M E D I Z I N Rolf Werdin1 Werner Pinz2 Kurt Piscol2 Kurt Dreikorn1 Behandlung der Reflexinkontinenz bei Querschnittlähmung Sakrale Deafferentierung und Implantation eines Vorderwurzelstimulators Zusammenfassung Die neurogene Blasenstörung bei Querschnittlähmung gefährdet durch den intravesikalen Hochdruck die Nierenfunktion. Die Reflexinkontinenz stellt eine erhebliche Belastung der Patienten dar. Durch sakrale Deafferentierung und die Implantation eines Vorderwurzelstimulators nach Brindley wird durch Entwicklung eines Niederdrucksystems sowohl Kontinenz als auch die Protektion des oberen Harntraktes erreicht. Die Methode eignet sich vorrangig für Patienten mit autonomer Dysreflexie, vesiko-ureteralem Reflux oder Low-Compliance-Blase. Bei männlichen Patienten mit einsetzbarer Reflexerektion kann bei dieser Operation unter Umständen auf die posteriore Rhizotomie verzichtet werden. Schlüsselwörter: neurogene Blasenstörung, Querschnittlähmung, sakrale Deafferentierung, Vorderwurzelstimulator Summary Treatment of Reflex Incontinence in Spinal Cord Injury Patients Neurogenic bladder dysfunction in spinal cord injury patients jeopardizes renal function as a result of high intravesical pressure. Reflex incontinence causes a considerable amount of discomfort for these patients. Sacral deafferentation and implantation of an anterior root stimulator (according to Brindley) is an excellent method to achieve continence as well as protection of the kidneys by development of a low pressure system. This method is suitable for patients with vesico-ureteral reflux, autonomous dysreflexia, or low-compliance bladder. In male patients with intact reflex erection posterior rhizotomia may be omitted. Key words: neurogenic bladder dysfunction, spinal cord injury, sacral deafferentation, anterior root stimulator N eurogene Blasenstörungen nach traumatischer Querschnittlähmung bedeuten für die Patienten ein herausragendes Problem. Ursache des unfreiwilligen Urinverlusts ist bei Rückenmarkverletzungen oberhalb des sakralen Miktionszentrums S2 bis S4 die Reflexblase, die sich nach der spinalen Schockphase entwickelt. Nach der Klassifikation von Bors und Comarr spricht man in diesem Fall von einer oberen motorischen Läsion (1). Anatomisch entspricht das einem Trauma oberhalb LWK 1/BWK 12. Durch Verlust der zerebralen Kontrolle ist die sinnvolle Koordination von Sphincter externus und Detrusor unterbrochen (Detrusor-SphinkterDyssynergie). Ursache dafür ist, dass die Kerne für Sphinkter und Detrusor unmittelbar nebeneinander liegen und ihre normalerweise bestehende gegenseitige Hemmung bei der Neuorganisation des Blasenentleerungsreflexes verloren geht. Bei gleichzeitiger Kontraktion von Sphinkter und Detrusor kommt es zu einer intravesikalen Drucksteigerung mit der Gefahr der Nierenschädigung durch vesikouretero-renalen Reflux. Zu einem Urinabgang kommt es in dieser Situation dann, wenn der intravesikale Druck den Verschlussdruck übersteigt. Diese Form der Miktion ist nur deshalb möglich, weil die quergestreifte Sphinktermuskulatur rascher ermüdet als der glattmuskuläre Detrusor. In den Kontraktionspausen des Sphinkters fließt der Urin. Das führt zu einer intravesikalen Drucksteigerung. Es entwickelt sich ein Hoch- 1 Urologische Klinik (Direktor: Prof. Dr. med. Kurt Dreikorn) 2 Neurochirurgische Klinik (Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. Uwe Neubauer) Zentralkrankenhaus, Bremen A 1064 Textkasten 1 Indikationen zur sakralen Deafferentierung und Implantation eines Vorderwurzelstimulators ❃ konservativ nicht beherrschbare Reflexinkontinenz ❃ autonome Dysregulation ❃ intermittierender Selbstkatheterismus nicht möglich ❃ chronischer Harnwegsinfekt ❃ Low-Compliance-Blase Textkasten 2 Indikationen zum Verzicht der posterioren Rhizotomie ❃ bei kontinenten Patienten mit hyporeflexivem Detrusor und spastischem Sphinkter ❃ bei Männern, die mit der Benutzung eines Kondomurinals (eventuell kombiniert mit einer Sphinkterotomie) gut versorgt sind ❃ bei Patienten mit einsetzbarer Reflexerektion drucksystem mit der Gefahr der Nierenschädigung durch vesiko-ureteralen Reflux. Durch die funktionelle subvesikale Obstruktion bildet sich eine Detrusorhyperaktivität, präziser ausgedrückt eine Detrusorhyperreflexivität, aus. Die resultierende Reflexinkontinenz belastet die Patienten in allen Lebenssituationen und führt oft zu sozialer Isolation (13). Therapieprinzipien Oberstes Ziel neuro-urologischer Behandlungsstrategien muss die Verhinderung der Ausbildung eines Hochdrucksystems mit den Folgen für den oberen Harntrakt und die dadurch Deutsches Ärzteblatt½ Jg. 98½ Heft 16½ 20. April 2001 M E D I Z I N drohende Niereninsuffizienz sein. Erst an zweiter Stelle steht die Behandlung der Reflexinkontinenz, wenngleich sie für den Patienten den größten Stellenwert hat. Grundlage der Behandlung ist die video-urodynamische Untersuchung. Mit den heute verfügbaren vielfältigen differenzialtherapeutischen Mitteln gelingt es fast in jedem Fall, ein auf den einzelnen Patienten abgestimmtes, zufriedenstellendes Konzept zu entwickeln. Die Basistherapie der neurogenen Blasenstörung stellt schon seit einigen Jahren der intermittierende Selbstkatheterismus und die Gabe von Anticholinergika dar. Etwa zwei Drittel der Patienten können so langfristig erfolgreich versorgt werden. Sollte diese Behandlung nicht ausreichend sein, umfasst das Spektrum der Therapiemöglichkeiten die externe (Laser-)Sphinkterotomie, die Detrusormyektomie nach Stöhrer, die Neuromodulation, die Ileumaugmentation der Blase bis zur supravesikalen Harnableitung (5, 13, 14, 15). Zur Behandlung der Reflexinkontinenz wurde 1977 von dem britischen Neurophysiologen Giles S. Brindley die Implantation eines Vorderwurzelstimulators vorgestellt. Später wurde dieser Eingriff um die Durchtrennung der sakralen Hinterwurzeln erweitert (2, 3, 4, 7, 12, 18). minale Druck über dünne Katheter in der Füllphase und bei Miktion gemessen und von einem Rechner aufgezeichnet. Der Differenzdruck entspricht dem Detrusordruck. Gleichzeitig wird meist ein Beckenboden-EMG abgeleitet. Die Verwendung von Kontrastmittel zur Blasenfüllung erlaubt die Durchführung eines MiktionsCysto-Urethrogramms (MCU), wobei die radiologischen Befunde genau mit den gemessen Druckwerten korreliert werden können. Die Operation gliedert sich in zwei Phasen: Durch intraoperativ urodynamisch kontrollierte Durchtrennung der Hinterwurzeln (hintere Rhizotomie) wird der sakrale Reflexbogen unterbrochen. Dadurch wird die Reflexblase in eine „schlaffe“ Blase umgewandelt, es entsteht ein Niederdrucksystem, die Druckschädigung des unteren und oberen Harntrakts bildet sich zurück. Gleichzeitig werden die Patienten sofort kontinent. Funktionsprinzip Voraussetzung für die Durchführung der Operation ist ein intakter sakraler Reflexbogen und ein ausreichend kontraktionsfähiger Detrusor. Daher ist neben der Durchführung der Video-Urodynamik, die Auskunft über die intravesikalen Druckverhältnisse bei Blasenfüllung und Miktion gibt, eine Überprüfung des Bulbocavernosusreflexes obligat. Mit der