Zentrum der Physiologie Themen : Seminar Pathophysiologie zum Praktikum Physiologie SS 2013 Visuelles System Somatoviszerale Sensorik Chemische Sinne Hören, Sprache, Gleichgewicht Dozenten : Silvia Heid / Rüdiger Popp Visuelles System ist farbempfindlich ist spezialisiert für das Detailsehen ist spezialisiert für das Bewegungssehen ist in der Fovea centralis vorhanden hat große rezeptive Felder 0,2 dpt 0,5 dpt 2 dpt 5 dpt 20 dpt Visuelles System P-SH-2 P-SH-3 Welche Aussage trifft NICHT zu? Das Elektrookulogramm A B C D E ermöglicht die Bestimmung von Sakkadendauern wird zur Doppelbildanalyse (Querdisparation) eingesetzt kann zur Registrierung eines optokinetischen Nystagmus eingesetzt werden wird zu Funktionsprüfungen des Vestibularapparates verwendet beruht auf elektrischen Potentialunterschieden in der Augenlängsachse Visuelles System P-SH-4 Das parvozelluläre Ganglienzellsystem (ß-Zellen) des Auges A B C D E P-SH-1 Bei einem Patienten wurden die (getrübten) Linsen beider Augen durch künstliche Linsen ersetzt. Beide Augen bilden ferne (im “Unendlichen” liegende) Gegenstände scharf ab. Eine Nahakkommodation ist aber nicht mehr möglich. Der Patient soll nun eine Naharbeitsbrille bekommen, um damit Gegenstände in 20 cm Abstand vom Auge scharf sehen zu können. (Die Entfernung des Brillenglases vom Auge sei vernachlässigbar klein.) Jedes der beiden Brillengläser muss dann etwa folgenden Brechwert haben: A B C D E Kennung der ausgewählten Fragen: SH-(1-16) (Es können mehrere Antworten richtig sein.) Visuelles System Für das Off-Zentrum eines rezeptiven Feldes der Retina des Auges zeigt die Abbildung die Verschaltung einer Zapfenzelle der Fovea mit einer Off-Bipolaren und einer Off-Ganglienzelle. Welche der folgenden Reaktionen tritt bei Beleuchtung des Zentrums auf? A Das Membranpotential der Zapfenzelle depolarisiert. B Die Transmitterausschüttung an der Synapse zwischen Rezeptor und Bipolaren nimmt ab. C An der Bipolaren werden vermehrt Aktionspotentiale generiert. D An der Synapse zwischen Bipolare und Ganglienzelle nimmt die Transmitterfreisetzung zu. E Die Ganglienzelle depolarisiert. Visuelles System P-SH-5 Welche der folgenden Aussagen über die Sehschärfe trifft zu? A B C D E Sie kann mit dem Augenspiegel ermittelt werden Sie ist abhängig von Rezeptordichte und neuronaler Verschaltung Sie ist gleich dem Kehrwert des räumlichen Auflösungsvermögens des Auges Sie hat die Einheit „dpt“ Sie hat die Einheit „1/Winkelminuten“ 1 Visuelles System Eine homonyme Hemianopsie wird typischerweise verursacht durch eine A B C D E Somatoviszerale Sensibilität P-SH-6 Unterbrechung des Nervus opticus Unterbrechung der Radiatio optica Unterbrechung am Chiasma opticum Unterbrechung des Tractus opticus Bilaterale Läsion der Sehrinde Die Zeichnung zeigt die Wahrnehmungsschwelle (Amplitude) bestimmter Hautsensoren als Funktion der Reizfrequenz. Welchem SensorTyp entspricht die gemittelte Schwellenkurve am ehesten? A B C D E Somatoviszerale Sensibilität P-SH-7 SAI-Sensor (Merkel-Zelle) SAII-Sensor (Ruffini-Körperchen) RA-Sensor (Meissner-Körperchen) PC-Sensor (Pacini-Körperchen) Nozisensor (Nozizeptor) Somatoviszerale Sensibilität P-SH-8 P-SH-9 Welche Aussage zum übertragenen Schmerz trifft am ehesten zu? Folgende Aussage über die Thermorezeption trifft zu: A A B C D E Thermosensoren haben meist Axone, die zusammen mit Hüllzellen Nervenfasern vom Typ Aβ (II) bilden. Warm- und Kaltsensoren zeigen ein rein tonisches Antwortverhalten (P-Fühler). Die Antwort eines Thermorezeptors ist abhängig von der Geschwindigkeit der Temperaturänderung. Spinale Projektionsneurone des Temperatursinnes sind überwiegend über die Hinterstränge mit dem Thalamus verschaltet. Im Hypothalamus gibt es thermosensitive Neurone. B C D E Chemische Sinne A B C D E Chemische Sinne P-SH-10 Welche Aussage zum Geschmackssinn trifft zu? Die Reizschwelle (Absolutschwelle) ist für bitter schmeckende Stoffe am niedrigsten. Der Transduktionsmechanismus