Einfluss der Landwirtschaft auf Artenvielfalt (Biodiversität) und Klima (CO2-Bilanz, Methan- und Lachgasemissionen) - Vergleich ökologische / konventionelle Landbewirtschaftung 1 | Gunther Schwarze Unterteilung ❙ Artenvielfalt (Biodiversität) ❙ Klimaverträglichkeit 2 | Februar 2016| Gunther Schwarze Gliederung Biodiversität ❙ Begriffsbestimmungen ❙ Ökologie ❙ Biodiversität ❙ Wie treten Verluste an Biodiversität auf? ❙ Wie kann man Verlusten bei der Biodiversität entgegen wirken? ❙ Vergleich ökologische und konventionelle Bewirtschaftung 3 | Februar 2016| Gunther Schwarze Begriffsbestimmungen ❙ Ökologie ❙ Biodiversität 4 | Februar 2016| Gunther Schwarze Ökologie ❙ Die Lehre von den Wechselbeziehungen der Organismen zu ihrer unbelebten und lebenden Umwelt Quelle: Schlag nach Natur 1952 5 | Februar 2016| Gunther Schwarze Ökologie ❙ Jedes Lebewesen ist nur innerhalb bestimmter Toleranzbereiche der jeweiligen Umweltfaktoren lebensfähig. ❙ Diese spezifischen Anpassungen einer Art werden mit dem Konzept der ökologischen Nische zusammengefasst. Quelle: Wikipedia 6 | Februar 2016| Gunther Schwarze Biodiversität (Biologische Vielfalt) Ebenen: 1. genetische Diversität – einerseits die genetische Vielfalt aller Gene innerhalb einer Art (= Genetische Variabilität), andererseits die gesamte genetische Vielfalt einer Biozönose oder eines Ökosystems 2. Artendiversität – die Vielzahl an Arten in einem Ökosystem 3. Ökosystem-Diversität – die Vielfalt an Lebensräumen und Ökosystemen 4. Funktionale Biodiversität – die Vielfalt realisierter ökologischer Funktionen und Prozesse im Ökosystem (zum Beispiel abgeschätzt anhand der Anzahl verschiedener Lebensformtypen oder ökologischer Gilden). Quelle: Wikipedia 7 | Februar 2016| Gunther Schwarze Beziehungen im Ökosystem ❙ Produzent – Konsument – Destruent ❙ Räuber – Beute ❙ Wirt – Parasit ❙ Symbiose ❙ Konkurrenz (Nahrung, Platz ….) ❙ … 8 | Februar 2016| Gunther Schwarze Phasen einer Gradation (zeitlich begrenzte Massenvermehrung) 9 | Februar 2016| Gunther Schwarze Eichenwickler 10 | Februar 2016| Gunther Schwarze wissenschaftlich beschriebene Arten weltweit Taxonomische Gruppe Artenzahl Algen 40.000 – 60.000 Weichtiere 70.000 Pilze 75.000 – 100.000 Spinnenartige 75.000 – 100.000 Blüten- und Farnpflanzen 250.000 – 300.000 Sonstige (ein/mehrzellige Organismen) 250.000 – 400.000 Insekten über 1 Million Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung 11 | Februar 2016| Gunther Schwarze ❙ Aber dies ist nur ein Teil! ❙ die tatsächliche Zahl wird auf 10 Mio. Arten geschätzt ❙ Die heutige Aussterberate liegt nach Schätzungen weit über dem 100-fachen der natürlichen Aussterberate ❙ jährliche Neuentdeckungen 12000 bis 25000 Artenvielfalt während der letzten 542 Millionen Jahre Auch ohne den Einfluss des Menschen gibt es ständige Veränderungen der Artenvielfalt! Aussterben der Dinosaurier Von SVG version by Albert Mestre Phanerozoic_Biodiversity.png, CC BY-SA 3.0, $3 12 | Februar 2016| Gunther Schwarze Wo wird die Artenvielfalt gezählt? ❙ In der Biosphäre: Sie reicht ungefähr von 60 km über bis 5 km unter die Erdoberfläche, vom unteren Saum der Mesosphäre bis in die obere Lithosphäre. Dabei werden ihre Außengrenzen ausschließlich von Mikroorganismen bewohnt. Quelle: Wikipedia 13 | Februar 2016| Gunther Schwarze Messung der Biodiversität ❙ Es müssten alle Lebensformen in einem definierten Gebiet bewertet werden! ❙ Gegenwärtig gibt es keine allgemein anerkannte wissenschaftliche Methode die diesen Anspruch erfüllt. ❙ Es werden wichtige Indikatoren (Arten) untersucht um Aussagen zu ermöglichen. ❙ Die Wahl der Indikatoren kann das Ergebnis vorbestimmen. ❙ Die Messung darf nicht auf die LN beschränkt sein! 14 | Februar 2016| Gunther Schwarze Regeln und Ausnahmen ❙ „Es gibt eine Regel in der Ökologie, die besagt, dass sich die Artenvielfalt verringert, wenn man sich vom Äquator entfernt. ❙ Gemäß dieser Studie trifft das im Allgemeinen auch zu, aber für viele Pilze eben nicht. Zum Beispiel ist in höheren Breiten wie der Arktis oder den Regionen des borealen Nadelwaldes die Pflanzenvielfalt gering. Aber es gibt noch immer sehr viele Pilzarten.