WEGWEISER PSYCHOTHERAPIE DIE ANGEBOTE DER UPK BASEL IN KÜRZE THERAPIEN IM UNIVERSITÄREN UMFELD EDITORIAL LIEBE LESERINNEN UND LESER Wer an einer Grippe erkrankt, sucht seine Hausärztin oder seinen Hausarzt auf, und wer sich beim Kochen verbrennt, geht auf die Notfallstation. Wohin aber, wenn einem alles über den Kopf wächst ? Wenn der Stress im Büro so gross wird, dass man am ­l iebsten kündigen würde ? Genau wie körperliche Krankheiten gehören psychische Erkrankungen zum Leben und können alle treffen. Dennoch gibt es über psychische Krankheiten viele falsche Vorurteile – etwa, dass Betroffene selber schuld seien oder die Erkrankung Zeichen einer Schwäche sei. Aus Gründen wie diesen werden psychische Krankheiten oft spät oder gar nicht behandelt. Die Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel bieten eine umfassende Palette an Therapien an, die individuell abgestimmt werden. Als universitäre Kliniken nehmen sie eine Vorreiterrolle ein: Auf allen Abteilungen gibt es Psycho­t herapien nach neusten Erkenntnissen der Forschung. Als Gesundheitsdirektor des Kantons Basel-Stadt möchte ich Ihnen das vorliegende Büchlein ans Herz legen. Es soll Ihnen den Weg durch die psychotherapeutischen Angebote der UPK Basel weisen. Die Angebote sind nach Krankheitsbildern geordnet, um Ihnen einen einfachen Überblick zu verschaffen. Ob Sie selbst oder Personen aus Ihrer Familie oder Ihrem Freundeskreis an einer psychischen Belastung leiden: Nehmen Sie Hilfe in Anspruch – die UPK Basel sind mit der Zentralen Aufnahme und der «Walk-In»Ambulanz an der Kornhausgasse rund um die Uhr für Sie da. DR. LUKAS ENGELBERGER VORSTEHER DES GESUNDHEITSDEPARTEMENTS BASEL-STADT INHALTSVERZEICHNIS Was ist der Wegweiser ­Psychotherapie ? MEHR INFORMATIONEN SOWIE ­S ELBST TESTS FINDEN SIE UNTER W W W.UPKBS-PSYCHOTHERAPIE.CH 7 Diagnostik und Krise 11 Abhängigkeiten und Verhaltenssüchte 13 Ängste, Phobien und Zwänge 19 Depressionen, Burnout und bipolare Erkrankung 23 Persönlichkeits- und ­Essstörungen 29 Psychosen und ­Schizophrenie 35 Schlafstörungen 41 Standorte 43 WAS IST DER WEGWEISER ­P SYCHOTHERAPIE ? So vielfältig wie wir Menschen sind, so vielfältig sind auch unsere Persönlichkeiten. Deshalb sind ebenso ­v ielfältige Wege nötig, um Menschen mit Krisen die Hilfe zu bieten, welche sie benötigen. Um Ihnen den Einstieg in die komplexe Welt der Krisenintervention und Psychotherapie zu ­e rleichtern, gilt es, vorher zwei Fragen zu beantworten. « P SYCHOTHERAPIE IST EINE ­BRÜCKE ZWISCHEN KRANKHEIT UND GESUNDHEIT.» WAS IST PSYCHOTHERAPIE ? Menschen können in jeder Lebensphase eine psychische Krise erleiden, die sich nicht immer aus eigener Kraft bewältigen lässt. Eine psychotherapeutische Behandlung unterstützt Menschen in dieser Situation. Psychotherapie ist wie eine Brücke zwischen Krankheit und Gesundheit, die möglichst zügig überschritten werden sollte. Ideal ist es, wenn diese Brücke stabil, fundiert und evidenzbasiert gebaut wurde, nicht wackelt und nicht zu früh endet. Ziel jeder Psychotherapie ist es, den Betroffenen schnellstmöglich wieder zu Gesundheit zu verhelfen und sie zurück in ein selbstbestimmtes Leben ohne Einbussen in sozialer Kompetenz, Arbeits- und Beziehungsfähigkeit zu begleiten. Die Wirksamkeit von Psychotherapie ist wissenschaftlich belegt und anerkannt, ihre Wirksamkeit ist in etwa so stark wie eine medikamentöse Therapie oder wie Bypasschirurgie. Wie lange eine Psychotherapie dauert, richtet sich nach den Fortschritten der PatientInnen. 7 WAS IST DER WEGWEISER ­P SYCHOTHERAPIE ? WER ARBEITET PSYCHOTHERAPEUTISCH ? In den UPK Basel sind über 380 ÄrztInnen und PsychologInnen (viele davon in Ausbildung) psychotherapeutisch tätig. Psychologiestudium Medizinstudium ca. 5 Jahre ca. 6 Jahre PsychologInnen ÄrztInnen berechtigt zur Beratung, aber nicht zur Durchführung von Psychotherapien berechtigt zur ärztlichen Tätigkeit, aber nicht zur Durch­ führung von Psychotherapien Therapieausbildung 4- bis 6-jährige Weiterbildung in psychiatrischen Institutionen FachpsychologInnen PsychotherapeutInnen PsychiaterInnen PsychotherapeutInnen berechtigt zur Durchführung von Psychotherapien berechtigt zur Durchführung von Psychotherapien und zur ­A nordnung von Medikationen Sowohl ärztliche als auch psychologische PsychotherapeutInnen verwenden dieselben psychotherapeutischen Verfahren. PsychotherapeutInnen arbeiten mit verschiedenen, wissenschaftlich anerkannten Methoden. Die wichtigste Bedingung für eine gelingende Psychotherapie ist nach heutigem Forschungsstand die Beziehung zwischen TherapeutIn und PatientIn. 