Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL Theorie – Linearer Bereich Im folgenden soll nun der Bereich hoher Verstärkung (high Gain) und später der Bereich der Sättigung betrachtet werden. Beschreibung im Rahmen des Hamilton Formalismus Felder in complexer Schreibweise Undulator: Laser: Bx + iBy = Bu e−iku z z Ex + iEy = ẼL (z) exp iω( − t) c Hamilton Funktion h i1/2 ~⊥ + A ~ u )2 + m 2 c 4 H(pz , z, t) = (pz c + eAz )2 + e2 (A − eΦ Z ~ u = −~ez × H~u dz Vectorpotential des Undulator A Verallgemeinerter Hamilton Formalismus t ist kanonisch conjugiert zu p0 = −H → kanonische Koordinaten (p0 , pz ), (t, z) Röntgenphysik 182 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Hamilton Formalismus Transformation in ein angepasstes Koordinatensystem (P0 , P), (z, ψ) mit H T P = −p0 /ω = = ω ω ω p0 ku + P0 = pz + ω c z ψ = ku z + ω( − t) c Damit hat die Hamilton Funktion die folgende Form H̃(P, ψ, z) = H̃(P, ψ, z) = −P0 ω (ku + )P − pz (P, z, ψ) c i1/2 ω 1h ~⊥ + A ~ u )2 − m 2 c 4 = (ku + )P+ eAz /c − (Pω + eφ)2 − e2 (A c c Röntgenphysik 183 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Eichtransformation mit den kanonischen Bewegungsgleichungen dψ ∂ H̃ = dz ∂P und dP ∂ H̃ =− dz ∂ψ Vier Felder: 1 2 3 ~ u : Undulatorfeld A ~ ⊥ : Feld der Laserwelle A φ, Az : Ladungsfeld der Elektronen ~ Wahl einer Eichung χ für das Vectorpotential A φ → φ′ = φ − 1 ∂ χ̃ , c ∂t Az → A′z = Az + ∂ χ̃ ∂t Longitudinale Feldkomponente Ez bleibt damit unverändert Ez = − Röntgenphysik ∂φ 1 ∂Az − · ∂z c ∂t 184 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Hamiltonfunktion Durch diese Wahl von χ verschwindet das Skalarpotential Z 1 ∂ ′ φ = φ − · c dtφ(z, t) = φ − φ = 0 c ∂t Das Raumladungsfeld wird somit durch Az beschrieben 1 ∂A′z (z, ψ) 1 ∂A′z ↔ Ez (ψ, z) = − · Ez (z, t) = − · c ∂t c ∂ψ Die Hamiltonfunktion H̃ lautet somit o1/2 1n 2 ω T ~ ⊥ + A~u )2 − m2 c 4 − T − e 2 (A H̃ = (ku + ) c ω c Z e + dψEz (z, ψ) ω Im betrachteten linearen Bereich ist das Feld des Undulators A~u ~⊥ viel größer als das Feld der Laserwelle A ~ ⊥ | ≪ |A ~ u| |A Röntgenphysik 185 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Hamiltonfunktion ~ ⊥ entwickelt werden Damit kann die Wurzel um A q ~ ⊥ + A~u )2 − m2 c 4 T 2 − e 2 (A q ∼ T 2 − e2 A2u − m2 c 4 = e2 1 ~ ⊥ + 2A ~ u) · A ~⊥ + ... (2A ·p 2 2 2 2 4 2 T − e Au − m c q e2 ~u · A ~⊥ = T 2 − e2 A2u − m2 c 4 − p A T 2 − e2 A2u − m2 c 4 − In der Entwicklung wurden alle Terme mit A2⊥ vernachlässigt Röntgenphysik 186 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Hamiltonfunktion Einsetzen in die Hamiltonfunktion liefert somit o1/2 ω 1 n T (ku + ) − v T 2 − e2 A2u − m2 c 4 H̃ = ω c c Z o−1/2 e e2 n 2 2 4 2 2 ~ ~ dψEz (z, ψ) (Au · A⊥ ) + T − e Au − m c + c ω Wir wissen schon, daß der FEL Prozess ein Prozeß 2. Ordnung ist. Deshalb entwicklen wir die Hamiltonfunktion noch bis zur zweiten Ordnung in T − T0 , da die Energie des Elektronenstrahls nicht stark von der Resonanzenergie T0 abweichen darf, um eine Verstärkung zu erzielen. Röntgenphysik 187 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Hamiltonfunktion Entwickelte Hamiltonfunktion H̃ = H(P, ψ, z) (22) ω P = C·P + P 2 − (Ueiψ + U ∗ e−iψ )(1 − )+ 2 T0 2cγz T0 Z dψeEz mit P = T − T0 C = ku − ω 2cγz2 ekL Ẽ(z) 2iγ 1 K2 = γ −2 + 2 = 2 (1 + K 2 ) γ γ U = − γz−2 U ist das ponderomotive Potential Röntgenphysik 188 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Bewegung eines Ensembles Annahme: Die Wechselwirkung eines Elektron mit dem kollektivem Feld, das von allen anderen Elektronen erzeugt wird (Strahlung und Raumladung), sei viel größer als die Wechselwirkung mit dem nächsten Nachbarn Entspricht einer Mean field approximation, wie sie z.B. aus der Atom- und Molekülphysik bekannt ist und zur Beschreibung von Mehrelektronensystemen angewandt wird. Sei f (P, ψ, z) die Elektronenstrahlverteilungsfunktion Dann gilt für diese die Liouville’sche Gleichung [H, f ] + ∂f df = =0 ∂t dt Kommutator ist definiert als X ∂u ∂v ∂u ∂v − [u, v ]p,q := ∂qk ∂pk ∂pk ∂qk k Röntgenphysik 189 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Liouville’sche Gleichung Lösung über die Störungstheorie Sei f Ez mit f0 (P): f̃1 (P, z): = f0 + f̃1 eiψ + f̃1∗ e−iψ = f0 + f̃1 eiψ + C.C. = Ẽz eiψ + C.C. Ungestörte Funktion kleine Störung |f̃1 | ≪ |f0 | Röntgenphysik 190 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Liouville’sche Gleichung Im P, ψ, z System lautet die Liouville’sche Gleichung somit ∂f ∂H ∂f ∂H ∂f + − =0 ∂z ∂P ∂ψ ∂ψ ∂P (23) Bedeutung: f ändert sich nicht entlang der Trajektorien außer durch die Wechselwirkung mit dem kollektivem Feld Lösung von (23) zusammen mit den Maxwell Gleichungen liefert die Lösung für das kollektive Feld und die Verteilungsfunktion f . Röntgenphysik 191 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Störungstheorie Wir setzen jetzt Gleichung (22) (Hamiltonfunktion H(P, ψ, z)) in Gleichung (23) (Liouville’sche Gleichung) unter Verwendung der ebend definierten Funktion f ein. Das liefert nach einigen Umformungen ∂ f̃1 ∂f0 P f̃1 + (iU − eẼz ) +i C+ω 2 =0 (24) ∂z ∂P cγz T0 Hierbei sind Terme mit U f̃1 T0 und (iU − eẼz ) relativ zu (iU − eẼz ) d f̃1 dP df0 dP zu vernachlässigen. Röntgenphysik 192 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Anfangsbedingungen Zur Lösung der Gleichungen werden Anfangsbedingungen für den