“ Quelle: David Wardle Uni Upsala / Deutschlandfunk 15 | Februar 2016| Gunther Schwarze Regeln ❙ Je größer das Areal desto größer die Artenvielfalt! Quelle: Landesbildungsserver Baden- Württemberg 16 | Februar 2016| Gunther Schwarze Nutzen der Biodiversität für die „Natur“ ❙ ökologischen Versicherungshypothese: ❙ Eine Erhöhung der Artenzahl hat eine stabilisierende Wirkung auf ökologische Systeme. ❙ Mit Erhöhung der Artenzahl steigt die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Arten vorkommen, die eine sehr ähnliche ökologische Funktion ausüben können, sich jedoch in ihren Umwelttoleranzen unterscheiden. ❙ Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass bei Veränderungen der Umweltbedingungen alle Arten lokal aussterben, die die fragliche Funktion erfüllen können. ❙ Eine hohe Artenzahl ist auch eine Bedingung dafür, dass in einem Ökosystem eine große Anzahl verschiedener ökologischer Funktionen übernommen werden kann. ❙ Verändern sich die Umweltbedingungen, so kann eine zuvor wenig bedeutsame Funktion relevant werden. ❙ In einem artenreichen Ökosystem ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass bereits Arten vorhanden sind, die diese Funktion ausüben können. ❙ Ebenso wird bei artenreichen Ökosystemen angenommen, dass die Nahrungsnetzbeziehungen stabiler sind. Quelle: sinngemäß Artikel Biodiversität bei Wikipedia 17 | Februar 2016| Gunther Schwarze Nutzen der Biodiversität für den Menschen ❙ Biotope mit hoher Artenvielfalt sind ein Reservat für Nützlinge und Gegenspieler von Krankheiten und Schädlingen auch an den Kulturpflanzen. ❙ sichert Bestäubung der Kulturpflanzen durch Wildbienen, Hummeln, Schwebefliegen etc. ❙ genetische Ressourcen von Kulturpflanzensorten, Nutztierrassen (einschließlich Fische) sowie nicht domestizierte (wilde) Ressourcen innerhalb von Acker-, Wald-, Weide- und aquatischen Ökosystemen Quelle: BfN 18 | Februar 2016| Gunther Schwarze Wert für den Menschen ❙ Weltweit gibt es ca. 75.000 genießbare Pflanzen, ❙ 7.000 dienen der Ernährung, ❙ 20 werden intensiv genutzt, ❙ 5 haben in den vergangenen Jahrhunderten die Welt verändert (Chinarinde, Zucker, Tee, Baumwolle, Kartoffel) ❙ Die 5 wichtigsten Nutzpflanzen: Weizen, Mais, Soja, Reis und Raps. Quelle: Denkanstöße – Stiftung Natur und Umwelt Rheinland- Pfalz 19 | Februar 2016| Gunther Schwarze Wie treten Verluste an Biodiversität auf? Veränderung in der Landnutzung: Abholzungen von Wäldern die Umgestaltung natürlicher Ökosysteme zu landwirtschaftlich genutzten Flächen nicht bei Wikipedia: Errichtung von Barrieren und Zerschneidung von Lebensräumen z. B. durch Straßenbau und andere Bebauungszonen!!! die Erhöhung der Konzentration von CO2 in der Atmosphäre Klimaveränderungen, inklusive Niederschlag und Temperatur Stickstoffbelastung von Gewässern (Einträge über Mineraldünger, Fäkalien und Autoabgase) Einführung von Neophyten Quelle: Wikipedia 21 | Februar 2016| Gunther Schwarze Landwirtschaft und Biodiversität 1. Die ldw. Nutzung hat einen starken Einfluss auf die bestehenden Ökosysteme aber es entstehen neue Lebensräume mit anderen Bedingungen. These: Ein fast flächendeckender von Buchen dominierter Mischwald als „potentielle natürliche Vegetation“ hätte keine höhere Biodiversität als die heute in weiten Teilen von Deutschland anzutreffenden Kulturlandschaften! 2. Je nach Standort kann die ldw. Nutzung sowohl einschränkend als auch fördernd auf die Biodiversität wirken. 3. artenreichere Lebensräume sind stabiler (neue Gegenspieler) auch im Hinblick auf die ldw. Nutzung 4. Jede landwirtschaftliche Nutzung ist ein Eingriff in die potenziell natürliche Biodiversität - auch der ökologische Landbau! 