Aus dem Funktionsbereich für kardiologische Forschung beziehungsweise dem kardiologischen Forschungslabor (Leiter: Univ. - Prof. Dr. med. Stefan Felix) Der Klinik für Kardiologie, Inner Medizin (Direktor: Univ.- Prof. Dr. med. Stefan Felix) der Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Thema: Unterscheidung kardiodepressiver Antikörper bei der dilatativen Kardiomyopathie, die bei der Immunadsorption entzogen werden Inaugural - Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Humanmedizin (Dr. med.) der Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald 2013 vorgelegt von: Wunderle, Lydia geb. am: 31. August 1976 in: Darmstadt Dekan: Prof. Dr. Rainer Biffar 1. Gutachter: Prof. S. Felix 2. Gutachter: Prof. K. Stangl Ort, Raum: Greifswald, Klinik für Innere Medizin B, Seminarraum O 0.88 Tag der Disputation: 09.12.2013 2 1. Inhaltsverzeichnis 2. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 4 3. ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS 6 4. EINLEITUNG 8 4.1. HERZINSUFFIZIENZ UND DILATATIVE KARDIOMYOPATHIE 8 4.1.1. DEFINITION, ÄTIOLOGIE, PATHOMECHANISMEN 8 4.1.2. INZIDENZ, SYMPTOMATIK UND DIAGNOSTIK BEI DER DCM 10 4.1.3. THERAPIE 11 4.2. ZELLULÄRE GRUNDLAGEN VON KONTRAKTION UND RELAXATION 12 4.3. PATHOPHYSIOLOGISCHE GRUNDSÄTZE BEI DER HERZINSUFFIZIENZ BZW. DER DILATATIVEN KARDIOMYOPATHIE 14 4.4. IMMUNMECHANISMEN BEI DILATATIVER KARDIOMYOPATHIE 16 4.5. IMMUNADSORPTION BEI DILATATIVER KARDIOMYOPATHIE 19 5. AUFGABENSTELLUNG 22 6. MATERIAL UND METHODEN 23 6.1. PATIENTEN UND VERWENDETE MATERIALIEN 23 6.1.1. PUFFER, CHEMIKALIEN, LÖSUNGEN 23 6.1.2. PATIENTEN 24 6.2. KLINISCHE METHODEN 25 6.2.1. IMMUNADSORPTIONSTHERAPIE 25 6.2.2. IMMUNADSORPTIONSVERFAHREN BZW . ISOLIERUNG DER ANTIKÖRPER IN VIVO 26 IMMUNADSORPTION 28 6.2.3. INVASIVES HÄMODYNAMISCHES MONITORING 28 6.3. EXPERIMENTELLE METHODEN 29 6.3.1. ISOLIERUNG DER ANTIKÖRPER IN VITRO 29 6.3.2. ISOLIERUNG DER KARDIOMYOZYTEN VON ADULTEN RATTEN 31 6.3.4. ENZYMATISCHE ISOLATION 33 6.3.5. ZÄHLUNG DER KARDIOMYOZYTEN 34 6.3.6. BESCHICHTUNG DER KAMMERTRÄGER MIT ISOLIERTEN KARDIOMYOZYTEN UND DEREN FÄRBUNG 34 1 6.3.7. MESSUNGEN AM FLUORESZENZMIKROSKOP 34 6.3.7.1. Aufbau des Mikroskops 34 6.3.7.2. Messung des Kalziumtransienten und der Kontraktilität 36 6.3.7.3. Auswertung 37 6.3.7.4. Eichung des Mikroskop-Systems 37 6.3.7.4.1. Kalibrierung in vivo 37 6.3.7.4.2. Kalibrierung in vitro 39 6.4. INTERAKTIONSVERSUCHE ZWISCHEN IN-VITRO-ELUAT UND VERSCHIEDENEN MEDIKAMENTEN 40 6.4.1. INTERAKTIONSVERSUCHE MIT METOPROLOL (ß-REZEPTOREN-BLOCKER) 40 6.4.2. INTERAKTIONSVERSUCHE MIT ATROPIN (MUSKARINERGER REZEPTORENBLOCKER) 40 6.4.3. INTERAKTIONSVERSUCHE MIT BROMO-CAMP 40 6.5. STATISTIK 41 7. ERGEBNISSE 42 7.1. DIE IMMUNADORPTIONSTHERAPIE DER DCM-PATIENTEN 42 7.2. FUNKTIONALITÄTSTESTS DER IN-VITRO-ADSORBIERTEN ANTIKÖRPER AN ISOLIERTEN RATTENKARDIOMYOZYTEN 43 7.3. EINTEILUNG DES PATIENTENKOLLEKTIVES ENTSPRECHEND DES KARDIODEPRESSIVEN EINFLUSSES DER IN-VITRO-ELUATE 46 7.4. VERGLEICH VON KARDIODEPRESSIVITÄT UND KLINISCHEN BEFUNDEN 47 7.5. PHARMAKOLOGISCHE BEEINFLUSSUNG DES KARDIODEPRESSIVEN EFFEKTES 52 7.5.1. EINFLUSS VON METOPROLOL AUF DIE KARDIODEPRESSIVE W IRKUNG DES IN VITRO-ELUATS 53 7.5.2. EINFLUSS DES PARASYMPATHOLYTIKUMS ATROPIN AUF DIE KARDIODEPRESSIVE W IRKUNG DES IN VITRO-ELUATS 55 7.5.3. EINFLUSS VON BROMO-CAMP AUF DIE KARDIODEPRESSIVE W IRKUNG DES IN VITRO-ELUATS 57 8. DISKUSSION 60 8.1. KARDIODEPRESSIVE FAKTOREN BEI DER IMMUNADSORPTION BZW. BEI DER IN VITRO-ADSORPTION 60 8.2. KARDIOTROPE AUTOANTIKÖRPER BEI DER DCM 63 8.2.1. ß1-AUTOANTIKÖRPER 63 8.2.2. AUTOANTIKÖRPER GEGEN DEN MUSKARINERGEN (M2) REZEPTOR 64 2 8.2.3. AUTOANTIKÖRPER GEGEN DAS ADP/ATP-TRANSLOKATORPROTEIN 64 8.2.4. AUTOANTIKÖRPER GEGEN DIE SR-CA2+-ATPASE 65 8.2.5. KOMPLEMENT 66 8.3. VERGLEICH VON KARDIODEPRESSIVITÄT UND KLINISCHEM BEFUND 66 8.4. LIMITATION UND AUSBLICK 70 9. ZUSAMMENFASSUNG 71 10. LITERATURVERZEICHNIS 73 11. EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG 89 12. LEBENSLAUF 90 13. DANKSAGUNG 91 3 2. Abkürzungsverzeichnis ACE Angiotensin converting enzyme ANOVA Analysis of variance AT-II Angiotensin II ADP Adenosindiphosphat ATP Adenosintriphosphat BDM 2,3-Butanedione Monoxime BSA Bovines Serum Albumin cAMP zyklisches Adenosinmonophosphat CFT Calcium-free-tyrode (Kalziumfreie Lösung) Da Dalton DCM Dilatative Kardiomyopathie DMSO Dimethylsulfoxid EF Ejektionsfraktion Fura-2-AM Fura-2 pentakis(acetoxymethyl)ester HC high Calcium (Kalziumreiche Kalibrierungslösung) HEPES Hydroxy-Ethyl-Piperazin-Ethan-Sulfonsäure HI Herzindex HLA human leucocyt antigen IA Immunadsorption Ig Immunglobulin IL Interleukin IP3 Inositoltrisphosphat ISFC International Society and Federation of Cardiology 4 M mol/l MWCO molecular weight cut off NTA Nitrilotriacetic Acid NYHA New York Heart Association PBS Phoshat gepufferte Salzlösung rfu relative fluorescence units SR sarkoplasmatisches Retikulum SVI Schlagvolumenindex TNF Tumornekrosefaktor VP Versuchspuffer 5 3. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildung 1: Schematische Darstellung der Kalziumhomöostase der Myokardzelle Abbildung 2: Eluatwirkung in Bezug auf den Kalziumtransienten und Kontraktilität an isolierten Rattenkardiomyozyten Abbildung 3: Zeitlicher Ablauf der Immunadsorption Abbildung 4:Prinzip der Immunadsoptionssäulen (Ig Therasorb®) Abbildung 5: Schema der Immunadsorption Abbildung 6: Schematische Darstellung der Antikörper-Screening-Methode Abbildung 7: Die Langendorff-Perfusionsanlage Abbildung 8: Die optimale Lage der Perfusionkanüle in der Aorta (IA) Abbildung 9: Einfluss des in vitro-Eluats auf den Kalziumtransienten und die Kontraktilität von Rattenmyozyten. Abbildung 10: Pearson-Korrelation zwischen Kalziumtransient und Kontraktilität. Abbildung 11: Schematische Darstellung der Vorgehensweise bei der Gruppeneinteilung des DCM-Patientenkollektivs. Abbildung 12: Kalziumtransient und Kontraktilität gemessen mittels Fluoreszenzmikroskopie an Rattekardionmyozyten nach Behandlung mit in vitro-Eluaten. Abbildung 13: Darstellung des Verlaufs des Herzindex in dem DCM-PAtientenkollektiv vor und nach Immunadsorption. Abbildung 14: Herzindex in den Subgruppen (Kardiodepressiv und Nicht Kardiodepressiv) vor und nach unterschiedlichen Phasen der Immunadsorptionsbehandlung. Abbildung 15: Darstellung des Verlaufs des Schlagvolumenindex in dem DCM-Patientenkollektiv vor und nach Immunadsorption. Abbildung 16: Schlagvolumindex in den Subgruppen (Kardiodepressiv und Nicht Kardiodepressiv) vor und nach unterschiedlichen Phasen der Immunadsorptionsbehandlung. Abbildung 17: Differenz des Schlagvolumenindex in den Subgruppen (Kardiodepressiv und Nicht Kardiodepressiv) nach dem ersten Immunadsorptionszyklus (Abbildung A) und nach dem vierten Immunadsorptionszyklus (Abbildung B) 6 Abbildung 18: Schematische Darstellung des G-Protein gekoppelten Signalwegs der Adrenorezeptoren. Abbildung 19: Einfluss des β1-Adrenorezeptorblockers Metoprolol auf den Kalziumtransienten in isolierten Rattenkardiomyozyten. Abbildung 20: Einfluss des β1-Adrenorezeptorblockers Metoprolol auf die Kontraktilität isolierter Rattenkardiomyozyten. Abbildung 21: Einfluss von Atropin auf die Änderung des Kalziumtransienten in Rattenkardiomyozyten. Abbildung 22: Einfluss von Atropin auf die Änderung der Kontraktilität in Rattenkardiomyozyten. Abbildung 23: Einfluss von BromocAMP auf den Kalziumtransienten in Rattenkardiomyozyten Abbildung 24: Einfluss von Bromo-cAMP auf die Kontraktilität von Rattenkardiomyozyten in Gegenwart von kardiodepressiv wirkenden in vitro Eluaten 7 4. Einleitung Thema dieser Promotionsarbeit ist die Beeinflussung der Kontraktilität und der intrazellulären Kalziumkonzentration von Rattenkardiomyozyten durch Antikörper von Patienten mit Dilatativer Kardiomyopathie (DCM). Diese Befunde wurden mit den hämodynamischen Veränderungen während der Immunadsorption dieser Patienten verglichen. In der Einleitung wird näher auf diese Thematik eingegangen, Hintergründe und Grundlagen verdeutlicht, sowie die Aufgabenstellung erläutert. 4.1. Herzinsuffizienz und Dilatative Kardiomyopathie 4.1.1. Definition, Ätiologie, Pathomechanismen Nach der koronaren Herzkrankheit ist die Dilatative Kardiomyopathie (DCM) eine der häufigsten Ursachen für eine Herzinsuffizienz (EPICAL-Studie, Zahnrad et al. 1999, Pecini et al. 2010). Die Herzinsuffizienz definiert sich als Mangelperfusionszustand der Peripherie, aufgrund der Unfähigkeit des Herzens die nötige Blutmenge zum Stoffwechsel von Geweben und Organen auszuwerfen, obwohl es ausreichende Blutvolumina und Füllungsdrücke erhält. Laut WHO-Kriterien ist die DCM eine Erkrankung des Herzens, die sich vor allem durch eine eingeschränkte systolische Funktion des Myokards und einer Dilatation des Herzens (meist linksventrikulär) auszeichnet. Früher beschränkte sich der Begriff Kardiomyopathie ätiologisch auf idiopathische Herzmuskelerkrankungen (WHO-Report, 1988). Nach der neuen WHO/ ISFC- Klassifikation (Richardson et al. 1996) umfasst sie auch spezifische Kardiomyopathien, die unter hämodynamischen und auch unter pathogenetischen Gesichtspunkten definiert werden. So zeigen sich diese spezifischen Kardiomyopathien klinisch oft als Dilatative Kardiomyopathie. Die spezifischen Kardiomyopathien umfassen: o familär bzw. genetisch determinierte Kardiomyopathien (ca. 20 %); o ischämische Kardiomyopathien (myokardiale Dysfunktion durch Remodeling); o valvuläre Kardiomyopathie (die Funktionsstörung überschreitet die durch Vitien zu erwartende Dysfunktion); o hypertensive Kardiomyopathie; o medikamentös-toxische Formen; o peripartale Kardiomyopathien; 8 o Kardiomyopathien bei endokrinen Erkrankungen (z.B. Muskeldystrohien, Myotonien); o inflammatorische Kardiomyopathien (durch virale und immunologische Mechanismen); Um noch genauer auf den letzten Punkt der Aufzählung einzugehen, kann man einen möglichen ätiologischen Zusammenhang zwischen Myokarditis und DCM sehen, da bei einem Teil der DCM-Patienten der molekularbiologische Nachweis einer persistierenden enteroviralen Infektion des Herzmuskels (Bowles et al. 1989, Schultheiss et al. 1998; Schultz et al. 2009) gelingt, die Rückschlüsse auf eine bereits abgelaufene Myokarditis, die sich zu einer DCM entwickelte, zulässt. Auch geht man immer mehr davon aus, dass die Dilatative Kardiomyopathie ein Folgezustand der Myokarditis ist. Auslöser bzw. mikrobielles Agens akuter Myokarditiden sind meist kardiotrope Viren – vor allem Coxsackie-Viren der Gruppe B (O`Conell et al. 1985; Rutschow et al. 2010). Die mikrobielle Infektion ruft zunächst eine Immunantwort hervor, die sich sowohl humoraler als auch zellulärer Effektormechanismen bedient. Im Laufe der Infektion kann es unter anderem nach dem Prinzip des molekularen Mimikry – zu autoimmunen Reaktionen gegen das eigene Herzmuskelgewebe kommen (Maisch et al. 1993; Schwimmbeck et al. 1993; Kallellis-Opara et al. 2007). Diese Autoreaktivität kann für die Entwicklung aus einer akuten Virus-Myokarditis über eine chronische Myokarditis zur DCM verantwortlich sein (Das et al. 1985; Voigt et al. 2010). So konnte man feststellen, dass sich – während der überwiegende Anteil der akuten Virusmyokarditiden ohne Residuen ausheilt - bei einem Teil der Patienten entweder unmittelbar oder nach einer Latenzzeit aus einer akuten Virus-Myokarditis eine chronische Myokarditis mit progredienter Herzinsuffizienz unter dem Bild einer DCM entwickelte (Martino et al. 1994, Zhao et al. 2009, Yoshikawa et al. 2009). Auch im Tierversuch konnte der Übergang von akuter Myokarditis in eine DCM bewiesen werden (Matsumori et Kawai, 1982, Harding et al. 2010). Der Nachweis von gebundenen Immunglobulinen von IgG, IgM, IgA in Myokardbiopsien sowie auch von zirkulierenden Antikörpern im Blut spricht ebenfalls für eine sekundäre Immunpathogenese (Maisch et al. 1993, Staudt et al. 2010).Bisher konnte eine Vielzahl möglicher relevanter Autoantikörper bei der DCM beschrieben werden: 9 o gegen die Epitope des Sarkolemms (Kalziumkanal, Beta-Rezeptoren, muskarinerge Rezeptoren); o gegen kontraktile Proteine (Myosin); o gegen die extrazelluläre Matrix; o gegen mitochondriale sowie sarkoplasmatische Antigene (siehe hierzu auch Kapitel: Immunpathologie bei der DCM); 4.1.2. Inzidenz, Symptomatik und Diagnostik bei der DCM Die DCM hat eine Inzidenz von 5-10 und eine Prävalenz von 36,5 pro 100.000 Einwohner. Sie betrifft vorwiegend Männer (m:w ⇒ 2-4:1) im mittleren Alter zwischen 20 und 50 Jahren (70%) (De Maria et al. 1993). Ca. 20% der Patienten weisen eine familiäre Häufung auf (Michels et al. 1992; Lakdawala et al. 2010). Die Symptomatik der Patienten – als klinische und hämodynamische Befunde dient meist der Grad der linksventrikulären Funktionseinschränkung – weist eine große Variabilität auf. So können die Reduktion der Auswurffraktion, die pathologisch- physikalischen Befunde und die linksventrikuläre Dilatation so gering sein, dass der Patient asymptomatisch bleibt, während andere Patienten unter belastungs(un)abhängiger Dyspnoe, körperlicher Schwäche, thrombembolischen Komplikationen, Zeichen der Angina pectoris (infolge erhöhter Wandspannung und relativer koronarer Minderperfusion), erhöhtem Venendruck, Stauungsleber und Ödemen leiden. Hämodynamische und morphologische Kennzeichen der Betroffenen sind starke linksund rechtsventrikuläre Dilatation mit erhöhtem endsystolischen und enddiastolischen Ventrikelvolumen sowie deutlich erhöhte Füllungsdrücke und relative Mitral- oder Trikuspidalinsuffizienz bei reduziertem Ruheherzminutenvolumen (Johnson et Palacios, 1982, Park et al. 2010). Da die Zweijahresmortalität bis zu 35% beträgt, ist die DCM eine der ungünstigsten Erkrankungen in Bezug auf die Prognose (Hofmann et al. 1988; Lenardo et al. 1994; Pecini et al. 2010). Erst nach dem Ausschluss anderer Herzerkrankungen fällt die Diagnose DCM. Als wichtigste Screeninguntersuchung ist die Echokardiographie anzusehen, jedoch müssen zur ausreichenden Untersuchungverfahren Sicherstellung durchgeführt werden, d.h. der Diagnose invasive Herzkatheteruntersuchung, 10 Koronarangiographie und Endokardbiopsie (zur Abgrenzung einer Myokarditis) (Figulla et al, 1992; Sigusch et al. 1998; Thomas et al. 2009). 4.1.3. Therapie Die Therapieansätze bei der DCM sind zur Zeit der der Herzinsuffizienz sehr ähnlich bzw. identisch. Grundsätzlich erfolgt die Therapie – wie bei anderen herzinsuffizienten Patienten - zunächst rein symptomatisch. Die konservativ-medikamentöse Therapie der DCM bedient sich folgender Medikamente für Herzinsuffizienzpatienten: ACE-Hemmer, Digitalis, Spironolacton, Nitrate und Diuretika. Eine Verbesserung der Mortalität bei der DCM kann durch Beta-Blocker erzielt werden (Waagstein et al. 1992). Als Maßnahme zur Prävention des plötzlichen Herztodes stehen bei der DCM die Implantation eines Defibrilators/ Kardioverters oder der Einsatz von Klasse III-Antiarrhythmika (v.a. Amiodaron) zur Verfügung. Leider sind chirugische Therapieverfahren, wie dynamische Kardiomyoplastie oder die Ventrikelreduktionplastik nach Batista, bei der DCM nicht besonders erfolgsversprechend, so dass die Herztransplantation oft die letzte therapeutische Alternative zur Behandlung der DCM darstellt. Obwohl die DCM die häufigste Indikation für eine Herztransplantation darstellt (Manolio et. al. 1992; Wexler et al. 2009) bleibt diese Behandlungsform durch die begrenzte Anzahl an Spenderherzen nur einer kleinen Minderheit vorbehalten. Gerade die experimentelle Forschung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, neue Therapiekonzepte zur Behandlung der DCM zu finden: Eine mögliche kausale Therapie stellt als Basis die Theorie der autoreaktiven Kardiomyopathie dar, die sich zum Beispiel aus einer viral bedingten Myokarditis entwickelt. So könnte in der akuten Phase eine antivirale Therapie erfolgreich sein, während das chronische autoimmun geprägte Krankheitsbild - nach Ausschluß einer Viruspersistenz - einer immunmodulatorischen oder immunsupressiven Therapie zugänglich wäre (Maisch et al. 1995). Studien über immunsuppressive Therapien haben gezeigt, dass keine klinischen wie auch hämodynamischen Verbesserungen bei den Patienten auftraten (Mason et al.1995, Wojnicz et al. 2001), während bei immunmodulatorischen Therapien, z. B. mit Immunglobulinen u. Hyperimmunglogulinen günstige Effekte bei akuten Myokarditiden und akuten Kardiomyopathien beschrieben wurden. 11 Außerdem wurde als weitere immunmodulatorische Option bei Patienten mit schwerer DCM durch eine Immunadsorption hämodynamische Verbesserungen erzielt (Dörffel et al. 1997; Felix et al. 2000, Staudt et Felix, 2005), so dass auf diesem Forschungsgebiet neue Erkenntnisse gewonnen werden müssen. 