Elektronenstrahl benötigt. Diese werden so gewählt, daß der Strahl beim Eintritt in den Undulator (z = 0) weder in der Dichte noch in der Geschwindigkeit moduliert ist. f̃1 |z=0 = 0 Z f0 = n0 · F (P) F (P) · dP = 1 n0 : Strahldichte F (P): normierte Dichteverteilungsfunktion ⇒ Lösung von Gleichung (24) mit diesen Anfangsbedingungen lautet dann Z ωP dF z ′ ′ dz (iU − eẼz ) exp i C + 2 f̃1 = −n0 (z − z) (25) dP 0 cγz T0 Röntgenphysik 193 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Stromdichte Die Gleichung enthält wiederum das axiale Feld Ẽz , dass jetzt bestimmt werden soll. Die Stromdichte des Elektronenstrahls ist durch Z jz = −evz fdP = j0 + j̃1 eiψ + C.C. gegeben In der ultra-relativistischen Näherung vz ∼ = c gilt dann Z j̃1 ∼ = −ec f̃1 dP j0 = −ecn0 Röntgenphysik 194 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Stromdichte Wir betrachten nun die Maxwellsche Gleichung ~ ~ = 1 · ∂ E + 4π~j rotH c ∂t c ~ Das Feld E und die Phasen sind gegeben durch Ez ∂Ez ∂t = Ẽz eiψ + C.C. und ψ = ku z + ω( (26) z − t) c ∂ iψ e = −iω Ẽz eiψ ∂t ~ = 0, so wird in der 1. Am Ort des Elektronenstrahls ist rotH ⇒ = Ẽz dimensionalen Näherung Gleichung (26) zu ∂Ez = −iω Ẽz eiψ + C.C. = −4π j̃1 eiψ + C.C. ∂t i4π j̃1 (z) ⇒ Ẽz = − ω Röntgenphysik (27) 195 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Stromdichte Gleichung (27) können wir nun in Gleichung (25), welche die Modulation des Elektronenstrahl beschreibt, einsetzen. Da Z ∼ j̃1 = −ec f̃1 dP war wird zudem noch über P integriert. Damit folgt dann ( ) Z z 4πej˜1 (z ′ ) ′ dz U + j̃1 = i · j0 ω 0 Z dF (P) ωP ′ × dP (z − z) exp i C + 2 dP cγz T0 (28) Dies ist eine Integro-Differentialgleichung, die den Elektronenstrom in dem 1. dimensionalen Modell beschreibt. Röntgenphysik 196 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Vektorpotential Eine weitere Bedingung kann aus der Wellengleichung hergeleitet werden. Maxwell ~ 4π 1 ∂E + ~j c ∂t c Die Eichung wurde so gewählt, dass φ = 0 ist. ~ = rotH ~ ~ = − 1 ∂A ⇒E c ∂t und ~ = rotA ~ H Damit ist die Wellengleichung gleich 2~ ~ − grad divA ~ − 1 ∂ A = 4π~j △A c c 2 ∂t 2 Röntgenphysik 197 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Wellengleichung Das Vektorpotential ist durch die obige Eichung noch nicht genau ~ =0 bestimmt und wir können noch wählen divA 2~ ~ + 1 ∂ A = − 4π~j ⇒ −△A c c 2 ∂t 2 mit ~j = 0 ist dies die bekannte Wellengleichung Im FEL ist jedoch ~j 6= 0, da der Elektronenstrahl vorhanden ist Es soll das elektromagnetische Feld des FEL betrachtet werden ~ ⊥ ist relevant ⇒ nur A ~⊥ ~⊥ ∂2A 1 ∂2A 4π − = − ~j⊥ 2 2 2 c ∂z c ∂t Röntgenphysik (29) 198 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Wellengleichung Die transversale Stromdichte ~j⊥ folgt aus der Geschwindigkeit ~v⊥ . Für diese gilt v c = ⇒ jx + ijy = K −iku z e γ i K −iku z h iψ j̃1 e + C.C. e γ Lösungsansatz z Ax,y = Ãx,y exp iω( − t) + C.C. c Röntgenphysik 199 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Wellengleichung Berechnung der Terme ~x ∂2A ∂z 2 ~x 1 ∂2A 2 c ∂t 2 ( 2iω ∂ Ãx (z) ∂ 2 Ãx (z) ω2 + − Ã (z) x c ∂z ∂z 2 c2 z ω2 = − 2 Ãx (z) exp iω( − t) + C.C. c c z = exp iω( − t) c ) Mit exp(−iku z) = cos ku z − i sin ku z folgt cos ku z ~j⊥ = K (j̃1 eiψ + C.C.) − sin ku z γ ~ x,y und ~j⊥ in die Wellengleichung liefert dann Einsetzen von A Röntgenphysik 200 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Wellengleichung z e(iω( c −t)) ∂2 Ãx Ãx + 2 + C.C. ∂z Ãy Ãy 4πK cos ku z (j̃1 eiψ + C.C.) =− − sin ku z cγ 2iω ∂ c ∂z Diese Gleichung muß jetzt wieder vereinfacht werden. Dazu macht man die folgenden Annahmen 1 2 j̃1 (z) ist eine langsame veränderliche Funktion auf der Skala der Undulatorperiode Die Länge z ist viel größer als die Undulatorperiode λu Das bedeutet, dass man einen langen Undulator mit vielen Perioden betrachten muß und das sich von einer Periode zur nächsten der Elektronenstrahl nur wenig ändert. Röntgenphysik 201 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Laser Feld Das bewirkt 1 2 Die schnelle Oszillation cos ku z und sin ku z kann vernachlässigt werden die 2. Ableitung von Ãx,y wird vernachlässigt Damit wird die Gleichung zunächst zu z 2iω ∂ 4πK exp iω( − t) (j̃1 eiψ + C.C.) Ãx,y + C.C. = − c c ∂z cγ Es ist ∂Ax,y ∂t und mit dem gewähltem Ansatz für Ax,y cEx,y = − z ∂Ax,y = iω Ãx,y exp iω( − t) ∂t c Röntgenphysik 202 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Laserfeld Damit kann dann die Wellengleichung letztendlich in der Form 2πK d Ẽ(z) = − j̃1 (z) dz cγ (30) geschrieben werden. Jetzt kann man noch j̃1 (z), dass durch Gleichung (28) geben ist, einsetzen. Röntgenphysik 203 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Laserfeld Damit ist dann das Laserfeld durch folgende Gleichung gegeben ( ) Z 2 Ẽ(z ′ ) 4cγ d Ẽ πej0 K 2 z ′ dz Ẽ(z ′ ) + i = (31) dz cγ 2 ωK 2 dz ′ 0 Z ∞ dF (P) ωP ′ dP × (z − z) exp i C + 2 dP cγz T0 −∞ j̃1 ( ) ˜1 (z ′ ) 4πe j dz ′ U + = ij0 ω 0 Z dF (P) ωP ′ × dP exp i C + 2 (z − z) dP cγz T0 Z z Dies ist jetzt eine weitere Integro-Differentialgleichung, die die Entwicklung des Laserfeld entlang der Undulatorachse beschreibt. Röntgenphysik 204 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Variablen Definition Verstärkungsparameter Alfven Strom Detuning Parameter Raumladungsparameter Normierter Energieübertrag Effizienzparameter Röntgenphysik 1/3 πj0 K 2 ω