DISS. ETH Nr. 8958 Dynamisches Verhalten der mesophilen anaerobe n Schlammstabilisierung ABHANDLUNG zur Erlangung des Titels DOKTOR DER NATURWISSENSCHAFTEN der EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE ZÜRICH vorgelegt von MANFRED TSCHUI dipl. Chem.-lng. ETH geboren am 26. Juni 1956 von Derendingen, Solothurn Angenommen auf Antrag von PD. Dr. Willi Gujer. Referent Prof. Dr. Werner Stumm. Korreferent Zürich 1989 PD Dr. Willi Gujer, meinem Betreuer und Referenten möchte ich ganz besonders danken. Mit seinen Anregungen und Ideen verstand er es, mir den Einstieg in das Thema zu erleichtern. Er gewährte mir den notwendigen Freiraum und brachte viel Vertrauen für mich und meine Arbeit auf. Er hat mit seinem Mitwirken wesentlich zum erfolgreichen Abschluss meiner Dissertation beigetragen. Prof. Dr. W. Stumm, meinem Doktorvater danke ich für die Unterstützung meiner Arbeit und die Übernahme des Korreferats. Prof. Dr. G. Hamer danke ich für den Laborfermenter, den er mir für die Durchführung der langwierigen Versuche zur Verfügung stellte und den Zugang zu den analytischen Geräten der Mikrobiologischen Abteilung. Für die praktische Hilfe bei den analytischen Problemen möchte ich Anna Wagenknecht, Renato Figi und Hermann Mönch danken. Im weiteren bedanke ich mich bei Dr. Peter Reichert für seine Vorschläge zur Lösung der aufgetretenen numerischen und mathematischen Fragen. Dank gebührt auch Sibylle Betschmann für die Übernahme eines Grossteils der Schreibarbeit; Heidi Bolliger, Ursula Huser und Stefan Christen für die Hilfe bei der Gestaltung der zahlreichen Abbildungen; Anita Sprunger für die Hilfe bei der Übertragung der Versuchsdaten in darstellbare Tabellen sowie Brigitte Tschui für die grammatikalischen Korrekturen des Manuskriptes. Zudem möchte ich mich auch bei Hr. Keller von der ARA Altenrhein für die ohne ·Zusätze getrocknete Frischschlamm-Charge bedanken. Nicht vergessen zu erwähnen möchte ich Dr. Markus Boller, Jack Eugster und Dr. Uwe Sollfrank. Sie haben dazu beigetragen, dass ich während meiner langen Dissertationszeit körperlich nicht selber auch verfaulte. Die Squash-Schlachten, Waldläufe und Fussballeinsätze bleiben zum Teil zwangsläufig in meiner Erinnerung mit meiner Dissertation verbunden. Das Entgegenkommen Dr. Beni Mörgeli's und meiner Arbeitskollegen von aqua-System ag möchte ich nicht unerwähnt lassen. Allen weiteren Personen, die in irgend einer Weise an der Ausführung der vorliegenden Arbeit beteiligt waren und hier nicht namentlich erwähnt wurden, möchte ich ebenfalls herzlich danken. Die Arbeit wurde zum Teil durch ein EAWAG-Stipendium und ein Stipendium des Kantons Solothurn und zum Teil durch den Nationalfonds finanziert. Meinen Eltern danke ich von ganzem Herzen für Ihre uneigennützige Unterstützung und Grosszügigkeit während meiner langen Ausbildungszeit. Doris, Merci für die unendliche Geduld und das stillschweigende Verständnis, welche Du mir gegenüber aufgebracht hast. Du hast mir den notwendigen Rückhalt gegeben, meine Arbeit endlich abzuschliessen. I I NHA L T S V E R Z E I C HNI S Zusammenfassung 1 Abstract 2 1 Einleitung 3 2 Problemstellung 5 3 Rückblick über den mesophilen anaeroben Abbau 6 3.1 anaerobe Schlammbehandlung 6 3.2 anaerobe Behandlung industrieller Abwässer 10 3.3 anaerobe Abbauprozesse der Schlammstabilisierung 17 4 mehrstufiger anaerober Abbau 24 4.1 Frischschlamm 24 1. Frischschlamm-Menge 24 2. Frischschlammzusammens etzung 24 4.2 anaerober Substratfluss 28 4.3 Beschreibung der anaeroben Abbauprozesse 30 1. Hydrolyse 31 2. Fermentation von Aminosäuren und zuckern 38 3. anaerobe Oxidation von höheren Fettsäuren 42 4. anaerobe Oxidation von Buttersäure und Propionsäure 45 5. Decarboxylierung von Essigsäure 47 6. Oxidation von Wasserstoff 52 Wechselwirkung der anaeroben Abbauprozesse 57 1. Produktinhibition der anaeroben Oxidation 57 2. geschwindigkeitslimitie rende Prozesse 59 3. Puffersystem des anaeroben Abbaus 59 4.4 5 Entwicklung eines Modells zur Simulation des anaeroben Abbaus 62 5.1 bestehende Modelle 62 5.2 kinetisches Modell 63 1. wichtige, zu unterscheidende Stoffe und Stoffgruppen 64 2. zu berücksichtigende Umwandlungsprozesse 70 3. stöchiometrische Beziehungen 74 II 5.3 5.4 5.5 6 86 Definition des Systems 95 1. Beschreibung der Anlage 96 2. aufsetzen der Massenbilanzen 96 3. Berechnung des Gasflusses 98 4. Berechnung des pH-Wertes 99 Berechnungsgrundlagen 99 1. Ermittlung des stationären Zustandes 99 2. Integration 106 Programmentwicklung 108 1. Programmierung 108 2. Programmstruktur 108 Laborversuche 111 6.1 Ladungsbilanz 111 6.2 Abschätzung der Substratzusammensetzung 114 6.3 Wasserstoffinhibition der anaeroben Propionatoxidation 117 6.4 überprüfen der kinetischen Parameter 119 6.5 überprüfen der dynamischen Simulationsrechnung 123 1. Methanogenese 124 2. anaerobe Oxidation 130 3. Fermentation 137 4. Hydrolyse 146 Versäuerung 151 6.6 7 4. Kinetik der ablaufenden Prozesse Schlussfolgerungen 157 7.1 Beurteilung des biokinetischen Modells 157 7.2 Beurteilung der Kontrollparameter der anaeroben 160 Schlammf aulung 8 Ausblick 163 Anhang I II organische Frischschlamminhaltsstoffe 167 1. Proteine 167 2. Kohlenhydrate 169 3. Fette 1 71~ Methodik der Laborversuche 178 III 1. Analytik 178 2. Versuchsanordnung 184 2.1. kontinuierliche Versuche 184 2.2. Batch-Versuche 187 3. Probenahme 188 4. Substratcharakterisierung 189 4.1. Behandlung, Lagerung und Aufbereitung 189 4.2. Trockenschlammcharakterisierung 191 III Beschreibung der Laborversuche ·1. Ladungsbilanz 194 194 2. Zehrungsversuch 196 3. Wasserstoffinhibition der anaeroben Propionat- 197 oxidation IV V 4. stationärer Fermenterbetrieb 200 5. Stossbelastungsexperimente 208 5 .1. Stossbelastung mit Essigsäure 209 5.2. Stossbelastung mit Buttersäure 212 5.3. Stossbelastung mit Stearinsäure 212 5. 4. Stossbelastung mit Glucose 217 5. 5. Stossbelastung mit Natriumglutaminat 220 5.6. Stossbelastung mit Substrat 220 6. Versäuerung der Faulung 225 Programmbeschreibung 232 1. Anfangswerte 232 2. Integration 234 Daten zum mathematischen Modell 238 1. Stöchiometrie 238 2. kinetische Daten 244 3. physikalische & chemische Daten 246 Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 247 Nomenklatur 255 Literaturverzeichnis 259 1 Zusammenfassung Ausgehend von den heutigen Vorstellungen über den anaeroben mesophilen Abbau von organischen Substanzen wird ein biokinetisches Modell zur Beschreibung der mesophilen Schlammfaulung von Frischschlamm auf Kläranlagen formuliert. Das Modell stellt den Ablauf der Faulung den mikrobiologischen Kenntnissen entsprechend als mehrstufigen Abbauprozess dar. Für die Umsetzung des Modells in ein Simulationsprogramm wurden als Ausgangslage kinetische Daten aus der Literatur verwendet. Die Kalibrierung der verwendeten Modellparameter wurde aufgrund der durchgeführten Belastungsversuche vorgenommen. Angepasst werden mussten insbesondere die kinetischen Daten der litotrophen Methanogense, um den aufgrund thermodynamischer Ueberlegungen und auch im Experiment bestätigten tiefen Konzentrationsbereich beschreiben zu können, in welchem ein vollständiger anaerober Abbau abläuft. Wie die Simulation der durchgeführten Laborversuche zeigt, können die Experimente mit der Modellrechnung in guter Uebereinstimmung nachvollzogen werden. Sämtliche wichtigen Prozesszusammenhänge und Prozesskopplungen sind im Modell berücksichtigt und das Verhalten der Faulung bei Störungen einzelner oder mehrere Prozesse wird wirklichkeitsnah aufgezeigt. Die realitätsnahe Darstellung der Faulprozesse mit dem Modell erlaubt es, die Modellaussagen auf die Wirklichkeit zu übertragen. Aus den durchgeführten Belastungsversuchen geht hervor, dass die Schlammfaulung gegenüber Stossbelastungen unempfindlich ist, vorausgesetzt das System weist eine genügende Pufferkapazität auf. An der Bildung einer ausreichenden Pufferkapazität im System ist massgeblich der organische Stickstoffgehalt im zu stabilisierenden Frischschlamm beteiligt. Für eine Versäuerung der Faulung muss die Faulung über eine längere Zeitspanne massiv überlastet werden, kurzzeitige Stossbelastungen werden vom System üblicherweise aufgefangen. Obwohl die Wasserstoffkonzentra tion eine wichtige Regelgrösse des anaeroben Abbaus ist, kann die Wasserstoffmessung nur bedingt zur Beurteilung des Zustandes der Schlammfaulung eingesetzt werden. Bedingt durch seine sehr kurze, mittlere Aufenthaltszeit bewirken schon kleine Störungen eine kurzzeitige Anreicherung im System, welche allerdings sofort wieder abklingt. Die Bestimmung der flüchtigen organischen Säuren ermöglicht demgegenüber dezidiertere Aussagen auf allfällige Ueberlastungen und eignet sich deshalb besser als Kontrollgrösse. 2 Abstract A biokinetic model for anaerobic mesophilic digestion of raw sludge from domestic wastewater treatment is formulated based on todays understanding of the processes involved. The model includes the degradation of particulate and dissolved substrates in several sequential and parallel processes as well as reactor pH, gasproduction and -composition. The application of the model in the form of a simulation program is based on kinetic information as derived from the microbiological and thermodynamic literature. The calibration of the model is relies on dynamic experiments in a laboratory scale reactor and required especially the adjustment of the kinet ic parameters for the litotrophic methanogenesis. Thermodynamic considerations together with experimental evidence were the basis of these adjustments. The simulation of a wide variety of dynamic experiments verified the model and give support to the conclusion that the model considers the most important processes involved. Perturbations of the laboratory reactor, of individual processes as well as process sequences compare well with theoretic predictions. The sucessfull description of mesophilic digestion experiments under severe external transients suggests that the model may be applied for the description of full scale processes. Transient experiments indicate, that mesophilic digestion is not severely affected by shockloads, given that a sufficiently high pH buffercapacity is available in the reactor. The buffercapacity in the digested sludge is primarly built up in the context of the degradation of organic nitrogen components present in the influent. Acidification of a digestor may require a severe overload of the system over several days. Shortterm shockloads are usually tolerated by the system without signif icant consequences. The concentration of dissolved hyrogen is an important contolparamet er for many anaerobic growth processes. For the evaluation of the state of anaerobic digestion this parameter is however not very usefull. As a consequence of the short mean residence time of dissolved hydrogen in the reactor, even small perturbations of the digestor yield signif icant fluctuations in its concentration, which are of short duration however. Volatile fatty acids give better indication of developping problems and should be preferred as a controllparamet er. 3 1. Einleitung Bei der aeroben Reinigung von Abwasser auf !.bwasserE_einigungs~nlagen (ARA's) fällt Frischschlamm in grossen Mengen an. Gesamtschweizerisch wurden 1980 etwa 4,5 Millionen m 3 Frischschlamm pro Jahr produziert (Bundi,1980), nach Abschluss der Abwassersanierung ist mit einem jährli3 chen Anfall von 6 Millionen m zu rechnen (Bundesamt für Umweltschutz, 1985). Der anfallende Frischschlamm muss in der Folge noch stabilisiert werden. Die Schlammstabilisierung hat verschiedene Aufgaben zu erfüllen: - Einerseits wird die im Frischschlamm vorhandene, organische Substanz abgebaut, so dass der stabilisierte Schlamm bei der Zwischenlagerung und allfälligen Weiterverwendung nicht in eine stinkende Fäulnis übergeht. Es wird also eine Umwandlung von Stoffen mit veränderlichen Eigenschaften in solche angestrebt, die sich bei der Weiterverwendung nur noch in geringem Masse verändern und die Umwelt nicht belasten. - Andererseits wird der Frischschlamm eingedickt und somit das Schlammvolumen beträchtlich vermindert. - Im weiteren sollen pathogene Keime und Eier von Eingeweidewürmern so weit wie möglich abgetötet werden. Vereinzelt wird der Frischschlamm aerob stabilisiert. Auf weitaus den meisten Kläranlagen wird die mesophile anaerobe Schlammstabilisierung zur Frischschlammbehandlun g angewendet. In der Schweiz werden nur ungefähr 7 % des Frischschlammes aerob stabilisiert, die restlichen 93 % werden gefault (Baserga, 1984). Der Ausdruck mesophil steht für den Ternperaturbereich zwischen 20 und 45 o C, wobei die Temperatur bei der Schlammfaulung normalerweise zwischen 33 und 37 0 C liegt. Anaerob bedeu- tet die Umwandlung von organischen und anorganischen Stoffen in Abwesenheit von molekularem Sauerstoff. Die Gegenüberstellung der anaeroben und der aeroben Schlammstabilisierung zeigt, dass die anaerobe Schlammstabilisierung, bedingt durch die geringen Wachstumsraten der anaeroben Bakterien, eine längere Aufenthaltszeit im Reaktor und somit ein grösseres Reaktionsvolumen benötigt. Bedingt durch den bis zu fünfzehn mal kleineren Ausnützungskoeff izienten bei anaeroben Abbauprozessen ist die Produktion der Biomasse während der anaeroben Schlammstabilisation viel kleiner, entsprechend ist auch der Nährstoffbedarf geringer. 4 Die Betriebskosten der anaeroben Stabilisation sind im allgemeinen geringer (Meyer, 1982), da im Gegensatz zur aeroben Stabilisierung keine Energiekosten für den Sauerstoffeintrag anfallen und zudem als Nebenprodukt noch Methan produziert wird, welches auf der Kläranlage als Energieträger wieder verwendet werden kann. Der anaeroben Schlammstabilisierung werden aber häufig auftretende Betriebsprobleme nachgesagt. Da die anaeroben Bakterien empfindlicher auf hohe Konzentrationen synthetischer Detergentien und auf die meisten toxischen Abwasserinhaltsstoffe reagieren als die aeroben Mikroorganismen, werden Störungen im Faulprozess meist den heiklen Anaerobiern angelastet. Es zeigte sich aber, dass Inhibitionen durch toxische Stoffe in den wenigsten Fällen die Ursache der Probleme sind. Vielmehr sind Betriebsprobleme meistens auf ungenügende Planung und Betreibung der Anlagen zurückzuführen (Brade,1981). Die zur Zeit betriebenen Anlagen sind nach rein empirischen Bemessungsgrundlagen geplant und gebaut worden, entsprechend werden sie häufig noch mit dem biologischen Wissensstand der fünfziger Jahre betrieben (Schoberth,1978), daher sind die Umsatzraten und die Prozessstabilität zum Teil nicht sehr gross. Die Energiekrise hat der lange Zeit vernachlässigten Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Methangärung neue Impulse gegeben. In den letzten Jahren sind bei der mikrobiologischen Beschreibung der anaeroben Abbauprozesse grosse Fortschritte gemacht worden. Die Erweiterung der Kenntnisse über diese Prozesse haben dazu geführt, dass sich vermehrt Einsichten in die ablaufenden Prozesse und ihre zusammenhänge während der mesophilen Faulung ergeben haben. 5 2. Problemstel lung Ausgebend von den heutigen mikrobiolog ischen Kenntnissen der anaeroben Abbauprozes se, soll ein mathematisc hes Modell der mesophilen Faulung in einem Faulturm entwickelt werden. Das Modell soll helfen, die zusammenhänge der ablaufenden Prozesse aufzuzeigen und somit ein besseres Verständnis des gesamten Faulprozess es ermöglichen . Anhand von Laborversuc hen soll gezeigt werden, dass das entwickelte Modell die tatsächlich ablaufenden Prozesse genügend genau widergibt und als taugliches Mittel zur Beschreibung der anaeroben Faulung eingesetzt werden kann. Mit Hilfe der Laborversuc he soll gleichzeitig überprüft werden, welche Kontrollme ssungen sich für die Beurteilung des Faulungsve rlaufs und allenfalls zur Steuerung der Faulprozess e eignen. Zudem soll das Verhalten des Faulungsver laufes unter ausserorden tlichen Belastungen untersucht werden. 6 3. der mesophile anaerobe Abbau: ein geschichtlicher Rückblick 3.1. anaerobe Schlammbehandlung Anaerobe Verfahren zur Behandlung von Abfallstoffen gehören zu den ältesten biologischen Verfahren überhaupt. Sie entstammen einer Zeit in der man noch keinerlei mikrobielle Kenntnisse besass. Abfälle in Gruben zu sammmeln und zu lagern und diese wenn nötig zu entleeren, war schon früh weit verbreitet. Die Sumerer hatten schon 1700 v. Chr. Faulkammern in ihrem Kanalysationssystem eingebaut (Sixt, 1980). Auch im klassischen Altertum gab es entsprechende Anlagen, so befanden sich im Kolosseum in Rom Massenabbortgruben (Lehrerdokumentation Wasser, 1981). Heute noch ist diese Anwendungsform als Jauche- und Güllegrube in der Landwirtschaft weitverbreitet. Mit der Entwicklung der aeroben Abwasserreinigung wurden anaerobe Verfahren bald einmal zur Behandlung der Abwasserschlämme eingesetzt. Im Gegensatz zu den bis dahin verwendeten, offenen Schlammbecken, wurde um 1860 in Frankreich eine verschlossene Faulkammer entwickelt, in der sedimentierte Abwasserinhaltsstoffe "verflüssigt" wurden. Dieses Verfahren wurde nach seinem Erfinder Louis H. Mouras von Vesoul "Mouras' automatic scavenger" benannt (Buswell, 1958). Verschiedene Untersuchungen belegten in der Folge, dass unter anaeroben Verhältnissen ein Teil der organischen Schlamminhaltsstoffe durch hydrolytische oder bakterielle Aktivitäten in gasförmige oder lösliche Substanzen umgewandelt werden und somit eine Abnahme des Schlammvolumen erreicht werden kann. Ausge- hend von Mouras' Faulgrube, die für einzelne Haushalte entworfen worden war, wurden grössere Faulräume zur Behandlung des Abwassers ganzer Städte gebaut. 1895 erstellte Donald Cameron in Exeter, England, einen durchflossenen Faulraum zur Vorbehandlung von über 200 m Tag. 3 Abwasser pro Das produzierte Faulgas wurde zur Beleuchtung der Anlage verwendet (Metcalf & Eddy, 1979). Die Anlage wurde unter der Bezeichnung "septic tank" patentiert (Abbildung 1). Aehnliche Anlagen wurden in den USA im Staat Illinois 1894 in Urbana und 1897 in Champaign erstellt (Mc Carty, 1982). Der Abfluss dieser Anlagen war meist schwarz und ungenügend stabilisiert. Als Folge der noch hohen Belastung mit organischen Stoffen wurden die nachgeschalteten Verrieselungsfelder oft durch eine Schlammschicht 7 verstopft. Trotzdem fand diese Behandlungsmethode eine grosse Verbreitung. Zufluss.., Abfluss.., "SEPTIC TANK II II TRAVIS TANK 11 ~~H-Sedimen­ t at i on IMHOFF oder EMSCHER-BRUNNEN Abbildung 1 Frühe anaerobe Schlammbehandlungsanlagen. Sedimentation und Faulung in einem einzelnen Behälter. 8 Später wurde erkannt, dass der Schlamm in einer getrennten Kammer ausgefault werden sollte. In England wurde 1904 durch W.O. Travis eine zweistufige Anlage entworfen. Das suspendierte Material im Abwasser sedimentierte in eine eigene "Hydrolyse-Kammer" (Abbildung 1). Zur Entfernung der nicht absetzbaren suspendierten Stoffe wurden Leitbleche montiert. Da aber die Hydrolyse-Kammer auch von einem Teil des Abwassers durchströmt wurde, ergaben sich wiederum Probleme mit den suspendierten Stoffen im Ablauf (Mc Carty, 1982). In Emscher, Deutschland, wurde 1905 der Travis Tank durch Karl Imhof modifiziert. Im Gegensatz zum Travis Tank durchfloss kein Abwasser die Hydrolyse-Kammer. Der Schlamm sinkt aus dem Absetzbecken direkt in den Faulraum (Abbildung 1). Da die Verweilzeiten des Schlammes zwischen drei Monaten und einem Jahr liegen, faulte der Schlamm gut aus und konnte nach Entnahme ohne grössere Probleme deponiert werden. Der Emscherbrunnen wurde in der Folge oft verwendet. Da der Emscherbrunnen für grössere Anlagen aber nicht geeignet war, wurden vermehrt Untersuchungen angestellt, die Schlammstabilisation in einem vollständig vom Absetzbecken getrennten Faulbehälter durchzuführen. 1911 wurde in Birmingham, England, eine erste Faulanlage für eine grössere Abwassermenge erstellt und betrieben (Hobson, 1974). Ungefähr seit 1925 wird der Schlammfaulraum getrennt vom Absetzbecken gebaut. 1927 erstellte der Ruhrverband in der Abwasserreinigungsanlage von Essen-Rellingshausen, Deutschland, den ersten heizbaren, abgetrennten Schlammfaulraum. Das Faulgas wurde als Energiequelle für den aeroben Anlageteil und das Kühlwasser der Motoren zur Heizung der Schlammfaulung verwendet (Mc Carty, 1982). Die guten Erfahrungen mit dem separaten Schlammfaulraum verhalfen diesem Verfahren rasch zum Durchbruch. Untersuchungen der Temperaturabhängigkeit (Rudolfs, 1927; Fair, 1934) zeigten die Abhängigkeit der Faulraten von der Temperatur. Es wurden zwei optimale Temperaturbereiche für die anaerobe Faulung ermittelt: im mesophilen Bereich zwischen 28 und 33 schen 55 und 60 °c. o C und im thermophilen Bereich zwi- Zahlreiche Studien zum Animpfen und über die Kon- trolle des pH während des Betriebs führten zu einem besseren Verständnis der Betriebsführung der Schlammfaulanlagen, so dass gegen Ende der 30iger Jahre grosse Anlagen gebaut und auch betrieben werden konnten (Mc Carty, 1982). Die damals verwendete Technik wird in den Grundzügen noch heute angewendet. 9 Die Faulbehälte r können prinzipiel l mit anderen Reaktorgef ässen für biotechnol ogische Prozesse verglichen werden. Sie sind eiförmig oder zylindrisch und haben eine Grösse zwischen 500 und 10'000 m3 Inhalt (Mudrack, 1982). Bis 1950 wurden vor allem ungerührte Faulbehälte r verwendet (Abbildung 2). Durch die Trennung der Feststoffe von der Flüssigphase können verschieden e Zonen unterschiede n werden: - Eingedickte r Schlamm bildet am Boden eine Schlammzone . - Flotierende Feststoffe bilden eine Schwimmschl amm-Schicht. - Dazwischen bildet sich eine Faulwasser schicht und eine AktivSchlammschi cht aus. Bei mittleren hydraulische n Aufenthalts zeiten zwischen 30 und 60 Tagen genügt diese konventione lle Faulung zur Schlammsta bilisation. Durch erhöhte Belastungen und verringerte Aufenthalt szeiten ergaben sich aber Probleme mit der Schwimmsch lammbildung und die Abbauleistu ngen verringerten sich stark (Sawyer, 1958). Es zeigte sich, dass durch Mischen nicht nur die Bildung der Schwimmschlammdeck en verhindert wird, sondern der Faulprozess selber intensiviert wird (Abbildung 2). Die Verweilzeite n des Schlammes in den Faultürmen konnte in der Folge auf 15 bis 20 Tage erniedrigt und die Faulraumbelastu ng von 1 auf 4 kg organische Trockensubs tanz pro m3 Faulraum und Tag erhöht werden (Roediger, 1974). Diese Erkenntniss e führten dazu, dass die neueren Faultürme fast ausschlies slich in irgendeiner Form durchmischt werden, sei es durch Gasrezirkul ation oder mechanische s Rlihren. In der Schweiz werden heute vor allem zwei nacheinand er geschaltet e Faulräume zur Stabilisati on des Frischschlam mes verwendet. Der erste Faulbehälte r wird allgemein als durchmisch ter, semikontin uierlich beschickter Faulreaktor betrieben. Die zweite Stufe dient meist als Nachfaulraum und zum Eindicken und Stapeln des Faulschlamm es. 10 Schwimmschlamm Zufluss Abfluss„ Faulwasser Abfluss UNGERÜHRTER KONVENTIONELLER FAULTURM Gast Zufluss„ GERÜHRTER FAULTURM Abbildung 2 Konventionelle und hoch belastete Faultürme zur Frischschlammstabilisation. 3.2. anaerobe Behandlung industrieller Abwässer Während man lange Zeit lediglich die Behandlung von Klärschlamm technisch durchführte, wurden in einigen Fällen schon früh anaerobe Behandlungsverfahren für industrielle Abwasser angewandt (Nolte, 1928). Die Erkenntnis, dass die Leistung eines biologischen Verfahrens abhängig von der Konzentration der Biomasse im Reaktor ist (Garret, 1952), führte 11 in den fünfziger Jahren zur Entwicklung von Verfahren mit erhöhter Schlammkonzentration im Reaktor. Um schwach belastete Abwasser mit einem chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) von weniger als 3 g/l mit einem vernünftigen Aufwand anaerob zu reinigen, muss die Biomassenkonzentration im System unabhängig vom Abwasserdurchfluss gesteuert werden können (Lettinga, 1980). Analog zum aeroben Belebtschlammverfahren wird ein Teil der im Ablauf vorhandenen Biomasse wieder in den Reaktor zurückgeführt. Das Auswaschen der Bakterien wird nicht mehr durch die Durchflussrate des zu reinigenden Abwassers, sondern durch die Rückführung des Schlammes bestimmt. Aus diesen Ueberlegungen wurde die Kontaktfaulung entwickelt (Schroepfer, 1955). Dieses Verfahren (Abbildung 3) wurde erstmals grosstechnisch zur Reinigung des Abwassers einer Fleischverpackungsfabrik angewendet (Steffen, 1958). Da die Schlammpartikel aber durch anhaftende Gasbläschen schlechte Absetzeigenschaften haben, ergaben sich in der praktischen Anwendung Probleme mit der Abtrennung der Biomasse von der Flüssigphase im Sedimentationsbehälter. Nebst der Vakuumentgasung vor dem Absetzbecken (Steffen, 1958) wird durch Zugabe von Flockungsmitteln oder durch Temperaturerniedrigung versucht, im Absetzbecken eine bessere Feststoffabtrennung zu erreichen (Lettinga, 1980).Daneben wurden anstelle des Absetzbehälters auch Zentrifugen, Lamellenabscheider, Membranfilter, Flotationen, etc. zur Schlammabtrennung verwendet (Speece, 1983). Unabhängig von der Kontaktfaulung wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem das zu reinigende Abwasser unten in den Reaktor eingeführt wird und aufwärts durch die angereicherte Biomasse strömt (Stander, 1950; Ettinger, 1958). Dieses als "anaerobic clarigester" bezeichnete Verfahren (Abbildung 3) wurde in Südafrika weiterverfolgt und grosstechnisch zur Reinigung von Abwasser aus Weinbrennereien (Stander, 1956) und Hefefabriken (Cillie, 1969) eingesetzt. Auch bei diesem System ist die Schlammrückführung der verfahrenslimitierende Schritt. Auf den gleichen Grundlagen wurden anaerobe Festbettreaktoren entwickelt. Diese anaeroben Filter (Abbildung 4) sind ähnlich den aeroben Tropfkörpern. Die Auswaschung der Biomasse soll durch ein Aufwachsen der Mikroorganismen auf einem inerten Trägermaterial verhindert werden (Ettinger, 1958; Young, 1969). Die im System produzierte überschüssige Biomasse kann als Ueberschussschlamm am Reaktorboden entnommen werden. Ein nachgeschaltetes Absetzbecken erübrigt sich. Es zeigte sich, dass 12 mit diesem Verfahren organisch stark belastete Abwasser mit einem geringen Feststoffanteil gereinigt werden können. Im Gegensatz zu den aeroben Festbettreaktoren ist aber bei den anaeroben Filtern nur ein geringer Anteil der Biomasse als Biofilm auf dem Trägermaterial fixiert. Vielmehr ist die Biomasse als gut sedimentierbare, kompakte Schlammpartikel im Reaktor vorhanden (Lettinga, 1980). Faulung Sedimentation Zufluss Schlamm KONT AKTFAU LU NG fGas Zufluss r·· "ANAEROBIC CLARIGESTER Abfluss II Zufluss ANAEROBER "UPFLOW" -REAKTOR Abbildung 3 Anlagen mit angereicherter Biomasse, um die hydraulische Aufenthaltszeit zu verkürzen. 13 Ausgebend vom Konzept des anaeroben Filters wurden anaerobe Reaktoren mit expandierte m Bett (Switzenbau m, 1980; Jewell, 1981) und anaerobe Wirbelschic htreaktoren (Jeries, 198 2) entwi ekelt (Abb ildug 4). Diese beiden Verfahren benötigen im Vergleich zum anaeroben Filter eine bedeutend höhere Durchflussr ate und somit mehr Energie, da die Förderleistu ng der Pumpen erhöht werden muss, um die Partikel mit der aufgewachse nen Biomasse in Suspension zu halten. Im Gegensatz zum anaeroben Filter sind sie aber weniger empfindlich auf höhere Feststoffe im Zufluss und verstopfen nicht so oft. Laboruntersu ehungen zum Abbau gelöster organischer Stoffe in Wirbelschic ht- und Festbettreak toren ergaben keine Unterschiede in den Abbauleistun gen (Denac, 1986). Abfluss Zufluss ANAEROBER FILTER tGas Zufluss ANAEROBER REAKTOR MIT EXPANDIERENDEM BETT Abbildung 4 Reaktoren mit aufgewachse nem Biofilm auf einem inerten Trägermater ial. 14 Daneben wurden auch Verfahren mit einem abwärts durchflossenem Festbett entwickelt, um die Anreicherung von schwer abbaubaren suspendierten Stoffen zu verhindern (van den Berg, 1979). Im Gegensatz zu den aufwärtsdurchflossenen, gepackten Filtern ist bei diesem Verfahren das Füllmaterial mit senkrechten Kanälen durchzogen. Die Biomasse ist vollständig als Biofilm auf dem Trägermaterial aufgewachsen. Die überschüssige Biomasse wird zusammen mit den refraktären organischen Stoffen durch den Abwasserstrom aus dem System ausgewaschen. Da diese Kanäle einen minimalen Durchmesser aufweisen müssen, um ein zuwachsen mit Biomasse zu verhindern, ist die spezifische Oberfläche bei diesem Verfahren 2 auf maximal 200 m /m 3 beschränkt. Wegen dieser Beschränkung ist dieses Verfahren nicht für die Reinigung von stark verdünntem Abwasser (weniger als 2 g/l) geeignet. Ein zu grosser Feststoffgehalt im Zufluss führt aber auch bei diesem Verfahren zu Verstopfungen. Die Kosten der Trägermaterialien für die Füllung von gepackten Reaktoren sind aber beträchtlich und ungefähr mit den Reaktorkosten vergleichbar. Im weiteren treten während dem Langzeitbetrieb hin und wieder Verstopfungsprobleme bei diesen gepackten Reaktortypen auf. Aus diesen Gründen wurden Verfahren mit immobilisierten Bakterien ohne Füllmaterialien entwickelt (Speece, 1983). In Holland wurde der !:!J>flow ~naerobic ~ludge blanket-Prozess (UASB) zur Reinigung von Zuckerfabrikabwasser entwickelt und grosstechnisch angewendet (Lettinga, 1980). Durch "geeignete Bedingungen" lagern sich die Mikroorganismen zu dicht gepackten Schlammpartikeln zusammen. Im unteren Reaktorteil bildet sich in der Folge ein Schlammbett aus. Durch eine verbesserte Gasabscheidung werden die flo- tierenden Partikel von anhaftenden Gasbläschen getrennt und setzen sich wieder ab (Abbildung 3). Die Mechanismen, die zu diesem Schlammgranulat führen, sind grösstenteils unbekannt, doch scheinen Calcium-Ionen eine wichtige Rolle zu spielen (Lettinga, 1979). Verschiedentlich wird an Weiterentwicklungen und Modifikationen der erwähnten Verfahren gearbeitet (nähere Angaben bei Mc Carty, Speece, 1983). 1982 & 15 Verfahren CSB-Gehalt des Abwassers 3 [kg/m ] CSB Beladungsrate [kg/m 3 CSB-Abbau bezogen auf den Zufluss dJ [%] Kontaktfaulung 2 - 20 1 - 6 90 - 95 anaerober Filter aufwärts durchflossen 1 - 10 1 - 10 80 - 95 anaerober Filter abwärts durchflossen > 2 5 - 15 75 - 88 Wirbelschicht- und expandierter Bett-Reaktor 0.1- 1 1 - 20 80 - 97 Schlammbett Reaktor bis 30 5 - 30 85 - 95 TABELLE 1: Gegenüberstellung der verschiedenen anaeroben Abwasserreinigungsverfahren aufgrund ihrer Beladungsraten und ihrer Reinigungsleistung (van den Berg, 1983). Die gängisten Grundverfahren sind einander in der Tabelle 1 gegenüber gestellt. Nebst den geeigneten CSB-Konzentrationsbereichen können der Tabelle die Beladungsraten und Reinigungsleistungen entnommem werden. Basierend auf diesen Verfahren sind eine Vielzahl grosstechnischer Anlagetypen entwickelt worden. Gegenwärtig wird eine ganze Reihe patentierter anaerober biotechnologischer Abwasserreinigungsanlagen vertrieben. Tabelle 2 gibt eine unvollständige Uebersicht der verbreitetsten Anlagen (Baumann, 1987; Denac, 1986; Speece, 1983). Daneben gibt es noch unzählige Anlagen zur Behandlung der Abwasser von Fleischverpackungs-, Tierfutterherstellungs- und Mästereibetrieben, die nicht gesetzlich geschützt sind. 16 Verfahrensbezeichnung Hersteller Verfahrensprinzip Anwendung Nahrungsmittelindustrie ANAMET AC-Biotechnics früher Soringona Kontaktfaulung mit Entgasung, Lamellenabscheider und aerober Nachbehandlung ANITRON Dorr Oliver Wirbelschichtreaktor mit Sand ANODEK Sulzer 2-Stufenprozess, Hydrolyse und Kontaktfaulung BACARDI Bacard abwärtsdurchflossener Festbettreaktor BIOENERGY Biomechanics Kontaktfaulung mit Entgasung durch abkühlen und Absetzbecken BIOFAR Philipp Müller Wirbelschichtreaktor mit aerobem Filter BIOTHANE Braunschweig Maschinenbauanstalt ESMIL UASB CELROBIC Budger früher Calanese aufwärtsdurchf lossener Festbettreaktor EMS-Inventa Inventa Festbettreaktor mit Trägermaterial auf Polymerbasis ENSO-FENOX Wirbelschichtreaktor Enso-Gutzeit mit aerobem Filter Hy-Flo Ecolotrol Wirbelschichtreaktor mit Sand MARS Dorr Oliver Kontaktfaulung mit Membranfilter Zuckerfabrik chemisches Prozessabwasser Bleichmittel mit chlorierten Kohlenwasserstoffen Tabelle 2: Zusammenfassung der zur Zeit vertriebenen anaeroben Verfahren zur Reinigung von Industrieabwasser 17 3.3. anaerobe Abbauprozesse der Schlammstabilis ierung Der Italiener Alessandro Volta entdeckte bereits 1776 die Bildung von Methan. Er zeigte, dass ein leicht entzündbares Gas ("aria infiammabile") in den Sedimenten von Seen, Weihern und Flüssen gebildet wird. Diese Beobachtung wurde beinahe hundert Jahre später durch Bunsen und Hoppe-Seyler bestätigt, die eine Methanbildung vorallem in den warmen Sommermonaten beobachteten. 1856 erkannte Reiset, dass Methan bei der Kompostierung von Mist entstand. Er vertrat die Ansicht, dass allgemein beim Abbau von organischem Material Methan gebildet wird (Buswell, 1938). Erst Bechamp (1868) legte der Methanbildung eine mikrobielle Tätigkeit zugrunde. Popoff bestätigte 1875 diese Beobachtung und untersuchte systematisch die Bildung von Sumpfgas aus verschiedenen Ausgangsstoffen. Als Endprodukt des Abbaus von Cellulose fand er neben Methan noch Kohlendioxid und ein wenig Wasserstoff. Im folgenden Jahr berichtete Hoppe-Sayler über die Bildung von Methan aus Essigsäure. 1887 konnte er zeigen, dass Acetat im Klärschlamm stöchiometrisch in Methan und Kohlendioxid umgewandelt wird (Buswell, 1938). Dieselbe Umwandlung wurde später auch von Omelianski im Kuhmist beschrieben (Omelianski, 1906). Söhngen bestätigte 1906 diese Feststellung. Er vertrat zudem die Ansicht, dass Essigsäure durch einfache Decarboxylieru ng zu Methan und Kohlendioxid abgebaut wird: CH COOH 3 + H 0 2 -------> CH 4 + CO 2 ( Gleichung 1 ) Dieser Prozess blieb aber lange Zeit umstritten, da aufgrund von energetischen Ueberlegungen ein mikrobielles Wachstum auf Acetat nicht möglich erschien. Neben der Bildung von Methan aus Ameisensäure wies Söhngen auch noch eine Methanbildung aus Wasserstoff und Kohlendioxid nach (Söhngen, 1910): 4 H 2 + eo 2 -------> CH 4 + 2 Ho 2 ( Gleichung 2 ) Zur selben Zeit beschrieb Omelianski (1906) die vermeintliche Isolierung einer Bakterienreinku ltur, die Cellulose zu Methan und Kohlendioxid abbaut. Dies führte zur Hypothese der einstufigen Methanogenese (Abbildung 5): Ein einziges Bakterium baut komplexe organische Stoffe zu Methan und Kohlendioxid ab. 18 orgonisches Material: Kohlenhydrate Proteine fette Methanbilduno Methan, Kohlendioxid Abbildung 5 Einstufige Methanogenese: Eine aktive Bakterienpopulation baut organisches Material direkt zu Methan und Kohlendioxid ab. organisches Material: Kohlenhydrate Proteine Fette Säurebllduno organische Säuren Alkohole Methan bl 1duno Methan, Kohlendioxid Abbildung 6 Zweistufige Methanogenese: Am Abbau von organischem Material sind mindestens zwei physiologisch verschiedene Bakteriengruppen beteiligt. 19 Im Gegensatz dazu wurde schon 1890 von van Senus beim anaeroben Abbau von organischem Material eine verbindende Aktivität von verschiedenen Mikroorganismen vermutet. Erst 1927 wurden von Castella Untersuchungen über ein symbiotisches Zusammenwirken verschiedener Organismen während der Methanbildung durchgeführt. Aus diesen Untersuchungen entstand das Konzept der zweistufigen Methanogenese (Buswell, 1938): Der anaerobe Abbau wird in eine Versäuerungsstufe und eine Methanbildungsstufe unterteilt (Abbildung 6). In der ersten Stufe bauen säurebildende Bakterien das organische Material zu flüchtigen organischen Fettsäuren wie Butter-, Propion- und Essigsäure ab. Während der zweiten Stufe mineralisieren Methanbakterien diese organischen Säuren zu Methan und Kohlendioxid. Da vorallem beim Abbau komplexer organischer Substanzen auch die Hydrolyse eine wesentliche Rolle spielt, wurde sie als weiterer Prozess der Versäuerungsstufe vorgeschaltet (Abbildung 7): Die Hydrolysestufe fasst alle Reaktionen, bei denen Polymere in ihre Monomere zerlegt werden, zusammen. Das Konzept der zweistufigen Methanogenese wurde rasch anerkannt und wird noch heute oft zur Kontrolle des anaeroben Abbaus verwendet. In den zwanziger und dreissiger Jahren wurden von Buswell und seinen Mitarbeitern umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Versuche im Labor und mit Pilotanlagen zeigten die weitgestreute Anwendungsmöglichkeit von anaeroben Verfahren zur Behandlung von Abwasser der Industrie und Landwirtschaft. Daneben wurden flüchtige organische Säuren als wichtige Zwischenprodukte bestätigt (Buswell, 1938). Untersuchungen mit Methanbakterien erwiesen sich als äusserst schwierig, da noch keine geeignete Kultivierungstechnik zur Erhaltung von strikt anaeroben Bakterien zur Verfügung stand. Aufwendige Studien ermöglichten die Beschreibung der damals als Reinkultur angesehenen Bakterienpopulation von Methanbacterium omelianskii, die Aethanol zu Essigsäure und Methan umwandelt (Barker, 1940 ). 20 organisches Material: Kohlenhydrate Proteine Fette Hydrolyse monomere Bausteine Säurebllduno organische Säuren Alkohole Methanblldung Methan, Kohlendioxid Abbildung 7 Zweistufige Methanogenese mit vorgeschalteter Hydrolyse. Neben der Versäuerung und der Bildung von Methan unterscheidet man noch die Hydrolysestufe (nach Stadtman, 1951). Mit danrn ls erstmalig zur Verfügung stehenden radioaktiven 14 C Isotopen konnte der von Söhngen vorgeschlagene Abbau von Essigsäure gemäss Gleichung 1 bewiesen werden (Buswell, 1948). Die auch noch vorhandene Theorie einer vollständigen Oxidation von Essigsäure zu Kohlendioxid und Wasserstoff, mit einer anschliessenden Reduktion des Kohlendioxids mit 21 dem Wasserstoff zu Methan, (Barker, 1936) wurde widerlegt. Später durchgeführte Versuche von Stadtman (1951) und Pine (1956) bestätigten den Decarboxylierungsmechanismus des anaeroben Abbaus von Essigsäure. Die Entwicklung der Hungate-Methode zur Bakterienkultivierung ermöglichte in der Folge erstmals, die heiklen Anaerobier in grossem Umfang zu untersuchen (Smith, 1958). Es wurden mehrere Bakterien isoliert und beschrieben, die Kohlendioxid mit Wasserstoff zu Methan reduzieren (vgl. Gleichung 2). Es gelang aber nicht, Bakterien zu isolieren, die Propionsäure und höhere Fettsäuren zu Essigsäure und Methan umsetzen. 1967 konnten Bryant und seine Mitarbeiter nachweisen, dass es sich bei der vermeintlichen Reinkultur von Methanbacterium omelianskii um eine Mischkultur zweier verschiedener Bakterien handelt. Das eine Bakterium baut Aethanol zu Essigsäure und Wasserstoff ab, das zweite reduziert Kohlendioxid mit dem Wasserstoff zu Methan (Bryant, 1967). Zudem wurde mit radioaktiven Isotopen der Substratfluss bei der Schlammstabilisierung quantiviziert. Sowohl Jeris (1965) als auch Smith (1966) zeigten übereinstimmend, dass gegen 70 % des gebildeten Methans aus der Decarboxylierung der Essigsäure stammt, die restlichen 30 % wurden der Koh- lendioxid-Reduktion zugeschrieben. Aufgrund dieser Entdeckungen musste die Rolle des Wasserstoffs bei der Methanbildung neu beurteilt werden. Auch wurde die Existenz von Bakterien, die höhere Fettsäuren als Essig- und Ameisensäure direkt in Methan umwandeln, immer mehr angezweifelt. Um diesen Erkenntnissen Rechnung zu tragen, wurde die Hypothese einer mehrstufigen Methnogenese diskutiert (Toerien, 1971). Diese Hypothese wurde später aufgenommen und weiterentwickelt (Zehnder, 1978). Abbildung 8 stellt den Substratfluss in einem mehrstufigen anaeroben Abbau dar. Organisches Material wird hydrolisiert und anschliessend zu Fettsäuren, Alkoholen, Kohlendioxid und Wasserstoff fermentiert. Die Fettsäuren und Alkohole werden weiter zu Essigsäure, Kohlendioxid und Wasserstoff umgesetzt. Methan wird ausschliesslich durch zwei physiologisch verschiedene Bakteriengruppen, gemäss Gleichung 1 und 2, gebildet. Die Annahme, dass neben Essigsäure und, für den anaeroben Abbau von komplexen Substraten quantitativ vernachlässigbar Ameisensäure und Methanol, keine weiteren Fettsäuren oder Alkohole als Substrat für die Methanbildung vorkommen, wurde später bestätigt. 22 organisches Material= Kohlenhydrate Proteine Fette Hydrolyse monomere Bausteine Fermentatlve Oroanlsmen Alkohole Fettsäuren obligat protonenreduzlerende Bakterien Essigsäure hydrooenotrophe Bakterien ocetotrophe Bakterien Methan Abbildung 8 Mehrstufige Methanogenese: Methan wird nur von zwei physiologisch verschiedenen Bakteriengruppen aus Kohlendioxid und aus Wasserstoff, bzw. Essigsäure gebildet. 23 Für den Abbau von Butters äure (Mc Inerney , 1979) und Propion säure (Boone, 1980) wurden analog zum Abbau von Aethanol syntroph e Assozia tionen von zwei verschie denen Bakterie n nachgew iesen. Zur bessere n Darstel lung der Vorgänge der Schlamm stabilisi erung wurde die Säurebil dung in zwei grundsä tzlich verschi edene Abbauwe ge unter- teilt: Wassers toffbild ung durch Oxidatio n von Pyruvat und Wassers toffbildung durch Oxidati on von NADH (Kaspar , 1977). Cujer und Zehnder 2 (1983) haben diese Untertei lung übernommen und in einem Abbausch ema mit sechs untersch eidbaren Prozesse n veransch aulicht (Abbildu ng 9). 24 4. Mehrstufiger anaerober Abbau 4.1. Frischschlamm Frischschlamm, beziehungsweise Rohschlamm ist die Sammelbezeichnung flir den auf Kläranlagen aus der Abwasserbehandlung anfallenden Schlamm. Frischschlamm setzt sich aus dem in der Vorklärung abgetrennten Primärschlamm und dem aus der Belebungsanlage stammenden Sekundär- oder Ueberschussschlamm zusammen. 4.1.1. Frischschlamm-Menge In der Schweiz rechnet man allgemein mit einem Frischschlammanfall von 100 g Trockensubstanz pro Einwohner und Tag. Diese Menge setzt sich in der Regel wie folgt zusammen: Primärschlamm 60 g Trockensubstanz / Einw. Tag Sekundärschlamm: 40 g Trockensubstanz / Einw. Tag Nimmt man flir Frischschlamm einen mittleren Trockensubstanzgehalt von 4 % an, ergibt sich eine durchschnittliche Frischschlammenge von 2,5 Liter Schlamm pro Einwohner und Tag (Huber, 1978). Man schätzt, dass nach Abschluss der Abwassersanierung gegen 6 Millionen m 3 Frischschlamm pro Jahr anfallen und stabilisiert werden mlissen. Entsprechend ist eine erfolgreiche Abwasserreinigung eng mit der Schlammbehandlung verbunden. 4.1.2. Frischschlammzusammensetzung Die Zusammensetzung des Frischschlamms hängt weitgehend von den Eigenschaften des auf der ARA zu behandelnden Schmutzwassers ab. Die Eigen- schaften des Schmutzwassers wiederum werden stark von den an der ARA angeschlossenen Industriebetrieben beeinflusst. Entsprechend findet man in der Literatur unterschiedliche Angaben über die Konzentrationen der Schlamminhaltsstoffe. Hinzu kommt, dass die Konzentrationsangaben noch von der verwendeten Analysemethode abhängig sind. In den anschliessenden Ausführungen werden die Schwankungsbereiche der Konzentrationen der wichtigsten Schlamminhaltsstoffe aufgeführt. 25 Tabelle 3 charakterisiert einen Frischschlamm, der bei der Reinigung von vorwiegend häuslichem Abwasser anfällt. Parameter [ pH-Wert Trockenrückstand Glühverlust suspendierte Stoffe Sand (SiO ) "% TR % % 2 Stickstoff (N) Phosphor (P) Kalium (K) Calcium (Ca) Magnesium (Mg) Eisen (Fe) Mangan (Mn) Kupfer (Cu) Nickel (Ni) Zink (Zn) Cadmium (Cd) Chrom (Cr) Blei (Pb) Quecksilber (Hg) Brennwert (Ho) TABELLE 3: ] TR TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR mg/kg TR Joule/g Frischschlamm 5-6 3-6 55-70 - 90 30-35 30'000-50'000 5'000-25'000 2'000-4'000 10'000-30'000 3'000-9'000 10'000-20'000 200-1'000 200-500 20-50 1'000-3'000 2-8 50-100 100-300 1-3 10'000-22'000 Durchschnittliche Zusammensetzung von kommunalem Frischschlamm (nach Koppe, 1986 & Mosey, 1981). Wie der Bereich des Glühverlustes in Tabelle 3 und weitere Werte in Tabelle 4 zeigen, besteht Frischschlamm zu rund zwei Dritteln aus organischem und zu einem Drittel aus anorganischem Material, wenn als Bezugsgrösse der Trockenrückstand verwendet wird. Der Glühverlust des Trockenrückstandes wird nachhaltig durch den Wirkungsgrad der vorgeschalteten Sandfänge beeinflusst. Entsprechend erhöht sich bei einem schlechten Abscheidungsgrad der anorganische Anteil drastisch (insbesondere der SiO -Gehalt). 2 Da der Anteil der suspendierten Stoffe im Frischschlamm nach Mosey (1981) mehr als 90 % beträgt, können in der Folge die gelösten organi- schen Stoffe bei der Beurteilung des Gesamtgehaltes an organischem Material meistens vernachlässigt werden. 26 Hingegen muss berücksichtigt werden, dass ein bedeutender Anteil der organischen Stoffe im Frischschlamm nicht oder nur sehr beschränkt anaerob abgebaut werden kann. Anhand einer von Gerritson (1975) durchgeführten organischen Kohlenstoffbilanz in einem Faulturm, schätzten Kaspar (1977), sowie Gujer und Zehnder (1983), dass rund 32 % des organischen Kohlenstoffs im Zulauf nicht hydrolisierbar und somit dem anaeroben Abbau nicht zugänglich sind (Berechnung siehe Kapitel 4.3.1.). Aus den, aufgrund von Laboruntersuchungen, gemachten Angaben von Mosey (1981), kann der biologisch nicht abbaubare, chemische Sauerstoffbedarf (CSB) im Frischschlamm auf 35 % abgeschätzt werden. Pavlostathis und Gossett (1986) geben einen vergleichbaren Wert an: Der von ihnen als Substrat ftir einen anaeroben Fermenter verwendete Ueberschussschlamm einer Laborkläranlage wies einen biologisch nicht abbaubaren CSB-Anteil von 44 % auf. Demnach beträgt der anaerob nicht abbaubare CSB-Anteil je nach Frischschlamm zwischen 30 und 50 %. Die organischen Substanzen im Frischschlamm lassen sich weiter in die pauschalen Gruppen: Proteine, Kohlenhydrate und Fette aufteilen. Im Anhang I werden diese Stoffgruppen und ihre Spezifikationen eingehender erläutert, zudem wird aufgezeigt wie diese Stoffe ins Abwasser und somit in den Frischschlamm gelangen. Tabelle 4 gibt eine Zusammenstellung der organischen Stoffe im Frischschlamm, unterschieden nach diesen Stofffraktionen, von verschiedenen Untersuchungen wieder. Die Abweichungen der Angaben sind nur bedingt der unterschiedlichen Schlammbeschaffenheit zuzuschreiben. Die zur Bestimmung verwendeten Analysemethoden sind ebenfalls von Bedeutung für diese Abweichungen. Dies kommt insbesondere bei der Kohlehydratfraktion zur Geltung: Teilweise wird Cellulose nicht erfasst, teilweise besteht die Kohlehydratfraktion nur aus Cellulose. Die Abweichungen innerhalb der Fettfraktion sind im Gegensatz dazu eher auf die unterschiedlichen Eigenschaften des Abwassers zurückzuführen. Der Fettgehalt im Schmutzwasser wird massgeblich durch angeschlossene Schlachtbetriebe und Käsereien sowie Gastronorniebetriebe beeinflusst. Die Durchschnittsrechnung zeigt, dass sich die organischen Stoffe in etwa zu gleichen Teilen auf die drei unterschiedenen Fraktionen aufteilen. 27 Der Gehalt an Schwerme tallen im Rohschlam m kann bei industri ell belastetem, kommunalem Abwasser die in Tabelle 3 angegeben en Konzentra tionsbereiche überschre iten. Dies hat zur Folge, dass auch im Klärschla mm hohe Schwerme tallgehalt e auftreten und die Grenzwert e für die landwirtschaftlic he Ausbringu ng als Klärschlam mdünger nicht eingehalt en werden. Referenz: Protein Kohlenhyd rat Fett bezogen auf den organisch en Anteil der Feststoff e organisch e Substanz bezogen auf den Feststoff gehalt [%] [%] Chynoweth (1971)1) 28.5 33.5 28.2 72. 2 Hobson (1974) 35.7 32.7 45.3 75.9 Hobsen (1974) 2) 29.2 53.0 21. 5 65.1 Huber (1978) 3) 27.0 23.8 24.0 69.8 Huber (1978) 4) 24.0 30.7 12.0 66.7 Bälz (1966) o) 32.1 11.1 33.4 Koppe (1986) 6) 38 49 13 55-70 Eastman (1981) 7) 39 27 28 73.3 32 28 26 Durchsch nitt: Bemerkung en: 1) Durschnit tswerte berechnet aus 7 verschied enen Quellen 2) Kohlenhyd rat nur Cellulose 3) fettreich er Schlamm 4) fettarmer Schlamm o) Kohlenhyd rat ohne Cellulose 6) Auswertun g von 15 Proben 7) Protein als N-haltige Stoffe TABELLE 4: Organisch e Frischschl ammzusam mensetzun g. Zusammen stellung der verschied enen Angaben über die pauschale Zusammen setzung von Frischschl amm (bezogen auf den organisch en, bzw. auf den gesamten Feststoff gehalt). 28 4.2. anaerober Substratflu ss bei der Schlammfaulu ng Wie in den Ausführunge n in Kapitel 3.3. dargelegt worden ist, laufen während der anaeroben Schlammst abilisierung eine Vielzahl von unterschiedliche n Prozessen in einem aufeinander abgestimmte n Zusammensp iel ab. Da der Frischschlam m, wie vorgängig beschrieben , hauptsächlic h aus partikuläre n organischen Feststoffen besteht, müssen die anaerob abbaubaren Substanzen erst durch verschieden e Hydrolysepr ozesse in mikrobiell zugängliche Stoffe umgewandelt werden. Diese "gelösten" Stoffe werden in der Folge von Bakterien als Substrat verwendet und zu einfacheren organischen Substanzen umgesetzt. Dieser gemeinhin als Säurebildun g bezeichnete Abbau beinhaltet aber zwei grundsätzlic h verschieden e Abbaumechanismen (Wassersto ffbildung aus der Oxidation von Pyruvat, bzw. durch Oxidation von NADH ). Entsprechen d werden bei der Säurebildun g 2 fermentativ e Prozesse (Pyruvatoxi dation) und anaerobe Oxidationsp rozesse (NADH -Oxidation ) unterschied en. Als Substrate für die Methanogene se 2 können nur Essigsäure (acetotroph e Methanbakt erien) oder Wasserstof f (hydrogeno trophe Methanbakte rien) verwendet werden. Andere Zwischenpro dukte wie Butter- oder Propionsäure etc. werden zuerst von obligat protonenreduz ierenden Bakterienpo pulationen zu Essigsäure und Wasserstoff umgesetzt und können nicht direkt zu Methan abgebaut werden. Um diese Aspekte der Faulschlamm -Oekologie zu berücksicht igen, haben Gujer und Zehnder (1983) beim anaeroben Abbau von organischem Material sechs verschieden e Prozesse berücksicht igt. Abbildung 9 zeigt das Zusammenwirke n der verschieden en Bakterien und quantifizie rt den Substratfluss während des anaeroben Abbaus von Klärschlamm . 29 100 °/o CSB PARTIKULÄRES ORGANISCHES PROTEINE KOHLENHYDRATE @ HYDRO LYSE -21% ""40% LIPIDE ® "'39% @ 66% @ 34°/o AMINOSÄUREN, ZUCKER FERMENTATION MATERIAL FETTSÄUREN 34% @ ANAEROBE OXIDATION 34°/o 11% 35% AC ET AT WASSER STOFF 30% @ HYDROGENOTROPH METHA N 100°/0 CSB Abbildung 9 Reaktionss chema für den anaeroben Abbau von Klärschla mm (Kaspar & Wuhrmann, 1978; Gujer & Zehnder, 1983). Prozente zeigen den stöchiome trischen Substratf luss an, in der Form von CSB (chemisch er Sauerstof fbedarf) oder Methan-Ae quivalenten. Nur der Substrat- Nettoflus s (Abbau minus gebildete Biomasse ) durch die zell-exte rnen "Pools" ist angegeben . Eingekrei ste Zahlen zeigen die verschied enen Prozesse an. 30 Komplexe partikuläre organische Verbindungen werden durch die "Hydrolyse" in ihre Monomere zerlegt. Die entstandenen Aminosäuren und Zucker werden von fermentierend en, die Fettsäuren von anaerob oxidierenden Mikroorganismen abgebaut. Dabei entstehen Essigsäure und Wasserstoff, sowie weitere Zwischenprodu kte. Die Zwischenprodu kte ihrerseits werden wiederum zu Essigsäure und Wasserstoff umgesetzt. Aus Essigsäure und Wasserstoff wird in der Folge Methan produziert. Die unterscheidbare n Prozesse sind: 1. Hydrolyse von partikulärem organischem Material: 1A Hydrolyse von Proteinen 1B Hydrolyse von Kohlenhydraten 1C Hydrolyse von Lipiden 2. Fermentation von Aminosäuren und zuckern 3. Anaerobe Oxidation von Fettsäuren 4. Anaerobe Oxidation von Zwischenprodukt en: 4A Anaerobe Oxidation von Buttersäure 4B Anaerobe Oxidation von Propionsäure 5. Methanogenese aus Essigsäure 6. Methanogenese aus Wasserstoff 4.3. Beschreibung der anaeroben Abbauprozesse Im folgenden werden die unterschiedenen anaeroben Abbauprozesse im einzelnen ausführlicher beschrieben. Insbesondere werden, soweit bekannt, die Abbaumechanism en und die Einflüsse der Systembedingung en auf diese Prozesse diskutiert. Da zur kinetischen Beschreibung der Wachstumsprozesse in der Literatur meistens der empirische Ansatz von Monod angewendet wird (vgl. Kapitel 5.2.4.), wird bei der Zusammenstellun g der Literaturdaten über die Kinetik ebenfalls die Monod-Gleichung zugrunde gelegt. Die in den entsprechenden Tabellen (Tabelle 5 bis 9) ebenfalls aufgeführten Ausnützungsko eff izienten Y (stammt vom englischen ~ield; Einheit: [g CSB Biomasse gebildet/g CSB Substrat verbraucht]) beinhalten zum Teil auch diejenige Biomasse, welche bei der weiteren Umsetzung, der beim Abbau entstandenen Zwischenprodukt e, durch Folgeprozesse gebildet wird. Die Kinetik wird dadurch nicht direkt beeinflusst. Allerdings muss bei der Stöchiometrie berücksichtigt werden, dass diese Ausnlit- zungskoeffizie nten entsprechend der in den Folgeprozessen zusätzlich 31 gebildeten Menge Biomasse nach unten anzupassen sind, um die effektiven Ausnützung skoeffizient en der einzelnen Prozesse zu erhalten. 