22 | Februar 2016| Gunther Schwarze Die Landwirtschaft ist nicht an allem schuld! ❙ 2/3 der Erdoberfläche Wasser ❙ Nur 1/3 der Landoberfläche wird landwirtschaftlich genutzt ❙ 27% der Landoberfläche ist Waldfläche Gesamtfläche der Erde 510.000.000 km2 100 % Wasserfläche 360.570.000 km2 70,7 % Landfläche 149.430.000 km2 29,3 % Landwirtschaftlich genutzte Fläche 2009 48.827.330 km2 9,6 % Waldfläche 2010 40.204.320 km2 7,9 % Quelle: Wikipedia 23 | Februar 2016| Gunther Schwarze Gebiete mit mehr als 30% kultivierter Fläche Millennium Ecosystem Assessment 24 | Februar 2016| Gunther Schwarze Wie kann man Verlusten bei der Biodiversität entgegen wirken? 25 | Februar 2016| Gunther Schwarze § 21 (6) BNatSchG ❙ Auf regionaler Ebene sind insbesondere in von der Landwirtschaft geprägten Landschaften zur Vernetzung von Biotopen erforderliche ❙ lineare und punktförmige Elemente, ❙ insbesondere Hecken und Feldraine sowie Trittsteinbiotope, zu erhalten ❙ und dort, wo sie nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind, zu schaffen (Biotopvernetzung). 26 | Februar 2016| Gunther Schwarze Vernetzungselemente ❙ Saumstrukturen, insbesondere Hecken, lebende Zäune ❙ Feldgehölze ❙ Feldgebüsche ❙ Feldraine ❙ Randstreifen ❙ Tümpel ❙ Gräben ❙ Gewässerrandstreifen, Uferzonen Durch die Verinselung der Biotope ist deren „Vernetzung“ von Bedeutung, um den Bedürfnissen wandernder Tierarten zu genügen oder um den erforderlichen genetischen Austausch oder die Ausbreitung von Pflanzen- und Tierarten zu ermöglichen. Quelle: BNatSchG 28 | Februar 2016| Gunther Schwarze Welche Wirkung haben Förderprogramme Naturschutz? ❙ ❙ wenig nachhaltig wirken: ❙ zeitlich begrenzte Umwandlung von AL in GL ❙ sehr kleine Schutzgebiete ❙ zeitlich eng begrenzte Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt ohne Einbeziehung der örtlichen Bedingungen nachhaltiger wirken: ❙ dauerhaft angelegte Vernetzungen von Biotopen ❙ Förderung von abwechslungsreichen Fruchtfolgen in größeren Arealen 29 | Februar 2016| Gunther Schwarze Vergleich Öko / Konventionell in Bezug auf die Artenvielfalt ❙ ❙ Vorteil Öko: ❙ keine Beeinflussung durch chemische PSM und Mineraldünger ❙ evtl. abwechslungsreichere Fruchtfolgen ??? bei beiden Bewirtschaftungsformen anzutreffen: (Dies ist weniger abhängig von öko oder konventionell, eher von den einzelbetrieblichen Bedingungen!) ❙ Einsatz von Pflege- und Erntegeräten auf AL und GL mit hoher Arbeitsbreite und hoher Arbeitsgeschwindigkeit stark eingeschränkte Fluchtmöglichkeiten für Insekten, Vögel und Kleinsäuger ❙ sehr große Schläge ohne Feldraine, Hecken etc. 30 | Februar 2016| Gunther Schwarze Einfluss der Landwirtschaft auf das Klima - Vergleich ökologische / konventionelle Landbewirtschaftung 31 | Februar 2016| Gunther Schwarze Gliederung Klimawirkung ❙ durch den Menschen verursachter Klimawandel ❙ Entwicklung der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre ❙ klimaschädigende Gase ❙ CO2-Fussabdruck ❙ Möglichkeiten der Landwirtschaft zum verbesserten Klimaschutz ❙ Vergleich ökologischer Landbau und konventionelle Erzeugung 32 | Februar 2016| Gunther Schwarze Klimawandel ❙ Allgemein umfasst eine Klimaänderung die langfristigen Veränderungen des Klimas, unabhängig davon, ob dies auf natürliche oder anthropogene Ursachen zurückzuführen ist. ❙ Der Begriff des Klimawandels bzw. der anthropogenen Klimaänderung bezieht sich in erster Linie auf die aktuelle vom Menschen verursachte Veränderung des globalen und regionalen Klimas. Quelle: Umweltbundesamt 33 | Februar 2016| Gunther Schwarze Natürliche Gründe für Klimaänderungen ❙ Schwankungen der Sonnenstrahlung ❙ Verschiebungen des Verhältnisses von Wasser, Land und Vereisung zueinander ❙ Vulkanausbrüche, die die Strahlungsbilanz der Erde beeinflussen, ❙ Hypothese von Milankowitsch: die