bei 17 17 Standorten Standorten Empfehlung Empfehlung und und Lösungsvorschläge: Lösungsvorschläge: •• Aufbau Aufbau eines eines Projektteams Projektteams zur zur schnellen schnellen Realisierung Realisierung der der Standortoptimierung Standortoptimierung Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, FH-Dortmund Standortoptimierung.ppt/HMW/17.03.00 11