Verlaufskontrolle maligner Markrauminfiltrationen mittels semi

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Aus der
Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin
des Marienhospitals Herne
– Universitätsklinik –
der Ruhr-Universität Bochum
Direktor: Prof. Dr. med. Dieter Liermann
Verlaufskontrolle
maligner Markrauminfiltrationen mittels
semi-automatischer Volumenmessung in der MS-CT
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Niklas Sprenger
aus Dortmund
2006
Dekan:
Prof. Dr. med. G. Muhr
Referent:
Jun.-Prof. Dr. med. C. A. Stückle
Korreferent: Priv.-Doz. Dr. med. J. Kirchner
Tag der Mündlichen Prüfung: 05. 02. 2008
Meinen lieben Eltern
Niklas Sprenger
1
Inhaltsverzeichnis
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
3
_________________________________________________________________________
2. Fragestellung
7
_________________________________________________________________________
3. Material und Methode
8
3.1
3.2
Patientengut
8
Methoden
10
3.2.1
Untersuchung mittels Software-Assistenten
10
3.2.2
Visuelle Analogskala
16
3.3 Datenverwaltung
17
3.4 Angaben zur Statistik
18
_________________________________________________________________________
4. Ergebnisse
19
4.1
19
19
22
24
24
26
Abweichungsanalysen
4.1.1
Computermessungen
4.1.2
Visuelle Analogskala
4.2 Ergebnisse der Mittleren Dichte
4.2.1
Messergebnisse
4.2.2
Auswertung des kontinuierlichen Spektrums
4.2.2.1 Osteoblastischer und osteolytischer Progress
— getrennt —
4.2.2.2 Osteoblastischer und osteolytischer Progress
— zusammengefasst —
4.3 Kontrollgruppe Nullwachstum
4.4 Übertragung in ein binäres System
4.5 Auswertung der Messwerte
4.5.1
Gegenläufige Messwerte
4.5.2
Betrachtung ohne gegenläufige Messwerte
4.6 Betrachtung von Grundparametern
4.7 Übertragung der Messwerte in Intervalle
4.8 Ergebnisse der Standardabweichung
4.8.1
Messergebnisse
4.8.2
Direkter Nachweis gemischt osteoblastischosteolytischer Entwicklungen
4.8.3
Indirekter Nachweis gemischt osteoblastischosteolytischer Entwicklungen
26
28
32
34
35
36
38
41
44
46
46
47
48
Niklas Sprenger
2
Inhaltsverzeichnis
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.9 Beispielverlauf eines Patienten
50
4.10 Ergebniszusammenfassung
52
_________________________________________________________________________
5. Diskussion
53
5.1
Diskussion der Methode
54
5.1.1
Methodik
54
5.1.2
Strahlenbelastung
58
5.1.3
Zeitfaktor
59
5.1.4
Kostenfaktor
60
5.2 Diskussion der Ergebnisse
61
5.3 Ausblick
68
5.3.1
Technische Veränderungen
68
5.3.2
Erweiterung der Anwendbarkeit
70
_________________________________________________________________________
6. Zusammenfassung
72
_________________________________________________________________________
7. Erklärung
73
_________________________________________________________________________
8. Literaturverzeichnis
74
_________________________________________________________________________
9. Anhang
9.1 Messdaten: Software-Assistent
9.2 Messdaten: Gesamtanalyse
9.3 Fragebogen
9.4 9-Felder-Tafeln der Grundparameter
9.4.1
Geschlecht
9.4.2
Primärtumor
9.4.3
Lage
9.4.4
Therapie
9.4.5
Anatomische Varianten
9.4.6
Schnittdicke
9.4.7
Änderung des Faltungskerns
83
83
92
96
97
97
97
98
99
100
101
102
Niklas Sprenger
3
1. Einleitung
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
1. Einleitung
„Eine Knochenmetastase ist eine Fernabsiedlung eines malignen Primärtumors in
einem Knochen.“ [43]
Innerhalb des Skelettsystems ist die Wirbelsäule — und hier insbesondere der
thorakale Abschnitt — der bevorzugte Manifestationsort von Metastasen [5]. Nach Lunge
und Leber sind dort am dritthäufigsten Fernabsiedlungen von Malignomen lokalisiert.
Sekundäre Tumore und nicht primäre sind die häufigsten das Skelettsystem betreffenden
malignen Entitäten.
Knochenmetastasen finden sich vor allem als Absiedlungen von Mamma-,
Prostata-, Lungen-, Nieren- und Schilddrüsenkarzinomen [67]. So treten bei bis zu 70-80%
der Patienten mit Mamma- und Prostatakarzinom, bei 50% der Schilddrüsenmalignompatienten und bei ca. 20-30% der an Bronchialkarzinom oder Nierentumoren Erkrankten
Knochenfiliae auf [58, 67].
Ossäre Metastasen können nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden:
entsprechend des Manifestationszeitpunktes als früh oder spät auftretende Metastasen; an
Hand der Morphologie als osteolytische (70%), osteoblastische (9%) bzw. gemischte
osteolytisch-osteoblastische (21%) Metastasen [5] oder nach ihrer Anzahl als solitäre,
multiple oder diffuse Metastasen. Patienten mit wenigen oder sogar nur einzelnen
Metastasen haben eine bessere Prognose, als solche mit multiplen Metastasen [58]. Ferner
unterscheidet man nach ihrer Progredienz langsame (geringe Malignität) und rasch
wachsende Skelettmetastasen (hohe Malignität) [39].
Nach LODWICK werden radiologisch drei unterschiedliche Typen der Knochenzerstörung unterteilt. So finden sich geographische, mottenfraßähnliche und permeative
Destruktionen
[23].
Geographische
Destruktionen
sind
langsam
fortschreitende
Zerstörungen, die überwiegend im spongiösen Knochen auftreten. Mottenfraßähnliche
Destruktionen finden sich als rasche Zerstörungen im spongiösen oder kortikalen Bereich
des Knochens. Die permeative Destruktion beschreibt eine schnelle Zerstörung
ausschließlich in der Kompakta.
Die Progredienz ist ein entscheidender Faktor für die Prognose und die weitere
Lebensqualität des Patienten [15]. Je schneller die Metastasen wachsen, desto wichtiger ist
die frühzeitige Erfassung der Veränderungen, um die folgenden Komplikationen im
Rahmen der therapeutischen Möglichkeiten zu minimieren. Folgeerkrankungen von
Knochenmetastasen sind: starke Knochenschmerzen durch mechanische oder chemische
Niklas Sprenger
4
1. Einleitung
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Stimulation von Nozizeptoren, die Hyperkalzämie mit anschließendem Hyperkalzämiesyndrom, Frakturen und die Gefahr des Wirbelkörpereinbruchs mit eventuell
daraus resultierender neurologischer Symptomatik, sowie eine mögliche Bewegungseinschränkung [15, 69].
Von Ausnahmen abgesehen kann eine kurative Therapie von Knochenmetastasen
nicht erreicht werden [48].
Die Therapieziele richten sich nach der klinischen Symptomatik: Es können
Analgesie, Stabilisierung des Knochens oder eine Reduktion der Tumormasse im Vordergrund stehen.
Über 30% der Patienten mit Knochenmetastasen haben therapiebedürftige
Schmerzen [18]. Analgetikagabe nach dem WHO Stufenschema, Radionuklidtherapie,
Operation und Radiatio sowie die Applikation von Bisphosphonaten werden zur Schmerzlinderung eingesetzt [18]. Mit der Bestrahlung können bei 70-90% der Erkrankten
Schmerzen verringert werden [44].
Einer drohenden Instabilität des Knochens mit ihren Komplikationen wird
therapeutisch mit Bisphosphonaten und Bestrahlung entgegengewirkt. Bisphosphonate
haben sich seit Mitte der 1990er Jahre in der Therapie von Knochenmetastasen etabliert.
Sie hemmen die Osteoklastenreifung und die Osteoblastenaktivität [11]. Zu bekannten
Medikamenten wie Pamidronat sind neue, in Studien wirkungsvollere, Verbindungen wie
Zoledronsäure
hinzugekommen
[32].
Mittels
fraktionierter
Radiatio
kann
die
Rekalzifizierung osteolytischer Läsionen positiv beeinflusst werden [6].
Des Weiteren stehen therapeutisch Hormon- und Chemotherapien oder operatives
Vorgehen zur Verfügung. Die zur Therapie des Primarius eingesetzten Hormon- und
Chemotherapien werden auch zur Therapie ossärer Metastasen benutzt. Der therapeutische
Erfolg dieser Interventionen ist jedoch gering. Operative Indikationen bei ossären
Metastasen sind „therapieresistente Schmerzen nach Ausschöpfen sämtlicher konservativer
Behandlungsstrategien, progrediente neurologische Symptomatik sowie die Instabilität
oder Wirbelkörperkollaps mit drohender Gefährdung des Myelons“ [43].
Bilddiagnostisch werden ossäre Prozesse derzeit mittels konventionellem Röntgen,
Computertomographie, Kernspintomographie und Skelettszintigraphie dargestellt.
Das konventionelle Röntgen, als älteste der oben genannten Methoden, findet heute
noch Anwendung bei bestehender klinischer Symptomatik oder bei weiterer diagnostischer
Abklärung szintigraphisch und klinisch unklarer Befunde [69] sowie zur Frakturdiagnostik.
Mit
dem
konventionellen
Röntgen
können
jedoch
pathologische
Niklas Sprenger
5
1. Einleitung
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Veränderungen erst ab einer Knochendichteveränderung von 30-50% detektiert werden
[45]. Deshalb findet es als Screening Methode keine Beachtung.
Die Skelettszintigraphie mit Applikation von osteotropen Radionukliden — wie
99m
Tc-markierten Phosphonaten — hat sich seit den späten 1970er Jahren als routine-
mäßige Untersuchungsform bei der diagnostischen Abklärung in der Suche von Knochenmetastasen etabliert [35]. Die Vorteile der szintigraphischen Darstellung sind ihre hohe
Sensitivität mit Abbildung des gesamten knöchernen Skeletts, geringe Kosten und eine
relativ kleine Strahlendosis. Auch die Möglichkeit der Therapieerfolgs- oder der Tumorprogresskontrolle ist gegeben [27]. Nachteile sind jedoch die ungenaue Detektion rein
osteolytischer Herde [9] sowie die anatomische Ungenauigkeit und die geringe Spezifität
[35]. So können pathologische Prozesse, die im Szintigramm vermehrt Nuklid speichern,
zwar auf einer Metastase beruhen, jedoch auch Frakturen, Arthritiden, benigne Tumore
oder Entzündungsherde des Knochenmarks abbilden [9]. Neue szintigraphische Techniken
wie die der Single-Photon-Emissions-Tomographie (SPECT) verbessern die mangelnde
Spezifität der Skelettszintigraphie durch genauere Darstellung der anatomischen
Lokalisation [26].
In den frühen 1980er Jahren etablierte sich die durch Godfrey N. HOUNSFIELD
entwickelte Computertomographie (CT). Sie wird in der Diagnostik ossärer Metastasen bei
unklaren szintigraphischen und radiographischen Befunden eingesetzt und bekommt
zunehmend einen größeren Stellenwert in der Verlaufsbeurteilung von Metastasen [45, 69].
Zudem findet die CT Anwendung in der präoperative Diagnostik und wird bei der Biopsie
skelettaler Läsionen benötigt, weil hierdurch die Sicherheit und der Nutzen der Biopsie
deutlich verbessert wird [58]. In der Interventionellen Radiologie wird die Computertomographie darüber hinaus auch für die bildgesteuerte Ablation von schmerzhaften
ossären Metastasen angewandt [10].
Als konkurrierendes Verfahren zur Szintigraphie und Computertomographie
etabliert sich derzeit die Magnetresonanztomographie (MRT) und, seit Einführung von
Tischverschiebetechniken und neuer Spulen, die Ganzkörper-MRT-Untersuchung zum
Screening und Staging von Knochenmetastasen [7, 16, 17, 25, 40, 41, 64]. Besonders bei
Metastasen der Wirbelsäule zeigt sich eine bessere und frühere Detektion gegenüber der
Szintigraphie [4, 41, 65]. Ein Vorteil der Kernspintomographie liegt zudem in der guten
Detailgenauigkeit des Bildes. Die früher nachteilig langen Untersuchungszeiten werden
zunehmend verkürzt [42] und über Messung von Diffusionskoeffizienten kann eine
Differenzierung zwischen benignem und malignem Gewebe erfolgen [31].
Niklas Sprenger
6
1. Einleitung
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
In jüngster Zeit kommt mit der Positronen-Emmisions-Tomographie (PET) als
Einzeluntersuchung oder als ergänzende Methode zur Kernspin- und zur Computertomographie eine weitere bildgebende Methode zum Nachweis ossärer Metastasen zum
Einsatz. Sie zeigt in Studien eine höhere Sensitivität als Kernspin und Szintigraphie
[8, 13]. Negativ wirkt sich jedoch bei der Kombination aus PET und CT die Summation
der Strahlenexposition aus [63].
In Zeiten zunehmenden Kostendrucks rückt die Computertomographie wieder in
den Vordergrund, da sie günstiger als die Magnetresonanztomographie und die PET ist.
Außerdem gab es in der CT erhebliche technische Fortschritte. Durch den Einsatz
der Mehrzeilen-Spiral-Computertomographie (MS-CT) Anfang der 1990er Jahren stieg die
Orts- und räumliche Auflösung bei verringerter Untersuchungszeit. Zudem ist es möglich
geworden, CT-Bilder dreidimensional zu rekonstruieren. Die Verbesserung der axialen
Auflösung durch Rekonstruktionsmöglichkeiten von überlappenden Schichtebenen
verbesserte die Darstellungen von 3D-Verarbeitungsverfahren [46].
Erst durch diese Form der Bildbearbeitung sind Volumen-Messungen [37] mit
nachfolgenden Dichtemessungen, wie sie in der vorliegenden Arbeit verwendet werden,
möglich.
Mittels semiautomatischer Dichtemessung kann der Zeitaufwand der Diagnostik
verringert und die Diagnostik objektiviert werden.
Die durchschnittliche Dichte der Wirbelsäule nimmt beim Fortschreiten osteolytischer Metastasen ab- bzw. beim Progress osteoblastischer Metastasen zu. Durch
Messen der durchschnittlichen Dichte (in Hounsfield-Einheiten) der Wirbelkörper mit
Hilfe der semiautomatischen Dichtemessung durch den Volume© (Siemens) SoftwareAssistenten soll die Diagnostik von Knochenmetastasenprogressen erleichtert werden. Auf
das Betrachten von sehr vielen computertomographischen Bildern durch die Radiologen
würde zu Gunsten einer schnellen und objektiven Diagnostik verzichtet werden können.
Niklas Sprenger
7
2. Fragestellung
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
2. Fragestellung
In der folgenden Arbeit wird untersucht, ob der Progress ossärer Metastasen der
thorakalen und lumbalen Wirbelsäule mittels des Volume© (Siemens) SoftwareAssistenten an Hand computertomographischer Bilder sicher zu diagnostizieren ist.
Dabei wird die Nachweisbarkeit des Progresses bei osteoblastischen und
osteolytischen Metastasen an Hand des Volume© (Siemens) Software-Assistenten geprüft.
Zudem wird analysiert, ob die Ergebnisse der Messungen mittels „Software-Tool“
eine Aussage auch bei gemischt osteolytisch-osteoblastischen Metastasen erlaubt.
Das „Virtuelle Institut für Computerunterstützung in der klinischen Radiologie“
(VICORA) fordert für die Zukunft eine erhöhte Objektivierung, Reproduzierbarkeit und
Quantifizierung in der Radiologie [53].
Diese Arbeit geht deshalb auch der Frage nach, ob die von VICORA geforderten
Kriterien durch den Volume© (Siemens) Software-Assistenten im Bezug auf die
Diagnostik des Knochenmetastasenprogresses erfüllt werden können.
Niklas Sprenger
8
3. Material und Methode
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
3. Material und Methode
3.1
Ausgewertet
Patientengut
wurden
290
CT-Bildserien
von
62
Patienten
mit
bereits
diagnostizierten Knochenmetastasen, bei denen innerhalb der letzten fünf Jahre mindestens
zwei computertomographische Aufnahmeserien mit Abbildung der Brust- bzw.- Lendenwirbelsäule erstellt worden sind. Untersucht wurden diese Abschnitte der Wirbelsäule, da
die Vielzahl der Knochenmetastasen im thorakalen und lumbalen Abschnitt der Wirbelsäule liegen.
Durchschnittlich waren 4,7 CT-Untersuchungen bei den Patienten erfolgt
(Median = 4). Der mittlere Diagnostikzeitraum betrug 15,8 Monate (2 bis 48 Monate;
Median: 12 Monate).
Bei 45 Patienten wurde die Brustwirbelsäule analysiert. Die Lendenwirbelsäule ist
in 17 Fällen untersucht worden (s. Tabelle 1). Da bei manchen Aufnahmeserien die unteren
Wirbel nicht komplett mit abgebildet worden sind, wurden dann nur Abschnitte der Brustbzw. Lendenwirbelsäule vermessen, die in allen Untersuchungsserien vorhanden waren. So
wurde bei 8 Patienten nur vom ersten bis zum elften Brustwirbelkörper (BWK) sowie bei
10 Patienten nur der Bereich vom ersten bis zum vierten, bzw. bei einem Patienten nur
vom ersten bis zum dritten Lendenwirbelkörper (LWK) gemessen.