Video-Urodynamik werden parallel der intravesikale und der intra-abdo- a b Deutsches Ärzteblatt½ Jg. 98½ Heft 16½ 20. April 2001 c Die Blasenentleerung erfolgt dann nach Platzierung der Elektroden an den urodynamisch identifizierten motorischen Vorderwurzeln S2 bis S5 durch extrakorporale elektrische Induktion. Das Problem der gleichzeitigen Erregung von externem Sphinkter und Detrusor wird durch Intervallstimulation angegangen. Die Stimulationsimpulse und die Pausen werden so gewählt, dass die rasch reagierende, quergestreifte Sphinktermuskulatur erschlafft, während der träge, glattmuskuläre Detrusor noch in Kontraktion bleibt, bis der nächste Impuls einsetzt. Die Miktion erfolgt dann in den Stimulationspausen (so genanntes poststimulus voiding) (2, 6, 10, 18). Operationsablauf Präoperativ notwendige Untersuchungen sind der klinisch-neurologische Status und die Video-Urodynamik. Weitere Diagnostik wie ein Kernspin-Tomogramm der unteren Wirbelsäule ist nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei Verletzungen der kaudalen Wirbelsäule, indiziert. Grundsätzlich kann die Operation intra- oder auch extradural durchgeführt werden. International wird am häufigsten das intradurale Vorgehen gewählt. Indikationen für einen extraduralen Eingriff sind eine ausgeprägte Arachnitis, Osteosynthesematerial im OP-Gebiet oder Wirbelsäulendeformitäten oder -instabilitäten. Bei der intraduralen Operation erfolgt die Freilegung des Spinalkanals über eine Laminektomie LWK 4 bis zur Mitte des Os sacrum. Nach Eröffnung der Dura werden die Nervenwurzeln S2 bis S5 durch elektrische Reizung identifiziert. Daran schließt sich unter Zuhilfenahme der Urodynamik die Differenzierung der sensiblen und motorischen Fasern der WurAbbildung 1a: Gesamtes Implantat ➀ Intrathekale Elektroden („Buch“, siehe Detailaufnahme) 1a ➁ Subkutaner Empfängerblock ➂ Sendeeinheit ➃ Stimulationseinheit. Abbildung 1b: Detailaufnahme der intrathekalen Elektroden mit Kammern für die Aufnahme der Vorderwurzeln. Abbildung 1c: Detailaufnahme der mit den Kabeln verbundenen Emfängereinheit A 1065 M E D I Z I N zeln an. Zur Deafferentierung werden dieser Erkrankung zur Verfügung, mit die sensiblen Hinterwurzeln durch- der bei meist gleichzeitigem Einsatz trennt und auf einer Strecke von etwa von Anticholinergika etwa zwei Drit1 cm reseziert. tel der Patienten zufriedenstellend Die motorischen Vorderwurzeln versorgt werden können (9, 13, 17). werden in eine Kunststoffkammer Für Patienten, deren Reflexinkonti(das „Buch“) platziert, mit der die An- nenz durch Einmalkatheterismus schlusskabel verbunden sind (Abbil- nicht beherrscht werden kann, komdungen 1a, 1b). Über einen speziellen Kunststofftubus werden die Kabel aus der Dura heraus geleitet und die Dura wasserdicht verschlossen (Abbildung 1c). Die Kabel werden subkutan nach ventral geleitet, und es wird an vorher bestimmter, für den Patienten gut erreichbarer Stelle eine subkutane Tasche gebildet. Hier wird der Empfänger implantiert, über den durch extrakorporale, elektrische Induktion die Vorderwurzeln stimuliert werden können (Abbildung 2) (2, 4, 6, 12) Beim extraduralen Vorgehen werden die Wurzeln S2 bis S4 dorsal des Os sacrum aufgesucht und mit speziel- Abbildung 2: Beispiel eines operativen Ergebnisses; roter len Elektroden verbunden. Pfeil: Laminektomie mit implantiertem „Buch“; weißer Pfeil: Die notwendige Deafferen- Empfängerblock. tierung wird vorzugsweise im Bereich des Conus medullaris durch- men andere, vor allem operative Begeführt. Diese von Sarrias et