Roadmap2012 Klimaanpassungsstrategie Bereichen Wasserversorgung, Siedlungsentwässerung, Arbeitsversion zum dynaklim-Symposium 2012 Jürgen Schultze Jens U. Hasse Gefördert durch: Impressum TU Dortmund Sozialforschungsstelle Jürgen Schultze/Martin Birke Ergebnisverantwortlicher RM 2020 Evinger Platz 17 ∙ 44339 Dortmund Tel.: 0231/8596‐245 schultze@sfs‐dortmund.de www.sfs‐dortmund.de Forschungsinstitut für Wasser‐ und Abfall‐ wirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e.V . Jens U. Hasse Gesamtkoordinator dynaklim Kackertstr. 15‐17 ∙ 52056 Aachen Tel.: 0241/80‐26821 [email protected]‐aachen.de www.fiw.rwth‐aachen.de INHALTSVERZEICHNIS 1. Zentrale Ergebnisse des bisherigen Roadmap‐Prozesses 4 2. Klima‐ und sozioökonomische Szenarien für Emscher‐Lippe Region 8 3. Die Roadmap‐Module für die Siedlungsentwässerung, Wasserversorgung, Oberflächengewässer und Grundwasserbewirtschaftung 4. Der Weg zur dynaklim‐Roadmap 2012 10 20 5. Der Leitfaden zur Erarbeitung der Roadmap 2012 (Betroffenheiten, Wirkungen und Akteure; Potenziale, Handlungsoptionen, Ziele und Maßnahmen der Anpassung; Capacity‐Building und Störfaktoren) 24 6. Die dynaklim‐Szenarien im Detail 27 7. Das Roadmap‐Redaktionsteam 31 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) 1. Zentrale Ergebnisse des bisherigen des bisherigen Roadmap‐Prozesses Zentrale Ergebnisse der Roadmap 2012 Die Emscher‐Lippe‐Region kann dem Klimawandel gut begegnen: Vielerorts robust ‐ in lokalen Spots stark verletzlich. Für die künftige Attraktivität von Leben/Wirtschaften in der Emscher‐Lippe‐ Region bleiben Innovationen im Tagesgeschäft und darüber hinaus notwendig. Trockene und heiße Sommer Anderes Foto Mehr Starkregen Hitzeperioden im Hit i d i Sommer Anderes Foto Anderes Foto Trockene Winter Anderes Foto Nasser Winter 4 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Zentrale Ergebnisse der Roadmap 2012 Die laufenden Wandel‐ und Modernisierungsprozesse in der Region bieten gute Rahmenbedingungen für eine präventive Klimapolitik • • • • verbessertes Potenzial zur Selbstorganisation, Kooperation und Innovation. di diese Stärken der Regional Governance Stä k d R i lG weiter entwickeln it t i k l ihren Schwächen ‐ insbesondere in der intersektoralen und interkommunalen Koordination ‐ entgegen wirken Synergien der Polyzentralität der Metropolregion nutzen Das „Mainstreaming“ in der regionalen Klimaanpassung steht noch aus, ist aber in naher Zukunft möglich. h Z k f ö li h Grafik: Bogumil et al Zentrale Ergebnisse der Roadmap 2012: Ein Leitbild für die Region Knappe Kassen verzeihen keine Fehler bei der Bewältigung der Megatrends Demografischer Wandel, Strukturwandel, Klimawandel • Infrastrukturentwicklung ist langfristig angelegt • Innovationen und voneinander Lernen führen zum Leitbild Vorschlag • Erfolgreiche Leitorientierung ‐ Erfolgreiche Leitorientierung nicht nur – nicht nur – für die regionale Klimaanpassung liegt in für die regionale Klimaanpassung liegt in der Integration und Bündelung der Kompetenzen und Erfahrungen der Region! „KLIMA‐KOMPETENZ 2020: KLIMA.LERNEN.ZUKUNFT.GESTALTEN“ CHARTA RUHR Kommunale Klimaschutz Programme Regionalplan Ruhr 1989‐1999 Ruhr 2020+ 2009‐2014 WRRL Emscher‐Umbau 1992‐2020 2010‐2020 Klimaschutzplan NRW 5 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Umsetzungsprobleme und Stolpersteine einer Klimaanpassungsstrategie in wasserwirtsch. Handlungsbereichen (Auswahl) widersprüchliche Planungsleit(d)bilder mangelnde Finanzanreize Qualifizierung und Ressourcendefizite der Verwaltung zu wenig verwaltungsinterner intersektoraler Austausch geringe Akzeptanz von Wasserplätzen Herausforderung Umsetzung: Klimaanpassung im Bestand Das regionale Stakeholder–Netzwerk der Klimaanpassung Stadt, Kommunalverwaltung , Dezernate Umweltamt, Tiefbauamt, Stadtentwässerung, Gesundheitsamt, Stadtentwicklung/ Stadtplanung, Wirtschaftsförderung Bezirksregierung Wasserbehörden Gewässerschutzbeauftragte Politik, Planung, Verwaltung Regionalverband Ruhr Stadt-/Kreisräte/Beiräte Wasserverbände (EGLV, Ruhrverband) Wasserversorgungsunternehmen (RWW, Gelsenwasser) DWA Wasserwirtschaft industrielle Dienstleister/ Wasserabnehmer W b h Energieversorger Chemieindustrie Landwirtschaft Forstwirtschaft Bergbau Versicherungswirtschaft Logistikunternehmen/ Schifffahrt Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissen‐ schaft Anwohner Mieter Hauseigentümer Bürger Naturschutzverbände Kirchen Klimaschutz Initiativen Hobbyangeln/Fischerei Verbraucherschutz Verbände 6 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Zentrale Ergebnisse aus dem Roadmap‐Prozess Handeln unter Unsicherheit prägt den Umgang mit den Klimawandel‐ Folgen, auch wenn die Klimaprognosen künftig stetig besser werden. Die heute erkennbaren Folgen des Klimawandels und die Anpassungsmaß‐ nahmen sind räumlich, sektoral und zeitlich so differenziert, dass nicht nur ein Entwicklungspfad entstehen wird. Regionale Strategieentwicklung und Abstimmung der Handlungsoptionen, Zielsetzungen und Maßnahmen ist deshalb notwendig. Die Roadmap ist keine Schnellstraße, sondern gleicht infolge der Vielzahl unterschiedlichster Anpassungsmaßnahmen eher einem Streckennetz mit vielen Haupt‐ und Nebenstraßen, wahrscheinlich auch mit Umwegen. Das gemeinsame Ziel bleibt: Klimawandel in der Emscher‐Lippe‐Region vorrausschauend und dynamisch gestalten. Nach Erfahrungen mit den Klimaanpassungsmaßnahmen der jetzigen „ersten Generation“ (heute – 2020) wird in der folgenden Dekade ab 2020 eine Nachsteuerung, Ergänzung und erneute Priorisierung notwendig sein. Programm der Roadmap 2012 Technische, ökonomische und