cγz2 γ 3 IA mc 3 Ia = = 17kA e ẑ = Γ · z 1 ω ) Ĉ = C/Γ = (ku − Γ 2cγz2 Γ= Λ̂2p = Λ2p /Γ2 4πj0 Λ2p = 2 γz γIA T − T0 P̂ = ρT0 2 γ Γc ρ= z ω 205 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Normiertes Laserfeld Gleichung Die Gleichung für das Laserfeld hat damit die folgende Form d Ẽ d ẑ = Z ẑ d ẑ ′ 0 × Z ( Ẽ(ẑ ) + ∞ d P̂ −∞ und Z Röntgenphysik ′ d F̂ d P̂ d Ẽ(ẑ i Λ̂2p ′ d ẑ ′) ) (32) n o exp i(P̂ + Ĉ)(ẑ ′ − ẑ) F̂ (P̂)d P̂ = 1 206 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Energieverteilung Beispiel Energieverteilungsfunktion F (P) Gaussverteilung F (T − T0 ) = ⇒ F̂ (P̂) = Λ2T = 1 (T − T0 )2 p exp − 2 < (∆T )2 > 2π < (∆T )2 > ! P̂ 1 q exp 2Λ2T 2πΛ2 T < (∆T )2 > ρ2 T02 Es wurden bisher verschiedenen Näherungen gemacht, um die Gleichung (32) herzuleiten. Wann ist die Gleichung aber überhaupt gültig ? Röntgenphysik 207 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Gültigkeitsbereich Annahme war, daß Ẽ(z) und j̃(z) langsam veränderliche Funktionen sind. Das bedeutet d Ẽ d Ẽ Γ ≪ ku |Ẽ| ⇔ ≪ ku |Ẽ| d ẑ dz d j̃ Γ ≪ ku |j̃1 | da ẑ = Γ · z d ẑ Für den Effizienzparameter ρ gilt dann ρ = γz2 c Γ ω πj0 ω 1/2 γz2 ∼ Γ K = = kL ku ku γz cγ 3 IA = d Ẽ ⇒ ρ ≪ |Ẽ| d ẑ Röntgenphysik 208 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Gültigkeitsbereich Insgesamt läßt sich zeigen, daß im Rahmen der durchgeführten Näherungen ρ, ρΛ̂T , ρΛ̂P , ρĈ ≪ 1 gelten muß. Damit erhält man dann die Bedingung ρ= Röntgenphysik γz2 c ∼ πj0 K 2 Γ= 2 ≪1 ω ku γIA 209 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Die Gleichung (32) d Ẽ d ẑ = Z ẑ d ẑ ′ 0 × Z ( Ẽ(ẑ ) + ∞ d P̂ −∞ ′ d F̂ d P̂ d Ẽ(ẑ i Λ̂2p ′ d ẑ ′) ) n o exp i(P̂ + Ĉ)(ẑ ′ − ẑ) soll nun gelöst werden. Definition der Laplace Transformation Z ∞ Ẽ(p) = d ẑ exp(−pẑ)Ẽ(ẑ) 0 Multiplikation von Gleichung (32) mit exp(−pẑ) (Rep > 0) und Integration über ẑ von 0 bis ∞. Röntgenphysik 210 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Linke Seite von Gleichung 32 Z ∞ 0 d Ẽ(ẑ) exp(−pẑ)d ẑ = d ẑ ∞ Ẽ(ẑ) exp(−pẑ) 0 Z ∞ Ẽ(ẑ)(−p) exp(−pẑ)d ẑ − 0 = −Ẽ(0) + pẼ(p) = pẼ(p) − Eext Röntgenphysik 211 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Rechte Seite der Gleichung = Z ∞ 0 × = n Z d ẑ · e −pẑ ∞ d F̂ d P̂ −∞ d P̂ Z ẑ d ẑ 0 ′ ( Ẽ(ẑ ) + ˆ′ ) d Ẽ(z i Λ̂2p ′ n exp i(P̂ + Ĉ)(ẑ ′ − ẑ) Ẽ(p) + i Λ̂2p (pẼ(p) − Ẽext ) Röntgenphysik ′ oZ d ẑ o ∞ d P̂ −∞ ) d F̂ d P̂ p + i(P̂ + Ĉ) 212 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung mit Z = = Z ∞ d ẑ exp(−pẑ) 0 ∞ 0 (Z ẑ 0 d ẑ ′ Ẽ(ẑ ′ ) exp i(P̂ + Ĉ)(ẑ ′ − ẑ) i Z d ẑ Ẽ(ẑ ) exp i(P̂ + Ĉ)ẑ · ′ ′ Ẽ(p) h h ′ ∞ ẑ ′ i ) h i d ẑ exp −(p + i P̂ + i Ĉ)ẑ p + i(P̂ + Ĉ) Röntgenphysik 213 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Mit der Definition D̂ = Z ∞ −∞ d P̂ ′ d F̂ 1 d P̂ p + i(P̂ + Ĉ) (33) wird Gleichung (32) dann zu n o pẼ(p) − Eext = Ẽ(p) + i Λ̂2p pẼ(p) − Ẽext · D̂ Röntgenphysik 214 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Umschreiben ⇒ ⇔ ⇔ ⇒ pẼ(p) − Ẽ(p)D̂ − i Λ̂2p pẼ(p)D̂ = Eext − i Λ̂2p Eext D̂ = Eext 1 − i Λ̂2p D̂ Ẽ(p) p − D̂ − i Λ̂2p D̂p = Eext 1 − i Λ̂2p D̂ Ẽ(p) = Eext 1 − i Λ̂2p D̂ p − D̂ − ipΛ̂2p D̂ # " D̂ Ẽ(p) = Eext p − 1 − i Λ̂2p D̂ Röntgenphysik 215 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Benötigt wird jetzt die Feldamplitude Ẽ(ẑ), die mit der inversen Laplace Transformation berechnet werden kann Z α′ +i∞ 1 dλẼ(λ) exp(λẑ) Ẽ(ẑ) = 2πi α′ −i∞ " # Z α′ +i∞ D̂(λ) 1 dλ exp(λẑ) λ − = (34) 2πi α′ −i∞ 1 − i Λ̂2p D̂(λ) α′ > 0 reell und größer als alle Polstellen des Integranten. Die Integration erfolgt parallel zur imaginaeren Achse. Wir wollen zunächst den einfach Fall eines kalten Elektronenstrahls betrachten. Das heißt, das es eine scharfe Verteilung der Elektronenenergie gibt und somit die Verteilungsfunktion die folgende Form hat F̂ (P̂) = δ(P̂) Röntgenphysik 216 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronenstrahl Für die Funktion (33) läßt sich dann schreiben D̂(λ) = Z ∞ d P̂ −∞ F̂ ′ (P̂) λ + i(P̂ + Ĉ) d ∞ Z ∞ (λ + i(P̂ + Ĉ)) F̂ (p) d P̂ = d P̂ + λ + i(P̂ + Ĉ) −∞ [λ + i(P̂ + Ĉ)]2 −∞ | {z } F̂ (P̂) =0 = Z ∞ d P̂ −∞ iδ(P̂) [λ + i(P̂ + Ĉ)]2 = i(λ + i Ĉ)−2 Röntgenphysik 217 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Damit ist das Feld aus Gleichung (32) durch 1 Ẽ(ẑ) = 2πi Z α′ +i∞ α′ −i∞ " dλ exp(λẑ) λ − i (λ + i Ĉ)2 + Λ̂2p #−1 (35) gegeben Wie läßt sich diese Gleichung jetzt lösen ? Röntgenphysik 218 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronenstrahl Wenn der Faktor vor der exp(λẑ)-Funktion das Jordan’sche Lemma erfüllt kann das Integral mittels des Cauchy’sches Residum Theorem als eine Summe über Partialwellen geschrieben werden. #−1 " #−1 " i D̂ = λ− λ− 1 − i Λ̂2p D̂ (λ + i Ĉ 2 ) + Λ̂2p (36) Das Jordan Lemma sagt aus, daß das Integral Z ∞ f (x)eiax dx I= −∞ 0 ist, wenn für die Funktion f (x) gilt lim |f (R · eiθ )| = 0. R→∞ Der Faktor (36) ist von der Ordnung O(λ−1 ), so daß für |λ| → ∞ das Jordan Lemma erfüllt ist. Röntgenphysik 219 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronen Strahl Damit kann das Integral (35) in eine Reihe #−1 " X D̂j′ exp(λj ẑ) λ − Ẽ(ẑ) = Eext 1 − i Λ̂2p D̂j j (37) umgeschrieben werden, wobei D̂j = D̂|λ=λj und sind und λj die Lösungen von λ− D̂j′ d D̂ = dλ D̂j′ 1 − i Λ̂2p D̂j λ=λj =0 sind. Röntgenphysik 220 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronenstrahl Für den kalten Elektronenstrahl gilt somit Ẽ(ẑ) = Eext X