Evangelisches Forum Westfalen Rundbrief 1/2014 Landesverband der EAiD e.V. Reisebericht Termine Eine Stadt, zwei Kontinente, drei Namen: Faszinierendes Istanbul Veranstaltungen des Ev. Forums Westfalen 1/2014 Seite 10 Seite 13 Rolf Bellmann Rundbrief-Redakteur des Evangelischen Forums Westfalen Zum Thema: Hundert Jahre nach der "Urkatastrophe" Über den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 wird in diesem Jahr sicher in zahlreichen Büchern und Hunderten von Zeitungsartikeln berichtet. Heutzutage lassen es die europäischen Zusammenschlüsse als höchst unwahrscheinlich erscheinen, dass sich die Völker unseres Kontinents nach zwei blutigen und irrwitzigen Kriegen abermals gegenseitig zerfleischen könnten. Damit ist sehr viel gewonnen, viel mehr als man am „absoluten Nullpunkt“ 1945 zu hoffen wagte. Aber zum lauten Jubel oder aber Ausruhen auf den Lorbeeren besteht kein Anlass. Auch wenn „es uns gut geht“ (so die Bundeskanzlerin), ist doch festzustellen: Zwar gibt es kaum „nackte Not“ in unserem Lande, aber es geht vielen Menschen bei uns nicht gut. Allein die steigende Zahl von Tafeln zur Beköstigung Bedürftiger (320 in 1994, 900 in 2012; siehe ZEIT 2/14) beweist dies. Die wirtschaftlichen und finanziellen Verwerfungen in vielen Ländern Europas sprechen eine deutliche Sprache: Armut, Korruption und Auswanderung Frustrierter in Rumänien und Bulgarien, eine katastrophale und hartnäckige Jugendarbeitslosigkeit in Italien und Spanien, nur wenig geringer auch in Frankreich. Und für fast 90 % der Griechen sind die jüngsten Lobreden des Herrn Außenministers Steinmeier zum „Sparkurs“ der Regierung nur grenzenloser Zynismus. Die weiter schwelende Finanzkrise wirkt strukturell destabilisierend und dazu frustrierend in den Köpfen der Menschen. Hierzu passt, dass ein Netzwerk von Rechtsanwälten und Finanzjongleuren eine wuchernde „Steuervermeidungsin- - Fortsetzung Seite 2 - Ein Mann mit Herz und Haltung: Rupert Neudeck engagiert sich für die Menschen in Syrien. Foto: Elvira Meisel-Kemper Rupert Neudeck zur Lage in Syrien "Die Kirchen müssen der Politik den Marsch blasen" Ahaus - Dorothee-Sölle-Haus. Das Schicksal Syriens bewegt offensichtlich viele Menschen. Ebenso zugkräftig war die Persönlichkeit von Dr othee-Sölle-Haus in Ahaus sein Dr.. Rupert Neudeck, der im Dor Dorothee-Sölle-Haus neues Buch „Syrisches T agebuch“ vorstellte. Tagebuch“ Pfarrer Olaf Goos begrüßte ihn: „Er ist immer da, wo andere nicht hingehen. Seine Grünhelme bauen seit zehn Jahren das auf, was andere zerstören.“ Neudeck, der auf Einladung des Evangelischen Forums Westfalen, der Evangelischen Christusgemeinde Ahaus und der Buchhandlung „Lesezeit“ Ahaus gekommen war, sah das pragmatischer. Am 3. Sep- tember 2012 ging er mit seinen Grünhelmen in den Norden des Landes nach Azaz, einer Stadt in der Nähe der türkischen Grenze, die durch die Rebellen befreit war. Sie halfen mit, Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser aufzubauen. Neudeck war seitdem knapp sechs Mal vor Ort. Von Anfang an führte er - Fortsetzung Seite 2 - Aus dem Forum Rundbrief 1/2014 2 - Fortsetzung von Seite 1 - "Die Kirchen müssen der Politik den Marsch blasen" ein Tagebuch, das am 21. August 2013 ausgeliefert wurde. Allerdings habe das BKA zu dem Zeitpunkt das Buch zurückgehalten, da einer von drei Mitarbeitern Neudecks noch entführt war. „Es ist wichtig, dass man den traumatisierten Menschen eine helfende Hand bietet“, begründete Neudeck das Engagement der Grünhelme. Ein Problem im Land sei das ausgeprägte Netzwerk verschiedener Geheimdienste, die er mit der Bespitzelung in der früheren DDR verglich. „Der Arm der syrischen Geheimdienste reicht bis nach Deutschland“, teilte Neudeck seine Erfahrungen mit Syrern in Deutschland mit. „Die Menschen führen in Syrien einen Anti-AssadKampf, einen Anti-Diktatur-Kampf und einen Anti-Geheimdienst-Kampf“, fasste Neudeck die Gründe für den Bürgerkrieg im Land zusammen. Im April 2013 habe es einen Umschwung gegeben, als „Verrückte“ ins Land kamen, um Ungläubige wie die deutschen Grünhelm-Helfer rauszuschmeißen. Am 15.Mai 2013 wurden seine drei deutschen Mitarbeiter entführt und gefangen gehalten. Am 4. Juli konnten sich zwei der Entführten befreien. Am 3. September 2013 konnte auch der dritte - Fortsetzung von Seite 1 - Zum Thema: Hundert Jahre nach der "Urkatastrophe" dustrie“ für Großkonzerne und Banken erstellt hat, die dazu führt, dass dem Euro-Finanzraum jährlich eine Billion Euro an Steuergeldern vorenthalten wird. „32 Billionen Dollar liegen auf Schwarzgeldkonten weltweit“ (aus einem „Hör Zu“ - Text zu einem ARD-TVProgramm am 19. 08. 2013). Von astronomischen Geldsummen auf Fonds unterschiedlicher Art war schon die Rede (Rundbrief 1/2012 und frühere). Hier wären die Werke von Hans-Ulrich Wehler „Die neue Umverteilung. Soziale Ungleichheit in Deutschland“ (vor allem S. 59 -179) sowie von Jean Ziegler „Wir lassen sie verhungern. Die Massenver- Nach dem Vortrag signierte Neudeck sein neues Buch und kam mit den Besuchern ins Gespräch. Foto: Meisel-Kemper Mitarbeiter aus der Geiselhaft fliehen. Einige der vermummten Entführer hätten akzentfreies Hochdeutsch gesprochen, was Neudeck empörte: „Ich will nicht akzeptieren, dass es in Neuss einen eingetragenen Verein gibt, der uns in Syrien das Handwerk legen will.“ Per Mail stellten die Entführer sogar Forderungen in Höhe von 25 Millionen Euro auf. „Wir haben keinen müden Euro bezahlt. Diese Fanatiker, die von außen kommen, machen die Rebellion kaputt“, so Neudeck. Seitdem könnten die Grünhelme nur mit einheimischen Mitarbeitern arbeiten. Hoffnung setzte er auf die geplante Konferenz Ende November. Ebenso hoffe er, dass Russland sich endlich bewege, obwohl es mit dem syrischen Tartus den einzigen russischen Mittelmeerhafen verteidige. „Ich kann jeden verstehen, der da raus will. Politik ist lahm und lähmend. Deshalb müssen die Kirchen der Politik den Marsch blasen“, motivierte Neudeck die Gastgeber unter Beifall des Publikums. nichtung in der Dritten Welt“ als äußerst wichtige Informationsquellen zu nennen. Papst Benedikt XVI. hat vor etlichen Jahren laut einer Radiomeldung den Vorschlag gemacht, eine globale Abgabenordnung zu entwickeln und die anfallenden Mittel von einer UN-organisierten Art neuer Weltbank streng kontrolliert zur Bekämpfung der Welt-Übel einzusetzen. Die Stimme von Papst Franziskus weist in eine ähnliche Richtung. Es wäre zu wünschen, es käme zu einem gemeinsamen Handeln der Kirchen zusammen mit Wissenschaftlern und Intellektuellen. Skepsis und Zweifel helfen nicht weiter. Und schließlich wäre das auch und gerade und vor allem eine Beherzigung der Lehren aus der Katastrophe von 1914: Spannungen fest und beharrlich abbauen, Konflikte deeskalierend beeinflussen, Frieden konsequent stiften. Wie es scheint, haben einflussreiche Leute noch immer nicht begriffen, dass die neoliberalistische und marktradikalistische Variante des Kapitalismus (Turbokapitalismus oder „Raubtierkapitalismus“, wie Helmut Schmidt sagte) eine dröhnende, krachende Niederlage erlitten und sich als völlig unfähig erwiesen hat, die Überlebensprobleme der Menschheit im 21. Jahrhundert zu lösen. Wir stehen also vor der Sysiphos-Arbeit, die Spaltungen der Gesellschaften national, regional und im Weltmaßstab, die allesamt Folgen der Verheerungen durch den Neoliberalismus sind, wirksam zu bekämpfen. Es hat an Warnungen vor dieser verhängnisvollen Entwicklung schon in den 90er Jahren nicht gefehlt (ATTAC-Vorschläge; Aufruf „Zähmt den Kapitalismus“ von Marion Gräfin Dönhoff). Kein Geringerer als Elvira Meisel-Kemper 3 Buchvorstellung Rundbrief 1/2014 Rupert Neudecks Aufruf zu einer nachhaltigen Beschäftigung mit einer menschlichen und politischen Katastrophe Hoffnung auf Frieden in Syrien Diesen Hinweis auf das „Syrische Tagebuch“ von Rupert Neudeck schreibe ich am 20. Januar 2014, zwei Tage vor Eröffnung der internationalen Friedenskonferenz für Syrien in Montreux. In den letzten Wochen und Monaten war Hoffnung auf ein Ende des Bürgerkrieges aufgekeimt. Immerhin hatte im November 2013 die chemische Abrüstung begonnen. Etwa zeitgleich gaben Teile der syrischen Opposition ihre Verweigerungshaltung auf, sich mit Vertretern der Regierung von Baschar al-Assad an den Verhandlungstisch zu setzen. Doch nachdem der UN-Generalsekretär Ban ki-Moon auch den Iran an den Genfer See eingeladen hat, steht die Konferenz wieder auf der Kippe. Gibt es Hoffnung auf einen Frieden in Syrien? Angesichts solcher Verunsicherung lohnt die Lektüre des Berichtes von Rupert Neudeck über den Einsatz seiner Organisation „Grünhelme“ im Norden des Landes. Rupert Neudeck, 1939 in Danzig geboren, arbeitete nach seinem Studium der Rechtswissenschaft und Katholischen Theologie als Journalist zunächst bei der katholischen Funk-Korrespondenz und danach fast 25 Jahre beim Deutschlandfunk. 