Erdbahn ist nicht konstant (Änderung der Rotationsgeschwindigkeit der Erde um eineinhalb bis drei Stunden seit dem geologischen Altertum) Quelle: COPYRIGHT: ZEIT ONLINE : http://www.zeit.de/1961/43/leben-wir-am-ende-der-eiszeit 34 | Februar 2016| Gunther Schwarze Durch den Menschen gemachter Klimawandel ❙ Die Sonnenenergie, die vor allem in der Steinkohlezeit und auch in den folgenden geologischen Perioden durch die Assimilation der grünen Pflanzen in Hunderten von Millionen Jahren zu fossiler Kohle gebunden wurde, wird jetzt in einigen Jahrhunderten oder vielleicht nur Jahrzehnten wieder der Lufthülle zurückgegeben. Quelle: COPYRIGHT: ZEIT ONLINE ADRESSE: http://www.zeit.de/1961/43/leben-wir-am-ende-der-eiszeit ❙ seit Ende des Karbon-Zeitalters (vor ca. 300 Mio. Jahren) erstmals Weißfäulepilze – damit konnte die Kohlebildung nur noch unter Luftabschluss erfolgen ❙ Weißfäulepilze waren erstmals in der Lage Lignin abzubauen 35 | Februar 2016| Gunther Schwarze Quelle: sinngemäß Wikipedia Die Erde bei Nacht ❙ ca. 85 % der Energie die wir nutzen stammt aus der Verbrennung fossiler Energieträger (Durchschnitts wert für die gesamte Erde) Quelle: Energiestudie BGR 2015 „Earthlights dmsp 1994–1995“ von Data courtesy Marc Imhoff of NASA GSFC and Christopher Elvidge of NOAA NGDC.Image by Craig Mayhew and Robert Simmon, NASA GSFC. http://eoimages.gsfc.nasa.gov/ve//1438/land_lights_16384.tif. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Earthlights_dmsp_1994%E2%80%931995.jpg#/media/File:Earthlights_dmsp_1994%E2%80%931995.jpg 36 | Februar 2016| Gunther Schwarze Der Treibhauseffekt ❙ Ohne den natürlichen Treibhauseffekt wäre die mittlere Temperatur auf der Erde nur bei lebensfeindlichen - 18° C anstelle der weltweiten mittleren Temperatur von +15°C ❙ Die Treibhausgase lassen das kurzwellige Sonnenlicht ungehemmt auf die Erde einstrahlen. ❙ Diese Strahlung wird von der Erdoberfläche teilweise absorbiert und in Form von Wärme wieder an die Atmosphäre abgegeben. ❙ Die Treibhausgase hindern die langwellige Wärmestrahlung daran, ins All zu entweichen. ❙ So absorbieren sie diese teilweise und geben sie in alle Richtungen wieder ab - auch Richtung Erde. ❙ Dies heizt die Erdoberfläche und die untere Luftschicht auf. Quelle: sinngemäß Wikipedia 37 | Februar 2016| Gunther Schwarze Der anthropogene Treibhauseffekt auch bei Wasserdampf © Illustration: Nicolas d'Aujourd'hui 38 | Februar 2016| Gunther Schwarze klimaschädigende Gase 39 | Februar 2016| Gunther Schwarze klimaschädigende Gase ❙ CO2 ❙ CH4 ❙ N 2O ❙ Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) ❙ Andere … 40 | Februar 2016| Gunther Schwarze Entwicklung der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre 41 | Februar 2016| Gunther Schwarze CO2- und O2-Gehalt der Atmosphäre seit 4,5 bzw. 3,5 Milliarden Jahren 42 | Februar 2016| Gunther Schwarze Quelle: Wiki. Bildungsserver Quelle : Hamburger Bildungsserver Verändert nach Hansen, J. et al. (2008): Target Atmospheric CO2: Where Should Humanity Aim? 43 | Februar 2016| Gunther Schwarze Quelle : Hamburger Bildungsserver Abb. neu gezeichnet nach IPCC (2007): Climate Change 2007, Working Group I: The Science of Climate Change, Figure 2.3 und FAQ 2.1, Figure 1 44 | Februar 2016| Gunther Schwarze Einordnung ❙ in der Erdgeschichte nur 3 Vereisungen ❙ 95 % der Erdgeschichte höhere Temperaturen als jetzt ❙ Aber! ohne menschliche Einfluss würde das Abschmelzen der noch vorhandenen Eismassen noch 20 000 bis 30 000 Jahre länger dauern ❙ Einleitung des Erwärmungsprozesse um 1850 (Beginn der Industrialisierung) Quelle: COPYRIGHT: ZEIT ONLINE ADRESSE: http://www.zeit.de/1961/43/leben-wir-am-ende-der-eiszeit 45 | Februar 2016| Gunther Schwarze Prognostizierte Folgen des Klimawandels ❙ erhöhte Durchschnittstemperaturen ❙ steigende Meeresspiegel ❙ schmelzende Gletscher ❙ starke Wetterextreme (Trockenheit, Starkniederschläge, Stürme) ❙ Verschiebung von Klimazonen, Vegetationszonen und Lebensräumen ❙ Ausbreitung von Parasiten und tropischen Krankheiten ❙ Migrationsbewegungen Quelle: Wikipedia- Folgen der globalen Erwärmung 46 | Februar 2016| Gunther Schwarze Agrarökosysteme im Klima der Zukunft Thünen Report 25, Ute Petersen, Hansjoachim Weigel 47 | Februar 2016| Gunther Schwarze CO2 – Kohlendioxid ❙ CO2 ist das schwerwiegendste Treibhausgas und Hauptgrund für die globale Klimaveränderung. ❙ Seit Beginn der Industrialisierung hat der Verbrauch der fossilen Energieträger um das Sechzigfache zugenommen. Quelle: http://www.wwf.ch/de/hintergrundwissen/klima/klimawandel/treibhauseffekt/kyotogase.cfm 48 | Februar 2016| Gunther Schwarze Darstellung des Kohlenstoffkreislaufs ❙ Die schwarzen Zahlen zeigen wie viele Milliarden Tonnen Kohlenstoff (Gt C) in den verschiedenen Reservoiren vorhanden sind. ❙ Die blauen Zahlen zeigen an, wie viel Kohlenstoff zwischen den einzelnen Speichern pro Jahr ausgetauscht wird. Quelle: Wikipedia 6CO2 + 12 H2O C6H12O6 + 6O2 + 6H2O 49 | Februar 2016| Gunther Schwarze Zusätzliche Gefahr aus den Weltmeeren ❙ vermehrte CO2-Aufnahme durch die Ozeane senkt den pH- Wert ❙ ❙ Dies ist ein Problem für Calcit- bildendes Plankton, der Nahrungsgrundlage für viele Organismen (Der Meeresspiegel erhöht sich nicht nur durch das Abschmelzen der Landeismassen sondern auch durch eine Volumenausdehnung bei der Erwärmung) 51 | Februar 2016| Gunther Schwarze Wichtige Daten zu Klimagasen Verweildauer in der Atmosphäre, in Jahren Treibhauswirksamkeit (Global Warming Potential GWP; CO2=1) Konzentration in der Atmosphäre 1994 Zunahme der Konzentration seit Beginn der Industrialisierung Kohlendioxyd CO2 50-200 1 358 ppm 28 % Methan CH4 9 - 15 21 1720 ppb 146 % Lachgas N2O 120 310 312 ppb 13 % Fluorkohlenwasserstoffe CHF3 u.a 264 11 700 k.A. k.A. perfluorierte Fluorkohlenwasserstoffe CF4 u.a. 50 000 6 500 72 ppt von 0 ppt auf 72 ppt Schwefelhexafluorid SF6 3 200 23 900 3-4 ppt von 0 ppt auf 3-4 ppt ppm: parts per Million = 1 Teil pro 1 Million Teile ppb: parts per billion = 1 Teil pro 1 Milliarde Teile ppt: parts per trillion = 1 Teil pro 1 Billion Teile Angabe der Wirksamkeit der Klimagase in CO2 Äquivalenten Quelle: http://www.agenda21-treffpunkt.de/archiv/03/daten/g7215treibhausgase.htm 53 | Februar 2016| Gunther Schwarze Anteil der Klimagase am Treibhauseffekt CO2 64% CH4 20% FCKW 10% N 2O 6% Treibhausgase= THG 54 | Februar 2016| Gunther Schwarze Quelle:www.agenda21-treffpunkt.de/lexikon/treibhaus.htm CH4 – Methan ❙ Nach CO2 ist CH4 das zweitwichtigste Treibhausgas ❙ Hauptursachen dieser Emission sind unter anderem die zunehmende Nutztierhaltung, bewässerte Reisfelder, die Öl-, Gas- und Kohleförderung sowie Mülldeponien. 55 | Februar 2016| Gunther Schwarze Methanausstoß der Milchkuh • Milchkühe produzieren täglich ca. 200 bis 400 g Methan im Pansen • ❙ entspricht dem Ausstoß von klimaschädigenden Gasen eines Kleinwagens mit 18000 km Jahresfahrleistung (WWF). Die Freisetzung ist zu ca. 70 % „Erhaltungsumsatz“, das heißt das Methan wird zum großen Teil unabhängig von der Futteraufnahme und der Leistung produziert. ❙ Die Folge ist: Bei einer Tagesleistung von 10 l Milch je Kuh beträgt die Methanemission bis zu 40 g/l; bei einer Milchleistung von 30 l/Tag werden nur 15 g Methan /l Milch freigesetzt. Quelle: FAL 56 | Februar 2016| Gunther Schwarze Gefährliche unkalkulierbare Methanquellen in der Zukunft ❙ Permafrostböden die auftauen ❙ Ablagerungen von Methanhydrat auf dem Meeresgrund 57 | Februar 2016| Gunther Schwarze N2O – Lachgas ❙ ❙ entsteht hauptsächlich durch die intensive landwirtschaftliche Bearbeitung der Böden. ❙ Düngung mit mineralischen Stickstoffdüngern und Wirtschaftsdüngern ❙ Bewirtschaftung organischer Böden ❙ aus der biologischen Stickstofffixierung durch Leguminosen (wie Klee oder Hülsenfrüchte) ❙ Pflanzenrückstände im Boden Nebenprodukt bei der Verbrennung fossiler Energieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle) und bei der Verbrennung von Biomasse (Brandrodung in den Tropen). 