Tabelle 1: Verteilung des Wirbelsäulenabschnittes
Gesamt
Brustwirbelsäule
Lendenwirbelsäule
Männlich
N = 14
N=9
N=5
Weiblich
N = 48
N = 36
N = 12
Gesamt
N = 62
N = 45
N = 17
Quelle: Eigene Berechnung
Bei 3 Patienten bestanden abweichende Messbedingungen, da es durch eine starke
Kyphose im Bereich der Brustwirbelsäule zu einer Verlagerung der oberen Brustwirbel in
eine andere Projektionsebene gekommen war. Diese Patienten wurden in die Messung einbezogen, werden im Weiteren aber gesondert bewertet.
Niklas Sprenger
9
3. Material und Methode
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
14 der in die Analyse einbezogenen Patienten sind männlich, 48 weiblich. Das
Alter der Patienten zum Zeitpunkt der letzten computertomographischen Untersuchung lag
zwischen 29 und 82 Jahren (mittleres Alter: 62,5 Jahre, Median: 65,5 Jahre).
Die Primärtumore umfassen Tumore der Brust (n = 30), der Lunge (n = 20), des
Gastrointestinaltraktes (n = 4), des Urogenitaltraktes (n = 3) und andere (n = 5)
(s. Tabelle 2).
Tabelle 2: Verteilung der Primärtumore
Männlich
Weiblich
Gesamt
Tumore der Brustdrüse
N=0
N = 30
N = 30
Tumore der Lunge
N=6
N = 14
N = 20
Tumore des Gastrointestinaltraktes
N=4
N=0
N=4
Tumore des Urogenitaltraktes
N=3
N=0
N=3
Andere
N=1
N=4
N=5
Quelle: Eigene Berechnung
39 Patienten wurden im Marienhospital Herne diagnostiziert und tumorspezifisch
therapiert. Fünf Patienten davon waren unter strahlentherapeutischer Behandlung, bei 19
Patienten war eine Chemotherapie durchgeführt worden. 15 Patienten erhielten eine
Kombination aus Radiatio und Chemotherapie. Bei weiteren 25 in die Untersuchung miteinbezogenen Patienten erfolgte die Diagnostik im Marienhospital Herne, die Therapie in
auswärtigen Häusern.
Niklas Sprenger
10
3. Material und Methode
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
3.2
Methoden
3.2.1
Untersuchung mittels Software-Assistenten
Die CT-Untersuchungen wurden auf einem „Somatom plus 4 Volume Zoom“
(Siemens Medizintechnik, Erlangen, 1999) durchgeführt. Die computertomographischen
Bilder waren in vier Fällen mit 1,25mm Schichtdicke, in 256 Fällen in 3mm Schichtdicke
und in 30 Fällen mit 5mm rekonstruiert (s. Tabelle 3). 3 Bildserien waren mit einem
Faltungskern von 20, 101 Serien mit einem Faltungskern von 30 und 186 Serien mit einem
Faltungskern von 60 rekonstruiert.
Tabelle 3: Schnittdicken
Gesamt
Brustwirbelsäule
Lendenwirbelsäule
N=4
N=4
N=0
Schnitt: 3mm
N = 256
N = 189
N = 67
Schnitt: 5mm
N = 30
N = 28
N=2
Schnitt: 1,25mm
Quelle: Eigene Berechnung
Die Berechnung erfolgte mittels des Volume© (Siemens) Software-Assistenten.
Dieser berechnet in einem markierten Bereich das Volumen in cm³, die Höhe des
Abschnittes in cm, die mittlere Dichte in Hounsfield-Einheiten und die Standardabweichung der Dichte (STD) in Hounsfield-Einheiten.
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, nimmt die durchschnittliche Dichte der
Wirbelsäule beim Fortschreiten osteolytischer Metastasen ab bzw. beim Progress
osteoblastischer Metastasen zu. Falls bei einem Patienten die rein osteoblastischen
Metastasen gleichmäßig zunehmen, muss sich also nur die Dichte verändern, die Standardabweichung jedoch nicht. Analog dazu vermindert sich bei gleichmäßig wachsenden rein
osteolytischen Metastasen auch nur die mittlere Dichte. Wachsen die Metastasen nicht
gleichmäßig, jedoch rein osteoblastisch bzw. rein osteolytisch, so müssen sich sowohl
Veränderungen in der mittleren Dichte als auch in der Standardabweichung der mittleren
Dichte ergeben. Schreiten gemischt osteoblastisch-osteolytische Metastasen fort, muss es
nicht zur Veränderung in der Dichte kommen. Es verändert sich dann der Wert der
Standardabweichung der mittleren Dichte (s. Abb. 1).
Niklas Sprenger
11
3. Material und Methode
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Abb. 1: Vereinfachtes Bsp. für Veränderung der Dichte und der Standardabweichung
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
12
3. Material und Methode
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Die Markierung des Messabschnittes erfolgt in der Software als Freihand-ROI
(Region of interest), durch Umfahren des Wirbels mit einem „Mouse“-Zeichner. Dabei
wird der Wirbel mit dem Freihandwerkzeug möglichst exakt umfahren und nachgezeichnet
(s. Abb. 2-5).
Abb. 2: Freihand ROI (Thorakal) I
Abb. 3: Freihand ROI (Thorakal) II
Quelle: Eigenes Foto 2005
Quelle: Eigenes Foto 2005
Abb. 4: Freihand ROI (Thorakal) III
Abb. 5: Freihand ROI (Lumbal)
Quelle: Eigenes Foto 2005
Quelle: Eigenes Foto 2005
Der zu vermessene Teil des Wirbels umfasst bei dieser Arbeit neben dem Corpus
vertebrae auch die Arcus vertebrae, die Processus transversi sowie den Processus spinosus.
Vorhandene Wirbelosteophyten wurden in die Messung miteinbezogen, da degenerative
Prozesse langsamer voranschreiten, als maligne Neubildungen.
Niklas Sprenger
13
3. Material und Methode
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Über jeden Wirbelkörper (WK) wurden bei der vorliegenden Arbeit in zwei bis vier
Ebenen (Mittelwert: 3,07; Median: 2,83) Freihand-ROI gelegt. Zwischen den markierten
Ebenen eines Wirbels interpoliert der Software-Assistent selbstständig die nicht vermessenen Zwischenebenen (s. Abb. 6-11).
Die Berechnung erfolgt über den gesamten betrachteten Wirbelsäulenabschnitt.
Abb. 6: Interpolation (Thorakal) I
Abb. 7: Interpolation (Lumbal) I
Quelle: Eigenes Foto 2005
Quelle: Eigenes Foto 2005
Abb. 8: Interpolation (Thorakal) II
Abb. 9: Interpolation (Lumbal) II
Quelle: Eigenes Foto 2005
Quelle: Eigenes Foto 2005
Niklas Sprenger
14
3. Material und Methode
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Abb. 10: Interpolation (Thorakal) III
Abb. 11: Interpolation (Lumbal) III
Quelle: Eigenes Foto 2005
Quelle: Eigenes Foto 2005
Bei der Berechnung von Volumen, Höhe, mittlerer Dichte und Standardabweichung
werden nur diejenigen Bildpunkte miteinberechnet, die in einem zuvor festgelegten
Hounsfield-Einheiten-Bereich liegen (s. Abb. 12-14). Geeignet für die Wirbelbetrachtung
ist der Bereich zwischen ≥ 60 und ≤ 2000 HU. So wird erreicht, dass ausschließlich ossäre
Strukturen in die Berechnung eingehen. Der Wirbelkanal und eventuell miteinbezogene
Strukturen außerhalb des Knochens werden bei der Berechnung automatisch vernachlässigt
(Hounsfield-Einheiten <60).
2000
Hounsfield
Einheiten
stellen
die
Obergrenze
der
Messung
Knochengewebe dar.
Abb. 12: Auswertung (Thorakal)
Abb. 13: Auswertung (Lumbal)
Quelle: Eigenes Foto 2005
Quelle: Eigenes Foto 2005
von
Niklas Sprenger
15
3. Material und Methode
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Abb. 14: Definition Auswertungsgrenzen
Quelle: Eigenes Foto 2005
Um
die
geforderte
Reproduzierbarkeit
einer
solchen
Untersuchung
zu
gewährleisten, und die Mess-Fehler zu minimieren, wurden in dieser Arbeit alle
Messungen im Abstand von mindestens einer Woche wiederholt (Mittelwert: 20 Tage;
Median = 18 Tage). Dazu erfolgte eine komplette zweite Vermessung derselben CTAufnahmen nach den oben beschriebenen Kriterien (Freihand-ROI, Interpolation,
Berechnung). Die Daten der Erstuntersuchung lagen dabei nicht vor, um eine eventuelle
Beeinflussung der Ergebnisse zu vermeiden.
Vor Beginn der Auswertung wurde festgelegt, dass Messungen, die eine relative
Abweichung über 10% im Volumen, der mittleren Dichte oder in der Standardabweichung
der mittleren Dichte zu der vorhergehenden Untersuchung aufwiesen, verworfen werden
sollten. Die maximale Abweichung zwischen der ersten und zweiten Analyse lag in allen
beiden Messergebnissen und der berechneten Standardabweichung unter 10%. Somit
konnten alle Messungen in die Auswertung einbezogen werden.
Der Mittelwert aus beiden Untersuchungsreihen bildet die Grundlage der weiteren
Auswertung.
Die folgenden Berechnungen erfolgen deshalb auf der Grundlage von 580
Messungen an 290 computertomographischen Bildserien von 62 Patienten.
Niklas Sprenger
16
3. Material und Methode
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
3.2.2
Visuelle Analogskala
Die visuelle Betrachtung von computertomographischen Bildern zur Beurteilung
des Knochenmetastasenwachstums ist zur Zeit das Verfahren der Wahl.
Die Resultate der Software gestützten Messungen wurden deshalb mit der visuellen
Auswertung von zwei CT-erfahrenen Radiologen verglichen. Diese haben, unabhängig
voneinander, den Metastasenprogress in den Bildserien quantifiziert.
Die Untersucher haben dazu dem Progress der osteoblastischen und osteolytischen
Metastasen anhand einer Skala einen Wert zwischen null und fünf zuordnen müssen. Null
bedeutet kein Fortschreiten der Metastase, fünf stellt den größtmöglichen Metastasenprogress dar. Die Zuordnung der Zwischenstufen erfolgte durch ganze Zahlen, die
ansteigend den Progress der Metastase darstellen.
Die Ergebnisse wurden mittels eines skalierten Fragebogens festgehalten, der
jeweils die aufeinanderfolgenden CT-Untersuchungen eines Patienten einander gegenüberstellt (s. Anhang S. 96). Die Resultate der Auswertung mittels Software-Assistenten
waren den Radiologen während der visuellen Auswertung nicht bekannt.
Nach Abschluss der visuellen Betrachtung wurden diese Ergebnisse in einer Datenbank (s. Kapitel 3.3) mit den durch den Volume© (Siemens) Software-Assistenten
gemessenen Resultaten zusammengefügt.
Dabei wurden die visuell ermittelten Werte der beiden Betrachter als Einzelergebnisse und als Mittelwert aus beiden Einzelwerten eingetragen. Die osteoblastischen
Werte sind als positive Zahlenwerte, osteolytische Werte als negative Zahlenwerte
definiert worden. Da in die Datenbank die Mittelwerte der Betrachtung beider Radiologen
eingetragen wurden, sind, anders als bei der Einzelbeurteilung, auch Dezimalwerte
möglich.
Niklas Sprenger
17
3. Material und Methode
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
3.3
Datenverwaltung
Sowohl die skalierten visuell ermittelten als auch die mittels des Volume©
(Siemens) Software-Assistenten gemessenen Werte wurden zur weiteren mathematischen
Bearbeitung und statistischen Auswertung in eine Datenbank (Datenbankverwaltungsprogramm Access (Microsoft)) übertragen.
Zudem wurden die Stammdaten der Patienten und alle verfügbaren Angaben
bezüglich Primarius und erfolgter Therapie aufgenommen.
Für die statistischen und graphischen Auswertungen erfolgte die Übertragung der
Messwerte in Excel (Microsoft).
Zusätzlich sind nach Beendigung der Messungen die Ergebnisse aus Access in das
Datenverwaltungsprogramm Filemaker übertragen worden. So werden Berechnungen mit
anderen schon mittels Filemaker analysierten Arbeiten ermöglicht.
Niklas Sprenger
18
3. Material und Methode
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
3.4
Angaben zur Statistik
Abweichungsanalysen zwischen den zwei gemessenen Werten einer CT-Bildserie
sollen die Reproduzierbarkeit der Messtechnik prüfen.
Um die Güte der Ergebnisse der Messungen mittels Volume© (Siemens) SoftwareAssistenten ermitteln zu können, werden sie in 4-Felder-Tafeln der Referenzanalyse
(Betrachtung durch die Radiologen) gegenübergestellt. Hieraus werden im Folgenden die
Sensitivität, Spezifität sowie positiver und negativer prädiktiver Wert ermittelt. Darüberhinaus wird die Genauigkeit und das 95% Konfidenzintervall der Sensitivität und der
Spezifität bestimmt.
Die Ergebnisse werden zudem noch auf Unterschiede bei bestimmten Grundparametern wie Primarius, Geschlecht, Therapie, anatomischen Varianten der Wirbelsäule
und Lage der Metastase sowie Schnittdicke und Änderung des Faltungskerns hin
untersucht.
Niklas Sprenger
19
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4. Ergebnisse
4.1
Abweichungsanalysen
4.1.1
Computermessungen
Die Untersuchungen erfolgten, wie in Kapitel 3.2.1 beschrieben, mittels des
Volume© (Siemens) Software-Assistenten. Zur Kontrolle der Reproduzierbarkeit wurden
alle Messungen in einem Abstand von mindestens sieben Tagen wiederholt.
Im Bereich, der am Bildschirm mittels Freihandwerkzeug über den zu
betrachtenden Wirbelsäulenabschnitt gelegt wurde und dessen Dichte im Bereich zwischen
60 und 2000 Hounsfieldeinheiten (HU) liegt, wird das Volumen ermittelt. Der relative
Unterschied der Ergebnisse bezüglich des Volumens ist Ausdruck der Konstanz der
Messungen.
Die Methodik erweist sich hierbei als sehr stabil, 65,8% der Messungen divergieren
nur um höchstens 2%, 94,5% um höchstens 4% (Mittelwert: 1,75%; Median: 1,48%).
Die gute Verwertbarkeit der Daten zeigt sich auch durch eine annähernd normalverteilte Streuung der Abweichungsintervalle mit einem σ von 0,022 (s. Abb. 15).
Abb. 15: Abweichungsanalyse zwischen erster und zweiter Messung „Volumina“ mit
eingezeichneter Normalverteilung
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
20
4. Ergebnisse
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Die Streuung der Abweichungsintervalle der Messergebnisse, bezogen auf die
mittlere Dichte in HU, sowie auf die Standardabweichung der mittleren Dichte in HU, ist
ebenso wie die Abweichungsintervalle der Volumina annähernd normal verteilt.
Die Ergebnisse der beiden unabhängigen Messungen divergieren bezogen auf die
mittleren Dichten in HU in 96,5% nur um höchstens 1% (Mittelwert: 0,44%;
Median: 0,36%).
Die Normalverteilung für die mittlere Dichte in HU hat ein σ von 0,0048
(s. Abb. 16).
Abb. 16: Abweichungsanalyse zwischen erster und zweiter Messung „Mittlere Dichte
in HU“ mit eingezeichneter Normalverteilung
Quelle: Eigene Berechnung
Bezogen auf die gemessenen Standardabweichung der mittleren Dichte in HU
haben 95,17% der Resultate eine relative Abweichung von höchstens 1% zur vorhergehenden Messung (Mittelwert: 0,50%; Median: 0,33%).
Das σ der Normverteilung für die Standardabweichung der mittleren Dichte in HU
beträgt 0,0054 (s. Abb. 17).
Niklas Sprenger
21
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Abb. 17: Abweichungsanalyse zwischen erster und zweiter Messung „Standardabweichung der mittleren Dichte in HU“ mit eingezeichneter Normalverteilung
Quelle: Eigene Berechnung
Alle drei Diagramme (s. Abb. 15-17) zeigen eine gute Übereinstimmung zwischen
der berechneten Normalverteilung und den jeweils gemessenen Werten, dargestellt in den
Säulendiagrammen.
Wie in Kapitel 3.2.1 beschrieben, wurde vor den Untersuchungen eine Verwerfungsgrenze als relative Abweichung von größer 10% definiert. Bei allen drei
Messwerten bleibt die Abweichung, wie in den Diagrammen dargestellt, deutlich unter
dieser Grenze.
In der Untersuchung wurden (s. Kapitel 3.2.1) zwei bis vier Schnittebenen pro
Wirbel mittels Freihandwerkzeug markiert. Bei der Zweitmessung erfolgte die Festlegung
der Messebenen unabhängig zur ersten Messung, und war damit nicht notwendigerweise
deckungsgleich. Trotzdem zeigen, wie oben dargestellt, die Messungen der Volumina nur
eine sehr geringe Abweichung. Die mittlere Dichte in HU und die Standardabweichung der
mittleren Dichte in HU streuen geringer, als es bei den Volumina der Fall ist — σ: 0,022
(Volumen); 0,0048 (Mittlere Dichte); 0,0054 (Standardabweichung der Dichte) —.