8 WAS FINDEN SIE IN DIESER BROSCHÜRE ? Die UPK Basel bieten für nahezu jede Art von psychischer Belastung die passende Therapie, welche individuell auf die ­P atientInnen zugeschnitten wird. Als eine der führenden universitären psy­chiat­ ri­schen Kliniken der Schweiz bieten wir unseren PatientInnen ein weitreichendes Angebot an Diagnostik, Behandlung und Pflege nach dem neuesten Stand der medizinischen Erkenntnisse. Unser Angebot wird ergänzt durch künstlerisch-gestaltende Thera­ pien, Sport- und Physiotherapie, Entspannungs- und Achtsamkeits­ training sowie Lichttherapie. Wir möchten Ihnen zeigen, dass sich Psychotherapien und pharmakologische Therapien bei psychiat­ rischen Behandlungen ergänzen, und Ihnen unsere vielfältigen Angebote der Erwachsenen-­P sychiatrischen Klinik (EPK) und der Privatkliniken (PK) näherbringen. PROF. DR. MED. UNDINE LANG KLINIKDIREKTORIN EPK UND PK TEL. +41 61 325 52 08 [email protected] WAS IST DER WEGWEISER ­P SYCHOTHERAPIE ? DIAGNOSTIK UND KRISE WEITERE KLINIKEN DER UPK BASEL Zusätzlich zu den Angeboten der Erwachsenen-Psychiatrischen Klinik (EPK) und Privatkliniken (PK), welche Sie in diesem W ­ egweiser finden, umfassen die UPK Basel weitere spezialisierte Kliniken. Beschwerden, Krisen und psychische Leiden können jeden Menschen treffen. Uns ist es wichtig, dass alle Betroffenen die schnelle, kompetente und professionelle Hilfe bekommen, die sie benötigen. Kinder- und Jugendpsychiatrische KliniK KJPK Die Kinder- und Jugendjahre erfordern besondere Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund haben die UPK Basel eine eigene Klinik für ­K inder und Jugendliche, die Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik (KJPK). Neben stationärer Betreuung bietet die KJPK eine sehr breite Palette an ambulanten Dienstleistungen an. Unsere Angebote reichen von Spezialsprechstunden zum Thema Ess­ störungen über Gruppentherapien für Scheidungskinder bis zu einer Fachstelle für Familienrecht. Forensisch-Psychiatrische Klinik FPK Personen, die wegen ihrer Krankheit mit dem Gesetz in Konflikt ­geraten sind, erhalten in der Forensisch-Psychiatrischen ­K linik (FPK) Hilfe. Die FPK befasst sich mit juristisch relevanten Auswirkungen psychischer Störungen und verfügt neben dem ­stationären Massnahmenvollzug über eine Reihe ambulanter Dienstleistungen, sowohl innerhalb als auch ausserhalb des ­Vollzuges. NÄHERE INFORMATIONEN ZU DEN ANGEBOTEN DER KJPK UND DER FPK FINDEN SIE AUF UNSERER ­W EBSEITE UNTER: W W W.UPKBS.CH 10 In der zentralen Aufnahme an der Wilhelm-Klein Strasse und der Akutambulanz an der Kornhausgasse werden erwachsene ­P atientInnen mit Beschwerden jeglicher Art ohne vorgängige Termin­ vereinbarung untersucht, beraten und in eine geeignete Therapie überwiesen. So soll ein schneller Arztkontakt bei Krisen ermöglicht werden. Die Akutambulanz bietet ein ganzheitliches Diagnostik- und Behandlungskonzept, welches die Wechselwirkung zwischen psychischen, körperlichen und sozialen Aspekten berücksichtigt. Wir arbeiten eng mit anderen Institutionen und unseren Spezial­ ambulanzen (z. B. Ambulanz für affektive Störungen, Ambulanz für transkulturelle Psychiatrie, Ambulanz für Alterspsychiatrie, Ambulanz für Früherkennung psychotischer Erkrankungen oder ­A mbulanz für Suchttherapie) zusammen. In der zentralen Aufnahme wird durch FachärztInnen eine umgehende Behandlung ermöglicht. Sowohl die zentrale Aufnahme als auch die Akutambulanz sind in Basel mit den HausärztInnen und niedergelassenen KollegInnen hervorragend vernetzt. Sie können bei dem Entscheid, ob stationär oder ambulant behandelt werden soll, beratend wirken. So kann die bestmögliche Therapie bei allen eintretenden PatientInnen erfolgen und die Anschluss- und Weiterversorgung ge­ sichert werden. Wenn erforderlich organisiert die Akutambulanz auch eine stationäre psychotherapeutische Behandlung. 11 DIAGNOSTIK UND KRISE ABHÄNGIGKEITEN UND VERHALTENSSÜCHTE DIE BEHANDLUNGSANGEBOTE IM ÜBERBLICK › D iagnostik und Behandlung des gesamten Spektrums ­psychischer Erkrankungen › P sychische und medizinisch-körperliche Abklärung › Spezialsprechstunden: – Lichttherapie – Neuropsychiatrische Erkrankung (Erkrankungen mit organischen neurologischen Ursprüngen) – Studentensprechstunde Ein Schicksalsschlag, eine scheinbar ausweglose Lebens­ situation, nicht verarbeitete traumatische Erlebnisse — viele Wege können in eine Sucht oder Abhängigkeit führen. Oft sind es Substanzen wie Alkohol oder Kokain, gelegentlich aber auch Verhaltenssüchte (Glücksspiel, Computer­ abhängigkeit, Kaufsucht, Sexsucht etc.), die zum Problem werden. Eine solche Suchterkrankung kann in jedem ­L ebensalter auftreten. IM NOTFALL › D ie zentrale Aufnahme an der Wilhelm-Klein Strasse 27 ist 24 Stunden täglich erreichbar unter Tel. +41 61 325 51 00 OFFENE SPRECHSTUNDE «WALK-IN» › Ohne Voranmeldung in der Kornhausgasse 7 › Nach Absprache, insbesondere für Spezialsprechstunden, auch ­Terminvergabe CHRISTINE CALABRESE ZENTRUM FÜR DIAGNOSTIK UND ­K RISENINTERVENTION AKUTAMBULANZ Wenn es nicht mehr gelingt, eine Aktivität oder den Konsum einer Substanz zu kontrollieren, wenn wichtige Lebensbereiche (­P artnerschaft, Gesundheit, Arbeit, Ausbildung) immer mehr in den Hintergrund treten, wenn trotz besseren Wissens und guter Vorsätze weiter oder immer mehr konsumiert wird, dann besteht die Gefahr einer Abhängigkeit. Das Absetzen der Substanz kann zu Entzugssymptomen führen. Suchterkrankungen treten häufig gemeinsam mit anderen psy­ chischen Problemen wie Depressionen und Angststörungen auf, deshalb sind auch diese Begleiterkrankungen Inhalte der Behandlung. Ziel der Behandlung ist neben der Kontrolle des problema­ tischen Suchtverhaltens vor allem eine Verbesserung der Lebens­ qualität der PatientInnen. Neben medikamentöser Unter­ stützung sind dabei psychotherapeutische Verfahren von grosser Bedeutung. Bei der Behandlung von Kokain- und Cannabis­ abhängigkeit oder von Verhaltenssüchten stehen sie an erster Stelle. TEL. +41 61 325 52 08 [email protected] 13 ABHÄNGIGKEITEN UND VERHALTENSSÜCHTE WELCHE THERAPIEANGEBOTE GIBT ES BEI UNS ? › M I Motivierende Gesprächsführung: Darunter versteht man die Anwendung verschiedener Gesprächstechniken, bei denen die PatientInnen im Mittelpunkt stehen und bei der Einleitung von positiven Veränderungen unterstützt werden. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben die Wirksamkeit vor allem bei der Alkoholabhängigkeit, aber auch allen anderen Abhängigkeits­ erkrankungen zeigen können. › K VT Kognitive Verhaltenstherapie: Sorgfältige Analysen des problematischen Verhaltens oder des Konsums erlauben das Erkennen von auslösenden und die Abhängigkeit aufrechterhaltenden Vorgängen. Die PatientInnen erlernen aktiv Fähigkeiten, die ihnen das Meiden und Bewältigen dieser Prozesse ermöglichen. › R P Rückfallprävention: Hierbei handelt es sich um eine be­sondere Form der KVT, bei der der Umgang mit und die Ver­ meidung von Rückfällen in den Substanzkonsum erarbeitet werden. Sie wird vor allem in der Behandlung der Alkoholabhängig­ keit eingesetzt. › K M Kontingenzmanagement: Diese Behandlung basiert auf Prinzipien der Lerntheorie. Mit den PatientInnen werden positive Verhaltensweisen erarbeitet, deren erfolgreiche Umsetzung belohnt wird. Ein Beispiel hierfür ist die Abgabe «sauberer» Urinproben bei der Kokainabhängigkeit. Die Wirksamkeit konnte aber auch für andere Abhängigkeiten gezeigt werden. › SF Sicherheit finden: Viele Abhängigkeitserkrankungen entstehen auf dem Boden von traumatischen Erlebnissen, denen Betroffene ausgesetzt waren. Manchmal besteht sogar eine sogenannte Posttraumatische Belastungsstörung. Das Therapieprogramm «Sicherheit finden» behandelt sowohl Abhängig­ keits- als auch Traumaproblematiken sowie deren gegenseitige Beeinflussung. Ziel ist es, sichere Bewältigungsfertigkeiten zu erlernen, ohne dass die belastenden Erlebnisse detailliert wieder durchlebt werden müssen. « W ISSENSCHAFTLICHE ­S TUDIEN ­H ABEN DIE WIRKSAMKEIT DER ­M OTIVIERENDEN GESPRÄCHSFÜHRUNG ZEIGEN KÖNNEN.» 14 15 ABHÄNGIGKEITEN UND VERHALTENSSÜCHTE WO FINDE ICH AMBULANTE ANGEBOTE ? Ambulanz für Suchttherapie (AfS) des Zentrums für ­Abhängigkeitserkrankungen (ZAE) › D iagnostik und Behandlung beginnender oder fortgeschrittener Suchterkrankungen › Begleitung von Personen mit erhöhtem Risiko für eine Substanzabhängigkeit (erbliche Vorbelastung, riskanter Konsum) › A bklärung und Behandlung begleitender psychischer Störungen › A mbulante Alkohol- oder Medikamentenentzüge Ambulanz für Verhaltenssüchte (AfV) des ZAE › D iagnostik und Abklärung der Suchtproblematik und begleitender psychiatrischer und psychosozialer Problembereiche › T herapeutisch geführte Gruppen › Störungsspezifische Psychotherapie in Einzelstunden › Vermittlung von Sozial- und Schuldenberatung Ambulanter Dienst Sucht (ADS) des ZAE › D iagnostik und Behandlung von Opioidabhängigkeit inkl. ­Substitutionsbehandlung › I ndividualisierte psychotherapeutische Angebote für Menschen mit problematischem Konsum von Kokain, Alkohol, Cannabis, Ecstasy, Methamphetamin, GHB etc. › A bklärung und Behandlung begleitender psychischer und psychosozialer Störungen 16 WO FINDE ICH STATIONÄRE ANGEBOTE ? Abteilungsübergreifend › Substanzspezifische kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppenangebote zu Cannabis- und Tabakabhängigkeit › Gruppentherapeutisches Angebot «Sicherheit finden» ­ enschen › K ognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppenangebot für M mit Suchterkrankungen ab 60 Jahren Neuorientierung und Training U1 des ZAE › Postakutbehandlung von Abhängigkeitserkrankungen und Verhaltenssüchten › Kognitive Verhaltenstherapie und supportive Therapie im Einzelund Gruppensetting › Rückfallprävention › Tagesstationäre Angebote für einen optimalen Übergang ­z wischen dem stationären Aufenthalt und der ambulanten Nachbetreuung › A mbulante Trainingsgruppe zur weiteren Unterstützung nach Austritt aus dem stationären Setting 17 ABHÄNGIGKEITEN UND VERHALTENSSÜCHTE ÄNGSTE, PHOBIEN UND ZWÄNGE Entzugsbehandlung mit Schwerpunkt Alkohol und ­Medikamente U3 des ZAE › Q ualifizierte Entzugsbehandlung bei Alkohol- und Medikamenten­abhängigkeit › D iagnostik und Therapie von Begleiterkrankungen › Kognitive Verhaltenstherapie im Einzel- und Gruppensetting Angst ist ursprünglich ein lebensrettender Schutzfaktor der Natur, sie ist eine Art evolutionär eingebaute Alarmanlage: Das Meiden von Höhen hat beispielsweise den Absturz verhindert, das Meiden von engen Räumen das Ersticken. Ängste können sich auf verschiedenste Bereiche be­ ziehen, etwa auf bestimmte Tiere, Menschen oder soziale Situationen. Entzugsbehandlung mit Schwerpunkt Drogen U2 des ZAE › Q ualifizierte