4.3.1. Hydrolyse Die Hydrolyse umfasst alle Prozesse, die partikuläre organische Feststoffe oder hochmolekul are, organische Verbindunge n in lösliche Stoffe überführen , welche von Mikroorgani smen aufgenommen und somit abgebaut werden können. Diese oft auch als "Verflüssigu ng" bezeichnete n Prozesse sind ziemlich komplex, und die Mechanisme n sind meistens nur in den Grundzügen bekannt. Dabei handelt es sich hauptsächlic h um exoenzymat ische Oberflächen reaktionen, in deren Verlauf Polymere in ihre löslichen, niedermolek ularen Bausteine umgewandelt werden. Teilweise laufen diese Prozesse auch direkt zwischen Mikroorganis men und Partikel ab, dabei ist jedoch nicht bekannt, ob und wie die entstehende n, gelösten Produkte von den Mikroorganis men unmittelbar aufgenommen werden können. Diese Prozesse werden zum einen stark von den herrschenden Milieubeding ungen (Temperatur, pH, etc.) beeinfluss t, zum andern ist die Hydrolyse natürlich auch von der Zusammenset zung der partikulären , organischen Stoffe ab- hängig. In den folgenden Ausführunge n wird die Hydrolyse der drei organische n Hauptstoffg ruppen im Frischschlam m vereinfacht dargestellt : Proteine (Prozess 1A, Abbildung 9) Die enzymatisch e Proteinhydr olyse setzt sich aus mehreren, verschieden en Abbauschrit ten zusammen. Das folgende Schema stellt diesen Abbau stark vereinfacht dar (nach Lackey und Hendrickson , 1958): Proteine 7 Peptene 7 Polypeptide 7 Oligopeptid e 7 Aminosäuren An der Zerlegung der Proteine in immer kleinere Bruchstücke sind verschiedene extrazellulä re Enzyme beteiligt. Man unterscheid et dabei zwischen Enzymen, die das Ende einer Polypeptidk ette hydrolisiere n (Exopeptidasen oder Peptidasen) und solchen, welche das Protein im Ketteninnern angreifen (Endopeptid asen oder Proteinasen ). Die Aufspaltung der Peptidbindun gen durch proteolytis che Enzyme hängt wesentlich von der Struktur der Eiweisse und von den Radikalen der jeweiligen Seitenkette ab. Proteine sind normalerwei se in einem Faulturm gut hydrolysie rbar. 32 Entsprechend können Proteine bis hin zu den Aminosäuren hydrolisiert werden. Kohlenhydrate (Prozess 1B, Abbildung 9) Polysaccheride ~ Oligosacceride ~ Disaccheride ~ Monosaccheride Der enzymatische Abbau der hochmolekularen zu den niedermolekularen Kohlehydraten läuft über mehrere Stufen, wobei je nach Polysaccherid spezifische Enzyme beteiligt sind. Insbesondere die Hydrolyse von Cellulose, dem häufigsten Kohlehydrat im Frischschlamm, Prozess. ist ein langsamer Die biologische Zugänglichkeit ist abhängig von der physikali- schen und chemischen Struktur der jeweiligen Cellulose. Die Depolymerisation wird oft noch durch die Verknüpfung mit Pektin erschwert. Zudem wird die Cellulose häufig noch von einer Ligninschicht umgeben. Lignin wird aber unter anaeroben Bedingungen kaum umgesetzt (Hobson, 1974). Die Hydrolyse von Kohlenhydraten liefert als Produkte Monosaccheride, bzw. Zucker. Fette (Prozess 1C, Abbildung 9) Fette ~ Fettsäuren + Glycerin Die Fette werden durch entsprechende Enzyme (Lipasen) hydrolytisch in Fettsäuren und Glycerin zerlegt. Glycerin wird aufgrund des Mechanismus seines Weiterabbaus der Gruppe der Kohlenhydrate zugeteilt. Der Umfang der Fetthydrolyse ist weitgehend abhängig davon, wie fein dispers die partikulären Fette im Schlamm vorliegen. ein langsamer Prozess. Die Hydrolyse von Fetten ist Eastman und Ferguson (1981) untersuchten die Hydrolyse von Schlamm in kontinuierlich betriebenen Laborfermentern bei niedrigen pH-Werten (5 < pH < 6) und kleinen hydraulischen Aufenthaltszeiten (< 1,5 Tage). Bei diesen Bedingungen konnten sie im Gegensatz zu den Protein- und Kohlehydratfraktionen keine Hydrolyse der Fettfraktion beobachten. 33 Kinetik der Hydrolyse Die Hydrolyse gilt nach Kaspar (1977) als geschwindigkeitsbestimmende Stufe der anaeroben Schlammstabilisation. Zudem hängt der Wirkungsgrad der Schlammfaulung weitgehend vom Ausmass dieses Prozesses ab (McCarty, 1976). In Uebereinstimmung mit diesen Aussagen steht die Feststellung, dass sich bei einer stabil betriebenen Faulung, bei einer mittleren hydraulischen Aufenthaltszeit von wenigstens 15 Tagen und einer Temperatur von 35 o C, keine gelösten organischen Stoffe anreichern, wobei der Anteil des gelösten, organischen Kohlenstoffs am gesamten, organischen Kohlenstoff weniger als 10 % beträgt. O'Rourke (1968) fand in seinen Untersuchungen, dass der gelöste CSB, bestimmt als flüchtige Säuren, weniger als 7 % des gesamten organischen, abbaubaren CSB's ausmacht, wenn ein Reaktor mit einer mittleren hydraulischen Aufenthaltszeit von 7,5 Tagen und einer Temperatur von 35 0 C betrieben wird. Aus diesen Gründen kann man in erster Näherung annehmen, dass die Bildungsrate des Methans in einem Faulturm proportional zur Abbaurate der Feststoffe ist (Gujer und Zehnder, 1983). Diese Aussagen verdeutlichen die tragende Rolle der Hydrolyse bei der Schlammstabilisation. Entgegen der Wichtigkeit der Hydrolyse sind aber über diesen Prozess nur wenige, gesicherte Daten veröffentlicht worden. Der in der Literatur beschriebene Abbau von partikulärem, organischem Material während der Schlammstabilisation ist meistens ein "Netto-Abbau", da die, durch den Abbau von gelösten organischen Stoffen, neu gebildete Biomasse nicht vom übrigen partikulären Material unterschieden werden kann und entsprechend in der Menge des gesamten partikulären Materials enthalten ist. Die diesen "Netto-Abbau" beschreibende Abbaurate ist entsprechend der neu gebildeten Biomasse kleiner, als die eigentliche Hydrolyserate. In der folgenden Uebersicht der Veröffentlichungen über den Abbau von partikulärem, organischem Material wird die Hydrolyse vielfach als netto Abbaurate der Verflüssigung von Feststoffen beschrieben. Anhand von Laborbatchversuchen mit Faulschlamm beschrieben Imhoff und Fair (1956) eine Abhängigkeit 1. Ordnung der Gasproduktion bezüglich des abbaubaren, organischen Materials im Reaktor: 34 r k p p p ;, (Gleichung 1) rGas: spezifische Gasproduktionsrate in CSB- oder CH -Aequivalente 4 LML-\-1J r k p p p it spezifische Abbaurate der Hydrolyse von partikulärem Material in CSB- oder CH -Aequivalenten [ML- 3 t-lJ 4 -1 Netto Abbaukonstante 1. Ordnung [t J abbaubares organisches partikuläres Material im Reaktor in CSB- oder CH -Aequivalenten [ML -3 J 4 Die von ihnen bestimmten Werte einer netto Abbaurate 1. Ordnung werden in Abhängigkeit der Temperatur in Abbildung 10 dargestellt. Pfeffer (1968) bestimmte bei verschiedenen Feststoffaufenthaltszeiten den verbleibenden Glühverlust in einem anaeroben Reaktor. Die Daten wurden von Gujer und Zehnder (1983) unter der Annahme, dass 20 % des organischen Materials im Zulauf nicht abbaubar sind, durch eine Näherungsgleichung mit einer Abbaureaktion 1. Ordnung approximiert. Bei einer °c Temperatur von 35 d- 1 und bei 25 °c ermittelten sie eine netto Abbaukonstante von 0,15 von 0,077 d- 1 (vgl. Abbildung 10). Gerritson (1975) bilanzierte den Kohlenstoff in einem ständig gerührten Faulturm, der bei einer mittleren Aufenthaltszeit von 40 Tagen und einer Temperatur von 33 3 °c betrieben wurde. Die Konzentration im Zulauf betrug 22,4 kg org. C m- und im Ablauf 8,7 kg org. C m-3 wurden 0,342 kg C m d - 1 3 . Für die Gasproduktion bezogen auf das Faulraumvolumen gemessen. Der Anteil des Methans im Gas betrug 60,4 %. Kaspar (1977) führte mit Faulschlamm aus derselben Anlage mehrere Batchversuche im Labor durch. Die Daten der Methanproduktion dieser Versuche wurden von Gujer und Zehnder (1983) durch eine netto Abbaurate 1. Ordnung angenähert. Dabei berech- 1 = 0,32 d- • Eine Abschätzung des verfügbaP ren, organischen Kohlenstoffs im Faulschlamm des Faulturmes mit den neten sie eine Abbaurate k Daten von Kaspar, unter der Annahme einer vernachlässigbaren BicarbonatProduktion, ergibt: 35 k p p 'lt (Gleichung 2) rCH : spezifische Rate der Methanproduktion [ML - 3 t - 1 ] 4 ursprüngliche Rate der Batchversuche zur Zeit t=O: 1 mMol 1- 1 h- 1 fCH : Anteil des Methans im Faulgas [-] 4 1 mMol 1 - p* k 0. 604 p 1 h- 1 . 0. 32 d- = 1.5 1 kg org. Cm -3 Ueberträgt man diese Ergebnisse auf den Faulturm, kann man den nicht abbaubaren, organischen Kohlenstoff im Zulauf berechnen: nicht abbaubarer org. C im Reaktor gesamt org. C im Zulauf 8.7 - 1.5 22 .4 - 32 % Aus der spezifischen Gasproduktion des technischen Faulturmes und dem verfügbaren organischen Kohlenstoff erhält man gemäss Gleichung 1: k p P"' -3 -1 _o_.3_4_2_k=g_C_m_ _d_ = 0 . d-1 23 -3 1.5 kg C m Die höhere Abbaurate des partikulären, organischen Materials k Abbildung 10) und die grössere spezifische Methanproduktion rCH 1 mMol 1 -1 h -1 ; Faulturm: 0,72 mMol 1 cher Temperatur (33 °c) -1 h -1 p (vgl. (Labor: 4 ) im Laborfermenter bei glei- begründeten Gujer und Zehnder in ihren Ausfüh- rungen mit der besseren Durchmischung des Laborreaktors. Eastman und Ferguson (1981) untersuchten die Hydrolyse des partikulären, organischen Materials in kommunalem Schlamm während der Versäuerungsphase des anaeroben Abbaues. Sie folgerten, dass dieser Abbau durch eine Reaktionskinetik 1. Ordnung bezogen auf die abbaubaren, organischen Stoffe im System beschrieben werden kann. Gujer und Zehnder (1983) werteten ihre Daten im Gegensatz zu den Autoren selber unter der Annahme aus, dass auch die Fette grundsätzlich zu den abbaubaren Substanzen ge- 36 hören. In der Abbildung 10 ist ersichtlich, dass je saurer die Bedingungen sind, umso kleiner die netto Abbauraten ausfallen. Diese Abnahme ist durch die, bei tiefen pH-Werten zunehmend schlechter werdende Hyroly- sierbarkeit der partikulären Fette erklärbar. Pavlostathis und Gossett (1986) führten Batchexperimen te mit Ueber- schussschlamm als Substrat zur Untersuchung der Hydrolyse durch. Auch sie folgerten, dass der Abbau von partikulärem Material durch eine Kinetik 1. Ordnung bezogen auf die abbaubaren, partikulären Stoffe beschrieben werden kann. Aus den mit unterschiedlich en Substratzugaben durchgeführten Experimenten ermittelten sie die durchschnittli che, Hydrolyserate k p 0,16 d - 1 effektive , wobei sie die, durch den Abbau von gelösten Hydrolyseproduk ten neu gebildete Biomasse abschätzten und bei der Berechnung der Hydrolyserate berücksichtigte n. In seinen im Labormassstab, mit kontinuierlich betriebenen, anaeroben Fermentern, durchgeführten Experimenten unterschied O'Rourke (1968) zwischen dem Abbau von Fetten, Cellulose und Proteinen in einem Temperaturbereich zwischen 15 und 35 o C. Seine Resultate zeigen verschiedene Ab- bauraten für die unterschiedenen drei Stoffgruppen. Mit der hier übernommenen Abbaukinetik 1. Ordnung können die Daten nur bedingt beschrieben werden. Gujer und Zehnder (1983) berechneten die durchschnittlic hen netto Abbauraten für das gesamte, abbaubare, partikuläre Material unter der Annahme, dass 66 % des gesamten partikulären CSB's im Zulauf abbaubar sind (Abbildung 10). Wie aus den vorgängigen Erläuterungen zur Hydrolyse entnommen werden kann, wird die Hydrolyse von vielen Faktoren beeinflusst. Dabei spielen sicher die Temperatur und der pH eine wichtige Rolle. Daneben wirkt sich auch die Konzentration der notwendigen Exoenzyme, bzw. die Konzentration der sie produzierenden Mikroorganismen aus. Zudem muss auch das Ober- flächen/Volum enverhältnis der zu hydrolisierende n Partikel berücksichtigt werden. Zusätzlich sind die verschiedenen Stofffraktione n nicht alle in gleichem Masse hydrolisierbar, selbst innerhalb derselben Fraktion können, je nach Struktur der hochmolekularen Stoffe, gänzlich ver- schiedene Zugänglichkeite n vorkommen. Da die Auswirkungen dieser Faktoren in einem komplexen System nur unzureichend bekannt sind, wird in der Folge die Hydrolyse durch eine Prozesskinetik 1. Ordnung bezogen auf das 37 gesamt e, abbaub are, partiku läre Materi al angenä hert. Die versch iedene n Abhän gigkeit en werden folglic h in der empiris chen Abbauk onstant en 1. Ordnung k mitber ücksic htigt, entspre chend ist k eine Art Summe npara- meter. p p 1 "O -- Batch X Faulturm X 0.3 0 Cl) 0 ( /) 0.2 Cl) .c u cn c 0 ...OI 0 OI ... Cl) c ~ ::J ::J c ~ - ... ... .... 00. CU CU c 0... "O 0 -0 cn c 0 ~ ::J 0 .0 .0 <( !::. pH= 5.85 0.1 • .0 0.05 0 .0 .0 0 0.04 ::J ... l::J 0.03 A pH=5.14 0 0 10 20 30 40 Temperatur (°C) lmhoff ( 1956) Pfeffer ( 1968) 0 O' Rourke ( 1968) X Kospor ( 1977) 6. Eastmon und Ferguson ( 1981l mit pH c Povlostathis (1986 ) @ • Abbildu ng 10 Abbauk onstant e 1. Ordnung als Funktio n der Tempe ratur für den Nettoa bbau von partiku lärem organis chen Materi al bei der anaerob en Stabill sation von kommun alem Frischs chlamm (nach Gujer und Zehnde r, 1983). 38 Wie der Abbildung 10 zu entnehmen ist, liegt die Grössenordnung von k bei Temperaturen zwischen 30 und 35 zwischen 0,15 und 0,32 d - 1 0 p C und nahezu neutralen pH-Werten . Dieser grosse Bereich beruht zum einen auf den unterschiedlichen Eigenschaften der verwendeten Schlämme, zum andern spielen auch die unterschiedlichen Versuchsbedingungen (Rührintensität im Reaktor, etc.) eine Rolle. 4.3.2. Fermentation von Aminosäuren und zuckern In den weiteren Ausführungen wird die Fementation als ein Stoffwechselprozess angesehen, bei dem Spaltprodukte des organischen Substrates zugleich als Elektronen-Donatoren und als Elektronen-Acceptoren dienen. Der häufigste Abbauweg der Fermentation von Zucker ist der Emden-Meyerhof-, bzw. Fructose-1,6-bisphospha t-Weg, dabei entsteht als Produkt Py- ruvat (Schlegel, 1981). Der während der Fermentation gebildete Wasserstoff stammt aus der Oxidation von Pyruvat, wobei zwei Wege möglich s.ind: - Beim "Clostridien-Typ" wird die Oxidation von Pyruvat durch das Enzym Pyruvat:Ferrodoxin-Oxi doretuctase katalysiert. Dabei wird Ferrodoxin (ein Eisen-Schwefel-Prote in) reduziert. Ferrodoxin weist ein genügend tiefes Redoxpotential CE auf, ' = - 398 mV)t) 0 sodass durch die Hydrogenase Ferrodoxin:H 0 Oxidoreductase 2 Protonen zu molekularem Wasserstoff (EO' (H+/ 1/2H ) = - 414 mV) 2 reduziert werden können, wobei das reduzierte Ferrodoxin der Elektronendonator ist. Pyruvat 1) E ' 0 2) lC O' + 2 H 0 2 ~ Acetat : Redoxpotential bei pH + + HCO + H + H : t!(; 3 2. 0. = - 47.3 kJ/mol2) 7; Werte von Thauer (1977) freie Energie der Umsetzung bei Standardbedingungen und pH = 7; Werte von Thauer (1977) 39 - Beim "Enterobacteriac een-Typ" wird die Reaktion durch Pyruvat: Formiat-Lyase katalysiert. Dabei entsteht aus Pyruvat neben Acetyl-CoA auch Formiat. Formiat (Eo' = - 432 mV) kann wiederum durch ein Hydrogenylasen -System zu Wasserstoff und Kohlendioxid gespalten werden: Pyruvat + H 0 Formiat + HO 2 2 ~ Acetat H 2 + + Formiat HCO + 3 + H ; tG O' tG O' • - 48.6 kJ/mol3) = + 1.3 kJ/mol Die Vorstufen des Wasserstoffs haben bei beiden Mechanismen ein sehr niedriges Redoxpotential. Entsprechend können die aus der Oxidation von Pyruvat stammenden Reduktionsäquiv alente ohne Schwierigkeiten durch die Reduktion von Protonen zu Wasserstoff verwendet werden. Dieser Prozess wird gemäss Thauer (1977) durch erhöhten Wasserstoffpartialdruck bis gegen 0,5 atm nicht inhibiert. Aminosäuren werden meist durch einen gekoppelten Oxidations-Red uktionsProzess zwischen zwei entsprechenden Aminosäuren abgebaut. Diese gekoppelte Desaminierung von Aminosäuren wird auch als Stickland-Reak tion bezeichnet. Während der Stickland-Reakt ion wird der eine Partner oxidiert (dehydrogeniert) und der andere Reaktionsteilne hmer reduziert (hydrogeniert ). Abbildung 11 zeigt ein Reaktionsschema dieser Reaktion. Untersuchungen von Nagase und Matsuo (1987) zeigten entsprechend, dass der Abbau von Proteinen nicht mit einer Wasserstoffentw icklung gekoppelt ist und ohne Symbiose mit wasserstoffzehre nden Bakterien abläuft. 3 ) a;O': freie Energie der Umsetzung bei Standardbedingu ngen und ph = 7; Werte von Thauer (1977) 40 Reduktion Oxidation H20 NH3 „ ... NH2 1 Rz-CH-COO H NH2 1 R1 -CH-COOH + NH3 .., 2 Hz 0 II R2-CH2-COOH R,-C-COOH NH2 1 R2-CH-COO H ------' ---------- 2 Hz----„-----+ ~. NH3 Summenformel: + 2 HzO R1 CH NHz COOH + 2 Rz CH NHz COOH R1 COOH + 2 Rz CHz COOH + 3 NHs + COz Abbildung 11 Schema der Stickland -Reaktion . Aus diesen Gründen wird sowohl die Fermentat ion von Kohlenhy draten wie auch von Aminosäu ren als vom Wassersto ffpartiald ruck unabhängi g ablaufender Prozess angesehen . Die Fermenta tion der Substrate Aminosäur en und Kohlenhyd rate bilden als ButterProdukte neben der Biomasse, Zwischenp rodukte wie Propion- und säure, sowie die Vorläufe r von Methan: Essigsäur e und Kohlendio xid / Wassersto ff. Daneben setzt der Abbau von Aminosäur en noch Ammonium stickstoff frei (Abbildun g 9, Prozess 2). 41 Wachstu mskineti k der fermenti erenden Bakterie n Eastman und Ferguson (1981) untersuc hten den anaerobe n Abbau von Primärschlamm in einem kontinu ierlich, bei pH 5,2 und 35 °c, betriebe nen Rührreaktor . Die dabei abgesch ätzten Daten der Wachstu mskineti k der fermen- tativen Organism en sind in Tabelle 5 darges tellt. Bei einer hydrau lischen Aufenth altszeit von 0,375 d ermittel ten sie im Ablauf des Reaktors 340 mg CSB/l sticksto ffhaltig e Substanz en und 140 mg CSB/l Zucker ähnli- che Stoffe. Diese Ablaufk onzentr ationen entspre chen für die stickstoffhal tigen Substanz en 8 % und für die Zucker 14 % der jeweilig en abgebauten Stofffra ktion. Zusammen mit ihren kinetisc hen Daten kann daraus geschlos sen werden, dass die Fermen tation, bei den für die anaerob e Schlamm stabilisa tion üblichen Aufenth altszeite n (> 12 Tage, Tempera tur 35 °c), kein limitier ender Prozess ist (Gujer und Zehnder , 1983). Der bestimm te Ausnütz ungskoe ffizient Y dieser Organis menkult ur ist ein "Netto" -Koeffiz ient, da zur Berechnu ng die gesamte, im System produzi erte Biomasse berücks ichtigt wurde. Zoeteme yer (1982) untersuc hte die Wachstu mskineti k einer angerei cherten Kultur mit Glucose als Substra t in einem pH-Bere ich zwischen 4.5 und 7.9. Aus seinen Messunge n können für pH = 7, bei einer Temper atur von 0 30 C die entsprec henden Werte abgelei tet werden. Der in der Tabelle 5 aufgefü hrte zugehöri ge Sättigun gsbeiwe rt K wurde von Gujer und Zehnder s (1983) übernomm en. Die kinetisc hen Daten von Gosh (1978) des Fermen tationsp rozesse s von Glucose wurden in einer kontinu ierlich betriebe nen Versäue rungsstu fe ermitte lt. Seine Werte liegen mit Ausnahme des Sättigun gsbeiwe rtes K in s der gleichen Grösseno rdnung wie die vorgängi g besproch enen Werte. Mosey (1981) berechne te aufgrund thermod ynamisc her Ueberle gungen die theoreti schen Ausnütz ungskoe ffiziente n des Ferment ationspr ozesses, wobei er als Modellz ucker Glucose und als Modellam inosäure Glutami nsäure ein- setzte. Diese Werte sind ähnlich den von Mc Carty (1971) abgesch ätzten Ausnütz ungskoe ffiziente n der Fermen tation von Zucker (- 0,22 g CSB/g CSB) und von Aminosä uren (- 0,08 g CSB/g CSB). Die Abweichu ngen der Ausnützu ngskoeff izienten Y in der Tabelle 5 können teilwei se auf die untersc hiedlich en Versuchs bedingun gen zurückg eführt werden. Nach Sykes (1975) wird die Produkt verteilun g des Fermen tationsprozess es massgeb lich durch die Milleube dingunge n wie pH und Tempera tur mitbesti mmt, entsprec hend wird auch Y beeinflu sst. 42 Referenz Temp. pH [ c] 0 Eastman (1981) /..lmax [d-1] y g CSB BM g CSB Sub. „,) 1) 35 5.2 Zoetemeye r (1982)2) 30 7 7.2 0.142"<) Gosh (1978) 3) 35 5.8 7.2 0. 20 Mosey (1981) 4) 0.18 Mosey (1981) o) 0.07 )2.7 0.48 ] [ K s g CSB 1 ,~) kd [d-1] 0. 43 0. 022 0.37 1) Versäueru ngsstufe mit Primärschl amm als Substrat 2) angereich erte Kultur mit Glucose als Substrat; K : von Gujer und Zehnder (1983) abgeschät zter Wert s 3) Versäueru ngsstufe mit Glucose als Substrat 4) Y berechnet aus thermodyn amischen Ueberlegu ngen (Abbau von Glucose) o) Y berechnet aus thermodyn amischen Ueberlegu ngen (Abbau von Glutamin säure) *) "Netto"-A usnützung skoeffizie nten TABELLE 5: Wachstum skinetik des Fermentat ionsproze sses von Aminosäur en und Zucker. In der Folge werden die von Zoetemeye r ermittelte n kinetisch en Daten als Ausgangsw erte zur Beschreibu ng des Abbaus von Zucker gebrauch t, da die von ihnen angewandt en Versuchsb edingunge n den üblichen Bedingung en einer anaeroben Schlamms tabilisatio n (pH - 7, Temperat ur - 35 nahe kommen. 0 C) ziemlich Da über den Abbau von Aminosäur en in der Literatu r keine kinetisch en Daten gefunden werden konnten, werden die Daten des Zuckerabb aus auch auf den Fermentat ionsproze ss der Aminosäur en übertrage n. 4.3.3. anaerobe Oxidation von höheren Fettsäure n Im Zusammenh ang mit den folgenden Erläuterun gen ist die anaerobe Oxidation ein mikrobie ller Prozess, bei dem molekula rer Wasserst off die Hauptelek tronensen ke ist. Wassersto ff wird dabei durch die Oxidation von reduzierte m Nicotinam id-adenen in-dinucle otid (NADH ) gebildet (Schlegel , 2 1983): 43 NADH 2 (E'0 = - 320 mV) wird durch das Enzym NADH 2 :Ferrodoxin-oxidoreductase oxidiert. Das dabei gebildete Ferredoxin setzt über eine Hydrogenase Wasserstoff frei: NADH 2 + + ~ H f- NAD + + H ; lc 2 Das relativ hohe Redoxpotential von NADH o· = 19.3 kJ/mol + und das ungünstige thermodyna- 2 mische Gleichgewicht der Wasserstoffbildung erlauben diese Reaktion nur, wenn der gebildete Wasserstoff fortlaufend entfernt wird. Entsprechend läuft diese Reaktion nur ab, wenn die zur Wasserstoffbildung aus NADH 2 befähigten Organismen in Mischkultur mit Bakterien leben, die den gebil- deten Wasserstoff laufend verbrauchen und somit den Wasserstoffpartialdruck niedrig halten. Man spricht in diesem Fall von Wasserstoffübertragung von Zelle zu Zelle (interspecies hydrogen transfer). Die Produktinhibition durch erhöhten Wasserstoffpartialdruck dieses Reaktionsmechanismus wurden von Kaspar und Wuhrmann (1978b) mit Faulschlamm bestätigt. Beim anaeroben Abbau von langkettigen Fettsäuren steht als Abbauprozess die ß-Oxidation im Vordergrund (Jeris und Mc Carty, 1965). Dieser Prozess weist folgendes Abbauschema auf: R-(CH -CH ) -CH -COOH 2 2 n 2 + 2 H 0 2 ~ R-(CH -CH ) 2 2 n- 1 -CH -COOH 2 + CH COOH 3 + 2 H 2 Die Produkte der ß-Oxidation von langkettigen Fettsäuren sind neben der Biomasse, Essigsäure und Wasserstoff sowie Buttersäure, bzw. bei ungerader Anzahl Kohlenstoffatome der Fettsäurenedukte, Propionsäure (Prozess 3, Abbildung 11). Wachstumskinetik der anaerob oxidierenden Bakterien Die in der Literatur gefundenen Daten der anaeroben Oxidation von langkettigen Fettsäuren sind in Tabelle 6 zusammengestellt. Die Werte von O'Rourke (1968) stammen aus Untersuchungen mit kommunalem Frischschlamm. Der von ihm ermittelte Sättigungsbeiwert K s beinhaltet aber sowohl gelöste als auch von partikulärem Material adsorbierte höhere Fettsäuren und bezieht sich folgedessen auf die gesamte, als abbaubar angenommene Fettsäurenfraktion. Da aber die an Partikel gebundenen Fettsäuren nicht die gleiche Zugänglichkeit für den mikrobiologischen Abbau haben wie die gelösten Fettsäuren, ist im Zusammenhang mit 44 diesem Ks -Wert auch das vorhandene partikuläre Material in die Betrachtungen miteinzubeziehen, entsprechend ist K umso grösser, je grösser s die im System verbleibende adsorbierte Fettsäurenfraktion ist (Gujer und Zehnder, 1983). Referenz Temp. f\nax [ OC] [d- 1 1 y [: CSB BM ] CSB Sub. K s [g ~SB_] kd [d-1J O'Rourke ( 1968) 1) 35 25 20 0. 27 0.19 0.15 0.05 0.05 0.05 2 3.72 4.62 0.015 0.015 0.015 Novak (1970) 37 37 37 37 37 0.085 0.11 0.105 0.44 0.55 0.16 0.16 0.16 0.16 0.16 0.417 0.143 0.105 3.180 1.816 0.01 0.01 0.01 0.01 0.01 Mosey (1981) 1) 2) Fettsäure Stearinsäure Palmitinsäure Myristinsäure Oleinsäure Linolsäure 0.11 3) Kontinuierlich betriebener Laborfermenter mit Frischschlamm als Substrat, bei pH = 7. Yield-Koeffizient Y und Absterberate kd basieren auf thermodynamischen Ueberlegungen und auf den beobachteten Werten Propionat und Butyrat abbauender Mikroorganismen. Der Sättigungsbeiwert K s bezieht sich auf die gesamte, abbaubare Fettfrak- tion. Die nach einer Fauldauer von 60 d noch vorhandene Fettfraktion wurde als nicht abbaubar angesehen. Vgl. auch die Diskussion im Text. 2) Angereicherte Kultur mit höheren Fettsäuren als einziger Kohlenstoffquelle. Yield-Koeffizient Y und Absterberate kd sind Durchschnittswerte aus sämtlichen Experimenten. Y beeinhaltet zudem die Biomasse der Methanogenese und ist demzufolge ein "Netto" -Koef f izient. 3) Y berechnet aus thermodynamischen Ueberlegungen. TABELLE 6: Wachstumskinetik des anaeroben Oxidationsprozesses von langkettigen Fettsäuren. 45 Die Werte von Novak und Carlson (1970) wurden mit einer angere icherte n, anaerob en Kultur ermitt elt. Langke ttige Fettsäu ren waren dabei die einzigen Kohle nstoffq uellen . Die Ausnüt zungsk oeffizi enten Y und die Ab- sterber ate kd wurden als Durchs chnitts werte aus sämtli chen, durchg eführten Experim enten ermitt elt. Y beinha ltet dabei die gesamte gebilde te Biomas se aus dem Abbau der jeweili gen Fettsäu re. Der von Mosey (1981) für den Abbau von langke ttigen Fettsäu ren berech- nete Ausnüt zungsk oeffizie nt, basiert auf thermod ynamis chen Ueberl egungen. Als durchs chnittl iche, höhere Fettsäu re verwen dete er Stearin säure. Zur Beschre ibung der Abbauk inetik des Abbaup rozesse s werden in den weiteren Ausfüh rungen die Werte von O'Rourk e bei 35 °c zugrund e gelegt, da sie aus Untersu chungen mit kommunalem Frischs chlamm als Substr at ermittelt wurden und somit keine allzu spezifi sche Bakter ienkult ur beschr eiben. 4.3.4. anaerob e Oxidati on von Butters äure und Propion säure Die anaerob e Oxidati on von Butters äure (Abbild ung 9, Prozes s 4A) folgt wahrsc heinlic h dem gleich en Mechan ismus wie die Oxidati on der höheren Fettsäu ren. Entspre chend wird Butyrat zu Acetat und Wasse rstoff umgesetzt: CH CH CH COO 3 2 2 + 2 CH COO 2 H 0 2 3 + 2 H 2 + + H !:i;; o· • + 48,1 kJ/mol Diese Vermut ung wurde bestäti gt durch die Beschre ibung einer syntrop hen Kultur eines Butyrat oxidier enden Bakteri ums (Syntro phomon as wolfei) mit einem hydrog enotroh en Methan bakteri um, die nebst Butyrat noch andere Fettsäu ren zu oxidier en vermag (Mc Inerney , 1979). Die Oxidat ion von Propion säure (Abbild ung 9, Prozess 4B) bildet Essigsäure, Wasser stoff und Kohlen dioxid. Kaspar (1977) und weiter e Autore n schluge n die folgend e Stöchio metrie für die Oxidati on von Propion at vor: CH CH COO 32 + 3 H 0 2 ~ ~ CH COO 3 + HCO 3 + H+ + 3 H 2 !:i;; o· = + 76,1 kJ/mol Boone und Bryant (1980) beschri eben eine Cokultu r eines Propion at oxidierend en Bakteri ums (Syntro phobac ter wolini i) mit einem hydrog enotro phen Methan bakteriu m. 46 Die Biochemie dieser beiden Prozesse ist nicht bekannt. Die Thermodynamik dieser Prozesse zeigt, dass beide Prozesse unter Standardbedingu ngen endergonisch sind. Beide Reaktionen benötigen für eine negative freie Reaktionsenerg ie kleine Wasserstoffpar tialdrücke. Untersuchungen zum Abbau von Propionat zeigten, dass der anaerobe Abbau sowohl durch erhöhten Wasserstoffpar tialdruck als auch durch erhöhte Essigsäurekonz entration gehemmt wird (Kaspar und Wuhrmann, 1978b). Wachstumskine tik der anaeroben Oxidation von Buttersäure und Propionsäure Die kinetischen Daten über die Propionat und Buryrat oxidierenden Bakterien sind in Tabelle 7 zusammengestel lt. Referenz [Oe] Kaspar ( 1977) [d-1] 1) 33 Gujer und Zehnder (1983)2) 33 0.155 35 35 0.32 0.39 Lawrence (1969) 3) 4) 1) 2) 3) 4) *) y Temp. µmax [: esB BM ] esB Sub. K s [g ~SB] kd Fettsäure [d-1] 0.01 Propionsäure 0.035 0. 246 Propionsäure 0.048 0.033 0.034 0.005 0.01 Propionsäure 0.027 Buttersäure im Faulschlamm eines Faulturms bestimmt. angereicherte Kultur. angereicherte Kultur, Durchschnittswe rte aus zwei Versuchen mit unterschiedlichen Zulaufkonzentra tionen. angereicherte Kultur Ausnützungskoe ffizient Y beeinhaltet die gesamte, aus dem Substratabbau enstandene Biomasse. TABELLE 7: Wachstumskineti k des anaeroben Oxidationsproz esses von Buttersäure und Propionsäure. Kaspar (1977) untersuchte den Abbau von Propionsäure in einem Faulturm, der bei 33 °e und einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 40 d betrieben wurde. Als Sättigungsbeiwe rt ermittelte er dabei K = 0,01 g esB/l. s Die Daten von Gujer und Zehnder (1983) stammen aus einer EAWAG internen Untersuchung mit einer angereicherten Kultur in einem kontinuierlich betriebenen Laborfermenter, bei 33 0 e. 47 Aehnlic he Daten für den Abbau von Propion säure bestimm ten Lawren ce und Mc Carty (1969) , die ebenfa lls Experim ente mit angere icherte n Kulture n in Chemos taten durchfü hrten. Zusätz lich ermitte lten sie auch kinetis che Daten des Butters äureabb aus. Für die Beschre ibung des Prozess es wird in der Folge von den Werten von Lawren ce ausgega ngen. Da in seinen Untersu chgunge n sowohl der Abbau von Butters äure als auch von Propion säure beschri eben wird. 4.3.5. Decarb oxilieru ng von Essigsä ure Das quanti tativ bedeute ndste Substra t der Methan ogenese bei der anaero ben Stabili sierung von Frischs chlamm ist Essigsä ure. Siebzig Prozen t des Methan s entsteh t bei der Minera lisation von Frischs chlamm aus der Umsetzun g von Essigs äure (Jeris und Mc Carty, 1965). Zudem stellt die Methan bildung aus Acetat beim anaerob en Abbau von gelöste m organis chem Materi al den geschw indigke itsbesti mmend en Schritt dar (Kaspar und Wuhr- mann, 1978), (siehe Kapite l 4.4.2). Die Decarb oxilieru ng von Essigsä ure weist folgend e Stöchio metrie auf: CH Co0 3 + H 0 2 ~ ~ CH 4 + HCO 3 t.:c o· - - 31.0 kJ/mol Acetat wird zu Methan und Bicarbo nat gespalt en (Abbild ung 9, Prozess 5). Die Methylg ruppe des Acetats bildet haupts ächlich das Methan und die Carbox ylgrup pe das Bicarbo nat. Der Kohlen stoffflu ss der Acetats paltung wird folgend ermasse n beschri eben (Kohle r, 1984): Acetat wird in eine Methylg ruppe und eine C -Gruppe mit der Oxida1 tionsst ufe von Kohlenm onoxid aufgesp alten. Die C -Grupp e wird mit 1 einer Kohlen monox iddehy drogen ase zu Kohlen dioxid oxidie rt. Die Methylg ruppe wird unter der Aufnahm e, der bei der Oxidat ion der C 1 Gruppe entstan denen Elektro nen, zu Methan reduzi ert. Auf welche Art und Weise acetotr ophe Bakter ien ihre Energi e aus der Acetat decarb oxilier ung gewinne n, ist noch unbeka nnt. Aufgrun d des feststellba ren Zellwac hstums auf Acetat als Substr at, muss man annehm en, dass eine ATP-Sy nthese stattfi ndet. 48 Wachstum skinetik der acetotroph en Methanba kterien Tabelle 8 enthält die Daten der Wachstum skinetik der acetatverw ertenden Methanba kterien. Die Daten von Lawrence und Mc Carty (1969) stammen aus Untersuch ungen mit angereich erten Kulturen in Chemostat experimen ten. Aehnliche kinetische Parameter ermittelte n Smith und Mah (1978 & 1980) für eine Reinkultur von Methanosa rcina strain 227. Kaspar (1977) bestimmte für den Acetatabb au im Schlamm eines Faulturme s, bei einer Aufentha ltszeit von 40 d und 33 0 C, einen Sättigung sbeiwert K s in derselben Grössenor dnung. Referenz Temp. µmax y l: CSB BM ] [g CSB Sub. [ OC] [d-1] 2) 2) 35 30 24 0.355 0. 277 0.252 Kaspar (1977) 3) 33 Smith (1978) & (1980) 4) 35 - 0.44 - 0.0637 Huser (1981) ::; ) 37 - 0.12 0.0247 Mosey (1981) 6) Lawrence (1969) 1) 1) 2) 3) 4) ::;) 6) 0.0584 0.0769 0.0712 K s ~SB] 0.164 0.240 0.355 kd [d-1] 0.015 0.024 0.037 0.020 0.0455 0.05 angereich erte Kultur, Durchsch nittswerte aus 5 Versuchs reihen mit unterschi edlichen Bedingung en. angereich erte Kulturen Faulschlam m Reinkultu r mit Methanosa rcina strain 227 Reinkultu r mit Methanotr ix soehngeni i Y berechnet aus thermodyn amischen Ueberlegu ngen. TABELLE 8: Wachstum skinetik der acetotroph en Methanba kterien. Zehnder (1980) isolierte eine Reinkultu r von Methanotr ix soehgeni i. Die Wachstum skinetik für dieses acetotroph e Methanbak terium wurde von Huser (1981) beschrieb en. Entsprech end der hohen Affinität dieses Methanba kterium zu Acetat wird erwartet, dass dieser Organismu s bei der Schlammfaulung mit hydraulisc hen Aufentha ltszeiten von mehr als 15 Tagen gegenüber dem vorgehend beschrieb enen Methanos arcina-Ba kterium dominiert (Gujer und Zehnder, 1983). 49 Aufgrund von thermody namischen Ueberlegu ngen berechnet e Mosey (1981) einen Ausnützu ngskoeffi zienten Y für die anaerobe Acetatsp altung, der gut mit den experimen tell bestimmte n Werten übereinsti mmt. Als Grundlage für die Prozessb eschreibu ng wird in der Folge für die Beschreib ung der Kinetik von den Daten von Smith (Methanos arcina) und Huser (Methano trix) ausgegang en. Temperatu r- und pH-Abhän gigkeit der acetotroph en Bakterien Die mesophile n acetotrop hen Methanba kterien zeigen eine starke Temperat ura bhä ng i gke i t. Abbildung 12 stellt die relative Methanpro duktion in Abhängigk eit der Temperatu r dar. Die Daten der Reinkult ur von Metha- notrix soehgenii (Huser, 1981) zeigen die Abhängigk eit der Aktivität auf kurzfrist ige Temperatu ränderung en (< 2 Tage). Die Reinkultu r weist einen optimalen Temperatu rbereich zwischen 30 und 45 tät zwischen 30 und 37 o e °e auf, wobei die Aktivi- rasch zunimmt und zwischen 40 und 45 steil abfällt. Trotzdem konnte bei Temperatu ren um 3 0 ges Wachstum festgeste llt werden. Temperatu ren über 50 0 e ebenso C noch ein gerin- °e führten hingegen zu einer irreversib len Schädigun g der Organisme n. Langzeitv ersuche (30 Tage) mit der Reinkultu r zeigten dieselbe Abhängi gkeitscha rakteristik. Die Temperatu rabhängig keit der Aktivität einer angereich erten acetotro phen Kultur wurde von van den Berg (1977) untersuch t. Die Anreicher ung erfolgte dabei in einem kontinuie rlich betrieben en Fermenter bei 35 0 C. Anschlies send wurde die Temperatu rabhängig keit in Batchkult uren in Langzeitversu chen(> 30 Tage) untersuc ht. Auch die angereic herte Kultur zeigt dabei einen schmalen , optimalen Temperat urbereich . Die unterschiedlic hen Maxima-B ereiche sind auf die untersch iedlichen Kultivie rungstem peraturen der Stammpop ulation zurückzuf ühren: Im Gegensatz zu van den Berg isolierte Huser seinen "Acetat"-O rganismus bei 37 °c. 50 OI c „, 1.0 I :::> "" .~ >. )( 0 .D ""u I I I 0.8 ... - I ~ GI GI u <t --- I I 0.6 I '' ""GI 'U :o 0.4 ~ <t > I I I I .~ GI 4 I I 0 'U 0 ' I 0.2 0 '' ' , I I I I I I äi n: ' I 10 ' 20 30 40 50 60 Temperatur (°C) o Methanotrlx soehngenii ; Huser ( 1981) • angereicherte Kultur Abbildung 12 ; van den Berg ( 1977) Abhängigkeit der Acetatdecarboxy lierung von der Temperatur. 51 1.0 _,,.. Cll c ...:J .9l :;. 0 .0 ...0 -- X 0.8 )( - u 1 <( ... -Q) -0 :o Q) > +: )( 0.2 x / 0 o; 0:: 4 7 5 41 \ \ 1 \ \1 \ \. \ 1 ~ ~ I \ ' I '~ I ,...~ ~ \ 1 , \ "\ 1 I I 1 I x ><' /' .---· .-"" )( \ , >< .j. 1 ~ L )( I ~ <( 4 \ I I . :~ \ I • X 0.4 1 , + I "' '• I . I 0.6 0 ...... ·-...... I .x Q) I /x I u Q) / f · 1 /' X' "O " )( l( .)fW. ~. ""- \ \ .J..x \ \ ~ 6 8 7 9 10 pH - Wert (-) o Methanotrix soehngenll ; Huser ( 1981) • angereicherte Kultur ; von den Bero ( 1976) x angereicherte Kultur in einem anaeroben Filter; Clork (1970) Abbildung 13 Abhängigkei t der Acetatdecar boxylierung vom pH-Wert. 52 Die pH-Abhä ngigkeit des Acetatab aues zeigt einen ähnlich engen, optimalen Bereich , wie die Abhäng igkeit von der Tempera tur. Allgeme in gilt, dass bei pH-Werte n unter 6 der Acetatab bau vollstän dig erliegt, und der optimal e Bereich um den neutrale n pH-Wert 7 herum liegt. Die Abhängi gkeit vom pH einer angereic herten Kultur von acetotro phen Organism en während kurzzei tigen pH-Aend erungen (< 2 Tage) wurden von van den Berg (1976) veröffe ntlicht. Entsprec hend den Bedingun gen bei der Anreiche rung liegt der optimal e Bereich zwischen pH 6,3 und 7,3. Ausserh alb dieses Bereichs ist die Methanp roduktio n sehr gering (vgl. Abbildun g 13). Die Abhängi gkeit der Reinkul tur von Methano trix soehgen ii (Huser, 1981) zeigt noch ein engeres Aktivitä tsband. Der optimal e pH-Bere ich liegt allerdi ngs, pH entsprec hend der angewan dten Isolierun gsbeding ungen (7,2 ~ 7,5), bei diesen Langzeit Aktivitä ts-Unter suchung (> 30 Tage) deutlich höher als bei der angereic herten Kultur. Aufgrund des relativ hohen pH-Bere ichs während der Isolieru ng, können diese Daten nur bedingt auf ~ die Schlamm stabilisa tion übertrag en werden. Die Daten von Clark und Speece (1970) stammen aus Laborve rsuchen mit einem anaerobe n Filter mit einer angereic herten Kultur Acetat abbauen der Methanb akterien . Die Daten sind eine Zusamm enfassun g sowohl der Langzeit-, wie auch der Kurzzeit -pH-Abh ängigkei t. Aufgrund der einem Biofilm ähnliche n Struktur der Biomasse in diesem System, werden die Auswirk ungen von tiefen und hohen pH-Werte n durch Diffusio nsvorgän ge und mikrobielle Tätigke iten gedämpf t. Entsprec hend ist die pH-Emp findlich keit in diesem System weit weniger ausgeprä gt. 4.3.6. Oxidatio n von Wassers toff Neben der Methanb ildung aus Essigsäu re ist Wassers toff das andere Substrat der Methano genese bei der anaerobe n Schlamm stabilisa tion. Die Oxidation von Wassers toff mit Kohlend ioxid zu Methan hat die folgende Stöchiomet rie (Abbildu ng 9, Prozess 6): eo 2 + 4H 2 ~ o· Der Mechanis mus dieses Prozesse s ist nicht genau bekannt . F 420 - 131 kJ/mol Das Coenzym und das Coenzym M sind im Abbaume chanismu s involvie rt (Schleg el, 1981): 53 An der Wasserstoff übertragung ist Coenzym F ein Deazaribofl a420' vin-Derivat beteiligt. Durch eine Hydrogenase wird F mit Wasser420 stoff reduziert und dient als Elektronenü berträger. Coenzym M (ein Mercaptoeth ansulfonat) dient bei der Reduktion von Kohlendiox id zu Methan als Methyl-Carr ier. Coenzym M ist erwiesenermassen am letzten Schritt der Methanbildu ng beteiligt. Durch eine Methyl-Redu ctase wird die am Coenzym M gebundene Methylgrupp e reduziert und als Methan freigesetzt. Wachstumsk inetik der hydrogenotro phen Methanbakte rien Tabelle 9 zeigt eine Zusammenste llung der Daten über die Wachstumsk inetik der litotrophen Methanbakte rien. Referenz Temp. [ c] 0 Shea (1968) 1) 37 Kaspar (1977) 2) 33 Zehnder (1977) & (1982) 3) 33 Mosey (1981) 4) 1) 2) 3) 4) y µmax [d-1] 1. 06 [; CSB BM CSB Sub. 0.056 l K s [g ~SB l 8.48 ·10- 3 kd [d-1] 0.009 1. 25 ·10- 3 1. 39 0.045 5 8.0 ·10- 0.18 angereicher te Kultur Faulschlamm Reinkultur mit Methanobrev ibacter arboriphilu s (AZ). K wurde bei 23 0 s C ermittelt. Y berechnet aus thermodynam ischen Ueberlegung en TABELLE 9: Wachstumsk inetik der hydrogenotro phen Methanbakte rien. Shea (1968) untersuchte die Kinetik des Wasserstof fverbrauch s unter anaeroben Bedingunge n mit angereiche rten Kulturen. Die halb-maxima le Wachstumsg eschwindigk eitskonstante K für den anaeroben Wasserstoffa bbau s bestimmte Kaspar (1977) in stabilisiert em Schlamm, der aus einem Faulturm mit 40 Tagen Aufenthalts zeit stammte. Zehnder (1977) isolierte eine Reinkultur von Methanobrev ibacter arboriphilus (AZ) aus dem ausgefaulten Schlamm eines Faulturms. Die kinetischen Daten dieser Reinkultur sind ebenfalls in Tabelle 9 aufgeführt.D er 54 Ausnützungskoe ffizient Y wurde einer späteren Veröffentlichun g entnommen (Zehnder, 1982). Der Ausnützungskoe ffizient von Mosey (1981) wurde wiederum auf Grund thermodynamis cher Ueberlegungen der Oxidation von Wasserstoff abgeschätzt. Wie aus der Zusammenstellun g in der Tabelle 9 hervorgeht ist die maximale Wachstumsgesch windigkeit /l der lithotrophen Methanbakterien deutmax lieh grösser als diejenige der acetotrophen Methanbakterien . Der Abbau des Wasserstoffs ist daher im Normalfall nicbt ein geschwindigke itsbestimmender Prozess. Als Ausgangsdaten für die Prozessbeschre ibung wurden die kinetischen Daten von Zehnder verwendet, wobei mangels anderer Werte für die Absterberate der Wert von Shea als erste Abschätzung diente. Temperatur- und pH-Abhängigkeit der hydrogenotrophe n Methanbakterien Die Temperaturabhä ngigkeit der hydrogenotrophe n Bakterien (vgl. dung 14) Abbil- ist ähnlich der Abhängigkeit der acetotrophen Methanbakterien . Die Reinkultur von Methanobreviba cter arboriphilus (AZ) wurde bei 33 0 C und pH 7 von Zehnder (1977) isoliert. Die Aktivitätsraten wurden jeweils in Langzeitversuch en bei pH 7 ermittelt. Der optimale Temperaturbere ich liegt dabei zwischen 33 und 40 0 C und ist somit breiter, als derjenige von Methanotrix soehngenii. Die von Mah (1980) bei 35 0 C und pH 7 isolierte Reinkultur von Methano- coccus mazei hat in Langzeitversuch en eine ähnliche Temperaturabhä ngigo keit wie Methanobreviba cter. Beide Reinkulturen zeigen über 50 C kein Wachstum und keine Methanbildung mehr. Die Abhängigkeit der Reinkultur Methanobrevibac ter arboriphilus (AZ) von der Protonenkonzen tration ist in Abbildung 15 dargestellt. Der optimale pH-Bereich liegt zwischen 6,8 und 7,2. Die pH-Abhängigkeit von Methanococcus mazei weist ein deutlich breiteres pH-Optimum auf. Auch im Vergleich mit der angereicherten , Acetat abbauenden Kultur ist die pH-Empfindlich keit weniger ausgeprägt. Die optimale Aktivität liegt zwischen pH-Wert 6 und 8. Der geeignete pHBereich erstreckt sich somit für diese Kultur über 2 pH-Einheiten. 55 1.0 r. . c 0 :;: I 0 "O - I I I 0.8 )( 0 ... G.I \ \ I Cll Cll Cll 0.6 0 \ \ \ I I I I ~ G.I ~ I ....0 ... "O .... :o .... ....> ,,,. \ \ \ \ I 1 - 0.4 \ \ \ \ ~ <t G.I > :;: \ 0.2 \ \ \ 0 G.I \ a:: \ 10 20 30 40 50 60 Temperatur (°C) o Methanobrevibacter arborlphilus (AZ) ; Zehnder ( 1977) • Methanococcus mazei i Mah ( 1980) Abbildung 14 Abhängigkei t der Wasserstoff oxidation von der Temperatur. 56 o Methonobrevibacter orboriphilus ( AZ); Zehnder ( 1977) • Methonococcus Abbildun g 15 mazel ; Moh (1980) Abhängi gkeit der Wassers toffoxid ation vorn pH-Wert. 57 4.4. Wechse lwirkun g der anaerob en Prozess e 4.4.1. Produk tinhibi tion der anaerob en Oxidati on Für den ungest örten Ablauf des gesamte n Faulpro zesses müssen sämtlic he ablaufe nden Prozess e aufeina nder abgestim mt sein und einande r ergänze n. Insbes ondere müssen die anaerob en Oxidati onsproz esse (Abbild ung 9, Pro- zesse 3 & 4) und die Methan ogenese (Abbild ung 9, samme nspiele n, da, wie bereit s erwähn t, Prozes se 5 & 6) zu- sowohl Wasser stoff wie auch Essigsä ure die anaerob en Oxidati onsproz esse hemmen. Der Abbau von Propionat kommt bei einem Wasser stoffpa rtialdru ck von 0,005 atm. oder bei einer Essigs äureko nzentr ation von 80 mmol/l zum Erlieg en (Kasp ar, 1978b) . Die Oxidati onen von Propion - und von Butters äure sind unter Standa rdbeo' dingung en und bei pH 7 endergo nische Reaktio nen (fe > 0). Berechn et man die freie Reaktio nsenerg ie fe' bei den flir die Schlam mfaulu ng üblich en Konze ntratio nsbere ichen, kann man den exergon ischen Reaktio nsberei ch in Abhäng igkeit der Wasser stoff- und Essigs äureko nzentr ation darste llen (Abbild ung 14). Die Konzen tratione n während der stabil betrieb enen Schlam mstabi lisation betrag en für Butter - und Propio nsäure ungefäh r 0,1 mmol/l, für Essigsäure gegen 1 mmol/l, und Wasser stoff hat einen Partial druck von wenige r als 10 Pa. Damit liegen die Prozess e im Bereich , in dem sie aus thermodyna mischer Sicht ablaufe n können (fe'< 0). Die Oxidat ion von Propio nsäure ist thermo dynami sch die ungüns tigere Reaktio n als die Oxidati on von Butters äure. Beide Prozess e bedinge n aber einen sehr kleinen Wasser stoffpa rtialdru ck. Aufgrun d der Umsatz rate von Wasser stoff im Faulpro zess schätzt en McCart y und Smith (1986) den Weg ab, den ein Wasser stoffmo lekül durch Diffusi on vom Ort seiner Entsteh ung bis zum Ort seines Verbrau chs zurück legt. Die ermitte lte Strecke betrug zwisch en 5 und 10 pm. Diese kurze Streck e deutet wiederu m auf eine räumlic h enge Beziehu ng der Wasser stoffpro duzente n und der Wasse rstoff- verbrau cher hin. Die Stabil ität der Schlam mstabi lisieru ng hängt weitge hend von einem genüge nd grossen Wasser stoffzeh rungsve rmögen des anaerob en Systeme s ab. Der schnell e Verbrau ch von Wasser stoff ermögl icht dem Faulpr ozess, Wassersto ffanre icheru ng, verursa cht durch Belastu ngsstös se, zu vermin dern und somit eine Erhöhun g der Konzen tration der organis chen Säuren und die 58 damit verbunde ne pH-Ernied rigung in einen für die Methanoge nese ungünstigen Bereich zu verhinder n (Kaspar, 1977). Entsprech end sind die hydrogenotr ophen und die acetotrop hen Methanba kterien die eigentlich en Regulator en des Protonen- , Elektrone n- und Kohlenst offflusse s beim anaeroben Abbau von organische m Material (Huser, 1981). .„1 -4 -- -5 r:=' 0 E -6 ..__. ~-3 I --. N N Pro- -.Ac-+ 3H2 +HCOj +H+ -7 I ..__. -8 -6 l1G=0: 4H2 + C02 --+CH4 -9 l1G=0: Ac- __. CH4 + HC03 -7 Abbildung 16 -6 -5 -3 -4 log [Acetat-] -2 [mol/l] -1 Grenzber eich der freien Reaktion senergie 0 ~ G' < 0 der anaeroben Oxidation von Butter- und Propionsä ure in Abhängigkei t der Wassersto ff- und Essigsäur ekonzentr ation. Die Berechnun g basiert auf den Daten des stationär bei einer Aufentha ltszeit von 20 d betrieben en Laborferm enters: Temperatu r : 35 pCO 2 = 0 C; pH - 7.2 0.35 bar; pCH 4 = 0.66 bar; 59 4.4.2. Gesch windig keitsli mitier ende Prozes se Wie berei ts erwähn t gilt die Hydrol yse von partik ulärem Mater ial allgemein als der geschw indigk eitsbes timme nde Schrit t der anaero ben Schlam mstabi lisati on. Insbes ondere die Hydrol yse von Fett und mit Lignin verbunden er Cellul ose sind äusser st langsam e Prozes se (Speec e, 1983). Der Vergl eich des Stoffu msatz es in einem Faultu rm zwisch en Propio n-, Essigs äure und Wasse rstoff zeigt, dass die Abbau rate von Essig säure am nächst en bei der maxim alen Umsat zrate liegt. Aufgru nd dieser Beobac htung wird die acetot rophe Methan ogenes e als der geschw indigk eitsbe stimm ende Proze ss beim anaero ben Abbau von gelöste m organi schem Mater ial postuliert (Kaspa r, 1978). Ein Vergle ich sämtli cher maxim aler Wachs tumsra ten der am anaero ben Abbau beteil igten Bakter iengru ppen zeigt, dass die acetot rophe n Metha nbakte rien die kleins te Wachs tumsra te aufwe isen, gefolg t von den anaero b oxi- dieren den Bakter ienpop ulation en. Entspr echend reiche rn sich bei Belastung sstöss en der anaero ben Schlam mstab ilisatio n die organi schen Säuren im System an. Je nach Umfang der Akkum ulation der Säuren wird der pH- Wert gesen kt, was wieder um eine Störun g der aceto- und hydrog enotro phen Methan ogenes e bewirk t. Diese Störun g äusse rt sich ihrer seits in einem Anstie g der Essig säurek onzen tratio n und in einer Erhöhu ng des Wasse r- stoffp artiald rucks . Der erhöht e Wasse rstoff partia ldruck inhib iert die anaero ben Oxida tionsp rozess e. Die Anreic herung der Säuren senkt wieder um den pH-We rt. Je nach Ausmas s der Störun g kann in der Folge der gesam te Abbau prozes s zum Erlieg en kommen . 4.4.3. Puffer system des anaero ben Abbaus Die Proto nenak tvität in einem anaero ben System hängt von versch iedene n Säure/ Basen -Paare n ab. Nebst den Säuren /Basen -Paare n ist auch der Gasaustau sch des Koheld ioxids als massg eblich er Faktor zu berück sichtig en. Abbild ung 17 zeigt die typisc hen Verhä ltnisse der Gleich gewic htskon zentratio nen in einem statio när betrieb enen Faulre aktor auf: 60 1 ------ ------cotr NH4 N c: 0 H2C03* H2 2 ------H2P04 ---- 3 O'l 0 ___ _, ' ::s::: HS- ·~·-·-·-· 4 '' 5 ./~/ ./ h./ H3P04 ./ 8.r .r 6 7 '' 3 Abbildung 17 4 ' '' '' ' Ac- '' ' OHPOt.352- 5 7 6 pH 8 10 9 Gleichgewic htsdiagramm der Säure/Basen -Paare in einem stationär betriebenen Faulturm bei einer Aufenthalts zeit von 0 20 d und einer Temperatur von 35 pCO 0.35 bar 2 0 . 2 3 mmo 1 11 [HAc \ [ H PO l H 3 2 NH eo ~' 3 + 4 : pK 1 = 6.31, pK 2 = 10.25 8.95 4); 3 4 : - 0.31 mmol/l 2); t eco 3); = 1.50 [-J 2 pK HAc HPro : pK = 4.88 4); H P0 1) ; [8Prolt = 0.033 mmol/l 1); 1) ; 2 = = 3 2 mmo 1 11 4 t - 1 . 9 mmo 1 / 1 2) ; [8 Sl t pK 4 [NH + J 1) ; c. = 4. 76 4); H 0 pK = 13.68 4) w pK = 2.12, pK = 7.21, pK = 12.67 4); 1 2 2 H S : pK = 7.04, pK = 11.96 4); 2 1 2 wobei [8 co*1 = [H co*1 2 3T 2 3 + [HCO-] 3 3 + 2 [C0 -J 3 Werte des stationär betriebenen Fermenters: 0 = 20 d, T = 35 0 C, pH= 7. 2 2) Mignone (1976) 3) Stumm und Morgen (1981) 4) Handbook of Chemistry and Physics (1976) 1) 3) 61 le n d ib il d e n K o h n se is n lt ä rh o rm al en V e e Säust an d b e i n u Z n b e st im m e n d re t ä er n o -W ti H p ta s en Im e rHCO3-) d as d al er w ei se v n a t (H 2co*/ rm o o rb n 3 a ic en n B n ö d k n o x id u a se -P a a re so m it d er n S ä u re /B an ie D e n ts p ri c h t r. n a a o ti -P a se tr a n e re /B o n a tk o n z en . D ie B ic a rb u te n d st e G eg en e d d e er b w t as D ig n a c h lä ss S y st em s. ä lt n is a li n it ä t d es lk A r e d tr a ti o n s v e rh n se e ei z n sw o g K n u n n äh er t b e i d ie se a rb o n a t is ic B n io n A io n zum + ). H (N m iu on m 4 se n Am ht daher is a ti o n b e ru il b ta s m m nden b e n S c h la s ta b il is ie re i d e r a n a e ro e zu b g es n d u er lt ff a D ie p H -P u c k st o ff g e h n ta ti o n sn is c h e n S ti a rg o m u rc h F e rm e de d f u d a ir w s it ff e o e in e rs onium en e S ti c k st is c h g eb u n d il d e te n Amm n b a e g rg o m zu er D n S ch la m m es . A ls G eg en io s te ll t e ig e s e tz t. fr m d e r F o lg e iu on m In m A t. e ls d a il b e e p ro z e s s il iar b o n at g d es zu s ta b x id -P o o l B ic io lt d a h le e h g o ff K o m w ir d au s de c h e n S ti c k st er t z w id en o rg a n is en g ü en g m a le r p H -W ti p em n o ei e i es e b en s ic h , ie M et h an o g , e in fü r d es m m la ch S si e re n d e n b il is a ti o n S c h la m m st a ,5 e in . 7 r u d z n u em ,7 st 6 y sc h e n B ep u ff e rt e n S it ä t k ö n n en n em g u t g e n ei li a in lk t A ä r it e n p re ch en d d D ie A lk a li a u f d ie m o l/ l. E n ts m 0 3 s n e u sw ir k u n g e n st A e e d d in en m g ie t b e tr ä g sc h w er w ro S y st em o h n e o h le d io x id -P m K vo te n h e ö g n rh e u h la st u n g se rh ö Zudem w er d en w as d ie e n w er d en . g n fa e g e g li c h e n , fg s u u a a e e ss e is z e ro w Abbaup st au sc h te il h d en G as au rc d e rt . u d ch au li c h v e rm in tz sä u d u k t Io n en z e ss n g ss tö a u f B e la st u A n fä ll ig k e it 62 5. Entwicklung eines Modells zur Simulation des anaeroben Abbaus Die Begriffe Modelle und Simulation sind im Brockhaus folgendermassen definiert (Brockhaus, 1966): - Die Modelle dienen dazu, die als wichtig angesehenen Eigenschaften eines Systems auszudrücken und die als nebensächlich angesehenen Eigenschaften ausser acht zu lassen, um durch diese Vereinfachungen zu übersehbaren oder mathematisch berechenbaren oder zu experimentellen Untersuchungen geeigneten Modellen zu kommen. - Die Simulation ist die Darstellung oder Nachbildung physikalischer, technischer oder biologischer Prozesse oder Systeme durch mathematische Modelle, wobei die Untersuchung der Modelle einfacher, billiger oder ungefährlicher ist, als die der Originale und die Erkenntnisse dieser Untersuchungen Rückschlüsse auf die Eigenschaften der Originale erlauben. Bei der Entwicklung eines mathematischen Modells müssen Kompromisse eingegangen werden. Einerseits muss das Modell zuverlässige Aussagen über die wichtigsten Vorgänge im System ermöglichen, andererseits müssen die Modellgleichungen einfach zu lösen sein. Je mehr Stoffe und Prozesse ins Modell einfliessen, umso grösser wird der Aufwand zum Lösen der Gleichungen. Komplexe mathematische Ansätze zur Beschreibung der Prozessge- schwindigkeiten verbessern zwar die Beschreibung der wirklichen Ereignisse, erhöhen aber gleichzeitig die Anzahl der Modellparameter und setzen somit grössere Kenntnisse und Informationen voraus. Im allgemeinen basiert die Modellierung biologischer Systeme auf Stoffbilanzen, wobei Stofftransport-, Ionengleichgewichts- und biologische Prozesse berücksichtigt werden. Zur Beschreibung der berücksichtigten biologischen Prozesse werden meist empirische Wachstumsmodelle beigezogen. Zur Verknüpfung der einzelnen Prozesse werden die stöchiometrischen Beziehungen in die Beschreibung miteinbezogen. 