Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg WS 2011/2012 Fakultät für Mathematik Prof. Dr. N. Gaffke, Dr. B. Leneke Übungsaufgaben zur Vorlesung Schätzen und Testen Blatt 4* 25. Eine Messung der Gesprächsdauern von 20 gleichartigen Telefongesprächen hat folgende Werte ergeben (Dauer in Minuten): 14.86 1.96 3.72 7.54 3.73 0.22 8.52 29.89 0.18 4.95 2.43 0.76 13.35 0.27 7.79 5.06 4.56 8.20 2.97 32.30 Die Gesprächsdauern werden als Werte von unabhängigen und identisch exponentialverteilten Zufallsvariablen mit dem Parameter λ angesehen. Berechnen Sie die Maximum-Likelihood-Schätzung für den Parameter λ. 26. Der folgende Datensatz zeigt die mittleren Aktienkurse von 20 Unternehmen im Jahr 2006: 100.0 107.5 107.0 123.0 110.0 122.5 130.0 102.0 105.0 98.0 90.0 102.0 103.0 99.8 79.0 101.0 100.5 85.0 92.0 99.7 Als Modell wird angenommen, dass die Aktienkurse der einzelnen Unternehmen unabhängig und identisch normalverteilt sind: X1 , . . . , X20 ∼ N (µ, σ). (a) Schätzen Sie den Erwartungswert µ und die Varianz σ 2 . (b) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit: P (X̄ = µ). (c) Angenommen, die Varianz sei bekannt und betrage σ 2 = 80. Berechnen Sie das 95%-Konfidenzintervall für µ. (d) Berechnen Sie das 95%-Konfidenzintervall für µ für den Fall, dass σ 2 unbekannt ist. 27. Als alternatives Modell zu den Daten aus Aufgabe 24 vom Blatt 3 (Veränderung der Aktienkurse) nehmen wir das Normalverteilungsmodell: Die 15 Werte sind Werte von u.i.v. N (µ; σ)-verteilten Zufallsvariablen X1 , . . . , X15 . (a) Berechnen Sie das 90%-Konfidenzintervall für µ. (b) Berechnen Sie das 95%-Konfidenzintervall für σ. (c) Berechnen Sie das 95%-Konfidenzintervall für σ 2 . 1 28. Die von einer Maschine für einen bestimmten Arbeitsvorgang benötigte Zeit sei eine Zufallsvariable X mit Werten in M = [0, 1], für deren Dichtefunktion die Gestalt fϑ (x) = ϑ + 2(1 − ϑ)x für alle x ∈ [0, 1] unterstellt wird, wobei ϑ ∈ [0; 2] ein Parameter ist. Wir betrachten das zugehörige statistische Modell mit n u.i.v.Zufallsvariablen: X1 , . . . , Xn ∼ Pϑ,X . (a) Berechnen Sie E(Xi ) und E(Xi2 ). (b) Zeigen Sie , dass die beiden Schätzer ϑb[1] = 4 − 6 n Pn Xi ϑb[2] = 3 − 6 n Pn Xi2 i=1 i=1 erwartungstreu für ϑ sind. (c) Finden Sie Zahlen α und β, so dass der Schätzer ϑb[3] = 1 n Pn i=1 [αXi + βXi2 ] erwartungstreu für ϑ ist. 29. Um den Zusammenhang zwischen dem Einstiegsgehalt (xi ) und dem Gehalt nach 10 Jahren (yi ) bei einer Berufsgruppe zu untersuchen, wurden bei einer Stichprobenerhebung folgende 20 Wertepaare (jährliches Gehalt in 1000 e) ermittelt. Die x1 , . . . , x20 werden als Werte von u.i.v. (reellen) Zufallsvariablen X1 , . . . , X20 aufgefasst, die y1 , . . . , y20 als Werte von u.i.v. (reellen) Zufallsvariablen Y1 , . . . , Y20 , wobei nicht angenommen wird, dass Xi und Yi unabhängig sind. xi yi xi yi 30.6 38.9 24.3 35.1 23.5 15.1 35.5 52.5 29.8 39.7 32.4 42.8 25.3 41.9 30.8 56.1 15.5 42.1 37.0 33.9 26.5 27.6 30.6 49.0 29.4 41.4 35.4 43.8 26.7 44.6 24.6 54.1 32.9 46.5 32.3 59.1 26.2 69.4 25.5 58.3 Verwenden Sie das Normalverteilungsmodell D1 , . . . , D20 u.i.v.∼ N (µd , σd ) für die Differenzen di = yi − xi und berechnen Sie ein 95%-Konfidenzintervall für den Gehaltszuwachs nach 10 Jahren. Hinweis: x = 28.745, s2x = 25.9637, y = 44.595, s2y = 145.7373 und sd = 12.4531. * Im Internet verfügbar unter http://fma2.math.uni-magdeburg.de/∼leneke/SuT ws1112.html 2