1979 gründete er – zusammen mit Heinrich Böll – das Komitee Cap Anamur. Deutsche Notärzte e.V., das an vielen Brennpunkten – u.a. in Vietnam und im Kosovo – humanitäre Hilfe leistete. Seit 2003 engagiert er sich für eine zweite Hilfsorganisation, die „Grünhelme“. Dieser Organisation gehören Christen und Muslime an. Einsatzgebiete waren u.a. Afghanistan. Irak und – von Juli 2012 bis Juli 2013 – Syrien. In diesen zwölf Monaten leisteten die „Grünhelme“ humanitäre Hilfe. Im Norden Syriens, unmittelbar an der Grenze zur Türkei, liegt – inzwischen muss man sagen: lag – die Hochburg der syrischen Opposition. Dort haben die „Grünhelme“ Krankenhäuser und Schulen wieder aufgebaut, die von Assads Luftwaffe zerstört worden waren. Darüber berichtet das „Syrische Tagebuch“. Es schildert aber nicht nur die humanitäre Hilfe unter sehr Vorwand zur Fortsetzung der Kämpfe liefern. Kritiker haben Neudeck einen „Revolutionsromantiker“ genannt. Aber diese Kritik ist zu billig, vor allem deshalb, weil sie oft von denen geäußert wird, die nicht handeln, sondern nur zuwarten. Deshalb weist Neudeck diesen Vorwurf auch zurück. Mit dem Einsatz der „Grünhelme“ wollte er den unter dem Krieg leidenden Menschen in Syrien unmittelbare Hilfe leisten. Zugleich wollte er Zeichen der Solidarität und der Hoffnung setzen. Das Buch ist ein Plädoyer gegen Tatenlosigkeit und Resignation, ein Aufruf zu einer nachhaltigen Beschäftigung mit der menschlichen und politischen Katastrophe in Syrien. Bleibt zu hoffen, dass es – allen Schwierigkeiten zum Trotz – nun endlich doch noch gelingt, alle Kriegsparteien an den Konferenztisch zu bringen und zu einer politischen Lösung zu kommen: Für einen Frieden in Syrien. schwierigen und gefahrvollen Verhältnissen, sondern gibt wichtige Einblicke in die Geschichte des Landes, in die außenpolitischen Verflechtungen und die unübersichtliche innenpolitische Situation. In Neudecks Tagebuch gibt es Einträge, die klar seine Parteinahme für die Rebellen zum Ausdruck bringen. So notiert er am 4. September 2012: „Herrlich, die Revolution hat den ersten Grenzposten übernommen!“ Obwohl die Satzung der „Grünhelme“ die Mitarbeiter der Organisation zu politischer Neutralität verpflichtet, hat sich Neudeck in der Zeit seines Syrieneinsatzes offen auf die Seite der „Freien Syrischen Armee“ gestellt. Inzwischen sieht er nicht nur das Regime Assad, sondern auch die Opposition kritisch. Vor allem erkennt er, dass die Zerstrittenheit der Opposition dem Diktator in die Hände spielt. Denn da die Rebellen nicht in der Lage waren, gemeinsam eine neue Ordnung zu schaffen, haben sie den Boden für islamistische Verbände aus benachbarten arabischen Ländern bereitet, die immer stärker werden und Assad den Manfred Keller Rupert Neudeck: „Es gibt ein Leben nach Assad. Syrisches Tagebuch“, C.H. Beck, München 2013, 192 Seiten, 14,95 Euro Rundbrief 1/2014 Aus dem Forum 4 Ende 2013 erhielten wir von unserem Mitglied Pfarrer i.R. Christian Stolze den folgenden sehr bedenkenswerten Text: Wünsche eines Lutheraners an die Kirchen zum Jahr der Toleranz Anfang dieses Jahres habe ich gehofft, dass mit dem „Jahr der Toleranz” etwas in Bewegung kommt, was lange in seiner Erstarrung vielen Christen Schmerzen bereitet hat. Das Jahr 2013 war von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Versuch, den Vorlauf zum Reformations-Gedenken 2017 inhaltlich zu strukturieren, der Toleranz gewidmet worden. Erstens: Ich wünsche mir, dass unter diesem Aspekt die Verwerfungen der Täufer Täufer, Mennoniten, Baptisten und anderer Abweichler durch das lutherische „Augsburger Bekenntnis” von 1530 aufgehoben werden. Es ist nicht länger tragbar, dass wir lutherischen Christen in unserer wichtigsten Bekenntnisschrift (neben den drei altkirchlichen Bekenntnissen, dem Kleinen und Großen Katechismus Luthers und der so genannten Concordienformel von 1577 sowie einigen kleineren Schriften) die Mitchristen in den Friedenskirchen bis heute verdammen, d.h. ihnen den rechten Glauben absprechen und ihre Verdammung im Jüngsten Gericht ankündigen, als wüssten wir das. Im 16. Artikel des Augsburger Bekenntnisses (Confessio Augustana, CA) werden die „Täufer” deshalb verdammt, weil sie die weltliche Regierung („Obrigkeit”) ablehnen und ebenso alle Beteiligung am Richter- und Henker-Amt und am Soldatsein – also am Kriegführen – verweigern. Es ist heute auch für viele lutherische Christen durchaus zweifelhaft, ob jede Regierung als von Gott gegeben anerkannt, „gefürchtet” (Römer 13,3) und ihr Gehorsam geleistet werden muss oder darf, wie Paulus in Römer 13 fordert. Die Beteiligung des Christen am Krieg kann nach den Gräueln im 20. Jahrhundert sowie unter der Drohung atomarer, chemischer und biologischer Kampfmittel heute durchaus als ethisch zweifelhaft gelten. Die Diskussion ist nach 1945 jahrzehntelang geführt worden mit der einen Gewissheit, dass die Kirche(n) die Gewissen in diesen Fragen nicht binden und Beteiligung des Christen daran als von Gott verordnet nicht fordern können. Dies zuzugeben gebietet christliche Toleranz, das heißt: Wir als lutherische Christen müssen uns beugen und die Wahrheitsmomente in den Lehren der Täufer damals und der heutigen Friedenskirchen (Quäker, Mennoniten, Baptisten u.a.) anerkennen. Und das tun wir ja auch längst, denn kein lutherischer Bischof o.ä. würde heute wagen, einem Vertreter der Friedenskirchen die Verwerfungen der CA vorzuhalten und die Gemeinschaft zu verweigern. Ebenso verhalten wir uns als Christen ohne kirchliches Amt. Kurz: Ist also das Bekenntnis (die CA) bereits an dieser Stelle obsolet? Ist ihre Geltung nicht bereits relativiert? Das Augsburger Bekenntnis ist revisionsbedürftig. Wie ein Bekenntnis aus dem 16. Jahrhundert aber revidiert werden kann, damit es der stillschweigenden Relativierung entgeht, das müssen die lutherischen Kirchen in ihren gemeinsamen Organen ermitteln. Es könnte eine gemeinsame Erklärung geben, die ausdrücklich die Verwerfungen aufhebt. Es ist Zeit, dass dies jetzt geschieht. Zweitens ... wünsche ich mir, dass im Jahr der Toleranz die lutherischen Kirchen Schuld eingestehen eingestehen, die sie einst auf sich geladen haben, indem sie durch die von ihr beeinflussten damaligen Regierungen einzelne Täufer und Ehepaare gewaltsam zu Tode brachten. Eine lutherische Bischöfin hat im Januar 2013 in Thüringen zu einer Gedenkveranstaltung aufgerufen für eine Gruppe von Täufern, die - vier Frauen und zwei Männer - am 18. Januar 1530 im Kloster Reinhardtsbrunn in Thüringen hingerichtet wurden, „weil sie eine andere Glaubens- überzeugung hatten als die Lutheraner”, so Bischöfin Junkermann, und obwohl ihr Glaube und ihre Frömmigkeit bei den Verhören so eindrucksvoll erschienen, dass die Beteiligten sich in ihren Zweifeln an Philipp Melanchthon wandten, der aber die Todesstrafe für rechtens und notwendig erklärt haben soll. Ähnlich erging es Hans Denk (1495-1527) und Michael Sattler (1490-1527) und anderen. Die damalige Intoleranz mit Vertreibung, Verfolgung und Gewalt sei „ein furchtbarer Irrweg mit verheerenden Folgen” gewesen, so Bischöfin