5.1. bestehende Modelle Die anaerobe Schlammstabilisierung mit ihren langsamen Prozessraten eignet sich gut zur Anwendung von Simulationsmodellen. Allerdings erweisen sich die zusammenhänge der ablaufenden Prozesse und die Wechselwirkungen zwischen der Flüssig-, Gas- und Feststoffphase (Biomasse) als äusserst komplex. 63 Ausgehend von der Methanogenese Als prozesslimitierende Stufe des anaeroben Abbaus von gelöstem organischem Material wurde das erste dynamische Modell der Schlammfauluflg entwickelt (Andrews und Graef, 1969; Graef und And·rews, 1974) .' D'aS Modell beinhaltet als Substrat Essigsäure und als etnzige Mikroorganismen Methanbakterien. Analog zur zweistufigen Methanogenese (Abbildung 6) wurde dieses Modell später mit dem Prozess der Essigsäure-Bildung erweitert, um die Säureakkumulation während Prozessstörun~en besser beschreiben zu kiönnen (Kleinstreuer, 1982). Aufbauend auf diesen Modellen entwickelten Della Torre und Stephanopoulus (1986) ein weiteres Modell, wobei als zusätzlicher Prozess die Hydrolyse von partikulären Stoffen berUcksichtigt wurde. Entgegen den mikrobiellen Kenntnissen sind letzteren neben Essig- auch Butter- tie~den und Propionsäure mögliche Substrate der Methanbakterien. Wasserstoff als Methanvorläufer wird hingegen nicht berUcksichtigt . Im Gegensatz dazu wurde am Befs pi.el des anaeroben Abbaus von Glucose ein 1 Modell entwickelt, welches: auf der m:e:h'rstufigen Methanogenese basiert. Filr den Abbau von Glucose wu·rden dabei 4 verschiedene Gruppen unterschieden (Mosey, 1982): JHe· aus cter •F.·er.mentation von Glucose entstehenden Zwischenprodukte Butter- und Prö•pionsäure werden durch anaerob oxidierende Mikroorganismen abb gebaut 1 ~ wobei dieser Abbau durch erhöhte Wasserstoffkonzentration gehemmt wir,d. Die hydrogenotrophen und acetotrophen Metanbakterien bilden die l~tzte Abbaustufe dieses Modells. 5.2. kinetisches Modell Das hier erarbeitete Mo'dell des anaeroben Abbaus von Frischschlamm in einem Faulturm basiert auf 4em in Kapitel 4.2. erläuterten Abbauschema von Gujer und Zehnder (1983)~ Die Struktur des Modells ist analog dem von Gujer (1985) vorgestellten dynamischen Modell zur Beschreibung des Belebtschlammverfahrens: - Zuerst werden die Stoffe, welche von Interesse sind, definiert. - Anschliessend werden die zu berilcksichtigenden Prozesse eingeführt. - Aufgrund der Prozessgleichungen wird die Stöchiometrie unter Ausschöpfung der Erhaltungssätze aufgesetzt. - Danach wird die Kinetik der einzelnen Prozesse erarbeitet. 64. 5. 2 .1. wichtige; zu unte·rscheid·ende Stoffe und Stoffgruppen Beim anaeroben Abba1u. gilt es Stoffe.in unterschiedlichen Agregatszuständen zu berilcks.icht igen. D·er zu stabilisierende Schlamm und die, durch de·n Abbau von organisch·en..Stoffe.n:, gebildete Biomasse liegen als part ikuJ.liire F·es·ts:toffe vor.;, .Durth m:Lkro.:bi.elle Abbautätigkeiten werden gelöste organi;sche. Stoffe gebtld·et.: D:L.e beriden Endprodukte des anaeroben Abbaus, Kohlendioxid und· Methan:,: k:ctnmen zudem noch gasförmig vor. Entsprechend sind Stof.f'.e dC;, :part~kuläre gel~st.e. und gasförmige Stoffe s1 , bzw. sg zu un:t:erscheiden. Die grosse! Anzahl, der. :iin, Schlamm'. :vo'rkommenden organischen Stoffe, bedingt die· Anwendung. von' Summ.enpaI'am.etern zu ihrer Erfassung. Als Bilanzierungsparameter für d'ie .org'aniscihe,n Stoffe wird der chemische Sauerstoff~((!:darf (·CSB) v.erw.e:nde:t,. Der CSB wird dabei als theoretisches Kon- zept m:it folgend.er·Defi1llit,ion /V.ersrt;anden (Gujer, 1985): D·er CSB entspriciht <den Saue.'l!'stoffaequivalente n, die zur Oxidation, : beztehungsweiS'e Reduik»ti.ton von•o'rganischen Stoffen zu den Referenz- 2- (CO 2 ) , Sulfat (SO 4 ) und Ammo,·. Koll:le·neil;ioxid zuständen Wasse•r ·HJ„.O) . 2 + nium (NH ) btiM'l<Sti~t.werdeft, 4 .. D1ie Oxidation ergibt dabei .einen posi- tive:n, di'e Red<uki1:,iot!t einien nt;tativen CSB. Diese Def init.ion .entsp:tlicht ,ef!tter E·liektronenbilanz, f Ur die ein Erhaltungssatz gilt. Die wesentlichen anorganischen Stoffe werden in Molkonzentrationen (Molaril.tät), anion HCö-, 3 im Falle von .•g•e:lLl:iJstem 11~ohlendioxid H 2 Co~'3 und vom Bicarbonatbeziehungsweise in·~a~sekonzentrationen, im Falle vom Ammo- niumkation NH + 4 + als Ammoniumstickstoff (Nil -N), erfasst. Die Konzentra4 tionsangaben etf6lten entspreohen4 als mol/l, respektive g Nil- Die Erfassung von organis.ch,gebund~nem Stickstoff erfolgt ebenfalls in Masse- konzentrationen als g·NA1 .. Die berücksichtigten gasförmigen Stoffe werden in Molkonzentrationen b:llan·ziert. Die Konzenttatiolil!e.n werden aber anschaulicher in Volumenkonzentrationen ClG as /lv. ·.. , ·J angegeben. o 1 umen 65 organische Stoffe Die gesamte organische Substanz im zu stabilisierenden Schlamm wird auf Grund des postulierten Verhaltens in verschiedene Stofffraktionen aufgeteilt: Beim partlkulären CSB wird ein biologisch inerter und ein biologisch abbaubarer Anteil unterschieden: biologisch inerte, partikuläre organische Stoffe Xi: Diese Stoffgruppe beinhaltet diejenigen partikulären Stoffe, die während der Schlammbehandlung nicht hydrolysiert und demzufolge biologisch nicht abgebaut werden. 'Sie bleiben unverändert als partikuläre Stoffe im System. biologisch abbaubare,, organische Stoffe X : Unter diese s Bezeichnung fallen diejenigen partikulären Stoffe, die durch extrap1at:'::tH~wläre; zelluläre Prozesse (Hydrolyse) in resorbierbare Stoffe überführt werden. Sie sind die ,Vdrläufer ,des Substrates der anaeroben Prozesse. Entsprechend den unterschied'! Uh4i!'n Abbaumechanismen werden die durch Hydrolyse gebildeten, für die Mik.roO'tganismen verfügbaren, gelösten organischen Substrate in zwei Hauptgruppen aufgeteilt: organische Stoffe die fernientativ abgebaut werd,en :Urtd ,organische Stoffe, die anaerob oxi- diert werden. Um die Produk.ti'c>n VOtl.'Ämmonium verfolgen zu können, werden bei d4iln f~rmentativ abgebauten Stoffe zudem stickstoffhaltige (Aminosäu- ren) und nicht stickstoffhalttge'Substanzen (Zucker) unterschieden: Aminosäuren SAS: Diese Stoffgruppe beinhaltet alle gelösten, abbaubaren organischen Verbindungen, die Stickstoff enthalten. Neben den Atninosäuren ,' als h0aup.t sächliche organische St ickstoffverbindung., kommen im RohscJllamm noch weitere stickstoffhaltige Substanzen in allerdings geringere~ Pyridin, Pyrimidin, Piperidin , Zucker SZ: Die nicht Jonzentrationen vor, beispielsweise qn~ Alkaloide wie Nicotin, etc. •tickstq~fhaltigen, organischen Substanzen, welche durch fermentative Mikroorganismen umgesetzt werden, sind in 66, dieser Stoffklasse zusammengefasst. Die häufigsten Stoffe dieser Gruppe sihd Zucker. höhere Fettsäuren SF: Die organischen Stoffe, die durch anaerobe Oxidationsprozesse abgebaut werden, sind als höhere Fettsäuren aufgeführt; Alle .höheren organischen Fettsäuren und die flüchtigen Fettsäuren mit mehr als 4 Kohlenstoffatomen (> C ) werden dieser 4 Gruppe zugeschlagen. Um das Zusammenspiel d.er abla:ufend,en Prozesse besser verfolgen zu können„ we r.den die beim anaeroben A:bbau als Zwischenprodukte entstehenden 1 deprotonrterten, flticht·irg,en<.r e~gani.achen Säuren, Butyra t, (SB ) und Prout -) einzeln berUcksichtigt. Diese Unterscheidung ermöglicht pionat (Sp ro es, den Verlauf von Störungen, die zu einer Anreicherung von flüchtigen S·äuren i-11ll :Faulsystem f:Ulwr1eß,1 b;e.sser. verfolgen zu können. VorLäuf•r des Methan$ Die Substrate der Methanogenese sind Acetat und Wasserstoff/Kohlendioxid. Da sowohl Acetat als auch Wasserstoff in höheren Konzentrationen eine hemmende Wirkung auf die vorangehenden Umwandlungsprozesse haben, und s·om·lt deR gesamten Su·bstrar1ifl1.;fs•s des anaeroben Abbaus regulieren, werden l:i>eide Stoffe getrennt. auf gefU.hrt. '1 Acetat S. ~ Acetat . ist :-0utng19nmässig das wichtigste Zwischenprodukt Ac des anaeroben Ablbauproze:ISfl&.:1.J:>urch die ausgeprägte pH-Abhängigkeit ~er a:cetotrophen Methanogenese bewirken schon kleine Störungen eine AkkUmulat ion von Al(::ratall. im.v:System. Durch die geringe Wachstumsgeschwindigkeit der Acetatverwerter wird diese Anreicherung noch verstärkt. Wasserstoff SH ' ' 2' i t · D~e hydrC!;)gl!!notrophe Methanogenese reagiert eben- falls empfindlich ge~eriUb~r ~H-Schwankungen. Entsprechend bewirken ' Störungen eine erhöhte Wasserstoffkonzentration im System und hemmeri die anaeroben oildati~~~prozesse. Bedingt durch die kurzen mittleren Aufenthaltszeiten des Wasserstoffs im Bereich von Sekundenbruchte Uen (Guj'er'· Und Zehnder, 1983) wirken sich Störungen des 67 anaeroben Abbaus unmittelbar auf die Wasserstoffkonzentration aus, was wiederum den ge,samte,n St.offfluss im System beeinflusst. Stickstoffverbindungen Stickstoffverbindungen kommeri in orga.nischer und anorganischer Form vor. Bei den organischen Stickstoffverbindungen können verschiedene Fraktionen unterschieden werden: abbaubarer, gelöster Or§anischer Stickstoff S : Diese Stofffrak·. . .. . . ·. , AS-N tion beinhaltet den organisch gebundenen Stickstoff in den abbaubaren, stickstoffhalti$en,, organischen Stoffen SAS' Gemäss Definition der SAS sind in dieser Fraktion verschiedene organische Stickstoffverbindungen zusammengefasst. Daneben enthalten auch die biologisch abbaubaren (X ) und die biologisch s inerten (Xi), partikulären organischen Stoffe, sowie die Biomasse organisch gebundenen Stickstoff. Nimmt man an, dass bei diesen Stoffgruppen der Stickstoffgehalt in einem konstanten Verhältnis zum CSB steht, können diese Stickstoffmengen mit entsprechenden Proportionalitätskonstanten (stöchiometrischen Faktoren) berechnet werden. Daher werden für diese Fraktionen keine speziellen Stoffgruppen eingeführt. Ammonium SNH: Ammonium .bildet bei,m anaeroben Abbau das Endprodukt der Umsetiung der Stickstoffverbindungen. Als hauptsächlich entstehendes Kation ist NH Bicarbonatanion + 4 das einzige, verfügbare Gegenion zum (HCO-) und bestimmt somit auch das . 3. Pufferungsvermögen des Systems (vgl. Kap. 4. 4. 3.). Auf eine zusätzliche Unterscheidung des Ammoniaks kann aufgrund der üblichen . ' pH-Werte (6,5 < pH < 8) verzichtet werden. Die Analysen des beim anaeroben Abbau produzierten Faulgases zeigen, dass elementarer Stickstoff während der Faulung nur in unbedeutenden Mengen freigesetzt wird. In der Folge wird N2 weder in der Flüssig- noch . in der Gasphase erfasst und die gesamte N -Produktion während der Schlammfaulung vernachlässigt. 2 68 Puffertiri.gsver1riögen Die Puffetkapazitä't Wird.im sN1.tibnären Zustand weitgehend vom Kohlendioxid /Bicarbonat-Gleichgewicht bestimmt. Zudem beeinflussen die rnlt 'ir - 3 3 den Abbauprozessen verbundenen Ladungswechsel vor allem das H CO /HCO Glei'Chgewlcht, was eine Verschtebüng des pH-Wertes bewirkt. Kohlendioxid SCO 2' und Bicarbonat SHCO 1 2 werden daher zur Berech3 nung des pH-Wertes im System benutzt. Zu diesem Zweck müssen beide ' separat S~offe l ,1 ~rfasst l ", urtd bilanziert werden. Als Mass flir die Pufferkapazität wird das Säurebindungsvermögen, bezie·i J, ( hungswe ise die Alkal ini tät (nach Stumm und Morgan, 1981) verwendet. Im stationären Zustand eines ausgeglichen verlaufenden Faulprozesses, bei flir anaerobe Verhältnissen Ublichen pH-Werten, kann die Alkalinität der , , . , .:-"'> ;._ . t'. ;'.·'L_{ () Bicarbonatkonzentration CHCO J gleichgesetzt werden, da die Konzentra. . . . : . ' 3 . :J .„. ;„ ,: tionen der flüchtigen Säuren vernachlässigt werden können. ' 1: ~: " Störungen des anaeroben Abbaus bewirken aber eine Anreicherung der flüchtigen organischen ) ': ' l , „:· ."l' sem Grund müssen nebe~ 1, ~äur~n ; ;. ~ ! ' und eine pH-Absenkung im System. Aus die- ''t''' . den deproton.ierten auch die protonierten Formen .. ·11,.: der flüchtigen organischen Säuren erfasst und bilanziert werden, damit i', die Auswirkungen auf die Alkalinität berücksichtigt werden können: ".,' • 1 :1 But t,ersäure. SHBu~; ~1:"~?,1,~.~~~U.re SHPro; Essigsäure SHAc , , .2 iasförmiie Stoffe . . r . . . !' Methan ist das Endprodukt des anaeroben Abbaus von organischen Stoffen. Aufgru~d sein~r : . :1 geringeri :; :1 . ; :. ·; ·. Lösli~hkeit ~ ·, „ ;. " L '.; 1 .> ~~, t '. F wird der grösste Teil des entste- 1 henden Methans ausgasen. Entsprechend kommt Methan gelöst und gasförmig 1~ J ::i 1 ' 1 ' ' im System vor. Zur Bilanzierung werden beide Formen einzeln erfasst und zwischen gelöst und gasförmig unterschieden: ";T',,' ' Methan, gelöst S ,„ ,, '·.l . . ,! ~ ''( c;a,4 ,)·: Methan, gasförmig SCH 4 ,g Neben dem Methan kommen in der Gasphase noch Stickstoff, Kohlendioxid und Wasserstoff vor. Wie bereits erwähnt, wird elementarer Stickstoff nicht berücksichtigt. 69 Kohlendioxid, SCO ·: Um die Rolle des Kohlendioxid wäh2'g rend des an$}!i~o'ben Abbaus einigermassen wiederzugeben, wird CO • neben der g~lösten Fot~ auch gasförmig bilanziert. 2 Wasserstoff, gasförmig SH : Wasserstoff hat nur eine geringe 2'g Löslichkeit in der wässrigen Phase. Daher muss der Wasserstoff auch in der Gasphase erfasst werden, um die Abhängigkeit des Substrat' flusses im anaeroben Syste~ von der Wasserstoffkon zentration aufzuzeigen. Biomasse Die Umsetzung der organischen Substrate wird von unterschiedlich en Bakteriengruppen durchgeführt. Obwohl diese Biomasse messtechnisch nicht ' vom partikulären CSB unterschieden werden kann, werden verschiedene Bakterienpopula tionen eingefUhrt, die unterschiedlic he Abbauprozesse katalysieren. Entsprechend den vorgängig eingeführten Substratfraktio nen wird ftir jede Fraktion eine Bakterienpopula tion definiert, welche dieses Substrat verwendet. Die Aufteilung der Biomasse in unterschiedlich e, substratspezifi sche Bakteriengrupp en ermöglicht es, den Verlauf von Störungen und deren Auswirkungen auf den Prozessablauf während der Faulung differenzierter nachzuvollziehe n. fermentierende Biomasse XAS' XZ: Bei den fermentierenden Bakterien werden zwei Bakteriengruppe n unterschieden: Bakterien die stickstoffhaltige, organische Verbindungen (SAS) umsetzen, werden als X bezeichnet. Die zuckerähnliche Stoffe (SZ) abbauenden BakteAS rien, werden in XZ erfasst. anaerob oxidierende ~iomasse XF',xBut' XPro: Bei den anaerob oxi, . . dierenden Mikroorganisme n we.rden höhere Fettsäuren (XF), Butyrat (X ) und Propionat abbauende (XP ) Bakterien unterschieden. But ro ' ' ~ Methanbakterie n XAC' XH : Methan wird entsprechend dem Abbaumodell 2 von acetotrophen Organ:ismen (XAC) und hydrogenotroph en Organismen (XH ) produziert. 2 '70 Somit werden mit dem Mo'dell gesamthaft 27 Stoffgruppen erfasst. Davon charakterisieren 15 die gelösten Stoffe, und 9 beschreiben die partikulären Stoffe der Feststoffphase, wovon die Biomasse durch 7 Bakteriengruppen dargestellt wird. Die Gasphase wird durch 3 Stoffe wiedergegeben. ·, Als Kontrollgrösse der Simulationsrechnung wird zusätzlich noch der ge- sam~e. C~B in der ~~ti~sig~~.~hase.Ct eingeführt. Ct beinhaltet demzufolge sowohl die Summe des partikulären als auch des gelösten CSB's in der Flüssigphase. 5.2.2. zu berücksichtigende Umwandlungsprozesse ' ''' Während der anaeroben Schlammstabilisation laufen viele Umwandlungspro- ~esse gleichzeitig ab. Am ~bb~~ der unterschiedlichen, organischen Stoffe sind eine iielzahl ve~~~~i~Je~art~ger Mikroorganismen beteiligt. Diese Organismen müssen zu~; Erhaithrig' ihrer Lebensfunktionen einen minima- len Engergieumsatz aufwenden (Maitenance). Weiter laufen Säure/Base-Prozesse (Proiolysen) ab und es finden Stoffaustauschprozesse zwischen der Flüssig~ und der Gasphase s~att. l '. '" ·~: Die Anwendung von Summenparametern zur Beschreibung der organischen Stoffe bedingt auch, dass die entsp~~chenden Abbauprozesse mehrere Prozesse zusammenfassend wiedergeben. Diese "Summenprozesse" beschreiben .. ': ~'. .l mit' ~hre~ Kinetik und Stöchiometrie alle involvierten Prozesse. Daher sind die in der Foige b~sc~r(ebenen Prozesse zum Teil funktionell definierte Prozesse mit enip'iri~~h~~ Stöchiometrie und Kinetik. Wachstum von Biomasse Als unmittelbare Folge des Abbaus von Substrat wird Biomasse produziert. Jede ~orgehend uu't er~chr~den•e'/su bs trat gruppe wird durch eine eigene . ".. (! ' , ,1 1 Organismenpopulation abgebaut. Aus diesem Grund wird für jedes Substrat 1 ,: ein eigener Wachsturnprozess einge!f't1'hrt: Fermentation von Aminosäuren: Dieser Prozess beeinhaltet alle Pro. zesse, die ge1t!ist·e·:, '!S't i'ckstof f halt ige, organische Substanzen abbauen. 71 Fermentation von zuck,er.: In diesem Prozess sind alle Prozesse zusammengefasst, die zuckerähnliche Substanzen fermentativ umsetzen. Die Mechanismen dieser beiden Fermentationsprozesse wurden in Kapitel 4. 3. 2. bereits ausfUhrlich. darg;elegt. anaerobe Oxidation d-er höh.er,en Fettsäuren: Dieser Prozess fasst alle Prozes.se zusamme.n, d.ie höh,6\re Fettsäuren ( > C ) anaerob oxi4 dieren. anaerobe Oxidaiion voQ .~utyrat: Dieser Prozess beschreibt die Um- setzung von Butirat während der .anaeroben Schlammstabilisierung. anaerobe Oxidation von Propionat: Der Abbau von Propionat wird durch diesen Prozess wiedergegeben. Die Mechanismen der anaeroben Oxidationsprozesse wurden in den Kapiteln 4.3.3. bzw. 4.3.4. beschrieben. Alle drei Prozesse werden durch erhöhte Wasserstoffkonzentrationen gehemmt. Zudem werden sie auch durch erhöhte Acetatkonzentrationen inhibiert. acetotrophe Methanogenese: Der Abbau von Acetat wird durch diesen Prozess beschrieben. Di19.9.,c. Pro.zess wurde in Kapitel 4.3.5. bereits ausführlich erläutert. hydrogenotrophe Methanp1enne;.Dteser Prozess beschreibt die Oxidation von Wasserstoff mit Kohlendioxid zu Methan (vgl. Kap. 4.3.6.) Maintenance Neb:en den Wachstumsprozesse.n,, w:e,lc;he den Energiebedarf der Biomasse für das Wa:chstum abdecken, benötigen Mikroorganismen aber auch ständig Energie, um le.bensfähig zu bleU~en. Dieser Energiebedarf wird als Unterhalt oder Erhaltung bezeichnet und entspricht derjenigen Energie, welche benötigt wird, um. die Zellst,ruktur.en funktionsfähig zu erhalten. Die Quelle dieser Energie ist unklar: Ist kein Substrat vorhanden, wird diese Energie durch den Abbau von endog·enen Reserven aufge,bra,cht. 72 Ist hingegen externes·, geltlstes Substrat vorhanden, wird angenom~en, dass der Sub~~tktabbau in erster Linie diesen Energiebedarf abdeckt und nur die verbleibende Energie zur Synthese von Biomasse eingeset:tt ~erden kann. In den weiteren Ausführungen wird die erste Argumentation übernommen und der Energiebedarf für den Unterhalt wird durch den Abbau endogener Reserven be'schrieben. Das erlaubt ~S; die Maitenance mit einem Zerfall von Bi6masse zu modellieren.· Il'aneben ktsnnen mit diesem Ansatz weitere Zerfallsprozesse wie Absterben, Lyse u.a.m. beschrieben und in einem einzigen Prozess zusammengefasst werden. Bei der Beschreibung wird angenommen, dass Jie ä'ussereri aed:ingurtgen keinen Einfluss auf die Zerfallspro- zesse hab~ri; und diese demzufolge''tinabhängig von Substratkonzentratione n und weiteren Prozessbedingungen wie pH und Temperatur im System ablaufen. Jede beim Wachstum unterschiedene Biomassenpopulation unterliegt in der Folge diesen Zerfallsprozessen. Aus diesem Grund wird für jede Bakterienpopulatlbn ein sepärater Zerfallsprozess eingeführt: Zerfalls~rozess·von Aminösätit~n fermentierender Biomasse von Zucker fermentierender Biomasse von htsheren Fettsäuren anaerob oxidierender Bio masse von BU:tters·ä'ur·e anaerob oxidierender Biomasse von Propionsäure anaerob oxidierender Biomasse ,, von acetotrophen Methanbakterien von H;taro:$'e'hotrophen Methanbakterien Hydrolyse Die biologisch abbaubaren, partikulären, organischen Stoffe Xs müssen, bevor sie von Mikroor-gan!l.Stnen aJfgenommen werden können, in resorbierbare Stoffi! urilgewandelt wi:\'rderi. EtVt·sprechend der in Xs zusammengefassten unt~rschiecflichen S'tbf·'fg'ruppen wird diese Umsetzung durch verschiedene, komplexe Prozesse ausg:ef'ührt'.' Auf dl'ese Prozesse wurde ausführlicher in Kapt'ti!i 4. 3 .1. elnge·ga:!dgie'ri. Marrgds genauerer Kenntnisse dieser einzelnen Prozesse werden sie in dem Sammelprozess Hydrolyse von biologisch abbaubaren, partikulären, organischen Stoffen 73 zusamme ngefasst, obwohl, wie bereits dargeleg t worden ist, die Hydroly seprozes se bei der anaerobe n Schlamm stabilisa tion eine tragende Funktion erfüllen . Gasausta uschproz esse Banta (1934) zeigte, dass bei der Schlamm faulung unter normale n Betriebsbe dingung en zwischen dem gelös~en Kohlend ioxid in der Flüssigk eit und dem Kohlend ioxid im Gas angi!ilnäh e:tt Gleichg ewichts bedingu ngen bestehen. Unter dynamis chen Bedingun gen sind aber keine solchen Zustände zwischen SCO und SCO .· zu erw.arte n. Die gleiche n Aussage n gelten 2' 1 2'g auch für Methan und Wassets toff. Entsprec hend müssen die Stoffaus tauschprozesse zwischen der Gas- und Flüssigp hase beachtet werden. Diese Austauschpr ozesse können jeweils durch einen Ausgasu ngsproze ss des gelösten Stoffes von der Flüssig- in die Gasphase und durch einen Lösungs prozess des gasförm igen Stoffes in ~e~ flüj~igphase dargest ellt werden. So werden für jeden in der Gas- und auch in der Flüssigp hase erfasst en Stoff zwei Prozesse eingefü hrt: Methan: Kohlend ioxid: Ausgasen von SCH Ausgasen von SCO l ' 1 ~~~~~~~~-2..i...::.. Lösen von SCO ~~~~~~~2..t.i. Wassers toff: Ausgasen von. SH ·l • . ,, . ' 1 Lösen von SH . 2l-.:. 2.l!. Säure/B ase-Proz esse Die flüchtig en organisc hen Säuren werden, wie bereits erwähnt, zur besseren Erfassun g der Alkalin ität bei Siureanr eicherun gen während der Faulung, in der protoni erten und der deproto nierten Form bilanzie rt. Zu diesem Zweck werden die Sät.tre/B ase""Pro zesse als reversi ble Reaktio nen gemäss dem folgende n Reaktton sschema berücks ichtigt: Deproton ierung HSäure. ~ ~ J?rotonie rung Säure + + H 74 Entspreehend wird fU'r jedes Sätlr~/Base-Paar ein Protonierungs- und ein Deprotoriieibni~prozess ~ingeftihrt: Protonierung von S Ac Deprotonierung von SH Essigsäure I Acetat: Proptoriä~ure I Pr6plort~t: ':l?rotdrtierung von sp ro ; D-•pr6t6nierung von SH !. ., ' Butteisäure 1 Butyrat: !• Modell werden somit. ··~totbn~erung Ac Pro von s 8 ut Deprotonierung von SHBut 28 y;p~e~••iunterschieden, von F.r,iscli.sc;l;l.J,.ai.m,m,zu h•lll·<r,l:!.lt."e]iJ?en. D~bei um den anaeroben Abbau stehen 16 Prozesse für biologi- sche Ums!il.tzµ.nge.n. J)ayp.n,,:be1;.cnireJb.en je 7 Prozesse das Wachstum und den Zerfall von.. ~tomass.e. 1,Z.u~,,~tt;zl.icl;l wird die Freisetzung von Ammonium aus stickstoffhaltigen, organischen Substanzen als seperater Prozess dargestellt. Die Hydrolyse von partikulären Stoffen wird zusammenfassend durch einen Prozess dargestellt. Mit den restlichen 12 Prozessen wird der Stoffaustausch zwischen der Gas- und der Flüssigphase (6 Prozesse) und die Säure /Base-Prozesse der flüchtigen, organischen Säuren (6 Prozesse) wiedergegeben. Neben diesen Prozessen laufen während der Schlammfaulung diverse weitere Prozesse ab. Um die Ueberschaubarkeit des Modells möglichst einfach zu gestalten, wurde auf die BerUckslchtigung weiterer Prozesse verzichtet, zumal auch die Mechanismen von Prozessen wie die Adaptation von Mikroorganismen an Substrate, Speicherprozesse von Nährstoffen in Mikroorganismen u.a.m. nur unzureichend bekannt sind. 5. 2. 3., stöcM·ometrisqh,e:11.Jße1Z:).,ra.hungen l,,> J)ie S1iöchiomeitrie ermögllel:!.t es ntfn 1 die eingeführten Prozesse und Stoffe miteinander zu verkt).Üpfen. D~e Verknüpfung kann durch eine stöchio- metrische Matrix (vgl. Tabellen 10.1, 10.2, 10.3, 10.4) anschaulich dargestellt werden. Die Kopphfn'g 1 der einzelnen Prozesse mit den Stoffen • aufgezeigt. Der i,J Index 1 steht dabei für die s>1föffe und j bezieht sich auf die Prozesse. wird durch die stöchionre'trischen Koeffizienten 11 75 Für die Produkte eines Prozesses sind die stöchiometrischen Koeffizienten positiv und für die Edukte negativ. Die Berechnung der stöchiometrischen Koeffizienten erfolgt aufgrund der Prozessgleichungen unter Berücksichtigung der Erhaltunassätze. Auf die erfassten Stoffgruppen können vier Erhaltungssätze angewendet werden: - csa-Erhal:tung: gilt für die Substrate: die Endprodukte: die partikulären Stoffe: die protonietten - Säuren~ sHBut'. s s . HPro' HAc Kohlenstofferhaltung~· gilt füt die Substratet 8 A.s• 5 z• :sF, sBut' 8 Pro' 8 Ac; die Endprodukte: 9CH •· l' SCH 1 die partikulären Stoffe: die protonierten Säuren: 4 ' 41g ; X X X X i' s' AS' Z' XF' XBut' XPro' XAc' X· H ' 2 SHBut' S~Pro' SHAc; 8co ;1' 5co ,g' 2 2 die C0 -Komponenten: 2 8 Hco 3 - Stickstofferhaltung: gilt ftir alle Biomassen: XAS' XZ, ~F' XBut' XPro' XAc' XH ; die partikulären Stoffe: Xi, Xs; die gelösten Stoffe: SAS-N' SNH' 2 - Ladungserhaltung: gilt ftir die Anionen: das Kation: s . , NH,. Die Ptbtonen und Hydroxidionen kbnnen bei der Ladungserhaltung ver- rtachlässigt werden, da !lihr·R~ri:li:enttationsbereich bei den üblichen pH- Werten (6,5 < pl:! < 7;5)·Uni Grössenordnungen kleiner ist, als derjenige der berücksichtigten Stoffe (vgl. Abbildung 17). Die kons·equent·e Anwendurigi·d!t 'Erhaltungssätze ermöglicht es, die Anzahl der zur B·eschreibung des 'Mödells 'verwendeten Parameter möglichst gering zu halten. 76 Um die Uebersichtlichkeltizu gewährleisten wird die stöchiometrische Matrix aufgeteilt in vier Tabellen: 10.1, 10.2, 10.3 und 10.4 dargestel.l t. Die Au.fteilung bas.iert auf. den unterschiedlichen Prozessarten. ~~b~lle 10.1 bes~hr~~bt die. Machstumsprozesse der verschiedenen Biomassen aufgr4nd der Substratzehrungen. Tabelle 10.2 beinhaltet die Zerfallsprozesse der Bakterienpopulationen, die Hydrolyse und die mit dem Aminosäurenabbau gekoppelte Frei5ietzung von Ammonium. ' ·I " Tabelle 10.3 umfasst die Prozesse des Stoffaustausches zwischen der Gas- und der°Fltlssigphase. ~Tabe1ie 10.4 stellt 4fe ~äurefBase-Prozesse dar. Die Prozesse sind dabei senkre,cht auf der linken Seite und die dazugehöil\1 .. "\' 1, ' rigen Prozessraten pj auf der rechten Seite aufgelistet. Die Stoffgruppen sind horizontal aufgetragen. Aus Platzgründen werden die Bakterienpopulationen in einer einzigen,Spa~te f ~ i. . ·,·r j. zusammengefasst dargestellt. Je nach dem, ob ein Stoff bei einem Prozess verbraucht oder gebildet wird, steht anstelle des '' ;) .. Koeffizienten vi . ein Minus- oder stöchiometris~hen 'J ein Pluszeichen. In den folgenden Ausftihrung'n wird·.dle Berechnung der stöchiometrischen Koeffizienten der einzel,lnen Stoff.e jedes Prozesses diskutiert. Die eigentliche Berechnung kann im Anhang V eingesehen werden. 1. (Prozess j=l) Fe:rmentatlonvon„Amlnosäl,lr~n Die Aminosäuren fermentierenden Mikroorganismen brauchen als Substrat SAS und benötigen Stickstoff als Nährstoff, wobei angenommen wird, dass die Mi~foorganismen ihren Stickstoffbedarf ausschliesslich aus dem sN -Reservoir abdecken. Durch den Sub8 stratabbau bilden ~ie neue Biomasse XAS und als Abbauprodukte enstehen SF; SB~~· r~~o' $Ac' und SH ,l Die Ladungserhaltung 2 .beelnflussF SHCQi . Um die . ~n4 .., ~ die C-Erhaltung wirkt sich auf SCO ,l aus. stöchiPW•5~Lschem tigt man den 2 Koeffizienten v i' 1 zu berechnen, benö- ewpi~i5q~en:Ausnützungskoeffizienten zesses. YAS drückt ~ie F~~4uzierte YAS des Pro- Biomasse XAS pro verbrauchtes Substrat S aus [g CSB Biomasse gebildet/g CSB Substrat verAS !?raucht J •. Zud~m m~if/S; man die stöchiometrische Produktverteilung dieses Prozesses kenn§, 0 (~gl. Abbildung 9). Nimmt man nun als stöchiometrischen Koeffizienten für die Biomasse v 1 4, 1 = 1 an, 77 kann mit YAS der Substratver brauch, sowie die Summe des CSB aller Abbauproduk te aus der CSB-Erhaltu ng berechnet werden. Mit Hilfe der abgeschätzte n Produktvert eilung können die Koeff izient en der gebildeten Zwischenpr odukte l' 1,1 , l' 0,1 , v 6,1 , ii 7,1 , bestimmt werdet!l. Aus dem Stickstoffg ehalt der Biomasse iN BM Cg N/g CSBJ berechnet sich der Stickstoffve rbrauch v . 11 10 , 1 ' 1 2' 1 Wegen des Verbrauchs von positiv geladenem Ammonium und der Produktion von negativ geladenen Abbauproduk ten muss die Ladungserhaltung über den SHCO -Pool ausgeglichen werden, daraus ergibt sich 3 l' 1 3' 1 Koeffiziente n Aus der C-Erhaltung bestimmt man schliesslic h den l' 9, 1 Die Freisetzung des in den ·Aminosäuren gebundenen Stickstoffs als Ammonium wird. als geko·ppelter Prozess zum Abbau der Aminosäuren dargestellt . Dazu wird eine eigene Prozessgesc hwindigkeit eingeführt, die aus der Abbaurate der Aminosäuren abgeleitet wird: p 16 . (-1' 2' 1 SAS-N ) (vgl. auch die Beschreibung von Prozess 16) SAS 2. Fermentatio n von Zucker Die Fermentatio n von Zucker ist identisch mit dem Prozess 1, der Fermentatio n von Aminosäuren , nur zehren diese Mikroorgan ismen XZ als Substrat Zucker SZ. Entsprechend erfolgt die Berechnung der stöchiometr ischen Koeffiziente n l' dieses Prozesses nach denselben i' Ueberlegu~gen'. 2 3. anaerobe Oxidation von höheren Fettsäuren Die Mikroorgani smen dieses Pr6zesses setzen als Substrat SF um. Als Folge des Substrata6b~us wird Biomasse XF gebildet. Wiederum wird als Nährstoffbe darf aus dem SNH-Pool abgedeckt. Als mögli- che Abbauproduk te können SBut' SPro' SAc' s ,l entstehen. Da im 82 Vergleich zu den and~rn Produkten die Produktion von Propionat sehr gering ist, wird sie vernachläs sigt. Die Bestimmung der stöchiomet rischen Koeffizien ten l' i' 3 dieses Prozesses folgt demselben Schema wie bei den beiden vorangegang enen Prozessen: Der stöchiomet rische Koeffizien t l' 16' 3 der Biomasse XF wird 78 wlllktirllch als 1 ang~nom~~n. Mlt dem Yield Y des Prozesses F wird die um-gesetzte ·Sub:Eltratmenge SF und die Gesamtmenge der entstehenden Abbauprodukte bestimmt. Zusammen mit der hypothetischen Produktverteilung Koeffizienten der sich aus der CSB-Erhaltung die ~~rechnen Z~i 1schenprodukte 11 1,3 , ii 5,3 , 11 6,3 , I' 7,3 . Aus der Ladungserhaltung resultiert unter der Berücksichtigung, dass auch SF V • 13' 3 ten v neg·ativ.·gt1!lalll•et1. ·rst, der Koeffizient des Bicarbonats Die C-Erl:i.a1tung e·rml:!:glicht die Berechnung des Koeffizien- 9, 3 ftir Sc··o 2' 1• .:r; 4. anaerobe Oxidation von Butyrat Bel diesem Prozess S als Substrat von den MikroBut organismen XB ·. ve·rwemdet•. Der für die Produktion von Biomasse ut erfo•1rd.e·rliche · St:l:.Clk.$toff ·\Stammt aus dem SNH-Pool. Die Abba uprowi~d'Sutyrat dukte dss PN>zess1u sit1.tiPs Ac und SH 2 ,1 gemäss des in Kapitel 4.3.4. diskµtierten Abbaumechanismus. Die durch die Substratum- setzung bedingten L•dungswechsel werden über den SHCO -Pool aus3 geglichen und· die C'"'l'f'hl!H•Uhg beeinflusst das SCO , -Reservoir. 2 1 Die Berechnung der stl:!chlometrischen Koeffizienten Pi '4 dieses Prozesses erfolgt analog dem bereits ausführlich besprochenen Vorgehe~, dabei ~nE~p~1~hf 'die Prokuktverteilung der in 4.3.4. erläuterten Abba~;g'feichung von Butyrat. Kapitel ~. anaerobe Oxyd~tion von Pr~pionat Propionat SP wird von den entsprechenden Mikroorganismen XP ro ro als Substrat umgesetzt. Die Stickstoffquelle für die gebildete Biomasse s,,: ist bie Pr~dukte des Abbaus sind SAc und SH ( entsprechend,., .4.~J"„ ,~raiJ<.J"~pnsgle Ladu:{lgswechs,el ~Tl;.~ S'co , 1 . Aus 2 I.• > '.dte.~en. g~berlegungen Ko·effi·z1iente·n 11 i' 5 • il!>erech~·ect 1 ic hung im Kapitel 4. 3. 4. ) . Die di7 C:;-.:Ef'haltung beeinflussen zudem SHCO ' , 2 werden. 3 und können die stöchiometrischen 79 6. Methanogenese aus Acetat Acetat SAc dient den acetotrophen Methanbakterien XAc als Sub- strat. Auch die Methanbakterien decken ihren Stickstoffbedarf aus dem Ammonium-Reservoir. Als Produkt dieses Prozesses entsteht mit Methan SCH 4' 1 das Endprodukt des anaeroben Abbaus. Da auch bei der Umsetzung von Acetat Ladungswechsel vorkommen, wird auch der SHCO -Pool verändert. Die C-Erhaltung wird über den 3, SC0 , 1 -Pool erreicht. Daraus können wiederum die stöchiometri2 schen Koeffizienten vi ermittelt werden. 'e 7. M.ethanogenese aus Was.se:rstoff Als Substrat der litotro,p,hen Methanogenese wird Wasserstoff s8 2 ,l gezehrt. Dil.ese aut.otrop:hen Organismen decken ihren C-Be- darf aus dem SCO 2' 1 - ~nd ~en N-Bedarf aus dem SNH-Pool. Die durch den Verbrauch von Ammoniumstickstoff verschwundenen positiven Ladungsäquivalente werden über das Bicarbonat (SHCO ) aus3 geglichen. Daraus ecgeben sich die stöchiometrischen Koeffizienten v i' 7 dieses Prozesses. 8-14. Zerfall der Biomasse Die Prozesse 8 bjs 14 1 beschreiben die Zerfallsprozesse der Biomase.e. Diese Zerfal,l,s.pr,oz.ees.e werden alle durch das gleiche · GJ;"Uindschema darge,111.te·llt:, P,ie Produkte, die durch den Zerfall gebUdet werden, stnd: ..di·fl\SeH;ien, wie die, welche beim jeweiligen Substratumsatz e.ntstehen„ .Somit wird wohl die Energie für den Ur.tterhalt durch den. :A;bbau vcm endogenen Reserven (Biomasse) modelliert, dutch die hier ge.~ählte Produkteverteilung entspricht de.r Zerf.all all.erdi·n&S e.1'Rem1 Mehrumsatz von Substrat. Das Vorgehen zur Beschreibung des Zerfallsprozesses von Biomasse wird am Beispiel von Butyrat anaerob oxidierender Biomasse erläutert: Der Zerfall· von X,But ergi,bt ..gemäss dem Wachstumsprozess mit Butyrat als Substrat.. (Prozess 4) als Produkte SA und S c H , 1 . Der 2 iri der Biomasse gE!bunqen,.e Stickstoff wird als SNH freigesetzt. Nimmt man für. den ~•~ehiometrischen Koeffizienten der Biomasse Sb • -1 an, 17 ' 11 tumsprozesse~ V 1 1 können über die Produkteverteilung des Wachsdurch die Anwendung der CSB-Erhaltung v bestimmt werden. Aus dem N-Gehalt der Biomasse i 1,11 auch v·1 2, 1 1 und 7' 11 ist N,BM gegeben. Entsprechend dem gebildeten Ammonium wird anhand der LadllngslH.l:'Eln:z'der Koeffizient des Bicarbona t s 11 1 3' 1 1 .. berechnet. 4us, ~er ~-Ed1al tung lässt sich der Koeffizient der K<;>hlensäure . U'@·,· . , f 1,· immen . ' be~t ' ,, Analog zu diesem Vorgehen werden die stöchiometrischen Koeffi,,: i' ''.lt:,;'·'. t zienten der restlichen Zerfallsprozesse bestimmt. 15. Hydrolyse von partikulären, abbaubaren, organischen Stoffen Die Hydrolyse setzt Xs zu den. gelösten Substraten SAS' 2 , SF •g$bündehe: 1 s1!:J:ekstoff fällt dabei als in den Aminos s'iforeh ge'!Stlnden·e·t; •S't\il:!lS:tof'f S an. Entsprechend der angenomAS-N menen, durchschR~t1ilich.'n ~'tlsammensetzung des abbaubaren Anteils um. :ber in s X des Rohschlammes, können aus der CSB-Bilanz die stöchiometri.t ~ ~ .·) .'. : ; .'1 ...., i ' ' . „, sehen Koeffizienten der genannten Produkte v ,, Und V 2,15' v 3,15 1 v 10,15 berechnet werden. Da mit SF auch geladene Species ver- 4, 15 ändert werden', wird 'd·er Bicarbonat-Pool über v 1 3' 1 5 durch die Ladungserhaltung angepasst. Der Ausgleich der C-Erhaltung erfolgt über den Kohlensäure-Pool mit v 16'. trersetzuh'g v'on· ·trt•idert 9, 15 Abli:tibsäuren gebundenem Stickstoff W·ie' bereits blti 1:P'toieill:s l·;Clargelegt wurde, wird die Freisetzung von Ammoniunl au's 'detli<~mlnbstlurenabbau durch die Einführung einer zu sä t'Z 1 ich'l!n Prd:ih!s·sg·esdi.windigkeit p 16 beschrieben. Daraus er- geben sich die sti::tcWio1nte't'rlschen Beziehungen v 3, 16 und 11 12, 16 für S ·, bil:~. ne;i.t':',1::"'D'1:lri?l1 die Freisetzung von Ammoniumionen, AS-N NH tüus's' 'der Bicarbb1n1at1.::.pEi0i 11 i@l1u'rc h v angepasst werden. Dies ' 1 3' 1 6 bedingt wied'e'rUn\ ·e•:l:'·tl.ielni'1A:'l!isg·leich des Kohlenstoffs über den Kohlensäu're-"Podl dur~2tr 'v e, 1e · · '·. "· · 17-22. Gasaustauschprozesse IH.e ·Prozesse: 171 'bls 22:::b:eschreiben den Gasaustausch zwischen il~ssig- und C~s-has~. ~abei zeigen die Prozesse j = 17, 18 und 19 das Ausgas~n,voQ ßcH, , 1 , SCO 4 zesse j • 2 ,1 und sH , 1 2 auf, und die Pro- 20, j2't un<f: 2·2 'st'ellen die Lösungsprozesse von SCH 4'g , 81 SCO 2'g und SH 2 ,g in der Flüssigk eit dar. Die entsprech enden stöchiome trischen Beziehung en s.ind äusserst einfach und bedingen allenfall s die Anwendung :von stöchiom etrischen Konstante n (für CH 4 : i mo 1 , CH ; für.:: H 2 : t mo 1 , H ) für die Umrechnung von g CSB 11 4 2 in mol/l. Willkül;'li ch wurden die stöchiome trischen Koeffizie nten der Ausgasung sprozesse de~ gasförmig en Stoffe als 1 und diejeni- gen der, Lösungspr ozesse als -1 angenommen. Da bei diesen Prozessen nur ungeladen e Stoffe umgewand elt werden, muss die Ladungserhaltung nicht angewende t werden. Hingegen wird durch den Gasaustrag von Methan.un d Wassersto ff der totale CSB-Geha lt C der t Flüssigph ase veränder t. Dadurch müssen die Koeffizi enten 11 j bestimmt werden. 2 Cl' 23-28. Säure/Base -:Umwandl ungsproz.e sse Die Prozesse j • 23 bis 28 beschreib en die Säure/Bas e-Gleichg ewichtspro zesse der flüchtige n, organisch en Säuren. Die Prozesse 23, 25 und 27 stehen dabei für Protonier ungsreakt ionen von SAc' SPro und SBut' Die Prozesse 24, 26 und 28 stellen die dazu gehörenden Deproton ierungsre aktionen von SHAc' SHPro und SHBut entsprech end der in Kapitel 5.2.2. beschriebe nen Gleichgew ichtsreaktione n zwischen Säure/Bas e-Paaren dar. Aufgrund der Ladungswechsel, die mit diesen Prozessen verbunden sind, werden jeweils die stöchiom etrischen Koeffizie nten v j des Bicarbona t-Pools 13, bestimmt, um der Ladungser haltung zu genügen. Dies bedingt wiederum eine Bereinigu ng des Kohlensto ffs über die Koeffizie nten v 9, j des Kohlensäu re-Reserv oirs. i j 1 2 3 N <iO STOFF PROZESS 5 6 s H ,l 2 Fermentation Aminosäuren + Fermentation Zucker + V. V. anaerobe Oxidation h~heren Fettsäuren . v. , 4 1 SAS 4 s_ '- 5 5 6 But SPro + 7 5 AC 8 s CH ,l 4 9 s co 2 12 13 SF SNH SHCO 14-20 3 XBM Prozessgeschwindigkeiten pj [M L -3 + pl + + p2 + + + p3 + ~ + p4 + t + + + + + + ,1 10 + ~- a~erobe ·~illarton v.. B(ltyrat Oxida d.on PropJonat;: a;pae~obe. V. + 2 acet!'tr~phe + + - ,;:: Hetßanogenese + - p'5 + + + p6 ~>" 7 hydroge11otrophe Hethanogenese TABELLE 10.1: Stöchiometrische Matrix der Wachstumsprozesse. + P7 T -1 J i (i') 00 STOFF 1 2 s H ,l SAS 2 3 4 SAS-N sz 5 6 7 SBut SPro SAC 9 8 sCH ,l sco 10 11 12 13 ,1 SF xs SNH SHCO 14-20 XBM Prozessgeschwindigkeiten [M L-3 T-1] pj j PROZESS 8 endogene Atmung von XAS + + + + + + + Pa 9 endogene Atmung von XZ + + + + + + + Pg 10 endogene Atmung von XF + + + + + p 10 11 endogene Atmung von XBut + + + + p 11 12 endogene Atmung von XPro + + + + 13 endogene Atmung von X,. Ac + + + + 14 endogene Atmung von XB + + + + 4 2 3 P12 p13 p14 2 15 Hydrolyse 16 NB 4 -Freisetzung + + + + + + p10 + + p16 TABELLE 10.2: Stöchiometrische Matrix der Zerfallsprozesse, der Hydrolyse und der Freisetzung von NB + aus dem Aminosäurenabbau. 4 i 17 Ausgasen 18 Ausgasen v. ...:r ·- CO ... 2'r 22 . 9 21 22 23 sH 2 25 ,g et + 4 eo 2 Prozessgeschwindigkeiten [M L- 3 T-ll pj p17 ~ pt8 ,, Ausgasen v. H 19 20 CH V. 8 sCH ,l 4 STOFF PROZESS j 1 + 2 pt9 , Lösen v. CH , . ·::: Lösen .+ 4 eo 2 Lösen v. H + + 2 + p20 p21 + P22 TABELLE 10.3: Stöchiometrische Matrix der Stoffaustauschprozesse zwischen der Gas- und Flüssigphase. i j 23 24 25 lt') (l() STOFF PROZESS 6 SBut 5Pro 7 SAc 9 sco 2'1 Protonierung Acetat Deprotonierung v. Essigsäure + Protonierung v. BUtyfät + Deprotonierung SHAc 28 s HPro SHBut + + Prozessgeschwindigkeiten -3 -1 T l pj [M L p23 p24 + P20 p26 + + 3 27 + Protonierung V. Buttersäure SHCO + Deprotonierlfng 27 26 „ v. Proptonsäure v. Propions.ijure 13 + V. 26 28 5 + p27 P2a TABELLE 10.4: Stöchiometrische Matrix der Protonierungs- und Deprotonierungsprozesse der flüchtigen, organischen Säuren. 86 5.2.4. Kinetik der ablaufenden Prozesse Die Kinetik der ablaufenden Proze,s.se wird durch die Prozessgeschwi ndigkeit pj ausgedrückt. Die Prozessgeschwi ndigkeiten zeigen auf, welchen Einfluss die Bedingungen imSyste:m auf den betrachteten Prozess ausüben. Zur Beschreibung,d ie•s.ir Au~wi•k~ngen sind, je nach Art des Prozesses, . versch·iedene empirische· Anslt~ze li>.ekannt. In den folgenden Ausführungen '·\ werden die "( Beschreibung: der Kinetik verwendeten Ansätze erläutert. Die Tabellen 11.1, 11.2 und 11.3 eftthalten die Zusammenstellun gen dieser ZJJ.r kinetischen Beziehungen. Die Tabelle 11.1 beschreibt die Wachstumsprozesse. Die Tabelle 11.2 stellt die kinetischen Ansätze der Zerfallsprozesse der Biomasse, der Hydrolyse und der Freisetzung von Ammonium aus dem Aminosäureabbau dar. Und die Tabelle 11.3 enthält die Ansätze zur Beschreibung der Stoffaustauschp rozesse und der Säure/Base-Proz esse. Kinetilk der Wachstumsprozes se Zur Beschreibung der Kinetik der Wachstumsprozes se wird, wie in anderen Modellen des anaeroben Abbaus auch, die von Monod vorgeschlagene kineti~che ßeziehung angewendet, um die.Abhängigkei t der Prozessgeschwi ndiikeit von der Kcinzentration des limitierenden Substrates auszudrücken (vgl. Andrews, 1971; Eastman, 1981; Mosey, 1981; u.a.) µ - µ s µ µ spezifische Wachstumsrate [T maximale Wachstumsrate [T- 1 J S limitiere,~des Substrat [M KS: Sättigungsbeiwe rt [M L- 3 J Der Quotient S/(K S ~s) -1 J 3 L- J stellt dabei die nicht lineare Beziehung zum Sub- strat dar: Tiefe Substratkonzent rationen verlangsamen den Prozess. Durch hohe Konzentrationen kann der Prozess aber nur bedingt beschleunigt wer" den. Ist keine Substratlimiti erung vorhanden, ist mit /J.. die maximal mögliche Wachstumsrate gegeben. Da das Wachstum proportional zur Biomassenkonzentratio n ist, ergibt sich als Prozessgeschw indigkeit für die Wachstumsproze sse: p. Je nach. Prozess kann s µ Ausdruck noch mit weiteren Monodter men oder allenfa lls mit Inhibitio nsterme n modifiz iert werden: di~.eer . . -3 Inhibiti oskonst ante [M L J Dadurch können weitere limitier ende Substrat e und allfälli ge Hemmungen berücks ichtigt werden. Auf d;as Einführe n von Monodter men bezüglic h Ammonium und Bicarbon at bei den dt~se Stoffe zehrende n pf6'iesse n, um allenfa lls bei der Berechn ung resu!f':t (erende negativ~ Konzent rationen zu verhinde rn, wird verzich tet. Bei der .Schlamm faulung müssen beide Stoffe in genügen der Konzen tration vorhand en sein, um eine ausreic hende Pufferu ng des Systems zu gewährl eisten. 1 & 2. Ferment ation von Aminosä uren und von Zucker Sowohl· die Ferment ation von Aminosä uren, wie auch von Zucker werdt'n von ap.4ern im System vorkomm enden Stoffen nicht ge- hemm~. Zudem ~ind beide Prozesse auf pH-Schw ankunge n nicht sehr em~!~indlich (vgl. Kapitel 4.3.2). Entsprec hend können beide Proif!„se durch die einfach_ e, vorgehe nd eingefü hrte Kinetik bes~k:r:teben werden: " p1 • p2 • 3, 4 & 5~. µAS . K l1z . K SAS S,AS sz s ,! + + S AS S z . X AS . XZ anaer9be Oxidatio n von höhern Fettsäur en, Butyrat und Propionat Diese Prozesse w~rden, wie schon in den Kapiteln 4.3.3. und 4.3.4. diskuti ert, durch erhöhte n Wassers toffpart ialdruck , . ' ' . '' gehemmt. Zudem haben auch erhöhte Acetatko nzentrat ionen eine 88 inhibierende Wirkung auf diese Prozesse. Um die Anreicherun g der flüchtigen, organischen Säuren Butyrat und Propionat aufgrund eines erhöhten Wasserstoff partialdruck es im System mit dem Modell nachvollzieh en zu können, werden die entsprechenden Prozes~ki net' iken mit einem Wasserstoff inhi bi t ionsterm erweitert. Der Empfindlich keit dieser beiden Prozesse auf höhere Acetatkonz entrationen wird ebenfalls durch die Einführung eines entsprechend en Inhibitions termes Rechnung getragen. D~e Inhib~;ion des Abbaus der höheren Fettsäuren durch erhöhte Wasserstoff - und Acetatkonz entrationen wird, analog zu dep beid~n bereits besprochenen anaeroben Oxida.; ' :•' tionsprozess en, durch die Erweiterung der Prozesskine tik mit Inhi bit io1,1st1 ~rmen b.~.zUglic h Wasserstoff und Acetat darge- stellt. Aus diesen Ueberlegung en ergeben sich die folgende kinetischen Ansä.tze .zur Beschreibun g der anaeroben Oxida~ ' • 1 tionsprozes se: p3 - SF µ..,. KF , H2 K K F,Ac + K p4 - tl:s111;t· . K , •1 K. '.·. K • S,But + <SB'u· t . X But . But,H !5 • . + S But,Ac K 6 & 7. 2 2 But,Ac Ac J.l.pro · K + S S,Pro Pro K SAc K But,H + K p F,Ac X Pro K Pro,H Pro,H 2 + 2 S H2' 1 Pro,,~e Pro,Ac + SAc Methanogene se Wie in den KapitJln 4.3.5. und 4.3.6. bereits erläutert wurde, sind die Prozesse der acetotrophe n und der litotro1 phen Methan~gen~se '·sehr empfindlich auf pH- und Temperaturschwankunge n. Da bei der anaeroben Schlammst abilisation Te~~~iat~r~cht~hkb~gen im Faulreaktor kaum auftreten, ist auf eine Berücksi6b~igung dieser Effekte verzichtet worden. 89 Die Hemmung der Aktivi tät durch pH-Schw ankunge n wird durch die Einfilhr ung einer pH-abh ängigen Funkti on f j(pH) in der Prozes skineti k berück sichtig t: p p Prozess bezeich nung 6 7 SAc • µAc. · X · f ( pH) K + s Ac Ac S,Ac Ac • tta SH 2 KS H + SH ' Nummer 2 XH 2'1 fH (pH) 2 2 Prozess geschw indigke it p t~ L-3 t-ll j Fermen tation von Aminos äuren 1 µ . Fermen tation von Zucker 2 17. . K anaerob e Oxidati on von Fettsäu ren 3 anaerob e Oxidati on von Butyrat 2'1 s SAS ·X KS,AS+ 8 AS AS sz . + S. ·Xz S,Z z "· µ.,. SF . ·:K • KS,F+ SF KF H ' F KF H ' 2 KF,AC 2 + SH 2'1 KF AC+ SAC ' K 4 SB K But,H ut 2 But,Ac tl:sut ,_K_S__B--.-~-s-B~·XBut .KB H+H s 1 K +S , ut ut ut, But,Ac Ac , 2 anaerob e Oxidati on von Propion at 5 K S Pro,H K Pro Pro,Ac 2 t'-p ' ·X · ro KS,Pro+ SPro Pro KPro,H+SH ,1 KPro,Ac +S Ac 2 acetotr ophe Methan ogenese 6 hydrog enotrop he Methan ogenese 7 TABELLE 11.1: Zusamm enstellu ng der kinetis chen Bezieh ungen der Wachstumspro zesse. Kinetik der Biomasseri.zerf·a llsproz.esse Die Kinetik.des Z.erfalls von Biomasse wird durch eine lineare Beziehung 1. Ordnung bezüglich der Biomasse beschrieben. Die Einflüsse der Umgebungsbedingung en auf die Zerfallsprozess e werden dabei vernachlässigt, da zur Zeit keine Mechanismen bekannt sind, um diese Einflüsse in die Kinetik miteinzubezieh~ri.. Für pj gilt daher, wenn 8 j ( 15: ~ Wobei der Index BM dabei die entsprechende Biomasse bedeutet. :' ' f ' ! ,• kinetische Beschreibung der, f"' t: j ,. ' ~ von partikulären, abbaubaren, Hydl!'e~ypie organischen Stoffen Die bekannten Mechanismen der Hydrolyse und die Beschreibung der Kinetik durch einen linearen Ansatz 1. Ordnung bezogen auf das abbaubare, partikuläre Material X sind in Kapiit· ~l 4. 3 .1. ausführlich diskutiert worden. s ~. Mangels besserer Ansätze zur Beschreibung dieser komplexen Prozesse wird die Kinetik durch eine einfache ~~neare Beziehung 1. Ordnung bezüglich 1 X dargestellt. s Ent spr.ethend ergibt 'steh folgender Ansatz: X s kin:etiscner Ansa;z ~eE, AtnmortlhmRJ#d<ung aus dem Aminosäurenabba u Die Einführung einer gekoppelten Prozessgeschwin digkeit zur Beschreibung der NH+ -Produktion wä'hrend der Umsretzung von Aminosäuren wurde bereits 4 in k~pitel 5.2.4. erläut,~t. 'J' Die im Modell verwendete kinetische Ansatz lautet demzufolge: • pi . (-1' 2' 1 ) Prozessbezeichn ung j p CM L- 3 t-ll Nummer Prozessgeschwin digkeit Maitenance der Aminosäuren fermentierenden Biomasse 8 k Maitenance der Zucker fermentierenden Biomasse 9 kd,Z XAS d,AS xz Maitenance der Fettsäuren anaerob oxidierenden Biomasse 10 kd,F . XF Maitenance der Butyrat anaerob oxidierenden Biomasse 11 k Maitenance der Propionat anaerob oxidierenden Biomasse 12 k Maitenance der acetotrophen Methanbakterien 13 kd,AC . XAC X But d,But d,Pro ·XPro Maitenance der hydrogenotrophe n Methanbakterien , 14 kd H Hydrolyse 15 kp . X variable Stöchiometrie der Fermentation von Aminosäuren 16 P1 ' XH 2 2 s ( -v 2' 1 ) SAS-N SAS TABELLE 11.2: Zusammenstellun g der kinetischen Beziehungen der Zerfallsprozesse von Biomass•, der Hydrolyse und der Freisetzung von Ammonium au~ dem A~bau von Aminosäuren. Kinetik der Stoffaustauschp rozesse zwischen der Flüssig-und der Gasphase Die Beschreibung der Geschwindigkeit ~es Gasaustausches beruht auf dem Modell der Zweifilm-Theori e. Entsprechend kann das Ausgasen eines gelösten sioffes aus der, und Lösen e:l.nes gasförmigen Stoffes in der Flüssigkeit jeweil~ durch einen Ansatz 1. Ordnung, bezogen auf den jeweiligen Stoff, dargestellt w.arden. ~a~ Das Ausgasen aus der Flüssigkeit wird demnach für Methan und Wasserstoff durch die folgende Beziehung beschrieben: 92 j • 17, bzw. 19: pj • K ,ja 1 i mol,i Für Kohlendioxid gilt enterp.r·echend: j - 18: Pj • KL ' eo 2 a Das Lösen der gasförmi:gen Stoffe in der Flüssigkeit ergibt sich durch: 20 ( j ~ s i,g 22: Index "i" Index des betrachteten Stoffes : spezifischer Stoffaustauschkoeffizient Hi i mol,t . Henrykoeff izient [-] Umrechnungsfaktor des Stoffes i von g CSB in mol Cmol/g CSBJ Si ,g ' si,l: Stoffkonzentration des Stoffes i in der Gasphase, bzw. in der Flüssigphase [M L-3) Durch die Festlegung eines relativ hohen K a-Wertes (- 100 d -1 ) für alle 1 beschriebenen Prozesse wird angenommen, dass sich ziemlich rasch Gleichgewichtsbedingungen zwischen der Gas- und der Flüssigphase einstellen. Kinetik der De- und der Protonierun·gsreaktionen der flüchtigen, organischen S!yre/~ase-Paare Die Protoriietiungs- 1:11!1.l!l D'eprotonierungsreaktionen, wie sie in Kapitel 5.2.2. eingeführt ·w~rden sind, stellen im Vergleich zu den andern, bei der Prozesse, äusserst schnelle Reak0 tionen dar. Aus diesem .. Grund wird angenommen, dass sich zwischen den Schlammstabilisierung ablaufe~den jewelltgen Säure/Base-Paaren auc;h unter dynamischen Bedingungen sofort ein Gleichgewichtszustand einst~llt, der durch die entsprechende Säu- re/Base-Gleichgewichtskppstante beschrieben werden kann: ; „ ' 's" s KHS"aure • Säure Ses·· aure 93 Dabei wird die Protonenk onzentrat ion aufgrund des Kohlensäu re/Bicarbo nat-Gleic hgewichte s be,rechnet (vgl. Kapitel 5. 3. 4.). Demnach können die Protonier ungs:- und Deprotoni e:rungH·a ten durch folgende Ansätze wiedergegeben werden: - k Säure- pDeprot - k HSäure s s Säure SH Saure „ Unter der Annahme, dass sich das Säure/Bas e-Paar im Gleichgew icht befindet (pProt • PDeprot), erhält man eine Beziehung zwischen den Geschwin digkeitsk onstanten der Hin- und der Rückreakt ion: kHSäure ----• K k HSäure Säure- Legt man nun die Geschwin diakeitsk onstante der Protonier ungsreakt ion entsprech end der vermutete n hohen Prozessge schwindig keit fest, ist durch die obige Beziehung auch die Geschwin digkeitsko nstante der Deprotoni erung gegeben. Somit werden die Protonier ungsproz esse durch den folgende Ansatz beschrieben : Für j • 23, 25 oder 27 gilt: pj • k s Säure s Säure Die Deprotön ierungski netik ist wie folgt gegeben: Für j - 24, 26 oder 28 gilt: pj - k Säure . KB Saure „ . SHS"aure dabei sind: KHSäure: Säure/Bas e-Gleichg ewichtsko nstante CM L -3 J k Geschwin digkeitsko nstante der Protonier ungsreakt ion CT- 1 M- 1 L3 J k S" : H aure Ge~chwindigkeitskonstante s Konzentra tion der deprotoni erten Säure CM L-3 J Säure tion CT -1 der Deprotoni erungsrea k- J -3 SHSäure: Konzentra tion der protonier ten Säure [M L J Konzentra tion der Protonen CM L-3 l s H+ 94 Proz·essbeze tchnung ·Proizessnummer j Ausgasen von Methan 17 Prozessgeschwin digkeit p[ML-3t-1J KL , CH a · i mol,CH 4 4 ·S CH 4 ,1 ;'1 18 ' Ausgasen von Wasserstoff 19 Lösen von Kohlendioxid Lösen von Wasserstoff 20 21 22 2 i KL H a ' Lösen von Methan s eo ,1 2 KL eo a 2 mol,H KL CH a ' 4 HCH 4 SH 2 KL eo a ' 2 Hco sco 2 K Ha L' 2 HH SH 2 s 2'g 2'g . s 23 Deprotonierung von Essigsäure 24 Protonierung von Propionat 25 k Deprotonierung von Propionsäure 26 k Pro · KHPro · S HPro k But k But Deprotonierung von Buttersäure 28 '1 SCH 4,g Protonierung von Acetat Deproto~ierung von Butyrat 2 k Ac Pro . . Ac s Pro H + . s H s + H + . s ·K But HBut TABELLE 11.3: Zusammenstellun g der kinetischen Beziehungen der Stoffaustauschprozesse und der Basen/Säuren-Pr ozesse. 95 5.3i Defini tion des Systems Die Defini tion des System •· bei,i:1;haltet die Festleg ung eines Model lreaktors fUr die Faulanl age und damit die Definit ion der Durchm ischung sund Faulpro zesse im System. Aufgrun d dieser Annahmen kann für jeden Stoff die Massen bilanzg leichun g werden. Somit sind die Modell gleich.ungen zur Beschre ibung des be.1it\.