soziale Innovationen im Bereich Klimawandel + Vernetzung + Verbindung von Lernerfahrungen der beteiligten Partner Regional Water Governance Abkopplung Regenwasser Multifunktionale Flächennutzung Kommunale Klima‐ anpassung Retentions‐ flächen Konkurrierende Wassernutzung Sichere Wasser‐ versorgung Wassersensible Stadtentwicklung Kooperation Verwaltung Wasserwirtschaft Wasserwirtschaft Bürger Grundwasser‐ Bewirtschaftung 7 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) 2. Klima‐ und sozioökonomische Szenarien für die Emscher‐Lippe‐Region pp g Detaillierte Information im Anhang (Kap. 6) oder in den dynaklim‐Publikationen Dr. Markus Quirmbach, Elke Freistühler, dr. , p papadakis p GmbH Dr. Michael Kersting, RUFIS e.V. Birgit Wienert, FiW e.V. Die künftige Entwicklung von Hitzetagen in der Region Hitzeperioden werden in Zukunft häufiger und gleichzeitig intensiver auftreten. Auswirkungen des Klimawandels in der Emscher‐Lippe‐Region Analysen zu den Parametern Lufttemperatur und Niederschlag Markus Quirmbach, Elke Freistühler, Ioannis Papadakis dr. papadakis GmbH, Hattingen Grafiken: dr. papadakis 8 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Die künftige Entwicklung von Trockentagen und Starkregentagen Prognostizierte Zunahme der Trockentage im Sommer Mehr Starkregentage, auch in den höheren Niederschlagsstufen Auswirkungen des Klimawandels in der Emscher‐Lippe‐Region Analysen zu den Parametern Lufttemperatur und Niederschlag Markus Quirmbach, Elke Freistühler, Ioannis Papadakis dr. papadakis GmbH, Hattingen Grafiken: dr. papadakis dynaklim‐Szenarien: Grundlagen der Roadmap‐Arbeit Aus einer Vielzahl von Szenarien‐ Kombinationen wurden fünf ausgewählt und beschrieben (s. Kap. 6): Sozio‐ökonomische Szenarien → Trendmäßige Entwicklung klimafreundliche Prosperität Der moderate Wandel der ELR Attraktives Leben in einer wettbewerbs‐ fähigen ELR Klimawandel‐Szenarien ↓ Klimawandel‐Trend CLM‐Läufe 1, 2 Trockener und heißer Sommer Nasser Winter Vermehrte Starkniederschläge Plötzlich Chaos in der ELR ‐ alles im Griff! Schwierigkeiten im Strukturwandel Die ELR ist heiß und unerträglich Land unter in der ELR! ausführliche Publikation unter www.dynklim.de, Grafiken: FiW, RUFIS 9 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) 3. Die Roadmap‐Module für Siedlungsentwässerung, Wasserversorgung, Wasserversorgung Oberflächengewässer und Grundwasserbewirtschaftung Detaillierte Information zur Entwicklungg im Anhang (Kap. 5 „Leitfaden“) Die Roadmap‐Entwicklung in einzelnen Arbeitsschritten SCOPING Schwerpunkte der Roadmap 2012 Exposition Folgen des Klimawandels 1. Trockenperioden Siedlungs‐ Wasser‐ entwässerung versorgung Oberflächen‐ gewässer Grund‐ wasser 2. Starkregen g Hochwasser Wirkpfade Sensitivität Folgeszenarien VISION Betroffenheit/Akteure Anpassungspotenziale Handlungsoptionen Ziele BACKCASTING Anpassungsstrategien SWOT Maßnahmen Capacity Building Störfaktoren / Stolpersteine www.dynaklim.de TRANSFER 10 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Die Prämissen einer dynamischen Klimaanpassung in der Wasserwirtschaft Prämissen Siedlungsentwässerung • Kritische Stellen (Anfangshaltungen, Gegengefälle, flache Haltungen, Schmutzpotenzial) • Von der Bemessung zum Risikomanagement + Ausbau nRWB Risikomanagement + Ausbau nRWB • Abwasserreinigung ist sicher zu stellen • Restriktionen (finanziell, räumlich, baulich) geben Rahmen für Anpassungsmaßnahmen Prämissen Wasserversorgung • Mangelsituationen für ELR inakzeptabel, Sicherstellen der ausreichenden Versorgung in Menge/Qualität • Regionale Mangelsituationen sollten allenfalls l l ll ll f ll temporär begrenzt entstehen • Verringerung des Wasserbedarfs durch Anreize. Temporäre, freiwillige Begrenzung für einzelne Nutzer denkbar • Gesundheitsgefährdungen sind auszuschließen Prämissen Oberflächengewässer • Schutz von Leib und Leben • Schutz von Hab und Gut im Rahmen der finanzielle Möglichen • Ökodienstleistungen für Gewässer Prämissen Grundwasser • Status Quo erhalten • Bebauung und Infrastruktur vor steigenden GwStänden sichern und Schäden www.dynaklim.de vermeiden Klimaanpassung als Beitrag zur nachhaltigen Infrastrukturmodernisierung Ziel‐/Maßnahme‐Kriterien sowie Anpassungsziele der Wasserwirtschaft Infrastruktur‐Schäden vermeiden, Systemleistungen sichern, Schutz von Leib, Leben & Natur , Wasser sichtbar machen, (vor) Wasser schützen, Nutzung sicher, effizient, gerecht legitimiert Lösungen integriert, kleinräumig, differenziert mit Augenmaß, reversibel prozessoffen Handlungsoptionen der Akteure in der Anpassung an Klimarisiken: Status‐Quo‐Erhalt: maximal, semi‐maximal (95, 90%) no regret, low regret, risk as low as reasonable practical 11 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Roadmap Modul für die Siedlungsentwässerung Botschaft: Siedlungsgebiete, Wirtschaftsstandorte und urbane Infrastruktur ist in in weiten Bereichen robust, aber an lokalen Spots u.U. sehr verletzlich gegenüber negativen Folgen des Klimawandels Folgen des Klimawandels. Lokale Risikospots sind zu identifizieren und zu kartografieren, dies erleichtert differenzierte Lösungen. Die bestehende Infrastruktur ist u.a. aus Ressourcengründen nicht einfach mit größeren Kanaldurchmessern und RRBs umzubauen, dies ergibt sich auch aus den Megatrends Demographie sowie dem reduzierten Verbrauch von Privathaushalten und Wirtschaft. Wassersensible Stadtentwicklung ist ein zukunftsweisendes Leitbild, mit dem Kooperationen verschiedener Planungsebenen und die Einbeziehung der Bürger angeregt werden und neue Maßnahmen ergriffen werden können. Die (laufende) Überarbeitung der