Ev Forum Westfalen

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Evangelisches
Forum
Westfalen
Rundbrief
1/2014
Landesverband der EAiD e.V.
Reisebericht
Termine
Eine Stadt, zwei
Kontinente, drei Namen:
Faszinierendes Istanbul
Veranstaltungen des
Ev. Forums Westfalen
1/2014
Seite 10
Seite 13
Rolf Bellmann
Rundbrief-Redakteur des
Evangelischen Forums Westfalen
Zum Thema:
Hundert Jahre nach
der "Urkatastrophe"
Über den Ausbruch des Ersten Weltkrieges
1914 wird in diesem Jahr sicher in zahlreichen
Büchern und Hunderten von Zeitungsartikeln
berichtet. Heutzutage lassen es die europäischen
Zusammenschlüsse als höchst unwahrscheinlich
erscheinen, dass sich die Völker unseres Kontinents nach zwei blutigen und irrwitzigen Kriegen
abermals gegenseitig zerfleischen könnten. Damit ist sehr viel gewonnen, viel mehr als man am
„absoluten Nullpunkt“ 1945 zu hoffen wagte.
Aber zum lauten Jubel oder aber Ausruhen auf
den Lorbeeren besteht kein Anlass. Auch wenn
„es uns gut geht“ (so die Bundeskanzlerin), ist
doch festzustellen: Zwar gibt es kaum „nackte
Not“ in unserem Lande, aber es geht vielen
Menschen bei uns nicht gut. Allein die steigende
Zahl von Tafeln zur Beköstigung Bedürftiger (320
in 1994, 900 in 2012; siehe ZEIT 2/14) beweist
dies. Die wirtschaftlichen und finanziellen Verwerfungen in vielen Ländern Europas sprechen eine
deutliche Sprache: Armut, Korruption und Auswanderung Frustrierter in Rumänien und Bulgarien, eine katastrophale und hartnäckige Jugendarbeitslosigkeit in Italien und Spanien, nur wenig
geringer auch in Frankreich. Und für fast 90 %
der Griechen sind die jüngsten Lobreden des
Herrn Außenministers Steinmeier zum „Sparkurs“ der Regierung nur grenzenloser Zynismus.
Die weiter schwelende Finanzkrise wirkt strukturell destabilisierend und dazu frustrierend in den
Köpfen der Menschen. Hierzu passt, dass ein
Netzwerk von Rechtsanwälten und Finanzjongleuren eine wuchernde „Steuervermeidungsin-
- Fortsetzung Seite 2 -
Ein Mann mit Herz und Haltung: Rupert Neudeck engagiert sich für die
Menschen in Syrien.
Foto: Elvira Meisel-Kemper
Rupert Neudeck zur Lage in Syrien
"Die Kirchen müssen der Politik
den Marsch blasen"
Ahaus - Dorothee-Sölle-Haus. Das Schicksal Syriens bewegt offensichtlich viele Menschen. Ebenso zugkräftig war die Persönlichkeit
von Dr
othee-Sölle-Haus in Ahaus sein
Dr.. Rupert Neudeck, der im Dor
Dorothee-Sölle-Haus
neues Buch „Syrisches T
agebuch“ vorstellte.
Tagebuch“
Pfarrer Olaf Goos begrüßte ihn:
„Er ist immer da, wo andere nicht
hingehen. Seine Grünhelme bauen
seit zehn Jahren das auf, was andere zerstören.“
Neudeck, der auf Einladung des
Evangelischen Forums Westfalen,
der Evangelischen Christusgemeinde Ahaus und der Buchhandlung
„Lesezeit“ Ahaus gekommen war,
sah das pragmatischer. Am 3. Sep-
tember 2012 ging er mit seinen
Grünhelmen in den Norden des
Landes nach Azaz, einer Stadt in der
Nähe der türkischen Grenze, die
durch die Rebellen befreit war. Sie
halfen mit, Schulen, Kindergärten
und Krankenhäuser aufzubauen.
Neudeck war seitdem knapp sechs
Mal vor Ort. Von Anfang an führte er
- Fortsetzung Seite 2 -
Aus dem Forum
Rundbrief 1/2014
2
- Fortsetzung von Seite 1 -
"Die Kirchen müssen
der Politik den Marsch
blasen"
ein Tagebuch, das am 21. August 2013
ausgeliefert wurde. Allerdings habe das
BKA zu dem Zeitpunkt das Buch zurückgehalten, da einer von drei Mitarbeitern
Neudecks noch entführt war.
„Es ist wichtig, dass man den traumatisierten Menschen eine helfende Hand
bietet“, begründete Neudeck das Engagement der Grünhelme. Ein Problem im
Land sei das ausgeprägte Netzwerk verschiedener Geheimdienste, die er mit der
Bespitzelung in der früheren DDR verglich. „Der Arm der syrischen Geheimdienste reicht bis nach Deutschland“,
teilte Neudeck seine Erfahrungen mit
Syrern in Deutschland mit. „Die Menschen führen in Syrien einen Anti-AssadKampf, einen Anti-Diktatur-Kampf und
einen Anti-Geheimdienst-Kampf“, fasste
Neudeck die Gründe für den Bürgerkrieg
im Land zusammen.
Im April 2013 habe es einen Umschwung gegeben, als „Verrückte“ ins
Land kamen, um Ungläubige wie die
deutschen Grünhelm-Helfer rauszuschmeißen. Am 15.Mai 2013 wurden
seine drei deutschen Mitarbeiter entführt
und gefangen gehalten. Am 4. Juli konnten sich zwei der Entführten befreien. Am
3. September 2013 konnte auch der dritte
- Fortsetzung von Seite 1 -
Zum Thema:
Hundert Jahre nach
der "Urkatastrophe"
dustrie“ für Großkonzerne und Banken
erstellt hat, die dazu führt, dass dem
Euro-Finanzraum jährlich eine Billion
Euro an Steuergeldern vorenthalten
wird. „32 Billionen Dollar liegen auf
Schwarzgeldkonten weltweit“ (aus einem „Hör Zu“ - Text zu einem ARD-TVProgramm am 19. 08. 2013). Von astronomischen Geldsummen auf Fonds
unterschiedlicher Art war schon die
Rede (Rundbrief 1/2012 und frühere).
Hier wären die Werke von Hans-Ulrich
Wehler „Die neue Umverteilung. Soziale
Ungleichheit in Deutschland“ (vor allem
S. 59 -179) sowie von Jean Ziegler „Wir
lassen sie verhungern. Die Massenver-
Nach dem Vortrag signierte Neudeck sein neues Buch und kam mit den Besuchern ins
Gespräch.
Foto: Meisel-Kemper
Mitarbeiter aus der Geiselhaft fliehen.
Einige der vermummten Entführer hätten
akzentfreies Hochdeutsch gesprochen,
was Neudeck empörte: „Ich will nicht
akzeptieren, dass es in Neuss einen eingetragenen Verein gibt, der uns in Syrien
das Handwerk legen will.“ Per Mail stellten die Entführer sogar Forderungen in
Höhe von 25 Millionen Euro auf. „Wir
haben keinen müden Euro bezahlt. Diese
Fanatiker, die von außen kommen, machen die Rebellion kaputt“, so Neudeck.
Seitdem könnten die Grünhelme nur mit
einheimischen Mitarbeitern arbeiten.
Hoffnung setzte er auf die geplante
Konferenz Ende November. Ebenso hoffe
er, dass Russland sich endlich bewege,
obwohl es mit dem syrischen Tartus den
einzigen russischen Mittelmeerhafen verteidige. „Ich kann jeden verstehen, der da
raus will. Politik ist lahm und lähmend.
Deshalb müssen die Kirchen der Politik
den Marsch blasen“, motivierte Neudeck
die Gastgeber unter Beifall des Publikums.
nichtung in der Dritten Welt“ als äußerst
wichtige Informationsquellen zu nennen.
Papst Benedikt XVI. hat vor etlichen Jahren laut einer Radiomeldung den Vorschlag gemacht, eine globale Abgabenordnung zu entwickeln und die anfallenden Mittel von einer UN-organisierten
Art neuer Weltbank streng kontrolliert
zur Bekämpfung der Welt-Übel einzusetzen. Die Stimme von Papst Franziskus
weist in eine ähnliche Richtung. Es wäre
zu wünschen, es käme zu einem gemeinsamen Handeln der Kirchen zusammen
mit Wissenschaftlern und Intellektuellen.
Skepsis und Zweifel helfen nicht weiter.
Und schließlich wäre das auch und gerade und vor allem eine Beherzigung der
Lehren aus der Katastrophe von 1914:
Spannungen fest und beharrlich abbauen, Konflikte deeskalierend beeinflussen, Frieden konsequent stiften.
Wie es scheint, haben einflussreiche
Leute noch immer nicht begriffen, dass
die neoliberalistische und marktradikalistische Variante des Kapitalismus (Turbokapitalismus oder „Raubtierkapitalismus“,
wie Helmut Schmidt sagte) eine dröhnende, krachende Niederlage erlitten und
sich als völlig unfähig erwiesen hat, die
Überlebensprobleme der Menschheit im
21. Jahrhundert zu lösen. Wir stehen also
vor der Sysiphos-Arbeit, die Spaltungen
der Gesellschaften national, regional und
im Weltmaßstab, die allesamt Folgen der
Verheerungen durch den Neoliberalismus
sind, wirksam zu bekämpfen. Es hat an
Warnungen vor dieser verhängnisvollen
Entwicklung schon in den 90er Jahren
nicht gefehlt (ATTAC-Vorschläge; Aufruf
„Zähmt den Kapitalismus“ von Marion
Gräfin Dönhoff). Kein Geringerer als
Elvira Meisel-Kemper
3
Buchvorstellung
Rundbrief 1/2014
Rupert Neudecks Aufruf zu einer nachhaltigen Beschäftigung mit einer menschlichen und
politischen Katastrophe
Hoffnung auf Frieden in Syrien
Diesen Hinweis auf das „Syrische Tagebuch“ von Rupert Neudeck schreibe
ich am 20. Januar 2014, zwei Tage vor
Eröffnung der internationalen Friedenskonferenz für Syrien in Montreux. In
den letzten Wochen und Monaten war
Hoffnung auf ein Ende des Bürgerkrieges aufgekeimt. Immerhin hatte im
November 2013 die chemische Abrüstung begonnen. Etwa zeitgleich gaben Teile der syrischen Opposition ihre
Verweigerungshaltung auf, sich mit
Vertretern der Regierung von Baschar
al-Assad an den Verhandlungstisch zu
setzen. Doch nachdem der UN-Generalsekretär Ban ki-Moon auch den Iran
an den Genfer See eingeladen hat,
steht die Konferenz wieder auf der
Kippe. Gibt es Hoffnung auf einen
Frieden in Syrien?