Entzugsbehandlung für Menschen mit Drogen- oder schwerer Alkoholabhängigkeit › Kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppen- und Einzeltherapien › D iagnostik und Therapie von Begleiterkrankungen › P sychosoziale Stabilisierung DR. MED. MARC VOGEL ZAE Behandlungsbedürftig wird eine Angsterkrankung, wenn Menschen ihr Leben nicht mehr frei gestalten können. Dies ist unter anderem der Fall, wenn Ängste von Panikattacken begleitet werden, also von rasch einsetzenden Angstanfällen, die von heftigen Körper­ symptomen (Herzklopfen, Zittern, Schwindel etc.) und Todesangst begleitet werden. Krankhafte Angst kann sich aber auch als andauerndes Gefühl der Anspannung und Besorgnis bemerkbar machen. Dabei wird der Alltag von Sorgen und Befürchtungen beherrscht, die mit Nervosität und körperlicher Unruhe e­ inhergehen. Eine weitere mögliche Reaktion auf Ängste sind Zwangsstörungen. Die Betroffenen sind dabei durch wiederkehrende Zwangshandlungen (Duschen, Waschen, Kontrollieren etc.) und/oder Zwangs­ gedanken (die Befürchtung, anderen Menschen Schaden zuzufügen, dass Geräte nicht abgeschaltet sind etc.) stark eingeschränkt. Für Angst- und Zwangsstörungen sind gut wirksame, hoch­ erfolgreiche psychotherapeutische Behandlungsverfahren ent­ wickelt worden. Eine frühe Erkennung und die passende Auswahl des Verfahrens tragen zu einer guten Prognose bei. In den meisten Fällen reicht eine ambulante Therapie aus. TEL. +41 61 325 52 08 [email protected] 19 ÄNGSTE, PHOBIEN UND ZWÄNGE WELCHE THERAPIEANGEBOTE GIBT ES BEI UNS ? › Verhaltenstherapie: hochwirksames Therapieverfahren bei Angst- und Zwangsstörungen. Betroffene lernen, den Teufelskreis aus Angst und Vermeidung zu durchbrechen, um wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen. PatientInnen erhalten Informationen darüber, wie Ängste und Zwänge entstehen, und analysieren deren individuelle Hintergründe und Funk­ tionen. Unter therapeutischer Anleitung üben Betroffene, sich ihren Ängsten zu stellen. › ACT Akzeptanz- und Committment-Therapie: hat sich auch bei lange bestehenden Ängsten und Zwängen sehr b ­ ewährt. Das Ziel dieser Therapieform ist es, den seit Jahren geführten erfolglosen Kampf gegen Ängste und Zwänge zu beenden, um sich auf jene Aspekte des Lebens zu konzentrieren, die es lebendig und sinnerfüllt machen. Durch Achtsamkeit und Akzeptanz lernen PatientInnen, sich aus der Verstrickung ihrer Gedanken zu befreien. › P sychodynamische Psychotherapie: eignet sich besonders zur Behandlung komplexer Ängste und Zwänge mit länger zurück­ liegenden Ursachen. Hinter den Symptomen werden unbe­ wusste Wünsche und Bedürfnisse vermutet, die nicht gelebt werden können und zu inneren Konflikten führen. Durch die Arbeit mit Träumen, z. B. in der Einzeltherapie, und Fantasien, z. B. in der Kunsttherapie, können diese Konflikte aufgearbeitet werden. Ziel ist, neben der Linderung der Symptome, das emotionale Er­ leben, das Verhalten und die Beziehungsmuster ganzheitlich zu verbessern. 20 WO FINDE ICH AMBULANTE ANGEBOTE ? Verhaltenstherapie-Ambulanz (VTA) des Zentrums für Spezielle Psychotherapie (ZSP) › Spezialambulanz für Erwachsene mit Angst- und ­Zwangserkrankungen › Ausführliche Diagnostik, Beratung und individuelle Therapie › Konfrontationsbehandlungen, ACT, Schematherapie › Gruppenangebote: Achtsamkeitsgruppe, Gruppentraining sozialer Kompetenzen WO FINDE ICH STATIONÄRE ANGEBOTE ? Verhaltenstherapie Stationär (VTS) des ZSP › Spezialisiert auf Depressionen, Angst- und Zwangserkrankungen › ACT als therapeutische Grundorientierung › T äglich Psychotherapie im Gruppen- oder Einzelsetting › Konfrontationsübungen nach individuellem Behandlungsplan, auch ausser Haus › Zusätzliche Behandlungsmodule: therapeutisches Singen, Sport, Gestaltungstherapie, Körperwahrnehmung, Achtsamkeit, Meditation › Evidenzbasierte psychopharmakologische Behandlung, falls ­notwendig 21 ÄNGSTE, PHOBIEN UND ZWÄNGE DEPRESSIONEN, BURNOUT UND BIPOLARE ERKRANKUNG WO FINDE ICH TEILSTATIONÄRE ANGEBOTE ? Psychotherapeutische Tagesklinik (PTK) › I ntensive Therapieangebote im Einzel- und Gruppenumfeld (Gesprächs-, Kunst-, Musik-, Bewegungstherapie etc.) › P atientInnen können gleichzeitig im sozialen Umfeld eingebunden bleiben › Behandlung auf der Basis von psychodynamischer Psychotherapie › Kürzere, sehr verdichtete Behandlung möglich sowie eine ­längerfristige Behandlung für komplexere Störungen Depressive Erkrankungen gehören zu den häufigsten psy­c hischen Erkrankungen und nehmen nach Hoch­ rechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) welt­w eit zu. ­J eder fünfte Schweizer erkrankt einmal im ­L eben an einer Depression. Die WHO sagt voraus, dass die Depression bis 2030 weltweit die höchste Krank­h eitslast verur­s achen wird. Typische Symptome einer Depression sind anhaltende traurige Verstimmung, Freudlosigkeit, Interessenlosigkeit und An­ triebsmangel sowie auch Schlafstörungen, Konzentrationsschwierig­ keiten, Müdigkeit, Reizbarkeit, Appetitmangel, körperliche Schmerz­symptome und Hoffnungslosigkeit bis hin zur Suizidalität. Depressionen können als einmalige oder