1 Herz Muskel der kontinuierlich funktioniert Funktionelle Einheiten

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Herz
Muskel der kontinuierlich funktioniert
Funktionelle Einheiten: Schrittmachersystem
Überleitungssystem
Myocard
Sinusknoten im rechten Vorhof
RechterVorhof
Sunusknoten
Atrioventrikularknoten
nach Atwood, Abb. 7.7A
linker Vorhof
ist der primäre Schrittmacher,
erzeugt die Sponatanaktivität.
Vorhofmyokard
Kammermyokard
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Aktionspotentiale werden über
Muskelzellen, die mit gap
junctions verbunden sind, zum
sekundären Schrittmacher
(Atrioventriklarknoten)
übertragen und weiter zu den
restliche Muskelzellen
1
Ruhepotential der Zellen ist etwa -70mV,
in Atrioventrikularzellen -90mV
wenn depolarisiert (auf -70mV), beginnt ein Aktionspotential
(etwas anders als bei Nervenzellen)
Aufstrich und initialer Gipfel
Abb. 7.7B Atwood
durch schnellen Na+
Einstrom.
Im Plateau: Na+ Leitfähigkeit
klein, Spannungsabhängige
Ca++ Kanäle offen, K+ Kanäle
(in Ruhe offen) sind auch
geschlossen.
Repolarisationsphase: Ca++
Leitfähigkeit nimmt ab, K+
Kanäle öffnen. Erst dann
wieder Na Kanäle “bereit”
----> lange Refraktärphase (Herz ist
unerregbar),
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-----> limitiert Herzschlagfrequenz
1
Falls Herz isoliert ist, z.B. vom Tier entfernt und in einer geeigneten
Lösung ----> Herz schlägt spontan weiter.
Sinus Knoten ist ein “free running relaxation oszyllator”
Nachdem
Ruhepotential wieder
hergestellt ist,
beginnt langsame
Depolaristion (durch
langsamen Einstrom
von Na+ und Ca++).
Wenn die Schwelle
erreicth ist:
Atwood Abb 7.7C
Aktionspotential.
Herzfrequenz ist durch die Repolarisations- und
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Depolarisationgeschwindigkeit
bestimmt.
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Frequenz des Feuerns des Sinusknotens kann durch sympatische
Innervation (Norepinephrin als Transmitter) beschleunigt und
durch parasympathische Innervation (Acetycholin als Transmitter)
verlangsamt werden.
Wenn des Sinusknoten “feuert”, geht ein Aktionspotential durch
beide Vorhöfe. Zuerst Vorhof “geleert”.
Atrium und Ventrikel sind durch fasriges Gewebe getrennt,
darüber keine Übertragung außer über Atrioventrikularknoten.
Vom Atriovertrikularknoten geht rasche Fortleitung über
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spezialisiert Muskelzellen:
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His Bündel
rechter und linker Tawara Schenkel
Purkinje Fasern
Muskel in der Herzkammer werden in gewisser Reihenfolge
depolarisiert:
Ausbreitung der Aktionspotentiale ist verzögert.
Nötig für die geordnete Kontraktion des Herzens.
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Geordnete Bildung und Ausbreitung der Erregung ist wichtig für
Pumpfunktion des Herzens.
Kann durch elektrischen Reiz (Stromunfall oder krankhafte Zustände
des Herzens) gestört werden:
Unkoordinierte Kontraktion des Herzens: Flimmern
Eine Erregung kann sich erneuern und auf benachbarte Zellen
ausbreiten. Dann unkoordinierte Kontraktion.
Falls Strom durch das Herz fließt: Alle Fasern kontrahieren
gleichzeitig, danach unkoordinierte Kontraktion.
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3
Atwood, Abb 7.7B
Während der absoluten
Refraktärperiode ist keine
Erregung des Herzens
möglich.
Vom Blitz getroffene
überleben wenn in der
nicht vulnerablen Phase:
eventuelle Verbrennungen
Wenn Stronfluß in der vulnerablen Phase oder langanhaltend:
Flimmern.
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Flimmern kann in vielen Fällen gestoppt werden: Defibrillator
Defibrillator: Flimmern abstellbar, wenn I > 10A über den Körper.
Alle Muskelfasern kontrahieren bei Stromfluß gleichzeitig
----> erholen sich gleichzeitig
----> danach üblicherweise normale Kontraktion
Kondensator auf 3 kV aufgeladen, großflächige Elektroden (zur
Vermeidung von Verbrennungen,
Strompuls von ca 60A.