Angesichts solcher Verunsicherung
lohnt die Lektüre des Berichtes von
Rupert Neudeck über den Einsatz seiner Organisation „Grünhelme“ im
Norden des Landes. Rupert Neudeck,
1939 in Danzig geboren, arbeitete
nach seinem Studium der Rechtswissenschaft und Katholischen Theologie
als Journalist zunächst bei der katholischen Funk-Korrespondenz und danach
fast 25 Jahre beim Deutschlandfunk.
1979 gründete er – zusammen mit Heinrich Böll – das Komitee Cap Anamur.
Deutsche Notärzte e.V., das an vielen
Brennpunkten – u.a. in Vietnam und im
Kosovo – humanitäre Hilfe leistete. Seit
2003 engagiert er sich für eine zweite
Hilfsorganisation, die „Grünhelme“. Dieser Organisation gehören Christen und
Muslime an. Einsatzgebiete waren u.a.
Afghanistan. Irak und – von Juli 2012 bis
Juli 2013 – Syrien. In diesen zwölf Monaten leisteten die „Grünhelme“ humanitäre Hilfe.
Im Norden Syriens, unmittelbar an der
Grenze zur Türkei, liegt – inzwischen muss
man sagen: lag – die Hochburg der syrischen Opposition. Dort haben die „Grünhelme“ Krankenhäuser und Schulen wieder aufgebaut, die von Assads Luftwaffe
zerstört worden waren. Darüber berichtet
das „Syrische Tagebuch“. Es schildert aber
nicht nur die humanitäre Hilfe unter sehr
Vorwand zur Fortsetzung der Kämpfe
liefern.
Kritiker haben Neudeck einen „Revolutionsromantiker“ genannt. Aber
diese Kritik ist zu billig, vor allem deshalb, weil sie oft von denen geäußert
wird, die nicht handeln, sondern nur
zuwarten. Deshalb weist Neudeck
diesen Vorwurf auch zurück. Mit dem
Einsatz der „Grünhelme“ wollte er
den unter dem Krieg leidenden Menschen in Syrien unmittelbare Hilfe
leisten. Zugleich wollte er Zeichen der
Solidarität und der Hoffnung setzen.
Das Buch ist ein Plädoyer gegen Tatenlosigkeit und Resignation, ein
Aufruf zu einer nachhaltigen Beschäftigung mit der menschlichen und
politischen Katastrophe in Syrien.
Bleibt zu hoffen, dass es – allen
Schwierigkeiten zum Trotz – nun
endlich doch noch gelingt, alle
Kriegsparteien an den Konferenztisch
zu bringen und zu einer politischen
Lösung zu kommen: Für einen Frieden in Syrien.
schwierigen und gefahrvollen Verhältnissen, sondern gibt wichtige Einblicke in die
Geschichte des Landes, in die außenpolitischen Verflechtungen und die unübersichtliche innenpolitische Situation.
In Neudecks Tagebuch gibt es Einträge,
die klar seine Parteinahme für die Rebellen zum Ausdruck bringen. So notiert er
am 4. September 2012: „Herrlich, die
Revolution hat den ersten Grenzposten
übernommen!“ Obwohl die Satzung der
„Grünhelme“ die Mitarbeiter der Organisation zu politischer Neutralität verpflichtet, hat sich Neudeck in der Zeit seines
Syrieneinsatzes offen auf die Seite der
„Freien Syrischen Armee“ gestellt. Inzwischen sieht er nicht nur das Regime Assad, sondern auch die Opposition kritisch.
Vor allem erkennt er, dass die Zerstrittenheit der Opposition dem Diktator in die
Hände spielt. Denn da die Rebellen nicht
in der Lage waren, gemeinsam eine neue
Ordnung zu schaffen, haben sie den Boden für islamistische Verbände aus benachbarten arabischen Ländern bereitet,
die immer stärker werden und Assad den
Manfred Keller
Rupert Neudeck: „Es gibt ein Leben nach
Assad. Syrisches Tagebuch“, C.H. Beck,
München 2013, 192 Seiten, 14,95 Euro
Rundbrief 1/2014
Aus dem Forum
4
Ende 2013 erhielten wir von unserem Mitglied Pfarrer i.R. Christian Stolze den folgenden sehr bedenkenswerten Text:
Wünsche eines Lutheraners an die Kirchen
zum Jahr der Toleranz
Anfang dieses Jahres habe ich gehofft,
dass mit dem „Jahr der Toleranz” etwas in
Bewegung kommt, was lange in seiner
Erstarrung vielen Christen Schmerzen
bereitet hat. Das Jahr 2013 war von der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
im Versuch, den Vorlauf zum Reformations-Gedenken 2017 inhaltlich zu strukturieren, der Toleranz gewidmet worden.
Erstens:
Ich wünsche mir, dass unter diesem
Aspekt die Verwerfungen der Täufer
Täufer,
Mennoniten, Baptisten und anderer Abweichler durch das lutherische „Augsburger Bekenntnis” von 1530 aufgehoben
werden. Es ist nicht länger tragbar, dass
wir lutherischen Christen in unserer wichtigsten Bekenntnisschrift (neben den drei
altkirchlichen Bekenntnissen, dem Kleinen
und Großen Katechismus Luthers und der
so genannten Concordienformel von
1577 sowie einigen kleineren Schriften)
die Mitchristen in den Friedenskirchen bis
heute verdammen, d.h. ihnen den rechten
Glauben absprechen und ihre Verdammung im Jüngsten Gericht ankündigen,
als wüssten wir das.
Im 16. Artikel des Augsburger Bekenntnisses (Confessio Augustana, CA) werden
die „Täufer” deshalb verdammt, weil sie
die weltliche Regierung („Obrigkeit”)
ablehnen und ebenso alle Beteiligung am
Richter- und Henker-Amt und am Soldatsein – also am Kriegführen – verweigern.
Es ist heute auch für viele lutherische
Christen durchaus zweifelhaft, ob jede
Regierung als von Gott gegeben anerkannt, „gefürchtet” (Römer 13,3) und ihr
Gehorsam geleistet werden muss oder
darf, wie Paulus in Römer 13 fordert. Die
Beteiligung des Christen am Krieg kann
nach den Gräueln im 20. Jahrhundert
sowie unter der Drohung atomarer, chemischer und biologischer Kampfmittel
heute durchaus als ethisch zweifelhaft
gelten.
Die Diskussion ist nach 1945 jahrzehntelang geführt worden mit der einen Gewissheit, dass die Kirche(n) die Gewissen
in diesen Fragen nicht binden und Beteiligung des Christen daran als von Gott
verordnet nicht fordern können. Dies
zuzugeben gebietet christliche Toleranz,
das heißt: Wir als lutherische Christen
müssen uns beugen und die Wahrheitsmomente in den Lehren der Täufer damals und der heutigen Friedenskirchen
(Quäker, Mennoniten, Baptisten u.a.)
anerkennen. Und das tun wir ja auch
längst, denn kein lutherischer Bischof o.ä.
würde heute wagen, einem Vertreter der
Friedenskirchen die Verwerfungen der CA
vorzuhalten und die Gemeinschaft zu
verweigern. Ebenso verhalten wir uns als
Christen ohne kirchliches Amt.
Kurz: Ist also das Bekenntnis (die CA)
bereits an dieser Stelle obsolet? Ist ihre
Geltung nicht bereits relativiert?
Das Augsburger Bekenntnis ist revisionsbedürftig. Wie ein Bekenntnis aus
dem 16. Jahrhundert aber revidiert werden kann, damit es der stillschweigenden
Relativierung entgeht, das müssen die
lutherischen Kirchen in ihren gemeinsamen Organen ermitteln. Es könnte eine
gemeinsame Erklärung geben, die ausdrücklich die Verwerfungen aufhebt. Es ist
Zeit, dass dies jetzt geschieht.
Zweitens
... wünsche ich mir, dass im Jahr der
Toleranz die lutherischen Kirchen Schuld
eingestehen
eingestehen, die sie einst auf sich geladen haben, indem sie durch die von ihr
beeinflussten damaligen Regierungen
einzelne Täufer und Ehepaare gewaltsam
zu Tode brachten.
Eine lutherische Bischöfin hat im Januar
2013 in Thüringen zu einer Gedenkveranstaltung aufgerufen für eine Gruppe von
Täufern, die - vier Frauen und zwei Männer - am 18. Januar 1530 im Kloster Reinhardtsbrunn in Thüringen hingerichtet
wurden, „weil sie eine andere Glaubens-
überzeugung hatten als die Lutheraner”,
so Bischöfin Junkermann, und obwohl ihr
Glaube und ihre Frömmigkeit bei den
Verhören so eindrucksvoll erschienen,
dass die Beteiligten sich in ihren Zweifeln
an Philipp Melanchthon wandten, der
aber die Todesstrafe für rechtens und
notwendig erklärt haben soll. Ähnlich
erging es Hans Denk (1495-1527) und
Michael Sattler (1490-1527) und anderen.