Kanalinfrastruktur ist zu ergänzen durch weitere Konzepte wie die Entsiegelung, die Entkopplung vom Kanalnetz sowie die Einrichtung oberirdischer (Not‐)wasserstraßen und Rückhalteoptionen. Vulnerabilität der Siedlungsentwässerung durch Starkregen Szenarien + Wirkungen Siedlungsentwässerung Betroffenheit: Mittel ‐ Hoch Folgeszenarien • Plötzlicher Starkregen nach langer p Trockenperiode Wirkpfade • Kanalisationssystem Überflutungen aufgrund unzureichender Abflussquerschnitte wegen Ablagerungen Spülstöße durch aufgewirbeltes Sediment Negative Auswirkungen auf KA und RÜB • Naturnahe Regenwasserbewirtschaftung Mangelnde Anfangsversickerungsleistung Aber auch: Kappung von Scheitel und S it Spitzenabfluss bfl • Einzugsgebiet der Siedlungsentwässerung Abwaschen von Stoffen und Bildung eines Spülstoßes Siedlungsentwässerung Anpassungskapazität: Mittel Optionen/Maßnahmen • Bedarfsgerechte Spülung • Bedarfsgerechte Materialien (Kunststoffe, Bedarfsgerechte Materialien (Kunststoffe Steinzeug, Polymerbeton), insbesondere in Bereichen, in denen vermehrt mit korrosiven Abwässern zu rechnen ist • Angepasste Entwässerungssysteme, Trennsysteme unter Einbeziehung der Sonderentwässerungsverfahren Druck/Vakuumentwässerung) • Vermehrt Straßenreinigung • Dezentrale Regenwasserbehandlung zur g g Reduzierung der Frachten im Regenwasser (z.B. Innolet‐Filter statt Standardregen‐ einlauf 12 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Roadmap Modul für die Siedlungsentwässerung das Aktionsfeld das Klimawandel‐Szenario • Urbaner Großraum • Polder und Senken • Überwiegend Ein‐Kanalsystem für Abwasser + Regenwasser • Bürger/Stadt/Entwässerer die Klimaanpassungspfade • Trockenperioden ‐> Ablagerungen, zusätzl. anschließendes Staurisiko • Starkregen ‐> lokale Überlas‐ tungen + Überflutungsrisiko, hohe Grundwasserstände • Ausbau mit größeren Kanälen + weiteren Regenrückhaltebecken • Wassersensible Stadtentwicklung • Neue Regenwasserwirtschaft: entkoppelt, naturnah, intelligent Roadmap Modul Siedlungsentwässerung 2012 Strategien Lokale Risikospots angehen und Rollout innovativer Infrastrukturlösungen Agenda Capacity‐Building Pilotprojekte Maßnahmen + Fahrplan • Bedarfsgerechte Spülkonzepte mit flexiblerer Reinigung • Neue Abwasser‐Verfahren (Druck und Vakuum) • Überstau‐/Überflutungs‐/Gewässer‐Schutz • Abkopplung von Flächen (Projekt 15/15) • Naturnahe RWB + reduzierter Flächenverbrauch N t h RWB d i t Flä h b h • Neue überirdische Wasserwege: Multifunktionale Flächennutzung, Notfluttrassen, Wasserplätze • Regenrückhaltebecken/‐überlaufbecken zur Drosselung von Spitzen • Kanalnetzsteuerung Ressourcen/Kompetenzen • Kooperationsmodelle innerhalb der Verwaltung • Integration des Bürgerdialogs in V Verwaltung lt • Neue Balance zwischen Daseins‐ und Eigenvorsorge • wassersensible Stadtent‐ wicklung in Duisburg • wassersensible Stadtent‐ wicklung in Dortmund • Strategie zum Klima‐ wandel in Oberhausen • ADAPTUS ‐ Ein Selbst‐ check für Unternehmen Fortschrittsreport: Kooperation&Governance Sukzessive Kartierung von Risikospots Zugriff auf Wissensbestände und Erfahrungen Rollout von Wassersensibler Stadtentwicklung Wasserwirtschaft Siedlungsentwässerung Wasserversorgung Oberflächengewässer Grundwasser Vulnerabilität der Siedlungsentwässerung durch Trockenperioden Szenarien + Wirkungen Siedlungsentwässerung Betroffenheit: Mittel ‐ Hoch Folgeszenarien • Ablagerungsbildung in Kanalnetz • Geruchsproblematik, Betonkorrosion Geruchsproblematik Betonkorrosion • Akkumulation von Frachten auf den Oberflächen im Einzugsgebiet • Austrocknung von nRWBs‐Anlagen Wirkpfade • Kanalisation Vermehrt Geruchsprobleme Reduzierung Abflussquerschnitt Spülstoßproblematik plus akkumulierter p p p Frachten auf den Oberflächen Betonkorrosion bei anaeroben Bedingungen • Naturnahe Regenwasserbewirtsch. (nRWB) Absterben Bewuchs Gedrosselte Abflussabgabe zur Stützung NW Abfluss in den Gewässern Siedlungsentwässerung Anpassungskapazität: Mittel Optionen/Maßnahmen • An ablagerungskritischen Bereichen kann vermehrt ein Monitoring stattfinden vermehrt ein Monitoring stattfinden. • Die Spülstoßproblematik kann sich durch den Klimawandel erhöhen. • Beschattung • bedarfsgerechte Spülung • Bedarfsgerechte Materialien (Kunststoffe, Steinzeug, Polymerbeton), insbesondere mit korrosiven Abwässern • Angepasste Entwässerungssysteme, Trennsysteme, Sonderentwässerungs‐ y , g verfahren Druck/Vakuumentwässerung) • Beschattung der nRWB Anlagen • Vermehrt Straßenreinigung • Reduzierung der Frachten im Regenwasser (z.B. Innolet Filter statt Standardregeneinlauf 13 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Roadmap Modul für die Wasserversorgung Botschaft: Es ist kein genereller Wassermangel aufgrund der Klimaprognosen zu befürchten. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf lokale Hot‐Spots. • Die Infrastruktur ist robust, es bestehen hohe Anpassungskapazitäten. Die Infrastruktur ist robust, es bestehen hohe Anpassungskapazitäten. • Innovationsanstrengungen bleiben erforderlich. • Neue Spots müssen in den Blickpunkt genommen werden • Klimawandel wirkt anders im Ruhrgebiet und im Münsterland, da sich Art der Wasserversorgung und die Anforderungen unterscheiden Verletzlichkeiten bestehen • in regionalen Engpässen bei langen Trockenperioden • in Qualitätseinbußen bei Starkregen • in Qualitätseinbußen bei Überflutung der Wassergewinnungsanlagen Vulnerabilität der Wasserversorgung durch Starkregen Szenarien + Wirkungen Wasserversorgung Betroffenheit: Mittel ‐ Hoch Folgeszenarien • Überflutung von Gewinnungsanlagen • Höhere Abflüsse führen zu Abflüsse führen zu Rohwasserbelastungen (vor allem im Oberflächenwasser) Wirkpfade Grundwasser‐Gewinnung • Mikrobiologische Beeinträchtigung oberflächennaher Ressourcen • Überflutung • Stromausfall Wasserversorgung Anpassungskapazität: Mittel Optionen/Maßnahmen • Technische Anlagen funktionstüchtig und überflutungssicher halten überflutungssicher halten • Qualitätsbeeinträchtigung minimieren (Ressourcenschutz, Technik) • Hochwässer vermeiden (Dämpfung der Hochwasserscheitel) Oberflächenwasser‐Gewinnung • Remobilisierung, Abschwemmung von Schadstoffen, Mikroorganismen • Überflutung • Stromausfall 14 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Roadmap Modul für die Wasserversorgung das Aktionsfeld • Akteure mobilisieren • Wissen bereitstellen die Klimaanpassungspfade das Klimawandel‐Szenario • Laufende Innovationen mit integralem Bestandteil Klimaanpassung • Neuer Fokus auf (temporäre) Spots • Trockenperioden ‐> Nutzungskonkurrenzen, Qualität • Starkregen ‐> Qualitäts‐ einschränkungen Roadmap Modul Wasserversorgung 2012 Strategien Mangelsituation für Trinkwasser in der ELR ist bei rechtzeitiger Anpassung vermeidbar Agenda Capacity‐Building Maßnahmen + Fahrplan • Vorrangstellung der TW‐Versorgung gesetzlich verankern • Abwasserreinigung lokal weiter verbessern • Vulnerable Gebiete nachhaltig bewirtschaften • Bilanzierung Entnahme Engpass‐Analyse • Wasserbedarfsanalyse für alle Nutzer W b d f l fü ll N t • Risiko/Potenzialanalyse Wasserwerke und Verteilung Ressourcen/Kompetenzen • Regional Wasser‐ Governance stärken • Anpassungsbewusstsein schärfen • Kooperation großer K ti ß Nutzer anstoßen • Schrittweises Vorgehen unterstützen 1. Klimawandel‐Check 2. … Pilotprojekte • Klimaangepasste Wasserversorgung • Regional Governance an der Mittleren Lippe Fortschrittsreport: Kooperation&Governance Monitoringkonzept und –Berichte; Aktivitätenreports Wasserwirtschaft Siedlungsentwässerung Wasserversorgung Oberflächengewässer Grundwasser © sfs Vulnerabilität der Wasserversorgung in Trockenperioden Szenarien + Wirkungen Wasserversorgung Betroffenheit: Mittel ‐ Hoch Wasserversorgung Anpassungskapazität: Mittel Folgeszenarien • Höhere Trinkwasser‐Nachfrage bei Trockenheit über 2 Wochen Trockenheit über 2 Wochen • Nutzungskonkurrenzen durch Landwirtschaft und Kühlwasser Optionen/Maßnahmen • Ressourcen bereitstellen ‐ Vorrangstellung der TW‐Versorgung ‐ Zusätzliche Ressourcen der TW‐Versorgung ‐ Zusätzliche Ressourcen schaffen: Regionale Verbundsysteme, zusätzl. GW‐Standorte, Reuse‐Optionen für Brauchwasser prüfen (OFW‐ oder GW‐ Anreicherung) • Ressourcen: Qualitätsbeeinträchtigung minimieren (Ressourcenschutz, Technik) • Steuerung durch Bewirtschaftungsplanung • Wasserverluste minimieren (Eigenbedarf, Leitungsverluste) • Trinkwasserqualität im Netz: stabilisieren der Ti k lität i N t t bili i d Qualität auch bei hohen Temperaturen • Netzstruktur: auf Durchfluss optimieren zur Vermeidung von Stagnation • Netzkomponenten und Netzbetrieb für höhere Temperaturen optimieren Wirkpfade Grundwasser‐Gewinnung • Absenkung des GW‐Spiegels • Überschreitung der Entnahmerechte Konsequenzen für WVU • Nichtverfügbarkeit benötigter Mengen • Mikrobiol. Beeinträchtigung bei oberflächennahen Ressourcen oberflächennahen Ressourcen Oberflächenwasser‐Gewinnung • Gefährdung bei Unterschreiten von Minimalabflüssen oder Überschreitung der Entnahmerechte Konsequenzen für WVU • Trockenfallen von Entnahmebauwerken • Höhere Abwasseranteile im Rohwasser • Unzureichende Mengen 15 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Roadmap Modul für den Bereich Oberflächengewässer Botschaft: „Nichtstun“ ist keine Option – es gibt den gesetzlichen Auftrag zu Handeln! Handlungsdruck besteht bereits heute aufgrund der Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie (HWRM‐RL), beides nutzbar zur Anpassung an den Klimawandel. Akzeptanz für Investitionen in nachhaltige, umweltbewusste, klimawandelresiliente Gewässerentwicklung und Schutzmaßnahmen steigt, wenn diesen eine gute Kommunikation vorangeht. Die notwendigen Maßnahmen zur naturnahen Gewässerentwicklung sind schon alle bekannt , es gibt aber Finanzierungs‐ und Akzeptanz‐Probleme bei der Umsetzung dieser Maßnahmen. Eine integrale Gewässerentwicklung kann die unterschiedlichen Belange des Eine integrale Gewässerentwicklung kann die unterschiedlichen Belange des Fließgewässermanagements, der Siedlungswasserwirtschaft, der Ökologie mit Maßnahmen der Regionalentwicklung und weiteren Anpassungsmaßnahmen etwa zum Stadtklima verbinden. Vulnerabilität der Oberflächengewässer durch Starkregen Szenarien + Wirkungen für den Hochwasserschutz, Wassermenge, Ökologie/Güte Oberflächengewässer Betroffenheit: Mittel Folgeszenarien • Überschwemmungen Wirkpfade • Mischüberläufe aus der Kanalisation • Ökonomisch: Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen nötig, Höheres Risiko von Überflutungen Oberflächengewässer Anpassungskapazität: Mittel Optionen/Maßnahmen • Umsetzung bestehender Pflichten (WRRL, Hochwasserschutz Naturschutz) Hochwasserschutz, Naturschutz) • Gewässerrenaturierung verringern Sensitivität der Gewässer • Bereitstellung von natürlichen Retentionsräumen + Flächenentsiegelung (Emscher 15/15) 16 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Roadmap Modul für die Oberflächengewässer das Aktionsfeld das Klimawandel‐Szenario die Klimaanpassungspfade • Anwohner, Planer, Behörden, (Energie‐)Industrie, Fischerei Landwirtschaft, Naturschutz • WRRL, HWRM‐RL, KlimaSchutzG • Emscher‐Umbau, Emscher 15/15 • Starkregen ‐> Überschwemmungen • Dürreperioden ‐> Schädigung von Arten, Schadstoffkonzentrationen, Wasserkonkurrenzen • Kostenintensiver