al. einge- handlungsmöglichkeiten in Betracht. führte Methode ist als „Barcelona Besonders für Frauen, für die eine geeignete Inkontinenzversorgung (wie Procedure“ bekannt geworden (11). zum Beispiel ein Kondomurinal) fehlt, hat sich als Behandlungsalternative in den letzten Jahren die sakrale DeaffeDiskussion rentierung und die Implantation eines Noch vor 25 bis 30 Jahren war das Vorderwurzelstimulators nach BrindSchicksal von Querschnittgelähmten ley etabliert (4, 10). Bis Ende 1998 in erheblichem Umfang von der neu- sind weltweit etwa 2 000 dieser Operarogenen Blasenstörung bestimmt. Sie tionen durchgeführt worden, die Anwar in etwa der Hälfte der Fälle für die zahl der Zentren, die dieses System stark eingeschränkte Lebenserwar- implantieren, steigt in letzter Zeit. tung dieser Patienten verantwortlich. Besonders Patienten mit vesiko-ureDie chronische Druckschädigung teralem Reflux, autonomer Dysrefledurch die Detrusorhyperreflexie und xie oder Low-Compliance-Blase prodie Detrusor-Sphinkter–Dyssynergie fitieren von diesem System (Textkaführt zunächst zu einer Zerstörung sten 1). des unteren und häufig auch des obeDie Ergebnisse zeigen in eindrucksren Harntrakts. Mit der Einführung voller Weise, dass durch die sakrale des intermittierenden Katheterismus Deafferentierung und damit der Aufdurch Sir Ludwig Guttmann und die hebung der Detrusorhyperreflexie eiWeiterentwicklung durch Lapides ne Protektion des oberen Harntrakts steht eine urologische Basistherapie gewährleistet wird. A 1066 Üblicherweise kommt es zu einem Sistieren, zumindest jedoch zu einer Verringerung des Refluxes. Die autonome Dysreflexie, die bei Lähmungen oberhalb von TH6 auftreten und zu dramatischen Hochdruckkrisen führen kann, tritt nach Unterbrechung des Reflexbogens nicht mehr auf. Eines der Hauptprobleme der Reflexblase, welches die Integrität des oberen Harntrakts bedroht, ist die Verminderung der Blasen-Compliance. In der Regel normalisiert sie sich postoperativ (7, 8, 14). Auch wenn der unfreiwillige Urinverlust die Nierenfunktion nicht gefährdet, stellt er für die Patienten meist das größte Problem dar. Die sofort eintretende Kontinenz ist daher für sie oft das wichtigste Ergebnis der Operation. Dieser Eingriff leistet somit einen erheblichen Beitrag zur sozialen Reintegration querschnittgelähmter Patienten. Die Deafferentierung ist aus neurourologischer Sicht von besonderer Bedeutung, da beide Haupttherapieziele der urologischen Versorgung Querschnittgelähmter – Erhaltung der Nierenfunktion und Kontinenz durch Ausbildung eines Niederdrucksystems – erreicht werden. Sie wird dann meist mit der Implantation des Vorderwurzelstimulators kombiniert, um das angestrebte Ziel einer artifiziellen Miktion zu erreichen. Die Deafferentierung führt allerdings zum Verlust von der Reflexerektion und, sofern vorhanden, genitaler (Rest-)-Sensibilität. Bei Männern muss daher im Einzelfall der Verzicht auf die posteriore Rhizotomie diskutiert werden (Textkasten 2). Bei genitaler Sensibilität ist auch die unilaterale Deafferentierung, wie von uns bereits erfolgreich durchgeführt, zu erwägen. Sollte jedoch die Deafferentierung nicht zu einer kompletten Areflexie der Blase führen oder sich im Falle einer Unterlassung postoperativ doch als notwendig erweisen, kann sie problemlos in einem zweiten Eingriff am Conus medullaris nachgeholt werden. Trotz des relativ invasiven Operationsverfahrens sind die meisten Patienten mit dieser Behandlungsmethode sehr zufrieden, da sie von der Un- Deutsches Ärzteblatt½ Jg. 98½ Heft 16½ 20. April 