Die damalige Intoleranz mit Vertreibung,
Verfolgung und Gewalt sei „ein furchtbarer Irrweg mit verheerenden Folgen” gewesen, so Bischöfin Junkermann. Die
evangelische Kirche bekenne „die Schuld
unserer Väter im Glauben” gegenüber
Täufern, Juden und anderen Verfolgten.
Wiedertäufer wurden als radikale Vertreter
der Reformation im 16. Jahrhundert von
Lutheranern und Katholiken gleichermaßen verfolgt und verbrannt. Der Thüringische Kultusminister Matschie sagte bei
der Gedenkfeier, Luther habe die von ihm
in Anspruch genommene Gewissensfreiheit für andere nicht gelten lassen.
„Zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017 gehört es ..., sich der bleibenden Wirkungen dieser dunklen Schattenseiten der eigenen Tradition bewusst
zu werden”, schreibt Nikolaus Schneider,
Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, in seinem
Vorwort zu einer Schrift der EKD „Schatten
der Reformation - Der lange Weg zur Toleranz” Ende des Jahres 2012. In dieser
Schrift schreibt der EKD-Theologe Thies
Gundlach: „Toleranz gehört nicht zu den
Schmuckstücken reformatorischer Kirchengeschichte, hier gib es keine Heldengeschichten zu erzählen, sondern intolerante Haltungen einzugestehen, die letztlich erst durch die Aufklärung überwunden wurden”(S. 4). Um die Glaubwürdigkeit der Kirche zurück zu gewinnen, genügt es allerdings nicht, dass die Evangelische Kirche selbst sich mit den von der
Reformation geworfenen langen Schatten
„auseinandersetzt”, wie Gundlach sich
ausdrückt, sondern es bedarf des Eingeständnisses der Schuld.
Das Jahr der Toleranz und vor allem das
Evangelium von Jesus Christus selbst ver-
5
Aus dem Forum
anlassen uns, nach Versöhnung und nach
Wegen des Friedens zu suchen im Verhältnis zu Andersgläubigen und zu den Christen anderer Bekenntnisse und Kirchentümer. Das gilt ebenso für die noch viel
größere Herausforderung unserer Zeit:
den Frieden zu suchen mit Muslimen und
anderen nichtchristlichen Glaubensgemeinschaften. .
Das Jahr der Toleranz, ja das Evangelium
zwingen uns so, um der Wahrheit unseres
Glaubens willen religiöse Wahrheiten, die
andere vertreten, nicht mehr zu bekämpfen, sondern zu respektieren.
Drittens:
Wünsche ich mir, dass im Jahr der Toleranz der Schaden endlich offengelegt
wird, den Martin Luther mit seiner Schrift
„V
on den Jüden und ihr
en Lügen”
„Von
ihren
(1543) im Lauf von Jahrhunderten verursacht hat. Denn: Es spottet aller unserer
Frömmigkeit, dass Julius Streicher, der
Propagandist des Antijudaismus im Reich
Hitlers, sich zu Recht auf Luther berufen
konnte, als er Deutschland mit hasserfüllten Artikeln zur Vernichtung der Juden
aufrief. Luther hat vor ihm zur Verbrennung der Synagogen aufgerufen, zur
Verbrennung der Bücher der Juden, zu
ihrer Vertreibung und zur Vernichtung
ihrer Wohnstätten.
Im Jahr der Toleranz sollte und könnte
die Lutherische Kirche endlich offen, ausdrücklich und ohne Beschönigung abrükken von diesen Äußerungen Luthers
und eingestehen, dass unser Reformator
zur Legitimation furchtbarster Verbrechen
an den Juden in der Folgezeit und besonders im 20. Jahrhundert beigetragen hat.
Das Bild Luthers muss nicht gereinigt,
sondern zurechtgerückt werden.
Er hat in der Schrift von 1543 wenig
Theologisches gesagt, aber viele der damals schon volkstümlichen Vorurteile
gegen die Juden vorgebracht. Es drängt
sich einem auf, wie ähnlich Luther hier der
Hetzschrift „Stürmer” in Hitlers Reich
war. In einer Sendung des WDR am
12.05.2013 fragt ein Theologie-Professor,
„ob Luther die Ermordung von Juden für
eine angemessene Umgangsweise hielt.”
Luther war nicht in jeder Hinsicht vorbildlich und wegweisend, wie wir ihn gern
sehen. Luther hat nach unserer Einsicht
gegen den Willen Gottes gesündigt, dessen Erwählung Israels vor allen Völkern
uns heute als fortgeltend gültig gewiss
ist.
Im Jahr 2012 erschien ein Buch mit dem
Titel „An Luthers Geburtstag brannten
die Synagogen - Eine Anfrage”. Die Autorin Sibylle Biermann-Rau, Pfarrerin der
Württembergischen Evangelischen Kirche,
dringt auf ein deutliches Abrücken der
Evangelischen Kirche in Deutschland von
den judenfeindlichen Exzessen in Luthers
Schriften: „Die Absage an den Antijudaismus und insbesondere den von Martin
Luther halte ich für eine Bekenntnisfrage.
Gehört eine Absage nicht in die Grundordnung einer Kirche, die sich eine lutherische nennt bzw. sich auf Luthers Theologie beruft? Wir können Luthers reformatorische Erkenntnisse und Luthers Bibelübersetzung - allen voran der Psalmen nur dann gebührend würdigen und die
500jährige Wiederkehr des Thesenanschlags nur dann recht feiern, wenn wir
uns deutlich von seinem Antijudaismus
distanzieren...”
Die Autorin zeichnet nach, wie wenig
überzeugend bisher die EKD und die
Landeskirchen diesem Anliegen seit 1945
nachgekommen sind. Ein anderer Autor
(Heinz Kremers Hg, Die Juden und Martin
Luther, Martin Luther und die Juden,
1985) schreibt: Der deutsche Protestantismus „ist der nach dem Holocaust gebotenen theologischen `Trauerarbeit` bewusst
aus dem Wege gegangen.” In einer amtlichen Veröffentlichung der EKD von 2008
zum 70. Jahrestag der Novemberpogrome
1938 spricht der damalige Ratsvorsitzende zwar von „Irrtümern und Irrwegen der
Kirche, aber nicht von Luthers Irrweg”
(Biermann-Rau a.a.O., S.305). Aus einer
Handreichung der Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen (ACK) von BadenWürttemberg zum 8. November 2008
zitiert Biermann-Rau: „Die Nazis und ihre
Helfer konnten auf eine lange und reiche
Tradition der christlichen Judenfeindschaft zurückgreifen. Die meisten Kirchenväter, viele Theologen des Mittelalters,
auch viele Reformatoren, allen voran Martin Luther, hatten ihren Judenhass freimütig, teils hemmungslos, gepredigt.”
(ebda)
Sie fährt fort: „Es muss deutlich gesagt
werden: Wer sich auf Luthers Antijudaismus beruft, steht nicht auf dem Boden
der Lutherischen Kirche.” Sie verweist auf
eine Erklärung der US-amerikanischen
Lutherischen Kirche von 1974, in der es
heißt: „...Dass während der Nazizeit Luthers eigener mittelalterlicher Judenhass
wieder auflebte, ist für uns ein besonderer Grund zur Buße. Diejenigen, die Lu-
Rundbrief 1/2014
ther lieben und von ihm lernen, müssen
einmütig bekennen, dass seine antijüdischen Schriften jede Grenze überschreiten
und nicht zu entschuldigen sind.” (307)
Ein prägnantes und verbindliches Wort
der Evangelischen Kirche in Deutschland
zu Luthers Judenfeindschaft steht immer
noch aus. Es gehört im Jahr der Toleranz
und in der Vorbereitung auf das Reformationsgedenken 2017 jetzt auf die Tagesordnung.
Christian Stolze
Ehemaliger Sozialpfarrer im Kirchenkreis
Bielefeld
Vorankündigung
Studienreise
nach Istanbul Neuauflage 2014
Da die Istanbulreise im vergangenen
Jahr sehr erfolgreich war, wurde Frau
Reihs darauf angesprochen, sie noch
einmal zu organisieren. Das hat sie
bereits getan.
Genaue Angaben bekommen Interessierte bei:
Pfarrerin Sigrid Reihs
Zum Mühlenberg 24
58239 Schwerte
Tel.: 0 23 04/77 65 14,
e-mail: [email protected]
Rundbrief 1/2014
Aus dem Forum
6
Christen im Widerstand –
das Beispiel des Peter Graf Yorck von Wartenburg
Wegen notwendiger organisatorischer
Umstellungen konnte diese Veranstaltung
nicht im Juni 2013 stattfinden. Sie musste
auf den 11. Oktober verschoben werden.
Der den meisten Besuchern gut bekannte Referent Prof. Dr. Günter Brakelmann
verstand es, rhetorisch glänzend und
seine Sache prägnant und eindringlich
darstellend, die Zuhörer – sie waren
glücklicherweise in befriedigender Zahl
erschienen - vom ersten bis zum letzten
Wort zu interessieren, des öfteren zu elektrisieren und in seinen Bann zu ziehen.
Den Zuhörern vorgestellt wurde ein
preußisches Adelsgeschlecht, das im 19.
und 20. Jahrhundert eine wichtige geschichtliche Rolle gespielt hat. Am Anfang
stand eine Tat von größter historischer
Bedeutung: das Neutralitätsabkommen
zwischen dem preußischen General Ludwig Graf Yorck und dem russischen General Diebitsch am 30. Dezember 1812 in
der Mühle von Poscherun bei Tauroggen.