Hochwasser‐ und Naturschutz • Retentionsflächen, Entkopplung • Kombination von Maßnahmen der SiWaWi + Gewässerstruktur Roadmap Modul Oberflächengewässer 2012 Strategien Schutz von Leib und Lebens sowie des Hab und Guts Anpassungsniveau im Bereich des finanziell Möglichen Agenda Capacity‐Building Pilotprojekte Maßnahmen + Fahrplan • Umsetzung bestehender WRRL‐Pflichten (Hochwasserschutz, Naturschutz) • Gewässerrenaturierung verringern Sensitivität der Gewässer • Bereitstellung von natürlichen Retentionsräumen + Flä h Flächenentsiegelung (Emscher 15/15) t i l (E h 15/15) • Neue Formen der Anpassungs‐Innovationen entwickeln • Konfliktlösungen für Flächennutzung, Wassernutzung, Konventioneller Hochwasserschutz vs. Ökologie • Synergien nutzen etwa durch Flächenumwidmung Ressourcen/Kompetenzen • Klimawandel sensibilisiert für Prioritäten • Kommunikation bei Maßnahmen • Regional Water R i l W t Gover‐ G nance • Bestehende WRRL‐ Kooperationen • Verbindung zu regionalen Entwicklungszielen • Sichere Wasserversorgung im Klimawandel • wassersensiblen Stadtent‐ wicklung in Duisburg • wassersensiblen Stadtent‐ wicklung in Dortmund • Wasser im Dialog an der Mittleren Lippe Fortschrittsreport: Kooperation&Governance WRRL und Monitoring‐Systeme des Landes Dialog Monitor Wasserwirtschaft Siedlungsentwässerung Wasserversorgung Oberflächengewässer Grundwasser © sfs Vulnerabilität der Oberflächengewässer durch Dürreperioden Szenarien + Wirkungen für den Hochwasserschutz, Wassermenge, Ökologie/Güte Oberflächengewässer Betroffenheit: Hoch Folgeszenarien • Schädigung von Lebensgemeinschaften in Gewässern • Konzentration von Schadstoffen • Nutzungskonflikte Wirkpfade • Ökologisch: Ausfallen von Arten, Artenverschiebung, Einwandern neuer, besser angepasster Arten • Sozial: Abschwächung der Ökosystemdienstleistungen (Erholung, Freizeitnutzung, Wasserentnahme, Vorflut, Frei eitnut ung, Wasserentnahme, Vorflut, etc.) • Ökonomisch: Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen nötig, Höheres Risiko von Überflutungen und Wasserknappheit auf der anderen Seite Oberflächengewässer Anpassungskapazität: Mittel Optionen/Maßnahmen • Steuerung der Wasserentnahmen • Umsetzung bestehender Pflichten (WRRL, Umsetzung bestehender Pflichten (WRRL Hochwasserschutz, Naturschutz) • Gewässerrenaturierung verringern Sensitivität der Gewässer • Beschattung • Flächenumwidmung (Ausgleichsmittel/Ökopunkte von Straßenbau, Ausweisung von Neubaugebieten, etc.) 17 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Roadmap Modul für die Grundwasserbewirtschaftung Botschaft: Steigende Grundwasserstände können die urbane Infrastruktur gefährden. Bei zu niedrigen Grundwasserstände können die renaturierten Gewässer einen zu geringen Wasserabfluss haben geringen Wasserabfluss haben. Eine Grundwasserbewirtschaftung kann diese beiden negativen Extremzustände vermindern. Durch den Klimawandel treten wahrscheinlich häufiger Jahre mit hoher winterlicher Grundwasserneubildung und damit steigende Grundwasserstände auf. Niederschlagsarme Winter führen zu fallenden Grundwasserständen und zu Niedrigwasserabflüssen bis hin zu trocken fallenden Gewässern. Ein Grundwassermonitoring ist die Voraussetzung für eine effiziente G d Grundwasserbewirtschaftung. b i h f Vulnerabilität der Grundwasserbewirtschaftung durch nasse Winter Szenarien + Wirkungen für die Kombination nasser Winter mit Starkregen Grundwasserbewirtschaftung Betroffenheit: Mittel ‐ Hoch Folgeszenarien • Durch den Klimawandel erfolgen häufigere Jahre mit hoher Grundwasser Neubildung Jahre mit hoher Grundwasser Neubildung und damit steigende Grundwasserstände Wirkpfade • Schäden an der Infrastruktur • Schäden an Gebäuden Grundwasserbewirtschaftung Anpassungskapazität: Mittel Optionen/Maßnahmen • Empfindlichkeit verringern (z.B. Keller abdichten) • Schadenspotenzial verringern (z.B. Keller anders nutzen, Flutung/Vernässung von Senkmulden, …) • Anpassung erhöhen (z.B. dem Grundwasserstand regeln, aktive Absenkung der GwStände bei Bedarf, Neubau privater Dränagen, Entwässerung durch zentrale Dränagen) • Hinnehmen (z.B. Nasse Keller) • Ausweichen (z.B. umsiedeln) i h ( i d l ) • Standardmaßnahmen: Sanierung undichter privater und öffentlicher Abwasserleitungen GW‐Entwässerung durch alte Abwasserleitungen Neubau eines Ableitungssystems bis zum nächsten Gewässer 18 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Roadmap Modul für die Grundwasserbewirtschaftung das Aktionsfeld • Grundwasser • Private und öffentliche Infrastruktur (i.d.R. Keller) • EG/LV, Städte, Bürger das Klimawandel‐Szenario • Folge nasser Winter ‐> steigende Grundwasserstände •Mehrere trockene Winter plus Heißperioden im Sommer ‐> niedrige Grundwasserstände die Klimaanpassungspfade • Empfindlichkeit/Schadenspotenzial verringern (z.B. Keller abdichten) • Anpassung erhöhen (z.B. GW regeln) • Hinnehmen (z.B. Nasse Keller) • Ausweichen (z.B. umsiedeln) Roadmap Modul Grundwasserbewirtschaftung 2012 Strategien Zu hohe Grundwasserstände verhindern und Auswirkung niedriger Grundwasserstände kompensieren Agenda Capacity‐Building Maßnahmen + Fahrplan • Aufbau von Grundwassermodellen zur Prognose und Simulation von Maßnahmen • Monitoring der Grundwasserstände • Offene rechtliche und fachliche Fragen klären • Zentrale und dezentrale (private) Maßnahmen abstimmen Z t l dd t l ( i t )M ß h b ti und Umsetzung koordinieren (Rahmenplanung) • Konzepte für eine sinnvolle Grundwassernutzungen entwickeln • Finanzierung sichern Ressourcen/Kompetenzen • Information der Bürger • Aufgabenverteilung und Zeitplan mit den Stakeholdern abstimmen Pilotprojekte • Dortmund ‐ Roßbach Fortschrittsreport: Kooperation&Governance Grundwassermonitoring Grundwasserhandbuch Report Regional Water Governance Grundwasser‐Bewirtschaftungsbericht (Monitoring/Indikatoren: betroffene Infrastruktur und Flächen in km2 Wasserwirtschaft Siedlungsentwässerung Wasserversorgung Oberflächengewässer Grundwasser © sfs Vulnerabilität der Grundwasserbewirtschaftung durch geringe Grundwasserneubildung Szenarien + Wirkungen Grundwasserbewirtschaftung Betroffenheit: Mittel ‐ Hoch Grundwasserbewirtschaftung Anpassungskapazität: Mittel Folgeszenarien • Aufgrund mehrerer, aufeinanderfolgender trockener Winter erfolgt eine geringe trockener Winter erfolgt eine geringe Grundwasserneubildung mit der Folge sinkender Grundwasserstände • Bei lange Heißperioden im Sommer können die Grundwasserstände durch hohe Entnahmen weiter sinken Optionen/Maßnahmen • Eine Niedrigwasseraufhöhung der Gewässer kann aus der Grundwasserbewirtschaftung kann aus der Grundwasserbewirtschaftung und ggf. der Regenwasserbewirtschaftung erfolgen. • Das Problem: Bei niedrigen Grundwasserständen ist auch nur eine eingeschränkte Grundwasser‐ bewirtschaftung erforderlich und Regenwasser steht nicht immer zur Verfügung. Bei ökologisch sensiblen Gewässern kann eine Speicherbewirtschaftung und die p g Direkteinleitung von Trinkwasser sinnvoll sein. Wirkpfade • Absenkung des GW‐Spiegels • Nutzungskonkurrenzen: Trinkwassergewinnung/Landwirtschaft/ / / Wirtschaft/Ökologie • ökologische Schäden in den renaturierten Gewässern 19 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) 4. Der Weg zur d dynaklim‐Roadmap kli d 2012 Das Roadmap‐Konzept im Überblick Roadmap 2020 Was ist die dynaklim‐Roadmap „Regionale Klimaanpassung“? dynaklim‐ Netzwerk Regionale Klimaanpassungsstrategie RM 2020 ist ein Handlungs‐ und Entwicklungsprogramm der Region für die regions‐ übergreifende Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels mündet in einem Fahrplan mit ➡ konkreten Zielen, ➡ Zeitfenstern/ Meilensteinen, ➡ Zuständigkeiten, ➡ Maßnahmenkatalog und M ß h k l d ➡ Ressourcenbedarf zur Umsetzung der regionalen Klimaanpassungsstrategie. Weitere Information über die RM 2020 enthält unsere RM‐Broschüre (=> www.dynaklim.de) www.dynaklim.de 20 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Das Format der RM 2012: das Roadmap Modul das Aktionsfeld das Klimawandel‐Szenario • Akteure • Wissen • Ziele • Klimaaktivitäten • • • • die Klimaanpassungspfade Szenarien Chancen/Risiken Anpassungsbedarf Leitbild • • • Anpassungspfade Anpassungsinnovationen Ressourcen& Kompetenzen Roadmap Modul < Bereich > 2012 Strategien Agenda Capacity‐Building Maßnahmen + Fahrplan Ressourcen/Kompetenzen Pilotprojekte Fortschrittsreport: Kooperation&Governance Oberflächengewässer www.dynaklim.de Wasserwirtschaft Siedlungsentwässerung Wasserversorgung Fließgewässer Grundwasser © sfs Der „Betrachtungszeitraum“ für alle Zielsetzungen und Maßnahmen Roadmap 2020 dynaklim‐ Netzwerk Regionale Klimaanpassungsstrategie Kontinuierliche Umsetzung Ziel: alle Systeme klimarobust bis 2050 und alle Maßnahmen dann (noch) wirksam Kontinuierliche Bearbeitung der R d Roadmap 2020 d U 2020 und Umsetzung t von abgestimmten Maßnahmen (z.B. No‐regret‐Maßnahmen) 2009 2014 2020 2050 www.dynaklim.de 21 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Definition des „Aktionsfelds“: Die Handlungsfelder der RM 2020 Roadmap 2020 Relevante Handlungsfelder der regionalen Klimaanpassung (Roadmap 2020) für die Emscher‐Lippe‐Region Lebensmittel‐ industrie, Ernährung Energie‐ und Entsorgungs‐ wirtschaft Land‐ und Forstwirt‐ schaft, Bodenschutz IIndustrie d ti und Gewerbe Verkehr, Mobilität, Logistik Finanz‐ und Versicherungs‐ wirtschaft Regionaler Wasserhaushalt und ‐infrastruktur, Stadtklima Gefahrenabwehr, Umweltschutz Politik und Verwaltung Stadt‐ und Regional‐ planung Regionale Klimaanpassungsstrategie Bauen, Immobilien Klimafokussierte Wirtschafts‐ entwicklung Menschliche Gesundheit, Umweltmedizin dynaklim‐ Netzwerk Biologische Vielfalt, Naturschutz Tourismus, Erholung, Freizeitwirtschaft www.dynaklim.de Die wichtigsten Stationen zur Roadmap 2012 Steuerungs‐ gruppe Steuerungs‐ gruppe 18.04.12 01.10.12 Vorstellung Wasser‐Szenarien Entwurf der Roadmap 2012 Entwurf eines Leitbildes für die regionale Klima regionale Klima‐ anpassung Präsentation, Plausibilitäts‐ check und check und letzte Hinweise Aufbereitung, Zusammenführung (intern) regionaler Leitbilder, Strategien und Ziele Wasser Plattform Szenario‐ Workshop 28.02.12 (60 TN) 26.04.12 (15 TN) Wasserfachleute der NwP (PP + KoopP) ErgebnisV ww. H‐Bereiche (intern) Klimafolgen, Wasserszenarien, Handlungs‐ strategien Wasser‐Szenarien Szenarien (Leitbilder, Ziele, H‐Strategien) in Rastern (Leitfaden FC/ BC) Komplettierung u. Abstimmung zwischen den ww. Handlungs‐ bereichen Forecasting/Backcasting www.dynaklim.de Grundwasser, Oberflächengewässer, Trinkwasser, Siedlungsentwässerung Experten Delphi erste Runde Juni 2012 Plattform Politik, Planung, Verwaltung Forecasting/ Backcasting Abschluss 2012 23.05.12 (40 TN) 25. 