Folglich beeinflusst die manuelle Markierung der Wirbelsäulenabschnitte die relevanten
Messwerte der mittleren Dichte und der Standardabweichung der mittleren Dichte nur
geringfügig.
Das Programm kann sehr gut genutzt werden, da man die Wirbelkörper scharf
trennen kann und sich auch bei wiederholter Messung und eventuell veränderten
markierten Schnittebenen nur vernachlässigbare Abweichungen ergeben.
Niklas Sprenger
22
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.1.2
Visuelle Analogskala
Die visuelle Analyse des Metastasenwachstums in zwei aufeinander folgenden
computertomographischen Bildserien ist unabhängig durch zwei Betrachter erfolgt. Da das
Computerprogramm keine Trennung zwischen osteoblastischen und osteolytischen
Metastasen treffen kann, sondern die mittlere Dichte misst, musste die Auswertung für die
Radiologen — Progressbeurteilung an Hand einer Skala mit Werten von null bis fünf für
sowohl osteoblastischen als auch osteolytischen Metastasenzuwachs (s. Anhang S. 96) —
diesem Verfahren näherungsweise angepasst werden. Dazu wurde bei gemischt
osteoblastisch-osteolytischem Metastasenprogress die Differenz der Messwerte gebildet
(Addition des (negativen) osteolytischen mit dem osteoblastischen Messwert).
Um die Benutzbarkeit der visuellen Daten zu überprüfen und dem Computerprogramm gegenüberzustellen, wird die Abweichung der beiden Betrachter untereinander
untersucht.
In 152 Fällen unterscheiden sich die beiden Betrachter in ihrer Beurteilung des
Metastasenfortschritts nicht. In 60 Fällen weichen sie um eine Skaleneinheit voneinander
ab. In 16 Bewertungen divergieren die Betrachter um zwei Skaleneinheiten. Es zeigt sich
eine nur annähernd normalverteilte Streuung der Abweichungsintervalle mit einem σ von
0,62 (schlechte Übereinstimmung zwischen berechneter Normalverteilungskurve und
gemessenen Säulendiagrammen) (s. Abb. 18).
Abb. 18: Abweichungsanalyse zwischen erstem und zweitem Betrachter mit eingezeichneter Normalverteilung
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
23
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Die Standardabweichungen zwischen zwei Messungen durch den Volume©
(Siemens) Software-Assistenten betragen: σ = 0,022 (Volumen); σ = 0,0048 (Mittlere
Dichte); σ = 0,0054 (Standardabweichung der Dichte), bei der visuellen Analyse der
Radiologen: σ = 0,6173.
Die starke Abweichung der ermittelten Säulendiagramme der visuellen Auswertung von der visuellen Normverteilungskurve begründen sich zum Teil durch gegenläufige Einstufung der Metastasen (osteoblastisch / osteolytisch) durch die Radiologen. Bei
verschiedenen Messungen des Computers sind solche unterschiedliche Berechnungen nicht
möglich.
Niklas Sprenger
24
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.2
Ergebnisse der Mittleren Dichte
4.2.1
Messergebnisse
Da die Unterschiede zwischen der ersten und der zweiten Messreihe der Computermessungen sehr gering ausfallen (siehe Kapitel 4.1.1), und kein Wert eine Abweichung
von 10% (definiertes Ausschlusskriterium) überschritten hat, können alle Ergebnisse in die
weiteren Betrachtungen einbezogen werden.
Die absoluten Werte der Messung der mittleren Dichte in Hounsfield-Einheiten
liegen zwischen 211,75 HU und 449,9 HU. Die Empirische Verteilungsfunktion der
absoluten Messwerte zeigt, das 90% der Werte zwischen 228HU und 363HU liegen.
77,6% liegen zwischen 250HU und 350HU (s. Abb. 19).
Abb. 19: Empirische Verteilungsfunktion der Mittleren Dichte in absoluten Zahlen
Quelle: Eigene Berechnung
Um die Messwerte der Radiologen mit den Ergebnissen der mittleren Dichte aus
der Berechnung des Software-Assistenten vergleichen zu können, werden die relativen
Änderungen der mittleren Dichte benötigt.
Die relative Änderung von Messwerten ist abhängig vom zugrundeliegenden
absoluten Wert. Relative Änderungen können deshalb nur zur weiteren Betrachtung herangezogen werden, wenn die Absolutwerte sich in einem begrenzten Intervall befinden. Bei
den Untersuchungen finden sich die Messwerte in einem engen Bereich des gesamten
Niklas Sprenger
25
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Messspektrums (s. Abb. 20), und können deshalb für die weiteren Betrachtungen genutzt
werden.
Abb. 20: Empirische Verteilungsfunktion der Mittleren Dichte in absoluten Zahlen
als Darstellung über den gesamten Messbereich (60-2000 HU)
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
26
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.2.2
4.2.2.1
Auswertung des kontinuierlichen Spektrums
Osteoblastischer und Osteolytischer Progress getrennt
Es werden die Ergebnisse, die mittels Volume© (Siemens) Software-Assistenten
für die relative Änderung der mittleren Dichte in HU ermittelt wurden, den von beiden
Radiologen visuell ermittelten Änderungswerten der Metastasen gegenübergestellt.
Die Messdaten der Radiologen sind getrennt für den Progress von osteoblastischen
oder osteolytischen Metastasen. Der Computer-Assistent ermittelt nur einen Messwert für
die mittlere Dichte des ganzen Wirbelsäulenabschnittes. Deshalb wird dieser jeweils dem
Änderungswert für osteoblastische – als auch dem für osteolytische Metastasen
zugeordnet.
Der von beiden Radiologen als osteoblastisches Wachstum klassifizierte Bereich
zeigt bei den Ergebnissen der Computermessungen im Regelfall eine positive Veränderung
der relativen Änderung der mittleren Dichte (s. Abb. 21).
Der als osteolytisches Wachstum klassifizierte Bereich zeigt eine Abnahme der
mittleren Dichte. Es findet sich hierbei eine breitere Streuung der relativen Änderung der
Dichte als bei osteoblastischen Veränderungen (siehe Markierungsbereich in Abb. 21).
Abb. 21: Verteilung der Messwerte (Osteoblastisch und Osteolytisch getrennt)
Quelle: Eigene Berechnung
Anhand der Ergebnisse für die mittlere Dichte in HU und somit auch ihrer relativen
Änderung, die mittels Volume© (Siemens) Software-Assistenten gemessen worden sind,
kann nicht zwischen osteoblastischem und osteolytischem Metastasenprogress bei
Niklas Sprenger
27
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
gemischt osteoblastisch-osteolytischem Progress unterschieden werden. Die Ergebnisse
können nur eine positive oder negative relative Änderung der mittleren Dichte angeben.
Für die weitergehende Betrachtung müssen deshalb die Mittelwerte der von den
Radiologen getrennt analysierten osteoblastischen und osteolytischen Werte benutzt
werden.
Niklas Sprenger
28
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.2.2.2
Osteoblastischer und Osteolytischer Progress
zusammengefasst
In der folgenden Betrachtung wird zunächst angenommen, dass die relative
Änderung der mittleren Dichte in HU in linearer Beziehung zu den Messwerten der
Betrachter steht. Falls diese Hypothese bestätigt wird, ließen sich aus den Werten der
Betrachter Vorhersagen über die Messungen des Volume© (Siemens) SoftwareAssistenten ableiten.
Für die Regression wird die Differenz aus osteoblastischer und osteolytischer
Metastasenänderung, die von den Betrachtern ermittelt wurde, der relativen Änderung der
mittleren Dichte in HU zugeordnet.
Für den ersten Betrachter ergibt sich eine Regressionsgerade (s. Abb. 22) mit:
y(x) = 4,30 * x + 0,58
Abb. 22: Regressionsgerade Betrachter 1
Quelle: Eigene Berechnung
Für den zweiten Radiologen ergibt sich eine Regressionsgerade (s. Abb. 23) mit:
y(x) = 3,42 * x + 0,53
Niklas Sprenger
29
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Abb. 23: Regressionsgerade Betrachter 2
Quelle: Eigene Berechnung
Die Abbildungen 22 und 23 der Regressionsanalyse zeigen, dass aufgrund der
breiten Streuung der Messwerte eine Vorhersage der Computeranalyse aus den visuellen
Werten nicht möglich ist.
Eine Methode um extreme Randwerte, sogenannte Ausreißer, aus der Darstellung
zu eliminieren, ist das Verfahren des „Box and whiskers plot“. In den folgenden
Darstellungen repräsentieren die „whiskers“ jeweils das 10% Quantil und das 90% Quantil.
Die Darstellung der „Box“ umfasst definitionsgemäß einen Bereich vom 25% Quantil bis
zum 75% Quantil mit der Einzeichnung des Medians.
Abb. 24: „Box and whiskers plot“ für Betrachter 1
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
30
4. Ergebnisse
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Abb. 25: „Box and whiskers plot“ für Betrachter 2
Quelle: Eigene Berechnung
Die beiden Abbildungen (s. Abb. 24, 25) lassen erkennen, dass das SoftwareProgramm bei osteoblastisch dominierendem Metastasenwachstum eine positive relative
Änderung der mittleren Dichte in Hounsfield-Einheiten und eine negative relative
Änderung der mittleren Dichte in HU bei osteolytisch dominierendem Metastasenwachstum misst. Der Bezug erfolgt zum visuellen Auswertungsbefund der Metastasen.
Die Steigung der Regressionsgeraden und die Darstellung der „Box and whisker
plots“ zeigen eine wesentlich bessere Übereinstimmung der Messwerte des Volume©
(Siemens) Software-Assistenten mit dem ersten Betrachter.
Durch die „Box and whiskers plots“ lässt sich zusätzlich darstellen, dass die
Streuung und die Messquantile bei dem zweiten Betrachter deutlich stärker abweichen
(siehe auch Regressionsanalyse).
Dies weist auf eine starke Abhängigkeit von der Erfahrung des Radiologen hin. Der
Erstbetrachter (s. Abb. 24) verfügt über eine größere Auswertungserfahrung.
Eine Verkleinerung des Streuungsfehlers lässt sich durch die Darstellung der
Mittelwerte beider Radiologen erreichen (s. Abb. 26). Dabei kommen durch die Mittelwertbildung zusätzlich Halbwerte zur Darstellung.
Niklas Sprenger
31
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Abb. 26: „Box and whiskers plot“ für beide Betrachter
Quelle: Eigene Berechnung
Die in Kapitel 4.2.2.1 gezeigte schlechte Verwertbarkeit der Messungen bei
getrennter Betrachtung des osteoblastischen und osteolytischen Metastasenwachstums,
wird durch die Bildung der Differenz aus osteoblastischem und osteolytischem
Metastasenwachstum erkennbar verbessert.
Bei gemischt osteoblastisch-osteolytischen Metastasen wird durch die Differenzbildung die bevorzugt wachsende Metastasenart im Zahlenwert klarer dargestellt. Dadurch
werden die Änderungswerte, die von den Radiologen ermittelt worden sind, mit den
Ergebnissen die vom Volume© (Siemens) Software-Assistenten erbracht wurden, besser
vergleichbar.
Ungenauigkeiten des einzelnen Betrachters werden durch die Zusammenfassung
beider Messwerte relativ geglättet, da die Mittelwertbildung auch Halbwerte in der
visuellen Betrachtung darstellt.
Niklas Sprenger
32
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.3
Kontrollgruppe Nullwachstum
Die Regressionsgeraden (s. Abb. 22, 23) zeigen eine y-Abweichung beim Nulldurchgang von 0,58% bzw. 0,53% relative Änderung der mittleren Dichte.
Als Grundlage weiterer Berechnungen muss der Fehler beim Nulldurchgang der
Regressionsgeraden korrigiert werden. In einer Kontrollgruppe, für die die Betrachtung
beider Radiologen visuell weder einen Zuwachs der osteoblastischen, noch der osteolytischen Metastasen ergeben hat, wird untersucht, ob auch in den Messwerten des
Computerprogramms kein Zuwachs bzw. keine Abnahme in der mittleren Dichte in HU
ermittelt wird.
Bei den Messungen der Nullwachstums-Kontrollgruppe liegen die mittels
Volume© (Siemens) Software-Assistenten ermittelten relativen Änderungen der Dichte in
Hounsfield-Einheiten normalverteilt um 0% Änderung mit einem σ von 1,54
(s. Abb. 27).
Bei den Messungen, bei denen die Betrachter weder osteoblastisches noch osteolytisches Wachstum ermittelt haben, liegt auch beim Computer nur ein enges
Schwankungsband um die relative Änderung der mittleren Dichte von 0%, bei einer
Verschiebung des Nullpunktes um 0,26% Punkte, vor (s. Abb. 27).
Abb. 27: Verteilung der Nullwachstum-Kontrollgruppe bezogen auf die relative
Änderung der Dichte
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
33
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Diese geringe relative Verschiebung der Messungen vom definierten Nullnormintervall um 0,26% Punkte wird bei den weiteren Berechnungen in Kapitel 4.7
miteinbezogen.
Bei fünf von sechs Patienten aus der „Kontrollgruppe Nullwachstum“, bei denen es
zwischen zwei computertomographischen Bildserien zu einer Änderung des Faltungskerns
gekommen ist, lag die relative Änderung der mittleren Dichte über 5%. Diese Höhe der
relativen Änderung kam sonst nur bei zwei von 109 Fällen vor. Wegen der hohen
Wertigkeit der Änderung des Faltungskerns wurden diese Fälle in der weiteren
Betrachtung der Nullwachstumskontrollgruppe nicht berücksichtigt.
Niklas Sprenger
34
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.4
Übertragung in ein binäres System
Um die Messwerte, die durch den Volume© (Siemens) Software-Assistenten
ermittelt wurden, mit den Ergebnissen der beiden Betrachter zu vergleichen, müssen die
Messwerte in einen anderen Zahlenraum überführt werden. Zunächst werden die
Ergebnisse der Radiologen als binäres System verstanden, dass bei osteolytischen
Metastasen einen Progress oder kein Metastasenwachstum misst oder bei osteoblastischen
Läsionen einen Zuwachs der Metastasen oder keine Veränderung anzeigt.
Für die folgende Betrachtung der Messwerte, wurden die Spezifität und Sensitivität
linear gekoppelt optimiert. Hierbei wurde im Raum 60-95% Spezifität-Anteil
(dementsprechend 40-5% Sensitivität-Anteil) eine stabile Lösung erzeugt.
Es ergeben sich folgende Wachstumsbereiche:
< -1,2%
relative Änderung der mittleren Dichte →
osteolytisches Wachstum
-1,2% – 0, 68%
relative Änderung der mittleren Dichte →
kein Metastasenzuwachs
> 0,68%
relative Änderung der mittleren Dichte →
osteoblastisches Wachstum
In Kapitel 4.7 wird untersucht, ob sich die Messwerte des Software-Assistenten in
ein gleiches Äquidistantschema, wie es den Radiologen anhand des Fragebogens
(s. Anhang S. 96) vorgegeben wurde, überführen lassen.
Niklas Sprenger
35
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.5
Auswertung der Messwerte
Zur Berechnung der Spezifität, Sensitivität und der prädiktiven Werte werden nun
die Ergebnisse nach Zuordnung der Messwerte in die oben definierten Intervalle gegen die
gemittelten visuellen Ergebnisse in 4-Felder-Tafeln aufgetragen.
Dabei werden alle Werte der Betrachter so zusammengefasst, dass sie nicht einen
Einzelwert darstellen, sondern nur als Tendenz osteoblastischen oder osteolytischen
Progress oder „keinen Zuwachs“ widerspiegeln.
Zunächst zeigt sich an Hand der Tabelle 4 (durch Zusammenstellung von osteoblastischem und osteolytischem Progress ossärer Metastasen), dass in dieser Messreihe alle
denkbar möglichen Kombinationen von Ergebnissen vertreten sind.
62,7% der Messwerte (143), die mittels des Volume© (Siemens) SoftwareAssistenten ermittelt wurden, stimmen mit den visuell erzielten Ergebnissen überein. In
25% der Fälle (57) wurde mittels Software-Assistenten eine Änderung der mittleren Dichte
gemessen, die außerhalb des Null-Intervalls liegt, obwohl die Radiologen kein Wachstum
der Metastasen ermittelt haben. Umgekehrt finden sich in 7% der Fälle (16) Messergebnisse bei denen die relative Änderung innerhalb des Null-Intervalls liegt, obwohl
durch die Betrachter ein Zuwachs osteoblastischer oder osteolytischer Metastasen gesehen
wurde.
In 5,5% der gesamten Messungen (12) stimmen die Messergebnisse mit der
Erwartung, dass beim Progress osteoblastischer Metastasen die mittlere Dichte zunimmt,
bzw. beim Fortschritt osteolytischer Metastasen abnimmt, nicht überein.
Tabelle 4: 9-Felder-Tafel
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
49
31
9
89
Keine Änderung
10
65
6
81
Rel. Änderung
negativ
3
26
29
58
62
122
44
228
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
36
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.5.1
Gegenläufige Messwerte
Zunächst wird untersucht, ob mittels des Software-Assistenten, ein Zuwachs in
einer der beiden Metastasenformen ermittelt wird, wenn dieser von den Radiologen
gesehen worden ist (s. Tabelle 5). Dabei erfolgt noch keine Unterscheidung in der Art des
Zuwachses.
