Karl Matthäus Schmidt: "Geld bleibt auf Sparbüchern liegen" 1 von 5 Montag, 7. August 2017 Service UNTERNEHMEN Börse DAX ® 12.309,71 +0,10% Geldanlage E-STOXX 50® 3.510,60 +0,09% Abo http://www.wiwo.de/my/finanzen/geldanlage/karl-matthaeus-schmidt-ge... Shop FINANZEN Vorsorge MDAX ® 25.104,04 +1,31% Steuern & Recht Newsletter POLITIK Immobilien Dow Jones 22.092,81 +0,30% Logout Meine WiWo ERFOLG Suchbegriff, WKN, ISIN LIFESTYLE WirtschaftsWoche Input Gold (USD) 1.258,07 −0,06% TECHNOLOGIE FinanzTools EUR/USD 1,1782 +0,06% Börsenkurse Indikationen Die WirtschaftsWoche > Finanzen > Geldanlage > Karl Matthäus Schmidt: "Geld bleibt auf Sparbüchern liegen" PREMIUM INTERVIEW Karl Matthäus Schmidt Suche 01. August 2017 "Geld bleibt auf Sparbüchern liegen" Jetzt Jetzt Jetzt Jetzt Jetzt Karl Matthäus Schmidt, Chef der Quirin Privatbank. Versenden Merken Startseite (Foto: Sven Serkis) Bild: Presse von Niklas Hoyer ANZEIGE Karl Matthäus Schmidt, Chef der Quirin Privatbank, will die Honorarberatung in Deutschland etablieren. Leicht ist das nicht: Viele Deutsche blocken Finanzthemen generell ab. Ein Hoffnungsschimmer: Der Robo-Advisor. WirtschaftsWoche: Herr Schmidt, was ist aus der unabhängigen Finanzberatung gegen Honorar geworden. Täuscht der Eindruck, dass es schwerer geworden ist, Kunden von den Vorteilen zu überzeugen? Karl Matthäus Schmidt: Leicht war das noch nie. Vor den Finanzkrisenjahren haben wir viele Interessenten gehabt, aber es war schwierig, die als Kunden zu gewinnen. Während der Finanzkrise gab es zwar weniger Interessenten, aber es war viel leichter, diese als Kunden zu gewinnen. Heute blocken viele Finanzthemen ganz generell ab. Die sagen sich: ‚Ich habe das Spiel durchschaut. Ich fall auf Euch nicht mehr rein.‘ Das Problem ist nur, dass diese Leute dann gar nichts machen und ihr Geld auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten liegen lassen. ANZEIGE Zur Person Karl Matthäus Schmidt Sind die Leute damit denn zufrieden? Nein, überhaupt nicht. Die wissen ja, dass sie in diesen Zeiten so keinen Ertrag mehr bekommen. Viele sagen, dass der Begriff Honorarberatung Teil des Problems sei. Er stellt das Honorar in den Vordergrund, also die Bezahlung. Damit wirkt die Beratung besonders teuer. Das ist richtig, dabei geht es im Kern um etwas ganz anders. Es geht darum Kunden provisionsfrei und unabhängig von Interessenkonflikten zu 07.08.2017 09:18 Karl Matthäus Schmidt: "Geld bleibt auf Sparbüchern liegen" 2 von 5 http://www.wiwo.de/my/finanzen/geldanlage/karl-matthaeus-schmidt-ge... beraten. Umfragen des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz haben gezeigt, dass die Menschen mit dem Begriff der „unabhängigen Beratung „ im Vergleich zur „Provisions-abhängigen Beratung“ viel mehr anfangen können. Zudem wird Honorarberatung häufig mit einem Stundenlohn verbunden. Dabei arbeiten wir bei der Quirin Privatbank nicht mit einem Stundenhonorar, sondern mit einer prozentualen Gebühr. Die Kritik am Begriff ist insofern schon berechtigt. Wir hätten bei der neuesten gesetzlichen Regulierung des Bereichs im Rahmen der MiFID 2, daher auch gerne einen anderen Begriff festgelegt: unabhängige Anlageberatung. PREMIUM Vermögensverwaltung Lieber aktiv statt von Robotern gesteuert Menschen lieben Freiheit. Bei der Geldanlage aber lassen sie sich gerne in fremdbestimmte Indizes und Strategien zwängen. Das ist schädlich. Unproblematisch ist der Begriff aber auch nicht. Als „unabhängige Finanzberater“ haben sich früher gerne die Strukturvertriebe bezeichnet, bevor ihnen das teils auch gerichtlich verboten worden ist. Wie stark bauen Sie überhaupt auf den Gesetzgeber? Wir haben noch nie auf den Gesetzgeber gebaut. Dafür gibt es bei der Finanzberatung einfach zu viele Kräfte, die eine starke Lobby haben. Der Blick auf die aktiv gemanagten Investmentfonds reicht, um das zu verstehen. Vergleicht man deren Gebühren mit denen von passiv verwalteten Indexfonds, zeigt sich: Anleger geben dafür jedes Jahr 14 Milliarden Euro zusätzlich aus, ohne dass diesen Kosten ein spürbarer Mehrwert gegenübersteht. Neben viel zu hohen Kosten zeigen alle Studien zeigen, dass kein Fondsmanager es auf längere Sicht schafft, seinen Vergleichsindex zu schlagen. All das schmälert die Rendite des Anlegers. Offenbar wollen viele Anleger einen Menschen, der ihr Geld für sie anlegt, der bei Krisen eingreifen kann, und sind bereit dafür zu zahlen. Der Glaube an die Vermeidbarkeit von Risiken am Kapitalmarkt ist eine Masche. Schließlich bekomme ich nur dann mehr Rendite, wenn ich bereit bin, ein gewisses Risiko einzugehen. Viele glauben in Finanzfragen an die großen Gurus, die die