$\Cbteten Systems gegeben . a~ufgel!Jtellt Oo,g c Qg : O,i,g ci,g Vg Q Q Ci Co,I Abbildu ng 18 kontin uierlic h betrieb ener, volldur chmisc hter Rührre aktor ml t einer FlUss,ig - und einer Gaspha se. Index Q: bedeute t im Zulauf . .. . 3 -1 Zufluss inenge rL T J 0 . 3 - 1 Qg Gasflus s [L T vl Flüssig keitsvo lumen V c g i ,g Ci . -3 J [L -3 J Gasvolumeri rL J Konzen tration des Gases i CM L-3 J Konzen tration des Stoffes i rn L-3 J 5.3.1. Beschreib ung der Anlage Dte heute auf den Klärs:nla$& n verwendet en Faultürme werden meistens in irgend einer Förm durchmf:sc ht. Zudem werden sie grössten teils semikontinuierli ch mit d•e·ill 2JU··Stl!l'.b .UisUrende n Schlamm beschickt (vgl. Kapitel 3. l;); • Hrtick·sic htigt 'liie.in ·dia"'' lan$eri hydraul i sehen Auf enthalt szei t en 1 (zwischen 10 und·- 3;0 ·'d)·"~:ua«s:er'' 1 Atllagen, können sie näherungs weise wie kontinuie rlich betrieben e Reaktoren , die sowohl eine volldurch mischte Flüssig-, als auch eine volldurch mischte Gasphase haben, betrachte t werden (vgl. Abbildung 18). Demnach.~~mmen im Modellrea ktor in der Gas- und der Flüssigph ase keine Konzentr~t„ionsgtadienteri' "vorl, und das Volumen des Gases V und der Flüs„ g sigkeit~":v~ sind konstant. ·~· J! 1 ' 1, {'. ' 5. 3. 2. aufsetzen derpM9.$.sEinbilanzEUl({{:. "' ~ ~. :',.'. :·; .;·"'"<~~~'.:;:( Die Idealisie rung des F„1'(1r.e_.a·l!;t~ts als kontinuie rlich betrieben er, in der Gas- u~d Flüssigph ase ,hll>)llOgen dttr:chmisc hter Reaktor, ermöglich t das Aufsetzen einfacher Masse~ijt;~:a:_~zeti ifUr die einzelnen Stoffe. Für die suspendie rten und nach: 1-a:~i~s~•n; ~t·offe .~/>~. ··~ , .;.~·::.~~.: .\: ' in der Flüssigk eit gilt dem- ·· Die gasförmig en Stoffe unterlieg en ausser den Stoffausta uschproze ssen mit der Flüssigke it keinen andern Umwandl ungsproze ssen, entsprech end gilt für sie: Summ~ 1 der Zuflüsse des Stoffes i in die Flüs- sig-(F), bzw. Gasphase (G) des Reaktors [M -1 T .. J Summe de,r Abflüsse des Stoffes i aus der Flüs~i~~( .T -1 J .. f, ).1,. bzw. Gasphase (G) des Reaktors [M 97 beobach tete Umsetzg eschwind igkeit des Stoffes . i in der Flüssig- , bzw. Gasphase [M L- 3 T- 1 J Zeit CTJ t Index bezieht sich auf den Zufluss 0 Da im Modell keine Stoffe rezirku liert werden und kein Gas zugefüh rt wird, ergeben sich für die Zu- und Abflüsse : Zuflüsse : F c o,i • Q Abflüsse : • Q . c G o,i "' 0 o,i - Q . c g i,g i Die beobach teten Umsetzg eschwind igkeiten ri sind durch die Prozessk inetik und die Stöchiom etrie der vorgängi g eingefüh rten Prozesse bestimm t: r i • Somit ergeben sich als Massenb ilanzen für die suspend ierten oder gelösten Stoffe: dci dt --• _Q v1 ·(c -c)+ i o,i und fUr die Case: dci ,g dt wobei Qg, Vg vl Q • V ..!.. • Qg 0 ~ . c o,i.g - ~ Vg . c i,g + vl V g "i . . p.) 'J J mittlere hjydraul ische Aufenth altszeit CTJ eg . mittlere Aufenth altszeit in der Gasphase CTJ ist. Das definie rte System des anaer'obe n Abbaus in einem Faulturm wird entsprechen d der berUcks icht igten. Stoff~,, und Stoffgru ppen durch 27, bzw. 28 98 Bilanz,gle ichungen: :b.e1sc,hrie.·be.n, je nachdem, ob der eingeführ te Kontroll parameter Ct '( gesa·mt,et CSB .in der.Flüss igkeit) auch bilanzier t wird oder nicht. 5.3.3. Berechnun g des Gasflusse s Durch die Vorgabe eines konstanb& n•Druckes p im Reaktorh eadspace ist, durch die Anwendung des idealen Gasgesetz es, die Gesamtko nzentratio n der gasförmig en Stoffe bestimmt: R p T ; '. .(" wobei: ~tot:·~ : ' p R ~ = k onstant '' in der Gasphase [moll vorgegebe ner Druck im Reaktorhe adspace [atml universel le Gaskonsta nte [0,082057 1 atm Kqes~mtmo+zahl , ,1 , .. } : , •t 1 'I 1 mol- 1 1 absolute Temperatu r [Kl T Da die Summe des gasförmig en Wassersto ffs, Kohlendio xids und Methans im System konstant ist, gilt : 23 E; i•21 de ···•.. .i,g:_ 0 dt Setzt man die entspreche nden Bilanzglei chungen in diese Gleichun g ein, nimmt an, dass der Gaszuflu ss Qg,o •. 0 ist und löst nach dem Gasfluss „ auf, ergibt ~i~h~ J 23 ( E jmax E V • l,-21! J•l i' J 23 E c i•2i i 'g . p.) J Zudem wird durch die Druckvorg abe im Reaktor die Konzentr ation eines gasförmig en Stoffes .~urch ~en ~r.~.Tk p und die Konzentra tionen der rest1 lichen Gase festgeleg t (vgl. Kapitel 5. 4. 2). "' .. , . . .. , ·:n•: 99. 5.3.4. Berechnun g des pH-Wertes Die Berechnun g des pH-Werte s im System erfolgt durch die erfassten SCO 1 und SHCO über das Kohlensäu re/Bicarbo nat-Gleich gewicht. Unter 2' 3 der Annahme, dass zwischen der, in der flüssigen Phase gelösten Kohlensäure und dem Bicarbona t angenäher t Gleichgew ichtsbedin gungen herrschen , ergibt sich: Säure/Bas e-Konstan te von H co*/HC02 3 3 5.4. Berechnun gsgrundlag en 5.4.1. Ermittlun g des stationäre n Zustandes Der anaerobe Abbau wird im Modell durch die vorgängig eingeführ ten Massenbilanz en der unterschie denen Stoffgrup pen und Stoffe beschrieb en. Die Anwendun g des Modells bedingt die Kenntnis der Anfangswe rte sämtliche r Zustandsv ariablen des zu beschreibe nden Systems. Da aber einige der 27 Zustands variablen analytisc h nicht bestimmt werden können, gibt es entsprechend keine genügend genauen Schätzwer te der Anfangspa rameter. Daher wird als Ausgangs zustand der Simulatio n der stationär e Zustand des Systems bei den jeweilige n Zulaufsbe dingungen gewählt. Der stationär e Zustand im System wird entspreche nd dem von Gujer (1985) angewandt en Verfahren bestimmt: - Der stationär e Zuitand wird für ein System mit vereinfac hter Prozesski netik bestimmt. - Mit den erhaltene n Näherungs werten können alle Zustandsv ariablen initialis iert werden und der definitiv e stationä re Zustand für das ursprüngl iche System kann durch Integratio n über ein bis zwei hydraulis che Aufentha ltszeiten bestimmt werden. 100 Die Prozesskinetik wird durch die Vernachlässigun g der berücksichtigte n Inhibitionsterm e vereinfacht. FUr die Wachstumskineti k wird folglich nur die normale' Mono:d·-lunet i:lt "'be rück's :l..eht igt: 1 s p·• µ Der stationäre Zustand wird bestimmt, indem bei allen Massenbilanzen die Ableitung dc/dt • 0 gesetzt wird. Daraus ergibt sich ein System von 28 nicht 11 nearen Gleichungen, das s.1.inul tan gelöst werden muss. Demzufolge muss das Gleichungssyste m iterativ gelöst werden. :·t ' i;' - ':) iterative Lösung des Gleichungssystem s Zur iterativen Lösung des Gleichungssyste ms werden die nicht linearen Beziehungen (Kinetik der Wachstumsprozes se: p bis p) linearisiert. Die 7 1 Linearisierung erfolgt bezüglich der limitierenden Stoffe in diesen Be·.. ·:· !.>'. '. ,, '· z iehungen, damit allfällige neg·anve Stoffkonzentrat ionen und damit verbundene Nicht-Konvergen z der Iteration ausgeschlossen werden können. \ 1' , : . ' ' ') 1 l: Demnach werden die Wachstumsraten durch die folgenden linearen Beziehun. ~ ., ·\ gen substituiert: P 1. • K 1 P3 • K 3 p" •. p7 • .-·., i; SF „~!") K sAS, ,7 s ,:erC? s .: ij,2,,,L,, , 5 AS-N • K1 (-V 2' 1 ) 8 AS-N Kj: Linerisierungsp arameter der Prozesse j Die Tabellen 12, 1 und: 1.2 ..2 Qnt,qa,l ten eine Zusammenstellun g der Prozesse mit ihren limitierenden Stoffen. Zudem werden die eingeführten Lineari.sie:ljung,s.par,ameter Anil'l.and.•d<i!'.t: erläutert: de~.in:Le:r;.~„i _Ma.s,~;~nli>Ua,Q;Z: 'l' ::&ür ·die Am.inosäuren SAS wird die Linearisierung 101. Die Mauenbuanz fUr s AS lautet: V 1 dSAS dt · - - • Q · (S o,AS - S .AS ) +(V 2, 1 · p 1 +V 2 10 Filhrt man die hydraulische VerdUnnungsrat e Dh als Quotient von Q und v ein: 1 D h • (.f n 1 • .g_ v1 CT- 1 J Dabei gilt fUr die Gasphase entsprechend: D g • Ef 1 • g Q ...:1. V g = So gilt für den stationären Zustand (dSAS/dt tution von p und p : 1 (V 2, 1 • K 0) nach der Substi- 10 1 - D ) h S AS + V 2, 1 o • K 1o s • - Dh · S o, AS · X Die re.stlichen Massenbilanzen können in entsprechender Weise umgeformt werden. Das so erhaltene lineare Gleichungssyst em kann in MatrixSchreibweise anschaulich dargestellt werden: S Z • K • Tabelle 13 zeigt auszugsweise di.e explizite Darstellung dieser Schreibweise. . Die Systemmatrix S (28 · 28) beschr.eibt dabei die Prozesse im System, . der Zustandsvektor ~enthält die berücksichtigte n Zustandsvariabl en und der Kontrollvektor !_stellt die Zuflüsse ins System dar. Durch die Bestimmung der inversen Systemmatrix S- 1 kann das Gleichungs= system gelöst werden: Z - S • -1 K 102 Für beliebige positive Anfangswe rte der Linearisie rungspara meter K bis 1 K , die restliche n Parameter sind aufgrund der Prozesski netik gegeben, 7 wird nun das gelöst. Mit den daraus resultiere nden Werten ftir die Zustands variablen werden die verbesser ten Linearisi erungsparameter aufgrund ihrer,D~finitionsgleichung berechne t. Mit den neuen Gle~chungssystem l '. ' : . ,., ' . ' ' Werten wird wiederum der zugehörig e Zustandsv ektor bestimmt. Diese Iteration konvergie rt rasch und eine genügende Genauigke it des Zustands vektors (relative Verbesser ung der Resultate < 10 -e ) ist nach einigen Iterationssc hritten (- 20) erreicht. '1 Das Aufsetze n der Systemma trix folgt den in Tabelle 12 aufgelist eten Formeln für die jeweilige Kolottne. Die Elemente der Zeilen 20 bis 23, die den Stoffaust ausch zwischen dem Gas und der Flüssigke it beschreib en, mtis51ef1., dabei noch, mi.~ d~l;ll F~~~or v tv multipliz iert werden: 1 s n,m • s n,m 1 für 21 ( n ( 23 und 1 ( m ~ 28 Die Elemente der Diagonale n Sk k müssen ferner noch durch die spezifi··; " '' ''' sch~n Transpor tgrössen (D~ ftir die gelösten und suspendie rten Stoffe, sti~ie D für dle gasförmig en Sto~f~) korrigier t werden: , ' g ' '' \ Ausgebend von den mit dieser Iteration smethode ermittelt en Zustands variable n 'wird, unte~ 5 ße'rUc\ksl~'btigung aller Inhibition sterme der Prozesskinet ik, der endgültig e stationär e Zustand des ursprüng lichen Systems ·<furch Integratio n ilber':eine h~draulische Aufentha ltszeit bestimmt. 103 Prozess j 1 2 3 4 5 6 verb:r.. StG>'ff . Lineari sie:-:; Defini. tion der it'Ungsp ara-, li..tine·a. r is 1 e rung s meter paramte r s2 K s4 K2 s K 1 X A µ1 °K s, 1 X 10 s0 K Se K s7 K '""'2 10 ·~· . S,2 + X 3 '/J.3 .K 4 µ4 .K 0 6 14 s + s' 3 10 = Si 2 =V Si 4 •11 ' ' s,o X S,6 X ... 18 + i,4 Si 6 •V i,S s7 Si 7 =V i,6 s si,1 •V i,7 19 + 20 ' ' ' s1 K7 8 X 14 Ke k 9 X 10 K9 k 10 X 16 K1o k 11 X 17 Ku kd, 4 S 12 X 18 K 12 k Si 18= 13 X 13 kd 14 X . 20 14 k 7 K 19 K µ7 °K S,7 + 1 1 2 si,10. 11 i,3 ·K~ •V 6 ·K i' 2 Si 5 s ·K i '1 X X µ6 .K s 4 17 . + s S,4 0 ... µo .K 16 + s 2 Kolonn endefin ition der Matrix s ·K ·K ·K ·K +V i,27 +V i,25 +V i,23 +V i,19 4 o 6 7 d' 1 si,14- 11 1,8 ·Ka d,2 si,1S. 11 i,9 ·K9 S d,3 d,o '6 ,d, 7 . S S i,16 =V i,17 =1.1 ' i,10 i,11 V ·K ·K i,12 i,19 =1' i,13 i,20 =11 i,14 ·K ·K ·K ·K 27 20 23 19 10 11 ·K ·K ·K 12 13 14 TABELLE 12.1: zusamm enstell ttttgde r Linear isierun gspara meter und deren Definitio .nen',:.•• eo\<lte d:er Kolonn engleic hungen der Syst emmatrix S der Prozes s• 1~1~ . • 104 Prozes s j verbr. Stoff Linear isie...; rungsp arameter D·efin ition der Linea risieru ngsparam ter 15 X 16 s3 K s8 K 17 KL CH a·iCH s Gl K KL s1 K s 21 K s 22 K s 23 K 23 s7 K 24 s 26 K 25 s e. K 26 s 27 K 27 s 15 K 28 s 28 K 17 18 19 20 21 22 K 11 1!!5 16 u 1 Gl k K -(-11 1 ' 2' 1 ) 4 eo ' 2 2 21 KL 22 KL H a/HH 24 215 26 2 i' 28 ' 4 eo 2 818 co ' Ac 2 ·S •I' 1,20 i,22 =V i,21 1,23 =V i,22 S 2 S S + ·K HPro S ·S + 8 ·K HBut S k But ·K ·K H H ·K i,21 8 But i,17 S 4 + k =l' 1,7 k Pro i,8 =V S k i,16 ' 2 H ·S i,3 •V ·K 1,15 Si 1 kAc ·KHAc Pro •V 10 16 17 ' KL CH a/HCH ' S 4 1,11 Si 9 =V 1,18 ·K 18 2 ' .. t. S a . K( H a ·iH k = S p 20 23 Kolon nende finitio n der Matrix S i,7 =V i,6 ·K i,26 =V i,24 1,6 =V i,5 i,27 =i• 1,26 =1 1 i,4 =V i,28 1,5 i,28 +II 7 ·K ·K ·K 6 ·K 0 ·K ·K 4 ·K ·K 19 20 21 22 +V ·K 1,19 i,23 ·K 23 24 +1 1 i,25 ·K 20 26 +I' i,27 ·K 27 28 TABELLiE 12.2: Zusamm enst,ell ung ·d:err Linea risieru ngspa ramet er und deren Defin it :l.On,en, ·sowie d·er Kolonn engleic hungen der System matrix S der Prozes se. ;j.JS-28 . • Zustandsvek tor Z Kontrollvek tor 5 V 1 + 1, 19 V - ·K 1, 7 19 ·K V 1, 1 ·K s But AS-N 1 V 7 1, 2 Dh 2 ·K 2 V 1, 4 +V V 2, 1 - 3 ·K ~ 3,16 ·.K ·K " Dh - ~ V +P 1 Tabelle 13: s = 2· 3 4 V 28,4 ·K 28' "27 5 D . h s O,H 2 ,l 27 1 28 i: 1,27 2, 15 K - D . SO AS h 15 ' Dh 21 Systemmatrix " s HBut ,g V - CS:> 4 ·K 4 1 V in sCH 2"1,17 ·.K 3, 15 vl 17 V .K 15 V g -} ·K 17 2J, 20 - D g „ ~- 0 "Vg 27,28 - Dh 27 8 11 D . 5 h, 0,AS-R vl ,, 4 ·.K ~ 21 Auszugsweis e Darstellung der linearisier ten Massenbilan zen im stationären Zustand 28 ·K 28 - Dh sO,HBut 10.6 5.4.2. Integra tion Die Integra tion ist der rechen intens ivste Teil eines Simula tionsp rogramms , entspre chend ist das verwen dete Integra tionsve rfahren von entscheide nder Bedeutu ng für die benl:Sti gte Rechen zeit. Zudem best lmmt es auch die Genaui gkeit der Berechn ung. Somit hängt die Anwend barkeit einer Simula tion weitgeh end vom gewähl ten Integra tionsve rfahren ab. Als Iritegr ations verfah ren wird hier das Runge- Kutta-F ehlberg -Verfah ren (Stoer und Bulirsc h, 1978; Fehlber g, 1970) einges etzt. Bel diesem Verfahre~ wer~en zwei Näheru ngen, die aus Dlskre tislerun gsverfa hren nach Runge-K uttai verschi edener Ordnung stamme n, zur Schrit twelte nsteue rung herange zogen. Dabei sfn.d die Koeffiz ienten der Verfahr en so gewähl t worden, di;iss für das Verfahr en niedrig erer Ordnung dieselb en Funkti onsaus - wertun gen Wie ftir dasjeni ge htsherer Ordnung verwend et werden kHnnen. In diesem Fall werden Runge- Kutta-V erfahre n 2. und 3. Ordnun g einges etzt. Die Bestimm ung der Zustan dsvaria blen basiert dabei auf dem Verfahr en 3. Ordnun g. Die :Bestim mungsv erfahren ftir die 2. und 3. Ordnung lauten: c (t+&) • c(t) + & 2 · (a · f + a · f 0 0 1 c 3 (t+A'I:) • c(t) + & . · (a0 · f + a 0 1 mit wobei f • f(c(t)) 0 f f f <\• <\• a · f ) 2 + 2 f 2 + Q! f 3 3 ) Ausgan gszusta nd des Integra tionssc hrittes Konzen t)';ation en nach Integra tion 2. und 3. Ordnung Funktio nswerte zur Berechn ung der Integra tion c A 1 1\,1 mit 1 2 3 de dt mit f(c(t)) ß • f(c(t) + & 10 . f ) 0 • f(c(t) + & ( ß20. • f(c(t) ( ß30. f 0 + & = - f0 + ß + ß3 1 . 21 . f )) 1 f 1 + ß32 . f 2 )) Integra tionsko effizie nten nach Fehlber g Q! • 533/210 6 ß10. 1/4 ß20. -.189/80 9 0 ß30. Q! • 0 214/891 (~ 1 = 0 ; (X 2 = 800/105 3 ß21 = 729/809 ; ß31= (X 1 = 1/33 ; ß32= o~ 3 = -1178 O'. = 3 650/891 107 Die Schrittw eitenste uerung basiert auf den Abweichungen zwischen den Werten 2. und 3. Ordnung: c - c 3,i c Die S~hrittwelte c .!ld 0 2,i )2 )1/2 s,i berechne t sich aus: .& neu • .& . ( € 3Z ) 1/3 cs Konzent ration der Zustand svariabl en im stationä ren Zustand € Schranke für den zulässig en Diskret isierung sfehler Da. der gelöste Wassers tGff SH 2' 1 mit Abstand die grösste Dynamik im System aufweis t (seine Aufenth altszelt im System beträgt ca. 0,1 sec und ist mindeste ns 10 3 mal kleiner als die Aufenth altszeit der übrigen Stoffe) wird angenommen, das.s er sieh zu jeder Zeit angenäh ert im stat ionä- ren zustand befinde t. Entsp'reichend wird für jeden durchge führten Integratiott sschri tt s aufgrund : dler stationä ren Bedingu ng ds /dt • 0 8 2' 1 8211 berechn et. Diese Vereinfa chung ermöglic ht es, den Rechenau fwand erheb' ,, i)', ' . . .\'~ lieh einzusch ränken, da di' Schrittw eite unabhäng ig von der am schnell sten ändernde n Zustand svariabl en berechne t wird. Weil im Reaktorh eadspace der Druck p konstant ist, kann die Konzen tration eines gasfÖrm igen Stoffes' aus p und den übrigen Gaskonz entration en berechn et werden. In der Folge wird die Methank onzentra tion SCH nicht 4'g durch Integra tion, sondeFn au~ dem Druck p und den Konzent rationen des gasförm igen Wassers toffs S und des Kohlend ioxids S berechn et. H ,g 2 co 2 ,g 1'08 5. 5. Programm.etttwlck lung 5.5.1. Programmierung Die Grundlagen für die Entwicklung eines Programms zur Simulation des anaeröben Abba,us in einem Faulturm sind in den vorangehenden Kapiteln 5.2., 5.3. und 5.4. erarbeitet worden. Ausgehend vom entworfenen kinetischen Modell, der Definition des Systems und den festgelegten Berechnungsmethoden sind die dazu notwendigen Kenntnisse zur Programmierung des s imula t ionsiitoddles· irorhaii:d:en. ,: Die Programmierung e~folgt' aUf 'einem pdp11-Rechner, der mit einem RSTS/E V7. 0 Betriebssystem läuft. Als Programmsprach e wird Pascal verwendet, wobei Pasca1:..2, der Oregon ·'s'oftware Inc. als Pascal-Compiler benutzt wird. Die Ziel>se·t·zung c:ie&L, S·imulatiOllrSlprogram mes ist es, den Verlauf des System1zustandes· als F1unkt·t:on v.ar labler Zuf 1 us sbed i ngungen aufzuzeigen. 1 Ausge·hend vo.n eine·m st..ationären Z:ustand des Systems, sollen die Auswirkungen ~on Zuflussvariatio nen, wie Stossbelastunge n, erhöhte hydraulische Belastungen etc., auf das System vorausgesagt werden. 5.5.2. Programmstruktu r Die modulare Programmo.rganisatio~ von Pascal erlaubt es, auch umfangrei- che und komplexe Programm!! üpersichtlich und strukturiert aufzusetzten . • '. :· t Die AbbUdung 19 zeigt dle vereinfachte Struktur des Programmes auf: Die Initialisierung des Programms erfolgt durch die Eingabe der zur Berechnung notwendigen Daten: zuerst werden die zu berücksichtigte n Stoffe festgelegt. Daraufhin werden die stöchiometrisch en Parameter eingelesen, aus welchen die stöchiometrischen Koeffizienten berechnet werden. Danach werden die kinetischen Parameter der erfassten Umwandlungsproz esse und im Anschluss daran die erforderlichen physikalischen und chemischen Parameter eingegeben. Schliessllch wird die Anlage festgelegt und die Zuflussbedingun gen flir den Ausgangszustand des Systems eingegeben. 109 8 E G 1 NN festle.g,e.a der Stoffe Stöchiometrie definiere n der kinetischen Parameter fest legen der phys i ka li sehen l1U'l'd chemischen Daten definiere n der Anlage definiere n des Zuflusses steady--state Iteration stationär e Integratio n festlegen der variablen Zuflussbedingungen dynamische Integratio n E NDE Abbildung 19 Struktur des Programms zur Simulatio n des anaeroben Abbaus in einem Faulturm. 110 Für dieses nun definie rte Syltent··~erden die station ären Bedingu ngen be- stimmt , indem zunäch st Näh?"un gsw:arte für das linear isierte System berechne t werden . Ausgeh end von <H.e'~en Näherun gen werden die Zustand svariablen des ursprün glichen S.y.,stem.s für den station ären Zustan d durch Integra tion bestimm t. Nun wird der variabl e Zufluss chä~akterisiert, dessen Auswir kungen auf das System unters ucht .w:e.rd.e.n so.11.'en , Zweckm ässigerw eise werden diese Zufluss bedingu ngen auf ein File gesichr ieben, das in der Folge die Zulaufbed ingung en definle .r.t.• •., Ausgehe nd von den • ' ' '/'i stat:t.R~~X:El,n ,,Al1:~a><.q.a.swerten werden die System gleichu ngen unter Berück sichtig ung de!? ·zu ütftersu chenden Belastu ngszust ände integriert und so der Verlauf des System zustand es in Abhän gigkeit der Zulaufbed ingung en festgeh alten. Je nachdem welche Zustl!,ndsva.r.t.!.ble~ zur Charak terisie rung des System s von Intere sse sind, wird deren Verlauf in Files festgeh alten, die nach Bedarf weiter ausgew ertet w:e.rd:eif!. kl::S.nnen. Im Anhang IV werden <He .b~~den Program mblöcke Anfang swerte und Integra tion, ausfüh rlicher erläut •it. Da& Aufsetz en der verwen deten Stöchio metrie ist im Anhang V ex~lizlt wiederg egeben. 111 6. Versuche 6.1. Ladungs bilanz Um die im Modell gemachte n Vereinfa lchungen bezüglic h des Ladungs ausgleiches zu überprüf en, wurde versucht im kontinu ierlich betriebe nen Fermenter im Zu- und im Ablauf eine Ionettbil anz aufzuneh men. Zusätzl ich wurde während eines Batchver suches der Verlauf der Ladungsw echsel aufgeze igt. Beim kontinu ierlich betriebe nen P'ermen ter wurde die Ladung sbilanz im station ären Zustand ermitte lt vgl. Anhang III.1). In Abbildung 20 werden die Bilanzen d.e,sd~w- und des Ablaufs einande r gegenüberge stellt. Die Zunahme des Ammordums während der Faulung beruht auf dem Abbau der organisc hen <••t:~~:ebsdaten Stickst9ff~erbindungen durch ferment ative Pro- zesse. Dabei wird aus organisc h. &$;~undenem Sticksto ff Ammonium freigesetzt. Die organisc hen Säuren werd•9~~urch anaerobe Oxidati onsproz esse abgebau t. Zusätzl ich nehmen di. ,Q:e,~alte an gelösten Alkali- und Erdalkaliione n leicht zu. Als dieser Prozesse nimmt die Bi- Ladungs,,~~:~~eich carbona tkonzen tration zu. Die zentrati on kann zu 95 % durch be~h:a,:chtete Aenderun g der Bicarbon atkon- erklärt wer, den, davon entfall en wiederum t\lb;4 10 % auf die Konzent rationszu nahme der Alkali- und Erdalka liionen. !n(~,tster Näherung kann die Konzen trationsänd erung des Bicarbo nats durch,.-d ie Konzent rationsän derung des Ammodies~/hadungsverschiebungen /~. niums und der Carbons äuren erklärt W'tilrden. L' Der Verlauf der Ladungs bilanz im. III .1) bestätig t di.ese ·'.,:\ ' 8~1t.cl'1.versuch Feststelluri~',' (Betrieb sdaten vgl. Anhang Die Abbildun g 21 zeigt den Kon- zentrat ionsver lauf der, wi9•htifS ,tretl Ionen auf. Wiederum ändern sich hauptsä chlich die Kon.z.entr/ilt Lonet:t ~l!HS Ammoniums, der flilcht igen, organi- schen Säuren und des Bicarbo nits. Die Konzent rationen der Alkali- und Erdalka liionen veränder n sich w&hrel}!d der gesamte n Versuch sdauer nur geringf ügig. Ihr Konzentration~vetfauf weist eher eine abnehmen de Ten- denz auf. Während der ersten 15 Tage zeigt sich die Auswirku ng erhöhte r organis cher Belastu ng auf den Verlauf der Zusamme nsetzung der Ionenbi- lanz: Die Anreiche rung und der anschlie ssende Abbau der organisc hen Säuren sowie die Ammoniu mzunahm e wird hauptsäc hlich über den Bicarbo natPool ausgegli chen. 1i2 ,....., 40 t7 Q) 23 .s .!? c Q) (ij ·1 35 > f/) gi ::;, "'O 30 ~ : ~ 25 20 15 10 Legende: 1: Carbonsäuren 2: Bicarbonat 3: Summe Anionen 4: Alkali- und Erdalkali-Ionen 5: Ammonium 6: Summe Kationen 3 5 0 .................. Anionen kationen Zulauf Abbildung 20 .;.Anionen · ät16nen AtSrauf Gegenüberstellung der Ladungsbilanzen des Zu- und des Ablaufs des stationär, bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 15 Tagen, betriebenen Fermenters. 113 l·Ginenbilanz .ec 55 j 50 . Q). ·~ Q) ~ 0 c ~ \ ,....... ·.' . . ----------- .._.~.-- , : ...,._,~ ·--·~ ~ ,' 45 40 .~--6-...a. A ~/ 'K...6-1:r- A -1r-----a- D I 35 30 25 20 X ..... :·~ x ~ 15 +.. :·.+„+ ~. 10 ··+ ·+„+..". +· ..... . . ... ·+· ... ·+ 5 "'„„x .... ···>" 0 25 50 75 Legende: l!I : Summe Anionen (!) : Bicarbonat x : flUchttge Carbonsäuren ~ : Summe Kationen A: Ammolum +: AlkaU- und Erdalkali-Ionen Abbildung 21 100 125 ZEIT (d] Verlauf der Ladungsbilanz während eines Batchversuches. 114 Da die Abwei chung ,„,:. -:,;I /"'. J ''' (' der.~lifilteh ~ •' ·det'ß erfass ten Kation en und Anione n durch>; ,_, '•. ' schni ttlich nur 5 % beträg t, kann gefolg ert werden , dass neben den best tmmt . en Ionen weiter e gelade ne Specie s vernac hlässi gt werden können . Es zeigt sich zudem, dass mit den im Modell erfass ten Stoffe n, die wesen tlichst en Versc hiebun gen in der Ladun gsbilan z berück sichtig t und nach- vo11:zogen werden... Dasr '.~ieh.tbeachtf~ der Konze ntratio nsvers chiebu ngen der Alkal i- und. ;erdalkali~pnen im Modell kann durcha us vertre ten werden . 6.2. Abschä tzung der Substr atzusa mmens etzung Um das verwe ndete Substr at besser zu charak terisie ren, wurde mit Faulschlam m aus den statlö när bet·rie benen Ferrne ntern Zehrun gsvers uche durchgefUh rt (Betri ebsdat en vgl. Anhang III.2) . Der Konze ntratio nsverl auf des gesamt en CSB's währen d den Zehru ngsve rsues, den inerte n CSB-A nteil des Substr ates abzusc hätzen . Zu diesem Zweck werden die Messp unkte durch eine Expon ential funkti on che~ erm~glicht approx imiert : dabei bedeut en: Ct Xi t gesamt CSB [g/ll biolog isch inerte r CSB Cg/ll Zeit [dl a:, ß: R:egre ssionsp ararnet er der Expon ent ialfqnkti on [g/ll, bzw. [d- 1 1 Die Anpass ung der Funkti on an die Messw erte folgt der Method e der kleinsten Quadr ate und liefer t folgen de Schätz werte der Funkti onspar ameter : Param eter Schätii:Viert 16.6 5.~6 ß -0.010 2 95 % Vertra uensin terval l 15.7 17.6 4.40 6 .11 -0.014 5 -0.005 9 Die Abbild ung 22 zeigt drie App'ro ximatio n der Messp unkte durch die angenommene Expon entialf unktio n. 115 cs~~zehrung 22 \ \ \ \ ' \ 21 l!J : CSB Fermenter 11 ~ \' [!] \ ~: \ 20 \ '\~ \ bJ, \ 19 \ \ l'!I, ~\Ul 18 \ [!] ~ ',,~ „„„„ 17 CSB Fermenter 2 2 „„ „„ „„ ~.„ . l?J' „ ______ _ -------------- ----------------------------------------------------------------------------' 16-i-----------..--~--....-............._..._~------------.....,.-----------t 0 Abbildung 22 50 100 150 200 250 aoo aso 400 450 Ze1 t 500 [d] Approximati on d~r Messpunkte aus den Zehrungsve rsuchen durch eine Ex~J!>:e>lhentialfunktion. Aus dem Schätzwert des biologisch inerten CSB Xi der Approximat ion und dem durchschn ittlichen ges~mt CSB des Zulaufs C . t,o aus der, den Zehrungsversuc hen vor~ergel'tend:~n. stationären Betriebspha se der Ferment er, wird der inerte CSB-Ant~il ii,Sub des Substrates berechnet. Dabei wird angenommen·, dass durch die anaeroben Abbauprozes se entstehend e, inerte Produkte vernachläss igt werden können. 116 Die durchsc hnittlich en TR- und CSB-Geh alte während der vorange gangene n, stationä ren Betriebspha~e b~t.rµ;·en: TR-Geha l t 3.7 % gesamt CSB, C t,o 33.9 g CSB/l Daraus berechne t sich der inerte CSB-Ant eil des Substra tes: xi i i,Sub • -C-- • 49 % t,o Unter der Annahme, dass.de~ N::..cehalt des ausgefau lten Schlamm es der Zehrungsver suche nähe.rung JMe:i$e @eJJLN-Gehal t des biologis ch inerten Schlam- mes iN X ' i entspri cht, können zusammen mit dem N-Gehalt des Substra tes iN,Sub die Sticksto ff-Ante ile der biologis ch abbaubar en Stoffe iN X und ' s der Aminosä uren iN,AS abgesch ätzt werden. A~s dem TR- und N-Gehalt (vgl. Anhang III.2) des ausgefa ulten Schlamm es ergibt sich: 39.2 mg N g CSB inert Aus der Tabelle II.3 (vgl. Anha.tl,ig II.4) und dem TR-Geha lt des Zulaufs wahrend der stationä ren Betriebs phase erhält man: 1 N, sub • 3 mg N ~· 3 g CSB gesam t Daraus ergibt sich: i und iN X ' s •· .. N,Sub - (i i,Sub l-ii,Sub . i N,Xi mg N 3 1. S g CSB (l-ii,Su b), DISTRIBUTION[6,1J SUM[6l 150 mg N g CSB Der Anteil der Aminosä uren am abbaubar en CSB wird dabei durch den Quotienten DISTRIBUTIONC6,1l/SUMC6J wiederge geben (vgl. Anhang V.1 stöchiometrisch e Produkt everteil ung). 117 Der N-Ge halt der stick stoffh altige n Stoff e SAS ist demzu folge höher als bei durch schni ttlich zusam menge setzte n Amin osäur en. Diese Stoff grupp e beinh altet gemäs s Mode lldefi nition neben den Amino säuren noch weite re organ ische , abbau bare N-Ver bindun gen. Desha lb kann diese Stoffg ruppe nur bedin gt durch eine allgem ein gültig e stöch iomet rische Forme l einer Aminosäu re darge stellt werde n. Entsp rechen d dräng t sich eine Anpas sung auf. 6.3. Wass erstof finhib ition der anaero ben Propi onato xidati on Aufgr und der, im Anhang II.[ •.3\ besch rieben en Batch versuc he tiber den Propiona tabba u mit und ohne zusät zliche Begas ung mit einem Wasse rstoff /Kohlendio xid-G emisc h, schät zte ich den Einflu ss erhöh ter Wass erstof fkonz entratio n auf die anaero be p~i~~tion von Propi onat im System ab. In der Abbild ung 23 sind di·e 'Verl.ä ufe der Propi onat- und der Aceta tkonzentr ation bei erhöh tem und normacfem Wass ersto ffpar tialdr uck darge stell t. Die Zugab e der Propi onsäu re bewir kt ein Absen ken des pH-W ertes. In der Folge gast kurzf ristig mehr CO aus. Durch die tiefer en pH-W erte werde n . 2 zudem die metha nogen en Proze sse gehemmt und Aceta t reich ert sich entsprech end im Systei n an .. Es zeigt sich, dass der Abbau von Propi onat durch den Eintr ag von ~assers(6ff'im Vergl eich zum unbeg asten Versu ch gehemmt wird. Der Abbau von Aceta t wird im Gegen satz dazu nicht merkl ich beein fluss t. Der H -Eintr~g reich t allerd ings nicht aus, um die H -Zehru ng durch die 2 2 litotr ophe n Methanbakte~ieri i~ System zu überl asten . Entsp rechen d ist die Anrei cheru ng von gelöst em Wass erstof f zu gerin g, um die anaer oben Oxid ation sproz esse volls tändi g erlie~en zu lassen . Diese Vermutung wird durch Mode llrech nunge n (vgl. Kapit el ~.5.2.) bestä tigt. . l Aehn liche Beoba chtun gen macht e Kasjpar (1977 ) in seine n H2 -Zehr ungsv ersuche n. Auch in S('\!inen Ve~,su~~en„:·5·far die Lösun gsges chwin digke it des . . •.. ;.;j., ., .:··„.1''fc ,,, Wass erstof fs zu gerin g, Um die H·-zehr ung zu sättig en. .. ; . 2 Im Gegen satz zu meine n Vers~qhen stell te Denac (1986 ) keine Inhib ition in mit H belüf teten System en fest. Auch er vermu tete in seine n Ausfü h2 runge n, dass zuwen ig H in der:·F ltiss:t: gphase gelös t wird, um eine Hemmung 2 der anaer oben Oxida tionsp rozes se zu bewir ken. Da er in seine n Versu chen den pH-Wert auf 7 regel te, glich er die, durch die Säure zugab e bedin gte, 118 pH-Ab senkun g au.s. Dadlilr ch wurde die Aktiv ität der pH-em pfindl ichen 1i totroph en Metha nbakt erien im optim alen Berei ch gehal ten und einer H -An2 reiche rung in der Fltis:s igkelt entge genge wirkt. Aufgr und die·se r Beoba chtung en und Aussa gen ist die Berüc ksich tigun g des Itihibitlons~ffektes .durc h erhöh te Wass erstof fkonz entrat ionen auf die anaero :b.en• Qxi:da .tions, prozes s• (\Tgi.· Kapit el 5.2.4 ) durch aus berec htigt. ·'Prop·ionat-Abbau ·iC1' *1000 1.6 ...... ~ 1.4 Jg 1.2 ....CO 1 c : A : mit Gaseintrag ohne Gaseintrag .8 0 ·~ a.. C!> ',6 .4 .2 0 .. l ' 10 11 12 13 14 15 16 17 Pro pion at f 50 -~ (!) '5· 120 ,1 ....~Cl> (,) < A , 18 19 20 Zeit [d] : mit Gaseintrag : ohne Gaseintrag 90 60 30 0 10 11 1'2' ' ss· '14 15 16 Ace tat 17 18 19 20 Zeit [d] Abbild ung 23: Einfl uss von erhöh ter Wass erstof fkonz entrat ion im System auf die anaero be Oxida tion von Propi onat. 119 6.4. überprüfen der kinetischen Parameter Die Daten, der beiden im Anhang III.4 beschriebenen stationären Betriebsphasen, dienten mir zur Ueberprüfung und zu einer ersten Abschätzung der im Simulationsmodell verwendeten kinetischen Parameter. Mit dem Modell rechnete ich beide stationären Zustände nach. Dabei ging ich von den im Kapitel 4.3. zusammengestellten kinetischen Daten und den im Kapitel 5.2.3. beschriebenen stöchiometrischen zusammenhängen der Abbauprozesse aus. Für die Beschreibung des verwendeten Substrates verwendete ich die in Kapitel 6.2. abgeleitete Substratzusammensetzung. Es zeigte sich, dass für die stationäre Modellrechnung die kinetischen Parameter der einzelnen Prozesse nur unwesentlich verändert werden mussten, um die berechneten Werte den Versuchsdaten anzupassen. Um die im nachfolgenden Kapitel 6.5. beschriebenen Stossexperimente simulieren zu können, mussten allerdings noch zusätzliche Adaptationen vorgenommen werden. Diese Aenderungen werden bei der Besprechung der jeweiligen Simulation der entsprechenden Experimente eingehend erläutert. Der aus allen Anpassungen resultierende kinetischen Parametersatz zur Beschreibung der mikrobiologischen Prozesse und die, für die Berechnungen verwendeten Ausnützungskoeffizienten sind in der Tabelle 15 zusammengestellt. Die restlichen, nicht in dieser Tabelle aufgeführten Modellparameter können im Anhang V eingesehen werden. Alle in der Folge getätigten Berechnungen wurden ausschliesslich mit diesem Parametersatz ausgeführt. In den anschliessenden Ausführungen beschränke ich mich auf die Erläuterung der sich aufgrund der stationären Betriebsdaten aufdrängenden Anpassungen. Dabei ist zu bemerken, dass aufgrund von stationären Betriebsphasen nur auf die Kinetik derjenigen Abbauprozesse geschlossen werden kann, deren Substratkonzentrationen zuverlässig bestimmt werden können. Aus diesem Grund veränderte ich möglichst wenige Parameter und korrigierte die entsprechenden Werte nur in den offensichtlisten Fällen. In der Tabelle 14 sind die Werte aus den Modellrechnungen und die Daten aus den Experimenten der erwähnten stationären Betriebsphasen einander gegenübergestellt. Die sich ergebenden Unterschiede zwischen den mit den angepassten Modellparametern berechneten und den experimentell bestimmten Werten liegen durchwegs im Bereich der Messgenauigkeit der angewand- 120 ten Analysemeth oden. Aus diesem Grund ist es nicht sinnvoll, eine bessere Uebereinstim mung der Berechnung und Experimente im stationären zustand anzustreben . hydraulische Aufenthalts zeit: ~ = Stoff Einheit Fermenter X g CSB/l 23.4 15.6 d Simulation 23.0 ~ „ 20.4 d Fermenter 23.7 Simulation 22.1 t Butyrat mg/l n.n. 0.2 n.n. 0.1 Proptonat mg/l 1. 4 0.8 2.5 0.6 Acetat mg/l 16.5 18.6 13.1 13.3 NH -N 4 Alkalinität mg Nil 434 429 446 482 mmol/l 31 30 36 36 pH l/d Qg H 2,g CH 4,g 6.9 6.8 7 6.8 6.5 5.8 4.9 5.0 28 ppm 23 % 65.4 62.2 65.4 62.6 % 33.0 37.8 32.4 37.4 g CSB/l 32.4 32.2 24.9 25.1 FCSB g CSB/l 22.4 21. 9 17.4 16.2 GCSB g CSB/l 12.1 10.2 9.1 8.9 GCSB ·100 F o,CSB % 34.6 31.8 36.7 35.3 G + F CSB CSB ·lOO F o,CSB % eo 2,g CSB-Frachte n: F o,CSB Tabelle 14: 106 100 106 100 Gegenübers tellung der Labor- und Simulations daten der stationären Betriebspha sen Wasserstoff konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht in diesem kleinen Konzentrati onsbereich bestimmt werden, spätere Messungen ergaben Konzentratio nen im erwarteten Bereich. n.n.: nicht nachweisbar mit der verwendete n analytische n Methode keine Messung durchgeführ t 121 Parameter bzw. [d-1) Prozess K s µmax k p [g kd ~SB] y [d-1) [g CSB J g CSB Hydrolyse 0.175 Fermentation von Aminosäuren 5.0 0. 0022 0.43 0.15 Fermentation von Zucker 2.5 0.0022 0.43 0.25 anaerobe Oxidation von Fettsäuren 0. 27 2.0 0.015 0.045 anaerobe Oxidation von Butyrat 0. 40 0.001 0.03 0.033 anaerobe Oxidation von Propionat 0. 40 0.004 0.01 0.048 acetotrophe Methanogenese 0.36 0.08 0.005 0.025 hydrogenotrophe Methanogenese 1. 4 8.1 ·10- 0.01 0.045 Tabelle 15: 6 Zusammenstellung der für die Simulationsrechnung verwendeten Prozesskinetik und Ausnützungskoeffizient en. Hydrolyse Die in der Berechnung verwendete Hydrolyserate passte ich aufgrund der in den Experimenten ermittelten CSB-Frachten im Ablauf FCSB und im Gas GCSB an. Die daraus resultierende Hydrolyserate kp beträgt 0,175 d- 1 • Sie liegt somit über den im Anhang III.4. vorgenommen Abschätzungen und ist vergleichbar mit der von Pavlostathis und Gossett (1986) bestimmten Rate. Ein Vergleich mit den in Abbildung 10 zusammengestellten Abbaukonstanten ist nur bedingt möglich, da es sich dabei mit Ausnahme des Wertes von Pavlostathis und Gossett um Netto-Abbauraten handelt, bei welchen die durch Abbauprozesse gebildete Biomasse nicht berücksichtigt wurde (vgl. Kapitel 4.3.1. ). Für einen Vergleich müssten diese Raten 122 entsprechend vergrössert werden. Somit liegt die von mir ermittelte Abbaukonstante 1. Ordnung für eine Temperatur zwischen 33 und 35 o C im unteren Bereich dieser Werte. Eine Ursache dieses Befundes liegt möglicherweise in der Vorbehandlung des von mir als Substrat verwendeten Schlammes: Durch das Trocknen des Schlammes sind allenfalls der Hydrolyse leichter zugängliche, partikuläre Stoffe umgesetzt worden oder haben sich verflüchtigt. Bei den verbliebenen partikulären Stoffen ist der grösste Anteil schwerer hydrolysierbar und die Hydrolyserate ist entsprechend niedriger. Fermentationsprozesse Ueber die verwendete Kinetik zur Beschreibung der Fermentationsprozesse liessen sich aus den experimentellen Daten keine Schlussfolgerungen ziehen, da es nicht möglich war, die im Modell definierten Stofffraktionen im Faulschlamm zu bestimmen. Ftir die Beurteilung des Abbaus der Aminosäuren und der Zucker war ich deshalb ausschliesslich auf die durchgeführten Belastungsexperimente angewiesen (vgl. Kapitel 6.5.3.). anaerobe Oxidationsprozesse Aus denselben Gründen wie bei der Fermentation liess sich die Kinetik der anaeroben Oxidation von Fettsäuren nicht beurteilen. Im Gegensatz dazu drängte sich durch die unterhalb der Nachweisgrenze der verwendeten Analysemethode liegenden Butyrat- und durch die tiefen Propionatkonzentrationen eine Anpassung der entsprechenden Prozesskinetik auf. Ich passte die berechneten Konzentrationen den experimentellen Daten tiber eine Verkleinerung der entsprechenden K -Werte an (vgl. Tas belle 7). Im Vergleich zu Lawrence (1969) verkleinerte ich den K -Wert s des Butyratabbaus um den Faktor 5 und des Propinatabbaus um den Faktor 7. Selbst der von Kaspar (1977) ermittelte K -Wert des Propinatabbaus s ist um die Hälfte zu gross. Die andern kinetischen Parameter dieser beiden Prozesse veränderte ich nicht. Die daraus resultierenden Konzentrationen liegen für das Propinat etwas unter den experimentell bestimmten Mittelwerten. Die Korrektur bewährte sich aber auch in den im folgenden Kapitel besprochenen Belastungsexperimenten. 123 acetotrophe Methanogenese Aus den stationären Daten kann nicht bestimmt werden, ob die Kinetik von Methanosarcina oder Methanotrix zur Beschreibung der acetotrophen Methanogenese verwendet werden soll. Beide Datensätze liefern eine vernünftige Uebereinstimmung. Die später durchgeführten Stossbelastungsexperim ente liessen sich mit der Kinetik von Methanosarcina (Smith, 1978) besser nachrechnen. Entsprechend werden die gemachten Anpassungen bei der Besprechung der Simulation der Stossbelastung mit Essigsäure diskutiert. hydrogenotrophe Methanogenese Mit den kinetischen Parametern, welche die hydrogenotrophe Methanogenese beschreiben (vgl. Tabelle 9), lässt sich der in Abbildung 16 dargestellte, für die anaeroben Oxidationsprozesse thermodynamisch günstige Konzentrationsbereich des Wasserstoffes nicht erreichen. Die K -Werte von s Zehnder (1977) und (1980) mussten um den Faktor 10 verkleinert werden, um in den besagten Bereich zu gelangen. Da ich zu diesem Zeitpunkt H 2 nicht in diesen kleinen Konzentrationen bestimmen konnte, schätzte ich den möglichen H -Konzentrationsbereich aufgrund der Thermodynamik ab. 2 Später durchgeführte Analysen bestätigten diese Abschätzung. Eine zusätzliche Bestätigung lieferten McCarty und Smith (1986), welche die veröffentlichten K -Werte ebenfalls als um Zehnerpotenzen zu gross s beurteilten. 6.5. überprüfen der dynamischen Simulationsrechnung Die Tauglichkeit der dynamischen Simulationsrechnung überprüfte ich anhand von Stossbelastungsexperi menten. Als Stossbelastung setzte ich dabei die in Abbildung 9 unterschiedenen Stoffe, bzw. Stoffgruppen ein. In der Tabelle 16 sind die durchgeführten Experimente zusammengestellt und die dabei verwendeten Stoffe aufgelistet. Die Durchführung der einzelnen Experimente und die dabei bestimmten Versuchsdaten sind im Anhang III ausführlich beschrieben. 124 Prozess Substrat betriebsweise des Experimentes kontinuierlich Batch Methanogenese Acetat X anaerobe Oxidation Propionat X Butyrat X höhere Fettsäure (C 1 e) X Fermentation Glucose X Aminosäure X Hydrolyse Trockenschlamm X Tabelle 16: Zusammenstellung der durchgeführten Stossbelastungsexper imente Für die Nachsimulation sämtlicher Experimente verwendete ich als Ausgangslage die, aufgrund der stationären Betriebsphasen angepassten kinetischen sowie die, aufgrund der Zehrungsexperimente festgelegten, stöchiometrischen Parameter. Sich zusätzlich aufdrängende Anpassungen werden bei der Besprechung der jeweiligen Stossbelastungsversuc he diskutiert. Alle Experimente simulierte ich mit dem aus sämtlichen Anpassungen resultierenden, in Tabelle 15 zusammengestellten Parametersatz. 6.5.1. Methanogenese Die Auswirkung einer kurzfristigen Ueberlastung der methanogenen Prozes- 125 se auf den Ablauf der Faulung untersuchte ich anhand einer Stossbelastung mit Essigsäure. Dieser Versuch ist im Anhang III.5.1. ausführlich beschrieben. Ausgebend von den Modellvorstellungen der Faulungsprozesse wurde der folgende Prozessablauf erwartet: Die Zugabe von Essigsäure in den Fermenter bewirkt einen Abfall des pH-Wertes im System. Dadurch wird das H2 CO *3 /HCO - -Gleichgewicht verändert. Die Bicarbonatkonzentration nimmt ab 3 und die Kohlensäurekonzentration nimmt zu. Als Folge davon gast mehr eo 2 aus. Daher nimmt die Gasproduktion, einhergehend mit einer Abnahme des Methangehaltes, kurzfristig stark zu. Zudem bewirkt der tiefe pH-Wert auch eine Hemmung der acetotrophen Methanogenese, wodurch die hohe Acetat-Konzentration nur verzögert abgebaut wird. Hohe Acetatkonzentrationen und tiefe pH-Werte hemmen zusätzlich auch noch den Abbau der Zwischenprodukte des anaeroben Abbaus, so dass sich im System die flüchtigen organischen Säuren anreichern. In den Abbildungen 24, 25, und 26 ist der im Experiment bestimmte Verlauf der Faulung als Folge der Säurezugabe dargestellt. Die Abbildungen zeigen sowohl den Ablauf des Versuches anhand der gemessenen Parameter, wie auch die Ergebnisse der Simulationsrechnung der Stossbelastung: - Abbildung 25 zeigt dabei den Verlauf der flüchtigen, organischen Säuren: Die Bezeichnungen Acetat, Propionat und Butyrat stehen dabei ftir die gesamte Säurekonzentration der jeweiligen Säure. - Abbildung 26 beschreibt die Gasproduktion des Fermenters und die und H -Gehalte im Gas. Die Gasproduktion wurde dabei auf 0 2 0 CH 4 Celsius und 1 atm Druck normiert. - Abbildung 27 stellt den Verlauf des pH-Wertes, der HCO - und der NH+3 4 Konzentration dar. Die Bicarbonat-Konzentration des Experimentes wurde dabei aus der Alkalinität und den Konzentrationen der flüchtigen, organischen Säuren berechnet. Der experimentelle Faulungsverlauf stimmt mit dem erwarteten Ablauf überein, wie aus den Abbildungen ersichtlich ist. Nur der gemessene Verlauf der Ammoniumkonzentration weist unerwartete Schwankungen auf. Diese sprunghaften Konzentrationsänderungen sind allerdings auf Messfehler zurückzuführen, weil ich, wie im Anhang erläutert wird, die angewandte Analysetechnik zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig beherrschte. 126 Acetat-Stoss 127 Acetat-Stoss e -...,,, 0. ..9 0 ....Cl> ,,,,,, ~ 60 50 40 (!) (!) (!) 30 20 10 0 2 4 8 6 (!) 12 14 (!) (!) (!) (!) (!) 10 Wassersto ff ........ ~ c: (U ... .c Cl> ~ 16 18 20 16 18 20 Zeit [d] 80 70 (!) 60 50 40 30 0 2 4 6 8 10 12 14 Methan ........ ~ c:. c: 0 35 30 :;::; 25 ::J 20 ~ "O ....00. ,,, (U (!) Zeit [d} 15 10 (!) (!) (!) 5 0 0 2 4 ·6 8 10 12 14 Gasproduk tion 16 18 20 Zeit [d] Abbildung 25: Verlauf der Gasproduktion und der Methan- und Wasserstoffkonzentration bei einer Stossbelastung mit Essigsäure. Punkte: Messpunkte des Experimentes Linien: Simulierter Verlauf des Experimentes 128 Acetat-Stoss ,...., ...... 0 E ~ 40 +' (!) <U c:: 0 .c L... 30 <U (,) äl 20 0 2 6 8 10 12 14 Bicarbonat (!) E 4000 E E <( (!) (!) (!) :;:, ·c: 16 18 20 Zeit [d] (!) (!) 375-r~~~~~~~--~~~~~~-(!)=--~~ (!) 350- (!) (!) (!) 325300-1---~,.----,.----,.----.,,----.,-----.,----,----,----,----1 0 2 4 6 8 10 12 14 Ammonium .J::. 0. 7 16 18 20 Zeit [d] (!) (!) 6.75 6.5 6.25 0 2 4 6 .. 8 10 12 pH-Werte 14 16 18 20 Zeit [d] Abbildung 26: Verlauf des pH-Wertes, der Ammonium- und Bicarbonatkonzentration bei einer Stossbelastung mit Essigsäure. Punkte: Messpunkte des Experimentes Linien: Simulierter Verlauf des Experimentes 129 Wie die Abildungen zeigen, kann der tatsächliche Faulungsverlauf im Fermenter als Folge der Stossbelastung mit Essigsäure mit der Simulationsrechnung im wesentlichen nachvollzogen werden. Die Modellannahmen für die Berechnung des pH-Wertes beschreiben den pHVerlauf genügend genau. Sowohl der Abfall, bedingt durch die Säurezugabe, als auch das Ansteigen und Einpendeln auf den Ausgangswert, als Folge des Acetatabbaus, wird durch die Rechnung aufgezeigt. Entsprechend stimmt auch die berechnete Abnahme des Bicarbonats mit der gemessenen Verminderung überein .. Die Beschreibung der Gasphase zeigt ebenfalls eine gute Uebereinstimmung mit den Versuchsdaten. Das anfängliche Ausgasen von CO 2 wird durch die kurzfristig stark erhöhte Gasproduktion und einen hohen CO -Anteil im 2 Gas, was einem tiefen CH -Anteil äquivalaent ist, wirklichkeitsgetreu 4 nachgebildet. Der, dem Ausgasen des CO 2 folgende Anstieg der Gasproduk- tion in der Simulationsrechnung ist auf die, wegen der hohen Acetatkonzentration gesteigerte Abbauleistung der acetotrophen Methanogenese zurückzuführen. Die in der Modellrechnung aufgezeigte Verdünnung der H -Konzentration im 2 Gas beruht auf den grösseren eo 2 - ~d CH -Produktionen. Diese überdecken 4 die Auswirkung der pH-Hemmung auf den Abbau des H s und die damit ver2 bundene H -Anreicherung. 2 Die ursprünglich angenommene Modellkinetik von Methanotrix zur Beschreibung der acetotrophen Methanogenese eignet sich nicht, um den im Experiment beobachteten, raschen Abbau der zugegebenen Essigsäure nachzurechnen. Daher wurde als Ausgangsbasis die Kinetik von Methanosarcina gewählt. Dabei musste allerdings die maximale Wachstumsrate nach Smith (1978) auf die von Lawrence (1969) bestimmte Grösse nach unten korrigiert und zusätzlich die Absterberate verkleinert werden (vgl. Tabelle 8 und 15). Aufgrund der in der stationären Betriebsphase gemessenen Acetatkonzentrationen wurde der K -Wert entsprechend angepasst. Der Ausnüts zungskoeffizient wurde so belassen wie er von Huser (1981) für Methanotrix bestimmt wurde. Durch diese Veränderungen wird der Verlauf der Acetatkonzentration dem experimentellen Verlauf genügend genau angepasst. Hingegen wird Propionat und Butyrat bei der Simulationsrechnung nicht in demselben Umfang, wie im Experiment, beobachtet angereichert. Im Modell werden die möglichen Prozesse, welche Propionat und Butyrat aus Acetat durch methanogene Bakterien bilden (Thauer, 1987) und weitere, durch hohe Acetatwerte begünstigte Prozesse, welche die Konzentrationen der 130 beiden Zwischenprodukte beeinflussen, nicht explizit berücksichtigt. Diese Prozesse werden gesamthaft in einer Acetat-Hemmung der anaeroben, Oxidationsprozesse dargestellt. Die festgestellte Abweichung der Simulationsrechnung vom tatsächlichen Verlauf ist allerdings nicht gravierend, zumal die Anreicherung nur wenige mg Säure pro Liter beträgt, so dass sich diese Prozesse vernachlässigen lassen. Gesamthaft gesehen wer.den die möglichen Auswirkungen einer Stossbelastung mit Essigsäure durch die Simulation vollumfänglich aufgezeigt und, die beobachteten Abweichungen drängen keine Anpassungen des Modells auf. 6.5.2. anaerobe Oxidation Die anaeroben Oxidationsprozesse wurden durch Zugaben von Butter- und Stearinsäure in den kontinuierlich betriebenen Fermenter gestört. Die Untersuchung der Auswirkung der Zugabe von Propionsäure erfolgte in einem Batchversuch. Wiederum wurde versucht, die im Experiment ermittelten Daten mit Hilfe der Simulation nachzuvollziehen. Stossbelastung mit Propionsäure Den Versuch, den Propionatabbau zu überlasten, führte ich bei normalem und bei erhöhtem Wasserstoffpartialdruck in zwei gleichzeitig angesetzten Batchexperimenten durch. Die Beschreibung der beiden Versuche und die zugehörigen Messprotokolle können im Anhang III.3. eingesehen werden. Auf die Auswirkungen der Propionatzugabe und der Erhöhung des Wasserstoffpartialdruckes bin ich bereits im Kapitel 6.3. eingetreten. In Abbildung 27 ist der Verlauf der Propion- und der Essigsäurekonzentration im Batchversuch ohne zusätzlich erhöhten Wasserstoffpartialdruck dargestellt. Um den beobachteten raschen Abbau der zugegebenen Propionsäure mit der Simulationsrechnung darzustellen, musste die von Lawrence (1969) ermittelte maximale Wachstumsrate leicht erhöht werden (vgl. Tabelle 7 und 15). Mit dieser Anpassung kann der experimentelle Verlauf durch die Modellrechnung recht gut aufgezeigt werden. Die im Versuch beobachtete Anreicherung der Essigsäure wird durch die Simulationsrechnung aber nur andeutungsweise aufgezeigt. Im Modell wird die acetotrophe Methanogenese nur durch tiefe pH-Werte gehemmt. Andere Einflüsse wie hohe Propionatkonzentrationen sind nicht berücksichtigt worden, da in der Literatur keine gesicherten Hinweise auf solche 131 Ein-fltisse veröffentlicht wurden. Eine bessere Anpassung über die pH~Ab­ hängigkeit erweist sich nicht als sinnvoll, zumal, wie die Abbildung 13 zeigt, der pH-Einfluss auf die Aktivität der acetogenen Methanbakterien im besagten Bereich nicht geriau festgelegt werden kann. M1000 2 ..-. t7, .§ ...... 1.5 CU c: 0 "ä. 0 .._ a.. 1 .5 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Propionat 16 18 20 16 18 20 Zeit [d] ..-. 150 ' Cl .§ 125 ...... 100 CU ...... Q) 0 < (!) 75 (!)<!> 50 (!) 25 0 0 2 4 6 8 10 12 Acetat 14 Zeit [d] Abbildung 27: Verlauf der flüchtigen, organischen Säuren Acetat und Propionat im Batchversuch bei einer Stossbelastung mit Propionsäure. Punkte: Messpunkte des Experimentes Linien: Simulierter Verlauf des Experimentes Die Abbildung 28 stellt den Konzentrationsverlauf der Propion- und Essigsäure bei zusätzlich erhöhtem Wasserstoffpartialdruck dar. Der im 132 Modell gemachte Ansatz zur Berücksichtigung der Inhibition des Propionatabbaus durch einen erhöhten Wasserstoffgehalt im System genügt, um die tatsächlich beobachtete Hemmung des Propionatabbaus zu beschreiben. Dabei wurde für die Berechnung eine Inhibitinskonstante Kp ro, H •1.5 ·10-6 2 g CSB/l gewählt. Zudem zeigt sich auch, dass die Modellvorstel~ungen über den Gasaustausch im System die Abläufe genügend genau aufzeigen und eine allfällige Gaseinpressung zur Faulschlammumwälzung mit der Simulation erfasst werden kann. Entsprechend zum Batchversuch ohne erhöhten Wasserstoffpartialdruck kann hingegen die beobachtete Acetatanreicherung durch die Simulation wiederum nur ungenügend dargestellt werden. *1000 ,......., s'..... 2 OI ro c 0 ·a 0 1.5 1 a.. ~ .5 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Propionat ,......., 16 Zeit 18 [d] 20 150 ~ 125 s..... .....ro ~ 0 < 100 ~ 75 e 50 e e 25 0 0 2 4 6 8 10 12 Acetat 14 16 Zeit 18 [d] 20 Abbildung 28: Verlauf der flüchtigen, organischen Säuren Acetat und rropionat im Batchversuch bei einer Stossbelastung mit Propionsäure und erhöhtem Wasserstoffpartialdruck. Punkte: Messpunkte des Experimentes Linien: Simulierter Verlauf des Experimentes 133 Stossbelastung mit Buttersäure Die Beschreibung des Belastungsversuches mit Buttersäure und die zugehörigen Messdaten können im Anhang III.5.2. nachgeschlagen werden. Die Zugabe der Buttersäure verursacht einen pH-Abfall im System. Dadurch wird das eo 2 Die aus. ff 2 eo *3 /Heo -3 -Gleichgewicht verschoben und kurzfristig gast mehr zugegebe~e Buttersäure wird zu Essigsäure und Wasserstoff abgebaut. Da die methanogenen Prozesse durch den tiefen pH-Wert gehemmt sind, werden diese beiden Stoffe nur verzögert abgebaut und reichern sich im System an. Der Mehrabbau von organischen Stoffen bewirkt eine gesteigerte Gasproduktion. Die Abbildungen 29, 30 und 31 zeigen den geschilderten Versuchsablauf anhand der ausgewählten Messgrössen auf. Die Abbildungen enthalten wiederum den gemessenen und den berechneten Konzentrationsverlauf„ Aus denselben Gründen wie bei der Essigsäurebelastung streuen die gemessenen Ammoniumwerte stark und verunmöglichen eine allfällige Interpretation. Die Simulation des Versuches stimmt mit den Messwerten im wesentlichen überein. Der pH-Abfall als unmittelbare Folge der Säurezugabe und das damit verbundene Absinken der Bicarbonatkonzentratio n entspricht dem tatsächlichen Verlauf. Das Ausgasen von eo 2 wird durch die Simulation etwas überzeichnet, wie anhand der Gasproduktion und des Metangehaltes im Gas in Abbildung 30 ersichtlich ist. Der Abbau des zugegebenen Butyrates wird durch die Modellkinetik erstaunlich realitätsnah aufgezeigt. Dabei wurde die maximale Wachstumsgeschwindigkeit des Butyratabbaus gleich derjenigen des Propionatabbaus gesetzt (vgl. Tabelle 7 und 15). Hingegen reichern sich die beiden Edukte der Methanproduktion Acetat und Wasserstoff in der Rechnung nicht im selben Mass wie im Experiment an. Eine mögliche Ursache liegt wiederum in einer ungenügenden Berücksichtigung der tiefen pH-Werte auf die Methanogenese. 134 Butyrat-Stoss 200100 O-t-~-r-~-.-~--~MM~9---.~-..~-.