Tabelle 5: 4-Felder-Tafel der Untersuchungen mit Zuwachs
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Kein Zuwachs
Summe
Rel. Änderung
90
57
147
Keine Änderung
16
65
81
106
122
228
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Mittels des Volume© (Siemens) Software-Assistenten kann mit einer Sensitivität
von 84,5% der Progress von Metastasenwachstum nachgewiesen werden. Die Spezifität
liegt bei 53,3%. Der positive prädiktive Wert in dieser Untersuchung erreicht einen Wert
von 61,2%, der negative Wert 80,2%.
Es soll betrachtet werden, wie genau mittels Software-Assistenten eine Aussage
über die Art des Metastasenzuwachses getroffen werden kann.
Dazu werden nur die Messwerte miteinbezogen, die einen Zuwachs der Metastasen
anzeigen (s. Tabelle 6).
Tabelle 6: 4-Felder-Tafel der Untersuchungen ohne Nullwerte
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung positiv
49
9
58
Rel. Änderung negativ
3
29
32
52
38
90
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
37
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Die Ergebnisse des Software-Assistenten stimmen in 86,6% mit der Tendenz der
Radiologen überein.
Komplett divergieren die Resultate, wenn das Computerprogramm einen Zuwachs
in der Dichte gemessen hat, die Radiologen aber den Fortschritt osteolytischer Knochenmetastasen erkannt haben. Dieses trifft in 10% der Fälle zu.
Die andere Möglichkeit der Divergenz, dass die Betrachter zusammen einen
Fortschritt osteoblastischer Metastasen fanden, die gemessene relative Änderung der
mittlere Dichte jedoch abnimmt, liegt in 3,3% der Messungen vor (s. Tabelle 6).
Zusammenfassend zeigt sich: 86,6% aller Messwerte, bei denen ein Zuwachs von
Metastasen gesehen worden ist, bestätigen die Überlegung, dass bei dem Progress osteoblastischer Metastasen die mittlere Dichte des Knochengewebes zunimmt, bei osteolytischem Fortschreiten abnimmt.
Niklas Sprenger
38
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.5.2
Betrachtung ohne gegenläufige Messwerte
Die in Kapitel 4.5.1 gezeigten Ergebnisse werden für die weitergehende
Auswertung tiefergehend betrachtet. Da das Computerprogramm entsprechend der
Hypothese arbeitet, dass bei dem Progress osteoblastischer Metastasen die mittlere Dichte
des Knochengewebes zunimmt, bei osteolytischem Fortschreiten abnimmt, können die
Auswertungen getrennt untersucht werden. Für die weitere Betrachtung der Ergebnisse
kann somit unter Vernachlässigung der gegenläufigen Messwerte die 9-Felder-Tafel
(s. Tabelle 7) in jeweils eine 4-Felder-Tafel für den osteoblastischen und eine 4-FelderTafel für den osteolytischen Progress der Metastasen aufgeteilt werden (s. Tabellen 8, 9)
und die Berechnung von Sensitivität, Spezifität, der prädiktiven Werte sowie der
Genauigkeit separat erfolgen.
Tabelle 7: 9-Felder-Tafel
Volume©
Betrachter
Zuwachs
osteoblastisch
Kein Zuwachs
Zuwachs
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
49
31
9
89
Keine
Änderung
10
65
6
81
Rel. Änderung
negativ
3
26
29
58
62
122
44
228
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Tabelle 8: 4-Felder-Tafel zur Untersuchung des osteoblastischen Progresses
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
Summe
Rel. Änderung positiv
49
31
80
Keine Änderung
10
65
75
59
96
155
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
39
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle 9: 4-Felder-Tafel zur Untersuchung des osteolytischen Progresses
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung negativ
29
26
55
Keine Änderung
6
65
71
35
91
126
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Für den Nachweis des osteoblastischen Progresses ergeben sich folgende
Ergebnisse (s. Tabelle 10):
Tabelle 10: Ergebnisse bei osteoblastischem Zuwachs
Sensitivität:
83,1%
Spezifität:
67,7%
Positiver prädiktiver Wert:
61,3%
Negativer prädiktiver Wert:
86,7%
Genauigkeit:
73,6%
Quelle: Eigene Berechnung
Durch Berechnung des 95% Konfidenzintervalls für die Sensitivität und die
Spezifität bei osteoblastischem Metastasenzuwachs ergibt sich:
Die wahre Sensitivität liegt mit einer Sicherheit von 95% zwischen 73,5% und
92,7%.
Die wahre Spezifität liegt mit einer Sicherheit von 95% zwischen 58,3% und
77,1%.
Niklas Sprenger
40
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Für den Nachweis des osteolytischen Progresses ergeben sich folgende Ergebnisse
(s. Tabelle 11):
Tabelle 11: Ergebnisse bei osteolytischem Zuwachs
Sensitivität:
82,9%
Spezifität:
71,4%
Positiver prädiktiver Wert:
52,7%
Negativer prädiktiver Wert:
91,6%
Genauigkeit:
74,6%
Quelle: Eigene Berechnung
Für die Sensitivität und die Spezifität bei osteolytischem Progress ossärer
Metastasen ergibt sich durch Berechnung des 95% Konfidenzintervalls:
Die wahre Sensitivität liegt mit einer Sicherheit von 95% zwischen 70,4% und
95,4%.
Die wahre Spezifität liegt mit einer Sicherheit von 95% zwischen 62,1% und
80,7%.
Niklas Sprenger
41
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.6
Betrachtung von Grundparametern
Nach Klärung der allgemeinen Evidenz wird im Folgenden untersucht, ob die
verschiedenen Grundparameter des Einzelfalles (Geschlecht, Primärtumor, Lage der
Metastasen, Therapie, anatomische Varianten) einen Einfluss auf die Nachweisbarkeit des
Metastasenprogresses mittels Volume© (Siemens) Software-Assistenten haben. Außerdem
wird dargestellt, ob die Schnittdicke und die Änderung des Faltungskerns bei der automatischen Auswertung mit dem Software-Assistenten die Ergebnisse beeinflussen.
In der Analyse der Sensitivität und Spezifität werden die Befunde, die als gegenläufige Werte in Kapitel 4.5.1 untersucht wurden, vernachlässigt.
Einschränkend ist zu bemerken, dass durch die Aufteilung der Ergebnisse kleine
Untergruppen mit zum Teil nicht repräsentativen Fallzahlen entstehen.
Die Darstellung der Messergebnisse findet sich als Auflistung der 9-Felder-Tafeln
im Anhang (s. Anhang S. 97-102).
In den Untergruppen mit ausreichender Fallzahl, finden sich die Sensitivität und
Spezifität
im
Bereich
der
95%
Konfidenzintervalle
der
Gesamtanalyse
(s. Tabellen 12-16). Wesentlich andere Ergebnisse finden sich entweder bei Unterteilungen, die eine sehr kleine Fallzahl beinhalten oder zu dem geschaffenen Gegenkollektiv eine geringe Fallzahl aufweisen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Grundparameter (s.o.) im untersuchten
Kollektiv keinen Einfluss auf die Auswertungen haben.
Eine Ausnahme findet sich bei Osteolysen nach Mamma CA. Die Radiologen sahen
bei 6 Patientinnen eine Zunahme der Osteolyse. Das Auswertungsprogramm zeigte demgegenüber eine Zunahme der mittleren Dichte. Die gegenläufige Tendenz findet sich nicht.
Beim Bronchial CA sahen die Radiologen 2 Fälle osteoblastischen Metastasenwachstums, bei denen die gemessene mittlere Dichte abnimmt, jedoch keinen Fall bei dem
die Betrachter osteolytischen Zuwachs diagnostiziert haben, die mittlere Dichte aber
zunimmt. Bei der Zusammenfassung der anderen Primärtumore finden sich 3 Fälle osteolytischen Wachstums jedoch mit Zunahme der gemessenen mittleren Dichte. Außerdem
besteht in einem Fall ein osteoblastischer Zuwachs aber eine Abnahme der mittleren
Dichte. Dieses entspricht trotz der geringen Fallzahl der Grundwahrscheinlichkeit (9:3)
(s. Anhang S. 97-98).
Niklas Sprenger
42
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle 12: Ergebnisse Geschlecht
Osteoblastischer Progress:
Sensitivität:
Spezifität:
Osteolytischer Progress:
Sensitivität:
Spezifität:
Männlich
Weiblich
100%
60%
81,5%
69,7%
100%
75%
76,9%
70,6%
Quelle: Eigene Berechnung
Geschlechtsspezifisch zeigt sich eine bessere Nachweisbarkeit des Metastasenprogresses bei männlichen Patienten.
Zwölf der untersuchten Patienten haben als Primärtumor weder ein Mamma CA
noch ein Bronchial Karzinom. Diese zwölf Fälle verteilen sich auf verschiedene Primärtumore, so dass die Fallzahlen pro Primarius sehr klein sind. Im folgenden werden deshalb
Patienten, die weder Mamma-, noch Bronchial CA als Primärtumor haben, als eine Fallgruppe zusammengefasst.
Tabelle 13: Ergebnisse Primarius
Osteoblastischer Progress:
Sensitivität:
Spezifität:
Osteolytischer Progress:
Sensitivität:
Spezifität:
Mamma CA
Bronchial CA
Andere
Malignome
79,1%
67,4%
88,8%
67,6%
100%
70%
80%
73%
75%
69,4%
88,8%
70%
Quelle: Eigene Berechnung
Das Mamma CA und das Bronchialkarzinom ergeben eine geringere Nachweisbarkeit des Fortschrittes maligner Markrauminfiltrationen als die Gruppe der anderen
Malignome.
Tabelle 14: Ergebnisse Lage
Osteoblastischer Progress:
Sensitivität:
Spezifität:
Osteolytischer Progress:
Sensitivität:
Spezifität:
Quelle: Eigene Berechnung
Thorakal
Lumbal
85,7%
67,1%
76,5%
70%
83,3%
69,9%
80%
77,7%
Niklas Sprenger
43
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Der Fortschritt ossärer Metastasen wird in der Brustwirbelsäule mit einer höheren
Sensitivität nachgewiesen. Für die Spezifität werden jedoch in der Lendenwirbelsäule
bessere Ergebnisse erzielt.
Tabelle 15: Ergebnisse Therapie
Osteoblastischer
Progress:
Sensitivität:
Spezifität:
Osteolytischer
Progress:
Sensitivität:
Spezifität:
Ohne bekannte
Therapie
Chemotherapie
Radiatio
Kombination
64,7%
65%
83,3%
73,5%
100%
33,3%
94,7%
68,4%
87,5%
70,3%
84,6%
78,1%
100%
33,3%
72,7%
68,4%
Quelle: Eigene Berechnung
Unterschiedliche Therapien führen zu unterschiedlichen verlaufsdiagnostischen
Genauigkeiten. Bei der Detektion von osteoblastischem Metastasenprogress werden
bessere Ergebnisse für die Sensitivität und Spezifität erzielt, wenn der Patient therapiert
wird. Für Patienten mit einer Kombinationstherapie Radiatio werden die besten Ergebnisse
für die Sensitivität erzielt. Für die Nachweisbarkeit osteolytischen Progresses ergeben sich
für Patienten ohne bekannte Therapie keine Unterschiede. Eine Kombinationstherapie führt
zur Verschlechterung der Sensitivität.
Tabelle 16: Ergebnisse Anatomische Variante
Osteoblastischer Progress:
Sensitivität:
Spezifität:
Osteolytischer Progress:
Sensitivität:
Spezifität:
Keine Kyphose
Starke Kyphose
83,6%
67,1%
75%
75%
82,4%
72%
100%
66,7%
Quelle: Eigene Berechnung
Eine starke Kyphose der Brustwirbelsäule beeinflusst die Nachweisbarkeit des
Progresses nur in geringem Maße.
Niklas Sprenger
44
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.7
Übertragung der Messwerte in Intervalle
Zunächst ist in Kapitel 4.4 die Übertragung der Messwerte in ein binäres System
erfolgt.
Um die durch den Volume© (Siemens) Software-Assistenten ermittelten Messwerte mit den Ergebnissen, die durch die beiden Betrachter erzielt wurden, auch auf ihre
Wertigkeit hin zu vergleichen und somit die Aussagekraft zu erhöhen, müssen die Messwerte in das Äquidistantschema der Radiologen überführt werden.
Dazu wurde die minimale quadratische Abweichung der Software-Messwerte mit
den zugehörigen visuellen Werte berechnet. Mittels eines VBA-Programms wurden diejenigen Intervalle ermittelt, bei denen die quadratische Abweichung aller Messergebnisse
minimal ist (Quadratische Abweichungsanalyse im 5-dimensionalen Raum).
Im Programm wurde vorgegeben, dass es sich in dem Zahlenspektrum um
aufeinanderfolgende Zahlenintervalle handelt. Zudem sollten die Räume symmetrisch um
den neuberechneten Nullpunkt von 0,26% (definiertes Nullnormintervall s. Kapitel 4.3)
liegen.
Die Umrechnung stellt sich wie in Tabelle 17 dar.
Tabelle 17: Intervallergebnisse
< -27,56 %
rel. Änderung HU
→
-2,5
-27,56 – (-14,76) %
rel. Änderung HU
→
-2
-14,75 – (-14,36) %
rel. Änderung HU
→
-1,5
-14,35 – (-10,86) %
rel. Änderung HU
→
-1
-10,85 – (-2,76) %
rel. Änderung HU
→
-0,5
-2,76 – 2,24 %
rel. Änderung HU
→
0
2,25 – 10,34 %
rel. Änderung HU
→
0,5
10,34 – 13,84 %
rel. Änderung HU
→
1
13,85 – 14,24 %
rel. Änderung HU
→
1,5
14,25 – 27,04 %
rel. Änderung HU
→
2
> 27,05 %
rel. Änderung HU
→
2,5
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
45
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Abb. 28: Häufigkeitsblasen-Diagramm der Messwerte
Quelle: Eigene Berechnung
In Abbildung 28 zeigen die Größe der grünen Blasen die Häufigkeit an, dass die
Messungen mittels Software-Assistenten mit den Angaben der Betrachter in der Art des
Metastasenwachstums übereinstimmen. Die roten Blasen hingegen verdeutlichen die Fälle
bei denen die Art des Metastasenwachstums nicht mit den Messungen des Computers
gezeigt werden konnte. Die grauen Blasen stehen für diejenigen Resultate für die entweder
von den Radiologen kein Zuwachs der Metastasen gesehen wurde, oder die Messwerte der
relativen Änderung innerhalb des definierten Null-Intervalls lagen. Der transparente Kreis
entspricht der Nullwachstumskontrollgruppe.
Um die Übertragbarkeit und Genauigkeit der gemessenen Werte in den Intervallen
auf den von den Betrachtern ermittelten Mittelwert des Metastasenprogresses zu
untersuchen, muss der Anteil derjenigen Messwerte ermittelt werden, die auf der Winkelhalbierenden liegen. Betrachtet man alle Messwerte, einschließlich der Nullkontrollgruppe
und der divergierenden Werte (grüne Blasen, sowie graue, transparente und rote
Häufigkeitsblasen), so ergibt sich, dass in diesen Intervallen 58% der Messwerte mit der
Skalierung der Radiologen übereinstimmen.
Eine genaue Übertragbarkeit der Werte in die Skalierung, die durch den Fragebogen den Radiologen zur Verfügung stand, ist somit nicht möglich.
Niklas Sprenger
46
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.8
Ergebnisse der Standardabweichung
4.8.1
Messergebnisse
Bislang wurden nur die Messergebnisse der mittleren Dichte analysiert. Als zweiter
Messwert ist die Standardabweichung der Dichte vom Software-Assistenten ermittelt
worden.
Die Standardabweichung der mittleren Dichte in Hounsfield-Einheiten liegt bei den
Messungen zwischen 137,2 HU und 376,75 HU. Dabei zeigt die Empirische Verteilungsfunktion der absoluten Werte, dass 90% zwischen 155 HU und 291 HU liegen. 71,38%
liegen zwischen 200 HU und 300 HU (s. Abb. 29).
Da sich die absoluten Werte der Standardabweichung in einem engen Bereich
finden, werden für die weiteren Betrachtungen die relativen Änderungen zur vorhergehenden CT-Bildserie herangezogen werden.
Abb. 29: Empirische Verteilungsfunktion der Standardabweichung der mittleren
Dichte in absoluten Zahlen
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
47
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.8.2
Direkter Nachweis gemischt osteoblastisch-osteolytischer
Entwicklungen
Theoretisch kommt es zu keiner Veränderung in der mittleren Dichte, wenn sowohl
osteoblastische als auch osteolytische Metastasen gleichmäßig fortschreiten. Es müsste
sich jedoch der Messwert der Standardabweichung der mittleren Dichte verändern
(s. Kapitel 3.2.1).
Entwicklungen, bei denen die Betrachter das Fortschreiten beider Metastasenarten
(osteoblastisch und osteolytisch) in gleicher Größenordnung festgestellt haben, existieren
in dieser Untersuchung nicht.