wiederkehrende ­Episode auftreten und in schweren Fällen einen chronischen Verlauf nehmen. Das Burnout-Syndrom ist charakterisiert durch körper­ liche, emotionale und geistige Erschöpfung, z. B. aufgrund beruflicher Überlastung, und kann ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Depression sein. Depressionen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Stillzeit (Wochenbettdepression, Babyblues) betreffen heut­ zutage bereits jede zehnte Mutter. Bei bipolaren Störungen (früher: manisch-depressiv) treten neben Phasen depressiver Verstimmung auch Phasen mit stark gehobener oder gereizter Stimmung auf. DR. PHIL. KLAUS BADER VTA TEL. +41 61 325 52 08 [email protected] 23 DEPRESSIONEN, BURNOUT UND BIPOLARE ERKRANKUNG WELCHE THERAPIEANGEBOTE GIBT ES BEI UNS ? Wir bieten verschiedene Angebote für PatientInnen mit akuten depressiven Episoden und chronischen Depressionen. › ACT Akzeptanz- und Commitment-Therapie: Das Ziel dieser Therapieform ist es, einen neuen Umgang mit den belastenden Gefühlen (wie Trauer, Hoffnungslosigkeit, Ängste) zu erlernen sowie sich aus der Abwärtsspirale negativer Gedanken zu befreien, um sich wieder aktiv auf positive Aspekte des Lebens zu konzentrieren. Mit den Prinzipien der Achtsamkeit und der ­A kzeptanz lernen PatientInnen, sich aus der Verstrickung ihrer Gedanken zu befreien. › CBASP Kognitiv-verhaltenstherapeutisch-analytisches Psychotherapie-System: spezielles Angebot für die Behandlung chronischer Depressionen. Die Vorgeschichte der PatientInnen und zwischenmenschliche Beziehungen stehen bei der Situationsanalyse im Zentrum. Anschliessend werden im Verhaltens­ training soziale Fertigkeiten aufgebaut. › I PT Interpersonelle Psychotherapie: Das Bewältigen der aus­ lösenden Faktoren, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich, steht im Zentrum dieser Kurzzeittherapie. Durch die strukturierte Aufarbeitung von Lebensbelastungen und Verlusten und das ­L ösen von zwischenmenschlichen Konflikten werden die Symptome der Depression gemildert. ›K VT Kognitive Verhaltenstherapie: Situationsanalysen helfen, Faktoren, sowie Denk-­und Verhaltensmuster zu erkennen, welche für die Entstehung und Aufrechterhaltung der ­D epression von Bedeutung sind. Es werden Strategien zur Stress­und Problembewältigung erarbeitet. 24 ›Psychodynamische Psychotherapie: Im Zentrum stehen un­ bewusste Konflikte und Probleme. Während der Behandlung werden verdrängte Gefühle und Gedanken aufgearbeitet, um die eigene Lebenssituation besser zu verstehen, die Selbstkontrolle zu erhöhen und zwischenmenschliche Beziehungen zu verbessern. › S YSP Systematische, unterstützende Einzelpsychotherapie: Der Fokus liegt auf dem Fühlen und Erleben. Die Therapie unterstützt, vermittelt Optimismus und hilft den PatientInnen, die Depression besser zu verstehen und zu bewältigen. WO FINDE ICH AMBULANTE ANGEBOTE ? Akutambulanz und Ambulanz des Zentrums für Affektive-, Stress- und Schlafstörungen (ZASS) ›F rüherkennung und Diagnose von psychischen Erkrankungen und Vermittlung einer Weiterbehandlung ›I ndividualisierte Therapieangebote bei Depressionen, bipolaren Störungen und Angststörungen ›Gruppenprogramm «bipolare Störungen» ›Spezialsprechstunden für Depressionen in Schwangerschaft und Stillzeit Ambulanz des Zentrums für Alterspsychiatrie (ZAP) ›A mbulatorium für ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen ›Gruppentherapeutische Angebote speziell für ältere PatientInnen mit Depressionen und Suchterkrankungen 25 DEPRESSIONEN, BURNOUT UND BIPOLARE ERKRANKUNG WO FINDE ICH STATIONÄRE ANGEBOTE ? Depressionsabteilung des ZASS ›D iagnosestellung und individuelle Therapien für beste Wirk­ samkeit und Verträglichkeit ›Kognitiv­-verhaltenstherapeutische Gruppen­und Einzeltherapien ›Ü ben neu erarbeiteter Strategien im Alltag (Expositionstraining) ›G estufter Wiedereinstieg in den Alltag im Anschluss an einen stationären Aufenthalt mittels tagesstationärer Behandlung durch dasselbe Team Abteilung für Integrierte Krisen- und ­Depressionsbewältigung S2 des Zentrum für Diagnostik und Krisenintervention (ZDK) ›Kurze stationäre Behandlung zur Krisenintervention ›I ndividuell unterstützende Einzelpsychotherapie SYSP ›P sychotherapeutisches Angebot CBASP stationär und in ­a mbulanter Gruppentherapie Kriseninterventionsstation (KIS) im Universitätsspital Basel (USB) ›S chnelle, 5-tägige Diagnostik und intensive Krisenintervention in Zusammenarbeit mit dem USB ›Kurzzeitbehandlung und Organisation der stationären oder ambulanten Weiterbehandlung in akuten Krisensituationen 26 Psychotherapeutische Tagesklinik (PTK) ›V ielzahl von Einzel­- und Gruppenpsychotherapien und ­ergänzenden Therapieangeboten ›D ie PTK bietet die wertvolle Möglichkeit, sich auf einen intensiven psychodynamischen Therapieprozess einzulassen und gleich­ zeitig im familiären und sozialen Umfeld integriert zu bleiben Abteilung Verhaltenstherapie Stationär (VTS) des Zentrums für Spezielle Psychotherapie (ZSP) ›Spezialisiert auf Depressionen, Angst- und Zwangserkrankungen ›ACT als therapeutische Grundorientierung ›T äglich Psychotherapie im Gruppen- oder Einzelsetting ›Zusätzliche Behandlungsmodule: Singen, Sport, Gestaltungs­ therapie, Körperwahrnehmung, Achtsamkeit, Meditation ›F alls notwendig psychopharmakologische Behandlung Depressionsabteilung im ZAP ›A kutbehandlung depressiver Erkrankungen im höheren Lebensalter ›F ür ältere Menschen angepasste unterstützende und struk­ turierende IPT mit Fokus auf Belastungen des höheren Lebens­ alters (Rollenwechsel, Trauerverarbeitung und Einsamkeit) ›Z iel der Behandlung bei älteren Menschen ist vor allem die Reduzierung der Symptome und die psychische Stabilisierung, um wieder eine höhere Lebensqualität zu erreichen. Sie sollen eingehend auf die Rückkehr in den Alltag vorbereitet werden. 