exp(λj ẑ) 1 − 2i(λj + i Ĉ)λ2j i−1 h λ = i (λ + i Ĉ)2 + Λ̂2p (38) j (39) Die λj sind somit die Lösung einer kubischen Gleichung. Für die Lösungen dieser kubischen Gleichung gilt λ1 λ2 λ3 = i λ1 λ2 + λ2 λ3 + λ1 λ3 = −Ĉ 2 + Λ̂2p λ1 + λ2 + λ3 = −2i Ĉ Röntgenphysik 221 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronenstrahl Einsetzen dieser Bedingungen in Gleichung (38) und Umformen liefert dann Ẽ(ẑ) λ2 λ3 exp(λ1 ẑ) λ1 λ3 exp(λ2 ẑ) λ1 λ2 exp(λ3 ẑ) = + + Eext (λ1 − λ2 )(λ1 − λ3 ) (λ2 − λ3 )(λ2 − λ1 ) (λ3 − λ1 )(λ3 − λ1 ) (40) Es soll nun der Fall eines sehr kleinen Raumladungsfeld Λ̂2p → 0 direkt in der Resonanzposition Ĉ = 0 betrachtet werden. Dann wird Gleichung (39) zu λ = iλ−2 ⇔ λ3 = i Röntgenphysik 222 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronenstrahl Lösungen sind λ1 = −i √ 3+i λ2 = √2 − 3+i λ3 = 2 Für das Feld erhält man damit die folgende Lösung " Ẽ(ẑ) 1 = exp Eext 3 √ 3+i ẑ 2 Röntgenphysik ! + exp ! # √ − 3+i ẑ + exp(−i ẑ) 2 223 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Feld im linearen Bereich Realteil des Elektrischen Feld E(z) 600 0,4 0,4 0,3 0,2 0,2 0 0,1 -0,2 500 400 300 200 100 0 -100 -200 -300 0 2 4 6 8 10 0 0 2 4 6 8 10 -0,4 0 2 4 6 8 10 Undulator length z Röntgenphysik 224 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Feld im linearen Bereich Der 3. Term oszilliert und der 2. Term nimmt exponentiell ab Für den asympotischen Fall ẑ > 1 wird die Gleichung somit zu ! √ Ẽ(ẑ) 3+i 1 ẑ = exp Eext 3 2 Mit zunehmender reduzierter Undulatorlänge ẑ nimmt das elektrische Feld Ẽ(ẑ) also exponentiell zu! Verstärkung! 30 25 G = E(z) / Eext 20 15 10 = 5 0 0 1 2 3 4 5 Reduzierte Undulatorlänge z Röntgenphysik |Ẽ|2 E2 " ext √ 1 3 ẑ 1 − 4 cosh 9 2 √ 3 3 cosh ẑ + cos ẑ 2 2 !# 225 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Lösung in Kurzform 1 2 Aufstellen der Hamiltonfunktion H(P, ψ, z) Ensemble Dynamik f (P, ψ, z) über Liouville Gleichung 3 Ansatz Störungstheorie f = f0 + f1 4 Wahl von Anfangsbedingungen f ≡ Teilchendichte ≡ Stromdichte j 5 6 Maxwell-Gleichung in z-Richtung ⇒ Ez ∝ j1 (z) Integro-DGL für j1 (z) 7 Maxwell-Gleichung in transversaler Richtung ELaser 8 Wellengleichungsansatz für A⊥ ≡ ELaser d ELaser ∝ j1 (z) Lösungsansatz liefert dz Lösung über Laplace Transformation 9 10 11 Einfacher Fall kalter Elektronenstrahl 12 Lösung für ELaser (z) ∝ exp(Λ · z) Röntgenphysik 226 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Im Gegensatz zum low Gain Bereich verstärkt der FEL im linearen Bereich direkt bei der Resonanzenergie Ĉ = 0 Im folgenden soll nun das Verstärkungsverhalten des FEL diskutiert werden. Dazu nehmen wir wieder zunächst ein verschwindenes Raumladungsfeld an Λ̂2p → 0. Damit wird Geichung (36) zu λ(λ + i Ĉ)2 = i Die Propagationskonstanten λj hängen somit nur vom Detuning Parameter Ĉ ab. Lösung läßt sich im Prinzip explizit aufschreiben, wir wollen aber nur das Verhalten betrachten. Λ̂ sei die Lösung λj , die dem exponentiellen Wachstum der Leistung entspricht Damit kann die Verstärkung dann einfach in der Form geschrieben werden. Röntgenphysik G = A · exp(2ReΛ̂ẑ) 227 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Λ̂ : Field growth rate A : Input coupling factor 5 0,8 0,6 3 0,4 2 0,2 0 Field growth factor A Field growth rate Re Λ 4 1 -4 -2 0 2 -4 -2 0 2 0 Detuning parameter C Röntgenphysik 228 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Verstärkung des Feldes Ẽ(ẑ) bei verschiedenen Längen ẑ des Undulators 70 z=6 60 |Ez| / Eext 50 40 30 z=5 20 z=4 10 z=3 0 -4 -2 0 2 Detuning parameter C Röntgenphysik 229 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Welchen Einfluß hat nun eine Raumladung Λ̂2p > 0 auf das Verstärkungsverhalten ? Dazu muß Gleichung (40) mit den korrekten Werten für die Eigenwerte der Gleichung (39) berechnet werden. h i−1 λ = i (λ + i Ĉ)2 + Λ̂2p Λp = 0 0,8 0,6 Re Λ Λp = 1 Λp = 4 Λp = 2 0,4 Λp = 8 0,2 0 -2 -1 0 1 2 3 4 Detuning Parameter C Röntgenphysik 230 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Für große Raumladungsfelder Λ̂2p wird somit die Verstärkung stark unterdrückt 70 60 2 Λp = 0 |Ez| / Eext 50 40 2 Λp = 1 30 20 2 Λp = 3 2 Λp = 9 10 0 -2 -1 0 1 2 3 4 5 Detung parameter C Röntgenphysik 231 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Das Maximum der Field growth rate ReΛ̂ läßt sich durch ! √ Λ̂2p 3 ∼ max(ReΛ̂) = 1− 2 3 beschreiben. Das Maximum selbst wird bei einem Detuning Parameter Ĉm ∼ = Λ̂p erreicht. Röntgenphysik 232 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Es soll jetzt als letzter Schritt der Einfluß einer Energieverteilung des Elektronenstrahls diskutiert werden. Bis jetzt wurde ein kalter Elektronenstrahl angenommen. Realistische Verteilung ist eine Gaussverteilung der Energie ! 1 P̂ 2 F̂ (P̂) = q exp − 2 2 2Λ̂T 2π Λ̂T mit der Breite Λ̂2T der Verteilung. Das Feld ist durch Gleichung (34) 1 Ẽ(ẑ) = 2πi Z α′ +i∞ α′ −i∞ " dλ exp(λẑ) λ − D̂(λ) 1 − i Λ̂2p D̂(λ) # gegeben Röntgenphysik 233 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten mit D̂ D̂(λ) = Z ∞ d P̂ −∞ F̂ ′ (P̂) λ + i(P̂ + Ĉ) . Die Rechnung soll jetzt hier nicht ausgeführt werden, sie ist z.B. in dem Buch von Saldin durchgeführt. Das Ergebnis für das Feld im Fall einer Gaussverteilung der Elektronenenergie lautet ! " ( Λ̂ 1 Ẽ(ẑ) 2 2 (41) − = exp(Λ̂ẑ) × 1 + i(i − Λ̂p Λ̂) Eext i − Λ̂2p Λ̂ Λ̂2T ! #)−1 1 Λ̂ + i Ĉ Λ̂ + i Ĉ × − + Λ̂2T Λ̂4T Λ̂ + i Ĉ Röntgenphysik 234 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten wobei Λ̂ die Eigenwerte der Gleichung D̂(Λ̂) = Λ̂ 1 + i Λ̂2p Λ̂ sind mit D̂ = i Λ̂2T − i p π/2 Λ̂3T (λ + i Ĉ) exp " (λ + i Ĉ)2 2Λ̂2T # " × 1 − erf (λ + i Ĉ) 2Λ̂2T !