Eine direkte Verifikation der These, dass man diese Entwicklung durch eine
Änderung der Standardabweichung bei unveränderter mittlerer Dichte feststellen kann, ist
somit nicht möglich. Auch kann der Ablauf der Untersuchung nicht derart abgeändert
werden, dass eine direkte Überprüfung der These möglich ist.
Zudem ist die Entwicklung der Standardabweichung durch das Ausgangsszenario
gekennzeichnet und vom Vorzeichen nicht eindeutig definiert (s. Abb. 30).
Ausgangsszenario 1
Endszenario 1
Ausgangsszenario 2
Endszenario 2
0,5
0,5
0,5
0,5
0,75
0,5
0,5
0,25
1
0,5
0,5
0
0,75
0,5
0,5
0,25
Dichte
STD
Dichte
STD
Dichte
STD
Dichte
STD
0,5
0
0,5
0,18
Dichte
0%
STD
9%
Dichte
0%
0,5
0,35
0,5
0,18
STD
-9%
Abb. 30: Beispiel für die Änderung der Standardabweichung bei gemischt osteoblastisch-osteolytischen Metastasen (Modellrechnung)
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
48
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.8.3
Indirekter Nachweis gemischt osteoblastisch-osteolytischer
Entwicklungen
Um über den Messwert der Standardabweichung eine Aussage über den gemischt
osteoblastisch-osteolytischen Metastasenprogress zu treffen, muss somit auf eine indirekte
Methode zurückgegriffen werden. Hierfür eignet sich das Verhältnis von relativer
Änderung der Standardabweichung zur relativen Änderung der mittleren Dichte. Dieses
Verhältnis wird im Folgenden Relativ-Verhältnis genannt.
In den Untersuchungen haben sich 23 Fälle mit gemischt osteoblastisch-osteolytischen Metastasen ergeben, bei denen mindestens einer der Betrachter einen
osteoblastischen und mindestens einer einen osteolytischen Progress festgestellt hat
(s. Tabelle 18).
Tabelle 18: Alle Untersuchungen mit gemischt osteoblastisch-osteolytischen
Metastasen
Betrachter 1
Name CT Datum 1 CT Datum 2 osteoblastisch
P1
02-Apr-02 24-Jun-02
2
P5
11-Mrz-05
27-Apr-05
0
P8
10-Aug-01
05-Okt-04
1
P10
09-Mai-05
21-Jul-05
0
P11
15-Nov-04 29-Dez-04
0
P20
22-Aug-03
16-Okt-03
0
P21
31-Mai-02 10-Sep-02
1
P22
21-Feb-05
18-Apr-05
1
P22
18-Apr-05 23-Mai-05
0
P23
09-Jun-04
08-Apr-05
2
P26
03-Dez-04 19-Mai-05
4
P29
07-Feb-02 05-Jun-02
2
P33
07-Mai-03 03-Nov-03
1
P35
29-Jul-03 19-Dez-03
1
P35
19-Dez-03 30-Mrz-04
2
P35
30-Mrz-04 02-Jun-05
2
P42
07-Okt-02 15-Mai-03
2
P42
15-Mai-03
11-Jul-03
1
P49
03-Nov-04 11-Mrz-05
2
P51
27-Jun-02 02-Dez-02
1
P51
03-Dez-03 10-Feb-04
2
P56
07-Feb-03 04-Nov-04
2
P61
24-Mrz-05
12-Jul-05
2
Quelle: Eigene Darstellung
Betrachter 1
osteolytisch
-1
-2
0
-1
-1
0
0
0
-1
-1
-2
-1
0
-1
-1
-1
-1
0
-1
-1
-1
-1
-1
Betrachter 2
osteoblastisch
2
1
0
1
1
1
1
0
1
2
4
2
0
0
2
2
2
2
1
1
2
2
2
Betrachter 2
osteolytisch
0
-2
-1
0
0
-1
-1
-1
0
-1
-2
0
-1
-1
-1
-1
0
-1
0
-2
0
-1
0
Niklas Sprenger
49
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Abb. 31: Darstellung des Relativ-Verhältnisses
Quelle: Eigene Berechnung
Abbildung 31 zeigt, dass bei den Analysen mit gemischt osteoblastisch-osteolytischem Metastasenprogress das Relativ-Verhältnis größer ist als bei den Analysen mit
nur einer fortschreitenden Tumorart. Es zeigt sich optisch, dass bei gemischt osteoblastisch-osteolytischen Metastasen das Standardabweichungsband (s. Abb. 31) in mehr als
der Hälfte der Fälle verlassen wird. Aufgrund der geringen Anzahl sind Signifikanztests
nicht sinnvoll möglich. Somit kann diese Analyse der Standardabweichung nur als ein
erster Hinweis für die Nachweisbarkeit einer gemischt osteoblastisch-osteolytischen
Entwicklung gesehen werden.
Niklas Sprenger
50
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.9
Beispielverlauf eines Patienten
Bei der Untersuchung mittels Volume© (Siemens) Software-Assistenten sind zur
Beurteilung eines Metastasenprogresses die mittlere Dichte in HU und die Standardabweichung der mittleren Dichte in HU ermittelt worden. Es zeigt sich, dass die Kurven
der beiden Messwerte in absoluten Werten annähernd parallel zueinander verlaufen.
Beispiel: (s. Abb. 32)
Abb. 32: Verlaufsbeispiel mit absoluten Werten als Mittelwert der ersten und zweiten
Messung sowie der Einzelwerte
Quelle: Eigene Berechnung
Abbildung 33 zeigt die Kurvenverläufe der relativen Änderung der mittleren Dichte
und der Standardabweichung. Aufgetragen ist jeweils die prozentuale Änderung zum letztgemessenen Wert. Es zeigt sich auch hier ein annähernd paralleler Verlauf.
Aus der Steigung der Kurve und dem zum Teil umgekehrten Vorzeichen wird
jedoch ersichtlich, dass die zwei Messgrößen nicht dasselbe Phänomen wiederspiegeln
(s. Abb. 33).
Die Ergebnisse der Standardabweichung der mittleren Dichte in HU werden in
Kapitel 4.8 dargestellt.
Niklas Sprenger
51
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Abb. 33: Verlaufsbeispiel mit relativen Werten der Änderung zwischen zwei aufeinanderfolgen Untersuchungen in Dichte und Standardabweichung der Dichte
Quelle: Eigene Berechnung
Dieser Beispielverlauf zeigt deutlich die in Einzelwerten auftretende Diskrepanz
zwischen den Werten, die von den beiden Radiologen unabhängig für das Metastasenwachstum vergeben wurden (s. Abb. 34).
Betrachtet man hierbei das diskrete Spektrum aus der Zahlenmenge der ganzen
Zahlen, die den Betrachter durch den Fragebogen zur Verfügung standen, mit den Werten
aus der Zahlenmenge der reellen Zahlen, die der Änderung der mittleren Dichte in HU
entsprechen, so ist ersichtlich, dass die Tendenz der Computermesswerte bei dieser
Patientin mit den visuelle ermittelten Ergebnissen übereinstimmt (s. Abb. 34).
Abb. 34: Verlaufsbeispiel mit relativen Werten der Änderung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Untersuchungen in Dichte und Standardabweichung der Dichte
und zusätzliche Werte der Betrachter 1 und 2 sowie der Mittelwert aus beiden
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
52
4. Ergebnisse
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
4.10 Ergebniszusammenfassung
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass mittels Volume© (Siemens) SoftwareAssistenten reproduzierbare und quantifizierbare Messungen der mittleren Dichte und der
Standardabweichung der mittleren Dichte über einen definierten Wirbelsäulenabschnitt
möglich sind.
Bei der visuellen Bewertung des Knochenmetastasenfortschritts, der einzigen zur
Zeit zur Verfügung stehenden Referenzmethode, ergibt sich eine stärkere Abweichung.
Zur Nachweisbarkeit des Progresses ossärer Metastasen ergeben sich für den
Zuwachs osteoblastischer Filiae eine Sensitivität von 83,1% [73,5 ; 92,7%], eine Spezifität
von 67,7% [58,3% ; 77,1%] und eine Genauigkeit von 73,6%.
Für den Nachweis osteolytischen Zuwachses findet sich eine Sensitivität von 82,9%
[70,4% ; 95,4%], eine Spezifität von 71,4% [62,1% ; 80,7%] und eine Genauigkeit von
74,6%.
Eine Beeinflussung der Ergebnisse durch Grundparameter (Geschlecht, Primärtumor, Lage, Therapie, anatomische Varianten, Schnittdicke und Änderung des Faltungskerns) wurde in Untergruppen nicht gefunden.
Eine Übertragung der Messwerte des Volume© (Siemens) Software-Assistenten in
ein gleiches Äquidistantschema aller von den Radiologen denkbaren Messwerte ist
aufgrund dieser Untersuchung nicht möglich.
Durch die Standardabweichung der mittleren Dichte zeigt sich ein Progress bei
gemischt osteoblastisch-osteolytischen Metastasen, die in der reinen Dichtebetrachtung
nicht nachgewiesen werden können. Durch die geringe Anzahl geeigneter Daten in der
Messung ist eine Signifikanzberechnung jedoch nicht sinnvoll.
Mit den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung ist somit eine gute
diagnostische Möglichkeit für die Verlaufskontrolle maligner Markrauminfiltrationen
mittels des Volume© (Siemens) Software-Assistenten aufgezeigt.
Niklas Sprenger
53
5. Diskussion
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
5. Diskussion
Eine kurative Therapie von ossären Metastasen ist bisher nicht bekannt. Dennoch
kommt der frühzeitigen Diagnostik von Knochenmetastasen eine große Bedeutung zu, da
die Folgezustände des Metastasenwachstums im Rahmen einer frühzeitigen palliativen
Therapie für den Patienten erheblich abgemildert werden können.
Bei Patienten mit nachgewiesenem Primärtumor ist somit die Suche nach Knochenmetastasen durch neue diagnostische Ansätze wichtig.
In Autopsien konnte gezeigt werden, dass weit mehr Patienten mit Malignomen
Skelettmetastasen aufwiesen als diejenigen, die auch symptomatisch waren [1]. Diese
Patienten werden bei den derzeitigen diagnostischen Möglichkeiten keiner notwendigen
Therapie zugeführt. Zusätzlich werden sich für die Patienten Vorteile ergeben, wenn durch
gezielte Diagnostik der Progress von skelettären Metastasen schnell und eindeutig belegt
werden kann. Damit wird sich frühzeitig die Möglichkeit eröffnen, drohende
Komplikationen besser und schneller zu therapieren.
So kann durch den frühen Einsatz von Bisphosphonaten eine deutliche Reduktion
knochenrelevanter Ereignisse wie Hyperkalzämie, Schmerzen und pathologische Frakturen
erreicht werden [14]. Dies bedeutet eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität für den
Patienten. Derzeit wird über eine prophylaktische Gabe von Bisphosphonaten bei
Tumorerkrankungen mit hohem Risiko von Knochenmetastasierung geforscht [68].
Die Detektion und Verlaufskontrolle von ossären Metastasen ist heute wichtiger als
noch vor 20 Jahren, da sich die Lebenserwartung von Tumorpatienten erheblich verbessert
hat. Dadurch erleben viel mehr Patienten ein mögliches Fortschreiten der Tumorkrankheit
und damit auch die Entwicklung von Knochenmetastasen.
C.S.B. GALASKO [23] begründet die Wichtigkeit der Detektion von Skelettmetastasen für drei klinisch verschiedene Umstände:
Sie ist erstens wichtig für die Diagnostik einer schmerzvollen Läsion bei Patienten
bei denen entweder ein Primarius bekannt ist, oder der Metastasenschmerz das erste Anzeichen für ein Malignom darstellt;
zweitens um die Ausdehnung der Dissemination des streuenden Primarius zu
bewerten;
drittens um bei Patienten im Rahmen des Stagings frühe Stadien einer
Knochenmetastasierung vor Therapiebeginn zu erfassen.
Niklas Sprenger
54
5. Diskussion
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
5.1
Diskussion der Methode
5.1.1
Methodik
Der Einsatz des hier verwandten Volume© (Siemens) Software-Assistenten in der
täglichen Routine ist in den radiologischen Instituten zur Zeit noch nicht etabliert.
Zu Forschungszwecken wird das Programm bereits genutzt. In der bisher
veröffentlichen Literatur wird das Prinzip des Volume© (Siemens) Software-Assistenten
bei der Detektion und Quantifizierung des Lungenemphysems als Vergleichsprogramm
eingesetzt [2].
Zur Anwendbarkeit des Software-Assistenten für die Betrachtung der Wirbelsäule
und hier im Speziellen der Betrachtung von ossären Metastasen liegen bisher keine
vergleichbaren Ergebnisse und Nutzungserfahrungen vor. Eine Betrachtung der gesamten
Wirbelsäule und der mittleren Dichte in Hounsfield-Einheiten über Interpolation von
Regions of interest (ROI), wie es in dieser Arbeit angewendet wird, findet sich in der
Literatur nicht.
Der Grundgedanke, dass sich innerhalb einer einzelnen ROI, die in computertomographische Aufnahmen gelegt wird, das Spektrum der Hounsfield-Einheiten bei
Metastasenwachstum verändert, ist für Einzelschnitte Standardmethode, um über die
Dichtemessung einer Ebene Aussagen zur Metastasendiagnostik zu treffen [12].
Da die Wirbelsäulenabschnitte der Brust- und Lendenwirbelsäule innerhalb des
Skelettsystems die häufigste Lokalisation von Metastasen [4] sind, wurden in der vorliegenden Arbeit diese beiden Teilbereiche des Skelettsystems untersucht.
Dass nicht bei allen Patienten der jeweilige Abschnitt komplett untersucht worden
ist, verändert die Aussagekraft dieser Untersuchungen nicht. In Folgeserien des entsprechenden Patienten ist immer der gleiche Wirbelsäulenbereich in die Berechnung
eingegangen. Das Wachstum von Metastasen wurde sowohl von dem Software-Assistenten
als auch von den Betrachtern nur über den identischen Wirbelsäulenabschnitt gemessen.
Die Änderung im Faltungskern zwischen zwei aufeinanderfolgenden CT-Serien ist
im Vorfeld nicht berücksichtigt worden. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung
sind somit von einer eventuellen Änderung des Faltungskerns unabhängig. Dies ist für die
Übertragbarkeit der Methodik in die klinischen Routine von Bedeutung, da bei der
Rekonstruktion
von
CT-Bildern
der
notwendigerweise berücksichtigt wird.
Faltungskern
vorheriger
Bildserien
nicht
Niklas Sprenger
55
5. Diskussion
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Die Genauigkeit der Interpolation von Zwischenebenen stellt für den SoftwareAssistent ein nur begrenzt lösbares Problem dar. Wie beschrieben, wurden über einen
Wirbelkörper in zwei bis vier Ebenen (Mittelwert: 3,07; Median: 2,83) Freihand-ROI
gelegt. Die Schnitte, die nicht bearbeitet werden, interpoliert der Software-Assistent selbstständig. Die Ungenauigkeiten in den Zwischenebenen entstehen dadurch, dass die
Interpolation der Flächen auf dem direkten Wege geschehen und keine weiteren Anhaltspunkte für die Lage des Wirbels gegeben sind (speziell Veränderungen in Lage und Größe
der Processus transversi sowie der Processus spinosus werden bei der Interpolation
verfälscht). In der Abweichungsanalyse hat sich aber gezeigt, dass das Programm sowohl
im Volumen, als auch in der mittleren Dichte und der Standardabweichung der mittleren
Dichte nur unwesentlich zwischen zwei Messungen der gleichen Wirbelkörperabschnitte
differiert — Volumen (Mittelwert: 1,75%; Median: 1,48%); Mittlere Dichte (Mittelwert:
0,44%; Median: 0,36%); Standardabweichung der mittleren Dichte (Mittelwert: 0,50%;
Median: 0,33%) — . Trotz der Ungenauigkeit in den nicht markierten Zwischenebenen, ist
eine gute Reproduzierbarkeit gegeben. Die Beeinflussung dieser Ungenauigkeit auf das
Ergebnis ist gering.
Grund dafür ist, dass die Metastasen fast ausnahmslos vom Wirbelkörper ausgehen.
ALGRA et al. [3] belegen dies in einer Studie mit 45 Patienten, die ossäre Metastasen der
Wirbelsäule hatten. Eine Knochenmetastase im Bereich der Wirbelbögen ohne Befall im
Wirbelkörper fand sich in der Arbeit von ALGRA et al. nicht. Für die in der vorliegenden
Arbeit verwandte Methodik zeigt sich, dass die schwierig zu umfahrenden Wirbelbögen,
die bei der Interpolation den größten methodischen Fehler aufweisen könnten, nicht den
Ausschlag für eine Progressmessung geben. Entscheidend sind damit die Wirbelkörper,
denn diese können durch ihre große und gut abgrenzbare Struktur sehr gut mit dem
Freihandwerkzeug umfahren und über den Abschnitt mit dem Software-Assistenten
interpoliert werden.
Wie von GALASKO beschrieben, entwickeln sich skelettale Metastasen im Mark des
Knochens, und involvieren den Kortex erst in einem späten Stadium [23]. Dies sichert die
Analyse mittels des Volume© (Siemens) Software-Assistenten. Umfährt man mit dem
Freihandwerkzeug die Ränder der Wirbelkörper ungenau, verändert dies nur in geringem
Maße die Messergebnisse, da die wichtigen frühen Entwicklungsstufen innerhalb des
Wirbelkörpers in allen Fällen mitbetrachtet werden.