4.2. Zelluläre Grundlagen von Kontraktion und Relaxation Abbildung 1: Schematische Darstellung der Kalziumhomöostase der Myokardzelle Wichtig für die Funktion der Myokardzelle ist die intrazelluläre Kalziumkonzentration. Während jedes Kontraktions- und Relaxationszyklus kommt es synchron zu den Polaritätsänderungen an der Zellmembran zu Konzentrationsänderungen des intrazellulären Kalziums um ca. zwei Zehnerpotenzen. An diesen transienten Veränderungen sind Proteine des Sarkolemms und des sarkoplasmatischen Retikulums beteiligt: Entlang transversaler Tubuli (T-Tubuli) gelangt das Aktionspotential der sarkoplasmatischen Membran der Myokardzelle in das Innere der Zelle. Im Bereich der T-Tubuli öffnet es spannungsabhängige L-Typ-Kalziumkanäle (Dihydropyridinrezeptoren). Außer den L-Typ-Ca2+-Kanälen existieren auch T-Typ-Ca2+-Kanäle, die sich pharmakologisch, elektrisch und vor allem anzahlmäßig von den L-Typ-Ca2+-Kanälen unterscheiden (Hess, 1988, Fallon et al. 2009,) und deshalb hier nicht weiter besprochen werden, da der überwiegende Einstrom der Ca2+-Ionen über den L-Typ-Ca2+-Kanal abläuft (siehe hierzu auch Abbildung 1). 12 Die T-Tubuli stehen im engen Kontakt zu den terminalen Zysternen des sarkoplasmatischen Retikulums (SR), so dass das einströmende extrazelluläre Ca2+ die Freisetzung weiterer Ca2+-Ionen aus dem sarkoplasmatischen Retikulum durch Ryanodin-empfindliche Ca2+-Kanäle (Ca2+-triggert triggert Ca2+-release). Das Phänomen der Kalzium-induzierten Kalzium-Freisetzung vermittelt die Kopplung zwischen elektrischem Aktionspotential und der nachfolgenden mechanischen Kontraktion der Herzmuskelzelle. Dabei wird der Kontraktionsvorgang wie folgt ausgelöst: Die Interaktion der Myofilamentproteine wird durch die Erhöhung der intrazellulären Ca-Konzentration gesteuert. Sie bewirkt eine Konformationsänderung des Troponinkomplexes, so dass die Querbrückenbindung zwischen Aktin und Myosin ermöglicht wird, was zur Folge hat, dass sich die Aktin- und Myosinfilamente gegeneinander verschieben, was die Kontraktion darstellt. Die Verkürzung und Kraftentwicklung jeder einzelnen Herzzelle führt so im Verband zur Kontraktion des Herzmuskels und somit zum Auswurf des Schlagvolumens. Zur darauffolgenden diastolischen Erschlaffung bzw. Füllung des Ventrikels kommt es auf molekularer Ebene durch Inaktivierung der Aktin-Myosin-Interaktion. Dies wird bewirkt durch den Abfall des intrazellulären Ca2+-Gehalts, der zu einer Dissoziation des Ca2+-Troponinkomplexes führt. Die Senkung der intrazellulären Ca2+-Konzentration erfolgt einerseits durch Auswärtstransport der Ca2+-Ionen mittels sarkolemmaler Ca2+-ATPase (Carafoli, 1988, Lukyanenko et al. 2001) und Na2+-Ca2+-Austauscher (Mullins, 1977, Reuter et al. 2005) in den Extrazellulärraum, andererseits durch Sequestrierung der Ca2+-Ionen in die Vesikel des sarkoplasmatischen Retikulums. Der letztgenannte Mechanismus ist durch Katalyse der membranständigen Ca2+-ATPase (SERCA) zu 80-90% für den Abfall des intrazellulären Kalziums verantwortlich (Negrette et al. 1993). Als Modulator der SERCA kommt dem Phospholamban eine wichtige Rolle zu (Koss et Kranias, 1996, Waggoner et al. 2009). Interessant ist auch, dass wieder aufgenommenes Ca2+ im SR für die nächste Depolarisation zur Verfügung steht, wohingegen das nach extrazellulär ausgeschiedene Ca2+ in der Zelle nicht mehr verfügbar ist. Sowohl die Anflutung von Kalziumionen, wie auch die Reduzierung ihrer intrazellulären Konzentration unterliegt viefältiger Modulation: So bewirken neuronale, humorale und parakrine Faktoren eine Rezeptor-vermittelte-Aktivierung von 13 membranständigen Enzymem (Adenylatzyclase) bzw. Ionenkanälen (z. B. L-Typ-Ca-Kanal). Über membranständige Signaltransduktionswege kommt es zur Bildung/ Anreicherung von second messengers, wie Kalziumionen, zyclischen Nukleotiden (cAMP, cGMP), Phosphoinositolen und Diacylglyceriden: a) Die Stimulierung sarkolemmaler ß-Adrenozeptoren führt zur G-Protein vermittelten Aktivierung der Adenylatzyklase, was zur vermehrten Bildung von cAMP aus ATP führt, während die Stimmulierung muskarinerger Rezeptoren über inhibitorische G-Proteine zum Abfall des cAMP-Spiegels führt. b) α1- Rezeptoren, Endothelin- oder Angiotensinrezeptoren können die Aktivierung des Inositolphoshat-Stoffwechsels stimulieren, was schliesslich zur Modulation von Ca 2+ - regulierenden Prozessen durch Phosphorilierung mittels Proteinkinase führt (Karczewski et al. 1993, McConnell et al. 2009). So wird durch Phosphorilierung des Phospholamban z. B. die Aktivität der Ca-ATPase gesteigert (Tada et Katz, 1982, Waggoner et al. 2009, van Dijk et al. 2009), so dass eine Verkürzung der Systole durch Beschleunigung der Relaxation bewirkt wird. c) Die cAMP abhängige Phosphorilierung des L-Typ-Ca2+-Kanals erhöht seine Öffnungswahrscheinlichkeit und die durchschnittliche Öffnungsdauer, was einen vermehrten Einstrom von Trigger-Ca2+ bedingt, wodurch eine verstärkte Ausschüttung von Ca2+ durch Ryanodin-empfindliche Ca2+-Kanäle des endoplasmatischen Retikulums ausgelöst wird (Reuter et al. 1989, Alloatti et al. 2004). Die gestörte Kontraktilität der Myokardzelle bei der DCM könnte theoretisch ihre Ursache in jedem einzelnen Glied der Kalziumregulation haben. 4.3. Pathophysiologische Grundsätze bei der Herzinsuffizienz bzw. der Dilatativen Kardiomyopathie Untersuchungen haben bewiesen, dass gerade zelluläre Defekte für den Funktionsverlust des Ventrikels bei insuffizienten Herzen verantwortlich sind, und gerade bei der DCM kommt es zu zellulären und molekularen Veränderungen in den Myozyten und dem interstitiellen Gewebe. Solche Defekte zeigen sich in Aufbau und Funktion der kontraktilen Proteine, der Kalziumhomöostase, des Signaltransduktionsweges und des Energiestoffwechsels. 14 Die kontraktilen Proteine weisen bei DCM-Patienten oft verschiedenste pathophysiologische Veränderungen auf. Studien bewiesen, dass der Myosingehalt bei DCM um 20% (Hasenfuss et al.1993, Konno et al. 2003) und die Mg-ATPase-Aktivität (Pagani et al.1988) abnimmt, sich die Aktin-Myosin-Interaktion pro Zeit verringert (Hasenfuss et al. 1992) oder eine Reduktion der regulatorischen Myosin-Leichtkette 2 vorliegt (Margossion et al. 1992, van Dijk et al. 2009). Natürlich können die nicht mehr physiologischen Funktionen der kontraktilen Proteine auch auf einer Veränderung ihrer Kalzium-Empfindlichkeit beruhen. Dazu bietet die Literatur verschiedene Ergebnisse und Anhaltspunkte. Die Bandbreite reicht von erhöhter (Schwinger et al. 1994, Fernanddez-Velasco et al. 2009) über unveränderter (Gwathmey et al.1990) zu verringerter Kalzium-Sensitivität (Vahl et al. 1997) der kontraktilen Proteine. Wie schon im Abschnitt ``Zelluläre Grundlagen von Kontraktion und Relaxation´´ verdeutlicht, hängt die Aktivität der Myofibrillen entscheidend von der zytosolischen Ca2+-Konzentration ab, so dass Veränderungen der Kalziumhomöostase zu diastolischen und systolischen Funktionsstörungen am insuffizienten menschlichen Herzen beitragen. Die insuffiziente Myokardzelle leidet unter einem verlangsamten diastolischen Kalzium-Abfall, was eine erhöhte diastolische Kalzium-Konzentration bedingt, und so ein verlängertes Aktionspotential zu Folge hat. Verantwortlich für die gestörte Kalzium-Homöostase könnte auf molekularer Ebene die Abnahme der Expression der sarkolemmalen L-Typ-Ca-Kanäle sein (Takahashi et al. 1992, Maturana et al. 2009). Außerdem konnte tierexperimentiell eine gestörte Kopplung zwischen dem L-Typ-Ca2+-Kanal und dem Ryanodinrezeptor des SR bei Myokardinsuffizienz (Gomez et al. 1997, Shannon, 2009) festgestellt werden, wobei kein Einfluss direkt auf die Ryanodinrezeptorexpression nachgewiesen werden konnte (Meyer et al. 1995). Am insuffizienten menschlichen Myokard ist die Wiederaufnahme des Kalziums in das SR gestört (Pieske et al. 1995; Schwinger et al.1994; Frascarelli et al. 2009), was schließlich zu einer herabgesetzten Kalziumverfügbarkeit bzw. Kalziumverarmung der Zelle führt, und den Bowditch-Effekt bei schwerer DCM (fehlende physiologische Steigerung der Kontraktilität bei Frequenzanstieg) erklärt (Pieske et al. 1996; Lakatta, 2004). Durch Beeinträchtigung des Energiestoffwechsels könnten bei der DCM Veränderungen in der systolischen und diastolischen Funktion auftreten, z. B. 15 Störungen in der Funktion der Mitochondrien (Lentz et al. 1978; Elas et al. 2008) und in der Bereitstellung energiereicher Phosphate. Ersichtliche Unterschiede zwischen gesundem und insuffizientem Myokard zeigen sich im ß-adrenergen Signaltransduktionssystem. Je nach Schweregrad der Herzinsuffizienz kommt es zur Abnahme der Dichte (Down-Regulation) und Internalisierung von ß-Rezeptoren. Bei der DCM betrifft dies selektiv den ß1-Rezeptorsubtyp (Steinfath et al. 1991). Zusätzlich kommt es zu einer Zunahme des inhibitorischen Guaninnukleotid-bindenden Proteins in der Zellmembran (Neumann et al. 1988) und damit zur einer weiteren Abnahme der Adenylatzyklasestimmulierbarkeit mit folgender Reduktion von cAMP in den Myozyten. Dieses Phänomen führt aufgrund der verminderten Proteinkinase A vermittelten Phosphorilierung von Funktionsproteinen zu Störungen im Bereich der elektromechanischen Kopplung (bei L-Typ-Ca2+-Kanälen, Ryanodinrezeptoren, Phospholamban und Troponin). 4.4. Immunmechanismen bei Dilatativer Kardiomyopathie Wie schon zu Beginn der Einleitung angedeutet, können immunvermittelte Einflüsse auf die Myokardzelle schädigend wirken, wobei entweder eine reversible Schädigung vorliegen kann, oder chronisch der Untergang der Zelle induziert wird. Humorale wie auch zelluläre Mechanismen können dabei gestört sein und somit pathogen wirken (Maisch et al. 1983; Kallwellis-Opara et al. 2007). Gerade im Bereich der zellvermittelten Immunität bei DCM-Patienten können verschiedenste Störungen festgestellt werden: a) verminderte Surpressor-T-Zellaktivität (Fowles et al.1979; Eckstein et al. 1982); b) erniedrigte Natural-Killerzellaktivität (Anderson et al. 1982; Smalcelj et al. 1991); c) gesteigerte zielzellspezifische Lymphozytentoxizität gegenüber isolierten Herzmuskelzellen (Sanderson et al. 1985; Bozkurt et al. 2001); Nicht nur die zelluläre Immunität kann bei der DCM gestört sein, auch viele der oben beschriebenen pathophysiologischen Dysfunktionen der Zelle können durch humorale Faktoren beeinflusst, wenn nicht sogar verursacht werden. Zytokine, als auch besonders Autoantikörper, spielen hierbei eine wichtige Rolle. Zytokine sind zum einen essentielle Marker der Immunantwort bei Herzinsuffizienz, einschließlich der DCM. Sie haben Bedeutung bei der Genese oder Progression der Herzinsuffizienz, besonders nekrotischer und apoptotischer Zelluntergang, myokardiale Fibrose und 16 Depression der myokardialen Funktion spielen dabei eine Rolle (Shan et al. 1997; Chu et al. 2010). Gerade Tumor-Nekrose-Faktor α (TNF-α) sind möglicherweise je nach Schweregrad im Plasmaspiegel erhöht (Torre-Amione et al. 1996; Ahmad et al. 2010; Hein et al. 2009). In in-vitro-Untersuchungen konnte zudem gezeigt werden, dass TNF-α negativ inotrope Effekte auf isolierte Katzenkardiomyozyten hat, verbunden mit einem Abfall des Kalziumtransienten (Yokoyama et al. 1993). Klinisch führt eine wiederholte Infusion von TNF-α zu einer dauerhaften Abnahme der Inotropie und schließlich zu einer DCM (Hegewish et al. 1990; Awad et al. 2010). Neben den Zytokin-Wirkungen auf die Myokardzelle spielen bei der DCM eine Vielzahl von Autoantikörpern gegen ein großes Spektrum von extra- und intrazellulären myokardialen Antigenen eine Rolle. Einen kleinen Ausschnitt soll die folgende Liste über Strukturen verdeutlichen, gegen die Autoantikörper gerichtet sind: a) G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, wie z. B. ß1-adrenerge Rezeptoren (Wallukat et Wollenberger, 1987; Limas et al.1989; Liu et al. 2008) oder muskarinerge Rezeptoren (Fu et al. 1993; Liu et al. 2002; Yu et al. 2009); b) Kalziumkänale (Schultheiss et al. 1988; Kühl et al.1991; Karnabi et al. 2010); c) Kontraktile Proteine: wie Myosin (Caforio et al. 1992; Mascaro-Blanco et al. 2008), Aktin (Latif et al.1993; Buse et al. 2008), oder Tropomyosin (Latif et al. 1991); d) Mitochondriale Proteine (Buse et al. 2008): wie z.B. der Adenin-Nukleotid-Translokator (Schultheiss et Bolte, 1985), das M7-Antigen (Klein et al. 1984), oder die E2-Untereinheit des Ketosäuredehydrogenase-Komplexes (Ansari et al. 1994); e) Hitzeschockproteine (Latif et al. 1993, Kim et al, 2009); f) Epitope der extrazellulären Matrix, wie z. B. Laminin (Wolff et al. 1989, Zhao et al. 2009); Bei Patienten mit DCM konnte eine erhöhte Expression von HLA-Klasse-II-Antigenen (Ansari et al. 1991, Mahjoub et al. 2010) bzw. eine erhöhte Frequenz von HLA-Klasse-II-Phänotypen auf Kardiomyozyten gefunden werden (Carlquist et al. 1990, Portig et al. 2009). Die oben genannten Befunde korrelieren nicht nur mit dem Auftreten bestimmter Autoantikörper (Limas et al. 1990, Kim et al, 2009). Man konnte durch Untersuchungen von Familienmitgliedern von DCM-Patienten feststellen, dass diese zu 20% auch Antikörper und erhöhte linksventrikuläre Diameter aufwiesen. Man 17 nahm an, dass Autoantikörper frühe Marker für ein mögliches Erkrankungsrisiko seien (Caforio et al. 1994, Kim et al, 2009), jedoch konnte von Maisch et al. bewiesen werden, dass auch bei gesunden Personen Autoantikörper in niedrigen Titern, z.B. nach viralen Infektionen, vorhanden sind, obwohl pathologische Folgen ausblieben. Der agonistisch wirkende Autoantikörper gegen den ß-Rezeptor wurde bei Patienten mit DCM und Myokarditis im Serum gefunden, während Hypertoniker, Herzinfarkt-Patienten und Gesunde keine Autoantikörper gegen diesen Rezeptor ausbilden (Wallukat et Wollenberger, 1987; Magnusen et al. 1990, Limas et al. 1989, Liu et al. 2008, Liu et al. 2002). Durch pharmakologische Interaktionsversuche konnte sich herausstellen, dass diese Autoantikörper spezifisch gegen den ß1-Rezeptor gerichtet sind und ß2- sowie α-Rezeptoren unbeeinflußt bleiben (Wallukat et Wollenberger, 1987, Liu et al. 2008). Weiterhin wurde an neonatalen kultivierten Rattenkardiomyozyten ein positiver chronotroper Effekt durch den ß1-selektiven-Antikörper festgestellt, der auch die Wirkung von Isoprenalin minderte (Wallukat et Wolenberger, 1987, Christ et al. 2006). Die Desensibilisierung der Myozyten wurde bei ß1-Antikörpern im Gegensatz zu Isoprenalin nicht festgestellt. Wenn man diese Erkenntnisse nun auf die Klinik anwendet, kommt man zu der Annahme, dass die Effekte der ß1-Antikörper einerseits die Überstimmulierung der Myozyten durch einen erhöhten endokrinen Katecholaminspiegel bei der DCM blockieren, andererseits durch kontinuierliche Stimulierbarkeit der ß-Rezeptoren zu einer elektrophysiologischen Imbalance mit Tachykardie und Arhythmien führen (Magnussen et al. 1996, Yu et al. 2009). Andere Antikörper, die die Funktion von Kardiomyozyten beeinflussen können, sind z.B. Autoantikörper gegen den muskarinergen (M2)-Rezeptor, der mit einer Prävalenz von 39% bei DCM-Patienten vorkommt. Dieser Autoantikörper besitzt ähnliche Effekte wie der muskarinerge Agonist Carbachol (Fu et al. 1993, Liu et al. 2002). An neonatalen kultivierten Rattenkardiomyozyten führen sie zu einer negativen Chronotropie, inhibieren die Isoprenalin-induzierte Erhöhung des second messengers cAMP und sind durch Atropin antagonisierbar. Durch in-vivo-Versuche an Ratten konnte dosisabhängig die Beeinträchtigung der Herzfunktion durch Reduktion der Herzfrequenz, der Auswurffraktion und des systolischen Ventrikeldrucks durch den Autoantikörper gegen den M2-Rezeptor erkannt werden. Gegen das mitochondriale ADP/ ATP-Translokatorprotein konnten Autoantikörper bei 95% der DCM-Patienten 18 nachgewiesen werden (Schultheiss et. al. 1985, Buse et al. 2008). Die Aufgabe des Nukleotid-Translokatorproteins besteht normalerweise im Austausch von synthetisiertem ATP aus den Mitochondrien ins Zytosol gegen ADP, das wiederum in den Mitochondrien wieder rephosphoriliert wird. Der Autoantikörper gegen das ADP/ATP-Translokatorprotein blockt den Transport des ATPs und hemmt somit die myokardiale Energiebereitsstellung (Schultze et al. 1990). Eine Studie bewies, dass die Antikörper gegen das ADP/ATP-Translokatorprotein mit dem L-Typ-Ca2+-Kanal kreuzreagieren und eine Erhöhung des Kalzium-Einwärtsstroms bewirken (Schultheiss et al. 1986, Kühl et al. 1991, Buse et al. 2008). Bei der Initiation der DCM können die verschiedenen Antikörper schließlich auch eine Rolle spielen: Immunisiert man Kaninchen mit synthetischen antigenen Peptiden, korrespondierend zu den Epitopen des ß1- und muskarinergen Rezeptors, kommt es zur Autoantikörperbildung und zu strukturellen Veränderungen an den Herzen im Sinne einer DCM (Matsui et al.1997, Liu et al. 2008, Liu et al. 2002, Warraich et al. 2006). Auch die Immunisierung von bestimmten Mäusestämmen mit kardialem Myosin führt zum Auftreten von Antimyosinantikörpern, die eine Myokarditis auslösen (Neu et al. 1987, Mascaro-Blanco et al. 2008). In anderen tierexperimentiellen Studien konnte durch Immunisierung von Mäusen mit den gereinigten herzspezifischen SR-CA2+-ATP´ase-Antigen von Kaninchen eine Kardiomyopathie hervorgerufen werden (Sharif et al. 1994). Durch die o.g. Studien am Patienten und im Tierexperiment kann man grundsätzlich die Aussage rechtfertigen, dass humorale und zelluläre Immunmechanismen möglicherweise eine pathophysiologische Bedeutung bei der Initiation und Entwicklung bzw. Progression der DCM haben. 