Yorck riskierte Kopf und Kragen, als er
nach seinem Gewissen und in eigener
Verantwortung handelte, ohne von seinem König autorisiert zu sein. Diese kühne Tat wurde zum Auftakt des Befreiungskrieges und damit zum Ende der Napoleonischen Herrschaft in Deutschland. Nach
dem glücklichen Gefecht bei Wartenburg,
nahe der Einmündung der Schwarzen
Elster in die Elbe, am 03. Oktober 1813
(östlich von Wittenberg), dem Übergang
über die Elbe und dem erfolgreichen Gefecht bei Möckern am 16. Oktober erhielt
der Familienname auf Dauer den Zusatz
„von Wartenburg“.
Im 19. und beginnenden 20. Jahrhun-
dert ist von einer stattlichen Zahl derer
von Yorck zu berichten, die auf dem Familienbesitz Klein-Oels Landwirtschaft betrieben, aber auch über eine umfassende
und tiefgreifende Bildung verfügten, und
zwar humanistisch aber auch in den Realien und modernen Sprachen. Englische
und französische Gouvernanten standen
zur Verfügung, dazu eine überaus reichhaltige Bibliothek. Eine besonders herausragende Persönlichkeit war Heinrich von
Yorck (1861 – 1923), der Vater „unseres
Peter“. Er war glühender Monarchist und
eiserner Gegner jeglicher demokratischer
oder gar sozialistischer Bestrebungen.
Somit stand er der Weimarer Republik
auch strikt ablehnend gegenüber. Aus
seiner Ehe mit Sophie Freiin von Berlichingen gingen 10 Kinder hervor, 4 männlich
und 6 weiblich. Peter war „Nummer 5“,
Paul war älterer Bruder, die jüngeren Brüder Hans und Heinrich starben 1939 bzw.
1942 den Soldatentod. Peter wurde 1904
geboren. Seine Bildungslaufbahn war
typisch für die gesellschaftliche Position:
Anfangs Unterricht durch Hauslehrer,
dann Besuch des Elitegymnasiums in
Roßleben an der Unstrut (Thüringen),
Studium in Bonn und Mitglied in einer
elitären schlagenden Verbindung, Fortsetzung des Studiums in Breslau. In dieser
Zeit löste er sich von den antidemokratischen Vorstellungen seines Vaters und
entwickelte ein kritisch-distanziertes Verständnis von und Verhältnis zur Weimarer
Verfassung. Im März 1929 nahm er an
einem „Schlesischen Arbeitslager“ teil,
das der Vertiefung eines Verständnisses
für die Lage der arbeitenden Bevölkerung
unterhalb seiner Gesellschaftsschicht
diente. Der Promotion 1927 folgten Assessorexamen und Heirat, dann Berufstä-
tigkeit in der Bürokratie. Hier ergaben sich
tiefe Einblicke in die Strukturen und Wirkungsweisen der Nazi-Verwaltung, aber
auch Kontakte zu zahlreichen Personen,
die später wichtig werden sollten. Interessant ist, dass sein älterer Bruder Paul,
zunächst der Nazi-Bewegung gegenüber
positiv eingestellt, unter dem Eindruck der
Ereignisse des Röhm-Putsches Kontakte
zur Bekennenden Kirche aufnahm und
somit “widerständig“ wurde. Es kam
dann aber zu einem heftigen innerfamiliären Bruderzwist, wobei eine nicht ganz
„standesgemäße“ Heirat Pauls eine Rolle
spielte. Dieser wurde im Krieg verwundet ,
überlebte aber und wurde 100 Jahre alt.
Peter brachte es zum Oberleutnant d.R.
Nur kurze Zeit dauerte seine Militärverwendung in Polen 1939. Als Mitarbeiter
im „Wirtschaftsstab Ost“ kannte er die
Zwänge der Kriegswirtschaft, aber es
konnte ihm nicht verborgen bleiben, was
die Pläne zur wirtschaftlichen Ausbeutung
des besetzten Teils der UdSSR bedeuteten.
Die Blomberg-Fritsch-Krise und die Pogrom-Nacht am 09. 11. 1938 machten
Peter Yorck zum bewussten und aktiven
Widerständler. Es ergab sich ein erster
Kontakt zu Helmuth James Graf Moltke
im Januar 1940 und dann die Zusammenarbeit mit dem Kreisauer Kreis. Ein Netzwerk entstand, zu dem auch Graf von
Stauffenberg und Marion Gräfin Dönhoff
gehörten. Es folgte nun eine lange Zeit
konspirativer Tätigkeit, in der man sich
über den verbrecherischen und entmenschenden Charakter des Naziregimes
absolut klar war. Weit gespannt waren die
Erörterungen, wie ein neues Deutschland
aussehen sollte. Der Kreisauer Kreis war
hier sehr konkret, wollte aber ein Attentat
7
Rundbrief 1/2014
Aus dem Forum
vermeiden, um nicht den Neuanfang „mit
einem Mord zu belasten“. Je düsterer die
Kriegslage wurde, umso mehr wurde klar,
dass man das Äußerste wagen musste. Es
wurde gewagt, aber leider nicht gewonnen. Als Mitglied des engsten Verschwörerkreises wurde Peter Yorck von Hitlers
Blutrichter Roland Freisler angeklagt und
am zweiten Verhandlungstag (08. August
1944) zum Tode verurteilt. Noch am selben Tag wurde er um 18.30 h. hingerichtet.
Die anschließende Diskussion war vielseitig und überaus interessant, stellenweise fast dramatisch. Deutlich wurde, wie
enorm gefährlich und zugleich ungeheuer
einsam ( trotz vieler Mitverschworener)
gehandelt wurde. Es konnte keine Basis
im Volke geben, und der Kreis der unmittelbar Aktiven musste klein bleiben. Sie
alle dienten einem verbrecherischen System und waren daher Mitschuldige. Da
moralische Appelle wirkungslos waren,
musste man einen militärisch geplanten
und vorbereiteten Gewaltstreich wagen.
In eifriger Diskussion: Prof. Brakelmann und Teilnehmer.
Ein gelungener Staatsstreich hätte aber
keine Lossprechung von der Mitschuld am
falschen und bösen Weg bedeutet. Wie
die Sieger dann mit Deutschland verfahren würden, war absolut unklar. Und
möglicherweise würden Unbelehrbare
eine neue Dolchstoßlegende erfinden.
Auf jeden Fall hatten die Verschwörer aber
bewiesen, dass ihnen die Pflicht gegen-
Fotos (2): Bernd Ussner
über dem Wohl des deutschen Volkes und
gegenüber Recht und Menschenwürde
wichtiger war als die eigene Sicherheit,
und dies bis zur letzten Konsequenz.
Die Besucher nahmen enorm viel Stoff
zum Nachdenken mit.
Rolf Bellmann
„… dass er dem Kephas erschien, danach den Zwölfen.“
(1.Kor. 15,5) zum Zeugnis von der Auferweckung Jesu.
Ein spannendes Thema! Wie stellen die
Evangelien die Auferstehung dar? Geht es
ihnen um den historischen Jesus? Im
Vorspann der Einladung zu dieser Tagung
heißt es, dass es die Besonderheit biblischen Erzählens ausmacht, Gott und bestimmte Geschichten zusammen zu denken. Es geht also nicht um bloße Wiedergabe von Fakten. „Da Gott kein beliebiger
Gegenstand der Wirklichkeit ist, kann das
Erzählen von ihm nur in legendarischer
Weise geschehen. Das gilt noch einmal
besonders für die Ostererzählungen, die
von einem analogielosen Ereignis handeln. Sie sind „wirkliche Gleichnisse“ und
„wahre Geschichten“, die Gott als Leben
aus den Toten Schaffenden bezeugen.“
Der erste Tagungsabschnitt befasste sich
mit Markus 12, 18-27, wo die Sadduzäer
Jesus mit einer Fallstudie konfrontieren ,
nach der die Auferstehung der Toten als
Absurdität dargestellt wird. Die Tagungsteilnehmer erfuhren, dass es sich bei den
Sadduzäern gegenüber den Pharisäern
um“ biblische Fundamentalisten“ handelte, die keine mündlichen Überlieferungen
oder Auslegungen neben der Thora gelten ließen. Jesus hält den Sadduzäern vor,
sie hätten keine Ahnung von der Aufer-
stehung, deshalb irrten sie. Er stimmt hier
voll mit den Pharisäern überein. Jesus
verweist auf den Bund, den Gott mit
Abraham, Isaak und Jakob geschlossen
hat. Der Bund bedeutet Nachkommen,
Land und sicheres Leben. Durch den Tod
lässt sich Gott seine Bundespartner nicht
wegnehmen. Es wird Gott zugetraut, dass
aus den Toten durchaus Lebende werden.
„Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden“.
Biblisches Lehrhaus mit
Prof. Klaus Wengst vom
7.- 8. Dezember 2013
Am Nachmittag zeigte der Referent in
verschiedenen rabbinischen Schriften und
in Ausschnitten aus dem 2. Makkabäerbuch auf, wie die Diskussion um die Auferstehung im Judentum vor Christi Geburt geführt wurde, welche Auswirkungen die Hellenisierung im 2. Jh. vor Christus und deren Ablehnung durch die
Makkabäer auf diese Gedanken hatte. In
2. Makkabäer 7 wird sichtbar, dass für
den Kaiser ein Toter für immer tot ist., für
die Makkabäer aber bedeutet es: Wir
haben einen Herrn, der uns wieder lebendig macht. Die Parallele zu Jesus: auch er
wurde durch Gewalt getötet, aber auch er
wird auferweckt. Auch der Text Ezechiel
37, der ursprünglich eine Trostschrift aus
Rundbrief 1/2014
der babylonischen Gefangenschaft heraus
war, wurde später als Auferstehungstext
gesehen (Babylonischer Talmud).
An Markus 16, 1-8 wird den Tagungsteilnehmern verdeutlicht, dass die Auferstehungsberichte nicht von historischen
Fakten erzählen, sondern Zeugnisse sind.