Nach KOLLATH ist für die Diagnose einer Knochenmetastasierung mittels
Computertomographie nur ein Verlust der Knochensubstanz von 15-20% erforderlich [38].
Einen entsprechenden Schwellenwert zur visuellen Diagnostik wird man danach für das
Niklas Sprenger
56
5. Diskussion
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Wachstum einer Knochenmetastase unterstellen können. Im Gegensatz dazu ist der
Messbereich des Software-Assistenten auf zwei Dezimalstellen genau, so dass nahezu
stufenfrei gemessen wird.
Veränderungen in der Knochensubstanz werden auch bei Osteoporose gesehen.
Hierbei kommt es wie bei osteolytischen Metastasen zu einer Verminderung der Knochensubstanz und somit der mittleren Dichte. Für die in der vorliegenden Arbeit genutzte
Methodik ist somit bei Patienten mit Osteoporose eine Verfälschung der Ergebnisse zu
erwarten. Dies wird jedoch dadurch relativiert, dass es sich bei der Osteoporose um eine
langsam fortschreitende, schleichend degenerative Erkrankung handelt, die im Gegensatz
zu schnellwachsenden malignen Knochenprozessen bei einer Verlaufskontrolle der
mittleren Knochendichte zu vernachlässigen ist.
Die Untersuchungen durch die Radiologen mit der vorgefassten Einteilung in fünf
Wachstumsschritte als Referenzmethode erlaubt nur eine stufenweise Zuordnung des
Metastasenwachstums. Das erklärt die teilweise sehr unterschiedlichen Ergebnisse der
Radiologen bei Auswertung derselben CT-Serie und die Häufung der Befunde mit
Nullwachstum. Da der Software-Assistent stufenlos misst, gibt er auch kleinste Dichteänderungen als Messwert wieder. Ein Nullwachstum ist bei dieser Messung sehr selten.
Die Ergebnisse der Radiologen zeigen zudem eine weitere Schwierigkeit: Die
Betrachter waren sich in vielen Fällen über den Zuwachs der Metastasen uneins. Um
diesen individuellen Fehler zu minimieren, müsste die visuelle Auswertung mit mehreren
Betrachtern wiederholt werden. So würden die Fehler dieser Referenzmethode verringert.
Die Ergebnisse wären mit der automatischen Messung besser vergleichbar.
Der Fragebogen verlangt von den Radiologen die schwierige Festlegung auf eine
Wachstumsziffer für die Knochenmetastasenentwicklung des gesamten Wirbelsäulenabschnitts. Dies ist notwendig, da auch der Software-Assistent über den gesamten Wirbelsäulenabschnitt die mittlere Dichte bestimmt und die relative Änderung der mittleren
Dichte zur darauffolgenden Bildserie mit den Ergebnissen der Radiologen verglichen wird.
Es verlangt jedoch von den Betrachtern, bei Patienten mit mehreren Knochenmetastasen,
einen genauen Mittelwert für das Gesamtwachstum zu bestimmen.
Für folgende Arbeiten wird es interessant sein, bei Patienten mit nur einer ossären
Läsion in nur einem Wirbelkörper die visuellen Auswertungen der Radiologen mit den
Messergebnissen der Dichteänderung des Volume© (Siemens) Software-Assistenten zu
vergleichen.
Zudem könnte diese Studie ein weiteres Mal mit einem anderen Gegenkollektiv
untersucht werden. Wir haben als Gegenkollektiv die Patienten, bei denen es durch die
Niklas Sprenger
57
5. Diskussion
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Betrachter einstimmig beurteilt, zu keinem Wachstum in den Metastasen kommt. Ein
vorstellbar anderes Gegenkollektiv sind Patienten mit keinerlei malignem Befall der
Wirbelsäule. Die Messwerte bei Patienten mit wachsenden Metastasen sollte den —
wahrscheinlich gleichbleibenden — Werten der mittleren Dichte einer gesunden Gruppe
gegenübergestellt werden.
Niklas Sprenger
58
5. Diskussion
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
5.1.2
Strahlenbelastung
Die Auswertungen erfolgten ausschließlich mittels Computertomographie.
Einer der wesentlichen Nachteilte der Computertomographie besteht in der relativ
hohen Strahlenbelastung.
Die Entwicklung der Spiral CT hat zu einer besseren Auflösung und zur zeitlichen
Optimierung der Untersuchung geführt. Im Vergleich zur konventionellen Computertomographie ist es bei gleichen Untersuchungsparametern jedoch zu keiner Verringerung
der Strahlenexposition gekommen [46].
So wird die CT zum Screening von Patienten nicht eingesetzt werden können, da
die Europäische Union die Anwendung von Röntgenstrahlen bei gesunden Menschen, mit
Ausnahme der Mammographie, verbietet [62].
Für die vorliegende Untersuchung waren die CT-Bilder schon zur Klärung anderer
Fragestellungen angefertigt. Obwohl die CT-Untersuchungen von anderen Organsystemen
— Thorax oder Abdomen — angefertigt waren, konnten durch Verwendung des Knochenfensters auch die miterfassten Wirbelsäulenanteile auf Metastasen untersucht werden.
Für das Staging des Bronchialkarzinoms werden routinemäßig computertomographische Bildserien des Thorax sowie nach der Sonographie in unklaren Fällen ein
CT des Oberbauches angefertigt [70]. Auch beim häufig auftretenden Mammakarzinom
empfiehlt sich der Gebrauch des Computertomographen zum Staging. Hierbei wird neben
der Suche nach Lungenmetastasen die CT auch für die Darstellung des Oberbauchs nach
der Sonographieuntersuchung empfohlen [30].
Eine zusätzliche Strahlenexposition besteht bei Auswertung der Bilder mit dem
Volume© (Siemens) Software-Assistenten durch Verwendung bestehender CT-Bildserien
nicht.
Niklas Sprenger
59
5. Diskussion
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
5.1.3
Zeitfaktor
Die früher für den Patienten stark belastenden langen Untersuchungszeiten, sind
durch die Kombination von Spiral-CT-Technik und Mehrzeilen-Technik stark verkürzt
worden [34, 50, 52, 59, 60].
So verringerten sich seit Entwicklung der Computertomographie die Abtastzeit, die
Rekonstruktionszeit und die Zykluszeit [46]. Dies ermöglichte die Erfassung großer
Datenmengen, wie sie bei der Nutzung dieses Software-Assistenten benötigt wird.
Für die Nachbetrachtung der CT-Bilder mittels des Volume© (Siemens) SoftwareAssistenten wurden bei dieser Untersuchung zwischen acht und fünfzehn Minuten
benötigt. Die Dauer ist stark abhängig von der Erfahrung, die der Untersuchende mit dem
Umfahren der Wirbelkörper mittels Freihandwerkzeug hat. Dabei verlangsamen
anatomische Besonderheiten, wie eine starke Brustkyphose, die bei drei Patienten des
Patientenkollektivs dieser Arbeit bestand, den Untersuchungsschritt. So dauerte die
Analyse mit dem Software-Assistenten bei diesen Patienten bis zu zehn Minuten länger,
um auch alle Wirbel im Wirbelsäulenabschnitt definitionsgemäß zu umfahren.
Niklas Sprenger
60
5. Diskussion
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5.1.4
Kostenfaktor
Die Computertomographie stellt unter den konkurrierenden Verfahren eine preiswerte Alternative dar.
Wenn sich durch den Software-Assistenten bei der Detektion des Progresses von
Knochenmetastasen eine signifikante Verbesserung der Diagnostik ergibt, werden die
Kosten nur geringfügig steigen. Den Nutzen der Computerunterstützung in der Radiologie
sehen PEITGEN et al. [53] in der Vermeidung von Falsch- und Überbehandlung, was zur
zwangsläufigen Ökonomisierung der Gesamtbehandlung führe.
Mit der Frage der Kosten beschäftigen sich auch STEINBORN et al. [64] in ihrer
Arbeit. Sie zeigen dabei, dass die Kosten der heute zunehmend favorisierten Ganzkörper
MRT zur Diagnostik von Skelettmetastasen auf das 1,5fache im Vergleich zur
Skelettszintigraphie ansteigen.
Zur Kostenreduktion wird dort eine Untersuchung des peripheren Skeletts nur bei
denjenigen Patienten vorgeschlagen, bei denen die Detektion von Metastasen in der
Peripherie das Patientenmanagement ändern würde.
Grundsätzlich wäre es wünschenswert, wenn die Kaskade der verschiedenen
Untersuchungstechniken, die derzeit bei der Diagnostik von ossären Metastasen angewandt
werden muss, durch eine einheitliche, objektive Untersuchung des gesamten Skelettsystems abgelöst werden könnte. Dies würde die Kosten senken, ohne die hohe Sensitivität
und Spezifität des Nachweises zu verlieren.
Die Frage, ob bei diesen Bildserien die Anwendung eines semiautomatischen Tools
zum Nachweis eines ossären Metastasenfortschritts möglich ist, muss bei Etablierung der
Methode abgeklärt werden.
Niklas Sprenger
61
5. Diskussion
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5.2
Diskussion der Ergebnisse
Direkte Vergleiche dieser Arbeit mit anderen Ergebnissen sind derzeit nicht
möglich. Ergebnisse des Volume© (Siemens) Software-Assistenten zum Nachweis bei
Knochenmetastasen waren bisher noch nicht Gegenstand von wissenschaftlichen Arbeiten.
Auch zum Nachweis des Progresses von Knochenmetastasen finden sich in der
Literatur keine vergleichenden Arbeiten zwischen verschiedenen bildgebenden Verfahren.
RIEDEN et al. [56] haben anhand von 4765 klinisch und szintigraphisch suspekten
Skelettabschnitten
bei
Verdacht
auf
Knochenmetastasen
die
Aussagekraft
von
Skelettszintigraphie, konventionellem Röntgen, CT, Sonographie und MRT analysiert, um
eine effektive und kostenvertretbare Diagnostik definieren zu können. Die Skelettszintigraphie ist nach dieser Arbeit mit 93% Sensitivität allen anderen radiologischen
Untersuchungsverfahren überlegen. Die Treffsicherheit der konventionellen Röntgendiagnostik im Hinblick auf eine Metastase lag bei 98%. 2% der benignen Läsionen wurden
fälschlicherweise als Metastase klassifiziert. Mittels der Computertomographie war jedoch
eine korrekte Diagnose möglich. RIEDEN et al. [56] kommen zu dem Schluss, dass bei
Diagnostik ossärer Metastasen die verschiedenen radiologischen Untersuchungsmethoden
nicht als konkurrierende, sondern als komplementäre Verfahren angesehen werden
müssen, die gezielt einzusetzen sind.
Der
Nachteil
der
Computertomographie
bei
der
Beurteilung
größerer
Skelettregionen liegt nach RIEDEN et al. [56] bei den zeit- und kostenintensiven
Untersuchungsgängen. Sie ist deshalb bei „neurologischer Symptomatik zum Nachweis
eines intraspinalen Tumorwachstums oder einer Fragmentdislokation in den Spinalkanal“
indiziert, um eventuell anstehende Operationen oder eine Radiotherapie planen zu können.
Vergleicht man die Szintigraphie mit der Computertomographie, so liegen die
Vorteile der Szintigraphie in der Möglichkeit schnell, kostengünstig und mit niedriger
Strahlenexposition zu untersuchen. Zudem werden Veränderungen im Knochenstoffwechsel 6 bis 18 Monate eher diagnostiziert als beim konventionellen Röntgen [61].
Auch HÖR et al. [33] sehen die Vorteile der Skelettszintigraphie gegenüber dem
konventionellen Röntgen und der Computertomographie in der unter Umständen um
mehrere Monate früheren Detektierbarkeit ossärer Metastasen.
Nachteilig wirkt sich bei der Skelettszintigraphie die eingeschränkte Sensitivität bei
der Detektion osteolytischer Metastasen aus [19]. So ist bei kleinen osteolytischen
Metastasen, denen die Osteoblastenaktivität fehlt, die Szintigraphie häufig falsch-negativ
Niklas Sprenger
62
5. Diskussion
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[29]. Bei den meisten osteolytischen Läsionen führt jedoch eine verstärkte osteoblastische
Aktivität am Rand der Läsion zur richtigen Erfassung der Metastasen [9].
In einer anderen Arbeit haben RIEDEN et al. [55] bei 1.003 Patienten mit insgesamt
2.467 klinisch auffälligen Skelettabschnitten die Wertigkeit der Computertomographie bei
der Diagnostik von Skelettmetastasen untersucht. Es fand sich eine Überlegenheit der CT
gegenüber konventioneller Radiographie, die auf der exakten Darstellung intra- und
extraossärer Prozessausdehnung beruht. Zudem bietet die CT die Möglichkeit, durch
Dichtemessung in Zweifelsfällen zwischen Artefakten, benignen und malignen Läsionen
zu unterscheiden.
Im Vergleich von CT und Szintigraphie zeigt sich eine höhere Spezifität bei der
Computertomographie. So werden benigne Prozesse, wie Traumata, Entzündungen und
Degeneration durch die CT von malignen Prozessen abgrenzbar.
In jüngerer Zeit haben verschiedene Arbeitsgruppen die Magnetresonanztomographie als Screeningverfahren mit der Skelettzintigraphie verglichen [4, 17, 24, 25,
41, 66]. Alle Untersuchungen zeigen eine gleichwertige oder höhere Detektierbarkeit von
skelettalen Metastasen durch die MRT.
GHANEM et al. [25] haben bei 129 Patienten mit Malignomen eine Ganzkörpermagnetresonanztomographie
(GK-MRT)
im
Vergleich
zur
Skelettszintigraphie
durchgeführt. Mittels MRT konnte in 45% der detektierten Skelettmetastasen ein
ausgedehnterer Befund ermittelt werden als mit Hilfe der Szintigraphie. In 12% war die
Szintigraphie der GK-MRT überlegen. In 19 % der Fälle konnte jeweils von einem der
beiden bildgebenden Verfahren eine skelettale Metastasierung — die vom anderen
Verfahren nachgewiesen wurde — nicht entdeckt werden. Für das Achsenskelett
beschreiben GHANEM et al. [25] eine deutliche Überlegenheit der GK-MRT. So wurde in
Brust- und Lendenwirbelsäule in 13 Fällen zusätzlich eine Metastasierung entdeckt.
Bedeutsam für das Staging der Patienten können nach JELINEK et al. weitere
Informationen mittels MRT gewonnen werden, die nur durch die Skelettszintigraphie nicht
ermittelt werden [36]. Auch ALTEHOEFER et al. [4] kommen bei ihrer Untersuchung von
Patientinnen mit Mammakarzinom zu dem Ergebnis, dass die MRT für das Staging von
Bedeutung ist. So musste bei 4 Patienten nach MRT ein Upstaging vorgenommen werden.
Auch GHANEM et al. haben in 60% der Fälle mittels GK-MRT zusätzliche tumorassoziierte Befunde erhoben [25].
Als
für
die
Therapie
entscheidende
Ganzkörpermagnetresonanztomographie
zudem
Befunde,
die
diagnostiziert
mit
werden
Hilfe
der
können,
fanden GHANEM et al. [24] Spinalkanalstenosen, Wirbelkörperfrakturen, Miteinbeziehung
Niklas Sprenger
63
5. Diskussion
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
der hinteren Wirbelkörperanteile, Metastasen im Markraum sowie Weichgewebstumore
paravertebral und intraspinal. Hierzu vergleichbar kann auch die Computertomographie
Informationen liefern, die durch die Skelettszintigraphie nicht ermittelt werden können, da
es sich bei der Skelettszintigraphie um eine Darstellung des Metabolismus handelt und
keine morphologische Detailwiedergabe möglich ist.
Die Ergebnisse der Untersuchung von TAOKA et al. [66] deuten in einer retrospektiven Studie von 74 Patienten mit bekannten Metastasen an, dass die Lokalisation der
Metastasen einen Unterschied in der Detektierbarkeit zwischen MRT und Szintigraphie
bringt. So werden kleine Metastasen, die keinen Bezug zur Kortikalis haben, in der
Szintigraphie nicht detektiert. In dieser Studie werden jedoch die Sensitivität und Spezifität
der beiden bildgebenden Verfahren einander nicht gegenübergestellt.
STEINBORN et al. [64] haben für die Detektion von Knochenmetastasen mittels
Ganzkörper-Knochenmarks-MRT bei 18 Patienten mit bekannten Malignomen und
Verdacht auf Knochenmetastasen, eine Sensitivität von 91,4% für die MRT gegenüber
einer Sensitivität von 84,4% bei der Knochenszintigraphie gefunden. In den beiden auch in
dieser Arbeit betrachteten Skelettabschnitten der thorakalen und lumbalen Wirbelsäule
wurden mittels MRT alle Metastasen diagnostiziert, wohingegen die Szintigraphie 4
Läsionen in der Brustwirbelsäule und 4 in der Lendenwirbelsäule nicht detektiert hat. Für
die komplette Untersuchung benötigten sie 45 Minuten.