58 | Februar 2016| Gunther Schwarze CO2-Bilanz / Fußabdruck ❙ Ist ein Maß für den Gesamtbetrag von CO₂-Emissionen (+ andere THG), der direkt und indirekt, durch eine Aktivität verursacht wird oder über die Lebensstadien eines Produkts entsteht. ❙ Der Produktlebenszyklus soll die gesamte Wertschöpfungskette umfassen: ❙ Herstellung, Gewinnung und Transport der Rohstoffe und Vorprodukte ❙ Produktion und Distribution ❙ Nutzung, Nachnutzung ❙ Entsorgung/Recycling Quelle: Wikipedia 61 | Februar 2016| Gunther Schwarze CO2 -Fußabdruck Produktbezogene Klimaschutzstrategie : Broschüre BDI BMU 62 | Februar 2016| Gunther Schwarze Möglichkeiten der Landwirtschaft zum verbesserten Klimaschutz 63 | Februar 2016| Gunther Schwarze Anteile (in Prozent) von Verursachergruppen an der Gesamtemission (gerundete Zahlen, typisch für EULänder um das Jahr 2000) SO2 Staub CO2 NO VOC CO N2O NH3 CH4 Industrie 90 70 65 30 30 - 20 5 10 Verkehr 5 10 25 60 50 70 5 - - Landwirtschaft - 10 - - - - 70 95 50 Haushalte - - 10 10 5 20 - - - (VOC – flüchtige organische Verbindungen, ohne CH4). '–' bedeutet "vernachlässigbar" Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung 64 | Februar 2016| Gunther Schwarze Entwicklung der Stoffkreisläufe in der Landwirtschaft ❙ Die Landwirtschaft war bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Wesentlichen durch die verfügbare Fläche begrenzt und belastete die Luft in keiner Weise zusätzlich, da sie innerhalb der natürlichen Stoffkreisläufe ablief. ❙ Erst als die Düngung eingeführt wurde, entstand ein zusätzlicher Stoffkreislauf, da nur ein Teil der Nährstoffe in die Biomasse eingebaut wird, ein Teil dagegen geht in Atmosphäre und Hydrosphäre über. Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung 65 | Februar 2016| Gunther Schwarze Anteile an den Treibhausgasemissionen der deutschen Landwirtschaft im Jahr 2006 [in % und Mio. t CO2-Äquivalenten] Quelle: Wegener, J. et al. (2006) und Deutscher Bundestag (2006), Grafik: IÖW 66 | Februar 2016| Gunther Schwarze Kalkulation von Kohlenstoff und Treibhausgasen in der Landwirtschaft 67 | Februar 2016| Gunther Schwarze Darstellung des Kohlenstoffkreislaufs ❙ Die schwarzen Zahlen zeigen wie viele Milliarden Tonnen Kohlenstoff (Gt C) in den verschiedenen Reservoiren vorhanden sind. ❙ Die blauen Zahlen zeigen an, wie viel Kohlenstoff zwischen den einzelnen Speichern pro Jahr ausgetauscht wird. Quelle: Wikipedia 68 | Februar 2016| Gunther Schwarze Humus ❙ besteht zu 60% aus Kohlenstoff ❙ Corg–Gehalt × 1,724 (Schwankungsbreite: 1,4 – 3,3) = Humusgehalt (gemessen in % der TM des Bodens) ❙ Humus ist eine CO2 – Senke! ❙ „So ist die Kohlenstoffmenge im Humus der Böden mit ca. 1.580 Gt C weltweit doppelt so groß wie in der Atmosphäre (790 Gt C) und dreimal so groß wie in der Vegetation. ❙ Darüber hinaus wird bis zu 80 % der weltweit aktiv am Kohlenstoffumsatz beteiligten Kohlenstoffmenge in den Böden in Form von Humus gespeichert. ❙ Daher kann dem Boden sowohl als Kohlenstoff-Senke als auch als –Quelle eine Bedeutung in Hinsicht auf den Klimawandel zukommen.“ Quelle: Leitfaden zur Humusversorgung LfULG 2015 69 | Februar 2016| Gunther Schwarze Moorböden 70 | Februar 2016| Gunther Schwarze Moorkarte Deutschland (c) BGR Hannover 2012 71 | Februar 2016| Gunther Schwarze Treibhausgasbilanzen Moornutzung Nutzung Treibhausgasbilanz Niedermoor Wasserstand Hochmoor (t CO2-Äq. / Jahr) (cm unter GOF) Acker 33,8 -70 (-29 bis 102) Grünland intensiv 30,9 28,3 -49 (-39 bis -98) Grünland extensiv 22,5 20,1 -29 (-14 bis -39) Grünland extensiv, nass 10,3 2,2 -11 (6 bis -25) naturnah / renaturiert 3,3 0,1 -10 (-7 bis -14) Quelle: Drösler, Freibauer et