# und der Fehlerfunktion 1 erf(x) = √ 2π Röntgenphysik Z x du exp(−u 2 ) 0 235 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Wir wollen hier jetzt nur wieder den Fall eines verschwindenen Raumladungsfeld Λ̂2p → 0 kurz diskutieren Für diesen Fall wird Gleichung (41) zu Λ̂2T (Λ̂ + i Ĉ) Ẽ(ẑ) = exp(Λ̂ẑ) Eext i(Ĉ Λ̂2T + 1) − Λ̂(Λ̂ + i Ĉ)2 und Λ̂ ist die Lösung der Eigenwertgleichung Z ∞ dx · x · exp −Λ̂2T x 2 /2 − (Λ̂ + i Ĉ)x Λ̂ = i 0 Röntgenphysik 236 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Growth rate und Feld des FEL bei verschiedenen Energieverteilungen des Elektronenstrahls 30 2 ΛT = 0 Growth rate Re Λ 0,8 25 0,6 15 0,4 2 ΛT = 1 0,2 10 2 ΛT = 2 5 2 ΛT = 4 0 |EZ| / Eext 20 -2 0 2 4 6 2 ΛT = 6 8 10 -2 0 2 4 6 8 0 10 Detuning parameter C Röntgenphysik 237 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Take Home Message – FEL Linearer Bereich Herleitung des Laserfeldes und der Elektronenverteilung in einem 1-dimensionalen Modell. Gekoppelte Integrodifferentialgleichungen für die Elektronendichte und das Laserfeld. Lösung der Gleichungen zeigt ein exponentielles Wachstum des Laserfeldes. Verstärkung in einem schmalen Bereich um die Resonanzfrequenz. Ausgangsleistung hängt linear von der eingekoppelten Leistung E0 ab. Röntgenphysik 238 Freie Elektronen Laser Sättigungsbereich Der Sättigungsbereich Im diskutierten low und high Gain Bereich hängen die Ausgangsleistung und die eingekoppelte Leistung linear zusammen Überschreitet die eingekoppelte Leistung Wext einen bestimmten Wert, nimmt die Leistung nimmt nicht mehr linear zu und erreicht irgendwann die Sättigung – dieser Bereich wird dann als nicht linearer oder Sättigungsbereich bezeichnet Im Sättigungsbereich lassen sich keine analytischen Lösungen mehr finden und das Problem muß numerisch gelöst werden Es soll im folgenden die prinzipielle Methode zur Lösung beschrieben werden und deren Ergebnisse diskutiert werden. Röntgenphysik 239 Freie Elektronen Laser Sättigungsbereich FEL Parameter Der FEL Verstärker kann durch die folgenden Parameter beschrieben werden lu ku Hu ω T0 j0 h∆T 2 i Eext Länge des Undulators Undulatorwellenzahl Magnetfeld des Undulators Frequenz der FEL Strahlung Nomienelle Energie des Elektronenstrahl Elektronenstromdichte am Anfang des Undulator Energieverteilung des Elektronenstrahl Amplitude des eingekoppelten Master Signals Wir nehmen im folgenden als Energieverteilung eine Gaussverteilung an Röntgenphysik 240 Freie Elektronen Laser Sättigungsbereich FEL Parameter Durch die Wahl von geeigneten dimensionslosen Variablen, kann die Beschreibung auf 6 Parameter reduziert werden. lˆu = Γlu Ĉ Λ̂2p Λ̂2T ρ̂ Länge des Undulators Detuning Parameter Raumladungsparameter Energieverteilung des Elektronenstrahl Effizienzparameter eKEext Normierte Master Amplitude ρT0 Γγ Für den linearen Bereich reichen sogar Êext = Eext /E0 = lˆu , Ĉ, Λ̂2p , und Λ̂2T aus. Röntgenphysik 241 Freie Elektronen Laser Sättigungsbereich Der Sättigungbereich – Hamiltonfunktion Aufgrund der verschiedenen Näherungen, die wir gemacht haben, muß für den Effizienzparameter ρ≪1 gelten. Wenn ρ sehr klein ist, wird das FEL Feld Ẽout nicht mehr von ρ abhängen und somit erhält man Ẽout = D(lˆu , Ĉ, Λ̂2p , Λ̂2T , Êext ) Im Bereich der Sättigung wird die Ausgangsamplitude Eout nicht mehr von lˆu und Êext abhängen, so daß dort dann gelten wird Ẽsat = D(Ĉ, Λ̂2p , Λ̂2T ) Röntgenphysik 242 Freie Elektronen Laser Sättigungsbereich FEL Verhalten im Sättigungsbereich Der Elektronenstrahl wird durch N Makropartikle pro Interval (0, 2π) über die Phase ψ simuliert. Die reduzierte Stromdichte ist periodisch in der Phase und ergibt sich zu ĵz N 2π X = − δ(ψ − ψ(j) ), 0 ≤ ψ ≤ 2π N j=1 ĵz (ψ + 2π · n, z) = ĵz (ψ, z) Damit hat man dann 2N + 2 Gleichungen, die den Verstärkungsprozess beschreiben. Wie sehen die Lösungen dieser numerischen Simulationen aus ? Röntgenphysik 243 Freie Elektronen Laser Sättigungsbereich FEL Verhalten im Sättigungsbereich Reduzierte Feldamplitude û in Abhängigkeit von der reduzierten Undulatorlänge ẑ (Ĉ = 0, Λ̂2p → 0, Λ̂2T = 0, ûext = 0.1) 3 Rduzierte Feldamplitude u 2,5 2 1,5 1 0,5 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Reduzierte Undulator Länge z Röntgenphysik 244 Freie Elektronen Laser Sättigungsbereich Sättigungsbereich Das Feld û steigt bis zu einem Maximalwert an und fällt dann wieder ab. Im Maximum ist der Elektronenbunch vollständig durchmoduliert Für einen längeren Undulator fallen ein Teil der Elektronen in die Beschleunigungsphase des ponderomotiven Potentials und es wird wieder Energie aus dem FEL Feld an den Elektronenstrahl übertragen. Das Verhalten läßt sich gut im Phasenraum (P̂, ∆ψ) betrachten. ∆ψ = ψ + ψ0 ist die Phase relativ zur Phase ψ0 des ponderomotiven Potentials. Röntgenphysik 245 Freie Elektronen Laser Sättigungsbereich Histogramm FEL – Phasenraum 0 40 30 20 10 0 0,5 0,1 1 0 0 0 Kanonischer Impuls P 1 4 2 20 15 10 5 0 2 1 0 -1 -0,1 -0,5 -2 -1 -3 -1 0 π/2 π -0,2 3π/2 2π 0 π/2 π 3π/2 2π -2 0 π/2 π 3π/2 2π -4 0 π/2 π 3π/2 2π Phase ψ relative zum ponderomotiven Potential Röntgenphysik 