LAUENSTEIN et al. [40, 42] haben mittels eines Rolltisches, der auf das MRT-Gerät
montiert wurde, den Nachweis von Knochenmetastasen im Ganzkörpermagnetresonanztomographen (GK-MRT) untersucht. Die gesamte Datenaquisition erfolgte mit
sehr guter Bildqualität in durchschnittlich 40 Minuten [40]. In einer anderen Studie
benötigen LAUENSTEIN et al. [42] nur 11±2 Minuten für die Datenaquisition. Die
Ergebnisse waren denen von Szintigraphie und Computertomographie vergleichbar.
ENGELHARD et al. [16] haben mittels eines Rolltisches den Nachweis von
Knochenmetastasen bei Patientinnen mit Mammakarzinom im GK-MR im Vergleich zur
Skelettszintigraphie untersucht. Von 22 Patientinnen mit Mamma CA wurden bei 12
Patientinnen ossäre Metastasen gefunden. Die Sensitivität der GK-MRT betrug 92%
(Szintigraphie 83%), die Spezifität 90% (Szintigraphie 82%). In den follow-up
Untersuchungen über einen Zeitraum von einem Jahr wurden die Läsionen bestätigt.
In einer weiteren Studie haben LAUENSTEIN et al. [41] die Ergebnisse der GK-MRT
zum Staging bei 51 Patienten mit bekanntem Malignom denen von CT und Szintigraphie
gegenübergestellt. Dabei wurde für die Skelettbeteiligung als Referenzanalyse die
Szintigraphie verwandt. Die Nachweisbarkeit der Knochenmetastasen mittels CT in den
Niklas Sprenger
64
5. Diskussion
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Schnitten, die als Referenzanalyse für extraskelettale Metastasen angefertigt worden sind,
wurde nicht untersucht.
Mit der Positronen-Emmisions-Tomographie (PET) als Einzeluntersuchung kommt
eine weitere bildgebende Methode zum Nachweis ossärer Metastasen zum Einsatz.
DALDRUP-LINK et al. [13] konnten in einer Studie, in der 21 Patienten 51 Knochenmetastasen vorwiesen, eine höhere Sensitivität für die Fluorine-18-fluorodeoxyglucose
(FDG) PET als für MRT und Skelettszintigraphie zeigen. Besonders bei Läsionen mit
einem kleinen Durchmesser (<1cm) zeigt sich die FDG PET überlegen. Wie NAKAMOTO et
al. [49] zeigen, liegt der Vorteil einer Kombination aus PET und CT in der präzisen
Lokalisation der Läsion.
Bezüglich all dieser Verfahren erscheint es aber fraglich, ob die hohen Kosten und
der große Zeitaufwand einen routinemäßigen Einsatz besonders des GK-MRT und PET/CT
erlauben.
Die in dieser Arbeit benutzte Methode würde bei einer weitgehend automatisierten
Auswertung (s. Kapitel 5.3.1) und der Auswertung bereits gefertigter CT-Bilder minimale
zusätzliche Kosten und einen geringfügig erhöhten Zeitaufwand verursachen.
Die Ergebnisse zur Detektion des Metastasenprogresses sind derzeit jedoch noch
nicht in ihrer Wertigkeit zu erfassen, da es keine Vergleichsarbeiten zur Detektion des
Metastasenfortschrittes gibt.
Wie bereits in der Diskussion der Methodik (s. Kapitel 5.1) gezeigt, verfälscht die
Referenzanalyse die Ergebnisse sehr stark. Eine Übereinstimmung unter den Betrachtern
ist in vielen Fällen nicht gegeben (76 von 228), dadurch kommt es zu Ungenauigkeiten in
der Darstellung des eigentlichen Metastasenprogresses.
Die schwache diagnostische Evidenz der gezeigten Methodik kann sowohl durch
die Schwierigkeiten der Referenzanalyse als auch durch die eigentliche Methode bedingt
sein. Diese Fragestellung lässt sich aus Berechnungen der vorhandenen Untersuchungen
nicht klären. Allerdings erscheinen die Abweichungsfehler teilweise durch die unterschiedliche Zuordnung der beiden Betrachter erklärbar zu sein. Da die Referenzmethode
offenbar methodische Fehler aufweist, muss in weiteren Arbeiten nach Möglichkeiten
gesucht werden, diese Fehler zu minimieren.
Auch die für die Auswertung notwendige Zusammenfassung der Ergebnisse beider
Betrachter ist schwierig, weil sie zum Teil gegensätzliche Aussagen treffen und damit
Tendenzen zerstören.
Da diese Werte jedoch Grundlage für die Sensitivität und die Spezifität bilden,
werden die Ergebnisse ungenau. Ein Ansatz, diesen Fehler in der gewählten Referenz-
Niklas Sprenger
65
5. Diskussion
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methode zu verkleinern, wäre die Auswertung der Bilder durch eine größere Gruppe
erfahrener Radiologen. Einzelne Fehlinterpretationen würden dadurch nicht so stark in die
Berechnung eingehen.
In der Literatur gibt es derzeit keine Arbeiten, die sich der Frage widmen, ab
welcher Dichteänderung diese von Radiologen erkannt wird. Jedoch zeigt KOLLATH [38],
wie schon in Kapitel 5.1.1 beschrieben, dass ein generelles Erkennen von Knochenmetastasen ab einer Veränderung der Knochenstruktur um 15-20% möglich ist. Somit fehlt
der in dieser Arbeit benutzten Referenzanalyse die Genauigkeit, die für den Nachweis
eines Progresses und für den Vergleich mit der Änderung der mittleren Dichte benötigt
wird.
Aus der Psychologie sind zudem der Fehler der zentralen Tendenz [28] und der
logische Fehler [51] bekannt. Auch in der visuellen Bewertung des Metastasenprogresses
mittels Fragebogen könnten sie die Objektivität der Bewertung herabgesetzt haben. So ist
beim Fehler der zentralen Tendenz eine unbewusste Vermeidung extremer Skalenstufen zu
finden. Dies könnte bei der Betrachtung durch die Radiologen übernormal häufig die
Einstufung eines Nullwachstums begründen. Beim logischen Fehler werden Phänomene
aufgrund von Hypothesen schneller beobachtet, als dies eigentlich der Fall ist. Da die
Radiologen wussten, dass alle CT-Serien von Patienten mit Metastasen gefertigt wurden,
konnte eine fragliche Veränderung eventuell schneller als Progress interpretiert werden.
Für nachfolgende Arbeiten muss versucht werden, die Beurteilung durch die Betrachter
weiter zu standardisieren, um die oben beschriebenen unbewussten Fehler möglichst zu
vermeiden.
Eine Möglichkeit, die Ergebnisse unabhängig von der subjektiven visuellen
Auswertung zu validieren, muss in Zukunft durch weitere quantifizierbare Messmethoden
erfolgen.
Die Messungen durch den Volume© (Siemens) Software-Assistenten zeigen, dass
durch die Anwendung semiautomatischer Dichtemessung eine objektive, quantifizierende
und reproduzierbare Messmethodik geschaffen worden ist.
Dies wird anhand der minimalen Abweichungsergebnisse zwischen zwei unabhängigen Auswertungen belegt (s. Kapitel 4.1.1).
Die trotzdem unbefriedigenden Ergebnisse der Sensitivität und der Spezifität in
dieser Arbeit können folgendermaßen erklärt werden:
Man sieht anhand der „Box and whisker plots“ in Kapitel 4.2.2.2 die richtige
Tendenz der Messung mittels des Software-Assistenten. Da es jedoch, wie in den „Box
plots“ sichtbar, zu Überschneidungen in den Zuordnungen kommt, werden die Ergebnisse
Niklas Sprenger
66
5. Diskussion
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negativ verändert. Die Untersuchungen sollten aus diesem Grunde als Betrachtung von
weiterauseinanderliegenden computertomographischen Bildserien wiederholt werden. Die
Betrachter würden den stärkeren Metastasenprogress mit entsprechend größeren Zahlenveränderungen bewerten, die relativen Änderungen wären entsprechend eindeutiger zu
erwarten.
Die getrennte Betrachtung der Grundparameter (s. Kapitel 4.6) ergab wegen der
kleinen Einzelkollektive keine statistisch verwertbaren Ergebnisse. So müssen weitere
Studien mit größerer Fallzahl mögliche Unterschiede durch die Grundparameter
aufdecken. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen aber bereits, dass die Detektion des
Metastasenprogresses durch unterschiedliche Grundparameter nicht störend beeinträchtigt
wird. Dies ist entscheidend für die routinemäßige Anwendbarkeit des Programms.
Die Hypothese dieser Arbeit ist, dass die mittlere Dichte bei Zunahme von osteoblastischen Metastasen zunimmt und bei osteolytischen Metastasen abnimmt. In dieser
Untersuchung wurde von dem Volume© (Siemens) Software-Assistenten allerdings auch
mehrfach bei osteolytischen Metastasen ein Zuwachs der mittleren Dichte ermittelt. Eine
mögliche Erklärung sind Areale mit Sklerosierung innerhalb der osteolytischen Läsion
[22]. Eine sklerotische Veränderung wird vom Software-Assistenten als positive relative
Änderung der mittleren Dichte gemessen. Trotz Fortschritts der osteolytischen Läsion
kommt es zur Messung einer positiven relativen Änderung. Aufgrund dieser möglichen
Fehlinterpretation ist eine vollautomatische Auswertung durch den Software-Assistenten
weiterhin nicht möglich. Die visuelle Kontrolle durch erfahrene Radiologen ist noch
zwingend notwendig.
Theoretisch kann für osteoblastisch-osteolytische Metastasen mit Hilfe der
Standardabweichung der mittleren Dichte ein Progress festgestellt werden, auch wenn sich
die mittlere Dichte durch Kompensation von osteoblastischem und osteolytischem
Wachstum nicht verändert. In dieser Untersuchung wird eine Aussage diesbezüglich
jedoch durch die geringe Fallzahl begrenzt.
Die Standardabweichung der mittleren Dichte wird über den gesamten Wirbelsäulenabschnitt gemessen. Große Veränderungen im Bereich einer definierten Lokalisation
werden somit bisher nicht deutlich. Für eine aktive Nutzung des Messprogramms wird es
daher notwendig sein, die globale durch eine lokale Standardabweichungen zu ersetzen.
Dann könnte die relativen Änderungen der Standardabeichung der mittleren Dichte nur in
der Nähe von ossären Metastasen gemessen werden. Dabei wäre eine wesentlich validere
Aussage zu erwarten.
Niklas Sprenger
67
5. Diskussion
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Das „Virtuelle Institut für Computerunterstützung in der klinischen Radiologie“
(VICORA) fordert für die Zukunft eine erhöhte Objektivierung, Reproduzierbarkeit und
Quantifizierung in der Radiologie [53]. Zudem wird „die Entwicklung von basalen,
integrativen und innovativen Softwareassistenten für die computerbasierte Diagnose- und
Therapieunterstützung in der klinischen Radiologie und deren Überführung in die
praktische Anwendung“ [53] gefordert. Bei der visuellen Betrachtung von Bildinformationen kommt es trotz großer Erfahrung immer zur subjektiven Bewertung.
Mit dieser Arbeit ist eine erste Untersuchung der Diagnostik von Metastasenprogressen anhand von computertomographischen Bildserien mit Hilfe einer semiautomatischen Dichtemessung vorgelegt.
Für weitere Arbeiten ist es wichtig, die Referenzanalyse zu verbessern, Aussagen
aus den Ergebnissen bezüglich des Primarius abzuleiten und Therapieerfolge messtechnisch zu objektivieren.
Niklas Sprenger
68
5. Diskussion
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5.3
Ausblick
5.3.1
Technische Veränderungen
Mit den derzeit verwendeten 4-64-Schicht-CT-Systemen konnte schon ein
deutlicher Fortschritt in Schnelligkeit, Detailgenauigkeit und der Möglichkeit der 3D-Bildnachbearbeitung erreicht werden. So wurde die Computertomographie in ihrer Aussagekraft der MRT wieder angenähert [20]. In einer Übersichtsarbeit zum heutigen Stand und
zukünftigen Entwicklungen in der Mehrschichtcomputertomographie weisen FLOHR et al.
[20] darauf hin, dass bei der Weiterentwicklung der Zeilenzahlen eine gesteigerte Ortsauflösung zu erwarten ist.
Bei Arbeiten mit dem Software-Assistenten ist ein möglichst hohes Ortsauflösungsvermögen der entscheidende Faktor für die Analysegenauigkeit. Der durch eine
höhere Auflösung vergrößerte Rechenaufwand verlangt die Verbesserung der Rechenleistung. Nur so kann die Dauer der Gesamtuntersuchung bei erhöhter Genauigkeit
zumindest konstant gehalten werden.
Eine wichtige Verbesserung, als Vorraussetzung für einen möglichen routinemäßigen Einsatz des Volume© (Siemens) Software-Assistenten, ist eine Teil- oder Vollautomatisierung des Erfassungsaufwandes.
So könnte die Umrandung mittels Freihandwerkzeug nicht mehr manuell
geschehen, sondern der Computer müsste selbstständig Grenzflächen erkennen. Dieser
Arbeitsschritt könnte eine komplette Vorumrundung des vorher zu definierenden
Untersuchungsfeldes sein. In einem zweiten Arbeitsschritt würde dann vom Radiologen
eine Nachkontrolle erfolgen, bei der eventuell von Hand einzelne, automatisch nicht richtig
identifizierte Randpunkte, nachgebessert werden.
Die Möglichkeiten einer Vollautomatisierung hängen davon ab, wie häufig eine
Korrektur durch den Radiologen notwendig ist.
Eine Vollautomatisierung eröffnet die Möglichkeit, alle Schnitte zu vermessen und
in die Berechnung mit einzubeziehen, verlangt allerdings eine vorher fehlerfreie Erfassung.
Eine Vermessung aller Schichten ist bei der manuellen Auswertung wegen des hohen Zeitaufwandes aus wirtschaftlichen Gründen nicht durchführbar. Ob durch Vermessung aller
Ebenen im Gegensatz zu der in dieser Arbeit genutzten Interpolation über einen Teil der
Schnittebenen eine höhere Diagnosesicherheit erzielt würde, können erst weitere Arbeiten
mit vollautomatischen Software-Assistenten zeigen.
Niklas Sprenger
69
5. Diskussion
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Eine andere Darstellung der gemessenen Werte könnte die Auswertung verbessern.
Bei der jetzigen Version des Software-Assistenten werden nur die mittlere Dichte in HU
und die Standardabweichung der mittleren Dichte in HU als Parameter für die Analyse
gemessen.
Bei der Verteilungskurve der Dichtehäufigkeit würde eine geringe Dichteänderung
bereits zu einer Änderung des Kurvenverlaufs führen. Diese Häufigkeitsverteilungskurven
könnten gespeichert und bei der nächsten Untersuchung mit der neu berechneten
abgeglichen werden. Damit würden auch diskrete Dichteänderungen zwischen zwei
Messungen erkennbar.
Welche Kurvenveränderungen notwendig sind, um einen Verdacht auf Metastasenwachstum zu stellen, müssten weitere Untersuchungen zeigen.
Ein weiterer Optimierungsansatz ist die Darstellung des untersuchten Bereiches als
farbliche Markierung nur der Bildpunkte, die eine definierte relative Änderung zur vorhergehenden CT-Bildserie aufweisen. So könnte eine deutliche Visualisierung eines lokalen
Metastasenprogresses erreicht werden.
Es ist zu erwarten, dass solche Programmoptimierungen auf Dauer geringe Unterschiede in der Dichte darstellen und dabei wesentlich frühzeitiger den Verdacht auf einen
Metastasenprogress erkennen lassen.
Der erfahrene Radiologe könnte sich im günstigsten Fall darauf beschränken, nur
noch solche Bildserien nachzubefunden, die bei der automatischen Vorauswertung
auffällig waren.
Niklas Sprenger
70
5. Diskussion
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5.3.2
Erweiterung der Anwendbarkeit
Wie DÜRR et al. [15] durch eine retrospektive Studie mit 206 Patienten zeigten,
bestimmen bei extraossär aufgetretenen Metastasen diese die weitere Prognose, und die
ossäre Tumormasse verliert an Bedeutung. Es ist also wichtig, dass auch das Fortschreiten
extraossärer Metastasen objektiv und quantitativ gemessen werden kann.
Man kann versuchen, den Volume© (Siemens) Software-Assistenten auch bei nicht
ossären Metastasen als Auswertungshilfe einzusetzen. Die Vermessung von Leber und
Lunge als häufige Lokalisationen von Metastasen ist eine mögliche diagnostische
Erweiterung. Derzeit werden für die Messung von intrahepatischen malignen Prozessen
schon Software-Assistenten verwandt. Diese basieren jedoch nicht auf der Berechnung der
Dichte des Gesamtorgans, wie in dieser Arbeit benutzten Anwendung an der Wirbelsäule.
Nachgewiesene Läsionen werden vielmehr über Volumenbestimmungen verlaufskontrolliert [47, 54].
Innerhalb des Skelettsystems ist die Wirbelsäule der bevorzugte Manifestationsort
von Metastasen [5]; sie finden sich jedoch auch häufig im Femur, in den Beckenknochen
sowie im Humerus [57] und können grundsätzlich in allen Knochen auftreten, selten auch
in den kleinen Hand- und Fußknochen [21]. Der Nachweis eines Metastasenprogresses in
diesen Knochenregionen könnte eine weitere Einsatzmöglichkeit des Volume© (Siemens)
Software-Assistenten sein. Routine CT-Bilder wie von der Brust- und Lendenwirbelsäule
im Rahmen der Staginguntersuchungen liegen jedoch nicht vor.