4.5. Immunadsorption bei dilatativer Kardiomyopathie Eine entscheidende Rolle bei vielen Autoimmunerkrankungen kommt den Antikörpern bzw. Autoantikörpern zu, die der erkrankte Organismus bildet und sich damit selbst schadet. Diese Antikörper, als pathogenetisch bedeutsame Substanz, versucht man seit Mitte der 70er Jahre durch extrakorporale Therapieverfahren, wie Plasmapherese und Immunadsorption, direkt aus dem aus dem Blutkreislauf zu entfernen (Schneider, 1998, Trimpert et al. 2010, Herda et al. 2010). Im Bereich der Plasmapherese zeigte sich, dass zirkulierende Immunkompexe wie auch auch Autoantikörper in 19 Abhängigkeit vom ausgetauscheten Plasmavolumen reduziert werden können. Je nachdem wie bedeutsam diese Immunkomplexe für die Entwicklung und Prognose der Erkrankung sind, konnten bei den Patienten positive Ergebnisse erzielt werden. Während bei der Plasmapherese das vom Blut separierte Plasma durch geeignete Lösungen ersetzt wird, kommen bei der Immunadsorption Säulen zum Einsatz, mit deren Hilfe Antikörper und Immunkomplexe aus dem Plasma des jeweiligen Patienten entfernt werden und das gereinigte Plasma wieder reinfundiert wird. Bei Autoimmunerkrankungen, wie z.B. die Myasthenia gravis (Shibuya et al.1994), dem systemischen Lupus erythematodes (Palmer et al. 1988) oder dem Goodpasture Syndrom (Bygren et al. 1985) wurde die Immunadsorption schon erfolgreich angewendet. Aufgrund der Tatsache, dass bei der DCM auch Antikörper eine pathophysiologische Rolle spielen, wurde 1997 in einem Pilotprojekt von Dörffel et al. bei Dilatativer Kardiomyopathie eine Immunadsorptionstherapie durchgeführt. Ergebnis war eine akute Herzinsuffizienzsymptomatik Verbesserung und eine der Hämodynamik, signifikante sowie Reduktion der des ß1-Autoantikörpertiters im Serum. In einer anschließenden randomisierten Studie (Felix et al. 2000, Trimpert et al. 2010, Herda et al. 2010) wurden die längerfristigen Effekte der Immunadsorption bei DCM versus einer Kontrollpatientengruppe ohne Immunadsorption erfasst. In der Immunadsorptionsgruppe stiegen der Herz- und Schlagvolumenindex, sowie die Ejektionsfraktion, während in der Kontrollgruppe keine signifikanten Änderungen festgestellt werden konnten. Parallel dazu wurden in der vorausgehenden Studie (Felix et al.2002, Trimpert et al. 2010, Herda et al. 2010), die die Thematik dieser Arbeit mitbedingt, an isolierten Rattenkardiomyozyten, die bei der Immunadsorption entfernten Antikörper (Antikörper-Eluat) auf ihre Effekte getestet. Dabei wurde herausgefunden, dass das Eluat den intrazellulären Kalziumstoffwechsel (d.h. die systolischen und diastolischen Kalziumveränderungen) und die Kontraktilität der Kardiomyozyten negativ beeinflusste (kardiodepressiver Effekt des Antikörper-Eluats). Weiterhin konnte man einen Zusammenhang zwischen dem Entzug der kardiodepressiven Antikörper und den hämodynamischen Profiten der immunadsorbierten DCM-Patienten herstellen. Es zeigte sich eine Korrelation zwischen dem Anstieg des Herzindex und der Eluatwirkung des jeweiligen Patienten am 1. Tag des ersten Zyklus der Immunadsorption (zum Therapieschema der Immunadsorption siehe bitte Kapitel 20 5.2.1.), was bedeutete, dass das Eluat der Patienten, die schon vom ersten Tag der Immunadsorption beträchtlich profitierten, die deutlichsten kardiodepressiven Effekte an den isolierten Rattenkardiomyozyten zeigte. Im Umkehrschluss bedeutete dies, dass für die Patienten mit stark kardiodepressiv wirkenden Antikörpen zur akuten hämodynamischen Verbesserung eine Immumadsorption Erfolg versprechend muss. Abbildung 2: Eluatwirkung in Bezug auf den Kalziumtransienten und Kontraktilität an isolierten Rattenkardiomyotyten im Vergleich zur Herzindexverbesserung der DCM-Patienten während der Immunadsorption (Felix, Staudt et al. 2002) Auf dieser Erkenntnis basierend baut die Thematik dieser Promotionsarbeit auf, die im folgenden Abschnitt ”Aufgabenstellung” erläutert wird. 21 5. Aufgabenstellung Bei der Immunadsorption von DCM-Patienten führt die Entfernung der pathologischen Antikörper zu einer Verbesserung der Hämodynamik. Jedoch zeigten sich deutliche Unterschiede in der Ausprägung der Verbesserung der hämodynamischen Parameter. Da aus der Anamnese und den klinischen Untersuchungsergebnissen keine eindeutige Prognose Therapieverfahren für dieses gemacht kosten- werden und kann, personalaufwendige mußte eine invasive prognostische Screeningmethode experimentiell aufgebaut werden. Auf dieser Grundlage entstand die Thematik dieser Promotionsarbeit, die sich mit dem Screening der inotropen Effekte von Antikörpern aus dem Plasma von DCM-Patienten beschäftigt, um so mögliche Aussagen über den hämodynamischen Benefit der Immunadsorption zu machen: Mit wenigen Millilitern Plasma der zu adsorbierenden Patienten wurde eine der Immunadsorption gleichenden in-vitro-Adsorption durchgeführt. Das dabei gewonnene Antikörper-in-vitro-Eluat konnte nun auf seine Effekte an isolierten Rattenkardiomyozyten überprüft werden. Die Kardiomyozyten wurden hierfür feldstimuliert, und ihr intrazellulärer Kalziumtransient bzw. ihre Kontraktilität nach Beladung mit einem Ca-sensitiven-Fluoreszenzfarbstoff am Fluoreszenz-Mikroskop gemessen. Darüber hinaus wurden auch Interaktionversuche zwischen in-vitro-Eluat und verschiedenen Rezeptorblockern durchgeführt, um eventuelle Wirkungsweisen des Antikörpereluats bezüglich des G-Protein-Signaltransduktionsweges herauszufinden. 22 6. MATERIAL UND METHODEN Das in-vitro-Eluat wird mittels eines in vitro Verfahrens, das der Immunadsorption nachempfunden wurde, aus dem Plasma von 29 Patienten mit Dilatativer Kardiomyopathie gewonnen, um am Fluoreszenzmikroskop an isolierten, feldstimmulierten, adulten Rattenkardiomyozyten auf dessen Beeinflussung bezüglich der Kontraktilität und des intrazellulären Kalziums der Zellen getestet zu werden. Bei den Patienten wird anschließend eine Immunadsorptionstherapie durchgeführt. Dieses Kapitel geht näher auf die einzelnen Arbeitsschritte und Kriterien dieser Studie ein. 6.1. Patienten und verwendete Materialien 6.1.1. Puffer, Chemikalien, Lösungen Tabelle 1: Zusammensetzung der verschiedenen Puffer (Funktion siehe 5.3.1. und 5.3.2) Substanzen Perfusion Versuchs Trispuffer Glycin-HCl Hersteller (mM) s-puffer -puffer Glycin - - - 200 Merck NaCl 110 117 - - Merck KCl 2,6 2,8 - - Merck MgCl2 - 0,6 - - Merck MgSO4 1,2 - - - Merck KH2PO4 1,2 1,2 - - Merck CaCl2 - 1,2 - - Merck HEPES 25 10 - - Merck TRIS - - 1000 - Sigma Glucose 11 20 - - Merck eingestellter 7,4 7,3 8,0 2,8 pH-Wert mit NaOH mit NaOH mit HCl mit HCl In Tabelle 1 sind die Zusammensetzungen der in dieser Arbeit verwendeten Pufferlösungen und die Namen der Hersteller enthalten, von denen die Substanzen bezogen wurden (Merck, Darmstadt, Germany und Sigma-Aldrich, Deisenhofen, Germany). Die Puffer wurden steril filtriert und im Kühlschrank bei 4° Celcius gelagert. 23 Weitere verwendete Chemikalien, Wirkstoffe und deren Hersteller sind in Tabelle 2 enthalten: Tabelle 2: Übersicht über verwendete Chemikalien und Wirkstoffe Substanzen Hersteller Atropin Sigma-Aldrich, Deisenhofen, Germany Bromo cAMP Sigma-Aldrich, Deisenhofen, Germany BSA Sigma-Aldrich, Deisenhofen, Germany Kollagenase Typ CLS II Worthington, Freehold, NJ, USA DMSO Merck, Darmstadt, Germany Fura-2-AM Sigma-Aldrich, Deisenhofen, Germany Harbor, Bio-Products, Norwood, MA, Laminin USA Metoprolol Sigma-Aldrich, Deisenhofen, Germany Life Technologies, Simi Valley, CA, PBS USA Pluronic Sigma-Aldrich, Deisenhofen, Germany Sepharose (Immunadsorber Ig Therasorb) Thiopental (Trapanal ®) Baxter, Munich, Germany Byk Gulden, Konstanz, Germany 6.1.2. Patienten In die Studie wurden 29 Patienten mit Dilatativer Kardiomyopathie eingeschlossen. Einschlusskriterien waren: Fortgeschrittene linksventrikuläre Dysfunktion (linksventrikuläre Ejektionsfraktion <30% ) sowie deutliche Einschränkung der hämodynamischen Parameter (Herzindex <2,5 l/min/m2 und Schagvolumenindex <35 ml/m2); Klinische Symptomatik entsprechend einer therapieresistenten chronischen Herzinsuffizienz der NYHA-Stadien III und IV; Diese Parameter wurden angiokardiographisch bzw. echokardiographisch bestimmt. Stabile Medikation für mindestens drei Monate vor Beginn der Immunadsorptionstherapie (ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorantagonisten, Digitalis, 24 Diuretika, Nitrate). Beta-Blocker gehörten bei allen Patienten schon mindestens sechs Monate vor Studienbeginn zur Standarttherapie. Von der Studie ausgeschlossen wurden Patienten mit Verdacht auf chronischen Alkoholismus, aktive Infektionskrankheiten, Tumorerkrankungen (u. U. Neoplasien), Herzinsuffizienz aufgrund anderer Erkrankungen, wie koronarer Herzerkrankung (wurde bei den Patienten dieser Studie mittels Koronarangiographie ausgeschlossen), Hypertonie oder Herzvitien. Bei allen Patienten wurden vor Studienbeginn Endokardbiopsien (Sigusch et al. 1998) entnommen, um eine akute Myokarditis auszuschliessen. Die Gewinnung der Biopsien erfolgte unter standartisierter Methodik (Fowles et Manson,1982) aus dem rechten Septum interventrikulare, wobei die Biopsien etwa die Größe von 2 mm³ hatten. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei ungefähr 52 ± 1,85 Jahren, während die mittlere Erkrankungsdauer bei ca. 5 Jahren lag. Allen Patienten wurde ca. 10-14 Tagen vor der Immunadsorption Blut abgenommen, das für die unten beschriebenen in vitro-Versuche genutzt wurde. 6.2. Klinische Methoden 6.2.1. Immunadsorptionstherapie Nachdem die Voruntersuchungen (u.a. Echokardiographie, Angiographie, Endokardbiopsie, siehe oben) abgeschlossen waren, wurden die Patienten zur Immunadsorptionstherapie entweder auf eine Intensivtherapiestation der Medizinischen Klinik und Poliklinik der Charité Schwerpunkt Kardiologie, Angiologie, Pneumologie oder auf die Kardiologische Wacheinheit der Klinik für Innere Medizin B der Universität Greifswald aufgenommen und während der Behandlungzeit immobilisiert. Die Immunadsorptionsbehandlung wurde, wie auch die folgende Abbildung verdeutlichen möchte, nach einem einheitlichen Zeitplan bzw. Schema durchgeführt: Es wurde an drei aufeinanderfolgendenTagen (ab der zweiten Sitzung an zwei Tagen) im Abstand von vier Wochen über drei Monate eine Immmunadsorption mit nachfolgender Immunglobulin-Substitution durchgeführt. 25 Abbildung 3: Zeitlicher Ablauf der Immunadsorption 6.2.2. Immunadsorptionsverfahren bzw. Isolierung der Antikörper in vivo Um die Immunglobuline bzw. das Antikörpergemisch aus dem Plasma der DCM-Patienten zu entfernen, wurde unter anderem ein Immunadsorber Ig Therasorb (Baxter, Munich, Germany) verwendet. Mit einer Flussrate von etwa 30 ml pro Minute wurde den Patienten über einen peripheren venösen Zugang Blut entnommen, und das Plasma in einem primären Trennverfahren mit Hilfe von Mirasorb Plasmapheresesystem (Dialyse Technik, Ettlingen, Deutschland) und Hemaplex-BT 9000/B Plasmafilter (Dideco, Mirandola, Italien) separiert. Nachdem das Plasma über die Immunadsorptionssäule geführt wurde, konnte es den Patienten wieder reinfundiert werden. Die Immunadsorptionssäulen beinhalten Sepharose-Cl-4B-Suspension, an die gegen humanes Immunglobulin gerichtete Antikörper vom Schaf gebunden sind. Diese polyklonalen Schafsantikörper binden spezifisch IgG, IgA, IgM und Immunkomplexe aus dem Plasma. Da das Immunadsorptions-System zwei parallele Säulen besitzt, kann abwechselnd die eine Immunglobuline aus dem Plasma adsorbieren, während die andere regeneriert wird. So können bei einem Plasmafüllungsvolumen von 100 ml pro Säule bei jeder Immunadsorption fünf Liter Plasma durch die Säulen gefiltert werden. Die Regeneration der Säulen erfolgte in vier aufeinanderfolgenden Schritten: 26 zuerst einer Spülung mit Natriumchlorid, dann der Elution der Antikörper mit Glycinhydrochlorid (pH = 2,8) und anschließend der Aufbereitung der Säulen mit Phosphatpuffer (pH = 7,2) und Natriumchlorid. Die eluierten Antikörper (nachfolgend Eluat genannt) mit Glycin-HCl wurden in Fraction-Bags aufgefangen und anschließend mit Hilfe von TRIS-Puffer auf einen physiologischen pH-Wert gepuffert. Plasmazulauf Fc-gekoppelte Sterilfilter polyklonale Tropfplatte Schafantikörper gegen humanes Immunglobulin Sepharose CL-4B Sinterplatte Glasgehäuse Antikörperbeschichtung Abbildung 4:Prinzip der Immunadsoptionssäulen (Ig Therasorb®) 27 NaCl Glycin PB HCl Spülpumpe Primärtrennung Plasma- Plasmapumpe 1 Filter Blutpumpe Heparin Säule 1 2 Immunadsorption Plasmapumpe 2 Abfall Säule 1: Beladen Säule 2: Regenerieren Abbildung 5: Schema der Immunadsorption 6.2.3. Invasives hämodynamisches Monitoring Die hämodynamischen Parameter der DCM-Patienten wurden im Verlauf der Immunadsorptionstherapie mit Hilfe eines Swan-Ganz-Einschwemmkatheters (durch Rechtherzkatheterisierung) untersucht. Unter radiologischer Kontrolle wurde nach Punktion der rechten Vena jugularis der Katheter zentralwärts über die Vena cava superior, rechten Vorhof und Ventrikel in die Pulmonalarterie vorgeführt. Diese Position ermöglicht – bei Insufflation des entständigen Ballons und Okklusion eines Pulmonalarterienastes- die Registrierung des intrakapillären pulmonalen Druckes, auch Wedge-Druck genannt. Außerdem beinhaltet das Kathetersystem durch mehrere Lumina und einen am distalen Ende des Katheters befindlichen Temperatursensor die Möglichkeit zur Bestimmung des Herzzeitvolumens mittels der Thermodilutionsmethode. Die Registrierung der intravasalen Druckwerte im rechten Vorhof, rechen Ventrikel, der Pulmonalarterie sowie des pulmonalen Kapillarstromgebiets wurde über Anschluss der entsprechenden Lumina des Katheters an hierfür geeignete Drucktransducer ermöglicht. Von den erhobenen Daten konnten die hämodynamischen Werte wie Herzindex und Schlagvolumen rechnerisch abgeleitet werden. 28 6.3. Experimentelle Methoden 6.3.1. Isolierung der Antikörper in vitro Um die Antikörper bzw. das in-vitro-Eluat für die Versuche an isolierten Rattenkardiomyozyten schon vor der Immunadsorption aus dem Plasma der Patienten zu gewinnen, wurde ein in vitro-Modell der Immunadsorption entwickelt, mit dem die Antikörper in Anlehnung an die in der Klinik durchgeführten Immunadsorptionen extrahiert werden konnten. Dazu reichten schon kleinste Mengen Plasma aus (ca. 5-10ml). Da die Immmunadsorption auf der kovalenten Bindung von humanen Immunglobulinen durch polyklonale Schafsantikörper, die an Sepharose-Cl-4B gebunden sind, beruht, wurde die Sepharose aus den Immunadsorptionssäulen (Immunadsorber IG Therasorb) für das in vitro-Modell verwendet. Zur Herstellung der in-vitro-Immunadsorptionssäule wurde zunächst die Sepharose (5 ml) vorsichtig in Empty-Econo-PAC-Disposable-Chromatography-Columns (Biorad, Munich, Germany) gefüllt und mit einem oberen und unteren Filter abgedichtet. Dann konnte mit der in-vitro-Adsorption begonnen werden, indem die Sepharose in drei Schritten mit jeweils 6 ml physiologischer Kochsalzlösung gewaschen wurde, um Restsubstanzen aus der Sepharose zu spülen (in Anlehnung an einen der oben beschriebenen Regenerationsschritte der Immunadsorptionssäulen). Die herausgewaschenen, von der Sepharose separierten Substanzen wurden verworfen. Die gewaschene Sepharose konnte nun mit ca. 6ml Plasma der DCM-Patienten beschickt werden. Während des Durchlaufs konnten die Fc-gebundenen Schafsantikörper an die Immunglobuline des Patientenplasmas binden. Anschließend wurde die Sepharose wieder mit physikalischer Kochsalzlösung gewaschen, um die nicht gebundenen Antikörper und andere Plasmabestandteile zu entfernen. Es folgte eine Inkubationsphase der Sepharose mit Glycin-HCl, wobei sich durch die pH-Verschiebung auf pH = 2,8 die Bindung zwischen den humanen und den Schafsantikörpern löste. Die gelösten Antikörper (in-vitro-Eluat) wurden in einem Behälter aufgefangen und mit Tris-Puffer auf einen physiologischen pH-Wert eingestellt. Bevor dieses in-vitro-Eluat für die experimentellen Versuche an isolierten Rattenkardiomyzyten zur Verfügung stand, musste es erst noch gegen Versuchspuffer nach folgendem Modus dialysiert werden: Die Dialyse erfolgte 8 Stunden bei 1:100 und anschliessend 20 Stunden bei 1:1000 (Eluat : Versuchspuffer), dabei wurde eine 29 Dialysemembran (Spectra/ Por Biotech) mit einem Molekulargewichtsfilter (MWCO) von 100.000 Dalton verwendet. Nach insgesamt 28 Stunden Dialyse wurde das Eluat 30 Minuten bei 56° C in einem Wasserbad erhitzt, um Komplementfaktoren zu deakivieren. Im Zentrallabor der Universität Greifswald wurde schliesslich die ImmunglobulinG-konzentration des Eluats bestimmt, um für die mikroskopischen Versuche mit isolierten Rattenkardiomyozyten auf eine einheitliche IgG-Konzentration von 300 mg/L mit Versuchspuffer verdünnt zu werden. 