Junkermann. Die evangelische Kirche bekenne „die Schuld unserer Väter im Glauben” gegenüber Täufern, Juden und anderen Verfolgten. Wiedertäufer wurden als radikale Vertreter der Reformation im 16. Jahrhundert von Lutheranern und Katholiken gleichermaßen verfolgt und verbrannt. Der Thüringische Kultusminister Matschie sagte bei der Gedenkfeier, Luther habe die von ihm in Anspruch genommene Gewissensfreiheit für andere nicht gelten lassen. „Zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017 gehört es ..., sich der bleibenden Wirkungen dieser dunklen Schattenseiten der eigenen Tradition bewusst zu werden”, schreibt Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, in seinem Vorwort zu einer Schrift der EKD „Schatten der Reformation - Der lange Weg zur Toleranz” Ende des Jahres 2012. In dieser Schrift schreibt der EKD-Theologe Thies Gundlach: „Toleranz gehört nicht zu den Schmuckstücken reformatorischer Kirchengeschichte, hier gib es keine Heldengeschichten zu erzählen, sondern intolerante Haltungen einzugestehen, die letztlich erst durch die Aufklärung überwunden wurden”(S. 4). Um die Glaubwürdigkeit der Kirche zurück zu gewinnen, genügt es allerdings nicht, dass die Evangelische Kirche selbst sich mit den von der Reformation geworfenen langen Schatten „auseinandersetzt”, wie Gundlach sich ausdrückt, sondern es bedarf des Eingeständnisses der Schuld. Das Jahr der Toleranz und vor allem das Evangelium von Jesus Christus selbst ver- 5 Aus dem Forum anlassen uns, nach Versöhnung und nach Wegen des Friedens zu suchen im Verhältnis zu Andersgläubigen und zu den Christen anderer Bekenntnisse und Kirchentümer. Das gilt ebenso für die noch viel größere Herausforderung unserer Zeit: den Frieden zu suchen mit Muslimen und anderen nichtchristlichen Glaubensgemeinschaften. . Das Jahr der Toleranz, ja das Evangelium zwingen uns so, um der Wahrheit unseres Glaubens willen religiöse Wahrheiten, die andere vertreten, nicht mehr zu bekämpfen, sondern zu respektieren. Drittens: Wünsche ich mir, dass im Jahr der Toleranz der Schaden endlich offengelegt wird, den Martin Luther mit seiner Schrift „V on den Jüden und ihr en Lügen” „Von ihren (1543) im Lauf von Jahrhunderten verursacht hat. Denn: Es spottet aller unserer Frömmigkeit, dass Julius Streicher, der Propagandist des Antijudaismus im Reich Hitlers, sich zu Recht auf Luther berufen konnte, als er Deutschland mit hasserfüllten Artikeln zur Vernichtung der Juden aufrief. Luther hat vor ihm zur Verbrennung der Synagogen aufgerufen, zur Verbrennung der Bücher der Juden, zu ihrer Vertreibung und zur Vernichtung ihrer Wohnstätten. Im Jahr der Toleranz sollte und könnte die Lutherische Kirche endlich offen, ausdrücklich und ohne Beschönigung abrükken von diesen Äußerungen Luthers und eingestehen, dass unser Reformator zur Legitimation furchtbarster Verbrechen an den Juden in der Folgezeit und besonders im 20. Jahrhundert beigetragen hat. Das Bild Luthers muss nicht gereinigt, sondern zurechtgerückt werden. Er hat in der Schrift von 1543 wenig Theologisches gesagt, aber viele der damals schon volkstümlichen Vorurteile gegen die Juden vorgebracht. Es drängt sich einem auf, wie ähnlich Luther hier der Hetzschrift „Stürmer” in Hitlers Reich war. In einer Sendung des WDR am 12.05.2013 fragt ein Theologie-Professor, „ob Luther die Ermordung von Juden für eine angemessene Umgangsweise hielt.” Luther war nicht in jeder Hinsicht vorbildlich und wegweisend, wie wir ihn gern sehen. Luther hat nach unserer Einsicht gegen den Willen Gottes gesündigt, dessen Erwählung Israels vor allen Völkern uns heute als fortgeltend gültig gewiss ist. Im Jahr 2012 erschien ein Buch mit dem Titel „An Luthers Geburtstag brannten die Synagogen - Eine Anfrage”. Die Autorin Sibylle Biermann-Rau, Pfarrerin der Württembergischen Evangelischen Kirche, dringt auf ein deutliches Abrücken der Evangelischen Kirche in Deutschland von den judenfeindlichen Exzessen in Luthers Schriften: „Die Absage an den Antijudaismus und insbesondere den von Martin Luther halte ich für eine Bekenntnisfrage. Gehört eine Absage nicht in die Grundordnung einer Kirche, die sich eine lutherische nennt bzw. sich auf Luthers Theologie beruft? Wir können Luthers reformatorische Erkenntnisse und Luthers Bibelübersetzung - allen voran der Psalmen nur dann gebührend würdigen und die 500jährige Wiederkehr des Thesenanschlags nur dann recht feiern, wenn wir uns deutlich von seinem Antijudaismus distanzieren...” Die Autorin zeichnet nach, wie wenig überzeugend bisher die EKD und die Landeskirchen diesem Anliegen seit 1945 nachgekommen sind. Ein anderer Autor (Heinz Kremers Hg, Die Juden und Martin Luther, Martin Luther und die Juden, 1985) schreibt: Der deutsche Protestantismus „ist der nach dem Holocaust gebotenen theologischen `Trauerarbeit` bewusst aus dem Wege gegangen.” In einer amtlichen Veröffentlichung der EKD von 2008 zum 70. Jahrestag der Novemberpogrome 1938 spricht der damalige Ratsvorsitzende zwar von „Irrtümern und Irrwegen der Kirche, aber nicht von Luthers Irrweg” (Biermann-Rau a.a.O., S.305). Aus einer Handreichung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) von BadenWürttemberg zum 8. November 2008 zitiert Biermann-Rau: „Die Nazis und ihre Helfer konnten auf eine lange und reiche Tradition der christlichen Judenfeindschaft zurückgreifen. Die meisten Kirchenväter, viele Theologen des Mittelalters, auch viele Reformatoren, allen voran Martin Luther, hatten ihren Judenhass freimütig, teils hemmungslos, gepredigt.” (ebda) Sie fährt fort: „Es muss deutlich gesagt werden: Wer sich auf Luthers Antijudaismus beruft, steht nicht auf dem Boden der Lutherischen Kirche.” Sie verweist auf eine Erklärung der US-amerikanischen Lutherischen Kirche von 1974, in der es heißt: „...Dass während der Nazizeit Luthers eigener mittelalterlicher Judenhass wieder auflebte, ist für uns ein besonderer Grund zur Buße. Diejenigen, die Lu- Rundbrief 1/2014 ther lieben und von ihm lernen, müssen einmütig bekennen, dass seine antijüdischen Schriften jede Grenze überschreiten und nicht zu entschuldigen sind.” (307) Ein prägnantes und verbindliches Wort der Evangelischen Kirche in Deutschland zu Luthers Judenfeindschaft steht immer noch aus. Es gehört im Jahr der Toleranz und in der Vorbereitung auf das Reformationsgedenken 2017 jetzt auf die Tagesordnung. Christian Stolze Ehemaliger Sozialpfarrer im Kirchenkreis Bielefeld Vorankündigung Studienreise nach Istanbul Neuauflage 2014 Da die Istanbulreise im vergangenen Jahr sehr erfolgreich war, wurde Frau Reihs darauf angesprochen, sie noch einmal zu organisieren. Das hat sie bereits getan. Genaue Angaben bekommen Interessierte bei: Pfarrerin Sigrid Reihs Zum Mühlenberg 24 58239 Schwerte Tel.: 0 23 04/77 65 14, e-mail: [email protected] Rundbrief 1/2014 Aus dem Forum 6 Christen im Widerstand – das Beispiel des Peter Graf Yorck von Wartenburg Wegen notwendiger organisatorischer Umstellungen konnte diese Veranstaltung nicht im Juni 2013 stattfinden. Sie musste auf den 11. Oktober verschoben werden. Der den meisten Besuchern gut bekannte Referent Prof. Dr. Günter Brakelmann verstand es, rhetorisch glänzend und seine Sache prägnant und eindringlich darstellend, die Zuhörer – sie waren glücklicherweise in befriedigender Zahl erschienen - vom ersten bis zum letzten Wort zu interessieren, des öfteren zu elektrisieren und in seinen Bann zu ziehen. Den Zuhörern vorgestellt wurde ein preußisches Adelsgeschlecht, das im 19. und 20. Jahrhundert eine wichtige geschichtliche Rolle gespielt hat. Am Anfang stand eine Tat von größter historischer Bedeutung: das Neutralitätsabkommen zwischen dem preußischen General Ludwig Graf Yorck und dem russischen General Diebitsch am 30. Dezember 1812 in der Mühle von Poscherun bei Tauroggen. Yorck riskierte Kopf und Kragen, als er nach seinem Gewissen und in eigener Verantwortung handelte, ohne von seinem König autorisiert zu sein. Diese kühne Tat wurde zum Auftakt des