Nach BARKE et al. [6] werden Schmerzen bei Skelettmetastasen häufig fehldiagnostiziert. Daraus resultiert eine übergroße Zahl an pathologischen Frakturen. Wenn
durch routinemäßigen Einsatz der automatisierten Dichteauswertung die Metastasen früher
als zur Zeit erkannt würden, könnte die Rate an pathologischen Frakturen gesenkt werden.
Nach den Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie und des Berufsverbandes der Ärzte für Orthopädie [43], besteht bei Skelettmetastasen im Bereich der Wirbelsäule eine Indikation für operatives Vorgehen bei
„Instabilität oder Wirbelkörperkollaps mit drohender Gefährdung des Myelons“ [43].
Mittels des Software-Assistenten könnten frühzeitig Veränderungen im Skelett ohne
zusätzliche Strahlenbelastung erfasst werden. Dadurch ließe sich das Repertoire an
konservativen Therapieoptionen besser ausschöpfen und eine für den Patienten belastende
Operation könnte in Einzelfällen umgangen werden.
Niklas Sprenger
71
5. Diskussion
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Die Einbindung der Untersuchung mittels Software-Assistenten in jede computertomographische Untersuchung könnte nach entsprechender Programmoptimierung auch
kleine Veränderungen im Achsenskelett entdecken. Die Diagnose erfolgt möglicherweise
schon zu einem Zeitpunkt, in dem klinisch noch kein Metastasenverdacht besteht.
Andererseits ist es denkbar, Metastasen zu detektieren, ohne dass ein Primärtumor bekannt
ist (Cancer of unknown primary (CUP-Syndrom)).
Die Messung des Therapieerfolges ist sowohl nach einer Radiatio, als auch nach
einer Chemotherapie ein wichtiges Kriterium für die Anwendung dieser Therapie. Ein Maß
für den Erfolg ist eine Verlangsamung des Metastasenprogresses oder im günstigsten Fall
eine Reduktion der Tumormasse. Diese Veränderungen könnten durch Auswertungen von
CT-Serien durch Volume© (Siemens) Software-Assistenten untersucht werden. Dabei
sollte die Verlangsamung des Metastasenwachstums bzw. eine Reduktion der Tumormasse
zu einer Veränderung der relativen Änderung der Dichte führen. Ob sich diese
Überlegungen quantitativ belegen lassen, muss in weitergehenden Studien untersucht
werden.
Nach den Leitlinien in der Radioonkologie [44], soll die Standard Tumornachsorge
Röntgenaufnahmen der bestrahlten Region umfassen. Dieses Konzept kann eventuell durch
den alternierenden Gebrauch von computertomographischen Bildern mit semiautomatischer Dichtemessung, die für die Nachsorge des Patienten für andere Fragestellungen angefertigt werden, verändert werden.
Die Progredienz ist ein entscheidender Faktor für die Prognose und die weitere
Lebensqualität des Patienten [15]. In weiteren Untersuchungen muss gezeigt werden, ob
durch die Erfassung des Progresses der Metastasen durch den Software-Assistenten, eine
indirekte Aussage über die Prognose getroffen werden kann.
Die in dieser Arbeit untersuchte Methodik zeigt eine erste diagnostische
Möglichkeit zur semiautomatischen Verlaufskontrolle von malignen Markrauminfiltrationen in der Computertomographie. Die Dichtemessung quantifiziert die
Progredienz von ossären Metastasen und erreicht reproduzierbare Ergebnisse. Somit wird
eine Objektivierbarkeit des Metastasenprogresses erzielt.
Nach Absicherung der Ergebnisse und bei weiterem technischen Fortschritt — im
Besonderen einer vollautomatischen Auswertung — wird die Methode zu einer Entlastung
der Radiologen führen. Für die klinische Routine wird eine zeitliche und ökonomische
Effizienzsteigerung der Diagnostik erreicht.
Niklas Sprenger
72
6. Zusammenfassung
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
6. Zusammenfassung
Diese Arbeit stellt eine quantitative, semiautomatische Messung des Progresses von
osteolytischen und osteoblastischen Knochenmetastasen anhand computertomographischer
Bildserien mittels des Volume© (Siemens) Software-Assistenten dar.
Der Zuwachs osteoblastischer Filiae lässt sich mit einer Sensitivität von 83,1% und
eine Spezifität von 67,7% nachweisen.
Für den Nachweis eines Progresses osteolytischer ossärer Metastasen findet sich
eine Sensitivität von 82,9% und eine Spezifität von 71,4%.
Die zusätzlich gemessene Standardabweichung der mittleren Dichte zeigt einen
ersten Hinweis auf den Progress bei gemischt osteoblastisch-osteolytischen Metastasen an,
wenn sich osteolytische und osteoblastische Entwicklungen in der mittleren Dichte
teilweise kompensieren.
Die Detektion des Progresses ossärer Filiae wurde bisher nicht systematisch
erforscht. Die bisher veröffentlichten Studien zur Detektion von Knochenmetastasen
untersuchen die Primärdiagnostik maligner Markrauminfiltrationen.
Vergleichsanalysen und Studien, bei denen eine genauere Referenzanalytik
verwandt wird, als die visuelle Betrachtung von computertomographischen Bildern durch
zwei Radiologen, müssen die Ergebnisse dieser Studie verifizieren bzw. falsifizieren.
Die Untersuchungen mittels semiautomatischer Dichtemessungen zeigen, dass der
Gebrauch computerunterstützter Auswertung die Objektivität der radiologischen
Diagnostik beim Progress von Knochenmetastasen erhöhen kann. Zur Etablierung in der
Routinediagnostik müssen die Software-Assistenten optimiert und eine vollautomatische
Auswertung entwickelt werden, um den anfallenden Zeitaufwand zu minimieren. Folgestudien mit automatischen Auswertungsmodellen sind zur Standardisierung notwendig.
Niklas Sprenger
73
7. Erklärung
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
7. Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass diese Arbeit unabhängig von wirtschaftlichen Interessen
und ohne Unterstützung der Firma Siemens Medizintechnik, Erlangen entstanden ist.
Niklas Sprenger
74
8. Literaturverzeichnis
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
8. Literaturverzeichnis
[1]
ABRAMS, H.L., SPIRO, R., GOLDSTEIN, N. (1950). Metastases in Carcinoma
Analysis of 1000 autopsied cases. Cancer 3, 74-85
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ACHENBACH, T., WEINHEIMER, O., BUSCHSIEWEKE, C., HEUSSEL, C.P.,
THELEN, M., KAUCZOR, H.U. (2004). Vollautomatische Detektion und
Quantifizierung des Lungenemphysems in Dünnschicht-MD-CT des Thorax
durch eine neue, speziell entwickelte Software. Fortschr. Röntgenstr. 176,
1409-1415
[3]
ALGRA, P.R., HEIMANS, J.J., VALK, J., NAUTA, J.J., LACHNIET, M.,
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resonance imaging and bone scintigraphy in patients with breast cancer.
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Niklas Sprenger
83
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
9. Anhang
9.1
Messdaten Software-Assistent
Tabelle A1: Messdaten
Quelle: Eigene Berechnung
Fortsetzung nächste Seite
Niklas Sprenger
84
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A1: Messdaten (Fortsetzung)
Quelle: Eigene Berechnung
Fortsetzung nächste Seite
Niklas Sprenger
85
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A1: Messdaten (Fortsetzung)
Quelle: Eigene Berechnung
Fortsetzung nächste Seite
Niklas Sprenger
86
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A1: Messdaten (Fortsetzung)
Quelle: Eigene Berechnung
Fortsetzung nächste Seite
Niklas Sprenger
87
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A1: Messdaten (Fortsetzung)
Quelle: Eigene Berechnung
Fortsetzung nächste Seite
Niklas Sprenger
88
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A1: Messdaten (Fortsetzung)
Quelle: Eigene Berechnung
Fortsetzung nächste Seite
Niklas Sprenger
89
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A1: Messdaten (Fortsetzung)
Quelle: Eigene Berechnung
Fortsetzung nächste Seite
Niklas Sprenger
90
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A1: Messdaten (Fortsetzung)
Quelle: Eigene Berechnung
Fortsetzung nächste Seite
Niklas Sprenger
91
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A1: Messdaten (Fortsetzung)
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
92
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
9.2
Messdaten Gesamtanalyse
Tabelle A2: Gesamtanalyse
Quelle: Eigene Berechnung
Fortsetzung nächste Seite
Niklas Sprenger
93
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A2: Gesamtanalyse (Fortsetzung)
Quelle: Eigene Berechnung
Fortsetzung nächste Seite
Niklas Sprenger
94
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A2: Gesamtanalyse (Fortsetzung)
Quelle: Eigene Berechnung
Fortsetzung nächste Seite
Niklas Sprenger
95
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A2: Gesamtanalyse (Fortsetzung)
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
96
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
9.3
Fragebogen
Name Vorname
Lage
Primarius
CT Datum 1
0
1
2
3
4
5
osteoblastisch
0
1
2
3
4
5
osteolytisch
0
1
2
3
4
5
osteoblastisch
0
1
2
3
4
5
osteolytisch
0
1
2
3
4
5
osteoblastisch
0
1
2
3
4
5
osteolytisch
0
1
2
3
4
5
osteoblastisch
0
1
2
3
4
5
osteolytisch
0
1
2
3
4
5
osteoblastisch
0
1
2
3
4
5
osteolytisch
0
1
2
3
4
5
osteoblastisch
0
1
2
3
4
5
osteolytisch
CT Datum 2
CT Datum 2
CT Datum 3
CT Datum 3
CT Datum 4
CT Datum 4
CT Datum 5
CT Datum 5
CT Datum 6
CT Datum 6
CT Datum 7
Abb. A1: Beispiel Fragebogen
Quelle: Eigene Zeichnung
Niklas Sprenger
97
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
9.4
9-Felder-Tafeln der Grundparameter
9.4.1
Geschlecht
Tabelle A3: 9-Felder-Tafel (männlich)
Betrachter
Volume©
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
5
8
2
15
Keine Änderung
0
12
0
12
Rel. Änderung
negativ
2
4
9
15
7
24
11
42
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Tabelle A4: 9-Felder-Tafel (weiblich)
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
44
23
7
74
Keine Änderung
10
53
6
69
Rel. Änderung
negativ
1
22
20
43
55
98
33
186
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
9.4.2
Primärtumor
Tabelle A5: 9-Felder-Tafel für Patienten mit Mamma CA
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
34
16
6
56
Keine Änderung
9
33
3
45
Rel. Änderung
negativ
0
12
12
24
43
61
21
125
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
98
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A6: 9-Felder-Tafel für Patienten mit Bronchial CA
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
8
12
0
20
Keine Änderung
1
25
3
29
Rel. Änderung
negativ
2
11
9
22
11
48
12
71
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Tabelle A7: 9-Felder-Tafel für Patienten mit einem anderen Malignom
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
7
3
3
13
Keine Änderung
0
7
0
7
Rel. Änderung
negativ
1
3
8
12
8
13
11
32
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
9.4.3
Lage
Tabelle A8: 9-Felder-Tafel in thorakaler Wirbelsäule
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
36
25
6
67
Keine Änderung
6
51
5
62
Rel. Änderung
negativ
2
22
25
49
44
98
36
178
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
99
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A9: 9-Felder-Tafel in lumbaler Wirbelsäule
Betrachter
Volume©
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
13
6
3
22
Keine Änderung
4
14
1
19
Rel. Änderung
negativ
1
4
4
9
18
24
8
50
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
9.4.4
Therapie
Tabelle A10: 9-Felder-Tafel für Patienten ohne bekannte Therapie
Betrachter
Volume©
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
11
14
4
29
Keine Änderung
6
26
1
33
Rel. Änderung
negativ
2
11
7
20
19
51
12
82
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Tabelle A11: 9-Felder-Tafel für Patienten mit Chemotherapie
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
15
9
2
26
Keine Änderung
3
25
2
30
Rel. Änderung
negativ
1
7
11
19
19
41
15
75
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
100
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A12: 9-Felder-Tafel für Patienten mit Radiatio
Betrachter
Volume©
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
5
2
1
8
Keine Änderung
0
1
0
1
Rel. Änderung
negativ
0
2
3
5
5
5
4
14
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Tabelle A13: 9-Felder-Tafel für Patienten mit Kombinationstherapie
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
18
6
2
26
Keine Änderung
1
13
3
17
Rel. Änderung
negativ
0
6
8
14
19
25
13
57
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
9.4.5
Anatomische Varianten
Tabelle A14: 9-Felder-Tafel für Patienten ohne starke Brustkyphose
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
46
29
9
84
Keine Änderung
9
59
6
74
Rel. Änderung
negativ
3
23
28
54
58
111
43
212
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
101
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A15: 9-Felder-Tafel für Patienten mit starker Brustkyphose
Betrachter
Volume©
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
3
2
0
5
Keine Änderung
1
6
0
7
Rel. Änderung
negativ
0
3
1
4
4
11
1
16
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
9.4.6
Schnittdicke
Tabelle A16: 9-Felder-Tafel bei 1,25mm Schnittdicke
Betrachter
Volume©
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
0
1
0
1
Keine Änderung
0
2
0
2
Rel. Änderung
negativ
0
0
1
1
0
3
1
4
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Tabelle A17: 9-Felder-Tafel bei 3mm Schnittdicke
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
34
26
7
67
Keine Änderung
9
61
6
76
Rel. Änderung
negativ
3
23
25
51
46
110
38
194
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Niklas Sprenger
102
9. Anhang
________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Tabelle A18: 9-Felder-Tafel bei 5mm Schnittdicke
Betrachter
Volume©
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
15
4
2
21
Keine Änderung
1
2
0
3
Rel. Änderung
negativ
0
3
3
6
16
9
5
30
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
9.4.7
Änderung des Faltungskerns
Tabelle A19: 9-Felder-Tafel (ohne Änderung des Faltungskerns)
Betrachter
Volume©
Zuwachs
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
30
26
8
64
Keine Änderung
9
65
6
80
Rel. Änderung
negativ
2
24
21
47
41
115
35
191
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Tabelle A20: 9-Felder-Tafel (mit Änderung des Faltungskerns)
Volume©
Betrachter
Zuwachs
Kein Zuwachs
osteoblastisch
Zuwachs
osteolytisch
Summe
Rel. Änderung
positiv
19
5
1
25
Keine Änderung
1
0
0
1
Rel. Änderung
negativ
1
2
8
11
21
7
9
37
Summe
Quelle: Eigene Berechnung
Danksagung
Ich danke allen, die zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben.
Mein besonderer Dank gebührt Herrn Jun.-Prof. Dr. Christoph Alexander Stückle
für die Überlassung des Themas sowie seine uneingeschränkte Unterstützung bei der
Erstellung dieser Arbeit. Das von Herrn Jun.-Prof. Stückle geschaffene gute Arbeitsklima
und seine freundlichen Aufmunterungen haben mit zur schnellen Durchführung dieses
Dissertationsvorhabens geführt.
Herzlich danke ich allen Mitarbeitern der Klinik für diagnostische und
interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin des Marienhospitals Herne unter Leitung
von Prof. Dr. Dieter Liermann. Bei der Überlassung des Arbeitsplatzes und der
Beantwortung aller anstehenden Fragen wurde ich ausnahmslos von ihnen unterstützt.
Besonders meinen Eltern Geertje und Dr. Klaus Sprenger danke ich für die
liebevolle Begleitung und Unterstützung während meiner gesamten Ausbildungzeit. Bei
dieser Arbeit haben sie mir immer vertauensvoll und ermutigend zur Seite gestanden.
Meinen Geschwistern Dr. Hendrik Sprenger, Björn Sprenger und Dr. Birte
Sprenger gilt mein Dank für die Hilfe bei allen Fragestellungen, der kritischen Durchsicht
dieser Dissertation sowie den Ermunterungen im Verlauf der Arbeit.
Lebenslauf:
Name:
Sprenger
Vorname:
Niklas
Geburtsdatum:
29.08.1982
Geburtsort:
Dortmund
Staatsangehörigkeit:
deutsch
Schullaufbahn:
1988-1992
1992-2001
21.06.2001
Schubert-Grundschule in Dortmund
Helene-Lange-Gymnasium in Dortmund
Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife
Universität:
WS 2001/2002
11.09.2003
WS 2003/2004
28.08.2006
Voraussichtlich Ende 2007
Immatrikulation an der Ruhr Universität
Bochum
Ablegung der Ärztlichen Vorprüfung
Beginn des klinischen Studienabschnittes
Beginn des Praktischen Jahres
Ablegung der Ärztlichen Prüfung
Praktika und Famulaturen:
Juli-August 2001
Februar-April 2004
August 2004
Mai-Juni 2006
Krankenpflegepraktikum am St. JohannesHospital Dortmund (Chirurgie)
Famulatur bei Dr. med. Klaus Sprenger
(Allgemeinmedizin)
Famulatur am Diakoniekrankenhaus
Rotenburg/Wümme (Gastroenterologie)
Famulatur am St. Johannes-Hospital
Dortmund (Chirurgie)
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