27 DEPRESSIONEN, BURNOUT UND BIPOLARE ERKRANKUNG PERSÖNLICHKEITS- UND ­ESSSTÖRUNGEN Privatabteilungen B und J ›A kutbehandlung von psychischen und physischen Ursachen der Depression – auch für ältere Menschen ›T herapiekonzepte IPT und CBASP unter Berücksichtigung früherer Traumatisierungen und mit dem Ziel des Auf baus sozialer Fertigkeiten ›T herapiekonzepte KVT und psychodynamische Psychotherapie bei Auftreten von Depressionen auch zusammen mit einer Persönlichkeitsstörung oder Suchterkrankung in Einzel­- und Gruppentherapie Persönlichkeitsstörungen unterscheiden sich von den meisten anderen psychischen Erkrankungen dadurch, dass zentrale Aspekte der Persönlichkeit wie die Regulation der Gefühle, der Selbstwert oder die Beziehungsgestaltung mit anderen Menschen dauerhaft und schwerwiegend beeinträchtigt sind. Menschen mit Persönlichkeitsstörungen haben dadurch häufig Schwierigkeiten im zwischen­ menschlichen Bereich und sind im Erlangen von Zufriedenheit und dem Erreichen persönlicher Ziele eingeschränkt. DR. MED. JOHANNES BECK ZASS TEL. +41 61 325 52 08 [email protected] PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN Persönlichkeitsstörungen können als ausgeprägte Varianten von bei jedem Menschen vorkommenden Persönlichkeitsmerkmalen angesehen werden. Etwa zehn Prozent der Menschen leiden an einer Persönlichkeitsstörung, für deren Entstehung neben der genetischen Veranlagung vor allem Schwierigkeiten in der eigenen Lebensgeschichte als Ursachen angesehen werden. Von Fachleuten werden verschiedene Persönlichkeitsstörungen unterschieden, die jeweils einem bestimmten Muster folgen. Besonders bei der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (Borderline), kommt es in Krisensituationen auch zu selbstverletzendem Verhalten und Suizidgedanken oder -versuchen. Das gleichzeitige Auftreten von affektiven Erkrankungen, Suchterkrankungen und Ess­störungen ist bei dieser Per­sönlichkeitsstörung häufig. Ebenso schaffen es viele der von einer Borderline-Persönlichkeits­störung betroffenen PatientInnen nicht, langfristig einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu behalten. 29 PERSÖNLICHKEITS- UND ­ESSSTÖRUNGEN Die Problematik der Essstörungen erscheint und entschwindet in Wellen in und aus der Öffentlichkeit. Dennoch sind wir im klinischen Alltag immer wieder damit konfrontiert, insbesondere auch gleichzeitig mit anderen psychischen Erkrankungen, vor allem Persönlichkeitsstörungen und Abhängigkeitserkrankungen. ESSSTÖRUNGEN Zu den Essstörungen zählt die Anorexie (Magersucht) und die durch Essanfälle und Gegenmassnahmen zur Vermeidung der Ge­ wichtszunahme gekennzeichnete Bulimie (Ess-Brech-Sucht). Beide Störungen bergen unbehandelt eine starke Chronifizierungsgefahr und insbesondere die Anorexie kann in schweren Fällen tödlich enden. Weiter gehören auch die Binge-Eating-Disorder, bei der die PatientInnen unter wiederkehrenden Essanfällen mit Kontrollverlust leiden, und das Night-Eating-Syndrom mit einer Umkehr des Tag-Nacht-Essverhaltens zu den Essstörungen. Für Essstörungen haben sich psychotherapeutische Verfahren bewährt, die sowohl die hinter dem Symptom verborgenen Konflikte bearbeiten, als auch praktische Unterstützung bei der Normalisierung des Essverhaltens bieten, z. B. ANTOP – Ambu­ lante psychodynamisch orientierte Kurztherapie für Essstörungen, ergänzt durch Gewichtskontrollen und Essprotokolle. 30 WELCHE THERAPIEANGEBOTE GIBT ES BEI UNS ? In vielen Studien konnte gezeigt werden, dass Psychotherapie bei Persönlichkeitsstörungen ein wirksames Verfahren ist. Vier Verfahren haben sich zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen als besonders wirksam erwiesen: › M BT Mentalisierungsbasierte Therapie: Im Fokus steht die Verbesserung des Verständnisses für sich selbst und andere ›Schematherapie: Im Fokus steht die Bearbeitung in der eigenen Lebensgeschichte verinnerlichter Erfahrungen › DBT Dialektisch-Behaviorale Therapie: Im Fokus steht die ­Verbesserung der Emotionsregulation › T FP Übertragungsfokussierte Therapie: Im Fokus steht die Bearbeitung der Übertragungsbeziehung zur Therapeutin oder zum Therapeuten « ES HABEN SICH PSYCHO­ THERAPEUTISCHE ­V ERFAHREN ­BEWÄHRT, DIE VERBORGENE ­KONFLIKTE ­BEARBEITEN.» 