Befreiungskrieges und damit zum Ende der Napoleonischen Herrschaft in Deutschland. Nach dem glücklichen Gefecht bei Wartenburg, nahe der Einmündung der Schwarzen Elster in die Elbe, am 03. Oktober 1813 (östlich von Wittenberg), dem Übergang über die Elbe und dem erfolgreichen Gefecht bei Möckern am 16. Oktober erhielt der Familienname auf Dauer den Zusatz „von Wartenburg“. Im 19. und beginnenden 20. Jahrhun- dert ist von einer stattlichen Zahl derer von Yorck zu berichten, die auf dem Familienbesitz Klein-Oels Landwirtschaft betrieben, aber auch über eine umfassende und tiefgreifende Bildung verfügten, und zwar humanistisch aber auch in den Realien und modernen Sprachen. Englische und französische Gouvernanten standen zur Verfügung, dazu eine überaus reichhaltige Bibliothek. Eine besonders herausragende Persönlichkeit war Heinrich von Yorck (1861 – 1923), der Vater „unseres Peter“. Er war glühender Monarchist und eiserner Gegner jeglicher demokratischer oder gar sozialistischer Bestrebungen. Somit stand er der Weimarer Republik auch strikt ablehnend gegenüber. Aus seiner Ehe mit Sophie Freiin von Berlichingen gingen 10 Kinder hervor, 4 männlich und 6 weiblich. Peter war „Nummer 5“, Paul war älterer Bruder, die jüngeren Brüder Hans und Heinrich starben 1939 bzw. 1942 den Soldatentod. Peter wurde 1904 geboren. Seine Bildungslaufbahn war typisch für die gesellschaftliche Position: Anfangs Unterricht durch Hauslehrer, dann Besuch des Elitegymnasiums in Roßleben an der Unstrut (Thüringen), Studium in Bonn und Mitglied in einer elitären schlagenden Verbindung, Fortsetzung des Studiums in Breslau. In dieser Zeit löste er sich von den antidemokratischen Vorstellungen seines Vaters und entwickelte ein kritisch-distanziertes Verständnis von und Verhältnis zur Weimarer Verfassung. Im März 1929 nahm er an einem „Schlesischen Arbeitslager“ teil, das der Vertiefung eines Verständnisses für die Lage der arbeitenden Bevölkerung unterhalb seiner Gesellschaftsschicht diente. Der Promotion 1927 folgten Assessorexamen und Heirat, dann Berufstä- tigkeit in der Bürokratie. Hier ergaben sich tiefe Einblicke in die Strukturen und Wirkungsweisen der Nazi-Verwaltung, aber auch Kontakte zu zahlreichen Personen, die später wichtig werden sollten. Interessant ist, dass sein älterer Bruder Paul, zunächst der Nazi-Bewegung gegenüber positiv eingestellt, unter dem Eindruck der Ereignisse des Röhm-Putsches Kontakte zur Bekennenden Kirche aufnahm und somit “widerständig“ wurde. Es kam dann aber zu einem heftigen innerfamiliären Bruderzwist, wobei eine nicht ganz „standesgemäße“ Heirat Pauls eine Rolle spielte. Dieser wurde im Krieg verwundet , überlebte aber und wurde 100 Jahre alt. Peter brachte es zum Oberleutnant d.R. Nur kurze Zeit dauerte seine Militärverwendung in Polen 1939. Als Mitarbeiter im „Wirtschaftsstab Ost“ kannte er die Zwänge der Kriegswirtschaft, aber es konnte ihm nicht verborgen bleiben, was die Pläne zur wirtschaftlichen Ausbeutung des besetzten Teils der UdSSR bedeuteten. Die Blomberg-Fritsch-Krise und die Pogrom-Nacht am 09. 11. 1938 machten Peter Yorck zum bewussten und aktiven Widerständler. Es ergab sich ein erster Kontakt zu Helmuth James Graf Moltke im Januar 1940 und dann die Zusammenarbeit mit dem Kreisauer Kreis. Ein Netzwerk entstand, zu dem auch Graf von Stauffenberg und Marion Gräfin Dönhoff gehörten. Es folgte nun eine lange Zeit konspirativer Tätigkeit, in der man sich über den verbrecherischen und entmenschenden Charakter des Naziregimes absolut klar war. Weit gespannt waren die Erörterungen, wie ein neues Deutschland aussehen sollte. Der Kreisauer Kreis war hier sehr konkret, wollte aber ein Attentat 7 Rundbrief 1/2014 Aus dem Forum vermeiden, um nicht den Neuanfang „mit einem Mord zu belasten“. Je düsterer die Kriegslage wurde, umso mehr wurde klar, dass man das Äußerste wagen musste. Es wurde gewagt, aber leider nicht gewonnen. Als Mitglied des engsten Verschwörerkreises wurde Peter Yorck von Hitlers Blutrichter Roland Freisler angeklagt und am zweiten Verhandlungstag (08. August 1944) zum Tode verurteilt. Noch am selben Tag wurde er um 18.30 h. hingerichtet. Die anschließende Diskussion war vielseitig und überaus interessant, stellenweise fast dramatisch. Deutlich wurde, wie enorm gefährlich und zugleich ungeheuer einsam ( trotz vieler Mitverschworener) gehandelt wurde. Es konnte keine Basis im Volke geben, und der Kreis der unmittelbar Aktiven musste klein bleiben. Sie alle dienten einem verbrecherischen System und waren daher Mitschuldige. Da moralische Appelle wirkungslos waren, musste man einen militärisch geplanten und vorbereiteten Gewaltstreich wagen. In eifriger Diskussion: Prof. Brakelmann und Teilnehmer. Ein gelungener Staatsstreich hätte aber keine Lossprechung von der Mitschuld am falschen und bösen Weg bedeutet. Wie die Sieger dann mit Deutschland verfahren würden, war absolut unklar. Und möglicherweise würden Unbelehrbare eine neue Dolchstoßlegende erfinden. Auf jeden Fall hatten die Verschwörer aber bewiesen, dass ihnen die Pflicht gegen- Fotos (2): Bernd Ussner über dem Wohl des deutschen Volkes und gegenüber Recht und Menschenwürde wichtiger war als die eigene Sicherheit, und dies bis zur letzten Konsequenz. Die Besucher nahmen enorm viel Stoff zum Nachdenken mit. Rolf Bellmann „… dass er dem Kephas erschien, danach den Zwölfen.“ (1.Kor. 15,5) zum Zeugnis von der Auferweckung Jesu. Ein spannendes Thema! Wie stellen die Evangelien die Auferstehung dar? Geht es ihnen um den historischen Jesus? Im Vorspann der Einladung zu dieser Tagung heißt es, dass es die Besonderheit biblischen Erzählens ausmacht, Gott und bestimmte Geschichten zusammen zu denken. Es geht also nicht um bloße Wiedergabe von Fakten. „Da Gott kein beliebiger Gegenstand der Wirklichkeit ist, kann das Erzählen von ihm nur in legendarischer Weise geschehen. Das gilt noch einmal besonders für die Ostererzählungen, die von einem analogielosen Ereignis handeln. Sie sind „wirkliche Gleichnisse“ und „wahre Geschichten“, die Gott als Leben aus den Toten Schaffenden bezeugen.“ Der erste Tagungsabschnitt befasste sich mit Markus 12, 18-27, wo die Sadduzäer Jesus mit einer Fallstudie konfrontieren , nach der die Auferstehung der Toten als Absurdität dargestellt wird. Die Tagungsteilnehmer erfuhren, dass es sich bei den Sadduzäern gegenüber den Pharisäern um“ biblische Fundamentalisten“ handelte, die keine mündlichen Überlieferungen oder Auslegungen neben der Thora gelten ließen. Jesus hält den Sadduzäern vor, sie hätten keine Ahnung von der Aufer- stehung, deshalb irrten sie. Er stimmt hier voll mit den Pharisäern überein. Jesus verweist auf den Bund, den Gott mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hat. Der Bund bedeutet Nachkommen, Land und sicheres Leben. Durch den Tod lässt sich Gott seine Bundespartner nicht wegnehmen. Es wird Gott zugetraut, dass aus den Toten durchaus Lebende werden. „Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden“. Biblisches Lehrhaus mit Prof. Klaus Wengst vom 7.