PRESSEINFORMATION Rohstoffverfügbarkeit ist

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Rohstoffverfügbarkeit ist existenzielles Risiko für die deutsche Wirtschaft
Experten diskutieren auf der B.A.U.M.-Jahrestagung am 11. und 12. November in Erfurt über
die möglichen Auswirkungen einer Ressourcenknappheit für die Industrie
Die starke Abhängigkeit von globalen Rohstoffmärkten wird in absehbarer Zeit zu Problemen
bei der Entwicklung und Herstellung vieler Produkte führen. Die sich daran entzündenden
internationalen Rohstoffkonflikte können starke ökonomischen und sozialen Verwerfungen
mit sich bringen. Die Wettbewerbsnachteile, die durch eine ineffiziente Ressourcennutzung
entstehen, gefährden die Entwicklung von Unternehmen und Arbeitsplätzen – gerade auch in
Deutschland, das stark von Rohstoffimporten abhängt.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hat diese möglichen Konsequenzen
erkannt und setzt sich vermehrt für ein stärkeres unternehmerisches Engagement bei der
Erschließung von neuen Rohstoffquellen ein. In einem Interview mit dem
Handelsblatt forderte der Minister unlängst die Gründung einer Rohstoff AG von der
Wirtschaft, um die Maßnahmen seiner kürzlich von der Bundesregierung gebilligten
Rohstoffstrategie unterstützen. Die deutsche Wirtschaft habe in den vergangenen Jahren
kurzsichtig agiert, indem sie sich aus der Exploration von nicht energetischen Rohstoffen fast
völlig verabschiedet habe, kritisiert Brüderle. Dabei müssten die Unternehmen selbst sehen,
dass sie vorankämen, um auf den Rohstoffmärkten wieder eine Rolle zu spielen.
Bei der Umsetzung der Rohstoffstrategie soll auch die im Oktober in Hannover gegründete
Deutsche Rohstoffagentur, die bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
angesiedelt ist, helfen. Ziel der Deutschen Rohstoffagentur ist es, die Wirtschaft –
insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen – in Fragen der Verfügbarkeit und
aktueller Marktentwicklungen sowie bei der nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen zu
beraten.
Erfolg Deutschlands von Rohstoffversorgung abhängig
“Für die Zukunft des Hochtechnologiestandorts Deutschland ist die Versorgung mit
bezahlbaren Industrierohstoffen von entscheidender Bedeutung“, meint auch Dr. Michael
Scharp vom Institut für Zukunftsforschung und Technologiefolgenabschätzung in Berlin.
„Industriestaaten gewinnen als Hochlohnländer im globalen Markt durch technische
Innovationen Wettbewerbsvorteile. Der durch steigende Rohstoffpreise ausgelöste
Innovationsschub ist auch für Deutschland von Vorteil“, erklärt der für die Themenfelder
Umweltkommunikation, Ressourcenmanagement sowie Erneuerbare Energien zuständige
Projektleiter. „Zugleich ist die deutsche Wirtschaft nicht nur bei Energierohstoffen sondern
auch bei Metallen beinahe vollkommen von Importen abhängig.“ Der Erfolg Deutschlands im
Export seiner Produkte der Hoch- und Spitzentechnologie, und damit der Wohlstand der
Gesellschaft, sind deshalb essentiell auf eine störungsfreie Versorgung mit Rohstoffen zu
angemessenen Preisen angewiesen. Dabei war die Lage auf den Rohstoffmärkten in den
zurückliegenden Jahren hoch turbulent. Prof. Maximilian Gege, Vorsitzender des
Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V. befürchtet
enorme Risiken für die deutsche Industrie: „Neue Marktteilnehmer aus den
Schwellenländern, allen voran China, haben viele Rohstoffpreise, insbesondere bei Seltenen
Erden und Metallen durch ihre Nachfrage massiv steigen lassen. Zudem reduziert China die
Ausfuhrquoten und greift damit massiv in Entwicklungsprozesse ein. B.A.U.M. e.V. hat es
sich zur Aufgabe gemacht, Lösungen für dieses drohende Dilemma zu finden.“
Jahrestagung zum Thema „nachhaltiges Wachstum“
Unter anderem aus diesem Grund wird dieses brisante Thema auch auf der B.A.U.M.Jahrestagung „Wachstum neu denken“ am 11. und 12. November 2010 in Erfurt behandelt.
Wissenschaftler Scharp wird gemeinsam mit hochkarätigen Vertretern der Wirtschaft wie
zum Beispiel BMW-Kommunikationsmanager Stefan Borbe oder Michael Kaminski-Nissen,
Umwelt-Manager bei Hewlett-Packard und anderen darüber diskutieren, ob die durch
wachsende globale Industrialisierung und zunehmende Weltbevölkerung entstehende
enorme Ressourcenknappheit als Wachstumsbremse oder über ihren Innovationszwang als
ein Stimulator für neues Wachstum angesehen werden muss.
Die Tagung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Kann es ein nachhaltiges Wachstum
geben, das Wohlstand schafft und sich gleichzeitig an langfristiger Umweltverträglichkeit und
Ressourcengerechtigkeit orientiert und wie muss dieses aussehen?“ Experten aus
Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien werden sich darüber austauschen, mit welcher
Wachstumsdefinition künftig gearbeitet werden sollte, um gesellschaftlichen Fortschritt und
Umweltschutz miteinander vereinbaren zu können. Am ersten Tag können sich die
Teilnehmer im Rahmen des Fachkongress „ENact2020 – Energie-Klima-Nachhaltigkeit“ an
zwei von insgesamt 14 moderierten Netzwerktischen austauschen, an denen jeweils ein
Mentor und ein Moderator die Diskussion begleiten. Die Themenpalette reicht dabei von
regionalen Wertschöpfungsketten über die Zielgruppe Lohas bis zu den Potenzialen des
Wachstumsmarkts E-Energy. Am Vormittag des zweiten Tages sprechen namhafte
Wissenschaftler wie Prof. Dr. Meinhard Miegel, Vorstand Denkwerk Zukunft, Prof. Dr.
Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung über die Chancen und
Risiken von Nachhaltigem Wachstum. Anschließend geht es in drei Parallelforen unter
anderem auch um die oben angesprochene Endlichkeit von Rohstoffen als Risiko für ein
nachhaltiges Wachstum, den Handel als Schlüssel für nachhaltigen Konsum und die
Bedeutung der Energie- und Umwelttechnik für nachhaltiges Wachstum. Highlight am
Nachmittag ist die Verleihung der B.A.U.M.-Umweltpreise sowie des Internationalen
B.A.U.M.-Sonderpreises. Mehr Informationen zu den diesjährigen Preisträgern sowie das
aktuelle Tagungsprogramm unter www.baumev.de/umweltpreis.
Kontakt:
B.A.U.M. e. V.
Kristina Wahl
Öffentlichkeitsarbeit
Osterstraße 58
20259 Hamburg
Tel: 040-49071105
Email: [email protected]
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