2001 M E D I Z I N abhängigkeit von urologischen Hilfsmitteln profitieren, die durch die elektrische Blasenentleerung wiedergewonnen wird. Zusätzlich ist für etwa zwei Drittel der Patienten die Darmentleerung zumindest erleichtert. Bei einer Vielzahl der operierten Männer kann durch die Elektrostimulation trotz Verlust der Reflexerektion eine Erektion erreicht werden, die die Kohabitation ermöglicht. (6, 7, 10). Die Implantatkosten von etwa 15 000 DM werden durch die Einsparung von Materialien zur Inkontinenzversorgung und durch die Verhinderung kostenträchtiger Spätkomplikationen mehr als ausgeglichen, sie sind ökonomisch vertretbar. Der Krankenhausaufenthalt von drei bis vier Wochen wird von den querschnittgelähmten Patienten gern in Kauf genommen für den entscheidenden Gewinn an Lebensqualität. ❚ Zitierweise dieses Beitrags: Dt Ärztebl 2001; 98: A 1064–1067 [Heft 16] Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet (www.aerzteblatt.de) erhältlich ist. Anschriften für die Verfasser: Dr. med. Rolf Werdin Urologische Klinik Dr. med. Werner Pinz Neurochirurgische Klinik Zentralkrankenhaus, St.-Jürgen-Straße 28205 Bremen, E-Mail: [email protected] Kongressbericht Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie von Lebermetastasen Thomas J. Vogl, Martin G. Mack, Jörn O. Balzer D ie Rolle verschiedener bildgebender Verfahren zur Detektion von primären und sekundären Lebermetastasen sowie bekannte und neue Behandlungsmöglichkeiten waren Hauptthemen des ersten interdisziplinären Symposiums zur Diagnostik und Therapie von Lebermetastasen in Frankfurt am 3. und 4. November 2000. bermetastasen dar. Kombinierte Strategien mittels bildgebender Magnetresonanztomographie (MRT), MR-Angiographie und MR-Cholangiopankreaticographie wurden von der Frankfurter Arbeitsgruppe vorgestellt. Als nuklearmedizinische Verfahren, so Frank Grün- Diagnoseverfahren Lebermetastasen werden mithilfe verschiedener bildgebender Verfahren, insbesondere der Sonographie, diagnostiziert. Thomas Albrecht, Berlin, stellte für dieses Verfahren Werte zur Sensitivität von 91 Prozent vor. Die zweiphasige Spiral-Computertomographie (CT) zeigt unter Einsatz von CT-Geräten neuester Generation, wie der Mehrzeilendetektor-Computertomographie (MDCT) hervorragende Ergebnisse. Durch Einsatz gewebespezifischer Kontrastmittel stellt die Magnetresonanztomographie das derzeit sensitivste Verfahren zur Diagnostik von Le- wald, Frankfurt, wird hauptsächlich die Positronenemissionstomographie (PET) eingesetzt. Eine sichere Differenzierung kleinnodulärer Metastasen gegenüber zystischen Veränderungen gelingt jedoch auch mit dieser Methode nicht. Ernst Rummeny, München, und Michael Laniado, Dresden, favorisierten den Einsatz spezifischer Kontrastmittel, wie hepatobiliäre und superparamagnetische Substanzen zur verbesserten Evaluierung von Lebermetastasen unterschiedlicher Primärtumoren. Therapie von primären und sekundären Lebermetastasen Abbildung: Koronare Mehrzeilendetektor-CT: Abdomen einer 65-jährigen Patientin mit kolorektalem Karzinom des Coecums (weiße Pfeile) und synchroner Lebermetastase (schwarze Pfeile). Deutsches Ärzteblatt½ Jg. 98½ Heft 16½ 20. April 2001 Wesentliche Behandlungsmöglichkeiten bei Lebermetastasen gynäkologischer Tumoren mit Schwerpunkt auf dem Mamma- und Ovarialkarzinom, beschrieb Manfred Kaufmann, Frankfurt. Die systemische Therapie mittels Chemotherapie, Hormontherapie und Antikörper ist nach wie vor eine wichtige Behandlungsmethode. Theodor Junginger, Mainz, berichtete über Erfahrungen zu A 1067