- 8. Dezember 2013 Am Nachmittag zeigte der Referent in verschiedenen rabbinischen Schriften und in Ausschnitten aus dem 2. Makkabäerbuch auf, wie die Diskussion um die Auferstehung im Judentum vor Christi Geburt geführt wurde, welche Auswirkungen die Hellenisierung im 2. Jh. vor Christus und deren Ablehnung durch die Makkabäer auf diese Gedanken hatte. In 2. Makkabäer 7 wird sichtbar, dass für den Kaiser ein Toter für immer tot ist., für die Makkabäer aber bedeutet es: Wir haben einen Herrn, der uns wieder lebendig macht. Die Parallele zu Jesus: auch er wurde durch Gewalt getötet, aber auch er wird auferweckt. Auch der Text Ezechiel 37, der ursprünglich eine Trostschrift aus Rundbrief 1/2014 der babylonischen Gefangenschaft heraus war, wurde später als Auferstehungstext gesehen (Babylonischer Talmud). An Markus 16, 1-8 wird den Tagungsteilnehmern verdeutlicht, dass die Auferstehungsberichte nicht von historischen Fakten erzählen, sondern Zeugnisse sind. Den Zeitgenossen war klar, dass der Jüngling, der auf der rechten Seite sitzt, auf der guten Seite sitzt und dass sein weißes Kleid die Farbe des Himmels, der himmlischen Welt bedeutet. In Vers 6 heißt es: „Er ist auferstanden (auferweckt), er ist nicht hier“. Zuerst das Zeugnis, dass der Herr nicht da ist, obwohl es der Ort ist, wo er hingelegt worden war. Der Messias ist nicht da, aber er ist in anderer Form da als vorher. Die Frauen fliehen von dem Grabe, „denn es war sie Zittern und Entsetzen angekommen“. Immer hat die Menschen Zittern überfallen, wenn Gott präsent war. Deshalb auch hier das Fürchten. Aus dem Forum erkannten ihn, und sie konnten Zeugnis ablegen, dass Jesus wahrhaftig auferstanden ist. Nachdem Maria zuerst vom Grabe sich entfernt hat und zu den Jüngern gelaufen ist, gehen Simon Petrus und ein anderer Jünger zum Grab und finden es leer. Der andere Jünger glaubte, aber wir erfahren nicht was. Sie verstanden die Schrift noch nicht. Maria aber unternimmt einen Die Evangelien wurden geschrieben, um sie immer wieder zu lesen. Auch Markus sagt aus, Jesus, der Auferstandene ist nur zu verstehen, wenn man wieder von vorne anfängt, und das immer wieder. Jeder der vier Evangelisten ist in seiner Aussage eigenständig. Sie berichten vom irdischen Jesus, nicht vom historischen Jesus. Nach Wengst ist der historische Jesus eine Rekonstruktion von Theologen. Die Evangelisten setzen voraus, dass Jesus ein Mensch war, Jude war. Das ist für sie selbstverständlich. Aber sie erzählen, was Gott mit dieser Person zu tun hat. Damit ist ihnen eben nicht mit dem Kreuzestod die Sache zu Ende, den biblischen Kontext (AT) muss man immer dabei haben. Jesus ist der Auferweckte, ich kann es als Zeugnis hören. Ich muss sehen, ob mich diese Aussage in meinem Leben trägt. In den folgenden Einheiten war das Thema, wie der abwesende Jesus gegenwärtig wird. Zunächst geht es in Lukas 24,11-32 um die Jünger von Emmaus und dann bei Johannes 20,11-18 um die Begegnung Marias von Magdala mit dem Auferstandenen. Bei Lukas war vorausgegangen in 24,5: Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Diese Aussage war den Lesern (Hörern) des Evangeliums bereits vertraut vor der Emmausgeschichte. Lange sprechen die Emmausjünger mit dem Fremden über die Ereignisse der letzten Tage. Als sie endlich den Meister beim Brotbrechen erkennen, verschwindet Jesus vor ihnen. „Er wurde vor ihnen unsichtbar“, aber sie 8 Furcht vor den führenden Juden eingeschlossen haben. Zu ihnen kommt Jesus durch die verschlossene Tür und zeigt ihnen seine Wundmale. Für Johannes gehören zum Auferstandenen, aber noch nicht Aufgefahrenen, die Wundmale. In Johannes 20, 24-29 kommt es dazu, dass Thomas auf den Herrn vertraut. Thomas will real die Wundmale begreifen, er will sich vergewissern, ob das wirklich der Gekreuzigte ist. Die versammelte Gemeinde kann nur Zeugnis ablegen, sie kann aber nicht zum Glauben führen. Das macht Christus selbst. Das vermittelt diese Geschichte. Ein auferweckter Jesus ohne Wundmale wäre nicht derselbe, der am Kreuz gestorben ist. Thomas muss nicht mehr berühren, er kann sofort bekennen: „Mein Herr und mein Gott“. Erstmalig wird so gesprochen. Johannes geht hier zurück auf den Anfang des Evangeliums. Es spricht nicht von der Menschwerdung Gottes in Jesus, sondern von der Fleischwerdung des Wortes. Gott kommt im Menschen Jesus zu Wort. Erst Athanasius spricht von der Menschwerdung Gottes, in den Evangelien finden wir das nirgends. Gott kommt in Jesus zu Wort und Wirkung. Mehr als das Wort haben wir nicht. „Glücklich, die nicht gesehen haben und doch zum Glauben gekommen sind!“ Jesus begegnet uns in den Evangelien, „als bleibend lebendig Gegenwärtiger“ (Wengst). Ingrid Bellmann zweiten Anlauf, einen Neuanfang. Nachdem der erste Anlauf folgenlos blieb, zeigt der Autor jetzt, literarisch gekonnt, was passieren muss, damit man zum Zeugnis kommt. Der Hörende weiß Bescheid, aber die Agierende nicht. So kann Maria Jesus zunächst für den Gärtner halten. Als sie ihn erkennt, wird er als Lebendiger wahrgenommen, aber sie darf Jesus nicht berühren im Unterschied zu der Zeit vor der Auferstehung. Maria aber kann Zeugnis ablegen bei den Jüngern, die sich aus 9 Rundbrief 1/2014 Andacht/Aus dem Forum Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel haben wir alle viele Glückwünsche erhalten und anderen Menschen ausgesprochen. Aber was ist eigentlich „Glück“? Es gibt Glücksmomente, Glücksgefühle, Glückssträhnen, Glückskinder, Glückstreffer, Glückszahlen, Glücksbringer, Liebesglück, Elternglück…Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Welches Glück meinen wir? angedacht Gott nahe zu sein ist mein Glück. Jahreslostung 2014 Die Übersetzung des Psalmwortes unserer Jahreslosung (sie stammt aus der so genannten Einheitsübersetzung) war mir zunächst sehr fremd. Wie viel schöner klingt der Vers bei Luther: „Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte….“ Kann denn ein so schillerndes Wort wie Glück, das oft so abgeblasst wirkt, für unser Gottesverhältnis gebraucht werden? In früheren Jahrhunderten hätte niemand daran gedacht, es kommt auch weder in der Luther-Übersetzung noch in der älteren deutschen Literatur im tieferen Sinn vor. Aber nun ist es ein fester Bestandteil unserer Sprache geworden und kann tatsächlich den Urtext wiedergeben. Das hebräische Wort bedeutet soviel wie „für mich das Gute“ – und das ist absolut gemeint. Leider hat man für den Gebrauch als Jahreslosung die ersten beiden Worte des Satzes gekürzt. Da steht: „Ich aber – Gott nahe zu sein ist mein Glück ….“ Sie zeigen, dass der Psalmbeter nicht eine belanglos selbstverständliche Gefühlsaussage macht, sondern dass sie schwer erkämpft ist und gegen alles steht, was anscheinend gegen Gottes Güte spricht und was er selbst sehr schmerzhaft erlebt hat. Aber nun hat er begriffen, dass Gott ihm nahe ist auch mitten in allem Leid. In dieser Nähe Gottes ist er geborgen, diese Nähe und Zuwendung Gottes kann er bekennen und preisen. Glückwünsche? Ich wünsche, dass wir alle dieses Glück der Geborgenheit in der Nähe Gottes erfahren, trotz allem, was augenscheinlich dagegen spricht. Elmar Jasper Liebe Mitglieder des Evangelischen Forums Westfalen! Der Wahlausschuss bittet um Ihre Mithilfe! Auf der Mitgliederversammlung am 12. April 2014 in Münster müssen einige Lücken im Vorstand gefüllt werden. 1) Es wäre schön, wenn sich eine Dame als Vorsitzende zur Verfügung stellen könnte. 2) Herr Kändler, unser Schriftführer, scheidet aus Altersgründen aus dem Vorstand aus. Vielleicht könnte sich jemand für diesen Posten wählen lassen. 3) Der Vorstand freut sich aber auch über jede weitere Person, die ohne besonderes Ressort im Vorstand mitarbeiten möchte. Bitte melden Sie Ihr persönliches Interesse und ggf. Ihre Vorschläge an den Wahlausschuss: Frau Elisabeth Gallhoff Herr Wolfgang Petri Herr Prof. Dr. Heiner Pfost Herr Friedrich Sonderkötter Tel.: 0 23 24 / 4 55 57 Tel.: 0 52 21 / 8 34 74 Tel.: 02 34 / 46 17 54 Tel.: 02 34 / 7 68 42 Rundbrief 1/2014 Reise 10 Reiseimpressionen aus Istanbul Am 19. Oktober 2013 ging ein lang gehegter und immer wieder aufgeschobener Wunsch für uns in Erfüllung. Wir starteten als Teilnehmer einer Reisegruppe des Ev. Forums Westfalen mit 13 Personen unter der kompetenten Leitung von Pfarrerin Sigrid Reihs von Düsseldorf aus nach Istanbul. Der erste Eindruck: eine immens große Stadt, an den Ufern zweier Kontinente gelegen, laut und quirlig mit dichtem, immer wieder stockendem Autoverkehr. Auf Schritt und Tritt begegnen den Besuchern Istanbuls der Kontrast und das Nebeneinander der Zeugnisse vergangener Kulturen und das gegenwärtige weltstädtische Leben. Von unserer Hotelunterkunft im alten europäischen Teil konnten wir zu Fuß oder per Straßenbahn die bekannten Sehenswürdigkeiten wie die Hagia Sophia, die Sultan -Ahmed - Moschee – bekannt auch als blaue Moschee – , den Großen Basar und die Universität erreichen. Welch