06.12 (40 TN) 4. Vernetzungs‐ Workshop 26.09.12 (65 TN) Projektbearbeiter aller Disziplinen dynaklim intern PPV + Gäste aus ZG und Wirtschaft Wasserfachleute des dynaklim‐ Netzwerkes Wasser‐Szenarien, Ziele/ Optionen und Handlungs‐ strategien Leitbilder, Szena‐ rien, Handlungs‐ strategien Entwurf der Roadmap 2012 im Blick von Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Gesellschaft ‐> Abstimmungen im Netzwerk für den Entwurf der Roadmap 2012 Präsentation, Verfeinerung , und Konsens ‐ Bildung Forecasting/ Backcasting Entwurf Roadmap 2012 Plausibilitätscheck, Verfeinerung, Synergien/ Konflikte, Abschluss Finalisierung + Vorbereit. fürs dynSymp2012 dynaklim‐ Symposium 2012 14.11.2012 (ca. 260 TN) Präsentation Arbeitsversion der Roadmap 2012 Ergebnis, Prozess und Perspektiven Diskussion der Pilotprojekte in Sessions Vorstellung der Szenarien in den Themeninseln Blickwinkel der Akteure für die Weiter‐ entwicklung im Raumgespräch Entwurf der Roadmap 2012 Präsentation + Diskussion 22 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Die dynaklim‐Pilotprojekte – Orte für komplexere Innovationen • Inter‐/ transdisziplinäre Anwendung und Umsetzung des Wissens vor Ort Wasser im Dialog Anpassung an den Anpassung an den Klimawandel in OB WSSE mit NBK • exemplarische Erprobung von Lösungen mit Vorbildcharakter • sichtbare Entwicklungsimpulse • Nutzen für die Praxispartner Wassersensible Stadtentwicklung (WSSE) mit Niederschlagswasserbeseitigungskonzept WSSE Sichere Wasserversorgung im Klimawandel ADAPTUS – Selbstcheck für Unternehmen Über 55 Partner im dynaklim‐Netzwerk beteiligen sich bereits ! 23 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) 5. Der Leitfaden zur Erarbeitung der Roadmap 2012 der Roadmap (Betroffenheiten, Wirkungen und Akteure; Potenziale, Handlungsoptionen, Ziele und Maßnahmen der Anpassung; Capacity‐Building und Störfaktoren) Handlungsfelder Klimaangepasste nachhaltige Entwicklung regionaler Wasserkreisläufe 1 ° Grundwasser 2 ° Oberflächengewässer Wasserversorgung Siedlungsent -wässerung Stadtklima Mögliche Unterbereiche der wasserwirtschaftlichen Handlungsbereiche Leitfragen Big 5 Parameter, Normen Kommentar, Memos Welche Wirkfaktoren führen zu welchen Auswirkungen? Folgen des Klimawandels Exposition Welche Klimafolgen sind zentral? Welchen Wirkfaktoren ist das Handlungsfeld – wie stark – ausgesetzt? Sensitivität Welche Systemveränderungen, welche Risiken und Chancen bestehen ohne pro-aktive Anpassung? 24 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Leitfragen Big 5 Parameter, Normen Kommentar, Memos Big 5 Parameter, Normen Kommentar, Memos Welche Wirkzusammenhänge, Wechsel- und Nebenwirkungen bestehen zu anderen Expositionen/ Klimafolgen? Wirkpfade Folge eszenarien des Klimawandels Welchen W l h Einfluss Ei fl haben nichtklimabedingte Trends (Strukturwandel, Demographie, Stadtentwicklung)? Welche ökologischen, ökonomischen, sozialen wie rechtlich-politischen Folgewirkungen sind vorhersehbar? Betroffenheit Welche Risiken, welche Chancen? Wie sind diese auf einer 5er-Skala zu bewerten? Leitfragen Welche Akteure sind – wie stark – betroffen? Folge eszenarien des Klimawandels StakeholderSpektrum Welche (impliziten) Anpassungskapazitäten sind vorhanden, aufgebaut? Anpassungspotenzial „Wissen, Wollen, Können, Dürfen, Müssen“: Welche (impliziten) Anpassungskapazitäten sind vorhanden, aufgebaut? Welche Stärken, Schwächen? 25 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Leitfragen Strategien der Klimaanpassung Handlungsoptionen der Klimaanpassung Big 5 Parameter, Normen Kommentar, Memos Big 5 Parameter, Normen Kommentar, Memos Welche Optionen bestehen im Spektrum: „Ausweichen, Hinnehmen, Sensitivität verringern, Schadenspotenzial reduzieren, Anpassungsinnovationen entwickeln.“ Welche regionalen Entwicklungsziele sind zu beachten? Ziele der Klima Klimaanpassung Welche Differenzen, Synergien und Prioritäten bestehen zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen sowie zwischen sicherheitstechnischen, fiskalpolitischen, wasserund planungsrechtlichen Zielen? Welche Prioritäten bestehen hinsichtlich des Anpassungsniveaus: maximal, status-quo-Erhalt, no regret, risk as low as reasonably practical? Strategien der Klimaanpassung Leitfragen SWOT der Klimaanpassung Wie können Chancen und Risiken des Klimawandels mit Stärken und Schwächen des vorhandenen Klimaanpassungspotenzials kombiniert werden? Anpassungsmaßnahmen Welche Maßnahmen ergeben sich aus dem Abgleich von möglichen Handlungsoptionen, Zielprioritäten und SWOT? Welche zeitlichen Prioritäten und Entwicklungsschritte sind möglich? Capacity Building Welche Ressourcen und Kompetenzen sind erforderlich zur Realisierung der Anpassungsmaßnahmen? Welche rechtlichen und politischen Neuerungen sind hierfür erforderlich? Störfaktoren, Stolpersteine Mit welchen Hindernissen und Blockaden ist bei der Realisierung der Anpassungsmaßnahmen zu rechnen? Welche unwahrscheinlichen Ereignisse könnten sie be- oder verhindern? 26 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) 6. Die dynaklim 6. Die dynaklim‐Szenarien Szenarien im Detail dynaklim‐Szenarien: Grundlagen der Roadmap‐Arbeit Aus einer Vielzahl von Szenarien‐ Kombinationen wurden fünf ausgewählt und beschrieben: Sozio‐ökonomische Szenarien → Trendmäßige Entwicklung klimafreundliche Prosperität Der moderate Wandel der ELR Attraktives Leben in einer wettbewerbs‐ fähigen ELR Klimawandel‐Szenarien ↓ Klimawandel‐Trend CLM‐Läufe 1, 2 Trockener und heißer Sommer Nasser Winter Vermehrte Starkniederschläge Plötzlich Chaos in der ELR ‐ alles im Griff! Schwierigkeiten im Strukturwandel Die ELR ist heiß und unerträglich Land unter in der ELR! www.dynaklim.de ausführliche Publikation unter www.dynaklim.de, Grafiken: FiW, RUFIS 27 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Der moderate Wandel der Emscher‐Lippe‐Region Trendmäßige Entwicklung • Temperaturzunahmen : +1,0 ⁰C ; Spanne: 0,5 – 1,5 ⁰C • Zunahme der Jahresniederschläge um 4 %, im Sommer geringer im Sommer geringer • Anstieg der Niederschlagshöhen von Starkregen um 10 %; Niederschläge mit T = 100 Jahren in Zukunft T= 50 Jahre • Erhöhung kleiner Starkregen (N ≥ 20 