-~--~~ 0 2 4 6 10 8 12 14 Butyrat 16 18 Zeit [d) 20 30-.-~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 25 't;j c 20 e 15 0 ·a Q.. 10 5 o-t===;:::::;:===s:==::=ai~==:::;::==;:::=:;::==::;:==t 0 2 4 6 10 8 12 14 Propionat 0 2 4 6 8 10 12 Acetat Abbildung 29: Verlauf nat und Punkte: Linien: 14 16 18 20 16 18 20 Zeit [d) Zeit [d] der flüchtigen, organischen Säuren Acetat, PropioButyrat bei einer Stossbelastung mit Buttersäure. Messpunkte des Experimentes Simulierter Verlauf des Experimentes 135 Butyrat-Stoss e --.s 0. ,,s. f? 60-,.------------------~ 50 40 Cl> 30,__.J:t._-=---· ~ 20 U) U) 10 O;--,--,.--~-or---..----.--..--------1 0 2 4 8 6 10 12 14 Wasserstoff 16 18 20 Zeit [d] c ca fi Cl> ~ 70 60 50 40-+--.....------...-----.--~----~-~-~ 0 2 4 6 8 10 12 14 Methan ~ 20 g 15 c:; ~ 16 18 Zeit [d] 20 ::J e0. 10 (!:J 5 "O U) ca 0-+---....--....--------------...--...--..----4 0 2 4 6 8 ' 10 12 14 Gasproduktion 16 Ze1 t 18 (d] 20 Abbildung 30: Verlauf der Gasproduktion und der Methan- und Wasserstoffkonzentration bei einer Stossbelastung mit Buttersäure. Punkte: Messpunkte des Experimentes Linien: Simulierter Verlauf des Experimentes 136 Butyrat-Stoss ,....., ........ 50 E 45 0 .s ...., 40 .Q 0 35 0 30 CO c ....CO ä5 25 20 0 2 4 8 6 10 12 14 Bicarbonat 16 18 20 Zeit [d] ,....., 450 -=:::::::. .s OI 425 E ~(!) ::J ·2 400 (!)(!) (!) 0 E 375 E < (!) 350 325 (!) 0 2 4 6 8 10 12 14 Ammonium 16 18 20 Zeit [d) ,7.25 '-'-' .c Cl. 7 (!) (!) (!) 6.75 6.5 6.251 -+-~--~~--,----~---~--~---~------~ 0 2 4 6 8 10 12 pH-Werte Abbildung 31: Verlauf tration Punkte: Linien: 14 16 18 20 Zeit [d] des pH-Wertes, der Ammonium- und Bicarbonatkonzenbei einer Stossbelastung mit Buttersäure. Messpunkte des Experimentes Simulierter Verlauf des Experimentes 137 Im weiteren verändert sich die Propionatkonzentration bei der Simulation kaum, wogegen im Experiment eine Akkumulation von Propionat festgestellt wurde. Da im Modell Propionat nicht als Edukt des Butyratabbaus vorkommt (vgl Kapitel 4.3.4.), ist eine allfällige Anreicherung nur über eine Hemmung des Propionatabbaus zu bewirken. Da aber der Wasserstoff in der Modellrechnung nur geringfügig erhöht wird, reichert sich Propionat nicht im beobachteten Umfang an. Eine Anpassung des Einflusses des Wasserstoffs auf den Propionatabbau ist hingegen nicht angezeigt, da die gewählte Kinetik den Abbau zufriedenstellend wiedergibt, wie die vorangehend beschriebene Simulation der Stossbelastung mit Propionsäure gezeigt hat. Stossbelastung mit Stearinsäure Wie die Versuchsbeschreibung im Anhang III.5.3. zeigt, wurde das zugegebene Natriumstearat nur zum Teil in der flüssigen Phase des Fermenters gelöst. Der grössere Teil sammelte sich auf der Oberfläche der flüssigen Phase an und bildete dort eine schwimmende Stearatschicht oder lagerte sich an der Fermenterwand und an der Fermenterdecke ab. Da nicht abgeschätzt werden konnte, wieviel der zugegebenen Fettsäure gelöst und anaerob umgesetzt wurde, ist es auch nicht sinnvoll, diesen nicht reproduzierbaren Versuch durch die Simulationsrechnung nachzuvollziehen. Entsprechend konnten die im Modell verwendeten kinetischen Parameter von O'Rourke (1986) zur Beschreibung der anaeroben Oxidation von Fettsäuren nicht eindeutig überprüft werden. Zumal auch aus den andern Experimenten keine Rückschlüsse auf den Abbau der Fettsäuren gezogen werden konnten, da eine Bestimmung des Konzentrationsverlaufes dieser modellseitig definierten Stoffgruppe im Faulschlamm nicht möglich war. 6.5.3. Fermentation Die Fermentationsprozesse von Zucker und Aminosäuren wurden unabhängig voneinander durch Zugabe von Glucose und im Falle der Aminosäuren von Glutaminat gestört. Beide Stossbelastungsversuche wurden nachsimuliert und die berechneten Daten mit denjenigen aus den Versuchen verglichen. Stossbelastung mit Glucose Die Versuchsbeschreibung und die entsprechenden Messdaten der Stossbelastung mit Glucose sind im Anhang III.5.4. dokumentiert. 138 Die in gelöster Form in den Fermenter zugegebene Glucose wird durch f ermentat i ven Abbau im Fermenter sofort umgesetzt. Da die Abbauprozesse der Produkte aus der Fermentation von Zucker bedeutend langsamer sind, werden diese im System angereichert. Wie aus der Abbildung 15 ersichtlich ist, handelt es sich dabei vor allem um die Zwischenprodukte Butter- und Propionsäure, sowie um Essigsäure und Wasserstoff. Durch die erhöhten organischen Säurekonzentrationen wird der pH-Wert im System abgesenkt. Dadurch wird der Abbau der Essigsäure und des Wasserstoffs zusätzlich gehemmt. Die höheren Essigsäure- und Wasserstoffkonzentrationen hemmen ihrerseits wiederum den Abbau der Zwischenprodukte. Durch den höheren Stoffumsatz im System wird mehr Biomasse aufgebaut. Der dazu benötigte zusätzliche Stickstoff wird offenbar aus dem Ammoniumpool bezogen, da während dieser Phase der Ammoniumgehalt abnimmt. Nach dem Abflauen des Glucosestosses wird die zusätzlich aufgebaute Biomasse wieder abgebaut, und der Ammoniumgehalt gleicht sich wieder dem Ausgangswert bei stationärer Belastung an. Die Abbildungen 32, 33 und 34 zeigen den beschriebenen Versuchsablauf anhand der gemessenen Parameter auf. Dabei wird sowohl der gemessene, als auch der berechnete Verlauf dargestellt. Die mit den von Zoetemeyer (1982) veröffentlichten kinetischen Daten (vgl. Tabelle 5) durchgeführte Simulationsrechnung wies im Vergleich zum Experiment eine extrem überzeichnete Anreicherung der flüchtigen organischen Säuren auf. Da sich die zur Simulation verwendete Abbaukinetik dieser Abbauprodukte in den vorgängig beschriebenen Versuchen bewährte, wurde die maximale Wachstumsgeschwindigkeit des Zuckerabbaus angepasst. Gleichzeitig mit der Verkleinerung von µ ~x wurde auch der K -Wert hers abgesetzt, weil die berechneten Kurvenverläufe der Säuren ein zu ausgeprägtes "Tailing" aufwiesen, da die Glucose bei tieferen Konzentrationen nunmehr zu langsam umgesetzt wurde. Trotzdem wies die Rechnung im Vergleich zum Experiment zu hohe Konzentrationen der Abbauprodukte auf. Eine weitere Verbesserung ergab in der Folge eine Erhöhung des Ausnützungskoeffizienten des Zucker fermentierenden Prozesses. Die mit diesen Anpassungen durchgeführte Simulationsrechnung reichert zwar die besagten Produkte immer noch zu stark an. Allerdings sind die Abweichungen von den Messwerten nicht gravierend, so dass sich keine weiteren Anpassungen aufdrängten. Die anderen berechneten Konzentrationsverläufe stimmen, wie die Abbildungen zeigen, recht gut mit den experimentellen Daten überein. 139 Glucose-Stoss 0 2 4 6 8 10 12 14 Butyrat C'O c: 0 ·s. e Q. 16 18 20 16 18 20 Zeit [d] 300 200 100 0 2 4 6 8 10 12 Propionat 14 Zeit [d] 200 100 o-l=::::;:=::l~::io::~;:=~!l:.......!.:~;::a:::.::::==~ 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 Zeit [d] Acetat Abbildung 32: Verlauf nat und Punkte: Linien: der flüchtigen, organischen Säuren Acetat, PropioButyrat bei einer Stossbelastung mit Glucose. Messpunkte des Experimentes Simulierter Verlauf des Experimentes 140 Glucose-Stoss .s ~ 100 Q) 75 ~ 50 Cl) Cl) 25 0-r~,-~...,.-~-r-~-r-~r----.r-----r~-..~-.-~~ 0 2 4 6 8 10 12 14 Wasserstoff ~ 70 Q) 60 ~ 18 Zeit [d] 20 80-,.-~~~~~~~~~~~~~~~~- :6 = 16 (!) (!) 50 40 30 20-t-~...,.-~-.-~-r-~....-__,....---.~-.-~-.-~........~~ 0 2 4 6 8 10 12 14 Methan ~ 80 s 60 c:; :p 16 18 Zeit [d] 20 .:,(. ::::1 "'C ~ 0. 40 Cl) l'O (!) 20 0-t-~-.-~-.-~-.-~-r-~-.-~-.-~-.-~-.-~-.----t 0 2 4 6 8 10 12 14 Gasproduktion 16 18 Zeit [d] 20 Abbildung 33: Verlauf der Gasproduktion und der Methan- und Wasserstoffkonzentration bei einer Stossbelastung mit Glucose. Punkte: Messpunkte des Experimentes Linien: Simulierter Verlauf des Experimentes 141 Glucose-Stoss ,....., ....... 50 .s 40 t'O 30 0 E .fJ c: 0 .... .0 t'O 0 jjj 20 10 0 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 16 18 20 18 20 Zeit [d] Bicarbonat ,....., 500 t:;, .s 450 0 350 E 400 :::> ·2 (!) (!) (!) (!) E E 300 <( 250 200 0 2 4 6 8 10 12 14 Zeit [d] Ammonium ,....., 7.4 ..L .c: Q, 7.2 7 6.8 (!) (!) (!) 6.6 6.4 6.2 6 0 2 4, 5. 8 10 12 pH-Werte Abbildung 34: Verlauf tration Punkte: Linien: 14 16 Zeit [d] des pH-Wertes, der Ammonium- und Bicarbonatkonzenbei einer Stossbelastung mit Glucose. Messpunkte des Experimentes Simulierter Verlauf des Experimentes 142 Stossbelastu ng mit Glutaminat Der Versuch zur Ueberlastung der Fermentatio n von Aminosäure n und die zugehörigen Versuchsdat en sind im Anhang III.5.5. beschrieben . Nach der Zugabe des in Wasser gelösten Glutaminat s in den Fermenter stellt man ausser den erhöhten Alkalinitäts werten zunächst keine Veränderungen im System fest. Erst ungefähr 24 Stunden später setzt ein Abbau ein. Als Folge davon werden höhere Konzentratio nen der Zwischenprodukte Propion- und Buttersäure gemessen. Auch die Essigsäurek onzentration steigt stark an. Der Wasserstoff gehalt im Gas hingegen steigt im Vergleich dazu nur kurzfristig an. Die Gasprodukt ion steigt ebenfalls rasch an, um nach einem Abfall auf einem höheren Niveau, bedingt durch den Abbau der zusätzlichen organischen Substanz, zu verharren. Mit der Gasprodukt ionspitze einhergehend fällt der Methangehal t im Gas kurzfristig ab und entsprechend steigt während dieser Zeit der Kohlendiox idgehalt an. Das beobachtete Ausgasen des Kohlendioxi ds ist durch den Ver- lauf des pH-Wertes begrtindet: Nach einem leichten Anstieg, verursacht durch freigesetz tes Ammonium, fällt der pH wegen der raschen Anreicherung der organischen Säuren ein wenig ab, um bedingt durch die vermehrte Freisetzung von Ammonium wieder stark anzusteigen . Gleichzeitig mit dem Ansteigen des pH's nimmt auch die Bicarbonatk onzentration zu. Der Versuchsve rlauf wird durch die Abbildungen 34, 35 und 36 dokumentiert. Wie bei den vorangehend beschriebene n Versuchen kann auch die Stossbelastung mit Glutaminat mit der Simulationsr echnung befriedigend nachvollzogen werden: Da im Modell keine Adaptations zeit für den Stoffabbau gelöster Stoffe vorgesehen ist, erfolgt die Glutaminatzu gabe in der Simulationsr echnung entsprechen d um die im Experiment beobachtete Verzögerung szeit verschoben. Die Zugabe in der Rechnung wird durch Erhöhung der Aminosäurek on- zentration und des Aminosäure stickstoffge haltes dargestellt . Zusätzlich wird auch der Bicarbonatg ehalt erhöht, um die negativen Ladungsäqui valente des zudosierten Glutaminats auszugleiche n. 143 Aminosäure-Stoss ...... ' .s --... Cl 500 (!) 400 «J >. 300 ::;, CD 200 100 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Butyrat - ' .s r-'I 16 18 20 16 18 20 16 18 20 Zeit [d] 200 Cl CO 150 (!) c: 0 "ä. 100 ...0 a.. 50 0 0 4 2 6 8 10 12 14 Propionat Zeit [d] M1000 2.5 ' .s -- r-'I Cl «J Cl) 0 < (!) 2 (!) & 1.5 (!) 1 (!) .5 0 (!) 0 2 4 6 e 10 12 Acetat Abbildung 35: Verlauf nat und minat. Punkte: Linien: 14 Zeit [d] der flüchtigen, organischen Säuren Acetat, PropioButyrat bei einer Stossbelastung mit NatriumglutaMesspunkte des Experimentes Simulierter Verlauf des Experimentes 144 Aminosäure-Stoss re -a. 150-r-~~~~~~~~~~~~~~~~~~---. ..9 125 .9 100 Cl> 75 ~ 50 ~ U) U) (!) (!) (!) (!) 25 O-t-~-.-~-.-~-.-~-.-~--~-T-~...-~...-~...----t 0 2 4 6 8 10 12 14 Wasserstoff (!) (!) 16 18 .20 16 18 20 16 18 20 Zeit [d] (!) 50 40 0 2 4 6 8 10 12 14 Methan 0 2 4 6 8 10 12 14 Gasproduktion Zeit [d] Zeit [d] Abbildung 36: Verlauf der Gasproduktion und der Methan- und Wasserstoffkonzentration bei einer Stossbelastung mit Natriumglutaminat. Punkte: Messpunkte des Experimentes Linien: Simulierter Verlauf des Experimentes 145 Aminosäure-Stoss ~ o 100-r-~~~~~~~~~~~~~~~~~~- .s..... 80 0 .J:l 60 jjj 40 E t'O c 5 ' (!) 20-t-~-r-~-.-~...-~--~..-~----.~---~--~-I 0 2 4 6 8 10 12 14 Bicarbonat 16 18 20 Zeit [d] E 550 ·2 :::i 0 E 450 E <( 350 0 2 4 6 8 10 12 14 Ammonium 16 18 20 Zeit [d] T 7.4 ....... -5. 7.2 7 (!) 6.6 6.4-1-~--~--~--~--~..---....--....~---~-----~ 0 2 4 6 8 10 12 pH-Werte Abbildung 37: Verlauf tration Punkte: Linien: 14 16 18 20 Zeit [d] des pH-Wertes, der Ammonium- und Bicarbonatkonzenbei einer Stossbelastung mit Natriumglutaminat. Messpunkte des Experimentes Simulierter Verlauf des Experimentes 146 Auch bei der Ferment ation der Aminosä uren mussten die ursprün glich angenomme ne maximale Wachstu msgesch windigke it und der Sättigu ngsbeiw ert verklei nert werden, um eine bessere Ueberein stimmun g mit den experime ntellen Daten zu erhalten . Berücks ichtigt man zudem die erwähnte Zeitverschiebu ng, weichen die simulier ten Werte von den gemessen en Daten nicht stark ab. Die Buttersä ure wird in der Simulati on im Gegensa tz zur Propionsäu re zu wenig schnell abgebau t. Wie bei der Propions äure erfolgt der Abbau bei der angereic herten Essigsäu re etwas zu rasch. Einzig beim Ammoniu m weicht der Konzent rationsv erlauf der Berechnu ng wesentli ch vom Experim ent ab: Das aus dem Aminosä ureabbau stammen de Ammoniu m wird im Experim ent nach kurzer Zeit umgeset zt, wobei als Prozesse entweder Adsorption an partikul äre Stoffe oder Inkorpo ration in die Biomass e in Frage kommen. Aus diesem gebilde ten Ammoniu m-Pool wird später wieder Ammonium freigese tzt. Da mit dem vorliege nden Modell solche Prozess e nicht berücks ichtigt werden, entspric ht der simulie rte Konzent rationsa bfall einer Auswasch ung und läuft demzufo lge flacher aus, als im Experiment beobach tet wurde. Aus den beiden dokumen tierten Untersuc hungen der Fermen tationsp rozesse ist ersicht lich, dass sowohl der Zuckera bbau als auch derjenig e der Aminosä uren mit dem Modell genügeng genau erfasst und beschri eben werden, um die ablaufe nden Prozess e und deren zusamme nhänge aufzuzei gen. Ebenso zeigt das Modell mögliche Auswirku ngen von Störung en und Ueberlastunge n dieser Prozesse auf den Gesamta blauf der Faulung auf. 6.5.4. Hydrolys e Die Versuch sbeschre ibung der durchge führten Stossbel astung mit Substrat und die zugehöri gen experim entellen Daten sind im Anhang III.5.5 . beschriebe n. Die Substrat zugabe bewirkt eine höhere Belastun g sämtlich er ablaufe nder Faulpro zesse im System. Allerdin gs wird die Auswirku ng durch die Hydrolyse gedämpf t, da die partiku lären Stoffe, bevor sie abgebau t werden können, zuerst hydroli siert werden müssen. Der gemessen e und der berechne te Verlauf des Abbaus, hervorge rufen durch die Mehrbel astung, ist in den Abbildun gen 38, 39 und 40 dargest ellt. Wie im Anhang bei der Beschrei bung der Substra tzugabe bereits erwähnt wurde, wird die gemesse ne Gasprod uktion und die -zusamm ensetzun g durch 147 das Oeffnen bei der Schlammentn ahme und der Substratzug abe sowie das anschliesse nde Begasen des Fermenters mit Helium unmittelbar nach der Substratzug abe verfälscht. Es dauerte ungefähr einen Tag bis durch das produzierte Faulgas das eingeleitete Helium ausgewasche n wurde. Entsprechend ist in dieser Phase der Gasgehalt des Methan und des Kohlendiox id durch das zugeführte Helium verdünnt, zudem ist die gemessene Gasproduktion durch das Begasen zu hoch (vgl. Abbildung 39). Die Simulation des Substratsto sses wird durch die Zugabe von abbaubarem und von inertem Substrat nachvollzog en. Zusätzlich wird die vorgängige Faulschlamm entnahme als Verdünnung der Biomassen- sowie der Bicarbonatund der Ammoniumko nzentration in der Berechnung mitberücks ichtigt. Hingegen kann die Zufuhr von Helium zur Verdrängung von Sauerstoff mit dem Modell nicht erfasst werden. Aus der Simulation resultiert ein den gemessenen Daten ähnlicher Verlauf der Konzentratio nen, sieht man aus den erwähnten Gründen von der Gasproduktion und -zusammense tzung ab. Dabei gilt es auch zu berücksicht igen, dass der berechnete stationäre Zustand einen leicht tieferen Methangehalt im Gas aufweist, als im Experiment bestimmt wurde. Sowohl der pH als auch das Ammonium und das Bicarbonat können mit der Berücksicht igung der Verdünnung nachsimul iert werden. Auch die Anreicherun g der gemessenen flüchtigen Säuren wird durch die Simulation srechnung aufgezeigt . Dabei erfolgt aber der Abbau der Propion- und vorallem der Essigsäure langsamer als im Experiment beobachtet wurde. Zudem ist die Essigsäurek onzentratio n im stationären Zustand in Wirklichkei t nicht so hoch wie es die Modellrechnu ng voraussagt. Aufgrund der recht guten Uebereinstim mung in den vorgehend besprochene n Untersuchun gen wird auf eine bessere Anpassung über die kinetische n Parameter verzichtet , da es sich trotz diesen Abweichunge n zeigt, dass mit dem Modell auch die Abläufe, welche eine erhöhte Substratzug abe nach sich ziehen, aufgezeigt werden können. 148 Substrat-Stoss ,....., a, .s...... ro 20 15 L.. >...... :::s aJ 10 5 0 (!)r!J(!) 0 2 4 6 8 10 12 14 Butyra t 16 18 20 16 18 20 18 20 Zeit [d] ,....., 150 a, .s...... ro c 0 ·a. E Q.. 125 100 75 50 25 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Propio nat Zeit [d] ,....., 150 a, .s...... 125 (!) ro 100 ...... Q) 0 < 75 50 (!) (!) 25 0 (!) (!) 0 2 4 6 (!) 8 10 12 Acetat Abbildung 38: Verlauf nat und Punkte: Linien: (!) (!) 14 (!) 16 Zeit [d] der flüchtigen , organisch en Säuren Acetat, PropioButyrat bei einer Stossbela stung mit Substrat. Messpunkt e des Experimen tes Simuliert er Verlauf des Experimen tes 149 Substrat-Stoss ,_.. E 100 a. - .s .s ...Cl> U) U) U) ~ 80 60 (!) (!) 40 20 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Wasserstoff ....., N ,__, c: ro .c ....Cl> ~ 16 18 20 18 20 Zeit [d] 80 70 (!) ~ (!) (!) 60 50 (!) <!J!J (!) 40 30 0 2 4 6 8 10 12 14 Methan ,_.. :g c:. c: 0 :;::; ~ :::J "'O ...a. 0 U) ro (!) 16 Zeit [d] 25 20 (!) C!l!) (!) (!) (!) (!) 15 10 5 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Gasproduktion 18 20 Zeit [d] 16 Abbildung 39: Verlauf der Gasproduktion und der Methan- und Wasserstoffkonzentration bei einer Stossbelastung mit Substrat. Punkte: Messpunkte des Experimentes Linien: Simulierter Verlauf des Experimentes 150 Substrat-Stoss ...... '0 E J5 40 ~ 30 ..... 0 ..0 ~ 0 ä5 20 10 0 2 4 6 8 10 12 14 Bicarbonat 16 18 20 Zeit [d] 250 200-+-~-.-~..-~.-----.~--r-~-.-~--~T---,r---1 O 2 4 6 8 10 12 14 Ammonium ...... 16 18 20 Zeit [d] 7.2--~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ J... 7.1 .c c. 7 6.9 6.8 6.7 6.6 6.5 6.4-+-__,__.__,-.-__,..-__,....---,.-----.~-r~-r__,-r~~ 0 2 4 6 8 10 12 pH-Werte Abbildung 40: Verlauf tration Punkte: Linien: 14 16 18 20 Zeit [d] des pH-Wertes, der Ammonium- und Bicarbonatkonzenbei einer Stossbelastung mit Substrat. Messpunkte des Experimentes Simulierter Verlauf des Experimentes 151 6.6. Versäuerung Die Versuchsbeschreibung der Versäuerung eines Fermenters und der nachfolgenden Normalisierung der Faulungsprozesse sowie die zugehörigen Analysedaten sind im Anhang III.6. ausführlich dokumentiert. Die Auswirkungen auf den Ablauf der Faulung wird anhand der flüchtigen, organischen Säuren, der Gasproduktion und -zusammensetzung, sowie des pH's und der massgeblich daran beteiligten Ammonium- und Bicarbonatkonzentrati onen in den Abbildungen 41, 42 und 43 dargestellt. Wie aus der Versuchsbeschreibung ersichtlich ist, musste ich die Faulung durch mehrere aufeinanderfolgende Stossbelastungen massiv stören, um eine Versäuerung des anaeroben Abbaus zu bewirken. Entsprechend gestaltete sich die Nachsimulation dieser Versuchsphase ziemlich schwierig, da nebst Substrat auch Glucose und Essigsäure als Stossbelastung eingesetzt wurden: Die Zugabe von Substrat erfolgte nach 14 und diejenige Glucose nach 16 und 20 Tagen. Der Fermenter versauerte aber erst nach der Zugabe von Essigsäure am 21. und von Essigsäure und Glucose am 22. Tag. Die Auswirkungen der einzelnen Zugaben werden in den Abbildungen deutlich aufgezeigt. Schon die zusätzliche Substratbelastung bewirkte einen Anstieg der Essigsäure um 400 mg/l und der Propionsäure um 200 mg/l. Zusätzlich stiegen auch die Konzentrationen der andern gemessenen organischen Säuren deutlich über die Nachweisgrenze an. Danach nahm aber die Essigsäurekonzentratio n wieder ab. Der während dieser Zeit beobachtete Abfall des Methan- und des Kohlendioxidgehaltes im Gas wurde durch das Begasen des Reaktors mit Helium während des Substratstosses verursacht. Der folgende Glucosestoss hatte zwar nochmals einen Anstieg der Säurekonzentrationen und einen pH-Abfall zur Folge, wurde aber vom System ebenfalls aufgefangen. Sämtliche Indikatoren der Störung begannen sich wieder zu normalisieren. Die Auswirkung der danach getätigten, nochmaligen Dosierung von Glucose wurde durch eine zweimalige Zugabe von Essigsäure, gefolgt von einem neuerlichen Glucosestoss soweit gesteigert, dass der Abbau der Essigsäure durch den tiefen pH schliesslich fast ganz zum Erliegen gebracht werden konnte. Dadurch wurde die Essigsäurekonzentration auf nahezu 3000 mg/l aufgestaut. Schlagartig stieg auch der Wasserstoffgehalt in der Gasphase auf über 2000 ppm an, wodurch der Abbau der Propion- und der Buttersäure massiv beeinträchtigt wurde. 152 Konzentr ationen über 1300 mg/l, bzw. 750 mg/l waren die Folge. Der pHWert sank auf Werte unter 5 ab. Die Gasproduk tion fiel als unmittelb are Folge davon vollständ ig zusammen. Der Fermenter versäuert e. Durch zusätzlic h rezirkuli erten Faulschlam m aus dem zweiten, nachgeschaltete n Reaktor versuchte ich daraufhin ab dem 23. Tag die Versäuerung zu stoppen: Die erhöhte hydraulis che Belastung beschleu nigte das Auswasch en der angereich erten organisch en Stoffe, zudem wurde dem Reaktor noch zusätzlich e Biomasse zugeführt . Vom 28. Tag an reduzier te ich die organisch e Belastung des Fermenter s, um die Normalisi erung zu beschleunig en. Dazu leitete ich das Substrat in den zweiten Fermente r und beschick te den gestörten Reaktor nur noch mit Faulschlam m aus dem 2. Reaktor. Diese Massnahmen führten dazu, dass der Gehalt der organisch en Säuren deutlich abnahm und der pH-Wert wieder auf über 6 anstieg. Ab dem 30. Tag stellte ich die Rezirkul ation ein und betrieb den gestörten Fermente r als nachgesc haltete Faulstufe . Der Faulproze ss erholte sich daraufhin ziemlich rasch, so dass der ursprüng liche Betrieb nach 37 Tagen wieder aufgenomm en werden konnte. Sämtliche Störungsi ndikatore n wiesen wieder normale Werte auf. Verständ licherwei se weicht die Simulatio n bei einer solchen Störungss erie teilweise von den Messwerte n ab. Der Verlauf der Versäueru ng und der nachmali gen Normalis ierung wird aber auch durch die Berechnun g aufgezeigt. Die Anreicher ung der Essig- und der Propionsä ure werden vom Modell recht gut wiedergeg eben. Hingegen wird der Abbauproz ess der Buttersäure zu stark gehemmt und die Buttersäu re früher als im Experimen t beo- bachtet angereic hert. Bei der anschliess enden Regenerat ion der Faulung erfolgt der Abbau der hohen Säurekonz entratione n zu schnell. Die Gasproduk tion kann mit der Berechnun g sehr gut nachvollz ogen werden, insbesond ere das Ausgasen des Kohlendio xids, wegen der mit den Belastungstöss en einhergeh enden pH-Absenk ung, stimmt mit den Versuchsd aten überein. Allerding s weicht die berechnet e Gaszusamm ensetzung unmittelb ar nach der Substratzu gabe, wie schon im Kapitel 6.5.4. erläutert , von den tatsächlic h ermittelte n Werten ab, weil mit dem Modell das Begasen mit Helium nicht berücksic htigt werden. kann. Der Anstieg des Wassersto ffgehaltes setzt in der Berechnun g früher ein, als im Experime nt beobacht et. Der Grund hierfür liegt wie schon beschrieben in der, für die Berechnun g verwende ten pH-Abhän gigkeit der hydrogeno trophen Methanoge nese. 153 Versäuerung 01000 'tJ, .s ..... 800 ('O '>- 600 ..... :::1 CO 400 200 0 0 5 10 15 20 25 30 Butyrat 35 40 Zeit [d] *1000 2 ,....., 'tJ, .s ..... ('O 1.5 c 0 ·a. 0 1 '- Q.. .5 0 (!) (!) 0 5 10 15 20 25 30 Propionat 35 40 Zeit [d] *1000 4 ,....., 'tJ, 3.5 .s 3 2.5 ..... Q) (,) 2 < 1.5 1 .5 0 ..... ('O (!) (!) 0 5 10 15 20 25 Acetat Abbildung 41: Verlauf nat und Punkte: Linien: 30 35 40 Zeit [d] der flüchtigen, organischen Säuren Acetat, PropioButyrat bei der Versäuerung. Messpunkte des Experimentes Simulierter Verlauf des Experimentes 154 Versäuerung *1000 'E a. 2-r~~~~~--~~~-----&--.--A-~~~- .9 :::: 1.5 .s ~ CD Cl) Cl) ~ 1 .5 0 5 10 15 20 25 30 Wass erstof f g c z «I CD ~ 35 40 Zeit [d] eo-,-~~~~~~~~~~~~~~~~- 70 60 50 40 30 20 10 (!) (!) (!) (!) (!) o--~--~~--~--~~--~--~~~~~~~ 0 5 10 15 20 25 30 Methan ,. . ., ~ Cl c 0 +; ~ e "C g. «I C!J 35 40 Zeit [d] eo--~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~- 70 60 50 40 30 20 10 __ __ __,......., ~ O-+~--.,...-~.....-~-T'~~,_..,..:~~~~~...----~ 0 5 10 15 20 25 30 Gaspr odukt ion 35 40 Zeit [d] Abbildun g 42: Verlauf der Gasprod uktion und der Methan- und Wassers toffkonzent ration bei der Versäuer ung. Punkte: Messpun kte des Experim entes Linien: Simulie rter Verlauf des Experim entes 155 Versäuerung ,......, ' 0 .s E 60-,-~__,~~~~~~~~~~~~~~~---- 50 (!) (!) (!) 40-..-~~___;:~:.._~.., 30 20 10 0-t-~-.~-r-~-r~--r--!i.....,.~~....___,.----I 0 10 5 15 20 25 30 Bicarb onat ,...., .s"t;, 35 40 Zeit [d] 600-r-~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 500 (!) (!) E 400 ::J ·2 0 300 (!) E ~ 200 (!) 100 O-+-~--.~__,-.-__,,__~__,.--~--~-..~~--~ ~ 0 5 10 15 20 25 30 L.;..I :X: 0. 40 Zeit [d] Ammonium 'T' 35 9.,...~__,~~~~~~__,~~~__,~-~-~ ~ 7.5 7 ,,__ ___.;(!);;;......;:(!)~(!)~~..... 6.5 6 5.5 5 4.5 4-+-~-,.__,~~__,-.-~--.~~-.-~--__,~..-~~ 0 5 10 15 20 25 pH-Werte Abbildung 43: Ve,rlauf tration Punkte: Linien: 30 35 40 Zeit [d] des pH-Wertes , der Ammonium- und Bicarbona tkonzenbei der Versäueru ng. Messpunkt e des Experimen tes Simuliert er Verlauf des Experimen tes 156 Die berec hnete n Konz entra tions verlä ufe des Bicar bona ts und des Ammoniums stimm en rech t gut mit den expe rimen tellen Werte n übere in. Folge desse n entsp richt auch die berec hnete pH-K urve dem im Expe rimen t besti mmte n Verla uf. Der schon gesc hilde rte rasch ere Abbau der organ ische n Säure n in der Simu lation bewir kt einen steil eren Ansti eg des Bicar bona ts, was sich wiede rum auf den pH ausw irkt. Wegen des sich rasch er einst ellen den optimal en pH-B ereich s in der Berec hnung , nimmt auch die simu lierte Wass erstoff konz entra tion zu früh wiede r ab. Die erzie lte Uebe reinst immu ng der Simu lation mit dem Expe rimen t ist angesi chts der durc hgef ührte n, vielf ältig en Störu ngen und der komp lexen zusam menhä nge eher überr asche nd zusta nde gekom men. Zumal die Mode llpara meter nicht verän dert wurde n und aussc hlies slich die, sich in den voran gehen d bespr ochen en Simu lation en bewä hrte Mode llkine tik eing esetz t worden ist. 157 7. Schlussfolgerun gen 7.1. Beurteilung des biokinetischen Modells Die Anwendung des Simulationsmod elles im Zusammenhang mit den durchgeflihrten Stossversuchen zeigt, dass die, dem Modell zu Grunde gelegten heutigen Vorstellungen liber den mehrstufigen anaeroben Substratfluss die wesentlichsten Vorgänge und zusammenhänge der mesophilen anaeroben Schlammfaulung beinhalten. Die Umsetzung dieser Erkenntnisse in das vorliegende biokinetische Modell liefert ein taugliches Mittel zur dynamischen Beschreibung der anaeroben mesophilen Schlammfaulung. Eine feinere Unterteilung der Abbauprozesse erlibrigt sich in diesem Fall, zumal mit der Hydrolyse von partikulären Stoffen, der Fermentation von Aminosäuren beziehungsweise von Zucker sowie der anaeroben Oxidation von Fettsäuren der Abbau von komplexen, organischen, partikulären und gelösten Stoffen recht aufwendig und umfassend beschrieben wird. Eine sich allenfalls aufdrängende Aufteilung der Hydrolyse der partikulären, abbaubaren, organischen Stoffe entsprechend den Stoffklassen Proteine, Kohlehydrate und Fette ist mangels genligender Kenntnisse noch nicht angebracht. Zudem sind diese Stoffklassen in sich zuwenig homogen und stehen nur als Oberbegriffe flir Substanzen mit zum Teil ganz verschiedenen Eigenschaften. Entsprechend sind auch die Hydrolyseeigenschaften innerhalb dieser Stoffklassen verschieden. Die Berücksichtigun g dieser Eigenheiten bedingt zudem eine weitere Unterteilung der Hydrolyse und die Einflihrung zusätzlicher Stoffgruppen. Meines Erachtens ist allenfalls eine Aufteilung der Hydrolyse aufgrund der Zugänglichkeit der partikulären Stoffe ein tauglicher Ansatz. Eine Aufteilung der abbaubaren partikulären Stoffe, zum Beispiel in "sehr langsam", "langsam" und "schnell" hydrolisierbar e partikuläre Stoffe setzt aber bessere Kenntnisse der Hydrolyseeigens chaften des verwendeten Substrates und der Stöchiometrie der zusätzlich definierten Stoffgruppen voraus. Die mangels Kenntnis in diesem Modell gewählte Beschreibung der Hydrolyse der partikulären Stoffe durch einen einzigen Summenprozess genligt aber im vorliegenden Fall, um die durchgeflihrten Versuche mit der Simulationsrechnung nachvollziehen zu können. 158 Die Erfassung des Abbaus der gelösten, ftir die anaeroben Bakterien direkt zugängliche n Stoffgruppe n Aminosäuren , Zucker und Fette; der Zwischenproduk te Buttersäure und Propionsäur e; der Edukte der Methanogene se Essigsäure und Wasserstof f als seperate Prozesse ermöglicht es, die Auswirkunge n von ProzessUber lastungen und -störungen auf den anaeroben Abbau der einzelnen Stoffgruppen und Substanzen mit dem Modell nachzuvollziehen und das Zusammenwir ken der Prozessablä ufe darzustelle n. Die Unterscheid ung der Zwischenpro dukte in Butter- und Propionsäur e erlaubt es, die Auswirkunge n von Prozessstöru ngen auf den Abbau der Zwischenpro dukte anhand dieser Produkte detailliert aufzuzeigen . Diese Unterteilun g hat aber durch die Erfassung eines zusätzliche n Stoffes einen höheren Rechenaufwa nd zur Folge. Der zur Beschreibung der Kinetik der Wachstumspr ozesse angewandte Ansatz von Monod und die Einführung von Inhibitionst ermen zur Berücksicht igung von hemmenden Einflüssen sowie die Ansätze 1. Ordnung ftir die Beschreibung der Zerfallsproz esse der Biomasse haben sich in der Modellanwen dung bewährt. Zumal mit den veröffentlic hten kinetischen Daten der Wachstumsprozesse des mesophilen anaeroben Abbaus eine gute Ausgangslag e für erste Simulationsr echnungen gegeben ist. Dabei ist allerdings zu beachten, dass diese Daten zum Teil mit Reinkulture n oder angereicher ten Kulturen mit unterschied lichen Milieubeding ungen erarbeitet worden sind. Die Uebertragun g solcher Daten zur Beschreibung einer Mischkultur ist deshalb nicht vorbehaltlo s möglich und muss von Fall zu Fall beurteilt und Uberprtift werden. Das Modell zur Berechnung der Stoffaustaus chprozesse zwischen der Fltissigphase und der Gasphase sowie des Gasflusses beruhen auf der Annahme, dass diese Prozesse im Vergleich zu den Wachstumsp rozessen schnell ablaufen und sich daher zwischen den beiden Phasen rasch ein Gleichgewichtszustan d einstellt. Die Austauschpr ozesse werden in der Folge durch hohe spezifische Stoffaustau schkoeffizie nten unter Mitberücksi chtigung des jeweiligen Henrykoeffi zienten beschrieben . Die Vorgabe eines konstanten Druckes im Gasheadspac e erlaubt es, aus den Stoffaustau schprozessen den resultierend en Gasfluss aus dem System zu berechnen. Die Anwendung dieser Modellvors tellungen zeigt, dass damit der Gasfluss und 159 die Stoffaustauschprozesse genügend genau beschrieben werden, um verlässliche Aussagen über die Gasproduktion und die Gaszusammensetzung machen zu können. Die Berechnung des pH-Wertes basiert auf dem Kohlensäure/Bicarbonat Gleichgewicht. Ausgehend von der Annahme, dass der Ladungsausgleich bei Ladungsverschiebungen über den Bicarbonat-Pool und die Kohlenstoffbilanz über den Kohlensäure-Pool ausgeglichen wird, kann der pH-Wert aus den verbleibenden Konzentrationen dieses Säure/Basen-Paares bestimmt werden. Zusätzlich werden die organischen Säure/Base-Paare in die Ladungsbilanz miteinbezogen. Wie die durchgeführten Ladungsbilanzen im batchweise betriebenen und im kontinuierlichen Versuch zeigen, ist diese vereinfachte Darstellung vertretbar und ermöglicht eine genügend genaue Berechnung des pH's, um die pH-Abhängigkeit der methanogenen Abbauprozesse im Modell zu berücksichtigen. Das resultierende Modell zur Beschreibung des mesophilen anaeroben Abbaus ist entsprechend der berücksichtigten Prozesse und zusammenhänge ziemlich komplex und benötigt zu seiner Anwendung die Kenntnis einer Vielzahl von Parametern. Die grosse Anzahl der Modellparameter ermöglicht es, jeden gewünschten Kurvenverlauf nachzuvollziehen und darzustellen. Die meisten dieser Parameter sind aber, wie am Beispiel der kinetischen Daten der Wachstumsprozesse oder deren stöchiometrischen zusammenhänge ersichtlich ist, aus Veröffentlichungen zumindest in ihrer Grössenordnung bekannt oder können aus vorhandenen Daten abgeleitet werden. Wie die Simulationsrechnung zeigt, können mit den vorhandenen Literaturdaten die Abbauversuche recht gut nachvollzogen werden. Eine Anpassung der Modellparameter zur besseren Uebereinstimmung der Simulationsrechnung mit den gemessenen Versuchsdaten ist nur sinnvoll, wenn sich die Aenderungen plausibel erklären lassen und gesicherte Versuchsergebnisse die Abweichungen der Simulationsrechnung aufzeigen und sich die Aenderungen auch für die Simulation anderer Versuche bewährt. Sämtliche durchgeführten Versuche, auch die Versäuerung und die nachfolgende Normalisierung der Faulung lassen sich mit demselben Parametersatz in guter Uebereinstimmung mit den Versuchsergebnissen nachsimulieren. Die vorhandenen Abweichungen sind nicht gravierend und geben keine Hinweise auf Fehler im mathematischen Modell und damit verbunden auf eine falsche Interpretation der beobachteten Prozessabläufe. Vielmehr wird 160 das Modell und die ihm zu Grunde gelegte n Vorstel lungen über den anaero ben Abbau durch die Versuch e bestäti gt. Um aber die Aussage n der Simula tionsrec hnung interp retiere n zu können , muss man die Grundla gen des Modells kennen. Ohne das Wissen um die Verknüpfun gen der Abbaup rozesse , deren Abhäng igkeiten von Milieu einflti ssen sowie der getroff enen Annahmen und Vereinf achung en, kann man die Grenzen der Aussage n der Berechn ungen kaum abschät zen und beurte ilen. Andere rseits hilft einem die Modell rechnun g aber auch, die zusamm enhänge der einzeln en Prozess e und ihre Wechse lwirkun gen besser zu versteh en und zu veransc haulich en. Die Auswirk ungen von Störung en einzeln er oder mehrer er Abbaup rozesse auf den gesamte n Abbaup rozess können damit plausi bel dargestel lt werden und allfäll ige Strateg ien zur Vermeid ung oder Behebun g von Ueberla stung können ohne grösser e Aufwen dungen auf möglich e Wirkun gen hin geteste t werden. Allerdi ngs gilt es dabei zu beachte n, dass das Verhal ten der anaerob en Abbaup rozesse unter extreme n Bedingu ngen wie zum Beispi el tiefe pH-Wer te nur wenig bekannt ist. Daher können die Berech nungen nur als Tendenz en der Auswirk ungen angeseh en werden , obwohl der durchg eführte Versäu erungs versuc h und die getroff enen Massnah men zur Normal isierun g der Faulung mit dem Modell gut nachvo llzogen werden konnten. Im weitere n ist die mit dem Modell berech nete Bioma ssenpro duktion und infolge dessen die resulti erende Biomas senkon zentrati on aus dem anaerob en Abbau nicht genau genug überprü fbar und die Berechn ungen sind folglic h nur schwer zu deuten. Die im Modell verwen deten Ausnüt zungsko eff iziente n können deshalb aufgrun d der erhoben en Versuc hsresul tate nicht beurte ilt werden . 7.2. Beurtei lung der Kontro llparam eter der anaerob en Schlamm faulung Ueblic herwei se wird heute bei den meiste n Faultür men der pH-Wer t zur Ueberw achung der Faulung benutz t. Teilwe ise wird zusätz lich noch die Gaspro duktion bestimm t. Beide Messgr össen zeigen aber nur Verände rungen auf, wenn eine Störun g der Faulun g schon eingetr eten ist und die Versäue rung schon einges etzt hat. Die pH-Aen derung zu Beginn einer Störun g ist nur gering . Diese Aenderu ng kann nur erfasst werden, wenn die pH-Messung regelm ässig überprüft und gewarte t wird. Da die verwen deten pH-Son den empfin dlich auf 161 Sulfid sind und Sulfid bei jeder Faulung entsteht, ist die Lebenserwartung der pH-Sonden ziemlich kurz. Wie die durchgeführten Belastungsexper imente zeigen, ist die Gasproduktion zur Ueberwachung auch nicht geeignet. Einsetzende Störungen bewirken anfänglich bedingt durch das Ausgasen von CO 2 einen Anstieg des Gas- flusses. Die Gasproduktion ist daher nur aussagekräftig , wenn gleichzeitig auch die Gaszusammensetz ung bestimmt wird. Sowohl Aenderungen des pH-Wertes wie auch der Gasproduktion und -zusammensetzung werden aber durch Veränderungen der organischen Säurekonzentrationen im System hervorgerufen. Entsprechend gibt die Bestimmung der Säuren die umfassendste Auskunft über den Faulungsablauf, da mit der Analyse gleichzeitig der Gehalt aller organischen Säuren, von der Essigbis zur Valeriansäure und der zugehörigen Isomere bestimmt werden kann. Aus den Veränderungen der Säurekonzentrat ionen kann direkt auf den aktuellen Zustand der Schlammfaulung geschlossen werden. Die Bestimmung der Wasserstoffkon zentration bietet sich ebenfalls zur Ueberwachung der Faulung an. Wasserstoff hat im System im Vergleich zu den andern Stoffen eine extrem kurze mittlere Aufenthaltszeit . Störungen bewirken daher einen sofortigen Konzentrationsa nstieg, welcher sich auch auf die gasförmige Wasserstoffkon zentration auswirkt. Die Bestimmung des Wasserstoffs im Gas ist in den erforderlichen kleinen Konzentrationsb ereichen heute möglich. Die Rückschlüsse auf den Faulungsverlau f wegen hoher Wasserstoffge halte im Gas ist aber nicht ohne weiteres möglich, weil sich schon geringe Störungen in kurzfristigen Konzentrations anstiegen äussern, welche aber rasch wieder abklingen. Zur Ueberwachung eignet sich der Wasserstoff deshalb nur, wenn die Bestimmung kontinuierlich erfolgt und der Konzentrationsv erlauf ausgewertet werden kann. Um die Belastungsfähig keit der Faulung abschätzen zu können, ist die Kenntnis des Säurebindungsve rmögens des Systems massgebend. Säureanreicherungen durch Belastungsstöss e können oft vom System aufgefangen werden, wenn die Bicarbonat-Puff erung im Faulturm genügend gross ist. Die meisten Versäuerungen von Faulungen haben ihre Ursache in einer ungenügenden Bicarbonat-Puf ferung des Faulvorganges. Wie die durchgeführten Ionenbilanzen zeigen, ist für die Bildung einer genügenden Pufferkapazität während der Faulung massgeblich der organische, gebundene Stickstoff im abbaubaren Substrat des Zuflusses verantwortlich. Wie auch die durchgeführten Experimente mit dem getrockneten Frischschlamm zeigen, reicht 162 der durc hsch nittli che Stick stoff geha lt des anfa llend en Frisc hsch lamm s aus, um bei der Faulu ng eine genüg ende Puffe rkapa zität zum Auffa ngen kurz zeiti ger Belas tungs stöss e auszu bilde n. Begi nnt eine Faulu ng zu versä uern, ist nach Mögl ichke it die organ ische Belas tung zu verin gern. Damit wird verhi ndert , dass noch mehr organ ische Säure n gebi ldet werd en und die Versä uerun g sich noch verst ärkt. Durch die Verwe ndung eines mögl ichst schwa ch mit orga nisch en Inha ltsst offe n bela stete n Zufl usse s, zum Beisp iel ausg efaul ter Fauls chlam m, kann versucht werde n, die organ ische n Säure n auszu wasch en und zu verdü nnen . Als letzt e Mög lichk eit bei einem versä uerte n Fault urm biete t sich nur noch an, den pH durch zugeb en von Lauge anzuh eben und durch dosie ren von Carbonat wiede r eine ausre ichen de Puffe rkapa zität zu bilde n. 163 8. Ausblick Das bestehende Programm ist zur Zeit für die Anwendung auf einem pdp11Rechner ausgelegt. Der Zeitaufwand für die Berechnung eines Simulations laufes über 20 Tage dauert dabei je nach Variationsg radient gegen 10 Minuten. Anwendungen auf einem der mit einem 10 MHz getakteten Prozessor und mit einem mathematisc hen Coprozessor ausgerüstet war, ergaben für die selben Berechnunge n Rechenzeite n von über einer ~ersonal-~omputer, Stunde. Entsprechen d ist der Zeitaufwand für die Simulation mit einem solchen PC zu gross. Der Einsatz von PC mit einer höheren Taktfreque nz, heute sind Taktfrequen zen über 30 MHz möglich, würde aber die Rechenzeit sicher halbieren. Weitere Rechenzeit liesse sich durch eine Vereinfachung des Modells einsparen: Durch das Zusammenfas sen der Zwischenpro dukte Propionat und Butyrat muss man 2 Stoffe weniger erfassen. Durch diese Vereinfachu ng verliert man kaum an Aussagekraf t des Modells, muss aber pro Integration sschritt 2 Massenbilan zen weniger berechnen. Mit einer zusätzlichen Programmopt imierung kann noch weitere Rechenzeit eingespart werden, sodass eine Anwendung des Modells auf PC mit einem vernünftigen Rechenaufw and möglich ist. Um die Anwendung des Programms durch weniger geübte Benutzer zu erleichtern , sollten die Ein- und Ausgaberoutin en des Programms über ein noch zu erstellende s, anwendungsfreundliche s Benutzer-In terface erfolgen. Damit könnte das Programm als Hilfsmittel für die Dimensionie rung von neu zu erstellenden oder von auszubauend en Faulstufen eingesetzt werden. Als weiterer Einsatz ist auch die Optimierung von bestehenden Schlammfaulungen denkbar. Dabei sind insbesondere im Zusammenhang mit der Faulgasnutzung durch Gasmotoren genauere Kenntnisse über die mögliche Gasproduktion sowie deren Zusammenset zung von Interesse. Diese Angaben würden das Erarbeiten von aussagekräf tigen Kosten/Nutz en-Analysen im Zusammenhang mit Gasnutzung erheblich erleichtern . Das den anaeroben Abbau beschreibend e Modell kann ebenfalls zur Abschätzung der Auswirkung verfahrenste chnischer Variationen auf die Faulung gebraucht werden. Für die Simulation einer anaeroben Faulung mit Schlammrück führung müsste lediglich eine Trennung von partikuläre n und gelösten Stoffen nach der Faulung berücksicht igt werden. Entsprechen d müssten die Massenbilan zen der Stoffe um den Term der Rückführun g und den Term der Ueberschusss chlammentna hme erweitert werden. Da sich parti- 164 kuläre und gelöst e Stoffe in einem solche n System unter schie dlich Verhalten , müsste n die inerte n organi schen Stoffe in partik uläre inerte und gelöst e inerte Stoffg ruppen aufge teilt und getren nt erfass t werde n. Sofern bekan nt, könnte n in einem solche n Modell auch Adsor ptions - und Desorpti onspro zesse von Stoffe n an partik uläre Stoffe berüc ksicht igt werden. Analo g liesse sich das Modell auch auf die Beschr eibung von zweistufig en Faulan lagen anpass en. Dank des strukt uriert en Vorgeh ens bei der Model lentwi cklung ist es auch möglic h, das Verha lten von proble matisc hen Stoffe n währen d der Schlam mfaulun g zu berück sichtig en, falls die Daten zur Beschr eibung der Abbaukineti k vorhan den sind. Das Result at soll am Beispi el von 4-Non ylphen ol aufgez eigt werden : 4-Non ylphen ol (NP) wird unter anaero ben Verhä ltnisse n nicht oder nur in gering em Umfang abgeba ut. Nonyl phenol polyet hoxyla te werden unter anaero b~n Beding ungen aber zu NP abgeba ut. NP reiche rt sich infolg edesse n bei der Schlam mfaulu ng an. Im Exper iment wurde dem statio när betrie benen Laborf ermen ter ein Gemisc h von 4-Nony lpheno lmonoe thoxyl at (NP1EO) und 4Nonyl pheno ld iethox ylat (NP2EO) zugege ben und der Abbau der Ethox ylate sowie die Bildun g von NP über eine länger e Zei.tsp anne verfol gt. Die Konzentra tionsv erläuf e sind in Abbild ung 41 darge stellt. Für die Simula tion wurde folgen des Abbaus chema angenommen: NP2EO ~ NP1EO ~ NP Besch reibt man diese Folger eaktio n mit einer einfac hen Abbau kineti k 1. Ordnu ng, kann man die exper iment ell ermit telten Konze ntratio nen mit ei.ner guten Uebere instimm ung nachsi mulier en. 165 0 ' o~ :--.J Ul ' "' 0 aD k iiD' mol/ l w 0 ' ~ 0 0 0 ' 0 ' ' .· 11 · ,„ , ,,,,, a I> I> I> , a a I> " ' ..... 1 "' - 0 0 )J „ .. X ~~I Ui Konzentration I> '' ' ,,,'' I> w I> 0 ~~1r: a ' •0 a ' '' a 0 0 C> 0 :z :z :z - -0 -0 -0 "' mm oo ~Oll> Ul Ul "' Ui O'> 0 !I~ 1r 0 0 O'> ~ Ul ~----------------------------------------------------J . Abbildung 44: Verlauf der NP-, NP1EO- und NP2EO-Konzentration nach einer Stossbelastung mit einem Gemisch von NP1EO und NP2EO Punkte: Messpunkte im Experiment Linien: Simulierte Konzentrationsverläufe 167 ANHANG I: organische Schlamminhalts stoffe 1. Proteine Der Name Proteine stammt vom griechischen Wort protos ab, welches das Erste bedeutet. Dies weist auf die Eigenschaft der Proteine hin, als Träger aller Lebensfunktione n aufzutreten. Als Bausteine der Fermente regeln sie zum Beispiel den Stoffwechsel der Lebewesen. Proteine sind hochmolekulare kolloidale Verbindungen, deren Grundbausteine Aminosäuren sind: R-CH-COOH 1 NH 2 Aminosäuren sind kristalline, hochschmelzbare und daher schwerflüchtige Substanzen. Sie sind in unpolaren Lösungsmitteln kaum, in polaren hingegen verhältnismäss ig gut löslich. Aufgrund der basischen Amino- und der sauren Carboxylgruppe besitzen sie die Eigenschaft in sauren, alkalischen und neutralen Medien in verschiedenen Ladungszustände n aufzutreten. Daher können sie sowohl Protonen aufnehmen aber auch abspalten, d. h. sie bilden in saurer Lösung Kationen und in alkalischer Lösung Anionen. Sie sind also amphotere Elektrolyte. Von den vielen bekannten Aminosäuren, werden nur etwa zwanzig als Grundbausteine für Proteine eingesetzt. Die Verknüpfung erfolgt über die a-Carboxylgrupp e einer Aminosäure mit der a-Aminogruppe einer zweiten Aminosäure über eine Peptid- bzw. Amidbindung: 0 -CH-C-N-CHR 1 1 HR 2 Durch fortgesetzte Kondensation vieler Aminosäuren entstehen PolypeptidKetten, die das Grundgerüst der Eiweisse bilden. Die gebildeten Proteine sind Makromoleküle mit einem Molgewicht von 6000 bis zu mehreren Millionen Gramm. 168 Die funktio nellen Gruppen, die in den Seitenk etten der Aminosä uren enthalten sind, bestimme n die charakt eristisc hen Eigensc haften der Proteine. Die räumlic he Lagerun g und die gegense itige Verknüpf ung haben ebenfal ls einen bedeuten den Einfluss auf die Proteine igensch aften. Auf- grund der verschi edenen Wechsel wirkunge n werden 4 Hauptst rukturen unterschie den: - Die Primärs truktur wird durch die Reihenfo lge der Aminosä uren bei der Peptidke ttenbild ung bestimm t. - Die Sekundä rstruktu r gibt die räumlich e Anordnun g eines Eiweissmoleküls wieder. - Die Tertiär struktu r steht für die Stabilis ierung der räumlich en Anordnun g durch verschie dene elektros tatische Wechselw irkungen . - Die Quartär struktu r liegt vor, wenn ein Protein aus mehreren Polypep tidketten besteht, welche durch zwischen molekul are Kräfte zusamme ngehalten werden. Die Proteine werden nach ihren wichtigs ten Merkmale n in folgende Gruppen eingete ilt: - Faserpro teine (Sklero proteine ) bilden mit ihrer Faserst ruktur Gerüsts toffe im tierisch en Organism us, die im Wasser unlöslic h sind. In diese Gruppe gehören : Kollage ne, Gelatin e, Keratin e, Fibrin, Fibrinog en, Myosin, Elastin. - Globulär e Proteine oder Kugelpr oteine (Sphäro proteine ) dienen als Reserve stoffe, als Bestand teile von Fermente n und kommen im Cyto- plasma vor. Diese meist kugelför migen Einheite n sind mehrhei tlich kolloid al im Wasser löslich. Zu ihnen zählen: Albumin e, Globuli - ne, Glutelin e, Prolamin e, Histone, Protamin e, - Proteide sind Eiweiss stoffe, in denen das Protein noch zusätzli ch mehr oder weniger fest mit niederm olekular en Substanz en verbunde n ist. Diese prosthe tischen Gruppen sind beispiel sweise Phospho rsäure, Kohlenh ydrate, Fette. Entsprec hend der angelag erten Grup- pen untersch eidet man: Nucleop roteide, Lipopro teide, Phospho rproteide, Glucopr oteide, Metallp roteide etc. 169 Trotz diesen unterschi edlichen Eigenscha ften ist die elementar e Zusammensetzun g der Proteine einander ziemlich ähnlich. Die Elementa ranalyse gibt folgende Bereiche der durchsch nittlichen Zusammen setzung von Proteinen an (Angaben in Gewichtsp rozenten): Kohlensto ff Wassersto ff Stickstof f Schwefel Sauerstof f 52 - 55 6,715 19 7,3 % - 19 0,4- % % 2 % - 25 % (Kirk-Oth mer,1960) Die Proteine und Aminosäur en werden vom Menschen sowohl mit dem Faezes als auch dem Harn ausgeschi eden. Zudem gelangen aus der Zubereitu ng von Speisen und Reinigung des Geschirrs mit dem Spülwasse r aus den Haushaltungen protein- und aminosäu rehaltige Speiseres te am Menschen vorbei ins Abwasser. Im häusliche n Abwasser fallen gesamthaf t gegen 23 g Proteine pro Einwohner und Tag an (Koppe,19 86). Neben dem kommunale n Abwasser kommen Proteine und Aminosäur en vor allem im Abwasser von Schlachth öfen, fisch- und fleischve rarbeiten den sowie lebensmi ttelprodu zierenden Betrieben vor. Diese Betriebe können den Protein- und Aminosäu rengehalt im Abwasser beträchtl ich erhöhen. Auf der Kläranlag e werden bei der Vorklärun g die partikulä ren organischen Stickstoff verbindun gen abgetrenn t. Das betrifft vorallem ungelöste oder mit andern Abwasser inhaltssto ffen koagulier te Eiweissve rbindunge n. Diese Stoffe gelangen im Primärschl amm in die Schlammfa ulung. Der Anteil der Proteine an den organisch en Substanze n im Ueberschu ssschlamm beträgt gegen 70 % (Koppe,19 86). Neben den Proteinen und ihren Abbaupro dukten kommen im Frischsch lamm weitere sticksto ffhaltige Verbindun gen vor. Ihr Anteil ist aber mit weniger als 10 % am gesamten stickstof fhaltigen organisch en Material eher unbedeute nd (O' Rourke, 1968). 2. Kohlenhyd rate Die Bezeichnu ng Kohlenhyd rat stammt aus dem letzten Jahrhunde rt. Es wurden damit organisch e Verbindun gen bezeichne t, die neben Kohlensto ff noch Wassersto ff und Sauerstof f im Verhältni s 2:1 enthalten . Diese Verbindun gen wurden durch folgende allgemein e Summenformel dargeste llt: 170 C (H 0) n 2 n Obschon einige Kohlenhydrate noch andere Elemente wie Phosphor, Stickstoff oder Schwefel usw. enthalten und andererseits Essigsäure (C H O ) 2 4 2 oder Milchsäure (C 3 H6 O3 ) keine Kohlenhydrate sind, wurde die Bezeichnung beibehalten. Die einfachsten Vertreter der Kohlenhydrate sind Polyhydroxialdehyde und -ketone. Kohlenhydrate sind allgemein feste, kristalline Substanzen, die sich gut in Wasser lösen. Von allen in der Natur produzierten organischen Verbindungen stellen sie den grössten Anteil. Sie sind praktisch in jeder lebenden Zelle, vor allem aber in pflanzlichem Zellmaterial vorhanden. Die Pflanzen synthetisieren Kohlenhydrate während des Assimilationsprozesses und brauchen sie als Energiequelle und als Speicherstoffe (Zucker, Stärke). Zudem werden sie als Gertistsubstanz verwendet (Cellulose). Nach steigender Molektilgrösse werden sie in folgende Gruppen unterteilt: - Monosaccheride - Oligosaccheride - Polysaccheride Monosaccheride Diese Einfachzucker sind Oxidationsprodukte mehrwertiger Alkohole.Je nachdem ob eine primäre oder eine sekundäre Alkoholgruppe oxidiert wird, entsteht im ersten Fall ein Aldehydzucker und im zweiten Fall ein Ketonzucker. Nach Anzahl der Kohlenstoffatome unterscheidet man zwischen Biesen (C 2 ), Triosen (C 3 ), Tetrosen (C 4 ), Pentosen (C 5 ) und Hexosen (C 6 ). Die häufigsten Vertreter sind die Pentosen und Hexosen. Die wichtigsten Monosaccheride sind: - Glucose - Mannose - Galactose - Fructose 171 Die Abbildung I.1 zeigt die Strukturformel dieser Monosaccheride. In ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften sind sie sich ziem1 ich ähnlich. Alle Monosaccheride haben einen ausgeprägt süsslichen Geschmack, wobei die Fructose der slisseste aller Grundzucker ist. CHO CHO 1 1 HO- C- H H - C - OH 1 1 HO- C - H HO - C - H 1 H- C- OH H-C-OH H- C- OH H- C- OH CH 20H CH20H 1 1 1 1 Mannose Glucose CH20H CHO 1 H - C- OH 1 HO - C- H 1 HO - C- H 1 CH20H __ ___.._ HO~ OH 1 OH H - C - OH 1 1 0 HO- C - H 1 H- C - OH 1 H-C - OH ·-- 1 CH2 0H CH 20H Galactose Abbildung I.1 OH c- Fructose Die Strukturformeln der wichtigsten Monosaccheride: Glucose, Mannose, Galactose, Fructose. Oligosaccheride Die 01 igosaccher ide sind aus zwei bis sechs Monosaccheriden zusammengesetzt. Dabei wird meist zwischen der Aldehyd- oder Ketogruppe eines Zuckers und der Hydroxydgruppe in 4-Stellung eines anderen Zuckers ein Acetal gebildet (glykosidische Verknüpfung). Folgende häufige Disaccheride gehören in diese Gruppe: 172 Saccherose (Rohrzucker) besteht aus je einem Molekül Glucose und Fructose. - Maltose (Malzzucker) besteht aus zwei Molekülen Glucose. - Lactose (Milchzucker) besteht aus je einem Molekül Galactose und Glucose. Die Abbildung I.2 gibt den strukturellen Aufbau dieser Verbindungen wieder. Die Disaccheride haben im Gegensatz zu den höheren zuckern ebenfalls noch einen süssen Geschmack. 