27 Patienten mit DCM Screening der Antikörper : Blutabnahme (ca. 7-14 Tage vor IA) Miniadsorption bzw. in vitro-Adsorption Dialyse mit anschließender IgG-Bestimmung Funktionalitätsmessung des gewonnenen Eluats an Rattencardiomyozyten Abbildung 6: Schematische Darstellung der Antikörper-Screening-Methode 30 6.3.2. Isolierung der Kardiomyozyten von adulten Ratten Begasung oberes Reservoir Z A Z Säule Höhe: 90 cm mit integrierter Blasenfalle A Schraubventil Auffangbecher Rollerpumpe Z A Heiz-Pump-Kreislauf: Z = Zulauf A = Ablauf Abbildung 7: Die Langendorff-Perfusionsanlage Um isolierte Kardiomyozyten von adulten Ratten zu gewinnen, wurde eine modifizierte Langendorff-Perfusionsapparatur verwendet (Powell et al.1980; Piper,1992). Diese Langendorff-Anlage bot während der gesamten Isolation eine konstante Temperatur von 37° C und war in der Lage, durch einen verschließbaren Auffangbecher als eine Art Klimakammer zu fungieren. Außerdem konnte man mit ihrer Hilfe vor und während der Isolation den in ihr verwendeten Puffer mit Carbogen (95 % O2, 5 % CO2) begasen. Im oberen Reservoir befand sich die Perfusions-/ Enzymlösung, die über eine 90 cm hohe, gewärmte Säule mit einem Luftfänger, auch Blasenfalle genannt, in 31 Verbindung stand. An dieser Säule war eine Kanüle angebracht, über die das Herz, nachdem es aus der Ratte extrahiert worden war, perfundiert wurde. Die Anordnung bzw. der Aufbau erzeugten einen Druck von 90 cm Wassersäule, der durch die Flussregulierung gesteuert werden konnte. Unterhalb des Herzens befand sich ein Auffangbehälter, der einerseits zur Rezirkulation des Perfusats, andererseits durch Verschluss des Bechers zur konstanten Umgebungstemperatur von 37° C für das Herz diente. 6.3.3. Organentnahme Für die Versuche wurden 180-200 g schwere erwachsene weibliche Albino-Shoe-Wistar-Ratten aus der Tierzuchtanlage Schönwalde, Berlin, Germany, verwendet, deren durchschnittliches Alter ungefähr bei 56 Tagen lag.Durch eine intraperitoneale Injektion von 75-125 mg Thiopental wurden die Ratten anästhesiert, und nach der Überprüfung der Reflexlosigkeit wurde zügig der Thorax eröffnet bzw. das Herz mitsamt Mediastinalinhalt explantiert. A. subclavia A. carotis dextra Kanüle A. anonymica IA Abbildung 8: Die optimale Lage der Perfusionkanüle in der Aorta (IA) Danach wurde das Herz in eine mit 4°C kalter physiologischer Kochsalzlöung gefüllte Petrischale gegeben. In dieser Schale schlug das Herz kurzzeitig noch sehr kräftig und trieb Blut aus dem Kapillarbett und den Ventrikeln. So konnte eine Thrombosierung innerhalb der Vorhöfe und Ventrikel sowie der Koronargefässe verhindert werden. Nach einigen Sekunden sistierte die Herzaktion in der kalten Salzlösung, und man konnte nach Abtrennung des mediastinalen Gewebes die Aorta unmittelbar hinter dem 32 Thymus finden. Mit Hilfe von zwei Pinzetten wurde das Ende der Aorta leicht aufgedehnt und schliesslich zur enzymatischen Isolation des Herzens über die Kanüle (oben beschrieben) der Langendorff-Anlage gezogen. 6.3.4. Enzymatische Isolation Die Aorta des gerade explantierten Rattenherzen wurde gerade soweit über die Kanüle der Langendorff-Anlage gezogen, bis sie den Abgang des Truncus anonymous passiert hat (siehe hierzu Abbildung). Die Kanüle sollte also die Gefäße des Aortenbogens verschließen, durfte aber weder die Koronarien verlegen, noch die Aortenklappe penetrieren. In dieser Position konnte nun die Aorta mit einer Ligatur fixiert werden. Anschließend wurde das Herz mit ungefähr 2 Tropfen Perfusionspuffer pro sec präperfundiert (10 ml/min). Dieser Präperfusionsschritt diente zum Auswaschen des restlichen Blutes aus dem Herzen und der Reduktion des extrazelluären Kalziumspiegels.Unmittelbar vor dem Experiment wurde die Kollagenase (355 U/ mg) gelöst, und zwar in 20 ml Perfusionspuffer mit Zusatz von 22,5 µl einer einmolaren Kalzium-Stammlöung und 174 mg BSA. Nachdem das System auf Reperfusion umgestellt und die 20 ml konzentrierte Kollagenaselösung zum oberen Reservoir hinzugegeben wurde, konnte das Herz für weitere 27 Minuten mit einer Geschwindigkeit von 1 Tropfen pro sec perfundiert werden. Die gleichmässige Perfusion des Herzens konnte man während der Isolation an seiner homogenen Färbung erkennen. Durch die Begasung des Perfusionspuffers mit Carbogen ab 30 Minuten vor dem Versuch wurde eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Herzens sichergestellt. Danach wurde das Herz von der Perfusionsapparatur genommen und mit Hilfe von zwei Skalpellen in ca. 1x1x1 mm grosse Stücke geschnitten. Das zerkleinerte Herz wurde sodann in einen dafür vorbereiteten Glasbecher gegeben, der mit 20 ml begasten Reperfusionspuffer gefüllt war. Während einer 10 –15-minütigen Inkubationszeit wurde die Verdauung von Zeit zu Zeit unter dem Mikroskop beurteilt. Schließlich wurde die Zellsuspension durch ein Nylonsieb (200 µM) dekantiert und in ein Zentrifugenröhrchen gegeben. Nach anfänglichem Abzentrifugieren der Enzymlösung wurden die Zellen in Perfusionspuffer mit steigendem Kalzium-Gehalt von 200 µM und 500 µM gewaschen und endlich in 10 ml Versuchspuffer aufgenommen. 33 6.3.5. Zählung der Kardiomyozyten Vorgenommen wurde die Zählung der Kardiomyozyten in einer Fuchs-Rosenthal-Zählkammer. Dabei wurde die Anzahl der Myozyten sowie das Verhältnis von intakten zu defekten Zellen bestimmt. Die durchschnittliche Anzahl von intakten Rattenkardiomyozyten lag pro Isolation bei 600.000 - 900.000 Zellen. 6.3.6. Beschichtung der Kammerträger mit isolierten Kardiomyozyten und deren Färbung Die Kardiomyozyten wurden nach der Isolation in die Kammerträger (Nalgene Nunc Int. Corp. Naperville, IL, USA) eingefüllt. Die Kammern wurden vorher eine Stunde lang mit 10 µg/cm² Laminin inkubiert. Pro Kammer wurden ca. 1000 Zellen, gelöst in 500 ml Versuchspuffer, eingesetzt und dann für 60 min zum Anheften stehen lassen. Der Versuchspuffer wurde anschliessend durch eine Färbelösung ersetzt. Diese Färbelösung enthielt 0,1 % DMSO, 0,025 % Pluronic, 0,2 % BSA und 1 µm Fura-2-AM (Pentakisacetoxymetthylester, Sigma, Deisenhofen, Germany) , wobei Fura-2-AM ein zellmembranpermeabler Farbstoff ist, der zur Messung des intrazellulären Kalziumtransienten dient. Durch seine veresterte, lipophile Struktur kann er durch die Zellmembran in die Zelle difundieren, wo er von intazellulären Esterasen in zwei polare Produkte gespalten wird, so dass ein Wiederaustritt verhindert wird. Mit dieser Färbelösung wurden die Zellen 10 Minuten im Dunkeln bei Raumtemperatur auf einem Schwenktisch (30/min) inkubiert. Danach wurde die Lösung aus den Kammern abgesaugt und ein bis zwei Mal mit 1000 µl Versuchspuffer gewaschen. Nach Einstellung eines Kammervolumen von 500 µl Versuchspuffer konnten die Zellen am Fluoreszenzmikroskop untersucht werden. 6.3.7. Messungen am Fluoreszenzmikroskop 6.3.7.1. Aufbau des Mikroskops Die isolierten Rattenkardiomyozyten wurden mit Hilfe eines DM-IRB-Mikroskops (Leika, Germany) untersucht, das mit einer Fluoreszenzlicht-Anlage und einer hochauflösenden Kamera (Myocam, IonOptix, Milton, USA) ausgestattet war. Durch einen Zellstimulator (Myopacer, IonOptix, Milton, USA) wurden die Zellen zu gleichmäßigen Kontraktionen angeregt, die man, wie auch den Kalziumtransienten, online registrieren 34 konnte. Die Mikroskop-Anlage war in der Lage durch eine reale zweidimensionale Auflösung eine scharfe Abbildung in einer Zellebene zu ermöglichen, wobei Strukturen, die außerhalb des Focus lagen, nicht in der Abbildung berücksichtigt wurden. Das Präparat in der Brennebene wurde von einer Punktlichtquelle belichtet, wobei die für die Beleuchtung des Fluoreszenzfarbstoffes (Fura-2-AM) geeignete Wellenlänge mittels Eingangssperrfilter ausgewählt wurde. Fura-2-AM hat zwei verschiedene Adsorptionsmaxima, das eine Adsorptionmaximum liegt in kalziumgebundener Form bei 335 nm vor (während der Kontraktion der Zelle erhöht), während das andere Adsorptionsmaximum bei 362 nm in der kalziumfreien Form detektiert (in der Relaxation) werden kann (Kao et al. 1994). Der Lichtstrahl traf von der Strahlenquelle aus auf einen dichromatischen Teilerspiegel, der nur die Passage des Lichts bis zu einer bestimmten Wellenlänge ermöglicht, Licht oberhalb dieser Wellenlänge wurde reflektiert. Das mit Fluoreszenzfarbstoff markierte Objekt emittierte nun längerwelliges Licht, das durch das Objektiv und den für diese Wellenlänge eingestellten dichromatischen Teilerspiegel zu einem Punktlichtdetektor gelenkt wurde, der nur Licht, das innerhalb der Focusebene lag, miteinbezog. Um die Objektfläche darstellen zu können, wurde diese von der Kamera bzw. Myocam erfasst. Die Emissionsintensität dieser Fläche wurde mit einem Photomultiplier gemessen, um dann elektronisch zu einem Transienten zusammengefasst zu werden. Die Fluoreszenzemission wurde mit UV-Licht bei Wellenlängen von 360nm und 380 nm gemessen, um die kalzium- und konrationabhängige Fluoreszenz der Zellen zu bestimmen. Die Bildfrequenzrate wurde mit 60 Bildern pro Sekunde (640 × 120 Pixel) detektiert. Die Mikroskop-Anlage war mit einem hierfür entwickelten Software- bzw. Computersystem (Analyze bzw. Aquire von IonOptix, Milton, USA) verbunden, das zur Online-Registrierung und Speicherung der Zellängenveränderungen und des Kalziumtransienten diente. Während der Online-Registrierung konnte man folgende Qualitäten messen bzw. direkt beobachten und abspeichern: a) length: Restrierung der Zell-Länge und deren Schwankungen während der Kontraktionen der eingestellten Zelle; b) Numerator: Registrierung der kontraktionsabhängigen Schwankungen (systolisch und diastolisch) des gebundenen intrazellulären Kallziums (mißt bei 360 nm); 35 c) Denominator: Registrierung der kontraktionsabhängigen Schwankungen des ungebunden intrazellulären Kalziums (mißt bei 380 nm); d) Ratio: Registrierung des Verhältnisses zwischen gebundenem (Numerator) und ungebundenem (Denominator) Kalzium während jeder Kontraktion (Kalziumtransient); 6.3.7.2. Messung des Kalziumtransienten und der Kontraktilität Die Experimentierkammer mit der isolierten Einzelzelle wurde in den Strahlengang des Mikroskops eingebracht. Die Zellen wurden über eine Pumpe kontinuierlich mit einer Flussrate von 2ml/ min mit Versuchspuffer umspült, wobei die Konfiguration des Zuund Abflusses der Kammer trotzdem ein Kammervolumen von 500 µl aufrecht erhielt. Die elektrische Stimulation der Zellen erfolgte über Elektroden, die in die Experimentierkammer eingebracht wurden und mit einer Frequenz von 1 Hz, einer Impulsdauer von 5ms und einer Spannung von 4-8 mV arbeiteten. Die Messung des Kalziumtransienten und der Zellkontraktilität wurde jeweils an einer Zelle pro Kammer durchgeführt. Dabei wurde mittels konventioneller Durchlichtmikroskopie eine intakte Zelle ausgesucht, und zu Beginn der Messung das Fluoreszenzlicht in den Strahlengang eingekoppelt. Als intakte Zellen wurden Zellen mit möglichst rechteckiger Form, geraden Rändern, gleichmäßigen Kontraktionen und stabilen Kalziumtransienten herausgesucht. Der Effekt des Antikörper-Eluates auf den Kalziumtransienten wurde als prozentuale Änderung der Fura-2-AM-Fluoreszenz (relative fluorescence units => rfu) registriert. Die Mikroskopierversuche wurden nach folgendem Modus durchgeführt und wiederholt: Nach der Aufzeichnung der Basisdaten der Zelle für 10 Sekunden (960 Bilder, 8 Kontraktionen) wurde das Eluat (verdünnt mit Versuchspuffer auf eine Konzentration von 300 mg/ ml, siehe oben) über das Pumpsystem zugeführt. Nach 110 Sekunden Messpause wurde der Kalziumtransient und die Zellverkürzung erneut für 10 Sekunden bestimmt (Akut-Messung). Anschließend wurde nach abermals 110 Sekunden die 2-Minuten-Messung für 10 Sekunden durchgeführt, die nach 170 Sekunden (5-Minuten-Messung) nochmals wiederholt wurde. Kalziumtransient und Zellverkürzung wurden für jede Messung gemittelt und die Mittelwerte für die Auswertung verwendet. Die Änderung des Kalziumtransienten und der Zellverkürzung wurden so prozentual zu den Basalwerten erhoben. 36 6.3.7.3. Auswertung Die Auswertung der Messungen erfolgte mit Hilfe des Analyze-Programms (IonOptix, Milton, USA), wobei der Kalziumtransient sowie die Kontraktilitätsveränderungen der Zelle graphisch als auch tabellarisch dargestellt werden konnten. Besonderes Interesse galt vor allem dem systolischen wie auch dem diastolischen Kalziumtransienten (in rfu) und der absoluten Zellverkürzung (in µm). Die Messwerte, wie auch die Mittelwerte der einzelen Messungen (Akut-Messung, 2-Minuten-Messung, 5-Minuten-Messung) und die prozentualen Veränderungen des Transienten und der Kontraktilität wurden in Microsoft-Excel-Datein transferiert und gespeichert. 6.3.7.4. Eichung des Mikroskop-Systems In regelmäßigen Abständen wurde zur Überprüfung der Mikroskopanlage bzw. ihrer wellenlängenabhängigen Detektoren eine Kalibrierung durchgeführt. Zwei verschiedene Methoden wurden hierbei etabliert: während die in vivo-Kalibrierung mit funktionstüchtigen Kardiomyozyten durchgeführt wurde, konnte bei der in vitro-Kalibrierung auf Zellen verzichtet werden, da hierbei die intrazellulären kontraktionsabhängigen Kalziumschwankungen durch Lösungen mit unterschiedlichem Kalziumgehalt simuliert wurden. 6.3.7.4.1. Kalibrierung in vivo Vor Beginn der in vivo Kalibrierung wurden zunächst die dafür benötigten Puffer angesetzt, deren Grundbestandteil eine kalziumfreie Lösung (CFT) in der folgenden Zusammensetzung war. Tabelle 3: Chemikalien zur Herstellung der kalziumfreien Lösung (CFT) Chemikalie NaCl Molarität 135 mM KCl 4 mM MgCl2 1mM HEPES NaH2PO4 BDM 10 mM 0,33mM 40mM 37 Nachdem die Lösung steril filtriert war, wurden mit der CFT die verschiedenen Lösungen zur Bestimmung der Kalibrierungsparameter hergestellt: (A) CFT (40 ml); (B) CFT + 10 µM Ionomycin (in DMSO gelöst) + 1mM EGTA (120 ml); (C) CFT +10µM Ionomycin (in DMSO gelöst) + 4mM CaCl 2 (40 ml); (D) CFT + 10 µM Digitonin +1mM EGTA (40 ml); Die Kardiomyozyten, die nach oben beschriebenen Schema (siehe Kapitel 5.3.4.) isoliert wurden, konnten nun mit 1 µM Fura 2, gelöst in CFT (gleiche Adsorptionsmaxima wie Fura-2-AM, jedoch durch hydrophilen Charakter nicht zellmembrangängig) gefärbt werden. Zu Beginn der in vivo Kalibrierung wurde eine funktionsfähige Zelle in den Strahlengang des Mikroskops eingebracht, und diese ca. 10 Minuten mit CFT (A) über die Pumpanlage gespült, um eventuelle Kalziumrückstände, verursacht durch Zelltrümmer oder Rückstände in der Pumpanlage, zu beseitigen. Anschliessend wurde die Zelle für 40 Minuten mit (B) umspült, um in regelmäßigen Abständen für 10 Sekunden zu messen, bis die Ratio konstant blieb. Ionomycin nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. Es erhöht die Permeabilität der Zellmembran für Kalziumionen. Durch EGTA wird so freigewordenes Kalzium gebunden und kann nicht mehr von Fura-2 gebunden werden. Die gemittelten Messungen mit (B) dienten zur Berechnung für Rmin. Schliesslich wurde der Zelle über die Pumpanlage (C) zugeführt, bis eine konstante Ratio gemessen werden konnte (zur Bestimmung von Rmax). Der Background wurde mit (D) gemessen. Mit den so erhaltenen Messwerten konnten nun die Variablen Rmax, Rmin, Sb2 und Sf2, wie folgt, berechnet werden, und als Eichdaten im IonOptix-Analyze-Programm gespeichert werden: a) Rmax = (Numerator von (C)) – Numerator des Backgrounds ) / (Denominator von (C) – Denominator des Backgrounds ) b) Rmin = Berechnung entsprechend Rmax nur mit (B) statt (C) c) Sb2 = Denominator von (C) – Denominator des Backgrounds d) Sf2 = Denominator von (B) – Denominator des Backgrounds 38 6.3.7.4.2. Kalibrierung in vitro Im Gegensatz zur in vivo Kalibrierung, die einen hohen Zeitaufwand sowie funktionsfähige isolierte Rattenkardiomyozyten benötigt, kam die in vitro Kalibrierung ohne Zellmaterial und ohne Pumpsystem aus. Außer eines laminierten Vierkammerträgers und Versuchspuffer wurden folgende Kalibrierungs-Lösungen benötigt: Tabelle 4: Zusammensetzung der in vitro Kalibrierungs-Lösungen High Calcium (HC) Zero Calcium (ZC) Chemikalie Molarität Molarität KCl 150 mM 150 mM NaCl 10 mM 10 mM MgCl 2 3 mM 3 mM HEPES 10 mM 10 mM Fura2 1µm 1 µM EGTA 0 10 mM CaCl 2 1 mM 0 pH-Wert 7,4 7,4 Der laminierte Vierkammerträger wurde nach folgendem Schema gefüllt und im Strahlengang des Mikroskops gemessen: a) Kammer 1: 500 µl Zero Calcium (ZC) b) Kammer 2: 500 µl High Calcium (HC) c) Kammer 3: 500 µl Versuchspuffer d) Kammer 4: 500 µl Versuchspuffer Die Zero Calcium-Kammer wurde im Mikroskop einstellt für 10 sec messen. Diese Messung diente zur Rmin -Bestimmung. Danach wurde eine Versuchspuffer-Kammer in die Mikroskopebene Background-Bestimmung für verschoben den und wieder Rmin-Werte).Schließlich gemessen wurde die (zur High Calcium-Kammer zur Rmax-Bestimmung gemessen, während die letzte Messung mit Kammer 4 zur Background-Messung für Rmax nötig war. Durch nachfolgende Berechnungen erhielt man die gesuchten Eichwerte für das IonOptix-Analyze-Programm: 39 a) Rmax = (Numerator von HC – Numerator von Background HC) / (Denominator von HC – Denominator von Background HC); b) Rmin = Berechnung entsprechend Rmax; c) Sb2 = Denominator von HC – Denominator von Background HC; d) Sf2 = Denominator von ZC – Denominator von Background ZC 6.4. Interaktionsversuche zwischen in-vitro-Eluat und verschiedenen Medikamenten Um Hinweise auf die Wirkungsweise der Antikörper bzw. deren Rezeptorstrukturen im in-vitro-Eluat zu erhalten, wurden Interaktionsversuche zwischen in-vitro-Eluaten von vier ausgewählten Patienten (aus der kardiodepressiven Gruppe, siehe unten) und Metoprolol, Atropin und Bromo-cAMP am Fluoreszenzmikroskop durchgeführt. 