Schutz des Personals!!
Strompuls sollte in der
absoluten Refraktärhase erfolgen
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Stromfluß über den Körper: Bei Berührung von spannungsführenden
Teilen: Strom fließt duch den Körper, durch Blutgefäße, Herz,
Muskel.
Wirkungen
Ieff
Einwirkungsdauer
0 …1 mA unkritisch
1-15 mA unkritisch
15-30 mA
Minuten
Physiologische Wirkung
nicht oder kaum bemerkbar
schmerzhafte Wirkung aus Muskel
Finger und Arme. Bis zur
Krampfschwelle. Lösen von umfaßten
Objekten nicht möglich.
krampfhaftes Zusammenziehen der
Arme/Hände/Finger, Atembeschwerden. Blutdrucksteigerung,
Grenze der Erträglichkeit.
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Ieff
30-40mA
Einwirkungsdauer
Sekunden …
Minuten
50-500mA < 1 Herzperiode
> 1 Herzperiode
0.5 A
< 1 Herzperode
> 1 Herzperode
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Physiologische Wirkung
Unregelmäßiger Herzschlag,
Steigerung des Blutdrucks, Starke
Krampfwirkung, Bewußtlosigkeit
Bei langer Einwirkung
im oberen Bereich ---->Flimmern
Schock, kein Flimmern
Flimmern, Strommarken,
bewußtlos
in vulnerablen Phase: Flimmern
bewußtlos, Strommarken
bewußtlos, Strommarken
Verbrennungen,
reversibler Herzstillstand
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Bereich der elektischen Defibrillation
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Flimmergrenze auch von Strombahn abhängig:
Flimmergrenze
50 mA
60 mA
70 mA
120 mA
160 mA
>400 mA
Stromfluß
linke Hand - Brust
rechte Hand - Brust
linke Hand, linker Fuß
linke Hand - Rücken
Hände Rücken
rechte HAnd - Hals
Loslaßschwelle (let go) ca 20 mA, Flimmerschwelle 50 mA
Stromfluß über den Körper aufgrund des Ohmschen Gesetzes U = R . I
Hautwiderstand von Berührungsfläche und Feuchtegehalt der Haut
abhängig: R = 2000Ω (trocken) bzw. 1000Ω (feucht) bei 90 cm2
Berührungsfläche. Viel weniger Bioelektr5
bei großer Fläche (Badewanne) 11
Stromfluß über den Körper:
Für Stromfluß Berühren beider Leiter nötig (Vogel auf Draht nicht
gefährdet)
Technischer Wechselstrom: Ein Pol der Spannungsquelle mit Erde
verbunden (Neutralleiter). Der(die) andere(n) Pol(e) 230 V gegen
Erde.
Geerdet weil besser definiert als undefiniert geeredet (Erdung hilft
Defekte erkennen (z.B. FI).
Über die Füße fast immer Kontakt zur Erde gegeben ---> Berühren
eines Pols ist schon gefährlich.
Körper ist guter Leiter, da zu 70% aus Flüssigkeit.
Großer Widerstand nur am Übergang durch die Haut.
----> Großer Spannungsabfall in der Haut.
Da U = R.I und P = U.I ---> P =Bioelektr5
R.I2. “Strommarken”
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Bei 230V: I = 230 V / 2000Ω = 115 mA,
feuchte Hände: 230 V / 1000 Ω = 230 mA,
Stromfluß kann daher lebensgefährlich sein
Stromfluß von < 50 mA bei U = 60 V (Berührungsspannung)
Daher: Falls Spannung > 60V:
Verhinderung des Stromflusses über den Körper:
•Isolation aller spannungsführender Teile (Kabel, Stecker, ... )
•Schutzerdung: Gehäuse eines Gerätes ist geerdet (Mit dem
Schutzleiter verbunden)
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Gehäuse
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beschädigtes Gerät.