herrlicher Ausblick von der Dachterrasse des Hotels bei angenehmen HerbstTemperaturen auf die verschiedenen Türme und Minarette im Dunst der aufgehenden Sonne oder am Abend mit einem Glas Wein in der Hand auf die blinkende Lichter der Stadt und der Schiffe auf dem Marmarameer. Eine Stadt - drei Namen Die Besichtigung der verschiedenen unterschiedlichen Bauwerke ließ uns in die Geschichte Istanbuls aus der Zeit von Byzanz und Konstantinopel eintauchen. Dazu gehörten: die Hagia Sophia, als christliche Kirche der oströmischen Herrscher erbaut, später im osmanischen Reich Moschee und in der türkischen Republik 1934 von Kemal Atatürk zum Museum umgewidmet; die Mosaiken des ehemaligen römischen Kaiserpalastes mit kunstvollen Tier- und Pflanzendarstellungen; auf dem Platz des römischen Hippodroms der Theodosius - Obelisk mit kaum verwitterten, einzigartigen Reliefs von Wagenrennen und der kaiser- lichen Herrscherfamilie; die Kirche des Chora - Klosters mit ihren wunderschönen, zum Teil goldglänzenden Mosaiken aus dem 12. Jh. zur Marienlegende und zum Leben Jesu und die Yerebatan – Zisterne zur städtischen Wasserversorgung aus dem 6. Jh., mit 336 Säulen, die zum Teil aus älteren Bruchstücken mit einigen bildlichen Darstellungen zusammengesetzt wurden. Prächtige Bauwerke Die von Moscheen und Minaretten gezeichnete Silhouette Istanbuls führt uns die Prägung dieser Stadt durch den Islam seit Entstehung des osmanischen Reichs im 15. Jh. bis in die heutige Zeit deutlich vor Augen. Einzigartig mit ihrer außerordentlichen Größe ist die Sultan - Ahmed Moschee mit ihren 6 Minaretten – üblich sind nur 4 Minarette. Das im Islam herrschende Bilderverbot führte zu der vielfältigen und farbenfrohen Ausstattung der Moscheen, die wir besonders in der Sultan - Ahmed - Moschee mit ihren blau getönten Kacheln bewundern konnten. Die vom bedeutendsten Architekten des osmanischem Reiches im 16. Jh. erbaute Sokullu - Moschee mit ihrem vielfarbigen, teilweise roten Kachelschmuck und die weitere von ihm erbaute prächtige Süleyman - Moschee ergänzten das Bild von der Größe und dem Herrschaftsanspruch der osmanischen Sultane. Dies wurde ebenso deutlich in der prunkvollen Gestaltung und Ausstattung des auf einem weitläufigen Gelände verteilten Topkapý – Palast mit guter Sicht auf Goldenes Horn und Marmarameer. Heute sind der Harem, der Diwan – Ratshalle des Sultans – und die Schatzkammer mit prachtvollen und kunstvoll gearbeiteten Gegenständen wie der aus einem Kriminalroman bekannte TopkapýDolch, Trinkgefäße, Schmuck, Möbel und Kleider Anziehungspunkte beträchtlicher Touristenscharen. Besonders aufgefallen ist uns die große Zahl von Muslimen, die die Räume mit den heiligen Reliquien, u. a. die persönlichen Gegenstände des Propheten Muhammed, aufsuchten. 11 Rundbrief 1/2014 Reise Auch die Hagia Sophia, eines der Wahrzeichen der Metropole am Bosporus, stand auf dem Besuchsprogramm. Islam-Einfluss wächst Auch im Stadtbild Istanbuls sind die Anzeichen für einen zunehmend stärkeren Einfluss des konservativen Islams zu entdecken. Neben den akustisch nicht zu überhörenden Muezzin-Rufen zu den fünf Gebetszeiten nahmen wir die beachtliche Anzahl von verschleierten Frauen wahr. In einem verhältnismäßig offenen Gespräch mit einem Vertreter aus der Behörde des Muftis in Istanbul konnten wir Fragen zu den unterschiedlichen Glaubensrichtungen im Islam, dem Verhältnis von Christen und Muslimen in der Türkei und in Deutschland stellen. Den uns aus unseren Bezügen im Ruhrgebiet aus Gesprächen und gemeinsamen Veranstaltungen bekannten vertrauensvollen Umgang von Menschen verschiedener Religionen konnten wir bei den Ausführungen unseres Gesprächspartners nicht wahrnehmen. Diesen Eindruck hatten wir schon bei unserem Besuch des Gottesdienstes und den anschließenden Gesprächen in der evangelischen Gemeinde Istanbul gewon- nen. Sie ist geduldet, hat aber einen rechtlich unsicheren Status und kann in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung treten. In ähnlicher Situation befinden sich die griechisch-orthodoxen Christen, wie uns beim Besuch des Patriarchats ein Vertreter dieser Kirche eindrücklich geschildert hat. Zusätzlich belastet ist dieses Verhältnis von orthodoxen Christen und Muslimen durch die historisch begründete Feindseligkeit zwischen den Staaten Griechenland und Türkei seit ca. 90 Jahren. Dies war für uns ebenso beim Besuch des auf der Prinzeninsel Heibeliada gelegenen orthodoxen Priesterseminars erkennbar, das 1970 geschlossen wurde und heute noch immer leersteht. Pulsierendes Leben Die heutige gesellschaftliche und politische Situation schilderte und kommentierte unser türkischer Reiseleiter sehr anschaulich aus der Sicht eines europäisch geprägten Anhänger Kemal Atatürks. Istanbul als Metropole hat nach offizieller Einschätzung ca. 15 Mio. Einwohner, Realisten sprechen von bis zu 20 Mio. Dies ist Folge der herrschenden Landflucht aus der Osttürkei und der Zuwanderung durch syrische Flüchtlinge, die sich vor allem auf der asiatischen Seite Istanbuls ansiedeln. An den unterschiedlichen Plätzen der Stadt vermittelte er uns die Gegensätze und das Neben – und Miteinander von europäischer und orientalisch geprägter Lebensweise. Sehr weltstädtisch modern sind die großen Einkaufsstraßen gesäumt mit den Filialen global bekannter Kaufhäuser, Restaurants und Cafés wie auf der asiatischen Seite in Kadiköy - bekannt durch das Konzil von Chalcedon 451, bei dem es um die Frage nach der göttlichen und menschlichen Natur Jesu ging; oder wie die Istiklal Caddesi (Straße der Freiheit), auf der das moderne junge (Nacht-) Leben Istanbuls pulsiert. Auf dieser Straße fährt auch die historische Straßenbahn Istanbuls, die den Ortsteil Tünel mit dem Taksim - Platz verbindet. Unser Reiseleiter berichtete aus eigener Anschauung und von seiner Beteiligung an den Demonstrationen auf diesem Platz 15 Fortsetzung Veranstaltungsprogramm 2.2011 Veranstaltungsprogramm 1.2008 Rundbrief 1/2014 Reise/Buchvorstellung 12 dass es zu einer bisher einmaligen Generationen übergreifenden Bewegung kam, die auch auf weitere Städte der Türkei übersprang. Für uns wurde dabei augenfällig, dass die türkische Gesellschaft zumindest zweigeteilt ist in konservativmuslimisch und freiheitlich-demokratisch orientiert. Istanbul fasziniert Blick in einen Orientalischen Gewürzbasar. im Frühsommer 2013. Sie wurden von Umweltschützern und der jungen Generation, hier u.a. der Anhänger der Istanbuler Fußballvereine, begonnen und mobilisierte dann auch die Elterngeneration, so Istanbul mit seinen vielfältigen Facetten auf zwei Kontinenten mit europäischer und orientalischer Geschichte und Kultur hat uns fasziniert. Wir erinnern uns an das Menschengedränge, die Waren anpreisenden Rufe der Händler und die überbordende Fülle von Farben und Gerüchen in den Basaren; die Schifffahrt auf dem blauen Bosporus bei strahlendem Sonnenschein unter modernsten Hängebrücken hindurch vorbei an Villen und Sultanspalästen; die beeindruckenden Rundblicke vom Galataturm auf das Goldene Horn und dem Aussichtshügel Cam- Relief am Theodosius-Obelisk. lica auf Bosporus und Marmarameer, die die Größe der Stadt erahnen lassen, und nicht zuletzt an die schmackhaften vielfältigen türkischen Speisen, Weine und Raký, die wir in stilvoller Umgebung wie beispielsweise auf der Galata -Brücke genießen konnten. Ob es wohl unsere einzige Reise nach Istanbul war? Helmut und Annemie Otte In den letzten beiden Rundbriefen wurde ausführlich über die „Biennale: Musik & Kultur der Synagoge“ berichtet. Dr. Manfred Keller und Dr. Jens Murken haben die Ergebnisse in einem Band zusammengefasst und herausgegeben unter dem Titel: „Jüdische Vielfalt zwischen Ruhr und Weser“ Jüdisches Leben in Deutschland begann mit der Ansiedlung von Juden an Flüssen und Handelsstraßen. Der Sammelband widmet sich der deutschjüdischen Geschichte an Weser und Ruhr. Er bewegt sich zunächst überblicksartig vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, richtet