6.4.1. Interaktionsversuche mit Metoprolol (ß-Rezeptoren-Blocker) Um die ß-Rezeptoren der isolierten Rattenkardiomyozyten zu blockieren, wurden 5 Minuten vor der Messung die Zellen mit Metoprolol vorinkubiert, wobei Metoprolol in einer Konzentration von 10 µmol im Versuchspuffer vorlag. Eine Basalmessung wurde durchgeführt und anschließend das Patienten-in-vitro-Eluat (mit Versuchspuffer + Metoprolol auf 300 mg/l verdünnt) nach oben beschriebenen Modus durch die Pumpanlage den Zellen zugeführt und gemessen. 6.4.2. Interaktionsversuche mit Atropin (muskarinerger Rezeptorenblocker) Zur Blockierung des muskarinerger Rezeptors bediente man sich Atropins in einer Konzentration von 30 µmol in Versuchspuffer. Auch bei diesen Versuchen wurden die Zellen 5 Minuten mit Atropin in Versuchspuffer vorinkubiert. Nach der Basalmessung wurden schließlich wie oben beschrieben die in-vitro-Eluate der drei DCM-Patienten gemessen. 6.4.3. Interaktionsversuche mit Bromo-cAMP Durch einen intrazellulären Überschuss an cAMP, der in unserer Versuchsreihe durch Vorinkubation der Zellen 20 Minuten vor der Messung mit Bromo-cAMP (250µmol/l) in 40 Versuchspuffer erreicht wurde, sollte das Ausmaß des Einflusses der in-vitro-Eluate der drei DCM-Patienten auf die Adenylatzyklase bestimmt werden. Nach der Vorinkubationszeit wurde nach schon genanntem Modus gemessen. 6.5. Statistik Die statistische Auswertung erfolgte unter Verwendung der GraphPadPrimsTM Software. Zum Vergleich von zwei unabhängigen Stichproben wurde der ungepaarte, zweiseitige studentischer t-Test angewendet, von einer Normalverteilung der Proben wurde nicht ausgegeangen. Beim Vergleich mehrer Stichproben wurde der Kruskal-Wallis-Test mit nachfolgender PostHoc Analyse verwendet. P-Werte unter 0.05 wurden als statistisch signifikant erachtet. 41 7. Ergebnisse In diesem Kapitel werden die Veränderungen der hämodynamischen Parameter der Patienten mit Dilatativer Immunadsorptionstherapie Kardiomyopathie aufgezeigt und während mit des den Verlaufs der Ergebnissen der in-vitro-Funktionalitätstests, die an isolierten feldstimmulierten Rattenkardiomyozyten durchgeführt wurden, verglichen. Weiterhin werden auch die Ergebnisse der Interaktionsversuche zwischen in-vitro-Eluat und verschiedenen Medikamenten bezüglich der Charakterisierung der Antikörperspezifität im Eluat dargestellt. 7.1. Die Immunadorptionstherapie der DCM-Patienten Es wurden insgesamt 29 Patienten in die Studie eingeschlossen, 28 männliche Patienten und eine weibliche Patientin. Das mittlere Alter der Patienten betrug 52 ± 1,85 Jahre und die durchschnittliche Krankheitsdauer lag bei 5 ± 0,81 Jahren. Außerdem erfüllten alle Patienten, die unter 5.1.2. geforderten Kriterien. Die Ejektionsfraktion lag im Mittel bei 25,28 ± 1,87 Prozent. Von diesen Patienten (29), wurde in dem Zeitraum 7 bis 14 Tage vor Beginn der Immunadsorptionstherapie Plasma abgenommen, und damit eine in-vitro-Adsorption durchgeführten, die daraus gewonnenen Antikörper wurden an isolierten Rattenkardiomyozyten mittels Fluoreszenzmikroskop getestet. Als Vergleichsgruppe dienten 45 Kontrollpatienten, die sich in Alter und Geschlecht nicht von den DCM-Patienten unterschieden, jedoch keine DCM aufwiesen. In einmonatigen Abständen wurden bei allen 29 DCM-Patienten vier Immunadsorpionszyklen durchgeführt, wobei im ersten Zyklus an drei, in den folgenden an zwei Tagen eine Immunadsorption durchgeführt wurde, bei der ca. 8000 ml Plasma adsorbiert wurden. Die hämodynamischen Parameter wie Herzindex und Schlagvolumenindex wurden vor und nach dem ersten bzw. letzen Zyklus für jeden Patienten bestimmt und dokumentiert. Der mittlere Herzindex lag zu Beginn der Studie bei 2,2 ± 0,1 l/min/m2, während der Schlagvolumenindex 30,6 ± 1,2 ml/m2 betrug. Im gesamten Kollektiv zeigten sich im Gehalt des Plasmas, des in-vitro-Eluats und des in-vivo-Eluats an Gesamtprotein, Albumin, IgG, IgM und IgA keine Unterschiede. 42 7.2. Funktionalitätstests der in-vitro-adsorbierten Antikörper an isolierten Rattenkardiomyozyten Um die Effekte des in-vitro-Eluats am Fluoreszenzmikroskop untersuchen zu können, mussten funktionsfähige isolierte Rattenkardiomyozyten bereitgestellt werden. Bei der Isolation aus einem Rattenherzen wurde eine Zellausbeute von 600.000 –900.000 Zellen erreicht, wobei höchst reine Herzmuskelfraktionen gewonnen wurden, so dass störende Effekte anderer Zellen in der Kammer ausgeschlossen werden konnten. Pro Kammer, in der ca. 1000 Zellen fixiert waren, wurde nur eine Zelle herausgesucht und für die weiteren Messung verwendet. Wichtige Auswahlkriterien für eine zur Messung geeignete Zelle waren: eine deutliche Querstreifung, möglichst gerade Zellgrenzen, das heißt keine blasige oder granulierte Zellmembran und eine durchschnittliche Länge von 70-120 µm. Weiterhin durfte die Zelle unstimmuliert keine spontanen Kontraktionen zeigen. Zu Beginn und zum Ende jeder Messreihe wurde durch Voruntersuchungen gezeigt, dass die zu messenden Zellen ca. 10 Minuten konstant stimulierbar blieben, d.h. dass weder Kalziumtransient noch Kontraktilität im Verlauf der 10 Minuten spontan zu- oder abnahmen. Mit Hilfe des vorliegenden Isolationsprotokolls konnten genügend solcher Zellen für die Messungen bereitgestellt werden. Um die Zellen während der Messungen zu schonen bzw. um eventuellen Schädigungen ( z.B. durch Bleicheffekte) der Zellen durch die Bestrahlung mit dem Fluoreszenzlicht vorzubeugen, wurde zwischen den einzelnen Messintervallen das Fluoreszenzlicht mit Hilfe mehrerer Shutter ausgeblendet. Die Wirkung des in-vitro-Eluats auf isolierte Rattenkardiomyozyten wurde einerseits mittels Messung des Kalziumtransienten (Differenz zwischen systolischem Kalzium und diastolischem Kalziumgehalt der Zelle) und andererseits durch Messung der Kontraktilität (Zellverkürzung) untersucht. Verwendet wurde hierzu eine online Fluoreszenzmikroskopie welche die Änderungen des Kalziumgehaltes und der Zelllänge registriert und aufzeichnet. Die isolierten Rattenkardiomyozyten wurden zunächst feldstimuliert, und der Kalziumtransient und die systolische Zellverkürzung nach Beladung mit einem Ca2+ -sensitiven Fluoreszenzfarbstoff (Fura-2-AM) gemessen. Die basalen Messungen der Kontraktionsamplitude der isolierten Rattenkardiomyozyten ergab eine mittlere Kontraktionsamplitude von 8,24 ± 0,5 %. Die relative Fluoreszenzeinheiten (rfu) erfasst durch die Fura-2-AM-Fluoreszenz 43 zeigten bei der Messung des basalen Kalziumtransienten einen mittleren diastolischen Wert von 31,3 ± 2,1rfu (Mittelwert ± STABW), welche in der systolischen Phase auf einen Wert von 80,1 ± 4,8 rfu (Mittelwert ± STABW), anstiegen. Die Registrierung des Kalziumtransienten sowie der Zellverkürzung erfolgte basal sowie nach Superperfusion des in-vitro-Eluats aus Kontroll- und DCM-Patienten. Das jeweilige in-vitro-Eluat wurde hierzu unmittelbar vor der Messung mit Versuchspuffer so verdünnt, dass die Zellen stets mit einer IgG-Konzentration im Eluat-Versuchspuffer-Gemisch von 300 mg/ l beschickt wurden. So konnte sichergestellt werden, dass für jeden Patienten das Eluat in der gleichen IgG-Konzentration gemessen wurde, um so die Ergebnisse der Patienten untereinander vergleichen zu können. Die Effekte der Eluate stellten sich innerhalb von 2 Minuten nach Superperfusion ein (Akut-Messung) und erreichten danach einen steady state oder hatten im weiteren Verlauf der Messung eine so deletäre Wirkung auf die Zellen, dass eine Hyperkontraktilität mit nachfolgender Zellschrumpfung und völliger Unstimmulierbarkeit der Zellen beobachtet werden konnte. Die Messungen der in-vitro-Eluate eines Patienten wurden immer an mehreren Tagen durchgeführt und wiederholt, um Schwankungen in der Zellstabilität, Fluoreszenz, Anfärbbarkeit der Zellen, Antikörperansprechbarkeit ausschließen und ausgleichen zu können. Nachfolgend wurden die prozentuale Veränderungen der beiden Parameter zu den entsprechenden Basalwerten der zu untersuchenden Kardiomyozyten bestimmt. Der Einfluss der in vitro-Eluate aus Kontroll- und DCM-Patienten ergab die in Abbildung 8 dargestellten Ergebnisse. Es zeigte sich ein statistisch signifikante Reduktion des Kalziumtransienten in DCM-Patienten (Mittelwert ± STABW; 88.72 ± 2.641; n=29, studentischer t-Test, p=0.0001) im Vergleich zu Kontrollpatienten (99.15 ± 0.9793; n=50). Ähnliche Ergebnisse fanden sich bei der Messung der zellulären Kontraktilität in Gegenwart des in vitro-Eluats. Die zelluläre Kontraktilität wurde erfasst durch digitale Messung der Zelllängenänderung. Diese ergab für DCM Patienten eine mittlere Änderung der Kontraktilität im Vergleich zum Basalwert von (Mittelwert ± STABW; 83.36 ± 2.672; n=29, studentischer T-test, p=0.000015, Abbildung 9) im Vergleich zu Kontrollpatienten (95.27 ± 1.437; n=50). 44 B 150 Kontraktilität [% des Ausgangswerte] 150 * 125 100 75 50 * 125 100 75 D C M Ko nt ro lle D n C M -P at ie nt en -P at ie nt en 50 Ko nt ro lle n Kalziumtransient [% des basalen Ausgangswertes] A Abbildung 9: Einfluss des in vitro-Eluats auf den Kalziumtransienten und die Kontraktilität von Rattenmyozyten. Untersucht wurde der Kalziumtransient mittels fluoreszenzmikroskopischer Erfassung des Farbstoffes Fura-2-AM erfasst wurde der Einfluss im Vergleich zur basalen Kontraktilität der perfusions-naiven Zellen (A). Zudem wurde der Einfluss auf die Kontraktilität der Rattenmyozyten mittels Fluoreszenzmikroskopie ermittelt. Dargestellt sind neben den Einzelwerten Mittelwerte und Standardabweichung. * p< 0.05, studentischer T-Test. Die nachfolgende Auswertung zeigten eine deutliche Korrelation der beiden Parameter (Kalziumtransient und Kontraktilität) bei Behandlung der Rattenmyozyten mit den in vitro-Eluaten der DCM-Patienten (Pearson r = 0,6648; 95% Konfidenzintervall 0.3942 bis 0.8293; Pearson Korrelation p<0,001) und der Kontrollpatienten (Pearson r = 0,5839; 95%-Konfidenzintervall 0.3648 bis 0.7418; B 150 Kontrollpatienten 125 100 75 50 50 75 100 125 150 Kontraktilität [% des basalen Ausgangswertes] Kalziumtransient [% des basalen Ausgangswertes] A Kalziumtransient [% des basalen Ausgangswertes] Pearson Korrelation p<0.001). Siehe hierzu auch Abbildung 10. 150 DCM-Patienten 125 100 75 50 25 50 75 100 125 150 Kontraktilität [% des basalen Ausgangswertes] Abbildung 10: Pearson-Korrelation zwischen Kalziumtransient und Kontraktilität. Dargestellt ist die Beziehung zwischen den beiden Parametern in Kontrollpatienten (A) und DCM-Patienten (B) 45 7.3. Einteilung des Patientenkollektives entsprechend des kardiodepressiven Einflusses der in-vitro-Eluate 29 Patienten mit DCM Screening der Antikörper Kardiodepressive Gruppe Nicht depressive Gruppe (n=19) (n=10) Immunadsorption mit subsequenter IgG-Gabe (4 Cyclen) Herzindex-Bestimmung und -Vergleich Abbildung 11: Schematische Darstellung der Vorgehensweise bei der Gruppeneinteilung des DCM-Patientenkollektivs. Bei der Untersuchung des Einflusses der DCM-in vitro-Eluate auf die Kontraktilität und den Kalziumtransienten fielen deutliche Unterschiede in der Beeinflussung der Rattenkardiomyozyten auf, daher wurde das Patientenkollektiv nachfolgend wie in Abbildung 11 dargestellt in Patienten mit kardiodepressiv wirkenden in vitro-Eluaten und Patienten mit nicht kardiodepressiv wirkenden in vitro-Eluat unterteilt. Als Grundlage dieser Gruppeneinteilung diente eine Reduktion des Kalziumtransienten und der Kontraktilität um mindestens 10% im Vergleich zur basalen Messung. Sie ist Grundlage nachfolgender klinischer Betrachtungen im Rahmen dieser Studie. In der als kardiodepressiv charakterisierten Gruppe wurden auf diese Weise 19 Patienten zusammengefasst, welche im Mittel eine Reduktion des Kalziumtransienten auf 81,9 ± 2,9 % (Mittelwert ± STABW; Kruskal-Wallis-Test, p<0,001, Abbildung 12 A) und eine Reduktion der Kontraktilität auf 76,8 ± 2,9 % (Mittelwert ± STABW; Kruskal-Wallis-Test, p<0,001, Abbildung 12 B) der Ausgangskontraktilität aufwiesen. In der ursprünglichen DCM Patientenkohorte findet sich demnach eine Subpopulation (insgesamt 10 Patienten) welche im Vergleich zur Kontrollgruppe keinen signifikanten 46 Effekt auf den Kalziumtransienten Kruskal-Wallis-Test, p>0,05) oder (Mittelwert ± STABW, die Kontraktilität 101,6 ± 2,54 %; (Mittelwert ± STABW, 94,7 ± 9,27 %; Kruskal-Wallis-Test; p>0,05) aufweisen. Es scheint erwähnenswert, dass unter Anwendung des 10%-Algorithmus zur Selektion auch bei der Kontrollgruppe die in vitro-Eluate von 3 Individuen (6% der Kontrollpopulation) einen signifikanten Effekt auf die Kontraktilität (80.40 ± 5.76 %) und den Kalziumtransienten (74.65 ± 3.88 %) der rattenkardiomyozyten zeigten. 140 B Kontraktilität [% des Ausgangswerte] n.s. * 120 * 100 80 * * 120 100 80 60 K ar di od N ep ic re ht ss -K ar iv di od ep re ss iv K on tr ol le -K ar di o de pr es s re ss i od ep tr ol N ic ht K ar di K on n.s. 140 iv v 60 le Kalziumtransient [% des Ausgangswertes] A Abbildung 12: Kalziumtransient und Kontraktilität gemessen mittels Fluoreszenzmikroskopie an Rattekardionmyozyten nach Behandlung mit in vitro-Eluaten. Einteilung der in vitro-Eluate anhand des Einflusses auf den Kalziumtransienten (A) und die Kontraktilität ergab eine Subpopulation bei den DCM-Patienten, welche keine kardiodepressiven Effekte aufwies. Darstellung der Mittelwerte und der SD, Kruskal-Wallis Test mit nachfolgender Post hoc Analyse mittels Dunn’s multiple comparison test; * p<0.05. 7.4. Vergleich von Kardiodepressivität und klinischen Befunden In nachfolgenden Analysen zum Einfluss der in vivo Immunadsorption auf die klinischen Symptomatik zeigte sich unter Beibehaltung der in vitro-etablierten Gruppeneinteilung hämodynamischen folgender Einfluss Parameter auf wurden hämodynamische mittels Parameter.Die Rechtsherzkatheter (Swan-Ganz-Einwschwemmkatheter), vor der Immunadsorption (PräIA), nach der ersten Immunadsorption (Post IA1) und nach der vierten Immunadsorption (Post IA4) bestimmt. Die Betrachtung des Herzindex (ml/min/m2) in den wie in Abschnitt 6.3.2 47 definierten Subgruppen des DCM-Patientenkollektivs ergab das in Abbildung 13 dargestellte Bild. Nicht-Kardiodepressive Subgruppe 5 5 4 4 Herzindex (l/min/m 2 ) Herzindex (l/min/m 2 ) Kardiodepressive Subgruppe 3 2 1 3 2 1 0 0 Prä IA Post IA1 Post IA4 Prä IA Post IA1 Post IA4 Abbildung 13: Darstellung des Verlaufs des Herzindex in dem DCM-PAtientenkollektiv vor und nach Immunadsorption. Die Messwerte der Patienten sind in den Abbildungen A und B als Punkte dargestellt die Verbindungslinien zeigen den jeweiligen zeitlichen Verlauf an Zusammenfassend zeigte sich, dass der Herzindex in der experimentell als kardiodepressiv identifizierten Subgruppe schon nach dem 1. Immunadsorptionszyklus (Post IA1) im Mittel von 2,3 ± 0,1 l/min/m2 auf 2,9 ± 0,1 l/min/m2 (Mittelwert ± STABW; Kruskal-Wallis-Test, p<0,001, Abbildung 14) zunahm. Im weiteren Verlauf konnte nach dem vierten Immunadsorptionszyklus (post IA4) eine Stabilisierung des Herzindex nachgewiesen werden (2,98 ± 0,6 l/min/m² (Mittelwert ± STABW; Kruskal-Wallis-Test, p<0,001, Abbildung 14). Unter gleichen Bedingungen zeigte sich in der nicht-depressiven Subgruppe keine signifikante Verbesserung des Herzindex: Vergleichend war der Herzindex im Mittel während des ersten Immunadsorptionzyklus in dieser Subgruppe von 2,1 ± 0,1 l/min/m2 nur auf 2,3 ± 0,1 l/min/m2, (Mittelwert ± STABW; Kruskal-Wallis-Test, p>0,05, Abbildung 17) gestiegen. Auch nach dem 4. Immunadsorptionszyklus (post IA4) zeigte sich in der nichtdepressiven Subgruppe.keine Verbesserung des Herzindex (post IA 4: 2,3 ± 0,37 l/min/m2, (Mittelwert ± STABW; Kruskal-Wallis-Test, p>0,05, Abbildung 14). Im Vergleich der beiden Subgruppen untereinander konnten wie in Abbildung 14 sichtbar signifikante Unterschiede der Verbesserung dieses hämodynamischen Parameters nachgewiesen werden. 