Zukunft vorhersehen können. Fakt ist: Niemand kann das. Anfangs dachten die Kunden auch bei uns: Ihr seid ja unabhängig. Also wisst ihr sicher, wo der Dax morgen steht. Wir haben dann langsam vermittelt, dass unser Konzept ein anderes ist. Wir investieren prognosefrei, nach wissenschaftlich fundierten Grundsätzen. Der Kern des Konzeptes ist dabei, dass wir das Anlagevermögen auf verschiedene Anlageklassen verteilen und dann regelmäßig gut gelaufene Anlageklassen verkaufen, schlechter gelaufene nachkaufen. So passen wir die Gewichtungen antizyklisch an, streng regelbasiert. Es kann eben keiner mittel- bis langfristig den Markt schlagen. Was nicht heißt, dass unsere Berater überflüssig sind, aber sie haben heute eine andere Rolle. Sie sind wichtig als Sparringspartner und Coach unserer Kunden. Portfolien „matchen“ Ähnlich sehen auch die Konzepte vieler Robo-Advisor aus, die eine Anlageverwaltung über das Internet anbieten, wobei das Geld je nach Risikoklasse verteilt wird und Anpassungen dann von einem Algorithmus gesteuert werden. Wie erfolgreich ist Ihr Robo-Advisor Quirion? Wir waren Ende 2013 mit unserem Online-Angebot der Pionier in Deutschland. Dahinter steht die Erkenntnis, dass es in Deutschland eine Zielgruppe gibt, die das herkömmliche Banking nicht mehr will, weil sie damit schlechte Erfahrungen gemacht hat. Der Vertrauensverlust in die Branche ist nach wie vor zu spüren, also suchen Menschen nach Möglichkeiten ihr Geld selbstverantwortlich und bequem anzulegen. Aktuell funktioniert Quirion vor allem deshalb, weil wir Menschen mit Portfolien „matchen“, also zusammenbringen, was zusammen passt. Dabei gibt es elf verschiedene Risiko-/ Renditeklassen, die passgenau auf die Bedürfnisse der Anleger ausgerichtet sind. Dafür, dass Sie so früh am Start waren, hört man heute wenig von Quirion. Stattdessen machen Anbieter wie Scalable Schlagzeilen, an denen sich 07.08.2017 09:18 Karl Matthäus Schmidt: "Geld bleibt auf Sparbüchern liegen" 3 von 5 http://www.wiwo.de/my/finanzen/geldanlage/karl-matthaeus-schmidt-ge... kürzlich Blackrock beteiligt hat. Haben Sie zu wenig aus dem Startvorteil gemacht? Je nach Betrachtungsweisegehören wir zu den Top 3 der Robo-Advisor in Deutschland. Das ist zunächst mal nicht schlecht. Zentral ist dabei, dass wir ein Aldi-Prinzip verfolgen. Wir bieten günstige Preise für alle. Unsere normale Kostenquote liegt bei 0,48 Prozent, bei anderen sind es teilweise über ein Prozent. Der Nachteil ist, dass man bei 0,48 Prozent Kostenquote eben nichts an andere abgeben kann. Wir zahlen keine Kickbacks an Vermittler, die uns Kunden bringen. Andere machen das schon und können damit schneller wachsen. Intelligent investieren Die Robo-Investoren kommen - Gefahr und Gewinn für alle Anleger Die vollautomatisierte Geldanlage mit Robo-Advisor und Robo-Investor hat unbestreitbare Vorteile, aber auch konzeptionelle Nachteile. Das birgt Risiken - und Chancen für Anleger, die daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Ein Nachteil also? Momentan mag das so erscheinen. Aber wir denken, dass sich diese Strategie langfristig auszahlen wird. Je populärer Robo-Advisor werden, desto stärker werden Kunden auf die Kosten achten. Und dann werden auch mehr Menschen zu Quirion kommen. Momentan sind wir mit 1500 Kunden und rund 70 Millionen an angelegtem Vermögen schon sehr ordentlich unterwegs. Seit Dezember 2016 sind wir bereits um über 42 Prozent gewachsen. Bis Ende 2021 wollen sie die Kundeneinlagen bei der Quirin Privatbank von derzeit 3,1 Milliarden auf 5 Milliarden Euro steigern. Wie viel davon wird von Quirion-Kunden stammen? Das lässt sich heute seriös nicht prognostizieren. Diese Zielsetzung gilt unabhängig vom erhofften Erfolg von Quirion, an den wir glauben. Aber hinter diesem Wachtumsplan steckt etwas anderes: Wir denken, dass wir sowohl mehr Neukunden gewinnen werden, als auch unsere Bestandskunden überzeugen können, einen größeren Anteil ihres Vermögens über uns anzulegen. Herr Schmidt, wir danken für das Gespräch. ANZEIGE Seite 1: "Geld bleibt auf Sparbüchern liegen" Seite 2: Portfolien „matchen“ Autor Niklas Hoyer Stellvertretender Ressortleiter Geld Artikel bewerten JetztJetztJetztJetztJetzt Schlagworte: Interview | Anlageberatung | Kunde | Aldi | Karl Matthäus Schmidt © Sie wollen unsere Inhalte verwenden? Erwerben Sie hier die Rechte! ANZEIGE ■ Auch interessant AUTOZULIEFERER Wie Panasonic die Zuliefererbranche aufrollen will 07.08.2017 09:18 Karl Matthäus Schmidt: "Geld bleibt auf Sparbüchern liegen" 4 von 5 http://www.wiwo.de/my/finanzen/geldanlage/karl-matthaeus-schmidt-ge... 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