Draht berührt Gehäuse
P
Mp
Mensch berührt Gehäuse
Strom zwischen P und Mp
fließt über Mensch und Erde
Erdung
Erde
Abhilfe: Gehäuse wird mit
Erde verbunden. ---->
Schutzerden: Gehäuse hat
selbes Potential wie Erde
Gehäuse
P
Mp
Erdung
Strom fließt über die Erde statt
über den Menschen
Erde
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Steckdose hat Schutzleiterkontakt
Farbe für Schutzleiter: Grün-gelb
Problem mit Erdungswiderstand
Falls Erdungswiderstand 10Ω ist bei
16A die Berührungsspannung 160V
•Schutzisolation. Gerät hat zusätzlich zur Betriebsisolation
zweite Isolation (z.B. Kunststoffgehäuse), die im
Beschädigungsfall wirkt. Dann kein Schutzleiter, Stecker fix am
Kabel. Symbol am Gerät:
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• Fehlstromschutzschaltung
Abb. 21.3 Biologische Physik
Gerät A (in Ordnung): Zufließender und abfließender Strom gleich
Gerät B (defekt): Abfließender Strom kleiner, da ein Teil über
Menschen abfließt. I1+I3 < I1Bioelektr5
+I4, es fehlt etwas: Fehlstrom IF 16
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Fehlstrom ist sicheres Zeichen für defektes Gerät, bzw. Stromfluß
über Person.
Fehlstrom erkennbar mit Summentransformator
Falls I1 = I2, Magnetfelder
heben sich auf, Usek = 0
I1
Usek
I2
Bei Fehlstrom I1 = I2 ---->
Usek = 0,
Abschaltmechanismus trennt
Verbindung
Abb. 21.4 Biologische Physik
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•Schutztrennung: Ungeerdete Stromversorgung über
1:1 Transformator direkt beim Verbraucher (z.B. Rasiersteckdose)
----> einseitiges Berühren ungefährlich
(Schutztrennung auch bei Sicherheitsklasse 2E Räumen)
• Kleinspannungen. Stomfluß auch bei Berühren zweier Pole
ungefährlich: 42 V, 24V (Kinderspielzeug)
• Sonderregelungen:
• Badezimmer: kein Steckdosen im Gefahrenbereich
•Potentialausgleich (alle leitenden Teile miteinander verbunden)
•Stall: Gitter im Boden.
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Sicherer Einsatz von elektrischen Geräten in der Medizin
Sicherheitsklasse 1 : FI für 30 mA,
Potentialausgleich zwischen leitenden Teilen und Erde (PE)
(Bettenraum, Physioterapie, Hydrotherapie, radiologische
Diagnostik, Endospkopie, Angiographie, Intensivuntersuchung:
Ohne chirurgisches Einbringen von Geräteteilen,
Ambulante Chirurgie, ohne Eingriffe in innere Organe)
Berührungsspannung < 24V
Sicherheitsklasse 1E : FI für 30 mA,
Potentialausgleich zwischen leitenden Teilen und Erde (PE),
Ersatzstromversorgung.
(Endospopie, Angiographie, Intensivuntersuchung,
Entbindungsräume:chirurgisches Einbringen von Geräteteilen,
große Chirurgie, Eingriffe in innere Organe)
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Berührungspannung < 24V
Sicherheitsklasse 2E : FI für 30 mA,
Potentialausgleich zwischen leitenden Teilen und Erde (PE),
Ersatzstromversorgung. elektrisch schwebenden Netz
(Trenntransformator)
(Operationsräume, -nebenräume, chirurgische Ambulanzen,
Intensivüberwachung, Herzkatheterräume,
klinische Entbidnungsräume
chirurgisches Einbringen von Geräteteilen,
große Chirurgie, Eingriffe am Herzen, Erhaltung der Lebensfunktionen mit Elektromedizinischen Geräten)
Berührungsspannungen < 10 mV
Geringe Berührungsspannung, da z.B. bei einem Herzkatheter der
interkardiale Grenzwert bei 10µA liegt. (10-30µA lösen Flimmern
aus)
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Herzschrittmacher
Bei Störungen des Herzrythmus: Sinusknoten oder
Atrioventrikularknoten funktionieren nicht:
daher Reizleitungen zum Herzmuskel, die Spannungsiumpulse
aussenden und das regelmäßige Schlagen des Herzens stimulieren.
Elektrode wird ins Herz eingesetzt und ersetzt oder unerstützt den
herzeigenen Schrittmacher.
Es gibt etwa 250 Typen von Herzschrittmachern.
Das Gerät wird im Schlüsselbeinbereich oder im Bauch implantiert.
Festfrequenter Schrittmacher: ältester Typ. erzeugt konstante
Pulsfreqeunz, kann nur verwendet werden, wenn AV Knoten total
geblockt.
Gefahr: Interferenz zwischen künstlichem Reiz und normal
geleiteter Erregung.