mm/d) von heute 3 bis 4‐mal im Jahr auf künftig 4 bis 5‐mal im Jahr • Bevölkerungsrückgang von 2007 bis 2030 um 8,5% • Spezifischer Wasserverbrauch der Haushalte sinkt um 3,1 % • Rückgang der Beschäftigten:‐13,1% Rückgang der Beschäftigten: 13 1% • Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau und Schrumpfung des verarbeitenden Gewerbes (Anteil an allen Beschäftigten sinkt von 21,2% [2007] auf 17,0% [2030]) • weitere Wirtschaftsentwicklung: relative Stärkung des Dienstleistungsgewerbes (moderat sinkende Beschäftigtenzahl um 8,4% von 2007 bis 2030) Attraktives Leben in einer wettbewerbsfähigen Emscher‐Lippe‐Region Klimawandeltrend und klimafreundliche Prosperität • Klimawandeltrend (siehe vorherige Folie) • Bevölkerungsrückgang von 2007 bis 2030 um 4,9% Bevölkerungsrückgang von 2007 bis 2030 um 4,9% • Anteil der nicht beschäftigten Erwerbsfähigen sinkt um 5%‐Punkte; Anzahl der Beschäftigten steigt leicht um 0,4% • Umsetzung des Regionalplans des RVR – Stärkung des industriellen Kerns • Ausstieg Steinkohleförderung • Anteil der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe steigt um 0,9%‐Punkte bis 2030 • Zukunftsvereinbarung Regenwasser wird erfolgreich umgesetzt und auf das Lippegebiet ausgeweitet Versiegelungsgrad im Bestand geht übergreifend um 15% zurück ausgeweitet, Versiegelungsgrad im Bestand geht übergreifend um 15% zurück • Umstellung in vielen Gebieten von Misch‐ auf Trennsystem, Regenwassernutzung • Städtebauliche Maßnahmen zur wassersensiblen Entwicklung wurden umgesetzt • Häuserwände / Dächer wurden begrünt, Freiflächen zum Gemüseanbau für umsonst freigegeben – ländliches Feeling in der Innenstadt 28 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Die Emscher‐Lippe‐Region ist heiß und unerträglich! Trockene und heiße Sommer und Schwierigkeiten im Strukturwandel • Trockener Winter und Frühling mit 40 mm N pro Monat; im Mai, Juni und Juli fallen i. M. nur 27 mm N pro Monat • Sommerlicher Charakter bereits im Frühling • Im Zeitraum von 97 Tagen werden 57 Sommertage und 39 Heiße Tage gemessen, 15 Tage sind mit Maximaltemperaturen von mehr als 35 ⁰C sogar extrem heiß • Rückgang der Bevölkerungszahl von 2007 bis 2030 um 12,2% • Anstieg der nicht beschäftigten Erwerbsfähigen um 5%‐Punkte, Rückgang der Beschäftigtenzahl (‐25,9% von 2007 bis 2030) • die Siedlungs‐ und Verkehrsfläche bleibt konstant, keine weitere Entsiegelung und Versickerung von Regenwasser • Vermehrt Hitzetote innerhalb der älteren Bevölkerung in den Innenstädten • Nutzungskonkurrenzen an der Lippe verschärfen sich dramatisch • Abwasser bleibt in den Kanälen stehen – mehr Geruch und Ungeziefer • Trinkwasserqualität verschlechtert sich Land unter in der Emscher‐Lippe‐Region! Nasse Winter und Schwierigkeiten im Strukturwandel • November bis Januar extrem nass und mild ((Gesamtsumme Niederschlag etwa 420 mm) g ) • Tagelang andauernde und teils ergiebige Niederschläge in Form von Regen • Sehr hoher Grundwasserstand und winterliche Hochwässer, Überschwemmungen, Kanäle randvoll – Überflutungsfolge von Mischwasser • Vermehrt vollgelaufene Keller aufgrund überdurchschnittlicher Starkregen • Überflutete Häuser in bebauten Auenlandschaften und in direkter Flussnähe aufgrund winterlicher Hochwässer • eingeschränkte Versorgung, Verkehrswege überflutet eingeschränkte Versorgung, Verkehrswege überflutet • sozio‐ökonomische Szenarien wie unter „heiß und unerträglich“ • Kanalsanierung nicht 100 % umgesetzt, viel Fremdwasser, kann Grundwasserproblematik aber nicht abdämpfen – kein Geld für Drainageleitungen, viele Keller sind geflutet • Deindustrialisierung / vermehrte Altlasten – erhöhte Regenwasser‐Schmutzfrachten 29 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) Plötzlich Chaos in der Emscher‐Lippe‐Region – aber alles im Griff! Vermehrte Starkniederschläge und klimafreundliche Prosperität • Starkregenereignisse (N ≥ 20 mm/d) heute 3‐4 mal im Jahr – in diesem Jahr doppelt so viele • Ereignisse Ereignisse, die sonst extrem selten auftreten die sonst extrem selten auftreten (N ≥ 50 mm/d) treten in diesem Jahr 2‐mal auf • Extremereignis im Juli: es fallen großflächig innerhalb weniger Stunden 80 mm N • Überlastungen des Kanalnetzes, Bäche und Flüsse führen Hochwässer • Aber Region hat aus dynaklim gelernt – die Konjunktur ist gut und Maßnahmen und Konzepte, die im dynaklim‐Projekt entwickelt wurden, wurden in den Städten der Region umfassend umgesetzt • Überflutungen Überflutungen können gezielt geleitet und gesammelt werden, Schäden sind gering können gezielt geleitet und gesammelt werden, Schäden sind gering Feuerwehr ist zeitnah durch Überflutungs‐Leitsystem vor Ort • Überschwemmungen aus Bächen und Flüssen können durch komplette Renaturierung und Auenbildung und weiteren technischen Hochwasserschutzmaßnahmen an der Emscher, seinen Zuflüsse und im Lippeeinzugsgebiet abgepuffert werden • Wasserwerke hochwassersicher, Trinkwasseraufbereitung und –verteilung abgesichert 30 Roadmap 2012 (Arbeitsversion) 7. Das Roadmap‐Redaktionsteam TU Dortmund Sozialforschungsstelle Forschungsinstitut für Wasser‐ und Abfall‐ wirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e.V. Jürgen Schultze/Martin Birke Ergebnisverantwortliche RM 2020 Jens U. Hasse Gesamtkoordinator dynaklim Evinger Platz 17 ∙ 44339 Dortmund Tel.: 0231/8596‐245 schultze@sfs‐dortmund.de www.sfs‐dortmund.de Kackertstr. 15‐17 ∙ 52056 Aachen Tel.: 0241/80‐26821 [email protected]‐aachen.de www.fiw.rwth‐aachen.de www.dynaklim.de 31 Haben Sie Fragen zu dynaklim? Sprechen Sie uns an. Projektbüro dynaklim Mozartstraße 4, 45128 Essen Tel.: +49 (0)201 104 - 33 38 www.dynaklim.de