48 5 Kardiodepressiv Nicht-Kardiodepressiv * Herzindex (l/min/m 2 ) 4 * 3 * * 2 1 0 prä IA post IA1 post IA4 Phase der Behandlung Abbildung 14: Herzindex in den Subgruppen (Kardiodepressiv und Nicht Kardiodepressiv) vor und nach unterschiedlichen Phasen der Immunadsorptionsbehandlung. Dargestellt ist der mittlere Herzindex gemessen vor der ersten Immunadsorption (präIA) nach der ersten Immunadsorption (post IA1) und nach der vierten Immunadsorption (postIA4). Verglichen werden die Patienten der beiden Subgruppen. Dargestellt sind die Mittelwerte und Standardabweichung; Kruskal-Wallis Test mit nachfolgender Post hoc Analyse mittels Dunn’s multiple comparison test; * p<0.05. Zudem wurde die Veränderung des Schlagvolumenindex in den beiden Subgruppen betrachtet. In Abbildung 15 ist der Verlauf des Schlagvolumenindex in den beiden Patientengruppen für jedes Individuum dargestellt. Nicht-Kardiodepressive Subgruppe Kardiodepressive Subgruppe 80 Schlagvolumenindex [ml/m 2] Schlagvolumenindex [ml/m 2] 80 60 40 20 0 60 40 20 0 Prä IA Post IA1 Post IA4 Prä IA Post IA1 Post IA4 Abbildung 15: Darstellung des Verlaufs des Schlagvolumenindex in dem DCM-Patientenkollektiv vor und nach Immunadsorption. Die Messwerte der Patienten sind in den Abbildungen A und B als Punkte dargestellt die Verbindungslinien zeigen den jeweiligen zeitlichen Verlauf an. In einer detaillierteren Betrachtung zeigte sich bei der reinen Beurteilung der Schlagvolumindeces kein signifikanter Einfluss auf den Schlagvolumenindex weder in 49 den Patienten der kardiodepressiven Subgruppe im Verlauf noch in der nichtdepressiven Subgruppe im Verlauf. So konnte in der kardiodepressiven Gruppe vor dem Beginn des ersten Immunadsorptionszyklus (prä IA) ein Schlagvolumenindex im Mittel von 32,1 ± 5,0 ml/m2 gemessen werden. Nach dem ersten Immunadsorptionszyklus zeigte sich ein nicht signifikanter Anstieg in dieser Subgruppe auf 40,5 ± 7,7 ml/m2 (Mittelwert ± STABW; Kruskal-Wallis-Test, p>0,05, Abbildung 16). Nach dem vierten Immunadsorptionszyklus (post IA 4) war der Schlagvolumenindex stabil bei 41,1 ± 9,0 ml/m2 (Mittelwert ± STABW; Kruskal-Wallis-Test, p>0,05, Abbildung 16). im Vergleich zur Messung nach dem ersten Immunadsorptionszyklus Schlagvolumenindex (ml/m 2 ) Kardiodepressiv Nicht-Kardiodepressiv 60 * 40 20 0 prä IA post IA1 post IA4 Phase der Behandlung Abbildung 16: Schlagvolumindex in den Subgruppen (Kardiodepressiv und Nicht Kardiodepressiv) vor und nach unterschiedlichen Phasen der Immunadsorptionsbehandlung. Dargestellt ist der mittlere Schlagvolumindex gemessen vor der ersten Immunadsorption (präIA) nach der ersten Immunadsorption (post IA1) und nach der vierten Immunadsorption (postIA4). Verglichen werden die Patienten der beiden Subgruppen. In dieser Darstellungsweise ist aufgrund der Varianz der patientenbezogenen Basiswerte nur die postIA4-Messung in den Subgruppen signifikant unterschiedlich. Dargestellt sind die Mittelwerte und Standardabweichung; Kruskal-Wallis Test mit nachfolgender Post hoc Analyse mittels Dunn’s multiple comparison test; * p<0.05. In der nichtdepressiven Subgruppenanalyse des Schlagvolumenindex konnte im Verlauf des ersten Immunadsoprtionszyklus kein signifikante Verbesserung der reinen Schlagvolumenindexmessungen nachgewiesen werden: von inital im Mittel (prä IA1) 27,7 ± 8,0 ml/m2 war nach dem ersten Zyklus ein Anstieg auf 31,5 ± 10,0ml/m2 (Mittelwert ± STABW; Kruskal-Wallis-Test, p>0,05, Abbildung 16) nachzuweisen. Nach dem vierten Immunadsorptionszyklus blieben die Werte dieses Parameters ebenfalls im Mittel stabil bei 30,5 ± 9,8ml/m2 (Mittelwert ± STABW; 50 Kruskal-Wallis-Test, p>0,05, Abbildung 16). Einzig im Vergleich des Schlagvolumenindex der kardiodepressiven Subgruppe und der nicht depressiven Subgruppe bezüglich der abschliessenden Messung nach dem 4. Immundadsorptionszyklus zeigte sich ein signifikanter Unterschied: 41,1 ± 9,0 ml/m2 * 5 5 0 N ic N ic K ar di od ep re ht ss K ar iv di od ep re ss iv 0 * 10 od ep re ss ar iv di od ep re ss iv 10 15 ht K Differenz des Schlagvolumenindex [Schlagvolumenindex postIA4-präIA1] 15 K ar di Differenz des Schlagvolumenindex [Schlagvolumenindex postIA-präIA1] zu 30,5 ± 9,8ml/m2 (Mittelwert ± STABW; Kruskal-Wallis-Test, p<0,05, Abbildung 16). Abbildung 17: Differenz des Schlagvolumenindex in den Subgruppen (Kardiodepressiv und Nicht Kardiodepressiv) nach dem ersten Immunadsorptionszyklus (Abbildung A) und nach dem vierten Immunadsorptionszyklus (Abbildung B) Dargestellt ist die mittlere Differenz des Schlagvolumenindex nach dem ersten Zyklus Immunadsorption (Schlagvolumeninmdex postIA1 - Schlagvolumenindex präIA1) und nach der vierten Immunadsorption (Schlagvolumenindex post IA4 – Schlagvolumenindex präIA1) Verglichen werden die Patienten der beiden Subgruppen. Dargestellt sind die Mittelwerte und Standardabweichung; * p<0.05, studentischer t- test. Aufgrund der Varianz der initialen Schlagvolumenindeces und somit nicht signifikanten Veränderungen im Verlauf wurden die Differenzen des Schlagvolumenindex nach dem ersten Immunadsorptionszyklus und nach dem vierten Immundasorptionszyklus in Bezug auf die Ausgangsmessung bestimmt. Hierbei konnten deutliche Unterschiede in den Subgruppenanalyse festgestellt werden. In der Abbildung 17A zeigt sich deutlich ein statistisch signifikanter Anstieg der Schlagvolumenindexdifferenz im Mittel nach dem ersten Immunadsorptionszyklus der kardiodepressiven DCM-Patienten (Mittelwert ± STABW; 8.4 ± 5.1; n=19, studentischer t-Test, p<0.05) im Vergleich zur Differenz des Schlagvolumenindex der nicht kardiodepressiven Subgruppe (Mittelwert ± STABW;3,8 ± 3.2; n=10). Ähnliche Ergebnisse fanden sich bei der Bestimmung der 51 Schlagvolumenindexdifferenz am Ende der Therapie (post IA4 –präIA1) in beiden Subgruppen, wie in Abbildung 17B dargestellt: Auch hier zeigt sich ein signifikanter Anstieg der Differenz des Schlagvolumenindex in der kardiodepressiven Subgruppe (Mittelwert ± STABW; 8.9 ± 7.6; n=19, studentischer t-Test, p<0.05) im Vergleich zur Differenz des Schlagvolumenindex der nicht kardiodepressiven Subgruppe (Mittelwert ± STABW: 2,8 ± 3.5; n=10). 7.5. Pharmakologische Beeinflussung des kardiodepressiven Effektes Mit dem Nachweis der kardiodepressiven Effekte des in vitro-Eluats und der damit verbundenen Prädiktion des klinischen Effektes der Immunadsorption sollte in weiteren Untersuchungen die Frage der pharmakologischen Beeinflussbarkeit untersucht werden: Eine wichtiger Ansatzpunkt in Kardiomyozyten ist einerseits das adrenerge System, welches über einen Protein G-gekoppelten Signaltransduktionsweg Inotropieänderungen vermittelt, andererseits ist unter anderem auch das muskarinerge System ebenfalls an der Beeinflussung der Myozytenaktivität beteiligt. Bei bestehender Möglichkeit, dass der kardiodepressive Effekt des in vitro Eluats über einen Rezeptor vermittelt sein könnte, muesste nach pharmakologischer Blockierung dieses spezifischen Rezeptors der isolierten Rattenkardiomyocyten die kardiodepressive Wirkung des Patienten-in vitro-Eluats nicht auftreten. Abbildung 18: Schematische Darstellung des G-Protein gekoppelten Signalwegs der Adrenorezeptoren. 52 Ziel der folgenden Untersuchungen ist es diese mögliche Beeinflussung der rezeptorvermittelten Wirkung des in vitro-Eluats nachzuweisen. In diesem Zusammenhang kann wie in Abbildung 18 schematisch dargestellt eine Beeinflussung des Protein G gekoppelten Signaltransduktionsweges mit fuer die Wirkung des Patienten in vitro Eluats möglich sein. Genauso wurde auch eine mögliche muskarinerge Beeinflussung untersucht. 7.5.1. Einfluss von Metoprolol auf die kardiodepressive Wirkung des in vitro-Eluats Nach Wallukat et Wollenberger (1987) lässt sich im Serum von DCM-Patienten ein β1-agonistisch wirkender Autoantikörper nachweisen, dessen Wirkung durch ß-Blocker pharmakologisch antagonisiert werden kann. Bei vorhergehenden Studien zur Immunadsorption konnte ein starker Abfall der im Serum enthaltenen ß1-Autoantikörper während der Therapie festgestellt werden (Staudt et al.1998). In Anlehnung an diese vorhergehenden Untersuchungen wurde der Status des ß1-Autoantikörpers bei allen DCM-Patienten der vorliegenden Studie bestimmt. In der kardiodepressiven Gruppe (n=19) hatten 7 Patienten einen positiven ß1-Autoantikörpernachweis, während in der nicht-kardiodepressiven Gruppe nur zwei Patienten ein positives Testergebnis aufwiesen. Es stellte sich die Frage, ob unabhängig von den oben beschriebenen β1-Autoantikörpern, β-agonistische Effekte in Kardiomyozyten in Gegenwart des kardiodepressiv wirkenden in vitro-Eluats beobachtet werden könnten. Verwendet wurden daher in den weiteren Analysen in vitro-Eluate von Patienten mit negativem β1-Autoantikörper Status. Untersucht wurde der Einfluss des β1-selektiven Adrenorezeptorblockers Metoprolol auf die Veränderung des Kalziumtransienten und die Kontraktilität von isolierten Rattenkardiomyozyten. 53 Veränderung des Kalziumtransient [% der basalen Aktivität -100%] Patient 1 - Patient 2 + - + Patient 3 - + Metoprolol [10µM] 0 -5 -10 -15 -20 Abbildung 19: Einfluss des β1-Adrenorezeptorblockers Metoprolol auf den Kalziumtransienten in isolierten Rattenkardiomyozyten. Untersucht wurden in vitro-Eluate von DCM-Patienten der kardiodepressiven Subgruppe mit negativem β1-Autoantikörperstatus. Gemessen wurde der Kalziumtransient mittels Fluoreszenzmikroskopischen Nachweis von Fura-2-AM. Dargesteltt sind die Mittelwerte und die Standardabweichung SD von mindestens 5 Messungen an unterschiedlichen Tagen. Kruskal-Wallis Test mit nachfolgender Post hoc Analyse mittels Dunn’s multiple comparison test; * p<0.05. Wie in Abbildung 19 dargestellt fand sich keinerlei Einfluss auf die mittlere Änderung des Kalziumtransienten in den Rattenmyozyten bei Verwendung des in vitro-Eluats der drei untersuchten Patienten. Bei Verwendung des in vitro-Eluats von Patient 1 zeigte sich eine mittlere Änderung des Kalziumtransienten von -10.88 ± 5.916 (Mittelwert ± STABW) auf -11.04 ± 3.587 in Gegenwart von 10µM Metoprolol (Abbildung 18). In ähnlicher Wiese fand sich auch kein signifikanter Einfluss in Patient 2 (Mittelwert der Änderung des Kalziumtransienten ± STABW; ohne Metoprolol -13.74 ± 5.447 mit Metoprolol -14.74 ± 2.406; Kruskal-Wallis-Test, p>0.05) oder Patient 3 (Mittelwert der Änderung des Kalziumtransienten ± STABW; ohne Metoprolol -14.52 ± 5.084 mit Metoprolol -13.99 ± 5.520; Kruskal-Wallis-Test, p>0.05). In ähnlicher Weise blieb auch die Kontraktilität in Gegenwart des β1-selektiven Adrenorezeptorblockers unbeeinflusst (Abbildung 20). So fand sich bei Verwendung des in vitro-Eluats von Patient 1zwar eine kardiodepressive Wirkung im Vergleich zur basalen Kontraktilität der Rattenkardiomyozyten (Mittelwert der Änderung der Kontraktilität ± STABW; ohne Metoprolol -14.47 ± 4.87) es fand sich jedoch kein Einfluss durch den Adrenorezeptorblocker (-16.71 ± 8.74). In ähnlicher Weise fand sich kein Einfluss auf bei Patient 2 (ohne Metoprolol -18.17 ± 6.284; mit Metoprolol 54 -19.98 ± 6.86) oder Patient 3 (ohne Metoprolol -20.19 ± 8.607 mit Metoprolol -22.94 ± 7.725). Veränderung der Kontraktilität [% der basalen Aktivität -100%] Patient 1 - + Patient 2 - + Patient 3 - + Metoprolol [10µM] 0 -10 -20 -30 Abbildung 20: Einfluss des β1-Adrenorezeptorblockers Metoprolol auf die Kontraktilität isolierter Rattenkardiomyozyten. Untersucht wurden in vitro-Eluate von DCM-Patienten der kardioderpessiven Subgruppe mit negativem β1-Autoantikörperstatus. Gemessen wurde die Kontraktilität mittels Fluoreszenzmikroskopie-basierter Bestimmung der Zelllänge. Dargestellt sind die Mittelwerte und die Standardabweichung (SD) von mindestens 5 Messungen an unterschiedlichen Tagen. Kruskal-Wallis-Test mit nachfolgender Post hoc Analyse mittels Dunn’s multiple comparison test; * p<0.05. 7.5.2. Einfluss des Parasympatholytikums Atropin auf die kardiodepressive Wirkung des in vitro-Eluats Fu et al. (1998) konnten nachweisen, dass bei DCM-Patienten vorkommende muskarinerge Autoantikörper durch Atropin antagonisiert werden können. Falls die kardiodepressiven Effekte der in-vitro-Eluate, die aus der kardiodepressiven Gruppe stammen, durch die Zugabe/ Anwesenheit von Atropin aufgehoben werden könnten, könnte man annehmen, dass dieser depressiv wirkende Effekt über den muskarinergen Rezeptor gesteuert wird. Untersucht wurde zunächst der Einfluss von kardiodepressiv wirkenden in vitro-Eluaten auf den Kalziumtransienten isolierter Rattenkardiomyozyten in Gegenwart des Parasympatholytikums. Wie in Abbildung 21 dargestellt zeigte sich kein signifikanter Effekt von 30µM Atropin auf die gemessene Änderung des Kalziumtransienten in den 3 untersuchten Patienten. Es scheint erwähnenswert, dass auch bei dieser experimentellen Studie nur Patienten verwendet wurden, welche einen negativen β1-Autoantikörperstatus aufwiesen. 55 Bei Verwendung des in vitro-Eluats von Patient 1 zeigte sich eine mittlere Änderung des Kalziumtransienten von -10.88 ± 5.916 (Mittelwert der Änderung des Kalziumtransienten ± STABW) auf -12.24 ± 7.376 in Gegenwart von 30µM Atropin (Abbildung 21). Zudem fand sich auch kein signifikanter Einfluss in Patient 2 (Mittelwert der Änderung des Kalziumtransienten ± STABW; mit Atropin -13.60 ± 8.044; Kruskal-Wallis-Test, p>0.05) oder Patient 3 (Mittelwert der Änderung des Kalziumtransienten ± STABW; mit Atropin -10.97 ± 2.342; Kruskal-Wallis-Test, Veränderung des Kalziumtransient [% der basalen Aktivität -100%] p>0.05). Patient 1 - + Patient 2 - + Patient 3 - + Atropin [30µM] 0 -5 -10 -15 -20 -25 Abbildung 21: Einfluss von Atropin auf die Änderung des Kalziumtransienten in Rattenkardiomyozyten. Untersucht wurde der Einfluss von kardiodepressiv wirkenden in vitro-Eluaten von 3 unterschiedlichen Patienten mit verglichen wurden die Effekte in Gegenwart von Atropin im Vergleich zu den Effekten ohne Medikament. Dargestellt sind die Mittelwerte und die Standardabweichung (SD) von mindestens 5 Messungen an unterschiedlichen Tagen. Kruskal-Wallis-Test mit nachfolgender Post hoc Analyse mittels Dunn’s multiple comparison test; * p<0.05. Auch die Untersuchung des Einflusses des Parasympatholytikums Atropin auf die kardioderpessiven Effekte gemessen an der Kontraktilität der behandelten RAttenkardiomyozyten zeigte keinen statistiasch signifikanten Einfluss. Tatsächlich variierte die Kontraktilität in Gegenwart von Atropin nicht signifikant im Vergleich zu den jeweiligen Kontrollen (Abbildung 22). Patient 1 zeigte einen Mittelwert der Änderung der Kontraktilität in Gegenwart von Atropin von -17.19 ± 10.19 (Mittelwert ± STABW), während Patient 2 und Patient 3 Mittelwerte von 16.67 ± 7.64 bzw. -16.57 ± 3.371 aufwiesen. 56 Veränderung der Kontraktilität [% der basalen Aktivität -100%] Patient 1 - Patient 2 + - + Patient 3 + Atropin [30µM] - 0 -5 -10 -15 -20 -25 Abbildung 22: Einfluss von Atropin auf die Änderung der Kontraktilität in Rattenkardiomyozyten. Untersucht wurde der Einfluss von kardiodepressiv wirkenden in vitro-Eluaten von 3 unterschiedlichen Patienten mit verglichen wurden die Effekte in Gegenwart von Atropin im Vergleich zu den Effekten ohne Medikament. Dargestellt sind die Mittelwerte und die Standardabweichung (SD) von mindestens 5 Messungen an unterschiedlichen Tagen. Kruskal-Wallis-Test mit nachfolgender Post hoc Analyse mittels Dunn’s multiple comparison test; * p<0.05. 