al. 2011 Verringerung der Emissionen nur durch Anhebung des Wasserspiegels 72 | Februar 2016| Gunther Schwarze Landwirtschaftliche Produktion in Deutschland heute ❙ 60 % Futtermittel ❙ 20 % Nahrungsmittel ❙ 20 % nachwachsende Rohstoffe Quelle: UBA 73 | Februar 2016| Gunther Schwarze Wertung des Anbaus von NawaRo ❙ Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und die Energieerzeugung in Biogasanlagen sind wichtige Beiträge der Landwirtschaft um den Verbrauch fossiler Energieträger zu verringern ❙ Der Anteil der LN, der für nachwachsende Rohstoffe genutzt wird, sollte in den jeweiligen Regionen an den Flächenbedarf, der für die Nahrungsund Futtermittelerzeugung benötigt wird, angepasst werden. ❙ ❙ Es sollten keine Impulse aus dem NawaRo- Bereich kommen, zusätzliche Flächen in die landwirtschaftliche Nutzung zu nehmen! Mit gegenwärtig 20 % NawaRo in D ist die Versorgung im Bereich Nahrung und Futter gesichert! 75 | Februar 2016| Gunther Schwarze Kalkulation der CO2 – Bindung durch verschiedene Kulturen 76 | Februar 2016| Gunther Schwarze CO2-Bindung durch Biomasse ❙ 1kg pflanzliche Biomasse (TM) entspricht einer Aufnahme von 2 kg CO2 und einer Abgabe von 1,5 kg O2 LAP Forchheim Paul Schweiger 24.11.2004 77 | Februar 2016| Gunther Schwarze Mittlere potentielle CO2- Bindung und O2-Freisetzung von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen unter mitteleuropäischen Wachstumsbedingungen ( t / ha und Jahr ) Waldwissen.de: CO2 Bindung Wald = 10 t/ha und Jahr 78 | Februar 2016| Gunther Schwarze LAP Forchheim Paul Schweiger 24.11.2004 Wertung CO2 – Bindungsfähigkeit der Kulturen ❙ höchste Bindung: Mais, Zuckerrüben, Chinaschilf ❙ mittlere Bindung: Getreide, Grünland, Kartoffeln ❙ niedrigere Bindung: Energiehölzer, Faserhanf, Raps, Wald 79 | Februar 2016| Gunther Schwarze Sind mineralische N- Dünger „Klimakiller“? ❙ Klärung der Fragen: ❙ Wie viel CO2 wird bei Produktion, Transport und Umsetzung im Boden nach der Ausbringung zusätzlich frei? ❙ Wie viel CO2 kann durch den Mehrertrag gebunden werden? 80 | Februar 2016| Gunther Schwarze Wie viel CO2 wird bei Produktion, Transport und Umsetzung im Boden nach der Ausbringung zusätzlich frei? ❙ Summe: 8,8 kg CO2 / kg N (in Kalkammonsalpeter) ❙ davon für: ❙ Produktion = 3,6 kg ❙ Transport = 0,1 kg ❙ Landwirtschaft (Umsetzung im Boden): 5,1 kg Quelle: Yara, PURE NUTRIENT INFO NR. 1 CO2 Fußabdruck 81 | Februar 2016| Gunther Schwarze Wie viel CO2 kann durch den Mehrertrag gebunden werden? ❙ Beispielrechnung: Getreideertrag ❙ ohne mineralische N- Düngung: 45 dt/ha ❙ mit N- Düngung (bei 150 kg N aus KAS /ha): 80 dt/ha ❙ Verhältnis Korn/Stroh bei WW: 1:1,1 ❙ Mehrertrag: 35 dt Korn/ha (86%TM) + 38,5 dt Stroh (80% TM) = 73,5 dt (60,9 dt TM) ❙ Mehrertrag je 1 kg N (= 6090 kg TM Mehrertrag/ 150kg N) = 40,6 kg TM Mehrertrag / kg N ❙ Je 1 kg TM Getreide werden 2 kg CO2 gebunden (Quelle: LAP Forchheim Paul Schweiger 24.11.2004) ❙ 40,6 kg TM Mehrertrag binden 81,2 kg CO2 ❙ die 150 kg N /ha binden zusätzlich 12180 kg CO2 82 | Februar 2016| Gunther Schwarze Bilanz ❙ Mehranfall von CO2 durch den Einsatz des Mineraldüngers (Herstellung, Transport, Anwendung) = 150 kg N mal 8,8 kg CO2 / kg N = 1320 kg CO2/ ha ❙ zusätzlich gebundenes CO2 durch den Einsatz von Mineraldünger = 6090 kg TM Mehrertrag mal 2 kg CO2 / kg TM = 12180 kg CO2 / ha ❙ Saldo: 12180 – 1320 = 10860 kg CO2 /ha zusätzlich ❙ Wertung: ❙ Bei normalen Mehrerträgen durch Mineraldünger ist die CO2- Bilanz positiv! ❙ CO2 wird allerdings nur kurzfristig gebunden! 83 | Februar 2016| Gunther Schwarze BLW 23 I 7. 6. 