0 Saccharose Maltose 0 OH Abbildung I.2 OH OH OH O/oH Lactose CH20H Struktureller Aufbau der Disaccheride: Saccharose, Maltose, Lactose. 173 Polysaccheride Polysaccheride sind hochmolekulare, aus zahlreichen Monosaccheriden unter Wasserabspaltung entstandene Kettenmoleküle. Die wichtigsten Vertreter sind: - Stärke; pflanzlicher Reservestoff - Glykogen; tierisches Reservekohlenhydrat - Pektine; pflanzliche Stoffe zur Erhöhung der Festigkeit - Cellulose; pflanzliche Gerüstsubstanz Abbildung I.3 zeigt den Aufbau von Cellulose und von Stärke. Im Gegensatz zu den niedermolekularen Kohlenhydraten lösen sich die Polysaccher ide im Wasser kaum: Während Stärke in warmem Wasser noch kolloidal löslich l.st, kann Cellulose nicht mehr gelöst werden. Stärke ·····a0°Va0°··,. CH20H CH20 CH20H Ce l l u l o s e Abbildung I.3 Aufbau von Stärke und von Cellulose. Neben den Kohlenhydraten, die aus den Haushaltungen, als Nahrungsabfälle und Speisereste ins Abwasser gelangen, kommen noch die in den natürlichen Ausscheidungen der Menschen vorhandenen Kohlenhydrate hinzu. Weitere ungelöste Kohlenhydrate im Abwasser, vor allem Cellulose, stammen aus dem Verbrauch von Hygiene-Papier. Gesamthaft fallen rund 15 g Kohlenhydrate pro Einwohner und Tag im Abwasser an (Koppe, 1986). 174 In den Kläranlagen scheiden sich in den Vorbehandlungs stufen die ungelösten, makromolekulare n Kohlenhydrate (Papier, Lebensmittelres te, Fäzes) dnrch Sedimentation ab und gelangen im Primärschlamm in die Faulungsstufe. Der Anteil der Kohlenhydrate an den organischen Stoffen im Ueberschussschlamm beträgt über 10 %, Gesamthaft betrachtet ist die Cellulose der häufigste Kohlenhydrat-V ertreter im Frischschlamm (Hobson, 1974). Daneben spielt auch der Anteil an Lignin noch eine wichtige Rolle, doch wird Lignin unter anaeroben Bedingungen kaum oder nur schlecht abgebaut. 3. Fette Sämtliche Fette und fettähnlichen Substanzen werden mit dem Begriff Lipide zusammengefass t. Das Wort Lipid stammt vom griechischen Lipos (bedeutet: Speck) ab. Lipid ist eine Sammelbezeichnu ng für strukturell sehr unterschiedlich e, in allen Zellen vorkommende Stoffe mit übereinstimmenden Löslichkeitsei genschaften: Allgemein im Wasser unlöslich, lassen sie sich in leicht polaren Lösungsmitteln wie Benzol, Aether, Chloroform u.a.m. aus tierischen und pflanzlichen Zellen extrahieren. Die Lipide unterteilen sich in die folgenden Stoffgruppen: - Fette und Fettsäuren - fettähnliche Substanzen (Lipoide) Fette Fette sind die häufigsten Vertreter der Lipide. Unter Fett versteht man Esterverbindun gen des dreiwertigen Alkohols Glycerin und höheren Fettsäuren. Je nach dem, ob eine, zwei oder alle Hydroxylgruppe n verestert sind, unterscheidet man zwischen Mono-, Di- und Triglycerid. Abbildung I.4 stellt ein allgemeines Triglycerid dar. Abgesehen von wenigen Ausnahmen sind alle pflanzlichen und tierischen Fette Triglyceride. Mono- und Diglyceride kommen nur in geringen Konzentrationen vor. 175 CH2-00C-(CH2)n -CH3 1 CH - OOC-(CH2)m-CH3 1 CH2 -OOC- (CH2 )o - CH3 Tri glycerid oder Natural fett Abbildung I.4 Triglycerid. Die Fettsäuren der Esterverbindungen sind vor allem höhere unverzweigte Monocarbonsäuren mit einer geraden Anzahl Kohlenstoffatome. Neben ge- sättigten kommen auch ein- oder mehrfach ungesättige Carbonsäuren vor. Die häufigsten Carbonsäuren sind die gesättigten Palmitin- und Stearinsäuren und die ungesättigten Palmitol-, Oel- und Linolsäuren (Abbildung I. 5). Durch die Wasserunlöslichkeit der Fette werden sie bei den Tieren und den Pflanzen als Depotstoff verwendet. CH3 - (CH2 )14-COOH CH3 - (CH2) 16 - COOH Palmitinsäure Stearinsäure CH - ( CH2)7- COOH II CH - (CH2)?- CH3 Ölsäure CH3-(CH2)5-CH = CH-(CH 2 )7 -COOH Abbildung I.5 Häufige Monocarbonsäuren. Palmitolsäure 176 Lipoide Die Stoffe dieser Gruppe lassen sich in der Regel nicht verseifen und werden daher auch als "Unverseifbares '' bezeichnet. Den Lipoiden werden folgende Stoffklassen zugeteilt: - Phospholipide - aliphatische Alkohole und wachse - Terpene - Steoride Nach den vorgängig erwähnten Triglyceriden sind die Phospholipide die häufigsten Stoffe. Phospholipide sind Phosphorsäuredi - und -monoester. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Protoplasmas tierischer und pflanzlicher Zellen. Esterderivate der Glycerophosphor säure werden als Phosphatide bezeichnet. Bei den Phosphosphingos iden ist der Phosphatidrest mit dem Aminoalkohol Sphingosin verestert (Abbildung I.6). 0 0 II n CH2 -O-C-R1 1 R2-C-0-CH 0 1 H CH2-o-;-o-R 3 OH Phosphatid NH-CO-R1 1 0 n CH 3-(CH2) 12-CH= CH-<(H-CH -CH2-0-f-O- R OH Phosphosphingosid Abbildung I.6 Phospholipide. OH 177 Die Terpene ihrerseits sind aus Isopreneinheiten aufgebaut. Viele Terpene sind Duftstoffe und ätherische Oele. Mengenmässig spielen sie aber eine untergeordnete Rolle. Die Steroide leiten sich von Triterpenen ab. Zu dieser Gruppe von tetracyclischen Verbindungen gehören viele Hormone. Progesteron, Cortisol, Testosteron und Cholesterol gehören dazu. Allerdings sind sie unter anaeroben Bedingungen als schwer abbaubar einzustufen. Aliphatische Alkohole und Wachse sind mengenmässig in der Schlammstabilisierung nicht bedeutend. In kommunalem Schmutzwasser stammt das pflanzliche Fett hauptsächlich aus der Reinigung von Haushaltsgeschirr in den Haushaltungen, Gaststätten, etc. Tierische Fettquellen des Abwassers sind vornehmlich Schlachthöfe sowie Käsereibetriebe. Ebenfalls können die menschlichen Ausscheidungsprodukte hinzugezählt werden. Gesamthaft ist mit einer Fettfracht von 20 g pro Einwohner und Tag zu rechnen.Im Frischschlamm sind rund 3/4 der Lipide den Triglyceriden und höheren Fettsäuren anzurechnen. Der unverseifbare Anteil beträgt demnach rund 1/4 (Koppe, 1986). 178 ANHANG II: Methodik der Laborversuch e 1. Analytik Trockenrück stand (TR) und Glühverlust (GV) Zur Bestimmung des Trockenrück standes wurden zwischen 20-30 g des vorgängig homogenisie rten Schlammes in einen Porzellantie gel eingewogen und im Trockensch rank während 12 Stunden bei 105 °c getrocknet. Nach der Trockenrück standsbestim mung wurde der Porzellantie gel während 3 Stunden bei 550 0 C im Glühofen ausgeglüht und der Glührückstan d bestimmt. Aus der eingewogene n Schlammmeng e, dem Trockenrück stand und dem Glühverlus t wurde der Trockengeh alt und der Glühverlus t des Schlammes berechnet (EAWAG, 1977). Bestimmung der Wasserstoff ionenkonzen tration (pH-Wert) Der pH-Wert im Schlamm wurde mit einer Ross-pH-Ele ktrode von Orion bestimmt. Die Messung wurde in der unverdünnten Probe vorgenommen , wobei die Schlammprob e während der Messung mit einem Magnetrühre r gerührt wurde. Der pH wurde jeweils unmittelbar nach der Probenahme gemessen. Die kontinuierl iche pH-Messung im Fermenter war mit der ursprünglic h vorhandene n Fermenterau srüstung nicht möglich, da die pH~Sonde nur bei leerem Fermenter gewartet werden konnte. Zudem wurde die Messgenaug keit der Flüssigelekt rolyt-pH-So nde schon nach kurzer Betriebszei t durch Sulfid stark beeintächti gt. Durch den Einsatz eines InTrac-Wech selsondengebers mit einer pH-Einstab messkette mit Gelelektrol yt der Firma Ingold Messtechnik AG konnte die kontinuierli che Messung bewerkstell igt werden: Die pH-Sonde konnte während des Fermenterbe triebs gewartet werden und die Sulfid-Emp findlichkeit der Elektrode wurde durch den Gelelektro lyt stark vermindert. Bestimmung der Alkalinität Zur Bestimmung der Alkalinität wurden 20 rnl der während 10 Minuten bei 15000 U/min und 20 °c zentrifugie rten Probe mit bidestillie rtem Wasser auf 100 ml verdünnt und anschliesse nd mit 0,05 n HCl auf pH 4,30 titriert. Die Alkalinitä t berechnete sich aus dem Salzsäurev erbrauch (Schweiz. Lebensmitte lbuch, 1964): 179 Alk wobei: Verbrauch · Normalität Volumen . 1000 Alk Alkalinität [mmol/lJ Verbrauch BCl-Verbrauch [mlJ Normalität: Normalität der BCl-Lösung [molJ Volumen Probevolumen [mlJ 1000 Umrechnungsfaktor [mmol/molJ Bestimmung des Kjeldahl-Stickstoffes Pro Analyse wurden ungefähr 10 g Schlamm in einen Aufschlusskolben eingewogen. Nach der Zugabe von 10 ml konzentrierter Schwefelsäure und einer selenhaltigen, katalytisch wirkenden Tablette (Kjeldahl-Tablette nach Wieninger, Merck Nr. 10958) wurde die Schlammprobe in einem Beizo block während 6 Stunden bei 300 C aufgeschlossen. Nach dem Erkalten wurde der Aufschluss mit 20 ml bidestilliertem Wasser verdünnt und mit konzentrierter Natronlauge bis zur stark alkalischen Reaktion versetzt. Der im alkalischen Milieu entstandene Ammoniak wurde mittels Wasserdampfdestillation in eine Vorlage mit einer vorgegebenen Menge (30 ml) 0,05 N Schwefelsäure überdestilliert. Nach dem Abschluss der Destillation wurde die überschüssige Schwefelsäure mit 0,05 N Natronlauge auf pB 5,3 zurücktitriert. Aus der Menge der während der Wasserdampfdestillation durch Ammoniak in der Vorlage neutralisierten Schwefelsäure wurde der Stickstoffgehalt nach Kjeldahl der Schlammprobe berechnet (EAWAG, 1977). Bestimmung des Ammonium-Stickstoffes (NH -N) Methode: 4 Anwendung der gassensitiven NB -Elektrode (Firma Philips) 3 Reagenzien: - Eichlösungen: Die benötigten Standardlösungen wurden aus getrocknetem Ammoniumchlorid (16h bei 105 0 C) hergestellt: 5, 10, 50, 100, 250, + 500, 1000 mg NB -N/l 4 - Konservierungsmittel: Lösung bestehend aus 0.1 g Phenylquecksilberacetat und 20 ml 1,4-Dioxan auf 100 ml destilliertes Wasser. Den Standardlösungen wurden von dieser Lösung je lml pro 1 zugegeben. - akalisches Reagens: Lösung bestehend aus 1 M NaOB + 0.1 M EDTA. Vorgehen: Die Schlammproben wurden während 10 Minuten bei 15000 U/min und 20 0 C zentrifugiert und danach zusammen mit den Eichlösungen auf Zimmertemperatur temperiert. Vor der Messung wurden je 50 ml 180 der Eichlösungen und der Proben mit 5 ml des alkalischen Reagens versetzt. Anschliessend wurde über den Konzentration sbereich der Proben eine Eichkurve aufgenommen. Je nach Konzentration wurden die Spannungspoten tiale der Proben zwischen den Standardlösung en bestimmt. Während der Bestimmung der Potentiale wurden die Lösungen mit einem Magnetrührer gerührt. Die Konzentrationen der Proben wurden durch eine lineare Regression zwischen den ermittelten Spannungswerten der Standardlösunge n und den Logarithmen der zugehörigen Konzentrationen bestimmt. Bestimmung des chemischen Sauerstoffbedar fes (CSB) Bei der Bestimmung des gesamten CSB musste die Schlammprobe vorgängig gut homogenisiert werden. Zur Bestimmung des gelösten CSB wurde die Schlammprobe während 10 Minuten bei 15000 U/min und 20 0 C zentrifugiert und über einen Whatman-Glasf aserfilter (4,7 cm, GF/C) filtriert. Bei beiden Bestimmungen wurde die so vorbehandelte Probe auf einen CSB-Gehalt zwischen 100-800 mg CSB/l verdünnt. 2 ml der verdünnten Probe wurden mit 2 ml einer 0,1 N Kaliumdichroma t-Lösung, welche aus 4,9036 g Kaliumdichromat (K Cr 0 ) zusammen mit 10,0 g Silbersulfat in 1 1 kon2 2 7 zentrierter Schwefelsäure (96 %) hergestellt wurde, versetzt. Das Kali- umdichromat diente als Oxidationsmitte l und das Silbersulfat als Katalysator. Um die Störeinfllisse von allenfalls vorhandenen Chloridionen zu eliminieren, wurden noch 0,2 ml einer Quecksilbersul fat-Lösung (HgSO ) zugegeben. 4 Diese Lösung bestand aus 8 g Quecksilbersul fat, gelöst in einer Mischung aus 10 ml konzentrierter Schwefelsäure und 90 ml bidest illiertem Wasser. Im gleichen Konzentrationsb ereich wurde eine Verdünnungsreihe von Eichlösungen aus Kaliumhydrogen phtalat (Urtiter) loger Weise vorbereitet. Die so behandelten und verschlossenen Proben wurden während 2 Stunden bei 148 jeweils das vom Cr 6 + in ana- zum Cr 3 + 0 C gekocht. Nach dem Abkühlen wurde reduzierte Chrom mit einem Spektralphoto- meter bei einer Wellenlänge von 620 nm aufgrund der Verdünnungsreih e der Eichlösungen photometrisch bestimmt. Aus der Menge des gebildeten Cr 3+. s errechnete sich der CSB-Gehalt der Probe (1 Mol verbrauchtes K Cr 0 entspricht 1,5 Mol 0) (EAWAG, 1977). 2 2 2 7 181 Elementaranalyse von Kohlenstoff und Stickstoff Methode: Bestimmung nach der katalytischen Verbrennung. Prinzip: Die Probe wird in einem Sn-Behälter mit einem Oxidationsmittel (V 0 in einer Sauerstoffatmosphäre zu CO , N 0 , SO , H O etc. 2 yx 2 2 verbrannt. N 0 wird mit elementarem Cu spezifisch zu N reduziert. y X 2 Die Oxidationsprodukte CO , N und SO werden in einer Trennsäule 2 5 ) 2 2 2 aufgetrennt und anschliessend quantitativ durch Gaschromatographie bestimmt. Vorgehen: Ungefähr 50 ml der Schlammprobe wurden während 10 Minuten bei 15000 U/min zentrifugiert. während 3 Stunden bei 105 0 Der nasse Kuchen wurde anschliessend C im Trockenschrank getrocknet. Das vor- gängige Zentrifugieren wurde durchgeführt, damit die Trocknung möglichst kurz war und somit der Verlust an partikulärem, organischem Kohlenstoff durch Verkohlung möglichst klein gehalten werden konnte. Der trockene Kuchen wurde danach in einer Kreuzschlagmühle mit einem 0,5 mm Siebeinsatz gemahlen. Der C- und N-Gehalt der Probe wurde mit einem CNS-Bestimmungsgerät (NA 1500, Firma Carlo Erba) bestimmt. Pro Analyse wurde ca. 1 - 10 mg Probe eingewogen. Als Eichsubstanz wurde eine organische Substanz mit einer ähnlichen C/N-Zusammensetzung verwendet. Analyse der Gaszusammensetzung Prinzip: Die Methan- (CH ), Kohlendioxid- (CO) und Stickstoff- (N) 4 2 2 Konzentrationen im Gas wurden mit einem 2-Säulen Gaschromatographen mit Wärmeleitfähigkeitsdetektor (Marke Shimadzu) gemessen. GC-Spezifikation: Säulen Molekularsieb für N , CH 2 Carbosieb 4 für CH , CO 2 Trägergas Helium (He) Trägergasfluss 50 ml/min Säulentemperatur: Molekularsieb: 70 °c 2 °c Carbosieb 150 Detektorstrom 100 mA Einspritzmenge pro Analyse werden 100 /U Gas verwendet Eichgas 34.4 % CO , 64.59 % CH , 1.01 % N 2 4 2 Vorgehen: Die Gasanalyse wurd ohne vorherige Behandlung des zu analysierenden Gasgemisches durchgeführt. Zur Probenahme und zum Ein- spritzen diente eine 0,5 ml Hamilton-Gasspritze. 182 Bestimmung des Wasserstoffs Die Wasserstoffkon zentration im Gas wurde mit einem GMI Exhaled H 2 Moni- tor (Firma GM! Medical Ltd., Inchinan Estate, Renfrew, Schottland) gemessen. Als Detektor diente dabei eine wasserstoffse nsitive, polaro- gr;iphische Zelle mit drei Elektroden. Der Messbereich des Gerätes lag zwischen 2 und 1000 ppm, wobei das minimale Probevolumen 20 ml betrug. Als Eichgas wurde ein Gasgemisch mit 20 ppm H , 34,4 % eo , 1,01 % N 2 und 64,59 % CH 2 4 2 eingesetzt (Konzentrationsa ngaben beziehen sich auf das Volumen). Da die elektrochemisch e Messzelle empfindlich auf Schwefelwasserstoff reagierte, wurde das zu analysierende Gas vor der Bestimmung durch eine Zinkacetatlösun g geleitet, um H S als Zinksulfid auszufällen. 2 Die Analyse der Gasprobe erfolgte immer unmittelbar nach der Eichung des Gerätes. Die Wasserstoffko nzentration konnte direkt in ppm abgelesen werden. Bestimmung der Monocarbonsäure n Acetat, Propionat, Butyrat Prinzip: Die flüchtigen organischen Monocarbonsäur en wurden auf einem Doppel-FID-Gasc hromatographen bestimmt (Marke Shimadzu, GC-RIA). GC-Spezifikatio n: ·säule Länge 150 cm, gepackt mit earbopack e/o, 3 % ew 20 MIO, 1 % H PO , geeignet für die Bestimmung 3 4 von Acetat, Propionat, Butyrat, iso-, 2 methyl-, 3 methyl-Butyrat, Valeriat Trägergas Stickstoff (N ) Trägergasfluss 50 ml/min 2 Temp. Einspritzblock: 200 °e Säulentemperatu r: 140 °e Standard WSFA-3, der Firma Supelco S.A. Vorgehen: Die Schlammprobe wurde bei 15000 U/min während 10 Minuten zentrifugiert. Anschliessend wurde die überstehende Flüssigkeit mit einem 0.45 fJJll Membranfilter filtriert. 1 ml des Filtrates wurden mit 100 µl conc. Ameisensäure angesäuert. Daraus wurden jeweils pro Messung 1 µl auf die Säule aufgetragen. Die zur Erstellung einer Eichkurve verwendeten Standardlösun gen wurden aus den entsprechenden Säuren (Merck, z. Analyse) hergestellt. 183 Bestimmung der Erdalkali- und Alkalimetalle (Ca, Mg, K, Na) Methode: Atom-Absorption Spectrophotometrie; Flammentechnik Messgerät: Atomabsorber, Modell 5000, Perkin Elmer. Reagenzien: - Eichlösungen: Die Eichlösungen wurden aus Baker analysed Reagents, Atomic Spectral Standard (S.T. Baker Chemical Cr.) hergestellt: Calcium, 1000 ppm (Calcium Carbonate, 0.3 M in nitric acid) Magnesium, 1000 ppm (Magnesium Oxid solution, 0.3 M in nitric acid) Potassium, 1000 ppm (Potassium Nitrate solution, 0.3 M in nitric acid) Sodium, 1000 ppm (Sodium Carbonate solution 0.3 M in nitric acid) Lanthanum 1 % W/V (Lanthanum Chloride solution, 0.3 M in hydro- chloric acid) - Verdünnungsreihen: verwendet: Folgende Verdünnungsreihen wurden zur Eichung 2+ Ca: 5, 10, 20, 30, 40 mg Ca /1 und Lanthan Lösung 2+ Mg: 0.5, 1, 2' 3' 4 mg Mg 11 0.5, 1, 2' 3, 4' 5 mg K+ 11 Na: 0.5, 1, 2' 3, 4' 5 mg Na+/l Vorgehen: Die Proben wurden bei 15000 U/min während 30 Minuten zentrifuK: µ Mem- giert, anschliessend wurde das Zentrifugat über einem 0.45 bran-Filter filtriert und das Filtrat mit HCl (39 % HCl p.a. Merck) auf pH ~ 2 angesäuert. Für die Ca-, Mg- und K-Ionen-Bestimmung mus- sten die Proben 1/10 und für die Bestimmung der Na-Ionen 1/100 verdünnt werden. Die Absorptionen der Eichlösungen und Proben wurden in einer Serie mit steigender Konzentration bestimmt. Aufgrund der erstellten Eichkurven wurden die Konzentrationen der Proben bestimmt. Bestimmung der Sulfide Methode: indirekte Jodometrie: IO I I 2 2 I + I 3 2- + s + S 0 2 23 ~ 2 9 H 0 + 2 2I + s0 2I + S 0 4 26 Kaliumjodat wird in saurer Lösung durch überschüssig vorhandenes Kaliumjodid zu Jod reduziert. Das freigesetzte Jod reagiert mit anwesenden Sulfiden. Das überschüssige Jod wird titrimetrisch mit Natriumthiosulfat bestimmt. 184 Reagenzien: - KI-Kaliumjodid neutral p.a. (Merck) - 0.1 N KIO -Kaliumjodat (FIXANAL,Riedel de Haen) 3 - 0.01 N KIO : wurde vor jeder Messung frisch aus 0.1 N KIO 3 - 0.1 N Na S 0 2 2 3 2 zubereitet. 5 H 0-Natriumthiosu lfatlösung, Titrisol(Merck) 2 - - 0.01 N Na S 0 2 3 3 5 H 0-Natriumthio sulfatlösung: wurde aus 0.1 N Na2 Thiosulfatlösun g hergestellt. Die Konzentration der Lösung wurde mit 0.01 N Kaliumjodat in einer schwach sauren Lösung vor jeder Messerie bestimmt. - Schwefelsäure- Phosphorsäure- Mischung: 400 ml bidestilliertes Wasser wurden mit 400 ml H SO 2 4 conc. und 100 ml H PO 3 4 (min. 85 %) versetzt. - Stärkelösung: 5 g/l Stärke, löslich (p.a. Merck) wurden mit 1,5 g Salicylsäure konserviert. Vorgehen: Ungefähr 50 ml Probe wurden direkt nach der Probenahme mit 32 % NaOH (Merck p.a.) auf pH fugiert > 9 angehoben und anschliessend zentri- (15000 U/min, Dauer: 10 Minuten). Anschliessend wurden 10 ml der so aufbereiteten Probe mit 0,02 g KI und 4 ml 0,01 N KIO 3 Lösung versetzt und mit 0,25 ml der H SO /H PO -Lösung angesäuert. 2 4 3 4 Nach der Zugabe der Stärke als Indikator wurde das überschüssige Jod mit der Natriumthiosulf atlösung titrimetrisch bestimmt und entsprechend das Gesamt-Sulfid berechnet. 2. Versuchsanordnu ng 2.1. kontinuierliche Versuche Für die kontinuierliche n Versuche standen mir zwei verschiedene Fermentereinheiten zur Verfügung: - Einerseits setzte ich einen 20 1 Laborfermenter (Modell LF 20 SK spez., Firma Chemap AG, Volketswil), ausgerüstet mit einem Steuerkasten (Modell FZ.005) ein (vgl Abbildung II.1). Dieser Fermenter verfügte über eine Gewichtsmessei nheit, mit welcher über ein pneumatisches Ablassventil der Reaktorinhalt auf ± 1 % konstant gehalten werden konnte. Im Reaktorheadspac e war dazu ein Ueberdruck von 0,2 atm aufrechtzuerhalte n, um den ausgefaulten Schlamm aus dem geschlossenen Fermentergefäss über das vorhandene Regelventil abzuführen. Weiter war eine Temperaturregel ung vorhanden. Ueber einen Doppelmantel konnte der Reaktorinhalt auf dem erwünschten Temperaturnive au gehalten werden. 185 Die Durchmischung des Reaktorinhaltes erfolgte mit einem in seiner Drehzahl stufenlos regulierbaren Rührwerk. Das Substrat wurde dem Fermenter über eine im Hub verstellbare, pneumatische Kolbenpumpe zudosiert, wobei die Pumpe mit einer Zeitschaltuhr über den Steuerkasten ansteuert wurde. Die Pumpe liess ich pro Stunde ein- oder zweimal ansteuern, je nachdem mit welcher hydraulischen Belastung der Fermenter betrieben wurde. Eine häufigere Ansteuerung bewährte sich nicht, da die Schöpfleistung bei zu kleinem Hub (kleiner als 4 cm) nicht konstant war. - Andererseits verwendete ich bei den Belastungsexperimenten zwei Plexiglasfermenter. Die Temperatur regelte ich mit einem Wasserbad, das an die doppelwandigen Reaktoren angeschlossen war. Die Substratdosierung und die Schlammentnahme erfolgte über eine Mehrfachschlauchquetsch pumpe, die ich über eine Zeitschaltuhr je nach hydraulischer Belastung angesteuern liess. Zur pH-Ueberwachung des Faulvorgangs rüstete ich beide Fermentereinheiten mit einer Wechselsonde (In Trac 777) und einer pH-Einstabmesskette mit XEROLYT-Bezugssystem (Firma Ingold AG, Urdorf) aus. Diese Wechselsonde ermöglichte es mir, die pH-Sonde unabhängig vom Versuchsbetrieb zu warten. Die produzierte Gasmenge bestimmte ich mit einem Gas-Experimentierzähle r (Gattung 111, Firma Elster AG). Nach der Mengenbestimmung wurde das Gas wegen der Gasanalyse zum Trocknen über Silicagel geleitet. Die dazugehörige Probenahme erfolgte dabei in der nachgeschalteten Gasmaus. Die folgende Gaswaschflasche verhinderte die Diffusion von Sauerstoff in die Probenahmemaus. Einfahren des Fermenters Als Startschlamm verwendete ich ausgefaulten Schlamm des Faulturmes 1 der ARA Glatt. Vor dem Einfüllen durchmischte ich den Schlamm mit einem Homogenisator während 1/4 Stunden intensiv, um die grösseren Partikel zu zerkleinern. Der Faulschlamm wies folgende Eigenschaften auf: pH TR GV 8.2 4.04 g/100 g 54.38 % d. TR Zum Einfahren füllte ich den Fermenter mit 15 kg Schlamm und begaste ihn anschliessend während 15 Minuten mit Helium, um den gelösten Sauerstoff 186 auszutre iben. Danach betrieb ich den Fermente r bei einer mittler en hydraulis chen Aufenth altszeit von 20 Tagen. Dabei erhöhte ich den TR-Gehalt des Substrat es schrittw eise von 3 auf 4 %. In der Folge betrieb ich den Ferment er während 100 Tagen (5 Aufent haltsze iten) unter nahezu gleichbl eibende n Bedingun gen, bis sich, gemessen an der Gasausb eute, ein annäher nd station ärer Zustand einstel lte. Während dieser Zeit wurden gegen 99 % des ursprüng lich verwend eten Startschl ammes ausgewa schen. Abbildun g II.1 Versuchs anordnun g der kontinu ierliche n Versuche . 1 2 3 4 Ferment er Doppelh eizmante l Rtihrer pneumat isches Ablassv entil 10 11 12 13 5 6 7 pH-Elek trode Redoxel ektrode Tempera turfühle r 14 15 16 8 Wasserk ondensat ion mit Manomet er 17 9 Probenah me für Faulschla mm 18 Gasuhr Trocknun g über Silicage l Gasmaus flir Gasprobe nahme Gaswasc hflasche , gefüllt mit Wasser Substrat zuleitun g Substrat förderpu mpe Dreiweg hahn Probenah me Substrat Substra tvorrat sflasch e gekühlt Tauchkü hler 187 Versuchsbedingungen Das Arbeitsvolumen der Fermenter betrug während des ganzen Versuchsbetriebes konstant 15, beziehungsweise 17 tur war immer 35 0 0,3 ± ± 0,3 kg und die Reaktortempera- C. Die Reaktoren wurden jeweils mit ungefähr 100 U/min gerührt. Die Substratzufuhr erfolgte über die beschriebenen Pumpen semikontinuierlich. Trotz dieser diskontinuierlichen Substratdosierung konnten die Fermenter angesichts der hydraulischen Aufenthaltszeit von mindestens 10 Tagen als kontinuierlich betriebene Rührkessel angesehen werden. 2.2. Batch-Versuche Für die Batchversuche setzte ich 3 1-Doppelwandreaktor (vgl. Abbildung . II.2) ein. Die produzierte Gasmenge bestimmte ich mit einer Gasuhr (Typ LlCU, Firma Wohlgroth & Co). Die Temperatur hielt ich jeweils mit einem Wasserbad über die Doppelwand konstant. Als Rührer des Reaktors diente mir ein Magnetrührer. 2 -- ,_7_ - 5 4 3 1 Fermenter, doppelwandig, 3 1 Gesamtvolumen 1 6 0 2 Gasausgang 3 Rücklauf kühler 4 Gasuhr 5 Probeentnahme 6 Magnetrührer 7 thermostatisiertes Wasserbad Abbildung II.2 Versuchsanordnung für Batchversuche 188 Faulschlamm Für die einzelnen Batch-Exper imente verwendete ich als Impfschlamm jeweils ausgefaulte n Schlamm der kontinuierl ich betriebenen Fermenter, den ich vor der Verwendung während 10 Minuten mit einem Polytron-Rü hrer homogenisiert e. Versuchsbed ingungen Den Reaktor füllte ich je nach Versuch mit 2 bis 2,5 1 Schlamm. Danach begaste ich ihn während 10 Minuten mit Helium, um den Sauerstoff aus dem System auszutreibe n. Die Arbeitstemp eratur betrug bei jedem Batch-Expe o riment 35 ± 1 C. Bei allen Batchversuch en liess ich den Reaktorinha lt mit einem Magnetrühre r leicht rühren. 3. Probenahme Die Probenahme bei den Fermentern (vgl. Figur II.1) und bei den Batchreaktoren (vgl. Figur II.2) führte ich jeweils mit einer 100 ml Einwegspritze über die speziellen Probeentnah meleitungen durch. Beim Substrat entnahm ich die Schlammprob e über einen 3-Weg-Hahn direkt aus der Substratzul eitung des Fermenters (vgl. Figur II.1). Die Entnahmeleitungen spülte ich vorgängig gründlich durch. Probenaufbe reitung und Analysen Die Messung des pH-Wertes in der Schlammprob e führte ich jeweils unmittelbar nach der Probenahme durch. Zur Bestimmung der andern Schlammpara meter homogenisie rte ich die Schlammprob e vor der Analyse. Nach der pHBestimmung und der Homogenisat ion setzte ich aus dem Schlamm die TR/GVund die CSB-Bestimm ung an. Vom restlichen Schlamm entnahm ich ca. 100 ml und zentrifugie rte sie. Nach dem Zentrifugie ren dekantierte ich das überstehend e Wasser ab. Aus dem Dekantat entnahm ich den Ansatz zur Bestimmung der Alkalinität und zur NH -Bestimmung , weiter stellte ich da4 raus die Probe zur Bestimmung der flüchtigen Säuren und die Verdünnung zur Bestimmung des gelösten CSB her. Den abgesetzten Schlamm bereitete ich für die Elementaran alyse auf. Mit dem verbliebene n, nicht zentrifugierten Schlamm führte ich noch die Kjeldahl-St ickstoffanal yse durch. Die Analysen wurden immer möglichst rasch nach der Probenahme durchgeführt. Falls dies nicht möglich war, lagerte ich die Proben in der Dunkelheit bei 4 °c im Kühlschran k. Diese Lagerung führte aber zu einer 189 Schlammkonditionierung, die nur durch gründliches Homogenisieren ohne grösseren Einfluss auf die Messgrössen blieb. Entsprechend vermied ich nach Möglichkeit die Lagerung im Kühlschrank. Die Proben für die Gasanalysen entnahm ich jeweils direkt der Gasmaus (vgl. Figur II.1) und analysierte sie unmittelbar nach der Entnahme. 4. Substratcharakterisierung Um über verschiedene Versuchsperioden vergleichbare Bedingungen zu gewährleisten, stellte sich das Problem, über die gesamte Versuchsdauer qualitativ gleichwertiges Substrat als anaerobes Abbauedukt zur Verfügung zu haben. Da der auf Kläranlagen anfallende Frischschlamm zeitlich starken qualitativen Schwankungen unterliegt und eine grössere Charge Frischschlamm wegen ihrer biologischen Aktivität zeitlich nur begrenzt verwendbar ist, fiel die Verwendung von Frischschlamm ausser Betracht. Ein im Labor hergestelltes Substrat wurde wegen des fraglichen Realitätsbezugs nicht eingesetzt. Als gangbare Lösung erwies sich die Verwendung von getrocknetem Frischschlamm, der, je nach Bedarf, wieder mit Wasser rückgelöst werden konnte. 4.1. Behandlung, Lagerung und Aufbereitung Als Substrat für die anaeroben Abbauversuche diente mir in der Folge Frischschlamm aus der ARA Altenrhein. Der Frischschlamm wurde in der ARA selber in einer Charge ohne weitere Zusätze getrocknet. Die durchgeführten Analysen ergaben einen TR von 73,5 ± 0,2 g/100 g Schlamm und einen GV von 56,1 ± 0,3 % bezogen auf den TR (3 Proben). Den so behandelten Schlamm erhielt ich abgefüllt in drei Plastiksäcke - 25 kg . Ich trocknete ihn während 72 Stunden bei 60 0 a C auf einen TR- Gehalt von ca. 97%. Anschliessend durchmischte ich die gesamte Charge in einem Betonmischer während 1 Stunde und mahlte danach den Schlamm in einer Kreuzschlagmühle mit einem Siebeinsatz von 1 mm Maschenweite. Nach nochmaligem Mischen durch 3-faches Umschaufeln füllte ich den Trockenschlamm in numerierte Plastiksäcke zu 1 kg ab. Proben Nr. S a c k 2 S a c k 23 S a c k 46 TR TR TR % % GV d.TR % % GV d.TR % % GV d.TR Sack 2 Sack 23 Sack 46 GV g/100 g Schlamm GV g/100 g Schlamm GV g/100 g Schlamm 96. 20 96.11 96.07 96.12 96.00 96. 21 96.09 96.07 96.07 96.05 96.20 96.18 56.68 55.67 56.51 55.98 56.44 56.50 56.56 55.84 56.41 56.55 56.13 55.62 95.90 96.45 96.37 96.40 96.43 96.38 96.41 96.38 96.41 96.37 96.36 96.43 55.64 54.10 55.64 55.21 55.50 55.45 55.68 55.04 55.30 55.18 56.40 56.76 96. 45 96.45 96. 65 96. 62 96.60 96.63 96.63 96.58 96. 53 96. 59 96.57 96.50 55.74 55.55 55.07 55.91 55.66 56.06 56.12 55.98 56.03 55.98 56.62 55.93 54.53 53.50 54.29 53.81 54.18 54.36 53.68 53.65 54.19 54.32 54.00 53.50 53.36 52.18 53.62 53. 22 53.52 53.44 54.23 53.05 53.31 53.18 54.35 54.3 53.76 53.58 53.23 54.02 53. 77 54.17 54.21 54.07 54.09 54.07 54.68 53.97 Mit tel wert µ: 96.11 56.24 96.36 55.49 96.57 55.89 54.06 53. 47 53.97 Standardababweichung s: 0.07 0.38 0.15 0.67 0.07 0.37 0.36 0.64 0.36 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 0 °' .-1 Student"s t-Test: t 0 = n µi 2 - µj 2 µ2 µ23 t 2.97 µi µj Hypothese erfüllt µ2 µ46 t 2.26 Hypothese erfüllt µ23 µ46 t 0.22 Hypothese erfüllt + Test, ob die Glühverluste aus derselben Grundgesamtheit stammen, oder nicht: µi = µj gegen gegen µi * µj, Mittelwertbestimmung aus 2.85 n = 12 Messungen, Signifikanz 1 %: Cl TABELLE II.1: TR- und GV-Bestimmung der Substrat-Stickproben Student's t-Test mit den GV-Werten (g/100 g Schlamm) c2 2.85 191 Bis zur weiteren Verwendung lagerte ich dle Schlammportionen Nr. im Kühlraum bei - 20 0 1 - 54 C. Die Aufbereitung des Trockenschlammes zu einem Nassschlamm mit einem TR-Gehalt von 4 % erfolgte je nach Substratbedarf in verschieden grossen Chargen: Zu diesem Zweck rührte ich eine bestimmte Menge Trockenschlamm während 12 Stunden in deionisiertes Wasser ein und verdünnte diese Suspension anschliessend auf den gewünschten Trokkengehalt. Die Chargen setzte ich jeweils so an, dass der Bedarf für eine Woche abgedeckt wurde. Das Substrat wurde in einer 20 1 Glasflasche für den Verbrauch bereitgestellt und je nach Volumen mit einem Magnetrührer oder mit einem Blattrührer gerührt. Mit einem Tauchkühler wurde die Temperatur ständig auf mindestens 4 0 C gekühlt, um allfällige biolo- gische Aktivitäten möglichst klein zu halten. 4.2. Trockenschlammcharakterisierung Um die Homogenität der Mischung des Trockenschlammes zu überprüfen, wählte ich willkürlich drei Säcke als Stichproben aus (Sack Nr. und 46). 2, 23 Diese drei Proben untersuchte ich bezüglich TR und GV (vgl. Tabelle II.1). Die erhaltenen Werte wichen nur geringfügig voneinander ab. Ein Students t-Test mit den Mittelwerten der Glühverlustbestimmungen zeigte, dass die Mittelwerte aus derselben Grundgesamtheit stammen. Demzufolge konnte ich den gesamten Substratvorrat als gut durchmischte Menge und die einzelnen Portionen als einander gleichwertig betrachten. Im weiteren bestimmte ich in den 3 Stichproben noch die Schwermetallgehalte. Die Schwermetallanalysen der 3 Stichproben zeigten ebenfalls keine grossen Konzentrationsunterschiede und bestätigten die Schlussfolgerungen die aus den TR/GV-Analysen gezogen wurden. Während der ersten Versuchsperiode führte ich von allen verwendeten Substrat port ionen TR/GV- und Elementaranalyse sowie Kjeldahlbestimmung durch (vgl. Tabelle II.3). Dabei lagen alle Messgrössen im Streubereich der Analysengenauigkeit der einzelnen Bestimmungsmethoden. Auffallende Abweichungen konnten keine festgestellt werden. strates bei - 20 °c Die Lagerung des Sub- hatte also auch über eine längere Zeitperiode (1 Jahr) keinen Einfluss auf die Substratzusammensetzung. 192 Probenbezeichnung Cd ppm Cr ppm Cu ppm 1. 4 1. 5 0.7 1.1 1.3 1. 3 196 198 192 164 158 187 µ 1.3 Stadardab s weichung Sack 11 Sack 2. 2. 23. 23. 46. 46. Mittelwert 1 2 1 2 1 2 Hg ppm Ni ppm Pb ppm Zn ppm 286 312 305 308 297 287 111 99 104 106 107 113 117 142 144 155 145 135 1716 1682 1715 1745 1774 1669 183 299 107 140 1717 0.3 17 11 5 13 39 2.8 261 336 160 1894 1.9 „,) „,) „,) „,) „,) ·~) o) *) Sämtlich e Proben wurden mit Königswa sser aufgeschl ossen. Die Konzentration sbestimmu ng erfolgte mit AAS flammenlo s. o) Die Probe wurde nachträg lich untersuc ht. Der Aufschlus s wurde mit Königswas ser durchgefü hrt. Die Konzentra tionsbestim mung erfolgte mit AAS in der Flamme, Hg wurde nach dem Kaltverfa hren bestimmt. Tabelle II.2: Schwerme tallgehalte des Substratsc hlammes. Konzentra tion in ppm d. TR (g/kg TR). 193 Probenbezeichnung TR % 2 23 46 27 26 25 24 % GV Gesamt d. TR % c d. TR Gesamt N % d. TR Kjeldahl LagerN <lauer % d. TR 96.11 96.36 96.57 96. 38 96. 39 96. 28 97.10 96. 86 97.64 97.66 97.37 97.80 97.65 96. 73 96. 66 96. 53 96.00 56.24 55.49 55.89 56.18 56.78 56.18 56.22 56.06 56.21 56. 72 57.04 57.19 56.95 56. 43 56.88 56.65 56.90 30.93 29.81 31.13 30.21 29 .13 29.79 28.49 29.74 29.94 3.29 3.26 3. 27 3.24 3.18 3.15 3. 27 3.36 3.04 3.20 3. 23 3.29 3.08 2.94 3.12 2.97 2.98 2.85 3.02 3.01 3.03 2.93 2.95 3.03 3.03 µ 96. 83 56.47 29.91 3.23 2.99 Standardabs abweichung 0.59 0.46 0.81 0.09 0.19 22 21 20 19 18 17 16 15 12 11 Mit telwert d 0 0 0 30 54 64 87 112 124 152 171 189 212 229 241 269 281 Tabelle II.3: Substratzusammensetzung in Abhängigkeit der Lagerdauer. 194 ANHANG III: Beschreibu ng der Laborvers uche 1. Ladungsbi lanz Die Ladungsbi lanz wurde sowohl im kontinuie rlich betrieben en Fermente r, als auch im Batchbetr ieb untersuch t. Im kontinuie rlichen Betrieb wurde die Ionenbila nz während einer Phase ermittel t, in welcher der Fermenter stationär , mit einer hydraulis chen Aufentha ltszeit von 15 Tagen betrieben wurde. Die Ladungsbi lanz wurde im Zu- und Ablauf bestimmt , um die hauptsäch lichsten Verschieb ungen, be- dingt durch die anaeroben Abbauproz esse aufzuzeig en. Die dabei bestimmten Messgröss en sind in Tabelle III.1 dargestel lt. Zulauf Ion Kation Ablauf Anion Kation [meq/ll NH + Ca Mg [meq/ll 4.4 28.9 2+ 3.8 5.9 2+ 0.7 4 + K HCO Anion 1.0 0.3 0.7 4.0 37.5 1) 0.7 0.3 Acetat 3.2 0.15 Propionat 0.8 0.01 0.1 n.n. HS 3 höhere Säuren Summe E 2) 9.2 8.8 36.5 38.0 Tabelle III.1: Ladungsbi lanz im kontinuie rlichen Betrieb. n.n.: nicht nachweisb ar 21) gesamte Sulfid-La dungsäqui valente (2 · S + HS ) 2) die höheren organisch en Fettsäure n beinhalte n die Säuren mit Ä C -Ketten 4 195 Mit 2,5 1 ausgefaultem Schlamm aus dieser Betriebsphase wurde ein Batchversuch angesetzt. Dem Schlamm wurden 0,5 1 Substrat beigegeben, um die Au~wirkungen können. von hohen Belastungen auf die Ladungsbilanz abschätzen zu Nach dem Einfüllen des Schlammes und des Substrates wurde der Batchreaktor mit N treiben. begast, um den im System gelösten Sauerstoff auszu- 2 Vorversuche zeigten, dass als Anionen im wesentlichen die organischen Säuren (Acetat, Propionat, Butyrat, iso-Butyrat, 2-methyl und 3-methyl Butyrat, Valeriat), sowie Bicarbonat und Sulfid vorkommen. Als mengen- mässig bedeutendste Kationen erwiesen sich Ammonium, die Alkaliionen Natrium, Kalium und die Erdalkaliionen Magnesium, Calcium. Die Untersu- chungsergebniss e sind in Tabelle III.2 zusammengestel lt. Ionenbilanz Im Batchversuch Datum 14.10 18.10 21.10 28.10 4.11 11.11 18.11 25.11 9.12 6.01 20.01 28.01 Datum 14.10 18.10 21.10 28.10 4.11 11.11 18.11 25.11 9.12 6.01 20.01 28.01 Zeit Temp d ·c 0 4 7 14 21 28 35 42 56 84 98 106 pH 35.0 35.0 34.5 34.5 35.0 35.0 32.5 34.5 35.0 33.5 33.0 33.0 7.2 7.1 7.4 7.4 7.5 7.6 7.7 7.8 7.9 7.9 7.9 7.9 TA GV NH4+ ca2+ Mg2+ K+ Na+ % Ql1 meq/I meq/I meq/I meq/I meq/I Summe Kationen meq/I ·1 ·1 3.1 3.0 3.0 3.0 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 3.0 ·1 ·1 14.0 13.4 13.0 12.6 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 12.3 33.9 37.4 36.6 37.3 39.4 37.8 38.7 38.4 39.6 40.2 40.9 40.4 •1 -1 7.2 5.5 5.5 4.5 5.1 4.1 2.9 4.3 3.9 ·1 ·1 ·1 1.1 1.0 0.9 0.9 0.9 0.9 0.7 0.7 0.8 ·1 ·1 ·1 0.1 0.1 0.1 0.9 0.9 0.9 1.2 1.0 1.1 ·1 ·1 ·1 5.0 4.9 5.5 4.2 3.8 4.3 4.0 4.6 4.5 ·1 ·1 ·1 49.9 48.8 51.5 48.3 49.4 48.6 48.4 50.8 51.2 ·1 Zeit k· Prop- But· i-But· 2m·BUI· 3m·BUt· Val- HC03· d meq/I meq/I meq/I meq/I meq/I meq/I meq/I meq/I 0 4 7 14 21 28 35 42 56 84 98 106 13.4 17.8 12.6 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 0.6 1.6 2.6 0.6 0.9 1.1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 0.1 0.1 0.0 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 0.1 0.4 0.8 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 0.1 0.3 0.6 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 27.8 26.0 34.1 53.0 52.5 51.5 52.0 51.8 53.2 53.8 53.0 50.7 Tabelle III. 2: Ladungsbilanz im Batchversuch. -1 : nicht bestimmt H2S· Summe Anionen meq/I meq/I ·1 ·1 0.2 0.4 0.3 0.3 0.2 0.2 0.3 0.3 0.3 ·1 42.3 45.5 49.4 53.5 52.8 51.8 52.2 52.0 53.5 54.7 54.9 53.3 196 2. Zehrungsv ersuch Zur ßestimmun g des biologisc h inerten CSB-Ante ils des eingesetz ten Substratschla mmes, wurden die verwendet en Plexiglas fermente r nach Beendigung der Belastung sexperime nte als Batchreak toren weiterbet rieben. Ausgehend von identisch en, stationäre n Betriebsbe dingungen der beiden Reaktoren mit einer hydraulis chen Aufentha ltszeit von 20 Tagen wurde der Faulschlam m während 225 Tagen ohne Substratzu gabe ausgefau lt. Zur Kontrolle der Faulung wurde in dieser Zeit jeweils die Gasproduk tion und zusammen setzung, sowie der TR- und der GV-Gehalt , der gesamte und gelöste CSB und die NH -Konzentr ation bestimmt. Zusätzlic h wurde am Ende der 4 Zehrungse xperiment e die Zusammen setzung der partikulä ren Stoffe mittels Elementa ranalyse festgehal ten. Die gemessene n Parameter sind in Tabelle III.3 und 4 zusammen gefasst. Zehrungsversuch Fermenter 11 Datum 22.09 21.12 29.01 24.02 26.03 14.04 30.04 5.05 14.07 Datum 22.09 21.12 29.01 24.02 26.03 14.04 30.04 5.05 14.07 Zeit Temp d ·c 0 21 59 85 115 133 149 154 224 34.5 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 Schlamm menge Gaszusammensetzung CH4 Gas C02 pH 1 17.0 17.0 15.5 15.4 15.2 15.0 15.0 14.8 14.7 Zeit TA GV d % g/I 0 21 59 85 115 133 149 154 224 -1 3.00 2.85 2.85 2.87 -1 2.75 2.77 2.79 -1 13.08 12.39 12.77 12.16 -1 12.10 12.28 12.09 pH 7.00 7.09 -1 7.14 7.14 -1 7.11 -1 7.16 -1 -1 -1 7.02 7.02 -1 -1 7.08 7.19 N Vd % % % 8.20 -1 -1 0.01 0.01 0.01 0.01 0.01 0.00 61.2 70.7 -1 -1 -1 68.9 69.2 -1 -1 32.9 30.6 -1 -1 -1 31.1 30.8 -1 -1 1.4 0.9 -1 -1 Alk. CSB mmol/I 51.3 47.0 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -f -1 -1 -1 -1 s %TR %TR %TR -1 -1 -1 -1 -1 -1 2.39 -1 1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 25.01 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 0.96 -1 -1 NH4-N N g/I mg/I 22.1 20.4 19.5 18.8 18.3 -1 18.2 -1 17.0 541 -1 732 959 767 -1 596 -1 595 517 452 -1 -1 -1 -1 652 -1 665 Tabelle III.3: Zehrungsv ersuch im Fermenter 11. -1 : nicht bestimmt Elementaranalyse c CSB gel mg/I 197 Zehrungsversuch Fermenter 22 Datum 22.09 21.12 29.01 24.02 26.03 14.04 30.04 5.05 14.07 Datum 22.09 21.12 29.01 24.02 26.03 14.04 30.04 5.05 14.07 Zeit Temp. d ·c 0 21 59 85 115 133 149 154 224 34.5 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 Schlamm menge pH 17.0 16.8 16.6 16.5 16.3 16.1 16.1 15.9 15.8 6.96 6.93 7.02 7.02 7.02 Gas 1 Zeit TR GV d % g/1 0 21 59 85 115 133 149 154 224 -1 3.00 2.87 2.80 2.79 -1 2.71 2.75 2.76 -1 13.23 12.67 12.51 11.99 -1 12.30 12.04 11.94 pH 7.00 6.98 -1 7.13 7.12 -1 7.11 -1 7.12 7.04 7.07 7.08 7.19 Gaszusammensetzung CH4 C02 N Ud % % % 8.50 0.18 0.25 0.10 0.06 0.03 0.02 0.01 0.03 63.8 52.1 -1 -1 -1 68.9 69.2 -1 -1 34.2 39.4 -1 -1 -1 31.1 30.8 -1 -1 0.7 7.0 -1 -1 -1 0 0 -1 -1 Alk. CSB mmol/1 47.1 46.5 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 Elementaranalyse c s %TR %TR %TR -1 -1 -1 -1 -1 -1 2.31 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 24.78 -1 -1 1 -1 -1 -1 -1 -1 0.94 -1 -1 NH4-N N g/1 CSB gel mg/1 mg/I 22.1 20.9 19.9 18.6 17.9 -1 17.9 -1 17.1 535 -1 609 937 793 -1 569 -1 581 483 454 -1 1 -1 -1 632 -1 670 Tabelle III.4: Zehrungsversuch im Fermenter 22. -1 : nicht bestimmt 3. Wasserstoffinhibition der anaeroben Propionatoxidation Die Auswirkung erhöhter Wasserstoffkonzentration auf die anaerobe Oxidation der kurzkettigen Fettsäuren schätzte ich anhand des Propionatabbaus bei erhöhtem Wasserstoffpartialdruck im System ab. Dabei betrieb ich die beiden Plexiglasfermenter während 30 Tagen unter identischen Bedingungen: Die Substratzugabe und die Schlammentnahme erfolgte in/aus den/dem Fermenter 11. Das Substrat wies dabei einen durchschnittlichen TS-Gehalt von 4 % auf. Zwischen den beiden Fermentern wurde der Schlamm mit ungefähr 10 l/h über eine Doppelschlauchquetschpumpe ausgetauscht. Während dieser Betriebsphase war das System nur schwach belastet. ge. Die hydraulische Aufenthaltszeit betrug dabei ungefähr 30 Ta- 198 Proplonatabbau Fermenter 11 Datum Zeit h Temp Schlamm delta mengt! Schlamm ·c 3.12 4.12 5.12 8.12 9.12 10.12 11.12 12.12 15.12 16.12 16.12 16.12 16.12 16.12 17.12 17.12 17.12 18.12 18.12 18.12 19.12 19.12 19.12 20.12 21.12 29.01 0 24 48 121 144 168 192 216 289 312 314 316 322 328 336 343 351 360 367 376 383.5 393 400 408 442 1'368 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 ·1 ·1 35 ·1 35 35 35.2 35.1 35 35 35 Datum Zeit Alk h mmoVI 3.12 4.12 5.12 8.12 9.12 10.12 11.12 12.12 15.12 16.12 16.12 16.12 16.12 16.12 17.12 17.12 17.12 18.12 18.12 18.12 19.12 19.12 19.12 20.12 21.12 29.01 0 24 48 121 144 168 192 216 289 312 314 316 322 328 336 343 351 360 367 376 383.5 393 400 408 442 1'368 ·1 45.1 ·1 ·1 45.7 ·1 ·1 45.7 46.1 44.9 ·1 42.8 ·1 ·1 43.7 ·1 ·1 44.5 ·1 ·1 45.5 ·1 ·1 ·1 47.0 ·1 1 17.0 17.0 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 17.0 17.0 17.0 16.9 16.9 16.8 16.6 16.6 16.5 16.4 16.4 16.3 16.2 16.2 16.1 16.1 15.9 Gaszusammensetzung N2 C02 H2 Gas CH4 Vd % % % 1.0 ·1 1.0 ·1 ·1 1.3 1.4 1.2 1.1 ·1 0.2 ·1 0.0 ·1 1.1 ·1 0.9 ·1 0.8 3.7 0.0 4.1 0.0 28.0 0.0 404.0 4.0 0.0 5.5 0.0 0.0 6.5 0.0 5.9 6.1 0.0 6.2 0.0 0.0 6.4 7.2 0.0 0.0 6.7 7.0 0.0 4.2 0.0 0.0 ·1 0.0 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 0.7 ·1 ·1 1.9 2.4 ·1 1.8 1.6 1.6 1.1 1.0 0.8 0.8 0.8 0.7 0.7 0.6 0.7 0.7 0.9 ·1 Vd Acetat Propionat Butyrat ·1 ·1 ·1 ·1 63.3 ·1 ·1 59.4 61.9 ·1 54.4 49.2 44.3 41.8 44.3 47.8 50.9 53.2 55.9 59.0 61.9 66.3 70.0 70.7 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 35.9 ·1 ·1 36.9 34.9 ·1 41.1 47.8 51.2 55.7 54.9 51.2 46.9 43.9 40.6 38.7 35.0 34.3 34.5 30.6 ·1 TA GV ppm % g/I ·1 34 -1 2.92 ·1 ·1 13.5 ·1 ·1 13.9 ·1 ·1 13.9 14 14 -1 ·1 ·1 ·1 14.2 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 13.1 12.4 ·1 6.97 ·1 ·1 7 ·1 ·1 7.01 7.09 7.02 ·1 6.58 6.61 6.58 6.71 6.71 6.75 6.85 6.86 6.92 6.97 7.00 7.04 7.06 7.09 ·1 NH4·N ·1 475 ·1 ·1 476 ·1 ·1 439 470 454 ·1 470 ·1 ·1 478 ·1 ·1 498 ·1 ·1 463 ·1 ·1 ·1 452 ·1 ·1 ·1 33 35 30 42 29 23 ·1 ·1 33 22 45 34 37 46 40 50 55 ·1 3.06 ·1 ·1 3.11 3.08 3.08 ·1 52 46 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 3.11 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 3.00 2.85 i·But 2m-But 3m-But Valeriat CSB 48 mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I g/I CSB gel mg/I ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 ·1 2 3 4 ·1 26 76 97 78 39 20 15 16 16 17 26 11 1 2 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 -1 ·1 n.n. n.n. 1 ·1 1486 1342 1260 1174 1114 942 759 693 595 442 248 59 n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. 3 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 6 5 6 8 8 7 7 8 9 8 8 6 n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. 4 6 7 8 8 9 10 9 7 4 n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. 4 5 4 n.n. 2 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 21 ·1 ·1 21.9 20.8 21.0 ·1 ·1 ·1 ·1 23.0 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 20.4 19.5 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 732 pH mg/I Tabelle III.5: Verlauf des Propionatabbaus bei normalem Wasserstoffpartialdruck. n.n.: nicht nachweisbar : nicht bestimmt -1 199 Propionatabbau Fermenter 22 Datum Zeit h Temp Schlamm ·c Gaszusammensetzung C02 N2 H2 delta Gas CH4 1 Vd Vd % % % 17.0 17.0 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 17.0 17.0 17.0 16.9 16.9 16.8 16.6 16.6 16.5 16.4 16.4 16.3 16.2 16.2 16.1 16.1 15.9 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -1 3.2 6.0 -1 6.5 6.1 2.9 3.9 2.3 3.8 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 2.8 0.4 -1 -1 -1 -1 -1 62.7 -1 -1 65.9 64.1 -1 0.2 0.2 0.2 0.3 0.3 0.3 0.2 0.2 0.3 0.6 0.7 0.7 10.3 52.1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 36.5 -1 -1 33.5 35.8 -1 50.2 56.8 48.4 51.5 39.3 44.7 33.8 41.0 41.4 58.2 41.5 44.0 51.9 39.4 -1 -1 -1 -1 -1 -1 0.8 -1 -1 0.4 0.9 -1 0.8 1.4 0.8 0.8 0.8 1.1 0.4 1.0 0.8 0.7 0.9 0.8 1.5 0.7 -1 me~Schlamm TR GV ppm % Ql1 -1 41 -1 -1 65 58 54 63 46 63 -1 488000 416000 506000 474000 596000 536000 568000 575000 405000 569000 545000 363000 78000 -1 -1 3.10 -1 -1 3.25 -1 -1 3.15 3.02 2.97 -1 -1 -1 -1 2.99 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 3.00 2.87 -1 14.5 -1 -1 15.2 -1 -1 14.5 13.9 13.6 -1 -1 -1 -1 13.7 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 13.2 12.7 -1 6.98 -1 -1 6.96 -1 -1 7.00 7.09 6.97 -1 6.66 6.70 6.61 6.67 6.78 6.76 6.77 6.83 6.83 6.73 6.88 6.83 6.87 6.98 -1 i-But 2m-But 3m-But Valeriat CSB NH4-N -1 456 -1 -1 452 -1 -1 420 450 445 -1 3.12 4.12 5.12 8.12 9.12 10.12 11.12 12.12 15.12 16.12 16.12 16.12 16.12 16.12 17.12 17.12 17.12 18.12 18.12 18.12 19.12 19.12 19.12 20.12 21.12 29.01 121 144 168 192 216 289 312 314 316 322 328 336 343 351 360 367 376 383.5 393 400 408 442 1'368 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35.1 -1 -1 35 -1 35 35 35 34.9 35 35 35 Datum Zeit Alk h mmoVI mg/1 mgll mg/1 mgll mgll mg/1 mgll g/1 CSB gel mg/I 0 24 48 121 144 168 192 216 289 312 314 316 322 328 336 343 351 -1 45.8 -1 -1 41.3 -1 -1 45 43.5 43.8 -1 41.5 -1 -1 42.5 -1 -1 43.8 -1 -1 44.7 -1 -1 -1 46.5 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 3 3 4 -1 18 59 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. n.n. -1 1354 1233 1204 1147 1091 1051 950 858 788 676 511 377 197 2 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. n.n. -1 n.n. n.n. n.n. 1 n.n. n.n. n.n. 1 1 1 1 1 n.n. n.n. -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. n.n. -1 2 4 5 6 6 7 8 8 9 9 9 9 8 n.n. -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. n.n. -1 -1 n.n. 4 6 7 9 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. n.n. -1 -1 n.n. n.n. 2 4 4 4 4 4 1 2 3 n.n. n.n. -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. n.n. -1 -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 3 4 5 n.n. n.n. n.n. n.n. -1 -1 -1 -1 -1 22.8 -1 -1 22.1 20.5 20.5 -1 -1 -1 -1 21.9 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 20.9 19.9 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 603 3.12 4.12 5.12 8.12 9.12 10.12 11.12 12.12 15.12 16.12 16.12 16.12 16.12 16.12 17.12 17.12 17.12 18.12 18.12 18.12 19.12 19.12 19.12 20.12 21.12 29.01 0 24 48 360 367 376 383.5 393 400 408 442 1'368 Acetat Propionat Butyrat 85 86 49 25 19 18 27 18 19 26 14 22 -1 10 11 13 14 13 12 10 n.n. -1 656000 pH mgi1 445 -1 -1 483 -1 -1 433 -1 -1 441 -1 -1 -1 454 -1 Tabelle III.6: Verlauf des Propionatabbaus bei erhöhtem Wasserstoffpartialdruck. n.n.: nicht nachweisbar -1 : nicht bestimmt 200 Nachdem in beiden Fermentern nahezu gleiche Zustände herrschten, stellte ich die Substratzuf uhr, die Schlammentna hme und den Schlammaust ausch ein und gab in jeden Fermenter 20 ml Propionsäure (99%, z.A., Merck, Dichte p = 0.99 g/l). Dies enspricht mit 29,6 g CSB ungefähr einer Tagescharg e Substrat. Der Fermenter 22 wurde zusätzlich mit einem H /CO -Gemisch 2 2 begast. Ueber den CO -Anteil konnte ich den pH-Wert im begasten Reaktor 2 22 demjenigen im unbegasten Reaktor 11 angleichen. Der Gaseintrag betrug rund 300 l/d, mit einem H -Anteil von durchschnit tlich 50 %. 2 Die ermittelten Versuchsdat en der beiden Fermenter sind in der Tabelle III.5 für Fermenter 11 und in der Tabelle III.6 für Fermenter 22 zusammengestell t, wobei nur die letzten Tage der identischen Betriebswei se wiedergegeb en sind. "delta Schlamm" bedeutet dabei sowohl Substratzuga be als auch Schlammentna hme und ist entsprechend der Betriebswei se im Fermenter 22 null gesetzt worden. Nach dem Erreichen von vergleichb aren Ausgangszu ständen in beiden Fermentern, wurde am 16.12. der kontinuierliche Betrieb eingestellt und beide Fermenter batchweise betrieben. Ebenfalls erfolgte zu diesem Zeitpunkt die Zugabe der Propionsäur e und das Begasen des Fermenters 22. Der unmittelbare Anstieg der Gasproduktion ist dabei auf ein Ausgasen von gelöstem CO durch den tieferen pH2 Wert im System, hervorgerufe n durch die Säurezugabe , zurückzufüh ren. Den Gaseintrag in Fermenter 22 stellte ich nach 4 Tagen ab, nachdem im unbegasten Reaktor 11 die Propionatko nzentration wieder auf den Ausgangswert abgebaut worden war. 4. stationärer Fermenterbe trieb mittlere hydraulisch e Aufenthalts zeit 20 Tage Nach dem Einfahren des Fermenters und dem Erreichen eines stationären Betriebszus tandes bei einer hydraulische n Aufenthalts zeit von 20 Tagen, dienten die folgenden zwei Aufenthalts zeiten als Bilanzierun gsperiode für diese Fermenterbe lastung. Ausgehend von den durchschnit tlichen Werten der beschreibend en Parameter der Fermenterzu - und abläufe (vgl. Ta- belle III.8 und 9) dieser Phase bilanzierte ich den CSB und den Kohlenstoff. 201 Die durchschnittlichen Betriebsbedingungen lauteten: Temperatur 34, 5 + 0, 2 OC Fermenterinhalt 14,9 1 hydraulische Aufenthaltszeit: 20.4 d Die für die Bilanzierung benötigten Konzentrationen sind in Tabelle III.7 zusammengestellt. Die Bilanzierungen der jeweiligen Stoffgruppen zeigen entsprechend den Analysegenauigkeiten zu erwartendene Wiederfindungsraten, bezogen auf den Zufluss. Die CSB-Bilanz ergibt einen anaeroben Abbau des Zuflusses von ca. 37 Berücksichtigt man nur den abbaubaren CSB-Anteil, beträgt %. der Abbau 72 %• Zulauf Stoffgruppe g/d CSB g CSB/l C g C/l Ablauf Schlamm Gas g/d g/d Abbau [% Abweichung der Bilanz des Zulaufs] 24.9+0.1 17.4+0.2 9.1+0.1 37 +6 9.1+0.1 6. 0 +O .1 2. 6 +O .1 28 -6 Tabelle III.7: Zusammenstellung der durchschnittlichen Konzentrationen im stationären Zustand bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 20,4 Tagen. mittlere hydraulische Belastung Qh mittlere Gasproduktion 0, 73 +O. 08 1 I d Q = 4,89+0.35 l/d g 202 Steady state Fermenter, hydraulische Aufenthaltszelt 20 Tage Datum 30.3 2.4 3.4 4.4 5.4 6.4 10.4 11.4 12.4 13.4 16.4 17.4 18.4 19.4 24.4 25.4 26.4 27.4 30.4 2.5 3.5 4.5 5.5 7.5 8.5 9.5 10.5 11.5 Datum 30.3 2.4 3.4 4.4 5.4 6.4 10.4 11.4 12.4 13.4 16.4 17.4 18.4 19.4 24.4 25.4 26.4 27.4 30.4 2.5 3.5 4.5 5.5 7.5 8.5 9.5 10.5 11.5 Uhr zeit Zeit h 8.0 0.0 9.0 73.0 8.0 96.0 8.0 120.0 8.0 144.0 8.0 168.0 8.0 264.0 8.0 288.0 8.0 312.0 8.0 336.0 10.0 410.0 8.0 432.0 8.0 456.0 8.0 480.0 8.0 600.0 9.0 625.0 8.0 648.0 8.0 672.0 11.0 747.0 8.0 792.0 8.0 816.0 8.0 840.0 10.5 866.5 9.0 913.0 8.0 936.0 8.0 960.0 8.0 984.0 8.0 1.008.0 Temp Schlamm ·c me'fg 34.3 34.4 34.4 34.3 34.5 34.5 34.4 34.5 34.5 34.4 34.6 34.4 34.4 34.5 34.4 34.5 34.5 34.5 34.4 34.6 34.7 34.6 34.6 34.4 34.6 34.5 34.5 34.6 15.0 14.9 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 14.9 15.0 14.8 14.9 14.9 15.0 15.0 14.9 15.0 15.0 15.0 14.8 15.0 14.9 15.0 14.7 14.7 15.0 15.0 Uhr Acetat Propionat Butyrat zeit mg/I mg/I mg/I 8.0 16.50 -1 9.0 8.0 10.50 -1 8.0 -1 8.0 8.0 16.3 8.0 14.5 -1 8.0 -1 8.0 8.0 12.6 10.0 27.4 -1 8.0 8.0 12.9 -1 8.0 8.0 12.2 -1 9.0 -1 8.0 8.0 10.6 -1 11.0 8.0 9.5 -1 8.0 8.0 16.2 -1 10.5 9.0 12.8 -1 8.0 -1 8.0 8.0 12.7 -1 8.0 2.4 -1 2.1 ·1 ·1 2.6 3.1 -1 -1 2.4 3.4 -1 2.4 -1 2.6 ·1 -1 2.3 -1 2.3 -1 2.6 -1 2.3 -1 -1 2.5 -1 n.n. -1 n.n. -1 -1 n.n. n.n. ·1 -1 n.n. n.n. ·1 n.n. -1 n.n. -1 -1 n.n. -1 n.n. -1 n.n. -1 n.n. -1 -1 n.n. -1 Gas CH4 C02 N2 TR GV Vd % % % % g/I 4.72 4.61 4.60 4.54 4.78 4.88 4.66 5.04 4.60 4.24 5.00 5.02 4.87 4.79 4.92 5.34 5.14 4.88 4.69 4.74 4.94 3.98 5.48 5.37 5.31 5.39 4.98 5.14 65.4 -1 64.8 -1 -1 -1 -1 64.5 -1 -1 -1 -1 66 -1 -1 -1 66.37 -1 -1 -1 64.6 -1 -1 -1 -1 31.6 -1 31.6 ·1 -1 -1 -1 32.7 -1 -1 -1 -1 31.9 -1 -1 -1 31.9 -1 -1 -1 34.6 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 1.0 -1 1.0 -1 -1 -1 -1 1 -1 -1 -1 -1 1.5 -1 -1 -1 1.8 ·1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 3.01 -1 3.06 -1 -1 3.11 3.19 -1 -1 3.15 3.22 ·1 3.17 -1 3.32 -1 -1 3.28 -1 3.3 -1 3.45 -1 3.38 ·1 ·1 3.31 -1 - 14.5 ·1 14.6 -1 -1 14.5 14.7 -1 ·1 14.4 14.7 ·1 14.4 -1 15.4 -1 -1 15.1 ·1 15.3 -1 15.9 -1 15.9 -1 ·1 15.3 -1 7.07 -1 7.06 ·1 -1 7.41 7.00 -1 ·1 7.52 7.15 -1 7.39 ·-1 7.40 -1 -1 7.10 -1 7.23 ·1 7.23 NH4-N Kjeld.