7.5.3. Einfluss von Bromo-cAMP auf die kardiodepressive Wirkung des in vitro-Eluats Durch einen intrazellulären Überschuß an cAMP, der in unserer Versuchsreihe durch eine 20 minütige Vorinkubation der Zellen mit Bromo-cAMP (250µmol/l) erreicht wurde, kann der Signaltransduktionsweg, falls er über eine Blockierung der Adenylatzyklase gehemmt wird, ungestört weiterlaufen. Somit müsste das in-vitro-Eluat, wenn es seine kardiodepressiven Effekte über die Blockierung der Adenylatzyklase bzw. der Umwandlung von ATP in cAMP erreicht, keine oder nur schwache Wirkung zeigen. In unseren Tests wurde der kardiodepressive Effekt auf Kontraktilität und Kalziumtransient der in-vitro-Eluate durch die Anwesenheit und kontinuierliche Zugabe von Bromo-cAMP nicht verändert, wie in Abbildung 22 dargestellt fand sich kein signikanter Effekt auf die Wirkung der untersuchten kardiodepressiven in vitro-Eluate auf den Kalziumtransienten der untersuchten Rattenkardiomyozyten. Bei Patient 1 war der Kalziumtransient um 10,15 ± 1,56% (Mittelwert ± STABW) vermindert. Ähnliche Ergebnisse fanden sich bei Patient 2 (Mittelwert der Änderung des Kalziumtransienten ± STABW; mit Bromo-cAMP -15,69 ± 6.06; Kruskal-Wallis-Test, 57 p>0.05) und Patient 3 (Mittelwert der Änderung des Kalziumtransienten ± STABW; mit Veränderung des Kalziumtransient [% der basalen Aktivität -100%] Bromo-cAMP -11,97 ± 3.472; Kruskal-Wallis-Test, p>0.05). Patient 1 - + Patient 2 - Patient 3 + - + Bromo-cAMP 0 -5 -10 -15 -20 Abbildung 23: Einfluss von BromocAMP auf den Kalziumtransienten in Rattenkardiomyozyten Untersucht wurde der Einfluss von kardiodepressiv wirkenden in vitro-Eluaten von 3 unterschiedlichen Patienten. Verglichen wurden die Effekte in Gegenwart von Bromo-cAMP im Vergleich zu den Effekten ohne Medikament. Dargestellt sind die Mittelwerte und die Standardabweichung (SD) von mindestens 5 Messungen an unterschiedlichen Tagen. Kruskal-Wallis-Test mit nachfolgender Posthoc Analyse mittels Dunn’s multiple comparison test; * p<0.05. Veränderung der Kontraktilität [% der basalen Aktivität -100%] Patient 1 - + Patient 2 - + Patient 3 - + Bromo-cAMP 0 -5 -10 -15 -20 -25 Abbildung 24: Einfluss von Bromo-cAMP auf die Kontraktilität von Rattenkardiomyozyten in Gegenwart von kardiodepressiv wirkenden in vitro Eluaten Untersucht wurde der Einfluss von kardiodepressiv wirkenden in vitro-Eluaten von 3 unterschiedlichen Patienten auf die Zelllänge von Rattenkardiomyozyten in Gegenwart von Bromo-cAMP im Vergleich zu den Effekten ohne Medikament. Dargestellt sind die Mittelwerte und die Standardabweichung (SD) von mindestens 5 Messungen an unterschiedlichen Tagen. Kruskal-Wallis-Test mit nachfolgender Post hoc Analyse mittels Dunn’s multiple comparison test; * p<0.05. 58 In ähnlicher Weise fand sich auch kein Einfluss der 20 minütigen Präinkubation mit Bromo-cAMP auf den kardiodepressiven Effekt des in vitro-Eluats von Patient 1 (Mittelwert der Änderung der Kontraktilität ± STABW, -9,99 ± 13.35), Patient 2 (Mittelwert der Änderung der Kontraktilität ± STABW, -20.90 ± 1,55) und Patient 3 (Mittelwert der Änderung der Kontraktilität ± STABW, -19,56 ± 6.47) gemessen an der Kontraktilität der Rattenmyozyten. 59 8. Diskussion 8.1. Kardiodepressive Faktoren bei der Immunadsorption bzw. bei der in vitro-Adsorption Die Dilatative Kardiomyopathie ist gekennzeichnet durch eine Dilatation und Kontraktilitätsstörung des linken oder beider Ventrikel (Richardson et al. 1996, Maron et al. 2006). Für die bedeutsame Gruppe von Patienten, die unter den Symptomen der Herzinsuffizienz bei der DCM in unterschiedlicher Ausprägung leiden, gibt es zur Zeit neben den medikamentös-konservativen Behandlungsmöglichkeiten bei teilweise mehrjähriger Progredienz der Erkrankung keine befriedigenden Alternativen. In der Vergangenheit wurden verschiedene Methoden zur Eingrenzung dieser in ihrem klinischen Bild doch sehr breit gefächerten Erkrankung getestet (Horn et al. 2006, Kuhl et al, 2005, Liu et al. 2001). Neben unter anderem immunsupressiven bzw. virostatischen Therapieformen (Schultheiss et al. 1998, Magnani, 2006, Matsumori et al. 2010, Yoshikawa et al. 2009) kamen auch immunmodulatorische Verfahren wie die Immunadsorption zum Einsatz. Dabei konnte durch die Immunadsorption mit nachfolgender Immunglobulin-G-Substitution bei der DCM hämodynamische und klinische Verbesserungen der Herzinsuffizienzsymptomatik erzielt werden (Felix et al. 2000, Felix et al. 2002, Trimpert et al. 2010). Die zugrundeliegenden Mechanismen des Therapie-Erfolgs der Immunadsorption bei der DCM wurden bisher schon ansatzweise eingegrenzt, jedoch bislang noch nicht befriedigend aufgeklärt. Gerade weil die Immunadsorption ein sehr kostspieliges invasives Verfahren darstellt, müssen mögliche Wirkungsmechanismen der Immunadsorpion, die für die akute und längerfristige hämodynamische Verbesserung verantwortlich sind, aufgedeckt werden. Der hohe zeitliche, personelle und finanzielle Aufwand der Immunadsorption sollte deshalb einem gleichwertigen Nutzen, das heißt einer Verbesserung der Patientensymptomatik, gegenüberstehen. Die Entwicklung eines experimentiellen Testverfahrens auf der Grundlage der bisherigen Forschungsergebnisse wurde deshalb dringend notwendig, um die Anzahl der Therapieversager so gering wie möglich zu halten (Staudt et al. 2004, Staudt et al. 2010). Diese Arbeit beschäftigte sich deshalb mit der in-vitro-Adsorption, die der Immunadsorption in vivo nachempfunden wurde und der experimentellen 60 Untersuchung der dabei gewonnenen in-vitro-Eluate an isolierten Rattenkardiomyozyten. Im Zentrum der Beobachtung stand hier der Einfluss des Eluats auf den intrazellulären Kalziumstoffwechsel (d.h. auf die systolischen und diastolischen Kalziumveränderungen und auf die Kontraktilität der Kardiomyozyten. Zur Messung der intrazellulären Kalziumspiegel wurde die Fluoreszenzmikrokopie eingesetzt. Im Gegensatz zur konfokalen Mikroskopie, die sich eines Lasers als Strahlenquelle bedient (Williams, 1993, Felix et al. 2002) und dadurch während der Messung direkt schädigend auf die Zelle bzw. die Stabilität der isolierten Zellen wirkt, konnte mit der Fluoreszenzmikroskopie (IonOptix-System) eine Methode gefunden werden, deren negative Einflüsse (Bleicheffekte unter anderem) auf die zu untersuchenden isolierten Rattenkardiomyozyten vernachlässigbar klein sind. In Kombination mit Fura-2AM,einem Kalzium-sensitiven Fluoreszenzfarbstoff, konnten die intrazellulären Rattenkardiomyozyten Kalziumveränderungen detektiert werden, um der später feldstimmulierten mit Hilfe des Ion-Optix-Analyze-Programms in Verbindung mit den parallel dazu ablaufenden Kontraktionen ausgewertet zu werden. Die negative Beeinflussung des zytosolischen Kalziumgehalts bzw. der Kontraktilität der Kardiomyozyten bei Superperfusion mit in-vitro-Eluat der DCM-Patienten der kardiodepressiven Gruppe stand im Gegensatz zu den Effekten der nichtdepressiven Gruppe und der Kontrollgruppe, die kaum Einfluss besaßen. Alle in-vitro-Eluate wurden in einer IgG-Konzentration von 300 mg/l gemessen. Zur Verdünnung wurde Versuchspuffer verwendet. Bei der Betrachtung der systolischen und diastolischen Kalziumfluoreszenz vornehmlich die zeigte sich, systolische dass die kardiodepressiven Kalziumkonzentration reduzierten, in-vitro-Eluate während die diastolische Kalziumkonzentration unbeeinflusst blieb. Die kardiodepressiven Effekte setzten akut nach der Superperfusion ein (Schultheiss et al. 1988, Schulze et al. 1990). Die Frage nach der chemischen Natur des Faktors oder der Faktoren, die diese kardiodepressiven Effekte verursachen, während die Eluate anderer Patienten mit der gleichen Erkrankung keine Effekte erzielen, verlangt nach einer Klärung durch nähere Klassifikation der möglichen Faktoren. Die Immunadsorption bzw. in-vitro-Adsorption arbeitet schon auf dem Prinzip der spezifischen Elimination von Antikörpern aus dem Plasma der Patienten. Um die 61 These zu untermauern, dass es sich bei den kardiodepressiven Faktoren um Antikörper handelt, wurden Versuche mit in-vivo-Eluat und Protein A durchgeführt. Protein A ist ein Zellbestandteil des Staphylokokkus aureus, der relativ spezifisch Immunglobuline vom Typ des IgG bindet (Lindemann et al. 1983, Bygren et al. 1985, Palmer et al. 1988, Bulut et al. 2010). Die mit Protein A eluierten Immunglobuline zeigten auch kardiodepressive Effekte, so dass man davon ausgehen kann, dass es sich um zirkulierende Antikörper handelt, die bei der Adsorption entzogen werden. Untersuchungen des Plasmas vor und nach Immunadsorption zeigten, dass sich der Plasmaspiegel der Immunglobuline auf 20% des Ausgangsniveaus senkte (Felix et al. 2000, Trimpert et al. 2010). In vivo-Untersuchungen zur Ig-Therasorb-Säule zeigten Absenkungen des IgG auf 3%, IgA und IgM auf ca. 30% des Ausgangswertes (Müller-Derlich et al. 1993, Trimpert et al. 2010, Bulut et al. 2010). Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Reihe von Nichtimmunglobulinen unspezifisch bei der Adsorption entzogen werden. Weitere Differenzierungen zur Charakterisierung der kardiodepressiven Bestandteile im in-vitro-Eluat der DCM-Patienten waren angezeigt (Chen et al. 2006). Nach der in-vitro-Adsorption wurde das Eluat mit einer 100 KDa-Dialysemembran dialysiert. Der im Dialysat befindliche Anteil des Eluats zeigte die oben beschriebenen Effekte, so dass man davon ausgehen kann, dass zum einen die kardiodepressiven Faktoren ein Molekulargewicht >100 KDa haben, und zum anderen die Kardiomyozyten nicht durch mögliche bei der Adsorption unspezifisch entfernte herzwirksame Pharmaka, wie zum Beispiel Amiodaron, in ihrer Funktion beeinträchtigt werden, was einen kardiodepressiven Effekt vortäuschen könnte. Das Molekulargewicht dieser Medikamente liegt in der Größenordnung zwischen 0,1-1KDa. Durch die Dialyse gegen Versuchspuffer konnte auch ausgeschlossen werden, dass die Effekte durch mögliche Elektrolytverschiebungen zustande kamen. Die Aktivierung von Komplement führt über eine Formierung lytischer Komplexe zur Zytolyse bzw. Schädigung von Zellen. Um eine mögliche Beteiligung von Komplement bei den Experimenten auszuschließen, wurde das in-vitro-Eluat zur Inaktivierung der Komplementfaktoren nach der Dialyse 30 Minuten im Wasserbad bei 56°C erhitzt. Marker der Immunantwort bei der Herzinsuffizienz unterschiedlicher Ätiologie, auch der DCM, sind Zytokine. Konzentrationserhöhungen des 62 Tumor-Nekrose-Faktor(TNF)-alphas wurden zum Beispiel bei Patienten mit DCM nachgewiesen (Matsumori et al. 1994, Ahmad et al. 2010) Auch Korrelationen zwischen den Zytokinkonzentrationen und dem klinischen Schweregrad der Herzinsuffizienz wurden festgestellt (Torre-Amione et al. 1996, Hein et al. 2009). Speziell für TNF-α zeigte sich ein kardiodepressiver Effekt auf isolierten Rattenkardiomyozyten, assoziert mit einem Abfall des Kalziumtransienten (Yokoyama et al. 1993, Golghaber et al. 1996, Li et al. 2003, Duncan et al. 2007). Bei der wiederholten Infusion von TNF-α kam es in vivo zur Abnahme der Kontraktilität und Ausbildung einer DCM (Hegewish et al. 1990, Pagani et al. 1992, Awad et al. 2010). Die Zytokinkonzentrationbestimmung im Eluat lagen unter der Nachweisgrenze, und auch bei Untersuchungen des Plasmas vor und nach der Immunadsorption konnten keine signifikanten Unterschiede der Zytokinkonzentration gemessen werden. Bei der Immunadsorption wie auch bei der in-vitro-Adsorption werden kaum Zytokine entzogen und kommen somit als ursächliche Faktoren für den kardiodepressiven Effekt in der so benannten Gruppe nicht in Frage (Felix et al. 2000). 8.2. Kardiotrope Autoantikörper bei der DCM Verschiedene kardiotrope Autoantikörper bei der DCM konnten bisher wissenschaftlich nachgewiesen werden. Ihre pathophysiologische Bedeutung ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt: So können sie eine aktive Rolle in der Initiation oder Progression der DCM besitzen oder aber aber als entzündliche Reaktion auf den Zelluntergang gebildet werden und nur ein Epiphänomen darstellen. Gegen die zweite Aussage spricht, dass einige Untersuchungen schon zeigten, dass sich eine DCM aufgrund der Induktion solcher Autoantikörper (Matsui et al. 1997; Liao et al. 1995 – siehe hierzu auch Kapitel 8.3) entwickelte bzw. eine Elimination der Antikörper zu einer Verbesserung der Krankheitssymptome führte (Felix et a. 2002, Trimpert et al. 2010). Auch die funktionelle Beeinflussung von Kardiomyozyten durch verschiedene Autoantikörper bei der DCM konnte nachgewiesen werden: 8.2.1. ß1-Autoantikörper ß1-Autoantikörper, die bei der DCM vorkommen, zeigen einen positiven chronotropen Effekt, der sich durch zugegebene Beta-Rezeptorenblocker und speziell ß1-Blocker 63 antagonisieren läßt (Wallukat et Wollenberger, 1987, Carforio et al. 1992, Jahns et al. 2004, Matsui et al. 2006, Liu et al. 2008, Miao et al. 2006, Chen et al. 2006). In einer vorausgehenden Studie zur Immunadsorption bei der DCM wurde der ß1-Autoantikörper schon als Marker für die Effizienz des Entzugs von Immunglobulinen verwendet. So fiel der ß1-Autoantikörpertiter auf ca. 8% des Ausgangsniveaus (Felix et al. 2000). Bei allen Patienten dieser Studie wurde deshalb eine ß1-Autoantikörper-Bestimmung im Serum vor der Immunadsorption durchgeführt, jedoch waren von insgesamt 29 Patienten nur neun Patienten ß1-Antikörper-positiv. In der kardiodepressiven Gruppe waren sieben Patienten positiv. Somit ist nicht vollständig auszuschließen, dass im in-vito-Eluat vorhandene ß1-Autoantikörper eine mögliche Bedeutung beim Auftreten des kardiodepressiven Effekts haben. Deshalb wurde in Versuchen zu dieser Arbeit die Wirkung des in-vitro-Eluats unter Anwesenheit von Metoprolol getestet. Es zeigte sich jedoch keine Wirkungsabschwächung bzw. –verstärkung des kardiodepressiven Effekts, so dass eine Zuweisung des akuten kardiodepressiven Effekts weitgehend ausgeschlossen werden kann (Mobini et al, 2003, Matsui et al. 2006). 8.2.2. Autoantikörper gegen den muskarinergen (M2) Rezeptor Ein weiterer Autoantikörper hinsichtlich der Bedeutung für die in-vitro-Eluat-Wirkung in der kardiodepressiven Gruppe ist der von Fu et al. beschriebene muskarinerge (M2) Autoantikörper bei der DCM. Dieser zeigt einen negativ chronotropen Effekt an neonatalen Rattenkardiomyozyten, der durch Zugabe von Atropin aufgehoben werden kann (Fu et al. 1993; Wallukat et al. 1999, Matsui et al. 1997). In vivo Untersuchungen zum Einfluss des muskarinergen Rezeptors bewiesen eine Abnahme des systolischen Ventrikeldrucks unter M2-Autoantikörpern (Wang et al. 1996, Baba, 2008 ). Durch die Blockade des muskarinergen Rezeptors durch Atropin in unseren Versuchen konnte der kardiodepressive Effekt der in-vitro-Eluate der DCM-Patienten nicht beeinflusst werden, so dass seine Bedeutung im Rahmen der Immunadsorption eher gering eingeschätzt werden sollte. 8.2.3. Autoantikörper gegen das ADP/ATP-Translokatorprotein Schließlich kann es zu einer Beeinträchtigung der Funktion der Kardiomyozyten durch einen Autoantikörper kommen, der gegen das ADP/ATP-Translokatorprotein des 64 Mitochondriums gerichtet ist (Baba et al. 2002, Baba, 2008). Dieser Autoantikörper zeigt Kreuzreaktionen mit dem L-Typ-Kalziumkanal der Zellmembran (Schultheiss et al. 1988) und besitzt zytotoxische Wirkung auf isolierte Rattenkardiomyozyten (Kühl et al. 1991),was sich folgendermaßen ereignet: Nach Zugabe dieser Autoantikörper kommt es zum Anstieg der Kontraktionsgeschwindigkeit und zu einer deutlichen Arhythmie der Kontraktionen, bis an den Zellen Granulationen und Blasen gebildet werden und das Kontraktionsvermögen der Zellen bis zur Kontraktionslosigkeit abnimmt bzw. die Zellen zugrunde gehen (15-30 Minuten nach Zugabe). Weiter Untersuchungen verdeutlichten, dass ein erhöhter Kalziuminflux via L-Typ-Kalziumkanal durch die Beeinflussung des Öffnungsmechanismus durch die Autoantikörper bedingt sind. Da die cAMP-abhängige Phosphorilierung des L-Typ-Kalziumkanals seine Öffnungswahrscheinlichkeit und die durchschnittliche Öffnungsdauer erhöht, setzten wir in unseren Versuchen Bromo-cAMP ein, um einen Überschuss an cAMP in der Zelle zu erzielen. Die so modulierten Zellen hätten nun, falls die Autoantikörper maßgeblich am kardiodepressiven Effekt des in-vitro-Eluats beteiligt sind, nicht oder nur schwach auf das in-vitro-Eluat reagieren müssen. Trotzdem zeigte sich der kardiodepressive Effekt in unseren Versuchen. Eine ausschlaggebende Beteiligung dieses Autoantikörpers an den Effekten ist daher gering einzuschätzen. Der Vergleich der Ergebnisse dieser Arbeit mit den Beobachtungen von Kühl et al. fällt jedoch auch durch unterschiedliche Versuchsbedingungen schwer: Kühl et al. adsorbierte die Immunglobuline mittels Protein A-Sepharose und führte die Experimente mit einer Verdünnung der IgG-Lösungen von 1:500 und einer Beobachtungszeitspanne von 15-30 Minuten durch. Im Gegensatz dazu wurde in den Versuchen zu dieser Arbeit mit Therasorb-Immunadsorptionssäulen-Sepharose gearbeitet, und das gewonnene Eluat in einer Verdünnung von ca. 1:10 – 1:20 (IgG-Konz.: 300 mg/l) eingesetzt. Es wurden auch nur die akuten Effekte der ersten zwei Minuten untersucht. 