Den Zeitgenossen war klar, dass der Jüngling, der auf der rechten Seite sitzt, auf
der guten Seite sitzt und dass sein weißes
Kleid die Farbe des Himmels, der himmlischen Welt bedeutet. In Vers 6 heißt es:
„Er ist auferstanden (auferweckt), er ist
nicht hier“. Zuerst das Zeugnis, dass der
Herr nicht da ist, obwohl es der Ort ist, wo
er hingelegt worden war. Der Messias ist
nicht da, aber er ist in anderer Form da als
vorher. Die Frauen fliehen von dem Grabe,
„denn es war sie Zittern und Entsetzen
angekommen“. Immer hat die Menschen
Zittern überfallen, wenn Gott präsent war.
Deshalb auch hier das Fürchten.
Aus dem Forum
erkannten ihn, und sie konnten Zeugnis
ablegen, dass Jesus wahrhaftig auferstanden ist. Nachdem Maria zuerst vom Grabe sich entfernt hat und zu den Jüngern
gelaufen ist, gehen Simon Petrus und ein
anderer Jünger zum Grab und finden es
leer. Der andere Jünger glaubte, aber wir
erfahren nicht was. Sie verstanden die
Schrift noch nicht. Maria aber unternimmt einen
Die Evangelien wurden geschrieben, um
sie immer wieder zu lesen. Auch Markus
sagt aus, Jesus, der Auferstandene ist nur
zu verstehen, wenn man wieder von
vorne anfängt, und das immer wieder.
Jeder der vier Evangelisten ist in seiner
Aussage eigenständig. Sie berichten
vom irdischen Jesus, nicht vom historischen Jesus. Nach Wengst ist der historische Jesus eine Rekonstruktion von
Theologen. Die Evangelisten setzen
voraus, dass Jesus ein Mensch war,
Jude war. Das ist für sie selbstverständlich. Aber sie erzählen, was Gott
mit dieser Person zu tun hat. Damit
ist ihnen eben nicht mit dem Kreuzestod die Sache zu Ende, den biblischen Kontext (AT) muss man immer
dabei haben. Jesus ist der Auferweckte, ich kann es als Zeugnis
hören. Ich muss sehen, ob mich
diese Aussage in meinem Leben
trägt.
In den folgenden Einheiten war
das Thema, wie der abwesende
Jesus gegenwärtig wird. Zunächst geht es in Lukas 24,11-32
um die Jünger von Emmaus und dann bei
Johannes 20,11-18 um die Begegnung
Marias von Magdala mit dem Auferstandenen. Bei Lukas war vorausgegangen in
24,5: Was sucht ihr den Lebendigen bei
den Toten? Diese Aussage war den Lesern
(Hörern) des Evangeliums bereits vertraut
vor der Emmausgeschichte. Lange sprechen die Emmausjünger mit dem Fremden
über die Ereignisse der letzten Tage. Als
sie endlich den Meister beim Brotbrechen
erkennen, verschwindet Jesus vor ihnen.
„Er wurde vor ihnen unsichtbar“, aber sie
8
Furcht vor den führenden Juden eingeschlossen haben. Zu ihnen kommt Jesus
durch die verschlossene Tür und zeigt
ihnen seine Wundmale. Für Johannes
gehören zum Auferstandenen, aber noch
nicht Aufgefahrenen, die Wundmale.
In Johannes 20, 24-29 kommt es dazu,
dass Thomas auf den Herrn vertraut. Thomas will real die Wundmale begreifen, er
will sich vergewissern, ob das wirklich
der Gekreuzigte ist. Die versammelte Gemeinde kann nur
Zeugnis ablegen, sie kann aber
nicht zum Glauben führen. Das
macht Christus selbst. Das vermittelt diese Geschichte. Ein
auferweckter Jesus ohne Wundmale wäre nicht derselbe, der am
Kreuz gestorben ist. Thomas muss
nicht mehr berühren, er kann sofort bekennen: „Mein Herr und
mein Gott“. Erstmalig wird so gesprochen. Johannes geht hier zurück auf den Anfang des Evangeliums. Es spricht nicht von der
Menschwerdung Gottes in Jesus,
sondern von der Fleischwerdung des
Wortes. Gott kommt im Menschen
Jesus zu Wort. Erst Athanasius spricht
von der Menschwerdung Gottes, in
den Evangelien finden wir das nirgends. Gott kommt in Jesus zu Wort
und Wirkung. Mehr als das Wort haben wir nicht. „Glücklich, die nicht
gesehen haben und doch zum Glauben
gekommen sind!“
Jesus begegnet uns in den Evangelien,
„als bleibend lebendig Gegenwärtiger“
(Wengst).
Ingrid Bellmann
zweiten Anlauf, einen
Neuanfang. Nachdem der erste
Anlauf folgenlos blieb, zeigt der Autor
jetzt, literarisch gekonnt, was passieren
muss, damit man zum Zeugnis kommt.
Der Hörende weiß Bescheid, aber die
Agierende nicht. So kann Maria Jesus
zunächst für den Gärtner halten. Als sie
ihn erkennt, wird er als Lebendiger wahrgenommen, aber sie darf Jesus nicht berühren im Unterschied zu der Zeit vor der
Auferstehung. Maria aber kann Zeugnis
ablegen bei den Jüngern, die sich aus
9
Rundbrief 1/2014
Andacht/Aus dem Forum
Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel
haben wir alle viele Glückwünsche erhalten und anderen Menschen ausgesprochen. Aber was ist eigentlich „Glück“?
Es gibt Glücksmomente, Glücksgefühle,
Glückssträhnen, Glückskinder, Glückstreffer, Glückszahlen, Glücksbringer, Liebesglück, Elternglück…Die Liste lässt sich
beliebig fortsetzen. Welches Glück meinen wir?
angedacht
Gott nahe zu sein
ist mein Glück.
Jahreslostung 2014
Die Übersetzung des Psalmwortes unserer Jahreslosung (sie stammt aus der so
genannten Einheitsübersetzung) war mir
zunächst sehr fremd. Wie viel schöner
klingt der Vers bei Luther: „Aber das ist
meine Freude, dass ich mich zu Gott halte….“ Kann denn ein so schillerndes Wort
wie Glück, das oft so abgeblasst wirkt, für
unser Gottesverhältnis gebraucht werden? In früheren Jahrhunderten hätte
niemand daran gedacht, es kommt auch
weder in der Luther-Übersetzung noch in
der älteren deutschen Literatur im tieferen
Sinn vor. Aber nun ist es ein fester Bestandteil unserer Sprache geworden und
kann tatsächlich den Urtext wiedergeben.
Das hebräische Wort bedeutet soviel wie
„für mich das Gute“ – und das ist absolut
gemeint. Leider hat man für den Gebrauch als Jahreslosung die ersten beiden
Worte des Satzes gekürzt. Da steht: „Ich
aber – Gott nahe zu sein ist mein Glück
….“ Sie zeigen, dass der Psalmbeter nicht
eine belanglos selbstverständliche Gefühlsaussage macht, sondern dass sie
schwer erkämpft ist und gegen alles steht,
was anscheinend gegen Gottes Güte
spricht und was er selbst sehr schmerzhaft
erlebt hat. Aber nun hat er begriffen, dass
Gott ihm nahe ist auch mitten in allem
Leid. In dieser Nähe Gottes ist er geborgen, diese Nähe und Zuwendung Gottes
kann er bekennen und preisen.
Glückwünsche? Ich wünsche, dass wir
alle dieses Glück der Geborgenheit in der
Nähe Gottes erfahren, trotz allem, was
augenscheinlich dagegen spricht.
Elmar Jasper
Liebe Mitglieder des Evangelischen Forums Westfalen!
Der Wahlausschuss bittet um Ihre Mithilfe!
Auf der Mitgliederversammlung am 12. April 2014 in Münster müssen einige Lücken im Vorstand gefüllt werden.
1) Es wäre schön, wenn sich eine Dame als Vorsitzende zur Verfügung stellen könnte.
2) Herr Kändler, unser Schriftführer, scheidet aus Altersgründen aus dem Vorstand aus. Vielleicht könnte sich jemand
für diesen Posten wählen lassen.
3) Der Vorstand freut sich aber auch über jede weitere Person, die ohne besonderes Ressort im Vorstand mitarbeiten
möchte.
Bitte melden Sie Ihr persönliches Interesse und ggf. Ihre Vorschläge an den Wahlausschuss:
Frau Elisabeth Gallhoff
Herr Wolfgang Petri
Herr Prof. Dr. Heiner Pfost
Herr Friedrich Sonderkötter
Tel.: 0 23 24 / 4 55 57
Tel.: 0 52 21 / 8 34 74
Tel.: 02 34 / 46 17 54
Tel.: 02 34 / 7 68 42
Rundbrief 1/2014
Reise
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Reiseimpressionen aus Istanbul
Am 19. Oktober 2013 ging ein lang
gehegter und immer wieder aufgeschobener Wunsch für uns in Erfüllung. Wir starteten als Teilnehmer einer Reisegruppe
des Ev. Forums Westfalen mit 13 Personen
unter der kompetenten Leitung von Pfarrerin Sigrid Reihs von Düsseldorf aus nach
Istanbul. Der erste Eindruck: eine immens
große Stadt, an den Ufern zweier Kontinente gelegen, laut und quirlig mit dichtem, immer wieder stockendem Autoverkehr. Auf Schritt und Tritt begegnen den
Besuchern Istanbuls der Kontrast und das
Nebeneinander der Zeugnisse vergangener Kulturen und das gegenwärtige weltstädtische Leben.