-N c N CSB -1 -1 -1 pH -1 7.15 -1 -1 7.25 -1 Alk mmoVI 34.5 -1 35.2 -1 -1 35.4 35.6 -1 -1 35.2 37.6 -1 36.6 -1 35.9 ·1 -1 33.75 -1 38.7 -1 36.9 ·1 36.3 ·1 ·1 33.9 -1 NP NP1EO NP2EO g/I mg/I mg/I %TR %TR ug/g ug/g ug/g 20.0 -1 15.8 -1 -1 24.2 24.8 -1 -1 25.4 22.4 -1 23.5 -1 24.0 -1 -1 25.2 -1 25.9 -1 25.3 -1 26.8 -1 -1 25.4 -1 419 -1 417 -1 -1 471 521 -1 -1 573 447 -1 441 -1 413 -1 -1 418 -1 394 -1 431 -1 414 -1 -1 445 -1 1167 -1 1282 -1 ·1 1205 1248 -1 -1 1265 1267 ·1 1308 -1 1329 -1 -1 1264 -1 1304 -1 1264 -1 1294 -1 -1 1302 -1 25.7 -1 25.6 -1 -1 25.3 25.4 -1 -1 24.9 25.1 -1 25.4 -1 25.3 -1.0 -1 24.0 -1 25.8 -1 24.9 ·1 25.9 -1 -1 -1 -1 2.69 -1 2.93 ·1 -1 2.65 2.69 -1 -1 2.57 2.65 -1 2.58 -1 2.96 -1 28.7 -1 24.9 ·1 -1 28.1 26.3 -1 -1 30.0 27.8 -1 29.9 -1 29.6 -1 -1 28.1 -1 28.7 -1 30.1 -1 29.7 -1 -1 30.3 -1 4.6 -1 4.0 -1 -1 3.2 4.7 ·1 -1 4.3 3.7 -1 3.1 -1 4.3 -1 -1 3.4 -1 4.9 -1 3.3 -1 5.1 -1 -1 5.5 -1 1.6 ·1 0.6 -1 -1 0.7 1.0 ·1 -1 1.4 1.0 -1 1.2 ·1 1.4 -1 -1 1.1 -1 1.0 -1 1.1 -1 1.2 -1 -1 0.8 -1 -1 2.37 -1 2.94 -1 2.67 -1 2.70 -1 -1 -1 -1 Tabelle III.8: Charakterisierung des Fermenterablaufs während der Bilanzierungsperiode des stationären Zustands bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 20,4 Tagen. 203 Steady state Substrat, hydraulische Aufenthaltszeit 20 Tage Datum Uhr zeit Zeit Substrat TA GV pHs h Vd % g/I ·1 0.48 0.48 0.71 0.71 0.72 0.73 0.72 0.72 0.71 0.81 0.72 0.71 0.69 0.72 0.72 0.53 0.72 0.89 0.70 0.72 0.76 3.54 ·1 3.68 3.59 3.44 4.25 3.52 3.29 3.71 3.70 3.61 4.18 3.70 3.45 3.93 3.42 3.37 4.19 3.64 3.39 3.98 ·1 20.3 ·1 20.9 20.6 19.3 23.9 19.8 18.6 20.9 20.7 20.1 23.3 20.9 19.5 22.2 19.4 19.1 23.5 20.4 18.9 22.5 ·1 7.35 ·1 6.85 7.00 7.36 7.35 7.30 7.40 7.22 7.15 7.30 7.09 7.15 7.45 7.30 7.28 7.26 7.14 7.25 7.59 7.35 ·1 NH4-N Kjeld.·N c N Alk AcetatPropionat Butyrat mmoVI mg/I mg/I mg/I 8.0 ·1 7.9 8.0 9.4 6.7 7.5 6.5 5.3 7.6 8.3 5.3 9.1 6.8 9.3 8.0 9.4 6.7 7.9 6.0 6.1 ·1 183.7 ·1 171.3 206.7 176.5 102.1 149.1 9.1 45.7 170.7 33.6 51 234.8 111.5 211.3 161.3 138.4 74.5 212.4 ·1 35.4 ·1 14.5 ·1 20.9 16.4 11.7 12.6 9.6 2.1 8.1 10.1 3.1 9.0 11.7 6.6 3.1 3.5 3.8 8.4 7.5 ·1 7.2 ·1 8.0 ·1 9.7 7.4 5.0 5.3 5.3 30.3 30.3 30.3 3.4 6.4 6.4 10.4 13.4 13.4 16.4 18.4 18.4 24.4 27.4 27.4 2.5 4.5 4.5 7.5 10.5 10.5 11.5 8 9 10 8 8 9 8 8 9 10 8 9 8 8 9 8 8 10 12 8 10 8 0 1 2 96 168 169 264 336 337 410 456 457 600 672 673 792 840 842 916 984 986 1008 Datum Uhr zeit CSB g/I mg/I mg/I %TA %TR ug/g ug/g ug/g 8 9 10 8 8 9 8 8 9 10 8 9 8 8 9 8 8 10 12 8 10 8 19.4 ·1 19.4 22.0 22.3 19.8 34.4 37.6 37.6 34.1 34.8 35.5 30.5 33.1 35.7 32.4 32.2 33.1 35.1 31.8 32.7 ·1 168 ·1 157 152 157 127 134 94.3 70 167 164 144 131 144 106 99 121 106 132 53 51 ·1 1123 ·1 1285 1166 1153 1292 1166 1138 1270 1221 1232 1450 1239 1239 1188 1188 1188 1188 1188 1188 1188 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 29.4 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 30.4 31.1 ·1 ·1 ·1 ·1 30.5 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 2.97 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 3.08 3.05 ·1 ·1 ·1 ·1 3.12 ·1 ·1 ·1 ·1 15.5 ·1 15.5 16.7 13.7 16.1 13.7 13.3 ·1 15.2 14.7 17.6 13.6 14.1 16.7 14.7 13.4 16.3 16.7 13.9 16.8 ·1 14.8 ·1 13.5 14.0 11.9 13.7 11.3 11.5 ·1 12.0 11.9 13.8 11.5 11.9 14.1 11.6 11.7 12.3 13.3 12.1 15.4 ·1 4.0 ·1 1.0 1.8 1.1 2.9 2.6 2.9 ·1 3.2 2.9 2.9 2.8 2.8 3.3 2.7 2.3 3.3 3.2 1.0 2.6 ·1 30.3 30.3 30.3 3.4 6.4 6.4 10.4 13.4 13.4 16.4 18.4 18.4 24.4 27.4 27.4 2.5 4.5 4.5 7.5 10.5 10.5 11.5 n.n. 3.6 5.2 2.5 3.2 4.2 2.1 2.2 2.1 2.4 3.2 2.5 ·1 2.4 ·1 NP NP1EO NP2EO Tabelle III.9: Charakterisierung des Fermenterzulaufs während der Bilanzierungsperiode des stationären Zustands bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 20.4 Tagen. 204 mittlere hydraulische Aufenthaltszeit 15 Tage Im Anschluss an die stationäre Betriebsphase mit einer Aufenthaltszeit von 20 Tagen erhöhte ich die Belastung, so dass sich die hydraulische Aufenthaltszeit auf 15 Tage verkürzte. Nach 30 Tagen hatte sich das System an die neuen Bedingungen angepasst. Die folgenden 2 Aufenthaltszeiten wertete ich wiederum als Bilanzieringsperiode dieser Fermenterbelastung aus. In den Tabellen III.11 und 12 sind die entsprechenden Parameter dokumentiert. Die mittleren Betriebsbedingungen für diese Phase waren: Temperatur 34, 7 + 0, 2 OC Fermenterinhalt 14,9 1 hydraulische Aufenthaltszeit: 15,5 d Die Tabelle III.10 beinhaltet die für die Bilanzierung verwendeten Konzentrationen. Auch für diese Belastung stimmen die Bilanzierungen mit der, aufgrund der Analysefehler, zu erwartenden Genauigkeit. Bezogen auf den Gesamt-CSB des Zulaufs werden demzufolge 37 % und bezüg- 1 ich des abbaubaren CSB's im Zulauf 73 % durch Abbauprozesse zu Methan umgesetzt. Zulauf Stoffgruppe g/d CSB g CSB/l 32. 4 +O. 1 Ablauf Schlamm Gas g/d g/d 22. 4 +0 .1 12.1+0.1 Abbau [% Abweichung der Bilanz des Zulaufs] 37 +7 Tabelle III.10: Zusammenstellung der durchschnittlichen Konzentrationen im stationären Zustand bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 15,5 Tagen. mittlere hydraulische Belastung Qh 0, 96 +O. 04 1 I d mittlere Gasproduktion 6. 5 +O. 6 1I d 205 Steady state Fermenter, hydraulische Aufenthaltszelt 15 Tage Datum Uhr zeit Zeit 12.6 13.6 14.6 19.6 20.6 21.6 22.6 25.6 26.6 27.6 28.6 29.6 2.7 3.7 4.7 5.7 6.7 9.7 10.7 11.7 12.7 13.7 16.7 17.7 18.7 19.7 20.7 23.7 24.7 9 8 8 8 8 8 8 9 8 8 8 9 9 8 8 8 8 9 8 8 8 8 9 8 8 8 8 9 8 0 23 47 167 191 215 239 312 335 359 383 408 480 503 527 551 575 648 671 695 719 743 816 839 863 887 911 984 1007 Datum Uhr zeit Alk 12.6 13.6 14.6 19.6 20.6 21.6 22.6 25.6 26.6 27.6 28.6 29.6 2.7 3.7 4.7 5.7 6.7 9.7 10.7 11.7 12.7 13.7 16.7 17.7 18.7 19.7 20.7 23.7 24.7 9 8 8 8 8 8 8 9 8 8 8 9 9 8 8 8 8 9 8 8 8 8 9 8 8 8 8 9 8 h Temp Schlamm ·c me"fg Gas CH4 C02 N2 TA GV Vd % % % % g/I 6.59 6.74 7.00 6.45 6.01 6.61 6.24 6.52 6.78 6.83 7.66 4.21 7.00 6.41 6.50 6.09 6.59 6.66 6.48 6.37 6.49 6.30 6.62 6.88 6.42 6.33 6.69 6.79 5.94 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 63.9 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 65.4 ·1 ·1 ·1 67.7 ·1 ·1 ·1 ·1 64.7 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 33.9 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 32.1 ·1 ·1 ·1 32.2 ·1 ·1 ·1 ·1 33.6 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 1.0 ·1 ·1 ·1 ·1 -1 2.0 ·1 ·1 ·1 1.7 ·1 ·1 ·1 ·1 1.3 ·1 ·1 ·1 3.21 ·1 ·1 ·1 3.29 ·1 3.32 3.29 ·1 ·1 3.22 3.37 3.32 ·1 ·1 3.24 ·1 3.28 ·1 3.27 ·1 3.24 3.25 ·1 ·1 3.32 ·1 ·1 3.25 15.6 ·1 ·1 ·1 15.8 ·1 16.0 16.0 ·1 ·1 15.6 16.2 16.0 ·1 ·1 15.9 ·1 16.0 ·1 15.8 ·1 15.3 15.7 ·1 ·1 15.8 ·1 ·1 15.6 AcetatPropionat Butyrat CSB 34.8 34.8 34.6 34.7 34.6 34.8 34.7 34.6 34.8 34.8 34.9 23.4 34.7 34.6 34.6 34.6 34.7 34.7 34.6 34.8 34.9 35.0 34.5 34.5 34.5 34.6 34.6 34.6 34.7 14.5 14.6 14.8 14.9 14.6 15.0 15.1 14.7 14.9 14.9 14.9 14.5 15.1 14.8 15.0 14.8 15.0 15.1 15.0 14.9 15.0 14.8 15.0 15.1 15.0 15.1 15.1 15.0 14.8 NH4·N Kjeld.-N pHs 7.10 ·1 ·1 ·1 7.33 ·1 7.11 7.10 ·1 ·1 7.14 7.05 7.05 ·1 ·1 7.16 ·1 7.16 7.00 7.17 ·1 7.11 7.10 ·1 ·1 7.10 ·1 ·1 7.24 NP NP1EO NP2EO mmol/I mg/I mg/I mg/I g/I mg/I mg/I ug/g ug/g ug/g 35.1 ·1 ·1 ·1 35.4 ·1 34.5 35.4 ·1 ·1 32.3 34.0 34.4 ·1 ·1 32.0 ·1 34.4 38.6 37.2 ·1 34.3 30.7 ·1 ·1 32.5 ·1 ·1 35.3 10.7 ·1 ·1 ·1 19.0 ·1 18.6 13.7 ·1 ·1 18.4 16.7 16.9 ·1 ·1 23.6 ·1 19.4 7.0 18.8 ·1 17.0 ·1 ·1 ·1 12.7 ·1 ·1 18.1 2.1 ·1 ·1 ·1 4.0 ·1 n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 21.5 ·1 ·1 -1 20.8 ·1 24.6 24.7 ·1 ·1 21.8 20.3 22.1 ·1 ·1 23.4 ·1 24.8 ·1 24.8 ·1 25.5 24.9 ·1 ·1 27.6 ·1 ·1 460 ·1 ·1 ·1 458 ·1 407 432 ·1 ·1 1290 ·1 ·1 ·1 1284 ·1 1295 1274 ·1 ·1 1287 1283 1259 ·1 ·1 ·1 ·1 1305 1277 1229 ·1 1275 1324 ·1 ·1 1279 ·1 ·1 1247 32.2 ·1 ·1 ·1 34.8 ·1 33.2 30.8 ·1 ·1 32.1 35.2 28.2 ·1 ·1 30.9 ·1 31.4 ·1 27.5 -1 29 28.7 ·1 ·1 28.8 ·1 ·1 28.1 4.4 ·1 ·1 ·1 4.1 ·1 3.8 3.5 ·1 ·1 3.2 3.3 3.4 ·1 ·1 4.0 ·1 4.0 ·1 3.7 ·1 3.6 3.1 ·1 ·1 5.7 ·1 ·1 2.8 1.1 ·1 ·1 ·1 1.0 ·1 1.1 1.0 ·1 ·1 0.8 0.9 0.7 ·1 ·1 2.2 ·1 1.2 ·1 0.9 ·1 1 0.8 ·1 ·1 2.1 ·1 ·1 1.5 ·1 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. ·1 ·1 4.4 ·1 ·1 3.1 ·1 ·1 ·1 2.6 ·1 ·1 3.0 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 n.n. ·1 ·1 n.n. 20.4 430 477 464 ·1 ·1 379 ·1 475 ·1 456 ·1 425 342 ·1 ·1 411 ·1 ·1 464 Tabelle III.11: Charakterisierung des Fermenterablaufs während der Bilanzierungsperiode des stationären Zustands bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 15,5 Tagen. 206 Steady state Substrat, hydraulische Aufenthaltszeit 15 Tage Datum 12.6 14.6 20.6 20.6 22.6 25.6 27.6 29.6 3.7 3.7 5.7 9.7 10.7 11.7 13.7 13.7 16.7 18.7 19.7 23.7 24.7 Datum 12.6 14.6 20.6 20.6 22.6 25.6 27.6 29.6 3.7 3.7 5.7 9.7 10.7 11.7 13.7 13.7 16.7 18.7 19.7 23.7 24.7 Uhr zeit Zeit Substrat TR GV pHs Alk AcetatPropionat h l/d % gi1 . mmoVI mgil mgil 0 47 191 191 239 312 366 408 503 509 551 648 671 695 743 749 816 863 887 991 1007 0.98 0.98 0.98 ·1 0.96 0.96 0.99 0.93 0.97 1.00 1.01 0.96 0.82 0.98 0.97 0.92 0.94 0.93 0.97 0.92 1.02 3.76 ·1 3.60 4.27 3.92 3.84 ·1 3.83 3.57 ·1 3.93 3.58 ·1 3.97 3.68 ·1 3.65 ·1 3.95 ·1 3.91 21.7 ·1 20.5 24.6 22.0 21.9 ·1 22.0 20.8 ·1 22.3 20.7 ·1 22.6 21.0 ·1 20.7 ·1 21.9 -1 22.8 7.36 ·1 7.44 7.20 7.17 7.25 ·1 7.05 7.35 ·1 7.22 7.10 ·1 7.04 7.24 ·1 7.30 ·1 7.09 ·1 7.39 6.6 ·1 5.8 5.2 5.6 5.9 ·1 7.2 5.2 ·1 5.8 6.5 ·1 5.9 8.1 ·1 9.0 ·1 7.0 ·1 4.6 60.3 ·1 14.5 65.8 111.1 7.4 ·1 122.1 9.5 ·1 16.34 41.8 ·1 181.5 273.7 ·1 347.2 ·1 144.5 -1 13.2 2.1 ·1 n.n. 10.8 4.2 n.n. ·1 6.7 n.n. ·1 12.5 3.3 ·1 20.4 24.6 ·1 24.8 -1 15.4 -1 3.1 Uhr Butyrat zeit mg/I CSB gi1 mgil mgil ug/g ug/g ug/g n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. -1 n.n. n.n. ·1 10.1 n.n. ·1 n.n. -1 n.n. ·1 n.n. 32.7 ·1 33.6 37.4 33.6 33.7 ·1 33.4 30.9 ·1 30.4 30.5 -1 35.1 34.9 -1 35.5 ·1 35.5 ·1 35.6 103 ·1 96 75 63 1.260 -1 1.256 1.256 1.256 1.256 -1 1.256 1.256 ·1 1.212 1.212 ·1 1.212 1.212 ·1 1.212 -1 1.212 ·1 1.172 15.1 ·1 15.7 17.2 14.5 16.0 ·1 15.4 16.3 ·1 15.3 16.2 ·1 14.3 14.2 -1 14.5 -1 15.9 ·1 15.0 10.6 ·1 11.4 13.3 11.7 10.8 -1 11.9 11.5 ·1 12.2 10.8 ·1 13.4 12.7 -1 12.5 ·1 11.3 ·1 12.2 2.4 ·1 2.5 2.9 2.5 2.6 ·1 2.7 3.6 ·1 2.6 2.7 ·1 3.3 3.7 ·1 3.4 ·1 3.1 9 8 8 8 8 9 15 9 8 14 8 9 8 8 8 14 9 8 8 16 8 9 8 8 8 8 9 15 9 8 14 8 9 8 8 8 14 9 8 8 16 8 NH4-N Kjeld.-N 64 ·1 91 61 -1 102 57 ·1 106 54 -1 65 ·1 70 ·1 123 NP NP1EO NP2EO ·1 3.6 Tabelle III.12: Charakterisierung des Ferrnenterzulaufs während der Bilanzierungsperiode des stationären Zustands bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 15,5 Tagen. 207 Abschätzung der Hydrolyserate Aus den CSB-Werten der vorgängig dokumentierten stationären Betriebsdaten kann, für die im Modell verwendete Hydrolysereakti on 1. Ordnung, die dazugehörige Reaktionskonsta nte abgeschätzt werden: d X s V . - d t = Q · (X s' 0 - X ) + V · k s p X s für stationäre Bedingungen ergibt sich: k wobei X s = p = - X X g_ s s,o X V s Ct - Xi - XBM - St C t,o X t,o - X - S i i t,o i,Sub totaler CSB [g CSB/lJ Legende: Ct St totaler, gelöster, abbaubarer CSB [g CSB/lJ XBM gesamte BM [g CSB/lJ xi inerter, partikulärer CSB [g CSB/lJ Da nicht zwischen gelösten und partikulären inerten Stoffen unterschieden wird, beinhaltet Xi alle inerten Stoffe abbaubarer, partikulärer CSB [g CSB/ll X s Xt totaler, partikulärer CSB [g CSB/lJ · inerter CSB Anteil des partikulären Substrates i,Sub' Konzentrationen im Zulauf Index i 0 Die Werte von XBM und St werden dabei aufgrund von stationären Modell- s wird näherungsweise gleich der Summe der t' 0 flüchtigen, organischen Säuren im Zulauf gesetzt. rechnungen abgeschätzt. Somit berechnen sich die Hydrolyseraten aus den Versuchsdaten wie folgt: 208 ct Q d l/d s ,o t ,o S t X BM + g CSB/l 1 k p 1/d - 20 0.732 14.9 34.1 23.7 17.1 0. 2 1.6 0.12 - 15 0.96 14.9 33.8 23.8 16.6 0.2 1. 8 0.14 Die Abschätzu ng der Hydrolyse rate basierend auf der Gasprodu ktion entsprechend der Gleichung 1 in Kapitel 4 ergibt ähnliche Werte: k wobei iCSB,Gas p i CSB,Gas 1 X s CSB-Gehal t des Faulgases [g CSB/l GasJ, Wert 1.87 Entsprech end ergeben sich folgende Hydrolyse raten: Eh X s g CSB/l d k p 1/d - 20 4.89 5.0 0.12 - 15 6.49 5.4 0.15 Beide Berechnun gsmethode n ergeben annähernd gleiche llydrolyse raten und können durchaus für eine erste Abschätzu ng angewandt werden. 5. Stossbela stungsexp erimente Bei allen durchgefü hrten Stossbelas tungsexpe rimenten diente mir als Ausgangslag e der Versuche ein stationär betrieben er Fermenter . Dem sich im Gleichgew icht befindlich en System überlager te ich in der Folge die jeweiligen Störunge n. Als Stossbela stung verwendet e ich die in Kapitel 209 5.2.1. und Abbildung 9 unterschiede nen Stoffe, bzw. Stoffgrupp en. Den Störungsve rlauf im System verfolgte ich anhand der im Anhang II.1. erläuterten Parameter. Tabelle 15 enthält eine Zusammenste llung der durchgeführ ten Stossbelastungsexper imente und der dabei eingesetzte n Stoffe. Die Experiment e führte ich jeweils bei unterschied lichen hydraulisch en Belastungen durch. Es zeigte sich, dass bei den verschieden en hydraulisch en Bela- stungen die untersuchten Faulungspar ameter analoge Konzentrati onsverläufe aufwiesen. Die veränderte Hydraulik hatte in keinem der durchgefüh rten Experiment e einen Einfluss auf das Zusammenspi el der ablaufenden Prozesse und zeigte die Reproduzier barkeit der durchgeführ ten Experimente auf. Aus diesem Grund beschränke ich mich in der Folge darauf, pro zugegebenem Stoff, bzw. zugegebener Stoffgruppe nur ein Experiment zu beschreiben. 5.1. Stossbelastu ng mit Essigsäure Als Ausgangslag e der Stossbelastu ng mit Essigsäure diente mir der stationär, bei einer hydraulisch en Aufenthalts zeit von ungefähr 15 Tagen betriebene Fermenter. Als Stossbelastu ng verwendete ich 20 ml Essigsäure (min 99.8 %, z.A., Merck, Dichte p = 1.05 g/l), die ich direkt in den Fermenter spritzte. Die 20 ml Essigsäure entsprechen 22,4 g CSB. Zugabe erfolgte am 13.8. um 10. 00 Die Uhr. In der Tabelle III.13 sind der Verlauf der Faulungspar ameter des Fermenters und die Schlammentna hme aus dem Fermenter dokumentier t. Die Tabelle III.14 gibt die zugegebene Substratmeng e und die zugehörige Zusammenset zung des Substrates während dieser Phase wieder. Die Bestimmung des NH - N bereitete mir zu diesem Zeitpunkt noch etwel4 ehe Schwierigk eiten, so dass diese Werte nicht für die Auswertung des Experimente s berücksicht igt werden können. Die andern dokumentie rten Konzentratio nen hingegen konnte ich mit genügender Genauigkeit bestimmen und in der Folge für die Auswertung verwenden. 210 Splken mit Acetat, Fermenter Datum Uhr zeit 5.8 6.8 7.8 8.8 12.8 13.8 13.8 13.8 13.8 13.8 14.8 14.8 14.8 14.8 15.8 15.8 16.8 17.8 19.8 21.8 22.8 23.8 9 9 8 8 9 8 10 13 16 21 4 11 15 23 8 11 8 10 10 8 8 8 Datum Uhr zeit 5.8 6.8 7.8 8.8 12.8 13.8 13.8 13.8 13.8 13.8 14.8 14.8 14.8 14.8 15.8 15.8 16.8 17.8 19.8 21.8 22.8 23.8 9 9 8 8 9 8 10 13 16 21 4 11 15 23 8 11 8 10 10 8 8 8 Zeit Temp Schlamm me'fg d ·c 0.0 1.0 2.0 3.0 7.0 8.0 8.0 8.2 8.3 8.5 8.8 9.1 9.3 9.6 10.0 10.1 11.0 12.0 14.0 16.0 17.0 18.0 34.7 34.7 35.0 35.0 34.7 34.6 34.6 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.8 34.8 34.8 34.7 34.5 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.0 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 Aceta!Propionat Butyrat pH Schlamm enlnahme Vd 6.94 6.94 6.94 6.95 6.94 6.89 6.26 6.41 6.48 6.60 6.73 6.85 6.91 6.92 6.90 6.90 6.90 6.89 6.89 6.89 6.90 6.89 0.74 -1 -1 1.00 1.07 1.09 -1 -1 -1 -1 -1 1.21 -1 -1 -1 1.26 1.34 1.20 1.21 1.23 -1 -1 Gas CH4 C02 N2 H2 TA GV Vd % % % ppm % g/I mmoVI 7.1 6.3 5.9 6.1 6.4 6.3 6.6 32.8 15.2 16.3 14.6 15.4 16.1 12.5 9.6 9.5 9.1 9.1 8.8 8.0 9.0 6.6 -1 -1 -1 -1 -1 65.0 -1 40.6 35.0 40.6 50.3 60.8 65.6 67.8 67.6 -1 66.4 65.5 64.1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 36.2 -1 60.7 66.2 60.0 49.1 42.6 38.7 34.2 32.6 -1 36.0 35.5 36.1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 23 23 26 25 -1 23 21 22 24 32 31 40 27 36 35 34 35 29 33 -1 -1 -1 -1 -1 2.98 3.06 -1 -1 -1 -1 -1 3.11 -1 -1 -1 3.05 3.00 2.99 3.00 -1 2.91 -1 -1 -1 -1 -1 14.0 14.3 -1 -1 -1 -1 -1 14.9 -1 -1 -1 14.8 14.4 14.2 14.4 -1 13.7 -1 -1 -1 -1 -1 38.6 38.2 -1 37.5 38.0 38.2 39.6 36.4 -1 40.6 -1 37.2 36.6 36.8 35.7 -1 37.0 -1 CSB NH4-N Kjeld.-N c N s mg/I %TA %TA %TR i-But 2m-But 3m-ButValeriat mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I g/I mg/I -1 -1 -1 -1 5 n.n. -1 957 1136 886 578 315 -1 5 -1 8 8 9 8 -1 11 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. -1 4 13 20 25 29 -1 6 -1 1 n.n. n.n. 3 -1 n.n. -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. -1 n.n. 1 3 5 8 -1 6 -1 4 1 n.n. n.n. -1 n.n. -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. -1 n.n. 1 3 5 7 -1 9 -1 13 10 7 n.n. -1 n.n. -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. -1 3 -1 4 5 n.n. n.n. -1 n.n. -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. -1 n.n. 2 5 7 9 -1 8 -1 10 n.n. n.n. n.n. -1 n.n. -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. -1 n.n. -1 n.n. n.n. n.n. n.n. -1 n.n. -1 -1 -1 -1 -1 24.6 26.0 -1 -1 -1 -1 -1 25.3 -1 -1 -1 -1 419 398 -1 360 422 385 405 388 -1 332 -1 346 358 347 352 -1 383 -1 -t -1 -1 25.2 24.9 -1 23.0 -1 22.9 -1 -1 -1 -1 -1 1235 1276 -1 -1 -1 -1 1189 -1 -1 -1 -1 1126 1211 -1 1175 -t -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 23.1 -1 -1 -1 -1 -1 23.6 -1 -1 -1 22.9 23.4 23.4 23.2 -1 23.0 -1 -1 -1 -1 -1 -1 2.33 -1 -1 -1 -1 -1 2.27 -1 -1 -1 2.25 2.34 2.24 2.29 -1 2.24 -1 Alk -1 -1 -1 -1 -1 0.74 -1 -1 -1 -1 -1 0.74 -1 -1 -1 0.70 0.70 0.72 0.72 -1 0.72 -1 Tabelle III.13: Charakterisieru ng des Fermenterauslau fs während der Auswertungsperiode des Stossexperiment es mit Essigsäure. 211 Spiken mit Acetat, Substrat Datum 5.8 7.8 8.8 12.8 13.8 13.8 14.8 15.8 16.8 17.8 19.8 22.8 23.8 Datum 5.8 7.8 8.8 12.8 13.8 13.8 14.8 15.8 16.8 17.8 19.8 22.8 23.8 Uhr zeit Zeit Substrat zugabe d Ud TR GV pH Alk % g/l - mmoUI mg/l -1 -1 -1 3.35 3.95 -1 -1 3.65 -1 3.61 3.51 3.42 -1 -1 -1 -1 18.9 22.2 -1 -1 20.6 -1 19.8 19.8 18.8 -1 -1 -1 -1 7.39 6.96 -1 -1 7.11 -1 7.09 7.22 7.53 -1 -1 -1 -1 6.7 6.1 -1 -1 7.5 -1 8.4 8.2 8.4 -1 -1 -1 -1 144 140 -1 -1 1197 -1 296 352 70 -1 Uhr 2m-But 3m-But Valeriat zeit mg/I mg/l mg/l CSB NH4-N Kjeld.-N 9 8 8 9 8 10 11 11 8 10 10 8 8 9 8 8 9 8 10 11 11 8 10 10 8 8 0.0 2.0 3.0 7.0 8.0 8.0 9.1 10.1 11.0 12.0 14.0 17.0 18.0 -1 -1 -1 n.n. n.n. -1 -1 1 -1 n.n. n.n. n.n. -1 1.17 1.03 1.12 1.08 1.09 -1 1.21 1.13 1.13 1.25 1.21 1.23 1.18 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 AcetatPropionat Butyrat i-But mg/l mg/l mgll -1 -1 -1 3 18 -1 -1 188 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 2 6 -1 -1 45 -1 12 22 64 n.n. 2 -1 -1 10 -1 5 4 43 1 -1 n.n. c N s -1 gi1 mg/l mg/l %TR %TR %TR -1 -1 -1 33.8 33.5 -1 -1 33.8 -1 30.4 29.1 28.1 -1 -1 -1 -1 56.7 49.4 -1 -1 65.6 -1 72.6 85.1 70.9 -1 -1 -1 -1 1227 1249 -1 -1 -1 -1 1082 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 28.9 -1 -1 29.2 -1 28.8 27.6 28.4 -1 -1 -1 -1 -1 2.80 -1 -1 2.88 -1 2.77 2.54 2.73 -1 -1 -1 -1 -1 0.51 -1 -1 0.54 -1 0.52 0.49 0.49 -1 n.n. -1 Tabelle III.14: Charakterisierung des Fermenterzulaufs während der Auswertungsperiode des Stossexperimentes mit Essigsäure. 212 5.2. Stossbelastu ng mit Buttersäure Nach der Stossbelastu ng mit Essigsäure wurde der Fermenter bei einer Aufenthalts zeit von ca. 15,5 Tagen weiter betrieben. Nachdem die Auswirkungen der Essigsäurez ugabe anhand der bestimmten Faulungspa rameter nicht mehr feststellba r waren, setzte ich eine Stossbelastu ng mit But00 tersäure an. Am 16.9. um 8. Uhr spritzte ich 10 ml Buttersäure (99 %, z.A., Merck, Dichte p = 0.96 g/l) direkt in den Fermenter, was 17 g CSB entspricht. Der Verlauf des Versuches im Fermenter ist in der Tabelle III.15 dokumentiert, diese Tabelle enthält die gemessenen Faulungspa rameter. Die während dieser Zeit zugegebene Substratmen ge und die Zusammenset zung sind in Tabelle III.16 beschrieben . Für die Ammonium-B estimmungen gelten die gleichen Bemerkungen wie bei der Stossbelastu ng mit Essigsäure. Die restlichen Bestimmunge n erfolgten hingegen mit genügender Genauigkeit und können für die Interpretati on des Versuches verwendet werden. 5.3. Stossbelastu ng mit Stearinsäure Als Ausgangslag e der Stossbelastu ng mit Stearinsäure diente mir wiederum der stationär bei einer Aufenthalts zeit von ungefähr 12,5 Tagen betriebene Fermenter. Für die Stossbelastu ng verwendete ich Stearinsäu re für biochemisch e Zwecke der Firma Merck (MG 284,5 g). Die Tabelle III.17 charaktersi ert den Verlauf des Experiment es anhand der gemessenen Faulungspar ameter. Das während der Versuchsdau er zugegebene Substrat wird in Tabelle III.18 beschrieben . Am 18.2. um 12. 10 Uhr gab ich 25 g Stearinsäu re (entspricht 73,25 g CSB), aufgeschlämm t in 300 ml destillierte m Wasser in den Fermenter. Im Fermenter sammelte sich die zugegebene Säure an der Oberfläche der flüssigen Phase und bildete an den Fermenterwä nden Anlagerunge n. Nur ein geringer Anteil ging in Lösung und wurde für den anaeroben Abbau zugänglich, was sich in einem Anstieg in der Gasprodukt ion und einem erhöhten Methangeha lt im Gas ausdrückte. Auch der Wasserstoff gehalt im Gas stieg an. Aus den gemessenen Konzentratio nen der organischen , flüchtigen Säuren liessen sich hingegen keine Hinweise einer Beeinflussun g der Abbauprozes se erkennen. Butyrat und höhere organische Säuren überschritten während der gesammten Versuchsdau er die Nachweisgre nze nie. 213 Spiken mit Butyrat, Fermenter Datum Uhr zeit Zeit 10.9 11.9 12.9 13.9 16.9 16.9 16.9 16.9 16.9 17.9 17.9 17.9 17.9 17.9 18.9 18.9 19.9 20.9 23.9 24.9 25.9 26.9 27.9 30.9 8.0 8.0 8.0 13.0 8.0 12.0 16.0 20.0 24.0 4.0 8.0 12.0 15.5 24.0 8.0 16.5 8.0 8.0 10.0 8.0 8.0 8.0 8.0 9.0 0.0 1.0 2.0 3.2 6.0 6.2 6.3 6.5 6.7 6.8 7.0 7.2 7.3 7.7 8.0 8.4 9.0 10.0 13.1 14.0 15.0 16.0 17.0 20.0 34.4 34.5 34.5 34.4 34.6 -1 -1 -1 -1 34.6 34.6 34.6 34.6 34.6 34.6 34.3 34.6 34.4 34.2 34.6 34.7 34.7 34.7 34.7 Datum Uhr zeit GV Alk g/I mmol/1 mg/1 mg/I mg/I mg/1 mg/1 mg/1 mg/1 mg/1 8.0 8.0 8.0 13.0 8.0 12.0 16.0 20.0 24.0 4.0 8.0 12.0 15.5 24.0 8.0 16.5 8.0 8.0 10.0 8.0 8.0 8.0 8.0 9.0 -1 -1 -1 -1 14.3 -1 -1 -1 -1 -1 15.0 -1 -1 -1 14.9 -1 14.4 14.9 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 38.1 31.3 34.8 34.1 35.6 35.9 34.6 36.3 37.6 39.0 39.0 40.0 41.0 40.1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 7 93 155 118 87 53 30 46 19 12 38 6 5.5 7 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. 8 15 16.5 18 16.5 19 26 19 15 14 4 n.n. n.n. -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. 558 541 485 404 304 303 279 223 103 41 3 n.n. n.n. -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. 43 55 56 59 56 65 80 89 95 99 41 n.n. n.n. -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. 1 4 4 5 5 7 10 10 11 10 4 n.n. n.n. -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. 7 11 12 15 16 20 29 30 31 20 n.n. n.n. n.n. -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 389 400 380 398 438 389 408 407 399 401 407 389 360 405 -1 -1 -1 -1 -1 -1 10.9 11.9 12.9 13.9 16.9 16.9 16.9 16.9 16.9 17.9 17.9 17.9 17.9 17.9 18.9 18.9 19.9 20.9 23.9 24.9 25.9 26.9 27.9 30.9 d TempSchlamm ·c me~ 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.0 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 15.7 15.7 pHSchlamm entnahme Gas CH4 C02 H2 TR Vd Vd % % ppm % 1.00 1.26 0.95 1.10 1.10 -1 -1 -1 -1 -1 1.12 -1 -1 -1 1.15 -1 1.01 1.08 1.08 -1 1.05 0.98 -1 0.99 7.1 6.9 7.3 7.8 8.0 9.4 7.1 8.6 9.6 11.2 11.8 11.0 11.5 11.2 11.3 10.7 8.5 6.4 7.1 8.1 8.3 7.1 7.1 7.1 -1 -1 -1 -1 63.9 61.7 56.5 54.5 55.7 54.9 58.5 59.4 60.6 63.6 64.4 63.8 66.4 65.2 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 35.6 36.5 40.5 44.4 45.7 41.9 41.4 38.5 38.2 36.0 38.8 32.6 33.9 34.5 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 28 30 31 28 28 29 32 40 41 44 44 50 52 44 37 30 29 29 28 28 -1 -1 -1 -1 -1 3.14 -1 -1 -1 -1 -1 3.19 -1 -1 -1 3.20 -1 3.16 3.20 -1 -1 -1 -1 -1 -1 6.89 6.90 6.91 6.92 6.88 6.66 6.68 6.70 6.72 6.76 6.78 6.81 6.82 6.86 6.88 6.90 6.90 6.90 6.89 6.90 6.91 6.91 6.91 6.92 AcetatPropionat Butyrat 33 36 i-But 2m-But 3m-But Valeriat NH4-N -1 -1 Tabelle III.15: Charakterisierung des Fermenterauslaufs während der Auswertungsperiode des Stossexperimentes mit Buttersäure. 214 Spiken mit Butyrat, Substrat Datum 10.9 11.9 12.9 13.9 16.9 17.9 18.9 19.9 20.9 23.9 24.9 25.9 26.9 27.9 30.9 Datum 10.9 11.9 12.9 13.9 16.9 17.9 18.9 19.9 20.9 23.9 24.9 25.9 26.9 27.9 30.9 Uhr zeit Zeil Substrat zugabe TR GV Vd % g/I 0.0 1.0 2.0 3.2 6.0 7.0 8.0 9.0 10.0 13.1 . 14.0 15.0 16.0 17.0 20.0 1.04 1.28 1.09 1.10 1.07 1.19 1.24 1.11 1.08 1.05 1.03 1.11 0.95 1.00 1.09 -1 ·1 ·1 ·1 4.10 3.64 3.53 3.53 3.33 ·1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 ·1 -1 20.4 20.3 19.5 19.1 17.8 -1 ·1 -1 ·1 -1 ·1 Uhr Propionat zeit mg/I Butyrat i-But mg/I -1 ·1 ·1 ·1 13 ·1 ·1 ·1 ·1 4 3 n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 8 8 8 13 8 8 8 8 8 10 8 8 8 8 9 8 8 8 13 8 8 8 8 8 10 8 8 8 8 9 d n.n. n.n. n.n. ·1 -1 -1 ·1 ·1 ·1 pH Alk Acetat mmoVI mg/I ·1 ·1 ·1 ·1 7.26 7.42 7.63 7.69 8.00 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 -1 ·1 7.8 7.9 7.0 7.0 5.8 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 234 133 2 n.n. 24 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 2m-But 3m-But Valeriat NH4-N mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I ·1 -1 ·1 -1 5 ·1 ·1 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 19 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 74.3 66.4 59.6 45.6 51.5 ·1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 Tabelle III.16: Charakterisieru ng des Fermenterzulauf s während der Auswertungsperiode des Stossexperiment es mit Buttersäure. 215 Spiken mit Stearat, Fermenter Uhr zeit Zeit 10.2 11.2 14.2 18.2 18.2 18.2 18.2 18.2 19.2 19.2 20.2 20.2 21.2 22.2 24.2 25.2 26.2 27.2 28.2 3.3 3.3 3.3 4.3 4.3 5.3 6.3 7.3 10.3 13.3 10.0 8.0 8.0 8.0 12.0 12.2 15.0 17.0 8.0 16.5 8.0 15.0 8.0 7.0 10.0 8.0 8.0 8.0 8.0 9.0 11.0 16.0 8.0 16.0 8.0 8.0 8.0 11.0 8.0 o.o 0.9 3.9 7.9 8.1 8.1 8.2 8.3 8.9 9.3 9.9 10.2 10.9 11.9 14.0 14.9 15.9 16.9 17.9 21.0 21.0 21.3 21.9 22.3 22.9 23.9 24.9 28.0 30.9 34.8 34.8 34.8 34.8 34.7 34.7 34.6 34.6 34.6 34.6 34.5 ·1 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 35.0 ·1 35.0 35.0 34.8 34.8 34.8 34.9 34.9 35.2 Datum Uhr zeit H2 TR ppm % Datum 10.2 11.2 14.2 18.2 18.2 18.2 18.2 18.2 19.2 19.2 20.2 20.2 21.2 22.2 24.2 25.2 26.2 27.2 28.2 3.3 3.3 3.3 4.3 4.3 5.3 6.3 7.3 10.3 13.3 10.0 8.0 8.0 8.0 12.0 12.2 15.0 17.0 8.0 16.5 8.0 15.0 8.0 7.0 10.0 8.0 8.0 8.0 8.0 9.0 11.0 16.0 8.0 16.0 8.0 8.0 8.0 11.0 8.0 d ·1 39 35 37 ·1 ·1 ·1 ·1 51 69 57 ·1 108 107 122 121 113 108 99 67 ·1 59 60 62 62 49 49 48 44 Temp Schlamm me1g ·c ·1 3.34 3.34 3.21 ·1 ·1 ·1 ·1 3.27 ·1 3.27 -1 3.30 3.30 3.25 3.24 3.32 ·1 ·1 3.34 ·1 ·1 ·1 ·1 3.25 3.19 3.26 3.30 3.23 pH Schlamm entnahme Vd 17.0 6.83 17.0 6.86 16.9 6.83 17.0 6.85 17.1 6.85 17.0 6.90 17.2 6.90 17.0 6.89 17.1 6.90 17.1 6.90 17.1 6.86 ·1 ·1 17.0 6.87 17.1 6.86 17.1 6.87 17.1 6.86 17.1 6.85 17.0 6.85 17.0 6.87 17.1 6.87 17.1 6.91 ·1 6.92 17.0 6.95 17.1 6.95 17.1 6.93 17.1 6.69 17.1 6.91 17.1 6.87 17.0 6.85 GV Alk g/I mmoVI ·1 15.7 15.8 15.2 ·1 ·1 ·1 ·1 16.0 ·1 16.0 ·1 15.7 15.4 15.8 15.4 16.2 ·1 ·1 15.8 ·1 ·1 ·1 ·1 15.8 15.2 15.8 15.6 15.5 ·1 41.4 38.5 37.0 ·1 ·1 ·1 ·1 38.2 ·1 37.7 ·1 38.0 37.9 ·1 38.1 38.6 ·1 ·1 39.2 ·1 ·1 39.7 ·1 39.1 40.3 40.0 39.7 38.2 1.23 1.29 1.34 1.31 ·1 ·1 ·1 ·1 1.44 ·1 1.29 ·1 1.29 1.21 1.28 1.31 1.22 ·1 ·1 1.23 ·1 ·1 1.46 ·1 1.10 1.13 1.37 1.11 1.35 Gas CH4 C02 N2 Vd % % o/o 7.7 7.3 7.1 7.6 6.4 ·1 10.3 10.1 10.4 9.0 8.6 9.6 10.5 10.4 10.9 9.2 9.2 9.6 10.3 9.5 ·1 14.8 16.4 14.1 19.1 15.4 8.7 8.0 8.8 ·1 ·1 63.6 64.1 ·1 ·1 ·1 ·1 64.7 ·1 67.3 ·1 67.1 69.0 68.1 67.9 66.0 ·1 ·1 66.3 ·1 ·1 69.8 ·1 72.0 70.3 67.6 66.5 65.0 ·1 ·1 36.3 35.1 ·1 ·1 ·1 ·1 32.1 ·1 32.3 ·1 31.3 31.2 34.9 34.1 33.8 ·1 -1 34.1 ·1 -1 30.8 ·1 28.1 28.9 31.8 34.2 34.4 ·1 ·1 0.8 1.6 ·1 -1 ·1 ·1 1.1 ·1 0.7 ·1 0.7 0.7 0.6 0.8 0.7 ·1 ·1 1 ·1 ·1 0.7 ·1 0.7 0.7 0.8 0.8 0.9 Acetat Propionat Butyrat CSB NH4-N mg/I mg/I mg/1 g/I mg/I ·1 3.4 9.1 n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 11.1 ·1 4.3 ·1 10.2 27.4 9.4 10.2 6.2 ·1 ·1 8.1 ·1 13.5 16.6 14.9 12 4.1 4.6 12 16.5 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 n.n. ·1 n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 ·1 ·1 n.n. ·1 n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 22.8 22.9 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 23.8 ·1 23.6 ·1 23.1 24.7 23.1 23.2 23.4 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 24.3 22.5 22.2 22.7 23.4 ·1 405 397 367 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 n.n. ·1 1.7 n.n. 3 4.5 n.n. 0 n.n. 1.6 358 ·1 363 ·1 363 354 356 361 340 ·1 ·1 372 ·1 ·1 375 ·1 348 360 370 390 367 Tabelle III.17: Charakter isierung des Fermenter auslaufs während der Auswertungs periode des Stossexpe rimentes mit Natriumst earat. 216 Spiken mit Stearat, Substrat Datum 10.2 11.2 14.2 18.2 18.2 19.2 20.2 21.2 22.2 24.2 25.2 26.2 3.3 3.3 4.3 5.3 6.3 7.3 10.3 13.3 Datum 10.2 11.2 14.2 18.2 18.2 19.2 20.2 21.2 22.2 24.2 25.2 26.2 3.3 3.3 4.3 5.3 6.3 7.3 10.3 13.3 Uhr zeit 10 8 8 8 12 8 8 8 7 10 8 8 9 11 8 8 8 8 11 8 Zeit Substrat Zugabe GV pH Alk. Acetat Propionat d Vd % g/I . mmoVI mg/I mg/I 0.0 0.9 3.9 7.9 8.1 8.9 9.9 10.9 11.9 14.0 14.9 15.9 21.0 21.0 21.9 22.9 23.9 24.9 28.0 30.9 1.33 1.43 1.34 1.43 -1 1.39 1.66 1.41 1.42 1.41 1.48 1.35 1.32 ·1 1.f6 1.24 1.41 1.24 1.28 1.41 -1 3.72 3.45 3.42 -1 3.44 3.26 4.03 3.89 3.66 3.46 4.16 3.61 -1 ·1 3.55 -1 3.91 3.67 3.59 ·1 20.8 19.5 19.0 ·1 19.6 18.5 22.3 21.7 20.0 19.3 22.4 19.8 ·1 ·1 19.7 ·1 21.5 20.1 19.4 -1.0 7.24 7.53 7.69 ·1 7.52 7.69 7.11 7.16 7.09 7.74 6.73 6.88 -1 7.06 7.24 ·1 6.80 7.04 7.06 -1 3.8 3.6 2.7 -1 2.8 2.7 4.0 4.3 3.5 2.9 5.7 11.7 ·1 10.9 10.9 ·1 7.4 10.4 10.8 -1 71 2.7 n.n. ·1 2.4 n.n. 33 n.n. 4.8 2 129 543 -1 508 409 ·1 150 462 501 -1 n.n. n.n. n.n. -1 n.n. n.n. 1.1 n.n. n.n. n.n. 24.4 160 -1 167 165 ·1 83 191 108 i-But 2m-But 3m-But Valeriat CSB NH4-N Uhr Butyrat zeit mg/I 10 8 8 8 12 8 8 8 7 10 8 8 9 11 8 8 8 8 11 8 TA -1 n.n. n.n. n.n. -1 n.n. n.n. 4.2 n.n. n.n. n.n. 2.3 30 -1 29 30 ·1 8 19 22 mg/I mg/I mg/I mg/I g/I mg/I -1 n.n. n.n. n.n. -1 n.n. n.n. 2 n.n. n.n. n.n. 4 42 -1 39 43 -1 8 29 27 -1 n.n. n.n. n.n. -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 13 -1 11 12 -1 n.n. 9 13 -1 n.n. n.n. n.n. -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 36 -1 30 31 -1 n.n. 20 20 -1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. -1 n.n. n.n. ·1 n.n. 4 8 -1 30.6 28.6 28.2 -1 28.2 26.9 33.4 33.9 30.7 29.5 33.2 31.0 ·1 30.3 29.4 ·1 32.0 31.0 30.4 -1 4 5 6 -1 10 4 22 23.6 4.5 2.6 3.6 119 ·1 130 116 -1 63 122 125 Tabelle III.18: Charakterisierung des Ferrnenterzulaufs während der Auswertungsperiode des Stossexperirnentes mit Natriurnstearat. 217 Am 3.3. um 9. 00 Uhr gab ich nochmals 25 g Stearinsäure, aufgeschlämmt in 300 ml destilliertem Wasser, in den Fermenter, um mögliche Auswirkungen auf die Faulprozesse besser erkennbar zu machen. Die schon geschilderten Auswirkungen verstärkten sich zwar, allerdings nahm auch die Stearatmenge an der Oberfläche der Flüssigkeit und den Wänden zu. Zusätzlich begannen die Steratablagerungen auch das Ablass- ventil des Fermenters zu verstopfen, so dass der Fermenter in der Folge nur noch manuell betrieben werden konnte. Am 13.3. wurde der Versuch abgebrochen, weil zusätzlich auch noch das Ueberdruckventil des Fermenters verstopfte und das Gas nicht mehr über die normale Gasleitung abgezogen werden konnte. Eine Interpretation des Versuches ist nur bedingt möglich, da nicht abgeschätzt werden kann, ·welcher Anteil der zugegebenen Stearatmenge gelöst, beziehungsweise anaerob umgesetzt wurde. Durch die manuelle, zwei mal tägliche Schlammentnahme konnte der Fermenter nur noch halbkontinuierlich betrieben werden. 5.4. Stossbelastung mit Glucose Für den Versuch einer Stossbelastung mit Zucker diente mir wiederum der kontinuierlich betriebene Fermenter. Der Fermenter befand sich dabei, bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 12,5 Tagen, nahezu im stationären zustand. Als Zucker verwendete ich Glucose (D(+)-Glucose, für biochemische Zwekke, Merck), welche ich in destilliertem Wasser löste. Der Verlauf des Versuches ist in den Tabelle III.19 und III.20 dokumentiert. Tabelle III.19 enthält die Angaben über den Fermenterablauf und die Gasproduktion. Tabelle III.20 beschreibt die Substratdosierung und zusammensetzung während der Auswertungperiode. Für die Stossbelastung löste ich ich 50 g Glucose in 200 ml destilliertem Wasser. Die 50 g Glucose entsprechen 53.35 g CSB. Unmittelbar vor der Zugabe entnahm ich dem Fermenter die entsprechende Menge Fauloo schlemm. Die Zugabe erfolgte am 17.12. um 10. Uhr. Im Gegensatz zu den vorangehend beschriebenen Versuchen erfolgte die Bestimmung des Ammoniums ohne Schwierigkeiten. Somit können auch diese Werte für die Auswertung des Versuchs berücksichtigt werden. 218 Spiken mit Glucose, Fermenter Datum Uhr zeit Zeit Temp Schlamm d ·c me~ 6.12 9.12 10.12 12.12 13.12 16.12 17.12 17.12 17.12 17.12 17.12 17.12 18.12 18.12 18.12 18.12 18.12 19.12 20.12 21.12 22.12 23.12 30.12 31.12 10.0 9.0 8.0 8.0 8.0 10.0 8.0 10.0 13.0 16.5 19.5 23.5 0.5 4.0 9.0 15.0 23.0 10.0 8.0 10.3 12.0 9.0 9.0 8.0 0.0 3.0 3.9 5.9 6.9 10.0 10.9 11.0 11.1 11.3 11.4 11.6 11.6 11.8 12.0 12.2 12.5 13.0 13.9 15.0 16.1 17.0 24.0 24.9 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 16.9 17.1 17.0 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 Datum Uhr zeit GV Alk g/I mmol/I mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I 10.0 9.0 8.0 8.0 8.0 10.0 8.0 10.0 13.0 16.5 19.5 23.5 0.5 4.0 9.0 15.0 23.0 10.0 8.0 10.3 12.0 9.0 9.0 8.0 ·1 ·1 15.9 15.7 16.0 16.7 15.9 ·1 17.6 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 16.6 -1 ·1 16.7 16.2 16.3 15.9 16.5 16.2 16.1 ·1 ·1 35.8 35.1 33.5 32.7 34.5 ·1 31.9 29.3 28.3 27.4 ·1 23.8 24.2 25.3 25.5 30.3 33.3 33.0 33.5 33.5 32.2 33.0 ·1 ·1 8.5 7.4 7 18 8 ·1 42 16 -1 ·1 0.9 1.4 3 6 0.5 ·1 5 24 62 185 ·1 282 292 264 176 25.5 0.8 n.n. n.n. 3.3 0.7 1.6 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. -1 n.n. 33 ·1 144 93 38 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. ·1 n.n. 2 ·1 12 25 32 28 1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. ·1 n.n. n.n. -1 8 18 27 24 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. ·1 n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. 4 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 6.12 9.12 10.12 12.12 13.12 16.12 17.12 17.12 17.12 17.12 17.12 17.12 18.12 18.12 18.12 18.12 18.12 19.12 20.12 21.12 22.12 23.12 30.12 31.12 pH Schlamm entnahme Gas CH4 C02 N2 H2 TR Vd Vd % % % ppm % 6.92 6.94 6.83 6.81 6.82 6.81 6.80 6.80 6.76 6.72 6.77 6.48 6.36 6.35 6.45 6.57 6.66 6.73 6.78 6.77 6.76 6.76 6.77 6.78 -1 -1 1.27 1.29 1.26 1.32 1.45 ·1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 1.25 -1 ·1 ·1 1.35 1.32 1.39 1.37 1.34 1.35 8.9 8.7 8.3 8.0 7.6 8.9 9.0 -1 14.4 16.0 15.6 33.5 43.0 37.7 19.7 18.5 13.7 14.6 11.9 8.2 7.6 7.2 8.6 8.2 -1 ·1 67.4 66.2 64.7 64.9 64.1 ·1 65.9 65.1 62.3 33.8 -1 ·1 39.2 49.4 57.1 ·1 64.6 65 64.3 63.5 65.4 66.6 -1 -1 ·1 0.6 0.6 0.6 0.4 0.5 ·1 0.6 0.8 0.6 0.2 ·1 ·1 0.3 0.5 0.3 ·1 0.6 0.8 0.7 0.8 0.8 0.7 -1 38 36 32 32 34 35 ·1 39 46 46 80 ·1 79 51 46 47 44 39 36 31 31 35 34 -1 ·1 3.28 3.25 3.28 3.37 3.26 ·1 3.4 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 3.33 -1 ·1 3.34 3.3 3.27 3.27 3.38 3.33 3.32 AcetatPropionat Butyrat i·But 2m-But 3m-But Valeriat CSB NH4·N mg/I g/I mg/I ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. ·1 n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 24.8 25.2 25.0 24.8 24.6 ·1 26.8 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 25.2 ·1 ·1 -1 24.1 23.7 23.9 24.7 24.5 24.4 ·1 ·1 381 374 369 360 349 ·1 295 323 328 306 -1 286 270 285 293 297 310 329 322 318 307 306 40 111 ·1 245 205 122 139 31 1 n.n. n.n. 0.8 3.1 1.1 ·1 34.6 34.8 33.8 34.3 34.8 ·1 34.6 35.3 36.6 67 ·1 ·1 60.9 49.4 42.2 ·1 32.7 33.9 34.2 34.2 34.4 35.4 Tabelle III.19: Charakterisierung des Ferrnenterauslaufs während der Auswertungsperiode des Stossexperimentes mit Glucose. 219 Spiken mit Glucose, Substrat Datum Uhr zeit Zeit TR GV pH Alk d Substrat zugabe l/d % g/l . mmoVI mg/l mg/l 0.0 3.0 3.9 5.9 6.9 10.0 10.9 12.0 13.0 13.9 15.0 16.1 17.0 24.0 24.9 1.38 1.36 1.37 1.37 1.37 1.39 1.43 1.35 1.41 1.45 1.58 1.49 ·1 1.45 1.44 ·1 ·1 3.54 3.86 3.81 3.97 3.36 3.66 3.69 3.44 3.85 3.50 4.34 3.65 3.50 ·1 ·1 20.2 21.6 21.4 22.1 21.1 20.6 20.5 20.0 20.6 19.2 24.2 20.4 19.8 ·1 ·1 7.36 7.27 7.41 7.12 7.22 7.30 7.40 7.56 7.65 7.89 6.85 7.30 7.59 ·1 ·1 10.2 8.8 8.8 9.5 10.2 9.9 9.6 9.9 6.7 5.1 7.0 7.7 7.2 ·1 ·1 451 318 305 403 426 379 361 217 ·1 ·1 35.4 37.9 18 83 67 42 21 2 0.6 i·But 2m-But 3m-But Valeriat CSB NH4·N 6.12 9.12 10.12 12.12 13.12 16.12 17.12 18.12 19.12 20.12 21.12 22.12 23.12 30.12 31.12 10.0 9.0 8.0 8.0 8.0 10.0 8.0 9.0 10.0 8.0 10.5 12.0 9.0 9.0 8.0 Datum Uhr Butyrat zeit mg/l 6.12 9.12 10.12 12.12 13.12 16.12 17.12 18.12 19.12 20.12 21.12 22.12 23.12 30.12 31.12 10.0 9.0 8.0 8.0 8.0 10.0 8.0 9.0 10.0 8.0 10.5 12.0 9.0 9.0 8.0 ·1 ·1 2 2 n.n 16 4 n.n n.n n.n n.n n.n 5 n.n n.n Acetat Propionat n.n n.n 125 5.2 42 mg/I mg/I mg/l mg/l g/l mg/l ·1 ·1 11 10 8 24 13 9 7 3 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 32.0 40.9 33.6 35.5 33.2 32.6 32.0 31.2 31.4 28.5 36.8 31.3 29.9 ·1 ·1 119 97 96 115 118 101 100 90 62 42 n.n n.n 3 n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n 14 15 13 13 n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n 57 1.1 0.9 48 54 46 Tabelle III.20: Charakterisierung des Fermenterzulaufs während der Auswertungsperiode des Stossexperimentes mit Glucose. 220 5.5. Stossbelastu ng mit Natriumgluta minat Als Ausgangszus tand für den Stossbelastu ngsversuch mit einer Aminosäure setzte ich den stationär, bei einer hydraulisch en Aufenthalt szeit von weniger als 12 Tagen, betriebenen Fermenter ein. Vor der Zugabe der Aminosäure befand sich das System nahezu im stationären Zustand. Bei der Aminosäure , mit der ich den Versuch durchführte , handelte es sich um Glutaminat, in der Form von Natriumgluta minat (Natrium-L( +)-glutaminat, rein, Merck) mit der stöchiometr ischen Formel CH NNaO 0 6 4 ·Ho und 2 einem MG von 187,13 g. Für die Stossbelastu ng löste ich 100 g der Substanz in 250 ml Wasser auf und gab diese Lösung in den Fermenter. Die 100 g Natriumglut aminat entsprechen 76,44 g CSB, bzw. 7.43 g N. Die entsprechende Menge Faulschlamm entnahm ich dem Fermenter vor der Zugabe. Die Stossbelastu ng führte ich am 7.1. um 9. 00 Uhr durch. In den Tabellen III.21 und III.22 sind die Versuchsunt erlagen tabellarisch zusammengestellt. Tabelle III.21 enthält die Angaben über den Ablauf des Fermenters und die Gasprodukti on und -zusammense tzung. In der Tabelle III.22 ist die Substratdos ierung und -charakteris ierung dokumentier t. 5.6. Stossbelastu ng mit Substrat Der stationär, bei einer hydraulische n Aufenthalts zeit von weniger als 12 Tagen, betriebene Fermenter diente mir als Ausgangszus tand für den Stossbelastu ngsversuch mit Substrat. Als Stossbelast ung verwendete ich 5 1 Substrat mit einem CSB-Gehalt von 30,9 g CSB/l. Bevor ich diese mehr als dreifache Tagescharge zugab, entnahm ich dem Fermenter die gleiche Menge Faulschlamm . Da bei diesen Manipuiatione n der Fermenter geöffnet werden musste, begaste ich den Reaktorheadspac e während dieser Zeit mit Helium, damit kein Sauerstoff in den Fermenter gelangte und die Faulprozesse nicht gehemmt wurden. Die Zugabe des Substrates erfolgte am 14.4. um 9. 00 Uhr. Wegen der Bega- sung wurde das produzierte Faulgas in der Folgezeit verdünnt, bis das Helium im Fermenterhe adspace ausgewasche n war. Die Versuchserg ebnisse sind in den Tabellen III.23 und III.24 zusammengestellt. 221 Splken mit Amlnoslure. Fermenter Zeit 6.1 7.1 7.1 7.1 7.1 7.1 8.1 8.1 8.1 8.1 8.1 9.1 9.1 9.1 9.1 9.1 10.1 10.1 11.1 12.1 13.1 14.1 15.1 16.1 17.1 20.1 23.1 28.1 30.1 3.2 5.2 9.0 8.0 10.0 11.5 14.0 18.0 8.0 12.0 16.0 20.0 24.0 4.0 8.0 12.0 16.0 22.0 8.0 20.0 8.0 14.0 10.0 8.0 8.0 8.0 8.0 9.0 8.0 8.0 8.0 10.0 8.0 0.0 1.0 1.0 1.1 1.2 1.4 2.0 2.1 2.3 2.5 2.6 2.8 3.0 3.1 3.3 3.5 4.0 4.5 5.0 6.2 7.0 8.0 9.0 10.0 11.0 14.0 17.0 22.0 24.0 28.0 30.0 34.7 34.7 -1 ·1 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.7 34.6 34.6 34.7 Datum Uhr zeit GV Alk g/I mmoln 9.0 8.0 10.0 11.5 14.0 18.0 8.0 12.0 16.0 20.0 24.0 4.0 8.0 12.0 16.0 22.0 8.0 20.0 8.0 14.0 10.0 8.0 8.0 8.0 8.0 9.0 8.0 8.0 8.0 10.0 8.0 15.4 16.2 ·1 ·1 19.5 ·1 19.3 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 16.7 ·1 ·1 ·1 16.4 ·1 16.0 15.7 15.9 ·1 16.2 ·1 15.7 16.5 16.1 15.7 16.3 15.8 15.7 6.1 7.1 7.1 7.1 7.1 7.1 8.1 8.1 8.1 8.1 8.1 9.1 9.1 9.1 9.1 9.1 10.1 10.1 11.1 12.1 13.1 14.1 15.1 16.1 17.1 20.1 23.1 28.1 30.1 3.2 5.2 d Gas CH4 C02 N2 H2 TR Vd Vd % % % ppm % 6.79 6.80 ·1 6.80 6.80 6.80 6.82 6.83 6.84 6.83 6.79 6.79 6.84 6.90 6.95 7.00 7.09 7.19 7.24 7.18 7.14 7.11 7.07 7.05 7.03 6.99 6.99 6.91 6.91 6.89 6.87 1.29 1.46 ·1 ·1 ·1 ·1 1.38 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 1.22 ·1 ·1 ·1 1.31 ·1 1.40 1.32 1.19 1.31 1.25 1.35 1.27 1.30 1.34 1.34 1.34 1.31 1.33 7.7 8.8 10.0 7.6 10.7 10.1 11.4 11.2 12.3 19.2 19.9 25.5 18.4 17.1 16.8 16.6 17.3 17.0 17.0 11.4 9.6 9.7 9.5 9.3 8.2 8.2 8.7 7.5 7.4 8.7 8.7 64.1 ·1 ·1 ·1 64.2 63.9 65.0 64.3 64.9 63.7 60.6 53.2 49.5 52.1 56.3 61.6 66.2 70.5 72.3 69.2 66.5 65.3 64.1 64.7 64.3 ·1 62.6 63.3 ·1 ·1 63.3 34.5 ·1 ·1 ·1 34.3 33.7 33.9 33.5 32.7 33.4 37.2 45.1 48.5 45.3 42.0 37.7 32.9 28.5 27.6 28.5 31.8 33.1 33.1 35.2 34.8 ·1 34.7 35.4 ·1 ·1 33.6 0.50 ·1 ·1 ·1 0.4 0.8 0.5 0.5 0.5 0.5 0.4 0.4 0.8 0.4 0.5 0.4 0.4 0.3 0.3 0.5 0.4 0.5 0.1 0.5 0.7 ·1 0.9 1.2 ·1 ·1 0.8 35 34 ·1 ·1 35 36 44 41 47 57 67 78 43 43 43 45 45 44 47 40 41 41 42 39 37 39 38 37 35 38 39 3.28 3.33 ·1 ·1 3.72 ·1 3.70 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 3.50 ·1 ·1 ·1 3.42 ·1 3.37 3.36 3.38 ·1 3.40 ·1 3.36 3.49 3.41 3.28 3.40 3.30 3.33 AcetatPropionat Butyrat i·Bul 2m·But 3m·But Valeriat CSB NH4·N mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I g/I mg/I 4.6 4.1 ·1 ·1 6.1 6.1 8.1 8.8 29.5 335 1.119 2.238 2.012 1.741 1.791 1.728 1.455 609 333 7.6 6.4 ·1 6.8 ·1 ·1 4.8 7.8 4 ·1 9.1 7.1 5.5 n.n. ·1 ·1 4.4 4.4 6.2 8 1 44 n.n. n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. 2.4 56 224 427 339 242 202 120 14.5 2.8 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. 7 n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 9 25 34 38 38 46 56 61 27 13 1 n.n. ·1 n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 2 4 8 10 10 12 17 13 3 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 7 10 11 15 26 35 19 31 n.n. n.n. ·1 n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 5 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. 23.8 24.4 ·1 ·1 27.2 ·1 27.8 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 27.3 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 23.1 23.8 24.0 ·1 23.8 ·1 24.5 25.0 24.7 24.6 25.1 24.6 24.8 303 309 ·1 ·1 305 347 310 317 330 370 476 615 596 593 582 556 545 500 487 450 459 ·1 479 ·1 473 460 440 448 427 386 395 TempSchlamm ·c mei Uhr zeit Datum 32.8 32.9 ·1 ·1 51.2 48.9 48.7 49.4 51.2 50.2 48.2 41.5 47.6 52.6 51.6 53.4 56.8 71.3 71.0 73.7 80.3 ·1 67.7 ·1 63.7 58.8 54.8 49.3 47.0 44.1 44.0 17.1 17.1 ·1 ·1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.0 17.1 17.1 17.0 17.1 17.0 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.1 17.0 pH Schlamm entnahme 83 127 123 110 123 136 149 109 86 5.8 1.6 ·1 0.8 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. der AusTabelle III.21: Charak terisier ung des Fermen terausla ufs während wertun gsperio de des Stossex perime ntes mit Natrium glutaminat. 222 Splken mit Aminosäure, Substrat Datum Uhr zeit Zeit TA GV d Substrat zugabe Vd % g/I pH Alk Acetat Propionat mmoVI mg/I mg/I 100 81 36 1.1 0.8 0.6 90 ·1 49 ·1 n.n. 104 1.1 61 ·1 65 n.n. 6.1 7.1 8.1 9.1 10.1 11.1 12.1 14.1 15.1 16.1 17.1 20.1 23.1 28.1 30.1 3.2 5.2 9 8 8 8 8 8 14 8 8 8 8 9 8 8 8 10 8 0.0 1.0 2.0 3.0 4.0 5.0 6.2 8.0 9.0 10.0 11.0 14.0 17.0 22.0 24.0 28.0 30.0 1.44 1.48 1.49 1.44 1.41 1.58 1.54 1.52 1.31 1.61 1.49 1.49 1.45 1.38 1.47 1.51 1.47 3.66 3.85 3.84 3.77 3.77 3.71 4.03 ·1 3.91 ·1 3.69 4.27 3.93 4.30 4.10 3.82 3.68 20.1 21.3 21.3 20.9 20.9 20.7 22.4 ·1 21.7 ·1 20.6 23.7 21.8 24.1 23.0 21.6 20.5 7.09 7.15 7.26 7.31 7.30 7.80 7.11 ·1 7.21 ·1 7.49 7.17 7.24 7.04 7.15 7.01 7.19 8.1 8.5 8.4 6.6 4.6 4.1 8.1 ·1 8.1 ·1 4.4 8.4 6.3 6.9 6.5 6.7 4.9 348 353 267 10.6 8.8 4.2 231 ·1 360 ·1 4 413 6.6 178 ·1 354 6.8 Datum Uhr zeit Butyrat i-But 2m-But 3m-But Valeriat CSB NH4-N mg/I mg/I mg/I mg/I mg/I g/I mg/I 1.4 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 7.9 ·1 2.4 -1 n.n. 7.3 n.n. 5.2 -1 21 n.n. 11 8 8 n.n. n.n. n.n. 12 -1 10 -1 1 24 2 14 -1 36 7 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 3 -1 n.n. ·1 n.n. 6 n.n. 3 ·1 2 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 8 -1 9 -1 n.n. 18 n.n. 6 -1 5 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. -1 n.n. -1 n.n. 3 n.n. n.n. -1 n.n. n.n. 31.1 33.3 32.4 31.3 30.8 30.9 33.7 -1 32.8 -1 31.5 36.8 34.0 38.2 35.6 33.3 32.5 71 73 68.4 37 2.5 2 57.9 -1 65.6 -1 2.2 68 12 42.8 33.2 39 3.5 6.1 7.1 8.1 9.1 10.1 11.1 12.1 14.1 15.1 16.1 17.1 20.1 23.1 28.1 30.1 3.2 5.2 9 8 8 8 8 8 14 8 8 8 8 9 8 8 8 10 8 Tabelle III.22: Charakterisierung des Fermenterzulaufs während der Auswertungsperiode des Stossexperimentes mit Natriumglutarninat. 223 Spiken mit Substrat, Fermenter Datum Uhr zeit Zeit d TempSchlamm menge ·c 1 pH Schlamm entnahme Vd Gas CH4 C02 N2 H2 TR Vd % % % ppm % 8.6 8.9 8.8 -1 -1 -1 -1 -1 12.2 14.1 14.1 15.9 14.3 13.4 11.9 9.7 9.2 7.8 8.0 -1 65.4 65.0 -1 -1 -1 29.5 49.5 62.7 63.1 66.0 65.4 66.0 65.9 65.5 64.2 65.9 64.0 64.0 -1 34.3 34.8 -1 -1 -1 25.5 27.2 34.3 35.9 35.5 35.4 33.6 35.5 34.2 35.7 37.2 34.9 34.9 -1 0.9 0.8 -1 -1 -1 -1 -1 2.0 0.9 0.7 0.7 0.7 0.8 0.6 0.8 0.8 0.9 0.9 37 34 35 -1 -1 -1 42 49 48 52 50 48 48 47 44 40 44 36 35 -1 3.41 3.34 -1 -1 -1 -1 -1 3.30 -1 -1 3.30 -1 3.32 3.33 3.31 3.33 3.36 3.18 i-But 2m-But 3m-But Valeriat CSB NH4-N 4.4 11.4 14.4 14.4 14.4 14.4 14.4 14.4 15.4 15.4 15.4 16.4 16.4 17.4 18.4 21.4 24.4 29.4 6.5 9 8 9 10 12 14 16 24 8 16 24 8 15 8 8 9 8 8 8 0.0 7.0 10.0 10.0 10.1 10.2 10.3 10.6 11.0 11.3 11.6 12.0 12.3 13.0 14.0 17.0 20.0 25.0 32.0 34.9 34.8 34.8 -1 34.7 34.7 34.7 34.8 34.8 34.8 34.8 34.8 34.9 34.9 34.7 34.6 34.7 34.8 34.8 Datum Uhr zeit GV Alk g/1 mmoll1 mg/1 mg/1 m!YJ mg/1 mg/1 mg/1 mgll g/l mg/1 9 8 9 10 12 14 16 24 8 16 24 8 15 8 8 9 8 8 8 -1 17.1 16.4 -1 -1 -1 -1 -1 16.8 -1 -1 16.7 -1 16.7 16.6 16.3 16.5 16.4 15.8 -1 35.7 35.1 -1 -1 -1 25.5 26.6 26.6 27.5 29.0 28.8 30.0 30.4 31.7 39.9 33.8 34.5 33.3 -1 5.8 5.4 -1 -1 -1 102 122 98 76 54 33 17.6 9.6 5.7 4.6 4 8.9 -1 -1 n.n n.n -1 -1 -1 29.7 58 80 -1 n.n n.n -1 -1 -1 2.9 4.6 5.5 6.1 4.9 2.8 n.n 0.7 n.n n.n n.n -1 n.n n.n -1 -1 -1 4.9 8.1 11.5 15.3 16.7 15.4 11.7 n.n n.n n.n n.n -1 n.n n.n -1 -1 -1 1.8 4.2 7.1 10.3 11.9 10.9 6.4 n.n n.n n.n n.n -1 n.n n.n -1 -1 -1 1.9 5.6 9.3 8.8 3.7 0.7 n.n n.n n.n n.n -1 n.n n.n -1 -1 -1 n.n 2.6 4.7 5.9 6 5 n.n n.n n.n n.n -1 351 351 -1 -1 -1 261 289 291 300 319 319 329 -1 -1 -1 -1 -1 -1 24.3 24.7 -1 -1 -1 -1 -1 25.7 -1 -1 25.0 -1 24.5 24.1 24.2 23.4 23.9 23.6 4.4 11.4 14.4 14.4 14.4 14.4 14.4 14.4 15.4 15.4 15.4 16.4 16.4 17.4 18.4 21.4 24.4 29.4 6.5 17.1 17.0 17.0 16.5 16.6 16.8 16.9 16.7 17.2 17.1 17.1 17.1 17.1 17.0 17.0 16.9 17.1 18.2 17.0 6.82 6.83 6.83 6.89 6.85 6.81 6.78 6.67 6.66 6.69 6.69 6.72 6.74 6.77 6.79 6.79 6.75 6.71 6.73 1.40 1.36 1.40 -1 -1 -1 -1 -1 1.17 -1 -1 1.47 -1 1.54 1.40 1.37 1.41 1.31 1.47 AcetatPropionat Butyrat 98 108 107 106 55 n.n n.n n.n 1.2 -1 n.n n.n n.n n.n n.n n.n n.n 333 298 330 349 330 309 Tabelle III.23: Charakterisierung des Fermenterauslaufs während der Auswertungsperiode des Stossexperimentes mit Substrat. 224 Splken mit Substrat, Substrat Datum 4.4 11.4 14.4 15.4 16.4 17.4 18.4 21.4 24.4 29.4 6.5 Datum 4.4 11.4 14.4 15.4 16.4 17.4 18.4 21.4 24.4 29.4 6.5 Uhr zeit Zeit Substrat Zugabe TA GV Vd % g/I 0.0 7.0 10.0 11.0 12.0 13.0 14.0 17.0 20.0 25.0 32.0 1.50 f.44 1.38 1.55 1.47 1.49 1.52 1.37 1.59 1.33 1.46 ·1 3.97 3.58 3.40 4.13 3.89 3.86 3.61 3.96 4.07 3.90 ·1 22.4 20.5 18.8 22.7 22.4 21.9 20.4 22.3 22.6 21.2 Uhr Propionat zeit mg/I Butyrat i·But mg/I ·1 4.4 3.9 n.n. 4.2 -1 3.4 n.n. 5.5 n.n. ·1 9 8 9 8 8 8 8 9 8 8 8 9 8 9 8 8 8 8 9 8 8 8 d ·1 11.3 5.5 2.6 9 ·1 10.1 1.3 14.4 n.n. ·1 pH Alk Acetat mmovt mg/I ·1 6.32 7.44 7.86 7.03 7.09 7.15 7.38 7.13 7.52 7.52 ·1 6.1 6.3 4.4 4.3 4.9 5.0 4.2 5.3 4.8 4.2 ·1 61 26 7.3 49 ·1 65.6 3 103 2.8 ·1 2m·But 3m-But Valeriat CSB NH4·N mg/I mg/I mg/I mg/I g/I mg/I ·1 11.2 13.9 6.9 3.5 -1 5.7 n.n. 5.1 n.n. -1 -1 3.1 3.1 1.1 0.8 ·1 1.2 n.n. 1.1 n.n. ·1 -1 10.2 11.3 9.4 4.1 ·1 6.7 n.n. 5.8 n.n. ·1 -1 1.6 n.n. n.n. 1.8 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 32.7 30.9 28.4 32.7 32.5 32.0 29.7 33.3 32.8 32.8 -1 -1 47.1 41.8 34.6 32.5 34.1 34.6 18.3 34.1 21.4 24.9 Tabelle III.24: Charakteris ierung des Fermenterzu laufs während der Auswertungsper iode des Stossexperim entes mit Substrat. 225 6. Versäuerung der Faulung Für den Versäuerung sversuch benutzte ich die beiden Plexiglasfer menter. Dabei betrieb ich die Fermenter in Serie: Das Substrat führte ich dem Fermenter 22 zu, den Faulschlamm , den ich entsprechend der Substratzug abe dem Fermenter 22 entnahm, gab ich in den Fermenter 11, welchem ich den ausgefaulte n Schlamm abzog. Beide Reaktoren belastete ich dabei je mit einer hydraulische n Aufenthalts zeit von 17 Tagen. Die Tabellen III.25.1 und III.25.2 enthalten die gemessenen Faulungsparameter des Fermenters 11, die Tabellen III.26.1 und III.26.2 diejenigen des Fermenters 22. Die Tabelle III.27 charakteris iert die Substratzusa mmensetzung und die Dosierung während des Versuches. Da mir für die pH- Messung nur eine Wechselsond e zur Verfügung stand konnte ich nur im Fermenter 22 den pH bestimmen. Die pH-Messung des Fermenters 11 wurde je- weils unmittelbar nach der Probenahme durchgeführ t. Am 12.8. 8. 00 Uhr versetzte ich den Fermenter 22 mit 327 g CSB getrock- netem Substratsch lamm gelöst in 2 1 Wasser, wobei ich dem Reaktor vorgängig 2 1 Faulschlamm entnahm. Um das Eindringen von Sauerstoff ins System möglichst gering zu halten, begaste ich den Reaktor während dieser Zeit mit Helium. Diese Belastung reichte aber nicht aus, um eine bleibende Versäuerung des Fermenters zu bewirken. Daher gab ich am 14.8 um 12. 00 Uhr noch 60 g Glucose (64,0 g CSB) gelöst in 100 ml Wasser in den Fermenter. Aber auch diese Zugabe bewirkte keine bleibende Störung im System. Am 18.8 um 10. 