aller Geschmacksqualitäten beinhaltet die Aktivierung von G-Proteinen in den Sinneszellen. Geschmackssinneszellen können beim Erwachsenen nicht neu gebildet werden. Jede Geschmacksafferenz übermittelt spezifisch nur eine der Geschmacksqualitäten. Geschmacksrezeptoren sind primäre Sinneszellen. Übertragene Schmerzen sind mit projizierten Schmerzen identisch. Grundlage für die Entstehung übertragener Schmerzen sind Kontakte (Ephapsen) zwischen postganglionären Sympathikusfasern und nozizeptiven Afferenzen. Die Konvergenz der Information viszeraler und kutaner Afferenzen auf spinaler Ebene trägt zur Entstehung übertragener Schmerzen bei. Bei übertragenen Schmerzen werden durch Reizung von Nozizeptoren in einem Dermatom ausgelöste Schmerzen in einem anderen Dermatom empfunden. Übertragene Schmerzen entstehen, wenn aus nozizeptiven Afferenzen freigesetzte Neuropeptide benachbarte Nozizeptoren erregen. P-SH-11 Welche Aussage über Riechsinneszellen des Menschen trifft zu? A B C D E Einmal in der Ontogenese ausgebildet, leben sie so lange wie das Individuum. Eine Riechzelle bildet nur ein Rezeptorprotein aus. Riechstoffe aktivieren G-Protein-gekoppelte Rezeptoren. Bindung von Riechstoffen an Membranrezeptoren bewirkt meist eine Hyperpolarisation der Sinneszelle. Eine Riechsinneszelle ist mit jeweils einer eigenen Mitralzelle verbunden. 2 Hören-Sprache-Gleichgewicht Welche Aussage trifft NICHT zu? Die äußeren Haarzellen des Innenohres A B C D E sind primäre Sinneszellen, die bei eintreffendem Schall weitergeleitete Aktionspotenziale bilden sind in erster Linie durch Myosin-Aktin-Interaktionen zu Längenänderungen befähigt werden von afferenten und efferenten Fasern des VIII. Hirnnervs innerviert bestimmen die ortsabhängige Steifigkeit der Basilarmembran Ihre Mikrovilli sind mit der Reissner-Membran verbunden Hören-Sprache-Gleichgewicht Hören-Sprache-Gleichgewicht P-SH-12 Ein 60-jähriger Patient klagt über Schwierigkeiten, einen Gesprächspartner zu verstehen. Sie vermuten eine Otosklerose. Welche/s Untersuchungsergebnis/se ist/sind mit dieser Diagnose NICHT vereinbar? A B C D E D E Die Phonation erfolgt vorwiegend im Kehlkopf (Larynx). Für die Phonation muss die Glottis weiter geöffnet werden als bei ruhigem Atmen. Der Schalldruck der Stimme wird vorwiegend vom supraglottischen Druck bestimmt. Die Artikulation erfolgt nur im Hohlraum der Nase. Die Lage der Formanten ist abhängig von der Stimmbandgrundfrequenz. B C D E Hören-Sprache-Gleichgewicht P-SH-15 Welche der folgenden Aussagen zum Nystagmus trifft zu? A C Knochenleitung besser als Luftleitung bei Audiometrie Knochenleitung schlechter als Luftleitung bei Audiometrie Hyperakusis bei Frequenzen oberhalb von 2 kHz Hörschwelle über den ganzen Frequenzbereich gleichmäßig abgesenkt Ausfall der otoakustischen Emissionen Hören-Sprache-Gleichgewicht P-SH-14 Welche Aussage zu Stimmbildung und Sprache trifft zu? A B P-SH-13 Ein Spontannystagmus nach links kann durch einen einseitigen Ausfall des vestibulären Systems auf der rechten Seite verursacht werden. Spontannystagmen bei Schädigungen des vestibulären Systems werden durch Aufsetzen einer Frenzel-Brille (Verhinderung der Fixation) verstärkt. Ein optokinetischer Nystagmus adaptiert bei konstanter linearer Geschwindigkeit (z.B. während Eisenbahnfahrt) innerhalb weniger Sekunden. Eine Drehbeschleunigung nach rechts erzeugt beim Gesunden einen Nystagmus nach rechts. Beim Lesen zeigt der Gesunde einen horizontalen Nystagmus. P-SH-16 An den Sinneszellen des Vestibularorgans werden die Stereovilli (= Stereozilien) in Richtung des Kinoziliums abgelenkt. Welche Aussage/n zu den dadurch ausgelösten Vorgängen trifft/treffen NICHT zu? A B C D E Die “tip links”werden gespannt. Durch die Transduktionskanäle diffundiert Na+ in das Zellinnere. Die Rezeptorzellen werden depolarisiert. An der Zellmembran der Rezeptorzelle bilden sich vermehrt Aktionspotentiale. Die Entladungsrate der vestibulären Afferenzen wird erhöht. 3