31 PERSÖNLICHKEITS- UND ­ESSSTÖRUNGEN WO FINDE ICH AMBULANTE ANGEBOTE ? Ambulanz des Zentrums für Spezielle Psychotherapie (ZSP) ›Spezialambulanz für Erwachsene mit Persönlichkeits- und Essstörungen ›D iagnostik, Beratung und Therapieplatzvermittlung ›I ndividuelle Therapieangebote im Einzel- und Gruppensetting, speziell MBT (bei Persönlichkeitsstörungen), ANTOP (bei Essstörungen), begleitende Pharmakotherapie, falls nötig ›E inholen einer Zweitmeinung ›E nge Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Fachpersonen Verhaltenstherapieambulanz (VTA) ›S chematherapie als Einzel- und Gruppentherapie ›F ertigkeitentraining nach DBT in der Gruppe « ENGE ZUSAMMENARBEIT MIT ANDEREN INSTITUTIONEN UND FACHPERSONEN.» 32 WO FINDE ICH STATIONÄRE ANGEBOTE ? Psychotherapieabteilung (PTA) ›Stationäres Therapieangebot für PatientInnen mit Persönlichkeitsund Essstörungen, auch bei gleichzeitigem Substanzgebrauch ›Ü bergreifendes Behandlungskonzept unter besonderer Berücksichtigung der MBT, TFP und DBT ›Kombination aus Einzel- und Gruppentherapien ›Bearbeitung eines individuell erarbeiteten Therapiefokus ›D iagnostisch-Indikatives Setting (DIS): Es erfolgt eine zweiwöchige diagnostische Abklärung und es wird geprüft, inwieweit die ­Behandlung optimal auf die Bedürfnisse der PatientInnen zugeschnitten ist Kriseninterventionsstation (KIS) im Universitätsspital (USB) ›Z eitnahe Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörungen bei PatientInnen mit akuten Krisen und Belastungsreaktionen innerhalb kurzer Zeit (5 Tage) ›Medikamentenumstellung, Vermittlung einer ambulanten Weiterbehandlung, evtl. auch Untersuchung der benachbarten medizinischen Fächer ›Vermittlung einer optimalen Weiterbehandlung ›I ntegriert in andere medizinische Disziplinen ›D iagnosefindung und Einholen einer Zweitmeinung 33 PERSÖNLICHKEITS- UND ­ESSSTÖRUNGEN PSYCHOSEN UND ­SCHIZOPHRENIE TEILSTATIONÄRE ANGEBOTE Psychotherapeutische Tagesklinik (PTK) ›Modifizierte psychodynamische (konflikt- und beziehungs­ orientierte) Behandlung ›Bearbeitung eines individuell erarbeiteten Therapiefokus ›Reguläre Behandlungsdauer von 16 Wochen und Kriseninter­ vention mit einer Behandlungsdauer von 6 Wochen In psychotischem Zustand erleben Menschen vorüber­ gehend tiefgreifende Wesensveränderungen. Diese können sich im Denken (Verfolgungsideen, erhöhte Ablenk­ barkeit, Störung des Gedankenflusses etc.), in den Gefühlen (bspw. ver­f lachte Gefühle), der Ich-Umwelt-Grenze ­( Er­leben, dass Gedanken von aussen eingegeben oder gelesen werden etc.) und in Trugwahrnehmungen, wie dem Hören von Stimmen, zeigen. DR. MED. SEBASTIAN EULER ZSP-AMBULANZ PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN Der Widerspruch zwischen innerem Erleben und der von der Um­ gebung geteilten Realität führt bei den Betroffenen häufig zu starker Verunsicherung und einem hiermit verbundenen Abkapseln von Angehörigen und Freunden. Psychosen werden unterteilt in schizophrene, affektive, organische und drogeninduzierte Psychosen. Sie können als einmalige oder wiederkehrende Episoden auftreten. Psychotische Erkrankungen stellen ein breites Spektrum verschiedener Erkrankungen dar, die ganz unterschiedliche Behandlungsverläufe mit zum Teil sehr guten Langzeitaussichten haben. Ein psychotherapeutisches Angebot kann Menschen mit Psychosen wirksam unterstützen und ist neben der medikamentösen Therapie ein wichtiger Bestandteil der bestmöglichen Behandlung. LIC. PHIL. CLAUDIA GRAMESPACHER ZSP-AMBULANZ ESSSTÖRUNGEN TEL. +41 61 325 52 08 [email protected] 35 PSYCHOSEN UND ­SCHIZOPHRENIE WELCHE THERAPIEANGEBOTE GIBT ES BEI UNS ? ›K VT Kognitive Verhaltenstherapie: Im Zentrum steht eine Veränderung von Überzeugungen und Verhaltensweisen, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Psychosen beitragen. Es werden Strategien für einen besseren Umgang mit Beschwerden und für einen Schutz vor Rückfällen erarbeitet. ›P sychoedukation: Ziel ist es, über einen gemeinsamen Erfahrungsund Wissensaustausch das eigene Psychoseerleben besser zu verstehen sowie das Verständnis für einen gesundheitsförderlichen Lebensstil zu steigern. › I PT Integriertes psychologisches Therapieprogramm bei schizophren Erkrankten: Angebot zur Förderung von ­Aufmerksamkeit, Kommunikation, Wahrnehmung und sozialen Fähigkeiten. Betroffene lernen beispielsweise, in schwierigen sozialen Situationen sicherer aufzutreten. ›M KT Metakognitives Training für Psychose: Betroffene werden eingeladen, für sie belastende Denkstile, wie beispiels­weise das voreilige Schlussfolgern, kritisch zu hinterfragen und sich mit den eigenen Denkstrukturen zu befassen. ›Kognitives Funktionstraining: Im Zentrum steht die Förderung von kognitiven Fähigkeiten wie der Merk-, Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Hierbei kommen computergestützte Übungen zum Einsatz. 