Von unserer Hotelunterkunft im alten
europäischen Teil konnten wir zu Fuß
oder per Straßenbahn die bekannten
Sehenswürdigkeiten wie die Hagia Sophia, die Sultan -Ahmed - Moschee –
bekannt auch als blaue Moschee – , den
Großen Basar und die Universität erreichen. Welch herrlicher Ausblick
von der Dachterrasse des Hotels bei angenehmen HerbstTemperaturen auf die verschiedenen Türme und
Minarette im Dunst der
aufgehenden Sonne
oder am
Abend
mit einem Glas Wein in der Hand auf die
blinkende Lichter der Stadt und der Schiffe auf dem Marmarameer.
Eine Stadt - drei Namen
Die Besichtigung der verschiedenen
unterschiedlichen Bauwerke ließ uns in
die Geschichte Istanbuls aus der Zeit von
Byzanz und Konstantinopel eintauchen.
Dazu gehörten: die Hagia Sophia, als
christliche Kirche der oströmischen Herrscher erbaut, später im osmanischen
Reich Moschee und in der türkischen
Republik 1934 von Kemal Atatürk zum
Museum umgewidmet; die Mosaiken des
ehemaligen römischen Kaiserpalastes mit
kunstvollen Tier- und Pflanzendarstellungen; auf dem Platz des römischen Hippodroms der Theodosius - Obelisk mit kaum
verwitterten, einzigartigen Reliefs von
Wagenrennen und
der kaiser-
lichen Herrscherfamilie; die Kirche des
Chora - Klosters mit ihren wunderschönen, zum Teil goldglänzenden Mosaiken
aus dem 12. Jh. zur Marienlegende und
zum Leben Jesu und die Yerebatan – Zisterne zur städtischen Wasserversorgung
aus dem 6. Jh., mit 336 Säulen, die zum
Teil aus älteren Bruchstücken mit einigen
bildlichen Darstellungen zusammengesetzt wurden.
Prächtige Bauwerke
Die von Moscheen und Minaretten gezeichnete Silhouette Istanbuls führt uns
die Prägung dieser Stadt durch den Islam
seit Entstehung des osmanischen Reichs
im 15. Jh. bis in die heutige Zeit deutlich
vor Augen. Einzigartig mit ihrer außerordentlichen Größe ist die Sultan - Ahmed Moschee mit ihren 6 Minaretten – üblich
sind nur 4 Minarette. Das im Islam herrschende Bilderverbot führte zu der vielfältigen und farbenfrohen Ausstattung der
Moscheen, die wir besonders in der
Sultan - Ahmed - Moschee mit
ihren blau getönten Kacheln
bewundern konnten. Die vom bedeutendsten Architekten des osmanischem Reiches im 16. Jh. erbaute
Sokullu - Moschee mit ihrem vielfarbigen, teilweise roten Kachelschmuck und die weitere von ihm
erbaute prächtige Süleyman - Moschee ergänzten das Bild von der
Größe und dem Herrschaftsanspruch der osmanischen Sultane.
Dies wurde ebenso deutlich in der
prunkvollen Gestaltung und Ausstattung des auf einem weitläufigen
Gelände verteilten Topkapý – Palast
mit guter Sicht auf Goldenes Horn
und Marmarameer. Heute sind der
Harem, der Diwan – Ratshalle des
Sultans – und die Schatzkammer mit
prachtvollen und kunstvoll gearbeiteten Gegenständen wie der aus einem
Kriminalroman bekannte TopkapýDolch, Trinkgefäße, Schmuck, Möbel
und Kleider Anziehungspunkte beträchtlicher Touristenscharen. Besonders aufgefallen ist uns die große
Zahl von Muslimen, die die Räume mit
den heiligen Reliquien, u. a. die persönlichen Gegenstände des Propheten Muhammed, aufsuchten.
11
Rundbrief 1/2014
Reise
Auch die Hagia Sophia, eines der Wahrzeichen der Metropole am Bosporus, stand auf dem Besuchsprogramm.
Islam-Einfluss wächst
Auch im Stadtbild Istanbuls sind die
Anzeichen für einen zunehmend stärkeren Einfluss des konservativen Islams zu
entdecken. Neben den akustisch nicht zu
überhörenden Muezzin-Rufen zu den
fünf Gebetszeiten nahmen wir die beachtliche Anzahl von verschleierten Frauen
wahr. In einem verhältnismäßig offenen
Gespräch mit einem Vertreter aus der
Behörde des Muftis in Istanbul konnten
wir Fragen zu den unterschiedlichen Glaubensrichtungen im Islam, dem Verhältnis
von Christen und Muslimen in der Türkei
und in Deutschland stellen. Den uns aus
unseren Bezügen im Ruhrgebiet aus Gesprächen und gemeinsamen Veranstaltungen bekannten vertrauensvollen Umgang
von Menschen verschiedener Religionen
konnten wir bei den Ausführungen unseres Gesprächspartners nicht wahrnehmen.
Diesen Eindruck hatten wir schon bei
unserem Besuch des Gottesdienstes und
den anschließenden Gesprächen in der
evangelischen Gemeinde Istanbul gewon-
nen. Sie ist geduldet, hat aber einen
rechtlich unsicheren Status und kann in
der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung
treten. In ähnlicher Situation befinden
sich die griechisch-orthodoxen Christen,
wie uns beim Besuch des Patriarchats ein
Vertreter dieser Kirche eindrücklich geschildert hat. Zusätzlich belastet ist dieses
Verhältnis von orthodoxen Christen und
Muslimen durch die historisch begründete Feindseligkeit zwischen den Staaten
Griechenland und Türkei seit ca. 90 Jahren. Dies war für uns ebenso beim Besuch
des auf der Prinzeninsel Heibeliada gelegenen orthodoxen Priesterseminars erkennbar, das 1970 geschlossen wurde
und heute noch immer leersteht.
Pulsierendes Leben
Die heutige gesellschaftliche und politische Situation schilderte und kommentierte unser türkischer Reiseleiter sehr anschaulich aus der Sicht eines europäisch
geprägten Anhänger Kemal Atatürks.
Istanbul als Metropole hat nach offizieller
Einschätzung ca. 15 Mio. Einwohner,
Realisten sprechen von bis zu 20 Mio.
Dies ist Folge der herrschenden Landflucht aus der Osttürkei und der Zuwanderung durch syrische Flüchtlinge, die sich
vor allem auf der asiatischen Seite Istanbuls ansiedeln. An den unterschiedlichen
Plätzen der Stadt vermittelte er uns die
Gegensätze und das Neben – und Miteinander von europäischer und orientalisch
geprägter Lebensweise. Sehr weltstädtisch
modern sind die großen Einkaufsstraßen
gesäumt mit den Filialen global bekannter
Kaufhäuser, Restaurants und Cafés wie
auf der asiatischen Seite in Kadiköy - bekannt durch das Konzil von Chalcedon
451, bei dem es um die Frage nach der
göttlichen und menschlichen Natur Jesu
ging; oder wie die Istiklal Caddesi (Straße
der Freiheit), auf der das moderne junge
(Nacht-) Leben Istanbuls pulsiert. Auf
dieser Straße fährt auch die historische
Straßenbahn Istanbuls, die den Ortsteil
Tünel mit dem Taksim - Platz verbindet.
Unser Reiseleiter berichtete aus eigener
Anschauung und von seiner Beteiligung
an den Demonstrationen auf diesem Platz
15
Fortsetzung
Veranstaltungsprogramm
2.2011
Veranstaltungsprogramm
1.2008
Rundbrief 1/2014
Reise/Buchvorstellung
12
dass es zu einer bisher einmaligen Generationen übergreifenden Bewegung kam,
die auch auf weitere Städte der Türkei
übersprang. Für uns wurde dabei augenfällig, dass die türkische Gesellschaft zumindest zweigeteilt ist in konservativmuslimisch und freiheitlich-demokratisch
orientiert.
Istanbul fasziniert
Blick in einen Orientalischen Gewürzbasar.
im Frühsommer 2013. Sie wurden von
Umweltschützern und der jungen Generation, hier u.a. der Anhänger der Istanbuler
Fußballvereine, begonnen und mobilisierte dann auch die Elterngeneration, so
Istanbul mit seinen vielfältigen Facetten
auf zwei Kontinenten mit europäischer
und orientalischer Geschichte und Kultur
hat uns fasziniert. Wir erinnern uns an das
Menschengedränge, die Waren anpreisenden Rufe der Händler und die überbordende Fülle von Farben und Gerüchen
in den Basaren; die Schifffahrt auf dem
blauen Bosporus bei strahlendem
Sonnenschein unter modernsten Hängebrücken hindurch vorbei an Villen und
Sultanspalästen; die beeindruckenden
Rundblicke vom Galataturm auf das Goldene Horn und dem Aussichtshügel Cam-
Relief am Theodosius-Obelisk.
lica auf Bosporus und Marmarameer, die
die Größe der Stadt erahnen lassen, und
nicht zuletzt an die schmackhaften vielfältigen türkischen Speisen, Weine und
Raký, die wir in stilvoller Umgebung wie
beispielsweise auf der Galata -Brücke
genießen konnten. Ob es wohl unsere
einzige Reise nach Istanbul war?
Helmut und Annemie Otte
In den letzten beiden Rundbriefen
wurde ausführlich über die „Biennale:
Musik & Kultur der Synagoge“ berichtet. Dr. Manfred Keller und Dr. Jens
Murken haben die Ergebnisse in einem
Band zusammengefasst und herausgegeben unter dem Titel:
„Jüdische Vielfalt
zwischen Ruhr
und Weser“
Jüdisches Leben in Deutschland begann mit der Ansiedlung von Juden an
Flüssen und Handelsstraßen. Der Sammelband widmet sich der deutschjüdischen Geschichte an Weser und
Ruhr. Er bewegt sich zunächst überblicksartig vom Mittelalter bis ins 20.