dann aber einen genaueren Blick auf die Geschichte jüdischer Gemeinden in Westfalen. An die Seite des ersten Teils zur „Geschichte“ wird ein zweiter Teil zur „Kultur“ gestellt, der in die Segmente „Synagoge“, „Musik“, „Literatur“ und „Bildende Kunst“ untergliedert ist. Alle Beiträge zeigen unterbrochene, aber auch wiederentdeckte Traditionslinien jüdi- Der Herforder Autor Christoph Laue, Sparkassenchef Peter Becker und die Herausgeber Dr. Jens Murken und Dr. Manfred Keller (v.l.) stellten in Herford ein Buch vor, das sich in Arbeiten vieler Autoren mit deutsch-jüdischer Geschichte und jüdischer Kultur in Westfalen beschäftigt. Foto: Kiel-Steinkamp schen Lebens im lokal- und regionalgeschichtlichen Kontext. So spiegeln sie höchst anschaulich die schmerzlichen Verluste wie die hoffnungsvollen Neuansätze jüdischer Kultur im Raum zwischen Ruhr und Weser. Manfred Keller / Jens Murken (Hg.), Jüdische Vielfalt zwischen Ruhr und Weser. Erträge der dritten „Biennale: Musik & Kultur der Synagoge“ Zeitansage, Bd. 7, 392 S., Münster 2014. Veranstaltungsprogramm 1.2014 13 Evangelisches Rundbrief 1/2014 Forum Glauben - Denken - Handeln Unter diesem Leitmotiv verbindet das Evangelische Forum Westfalen Menschen, die sich mit Westfalen Fragen unserer Zeit in Gesellschaft und Politik, Wirtschaft und Kultur auseinandersetzen. www.ev-forum-westfalen.de 15 Aus der Welt Dazu kooperiert das Forum auf Landesebene, in den Regionen und vor Ort mit vielen Partnern, um zum Dialog zwischen Glauben und Denken sowie zum verantwortlichen Handeln beizutragen. Veranstaltungen des Landesverbandes Mitgliederversammlung Samstag, dem 12. April 2014, von 14.00 Uhr bis etwa 16.30 Uhr im Haus der ESG, Café Weltbühne, Breul 43, 48143 Münster Für den Vormittag bieten wir zwei Programmpunkte an, die auch einzeln wahrgenommen werden können: 1) 9.30 – 10.15 h: Besuch in der Alexianer-Waschküche (integratives Projekt) Bahnhofstr. 6, 48143 Münster und/oder 2) 10.45 – 12.00 h: Führung durch die Domschatzkammer, Domplatz 28, 48143 Münster. Mittagessen gegen 12.30 h in der ESG. Die Mitglieder des EFW bekommen noch eine besondere Einladung. Regionales Forum Ruhrgebiet Bochumer Runde Informationen zum Programm: Pfarrer Michael Wuschka, Telefon 02 34 / 9 78 99 15 Donnerstag, 13. Februar 2014, 19.30 Uhr Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82 Prof. Dr. Franz-Heinrich Beyer Das evangelische Pfarrhaus in der DDR. Rückzugsraum bürgerlicher Kultur oder Ausgangspunkt demokratischer Kritik? Das Pfarrhaus gilt als eine identitätsstiftende Institution des Protestantismus von kulturprägender Bedeutung. Es war immer ein Ort, der über seine lebenspraktischen und seine geistlichen Funktionen hinaus auch kulturelle und gesellschaftliche Funktionen innehatte. Im Themenjahr „Reformation und Politik“ und 25 Jahre nach dem Fall der Mauer liegt es nahe, das Pfarrhaus einmal unter dem Aspekt seiner politischen Bedeutung in der Situation der DDR in den Blick zu nehmen. Der Referent, aufgewachsen in einem mecklenburgischen Pfarrhaus, war Pastor in einer Gemeinde in Mecklenburg und lehrt seit 1995 Praktische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der RUB. Eintritt: 5,– EUR; ermäßigt 3,– EUR Donnerstag, 6. März 2014, 19.30 Uhr Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82 Prof. Dr. Dietmar Petzina „Zwischen den Stühlen der Mächtigen“. Alfred Kantorowicz (1899 – 1979) – heimatlos in Ost und West. Alfred Kantorowicz hatte mehrere Identitäten: Er war deutscher Patriot, der als Kriegsfreiwilliger in den Ersten Weltkrieg zog; er war einer der bedeutenden Linksintellektuellen in der Weimarer Republik, der angesichts des heraufziehenden Nationalsozialismus und des militanten Antisemitismus seine jüdische Herkunft „entdeckte“; er war kommunistischer Widerstandskämpfer, Offizier bei den internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg und Generalsekretär des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller im Exil; nach seiner Rückkehr Autor und Literaturprofessor in der DDR, der angesichts der Stalinisierung des SED – Regimes 1957 in den Westen flüchtete; schließlich in der Bundesrepublik der unter Generalverdacht gestellte Ex – Kommunist, dem in der Adenauerzeit keine neue berufliche Chance gegeben wurde. Im Vortrag wird auf dem zeitgeschichtlichen Hintergrund des 20. Jahrhunderts das Leben und Wirken jenes Mannes gewürdigt, der Zeit seines Lebens „zwischen den Stühlen saß“. In seiner Vita spiegeln sich die Verwerfungen deutscher Geschichte in diesem „Zeitalter der Extreme“. Der Referent, Dr. Dietmar Petzina, ist emeritierter Professor für Sozial- und Wirtschaftgeschichte an der Ruhruniversität Bochum. Er lehrt als Emeritus am Institut für Deutschlandforschung der RUB. Eintritt: 5,- EUR; ermäßigt 3,– EUR Veranstaltungsprogramm 14 1.2014 Donnerstag, 8. Mai 2014, 19.30 Uhr Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82 Prof. Dr. Manfred Gailus, Berlin Die protestantische Historikerin und Pädagogin Dr. Elisabeth Schmitz und ihre Denkschrift gegen die Judenverfolgung (1935/36) In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 hat die Evangelische Kirche in Deutschland ein Themenjahr „Reformation und Politik“ ausgerufen. Der Kampf der protestantischen Widerständlerin Elisabeth Schmitz für ihre jüdischen Mitmenschen im „Dritten Reich“ ist ein Beispiel dafür, wie evangelisches Profil und Politik sich zueinander verhalten und bleibt damit für jeden Christen heute ein beeindruckendes Vermächtnis und eine politische Herausforderung. Im Jahr 1935, drei Jahre vor der Reichspogromnacht von 1938, verfasst sie ein Memorandum, in dem sie ihre Kirche auffordert, sich für die entrechteten Jüdinnen und Juden einzusetzen. Dieses bleibt aber weitgehend ohne Resonanz. Nach der Pogromnacht vom November 1938 verweigert sie aus Gewissensgründen den Schulunterricht und lässt sich unter großem Risiko in den Ruhestand versetzen. Während der Kriegsjahre steht sie, zusammen mit anderen Frauen, im Rettungswiderstand zugunsten der rassisch Verfolgten. Prof. Dr. Manfred Gailus ist apl. Professor für Neuere Geschichte am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Er studierte Geschichte und Politologie in Berlin und war Ende der neunziger Jahre Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung. Eintritt: 5,- EUR; ermäßigt 3,– EUR Dienstag, 17. Juni 2014, 19.30 Uhr (Achtung anderer Wochentag als üblich!) Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82 Prof. Dr. med. Dr. phil. Jochen Vollmann, Ruhr-Universität Bochum Medizinische und ethische Fragen am Lebensende Im Rahmen einer Forsa-Umfrage haben sich 69% der befragten Bundesbürger dafür ausgesprochen, Sterbehilfe solle bei unheilbar Kranken mit eng begrenzter Lebenserwartung erlaubt sein. Macht es sich die Mehrheit der Gesellschaft zu einfach, wenn sie für Sterbehilfe plädiert? Welche Mittel der Palliativmedizin gibt es, ein Sterben in Würde zu ermöglichen? Wo sind die Grenzen der Palliativmedizin? Der Bundestag wird in diesem Jahr über ein gesetzliches Verbot jeder Form der organisierten Selbsttötungshilfe entscheiden. Sollte Sterben nicht als Teil des Lebens verstanden werden, über dessen Beginn und Ende wir nicht eigenmächtig verfügen können? Gehört zum Selbstbestimmungsrecht des Menschen aber nicht auch die Entscheidung, wie er sein Leben beenden möchte? Was hilft dem Patienten das Selbstbestimmungsrecht, wenn er die Mittel nicht hat, sich selbst zu töten? Sollte die ärztliche Assistenz zur Selbsttötung in konkreten Einzelfällen erlaubt sein? Prof. Dr. med. Dr. phil. Jochen Vollmann ist Direktor des Instituts für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin der Ruhr-Universität und Mitglied der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät. Er hat Medizin und Philosophie in Gießen, Liverpool, Chicago und Zürich studiert. Der Referent ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. 