8.2.4. Autoantikörper gegen die SR-Ca2+-ATPase Unter anderem reguliert die SR-Ca2+-ATPase das intrazelluläre Kalzium und damit auch die Kontraktilität der Kardiomyozyten. Nach der Immunisierung von Mäusen mit dem kardialen SR-Ca2+-ATPase-Antigen vom Kaninchen, aber auch durch 65 peritoneale Injektion von Hybridzellen, die monoklonale Antikörper gegen die SR-Ca2+-ATPase produzieren, konnte das Auftreten einer Kardiomyopathie beobachtet werden (Sharif et al. 1994, Baba, 2008), so dass man davon ausgehen kann, dass dieses Enzym über das T-Tubulus-System indirekt in Kontakt steht mit dem Extrazellulärraum. Deshalb sind akute Einflüsse extrazellulärer Antikörper auf die intrazelluläre Kalziumregulation nicht auszuschliessen und weitere Untersuchungen dazu nötig. 8.2.5. Komplement Einen weiteren Schädigungsmechanismus am Myokard stellt die komplementabhängige zytotoxische Serumaktivität dar. Einige gegen das Sarkolemm gerichtete Antikörper bei Myokarditis wirken zytotoxisch, allerdings nur in Gegenwart von Komplement (Drude et al. 1991, Atkinson et al. 2009). Diese führen zu einer Verringerung der Kontraktionsfähigkeit der Kardiomyozyten. Derartige Antikörper kommen bei uns aufgrund Betracht.Abschließend muss Patientenkollektiv DCM der der Komplementinaktivierung davon eine sehr ausgegangen heterogene jedoch werden, nicht dass Zusammensetzung in das von Autoantikörpern aufweist, und möglicherweise verschiedene Autoantikörper in ihrem multiplen Zusammenspiel für die kardiodepressiven Effekte verantwortlich sind. 8.3. Vergleich von Kardiodepressivität und klinischem Befund Falls Autoantikörper eine Rolle als auslösender Faktor bei der DCM spielen oder Anteil an der progredienten funkionellen Beinträchtigung des Myokards haben, müsste deren Entfernung aus dem Plasma der Patienten zu einer Stabilisierung oder Verbesserung der Erkrankungssymptome führen. Dieses wurde in mehreren klinischen Studien festgestellt (Dörfel et al. 1997, Felix et al. 2000, Staudt et al. 2001, Chen et al. 2006, Trimpert et al. 2010). Andererseits dürften keine Verbesserungen zu erwarten sein, wenn die Antikörper nur als Marker eines zugrunde liegenden –vielleicht auch verdeckten- Entzündungsprozesses vorliegen würden. Tatsächlich zeigten die klinischen Untersuchungen, dass es bei einem Teil der Patienten mit DCM (kardiodepressive Gruppe, 19 Patienten der Studie) nach der Immunadsorption zu einer deutlichen klinischen und hämodynamischen Verbesserung im Kurzzeitverlauf kam, während sich bei anderen Patienten dieser Studie (nicht-depressive Gruppe) 66 keine Verbesserungssymptome abzeichneten (Staudt et al, 2004). Ein Zusammenhang zwischen dem Entzug der kardiodepressiven Antikörper und den hämodynamischen Profiten der DCM-Patienten ist somit erklärt, und man kann Parallelen in der Stärke des Effektes und dem Anstieg des Herzindexes erwarten. In diesem Kontext wurde deutlich, dass die Patienten, deren in vitro-Eluate starke kardiodepressive Effekte an isolierten Rattenkardiomyozyten erzielten, beträchtlich von der Immunadsorption profitierten, was im Umkehrschluss bedeutet, dass diese Patienten im Plasma zirkulierende Antikörper aufweisen, die das Herz aktiv schädigen könnten. Weiterhin zeigte sich im Verlauf der Immunadsorptionstherapie in der kardiodepressiven Gruppe eine deutliche Zunahme des Herzindex während des 1. Zyklus der Therapie (Doerffel et al. 1997, Staudt et al. 2004) wobei sich die Werte im weiteren Verlauf der Therapie stabilisierten (Felix et al. 2000, Müller et al. 2000, Trimpert et al. 2010). Im Gegensatz dazu konnte man nur einen leichten Herzindexanstieg nach dem 1. Immunadsorptionszyklus in der nicht-depressiven Gruppe ermitteln, der sich auch im Verlauf der Therapie nicht stabilisierte, sondern wieder leicht abnahm. Dies lässt vermuten, dass noch weitere Mechanismen bei der Immunadsorption zum Tragen kommen und auf die Hämodynamik bzw. deren Stabilität einwirken (Staudt et al. 2001, Trimpert et al. 2010). So könnte sich der Entzug anderer kardiotroper Autoantikörper erst nach längerer Zeit klinisch bemerkbar machen. Auch zeigen sich bei einigen Autoantikörpern hämodynamische und morphologisch Veränderungen erst nach Wochen, so dass gerade die Ergebnisse der nicht-depressiven Gruppe vielleicht auf diesem Phänomen beruhen: Eine Immunisierung von Meerschweinchen mit dem ADP/ATP-Transporter-Protein der Mitochondrienmembran führt bei 11 von 15 Tieren zur Bildung von Autoantikörpern gegen das ADP/ATP-Translokatorprotein und innerhalb von vier Monaten zu einer Imbalance der myokardialen Energiebereitstellung, und damit zur Beeinträchtigung der Herzfunktion (Schulze et al.1989; Schultheiss et al. 1995, Buse et al. 2008). Eine intraperitoneale Injektion von Antimyosin-Autoantikörpern induziert bei bestimmten Mäusestämmen innerhalb von drei Wochen eine Autoimmun-Myokarditis (Liao et al. 1995, Mascaro-Blanco et al. 2008). Andererseits könnten so auch die Stabilität der Hämodynamik während der letzten drei Zyklen bei den profitierenden DCM-Patienten erklärt werden, die unter 67 anderem hervorgerufen sei könnten durch gebremste Effekte anderer entzogener Autoantikörper, die bei der nicht-depressiven Gruppe nicht vorkommen oder modifizierte Rezeptor aufweisen. Bei den ansprechenden Patienten konnten auch immunhistochemische Verändrungen nachgewiesen werden (Staudt et al. 2001). Zur weiteren Eingrenzung der bei der Immunadsorption eliminierten und zur Einschränkung der linksventrikulären Ejektionsfraktion führenden Autoantikörper konnte in einer in 2010 im Clinical Pharmacology and Therapeutics veröffentlichten Arbeit von Staudt et al. nachgewiesen werden, dass die verschiedenen Polymorphismen der Fc gamma-Rezeptor IIa eine Role bei der kardialen Minderfunktion bei der DCM spielen. Da die kardialen Autoantikörper mit ihren IgG-Fab-Fragment an dem Antigen und mit ihrem IgG-Fcgamma-Fragment an den Fc-Rezeptor binden, kann durch die Doppelbindung eine Signalkaskade in der Zelle über 2 Mechanismen in Gang gesetzt werden: einmal über die Bindung des Antigens am Fab-Fragment , zum anderen über die Bindung an das Fc-gamma-Fragment. Kardiomyozyten expremieren Fcgamma-Rezeptor IIa an der Sarkolemma. Fcgamma-Rezeptor IIa abhängige Mechanismen können verantwortlich für den negativ inotropen Effekt sein. Hierbei zeigte sich das die Allele H131 und R131 einen unterschiedlichen Fcgamma-Rezeptor Einfluss haben. So IIa-GenotypR/R131 Immunadsorptions-Ansprechen auf die konnte eine bei Patienten mit einem signifikant besseres echokardiographiosch bestimmten linksventrikulären Funktion nachgewiesen werden, als bei Patienten mit dem Fcgamma-Rezeptor-Genotyp R/H131 oder H/H131. Wenn man diese Erkenntnisse auf diese Arbeit anwendet, könnte ein Zusammenhang zwischen den verschiedenen FCgamma-Rezeptor-Genotypen und der Ausprägung des negativ inotropen Effektes der Kardiodepressiven Gruppe und der nicht-kardiodepressiven Gruppe bestehn und geben damit weitere Rückschlüsse auf die Ausprägung und die Ansprechraten der Immunadsorption bei der heterogenen Gruppe der DCM-Patienten. Außerdem kann die Gabe von Immunglobulinen, die am Ende jedes Zyklus erfolgte, beteiligt sein an der hämodynamischen Stabilisierung der Patienten im Verlauf der Therapie. So gibt die Literatur Hinweise darauf, dass durch die alleinige intravenöse Hochdosis-Immunglobulingabe positive Effekte bzw. hämodynamische Profite bei der Myokarditis und akuten Kardiomyopathie (Mc Namara et al. 1997, Warraich et al. 2006) verzeichnet wurden. Leider kann man das Ergebnis nur mit Einschränkungen 68 mit unserer Studie vergleichen, da bei den Patienten dieser Studie eine Myokarditis ausgeschlossen wurde, also keine aktive Entzündung des Myokards vorlag. Im Gegensatz zur immunmodulatorischen Therapie, wie die Immunadsorption, arbeitet Schultheiss et al. mit guten Erfolg mit Virostatika bei der DCM (Kuethe et al. 2009) doch auch hier sind die Einschlusskriterien für die Studien verschieden. Schlussfolgernd kann man eine Abhängigkeit zwischen Kurzzeiteffekt der Immunadsorption und dem Entzug der vorher im in-vitro-Eluat nachgewiesenen kardiodepressiven Autoantikörpern erkennen, die jedoch nicht bei jedem DCM-Patienten vorkommen, bzw. bei den nicht profitierenden Patienten mit den bisherigen Mitteln der Immunadsorption nicht aus dem Plasma gelöst werden können. Die klinische Bedeutung des kardiodepressiven Effekts wird umso deutlicher, wenn man seinen Einfluss auf den intrazellulären Kalziumgehalt betrachtet, der wiederum eine zentrale Stellung hinsichtlich der Kontraktilität der Kardiomyozyten einnimmt. Der intrazelluläre Kalziumgehalt bzw. dessen Konzentrationserniedrigungen (Beeinträchtigung des Kalziumtransienten) in Zusammenhang mit einer reduzierten Zellverkürzung durch die kardiodepressiven Autoantikörper könnte ein beteiligter Mechanismus bei der Kontraktilität des Herzens und damit des klinischen Erscheinungsbildes der Herzinsuffizienz bei der DCM sein (Schultheiss et al. 1988, Baba, 2008). Es überstieg die Möglichkeiten dieser Arbeit, die Frage zu klären, ob Autoantikörper eine Rolle als auslösender Faktor bei der DCM spielen. Auch andere Mechanismen, die in vivo von Bedeutung sind oder in Beziehung zu den autoimmunen Mechanismen stehen, müssen in Folgestudien untersucht werden. Diese Arbeit zeigte jedoch, dass bei einem Teil der DCM-Patienten das humorale Immunsystem, um genauer zu sein die kardiodepressiven Autoantikörper, eine Rolle bzw. einen Anteil in der funktionellen Beeinträchtigung des Myokards haben müssen, sonst hätten diese Patienten nicht von der Immunadsorption profitieren können. So erhält die Immunadsorption durch den Entzug der kardiodepressiven Autoantikörper ihre Berechtigung als Therapiealternative bzw. Therapieergänzung bei der DCM, die ihre Evaluierung durch das vorausgehende in vitro-Screening der Antikörper und den damit verbundenen Aussagen über die Effektivität der Therapie erfährt. 69 8.4. Limitation und Ausblick Eine Vielzahl von Autoantikörpern sind bisher bei der DCM beschrieben worden, wobei die Patienten eine starke individuelle Variabilität in der Zusammensetzung zeigen. Diese Arbeit vermag es nicht, Aussagen über die Beteiligung eines spezifischen Antikörpers an den kardiodepressiven Effekten zu treffen. Es war möglich, die heterogene Gruppe von DCM-Patienten durch das Screening-Verfahren in zwei Gruppen zu unterteilen, jedoch müssen weitere Untersuchungen an einem größeren Patientenkollektiv folgen, um genauere Aussagen machen zu können. Von großem Interesse ist ferner eine weitere Identifizierung einzelner Antikörper im Eluat, weshalb Western blot-Analysen, elektromikroskopische Untersuchungen, weitere funtionelle pharmakologische Untersuchungen durchzuführen sind, die durch Experimente zur Wirkung der Eluate auf andere Gewebe, wie glatte Muskelzellen und Endothelzellen, noch erweitert werden sollten. Schließlich wurde durch die in-vitro-Adsorption mit der nachfolgenden Untersuchung des gewonnen Eluats eine labortechnische Methode etabliert, die man auch zur Entwicklung spezifischerer, verbesserter Immunadsorptionssäulen nutzen konnte. Das Testen von in-vitro-Säulen, die mit Sepharose arbeiten, die bestimmte Antikörper aus dem Plasma der DCM-Patienten ziehen (zum Beispiel verschiedene Subklassen des IgG), könnte weitere Aussagen zur DCM und zur Verbesserung des Immunadsorptionsverfahren bei der DCM ermöglichen (Warraich et al, 2002, Staudt et al. 2002, Staudt et al. 2005). Das Ausmaß und die Beteiligung der Autoantikörper an der Initiation bzw. Pathogenese der DCM bleibt jedoch immer noch eine der wichtigsten Fragen, die es zu klären gilt. 70 9. Zusammenfassung Die Immunadsorption stellt eine zusätzliche Therapieform zur Stabilisierung und Verbesserung der Herzfunktion bei einem Teil der Patienten mit Dilatativer Kardiomyopathie dar. Die Untersuchungen der Mechanismen für die möglichen Veränderungen der Hämodynamik unter der Immunadsorption in Bezug auf die dabei eliminierten Antikörper ist Thema dieser Arbeit, die sich dabei eines in vitro-Screenings der Antikörper bediente, das teilweise der Immunadsorption nachempfunden wurde.Von 29 Patienten mit DCM wurde vor der Immunadsorption Plasma gewonnen, um damit eine in-vitro-Adsorption, die der Immunadsorption gleichkommt, durchzuführen. Die dabei gewonnen in vitro-Eluate (IgG-Konzentration: 300 mg/l) wurden mittels Fluoreszenzmikroskop auf die Beeinflussung der intrazellulären Kalziumkonzentration und der Kontraktilität untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass die in-vitro-Eluate von 19 Patienten dieser Studie (kardiodepressive Gruppe) den Kalziumtransienten und Rattenkardiomyozyten die Kontraktilität reduzierten, DCM-Patienten-in-vitro-Eluate von während (10) keine isolierten, der oder feldstimulierten andere Teil kaum der Effekte aufwiesen(nicht-depressive Gruppe). Daraufhin wurde bei allen Patienten eine Immunadsorptionstherapie durchgeführt mit dem Ergebnis, dass die im Fluoreszenzmikroskop beobachteten Effekte der Antikörper in enger Beziehung zu den hämodynamischen Veränderungen bei der Immunadsorption standen, d. h. die Patienten, die durch die Beeinträchtigung der isolierten Rattenkardiomyozyten durch ihre in-vitro-Eluate zur kardiodepressiven Gruppe geordnet wurden, profitierten vom Entzug dieser durch die Immunadsorption, während die Patienten der nicht depressiven Gruppe kaum Verbesserung in der Hämodynamik erfuhren. So kann vermutet werden, dass die kardiodepressiven Antikörper an der Funktionseinschränkung des Herzmuskels bei einem Teil der Patienten mit DCM beteiligt sind, während sie bei anderen Patienten mit DCM nicht auf diese Weise wirken bzw. ihre Elimination keine Vorteile bringt. Daraufhin folgende Untersuchungen, die die Funktionswege dieser Autoantikörper an den Myozyten weiter definieren bzw. eingrenzen sollten z.B. über den muscarinergen Rezeptor, über das ADP/ATP-Translokatorprotein oder die SR-Ca2+-ATPase konnten keine eindeutige Zuordnung erbringen, deshalb sind weitere 71 Untersuchungen erforderlich, die die Funktionsweise bzw. die Rezeptorstrukturen der Antikörper klären, die zu der Beeinträchtigung der Funktion der Kardiomyozyten führen. 72 10. 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Ich erkläre, dass ich bisher kein Promotionsverfahren erfolglos beendet habe und dass eine Aberkennung eines bereits erworbenen Doktorgrades nicht vorliegt. Ort, Datum, Unterschrift 89 12. Lebenslauf Name Geburtsdatum Geburtsort Eltern Anschrift Lydia Wunderle 31.08.1976 Darmstadt Bruno Wunderle und Helga Wunderle Glauburgstr. 27 60318 Frankfurt deutsch ledig 8/1983 – 7/1987 Peter-Schöffer-Schule, Gernsheim Staatsangehörigkeit Familienstand Schulbildung 8/1987 – 7/1989 Johannes-Gutenberg-Schule, Gernsheim 8/1989 – 5/1996 Gymnasium Gernsheim 5/1996 Allgemeine Hochschulreife Studium der Humanmedizin Ernst-Moritz-Arndt-Universität zu Greifswald (10/1996 – 3/2002) 3/1999 Physikum 8/2000 I. Staatsexamen Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt, Main (4/2002 – 4/2004) 3/2003 II. Staatsexamen 5/2004 III. Staatsexamen Beruf Promotion Ort, Datum, seit 06/2004 : Assistenzärztin für Innere Medizin Hämatologie/Onkologie, Uni-Klinikum Frankfurt, Main Kardiologisches Forschungslabor der Inneren Medizin B Universität Greifswald Leiter: Prof. Dr. med. St. Felix 17489 Greifswald Unterschrift 90 13. Danksagung Für die Überlassung des Themas meiner Doktorarbeit danke ich Herrn Prof. Dr. sc. med. Stefan Felix. Seine interessanten Fragestellungen und kritischen Anmerkungen in unseren Forschungsbesprechungen waren wissenschaftlich und persönlich eine Bereicherung für mich. Bei Herrn Dr. med. Alexander Staudt möchte ich mich ganz besonders bedanken. Neben der Organisation der Immunadsorptionstherapien und dem Aufbau des zellphysiologischen Labors der Inneren Medizin B war er ein hervorragender Lehrer für mich, der nicht nur jederzeit für Fragen offen war, sondern auch durch seinen Ideenreichtum und Enthusiasmus motivierend wirkte. Frau Sandra Geissler und Brita Jenz danke ich für ihre technische Assistenz und ihrer Hilfe im Labor. In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch bei Herrn Thomas Prange für seine praktischen, kameradschaftlichen, wie auch kreativen Tips, Anregungen und Gespräche während des gemeinsamen Promotionszeit bedanken. Ferner danke ich Henriette Meyer zu Schwabedissen für ihre gute Freundschaft, die mich durch viele private und arbeitsbedingte Höhen und Tiefen begleitet hat. Dank gilt auch meinen Eltern und meinem Onkel, Hans Herget. Sie haben mir durch uneingeschränkte Zustimmung, ihr Vertrauen und nicht zuletzt finanzielle Unterstützung das Medizin-Studium ermöglicht. 91