Dann eventuell Reiz vom Schrittmacher in der vulnerablen Phase.
Keine Anpassung an den Bedarf:
z.B. Stiegensteigen
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Kammergesteuerter Schrittmacher
Schrittmacher erkennt und verabeitet das Eintreten einer natürlichen
Kammererregung.
Falls Erregung da: kein Puls oder Puls in der Refraktärphase
Vorhofgesteuerter Schrittmacher
Falls Sinusrythmus intakt: Spannung der Vorhofaktivität wird mit
Elektrode detektiert, Schrittmacher sendet mit der entsprechenden
Verzögerung Impuls zur Kammer.
Dadurch Anpassung an die physiologischen Gegebenheiten.
Frequenzänderungen bei Bedarf etc.
Generelles Prinzip: Demand Herzschrittmacher:
Herzaktivität wird überwacht, nur wenn länger als vorgegebene
Toleranzzeit ausbleibt ------> Impulse der Herzschrittmachers.
(spart Batterie)
außerdem:
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Schrittmacher und Patient “lernen” miteinander unzugehen
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Falls Störung detektiert: Schrittmacher schaltet auf Festfrequenz um.
Störung von Herzschrittmachern:
Mikrowellen,
Radar hoher Energie,
Starke Magnetfelder (z.B. Diebstahlsicherung in Kaufhaus),
Berührung geladener Gegenstände oder Entladung
einer aufgeladenen Person
(meist nur ein extra Herzschlag)
Aktionspotential (und auch Ruhepotential) jeder Muskelzelle ruft
ein elektrisches Feld hervor. Da die einzelnen Muskel des Herzens
nacheinander erregt werden ändert ich die Stärke und die Richtung
des Feldes.
----> Von Außen meßbar: Elektrokardiagramm
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Nochmals: Herzschlag:
Herz schematisch
R.A. right atrium -- rechter Vorhof
L.A. linker Vorhof
R.V. right ventricle
Elektrisches Feld zwischen polarisiertem
und nicht polarisierten Teil des Herzmuskels
Erregungsvekor zeigt von depolarisiert nach
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polarisiert
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Beginn der Depolarisation in
Vorhof in der Nähe des
Sinusknotens
Großteil des Vorhofes ist
depolarisiert
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Beginn der Depolarisation
im Ventrikel
Vorhof ist ganz depolarisiert,
Weiterleitung nur über dem
Atriovertrikularknoten (noch
nicht erfolgt) ---> kein E-Feld
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Depolarisation beginnt an
mehreren Stellen
Depolarisation weit fortgeschritten
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Depolarisation fest beendet
Erregungsvektorvektor ändert seine Richtung
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Erregungsvektor ändert sich ständig (Richtung und Betrag)
Beginn der Depolarisation im Atrium
Depolarisation zu 2/3 fortgeschritten
Depolarisation Atrium beendet
Beginn Depolarisation Ventrikel
weitere Depolarisation Ventrikel
Ventrikel größtenteils depolarisiert
Ventrikel fast ganz depolarisiert
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Ventrikel ganz
depolarisert
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Analog bei der anschließenden Polarisation
Zwischen zwei Punkten des Körpers ist eine Spannung
meßbar, die als Projektion des Aktivitätsvektors auf die
Verbindungslinie aufgefaßt werden kann
-----> positive und negative Spannungen
Spannungen sind nicht sehr groß, müssen daher verstärkt werden.
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Zuvor: Verstärker. Rechenverstärker (operational amplifier):
ist Differezverstärker
+
Eingang
Ausgang
–
Nicht invertierender
Eingang (+). Positive
Spannung wird verstärkt
und kommt als positive
Spannung am Ausgang
Invertierender Eingang (–) ruft verstärkte negative Spannung am
Ausgang hervor.
Falls an beide Eingänge Spannung: Ausgang gibt verstärkte
Diffferezspannung.
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Rechenverstärker haben üblicherweise sehr hohe Verstärkung,
praktisch unendlich.
Mit Gegenkopplung kann Verstärkung auf einen fixen Wert
eingestelt werden
Ue
+
99 kΩ
Wegen der hohen
Verstärkung muß die
Differenz zwischen
invertierenden und nicht
invertierenden Eingang
Null sein
1 kΩ
D.h.