Jahrhundert, richtet dann aber einen
genaueren Blick auf die Geschichte
jüdischer Gemeinden in Westfalen. An
die Seite des ersten Teils zur „Geschichte“ wird ein zweiter Teil zur „Kultur“
gestellt, der in die Segmente „Synagoge“, „Musik“, „Literatur“ und „Bildende Kunst“ untergliedert ist. Alle Beiträge zeigen unterbrochene, aber auch
wiederentdeckte Traditionslinien jüdi-
Der Herforder Autor Christoph Laue, Sparkassenchef Peter Becker und die Herausgeber Dr. Jens Murken und Dr. Manfred Keller (v.l.) stellten in Herford ein Buch vor, das
sich in Arbeiten vieler Autoren mit deutsch-jüdischer Geschichte und jüdischer Kultur
in Westfalen beschäftigt. Foto: Kiel-Steinkamp
schen Lebens im lokal- und regionalgeschichtlichen Kontext. So spiegeln sie
höchst anschaulich die schmerzlichen
Verluste wie die hoffnungsvollen Neuansätze jüdischer Kultur im Raum zwischen
Ruhr und Weser.
Manfred Keller / Jens Murken (Hg.), Jüdische Vielfalt zwischen Ruhr und Weser.
Erträge der dritten „Biennale: Musik &
Kultur der Synagoge“
Zeitansage, Bd. 7, 392 S., Münster 2014.
Veranstaltungsprogramm
1.2014
13
Evangelisches
Rundbrief 1/2014
Forum
Glauben - Denken - Handeln
Unter diesem Leitmotiv verbindet das Evangelische Forum Westfalen Menschen, die sich mit
Westfalen
Fragen unserer Zeit in Gesellschaft und Politik, Wirtschaft und Kultur auseinandersetzen.
www.ev-forum-westfalen.de
15
Aus der Welt
Dazu kooperiert das Forum auf Landesebene, in den Regionen und vor Ort mit vielen Partnern,
um zum Dialog zwischen Glauben und Denken sowie zum verantwortlichen Handeln beizutragen.
Veranstaltungen des Landesverbandes
Mitgliederversammlung
Samstag, dem 12. April 2014, von 14.00 Uhr bis etwa 16.30 Uhr im Haus der ESG, Café Weltbühne, Breul 43, 48143 Münster
Für den Vormittag bieten wir zwei Programmpunkte an, die auch einzeln wahrgenommen werden können:
1) 9.30 – 10.15 h: Besuch in der Alexianer-Waschküche (integratives Projekt) Bahnhofstr. 6, 48143 Münster und/oder
2) 10.45 – 12.00 h: Führung durch die Domschatzkammer, Domplatz 28, 48143 Münster.
Mittagessen gegen 12.30 h in der ESG.
Die Mitglieder des EFW bekommen noch eine besondere Einladung.
Regionales Forum Ruhrgebiet
Bochumer Runde
Informationen zum Programm: Pfarrer Michael Wuschka, Telefon 02 34 / 9 78 99 15
Donnerstag, 13. Februar 2014, 19.30 Uhr
Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82
Prof. Dr. Franz-Heinrich Beyer
Das evangelische Pfarrhaus in der DDR. Rückzugsraum bürgerlicher Kultur
oder Ausgangspunkt demokratischer Kritik?
Das Pfarrhaus gilt als eine identitätsstiftende Institution des Protestantismus von kulturprägender Bedeutung. Es war immer ein Ort, der über seine
lebenspraktischen und seine geistlichen Funktionen hinaus auch kulturelle und gesellschaftliche Funktionen innehatte. Im Themenjahr „Reformation und Politik“ und 25 Jahre nach dem Fall der Mauer liegt es nahe, das Pfarrhaus einmal unter dem Aspekt seiner politischen Bedeutung in der
Situation der DDR in den Blick zu nehmen.
Der Referent, aufgewachsen in einem mecklenburgischen Pfarrhaus, war Pastor in einer Gemeinde in Mecklenburg und lehrt seit 1995 Praktische
Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der RUB.
Eintritt: 5,– EUR; ermäßigt 3,– EUR
Donnerstag, 6. März 2014, 19.30 Uhr
Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82
Prof. Dr. Dietmar Petzina
„Zwischen den Stühlen der Mächtigen“.
Alfred Kantorowicz (1899 – 1979) – heimatlos in Ost und West.
Alfred Kantorowicz hatte mehrere Identitäten: Er war deutscher Patriot, der als Kriegsfreiwilliger in den Ersten Weltkrieg zog; er war einer der
bedeutenden Linksintellektuellen in der Weimarer Republik, der angesichts des heraufziehenden Nationalsozialismus und des militanten Antisemitismus seine jüdische Herkunft „entdeckte“; er war kommunistischer Widerstandskämpfer, Offizier bei den internationalen Brigaden im spanischen
Bürgerkrieg und Generalsekretär des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller im Exil; nach seiner Rückkehr Autor und Literaturprofessor in der
DDR, der angesichts der Stalinisierung des SED – Regimes 1957 in den Westen flüchtete; schließlich in der Bundesrepublik der unter Generalverdacht gestellte Ex – Kommunist, dem in der Adenauerzeit keine neue berufliche Chance gegeben wurde. Im Vortrag wird auf dem zeitgeschichtlichen Hintergrund des 20. Jahrhunderts das Leben und Wirken jenes Mannes gewürdigt, der Zeit seines Lebens „zwischen den Stühlen saß“. In
seiner Vita spiegeln sich die Verwerfungen deutscher Geschichte in diesem „Zeitalter der Extreme“.
Der Referent, Dr. Dietmar Petzina, ist emeritierter Professor für Sozial- und Wirtschaftgeschichte an der Ruhruniversität Bochum. Er lehrt als Emeritus am Institut für Deutschlandforschung der RUB.
Eintritt: 5,- EUR; ermäßigt 3,– EUR
Veranstaltungsprogramm
14
1.2014
Donnerstag, 8. Mai 2014, 19.30 Uhr
Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82
Prof. Dr. Manfred Gailus, Berlin
Die protestantische Historikerin und Pädagogin Dr. Elisabeth Schmitz und
ihre Denkschrift gegen die Judenverfolgung (1935/36)
In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 hat die Evangelische Kirche in Deutschland ein Themenjahr „Reformation und Politik“ ausgerufen. Der Kampf der protestantischen Widerständlerin Elisabeth Schmitz für ihre jüdischen Mitmenschen im „Dritten Reich“ ist ein Beispiel dafür,
wie evangelisches Profil und Politik sich zueinander verhalten und bleibt damit für jeden Christen heute ein beeindruckendes Vermächtnis und eine
politische Herausforderung. Im Jahr 1935, drei Jahre vor der Reichspogromnacht von 1938, verfasst sie ein Memorandum, in dem sie ihre Kirche
auffordert, sich für die entrechteten Jüdinnen und Juden einzusetzen. Dieses bleibt aber weitgehend ohne Resonanz. Nach der Pogromnacht vom
November 1938 verweigert sie aus Gewissensgründen den Schulunterricht und lässt sich unter großem Risiko in den Ruhestand versetzen. Während der Kriegsjahre steht sie, zusammen mit anderen Frauen, im Rettungswiderstand zugunsten der rassisch Verfolgten.
Prof. Dr. Manfred Gailus ist apl. Professor für Neuere Geschichte am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Er
studierte Geschichte und Politologie in Berlin und war Ende der neunziger Jahre Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung.
Eintritt: 5,- EUR; ermäßigt 3,– EUR
Dienstag, 17. Juni 2014, 19.30 Uhr (Achtung anderer Wochentag als üblich!)
Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82
Prof. Dr. med. Dr. phil. Jochen Vollmann, Ruhr-Universität Bochum
Medizinische und ethische Fragen am Lebensende
Im Rahmen einer Forsa-Umfrage haben sich 69% der befragten Bundesbürger dafür ausgesprochen, Sterbehilfe solle bei unheilbar Kranken mit
eng begrenzter Lebenserwartung erlaubt sein. Macht es sich die Mehrheit der Gesellschaft zu einfach, wenn sie für Sterbehilfe plädiert? Welche
Mittel der Palliativmedizin gibt es, ein Sterben in Würde zu ermöglichen? Wo sind die Grenzen der Palliativmedizin? Der Bundestag wird in diesem
Jahr über ein gesetzliches Verbot jeder Form der organisierten Selbsttötungshilfe entscheiden. Sollte Sterben nicht als Teil des Lebens verstanden
werden, über dessen Beginn und Ende wir nicht eigenmächtig verfügen können? Gehört zum Selbstbestimmungsrecht des Menschen aber nicht
auch die Entscheidung, wie er sein Leben beenden möchte? Was hilft dem Patienten das Selbstbestimmungsrecht, wenn er die Mittel nicht hat,
sich selbst zu töten? Sollte die ärztliche Assistenz zur Selbsttötung in konkreten Einzelfällen erlaubt sein?
Prof. Dr. med. Dr. phil. Jochen Vollmann ist Direktor des Instituts für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin der Ruhr-Universität und Mitglied der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät. Er hat Medizin und Philosophie in Gießen, Liverpool, Chicago und Zürich studiert. Der Referent ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. 2013 erhielt er den Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin.
Eintritt: 5,– EUR; ermäßigt 3,– EUR
Donnerstag, 3. Juli 2014, 19.30 Uhr
Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82
Harald Lehmann
Mission - ein schillernder Begriff, eine spannende Geschichte, ein Thema für
die Gegenwart?
Harald Lehmann will weniger die Diskussionslinien innerhalb gegenwärtiger Missionstheologie nachzeichnen, als vielmehr ein sehr persönliches
Statement abgeben, dass sich auf eigene Erfahrungen, Begegnungen und Überzeugungen stützt.