246 Freie Elektronen Laser Sättigungsbereich FEL – Phasenraum 1 Unmodulierter Strahl am Eingang des Undulators (ẑ = 0) 2 Verteilung im linearen Bereich (ẑ = 4) 3 Kurz vor dem Sättigungsbereich (ẑ = 7) 4 Sättigung (ẑ = 8.4) Röntgenphysik 247 Freie Elektronen Laser SASE Der SASE Prozess Bis jetzt wurde immer nur der Fall eines Verstärkers betrachtet, bei dem ein externes Feld Eext eingekoppelt und dieses dann im Undulator bis zur Sättigung verstärkt wird. Woher erhalten wir aber ein geeignetes, externes Feld ? Das Feld kann in dem Undulator selbst in Form von spontan emitierter Synchrotronstrahlung erzeugt werden. Ein FEL Verstärker, der in diesem Modus betrieben wird, wird als SASE FEL bezeichnet SASE: Self-amplified spontaneous emission Ursache der Synchrotronstrahlung sind Dichtefluktuationen im Elektronenstrahl, die durch das Shot Noise (Schrotrauschen) beschrieben werden. Beschreibung der Statistik des Elektronenstrahls Röntgenphysik 248 Freie Elektronen Laser SASE Schrotrauschen des Elektronenstrahls Der Elektronenstrahl besteht aus einer großen Zahl N von Elektronen und kann durch I(t) = −e N X k=1 δ(t − tk ) beschrieben werden. tk ist die zufällige Ankunftszeit eines Elektrons e am Undulatoreingang. Die Mittlere Verteilung entspricht dem Elektronenbunchprofil und ist durch hI(t)i = −e · N · F (t) gegeben. Für ein Gaussprofil wäre t2 F (t) = √ exp − 2 2σT 2πσT 1 Röntgenphysik ! 249 Freie Elektronen Laser SASE Schrotrauschen des Elektronenstrahls Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Elektron in der Zeit t, t + dt am Undulatoreingang ankommt ist genau F (t) Wir definieren die Fouriertransformierte Ī(ω) = I(t) = Z ∞ −∞ 1 2π Z I(t)eiωt dt = −e ∞ −∞ N X eiωtk k=1 Ī(ω)e−iωt dω = −e N X k=1 δ(t − tk ) Die Fouriertransformierte Ī(ω) kann somit als die Summe einer großen Zahl von komplexen Phasen mit dem zufälligen Wert φk = ωtk beschrieben werden. Röntgenphysik 250 Freie Elektronen Laser SASE Schrotrauschen des Elektronenstrahls Sei nun die Dauer des Elektronbunches σT so lang, das ω · σT ≫ 1 ist. Dann können die Phasen als gleichmäßig über das Intervall (0, 2π) verteilt betrachtet werden. In diesem Fall kann der Zentrale Grenzwertsatz angewandt werden und das bedeutet, daß der Real und der Imaginäranteil von Ī(ω) normalverteilt sind. 1 ReĪ(ω) p(ReĪ(ω)) = exp − hReĪ(ω)i hReĪ(ω)i Röntgenphysik 251 Freie Elektronen Laser SASE Korrelationsfunktionen Die Wahrscheinlichkeitsdichte der Verteilung |Ī(ω)|2 hat damit die Form |Ī(ω)|2 1 2 exp − p(|Ī(ω)| ) = h|Ī(ω)|2 i h|Ī(ω)|2 i einer negativen Exponentialfunktion. Spektrale Korrelationsfunktion 1. Ordnung ∗ ′ hĪ(ω)Ī (ω )i = e = e2 * N X k=1 exp(i(ω − ω ′ )tk Röntgenphysik + 2 + e2 * N N X X k=1 n=1 X k6=n ′ exp(iωtk − iω tn ) + hexp iωtk ihexp iω ′ tn i 252 Freie Elektronen Laser SASE Korrelationsfunktionen Es ist Z ω 2 σT2 < exp iωtk >= F (tk ) exp(iωtk )dtk = F̄ (ω) = exp − 2 −∞ ∞ ! die Fouriertransformierte des Gaussprofils F (t) Damit ist dann < Ī(ω)Ī ∗ (ω ′ ) >= e2 N F̄ (ω − ω ′ ) + e2 N(N − 1)F̄ (ω)F̄ ∗ (ω ′ ) Wenn N|F̄ (ω)|2 ≪ 1, dann ist der zweite Term vernachlässigbar und es ist < Ī(ω)Ī ∗ (ω ′ ) >= e2 N F̄ (ω − ω ′ ). Damit trägt nur der Teil bei, der das Schrotrauschen e2 N beschreibt. Röntgenphysik 253 Freie Elektronen Laser SASE Korrelationsfunktionen Die obige Bedingung ist i.A. erfüllt. Es war vorausgesetzt, daß ωσT ≫ 1 ωσT = 10 ⇒ exp(−100) ∼ = 10−44 N (Zahl der Elektronen im Bunch) ist typisch im Bereich von 1011 ⇒ N · |F̄ (ω)|2 ≪ 1 Röntgenphysik 254 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Die bis jetzt hergeleitete Theorie des FEL im linearen Bereich wurde für die Bedingung eines unmodulierten Elektronenstrahls und eines Mastersignals Eext durchgeführt, daß mit der Frequenz ω moduliert ist. Das Ausgangsignal Eout hat dann die gleiche Frequenz ω und wächst im linearen, high Gain Bereich exponentiell mit der Undulatorlänge z Ẽ(ω, z) ∝ exp(Λz) Man kann dann zeigen, daß ein mit der Frequenz ω modulierter Elektronenstrahl ohne externes Mastersignal Eext im wesentlich zum gleichen Ergebnis führt Wir betrachten jetzt den komplizierten Fall, daß das Eingangssignal durch das Schrotrauschen gegeben ist, daß ein weißes Rauschen besitzt. Röntgenphysik 255 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Im linearen Bereich werden alle Frequenzen unabhängig voneinander verstärkt. Deshalb zerlegen wir das Eingangssignal in seine Fourierkomponenten und berechnen für jede Harmonische die Verstärkung. Das Laserfeld wird durch Ē(ω, z) = Ẽ(ω, z) exp(iω(z/c) − t) + C.C. beschrieben. Die Verknüpfung zwischen der Zeit und Frequenzdomäne ist durch Z ∞ 1 Ē(ω, z) exp(−iωt)dω E(z, t) = 2π ∞ gegeben. Röntgenphysik 256 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Wir nehmen an, daß die transversale Komponenten des Schrotrauschens am Eingang des Undulators direkt mit dem Schrotrauschen des Strahlstrom verknüpft ist. j̄(ω) Ī(ω) = j0 I0 Wir betrachten nun einen Elektronenbunch mit der Dauer T , so daß gilt ρω0 T ≫ 1. (Resonanzfrequenz ω0 , Effizienzparameter ρ) Diese Bedingung bedeutet, daß der Elektronenbunch viel länger ist, als die Slippage der FEL Strahlung relativ zum Elektronenbunch, Durch diese Annahme können Randeffekte bernachlässigt werden. Röntgenphysik 257 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Ursache der Slippage sind