Ua.1 kΩ /(99kΩ + 1kΩ) = Ue
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------> Ua=100Ue
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----> 100 fache Verstärkung
Ua
–
0V
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Signale von medizinischen Geräten, z.B. EKG sind verrauscht
verrauschtes Signal
Nutzsignal
Nutzssignal kann durch ein Tiefpaßfilter erhalten werden.
einfachstes Filter:
Ue
R
C
Ua
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EKG Ableitungen:Gute Info: education.med.nyu.edu/courses/courseware/ekg
www.m-ww.de/enzyklopädien/diagnosen-therapien/ekg.html
Durch Elektroden an der Hautoberfläche.
Je nach Position der Elektroden verschiedene Spannungen
Einthofen: Elektroden an den Extremitäten
I
II
III
www.m-ww.de/enzyklopädien/diagnosen-therapien/ekg.html
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Ableitung nach Goldberger
www.m-ww.de/enzyklopädien/diagnosen-therapien/ekg.html
Ableitung nach Wilson (zweiter
Eingang im Verstärker ist
Mittelwert aus Armen und
linkem Bein
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Spannung
R-Zacke
1mV
Q-Zacke
P-Welle
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S-Zacke
T- Welle U-Welle
Zeit
PQ Dauer
ST-Strecke
Bezeichnungen im EKG
QRS Komplex
QT Dauer
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P-Welle: kleine, positive, halbrunde Welle: Erregung der Vorhöfe.
Q-Zacke: klein, d.h. weder breit noch tief, erste negative Zacke nac
der P-Welle und dem Ende der PQ-Zeit dar. Die Q-Zacke bezeichne
den Beginn der Kammererregung.
R-Zacke: immer schmal und hoch. Ausdruck der Kammererregung
S-Zacke: klein. Ende der Kammererregung, Vorhof repolarisiert.
T-Welle: breit, groß und halbrund und stellt den ersten positiven
Ausschlag nach dem QRS-Komplex dar. Erregungsrückbildung, d.h
Repolarisation, der Kammern.
* U-Welle: sehr klein, positive, halbrund, nicht immer sichtbar.
Nachschwankungen der Kammererregungsrückbildung.
EKG charakteristisch für Herzerkrankungen
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www.m-ww.de/enzyklopädien/diagnosen-therapien/ekg.html
EKG nach Herzinfarkt
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Elektromyographie:
Zur Erinnerung: Muskel werden von Nerven über die motorische
Endplatte gesteuert. Es gibt also in den Muskel zeitlich veränderliche
Potentiale.
Kann z.B. mittels bipolaren Nadelelektroden gemessen werden.
Metallnadel Isolator
Feine Spitzen mit Platindrähten
Meist werden Aktionspotentiale einiger
motorischer Einheiten erfaßt.
Bei Ruhe oder geringer Willküranspannung; einige Aktionspotentiale
-200µV
20ms
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Starke willkürliche Anspannung:
Sehr viele Muskelzellen werden erregt.
Nervenleitungsgeschwindigkeit: durch Messung der
Zeitverzögerung bis zum Muskelaktionspotential .
Reiz
Reiz
Reiz
Muskelpotential
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M-Reflex
40
Nerv
20
H Reflex: Erregung sensorischer Nerven. Reflektorische
Aktivierung aus dem Rückenmark entspringender motorischer
Nerven (dauert ca 20 ms)
Mit Elektromyographie erkennbar: Erkrankungen der Muskel,
Entzündungen, Dystrophie, Störung der Innervation,
Nervenfunktionsprüfung, ….
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Elektroenzephalogramm EEG
Die elektrische Aktivität des Gehirns (etwa 1011 Neuronen)
erzeugt an der Kopfoberfläche niederfrequente nichtperiodische
Spannungsschwankungen.
Spannungen an Gehirnoberfläche im Bereich von mV.
Darüber Hirnhäute, Flüssigkeit, Knochen. ---> An der Kopfhaut
10-150µV.
Spannungsschwankungen kommen von:
•räumlich und zeitlich synchronisiert Aktivitäten in Nervenzellen
•Potentialschwankungen z.B. durch exzitatorische
postsynaptische Potentiale (EPSP),
•Hyperpolarisierende (inhibitorische postsynaptische) Potentiale
(IPSP)
•Spannungsschwankungen zwischen Hirnrinde und Tiefe
Die Aufzeichnung dieser Spannungsschwankung
----> Elektroencephalogramm. Bioelektr5
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Den Hirnwellen ist normalerweise eine schwankende
Gleichspannung überlagert, meistens herausgefiltert.
Wichtigste Information der Hirnwellen: Frequenz und
Amplitude.