Harald Lehmann, bis 2013 Schulleiter der Evangelischen Gesamtschule in Gelsenkirchen, hat vorher rund 23 Jahre als Schulreferent und Dozent
am Pädagogischen Institut der EKvW besondere Akzente im Bereich des Ökumenischen Lernens gesetzt. Seit vielen Jahren ist er als Vertreter
seiner Landeskirche Mitglied im Kuratorium der Berliner Gossner Mission, seit rund 6 Jahren ist er deren (ehrenamtlicher) Vorsitzender.
Vorschau 2. Halbjahr 2014
Donnerstag, 4.9.2014, 15 Uhr, Treffpunkt: Eingang Chinesischer Garten
Bochumer Runde vor Ort: Chinesischer Garten im Botanischen Garten der RUB
Führung mit Dr. Klaus Fröhlich
Ein besonderer Schatz im Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum ist der 1990 erbaute Chinesische Garten Qian Yuan, ein klassischer
südchinesischer Gelehrtengarten, ein Geschenk der Partneruniversität, der Tongji Universität in Shanghai.
Eintritt frei; um eine Spende für den Chinesischen Garten wird gebeten.
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Veranstaltungsprogramm 1.2008
Donnerstag, 4.12.2014, 19.30 Uhr - Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82
Prof. Dr. Klaus Wengst, Bochum
Ein vorweihnachtlicher Abend mit dem Bochumer Neutestamentler Klaus Wengst.
Eintritt: 5,- EUR; ermäßigt 3,– EUR
Regionales Forum Ostwestfalen
Die Veranstaltungen des Regionalen Forums Ostwestfalen wurden im Hauskreis Bielefeld geplant, vereinbart und organisiert.
Freitag, 24.01., 15.30 Uhr (Nachmittagstermin!)
Cafeteria im Haus der Kirche, Markgrafenstr. 7, 33602 Bielefeld
Pfarrer Joachim von Falck
„Die Offenbarung des Johannes – ein geheimnisvolles Buch der Kirche“.
Freitag, 25.04., 19.30 Uhr
Cafeteria im Haus der Kirche, Markgrafenstr. 7, 33602 Bielefeld
Uwe Herrmann, Redakteur der Zeitung „Unsere Kirche“.
„Zwischen Hölle und Paradies - Jenseitsvorstellungen gestern und heute“.
Uwe Herrman ist Redakteur der Zeitung „Unsere Kirche“. Sein Buch zum Thema kann erworben werden.
Eintritt: 5,- EUR; erm.: 3, EUR
Freitag, 20.06., 19.30 Uhr
Cafeteria im Haus der Kirche, Markgrafenstr. 7, 33602 Bielefeld
Pfarrerin Heike Kassebaum, Bielefeld-Bethel
„Begleitung am Lebensende. Bericht aus der praktisch-ambulanten
Hospizarbeit“.
Hauskreis Bielefeld
Freitag, 24.01., 15.30 h:
Pfr. J. von Falck über die Offenbarung des Johannes. (s. oben!):
Freitag, 21.02., 19.30 h:
Dr. Seiler u. Frau/Pfr. i.R. C. Stolze; „Apartheid und ethnische Säuberung in Palästina“.
Sonnabend, 22.03., 10.00 h: (Sondertermin!); H. Knapp, „Äthiopien, ein Reisebericht“.
Freitag, 25.04., 19.30 h:
Uwe Herrmann über Jenseitsvorstellungen (s. oben!).
Freitag, 16.05. 19.30 h:
F. Hiddemann, Vorsitzende des Religionslehrer-Bundes Westfalen-Lippe;
„Von der evangelischen Unterweisung bis zum kompetenzorientierten Religionslehrer"
60 Jahre evangelische Religionslehre an Gymnasien und Gesamtschulen in NRW“.
Freitag, 20.06., 19.30 h:
Pfr’in H. Kassebaum über Begleitung am Lebensende (s. oben!).
Freitag, 18.07. 11.00 h:
(vormittags) kleine Wanderung durch den Kurpark von Bad Meinberg, geführt von Friedrich Hönecke.
Auskünfte über die Hauskreis-Veranstaltungen, insbesondere über deren Orte, erteilt Friedrich Hönecke, Im Graskamp 9, 33813 Oerlinghausen, Tel.: 0 52 02 / 15 83 49, e-mail: [email protected]. Auch hierzu sind Gäste herzlich willkommen.
Jahresbeitrag: 40,– EUR, Paare 65,– EUR · Mitglieder zahlen ermäßigten Eintritt
Bankverbindung: KD-Bank eG, Dortmund, Bank für Kirche und Diakonie, Konto-Nr. 21 00 108 014, BLZ 350 601 90
Rundbrief 1/2014
Aus dem Forum/Reiseangebote
Die Redaktion wurde um die Veröffentlichung der folgenden Reiseangebote
gebeten, die auch schon in den „Aspekten“ bekannt gegeben wurden:
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Der Vorstand
des Ev. Forums
Westfalen
Die Reise nach Südäthiopien im Februar 2014 hat so viel Interesse gefunden, dass
Absagen erteilt werden mussten. Sie wird deshalb wiederholt vom 7. bis 21.
November 2014.
Die Wilden Teile Äthiopiens Völkerkundliche Reise zu den kleinen Völkern
im Südwesten des Landes
vom 07. bis 21. November 2014; 2 600 EUR; all inclusive; 15 Tage
Der Südwesten Äthiopiens im Dreiländereck Äthiopien – Kenia – Sudan ist ein
Paradies für Völkerkundler. 40 oft sehr kleine Völker mit eigenen Sprachen und
Kulturen leben hier in der Region Gemu Gofa in der Nähe des Omo-Flusses. Eine
einzigartige Konstellation: diese Kulturen sind lebendig in ihrer Ursprünglichkeit und
– dank des Baus von Straßen und Wegen in jüngster Zeit – gut erreichbar. Das schafft
für die Menschen am Ort Probleme und eröffnet zugleich neue Möglichkeiten. Neue
Wege der Begegnung werden entwickelt. Auf der Reise Gespräche mit Menschen in
den Dörfern sowie mit Völkerkundlern und deren einheimischen Partnern. Blick auf
die Probleme bei der Begegnung mit der Moderne im Allgemeinen und moderner
Landnahme durch große Firmen im Besonderen. Dazu Afrikanische Tierwelt. Und
natürlich ein Gesamtblick auf die neuesten Entwicklungen in Äthiopien. Gute Hotels
und Lodges.
Von Kyros zu Rohani - Rundreise durch das
klassische und das gegenwärtige Persien
Die Bauten, ihre Geschichte und der Geist, der dahinter steht.
24. September bis 8. Oktober 2014 (15 Tage)
Die neuen Entwicklungen im Iran locken, jetzt hinzureisen. 2 380 EUR, Einzelzimmer
276 EUR, für Linienflug, Bahnfahrt in Deutschland pauschal 35 EUR; Transport im
Lande, deutschsprachigen Guide, Halbpension, Trink- und Eintrittsgelder, *** und
****Hotels.
Geschichte und ihre Bauten von Kyros bis zu Khomeini und dem atomaren Ehrgeiz
der Gegenwart; Blick auf die neuesten Entwicklungen unter Rohani. Persien als
Widerpart des Westens gegen Griechen, Römer, Byzantiner und die moderne Welt;
Avicenna und die islamische Philosophie; Omar Khayyam, Firdusi und die persische
Dichtung; Hochgebirge und Wüstenlandschaft; die Schiiten; Zoroastrier; Armenische
Christen; Begegnungen mit den Menschen der vielfältigen Zivilgesellschaft des
Landes. Gespräche mit Menschen des Landes und mit Vertretern der Religionen.
Michael Wuschka, Vorsitzender
Auf der Papenburg 20, 44801 Bochum,
T.: 0234/9789915
e-mail: [email protected]
Christoph Kändler, Schriftführer
Kleine Gartenstr. 11, 32049 Herford,
T. 0 52 21 / 8 05 74
eMail: [email protected]
Ursula Richter, Schatzmeisterin
Düppelstr. 25, Wohnung 37,
44789 Bochum
T. 02 34 / 79 17 84
eMail: [email protected]
Martin Maschke
Rathausstr.1, 33803 Steinhagen,
T. 0 52 04 / 37 08; Fax 88 06 02
Ingrid Bellmann, Rundbrief-Redakteurin
Rolf Bellmann, Rundbrief-Redakteur,
Naggertstr. 39, 33729 Bielefeld,
T. 05 21 / 7 66 23,
eMail: [email protected]
Brigitte Klask, Frauenarbeit
Böckenholt 5 – 7, 48324 Sendenhorst
T 02526/1676
eMail: [email protected]
Renate Flocke
Zinsweg 12, 44141 Dortmund
T. 02 31 / 51 40 22
Corinna Hirschberg
ESG Bielefeld, Jakob-Kaiser-Str. 26,
33615 Bielefeld
Tel.: 05 21 / 88 11 40
e-mail: [email protected]
Kontakt und ausführliche Reisepläne:
Ilse und Helmut Falkenstörfer, Remsstr. 58, 73614 Schorndorf; Tel. 0 71 81 - 6 43 99;
Fax 0 71 81 - 25 67 33; E-mail: [email protected].
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Der Rundbrief wird herausgegeben vom
Ev. Forum Westfalen, dem Landesverband
der Ev. Akademikerschaft in Deutschland,
und erscheint mindestens halbjährlich.
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Gestaltung: Mario Leisle
Redaktion: Ingrid und Rolf Bellmann,
Naggertstraße 39, 33729 Bielefeld,
Tel. 05 21 - 7 66 23
Neue Kontoverbindung: KD-Bank, Kto. 2 100 108 014, BLZ 350 601 90
Elisabeth Gallhoff, Mitgliederbetreuung
Papenberg 3, 45529 Hattingen,
Tel.02324/45557, Fax: 02324/945732
eMail: [email protected]
Homepage des Ev. Forums Westfalen:
www.ev-forum-westfalen.de
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