00 Uhr gab ich deshalb nochmals 100 g Glucose (106,7 g CSB) gelöst in 250 ml Wasser in den Fermenter. Das System verkraftete aber auch diesen Stoss, so dass ich am 19.8. 10. oo Uhr 20 ml Essigsäure (22,6 g CSB) zudosierte. Schliesslich versetzte ich den Fermenter am 20.8. 8. 00 Uhr nochmals mit 40 ml Essigsäure (45,2 g CSB) und 85 g Glucose (90,7 g CSB) gelöst in 100 ml Wasser, um eine bleibende Störung der Faulung zu bewirken. Nachdem es mir mit beachtliche m Aufwand gelungen war, die Faulung zu versäuern, versuchte ich durch Rezirkulati on von Faulschlamm aus dem nachgescha lteten Fermenter 11 die Faulung im Fermenter wieder zu normaoo lisieren. Ab dem 21.8 8. Uhr entnahm ich dem Fermenter 22 doppelt soviel Faulschlamm wie vorher und leitete ihn in den Fermenter 11. Entsprechend entnahm ich ebenfalls doppelt soviel ausgefaulten Schlamm. Die Hälfte davon rezirkulier te ich in den Fermenter 22. 226 Versluerung, Fermenter 11, Tell 1 Datum 29.7 4.8 6.8 8.8 11.8 12.8 12.8 12.8 13.8 13.8 13.8 14.8 14.8 15.8 16.8 18.8 19.8 20.8 20.8 20.8 21.8 21.8 21.8 22.8 22.8 23.8 24.8 25.8 26.8 26.8 27.8 27.8 28.8 29.8 30.8 1.9 3.9 4.9 5.9 22.9 Uhr zeit 8.0 9.0 8.0 8.0 9.0 8.0 16.0 24.0 8.0 15.5 24.0 8.0 24.0 8.0 8.0 8.0 8.0 8.0 15.5 24.0 8.0 16.0 24.0 8.0 16.0 8.0 16.0 9.0 8.0 22.0 8.0 21.5 8.0 8.0 8.0 8.0 8.0 8.0 8.0 9.0 Zeit d 0.0 6.0 8.0 10.0 13.0 14.0 14.3 14.7 15.0 15.3 15.7 16.0 16.7 17.0 18.0 20.0 21.0 22.0 22.3 22.7 23.0 23.3 23.7 24.0 24.3 25.0 26.3 27.0 28.0 28.6 29.0 29.6 30.0 31.0 32.0 34.0 36.0 37.0 38.0 55.0 TempSchlamm Schlamm menge entnahme ·c 1 Vd Gas CH4 C02 N2 H2 TA GV l/d % % % ppm % g/1 35.2 36.0 35.6 34.7 35.0 36.0 36.1 36.0 35.9 -1 36.0 36.0 36.1 36.0 36.0 36.0 36.0 36.0 36.0 36.0 36.0 36.0 -1 35.9 36.0 35.8 36.1 36.0 36.2 36.2 36.0 -1 35.9 35.8 33.5 34.9 35.1 34.9 35.0 35.0 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 6.4 5.2 5.4 -1 -1 -1 -1 -1 8.3 6.9 13.4 6.6 6.2 8.7 13.1 9.4 6.8 8.1 -1 -1 -1 65.7 66.7 65.7 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 66.5 67.4 56.5 65.4 -1 -1 65.5 64.2 62.1 53.9 58.1 60.2 63.3 63.7 -1 65.2 63.8 63.4 63.4 -1 64.9 65.5 67.9 62.3 64.0 62.9 64.0 61.2 -1 -1 30.6 30.2 34.4 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 37.1 31.6 39.2 31.4 -1 -1 33.5 34.3 34.4 44.1 38.8 38.6 38.3 37.9 -1 34.6 34.6 32.2 32.6 -1 34.3 34.9 31.2 34.5 35.3 33.8 35.5 33.8 -1 -1 1.5 1.5 0.8 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 0.8 1.2 0.9 0.7 -1 -1 1 0.8 0.6 0.7 0.9 0.8 0.7 0.7 -1 0.7 0.7 0.7 0.8 -1 0.7 0.6 0.7 0.7 1.0 0.6 0.7 1.4 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 2.84 2.90 2.73 2.74 2.77 2.88 -1 -1 2.95 -1 -1 2.94 -1 2.94 3.02 3.13 3.21 -1 -1 -1 -1 -1 -1 3.27 -1 3.34 -1 3.30 3.34 -1 3.33 -1 3.32 3.27 -1 3.28 3.26 3.29 -1 -1 13.7 13.6 12.7 12.9 12.6 13.2 -1 -1 13.6 -1 -1 13.4 -1 13.6 14.0 14.2 14.8 -1 -1 -1 15.2 -1 -1 15.2 -1 15.7 -1 15.5 15.6 -1 15.9 -1 16.0 15.7 -1 15.9 15.5 16.1 -1 -1 16.0 15.3 16.0 16.0 16.0 16.8 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 16.3 -1 16.0 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 17.0 1.10 0.98 0.81 1.12 0.93 0.00 -1 -1 1.21 -1 -1 1.45 -1 0.30 0.20 1.00 1.15 1.28 -1 -1 1.32 -1 -1 0.40 -1 1.38 1.18 1.34 0.97 -1 0.76 -1 1.44 1.21 1.10 1.50 2.22 2.72 0.00 -1 Tabelle III.25.1: Charakterisierung des Auslaufs des Fermenters 11 während der Auswertungsperiode des Versäuerungsexperimentes. 1. Teil 227 Versäuerung, Fermenter 11, Teil 2 Datum 29.7 4.8 6.8 8.8 11.8 12.8 12.8 12.8 13.8 13.8 13.8 14.8 14.8 15.8 16.8 18.8 19.8 20.8 20.8 20.8 21.8 21.8 21.8 22.8 22.8 23.8 24.8 25.8 26.8 26.8 27.8 27.8 28.8 29.8 30.8 1.9 3.9 4.9 5.9 22.9 Uhr zeit pH 8.0 9.0 8.0 8.0 9.0 8.0 16.0 24.0 8.0 15.5 24.0 8.0 24.0 8.0 8.0 8.0 8.0 8.0 15.5 24.0 8.0 16.0 24.0 8.0 16.0 8.0 16.0 9.0 8.0 22.0 8.0 21.5 8.0 8.0 8.0 8.0 8.0 8.0 8.0 9.0 7.05 7.08 7.09 7.06 7.05 7.11 7.08 7.09 7.08 7.09 7.07 7.08 7.05 7.08 7.03 7.04 7.03 ·1 7.02 7.06 7.03 7.04 ·1 7.03 7.03 7.02 7.08 7.09 7.07 7.08 7.09 7.06 7.06 7.02 7 7.03 7.05 6.94 6.96 6.99 Alk . mmoVl 49.0 49.6 48.9 48.3 48.3 47.7 48.5 48.5 48.0 48.2 48.5 48.3 48.8 49.3 49.2 49.8 49.1 ·1 48.3 48.8 48.4 48.9 ·1 48.5 48.7 47.6 48.6 49.3 49.4 48.8 47.7 47.0 47.0 46.0 44.9 43.1 45.8 40.8 43.3 51.2 Acetat Propionat Butyrat i-But 2m-But 3m-But Valeriat CSB mg/1 mg/1 mg/1 mg/1 mg/1 mg/1 mg/1 g/1 CSB gelöst g/1 8 ·1 2 2 2 2 3 3 3 4 3 3 2 n.n. 1 3 1 ·1 3 3 13 3 ·1 14 13 60 9 24 2 ·1 5 ·1 12 17 6 6 2 13 2 ·1 n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 3 1 n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 4 4 39 4 4 n.n. ·1 n.n. ·1 3 2 3 n.n. n.n. 3 n.n. ·1 n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. -1 n.n. -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. -1 n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. -1 n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 n.n. -1 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 19.0 19.5 18.9 18.3 18.2 19.7 ·1 -1 20.1 ·1 -1 19.7 ·1 18.5 19.3 21.7 21.8 ·1 ·1 -1 22.0 ·1 ·1 22.1 ·1 22.5 ·1 22.7 23.2 ·1 23.8 -1 24.4 23.3 ·1 23.5 23.7 24.7 ·1 22.1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 -1 -1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 -1 -1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 -1 -1 0.59 0.62 ·1 0.58 0.57 0.67 ·1 0.54 NH4-N 528 532 509 541 543 542 537 411 552 561 561 570 549 552 559 547 472 -1 554 541 528 532 ·1 532 500 479 472 481 474 451 485 443 447 437 427 418 457 534 402 517 Tabelle III.25.2: Charakterisieru ng des Auslaufs des Fermenters 11 während der Auswertungsperi ode des Versäuerungsexp erimentes. 2. Teil mg/1 228 Versäuerung, Fermenter 22, Tell 1 Datum 29.7 4.8 6.8 8.8 11.8 12.8 12.8 12.8 13.8 13.8 13.8 14.8 14.8 14.8 14.8 15.8 15.8 16.8 17.8 18.8 18.8 18.8 18.8 19.8 18.8 19.8 19.8 19.8 20.8 20.8 20.8 20.8 20.8 21.8 21.8 21.8 22.8 22.8 22.8 23.8 24.8 25.8 26.8 26.8 27.8 27.8 28.8 29.8 30.8 1.9 2.9 3.9 4.9 5.9 22.9 Uhr zeit 8.0 9.0 8.0 8.0 9.0 8.0 16.0 24.0 8.0 15.5 24.0 8.0 12.0 15.5 24.0 8.0 15.5 8.0 15.5 8.0 10.0 16.0 24.0 8.0 10.0 12.0 14.0 16.0 8.0 10.0 12.0 15.5 24.0 8.0 16.0 24.0 8.0 16.0 24.0 8.0 16.0 9.0 8.0 22.0 8.0 21.5 8.0 8.0 8.0 8.0 7.5 8.0 8.0 8.0 9.0 Zeit d 0.0 6.0 8.0 10.0 13.0 14.0 14.3 14.7 15.0 15.3 15.7 16.0 16.2 16.3 16.7 17.0 17.3 18.0 19.3 20.0 20.1 20.3 20.7 21.0 21.1 21.2 21.3 21.3 22.0 22.1 22.2 22.3 22.7 23.0 23.3 23.7 24.0 24.3 24.7 25.0 26.3 27.0 28.0 28.6 29.0 29.6 30.0 31.0 32.0 34.0 35.0 36.0 37.0 38.0 55.0 Temp Schlamm menge ·c 1 35.1 35.0 34.5 33.5 34.0 34.5 34.6 34.5 34.6 34.6 34.5 34.5 ·1 34.5 34.8 34.6 34.6 34.6 34.5 34.5 ·1 34.6 ·1 34.6 ·1 ·1 ·1 ·1 34.5 ·1 34.5 34.5 34.5 34.5 34.5 34.5 34.4 34.5 34.5 34.4 34.5 34.4 34.5 34.7 34.5 ·1 34.3 34.0 33.5 34.9 35.0 35.0 34.8 35.0 34.5 17.0 17.0 17.0 17.0 17.0 17.0 ·1 ·1 17.0 -1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 17.2 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 17.0 pH Schlammentnahme 1 6.95 6.96 6.96 6.95 6.93 6.97 6.80 6.80 6.70 6.67 6.69 6.70 6.74 6.68 6.27 6.35 6.46 6.67 6.81 6.86 6.86 6.67 6.18 6.39 5.75 5.84 5.91 5.95 6.31 5.35 5.38 5.32 5.34 5.32 5.22 5.00 5.02 5.10 5.23 5.41 5.57 5.65 5.58 5.69 5.74 5.84 5.91 6.10 6.24 6.68 6.92 7.00 7.03 7.03 6.96 1.08 1.04 0.81 0.94 0.93 0.83 ·1 ·1 1.31 ·1 ·1 1.45 ·1 ·1 ·1 0.40 ·1 1.33 ·1 1.05 ·1 ·1 ·1 1.35 ·1 ·1 ·1 ·1 1.28 ·1 ·1 ·1 ·1 1.32 ·1 ·1 1.58 ·1 ·1 2.55 1.18 1.34 0.97 ·1 1.52 ·1 1.54 1.21 1.30 0.43 0.90 0.73 2.92 1.03 1.00 Gas CH4 C02 N2 H2 TR GV Vd % % % ppm % gA 7.8 7.9 4.8 4.7 7.7 11.1 ·1 ·1 16.9 15.9 15.7 15.5 15.8 19.5 30.8 25.7 19.1 18.7 20.1 16.5 18.8 29.4 71.6 27.7 ·1 38.2 21.8 18.7 16.1 35.6 9.2 0.5 0.9 0.8 ·1 ·1 ·1 2.1 3.2 7.7 0.8 1.8 0.4 1.2 0.3 1.7 1.9 2.8 3.6 7.3 10.7 8.2 8.2 8.5 ·1 ·1 ·1 64.9 65.5 65.7 29.2 ·1 38.1 50.6 53.1 53.4 55.4 ·1 59.4 ·1 ·1 57.3 ·1 ·1 ·1 ·1 62.2 25.8 45.1 ·1 42.4 38.8 39.6 54.6 52.3 49.0 50.7 50.0 49.7 33.7 ·1 6.4 54.0 50.2 15.6 15.0 14.7 12.2 12.0 11.7 ·1 14.1 21.7 34.4 56.4 65.4 67.2 69.1 71.7 62.9 ·1 ·1 34.8 34.6 34.4 33.7 ·1 34.1 39.9 43.5 41.8 41.9 ·1 43.5 ·1 ·1 46.3 ·1 ·1 ·1 ·1 37.8 74.9 52.3 ·1 58.9 64.0 64.8 48.8 46.7 47.5 49.2 49.7 49.4 61.8 ·1 85.4 48.8 53.4 82.2 79.4 76.2 81.8 84.1 81.0 -1 85.6 74.7 64.7 44.0 33.6 29.3 29.0 28.5 34.2 ·1 ·1 0.9 0.9 0.8 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 2.7 1.5 ·1 1.2 ·1 ·1 0.9 ·1 ·1 ·1 ·1 0.7 0.6 0.7 ·1 0.7 0.7 0.9 0.7 1.0 ·1 -1 ·1 -1 ·1 ·1 35 53 58 60 61 59 ·1 63 88 61 54 51 ·1 43 ·1 47 67 85 ·1 ·1 62 ·1 56 ·1 ·1 52 57 59 97 ·1 173 685 2000 2000 2000 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 2000 ·1 820 170 105 83 65 62 3.2 3.03 3 3.11 3.12 3.13 4.72 ·1 4.46 ·1 ·1 438 ·1 ·1 ·1 4.39 ·1 4.36 ·1 4.12 ·1 . -1 ·1 4.17 ·1 ·1 ·1 ·1 403 ·1 ·1 ·1 ·1 4.27 ·1 ·1 4.13 ·1 ·1 4.17 ·1 3.89 3.8 ·1 3.75 ·1 3.75 3.66 ·1 3.54 ·1 3.51 350 ·1 ·1 15.48 14.31 14.01 14.53 14.19 14.56 24.14 ·1 21.3 ·1 ·1 21.39 ·1 ·1 ·1 22.01 ·1 21.47 ·1 19.73 ·1 ·1 ·1 20.76 ·1 ·1 ·1 ·1 19.98 ·1 ·1 ·1 ·1 23.17 ·1 ·1 22.27 ·1 ·1 21.66 ·1 20.65 20.05 ·1 19.46 ·1 19.62 18.77 ·1 17.78 ·1 16.94 16.68 ·1 -1 1.1 1.1 1.6 2.2 1.5 ·1 1.1 1.2 1.0 1.2 1.9 2.8 1.6 1.6 2.6 ·1 1.6 1.1 0.9 0.7 0.5 0.3 1.3 0.9 0.7 Tabelle III.26.1: Charakterisierung des Auslaufs des Fermenters 22 während der Auswertungsperiode des Versäuerungsexperimentes. 1. Teil 229 Versäuerung, Fermenter 22, Tell 2 Datum 29.7 4.8 6.8 8.8 11.8 12.8 12.8 12.8 13.8 13.8 13.8 14.8 14.8 14.8 14.8 15.8 15.8 16.8 17.8 18.8 18.8 18.8 18.8 19.8 18.8 19.8 19.8 19.8 20.8 20.8 20.8 20.8 20.8 21.8 21.8 21.8 22.8 22.8 22.8 23.8 24.8 25.8 26.8 26.8 27.8 27.8 28.8 29.8 30.8 1.9 2.9 3.9 4.9 5.9 22.9 Uhr zeit 8.0 9.0 8.0 8.0 9.0 8.0 16.0 24.0 8.0 15.5 24.0 8.0 12.0 15.5 24.0 8.0 15.5 8.0 15.5 8.0 10.0 16.0 24.0 8.0 10.0 12.0 14.0 16.0 8.0 10.0 12.0 15.5 24.0 8.0 16.0 24.0 8.0 16.0 24.0 8.0 16.0 9.0 8.0 22.0 8.0 21.5 8.0 8.0 8.0 8.0 7.5 8.0 8.0 8.0 9.0 Alk mmoli1 41.9 43.8 .42.1 41.5 39.5 38.7 33.7 34.9 32.6 32.2 32.3 33.0 -1 31.8 22.5 20.4 22.8 26.7 31.4 34.1 -1 29.7 13.7 21.5 ·1 ·1 -1 8.4 13.8 ·1 -1 8.9 14.6 8.2 11.7 9.5 7.8 9.2 7.2 9.5 0.3 3.2 2.2 ·1 7.4 0.7 0.0 9.1 16.6 28.2 37.7 43.3 45.3 46.5 47.0 Acetat Propionat Butyrat i-But 2m-But 3m-But Valeriat CSB mg/1 mg/I mg/1 mg/1 mg/1 mg/1 mg/1 g/I 7 -1 2 3 3 2 180 304 368 403 378 314 -1 328 440 481 404 110 13 5 ·1 269 764 425 ·1 ·1 ·1 1282 892 ·1 ·1 2848 1888 2915 2565 2873 2996 2748 2665 2184 2474 2115 2007 ·1 1832 1901 2070 1642 1211 515 124 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 21.6 21.5 20.6 20.2 21.2 21.4 35.3 ·1 35.3 -1 ·1 32.4 -1 -1 ·1 34.1 -1 32.7 ·1 30.1 ·1 ·1 ·1 32.3 ·1 ·1 -1 ·1 32.3 -1 -1 ·1 ·1 37.9 ·1 ·1 37.4 -1 ·1 32.3 ·1 34.2 33.1 ·1 33.0 ·1 32.6 30.6 ·1 28.1 ·1 26.3 25.5 -1 23.9 n.n. 7 27 ·1 -1 47 84 127 186 207 206 -1 247 514 691 717 691 491 334 ·1 378 746 534 ·1 -1 -1 633 618 -1 ·1 630 1008 673 744 1128 1349 1305 1245 1048 1131 961 908 -1 826 858 944 796 672 543 524 336 144 2 ·1 -1 3 10 11 19 18 19 -1 22 43 so 52 45 0 0 ·1 1 28 12 ·1 ·1 -1 15 20 ·1 ·1 19 11 21 22 38 65 133 335 610 745 610 572 ·1 529 555 605 501 380 165 5 n.n. n.n. n.n. ·1 -1 7 19 22 29 30 32 -1 35 33 37 42 50 59 56 ·1 43 43 32 ·1 ·1 -1 41 44 -1 ·1 46 37 46 42 43 45 45 42 41 64 52 57 -1 53 58 66 60 52 52 59 n.n. n.n. n.n. ·1 -1 5 9 10 14 16 18 -1 20 17 20 28 33 37 30 ·1 16 17 19 ·1 ·1 -1 24 27 ·1 -1 26 24 27 25 25 26 25 24 24 31 29 31 ·1 29 31 35 33 31 32 40 n.n. n.n. n.n. ·1 -1 9 20 23 26 29 30 -1 31 26 27 33 37 46 52 ·1 49 48 39 ·1 ·1 -1 46 49 -1 ·1 49 48 51 47 48 50 47 47 45 58 53 56 -1 53 56 62 55 45 41 47 37 27 n.n. ·1 -1 3 5 7 9 -1 24 14 16 28 30 18 3 ·1 2 7 19 ·1 ·1 ·1 22 22 -1 ·1 22 21 22 21 22 28 37 102 208 285 244 231 ·1 214 223 240 199 160 143 88 n.n. n.n. n.n. ·1 CSB gelöst g/1 -1 ·1 -1 -1 -1 ·1 -1 -1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 -1 -1 -1 -1 ·1 -1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 ·1 -1 ·1 ·1 -1 ·1 -1 4.48 ·1 5.52 4.99 -1 3.22 ·1 0.76 0.97 -1 0.54 NH4-N mgA 437 454 469 456 424 437 429 454 460 472 482 482 -1 464 387 382 399 394 410 424 ·1 430 327 342 ·1 ·1 ·1 307 316 ·1 ·1 338 330 290 323 285 178 268 261 272 312 311 328 353 348 367 382 376 393 422 439 448 452 440 483 Tabelle III.26.2: Charakter isierung des Auslaufs des Fermenter s 22 während der Auswertun gsperiode des Versäueru ngsexperim entes. 2. Te 11 230 Versäuerung, Substrat Datum 29.7 4.8 6.8 8.8 11.8 12.8 13.8 14.8 15.8 16.8 18.8 20.8 22.8 25.8 26.8 27.8 28.8 1.9 4.9 5.9 22.9 Datum 29.7 4.8 6.8 8.8 11.8 12.8 13.8 14.8 15.8 16.8 18.8 20.8 22.8 25.8 26.8 27.8 28.8 1.9 4.9 5.9 22.9 Uhr zeit 8 9 8 8 9 8 8 8 8 8 8 8 8 9 8 8 8 8 8 8 9 Zeit Substrat Zugabe GV pH Alk Acetat Propionat d Vd % %TR . mmoVI mg/I mg/I 0.0 6.0 8.0 10.0 13.0 14.0 15.0 16.0 17.0 18.0 20.0 22.0 24.0 27.0 28.0 29.0 30.0 34.0 37.0 38.0 55.0 1.08 1.04 0.85 0.84 1.18 1.07 1.18 1.20 1.08 1.03 1.21 1.15 1.16 1.05 0.97 0.76 0.91 0.63 1.74 0.83 1.00 4.17 3.61 4.20 5.30 3.98 4.64 4.01 4.13 3.99 ·1 3.n 5.02 4.45 4.08 ·1 4.06 4.56 3.70 5.29 ·1 ·1 21.0 20.0 20.4 24.8 21.8 23.0 21.5 21.6 21.5 ·1 19.9 24.0 22.8 22.1 ·1 21.9 22.9 20.3 25.4 ·1 ·1 7.19 7.36 7.30 6.65 7.22 7.13 7.38 7.45 7.53 ·1 7.75 6.81 7.13 7.33 ·1 7.50 7.36 7.81 7.12 ·1 7.51 4.0 4.7 5.5 4.2 4.6 4.0 5.3 5.0 6.5 ·1 4.6 3.6 4.1 4.5 ·1 5.5 5.7 3.9 3.1 ·1 9.3 194 149 3 98 168 184 100 111 1 ·1 1 128 133 128 ·1 21 2 3 110 ·1 ·1 14 9 i-But 2m-But 3m-But Valeriat CSB NH4·N 55.1 53.3 36.2 40.5 59.5 59.1 55.9 51.9 39.5 ·1 33.6 39.3 50.4 50.7 ·1 33.42 32.4 30.1 39.2 ·1 104 Uhr Butyrat zeit mg/I 8 9 8 8 9 8 8 8 8 8 8 8 8 9 8 8 8 8 8 8 9 TR 6 n.n. n.n. 3 7 6 mg/I mg/I mg/I mg/I g/I CSB gelöst g/I 10 7 4 3 9 7 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. 32.3 38.8 30.8 36.5 32.2 35.2 33.4 32.6 31.7 ·1 31.2 36.2 35.2 34.9 ·1 39.0 37.3 30.3 38.9 ·1 33.1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 ·1 1.13 1.10 1.00 ·1 1.73 n.n. 2 11 11 7 10 n.n. n.n. 4 3 n.n. 5 10 10 6 5 n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 5 5 3 ·1 5 8 ·1 ·1 ·1 3 10 11 ·1 7 ·1 ·1 n.n. 3 ·1 2 3 3 ·1 6 ·1 ·1 ·1 7 12 10 ·1 1 n.n. n.n. 13 ·1 ·1 ·1 n.n. n.n. n.n. n.n. ·1 5 n.n. n.n. 8 ·1 ·1 n.n. 12 19 16 8 11 1 ·1 1 21 17 15 ·1 8 n.n. n.n. 18 ·1 ·1 mg/I Tabelle III.27: Charakterisierung des Fermenterzulaufs während der Auswertungsperiode des Versäuerungsexperimentes. 231 Vom 28.8 8. 00 Uhr an rezirkulierte ich die gesamte Schlammentnahme des Fermenters 11, um die beobachtete Normalisierung der Faulung im versäuerten Fermenter zu beschleunigen. Gleichzeitig gab ich das Substrat in den Fermenter 11 und entnahm den Ueberschussschlamm dem Fermenter 22. Am 30.8. 8. 00 Uhr verzichtete ich auf die Rezirkulation und betrieb das System wieder in Serie, wobei der Fermenter 22 dem Fermenter 11 nachgeschaltet blieb. Schliesslich am 4.9. 8. oo Uhr schaltete ich den Fermen- ter 22 dem Fermenter 11 vor und stellte so die ursprüngliche Betriebsweise wieder her, nachdem die Störungen im Faulbetrieb des Fermenters 22 abgeklungen waren. 232 ANHANG IV: Programmbes chreibung In den folgenden Ausführunge n werden die beiden Programmblö cke: - Bestimmung der Anfangswert e - Integration beschrieben . Auf die ausführlich ere Beschreibun g der restlichen Programmteile wird aus Platzgründen verzichtet. Aus denselben Gründen wird auch kein Listing des gesamten Programms, sowie einzelner Prozeduren wiedergegeb en. Der Aufbau des gesamten Programms wurde bereits anhand einer stark vereinfachten Darstellung der Programmstr uktur in Kapitel 5.5.2. besprochen. 1. Anfangswert e Die Grundlagen zur Berechnung der Anfangswert e der stationären Simulation können in Kapitel 5.4.1. nachgeschlag en werden. Die Abbildung IV.1 zeigt den Programmabl auf der Iteration der bei stationären Bedingungen linearisier ten Massenbilan zen zur Bestimmung der Anfangswert e auf: Zu Beginn der Iteration wird das erwünschte Abbruchkrit erium festgelegt. Das Abbruchkrit erium stellt dabei die Summe der relativen Verbesserun gen pro Iterationss chritt dar. Das Aufsetzen des Kontrollvek tors !_folgt den in Tabelle 13 auszugsweis e dargestellte n Gleichungen . Die Initialisier ung der Linearisieru ngsparamete r Ki muss nur für 1 7 und für i = 23, 25, ~ i ~ 27 vorgenommen werden. Die restlichen Parameter können aus den entsprechend en Gleichungen in Tabelle 12 berechnet werden. Zusätzlich muss auch der Gasfluss Q abgeschätzt werden. g Das Aufsetzen der Systemmatrix folgt den in Tabelle 12 aufgeführte n Kolonnengleich ungen unter Berücksichti gung der Korrekturen für die Elemente des Stoffaustaus ches zwischen Gas und Flüssigkeit und der Diagonalelemente. Die Lösung des Gleichungssy stems ergibt sich aus der Multiplikat ion der inversen Systemmatri x mit dem Kontrollvek tor. Mit den so berechneten Zustandsvar iablenwerde n der pH-Wert (vgl. tel 5.3.4.) und die Linearisieru ngsparamete r Ki (i berechnet. = Kapi- 1 - 7, 23, 25, 27) 233 BEGINN Abbruchskriterium icrit aufsetzen des Kontrollvektors K initialisieren der linearisierungspa rameter K; - aufsetzen der Systemmatrix S bestimmen des Zustandsvektors -Z „ ...s-' · K , berechnen der neuen K. aufgrund der neuen Zustandsvariablen berechnen der Summe der Abweichungen nein ja Abbildung IV.1 Programmablauf der Iteration der linearisierten Massenbilanzen im stationären Zustand zur Bestimmung der Anfangswerte. 234 Der Gasfluss berechnet sich nach der Gleichung: _p_ R·T Aufgrund der Summe der Abweichunge n der neu berechneten Linearisieru ngsparameter von den alten Werten, wird entschieden , ob die Iteration nochmals durchgeführ t werden muss: E Abweichunge n E i=l-7,23,25, 27 1 Ki -K---l l)+I i,alt Q g Qg,alt -11 Je nach Initialisier ung der Linearisieru ngsparamet er ist nach weniger als 20 Iterationen die relative Verbesserung pro Iterationss chritt kleiner als 10 -6 und somit die Anfangswert e ausreichend genau bekannt. 2. Integration Das verwendete Runga-Kutt a-Fehlberg- Integrations verfahren wird in Kapitel 5.4.2. ausführlich besprochen. Im folgenden wird der Programmabl auf der Integration der Massenbilan zen über ein vorzugebend es Zeitinterv all erläutert (vgl. Abbildung IV.2): Zu Beginn wird die Startzeit t und über das zu integrierend e Zeitintervall At d' sowie der zulässige Diskretisie rungsfehler € festgelegt. en Ausgehend von At d wird die Integration sschrittwei te At initialisie rt. en Mit dieser Schrittweite werden nun die Konzentratio nen nach dem gewählo ten Verfahren 2. und 3. Ordnung bestimmt. Zur Berechnung der dazu notwendigen Funktionswe rte f i (0 ~ i ~ 3) müssen die Massenbilan zen an den vier, in Kapitel 5.4.2. beschriebene n Stellen ausgewertet werden. Da der gelöste Wasserstoff s aufgrund der Gleichgewich tsannahme und das Gas 8 2' 1 Methan SCH aus dem vorgegebene n Druck p und den Konzentrat ionen der 4'g restlichen Gase berechnet werden, folgt die Auswertung dem in Abbildung IV.3 dargestellte n Schema: An der auszuwerten den Stelle wird die Methankonz entration nach 235 SC H4,g berechnet und die pH-Be- SH p / R · T ) - S 2'g co2,g = ( rechnung erfolgt aufgrund des Kohlensäure/Bicarbonat-Gleichgewichtes (vgl. Kapitel 5.3.4.). Nach der Bestimmung der Prozessraten pi wird die Wasserstoffkonzentration ausgehend von der Annahme dSH 2' 1 /dt = 0 berechnet. Mit dieser Konzentration werden die von der Wasserstoffkonzentration abhängigen Prozessraten p und p 7 17 neu ausgewertet. Der Gasfluss berechnet sich nach der in Kapitel 5.3.3. hergeleiteten Gleichung. Zusammen mit den daraus berechneten Umsetzgeschwindigkeiten ri können nun die Massenbilanzen ausgewertet werden, wobei die Bilanz für das Methangas durch bestimmt wird. Aufgrund der Summe !sz. der normierten Abweichungen der Auswertungen 2. und 3. Ordnung der Konzentrationen, wird die Integrationsschrittweite berechnet, sofern~ ~ 0 ist. Andernfalls wird die bisherige neu Schrittweite At verdoppelt. Zeigen die beiden Auswertungen zu grosse At Abweichungen und beträgt demzufolge die neue Schrittweite weniger als 213 der alten, wird die Auswertung 2. und 3. Ordnung nochmals mit der kleineren Schrittweite ausgeführt, ansonsten wird die Auswertung 3.0rdnung als Bestimmung der Zustandsvariablen an der Stelle t s t + .1.t über- nommen. Mit der ermittelten Schrittweite .1.t wird der nächste Integraneu tionsschritt durchgeführt. Dieses Vorgehen wiederholt sich so lange, bis die Integration über das vorgegebene Zeitintervall At ist. en d abgeschlossen 236 BEGINN festlegen von t 0 , Atend & • initialisie ren von At • At d • 10- 4 en berechnen der Konzentrationen nach dem Verfahren 2. & 3. Ordnung berechnen von Al nein At neu• 2 • At ja berechnen von Atneu aus AZ nein Integratio n 3.0rdnung (ci „ c;, 3 ) tat +At At „ Atneu nein ENDE Abbildung IV.2 Programma blauf der Integratio n der Massenbil anzen 237 berechnen von SCH ,g 4 berechnen des pH berechnen der Prozessraten , p. berechnen von P 7 &P 17 berechnen von Qg berechnen der Reaktionsgeschwindigkeiten r; berechnen der Ableitungen dc;/dt berechnen von dSCH /dt „.g Abbildung IV.3 Programmablauf zur Berechnung der Ableitungen 238 ANHANG V: Daten zum mathe matisc hen Model l 1. Stöch iomet rie Die Stöch iomet rie des Mode lls wird durch die in Kapit el 5.3.2 . besch riebenen Ausfü hrung en defin iert. Die Berech nung der einze lnen stöch iome trischen Koeff izient en V j wird anhan d der im Progra mm verwe ndete n Nomen i' klatu r aufge zeigt . Folge nde Param eter müsse n zu diesem Zweck bekan nt sein: - stöch iome trisch e Fakto ren: Die stöch iomet rische n Fakto ren ii,i werde n im weite ren als CONVERSIONCil bezei chnet . - stöch iome trisch e Produ kteve rteilu ng: Die Menge n der einze lnen Produ kte eines Abbau prozes ses werde n als Verhä ltniss e (DIST RIBU TION Cj,iJ) zur Summe (SUMC jJ) sämtl icher Abbau produ kte in Form von CSB- Aequ ivalen ten des entsp reche nden Proz esses defin iert. - Ausn ützun gskoe ffizie nten: Die Ausn ützun gskoe ffizie nten Y. der J einze lnen Abbau prozes se werde n als YIELD CjJ einge führt. stöch iomet rische Fakto ren Die stöch iomet rische n Fakto ren diene n der Umrec hnung von Konz entrat ionseinhe iten. Im Model l werde n folgen de Fakor en verwe ndet, wobei die Indices L Ladun gsäqu ivalen te, C mol Kohle nstoff , N g Stick stoff, g g Subst rat i und mol: mol Subst rat i bedeu ten. - Biom asse: Die Bioma sse für alle Abbau prozes se wird durch die durch schni ttlich e Forme l C H 0 N nach Eastm an und Fergu son (1981 ) darge 5 7 2 stell t. tntspr echen d ergeb en sich die Fakto ren: iN,BM CONVE RSION [lJ :=0.03 13 mol C/g COD; CONVERSION[2J :=0.08 75 g N/g COD; - abbau bares, partik uläre s Subst rat: Die Zusam mense tzung von X ergib t s sich aus den Analy sen des verwe ndeten Subst rates und der durch gefüh rten Zehru ngsve rsuche : 239 CONVERSIONC3J :=0.0276 mol C/g COD CONVERSIONC4J :=0.0320 g N/g COD - Aminosäure: Als durchschnittliche Aminosäure wird CH O 46,11,2 N nach O'Rourke (1968) angenommen, wobei der Stickstoffanteil dem verwendeten Substrat angepasst worden ist: ic AS ' iN,AS CONVERSIONC5J :=0.0299 mol C/g COD CONVERSIONC6J :=0.150 g N/g COD - Zucker: Als Durchschnittszucker wird Glucose (C H O ) eingesetzt: ic z : CONVERSIONC7J :=0.0313 6 mol C/g COD 12 6 ' - Fettsäure: Die durchschnittliche Fettsäure wird durch Stearinsäure (CH (CH ) 3 2 COOH) dargestellt: 16 iC F ' iL F ' - Butyrat: i i i CONVERSIONC8J :•0.0216 : CONVERSIONC9J :=0.00120 mol L/g COD CONVERSIONClOJ:=0.0250 C,But i i C,Pro i i C,Ac L,Ac g,Ac - Ammonium: iL,NH - Methan: i CONVERSIONC19J:=0.550 g Butyrat/g COD CONVERSIONC12J:=0.0268 mol C/g COD CONVERSIONC13J:•0.00893 mol L/g COD L,Pro g,Pro - Acetat: i mol C/g COD CONVERSIONC11J:=0.00625 mol L/g COD L,But g,But - Propionat: i mol C/g COD mol,CH CONVERSIONC20J:=0.661 g Proplonat/g COD CONVERSIONC14J:=0.0313 mol C/g COD CONVERSIONC15J:•0.0156 mol L/g COD CONVERSIONC21J:=0.938 g Acetat/g COD CONVERSIONC16J:=0.0714 mol LI g NH4-N CONVERSIONC17J:=0.0156 mol CH4/g COD CONVERSIONC18J:=0.0625 mol H2/g COD 4 - Wasserstoff: i mol,H 2 stöchiometrische Produkteverteilung Bei den Bezeichnungen DISTRIBUTIONCj,iJ und SUMCjJ bedeuten die Indices: j: den jeweiligen Prozess, dabei entspricht j der Prozessnumerierung der Tabelle 10.1. 240 i: die entstehenden Stoffe, dabei steht i für folgende Stoffe: 1: 2: 3: 4: 5: 6: 7: Aminosäuren Zucker Fettsäuren Butyrat Propionat Acetat Wasserstoff - Fermentation von Aminosäure (j=1): DISTRIBUTIONC1,3J:=1; DISTRIBUTIONC1,5J:=4; DISTRIBUTIONC1,7l:•10; DTSTRIBUTIONC1,4J:=15; DISTRIBUTIONC1,6J:=50; SUM[ 1J: •80; - Fermentation von Zucker (j=2): DISTRIBUTION[2,3l:=1; DISTRIBUTIONC2,5]:=14; DISTRIBUTION[2,7l:=11; DISTRIBUTION[2,4l:=10 DISTRIBUTION[2,6l:=15; SUM[2J:=52; - anaerobe Oxidation von höheren Fettsäuren (j=3): DISTRIBUTION[3,4l:=5; DISTRIBUTION[3,7J:=7; DISTRIBUTION[3,6l:=14; SUM[3l :•26; - anaerobe Oxidation von Butyrat (j=4): DISTRIBUTION[4,6l:=4; DISTRIBUTIONC4,7J:=1; SUMC4J:•5; - anaerobe Oxidation von Propionat (j=S): DISTRIBUTIONC5,6J:=4; DISTRIBUTIONC5,7J:=3; SUMC 5 J: =7; - Hydrolyse von partikulären, abbaubaren, organischen Stoffen (j=6): DISTRIBUTIONC6,1J:=21; DISTRIBUTION[6,2l:=42. 5; DISTRIBUTION[6,3J:=36. 5; SUM[6]:•100; Ausnützungskoeff izienten Die Ausnützungskoeffizient en, YIELD[jJ haben die Einheit: g CSB Biomasse gebildet/g CSB Substrat abbgebaut. Der Index j steht für den jeweiligen Prozess und entspricht der Prozessnummerierung der Tabelle 10.1. - Fermentation von Aminosäuren: Fermentation von Zucker: anaerobe Oxidation von Fettsäuren: anaerobe Oxidation von Butyrat: anaerobe Oxidation von Propionat: acetotrophe Methanogenese: hydrogenotrophe Methanogenese: YIELDO J: =0 .15; YIELD[2J:=0.25; YIELD[3J:=0.0454; YIELD[4J:=0.0332; YIELDCSJ:=0.0477; YIELD[6J:=0.0247; YIELD[7l:=0.0454; 241 Berechnung der stöchiometrischen Koeffizienten Die Berechnung der stöchiometrischen Koeffizienten NUECi,jJ folgt den in Kapitel 5.3.2. erarbeiteten Ueberlegungen. und j Dabei ist i der Stoffindex der Prozessindex. Die beiden Indices entsprechen der Nummerierung in den Tabellen 10.1 bis 10.4. - Fermentation von Aminosäuren: NUE [ 1, 1 J: • ( 1 /YIELD [ 1 J-1) ·DISTRIBUTION[ 1, 7J/SUMC1 J; NUEC2,1J:•-1/YIELDC1J; NUE [ 5, 1J: •( 1/YIELDC11-1) ·DISTRIBUTIONC1, 4J/SUMC1J; NUE [ 6, 1J: •(1 /YIELDC1 J-1) ·DISTRIBUTION Cl, 5 J /SUMC1 J; NUEC7,1J:=(1/YIELDC1J-1) ·DISTRIBUTIONl1,6J/SUMl1J; NUEC 9, 1 J: =1/YIELDC1 J ·CONVERSIONC5J-NUEl13,1J-NUEC10,1 J ·CONVERSIONC8 J -NUEC 5, 1 J ·CONVERSIONC 10J-NUEC6, 1 J ·CONVERSIONC 12 J -NUE [ 7, 1J ·CONVERSIONC14J-CONVERSIONC1J; NUEC10,1J:=(1/YIELDl1J-1) ·DISTRIBUTIONC1,3J/SUMC1J; NUEC12,1J:=-CONVERSIONC2J; NUEC13,1J :=-NUEC10,1J ·CONVERSIONC9J-NUEC5,1J ·CONVERSIONC11J -NUEC 6, 1 J ·CONVERSIONC 13J-NUEC7, 1 J ·CONVERSION[ 15 J -CONVERSION[ 2 J ·CONVERSIONC 16 J; NU E C14 , 1J : = 1 ; - Fermentation von Zucker: NUEC1,2J:•(1/YIELDC2J-1) ·DISTRIBUTIONC2,7J/SUMC2J; NUEC4,2J:=-1/YIELDC2J; NUEC5,2J:=(1/YIELDC2J-1) ·DISTRIBUTIONC2,4J/SUMC2J; NUE C6, 2 J: =(1/YIELDC2 J-1) ·DISTRIBUTION[ 2, 5 J /SUMC 2 J; NUE C7, 2 J : • ( 1IYIELDC2 J-1) ·DISTRIBUTION[ 2, 6 J I SUMC 2 J; NUEC 9, 2 1: •1/YIELDC2 l ·CONVERSIONC7J-NUEC13, 2J-NUEC10, 2 J ·CONVERSIONC 8 l -NUEC5,2J ·CONVERSIONC10J-NUEC6,2J ·CONVERSIONC12J -NUEC7, 2 l ·CONVERSIONC14l-CONVERSIONC1J NUEC10,2J:=(1/YIELDC2J-1) ·DISTRIBUTIONC2,3J/SUMC2J; NUEC12,2J:•-CONVERSIONC2J; NUEC 13, 2 l: •-NUEC10, 2 l ·CONVERSIONC 9 J-NUEC5, 2 J ·CONVERSIONC 11 J -NUEC6,2J ·CONVERSIONC13J-NUEC7,2J ·CONVERSIONC15J -CONVERSION[ 2 J ·CONVERSIONC16 J; NUEC15,2J:=1; - anaerobe Oxidation von höheren Fettsäuren: NUEC1,31:=(1/YIELDC3J-1) ·DISTRIBUTIONC3,7J/SUMC3J; NUEC5,3J:=(1/YIELDC3J-1) ·DISTRIBUTIONC3,4J/SUMC3J; NUEC6,3J:=(1/YIELDC3J-1) ·DISTRIBUTIONC3,5J/SUMC3J; NUEC7, 3 J: =(1/YIELD[3 J-1) ·DISTRIBUTION[ 3, 6 J I SUM[ 3 J; NUEC 9, 3J: =1/YIELDC3J ·CONVERSIONC8 J-NUEc13, 3J-NUEC5, 3J ·CONVERSIONC10J -NUEC 6, 3 J ·CONVERSIONC 12 J-NUEC7, 3J ·CONVERSIONC14 J -CONVERS ION l 1J ; NUEC10,3J:=-1/YIELDC3J; NUEC12,3J:=-CONVERSIONC2J; NUEC 13, 3 J: =-NUEC 5, 3J ·CONVERSIONC 11J-NUEC6, 3 J ·CONVERSIONC 13J -NUEC 7, 3J ·CONVERSIONC 15 J +1/YIELDC3J ·CONVERSION[ 9 J -CONVERSIONC 2 J ·CONVERSIONC 16 J; NUEC16,3J:=1; 242 - anaerobe Oxidation von Butyrat: NUE [1, 4 J: =(1/YIELDC4 J-1) ·DISTRIBUTION[ 4, 7 J / SUMC 4 J; NUEC5,4J: =-1/YIELD C4J; NUE[7, 4J:=(1 /YIELDC4 J-1) ·DISTRIBUTIONC4, 6J /SUMC 4 l; NUE[9,4J:= 1/YIELDC4 J ·CONVERSIONC10J-NUEC13,4J-CONVERSIONC1J -NUEC7,4J ·CONVERSIONC14J; NUEl12,4J:=-CONVERSIONC2l; NUEC 13, 4 J: •1/YIELDC4 J ·CONVERSIONC 11J-NUEC7,4 J ·CONVERSIONC 15 l -CONVERSIONC 2 J ·CONVERSIONC 16 J; NUE[ 17, 4 l: •1; - anaerobe Oxidation von Propionat : NUEl1,5J: •(1/YIELD C5J-1) ·DISTRIBUTIONC5,7J/SUMC5J; NUEC6,5l: =-1/YIELD C5l; NUEC7, 5 J: •(1/YIELDC 5 l-1) ·DISTRIBUTION[ 5, 6 l /SUMC 5 l; NUEC9, 5 J: =1/YIELDC5 l ·CONVERSIONC 12J-NUEC13, 5 J-NUEC7, 5 l ·CONVERSIONC 14 l -CONVERSIONC1l; NUEC12,5J:•-CONVERSIONC2J; NUEC13, 5 l: =1/YIELDC5 l ·CONVERSIONC 13 J-CONVERSIONC 2 J ·CONVERSIONC 16 l -NUEC7,5J ·CONVERSIONC15J; NUEC18,5 J:•1; - acetotrop he Methanoge nese: NUEC7,6J: =-1/YIELD C6J; NUEC8,6J: =1/YIELDC 6J-1; NUE C9, 6 J: •1/YIELDC6 J ·CONVERSIONC 14l-NUEC13, 6 l-NUE C8, 6 l ·CONVERSIONC 17 J -CONVERSIONC1J; NUEC12,6J:=-CONVERSIONC2l; NUEC 13, 6 l: =1/YIELDC61 ·CONVERSIONC 15 l-CONVERSIONC 2 l ·CONVERSION06 l; NUEC19,6 J:=1; - hydrogeno trophe Methanoge nese: NUEC1,7l: =-1/YIELD C7l; NUEC8,7J: =1/YIELDC 7l-1; NUEC 9, 7 l: •-NUEC 8, 7 J ·CONVERSIONC 17l-NUEC13, 7J-CONVERSIONC1J; NUEC12,7l:=-CONVERSIONC2l; NUEC13,7J:=-CONVERSIONC2l ·CONVERSIONC16J; NUEC20,7 l:•1; - endogene Atmung von Aminosäur en fermentie render BM: NUEC1,8l:=DISTRIBUTIONC1,7J/SUMC1l; NUEC5,8l:=DISTRIBUTIONC1,4J/SUMC1J; NUEC6,8J:=DISTRIBUTIONC1,5J/SUMC1J; NUEC7,8l:=DISTRIBUTIONC1,6J/SUMC1J; NUEC9,8l:=CONVERSIONC1l-NUEC13,8J-NUEC10,8J ·CONVERSIONC8J -NUEC5,8J ·CONVERSIONC10J-NUEC6,8J ·CONVERSIONC12J -NUE l 7, 8 l ·CONVERSIONC 14 J; NUEC10,8J:=DISTRIBUTIONC1,3J/SUMC1J; NUEC12,8J:=CONVERSIONC2J; NUEC13, 8 l: =CONVERSIONC 2 l ·CONVERSIONC16J-NUEC10, 8 l ·CONVERSIONC 9 l -NUEC5, 8 l ·CONVERSIONC 11l-NUEC6, 8 l ·CONVERSION[ 13 l -NUEC7 ,81 ·CONVERSIONC15J; NUEC14,8 J:=-1; - endogene Atmung von Zucker fermentie render BM: NUEC1,9J:=DISTRIBUTIONC2,7J/SUMC2J; NUEC5,9J:=DISTRIBUTIONC2,4J/SUMC2J; NUEC6,9l:=DISTRIBUTIONC2,5J/SUMC2J; NUEC7,9l:=DISTRIBUTIONC2,6J/SUMC2J; 243 NUE[9, 9J:=CONVERSIONr1J-NUE[13, 9J-NUEr10, 9 J ·CONVERSJON[ 8 J -NUE[S, 9J ·CONVERSION00J-NUE[6, 9J ·CONVERSION[12 J -NUE[ 7, 9 J ·CONVERSION[ 14 J; NUE[10,9J:=DISTRIBUTION[2,3J/SUM[2J; NUE[12,9J:=CONVERSION[2J; NUE[13,9J:=CONVERSION[2J ·CONVERSION[16J-NUE[10,9J ·CONVERSION[9J -NUE [ 5, 9 J ·CONVERSION[ 11 J -NUE [ 6, 9 J ·CONVERS ION [ 13 J -NUE [7, 9 l ·CONVERSIONOS J; NU EU 5 , 9 J : = -1 ; - endogene Atmung der höhere Fettsäuren anaerob oxidierenden BM: NUE[1,10l:•DISTRIBUTION[3,7J/SUM[3J; NUE[5,10J:=DISTRIBUTION[3,4J/SUM[3J; NUE[6,10l:•DISTRIBUTION[3,5J/SUM[3J; NUE[7,10J:=DISTRIBUTION[3,6J/SUM[3J; NUE[9,10J:=CONVERSION[1J-NUE[13,10J-NUE[5,10J ·CONVERSION[10J -NUE[6,10J ·CONVERSION[12J- NUE[7,10J ·CONVERSIONU4J; NUE[12,10J:=CONVERSION[2J; NUE[13, 10 J: =CONVERSION[ 2 J ·CONVERSION[ 16 J-NUE [ 5, 10 l ·CONVERSION01J -NUEC6,10J ·CONVERSION[13J-NUEC7,10J ·CONVERSIONC15J NUE[16, 101: =-1; - endogene Atmung der Butyrat anaerob oxidierenden BM: NUE[1,11J:=DISTRIBUTION[4,7J/SUM[4J; NUE[7,11J:=DISTRIBUTION[4,6J/SUM[4J; NUE[9,11J:•CONVERSIONC1J-NUEC13,11J-NUE[7,11l ·CONVERSION[14J; NUE[12,11J:=CONVERSION[2J; NUE[ 13, 11J:=CONVERSION[2 J ·CONVERSION[ 16l-NUEC7,11 l ·CONVERSION[ 15 J; NUE07,11l:=-1; - endogene Atmung der Propionat anaerob oxidierenden BM: NUE[1,12J:=DISTRIBUTIONC5,7l/SUM[5l; NUE[7,12l:=DISTRIBUTION[5,6l/SUM[5J; NUE[9,12J:•CONVERSION[1J-NUE[13,12J-NUEC7,12J ·CONVERSION[14J); NUE[12,12J:•CONVERSION[2J; NUE03, 12 J: •CONVERSIONC 2 J ·CONVERSIONC 16J-NUEC7,12 J ·CONVERSIONC 15 l; NUE08,12J:=-1; - endogene Atmung der acetotrophen Methanbakterien: NUE[8,13J:=1.0; NUE[9,13l:=CONVERSION[1l-CONVERSION[17J-NUE[13,13J; NUEC12,13J:=CONVERSION[2J; NUE[13,13J:=CONVERSIONC2l ·CONVERSION[16J; NUE[19,13J:=-1; - endogene Atmung der hydrogenotrophen Methanbakterien: NUE[8,14J:=1.0; NUE[9,14J:=CONVERSIONC1J-CONVERSION[17J-NUE[13,14J; NUE[12,YJ:=CONVERSION[2J; NUE[13,14J:=CONVERSION[2J ·CONVERSION[16l; NUEC20,14J:=-1; - Hydrolyse: NUE[2,15J:=DISTRIBUTION[6,1J/SUM[6J; NUE[ 3, 15J:=NUEC2,15 J ·CONVERSION[ 6 J; NUE[4,15J:=DISTRIBUTION[6,2J/SUM[6J; NUE[9,15J:=CONVERSIONC3J-NUE[13,15J-NUE[2,15J ·CONVERSION[SJ -NUE[ 4, 15 J ·CONVERSION[ 7J-NUE[ 10, 15 J ·CONVERSION[8 J; NUE[10,15J:=DISTRIBUTION[6,3J/SUM[6J; NUEC11,15l:=-1.0; 244 NUE[ 13, 15J:=-N UEOO ,15 J ·CONVERSION[ 9 J: - Ammo nium-F reisetz ung aus der Ferme ntation von Amino säuren : NUE[3 ,16J:= -1.0; NUE[9,16J:=-CONVERSION[16J; NUE[1 2,16J:= 1.0; NUE[13,16J:=CONVERSION[16J; - ausgas en von Methan , Kohlen dioxid und Wasse rstoff: NUE[8,17J:=-1/CONVERSIONC17J; NUEC 21,17J :•1.0; NUEC2 5,17J:• NUE[8 ,17J; NUE[9 ,18J:•- 1.0; NUE[2 2,18J:• 1.0; NUEC1,19J:=-1/CONVERSION[18J; NUE[2 3,19J:= 1.0; NUE[2 5,19J:= NUE[1 ,19J; - lösen von Methan , Kohlen dioxid und Wasse rstoff: NUEC8 ,20J:=- NUE[8 ,17J; NUE[2 1,20J:= -NUE[ 21,17J ; NUEC2 5,20J:= -NUE[ 8,17J; NUE[9 ,21J:=- NUE[9 ,18J; NUE[2 2,21J:= -NUEC 22,18J; NUEC1 ,22J:=- NUE[1 ,19J; NUE[2 3,22J:= -NUE[ 23,19J ; NUE[2 5,22J:= -NUEC 1,19J; - Gleich gewic htsrea ktion Essigs äure/A cetat: NUEC 7,23J:= -1.0; NUEC9,23J:•-CONVERSION[15J; NUEC13,23J:•CONVERSIONC15J; NUEC 26,23J :=1.0; NUEC7 ,24J:=1 .0; NUE[9,24J:=CONVERSION[15J; NUEC13,24J:=-CONVERSION[15J; NUE[2 6,24J:= -1.0; - Gleich gewic htsrea ktion Propio nsäure /Propi onat: NUE[6 ,25J:= -1.0; NUE[9,25J:=-CONVERSION[13J; NUEC13,25J:=CONVERSIONC13J; NUEC2 7,25J:= 1.0; NUEC 6,26J:= 1.0; NUEC9,26J:=CONVERSIONC13J; NUEC13,26J:=-CONVERSION[13J; NUE[2 7,26J:= -1.0; - Gleich gewic htsrea ktion Butter säure/ Butyra t: NUEC 5,27J:= -1.0; NUEC9,27J:=-CONVERSIONC11J; NUEC13,27J:=CONVERSIONC11J; NUEC2 8,27J:= 1.0; NUEC 5,28J:= 1.0; NUEC9,28J:=CONVERSIONC11J; NUEC13,28J:=-CONVERSION[11J; NUEC 28,28J :=-1.0; 2. kineti sche Daten Die in Kapite l 5.2.4. eingef ührte Kineti k der unters chiede nen Abbau prozesse wird durch die nachfo lgend aufgef ührten Param eter defini ert: - Ferme ntation von Amino säuren: /l 5.0 KS = 0.0022 kd = 0. ld2 Cd - 1 J [g CSB 1 [d - 1 ] - 1 ] 245 - Fermentation von Zucker: µ 2.5 KS 0.0022 = kd - anaerobe Oxidation von Fettsäuren: -1 ] [d -1 ] 0.432 "' 0. 27 2. 0 = [d 0.015 0.3 = 2.0E-05 [g CSB 1 - 1 J [d-1) 1 [g CSB l- J 1 [g CSB l- J - anaerobe Oxidation von Butyrat: „ 0.40 [d - 1 ] • 0.001 „ 0.03 1 K = 0.3 Cg CSB l- J But,Ac 1 1.0E-05 [g CSB l- J K But,H 2 - anaerobe Oxidation von Propionat: 0.4 [d - 1 ] 0.004 „ 0.01 1 - acetotrophe Methanogenese: K = 0.3 Cg CSB l- J Pro,Ac K = 1.5E-06 [g CSB 1-lJ Pro,H 2 „ 0.36 Cd -1 [d -1 J „ 0.08 = 0.005 - hydrogenotrophe Methanogenese: = /..l KS kd 1. 4 ] 8.14E-06 [g CSB 1 = 0.01 - 1 J 1 [d- J - Hydrolyserate 1. Ordnung: k - Stoffaustausch Flüssig- Gasphase: p 0.175 [d - 1 - 1 ] [d ] = 100 KL ia ' Dabei steht der Index "i" für CH 4 , CO 2 und H2 246 - Proton ierung s/Depr otonie rungsr eaktio n: = 1.5E+0 6 [d - 1mol - 1 lJ k Säure Wobei der Index "Säure -" Butyra t, Propio nat und Acetat bedeu tet. Die verwen deten Inhibi tionsk onstan ten und die Gesch windig keitsk onstan ten der Proton ierung s- und Depro tonieru ngsrea ktione n beruhe n nicht auf Lite- raturd aten. Sie wurden vielme hr aufgru nd der Versu chserg ebniss e abgeschätz t. 3. physik alisch e & chemis che Daten Zusät zlich zu den vorher gehend defini erten, stöchi ometri schen und kinetische n Daten sind für die Berech nung auch die Kennt nisse der entsp rechend en Henry koeffi ziente n und der Säure/ Base-G leichg ewicht skonst anten nötig: - Henry koeffi ziente n: Methan : ... 34. 69 [-] 1. 50 [-] „ 52.99 [-) Kohlen dioxid : Hco Wasse rstoff: 2 HH 2 - Säure/ Base-G leichg ewicht skonst anten: Butter säure: Propio nsäure : Essigs äure: Kohlen säure: pKHBut 4.84 pKHPro = 4.88 pKHAc 4.76 pKH eo*· 6.31 2 3 - unive rselle Gasko nstant e: R = 0.0820 57 [l atm oK - 1 mol - 1 J 247 Verzeichnis der Tabellen Seite Tabelle 1 Gegenüberst ellung der verschieden en anaeroben 15 Abwasserrei nigungsverfa hren aufgrund ihrer Beladungsra ten und ihrer Reinigungsl eistung (van den Berg, 1983). Tabelle 2 Zusammenste llung der gegenwärtig vertriebene n 16 anaeroben Verfahren zur Reinigung von Industrieabwasser. Tabelle 3 Durchschni ttliche Zusammenset zung von kommunalem 25 Frischschlam m (nach Koppe, 1986 & Mosey, 1981). Tabelle 4 Organische Frischschlam mzusammens etzung. Zusammen- 27 stellung der verschieden en Angaben über die pauschale Zusammenset zung von Frischschlam m (bezogen auf den organischen , bzw. auf den gesamten Feststoffgehalt ). Tabelle 5 Wachstumsk inetik des Fermentatio nsprozesses von 42 Aminosäuren und Zucker. Tabelle 6 Wachstumsk inetik des anaeroben Oxidationsp rozesses 44 von langkettigen Fettsäuren. Tabelle 7 Wachstumsk inetik des anaeroben Oxidationsp rozesses 46 von Buttersäure und Propionsäur e. Tabelle 8 Wachstumsk inetik der acetotrophe n Methanbakte rien 48 Tabelle 9 Wachstumsk inetik der hydrogenotro phen Methanbakte - 53 rien. Tabelle 10.1 Stöchiometr ische Matrix der Wachstumsp rozesse. 82 Tabelle 10.2 Stöchiometr ische Matrix der Zerfallspro zesse, der 83 + Hydrolyse und der Freisetzung von NH 4 aus dem Aminosäurenabb au. Tabelle 10.3 Stöchiometr ische Matrix der Stoffaustaus chprozesse 84 zwischen der Gas- und Flüssigphas e. Tabelle 10.4 Stöchiometr ische Matrix der Protonierun gs- und De protonierung sprozesse der flüchtigen, organischen Säuren. 85 248 Tabell e 11.1 Zusam menste llung der kineti schen Bezieh ungen der Wachs tumspr ozesse . 89 Tabell e 11.2 Zusam menste llung der kineti schen Bezieh ungen der Zerfal lsproz esse von Bioma sse, der Hydro lyse und der Freise tzung von Ammonium aus dem Abbau von Amino säuren . 91 Tabell e 11.3 Zusam menste llung der kineti schen Bezieh ungen der Stoffa ustaus chproz esse und der Base/S äure-P rozess e. 94 Tabell e 12.1 Tabell e 12.2 Zusam menste llung der Linear isierun gspara meter und dessen Defin ition, sowie der Kolonn engleic hungen der System matrix S der Prozes se 1-14. = Zusam menste llung der Linear isierun gspara meter und dessen Defin ition, sowie der Kolonn engleic hungen der System matrix ~der Prozes se 15-28. 103 104 Tabell e 13 Auszug sweise Darste llung der linear isiert en Massen bilanz en im statio nären Zustan d. 105 Tabell e 14 Gegen überst ellung der Labor- und Simul ations daten der statio nären Betrie bsphas en. 120 Tabell e 15 Zusam menste llung der für die Simula tionsre chnung verwen deten Prozes skinet ik. 121 Tabell e 16 Zusam menste llung der durchg eführt en Stossb elastungs experi mente . 124 Tabell e II.1 TR- und GV-Bestimmung der Substr at-Stic kprob en. Schwe rmetal lgehal te des Substr atschla mmes. 190 Tabell e II.2 Tabell e II.3 Substr atzusa mmens etzung in Abhän gigkei t der Lagerdauer. Tabell e III .1 Ladun gsbilan z im kontin uierlic hen Betrie b. Tabell e III. 2 Ladun gsbilan z im Batchv ersuch . Tabell e III. 3 Zehrun gsvers uch im Fermen t er 11. Tabell e III. 4 Zehrun gsvers uch im Fermen t er 22. Tabell e III. 5 Verlau f des Propio natabb aus bei normal em Wasse rstoffp artiald ruck. Tabell e III.6 Verlau f des Propio natabb aus bei erhöht em Wasse rstoffp artiald ruck. 192 193 194 195 196 197 198 199 249 Tabelle III.7 Zusammenstellung der durchschnittlichen Konzen- 201 trationen im stationären Zustand bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 20,4 Tagen. Tabelle III.8 Charakterisierung des Fermenterablaufs während 202 der Bilanzierungsperiode im stationären Zustand bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 20,4 Tagen. Tabelle III.9 Charakterisierung des Fermenterzulaufs während 203 der Bilanzierungsperiode im stationären Zustand bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 20,4 Tagen. Tabelle III.10 Zusammenstellung der durchschnittlichen Konzen- 204 trationen im stationären Zustand bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 15,5 Tagen. Tabelle III.11 Charakterisierung des Fermenterablaufs während 205 der Bilanzierungsperiode im stationären Zustand bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 15,5 Tagen. Tabelle III.12 Charakterisierung des Fermenterzulaufs während 206 der Bilanzierungsperiode im stationären Zustand bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit von 15.5 Tagen. Tabelle III.13 Charakterisierung des Fermenterablaufs während 210 der Auswertungsperiode des Stossexperimentes mit Essigsäure. Tabelle III.14 Charakterisierung des Fermenterzulaufs während 211 der Auswertungsperiode des Stossexperimentes mit Essigsäure. Tabelle III.15 Charakterisierung des Fermenterablaufs während 213 der Auswertungsperiode des Stossexperimentes mit Buttersäure Tabelle III.16 Charakterisierung des Fermenterzulaufs während 214 der Auswertungsperiode des Stossexperimentes mit Buttersäure Tabelle III.17 Charakterisierung des Fermenterablaufs während der Auswertungsperiode des Stossexperimentes mit Stearinsäure 215 250 Tabelle III.18 Charak terisier ung des Fermen terzula ufs während der Auswer tungspe riode des Stossex perime ntes mit 216 Charak terisier ung des Fermen terabla ufs während der Auswer tungspe riode des Stossex perime ntes mit 218 Charak terisier ung des Fermen terzula ufs während der Auswer tungspe riode des Stossex perime ntes mit 219 Charak terisier ung des Fermen terabla ufs während der Auswer tungspe riode des Stossex perime ntes mit 221 Charak terisier ung des Fermen terzula ufs während der Auswer tungspe riode des Stossex perime ntes mit 222 Charak terisier ung des Fermen terabla ufs während der Auswer tungspe riode des Stossex perime ntes mit 223 Stearin säure. Tabelle III.19 Glucose Tabelle III.20 Glucose Tabelle III.21 Glutam inat Tabelle III.22 Glutam inat. Tabelle III.23 Substra t. Tabelle III.24 Charak terisier ung des Fermen terzula ufs während der Auswer tungspe riode des Stossex perime ntes mit 224 Substra t. Tabelle III.25 Charak terisier ung des Ablaufs des Fermen ters 11 während der Auswer tungspe riode des Versäu erungsexperim entes. Tabelle III.26 Charak terisier ung des Ablaufs des Fermen ters 22 während der Auswer tungspe riode des Versäu erungsexperim entes. Tabelle III.27 Charak terisier ung des Fermen terzula ufs während der Auswer tungspe riode des Versäu erungse xperi- 226/ 227 228/ 229 230 mentes. Verzeic hnis der Abbildu ngen Abbildu ng 1 Abbildu ng 2 Frühe anaerob e Schlam mbehan dlungsa nlagen. Sedimen tation und Faulung in einem einzeln en Behälte r. Konven tionelle und hoch belaste te Faultür me zur Frischs chlamm stabilis ation. 7 10 251 Abbildung 3 Anlagen mit angereicherter Biomasse, um die hy- 12 draulische Aufenthaltszeit zu verklirzen. Abbildung 4 Reaktoren mit aufgewachsenem Biofilm auf einem 13 inerten Trägermaterial. Abbildung 5 Einstufige Methanogenese. 18 Abbildung 6 Zweistufige Methanogenese. 18 Abbildung 7 Zweistufige Methanogenese mit vorgeschalteter Hy- 20 drolyse. Abbildung 8 Mehrstufige Methanogenese. 22 Abbildung 9 Reaktionsschema flir den anaeroben Abbau von Klär- 29 schlamm (Kaspar & Wuhrmann, 1978; Gujer & Zehnder, 1983). Abbildung 10 Abbaukonstante 1. Ordnung als Funktion der Tempe- 37 ratur flir den Nettoabbau von partikulärem organischen Material bei der anaeroben Stabilisation von kommunalem Frischschlamm (nach Gujer, 1983). Abbildung 11 Schema der Stickland-Reaktion. 40 Abbildung 12 Abhängigkeit der Acetatdecarboxylierung von der 50 Temperatur. Abbildung 13 Abhängigkeit der Acetatdecarboxylierung vom pH- 51 Wert. Abbildung 14 Abhängigkeit der Wasserstoffoxidation von der Tem- 55 peratur. Abbildung 15 Abhängigkeit der Wasserstoffoxidation vom pH-Wert. Abbildung 16 Grenzbereich der freien Reaktionsenergie ~ G' < 0 56 58 der anaeroben Oxidation von Butter- und Propionsäure in Abhängigkeit der Wasserstoff- und Essigsäurekonzentration. Abbildung 17 Gleichgewichtsdiagramm der Säure/Basen-Paare in 60 einem stationär betriebenen Faulturm. Abbildung 18 kontinuierlich betriebener, volldurchmischter 95 Reaktor mit einer Fllissig- und einer Gasphase. Abbildung 19 Struktur des Programms zur Simulation des anaero- 109 ben Abbaus in einem Faulturm. Abbildung 20 Gegenliberstellung der Ladungsbilanzen des Zu- und des Ablaufs des stationär, bei einer hydraulischen Aufenthaltszeit, von 15 Tagen betriebenen Fermenters. 112 252 Abbil dung 21 Abbil dung 22 Abbil dung 23 Abbil dung 24 Verla uf der Ladun gsbila nz. Appro ximat ion der Messp unkte aus den Zehru ngsve rsuche n durch eine Expon ential funkt ion. Einflu ss von erhöh ter Wass erstof fkonz entrat ion im System auf die anaero be Oxida tion von Propi onat. Verla uf der flüch tigen , organ ischen Säure n Aceta t, Propi onat und Butyr at bei einer Stoss belas tung mit Essig säure . Abbil dung 25 Verla uf der Gaspr odukt ion und der Metha n- und Wassersto ffkon zentr ation bei einer Stoss belas tung mit 113 115 118 126 127 Essig säure . Abbil dung 26 Verla uf des pH-W ertes, der Ammonium- und Bicar bonatko nzent ration bei einer Stoss belas tung mit Essig säure . Abbil dung 27 Verla uf der Propi onatk onzen tratio n im Batch betrie b bei einer Stoss belast ung mit Propi onsäu re. Abbil dung 28 128 131 Verla uf der Propi onatk onzen tratio n im Batch be132 trieb bei einer Stoss belast ung mit Propi onsäu re und gleic hzeit iger Erhöh ung des Wass ersto ffpar tial- druck es. Abbil dung 29 Verla uf der flüch tigen , organ ischen Säure n Aceta t, Propi onat und Butyr at bei einer Stoss belas tung mit 134 Butte rsäure . Abbil dung 30 Verla uf der Gaspr odukt ion und der Metha n- und Wassersto ffkon zentr ation bei einer Stoss belas tung mit 135 Butte rsäure . Abbil dung 31 Verla uf des pH-W ertes, der Ammonium- und Bicar bonatko nzent ration bei einer Stoss helast ung mit But- 136 tersäu re. Abbil dung 32 Verla uf der flüch tigen , organ ischen Säure n Aceta t, Propi onat und Butyr at bei einer Stoss belas tung mit 139 Gluco se. Abbil dung 33 Verla uf der Gaspr odukt ion und der Metha n- und Wassersto ffkon zentr ation bei einer Stoss belas tung mit 140 Gluco se. Abbil dung 34 Verla uf des pH-W ertes, der Ammonium- und Bicar bonatko nzent ration bei einer Stoss belast ung mit Glucose. 141 253 Abbildung 35 Verlauf der flüchtigen, organischen Säuren Acetat, 143 Propionat und Butyrat bei einer Stossbelastung mit Natriumglutaminat. Abbildung 36 Verlauf der Gasproduktion und der Methan- und Was- 144 serstoffkonzentration bei einer Stossbelastung mit Natriumglutaminat. Abbildung 37 Verlauf des pH-Wertes, der Ammonium- und Bicarbo- 145 natkonzentration bei einer Stossbelastung mit Natriumglutaminat. Abbildung 38 Verlauf der flüchtigen, organischen Säuren Acetat, 148 Propionat und Butyrat bei einer Stossbelastung mit Substrat. Abbildung 39 Verlauf der Gasproduktion und der Methan- und Was- 149 serstoffkonzentration bei einer Stossbelastung mit Substrat. Abbildung 40 Verlauf des pH-Wertes, der Ammonium- und Bicarbo- 150 natkonzentration bei einer Stossbelastung mit Substrat. Abbildung 41 Verlauf der flüchtigen, organischen Säuren Acetat, 153 Propionat und Butyrat bei der Versäuerung. Abbildung 42 Verlauf der Gasproduktion und der Methan- und Was- 154 serstoffkonzentration bei der Versäuerung. Abbildung 43 Verlauf des pH-Wertes, der Ammonium- und Bicarbo- 155 natkonzentration bei der Versäuerung. Abbildung 44 Verlauf der NP, NP1EO und NP2EO-Konzentrationen 165 nach einer Stossbelastung mit einem Gemisch von NP1EO und NP2EO. Abbildung I .1 Die Strukturformeln der wichtigsten Monosaccheride 171 Glucose, Mannose, Galactose, Fructose. Abbildung I. 2 Struktureller Aufbau der Disaccheride Saccharose, 172 Maltose, Lactose. Abbildung I.3 Aufbau von Stärke und von Cellulose. 173 Abbildung I. 4 Triglycerid. 175 Abbildung I. 5 Häufige Monocarbonsäuren. 175 Abbildung I. 6 Phospholipide. 176 Abbildung II .1 Versuchsanordnung der kontinuierlichen Versuche. 186 Abbildung II. 2 Versuchsanordnung für Batchversuche. 187 254 Abbi ldung IV.1 Abbi ldung IV.2 Abbi ldung IV.3 Progr amm ablau f der Itera tion der line arisi erte n Mass enbil anze n im stati onär en Zusta nd zur Bestimm ung der Anfa ngsw erte. Progr amm ablau f der Integ ratio n der Mass enbil anze n. Progr amm ablau f zur Berec hnun g der Able itung en. 233 236 237 255 Nomenklatur Symbol Index k i Dimension Definition ML- 3 ML- 3 Konzentration aus Integration Konzentration im Gas i ML- 3 Konzentration in der Flüssigkeit i MT-l Zulauffrachten Gasphase i MT-l Ablauffrachten Gasphase T-1 Verdünnungsrate Gasphase T-1 hydraulische Verdilnnungsrate Redoxpotential bei mV Standardbedingungen i Zulauffrachten Flüssigphase i Ablauffrachten Flüssigphase j Faktor für pH-Inhibition Anteil des Methans im Faulgas Funktionswert der Integration ~ O' kJ mol -1 freie Reaktionsentalphie bei Standardbedingungen H i Henrykoeffizient i i stöchiometrische Faktoren & j K T K Konstanten -1 Linearisierungsparameter Kontrollvektor -1 Absterberate kd j KHSäure i Säurekonstante Ki K a 1 j Inhibitionsbeiwert j spezifischer Stoffaustauschkoeffizient j j k T „ HSaure j ML-} -1 3 -1 M T -1 L T Sättigungsbeiwert Geschwindigkeitskonstante der Protonierung Geschwindigkeitskonstante der Deprotonierung 256 Symbol k n Index Dimen sion T p -1 mol tot Defin ition Hydro lysera te 1. Ordnun g Gesam tmolza hl Gaspha se Druck im Reakto r Zuflus s 1 atm K- 1 mol-l ML-JT -l ML-JT -l p* Gasflu ss Gasko nstante spezif ische Gaspro duktio n spezif ische Abbau rate der Hydro lyse von partik ulärem Mater ial abbaub ares partik uläres Mater ial „s System matrix i gasför mige Stoffe i gelöst e Stoffe Tempe ratur t Zeit vl Flüssi gkeits volum en V g X Gasvol umen i partik uläre Stoffe y j Ausnü tzungs koeff izient z Zustan dsvekt or griech ische Symbo le ()'. k (~ k ß k, i Integr ations koeffi zient nach Fehlbe rg Integr ations koeffi zient nach Fehlbe rg Integr ations koeffi zient nach Fehlbe rg zuläss iger Diskr etisier ungsf ehler E ~ eg p„ j tt j " T hydrau lische Aufen thaltsz eit T mittle re Aufen thaltsz eit in der -1 T -1 T spezif ische Wachs tumsra te maxim ale Wachs tumsra te stöchi ometr ischer Koeff izient ; vi . 'J p Gaspha se j -3 -1 ML T i:Stof f; j:Proz ess Prozes sgesch windig keit 257 Verwendete Stoffbezeichnun gen: Bezeichnung Dimension Definition g CSB/l total organische Stoffe g CSB/l Acetat g CSB/l Aminosäuren g Nil Aminosäurestick stoff g CSB/l Butyrat g CSB/1 Methan, gasförmig g CSB/1 Methan, gelöst mol/l Kohlendioxid, gasförmig mol/l Kohlensäure, gelöst SF g CSB/l höhere Fettsäuren SHAc g CSB/l Essigsäure g CSB/l Buttersäure mol/l Bicarbonat g CSB/l Wasserstoff, gasförmig 1 g CSB/l Wasserstoff, gelöst sHPro g CSB/l Propionsäure SNH g N/l Ammoniumsticks toff g CSB/l Propionat St g CSB/l total gelöste organische Stoffe g CSB/l Zucker g CSB/l Aminosäure, fermentierende BM XAc g CSB/l acetotrophe BM XBM g CSB/1 total anaerobe BM X g CSB/l Butyrat anaerob oxidierende BM g CSB/1 Fettsäure anaerob oxidierende BM g CSB/l hydrogenotrophe BM g CSB/l biologisch inerte, partikuläre organische s But s CH ,g 4 SCH s eo sco 4' ,g 2 2' s HBut SHCO 3 s H ,g 2 SH 2' s Pro sz XAs But XF XH 1 2 1 Stoffe X Pro g CSB/l Propionat anaerob oxidierende BM 258 Bezeic hnung Dimen sion Defin ition X g CSB/l biolog isch abbaub are, partik uläre s organi sche Stoffe X z g CSB/l Zucker fermen tierend e BM 259 Literaturverzei chnis Andrews, J.F., Graef, S.P. 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ETH Nachdiplomstudium in Siedlungswasserbau und Gewässerschutz an der Eidgenössischen Anstalt für Wasseraufbereitung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG), Dübendorf Ausführung der Dissertation mit dem Titel: Dynamisches Verhalten der anaeroben mesophilen Schlammstabilisation, unter PD Dr. W. Gujer und Prof. Dr. W. Stumm an der EAWAG in Dübendorf Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der EAWAG. Bearbeitung des COST-Projektes: Metabolismus der Alkylphenolethoxylate bei der anaeroben Schlammbehandlung, unter der Leitung von Dr. P. Brunner Mitarbeiter der Firma aqua-System ag in Winterthur Rorbas, im Juni 1989 Manfred Tschui