die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der FEL Strahlung und des Elektronenbunches in z-Richtung Es soll nun aus dem Elektroneneingangsstrom I(t) bzw. Ī(ω) das elektrische Feld E(z, t) bzw. Ē(ω, z)berechnet werden. Die Fourierkomponenten sind über eine Green’sche Funktion G(ω, z) gekoppelt. Ē(ω, z) = G(ω, z)Ī(ω) Für ω < 0 ist Ē ∗ (ω, z) = Ē(−ω, z) Röntgenphysik 258 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Wir betrachten den Fall eines vernachlässigbaren Raumladungsfeld Λ̂2p → 0 und einer scharfen Geschwindigkeitsverteilung des Elektronenstrahls Λ̂2T = 0. Im linearen Bereich sind die Propagationskonstanten Λ̂ durch die Lösungen von (42) Λ̂(Λ̂ + i Ĉ)2 = i gegeben. Wir betrachten nur die Lösung, die das exponentielle Wachsum beschreibt. In 0. Ordnung (Ĉ = 0) war die Lösung 1 √ Λ̂ = ( 3 + i) 2 Durch Entwicklen der Lösungen von (42) um Ĉ = 0 erhält man ! ! √ 3 Ĉ 2 1 4Ĉ ReΛ̂ = 1− und ImΛ̂ = 1− 2 9 2 3 Röntgenphysik 259 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Damit ist die Green’sche Funktion dann durch ! "√ 2 Ĉ 2 i ω 3 G(ω, z) = exp(i z) exp 1− ẑ + 3 c 2 9 2 4Ĉ 1− 3 ! # ẑ E0 I0 gegeben. Einsetzen liefert sofort das gewünschte Ergebnis. Aus der Green’schen Funktion folgt, daß der SASE FEL im linearen Bereich nur ein schmales Frequenzband um die Resonanzfrequenz ω0 verstärkt. Mit Ĉ = (ω − ω0 )/(2ρω0 ) berechnet sich die Bandbreite ∆ω zu ∆ω = ω − ω0 = 2ρω0 Ĉ ∼ = ρω0 Ĉ ∼ = ρω0 Das Spektrum eines einzelnen, die Dauer T besitzenden Bunches sollte Spikes mit einer typischen Breite 1/T besitzen Röntgenphysik 260 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL ⇒ Zahl der Spikes (Wellenpakete) sollte dann ungefähr ∆ω ∼ = ρω0 T 1/T betragen. Die typischen Dauer eines Spikes sollte dann 1/(ρω0 ) sein. Wie sieht nun das Spektrum hinter dem Undulator aus ? Wie groß ist jetzt die Leistung am Ausgang des FEL ? Röntgenphysik 261 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Simulation eins Elektronenbunches mit nur 1000 Elektronen Feld nach dem Undulator mit ẑ = 10 Statistik des Elektronenstrahls am Eingang des FEL 80 |E(ω)| 2 60 40 20 -3 -2 -1 0 1 2 Detuning parameter C Röntgenphysik 3 0 0 20 40 60 80 100 262 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Die Leistung ist durch den Pointing Vektor gegeben W = = = = = cS 4π cS 4π Z Z T E 2 (t)dt 0 T 0 1 2π Z ∞ −∞ |Ē(ω, z) exp(−iωt)|2 dωdt Z T cS | exp(−iωt)|2 dt |Ē(ω, z)|2 dω · 8π −∞ 0 Z ∞ cS |Ē(ω, z)|2 dω 2· 8π 0 Z cS ∞ |Ē(ω, z)|2 dω 4π 0 Z ∞ S ist die transversale Ausdehnung des Elektronenstrahl Röntgenphysik 263 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Die Leistung, gemittelt über viele Elektronenbunche ist durch Z cS ∞ < E >= < |Ē(ω, z)|2 > dω (43) 4π 0 gegeben. < |Ē(ω, z)|2 > = < |G(ω, z)Ī(ω)|2 > = < |G(ω, z)|2 >< |Ī(ω)|2 > Von der Green’schen funktion G(ω, z) liefert nur der Realteil exp "√ 3 2 Ĉ 2 1− 9 ! #2 ẑ √ " √ Ĉ 2 = exp( 3ẑ) · exp 3 ẑ 9 # einen Beitrag. Röntgenphysik 264 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Da Ĉ = (ω − ω0 )/(2ρω0 ) läßt sich < |Ē(ω, z)|2 > schreiben als " # 2 (ω − ω ) 0 < |Ē(ω, z)|2 >= A exp − < |Ī(ω)|2 > 2σA2 mit 4 A= 9 E0 I0 2 √ s exp( 3ẑ) und σA = 3 2 ρω √ √0 3 ẑ Integration von < |Ē(ω, z)|2 > liefert dann √ √ 4πρ exp 3ẑ < Wout >= ρWb p√ 3 3ẑNλ mit der Elektronenstrahlleistung Wb = γmc 2 I/ e und der Zahl der Elektronen pro Frequenzintervall Nλ = 2πI0 /(eω0 ) Röntgenphysik 265 Freie Elektronen Laser SASE Eigenschaften der SASE-FEL Strahlung Es sollen jetzt die Eigenschaften der SASE FEL Strahlung diskutiert werden. Die Statistik der Strahlung |Ē(ω, z)| ist durch die Statistik des Elektronenstrahls Ī(ω) gegeben und somit gleich 1 |Ē(ω, z)|2 2 p(|Ē(ω, z)| ) = . exp − < |Ē(ω, z)|2 > < |Ē(ω, z)|2 > Zur Analyse der Strahlung wird ein Monochromator verwendet Der Monochromator hinter dem Undulator wird durch eine Transmissionsfunktion GM (ω) beschrieben. Das Laserfeld ergibt sich dann aus Ē(ω) = GM (ω)G(ω, z)Ī(ω) Hinter einem schmalbandigen Monochromator ist die gemessene Intensität proportional zu |Ē(ω)| und dementsprechend wird die Intensitätverteilung hinter dem Monochromator der negativen Exponentialfunktion entsprechen. Röntgenphysik 266 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Diese Verteilung ist eine Eigenschaft von vollständig chaotischer polarisierter Strahlung Es soll zunächst die spektrale Korrelation berechnet werden 1. Ordnung g1 (ω, ω ′ ) = < Ē(ω)Ē ∗ (ω ′ ) > [< |Ē(ω)|2 >< |Ē(ω ′ )|2 >]1/2 Wir hatten gezeigt, daß < Ī(ω)Ī ∗ (ω ′ ) >= e2 N F̄ (ω − ω ′ ) ist. Nehmen wir jetzt für den Elektronenbunch E(z, t) einen Rechteckeckpuls der Zeit T an. Röntgenphysik 267 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Die Fouriertransformierte einer Recheckfunktion ist eine Sinc Function sin(ω)/ω. Damit kann man schreiben (ω − ω ′ )T g1 (ω, ω ) = F̄ (ω − ω0 ) = 2 ′ −1 (ω − ω ′ )T sin 2 Wir definieren die spektrale Kohärenz Z ∞ |g1 (ω, ω ′ )|2 d(ω − ω ′ ) ∆ωc = −∞ Für einen Rechteckbunch ist dies gleich ∆ωc = Röntgenphysik 2π T 268 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL 2. Ordnung < |Ē(ω)|2 |Ē(ω ′ )|2 > [< |Ē(ω)|2 >< |Ē(ω ′ )|2 >] g2 (ω, ω ′ ) = = 1 + |g1 (ω, ω ′ )|2 Die mittlere Energie hinter dem Monochromator ist nun durch cS < E >= 4π Z ∞ 0 ce2 SN |Ē(ω, z)| dω = 4π 2 Z ∞ 0 |GM (ω)|2 |G(ω, z)|2 dω gegeben. Die mittlere Energie hängt also von dem Verstärkungsprofil des