α-Welle f = 8-12 Hz
1s
β-Welle f = 13 - 30 Hz
δ-Welle f = 3 … 3.5 Hz
Θ-Welle
f = 4…7 Hz
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Gehirn in Ruhe und Entspannung: Alpha-Wellen abgeleitet,
Amplitude der Spannungen kleiner als 50µV
Gehirn in Denkphase: Beta-Wellen,
Frequenz höher (ca. 14 - 32Hz) und Amplitude <30µV.
Schlaf: Delta-Wellen, große Amplituden (100 - 150µV)
Frequenzbereich von 1 - 4Hz.
Streß und psychische Störung: Theta-Wellen. Amplituden
von etwa 50 - 100µV und Frequenzen von 4 - 7Hz.
Ableitung der Potentiale: mit Elektroden am Kopf ( Punkte für
Elektroden sind international genormt)
Unipolar und bipolar möglich
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Unipolar, Ohr als
Referenzpunkt
Andere Variante:
Mittelwert aller
Spannungen als Referenz
Bipolar, Differenz zwischen
benachbarten Punkten
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üblicherweise weniger
Spannung
Aber: gute Lokalisierung der
Potentiale, jedoch
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großflächige Aktivitäten
nicht bemerkt
Da Spannung sehr klein:
viele Störsignale: gute Abschirmung des Raumes,
aber auch körpereigene Störungen:
Lidschlag, Augenbewegungen, Schwitzen, Pulswellen, EKG,
Muskelaktivität. EEG abhängig von Alter, Aktivitätszustand,
Sauerstoffbedarf, Blutzucker, pH Wert des Bluts.
Bei provozierten EEG Signalen: Mehrfachmessungen und Mittelwert,
um die evozierten Potentiale besser zu erkennen
Da EEG nur ein Summensignal ist kann keine Aussage über die
vielfätigen Gehirnfunktionen gemacht werden, aber:
Frequenz, Ort, Zeitfunktion, Reaktion auf Stimulation oder
Provokation geben wichtige Infos:
Linke und rechte Hirnhälfte müssen in Frequenz und Amplitude
+30% übereinstimmen (sonst pathologisch)
EEG sowohl mit als auch ohne Stimulus ist anders, wenn Tumor
oder Schlaganfall oder Blutung)
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Falls Rezeptor gereitzt wird: Verarbeitung der Reizmeldung im
Gehirn durch Potenialänderungen (evozierte Potentiale) meßbar.
Beispiel visuell evoziertes Potential VEP vom Schachbrettmuster
Abb. 6.57 Tritthart
Nach kurzem akustischem Reiz
EAEP (frühe akustisch evozierte
Potentiale).
Wahrnehmung sensibler Hautreize:
Somatosensorisch evozierte
Potentiale im Rückenmark und
Gehirn
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Weitere Möglichkeiten elektrische Potentiale aufzuzeichnen:
Elektroretinogramm (ERG):
Optische Achse und Achse, welche einen elektrischen Dipol
bildet, fallen zusammen.
Hinterer Augenpol (Netzhaut) ist dabei negativ gegen die
Hornhaut.
Potentialdifferenz bei Dunkeladaption etwa 6mV.
Bei einem Lichtreiz wird der hintere Augenpol sprunghaft
positiver.
Resultierende Spannungsschwankung ergibt das ERG.
Aufzeichnung mittels Haftschalenelektrode an der Hornhaut
und einer zweiten Elektrode an der Schläfe.
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Elektrookulogramm (EOG): Durch Änderung der
Blickrichtung bewegt sich auch der Augendipol,
----> im umgebenden Gewebe
Spannungsschwankungen.
Die elektrischen Signale werden an beiden Schläfen
abgeleitet.
Elektronystagmogramm (ENG): Die okulographische
Aufzeichnung der Zitterbewegungen des Auges.
Elektroneurogramm: Ableitung und Aufzeichnung von
elektrischen Aktivitäten verschiedener Nervengewebe.
Elektrodermatogramm: Aufzeichnungen der
Gleichspannungsschwankungen zwischen zwei Hautstellen
mit verschiedenen Feuchtigkeitsgraden.
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Elektroolfaktogramm: Im Riechepithel auftretende
Aktionsspannungen nach Reizung mit Duftstoffen werden
aufgezeichnet.
Elektroatriogramm: Aufzeichnung der vom Sinusknoten
ausgehenden Erregungswelle im Herzvorhof
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