36 ›P MR Progressive Muskelrelaxation: Bei diesem Entspannungsverfahren wird das Gefühl für körperliche Anspannung und Entspannung gefördert. Dies wirkt sich unter anderem positiv auf Angstzustände, Nervosität und Schlafprobleme aus. ›Peer-Arbeit: Andere Betroffene (Peers) mit Psychoseerfahrung setzen ihre reflektierten Erlebnisse und Genesungswege zur ­Unterstützung der PatientInnen ein und stärken dabei den Fokus auf eine Wiedergesundung (Recovery) innerhalb der Behandlung. ›A ngehörigeneinbezug und -beratung: Ziel ist es, Angehörige von Menschen mit Psychosen in den Behandlungsprozess einzubeziehen, bei der Einordnung der Beschwerden der Betroffenen zu helfen, einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und Behandlungsansätze sowie weitere Unterstützungsangebote vorzustellen. « S TRATEGIEN FÜR E ­ INEN B ­ ESSEREN UMGANG MIT ­BESCHWERDEN UND FÜR EINEN SCHUTZ VOR ­RÜCKFÄLLEN.» 37 PSYCHOSEN UND ­SCHIZOPHRENIE WO FINDE ICH AMBULANTE ANGEBOTE ? Ambulatorium für Transkulturelle Psychiatrie des Zentrums für Psychotische Erkrankungen (ZPE) ›D iagnostische Abklärungen unter Berücksichtigung des kulturellen Hintergrundes der Betroffenen ›Beratung und Behandlung bei kultur- und migrationsspezi­ fischen Fragen wie unterschiedlichen Wertvorstellungen und ­fehlender gesellschaftlicher Integration in Zusammenhang mit psychischem Leiden ›Bei der Therapie finden die individuellen Wertesysteme der Betroffenen eine besondere Berücksichtigung Ambulatorium für Psychotische Erkrankungen des ZPE ›Beratung und Behandlung von Menschen mit Psychosen ›P roblem- und krankheitsphasenspezifische Gruppenprogramme für Betroffene und Angehörige ›P rogramme zur Förderung der Leistungsmotivation und ­Belastungsfähigkeit ›Kognitives Funktionstraining unter Berücksichtigung indivi­ dueller Stärken und Schwächen, psychosespezifischer Psychoedukation und PMR 38 Früherkennungssprechstunde FePsy des Zentrums für Gender Research und Früherkennung (ZGF) ›A nzeichen einer beginnenden Psychose werden möglichst früh erkannt, um gegebenenfalls rechtzeitig eine Behandlung anzubieten ›I ndividuelle Beurteilung der Gefährdung, eine psychotische ­Episode zu entwickeln ›Beurteilung der Konzentrations- und Gedächtnisleistung ›F amilienberatung WO FINDE ICH STATIONÄRE ANGEBOTE ? Psychoseabteilung S1 des ZPE ›A kutbehandlung für Menschen mit Psychosen, insbesondere für Menschen, die schon seit längerem Phasen einer Psychose erleben. ›P sychotherapeutisches Gruppenangebot mit psychosespezifischer Psychoedukation, IPT und PMR Allgemeinpsychiatrische Intensivabteilung (S4) des Zentrums für Diagnostik und Krisenintervention (ZDK) ›A kut- und Intensivbehandlung, insbesondere für Menschen mit akuten Psychosen; bei Bedarf geschützter Behandlungsrahmen ›P sychotherapeutisches Gruppenangebot mit psychosespezifischer Psychoedukation, IPT, MKT und kognitivem Funktionstraining ›I nformationsgruppe für Angehörige von Menschen mit Psychosen (abteilungsübergreifend) und Peer-Arbeit 39 PSYCHOSEN UND ­SCHIZOPHRENIE SCHLAFSTÖRUNGEN Frühinterventionsabteilung C des ZPE ›A kutbehandlung für Menschen mit Psychosen, insbesondere mit dem Fokus auf Früherkennung und -intervention ›P sychotherapeutisches Gruppenangebot mit psychosenspezifischer Psychoedukation, IPT und PMR Schichtarbeit, schlechte Schlafgewohnheiten, medikamen­ töse Nebenwirkungen, chronischer Stress, psychische und körperliche Erkrankungen — Schlafstörungen können zahlreiche Ursachen haben. Nach einer gründlichen ­d iagnostischen Abklärung können Schlafstörungen gezielt behandelt werden. Unser Zentrum für Schlafmedizin des Zentrums für Affektive, Stress- und Schlafstörungen (ZASS) bietet die Abklärung des ­gesamten Spektrums von Schlafstörungen an, wie z. B. ›E in- und Durchschlafstörungen ›Restless-Legs-Syndrom (unwillkürliche Beinbewegungen) ›S chlaf bezogene Atmungsstörungen (z. B. Apnoe) ›P arasomnien (Schlafstörungen, z. B. Schlafwandeln) ›Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus ›Hypersomnien («Schlafsucht») wie z. B. Narkolepsie (plötzliches Einschlafen) PD DR. MED. CHRISTIAN HUBER ZPE M.SC. JULIAN MÖLLER ZDK | ZPE TEL. +41 61 325 52 08 [email protected] 41 SCHLAFSTÖRUNGEN STANDORTE WELCHE THERAPIEANGEBOTE GIBT ES BEI UNS ? ›P sychotherapeutische Verfahren bei Schlafproblemen ›I ndividuelle medikamentöse Behandlung, falls sinnvoll und nötig ›E instellung und Überwachung der Therapie schlaf bezogener Atmungsstörungen in Kooperation mit der Pneumologie des Universitätsspitals Basel ›Gruppenprogramm «Schlafstörungen bewältigen»: In fünf bis sieben wöchentlichen Sitzungen werden Grundlagen zu den Themen gesunder Schlaf und Schlafstörungen ver­ mittelt und ­a nschliessend Strategien zur Bewältigung von Schlaf­ problemen erarbeitet. O FINDEN SIE UNS ? W Universitäre Psychiatrische Kliniken (UPK) und Standorte Erwachsenen-Psychiatrische Klinik (EPK) ›Z entrale Aufnahme Wilhelm Klein-Strasse 27 CH-4012 Basel Psychotherapeutische Tagesklinik (PTK) Spalenberg 65 CH-4051 Basel Gesundheitszentrum Psychiatrie ›A kutambulanz Kornhausgasse 7 CH-4056 Basel Kriseninterventionsstation (KIS) c/o Universitätsspital Basel Petersgraben 4, Klinikum 2 CH-4031 Basel DR. MED. JOHANNES BECK ZASS TEL. +41 61 325 52 08 [email protected] 43 MEHR INFORMATIONEN SOWIE ­S ELBST TESTS FINDEN SIE UNTER W W W.UPKBS-PSYCHOTHERAPIE.CH Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel Wilhelm Klein-Strasse 27 | CH- 4012 Basel | Tel. + 41 61 325 51 11 Fax + 41 61 325 55 12 | [email protected] | www.upkbs.ch