FEL und der Apparatefunktion des Monochromators ab. Röntgenphysik 269 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Definition der normierten Dispersion σE2 = = = < (E− < E >)2 > <E > R∞ R∞ ′ 2 ′ 2 0 dω 0 dω < |Ē(ω)| |Ē(ω )| > R∞ R∞ < |Ē(ω)|2 > dω · 0 < |Ē(ω ′ )|2 > dω ′ R0∞ R∞ ′ 2 ′ 2 ′ 2 0 dω 0 dω < |Ē(ω)| >< |Ē(ω )| > |g1 (ω, ω )| R∞ R∞ 2 ′ 2 ′ 0 < |Ē(ω)| > dω · 0 < |Ē(ω )| > dω Hier geht zusätzlich noch das Profil des Elektronenbunches ein Für die Apparatefunktion des Monochromators nehmen wir jetzt ein Gaussprofil an " # (ω − ω0 )2 2 |GM | = exp − 2 2σM Röntgenphysik 270 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Die normierte Dispersion ist dann durch √ Z σ̂ σ̂ σ̂ π 2 erf(x)dx mit σ̂ = q A M , σ̂x = σx · T σE = 2 σ̂ 2 0 σ̂A2 + σ̂M gegeben. Asymptotisch ergibt sich σE2 ∼ =1 π 2 ∼ σE = σM · T √ π 2 ∼ σE = σA · T Röntgenphysik für σM · T ≪ 1 für 1 ≪ σM · T ≪ σA · T für σA · T ≪ σM · T 271 Freie Elektronen Laser SASE Grundlagen Statistische Optik Sei U eine Zufallsvariable und pU (u) die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion. Dann ist die Charakteristische Funktion MU (ω) definiert als der Erwartungswert von exp(iωu). Z ∞ MU (ω) = exp(iωu)pU (u)du −∞ Die Dichtefunktion pU (u) berechnet sich damit aus der Fouriertransformation von MU (ω) Z ∞ 1 MU (ω) exp(−iωu)dω pU (u) = 2π −∞ Für thermisches, polarisiertes Licht ist die Dichtefunktion der Intensität durch 1 I pI (I) = exp − <I> <I> gegeben (I > 0). Röntgenphysik 272 Freie Elektronen Laser SASE Statistische Optik Berechnung wurde ebend für das Schrotrauschen des Elektronenstrahls durchgeführt. Die Charakteristische Funktion ist damit durch die Fouriertransformierte MI (ω) = 1 1 − iω < I > (44) gegeben. Es soll nun die integrierte Intensität betrachtet werden Z T /2 m m X T X ∼ Ik , Ik ∆t = I(t)dt = W = m −T /2 k=1 k=1 wobei das Integral hier durch eine Summe genähert wird. Für die Intensität Ik in jedem Intervall k von polarisierter, thermischer Strahlung, die statistisch unabhängig sind gilt nun Gleichung (44). Röntgenphysik 273 Freie Elektronen Laser SASE Statistische Optik Damit ist die Charakteristische Funktion MW (ω) durch < I > T −m ∼ MW (ω) = 1 − iω m gegeben. Die Wahrscheinlichkeitsdichefunktion ist dann die Fouriertransformation W m−1 exp −m m m W <I>T pW (W ) ∼ = <I>T Γ(m) (45) Literatur: J.W. Goodman, Statistical Optics, John Wiley & Sons (1985) Röntgenphysik 274 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Wir möchte jetzt die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Strahlung nach dem Monochromator p(E) für einen kompletten Elektronenbunch berechnen. Dies entspricht der Integration über die Dauer T des Bunches, so daß wir Gleichung (45) anwenden. MM p(E) = Γ(M) E <E > M−1 E 1 exp −M <E > <E > M= 1 σE2 mit M ist die Zahl der Freiheitsheitsgrade (Moden) in dem Strahlungspuls. Röntgenphysik 275 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Wahrscheinlichkeitsverteilung der Strahlung nach einem Monochromator 1,2 M=10 M=3 M=1 1 p(E) 0,8 0,6 0,4 0,2 0 0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 4 5 E / <E> Röntgenphysik 276 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Wahrscheinlichkeit Ergebnis einer Simulation über 1000 FEL Pulse 0 0,5 1 1,5 0 0,5 1 1,5 0 0,5 1 1,5 0 0,5 1 1,5 E / <E> Röntgenphysik 277 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Was bedeuten nun diese Verteilungen ? Schmalbandiger Monochromator (σM · T ≪ 1 ⇔ M ∼ = 1) Hinter dem Monochromator wird immer nur ein Spike (Wellenpaket) beobachtet. Ein Spike hat genau die Statistik einer negativen Exponentialfunktion. Hinter einem schmalbandigen Monochromator wird also Licht beobachtet, dessen Intensität sehr stark schwankt. Breitbandiger Monochromator Das Spektrum nähert sich für sehr viele Moden nach und nach einer Gauss-Funktion an Wie viele Moden schwingen in dem SASE FEL an ? Abschätzung hatte ergeben ρω0 T Wie groß sind nun diese Zahlen z.B. bei FLASH ? Röntgenphysik 278 Freie Elektronen Laser SASE 1-Dimensionale Theorie des SASE FEL Wir nehmen die folgenden Werte an Elektronenbunch: Dauer T = 100 fs, Ladung Q = 1 nC, Durchmesser D = 0.1 mm, Elektronenenergie E = 1 GeV FEL Strahlung: ~ω = 20 eV Undulatorparameter: K = 1 Daraus ergeben sich die folgenden Werte Γ 0.957 m−1 ρ 0.017 2 Λ̂p 0.126 ω0 3 · 1016 s−1 Die Zahl der Moden M liegt damit dann im Bereich M∼ = 100 Im FEL schwingen also sehr viele Moden an! Röntgenphysik 279 Freie Elektronen Laser SASE SASE FEL – Zeitstruktur Die Zeitstruktur des SASE FEL ergibt sich aus der Fouriertransformation des Frequenzfrequenzspektrums Spektrum besteht aus vielen, sehr kurzen Spikes Die Zeitdauer eines Spikes kann im Bereich von einigen fs liegen, was für die zeitaufgelöste Experimente sehr interessant ist. Problem: Zeitauflösung ist durch den gesamten Elektronenbunch gegeben und nicht durch einen einzelnen Spike. Röntgenphysik 280 Freie Elektronen Laser SASE Take Home Message – SASE FEL Schrotrauschen des Elektronenstrahls und Bewegung im Undulator erzeugt spontane Synchrotronstrahlung Wechselwirkung der erzeugten Strahlung mit dem Elektronenbunch erzeugt eine Modulation des Elektronenstrahls (Microbunching) Höhere Teilchendichte und Kohärente Bewegung der Elektronen führt zu einer Verstärkung der Strahlung Vollständige Modulation führt zur Sättigung des FEL Röntgenphysik 281