2013 erhielt er den Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. Eintritt: 5,– EUR; ermäßigt 3,– EUR Donnerstag, 3. Juli 2014, 19.30 Uhr Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82 Harald Lehmann Mission - ein schillernder Begriff, eine spannende Geschichte, ein Thema für die Gegenwart? Harald Lehmann will weniger die Diskussionslinien innerhalb gegenwärtiger Missionstheologie nachzeichnen, als vielmehr ein sehr persönliches Statement abgeben, dass sich auf eigene Erfahrungen, Begegnungen und Überzeugungen stützt. Harald Lehmann, bis 2013 Schulleiter der Evangelischen Gesamtschule in Gelsenkirchen, hat vorher rund 23 Jahre als Schulreferent und Dozent am Pädagogischen Institut der EKvW besondere Akzente im Bereich des Ökumenischen Lernens gesetzt. Seit vielen Jahren ist er als Vertreter seiner Landeskirche Mitglied im Kuratorium der Berliner Gossner Mission, seit rund 6 Jahren ist er deren (ehrenamtlicher) Vorsitzender. Vorschau 2. Halbjahr 2014 Donnerstag, 4.9.2014, 15 Uhr, Treffpunkt: Eingang Chinesischer Garten Bochumer Runde vor Ort: Chinesischer Garten im Botanischen Garten der RUB Führung mit Dr. Klaus Fröhlich Ein besonderer Schatz im Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum ist der 1990 erbaute Chinesische Garten Qian Yuan, ein klassischer südchinesischer Gelehrtengarten, ein Geschenk der Partneruniversität, der Tongji Universität in Shanghai. Eintritt frei; um eine Spende für den Chinesischen Garten wird gebeten. 15 Veranstaltungsprogramm 1.2008 Donnerstag, 4.12.2014, 19.30 Uhr - Thomaszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg, Girondelle 82 Prof. Dr. Klaus Wengst, Bochum Ein vorweihnachtlicher Abend mit dem Bochumer Neutestamentler Klaus Wengst. Eintritt: 5,- EUR; ermäßigt 3,– EUR Regionales Forum Ostwestfalen Die Veranstaltungen des Regionalen Forums Ostwestfalen wurden im Hauskreis Bielefeld geplant, vereinbart und organisiert. Freitag, 24.01., 15.30 Uhr (Nachmittagstermin!) Cafeteria im Haus der Kirche, Markgrafenstr. 7, 33602 Bielefeld Pfarrer Joachim von Falck „Die Offenbarung des Johannes – ein geheimnisvolles Buch der Kirche“. Freitag, 25.04., 19.30 Uhr Cafeteria im Haus der Kirche, Markgrafenstr. 7, 33602 Bielefeld Uwe Herrmann, Redakteur der Zeitung „Unsere Kirche“. „Zwischen Hölle und Paradies - Jenseitsvorstellungen gestern und heute“. Uwe Herrman ist Redakteur der Zeitung „Unsere Kirche“. Sein Buch zum Thema kann erworben werden. Eintritt: 5,- EUR; erm.: 3, EUR Freitag, 20.06., 19.30 Uhr Cafeteria im Haus der Kirche, Markgrafenstr. 7, 33602 Bielefeld Pfarrerin Heike Kassebaum, Bielefeld-Bethel „Begleitung am Lebensende. Bericht aus der praktisch-ambulanten Hospizarbeit“. Hauskreis Bielefeld Freitag, 24.01., 15.30 h: Pfr. J. von Falck über die Offenbarung des Johannes. (s. oben!): Freitag, 21.02., 19.30 h: Dr. Seiler u. Frau/Pfr. i.R. C. Stolze; „Apartheid und ethnische Säuberung in Palästina“. Sonnabend, 22.03., 10.00 h: (Sondertermin!); H. Knapp, „Äthiopien, ein Reisebericht“. Freitag, 25.04., 19.30 h: Uwe Herrmann über Jenseitsvorstellungen (s. oben!). Freitag, 16.05. 19.30 h: F. Hiddemann, Vorsitzende des Religionslehrer-Bundes Westfalen-Lippe; „Von der evangelischen Unterweisung bis zum kompetenzorientierten Religionslehrer" 60 Jahre evangelische Religionslehre an Gymnasien und Gesamtschulen in NRW“. Freitag, 20.06., 19.30 h: Pfr’in H. Kassebaum über Begleitung am Lebensende (s. oben!). Freitag, 18.07. 11.00 h: (vormittags) kleine Wanderung durch den Kurpark von Bad Meinberg, geführt von Friedrich Hönecke. Auskünfte über die Hauskreis-Veranstaltungen, insbesondere über deren Orte, erteilt Friedrich Hönecke, Im Graskamp 9, 33813 Oerlinghausen, Tel.: 0 52 02 / 15 83 49, e-mail: [email protected]. Auch hierzu sind Gäste herzlich willkommen. Jahresbeitrag: 40,– EUR, Paare 65,– EUR · Mitglieder zahlen ermäßigten Eintritt Bankverbindung: KD-Bank eG, Dortmund, Bank für Kirche und Diakonie, Konto-Nr. 21 00 108 014, BLZ 350 601 90 Rundbrief 1/2014 Aus dem Forum/Reiseangebote Die Redaktion wurde um die Veröffentlichung der folgenden Reiseangebote gebeten, die auch schon in den „Aspekten“ bekannt gegeben wurden: 16 Der Vorstand des Ev. Forums Westfalen Die Reise nach Südäthiopien im Februar 2014 hat so viel Interesse gefunden, dass Absagen erteilt werden mussten. Sie wird deshalb wiederholt vom 7. bis 21. November 2014. Die Wilden Teile Äthiopiens Völkerkundliche Reise zu den kleinen Völkern im Südwesten des Landes vom 07. bis 21. November 2014; 2 600 EUR; all inclusive; 15 Tage Der Südwesten Äthiopiens im Dreiländereck Äthiopien – Kenia – Sudan ist ein Paradies für Völkerkundler. 40 oft sehr kleine Völker mit eigenen Sprachen und Kulturen leben hier in der Region Gemu Gofa in der Nähe des Omo-Flusses. Eine einzigartige Konstellation: diese Kulturen sind lebendig in ihrer Ursprünglichkeit und – dank des Baus von Straßen und Wegen in jüngster Zeit – gut erreichbar. Das schafft für die Menschen am Ort Probleme und eröffnet zugleich neue Möglichkeiten. Neue Wege der Begegnung werden entwickelt. Auf der Reise Gespräche mit Menschen in den Dörfern sowie mit Völkerkundlern und deren einheimischen Partnern. Blick auf die Probleme bei der Begegnung mit der Moderne im Allgemeinen und moderner Landnahme durch große Firmen im Besonderen. Dazu Afrikanische Tierwelt. Und natürlich ein Gesamtblick auf die neuesten Entwicklungen in Äthiopien. Gute Hotels und Lodges. Von Kyros zu Rohani - Rundreise durch das klassische und das gegenwärtige Persien Die Bauten, ihre Geschichte und der Geist, der dahinter steht. 24. September bis 8. Oktober 2014 (15 Tage) Die neuen Entwicklungen im Iran locken, jetzt hinzureisen. 2 380 EUR, Einzelzimmer 276 EUR, für Linienflug, Bahnfahrt in Deutschland pauschal 35 EUR; Transport im Lande, deutschsprachigen Guide, Halbpension, Trink- und Eintrittsgelder, *** und ****Hotels. Geschichte und ihre Bauten von Kyros bis zu Khomeini und dem atomaren Ehrgeiz der Gegenwart; Blick auf die neuesten Entwicklungen unter Rohani. Persien als Widerpart des Westens gegen Griechen, Römer, Byzantiner und die moderne Welt; Avicenna und die islamische Philosophie; Omar Khayyam, Firdusi und die persische Dichtung; Hochgebirge und Wüstenlandschaft; die Schiiten; Zoroastrier; Armenische Christen; Begegnungen mit den Menschen der vielfältigen Zivilgesellschaft des Landes. Gespräche mit Menschen des Landes und mit Vertretern der Religionen. Michael Wuschka, Vorsitzender Auf der Papenburg 20, 44801 Bochum, T.: 0234/9789915 e-mail: [email protected] Christoph Kändler, Schriftführer Kleine Gartenstr. 11, 32049 Herford, T. 0 52 21 / 8 05 74 eMail: [email protected] Ursula Richter, Schatzmeisterin Düppelstr. 25, Wohnung 37, 44789 Bochum T. 02 34 / 79 17 84 eMail: [email protected] Martin Maschke Rathausstr.1, 33803 Steinhagen, T. 0 52 04 / 37 08; Fax 88 06 02 Ingrid Bellmann, Rundbrief-Redakteurin Rolf Bellmann, Rundbrief-Redakteur, Naggertstr. 39, 33729 Bielefeld, T. 05 21 / 7 66 23, eMail: [email protected] Brigitte Klask, Frauenarbeit Böckenholt 5 – 7, 48324 Sendenhorst T 02526/1676 eMail: [email protected] Renate Flocke Zinsweg 12, 44141 Dortmund T. 02 31 / 51 40 22 Corinna Hirschberg ESG Bielefeld, Jakob-Kaiser-Str. 26, 33615 Bielefeld Tel.: 05 21 / 88 11 40 e-mail: [email protected] Kontakt und ausführliche Reisepläne: Ilse und Helmut Falkenstörfer, Remsstr. 58, 73614 Schorndorf; Tel. 0 71 81 - 6 43 99; Fax 0 71 81 - 25 67 33; E-mail: [email protected]. i m p r Der Rundbrief wird herausgegeben vom Ev. Forum Westfalen, dem Landesverband der Ev. Akademikerschaft in Deutschland, und erscheint mindestens halbjährlich. e s s u m Gestaltung: Mario Leisle Redaktion: Ingrid und Rolf Bellmann, Naggertstraße 39, 33729 Bielefeld, Tel. 05 21 - 7 66 23 Neue Kontoverbindung: KD-Bank, Kto. 2 100 108 014, BLZ 350 601 90 Elisabeth Gallhoff, Mitgliederbetreuung Papenberg 3, 45529 Hattingen, Tel.02324/45557, Fax: 02324/945732 eMail: [email protected] Homepage des Ev. Forums Westfalen: www.ev-forum-westfalen.de