2013 Dr. Franz Heinzlmaier Landesarbeitskreis Düngung Bayern 84 | Februar 2016| Gunther Schwarze CO2-Fussabdruck verschiedener N-Dünger Yara = 8,8 Quelle: Faktencheck Harnstoff 03 SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH 85 | Februar 2016| Gunther Schwarze Kann Land- und Forstwirtschaft CO2 binden? ❙ Unterscheidung: ❙ ❙ weitestgehend CO2 -neutral ❙ Bewirtschaftung von AL und GL mit hohen Erträgen bei geringen Nährstoffverlusten ❙ Biogasnutzung und NawaRo (Biokraftstoffe…) ersetzen die Verbrennung aus den alten CO2-Speichern (Öl, Kohle, Gas) ❙ Renaturierung Moore (verhindert den Abbau eines C - Speichers) CO2 - Senke (Langzeitspeicher) ❙ Erhöhung des Humusgehaltes im Boden ❙ dauerhafte Aufforstung – Wälder ohne Nutzung (sonst ähnlich wie Landwirtschaft - neutral) 86 | Februar 2016| Gunther Schwarze Vergleich ökologischer Landbau und konventionelle Erzeugung 87 | Februar 2016| Gunther Schwarze Bis zum Jahr 2050 wird sich der Nahrungsbedarf weltweit verdoppeln und der Anteil an tierischen Produkten stark zunehmen. Quelle: Studie des Potsdam-Institut für Klimaforschung Agrarzeitung 05.11.2015 88 | Februar 2016| Gunther Schwarze Erträge Öko / Konventionell 89 | Februar 2016| Gunther Schwarze Ertragsniveau und Produktionsleistung von ökologisch und konventionell bewirtschafteten Betrieben des deutschen Testbetriebsnetzes Quelle: Eigene Berechnungen auf der Grundlage des dt. Testbetriebsnetzes, gemittelte Werte der Wirtschaftsjahre 2007 bis 2010; Vergleichsmethodik siehe Nieberg et al. (2007). Thünen Institut: Studie zur Vorbereitung einer effizienten und gut abgestimmten Klimaschutzpolitik für den Agrarsektor 90 | Februar 2016| Gunther Schwarze Durchschnittliche Treibhausgasemissionen pro Hektar unter konventioneller und ökologischer Bewirtschaftung konventionell ökologisch 93 | Februar 2016| Gunther Schwarze ❙ Öko 175% weniger ❙ andere Studien 20 bis 80% weniger Vergleich der Klimawirkung ökologische und konventionelle Bewirtschaftung ❙ Ökologische Bewirtschaftung: ❙ keine mineralischen N- Dünger u. andere Mineraldünger ❙ ❙ weniger Input (CO2-Äquivalente) über Mineraldünger aus dem Herstellungsprozess und weniger freiwerdendes Lachgas (NO2) nach der Ausbringung Vergleich zur konventionellen Bewirtschaftung ❙ Bei Öko geringerer Ausstoß von Treibhausgasen auf die Fläche bezogen aber weniger CO2 Bindung durch geringere Biomassebildung bezogen auf die produzierte Erntemenge ❙ Dieser Vorteil der konventionellen Bewirtschaftung kann durch eine überhöhte Düngung, die mit hohen Nährstoffverlusten verbunden ist, verspielt werden! ❙ Dabei freiwerdendes NO2 hat eine 310 mal höhere Treibhauswirkung wie CO2! 97 | Februar 2016| Gunther Schwarze Vergleich der Klimawirkung ökologische und konventionelle Bewirtschaftung ❙ ❙ Basis des Vergleichs: ❙ steigender Bedarf an landwirtschaftlichen Produkten ❙ keine Änderung der Verzehrgewohnheiten (global sogar weitere Zunahme des Fleischkonsums) ❙ begrenzte landwirtschaftlich nutzbare Fläche globale Wirkung geringerer Erträge: ❙ steigender Druck zur Ausdehnung der Ackerfläche auf Kosten von Grünland, Wald und Bracheflächen (Kohlenstoffsenken) 98 | Februar 2016| Gunther Schwarze Produktionsmaßnahmen mit generell positiver Wirkung auf den PCF (CO2 Fußabdruch) landwirtschaftlicher Produkte Bereich Maßnahme Pflanzenbau Verzicht auf die Bewirtschaftung von Moorstandorten, Erhaltung bzw. Erhöhung des Humusgehalts im Boden Produktionstechnik in Tiefe, Häufigkeit und Intensität reduzierte Bodenbearbeitung, Verzicht auf Pflügen, kombinierte Verfahren Düngung sparsamer Einsatz von Mineraldünger, aber auch Wirtschaftsdünger Tierhaltung Stallhaltung, Güllewirtschaft Futtergewinnung natürliche Trocknung von Grünfutter Fütterung wirtschaftseigene Futtermittel (Transport, Regenwaldrodung) Fleischproduktion aus Altkühen (Doppelnutzung) Wirtschaftsdünger Verwertung in Biogasanlage Energieeinsatz Verwenden von Biokraftstoffen und -schmiermitteln Rudolf Rippel, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Agrarökologie, November 2012 99 | Februar 2016| Gunther Schwarze Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 100 | Februar 2016| Gunther Schwarze